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Full text of "www.lamaktabah.net-fahess makhotat"

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XIX. Buck 



Die-Poesie. 

(Sohluse.) 



n. In Prosa. 

(SohlUBB.) 

15. Legenden und Bekehrungsgeschichten. 

16. Kleine Erz&hlungen. 

17. Grosse Roraane: 

1 . Eliekander. 

2. Seif d"fl jezen. 
8. 'Antar. 

4. Elarqat. 

5. Elbedr nftr. 

6. 'Amr enno'm&n. 

7. Hamza aqrftn. 

8. Firdzteh. 

9. El'anqft. 

10. Do 'lhimma. 

11. ElBftkim biamr allfth. 

12. Elmelik eflahir. 

13. Moftammed elkurdl. 

14. Gudar eppajj&d. 

15. Etjeir ennfttiq. 

16. A&med eddanif. 

17. Alf leila we leila. 

18. Syar benl hiloL 



15. Legenden und Bekehrungsgeschichten. 

8953. Pet. 291. 



8952. 

1) Pm. 654, 3, f. 284»--287* B . 
Gesohichte Adams, ^ »iX JUaS ^ jyJ, 
in 9 Kapiteln (No. 8483, 36). 

2) Spr. 1967, 12, f. 63\ 
Eine langere Notiz tlber denselben. 

3) Pet. 110, 2, f. 23"— 47*. 
Format etc. u. Sohrift wiebei 1. — Titelobersehrift: 

Anfang: p**!^! vi^tA^ tui \Jaf [l*x*] 

i?Jt «Xw K^ltm*^ v_aJ! j^aII ^y* uiLcj l*Ns** |)^?* 

Gesohichte Abrahams mit Nimrad. 1st nioht 
zu Ende mit den letzten Worten auf f. 47* oben : 

Sie gebt hier bis dahin, dass Abraham ins Feuer 
geworfen wird. (P. 42 b zumTheil beschrieben, 
geh6rt aber nicht dahin.) 

4) Lbg. 712, 2, S. 1—93. 

8™, 18 Z. (19V«X16; 13V»x8y,«»). - Zustand: 
got, dooh in der 2. H&lfte waeserfteokig an dem oberen 
Tfaeil des Raokens. — Papier etc and Sohrift (vooalisirt) 
wie bei 1. — Titeluberschrift: 



fjMttJaa p£ pt&jd Oy^» *jl£> _yi 

Dann auch im Anfang: ' UJu*» iUaS *iJ> 

^ a l(j m^m) y, o*^ ^ o^' •4^ o* «^' 

^LjJI^ t&JI hJJU JJt, jUf a) tAta^y "if r lluJt Ujjl^l 

Ausfuhrliche Gesohichte Abraham's mit Nim- 
rad und weiterhin bis zu seinem Ende. 

Sohluss S. 93: «5U* ^ «5^J! ^iasuSt ^1 
Qa*S$ iUwjil «J^yo v$ tuJI v>Lbj oJUfi q* Oj*J| 
vu^tJ 'fjij vjy&5 &a1c «^Lwj *JJl ot^JUo «*■«) 



198 Bl. 8™, 19(17)Z.(20ViXl6>/»; 15ViXll«).- 
Zastand: znm Theil fast lose im Deokel; fleokjg, nn- 
eanber. F. 60. 91, 92. 185 lose. — Papier: gelb, dick, 
glatt; in den Erg&nzuttgen weisslioh, diok, ziemlich glatt. — 
Einband:" branner Lederband. — Titel f. 1*: 

'*^LJf axU v-a*Maj iUis 3 *L/Jly^ v ^ 

^ ^"Sl ^y iU^UJJ 
Verfassers. aaeh Anfang. 

Anfang f. l b : \Sly> . , . (.Wll #wukJt JlS 

&0t l{**:>- ^^J Kasli U^Aft^ L^jumi ^«J &be 

Die Prophetengesohichten, sagt 'Omar ben 
ibr&hlm elancarl elausl, seien nutzlich und 
gottwoblgeiallig; insbesondere lehrreich sei die 
Gesohichte des Josef, wie schon der Qoran 
angedeutet, und deshalb habe derVerf. dieselbe 
bearbeitet, in Sitzungen (jjmil^") eingetheilt und 
durch Erzahlungen, Verse, Yermahnungen, Be- 
trachtungen etc. lehrreich gemacht. JedeSitzung 
beginnt mit dem ausfuhrliohen Lobe Gottes 
und Bezeugung seines Propheten und behandelt 
alsdann eine Qor&nstelle. 

1. (jJLs? f. l b ^0^' TW &ij ^*aS, fjijd Jyi & 

2. yJ*? 12" l*iJj» s^it i i^yM i*^ i 1 * 3 ^ i 

3. ^Jl^ 23" «<^l 3 ola«*JljL* «« Jull iU3 *J>J i 

^_^>^'i J>*^^ 'Ui^V ^i' *U *X*sll 

4. l/ JL^° 33 b j?UUs^ (JT,^ U«/ JJJJ, iUS aJ^i £ 
aJLi Juji? ^L^aJt ^ r&X)h ^> >» *i 
^La«. *>b, ^t 5 ioUc J^t ^Ui g*)j» Vj jJJ! 

5. ^pLf 44» %p\ f& vufiUI J^sol ,»Ju, J8j i,US aJ^i 

^wJ a l#t >r^S A*»"jil O/U (jyB iJ^Jt *Ji lX*jil 

1* 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8953. 8954. 



6. yU^ 4 56 b ^x^\ a x£j&\ M c l J,Lbj' iJpi ^ 

( t J*»*e ^A*V>XI fcjwt fcA^S i»UlXj fc^w&Aj) >JLii ...1 

O^t^JI ^U3I gAfcw «JJ wW^t <gjl ^ C ,S 

8. tj^Xs* 80 a ^Ajt^ KeUJt cifcjy^l J.laj' &Jjj> ^ 
^-fcuiJI JU s. {J J^ > eJU o^it «gjt ^fiJ! 

>JI Jj!^ ote^i ^^ 

9. u*^ 4 92 b ^ ^"S «£j, *L& ^L, J,Lai' J^s j 
j\jii\ JjJ jj^ aJJ Ju^i <gj| .|^ y»^| ^ 

10. u J^102 b o! >< vJl^ e wirtl L*yi lit .iUi- «jyj j 

11. {J J^ 1 10 b 'ojJJ^ p^^o ,»%LjJ, ±Ui iJ,s i 
gtjt ^ . r l^l jublc ^ ^ JJt <JJ Jw^l 

12. {J As? 123 b <J J^s?. »J|| ^ ^ ^ jjys j 

AJjJkS jj'j*' (W^- (*»j L J.c tU«Jt «3, igjd! 

13. ^J^ 134 6 lL&\£, ^ ^Ui ^ ^us *J^ & 
*U JuaM 'gjl ^^ btJui *JUt os ^ ^ 

<^>Jt ^y SUjt iXee ^JJt 

14. U A^ 147" Ju^t y/J5 ^/JU iUs'*^ ^ 

JiU JXJ tj*e Ri'L.1 v2y> 5 ^jfcl ^JJi m 

15. .^^ 160" ^J <^ ^ UJU ^ ^ ^ 

fcJJ tXs^t <gj| wjLft. ^yi ,^1 (d^lj .U, 3 
a! «^J q^As. 0> *c ^ g*j! 4 ^JJ| 

16. (^ 173* oH JJ5 ^L c L, &3 ^jus ^ ^ 

JsL>-l »,IlX^I vJ/1 o^&a ^^JJt &JU ol^l 

"j'^®' **^A* Vi^?" fti'l*'! 
17. y*^ 185* *Mt 1\ ^ U^ ^| 5 ius j^ ^ 

SchluBB doa Ganzen mit einem Gedicht 
ia K&mil, dessen 2 letate Verse f. 198": 



Dae Werk enth&lt allerdings die eageohafte 
Geschichte Josefs: allein die Einrichtung des- 
selben iet der Art, daBS in den 17 Abschnitten, 
in die es zerfSHt, nach der jedesmaligen Ein- 
leitung, zunachst die in der Ueberechrift an- 
gegebene Qorftnstelle behandelt wird, woran 
flich dahin passende Verse, Auespruohe etc. 
Bchlieasen, und dann zu einem Stack aus der 
Lebenegeschicbte Josefs ftbergegangen wird 
worauf dann wieder irgendwie bezflgliche Anek- 
do„ten, Verse oder dergl. denAbschnitt sohliessen, 
der also jedesmal mannicbfacb genug ist. 

Die urepruDglioho Handschrift ist an oiDigen Stellon 
dofoct geworden und von nenoror uneohoner, obgleich 
nioht grade undeuUiohor, Hand erg&Dzt £. 1—11. 90—106. 
196—198. Die eigentliche Handsohrift ist gewandt, gleioh- 
massig, mit etwas spitzen ZfigeD, gegen Ende etwas 
flnchtiger, in der eraten Halfte ziemlich stark vooalieirt, 
naohber weniger, deutlich und correct. Die Ueberncariften 
roth. — Aboohrift urn 1650. 

HKh. Ill 6906. Der Verfasser hoisst bei ihm: 






8954. 

Daseelbe Werk in: 

1) We. 722. 

298 Bl. 8« 13 Z. (17% Xl3'/a; 13 x9'/ 8 (-10)-»»). - 
Znotand: der Kinband im Rucken geplatet, ako die ein- 
zolnen Lagen eitzen nicht ganz feet; im Uebrigen nioht 
recht aanbor, atellonweise, beoondera am Rando, fiookig; 
aaoh nicht ohne Warmetioh. — Papier: gelb, stark, glatt; 
in der eraten Halfte bis f. 148 iet os dOnner, anch weniger 
glatt, znm Theil brfichig. — Einband: Pappband mit 
echadhaftomLederrucken.— Titel f.l°ebeaao. Verfaseer: 
i^»^ i^Loj'Jt ^Ut ^j joe 

Anfang so wie bei We. 721 angegeben, 

doch steht der Satz ^^tu . . . j^f voran, 

dann folgt die Angabe des Verf., dann gJ! ^Ast. 

Sohluss f. 268" ebenso (nur stehen die Verse 

ia umgekehrter Folge). 

Schrift: ziemlich kloin, kraftig ond gewandt, gleioh- 
maooig, weDig vooaiiBirt Deberochriftea roth. Die erflte 
Balfto f. 1—148, dann nooh 180. 260, ist erganat: die 
Sohrift ist ein wonig gr8sser b. flflohtiger. — Aboohrift 
c I000 /u8i (rosp. »»°/i6a«). 



No. 8954. 8955. LBGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCBICHTEN. 



F. 268 b —269 b obeD eine Art HocbzeitG- 



protokoll (Anfang: *UJI ^* (Jf^ i_g-^-'' ^ tX*s»i 

p, 270 — 272 Gebet, K-^jUjt tlo, deB 
^jcil ^UUI A/.c . Daseelbe beginnt : ^iy> ^1 

&JI u»;1l'. o^«vJl ,°^» und bricht ab mit den 
Worten : ' U 9 LgJU ?;&■ ks U*;^' j ^aXj U J^ ^ 

Die folgenden Blatter sind meistens leer oder 
mit Kleinigkeiten beschriebeu. Das Wicbtigste: 

Eine lange Qaclde, obne Angabe dee Verf., 
eteht f. 274 b ; sie beginnt (Tawll): 

Einige «»ay> f.284 b — 285, einige^V 292 b ff., 
ein Tahmls f. 290 b auf das Gedicbt (Kamil): 

P. 292" ein DiDtenrecept. F. 295" und 295° 
(die Blatter otehen uberkopf) das Gediclst de8 
^.aJi ^, deseen Anfang (Hafrf) 



i^U \J>J&* ^j^Jlc 



^u^.'il K»wji_^i ^ i^ftey 



Schrift dioaor Bl&ttor groes, rundlioh, fluobtig, vo- 
calloe; am ,S00 /n8&. 

2) We. 721. 

194 Bl. 8", 17 Z. (18xl3'/3i 12x8Va cm ). — Zn- 
stand: nicbt ganz feet im Eioband; BL 121 ganz lose; iin 
Ganzeo onaauber, anob flockig ; die untere Ecke der or o ten 
12 Blatter stark beschadigt, der Teat aber hat darunter 
nicht gelitten. — Papier: gelb, stark, glatt. — Ein- 
band: Bobadhafter brauner Lederband. — Titol feblt, 
etoht abor in dor TJntereehrift. 

Anfang wie bei Pet., nur steht nacli dem 
Namen dee Verf. (u. vor £\JI l_j,JUI) noch derSat&: 

Die Eintbeilung in dieser Handocbrift iot in 
J^aJ, aber auf den ergSnzten Blattern (jJ^ 1 . 
Sc blue s ebenso (dooh stehen die letzten zwei 
Veree in umgekehrter Polge). 

Schrift: klein, gut, gloiohmaesig , wenig vocaliflirt, 
Uebereohriften and Stichworter roth. ErgBnzt Bind f. 9. 
18—36. 78 — 100. 154—156. 163. 168. 181 — 194. Die 
Schrift daselbst iat klein u. gefaliig, liogt aber etark yora- 
fiber. — Abechrift o. "^/iosi (roop. uoo /j68o). 

Nach f.7. 141. 149 foldt je 1 Bl., nach 190 aberi.BL 



*sP\i 



8955. Pm. 332. 

1) f. l-»80. 

72 B1.4'»,c. 20-25 Z. (22x16; 17— lSxlSVa -'). - 

ZuBtaud: nicht ganz aauber, auch zum Theil fleekig. — 

Papier: gelblioh, Btark, etwae glott. — Einband: Papp- 

baud mit Lederruoken. — Titeluberecbrift: 

Verfasser: 8. Anfang. 
Anfang f. l b : { J^> i> Ci >«JUJi ^j *JJ «A*^I 

y.LsJI ^i ^ 1X4^! . . . -uisJI M *M3 • • • 

anJI jjyj^, (J ; U^.i 5 Us>Lbw> fjM£ obl^s; 

Mobammed verweist eine Anzabl unglaubiger 
Leute an die Juden (u. Christen), in deren ge- 
offenbarten Bttchern von ihm die Rede sei als 
ProphetenGottes. Sie wenden eich, ihn beschrei- 
bend, an die Juden; diefinden zu ihrem Erstaunen 
die Aehnlicbkeit der Aussagen mit den Stellen 
ihrer beiligen Scbriften und empfeblen, dem 
Mobammed '6 Fragen vorzulegen: wenn er die 
beantworten kSnne, eei er der richtige Prophet. 
Dieselben betreffen den Du'lqarnein, den Geist 
(_ ? JI) vmd Josef. Ueber die Antwort auf die 
beiden ersten Fragen wird hier mit den Wortea 
„Morgen will ioh antworten; aber die Offen- 
barung blieb ihm auo« hinweggegangen ; in 
Betreff der 3. aber gab ihm Gott die Sura 
Josef ein und auf dieser Grundlage wird hier 
die Gescbichte Josefo bebandelt. Der Verf. 
iot unbekannt; der Bearbeiter ietMonammed 
ben aBmed (ben) elmoqrl (No. 8884). 
Er erklart die Qor&nverae hinter einander, aber 
mit vielen Abschweifungen und Unterbrechungen 
durch Geschichten, Anekdoten, Verse und Ge- 
dichte von aich oder seinem Vater oder Anderen. 

Das "Werk selbst beginnt f. 2 a unten so: 

*yi, ^ ^ u» uSi\ & *m J\ JESlofnp 

SchlueB f. 50"; o^U* ^ »Vj *^Lkc ^sA$ 



6 



LEGENDEN UND BEKBHRUNGSGESCHICHTEN. 



No. 8955—8958. 



"!>^i J^ <±~i ^ ^ui- *JJi j^ i^ ^i, 

< l«»i% UlyH ^ m 6y6 s JljCRj r UJ| J^ ^j^ 

Schrift: gross (dooh angleioh), roDdllch, vooallos. 
Ueberechriften (wie ^*ai, KaXi, iol£s>, ...&) nnd stioh- 
w6rter roth. - Absohrift im J. 1159 Rabi* I (1746) von 

8956. Spr. 465. 

184 Bl. 8™, 11 Z. (20»/,xl6V»i 16xlOV). - 
Zastand: nioht recht sauber, fleokig; zum Theil am Rand 
ansgebessert, bee. die 8 ersten Blatter. — Papier: gelb, 
glatt, stark. — Einband: brauner Lederbd mit Klappe. — 
Titel, Verfasser nnd An fang fehlt. 

Erbauliohe Bearbeitung der SuraoW) (12) 
mit Anfuhrung der betreffenden Versstellen und 
Umsohreibung oder emeiteraderErklfirung,nebst 
Beibringung von allerlei Geschichten und Versen 
einschlagenden erbaulioben Inhaltes. Die Qor&n- 
stellen eingefuhrt duroh ^JLaj ij^s, die Vers- 
stellen hftufig durob ( y*JI j j^. An der 
Hand der Qoran-Sura wird hier also die Ge- 
Bobichte Josefs erzfthlt. 

Das bier zuerst Vorhandene fengt f.l* so an: 
V G l O^AI Ul, J^\ «JJLJu o^l K^Ul «iJlS 

Die bier zuerst bebandelte Textstelle istf.I k : 
A**!" Irf c>«ajUt **t>-\ uJLJlfi J^aj a ^f 3U7p 

« tU ^ o'* i^*H *^> LrW» o* 1 «M* (^ L. XlAAJI 

(Sura 12, 3) gjl ^b>>| U J^S ^ 

Sohluss f. H4-, _^ *, a>i ^ ^ 

fciiiJI «***<**»•**** J» fcilj till OU» ^ »J| 

'^1*11 y, »U j^ oft JU.J, j* ^ . . . 

Schrift: ziemlieh grow, gut, glelchmassig, vocalisirt, 
die Stichworter grower, moistens farbig. Am Snde f 184" 
eioe grosse^viereokige Goldverzierong, deren rnndliohes 
Wtteletftok, aof Manor Grnndlage, in der Goldverzierong 
die weiss gesohriebenen Worter tragt: 

Absohrift vom J. 824 Ramadan (1421). 

Im Anfange fehlen 8, naoh /. 22 2BL (etatt deren nor 
1 leero. eingesohaltet Ut, f.28), naoh f. 181 fehlen etw. 7 Bl. 



8957. Pet. 111. 

I) f. 1 — 110. 

125 BL 12-, 11 Z. (14»/4 x 10; 11 X7«»). - Za- 
stand: ziemlieh gut, jedooh (bee. im Anfaog) etwas un- 
aaober. - Papier: weise, ziemlieh stark, glatt. - Ein- 
band: Pappband mit Lederr&cken und Klappe — Titel- 
fibereohrift f. 1^- 

Anfang: ^ilJu^^JBj^^ ^ 
yJLJf M «LUi i oM i\ v u<JI oi,Tv^i* JTl ^Lrf 
U*&*, LUTj ^ l^ „|^ ^ oft ^ ^, 

Geschiohte Josefs und ZuleiBa's. Der Vert 
holt dabei weit aus, erzilUt die Jugend Josefs 
u. s.w., ftthrt viele Qoranstellen an und manohe 
Anekdoten und sohliesst mit dem Tode Josefs. 

Sohluss f.110": jy * j^ ^ ^^ < j^ |J 
^1, o!^J! J^il ^^^ u^j ^ ^j ^, 

Schrift: ziemlioh gross, krtftig, sehr dentiioh, to- 
oalloa, inoorreot - Abeohrift etwa am 1825, von 



8958. 



We. 719. 



116 BL 8™, 18 Z. (21x14V.; Mx8Va e »). - Za- 
stand: nnsanber, der Rfioken des Einbandes fast dareh- 
gerissen, daher 1 Lage fast ganz lose. - Papier: gelb- 
lioh, ziemUoh stark, gUtt - Einband: brauner orient. 
Lederband mit Klappe. - Titel f.l' (von anderer Hand): 



r> 



c^i-v^JJ 



An fang fehlt. Das Vorhandene beginnt f.2 4 : 



Naoh einem Gedioht auf Moftammeds Tod 
(101 Verse) werden an allerlei Ausspruche Mq- 
Rammeds und an die im Qorftn vorkommenden 
Stellen Qber Josef allerlei Betrachtungen, Ge- 



Ho. 8958-8960. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



echichten, aueh Verse, in moralisirender Weise 
angeknupft, mit der TJeberschrift f. 6*: 

Diese „Greecmchte a Josefe (in der eben an- 
gegebenenWeibe) beginnt: <&y*j rJ>\ 'M^ «^»*W> 

Schluss f.H5 b : ^ ,JLsJt ,JU*j LfcuJj oJl^ 
fw>& iJu>J v*o*J Si^Juu plSli iUJLs OjLo jJC*- v-^ibt^ 

Als Verfasser Elhamad&nl angegeben. 

Sohrift: ziemlich gross, gat, gleiohm&ssig, ganz 
vocaliairt (aber oft unriohtig). Die Aafaehriften roth. — 
Absohrift vod &itl vX-t-c aj^^JI ^ /e**JI »*■** 
im J. mt lnu- — Eb fehlen vorne wol 8 Blatter. 

8959. We. 720. 

106 Bl. 8 TO , 17-18 Z. (15»/s x 10»/»; 12*/» X 7V m )-— 
Zee tan d: lose Lagen; ziemlioh onsauber, auoh fleekig, 
beaondere am oberen Ronde. — Papier: gelb, stark, tiem- 
lioh glatt — Einband: braaner Lederbd mit Klappe. — 

Titol f. 1»: / XjJwtaJf V_a*y_J iuoS 

Anfang f. l b : *U*i"3fi ^ Stffc- I J*S LT 
l^bb i3 s ULsOUl Liy>L6 j oaf ^1^ SCi^LS tjt, 
dJjJI^I *J£ ^L. £* JJli-l ^i^l ,^,1 'LiLuul 
ail i^lj (S jmo *J)I ^jjwj ifJ&Jij • • • *^2«^J jb& 

y£* <j LjU b" l*x».t ^ xttti <j\j wl J*5 
gJI Kjj-jJI ^1 tSjsA £* _,3» ail ^Iji *_*^t 

Ausfuhrliche Geschiohte Josefs, mit allerlei 
Veraen untermischt. Im Anfange muse etwae 
fehlen. — SchluBS f.l04 b : OJ ^J> ^ \y>-jS>- Ui 

Sohrift: ziemlioh gross, etwas rundlioh, voo&llos. — 
Abechrift o. ,!00 /ijm. 

8960. Pm.454. 

80 Bl. 4 to , 15 Z. (22x16; 16— 18 x 11— 12""). — 
Zuutand: ziemlich gat; an dem oberen Rand einiger 
Bl&tter etwas Papier angestnokt zar VergrSsserang ihres 



kleineren Formates: so f. 2. 39. 46. — Papier: ^eisdioh,, 
stark, etwas glatt — Einband: PppbdmitK&tta&rackea. — 
Titel von etwas spfiterar (Persisoher) Hand f. I s ; 

VtaJLwa.) Jua9 yUtf" 

Verfasaer fehlt. 

Anfang f. l b : J*» 3 q^JUJI y, ail A*J-\ 

v-Jba' I^XaJ Juu Let . . • J**si* U^*" /JL« aWI 

u^l ,j *>^r^ *-***> *J^&>I M vJU<^( &iaj> tu» 

LOU ^bu »J« »J«^ UL/j ^Uj aJJt al^l vJU^ 

v^AJl ^ li^J 33LUT35 < oA i«ci» j^-l g^ ^ 

*J jJUj alll IOLjAj uj^'SH J«> 5 J* i^xJl yasaSJt 
Die Gescbichte Josefe mit seinen Brftdem, 
sein Unglock und seine Erhebung. Dieselbe 
beginnt damit, wie er — nacb Erz&hlung des 
h^Xa ^ \^tS>2 — S Trfiume im Verlanfe der 
Zeit hat (dass die BrOder sioh vor aemsm 
Holzbfindel verneigen; dass 11 Sterne nebst 
Sonne und Mond Tor ihm sioh hmwerfen; 
dass sein Stab grftnt, der seiner Bruder yer- 
dorrt), und diese, trotz des Verbotes seines 
Vaters, den BrQdern erz&hlt. Dieselben werden 
bflse und berathen sein Verderben eto. Spater- 
bin stirbt Josef; sein Sarg aber zieht so vial 
Segen an sich, dass das Land diesseits des 
FlusseB uppig gedeiht, w&hrend das angrenzenda 
Land jenBeits desselben Missemten und Hungers* 
noth hat. Sobliesslich wird das Abkommen ge- 
troffen, dass der Sarg in den Fluss versenkt 
wird und so beiden Theilen zu Gute kommt. 
Endliob zur Zeit des Moses kommt er durcb 
diesen in seine Heimath zurQck und wird neben 
seinem Vater Jakob beigesetzt. 

Schluss f. 80»: «Uj ^UiuJIc »^L D l ^ 

jo&xa »j^\ »jji j* i+j y*** \ -fcy> J* J-Jly-I 

jl^ujI ijs- *J&>5 *«* *U»»5 f* ^y> *?^>l* *rt^e 
iwaS e*rfJo y* LUJI (f ^XJl U 13^ *(^s i-^Juy 

L*aJUJI 5 «^LyJI ^ «JLJb J^ V 1 ^ 1 ^ *^ 
^1 t^JuJi y, &U Jui^ 



8 



LBGBNDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8960-8968. 



In bestimmte Abschnitte ist dies Werk 
nicht getheilt; der Fortgaug der Erz&hlung 
wird in der Regel durch JjJLJI JL5 (oder auch 
^,ijJt) angezeigt. 

Sohrift: grow, dooh nogleioh, wait, etwae roadlioh, 
nioht ondeatlich, vooakos. — Abschrift c. 1800. 

Id der Mitte folgen die Blatter so: 54. 56. 65. 67 B. 

8961. 

1) We. 1747, 7, f. 12)'-124\ 
12-, 18 Z. (U«/iX 10«/i; 10V»X7»«). - Znstaod; 
uDsaober uod fleckig. - Papier: gelb, stark, etwas glatt. 

Tit el fehlt. Es ist Legende von Josef, 
der in Aegypten zuf&Uig von seiuem Vater h6rt 
und ihm Nachricht von sich zukommen lasst; 
also etwa: 0U3J iuod. 

Anfang: & jS> s j^ ^J^Jt u^yi a e J^s 

fJl iutfl ,-o» u-^fo «JLL> g, c ^ j^ ^ 
Schluss: y'| » ^ JJ| ^^ o , ^ 

Schrift: siemlich gross, gefallig, vocallos. - Ab- 
schrift o. 1700. 

2) Pet 182, f.49"_62\ Die Geechichte 
Josefs, enthalten in der X*=u*Jt des LyuJI 
des xl£- ^j| ^1, i m i. Kapitel. 

3) Pm. 75, f. 112-—121" Rand; dann 
Text 112"- 116. Die Geschichte Josefs. 
Der Anfang fehlt. 

4) Pm. 22, S. 123-134 am Rande, die 
Geschichte Jakobs, Josefs und seiner Bruder. 

5) Pm. 75, f. 117'. Geschichte des 



8962. 

1) We. 1775, 18, f. 85". 86'. 

8™, c. 18-80 Z. (18 x 18'/a; 15-16X 12'/,«»). - 
Z ustand: fleckig q. unsauber. - Pepier: gelb, stark, glatt. 

Ohne Titel. Es ist die Geschichte von 
ij~y> f* o*' oiP (Qarun, dem Vetter des Moses) 
und dessen durch Habsucht herbeigefuhrten 
Untergang nebst der Nutzanwendung («,UI). 



Fangt an: ^jf** C e o* o* OW tf o ! -«W 
•S»\ «'j>dl &LUu ^ ^^J ^JUS M y*\ Uk 

Sohrift: nemlioh gross, fast voeallos, nioht undent- 
lioh. — Absohrift o. m !uM. 

2) Pm. 407, 86, f. 433»— 486S 
Format eto. and Sohrift wie bei 2. — Titel- 
Bberechrift and VerfasBer: 

Anfang: oL* .J. e p bL»j »j^ 5 JLJ j^| 

Auskunft flber allerlei Pragen, die den fabel- 
haften Riesen^^ gJ i (imQamus ^^ -?L) 
und die Zeit betreffen, wann er gelebt habe, ob 
er bis auf Moses Zeit am Leben geweseu und 
von diesem getddtet oder schon zur Zeit der 
Sintflut umgekommen sei u. s. w. ; verfaset von 
6elal eddln essojatl f 91, / 1608 . 

Scaluss: ^ ^ja c l j^ij^Jt ;W xaJ| Os> 

HKh. I 1470. 

8963. We. 743. 
9) f. l« b -149. 

Format etc u. Sohrift wie bei 1).— Titel&bersohrift: 

Anfang: b^UJI juw e^iX^J ^U< Jyj 

Jk ^' ^^ t,?Vi w?^*~j yfll JLfli U^» ^ 
gJI (.A^aj' p$i Jk».t ,J oUJlT ^^.^ K-i^t jt 

Nnchdem Gott in seiner Unterredung mit 
Mose auf dem Rerge Sinai diesem 5 Worte 
(Satze) der Thora, die er nicht verstehe, aus- 
gedeutet hat, begiebt sich der letztere in die 
Moschee, zu beten. Da fliegt eine Taube herhei 
und bittet ihn in menschlicher Weise, sie vor 
ihrem Peinde dem Palken zu eohfltzen. Er 



♦ 



No. 8963-8965. LEGENDEN UND BEKEHRXJNGSGESGHICH'TEN. 







steckt sie in seinen Aermel; da kommt der 
Falke und beansprucht die Taube, er habe ein 
Recht auf sie und sei huugrig. Voll Mitleid 
mochte er die Eine schtitzen, dem Andern Recht 
geben, jeder vertheidigt seinen Standpunkt; da 
erbietet er sich, von seiner Hand soviel abzu- 
hauen als die Taube an Gewicht. Der Falke 
ist's zufrieden, das Messer aber versagt 3mal 
seinen Dienst, beide Vogel fliegen in die Hohe 
und rufen ihm zu: lass es gut sein! und siehe, 
es ergiebt sicb , dass der Falke Gabriel und 
die Taube- Michael waren, ausgesandt ihn auf 
die Probe zustellen. 

Schluss f. 149 s : \£^>j.i S~*> j&saJ j»3! q \ 

8964. We. 736. 

69 Bl. 8™ e. 12-18 Z. (21 '/s X 16; 15-18 X 
10— 12 cm ). — Zustand; ziemlich gut. — Papier: weiss- 
lioh, ziemlich slark, wenig glatt. — Einband: Pappband 
mit Lcderrucken. — Titel f. 1': 

Die Geschichte Salomos zerfallt bier in drei 
Theile:l.Thlf.l-22; 2.f.24-44; 3.f.46-69. 

Anfang f. l b : .-dJi J.« 5 a *iUK wj, «JJ O^S 
lA;; ^yj I f9>y f_^L£jl ^ Si s \ o^.UJ a iS . . . 

£.Jt «£U1 & } *i, UJ 5 wSj-i ' *J! ,*JJ» ^s-jli, . .. . 
Besondere Geschichten mit Uebersehriften 



21 b sw*aj XrfUj v^^** 
26* uxw^l e^-Xs*. 
48" 



54" *j't^! i-AAi <£*■:!>>>»• 
58" '"i~4-pl "<i*i<>.J> 



62* K.A^tX*.3i ti^siJiiSfc 

i_)^.«.Jb K*aIxrJI 
63 b .->.xlL .SU^Xi) w^Xs* 
64° ^jAJ^JpJI w£*,»<X&- 
65* o<**«k ;HU>j ;v£*.jvXs» 
66* ^jiyvJI «£***** 

66 b a U*Ju, BUj <i^As». 



69" 



t*»jl l^>J>>»E» 



B^ilj e.;H i£ajs>v:> 



sind darin: 

4* iUU^t \iy>j.*\s» 

4 b B.SJ1 

5 
5 b ( iUl^ CJ JL>-Jlvi^JJvs> 

6 b qLaW fcdas* vi^JkXs> 



16 b «^jiX5I e^jA=» 
16 b JwSO^Jl \£a-kXs» 

19 b c%J^ uio^e> 



O 



,L',aX-w tu^Lb 



HANDSOHKIFTEN D. K. BIBL. XX. 



Schluss f. 69 b : &*> ^ *** ^«>» «j* c o^5 
&j^i ^ oU 3 Ai*« *«•* S iKft'Sj o-*** ^ a t** f-^* fci ' 

^ L* Jl« K*a3 a " U»* Lfi' U \&* o*t W V; b 

S oh rift: gross, randlioh, flachtig, iooorreot, vooalloB, 
ziemlich Bohwer. — AbBchrift o. 1320 /ieos. 

8965. 

}) Pm. 455, 6, f. 55 b -65. 
S TO , 23 Z. (Text: 17 1 /d X l 2 ° m )- ~ Znetand: ziemlich 
gut; der Seitenrand uberall auegebessert. — Papior: gelb, 
ziemlioh glatt, uod etark. - TitelOberschrift: 

Anfang: Jt^Ji ^^ o^ 1 ^' ^ ^ ^*" S 
(J ^iiL J UJL« /J. ...... oftllM ^.:^ ; .o^.pA 

l^ wl ,^ 'U^U£>t o^ 83^ ..^..p4«!J.,-X^* 

jJaJ! /jiau . : «4p «r *$y£^ cr** ^! j^ 1 * o^ 

U^, ^ UJU JjJ, . . . U> 5! l>>» ^r^ 1 ^ 

Geschichte Salomos und Bilqls'. 
Schluss f. 65 b : u^> to .Xsu UjL, ^ 

""^V c/i> ^^ f^ ^ "-^* ^^ 5 ^ ^"^ 

2 



10 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



No. 8966—8967. 



oil x-^l u-xjUI c^ h^u* c ^ i . . . ^ o ^, 5 
u*^J! s^u *,u, ^ x^ y^ & \ s vsUmib 

Schrift: ziemlioh gross, deutlich vocalloB. — Ab- 
schrift im J. 1171 Du'lqa'da (1758). 

P. 66 u. 67" kleine Notizen, darunter einige 
Distichen. 

2) Mo, 164, 5, f. 13 b — 27. 
Erbauliohe Geschichte Salomos u. der Bilqis: 

O-A^'i^lcr k-* ^iu^Hh ILX^JIg. iwaSe^j^. 

Anf: (H XUi- sU oA^l^jfiy 8 . N . 4345, 5. 

3) Mo. 162, f. 80"— 88". 
Geschichte Salomos und der Bilqis und 

Beschreibung seines Thrones. 



8966. We. 1782. 
4) f 59-65'. 

K1.-8" 17Z. (15X10V4; 12V»X8V s -9-.). - Zn - 
stand: fleokig.- Papier: gelb, glatt, stark. -Titel f.69": 

l*e qU*L« £* J4JUJ1 iuoji 8v x0 

s. listen. 

AnfangJ. 59 b : '»J*> j^ ^jj, ^ ^ 

/O JJii J^5 . . . JUJu U^ f i^| ^^ ^ 

•^ g^ji -tojir, -^j, lA#>J! ^ ^ vLjuJ1 

DieUeberschriftistnichtausreichend. Denn 
aiuser der erbaulichen Geschichte der Ameise, 
mit welcher sich Salomo unterhalt und die ihn' 
auf seine Verganglichkeit hinweist, ist hier auch 
noch die Geschichte des alten Konigsschlosses 
mit seinen Geistern erzahlt, in welches Salomo 
mit seinem Wezir Ac&f tritt, nod wo er allerlei 
Mahnverse angeschrieben findet. Das Schloss 
hat dem verschollenen Konig Seddad ben 'fid 
gehort. _ Das Machtwort Salomos saubert 
das Schloss von den Geistern, und eine in 
demselben gefundene Tafel mit einer Inschrift, 
<Jie von einem jungen Menschen verdolmetscht 
wird, mahnt ihn wiederum an die Nichtigkeit 



und Verganglichkeit irdischer Grosse. Dies 
zweite Stuck findet sich in Spr 1362, 2 (ob- 
gleich unvollstandig). Die Uebersohrift ist also : 

So steht es auch in der Unterschrift. 

Schluss f. 65V J-SI «5UJ A-UJ ^yi JtS 

£. j~a% aUUI jujj ^ LUJI CiH j C j| u ,«»*, 

W*ui D * **» i/b u, ouat, r uj t ^ ~ oUftLw 

Sohrift: (aus B er im Anfang) aiiwnlioh groBB, diok, 
*ng, vooaJlos, dentHch. — Abaohrift c 1750. 

«5 b Gesprach des Teufels mit ^ ^ ^ ^^ 
uber die 3wlei Arten von Menschen, die ee giebt. 



8967. 
1) Spr. 1362, 2, f. 40— 44. 
Format <T«t: a 14X9"») etc. wie bei 1). - J)io 
Scinft gedrangener, enger, ungewandter und nooh on- 
angenehmer, Tooallos. Uuj 1800. 

Der Anfang fehlt. Ee enthalt eine Sage 
aus dem Leben Salomos und seines Wezlrs 
Acfif (s. auch No. 8966) mit der Tendenz, an 
die Verganghchkeit irdischer Guter und Herr- 
lichkeit zu mahnen, zu welchem ZweckeThflren- 
aufechriften u. s.w. in Versen dienen und eine 
kurze Geschichte des Seddad ben 'fid, die auf 
einer Marmortafel gefunden und aus dem Grie- 
chischen verdolmetscht wird. 
Das Stuck beginnt f. 40": 

•Jbw 

und schliesst f. 44 b : ^ «jmj ^ ^ ^ U ^ 

Das Weitere fehlt. 

2) Mq. 466, 5, f. 43-94. 
8", 13—15 Z. (Text: c . 13 X 9«°). _ Z nB ta n d: 
uneauber, auch fleckig. An einigen Stellen hat der Text 
duroh Beschneiden der Blatter gelitten. - Papier: gelb, 
stark, ziemlich glatt. 



Ho. 8967. 8968, 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



11 



Ell. 43 gehdrt nicbt zum Folgenden; ausser 
anderem wird daselbst (von derselben Hand, 
die das Folgende gesohrieben hat) tlber die 
sehreoklichen Folgen ernes heftigen Erdbebens 
vom J. 1160 Moharram (1747) beriobtet. 

Vdr f. 44 fehlt Mehreres. Es handelt f. 44 
bis 55* von der Geechichte Salomos. Die- 
selbe beginnt bier in seinem Gesprftoh mit der 
Ameise: J^S***!^ ^ ^U JwM o>^ o' 

gjl ^UJl jvXs yA £± } \ vJjjUwJI ;w>sS} (J0yt\ ^i* 

und geht bis dahin, dass ihm die Sehrift auf 
einer in einem prachtigen Sohlosse am Halse 
eines Gotzenbildes gefundenen Tafel von einem 
zufallig herbeigekommenen Jtlngling gelesen wird. 
Die letzten Worte: 'gJLJI^ w~-«JI qVqI &*> ^b* 
Dann folgen f. 55 s allerlei Recepte, 57* 
Briefformulare in Versen, 58 b — 60" in Versen 
J^ij^l ^.e ^>UL« ^ vom Nutzen dieser Wurzel 
gegen allerlei Schmerzen; 60 b — 94 moistens 
Gediohte kleinon Umfanges, mit besohauliohem 
oder erbaulichem Inhalt (ein langeres auf ( _ f e_ 
f. 62*— 65*; auf £__ 65*— 66 b ; und 70 s ein 
Lobgedioht auf Mohammed [£ Basty); 71 b — 74* 
eine Art Urias-Gesohicbte zwisohen einem Kttnig 
und einem Mann Namens FlrQz und dessen Frau ; 
75* — 76* ein Gebet urn Trost und Beistand, 
dessen einzelne Satze beginnen mit: /ksZ} (und 
auf Grand von dem und dem); dann 4 weise 
Spruohe; 76 b einige Mittel etc., unbedeutende 
Kleinigkeiten , darunter auch f. 81* ff. Hatbsel 
in Versen; ferner f. 84* ein langes Gedicbt von 
U^U ^ (auf uJo±n Tawll reimend) Gebet; 
f. 85 b sohliesst siob unmittelbar an f. 84* an; 
f. 88 b wol von demselben eine lange Qaclde 
von 46 Versen, deren jeder beginnt mit ^ij \# V! 
und die auf die kriegeriscbe Entscheidung am 
jtingeten Tage hinweisen. Anfang (Baslt): 

8chlus8 f. 92*: 

Sehrift; gross, rnndhoh, fl&ohtig (fibgeaehen von 
eia&elnen Stellen wie f. 84* u. 85 b ff. bis 92'), meietena 
vooalloB. ' — A-bsohrlft o, ,,so /n87. 



3) We. 6 1 4, 46, f. 422 — 427*. k* 
Gesohiohte von Salomo, darunter seine 

Gesohiohte mit Xiyis* qJ Jjj> und das Abhanden- 
kommen seines Siegelringes. 

Darauf folgen f.427 b — 429 Ausspruche 
Monammeds. 

4) Pet. 252, 2c, f. 172 b — 180*. 
Erbaulicbe Geschicbte Salomos und der 

vier VSgel (Falke, Nachtigal, Eule, Rabe). 

8968. 

1) Pet. 873, 3, f. 92 — 110. 
Format etc. und Sehrift wie bei 1). — Titel- 
ubersqhrift f. 92* : 

Anfang: <~>jj} U^X+e JJ\± (J\ju M $3 
l ^UA . . . V_Ake} v**aiJ CS**"** C5^' *i> -<^?*^ ^ 

At ',»X*JI Ufcjic J^jC*^ jift^-fclll iXaJs^q*^*^ 

Geschicbte Hiobs und seiner Ungluoksfalle. 
Schluss f.llOV^^IXJiJLjJI r UJI^va*J 

2) Pet. 110, 1, f. 1 — 23*. 

60 Bl. 8", 11 Z. (21 X 15»/«; «6'/» X 11V« C ™>- - 
Zustand: etwae ummober. — Papier: gelb, dtok, nioht 
glatt. — Einband: Pappbd mit Lederruckes. — -Titol- 

BberBohrift f. l b : 

BjJLuaH Jy&M Luui (J>*} *^« C?!^' S^ A*o3 



„X*JI 



■^ 



Anfang: ^13 Ufit jUs*-^l v**(s *r**j D* 

0*> <*?y ] O* LP" 1 O* <*** & V) Oi & 
gjt U^> ULJ ^LsU ^ 

Diese Gesohichte Hiobs ist etwas kurzer 
als in Pet. 378, 3. 

Sohluss f.23*: ,^1%, (.UJI S^ tfi* vJo-t 5 

Sohrift: grosa t diok,aaBeioanderg680gen, nicht undent- 
Uoh, aber nnBchSn, vooallos. — Absohrift etwa nm 1840. 

2* 



3 2 



J EGENDEN UND BEKBHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8968-8970. 



3) We. 178f>, 5, f. 37-38. 
8"°, 26 Z. (20x M; 16Va X 9'/» cni ). - Zuatand: 
oneaubor. — Papior: golbliob, glatt, ziemlieh dOnn. — 
TiteJ fehlt. Er iet: ^_^j| X*a'» 

An fang f. 37' : ^t qC ^J US Ju> ^U 

f XJ! ^ ^t ur <jis fZv c ^jj ^ ^ ;L 4je 

Gcschiclitf) deo Glflpks n. UnglUcks u. Lohnea 

dcs Hiob. Abwcichcnd vou Pet.373,3. 110,1. 

Schluas f.38 h : JU <JUAJ£j Lo Jj^> *J ^ 

<^ ^i .tin ^*voV ^ s^^^ 

£1 &JJ kX*ii. WU^J 0<ttl s.j &JJ! J^jej JUjLil &aSj| Ci*^ 

Schrift: kloin, gedrftngt, gleichmftssig , vocalloa, 
<loutljoli. — AbBchrift naoh f. 101" v. J. 1073 Saw. (1663). 

4) Pm, 75, f.l 1 7"- 1 24 u. f. 1 22'- 1 23 b Rand. 
Geechichte Hiobs. 

8969. Pot. 290. 

55 Bl. 8"», 19 Z. (20 X 14; 13'/n Xfl'/ S «»). _ Zu- 
atend: unuauber, flookig, besondere am Ende. — Papior: 
galblioh, Btark, glatt. — Einband; Pappband mit Ledor- 
rQokoD und Klappo. — Titol f.l": 

y*yUL=,j JLuf^ Lj^L alff ^j ^ag 8 ^ 

ilUMe, Upl y*^} 8U L$3»/Ujt 5 u^^ ^JJLll 5 ^jLAc^ 

Anfang f. l b : L^J ^^ A ^ ^i jjj^yj 
u^> <y^b> ^1 u^bol ^ UdLw^ f^Xaj.5 (-asm 

^e <JLib «J JU*ri J^, a l 3 ^« 3 _^uJI ukJUg Uyi 

gji ^bj iujcit ^u* *ojt *Ua*i a i(, 

Die Gesohichte beginnt damit, dass D a n i el, 
em von Gott unit KenntnJBBen namentlich im 
snathematischen und astronomiBchen Fache reich 
auegestatteter Mann, im Besitze einea Buohes, 
daB er Tag und Nacht nicht von sich Ittsst, 
naoh einem Mittel gegen den Tod darin sucbt. 
Er findet darin ein Kraut angegeben, daB auf 
eraem Berge jenseita des D> ^> wachst, begiebt 
@ioh dahin, und Gabriel muss auf Gottes Ge- 
heioa eicb ra ein Gosprach mit ihm einlaasen 



und ihm das Bucli nils der Hand echlagen und 

in den Flues wcrleu. Er behalt einige Blatter 

davon in der Hand, iBt betrllbt, geht nacb 

Huuse, stirbt alsbald und binterlaBst in einem 

Kasten die Blatter ale VennaclrtnisB seinem 

erwarteten Sohne. Seine Frnu gebart nach 

einigcr Zeit einen Knaben, dor 6fimae genaunt 

wird u. b. w. Die ganz gleiclie Gcschichte wird 

vou dem Daniel erzahlt, der au Anfang des 

Romans den Hamza aqrfin We. 683 als Vater 

des j$+>-jj} vorkommt. Die per6onen- und 

wechselreiclie Gescbiclitc Keliliesst mit gluck- 

liubem Ausgangc ftlr den G&mils, der in gluck- 

licher Lage als Wezlr des Kfinigs hocbbetagt 

Btirbt. Die letzten Worte f. 55": &\ & ^^ 

gJI Uijk> e*jAs* y* UJI ^jS U I jkpj '\jVyacj *JH1 
Die Spracbc ist nicht correct. — (Statt 

(jvLcb» stebt gewolmlicli ^^Ast..^ 

Schrift: gewohnlicb ziemlioh kleia, flOchtig, vocalloa. 

nicht grade undautlicb. — Absobrift etna 1750. 

8970. 

Dies el be Geechichte in: 
1) We. 737. 

36 Bl. K1.-8", c 21-23 Z.(15'/4X9%; 12'/ 8 x7V8 ea ). 
Zustand: ziemlieh gut. — Papier: gelblich, ziemlieh 
Btark und glatt. — Einbaod: Pappbd mit LederrOoken. — 

Titel f. 1': *»«*L». ^j^XJI ^jj »^jl a J'^Jb t - f Jll[^i 

Die Wortfassung weicbt ftftere ab. 
SchlusB f. 36": ^1 ^ V U^JI \>Xs> ^ ji Jg 

D L^wJ ^yxJI ^ tU^I ^3 (1. ^h^^) 
O.SJ ^ Ui ^1, D U uJUJI J^ie J fa j^iaajl 

Ivk^j *£.j oleL<^t fifa c»IAlL!l ^\» tSjti M^lj 

Schrift: klein, godrBngt, deutlioh, vooallos. — Ab- 
b oh rift 0. ,too /i ?M . 

F. 36 b ein an MoEammed gerichtetee Gebet 
(Anfang: ^U, ^p\ ^^aJI^ ^Jj ^j ^ ^jj 

gJI f*s*- j n') von dereelben Hand geechrieben. 



No. 8970. 8971. 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



18 



2) We. 695. 
55 Bl. 8", c. 19-20 Z. (20 l / 9 Xl5; 18xll-12«').- 
Zu stand: nioht ginz sauber, aoob nicht frei von Fleoken, 
besonders oben am Rande. Das Looh aof Bl. 11. 12 ist 
ansgeberaert; von Bl. 14 ist in der Mitt* ein Stflok aus- 
gerissen; Bl. 44 unten eingerissen ond MBammengeklebt. — 
Papier: gelblich, stark, meistens etwas glatt. — Einband: 
Pappband mit Kattnoruoken. — Titel f. 1*: 

^«b> ,JJ1 (*/ »jJii *M>>> W^ Nt^*" 
Anfang wie bei Pet. 290. Schluss f.55 b : 

fcjj: |^JU».9 tS^ji, **\ Jwic ^t. ***> (jH t-*"^ 

^d jJL» 5 itflLJU. $&> 
Von spaterer Hand dann hinzugefftgt: 

gJI *M jwauo. f LSI i^c **^J' j 1 -**^ 1 »>* a*j> 

Die bei Pet. angegebene Einleitung ist hier 
ganz abgekttrzt; hier steht nur, dass Daniel ein 
weiser Mann, aber kinderlos gewesen sei, dann 
aber einmal, einer geheimen Stimme folgend, 
seiner Frau beigewohnt und dadurch einen Sohn 
erzeugt babe u. s. w. — Der im Titel vorkom- 
mende Li>b ist, wie die Schlangenkonigin dem 
Gfisib erzahlt, f.5% der Sohn eines israelitischen 
Kdnige in der Stadt Micr; nach dessen Tode 
wird er selbst Konig, entdeckt in einer Kiete ein 
Buch, inwelchem von dem Auftreten Mohammeds 
als Prophet die Rede ist u.wird von soloberLiebe 
zu diesemYerkundiger der wahren Gotteslehre er- 
fasst, dass er auf bricht, urn denselben aufzusuchen ; 
womit naturlich viele Abenteuer verknupft sind. 
Sohrift: gross, deutlich, vocallos, etwas Mass. — 
Abachrift c. ™tim. - Aof f. 42 folgt noch 42\ 

3) Spr. 1008, 3, f. 209" unten bis f. 212. 
4 to , c. 29 Z. (Texts o. 18 X 13 om ). Modern©, fluchtige 
Hand, doch nicht undeutlioh, vocallos. Zur Ausfullung 
der leeren Blatter. — Titeluberschrift: 



Anfang: «J)I O^ ^ } & jJ ^ *U*? bj+sA 

«J JUj bis*, b&jJ ^ £ o* " ( ^^ ^-^ 
gJt j*tf JU tl D ^ ^U* * a K s b-^t 



Ein Sohn des U6iB ist bJiyk, dessen wunder- 
bare Geschichte hier erzahlt wird. 

8971. 

]) We. 733, 5, f. 31 b — 40. 
Format etc. n. Sohrift wie bei 1. - Titeluberecbrift: 

Anfang: qJ *&\ >X»* jj g*^ 1 o* ^3_> 
K*aSJi «sX* v^JUoV [? CsJ^^] J***^ ,W?>^' vXfta * M 

bb j?>>J\ &* IJU3 <jib 5 ffcJ* J^i j* &UI ^ 

Geschichte des Propheten Jonas. 
Schluss f.40 b : ^ ^ o 35 O* tl *3 & 

2) We. 733, 7, f. 44 b -46. 
Format etc. u. Schrift wie bei 1. — Titeluberaohrift: 

Anfang: ^ vi^^& «;^» t>* u«^' o^5 ^ 

Geschichte des Propheten Idrls. 

Schluss f. 46 b : bb»? j o^«>l ^> $$ 
VUXJI ^ /^ ^bu eUl ^ ^ o^b SU^- 
1 3vJJ> 'LJLc L>bC« «Uai j5 bo Uipue qI/ wl y^pi 

p.47_49 enthalt einige kleine Geeohiohten 
(besonders eine von Salomo, eine von Elacmai). 
Zwischen 48 und 49 fehlt etwas. 

F. 50— 53 enthalt Gedichte massigen Um- 
fanges, auch mehrere Distichen, hauptattohlioh 
aber Vers-Rathsel (yJ) f. 52 und 53*. 

3) Pm. 654, 3, f. 287» B -289**. 
Geschichte des Elhidr ysM 3waS y «^ 



14 



LEGENDEN UND BEKBHRUNOSGESCHICHXm N*. m*~m^ 



8972. 

1) We. 733, 4, f. 25-31\ 
Format etc «. Sckrift vie bei 1. - Titolftboraohrift; 

Anfang f.25«: «^M J ff.UiI| ^^ ^ j^ 

,»*XlU' oiyJI 5 o *JJI <*J t^. U J^ *£ ^ 

Schicksale des Propheten .~^ (Georg). 
Schluss: ; UoJI ^^ ,^y ^ M j^^ 

2) Lbg. 428, f. 43-46. 

Schluss seiner Geschichte mit deui un- 
gl&ubigen Kdnig ju>>^. 

3) Pm. 22, 
S. 249— 255: vom Propheten Elias, im 
Anschluss an Sura 37, 123, uach dem Qoran- 
Commentar von ^iui\ ; e bo»eo S. 256-260, 
im Anschluss an Sura 38, 45, von Moses und' 
E 1 n i d r; desgleichen S. 2 6 1 - 266, im Anschluss 
an Sura 38, 82. 99. 109 von Da 'lqarnein. 

4) Mo. 164, 17, f. 258 b — 259\ 
Einlgee ftber den Propheteu Johannes 

5) Mo. 162, f. 65 b — 74\ 
Eine Geschichte von Johannes dem Tfiufer 
£-JwaJl Ls *^. in seiner Jugend. 



Schluss f. 182*: *t OJ, X, uyfc ^ o^ 3 

£t *u ^ a u*j* *ol, jji yu» u***^*^ 

8974. Mo. 381. 
105 Seifea 8~, 15 2. (Wk x I2i/,_is; tS»/ 4 x?**>). 
Z " tHd! wwwraeokig, «tvaa 0M» tt b«, dor Rtad An- 
togs and *» Bade and d«r Twt oaten eef dk» SeJtea 
&5-6S bwehadigt and . tt «g«b«wrt. - p ftp i„. ^ 
gtatt, stark.— Biabaad: Ktttanbaad mit Lederrtefcea. — 
Tit«l von guts new Hand: 

An fang S. 2:^*, ^ut w, Ui ^1 
w1 «J u-U* ^t ^ ^ ... j^ uj^^ ^ jh 

r* l*-** l ^53 olr»* «**# Mr* vi«*X&» ^j* ^U 

Legende von Marjam (Maria) und Jesus. 
Berichtet von der Geburt Marjams, Tochter 
'Amrftn'e, und dann von der Geburt Jesus at*, 
mit allerlei Geschicbten von deisenWunderkraft. 
Zuletet die Verwandlung von 800 Minnern in 
Schweine und das Ausgehen der Junger Chrieti, 
nach dessen Tode, in alio Lander. 

Schluss S. 105$ ^>Uti l„U, vl yto*li 

* iJ ' ***; o' <^' r* t^** u*^ *>U*Jt ^"S 

5^» «mS 'J^ ^^ ^bti ^ ^ ^ 

Schrift: siemlioh gnu, gut, vocalUirt Stieb®er69r 
roth. Text in rothen Stricben. - Absohrift c »®/, m . 



8973. Pet. 373. 
4) f. 111-188. 

Format etc. und Sehrift wie bei 1. - Titelober- 
..krlft f. Ill-, rJj+VJrW***** 
Anfang: «^ U JU ,L^*| ^/ 

Geschichte der Maria, Mutter Jesus. 



8975. Spr. 1860. 

a> f. M-«i «4-se. 

<'♦, lftZ. (82 X 16; 17-18 x ll«/ 8 «»). - 2„ 8 u nd 
gelblioh. - Titel fehlt. ^ 

Dasselbe Werk. Anfang fehlt. Das 
Vorhandene beginnt: ^^ ^^ o ^y ^^ 

^3 fciLsju, .lAj e^» .U„ U, ^^ U,5Ua« 

5W *« v*i id r^' «^3 jdj-« JUa ku 

= Mo. 381, S. 56. 



No. 8975. 8976. 



LEGENDEN UND BEKEHRIJNGSGESCHICHTEN. 



15 



Dies Sttick beginnt mit dem von den Ydgeln 
gespeisten Blinden, dessen Tod und der Reiee 
Jesus' nacb einer Insel voll Gdtzendienern und 
w schliesst mit der wunderbaren Speisung mittelst 
eines Fisches und der Anktindigung Jesus', 
dass er dereinst den geehrtesten aller Propheten, 
Mohammed, senden werde. Die letzten Worte 
f. 43 b sind: (^p^U 05 >xXj 5 j&JI ^ jfa} 

-^jX&JiS jJJI .../pi* Lj \j}\£ luJo }fols> qjJ/Ijj 

*l + u..JJ'UJ Lj*Lai KcLu> = Mo. 381, S. 105, 
10 Z. vor dem Schluss. Das Weitere fehlt. 
Schrift: gross, doutlioh, vocolloe: am hw /hjt» 

Einem fruheren Theil deseelbcnWerkes 
geboren die folgenden Blatter f. 44 — 60 an. 
Sie beginnen mit den Worten: v^JUs i ( j^ J ^i 

js^Jt rg**!* \aJL3 cLtsXJI \*>3> «&*lc qa s £\2 j#>£ 
qjJUu «jJ (*^r* vj>«ij LJi JlS 'igjjs-u)l 3 J*wJt ^Lu 

^ = Mo. 381, S. 4. 

Dies Stuck fangt in der Jugendgeschichte 
der Marjam an, erzahlt deren Sehwangersehaft, 
die Geburt Jesus, und schliesst mit ibrem Tode 
und ibrer Unterredung, vom Grabe aus, mit 
Jesus. Die letzten Worte f. 60 b sind: U Ul 5 

'j^aJI j^fjJJ jb-?" <£ O^^' Q^wi.5 -W/aJI ,j>fi 

= Mo. 381, S. 53. 

Die Schrift wie bei don vorangehenden Slattern; 
nur f. 44" vocalisirt. — Naoh f. 45 fohlt ein Blatt; ebenso 
nach f.49. 

..;;;r^;/8976.,; .., 

1) Spr. 1962, 35, f. 260— 267. 
8", 13 Z. (Text: UVaX 8 l /s'" n ). — Zustand: fast 
ganz fleokig. — Papier: gelb, stark, glatt. 

Bruchstttck, ohne Anfang und Ende, aus 
m einem Werke, in welchem die Wundertbaten 
Jesu und seine Aufforderungen zum rechten 
Glauben erzahlt werden. 

Das Vorhandene beginnt: <_a^jS ,JI eLuoJt 



Die letzten Worte : jJ\ ]yi\ ^^Xs* ,4&* &ji& 

Schrift: siemltoh klein, gef&llig, etwas vooalisirt. — 
Abflohrift o. »«Vi«88. 

2) We. 1607% 2, f. 58 b — 59V 
Format etc. und Sohrift (vooalisirt) wie bei 1. — 
Titeluberschrift: 

Anfang: J^ y> *JUI j^-^jl ,>l*>^ v**^ ^ 

^^-y ^ f ^L>J ^ ^t 1#>I (L gMi) t^j 

Jesus erhalt von Gott den Auftrag, die 
Bewobner der Stadt WaqwBq zu bekehren; 
sio batten 5 gute Eigenschaften und sollten 
dieserhalb keine Strafe dereinst erleiden. Er 
geht bin, bekebrt eine alte Frau, sie wird 
wieder zum jungen Madcben; ibr Sohn will 
ibn todten, aber seine Hand ecstarrt, er wird 
auf die Bedingung hin, dass er glaubig sein 
wolle, wieder gesund. Jesus beauftragt ihn, 
dann zum Konig zu gehen und ihn zum Glauben 
aufzufordern oder ihn mit dem Tode zu be- 
drohen;' derselbe werde ihn zwar daffir hin- 
ricbten, er aber werde ihn wieder ins Leben 
zuruckrufen; wieder solle er den Kdnig auf- 
fordern, wieder eterben, wieder lebendig werden ; 
und dann zum 3. Male seine Aufforderung 
wiederbolen und zugleich die Tochter des 
Kdnigs zur Frau verlangen. Das geschieht 
denn aucb; beim 3. Male wird der Konig stutzig, 
sagt die Tochter zu, wenn er 1000 Kameel- 
lasten Gold und Silber*erhalte. Auf Jesus' 
Wort kommen doppelt so viel beladene Kameele 
aus einem benachbarten Berge heraus; dies 
wirkt: der KSnig mit alien seinen Unterthanen 
wird glaubig. — Schluss f. 59": qJ (eij^a 

'Juyj, »j\vXSj *JCaa*»-*J WsLT (JLsj ftilt ^ *il! J& 



16 



LEGENDEN 'UND BEKEHRUNGSGKRCHICIITEN. 



No. 8977. 8978. 



, . " ":.g977. ; 

1) Spr. 1362, 3, f. 45.---61. 

Format ote. wio boi I). — Djo.Sojtrl.fi, vonigor 
dick u, grpoB, Ut sohr flQohtiR und nioht bogondora leicht 
zu looon, Voonllos. Um 1800. 

An fang fohlt. — Dion Sttlck ial falnoh gobunden 
und bat Lfickon aueaordoni. Dio Blatter folRou «o : 47. 45. 
55—68. 4G. 48. Luoko. 49—54. 59— (il. Liioko. 

P. 47" beginirt: c ,*^UiJt ; U ^ XeUs- AM ; 1) 

£" ^)j$"*-d> "S..aaKJI t> <r jl^aJl J-jluiaaJI ..^ 

Drs Vorliegeude tst mis einem Knpitel ge- 
nommen, das von Acgypten, dem ,U«>aJI -snJI," 
und il, !i. dcr Stadt L^i^JI in geographiecher, 
geschichtlicher, politischcr und religioaer Hin- 
Bicht haude.lt. Daruuf folgt eiu Knpitel, 
dftSBon Ueborachrifl f. 46 h Miltc: 

Dasselbe beginuts ^ a ,t UU^ JUtf & tf| J^ 

gJI !£.&.& jp) ^.aIjP.&JU, . . . ; XA2» ^,J cXaB« J.^ jAM J| 

Genohichtc Christi von Anfang an (.^yX^ 
und ^.jX+P = Hcrodes) und Wunder doHHnlben. 
Der Kttnig ^l^AiJ und eeinn 2 Sohnc U_ji 
(Thomas) und «,Jjj U*.. (Simon Petriw), und 
dea letsteren Tochter *L*.UI tl^, die dpn Sohn 
des U^i' hcirathet, in der Folgc nbor itmbriugt 
und nun Konigin des Reiches wird. Sie gebilrt 
einen Sohn oi <*>~Ji, der spfttcr in Kampf mit 
dem Konig von ^aJj,*.^!, Namens JU»»j, den- 
oelben beeiegt und hiuriohten lfiest. Nnch ihm 
rcgiert nein Sohn ^L^j. Beoiegung des Furstcn 
ujULw von Sioilien und der Bcrber-Konige. 



2) Pot. 110, 8, f. 47"— 49". 
Format, SJusland u. a, w. wlo boi I). 
Eiue c.hristliche Legeude, Uberschrieben : 



Die letzten Worte f. 61 b j 



» r s- 



<sl <AS» 



Das Weitere fehlt. 



K»4s\*£aJI Wi, Gcschichte Jesus mit dem Sch&dei. 
Dipscr erzillilt Jesu pein fruhercs Leben und 
Bcinon Tod, in Bezug nuf dieeeu und beeondere 
in Schildcrung der Holle xicmlick ntmftlbrlioh. 
Jesus crbittot ihm von Gott dns Leben und 
so bringt cr noch 63 Jnhro auf Erdon im 
Dienste Gottes z\x. Anfang: \ ^U\ JU 

Aboohrift vom Jnbro 1840. 

3) We.. 1785, 8, f. 49 b — 51". 
litel: K*^*^-! ^jitXete. Die Wortfassung 
weioht ofl ab. 

4) Spr. 2005, f. 20—22. 
Dice el be GoRctiichte, cntnommea dem 

8978. 

1) We. 1802, 5, f. 121'— 131. 
Formal etc. u. Soli rift wie bei 1).— Titolubor§ohrIft! 

Anfnug: v b:r J. ^T ^1 V } ^La ^1 ^^ 

vi*.ja=» Uj ^fS (Stira 18, 8) L^ Ui'^l a I^UT 

Gcschichte derSicl)enHchlafer(aUB (j-6A.it, 
unter Kiinig ^Jl^j.). Die Namen; Lfe^, 

Ein Hirte, der sich ihnon mit seinem Hunde 
unechlieset, ist der siebento. Sie bleiben in 
der HOhle echlnfend 309 Jnhre. 

SchluHs f. 130 b : ^U"SI ^y^ ^a J^Ui 

'^^5 ^^ ^*i cj»UJI _j*^l^ hjl&\ $ ki^JWI ej$.j2 

f*3»j *jj.e»! 5 L^uLs.,1 ^rikXfe* ^<« U^JI f-fXit U 

Abeobrift von ^Xi\ pt&\^\ ^ ; dlfiJI Jw^a 

ira J. 1262 Sowwal (1837). Bl. 130 b untere Hfilfte u. 181 B 

atwoH opfttor orgflnzt (im J. ,2nfi /lB«i). 



vji^, 



No. 8978-8980. LEGENDED UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



17 



2) We. 702, 2, f. 15 b . 96—99°. 
8 T0 , 28—30 Z. (Text: lG'/a X I2 cra ). — Zustand: stark 
0eckig. — Papier: gelb, grpb und wenig glatt. 

Daseelbe Werk. Titel f. 15* (von spaterer 
Hand) : ;V i(iJi Jȣi kua's u. f. 1 5 b zu Anfang cbeueo, 
mit dem Zusatze : '^^iU'sji ;s./> ^^g.^-U^ ajU^Uj 
(Die M amen, sehr abweichend, f. 48° oben.) 
A n f a n g wie bei We. 1 80 2, 5 . S c h 1 u s s f. 9 9° : 

wkfc^-H fj^le (&<-k>ls (Ms J^t^^f- i3j»*-5 v_fl$£Jt 1*4^ 



t&AJt^S- 



'JuJI //r iAJl Lo ItXJS 1 ^ ', JLbj kfcJ! tJ.tAw 



^ 



^ L 



Schrift: ziemlioh klein, gedr&ngt, dentlicfa, vooallos 
AbBchrift c. 1100 /i888. 

3) Spr. 1193, 2, f. 48 b — 49. 
Kurze Geschichte der Siebenschlafer (wjL^I 
v^^CJt) und ihre Kamen (nach ^kJ\ ^y*.aj). 

4) Pm. 585, f. 95 b — 112°. 
Nachricht von den Siebenschlafern. 

8979. 

1) We. 742, 2, f. 18—48. 
8 TO , 12-13 Z. (Test: 12 X 9«°), — Zustand: nn- 
Dftuber and flockig. — Papier: gelb, stark, etwas glatt. — 
Titel f. 18*: 

Anfang f. 18 b ; ^suo O***^ iJb U ifs^' 3& 

^Jl mJL> q* tM' ^ft MyuaJI^ «J /J^kXAOAJt^ 

Geschichte, wie die Offenbarungen Gottes 
fiber Mohammed gekommen seien (zuerst ale 
Traumgesichte, die eich erfullten; weiterhin die 
Mittheilungen durch Gabriel); sein Auftreten 
ale Prophet und die ereten Glfiubigen. 

Schluso f. 47 b : \a**i K^fAs» tJUs iX*c £j*s 
| &£jG> ,JU& *sm> ftllt <$y»j kX*£ c^l5 y *^4J J *' 

HAHBSOHBIFTEN D. K. BEBL. XX. 



Das nun folgehde Blatt ist spater erganzt, 
Bcheint nber im Ganzen richtig zu aein; auf 
demselben ist der Schhi6S : Ua» v^r (4^ 0""*V 

Derselbe entspricht We. 745, 1, f. 10 b . 

Schrift: gross, dick, flnchtig, Tocallos. F. 44". 45* 
bei der Abschrift fibersprangen, dann mit allerlei Kleinig- 
keiten beschriebon. An f. 44* sebliesst sieh f. 45 b an. ■— 
Abschrift o. llB0 /i» 

2) We. 745, 1, f.l — 10 b . 
48 Bl. 8 TO , 19 Z. (ZO'/a X 15; 15 X lO'/s 6 " ). — Za- 
stand: uDsauber, apch fleckig; mm Theil lose lm Ein- 
band. — Papior: gelb, ziemliuh stark nnd glatt. — Ein- 
band: Pappband mit Lederrlioken und Kleppe. — Titel 
f. l a von opaterer Hand: 

Dassel beWerk. Anfang u.Schluss ebenfio. 
Schrift: ziemlich gross, ungleiob, etwas fluchtig, 
vocalics. Sticbwortor rotb. — Abschrift c 1,6, /iw 

8980. We. 694. 

4) f.45-80. 

8", c. 16-21 Z. (Text: 15-16 X ll-12 cm ). - Zn- 
atand: otwas unsanber, ouoh Seekig. — Papier: gelb, 
stark, etwas glatt. — Titol f. 45*: 

asus /«*jJb XsP.iX^. HiAaa«*Jj p-'j)) 
Anfang f. 45 b : e^.>Xs> -\*,\ w<^*» SCm^ 

Verheirathung des Propheten mit Hadlga. 
Schluss f. 80 b : «^J! £-%J&\ U\ s «S, S JU 

^^is iUfflSJb t^Jlij _^^ l^j^'3 l 5 i>La9 |&5yiU |^*5^ 
*JJ .Xj»sil fS-j^jJ' O* 3 "^' *"" f*°*^ ^ 3 V^^ J^' 

t| UJ|il 3 U^aJt gt^- ^ UibjA^ J^eU««^ HJ^*m 

£ liLkel U c |e »j<Xvl 5 b^< U J>s 8vX*&-J (slWSi w*jUait 

3 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8980-8984. 



Damit hdrt bier die Gescbichte auf, ob- 
gleich der AbschluBS dereelben mit noch einigen 
anderen Zeilen zu erwarten ware. Eine Unter- 
Bchrift iet auch nicht vorhanden. 

S eh rift: ziemlich gross, kraftig, dentlieh and gleioh- 
mSaoig, srocallos. -^ AbBchrift c. ,l50 /i7j7. 

8981. We. 694. 
2) f. SI— 35». 

8", c. 23-24 Z. (Test: 17</» X 18«»).-- Zoatand: 
fleckig. — Papier: gelb, grob, wenig glstt. — Titel 
f.31» 70n ganz ap&ter Hand nnd 3l b oben am Rande: 

Anfang ■■ f, 31 b : j^ ^ j^y) j^ ^ 

Besuch des Propheten bei Abfl bekr; dem 
Hallfen ElmamQn von Elwagidl erzahlt. 

Schluse £ 35 s : £JU».''L, K^JjJj &**>. ^ 

y>t q* I^ U^ *4Sift v&j v^as^ ^ ^jj ^ . . . 

Scbrift: klein, gedrfingt, gewandt, dentlieh nnd 
gleichmasBig, TOcallos Bl. 34 in grosser Schrift organat; 
ee fehlt etwaa danach. — A b s o h r i f t v. J. 1003 Sa'ban (1595), 

8982. We.744. 
S) f. 81-81 

8", 14-19 Z. (Tost: 12«/>— 14«/s X 8^-10"). — 
Z oetan d: nioht gang eaubor. — Papier etc. b. Sohrift wio 
bai 1) (efcwas ungleich). — Ti tel fehlt; Bach der Untereohrift: 
iXStJ %f£ wozu wir hinznfngen konnen: Hi**- J^JiSj 

Anfang f. 31": ^ ^ V q* ^t ^ 

J^ .l*S J*i &4 4 W>' o^ , ...r?^.d* O***^ 



Kriegezug von OBod, Niederlage nnd Tod 
Hamza's. 

Schlu8s f. 83 b : U*» _-ys Li >i>j»j^3 j^Xws ^Lii 

Absohrift von i^ ^ iC^*^f O^s* im J. 1200 
Rabi'I (178G). — Nach f. 81 n. 82 fehlt etwas. 

8983. We. 745. 

4) ff. 17"— g5* 

Format etc. nnd Scbrift wie bei 1. — Titel 
fehlt. Er ist etwa: 

S^Sk. aUa«Ij ,J^M ik£US\4^ J*-^ i^ ^Ufl* 
Anfang: ^ ^^Jt J^| B ^ ^^> ^ )S 

^Ju J^, UJc J^St jl ^ »Jj| J^ c^hM* - 
gJ< JOoL^JI (jsaj^c iuolaJI Jj^L 

Auflehnong der Qoreiditen, nnter Aufreizung 
deB Abo gahl, gegen die neue Lehre Monam- 
meds, Beistand des Ginnen SamEaga zur Be- 
eeitigung der G6tzen, und Uebertritt des tiamza, 
Oheim MoBammeds, zum Islam. 

SchJuss: tj vX>l 8 5 j£ i O^&XjJ ? ^1 

a* 5 **' >^ cr* ^s r***° *"* 6y-j «^e jsJ 



'», « 



l»jLl») 



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LLJI 



8984. We. 743. 
f) f. 126'— I82 k . 
Format etc, n. Schritt wie bei 1.— TltelObersohrift: 

Anfang: Jk£>V JUs «l SJ «^ ^f ^ ^^ 



No. 8984—8986. 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



19 



Fatima klagt ihrem Vater Mohammed, der 
sie beim Kornmahlen trifft, dass sie auch gar 
zu schwer zu arbeiten habe; zumal da sie 
achwanger sei, ware ibr ein Hausmadchen sehr 
von Nfithen. Er wirft darauf eine Hand voll 
Gerste in die Muhle — sie mahlt von selbst, 
preist dann in deutlicben Worten Gottes Macht 
und lasst sich dereinst einen Platz im Paradiese 
vereprechen. Gabriel offenbart dann auch, sie 
werde in dem Himmelsschlo6se der Fatima ihre 
S telle haben, und daran anknupfend giebt nun 
Mohammed seiner Toohter allerlei Verheissungen 
und Rathschl&ge. Die einzelnen beginnen immer: 

Schluss f. I32 b : vi^-»wJ \i\y>\ ^ U iUJbU Lj 

isJI (c**^ '^t-^i ws*W 'rj*** 1 ?"' (j«UJ( 5 KXSJuJt^ 

8985. We. 743. 

6) f.H5»-125 a . 

Formateto. n. Schrift wiebei 1). — Titeluberachrift: 

Anfang: B^S "^j J^s* "i Osut *»», yJiJ£*JI JL3 

lAelii ^5 ^ aJJI ii_^wj £j* I^b+m jTj JuLs^aoJI pV 

&JI j»X3 iJjSl L* 1^«**kI »wa iX^ wtL^ Lj 
Ein Landaraber klagt den Prophetengenossen, 
er habe ein bSees Weib, das gegen ihn unge- 
hoream sei und ihn von Bewirthung eines Gastee 
abhalte und wunscht von ihnen Ausspruche 
Mohammeds uber Gastlichkeit und tlber Frauen- 
Eigenschaften zu bSren. Diese werden nun in 
grosser Menge von den Anwesenden vorgebracht 
und die Frau, die das Alles anhdrt, wird zu 
dem GestandnisB gebraoht, sie sei nochimHeiden- 
thum, wolle aber jetzt zum Islam ubertreten 
and due GehSrte befolgen. — Schluss £124 b : 

/e**J f£&hoi LeS &&X& ail! ig^>A 'jft*" *^' p*"UW" 



8986. We. 741. 

88B1.8™, 16-1.9 Z. (IS'/aXH; ll-12VaX7»/a-8 , /8 cnl ). 
Zuotand: nicht gauss sauber, auoh nipht frei vonFlecken. — 
Papier: golb, stark, wenig glatt. — Eiuband: Pappbd mit 
Lcderrucken. — Titel fehlt, ateht aber in der Unteraobrift: 

Anfang f. 1": ja^ ^c ^^ *J\ sJiJ$.*Ji JLs 

Mohammed ist eines Tages in gemuthlicher 

Stimmung und macht mit 1 3 Anh&ngern einen 

Ausflug aufs Land. Als sie gegen Abend heim- 

kehreD, findet sich, dass sie yon Elmedlna 

24 Tagereisen entfernt sind, im Gebiet der 

Benu mas'lid, in oder Gegend, in heissester 

Sommerzeit. Sie lagern sich, Mohammeds Gebet 

erzielt soforl einen weithinschattenden Baum und 

rieselndes Wasser. Da erhebt sich eine Staub- 

wolke und der Konig Elferegmahal, Sohn des 

Tarhan (^Ls-^i?), der Sa'dite, Herr der Benu 

mas'ud, kommt mit einem Reitertrupp yon 

1000 Mann in die Gegend, urn der Jagd obzu- 

liegen. Er bemerkt in dieser ihm wohlbekannten 

Wuste jenen Baum, schiokt Einen ab, der zusehen 

soil, was ftir Bevrandtniss es damit habe; der 

kommt mit der Nachrioht zurtlck, dass darunter 

13 Mann lagern, von wunderbarem Glanz um- 

strahlt; er schickt einen 2., der in Erfahrung 

bringt, dass dort Mohammed mit Freunden 

lagere, und zugleich die Auskunft giebt, dass 

jener KSnig dort mit seinem Reitertrupp halte. 

Darauf entspinnen sich Einzelkampfe, die fur die 

moslimischen Kampfer, obgleich sie ohneRustung 

und Waffen sind, wunderbar siegretch ausfallen; 

dann tritt auch 'All, der daheim geblieben war, 

durch das Gebet Mohammeds gerufen, auf den 

Schauplatz etc. Die Geschichte endet mit der 

Niederlage desHeeres des KSnigs,er selbst fluchtet 

auf einen Berg, rolltauf die aasteigenden Feinde 

verniohtende Felsblocke und zieht sich in eine 

3 » 



20 



LEGEN DEN UND BEKEHRUNGSGESCHICBTEN. No. 8986. 8987. 



Hohle zurfick. Nun wird im Eingaug dereelben 
ein starkes Feuer angezfindet, einen Tag hiu- 
durch; alsdann findet man ibn erstickt und 
verbrannt. Sein Schloss, JJ£) *as», wird ge- 
pifindert, sein Anbiinger L^gJ^, der einsieht, 
dass seine Gotzin :<JJI ihm nichts hilft, tritt 
mit den Seinen zum Islam fiber; die Mosbmen 
kehren mit reicher Beute nacb Elmedlna zuruck. 
S c h 1 u s s f. 8 8" : .l&dli f US\ li&JU <JI ^ 

M^J &X&-} g^-?yJ' f.*Xi&S »^**e &?* *ljS. *4»JUel 2 
O^'i S;y*H KijiXjl ^i LaA»»- t^lsO. \4lXj ,j^: 

(Fur J^=\*s»-yiJ( 6teht auch oft J^SyJtY 

Scbrift: ziemlich gross (docb unglcicb), fluchtig, aber 
niobt undentlioh, vocaUoe. — Abechrift im Jabre 1193 
Rabi* II (1779) von ^\^J\ ) lk i! J\ A*^. 

8987. Pet. 331. 
i) f. 74 — 109. 
Format elc. und Scbrift wio bei I). — Titel and 
VerfaBBer fehlt. 

Es ist ein Stack aus einem grossereu Werke, 
das moglicherWeise von demselben Verf., wie der 
in Pet. 331, 1, zusammengestellt ist; der Inhalt 
dieses (u. des nficbsten) Stflckes passt wenigstens 
durchaus zudera dortgegebenen ; hieristenthalten : 
I) f. 74-81". 

In Folge des Sendschreibens Mobammeds an 
die Juden von Beibar begiebt sich f X* ^ J^Uwt 
zu ihm, um ibm 1404 Fragen vorzulegen und 
ao seine gSttliche Sendung auf die Probe zu 
stellen. Mobammed imponirt ihm von vorn- 
herein dadurch, daos er ibm sagt, er wisse, was 
er wolle; er solle nur mit seinen 1404 Fragen 
bervorrucken, er werde ibm schon antworten. 
Darauf fr&gt der Jude fiber allerlei auf den 
Glauben bezflgliche Dinge, namentlich liber 
Propheten, Schopfung, Paradies und Bewohner 
deseelben, und am ausfuhrlichsten fiber das 



Jfingste Gericbt. Moliauimed giebt Auskunft., 
der Jude tritt zum Islam fiber und wird fortan 
'Abd allfih gennnnt. Die bier meistens ge- 
brauchte Frageformel ist: ^^^kiX^bvuAAJus 

2) f. 81 b — 83*. 

Der Verfasser behandelt die Schopfung und 
darauf bezugliche Fragen; dasselbe Stflck kommt 
Spr. 1958, 7 (f. 157 — 161) vor. Es ist nach 
f. 83« im J. 822 verfnsst. 

3) f. 83 b — 97". 

Ausspruche weiser und frommer Manner. 
Beginnen bier mit Plato: ^JU-'L f-j£*tt oj&$j>\ Jls 

Daun Aristoteles, sp&ter Socrates, meistens Un- 
gennnnte. In diesem Abschnitte sind ziemlich 
viel Sentenzvcrse. — F. -ST* und 98" leer. 

4) f r 98 b ^100V VjsJ&A 

Eine Disputation zwischen einer Frau, ge- 
nannt ^vjLA^JI :cv», und einem Gelehrten uber 
den Vorzug der Knaben vor den Weibern. 
Dieselbe wird iu das Jahr 881 /ii66 verlegt und 
zwar nach der Stadt BU&-. Die Frau ver- 
tbeidigt die Weiber. — F. 100 b — 102" leer. 

5) f. 102 b — 105'. 

Kurze Gescbicbte der Fatimiden von 'Obeid 
allah elmebdl an bis auf iJLJb^LtJI (f 427 /ios 6 ); 
am ausfuhrlichsten fiber den jJJI ^b ^uil 
nach igA$>±J\ und i^w^l qj'. 

6) f. 105»— 109. 

Anekdoteu von den Barmakiden und Ge- 
echichte ihres Falles. Darin ein langes Gedicht, 
dem alten Janj& beigelegt, worin er die Hfirte 
des Hahfen gegen ihn zu erweichen eucht und 
um Gnade bittet (abgekflrztes Kamil): 

Dies StUck 'ist bier nicht ganz vorbanden. 



No. 8988. 8989. LEGENDEN UND BEEEHRUNGSGESGHICHT EH. 



8988. 

1) We. 1826, 5, f. 113 6 — 128V 
Format etc. u. Sohriftwiobei 4. — TitelfiberachrU't: 



«->js pjlcj lists' iX^jS bu^J .<*»*£> iX*^* 

An fang f. Il3 a : wl », (j«Uc ^ q£ t^3j°> 
»V&j -Jl LilXi' waaT .L^il j5"JUJI iOUe -gJ! fJKsO*j 

aSao aJJI i3«jw, i3lj& **J' S^r*' Jjjb' »i^ > jxP* 

,&JI J-y^s» »^U13 *^J &**$"! (C^»3I b> J«..j^^> u 

SchluBB f. 128 a : (jp- v^^'j (J*° j^s 

Dieselbe Geschiclite mit den 1 404 Fragea 
(Pet. 331, 2, 1). — Sie stebt auch in Pm. 
272, f. 44* ff., mit demselben Anfaug und 
Sehluss. Desgleichen in Pra. 4 1 8, 2, f. 56 — 85. 
Anfaug und Sehluss ebenso. Der Titel fehlt, 
steht aber auf der Rilckseite des Vorderdeckels. 

2) Pm, 238, 2, S. 103 — 126. 
Format etc. und Schrift wie bei 1. 
Dieselbe Gescbichte. Titel stebt nach 






deni Biem. : .Jus , _aJU) >»^Lw qj *Ut i\*& J^b»^ t^xS 1 



oV>ji*J? p^s 



jJjsJI. 



jLsSJ! q*> Lgfi L»j 5 



'SjaaJU fc*jlX) LcJ Q^5», 2wi J3UJI3 juj&j 
Dieselbe hat hier einige Abweichungen. 
Sie beginnt hier so : b «^Lm qj &UI tX^c its 

J ^bb» .gJy&s- p^Ua Qjl b &a«j ^*.UI «J JlS 

b^XXt* u&wb» oLs bJLto 5' uOOCg/> ,yA^> >jL« qji 
Lm; ,3L»! *&*» (rf^-S' '"*^ i3lS ^JlsS &lii tUi q^ 

Auch der Sehluss weicht ab, namlioh S. 126: 



.•yt) (p«iXm^^ i^\$J£ L^aKs. ( jj^tekj j.jl j^aJs 



t3 



O 



^S>\ .-ySjJU «^J>3 lX»«9 O^fcJS ^VJ J^J) fefAfl &9»««J |J 

^^o ^g^ilJ p^Lw qj *JJt vXa* (JLSj iX«$* b «jftiii«« 
b^S» 5 iJUi tfi eJS ^ < kK^it ULs ^Ji t^^ tk« 
»iSA*j < (4 Xa tdy*»jz) v>X*& vX&s^ 1 i^Jl^ &J w^^w fi 

898^ 

1) Pm.460, 6, f.78 b — 86 b , 
Formet etc. u. Schrift wie bai I. — Tifcelaberaohrift: 

Anfang: *a*J3 ^ &»l »j jj«Ub qj! qc ^^ 
<A^wU ^ joUKt q« ,^> cytJ a* silt tife^; g^ 1 bwJUj- 

Uj^tO^ JcfU«Jl W»b ^Jt v^a!=*s' *Xs K^jbsj li<3 

Bekehrungsgeschiebte eines fanatiachea 
Juden, der durcb MoEammeds Wundcr etc. 
iiberzeugt wird. 

Sehluss f. 86 a : q\m&\ qs^I ji** ft* («^*^ 
... ..jbpJI u^JWI *JJ! JU»y wdSXj 5 pU^t j't> ^ 

2) We. 702, 12, f. 139 b — 148°. 
Format eto. n. Sohrift wioboi 11. — Titel&beraohrift: 



b^wj» Hj;"^ ^3^ ^^ t^y^' Jacy I gjjXJi »Xj^ 

6J'i s jC 5 bJj% A^Sbw«^ B,L«i»l 5 &2j^>ls>l 5 ^>&«3 »Ut i3_JAsy 

»JL5t ^os 5 ,*Zo »JJt i^, y' v>ob* UJ &3I * ti^bwg 

fS Jic w.yJI JjIo u^U^ (3 j)j ^ ^ U 3 ^^U! 

Feldzug gegen die Benu enxiofeir u. Ueber- 
tritt derselben zum Islam. 

Sehluss f. 148": ^.Xa^ p&ta t^r'^ *6j* (£ 
ps^j f^b/ai g^jljAj f.lXs>Klj, BbLaJ^ D |yii! ff4iw G ^ 



22 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8989- 



-8991. 



JU**?! JCjJaJ? iUj^il gJI v****-) ft JuLswiil 5 ( jjj\ 

8990. 

1) Pm. 460, 4, f. 45 b — 75". 

Format etc. u. Sohrift wie bei I.— TiteJ uborechrift: 
yJ&JMj &&j$ti £. fL^fe, \s**$ °^i* 
(oder auoh *&y,3 8j,jc, nach dar Unterschrift). 

Anfang: £ ^L*!! ^ iJII ju* ^ ^ 

Schildert die Glaubenskampfe der ersten 
Heldendes Islam gegen die Griechischen 
Christen und den Kaiser Heraclius. Mohammed 
selbst und namentlich 'Ah nehmen daran Theil 
und sind siegreich; Heraclius erleidet Nieder- 
lagen und entflieht, der Bischof und andere 
Vornehme werden gefangen, lehnen die Be- 
kehrung zum Islam ab und werden enthauptet; 
die Menge bekehrt sich. Die Sieger kehren 
nach Elmedlna zuruck. 

Schluss: S-ytoj, «Os*i ^ uu^ o\jJ&\ o^ ^ 

W *> f^ rM.o** 3M KfJ"JH b* 3 ^} (4&^ 

iuj-JL. L^j ^Uill 2^ g^l \ p$ iJUfi VJyto 
U tj^ ^-^ ^yu __j^xU Jw> xol\.H v^JUb Jjf,!., 

2) Pm. 460, 9, f. Ill— 13J. 

4 10 , 13Z. — Zustand: ziemlioh fleokig. — Papier: 
weisslioh, ziemJich dunn und glatt. — Titelaberuchrift: 



Mohammed erfahrt eines Tages, dass in 
der Stadt U*j (oder Uju) ein gStzendieneriecher 
machtiger Konig sei und beschliesst, ihn fur 
den Islfim zu gewinnen, fordert ihn daher durch 
'Ah brieflich zur Bekehrung auf. Dieser (mit 
Namen ^LJI Xi^Xc ^ ^JUtft) wird vor Wuth 
ohnmfichtig und ersucht den gleichfalls heid- 
nischen, an Tapferkeit dem 'Ah gleiohgestellten, 
Kdnig der Burg Ou,l im Lande ^*,t, dessen 
Name yia>^t ist, ihm Hfllfe zur Bek&mpfung 
und Ausrottung dee Mohammed und seines 
neuen Glaubens zu leisten. Die Geschiohte 
schliesst mit Besiegung und Bekehrung Beider. 
ScWuss f. 131*: fAXic r l3| ^^ii\ \ (£ 

o[#k\, gj.\ s f \^ a i\ i H^Ljt ^^jftt ,^> j^bis uy 

jyai* c\j> 5a,jat j& ^1 *s.y ^ r U| 5 j^^ 



yas> 



■^t 



■£• f 



.U^l 



°!^ cr* o 1 ^ ^ '^ ***** 



m. 



Sohrift: wie bei 1). 



8991. 

1) We. 701, 7, f. 148"— 155*. 
Format etc. u. Sohrift wie bei 4.— Titel am Sohluss: 

Anfang: sUaSJJ ^La f Ufl g^»;Li^l 



o^ .^^'■•■sr 



■ JLS 



W r >"*^'^[5 j-»a^2f ^.a AJi\ iuas 



^i a y.3 



Anfang: ^joa U-o *X>? 5 JUI 

^rf J-5j f J,«i' ^ ^ c ^ ^l J^^j j^ 



«Jf" 



Ij oJjit ,.,jl 



D«' D^ 



(«x ^^Jt *J JUS (^Jt 



•M (^vkc ^b u^l o^> ^ *JU! ^ b.' JU 



gJ5 >JC««« ^Xs* *»LLi> ^a*^ ^^ju^ «,j0^ cr aJ 

Bekehrung des gStzendienerischen Land- 
arabers durch die redende Eidechse zum Islam, 
freundliche Behandlung desselben von Seiten 
Mohammeds und seiner Genossen und Rflck- 
sendung zu seinem Stamme, den ,»jJL, jjb, und 
Bekehrung derselben. 

Schluss: obH &u ; Kt g^JI v$Jj ^ \jJUs 



No. 8991-8993. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



23 



2) We. 1763, 5, f. 23 b — 30\ 
Format etc. und Schrift wie bei I). 
Dieselbe Geschichte. Titeloberschrift: 



Anfang: ^Ut^s- $ ^ t^Lc ^j! yc ^ 
Schluss f. 29 b : ^Ju a ^> ^bU t^Xs* 

8992. 

1) Pet. 655, 5, f. 58—65. 
4 1 ", c. 14 Z. — Zustand etc. u. Schrift wie bei I). — 
Titeluberschrift f.58": 

fcjl jj«i Jj.c v>/l. |»^l*J tot; «Xj.Xw (^tac juLoU 

Eine Wundergeschichte Mohammeds — 
T6dtung einer ungeheueren Schlaoge und Ver- 
kleiaerung einer hohen Palme — und in Folge 
dessenBekehrungsgeschichte eines jungenMannes 
und Martyrtod. 

Schluss f. 65 b : ij* 8J^>l a J/ ^ (J^a, 
"i\ \a^SfjS' OJJ U 5 ^ ^ai ^1 litj w Lf^i) 
^ UJt ^ftf U \±» s <(d. i. ^*0 ^ iOs-^ 

Fluchtig gescbrieben and oehr incorrect. 

2) We. 743, 4, f. 91 b — 104\ 
Format etc. a. Schrift wie bei 1. — Titelfiberaohrift: 

Jul^sK-oj J-*^. (.^ Lp^ KJij&JI ol^sK-« viotX*- J-fli 
Anfang: tX*c q^ 5 U^-o »j ^^c |»L»^I ^15 

jebLuJt c5^^ M**^ L ^* c t -ry a * '^ (**** c5^' 

Ein sprechendes Kameel, das sich bei Mo- 
hammed uber die Harte seines Herrn beklagt, 
und ein Reb, das ins Netz gefallen ist und 
geschlachtet werden soil und gleicbfalls in 
menschlichen Worten das Loos der von ihr 



verlaesenen Rehk&lber beklagt, werden Anlaes 
zu Bekehrungen zum Islam. 

Schluss f. 104 b : a \ ^1 <Xs*\ 1*a» loj* \ 
v-JjS tjojiii *m\j V/ ^ J"*?^ i)»**Li (**•* (c^' 4^ 

Dieselbe Geschichte (aber mit dfteren 
Abweichungen des Textes) in Spr. 162, 5, 
f. 117 b — 122 b . We. 1763, 6, f. 30— 36. Glas. 
128, 3, f. 46 b — 48 b . 

8993. 

1) Pm. 67, 4, f. 68 b — 136. 

Format etc. u. Schrift wie bei 1.— Titelflberschrift: 

Anfang: Ui\As* vJ^JiJI ^ l^fr! ^J\ $ 
^JuJI j^JI j^C^ ( if 3ba tJJi ^l' UI «J& j«iM 

*^!H^ !?*'•>' y^^"^ ^ ^5 */"* ^*J V**' £^* 
^Ji *JU* JlC IjyjlftJj ^Laas M'l 5 i^* ^i {J^ljS&l 

Erzahlt die Schicksale des Elmiqdsd ben 
elaswad und der Elmejjase, Tochter des GB- 
bir eddabbaq, in der Zeit des Auftretens Mo- 
hammeds und wie dieselben sohliesslicb in El- 
medlna im Dienst des Propheten bleiben und 
1 2, Kinder zeugen und er endlich in Syrien (oder 
auch im Peldzuge von q'^J') den Tod findet. 

Schluss: a *j ,.UvJt Biji & <A$-&X«t i ^Xt»- 

a UJU5t J «v>L^JI ^ &UL? o»*»i !»La% *=l^JI J>» 

2) We. 702, 10, f. 120—135. 
8 TO , c. 20—23 Z. (Text: o. 20 X 12 6,D ). — Zuatand: 
znm Theil, bee. zuletzt, fleckig. Bl. 135 unten stark ein- 
geriseen. — Papier: meisteos weisslich, zierflioh stark, ranh. 

Dieselbe Geschichte. Titelflberschrift 
f. 121 b : 7) i>IJJuJ! iuxaS. 

Anfang f. 121 b : ^Uiitl iuaii a c ^U Li 



24 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



No. 8993—8997. 



«*m *w -^ ^i *^l.i v _ w oLr ^j, ^ 

°*)i J** "'jf i^'^UiJ ^ JUS U £**> jl^il 

^ >^ o- !#?* ya . . . ^UH ^ ^UJI 
^o^ ^^«3 o^ } Jh-?- .*! jUi' ^^sj 

£* ^ >l ^W ^ ^ j^J ^ ^ ^ 

Der Text weicht vielfach ab. 

Schluss f.l35»: ^U>,5 J^I^JvoS^ 

fcAW. JJo^ *JJ| ^ j^ ^ ^ ^ j, ^ 

& M t^il U lo^j ^ o^x j^ 
Die Blatter folgen so: 121 b . 121\ I22 b . 122*. 123 ff 
Schrift: ziemlich gross, gedrfingt, im Ganzen flfichtig,' 
vocallos. — Abschrift c. ,M °/igos. 
S. such We. 715, 2. 716. 



8994. 



We. 745. 



2) f. 10 b — 13b. 

ForxDatetcu.SchriftwiebeiD.-Titeluber8cl.rift: 

Anfang: ^ ^ - ^IX ^t^ 

c*^' ^ (**>' ^ A *~ j** .*» .*> **» ,y v^jj- 

Uebertritt Aba bekrs zum Islam. 
Schluss f. 13*: .~ X ^1 j* ^ j ^ 

^ JUS £ ^ ^, ^ ^^ ^ ^ ^ 
<t^L,U ^iUL ,^>ii B^^jjt vl ^ ~ ^ , 

8995. We. 1723. 
8) f. 125-156. 
8™, c. 10-16 Z. (S1«/,X16»Aj 16V,XllV 8 -12cn.) _ 
ZustaBd: etwas unaauber. - Papier: weiaslich, etwas 
gJatt, ziemlich stark. — Titel f. 125": 

*** ^ o> a^ f *** l^ r >W w> 

^Wl D L^ «30J| ^ l.^l. «>.| 5> (>X;( j| 

Anfang f .125 b : L^U, ^ ^y^Jf ^ 

J** C^ 1 D* o**^ V r ^U *«S *X0 <^,| 5 



Geschichte der Bekehrung des 'Abd erraR- 
man, Sohnes des Aba bekr, zum Islam und 
eeiner Heirath mit Elbeidft, Tochter des Aba 
sofjan: meistens in Reimprosa. Nicht wenige 
Gedichte (aber nur kurze) eingeetreut. 

Schluss f. 156\- J^M, jjyL, «5Jo jou 5 

^i, «^lji j^i i^u yi.,8^1 w*un iV J{ 

^ . . . /JI^JUj^ f UsJ| J* (JrfJuJIyC^I^I 

Schrift: gross, rundlich, fl5chtig, nicht grade un- 
deutlich, vocallos. — Abschrift yom J. tm / tm . 



8996. 



We. 745. 



5) f.25»— 32. 
Format etc. u. Schrift wiebei 1). - Titeliiberschrift: 

Anfang: V Jo »^> D l ^^ ^.j^ ^ ^ 

Uebertritt 'Omars zum Islam und Gegen- 
beetrebungen des Qoreisiten, bes. des -_**!.*'• 
Schluse f. 32": ^^i ^ ^ ^^ . 

*UJ ^ ^^ ^IJ) ^ ^^^ ^ ^j, ^j 
♦»Jo.j *AJ o^J.^ ^^ *^ s ^[^ ^Lw 
Bl. 32 ist ergaazt von groaserer flBchtiger Hand. 

8997. We. 701. 
10) f. 189-197. 
8", 17-21 Z. (Text: 12>/ S X7«»). _ Zustand: 
ziemlich gut. - Papier: gelb, stark, ziemlich glatt - 
Titeliiberechrift f. 189*: 



Auch f. 188' steht der Titel: iU^UJt 



c^ 1 



amS. 



No. 8997-9000. LEGENDEN UNP BEKEHRUNGSGE3CHIGHTEN. 



25 



Anfang f. 18?": JT ; SwLsuaJl^t ^ ^ 



4?J) . : /*4JSVA 



(j*!. a LJ q^ g-aSl ails) $ q!/ U 



Geschichte dee Aba 6ahma, Sohnes des 
Aallfeu 'Omar. Keiner las den Qoran besser 
vor als er, der uberhaupt ein frommer Jungling 
war. ' Von eohwerer Krankheit genesen trifft 
ihn ein Jude und veranlasst ihn, Wein zu 
trinken und sioh zu betrinken. In diesem Zu- 
stand gerath er in ein frerades Haue, trifit ein 
schlafendes Madchen daselbst und geniesst eie. 
Sie gebiert in der Stille einen Sohn, tragt ihn 
in die Moschee und klagt bei 'Omar seinen 
Sohn ale den Rauber ihrer Ehre an. Er ver- 
Bpricht ihr Unterstutzung fur die Aufziehung 
dee Kindes, lfipst Bich alsdann von dem Sohn 
die Richtigkeit der Anklage bestatigen und ihn 
dann vor der Moschee durch seinen Sklaven 
6>JJu> mit 90 Peitsohenhieben todtprfigeln, und 
beklagt alsdann sein trauriges Loos. 

Sohluss f. 197 b : u*.x), o^b UT &ltl y£^o 
7j j*s J* dj)j <je&} ») J* f^l ***^ iw-sa^i ^il 

&*J-\ Xip- UUiyJ ^J, ^sJJi *JJ v**il j*G vJUi 

Sohri ft: ziomlich gross, rundlioh, doatlioh, tocoIIos. — 
Aboohrift c. im ltim. 

Auf f. 188 b ein kleines unbedeutendes Gebet. 

8998. 

1) Pet. 689, 5, f. 73'— 75\ 
8 TO , 26 Z. (Text: 16»/8X9"" D ). 
Dieselbe Geschiohte abgekurzt. A n f a n g : 

SohlusB: 1^p> i^L^J qs &UI <^tj»- l_jJ^ 

16\ 

Titeliiboreohrift 



2) We. 783, 2, f. 12 
Format etc. n. Schriftwieboi 1. 



Anfang: ,»* J-Jj**- i5*-— ' "I <**** c,^' Cp ijfs^ 

ui^w c^-J*- _>J ^c J*^?- (5** j** <y^ O* 

Von den vortrefflicken Eigenschaften 'Omars 
und seines Sohnes Aba 6uhma. 

Schluss: ^ ^*I *JJ! a LT ^ ^Jt JUS 
^ ^Jl y^JUJI £^ 5 tyalij U»l» yUJ-t 
US' wlisx tyo «JJI u^LpI K^sui jjl JiSj K*Lfiil 

A-bsohrift vom J. 1061 Rabi* II (1651). 

8999. We. 745. 

8) r. 13" -m 

Format eto. u.Schriftwie bail).— Titel,zurSeitestebend: 

Anfang: U3lX> U*» Ue ^ ,yL**e \i : 
JUS j-1.«wJJU <j^a«ax> JA»-j \&.if vJIS w? »— >w ^ 

gj! 0> JJI ^Ajl LjAS-i U*»j », q^ ^yi 

Uebertritt des '0£m&n zum Islam. Daran 
Bchliesst sioh f. 15* oben die Erz&hlung von 
dem Uebertritt anderer angesehener Manner und 
Frauen. Zuletzt erklart sioh auch Hamza dafllr 
und Qoreis gerath in Angst. 

Sohluss f. 17»: \yey£ \^*^. s l>W v' O^ 

9000. Pet. 628. 
8) f. 160—246*. 

Format etc. nnd Schrif t wie bei 1). — Titel fehlt 
Titelebersohrift f. 160 b : 

Vorfosser fehlt. 
Anfang f. 160 b : *L*i"Sl (jfk> i^JJ' «JI <*+& 
Ovaj U . . . Q^-fc** i*^*^ O"^ 1 *^ ^^ ^la^U 

Behandelt, im Anschluss an die Tradition 



y^S^^Lj ttoJ 3 ^\l^^j^$l&&2&^ J von der Urerschaffung der grossen Perle, die 



HAKDBOHHIFTBH D. K. BIBL,. XX. 



26 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9000-9003. 



wunderbare Herkunft 'Alls, ebenso wie die seiner 
Frau Ffttima, seine merkwttrdigen Gaben und 
sohliesslioh seine Vermfihlung mit Ffttima. 
Sohluss (f. 245"): >JJ| ^ ^ 0>t ty, 

y, *U u*^l, . . . f LxJ| j* ^i j^ . . . 

of. WE. 128, 1, f. 207 b ff. 

9001. Spr. 744. 
3) f. 300 b -306. 
Format etc. und Sohrift wie bei 2). F. 806 eohad- 
haft. — Titelubereohrift: 



|»jIa»Ji 



^*s d- 



Verfasser fefalt. 
Anfang f. 300 b : «> ^1 ^ ^ ^ 

Handelt ebenfalls von der Geburt 'Alls und 

geht bis zu seiner Verheirathung mit Ffyima. 

Schlnss: L»y « >w j J( &,* j^l ^ ws-^1 oJu» 

a*sil3 JUXJt^ f UJI d« **V * UJI ^1 U 

In dorMitte folgen die Blatter bo: 808. 295. 805. 806 
(304 geb6rt zu Spr. 744, 2.) 

9002. 

1) Pet. 655, 4, f. 49 — 57. 
4 l °, 15 Z. — Zuetand eto. u. Sohrift wie bei 2). — 
Titel and Anfang fehlen. 

Eine sagenhafte Erzablung (^yi JU) von 
der Werbung 'Ah'e urn die Ffttima, von def 
Hochzeitsfeier und deren Ausgang, mit ge- 
sohiobtlichen Angaben, am Ende des Ganzen, 
von 'All's Alter uberhaupt und vereobiodenen 
Ereignissen seines Lebens. 

Viel scheint im Anfang nioht zu fehlen. 



Das Vorhandene beginnt f.49 B : J^aJl IpS ^e 
*UJ BJ^ ^Jt. ^ILJt j,^ i ^ iii ^ji^^S^ 

gJt gJ JU ^ ;& ^\ 0> JUi- 
P. 57" sohliesst: ^ £J *Ji^ ^ ^ 

Etwas fehlt nun noch, aber eeist eben nur 
sehr wenig, vielleicht einige Zeilen oder eine 
halbe Seite. 

2) We. 1763, 4, f. 20 b — 23". 
Format ete. und Schrift wie b<ei 1). — Titel- 
QberBchrifti wJlk ^f ^ J* &j es>0^ 

Anfang: ^^ b- ^ Jj| J^ o » ^^ 
aJ^t ^^3 bAjLc «A^ o,^ UfrS'S |J ^jftjJI k^Lu 
o4LT T; SUUS ^ j^-^i ^^^ J.a ^U ^pj^j 

Behandelt gleichfalls die Geschichte der 
Verheirathung 'All's mit Fatima. 

Schluss f. 23 b : ^ g&&3 l^, B^^ail J^iS 

|t>H p^^' «^S q^ f*uo iXf-s? Lja^I K^t BLac 

g.JI JT d c > N^» *JJt J^oj K»4-sJl 

9003. Spr. 304. 

8) f. 148-157. 

4 to ,25Z.(29xI9;22-28xl4-16'" B ).-ZuBtand: 
eehr fleckig, bes. in der oberen B&Ifte. — Papier: gelblioh, 
stark, etwaa glatt. — Einband: fehlt. — Titel fehlt: aber 
naoh der Unterschrift f. 157" ist dereelbe etwa: 

Verfasser fehlt. Anfang fehlt 

Die Ermordung des 6ahfen 'Ah. Die Ge- 
schichte beginnt hier mit der Ergfihlung, wie 
^t^l f»j?vL(i ^j o**"^' ,Jk ? s Beme Erbschaft, 
Geld und EoBtbarkeiten, mit sich nimmt, nach 
Elkufe reist, unterwegs von Raubern ausge- 
plundert wird, flttchtet und zu 2 Arabern ge- 
langt, in deren Zelt er Aufhahme findet, die 
ihn aber zu todten sioh vornehmen. Sie heiseen 



* 



No.5003^9005. LEGENDED UND BEKEHEUNGSGESCHICHTBN. 



27 



Duroh zufalligee Ereigniss geben eie den Plan 
auf und alle drei verabreden die Ermordung 
dcr drei Manner: wJLb ^i ^ J*, Su^U* und 
(jaljjl .•** %*♦« u - 8 - w - Die Gesohichte schliesst 
mit der Trauerklage der ^j ^c va^J i^itf ft 
3jQT"73i auf ihren Vater und dem Zusatz deB 
Erzahlere von der allgemeinen BetrQbniss und 
mit der Verwunsohung der betheiligten M6rder. 
Schluse f.l57»: *SUUiJI rJ j gJ! L^ &&S 

4 oA *JIjJI y, «JJ \xUl3 

Schrift: groBB, dentlioh, gel&ufig, fast vocalloa. — 
Aboohrift vom J. 977 /i&89. 

9004. 

1) Wc. 403. 

24 Bl. 8", 17 Z. (J9«/aX"Vsi UVi-Mx' 1 /*")- - 
Zuetand: sohr waseorfleofeig (wodnroh an manohen Stellen 
der Text verwiacht iet) und unaauber; der Rand 6ftora 
ausgeboBaert. — Papier: gelb, stark, etwas glatt. — 
Einband: brauner Lederbd. 

Dieselbe Geschichte. Titeltiberschrift 
f. l b : 'w-Jlb <*$ qJ tj* U&U3 liX*-* JJ3 1^ 

Anfang f. l b : U^ls ^UJt Vj *JJ O*^! 

O* -d* ^ C^' U V^ 1 '^ °^ U ' ' * • 
*JJ KeLbj U*« (jaUJI ^U» u*b\H g*W V^ (^ 

Schluss f. 24 b : q**^ »^ s J-s-s U Ul 
K&13 JwuS wJUa ^ q3 t>* j** o^ a** ^ 

&JI5 vjl^kaJb ^Lel *JH 5 ,»*«> &M ti>*^ j**^ &**& 

Sohrift: ziemliob grooa, gewandt, deutlioh, fast vo- 
c&llos. BL 1. 2. 24 ahnlich erganvst, etnas grSsaer. Un- 
correot — Absohrift o, 1J00 /ije5. 

2) We. 1761, 3, f. 43—72'. 
8™, 17 Z. (20xU*/9} 14»/9 X 10 on ). — Zustand: 
gat. — Papior: woks, feiu, ziemliob. doan. 

Dieselbe Geschichte. Titel fehlt. Im 
Ganzen = We. 403, obgleich die Wortfassung 



bier, wie uberhaupt bei Werken dieser Art, 
ofters abweioht. 

Schrift: gross, diok, rundliob, fluohtig and ungefftUig, 
vocalloo. Stichworter roth. — Absohrift vom J. 1278 
iu'lqa'da (1857). 

9005. 

1) We. 739. 
57 Bl. 8™, 11 Z. (16X11; 12»/s X 7 , /»" m ). — Zn- 
atand: ziemliob gnt. — Papier: gelblioh, ziemlich stark, 
wenig glatt. — Einband: Pappband mit Lederr&oken und 
Klappe. — Titel f.'l»: 

5^ «>> 

Anfang f. l b : >X^ S i^^y'a i^Lj 5 ^ 1 ^ 
J?} ^t^sl ^ ffcJ* J^O Jt . . . wl^Pl JjJ>3 

r ^LJI ^Uj 3 [d. i. *j>aj ^Jjy] «i>wJ o^i 

Ein Landaraber kommt zu Mohammed und 
klagt fiber die Gewaltthatigkeiten des gotzen- 
dieneri8chen FfirBten ££■> z" ^« n o^*" .*** 
gehdrig, die er namentlich gegen die zum Islam 
ubergetretenen Stamme ube. Er bittet urn Hfllfe 
gegen denselben, inBbesondere, dass Mohammed 
ihnen den 'All ale Beistand sende. Gabriel 
erSffnet ihm, dass der Araber die Wahrheit 
sage; iu Folge dessen wird der Kriegszug 
unteruommen: derselbe endet mit dem Erfolg, 
dass der Konig (oder Furst, er heisst bald^^t, 
bald «5ULJ!) -L^Jl oder bloss gL# im Kampf 
von dem tapfern cXJb> get5dtet wird, seine An- 
hanger theils zum Islam ubertreten, theils alsUn- 
glaubige getodtet u. ihrer Habe beraubt werden. 

Schluss f. 56 b : J* u 19 "* 5 * U^U ^ D « Jv*j 
Utj&u** «5U3J J? yAJI o* ru1 ^ A f^> o^^ S 

gJt UfrSi ^4X51 U I^J»3 ^' >W» C^ 

Sohrift: gross, weit, dentlioh, vooaUos. StichwSrtor 

roth. — Absohrift im Jahr* 1256 Du'lBi^e (1840) von 

4* 



28 



LEGENDED UND BEKEHRUNGSGESCHICHTER No. 9005-^9007^ 



2) We. 702, 14, f. 154 b — 159. 
Format eto. a. Sob rift wie bei 11. 
Dieselbe Geschichte. Titeluberschrift: 

{jb**- LS^ ^^"^J U4JI&3 
Anfang: Qi j^>f ^JuJI f U*l g^| JU 

«yi UiUj L~»Ual Lix> JU . . . U^J b>w 
j LJLs- ^ fc«| ^ Lmju |jJL5 £ D> A>L 3 Jt 

Diese Erzahlung bricht hier ab mit den 
Worten f. 159": LS\S J^ *JUb Ud> jjj, 
y-^5 «^s c ^c ^ jx^Jl jj^ii ^j^ J^| ^^ 
0> JiiLJI i^ib yjJJ a«j pUVt j>\ f$ aJLLc 

9006. We. 691. 692. 
We. 691: 38 Bl. 8" 18-19 Z. (207,xl5'/ 9 ; 17xl2«»). 
Zostand: schnmtzig and flockig. - Papier: gelb, stark, 
wenig glatt. - Einband: Pappbd mit Lederr&cken - 
Titel f. 1*: 

Anfang f. l>. cr ^t ^ ^ ^^j, ^ 
^ O-b- wl 5 o»Lr ^ ^ ^ ^ ^xj, 



We. 892: 84B1.8", 1G-18Z. (17x11V*; 12-r-12'/„ 
X 8 cn 9. — Zuetand: nicht ganz aaaber, auoh/fteekig 
besonders zn Anfang. — Papier: gelbliob, ziemtush stark 
ond glatt. — Einband: Pappband mit Lederrioken und 
Klappe. — Titel auf dem Vorblatt von gan^nener Hand : 

E8 ist der Schlussband zu 7 dem Werke 
We. 691. Eine grosse Luck/ wird zwischen 
beiden Banden nicht sein. 

Anfang f. 1\- ^ ^^ *J Jus by>T ^ 

Schlues f.84 b : ^Jt | 5J U, u5Jj ^t IjiLHa 

Scbrift: ziemlioh gross, gefallig, vocallos, etwas un- 
gleioh. — Abs,chrift von ^J^\ (^ftla^M im J. " M / m() . 
Nach f.81 fehlt ein Blatt. 

'/ 9007. Pm. 460. 



P#t oti fZu> *U\ 



gJt «,hXj ^,0 JJl« U« 
Bek&mpfung dee Gotzenthums, das vertreten 
ist durch den Anbeter des Gfttzenbildes ^Jj,\, 
den ol^t ^ f Ujrf, durch 'All ben abu S' 
der dessen 7 SchlSsser erobert, und Auebreitnng 
dee Islam. Erster Band. Es kommen nur 
wenige Gedichtstucke vor. / 

Schluse f. 38 b : *U qs* j#\ juM &** 
1* fit <o*jXf\ U Q* ^,^\Jii\ a W L-rJ, 1 ^ 

*ut 5 ^ oyCit 

Scbrift: gross, rondlioh, flacbtig, vocallos. Zu An- 
fang einige Blatter ahniioh erglnzt. — A bsohrift o. t *»/, 78 s. 



7 8) f. 96-1 10 s . 

Fo/matetc. u. Scbrift wie bei 1.— Titel f.95 b OBtont 

In de/Unterscbrift: ^LJt oli^ ^ (jl* =) pUV JjLsi 
Aof der Ruokseite des vorderen Deokels: 

: Anfang: . . . a^LaJU, ^UJt y^ «JU j^t 
e^-oL>^t ^ 0> isUII jU^^t oLfiiJI o,j i\» H£ 

«' Lr 5L **" *«*^ i^^ 1 ' Xa *< ^1 otji y^^, 

Auf der Ruckkehr von dem Zuge gegen 
die «5^«lX^Jt unter Fflhrung Mohammeds be- 
findet eich das HeeV der Moalimen in oder 
Gegend. Auf MoEammeds Frage, ob Jemand 
das Land dort kenne, versetzt 'Omar ben omajja 
k$j**°&i es 8 ei eine ungangbare Wflste, vollig 6de 
und wasserleer. Die Moslimen verechmachten 



No. 9007. 9008. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



29 



vor Durst. 'Omar sagt, es gebe allerdings 
einen entlegeuen Brunnen, JbJt oli genannt, 
aber Geister httteten ihn und verhullten ihn 
mit Rauch und Dampf, Tausende batten ver- 
gebens in fruheren Zeiten ihn aufgesucht und 
waren dabei umgekommen. MoBammed wartet, 
aber der Durst nimmt zu. Endlich verheisst 
er das Paradies dem, der den Brunnen auf- 
findet. Es meldet sicb Aba Tap ben rabla; 
er kenne ihn, ware auch schon fruher dage- 
wesen, aber von seinen Begleitern waren die 
Meisten von den Ginnen getfidtet, er selbst 
aber nur mit Wenigen duroh Flucht entkommen ; 
damals aber freilich eei er nur ein blinder Heide 
gewesen, jetzt werde es ihm ale Moslim wol 
eher glucken. So macht er sich denn mit 
Einigen — darunter 'Omar ben omajja, Gabir, 
Aba deggRne der Ancare, Qais ben sa'ld, 
'AbdaDah ben enes — und auch mit Kameelen 
auf den Weg. Die Unternehmung scheitert; 
Aba Tap wird von den Ginnen verbrannt, die 
Andern laufen davon. Endlich macht sich 'Ah 
mit Einigen auf den Weg; er fuhrt die Sache 
glucklich zu Ende, ersohlfigt Hunderte der 
Ginnen, die Anderen -bekehren eich ; die Mos- 
limen etillen ihren und der Thiere Durst und 
ziehen nach 3 Tagen ab nach Elmedlna. 

Schluse: ^ SysAjuJi^, X .». « , b ^ \y^Oi 
ol j jjO owJu^ "iijjtiS X - ^ Ja J t JUjiXll ^J! ^^j** 
< r U^I iSji J* oJijAj j**& J^l kf±* Jj* 3 r*^' 

gji wL^t yA ion /*x~% viuxstj r UJi <> ,a*Ji 

9008. Pm. 460. 
8) f. 31" -44*. 

Format etc. n. Sohrift wie bei 1). — Titelfiberechrift: 

Anfang: Jus>"i\ c^lSUH J^W olltfJI e>y 
j^p-lj, *|/jJI «Ui=lA J^c Uh iMo fcil r U1« ^c "KjJLU 
L$>|_i KfiaAJI jwto *>*X»e (^51 l » g*0" »«) q****'ji [o***'3 
#JI ^ftkiail LJ&>2 j^jA^f* UXib U vJLSi ^A^iwo 



'Ah findet eines Tages seine S6hne Elhasan 
und Elhosein betrubt, weil sie gern ein Reh 
haben mSchten, wie sie bei ihren Nachbaren 
gesehen. Diesen Wunsch zu befriedigen, reitet 
er auf Jagd, findet den ersten Tag aber Nichts; 
am zweiten begegnet er dem von MoBammed 
auf Kundschaft ausgeschickten 'Omar ben omajja 
i5j*«&JI; er uDd Bein Ross Elmeimun versohmaoh- 
ten fast vor Durst, 'Omar erbietet sich zum 
Wegweiser. Sie kommen an einen grossen 
schonen Garten, finden aber auch da kein 
Wasser; 'Omar nimmt einen Schlauch und 
geht auf Suchen aus, findet ein grosses sieben- 
thoriges Schloss und hort darin ein mensob- 
liches Wimmern. Es rtthrt von einem M&dchen 
her, das dem 'Omar, nachdem er gesagt, wer 
er sei und was er wolle, erzahlt: sie sei El- 
geida, die Tochter des Konigs Elagjad; auf 
einem Ausfluge habe sie der Kfinig dieses 
Schlosses, Elgatrlf, gefaugen und in dies Schloss 
gesperrt und wolle sie, durch mehnnalige tag- 
Uche Zuchtigung, zwingen, den Islam aufzu- 
geben und den Gotzendienst anzunehmen; soit 
3 Monaten weigere sie sich dessen. Er ver- 
heisst ihr Rettung, ftillt nach ihrer Anweisung 
seinen Schlauch und verlfisst, nach einigen 
Abenteuern, das Schloss, trifft unterwegs den 
bekummerten Vater des Mttdchens, muss mit 
ihm umkehren und ihm das Schloss zeigen; 
dieser besteht dort siegreich eine Menge Zwei- 
kBmpfe, erliegt aber gegen Elgatrlf und wird 
von diesem gefangen auf sein Schloss gebracht. 
'Omar kehrt zu 'All zurttck und dieser nimmt 
Rache und erschlagt den Elgatrlf; die ilbrig 
gebliebenen Anhanger desselben bekehren sich, 
'Ah setzt dessenWezlr alsKonig des Schlosses ein 
und kehrt (mit einem Reh) nach Elmedlna zurttck. 
Schluse: ^^ii KJ^c ^Ua*?! ^Jl JaJ^i UAi 

Bl. U b u. 46" leer. 



80 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9009-9011. 



9009. Pm.460. 
2) f. 15 b — 31»>. 

Format eto. u. Sohrift wie bei 1).- Titeluberschrift: 

Kann auoh, wiein d.Untersohrift, beissen : L**>«**e.>l a H^ 
Anfang: J+>}\ yJiSLJI jL^W oU&JI ^^ 

J* ft U^ . . . «L*>! Jajyy>, wt^ ^Jl SJXJ^ 

'Omar ben omajja ^_^uJt kommt eiligst 
zuin Propheten, ihm zu erzfihlen, er sei in El- 
jemen gewesen, habe daselbst ein schones und 
festes Schlose gesehen und von einem Dienst- 
mann dort erfahren: es heisse f$ji\ und es 
gebiete dort die schftne Elfiansft, Tochter des 
KSnigs Elmun'im; kurzlioh habe der Kfinig 
Uuja*}\ um sie geworben, sie habe ihm aber 
als Bedingung auferlegt, ihr den Kopf Mo- 
fiammede und 'All's zu bringen, und er ziehe 
nun mit Heereemacht heran. In Folge dessen 
lasst Mohammed den Kopf hangen; Gabriel 
aber bringt ihm Trost vom Himmel und rath 
ihm, mit seinen Anhangern den Gotzendienern 
den Vorsprung abzugewinnen und sich im Wadl 
L-**«, aufzustellen etc. Die Ereignis6e und 
Kampfe dieses Zuges werden nun erzahlt, 'All 
besiegt und erschlagt den Elgatrlf, der sich 
zu bekehren weigert; die Uebriggebliebenen 
nebst EManea nehmen den Islam an, Mohammed 
und die Seinen kehren naoh Elmedlna zuriiok. 
Schluss f. 31": ^y ^ *J| 0> >U^ U 
NP* ^ M gJS jjfe oyUlj j^aJlj, (.UCs,^! 



9010. Pm.460. 

1) f. 1-16. 

181 Bl. 8", o. 17 Z. (21«/4 X 15«/»; 16 »/ f X g'//"). - 
Zu stand: im Anfang fleokig und nnsauber, eonat ziemliob 



gut. — Papier: gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband: 
Pappband mit Lederrficken. — Titeluberschrift f. 1>>: 

Anfang: ^Li^l ^UJt jL~^! olittJl o^ 

c^* oWi 4^' &**> M J^W&it r^ 

Aba sofj&n erbittet von dem Fursten in 
Eljemenj Hozeima, Hulfe gegen den ale Prophet 
auftretenden Mohammed. Er erhalt dieselbe 
und nach allerlei Vorfallen wird derselbe von 
'All besiegt und da er den Islam versohmaht, 
getodtet, Aba sofjan aber flieht davou. 

Schluse f..l5\. \^jo Ll a . 5 ^jl.^1 ^ 

\jS*X* I«Xj> iOyd^l Ju^LJI iLLpa) ^J| ^^ Ju^mJI, 

Schrift: gross, krfifUg, rundlich, etwas flfiohtig, vooal- 
los. — Abschrift c. 1,70 /ies4 (s. f.75»). 

901L We. 708. 
5) f. 140— 165'. 

8^, c. 16-18 Z. (Text: I4X8«»). - Znstand: 
stark fleokig; an der unteren Ecke etwas verbrannt. — 
Papier: gelb, stark, glatt. — Titeluberschrift: 

Anfang f. 140": ^ i«| ^ Ujl^s ^ s \J\ $ 

gJt *JJt ^j ^^rf j^ Uts 5 (^^ . . . 

Kriegezug gegen den gotzendienerischen 
Unhold und Menschenfresser *JLk*». ^j (j»LXJt, 
den ein Mann vom Stamme ^jA\ bei Mohammed 
verklagt, weil er die Tochter eineB der Stammes- 
angehdrigen, deesen Name <^^J\ ^ ^ in 
seinen Besitz verlange, um sie nach einem Be- 
sitze von 40 Tagen seiner Gewohnheit gemass 
umzubringen und zu fressen. — 'All erechl&gt 
ihn und seine Anh&nger bekehren sich. 



No. 9011-9013. LEGENDED UND BEKEHRUNGSGESCHICHTER 



SchluBB f. 164 b : f \J K&lS f U1H ^U.^ 

Schrift: gross, krfiflig, rondlioh, floohtig, vocallos. 
Nach f. 163 feblt etwas. — Absohrift c l!0 */i7es. 

F. 165 ,nb folgt noch, von dereelben flftch- 
tigen und groben Hand, mit fahrlassigem Text, 
ein Lobgedicht des ^iii\ »X*e auf Mohammed, 
19 Verse lang, anfangend (Baslt): 

9012. We. 746. 
151 BL 4 to , 13Z. (22x16; lexll""). — Zastand: 
ziemlich got — Papier: gelblich, dick, etwaa glatt — 
Einband: Pappband mit Lederrocken. — Titel f. 1*: 

(JafiJf (jdj "aj^fr 

Anfang f. l b : ^ ^j *, o*\ ^ >>■** o 6 
^x*x)t &* a** ly> U 5 *JJt **aJ vJ^ u«^ 0->^ 

^ ^ 8L/.1 »Jlc vyJuSt OS W 5 f >S\Jt q-o -►fiJ^' 
gJtjt^SM, J^^L? ^ i&J*\ 5o^i If** g^, 
Auf die Klage eines Weibes aus dem 
Stamme der Benu jerbu' fiber die Gewaltth&tig- 
keiten des gfitzendienerischen ^«J5 (j»\ } J);^» 
liber welcben 'Omar ben omajja i£r***»M » u » 
fruheren eigenen Erfahrungen ausfuhrliche Aub- 
kunft giebt (f. 3— 8), ber&th sich Mohammed 
zuerst mit den Seinigen; dann aber offenbart 
ihm Gabriel, er solle jenen Despoten durch 
einen Gesandten zur Annahme seines Glaubens 
auffordern. Der tapfere f\yii\ qJ jti£\ macht 
sich auf den Weg, aber in Polge neuer Offen- 
barung wird ihm 'All mit einem Reitertrupp 
nachgeschickt; u. s. w. Die Expedition endigt 
dainit, dass 'All den Konig Ras elgal todt 
schlagt und sein Haupt an das eingenommene 
SchloBS h&ngt; ferner dass die tibriggebliebenen 
Anbanger den Islam annehmen. Der Feldzug 
hatte 7 Monate gedauert. 



Schluss f.151*: tiUXt Sifo y^ gJt 1^ 5 

^ £* ^ii\ & tf, . . . fa-art ^ b> 

cl 5j i ft»\ o- </> jfft»- k^- **- *>j*» *^> 
gjl UJI [d. i. ^fi\ U] LfC^ \te, l fZc ^1 
Sohrift: groBS, nicht gas»s gteiohmBseig, wait, ©twos 
rundlioh, vocallos. — Absohrift c """/hbs- 

9013. Pet. 260. 

96 BL 4">, 15 Z. (22 X 16»/»; W'/i- W X 9— ll« m ). - 
Zustand: riemlioh lose im Daokelj fleokig, nnaanber, die 
eret6n und leteten BiMtar besohadigt. — Papier: gelblich, 
wenig glatt, riemlioh diok. — Einband: eohleohter bnnt- 
beklebter Pappband. 

Dieselbe Geschichte. Tit el feblt. Aber 
f. l b steht mit rother Dinte: c? *Jl ^& t^ 

Anfang f. l b : ^/«JI o^' ^ g^ 31 ^ 

jjuo ,J^ < J**^ < £»•>>*- u*-*^' ^ft-^ ? O^ l ***^' 

So weit f. l b : darauf fehlen 8 (oder 6) 
Blatter; nach f. 21 fehlen 6 BL; von f. 17 ist 
die untere Halfte abgerissen. 

Der Anfang der Erz&hlung fehlt also; aber 
aus dem Folgenden ersehen wir, dass hier ein 
geschiohtlicher Roman, die Eroberung El- 
jemen's, vorliegt. In der Weise der wirk- 
liohen Geschichtswerke vrerden zuerst die Tr&ger 
der Ueberlieferungen, nach denen derselbe zu- 
sammengeBtellt ist, wenigstens zum Theil namhaft 
gemacht. Dem Propheten Mohammed wird von 
der tyrannischen Herrschaft des vi_j*H u»\j, der 
weiterhin U*& rf ^^ heisst, von der Er- 
richtung eines prachtigen G5tzenbildes o«|^, 
und von seinen ausgedehnten Eroberungen er- 
zahlt, und wie er in L**», am Ende der L&nder 



32 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESOHICHTEN. No. 9013-9015. 



Eljemens, im Wadi !j»jj| in prachtvollstem 
Schlosse wohne. Darauf beschliesst Mohammed 
ihn zur Bekehrung zum Islam aufzufordern. 
Nun wird erzahlt, wie r \>*}\ oi ^l 8 ich auf- 
macht, welche F&hrlichkeiten er besteht, und 
wie echliesslich das Ziel erreicht wird durch 
heimliohe Ueberlistung seines festen Schloeses 
durch All ben aba talib, der Konig von diesem 
erschlagen wird und Mohammed seinen Einzug 
in das Schloss halt, die Schfitze vertheilt, den 
(gegen seinen Konig treulos gewesenen) Wezlr 
zum Schlosshauptmann macht, und alle sioh 
zum Islam bekehren, und Mohammed nach 
Elmedlna zuruckgeht, wo er von den Ein- 
wohnern mit Freude u. Jubel empfangen wird. 
Schluss f. 96»: «JJt j^ Ait^ ^^ y u 

wL^u, aU" L\^t_, viUXJI^ r Udt j^JLc bI^UI io^ 

Zum Theil in gereimter Prosa, stellenweise 
mit Versen untermisoht. 

Schrift. krjftig, ziemlioh gross, gewandt, deotlich, 
vocallos. — Abachrift im J. 1232 12. Ragab (1817) von 
^■stiJt f^iijijp} ^.L^l ^ tX*s^ bUx id Elbacra. 



9014. We. 740. 

100 BI. 8", 17 Z. (2lV4Xl5«/s: 17x12"=). - Zn- 
stand: ziemlioh gat, doch nioht ohne Flecke. — Papier: 
gclblioh, ziemlich duon, wenig glatt. — Einband: Papp- 
band mit LederrOcken. — Titel f. 1* (von neaerer Hand): 

An fang f. l b : Jtf xit ^Ls*. 1 *! v^ ^ ^ 
>**# tt|> • • • «>*• o^l ^ ^ ^gji ^ r j^j| 

cr«> o 1 *^ j^ c^ • • • j** *WJl ^ f± 

Kriegszug gegen die Oberherrin der Bena 
hanife, Namens bUJI kJL«,, veranlasst durch 
die Klagen dee JLS- im Namen der mit ihm — in 
Folge von gleichzeitigen Traumei;scheinungen — 



zum Islam Qbergetretenen Stammgenoasen, gegen 
welche die beim Gdtzendienst verbliebene Furstin 
aufs Grausamste wuthet. 'All bringt die Unter- 
nehmung zu glucklichem Ende, die Tyrannin 
wird durch Herabwerfen von einem Thurm 
schlieBslich umgebracht, die Bekehrung der 
Anhfinger ist die Folge. 

Schluss f. 100 b : ^\ t^U «*15 .X«fc 
l»yia»4} \yAjiJ, f$\ U, . . . KJU^I K^tJI jUrfjai 

KbU <> U-Ux«,5 5 JUt cv^ ^ » JmJ-I g^, %Jfy Jl t 
gJt r U*JI J* UftJJ L|X« U lou» 5 '^ ^y^ f |^ >J 

Sohrift: ziemlich gross, weit, etwas rundlioh, vo- 
callos. Bl. 1 nnd 72 erganzt — Absohrift c ""o/uss. 

9015. We. 738. 

34 BL 8™, 11. Z. (16x11; WltXVU«*). — Zu- 
stand: got — Papier: gelblioh, ziemlich stark, wenig 
glatt. — Einband: Pappbd mit Ledorruoken u. Kkppe. — 
Titel f. 1«: s .. 

Anfang f. l* s ^^ ^LJI ^ «JU vX^l 
^-XSl^JI^ v^XJI viLSj ^» ; t\i» Juu U . . . o^UJf 

8 ; ^«j I jl 5 . . . v r^l ^5 s^ oo«^ j^vaJI abu> 
gJI D "^t a * ^i-t ^as» J* ^ \ J LS\ yXi U^ 

Mohammed betet mit seinen Anhangern in 
der Moschee; pldtzlich kommt ein Trupp von 
10 Reitern, erzahlt dem Propheten, eie seien 
Juden, aber auf Anlass ihree Konigs zum Islam 
bekehrt und baten um einige verstfindige Man- 
ner, die sie in den religidsen Vorschriften und 
Uebungen unterweisen konnten. Mohammed 
geht erfreut auf die Bitte ein, aber den Vor- 
schlag der Seinigen, ale Religionslehrer an sie 
den AbQ bekr, 'Omar, 'Of man und 'All zu 
senden, weist er von sich, entsendet vielmehr, 
nach Verlauf von 10 Tagen, 40 Mann mit ihnen, 
darunter ^JOJJI ^1 ^lAfiU und p I^l1I ^ ^Jl 
und ^*JI yjttejA ^ L^LaJI, an ihrer Spitze 
aber den tapfern J^i\ ^ .xJL>. I n einiger 
Entfernung von der Residenz ihres KSnigs lassen 



No. 9015-9018. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCfflCHTEN. 



33 



die Juden ihre Begleiter, in einem Steinthale, 
um denselben zu benachrichtigen und fur gute 
Aufnahme zu sorgen. — N un stellt sioh heraus, 
dass Alles nur Lugen waren und dass der 
K6nig -— .o>*J!^|.niit Namen — nur angesehene 
Anhapger Mohammeds herbeilocken wollte, um 
durch deren Tod der neucn Lehre zu sohaden. 
Die Folgen dieser Hinterlist und der Schick- 
sale beider Parteien -werden hier nun bescbrie- 
ben; der K6nig fallt durch 'All's Schwert, die 
moisten seiner Anhanger nehmen den Islam an. 
Schluss f. 34 b : J>c «,yHI XJL>w>4' \Jj>> f2 
$y>% j^Uiii W>*5 ^Uoii pl 5 S^UJi J..aJn+tf U 

Schrift: grow, kr&ftig, deutlich, gleichmfisBig, vo- 
callos. Stiohworter roth. — Abechrift im J. ,M8 /W von 



&10 



»J SsoAJ^ 



Arabisohe Foliirtmg. 



O* iS 



.i*JI lX*£ iXam«." 



9016. We. 708. 
4) f. 111-139. 

8 TO , c 18—17 Z. (Text: 12—13 X 10 em ). — Znstand: 
die obere Halfte fleokig; Bl. Ill unBauber; Bl. Ill— 114 
nnten am Rande und im Text beschadigt. — Papier: 
gelb, stark, etwas glatt. — Titel feblt. Er stent in der 

Untereohrift f. 139": <£tXJL£jf (Jw-^J ^»-*-S ^^ 

Anfang: Jhe^JI t^/^ o^-**' £*^ ^* 
^y* o,b *X»s . • • g^aJ' »^-«> l^*° o* ^^ ("^' 

y^., . . . g ^1 a u-^l * r i/3i **L*I ^ 

Ein angesehener Bedewl au8 El'ir&q kommt 
zu Mohammed und klagt ihm, dass ein gewalt- 
thatiger Ginnenfurat, Namens ^iXtfrJI lA=*"5> 
ihm seine Tochter geraubt und diese in einem 
festen Sehlosse (WolkenschlosB genannt) in 
einem unzuganglichen Thai eingeschlossen halte. 
Nun habe er gehort, dass Mohammed einen 
unwideretehliehen Helden an 'All besitze, der 

HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



ja auch sohon versehiedene Ginnen siegreich 
bekampft habe; so bitte er, diesem die Rettung 
seiner Toohter aufzutragen. Das geschieht 
denn auoh und hat naturlich besten Erfolg; 
der Ginn wird ersohlagen und verbrannt, die 
Bewohner von J-&jJl treten zum Islam uber. 
Schluss f. 139's ^ h 1 ^ ^ ^ f*** 

gjt j^, JjS - UAL U U^, ^jttXM ^ a J-iJ 
Sob rift: groBS, mndliob, flQcbtig and schleoht, vo- 
oallos. — AbBohrift von ^yAtno* ^J J-e im J. 1197 
Gom.I (1783). 

9017. We. 744. 

1) f. 1 —30. 

83 BL 8", 17-18 Z. (16 1 /* Xll 1 /*? 13x9 on, >- - Zn- 
stand: ziemlich unsaaber. — Papier: gelb, Btark, etwae 
glatt. — Einband: Pappband mit Lederrnoken u. Kbppe. 

Dieselbe Geschichte. Titel feblt; in der 
Unterschrift: i_5«X<^! t_r^>$ 8 Jt* 

Anfang ganz ebenso. Schluss f. 30*: 

^ JUI ^ p^ L*^, »a*l (^l^ (/ ^^ 

^y u5J3 O^u, f U"KI J* ^.> l>r ^ 1 g;-^^ j*i 

Sehrift: ziemlich gross, flBchtig, nioht nndentlich, 
vooalloB. — AbBohrift von ; Ua*JI i\*rf? im J. 11w /mw. 

Auf derRuckseite des ungezahltenVorblattes 
sind aberglaubisohe Mittel gegen allerlei Haut- 
krankheiten (wie Kratze etc.) angegeben. 



9018. We. 706. 
1) f. 1-38. 

84 Bl. 8", c 14 Z. (16V9X11; 11 X8 ,B ). - Z»- 
etand: im Ganzen ziemlich gat. — Papier: gelblioh, 
stark, etwas glatt. — Einband: branner Lederband mit 
Klappe. — TitelBbersohrift f. 1»: Jtji^t ^U> A«3 

Es muss aber heissen: <ej]jjt}) iLJfe» iUaft 
Anfang (v. 1. 7. 8):* 



34 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCH1CHTEN. 



No. 9018—9021. 



Kriegszug gegen den gatzendienerischen 
Fezariten liammad ben esed, dessen Stamm- 
genosBen, zum grossen Theil echon zum Islam 
flbergetreten, bei Mofiammed Beistand gegen 
deBsen Gewaltthfttigkeiten erbitten. Er wird 
von 'Ah besiegt und bekehrt sich zum Islam. 

Schluss f. 38°: 

worauf noch 5 Verse folgen, die fiber den 
Verfasser Auskunft geben; derselbe heisst: 

jsL&Jf VS^J f^jd ^L^f 
zuletzt: fL| J| ^| ^| ^uj| 3 fU .. ^ ^ 

Das Ganze ist ein Regez-Gedicht in etwa 
1050 Versen. 

Schrift; ziemlich klein, doutlich, vooallos, blaaa. — 
Abeohrift von ^lc .« (oach f. 66"), urn nw /i T37 . 

9019. We. 702. 
17) f. 168-176". 
S", 28-32 Z. (Tart: o. 19 x 13°«). _ Zustand: 
fleckig. - Papier: gelb, stark und grob, wenig glatt. - 
Titeluberschrift: 

^Anfang f. 168': ^ 8 !p ^ ^,j, JLs 
^ *Ui J^ ^ LJ ^,1 J| JUS V^> J«JI «** 
V?^' ^ «J eft |a>^-» itX»> ,Ou Bt^ ^ 



Kriegszug 'All's gegen die im Gotzendienst 
verbarrenden Qoreiditen in Anlass der Unbilde, 
welohe 'Abd hobar ben elaswad der Tochter 
Mo&ammeds, der Zeinab, angethan hatte; und 
Annahme des Islam von Seiten des Abu Tap. 

Sobluss f.l76«: r U, 5 *^ c ^ pW , j^ 

gJi u^il ^ JU^I ^ ^UiJ, ^ j^ 
^Jlrf *UI ^^ JL=ii «*JJ J^ r uis JUt b^o 

Schrift: klein, gedrangt, fluohtig, vocalloe, - Ab- 
schrif t vom J. 1I55 /i?«. 



9020. 

1) We. 702, 16, f. 163"— 167. 
Format eto. a.Schrift wie bei 11.— Titelfibemohrift: 

An fang: oi J^>t a *^l^ ^ ^t JLS 
lAx* JtS .. . . UXa« b^*, ^ ^jCJI Jus? 
^aW a.*is a c c^A^t UwfJ «l aj Jt LibU^ Lio-l^l 

1^5^ L**^ »>^»' «*3 l^'j • • • &**JiXil (.(scr. «.«>>, Ouw 

Kriegszug 'All's gegen Elmoqaffa'. 

Bricht hier ab mit den Worten f. 167 b : 

gA.i &S&A ^JUj osu~J OiI&Xa ^^b ^^ ftJls^ 

2) We. 702, 15, f. 160— 163". 
Format etc. u. Schrift wie bei It. — Titel fohlt; eristi 

Anfang fehlt; das Vorhandene beginnt: 
tj|-XJi *.>s J>c AS.dj/9 ^la^-^ wj^ 0>«. 

ICriegszug 'All's gegen die Benu eoleim 
und deren Verbllndete und Besiegung derselben 
beim Brunnen Ma'ttne. 

Schluss f. 163« (eines Gedichtee von 
^>^ qj 0*^*"' von welchem bier 12, in seinem 
Dlwan (cod. Paris.) nur 5 Verse stehen) (Wafir): 

9021. We. 702. 
13) f. 148" -154*-. 
Format etc. u.Schrift wiebeill).— Titelnbereohrift: 

Anfang: O*^^ Js^,! oM J-1^\ g^Jt JLii 
^o rJJI Syy Uuj <^ ^yaJI JacS^Jl ^yCJl 



No. 9021-9025. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



35 



. . . J^Xjj ^ 3 *ot^ ^1 *j& -XU.I cJ^ ^^all 

Eroberung des blauen Sohloescs und der 
Safran-Wiesen, Tbdtung des K8nigs derselben 
und Uebertritt der Seinigen zum Islam. 

Schlues f. 154 b : *j f UsU JJS, UjUjs 

9022. We. 701. 
8) f. 156»- — I7f. 

Format etc. u. Sohrift wieboi &). — TitoIGborBohrift: 

An fang: 



Siegreicher Kampf 'Alls mit dem g6tzen- 
dienoriBchen GasS&m. In kurzeri Reimpaaren, 
dfters mit Gedichten in den alteren Metreu 
untermisoht. — Schlues: 

Der Verfaseer heiest *x*s=-t ^ tX*s»t und 
lebt im J. im lim- 

9023. Mq.618. 
8) 1M-T1. 

8", 12 Z. (19Va X Wl*i 16 X UVs om ). — ZuBtand: 
aemlioh gat; im Anfang etwee fleokig. — Papier: golb, 
dunn, etwes glatt. — Titel f.64»: 

(4 \$f? U 5 [j^Jh V^fW (k^ U* 

«*l^, *U! f / ^ f U"2rt 5 ^ (JM<J^ i j^ c^ 1 e 9 

Anfang f. 64": UUf *£*j.X^ \£*8> ^s>j ^^ 



UAs* L,) «JJbs f ^LJ\ ^L« CJ U^ «w 5 w^}j **!* 
4sJ\ ^j^ll ^ul a * ^ f ^LJI yu ^ ^l£9 Jm^ 

Unterredung mehrerer Mdncbe mit 'All und 
Bekehrung dereelbec zum Islam. 

Sohluss f. 71»: »X^J ^ (H^^W h&> 

Sohrift; aiemltoh grooa, weit, geftllig, vooalisirt. — 
Abacbrift c ltt0 /iw». 

9024. 

1) Pm. 495, f. 168. 169. 
Beantwortung von Fragen, welche Juden 
gestellt und an deren LSsung sie das Ver- 
sprechen des Uebertritts zum Isl6m ge- 
knttpft haben. Anfang fehlt. Dann beginnt 
die Frage: was ist das fur einc Zehn, welche 
keinc Elf hat? was ist die Elf ohne Zw6lf etc. 
Was der Baum mit 12 Aesten, die 30 Blatter 
an jedem Ast haben etc. Zuletzt Erkl&rung des 
Satzes, dass Gott 20 Manner und Frauen ver- 
wandelt habe in Elephant, Bar, Haee, Fuohs, 
Scorpion, Eidechse etc. Dieser Satz kommt 
ebenso vor, von 27 Thieren, We. 706, 2, 
f. 78* 80. Nioht ganz zu Ende. 

2) Pm. 680, f. 112«. 
Sohluss der Fragen, welohe die Juden 
an-'All geriohtet haben, nebst der Beantwortung. 
Die letzten Worte: K&ds MyA vs>«J^ L^ib BjUJI Ulj, 

9025. Pm. 67. 
8) f.8B»-68 b . 
FormBt etc. u. Sohrift wiebei 1). — Titel em Rando: 

Anfang f. 88 b j ^LJ! ^U*-^ oUSJ! Oy 

UJ* km* y ^ w, s a^ 1 ^ V^> o^ 8 *^ & ^ £> 



36 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9025-9027. 



Mohammed mit seinen Anhangern ist grade 
in der Moschee, ale ein Reitertrupp von 40 Mann 
angesprengt kommt, deBsen Anftthrer Zuheir 
alsdann weinend auf den Propheten zugeht und 
ihm die Hande kttsst. Dieser trostet ihn, er 
kOnne unbesorgt sein um seine Tochter f-Uu$l\, 
denn er habe seinen Helden 'Ah ausgeschickt, 
sie ibrem Rauber olL^I wieder abzujagen; 
Gabriel babe ihm schon vor 3 Tagen die Ge- 
schicbte erzahlt. Aufgefordert von MoBammed, 
erzahlt Zuheir die Geschichte seiner Tochter 
f. 39 b — 60*. Statt irie zu tfidten, wie seine 
ttbrigen Tfichter, hat er sie heimlich aufcrzichen 
lassen und bei einem Feste macht er sie, die 
inzwischen 15 Jahre alt geworden, dem Volke 
als solohe bekannt. Bei vorkommender Ge- 
legenheit zeigt sie sich sehr tapfer, der unglaubige 
und schlechte Mftdchenschander und Menschen- 
fresser i y M ^ M J\ j|jui ^ \J!iU.\ hort von ihr 
und will sie rauben mit List, fallt aber in ihre 
Gefangenschaft; endlich freigelassen , weiss er 
sich durch List ihrer zu bemfiohtigen. — Sie 
wird durch 'All gerettet, ElEattaf erschlagen 
und die Seinigen zum Islam bekehrt. Schliess- 






[?***}. o> JU«JI £**T* ijtt <r*'&V p* \^Mi »JsfB 



¥■ 



lich heirathet sie den ^.w^uJI mSJU oi J".ail 
und gebart ihm 4 S6hne. — Die Geschichte 
enthalt ziemlich viele Gedichtstuoke. 

Schluss f. 68»: Si y \ ju^I »J ojJ^ l&lj* 
O* ^ yrt^l I* l^s 'jt&> l*X«f oUj «*&,, ^6^ 
'^UJI Vj *$ 0^3il 3 -M^y olLil £, r U^t oljyi' 

Dieselbe Geschichte (wie es scheint) Pet 
259, f. 255 b — 274. 

VSllig versohieden von Do. 186, 1. 

9026. Pm.532. 
78 Bl. 8", 9-UZ. (21VsXl6; 16-17 x 12<*»). - j 
Zustand: nioht aauber; am Rande oft fleokig. — Papier: 
gelblioh, stark, etwaa glatt. — Ein band: sohwareer 
Lederband. — Titel f. 1» von ep&terer Hand: 



Untergang des ElBasan, Sohns des Halrfen 
'Ah; mit einigen Gedichten untermiscbt. 

Schluss f. 78»: lA* ^ a ^^l^ ^ 
gJL^v 4J1 ^a^ Mj u^> ^ ^*» ^ x> . , . 
^ ^ 1^4^' u \&*y '"^ iJUI-ol^l*) . . . »Jjj 

0>^'j ^ ]l U, J> • • • o** jLaJ< 

Sohrift: gross, weit, kraftig, deutlich, vocallos. — 
Abachrift c. »»/„„./ 

9027. Pm. 330. 
1) f. 1 -48. 
89 Bl. 8", 17 Z. (18xllV 8 ; ltxV/,™). - Zu- 
stand: stark' waseerfleokig am Rande nnd in der eraten 
Hfilfte auoh im Rucken. Bl. 1 auegebeesert; desgl der 
untere Rand der eraten Blatter. — Papier: gelb, glatt, 
ziemlich dflnn. — Einband: Pappband mit Lederrficken. — 
Titel und VerfaBaer f. 1* von nenerer Hand: 



JklftX 



\S. 



Die eigenOiohe Titelfibersohrift stent f. 1» oben: 



I 



Anfang f. 1": D „ jj.LaJ j^Jl^uit *JU iX^t 
gJI vl^J'j. 1U-JJ (^^ <oU a e ^^1 V U^« ^jt 

Die Erinnerung an den Lebensgang und 
das traurige Ende des ElEosein ist eine Er- 
weokung und Fdrderung der schwindenden Re- 
ligiositfit und die Tradition verheisst reiohlichen 
Lohn denen, die ihm Theilnahme widmen. Der 
Verfasser J,^ > J**. ^ ^^ ^ Jj, 

c^^' (J^^ 3 [^ ( No - 2177) hat fruher'das 
Werk: jiL»JI ^U>^ yiyi -Lu&* verfasst; das 
vorliegende, kUrzeren Umfanges, dient gleichfalls 
zu Wallfahrtszweoken. Der Titel ist, nach der 
Angabe zu Ende der Vorrede f. 4 a : 



No. 9027—9029. 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN, 37 

Angehangt smdGedicble anf Elhosein's Tod. 



Zerfallt in 3 v£L~a. 
1 .(iU^A. f. 4\}lxftJl c Jk iu. ABxI^"5(! j [JUs^l J-^a*. J.e] 
2. (iU*.* 1 8» JU! uUj cr w^s* S J^ 1 J 1 *' *-**°3 ^ 
3.«»)JU^ 81* fcJlc »1J1 oyu* *Jbci /> B,j>Uit ^yflt j. 

Schluss f. 48 b (Baslt): 

UjJLJ LcofO *^j vi^itfj !•>>*» 

tiA»j* «_i.c *♦;£• ji^Oj 8,LaA^U N**»jji *-**JJ' iJ> c 

I^.La/s 1-aa^ 1+aUk.j f^i • • • 
Sohrift: klein, ziemlioh gedrftngt, deutlich, gleioh- 
maesig, fast vocallos. Ueberechriften roth. Verbeeserungen 
ofterB am Rande. — Abschrift o. iKO lim- 

9028. Spr. 163. 

60 Bl. 8™, 21 Z. (20 x U'/s; 15-16«/» x IO-10'/a c,n ). 
Znstand: unsanber; der unteie Theil stark fleokig. — 
Papier: gelb, stark, etwas glatt, grob. — Einband: 
Bohdner Halbfrzbd. — Tit el f. 4": 



Verfasser fehlt. 
Anf an g f. 4 b : b^UJW, a *il»31 V; «13 *\*J\ 

^iOj c jA3I £ *«MXil ^JJo^it £fH&}\ G ^ OUs 
iJ^ft^l A 3&5 (** q**^* j**' ^~^ i^ (jf&*2> q* 

Geschichte des Elbasan und des Elnosein, 
von der Ermordung ihres Vaters 'All an, und 
ihrer Ermordung und der. Rache daftkr an 
Jezld ben mo'awija. (Mit Untermischung vieler 
Verse. Die Erzahlung beruft sioh oft auf den 
vJU.^^1) Trotz des Titels ist dies Werk 
verschieden von Fm. 330, 1. 

Schlues f. 51 b : wyfej *-*/ a » 6? «•>' ^ 



*+«>» 



Sohrift: zieml. gross, rnadlieh, etwas fluohtig, vooallos, 
ziemlich deutlich. — Abschrift imJ.1020 tiu'lqa'da (1612) 
tod {S k f! mJ\ «y^ q* *JJ< «X*« ^J CJ***'*' D* ^^^ 



1) 52 a von"JIpL^3r^^(Tawil,53Verse). Anf.: 

2) 53' von demselben {K&mil, 59 Verse). Anfang : 

3) 54" von cX*^l ^(Wafir, 43 Verse). Anfang : 

4) 56 b von ^Xo^JV (Baslt, 1 02 Verse). Anfang : 

Ferner in Frosa f. 59. 60, mit der TLJeber- 
schrift: j-I^U ^ ^ a *-^' ^ ^* c .^ ^b 
Wunsche u.Gebet amGrabedesElnosein amTage 
'A6Qra. Anfang: y**-^ *N ^^e U Ij ii^U r ^UJI 

F. 52 — 60 von derselbeD Hand wie das Uebrige. 

Endlich f. l b — 3 b erbauliche Betrachtungen 
fiber das Schicksal des ElBosein u. Elbasan, unter 
Benutzung von Qoranstellen. Anfang: »U «A*>I 

Von neoerer Hand, fluohtig, rundlioh, vooallos. 

9029. Spr. 162. 
1) f. 1-102". 

133 Bl. 8", 16 Z. (21x15; 16'/j x B 1 /a cln ). — Zu- 
stand: die eraten Blatter sohadhaft nnd ziemlich Iobo im 
Deokel, aosserdem nnsanber. — Papier: gelb, glatt, ziem- 
lioh dfinn. — Einband: sohwarzer Lederband. — Titel- 
ubersohrift f. l b : 

Anfang f. l b : b>JuJI, ^1*35 V^ ^ J ^^' 
i *»*s>\ *+&:> *JTj, tVw^ wiij> jfJ> J* r iLJI a 
.^Jls- ^3JI v}L£l a bJJI 3 ^1 ^ ^3 J*J.\ 

ju^Uj wii 333^ . . . ^y*J^ wi^Jb »;lj 5 i 

' C UX* iXJ, J>Hi-* >iT vri 1 ^^ O^' '^*>^r 
^t ^ X^Im Klftj o^ae- U3 "^ >-A^ ^J< tiLS 



38 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



No. 9029. 9030. 



Geeohiohte dee Effiosein naoh dem Tode 
Mo'&wija's, von dem Tode seines Bruders El- 
Hasan an bis zum Tode des Jezid. Viele 
Verse eingemischt. Gewahremann oft UUi^l. 
f.4' K^X« J*l ^UJ ^SJ\ yUXJl j^, &^> 

'j o*^' ***•» »^ *vu oilJM J.\ ^J| 
5 b j !M J.\ ^i\ tJ^J ^^j| Xj!yw vUr ^^^ 

6« x^uu yur u^. ^ji OAMt ii v ur es|uKi> 

9" ^1 X^Im ^ Orfjj *m ^iJt V yXll e*X» 
ulrft »X£xA 9 a+*c ^ juJ^JI ^ iojjm ^ 

14 ' ^ ^ <&*J i^» ^ttJl V y£* e^j^ 

22 " cr*^ %*H cr 6 »>'A ^ &J* vi ** x * 
"•ax* o* cr* 1 ^ J** 8 * 2** 

*l0, «£«*, A^ie J^l ^ ^ ^| ^^ 

32« xyat ^t iunjai ^ ^ ^ "^^ 

Jjys-i Uk y^t Jj» lUiL^ fZUR ^u33 
0V«> «M*M» ^3 u& ./U* ytfs, 

$,B»1I\ u* (*$}*> ^yj. U, ^t ^^ iLjJU*, 



32* 



q&**s ! » j&*-i* ^ &rfjL«^ ^ 



88- J^ ^J| oifJM J.\ &.J {JfikM vUr ^^ 
£• rHJS-A^j "5/°^ f*^t ^jrf y>i K^XJI 

40" fiia o* ^Uj ^b U, ^y ^j ,ju ju^ e^^ 

qss^I yu* (_^aS, 



80* cr ^| jjs ^ Kj^xll & ^jf U 

82» JUJ iU*X* yJI y^t ^ ^«, 

82* J^XJ KiOw. ^ cyfr ^| ^t, J^o, 
83" ^IjLiU, i^Jj jJb ^Jf ^^ 
86- j^JI sou, ^t aj ^, ^ ^ 

86b *J ^r> L»5 v^yi 

87" c3 j^> yJI ,^1 ^ ^ 

89 b ivjL« yj Ju^ ^Jl ( ^ ye>i _^__ 

90 b ^^Lu ^ U, Jsy,, ^c o,JLit Ji^o ^sjO^ 

91 " ^ i^r?- 1*5 j**Jl.g*A«3 ^lj^» vi^.x* 

^^ ^«^ X**£ isijUw ^ a^j £« r ^UJ| ^ 
92 b L«L3 JC^ ^WZ'WKSf!- U ^ ^ e^o^ 

94 b 5s»,L> *J a yiJ xi^ ^^ ^jj t ^^ 
9 * b o* °^ <^ «V^ IfSl, ,yJt ^1 yi^rfj^ 

96* la*,! ^J iu^ L^l, ^xM L^ ^U ^^J^ 
97 b &X^>j jJM qH-AjUJI Qjy ^w) vi^j.xs. 
100* XgU. yj Jujj Ks-j,; JuP LjSt, ^J{ ^1 v^As, 
Schluss f.102 8 : U>L> JyUit wli ^yt U^ 
wLT c ^ 4-0*4 iLya ^ si^f ^1 »>UJ3 jLyJ 

OA**^' (^V^ H^'?J { J*3 (HA^ \^i AUt o'^fe, 

Sohrift: ziemlich gross, gewnndt, dentlioh, vocaUos. 
DeberoohrifteD n.Stiohwfirter roth.— Absohrift etwa 1760. 

9030. Pm.541. 
4) t. 69-103. 

Format eto. nnd Sohrift wie bei 1). Unten, znm 
Theil auoh oben, am Rande nnd am Rnokeo wasserfleckig.— 
Titel fehlt, eteht aber 1 104 b s 

Dor Titel ist offenbar nioht ganz riohtigj um 2 (ElBoseia 
und BlBaBan) handelt es aioh nor an einigon Stellon. 
Riohtig wftre or etwa so: 



No. 9030-9032. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



39 



Anfang: ,51a ait ,j_jx ^1 qJ i)"****^ ($3>j 

Enthalt allerlei Legenden fiber Elbosein. 
Schon bei seiner Geburt seien die Engel traurig 
gewesen in Voraussicbt des traurigen Looses, 
das ibm schliesslicb zu Tbeil werden sollte. 
Das Ganze ist eigentlich nur eme fortwahrende 
Klage verscbiedener Personen fiber seinen Tod. 
Gegen Ende f. 101' stebt die der {jOS f>\ in 
den Mund gelegte Trauerklage fiber die Nieder- 
lage derPartei des Elbosein, anfangend (Wafir): 

(es ist zu lesen U^ Jo £l alio- IjI). Darin 
kommt f. 75. 76 aucb ein Bericbt fiber das 
Ende derFatime und ihre letzteVermabnung vor. 
Scbluss f. 103* (Baslt): 

La£*J i>U «X3 jo£?jJU twit 

obne weitere Unterscbrift. — Es folgt noob, 
wol nicbt unmittelbar zu dem Werke gebSrig, 
eine Gescbicbte eines an die Legenden fiber 
Elbosein sich unglaubig und spSttisch verhal- 
tenden Mannes, der aber durch einen sohreck- 
licben Traum veranlasst glaubig wird. Die 
Zeilen dieses Stfiokes (f. 103» unten und 103 b ) 
laufen sohrftg fiber die Seite, sind aber von 
derselben Hand wie das Uebrige. 

Endlich, von derselben Hand, aber nicbt 
dazu gebSrig, f.104" ein Excurs darftber, dass 
der Isma'll in Sura 19, 55 nicbt der Sobn des 
Ibrahim, eondern des J^Sp- gewesen sei. 

9031. Spr. 159. 

83 Bl. Polio, 17 Z. (50 a /» X ^i 18 X a 1 /* ™)- - Zu- 
4£ stand: im Allgemeinen gat, dooh mit einigen Wann- 

etiohen. — Papier: waisa, glatt, fein. — Binband: 
rother Lederband. — Titei (von epfiterer Hand) f. 1': 



Anfang f.l b : v^ 1 - 11 o* f 1 ^ O* .A^' $* 

Ausffibrliche Geschicbte der Ermordung des 
Elbosein. 

Schluss f. 83 b : ^j! & J*& ^ \ ^ 

jjj, [LJ] iJJI jiAX^Jj JU3'* r UxJb r ^Jt U^lfi 
wt U*mJI 5 -EalAJlp ^fvJi^ jyUaJUJIj JOlrfjil o* 

'(^p-jjJI c^p-jJI oaJUI y, »u j^ii 5 'o-^ut 

F. 1* steben (von Persiscber Hand) einige 
Notizen fiber den Urheber dieser Erzftblung, 
den ic**?. cyi -b>J, der danacb noch verfasst 
bat: c5 -RJi^l BA*** ^ o* J^' J*** ^^ 
und /j ^t ^ J^s* J-XJU Uctf und 
^^aLJI^ iV^I oUT u. a. ungenannte. 

Schrift: ziemlich klein, geMig, deutliob, vooallos, 
gleichmassig. Die Sticbworte roth fiberstricben. — Ab- 
Bchrift o. 1840. 

9032. We. 1736. 

8) f. 77 -139. 

8", o. 15-17 Z. (21V4X15«/4J o.l7-17 1 /3Xl2 on '). - 
Zastand: nnsanber nnd fleokig, besondere zu Anfang. — 
Papier: gelb, grob, stark, ziemlich ranb. 

Dieselbe Gescbichte. Titel f.77» (Mitte): 
Jtti q+m*&\}\ J>AiU 

Anfang (im Ganzen) wie bei Spr. 159. 
Scbluss f.139* (abweicbend) : c y«^l w\j W 5 
Ljjw kliOJ *&>■ ^t ».>U^ Ju^J (OL> *Jy*4 
^ «Oc> ^ j^u^t ^ jJH j^ *^Lj/ d 
\^ . . . M>Li't^ Jv^ *W o*^ ' * * ***' , -> " ,J> 

JbUlt, ,^1*0^1, tDLyJI ,y> *JJb J^ fUM, *li>Jt 



40 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



No. 9032—9036. 



Ej^kommen viele Gediohtsttlcke darin vor. 

So h rift: gross, krftftig, rnndlich, vocallos, ziemlioh 
flfiohtig, niobt ganz leioht. - Abschrif t im J. 1224 MoH 
(1809) von ^LU^I JUU1 ^1 j^ ^ ^ 

9033. Glas. 36. 

2) f. 181-251. 

8™, 18 Z. (Text: 11-18x8-). - Znstand etc. 
und Sohrift wie bei 1) (f. 1-72). - Titel f. 181« am 
Rande (Von. epfiterer Hand): 

Verfasser fehlt. 
Anfang f. 181": ^ ^xj? ^\ U3,A> JL3 

gJI tJUj ^ KibLlL *J j^J ^JUI ^ j^ „ aJj 

Ausflthrliche Biographie des Effiosein. Be- 
ginnt mit dem Sterben des Mo'&wije und seiner 
Ermahnung an seinen Sohn Jezld. Mit vielen 
Versen und besonders Klageliedern auf El- 
noseins Tod. 

Schluss f. 251-: ^.U| ^ 4 Uytf ^ 

4a*«j" 'LLs L*!^ 
Daa letzte Blatt flfiohtig erganzt. 

9034. Glas. 161. 
1) f. 2-51. 
Ill B], 4* c. 22-26 Z. (22x 16; 17'/sX 12»°). - 
Znstand: nicht reoht sanber, anoh fleokig. — Papier: 
weisslioh, ziemlioh stark, wenig glatt. - Bin band: Papp- 
band mit Lederrfioken and Elappe. 

Dasselbe Werk. Titel fehlt. Anfang 
und Schluss wie bei Glas. 36, 2. 

Sohrift: jemenisch, gross, rnndlich, flfiohtig, vocallos 
bisweilen fehlen diakritieohe Punkte. — Abschrift von 
g? 8 "!^ 1 *"' *V & &*>**» & Jm? im J. 1298 
SawwSl (1876). 

F. 1" enth&lt Auskunft fiber Traum- 
deutung (in kleiner flfichtiger Sohrift) und 
ifit = Glas. 100, f. 101 b . 102\ 



9035. We. 723. 
1) fl-49. 

71 Bl. 8", c. 23 Z. (21V, X 16; 17 X 11»-). - Zn- 
stand: nicht ganz sanber, auoh fleokig. — Papier: gelb, 
ziemlioh stark und glatt. - Einband: Pappband mit 
Lederrfioken. — Titel f. 1« (von spaterer Hand): 

Anfang (von spate rer Hand) f. l b : *U j^l 

c - (A /Jo l^ o^i . . . b%JI, oft JLdl Vj 
^l a^ JL » JI V> »*!« v*«ai ^AJI *«UI cXj^JI 
(j^ VW o c ' t* 0^ J ' O^ 1 ^ O* U V 

a> «UJI »lXJ 5 ^Jl ._^ «j»LL^, b^^j LcAi i^ljw 

Untergang des Elhosein duroh Jezld. Viele 
Gedichte eingestreut. 

Schluss f. 49": ^i ^! L r ^T ^1 L,, ^ 

(^♦•Ir* c^-i K 31 - «^rj i^LaS o* *-i^o 



Ul 



< *Jl«JI 



o" fcL " o^ 



Absohrift von ^L^aJI v Lp 0# J, fi ^ j^^j 
im J. 1146 Ramadan (1734). 

p. 5 — 5 1 b enthalten 2 l&ngere Gebete, beim 
Besuohe des Grabes des Elhosein zu sprechen. 

9036. We. 404. 
20B1.KI.-8", 17-19 Z. (16V»Xl0«/ a ; H-12x8V 8 cm ). 
Znstand: fast lose im Deokel, nnsauber, auoh fleokig. 
Bl. 1 am Rande sobadbaft; BL 10 lose. Etwas wnrm- 
stiohig. — Papier: gelb, grob, stark. — Einband: 
Pappband mit Lederrfioken nnd Klappe. — Titel f. I s : 

Anfang f. 1"; ^U, ^jU\ u^LT /OJ A^l 

V**** *ij* «*M» O tf * O 1 **" i^' C^ ^i 1 ^ «^ 
Untergang des Elhosein. 



LEGENDED UND BEKEHRUNGSGSSGHIGHTSK. 



Ho. 9037— 9038. 

Scbluss f. 19*: «J **•»"» ^ Jo *9 i UJ 

tjjuj **&* *H ^s ^*^ ^ *+*> • • • ■ Ju * n » 
Worao sicb noch em Gedioht, 15 Verse lang 

(Motaq&rib), ecbliesBt, deaden letster Vera f. 19" : 
iy, % ±j>\ .&> \<M *j¥f »-** t/* ^> 
Sohrift: eiemlioh groan gedrtagt, nmdlioh, ^ooalloB. 

NMh f.10 eine Lttcke. - Abechrift im J. 1009 Dal- 

fife (1601) von ,>^ Q^ O* f" ^ "^ 

9031 Lbg.809. 

is*) f.ii4«--n? b . 

Formatotcn.Sohrift W iebei7).-Titelftbe ra «htift: 

Anfang: ^ ^ *a>* UV U **' ^ 
**& is* U* ** &* **°* O* ^ **j* ***' 

ErzSblung des Todee des Effiosein ben 'all. 

^ (^la-JU f U^U ^1 K*a« a* '»,*~* "^ «J 

Die Geeobiobte iet demnach entnommen 

dein JjM X^H, »r von ( ( ^V J<? ) J "**" 

9038. 

1) We. 743, 2, f. 29>-65 b . 
Fomatetc.u.Schriftwiebeil.-Titel6ben«fcrift: 






^ 



,£»*> «*#, ^ /* (jd **^ **■* gM I*" C^' 

gj» ^1 <*J 0^» ^ <^ f^ 3 ' •* J*> ^ 
Untergang des Elbosein. 
Scbluss f. 65": d^s ^ U j*j**]F ^ JU * 

c ^\ ^ ^sLb-TH o* UAL U ^ 5 % ^^ 

DannwirdnochhinzugefftgtetwasaberdasVer- 
dienstbcbe der Lecture dieaer LeidenBgescbicbte. | mtoig, Tooallos, 

EAHDBOHRHTEN D. K. EIBL. XX. 



2) We. 1344, 6, 1 104 b -107. 

4«> 0.15-18 25.(22x16; 15«/.X"Vrt. - z «* 
8t6 nd! fleokig. - Papier ai>d Einbaad wi e boi k 

Anfang derselben Erzftblung. B»® 
Titelaber8chrift.ist£l^£i^^!^ 

Die Darstellong wie be! We. MS, % HBrt 
auf dan.it, da B s Blbosein einen Brief eAllt, 
der ihn auffordert naob Hakflfe ^ korameB 
«nd da 89 er darauf misemntbig Beine Sobwestor 
«^. aufBUcbt. Das Weitere fohlt. 

" Sohrift: groas, diok, dwUlck, vocdJIos. - Ab- 
echrift c ""/wm. 

3) Pm. 127, 1, f. 66. 67. 
Der Aufstaad und Tod des Effiooein. (Ge- 
h5rt nicbt znr Cbronik des *>&#& o #0* 

9039* Spr. 160. 

i) f.i-se. 

65 Bl 8", 14 Z. (21X13; U»/.x8->. - 2,u^n&: 
«ut. - Papier: bka, aehr fob. - Elnband. JM- 
band (roth). - Titel «=d Verfaaeer auf dem Vorbktto 
(von aadorer PersiBoher Hand): 

Anfang f. 1 B : l ^3 o^ -^ w *^ ^ ^ 
^ byk, B^ pZ* W 1 Jl c * Ji J* S * ttlUt ^ 

o^ jl /<> a" d^ A ^ M ^ * U> °'' a< 
%X5I i ^ i« ^* V ^** ^^ ,?JLfo ^ 

Gescbicbte des Elmuntar und des Ibn sQ&d, 
von Lut ben jabjR elazdl abQ miBnaf, 
um ^gu am Leben. 

Scbluss f. 38": f U>\ a* G* 0,1> O^ UU 
B^i .^ «*w.> %^ t>- A ^ ;^ ^^^ ^ 

Sohrift: Poroiflohar Zng, klein, fcto, zierlteh, gJoiob- 
AbBohrift e. 1840. 

6 



42 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 
9040. Pet. 631. 



MM.*., 14Z. (21./.X15,. 15X10-). - Z n 

Papier: weisshch, aemlich 8tar k etwM ..„ " 
b»d: W ^.^ ^ ^ZZ+f-^ 
»ad Verfa.ser f. i« (y0 n anderer Band). 

Der richtige TiW let (naoh der Vorwde tib ttrtw0s 

_^fang f. ,*, ^ ^ ^ ^ ^ 

T /? l° he Dar8tellun g' ™ d- an dem 
Tode de 8 Elhcein ben 'ah Sohuldigen bestraft 
werden, „nd zugleich und hauptefichlich Er- 
zatung des Lebens und der Thaten de 8 EI- 
i-nKtlr ben aba 'obeid, der die Feinde des 

7? UBablfi88i g mit 8e ™' Rache verfolgte. 
Allee dies vom sTrtischen Standpunkte au 8 . 
Schluss f. 96 b : ^^^^ , . 

Schnft: gross, rcgelmlasig, got, deatlioh, vocallos - 



No. 9040—9042. 

Aufetand des ElmuBtar gegen den fialifen 
Merwsn 2U Gunsten der 'Aliden. Er ist sieg- 
™ch und regiert nooh viele Jahre in ElkaL 

Schlusa f. 7P: ^ ^ jW j, 

Hi oV u**?- ]^ !*## o*l Uh^^o.j 

—» ^W J f<Jf^l^ ( J,. 1 ,y in|g 
Absohrift vom J. 1146 Sawwal (1734). 

9042. Pm. 541. 
8) 23 — 63. 
Format oto. and Sohrift vrie bei 1) _ TJt»i ^ 
Verfasaer f. 28» obe B am Rande: ^ °° d 

o^ u-^J J bJf owkf j ^» ^L^ -r 

Anfang f. 23- ^ ^^ ^ ^ ^ { 

MoBammed ben 'all ben moBa mmed 
beneoga behandelt hier die von ElmuntSr fur 
die Ermordung des Elfiosein genoxumene Rache. 

Der Verfasser echickt in einem J^ f. 23" 
^gemeine ErSrterungen vorauf. Derselbe'zer- 
Jallt in 4 pUu. 



9041. We. 723. 
2)£S1"-71. 

c„ ; • • ■ Ui i r ^ ^ o^jij ^, ^,, 



l.i»UU 24* i^.tt «.•• • 

Dieeer Abschnitt nun enthalt daa Speoielle 
diesea RachefaUea und enthalt 3 Abs&tee: 



41« 



^ Uxil rj^ d r ^CJI 



t* f^n vJLfc ^ ^ j. ^ ^^ ^-~j' V**«-. * .U^ya, u ^ 



48» ^ .Utt^ jW . ^, ^, ^ ^ 

schiuasf.ea.^,^ 

«u^ u >T U^ ^^1 ^L .ill ^ ^ 

^ ^^t ^^- ^^ ^ ^^ 8b 



No. 9043-9045. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEK 
9043. Pm. 716. 



48 



32 Bl. 8™, 1 1-20 Z. (20»/s X 15; 13-15 X 9-11""). 
Zustand: ziemtich fleckig; nicht recht feet im Einband. — 
Papier: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband: 
Pappbd. — Titel f.l* links znr Seite von epaterer Band: 

so auch f.2' im Vorwort. Verfasser fehlt, b. Pm. 541, 1. 
Anfang f. l b : tfH^l a e o^# ^JJt «JJ vX^I 

gJt jLXJI ^yLci uaw v^ ,1411 Ai»l /J j ^IsSt 

Geschiohte dee Elmuhtsr, dee R&chers des 
gefallenen Elhosein. Er starb im Jahre 67 /686- 
Dieeelbe beginnt f. 2 b : g.*^ £ ;Us»"3l ay I o^ 

und schliesst f. 32 b : Xs^XJL 8Jdl sAP ,5 ojoj'j 

Ein anderes Werk desVerf. ist das im An- 
fang angefuhrte: J&1\ S.s*\ Jc> j ; li^t g& v^ 

Sehrift: gross, allinalig etwas kleiner, kraftig, etwas 
rundlich,vocallo».— Abschrift vom J. 1237 6om.II (1822). 

9044. 

1) Pm. 541, 1, f. 1—22. 
104 Bl. 12°">, 16 Z. (14«/j X 10; 11 X 6 s / 3 em ). - Zu- 
stand: nioht ganz saober; imten am Rande wasser- 
fleckig. — Papier: golb, ziemlioh glatt und dfinn. — 
Einband: sobwarzer Lederband. 

DasselbeWerk. Titel f.l'oben am Rande: 

&JLc aUt ^j/O) ic®S& \s™^ O* O-** O- J 4 ^ O^ * t ' k * i ? > 
Verfasser ebenda: iftX^-f «X#^? ^ tX&aJ 
Im Vorwort f. 1* unten ist der Titel: 

Anfang ebenso wie bei Pm. 716. Der 
Schluse weicht hier ab: er ist f. 22 b (unten 
am Rande): XJU» ^yy^ La**" »)»** fjt *r*« y^s 



Sehrift: kleine, etwas vornnberliegende Gelehrton- 
hand, gelftufig, nioht undentlieh, vooallos. — Abschrift 
e. " m /im8. 

2) Pm. 729, f. 155 1 — 161 b . 

Aufstand des Elmuntar, des Parteifuhrers 
der 'Altden, betitelt: jbii\ -Ji. j jUijJf y^ 

und verfasst von L»J ^o iX*^ ^ j^*^- 
Zerfallt in 4 K*i> 

9045. Pm. 546. 
1) f. 1-198. 

249 Bl. 8™, 12 Z. (19 X 14; 14 X lOV). — Z»- 
stand: unsauber u. fleokig, anoh vasserfleokig (besonders 
am oberen Rande gegen Ende); der Rand nioht ashen 
ansgebessert. — Papier: gelb, stark, ziemlioh glatt. — 
Einband: branner Lederband. 

Anfang f.l b : ^ <J* £t£ b***% j^ 1 J^j 

*!^l yb-j Jl ^Uc 1^.1^ \y\t 8<A£ tiU» ^*aJt (^ 

Diwon von Klageliedern Verschiedener auf 
den Tod des ElEosein, Sohnes des Halrfen 'All. 

Der Anfang desselben liegt hier offenbar 
nicht vor; denn es fehlt jede einleitende Be- 
merkung und die erste Qapide hat die Ueber- 
schrift: gJt JLS 5 , die zu Anfang eines Werkes 
unmSglich ist. Wie viel Gedichte hier fehlen 
oder ob hier etwa die 2. Hftlfte des Ganzen 
vorhanden, lasst sioh nicht bestimmen. 

Die Qaplden sind von verschiedener Lange, 
durchschnittlioh etwa 50 Verse lang; ganz kurze 
sind nicht darunter, wohl aber sehr lange, 
darunter einige Vierversgedichte , die in ihrem 
4. Halbverse reimen. — Die Namen der Dichter 
sind fast immer zu Ende der Gedichte in einem 
Verse angebracht; von fast alien Dichtern Bind 
hier mehrere Gedichte vorhanden. Es sind, 
ausser dem oben genannten: f. 22 b ^^Lii, 
50 s J3£\ 65 b ,^4^1, 93» ^yaJ! Jj> & yd, 
104» uA*», 107 b ^«i^l i^t, 111' a U«, 



44 



LBG-BNBBN UND BBKEHBUNOSOESOHIGHTEN. No. 9045-9048. 



l!3 b U« D , j*, 126» U„4l o^, 133" 
o>h^ ^ qJ /^ qJ *x*s*i, 150 a ^JuLLJl, 

5.73 s y^uM ^Jbil. 

ScMubb f. 196" (Tawll): 

J.'.'Ki fU» ^.^, Q^JjJi sLfc ^«i 

Dieeer Tkeil des Dlwans eatbfilt ungefahr 
4600 Venae. 

Sohrift: gross, kr&ftig, deatlioh, gleiohmasaig, etwas 
■eoesliflirt. Ueberaohrifton roth. F. 17 n. 25 ergSnzt, in 
dickor deatliclier, etwas randliohor Sohrift. — Abschrift 
von qJ^qJ Q<-»*k-» ^jJ fcX»>.l ^j Jjs ^j 0-»s.t 
t^S^' d-^^M UaL" ,;jJ J* j cir A^; am 1M VlM3 
(f. 249"). — Nach f. 103 int eine Lfioke. 

9046. Spr. 160. 
£) ff. 39-SS. 

Format oto. und Sohrift wie bei 1). — Titel 

fohlt. Er iut etwa: 



Vorfaooes- fohlt: b. Anfang. Bb iet 



Anfang f. 39": yJb^ U *Jt £ Utis^t J IS 

V^ *4V% fci^U* ^c««/ (J.C yJb-5 Sibli-t uaJL^ £ 

O-®" H^ LT^ V 1 L^r^S MJ^ <>e 2iL)t ^ JwS 
, v <5 XJ I **J.\jj\ $$ 8t )0£ 0>SL »i-s< ^ i^| ^j t 

gJ JtS wt ^ ^ J^ oC ^LiS ^ uUs*' a e 

Geschichte der Ermordung der Omajjaden 
durch den 6ahfen EssaffaR und die Rolle des 
Sodeif (w^A*..,) dabei. 

SchluBS f. 55 8 : o>« |U Li ^ ^Ut JUs 
y>% aibti.! 05 wXs«.L) KsJj> oj jm^ «5LJUo ^ ^^fejj 

y«"$ ^yte's .As ^s L, JUiJ ,^3 ,_*JI iLaLsJ fcJLb.1 
si) Ul„ l^^la^u. v bcXJf & vZJS \£ s jyj| Je,^ 



9047. We. 733. 
8) f. 100-24. 
Format etc. o. Schri ft wie bed 1). — Titelfibereohrift: 

t*^.^ jt^ ! j> t.e*^' i jU» uus; fe^u ^v i 

Anfang: &il ?J Cfc vLfi ^ «JL3I Jus ^ ^ 

v^« U3(X» ^^ujt ulj yuj ^ «JJt ^ 

^ IJO^. y ^t G l f&M a Li«, JLSJ u^oX„1 

Selmfin elfftrisl f ^/^ erzahlt dem EI- 
liaean und ElBosein seine Herkunft (er heieee 
eigentlioh «^j 5; ), eeinen Lobendauf und seinen 
Uebertritt zum Islam u. seine weiterenEHebnisse. 

Schlues f. 24 b : K$bU> ^ ^JJJ o^ U3Lv f l& 
i^ D Lic Kiil& ^ 5 J<5 . B Xiile. j 3 ^ ^ 

9048. 

1) We. 1702, 4, f. 56—76. 
K1.-8", 13 Z. (15 a / 8 xi0V*; n l hx7°<»). - Zo- 
stand: gut. — Pepier: gelb, ziemlioh etark, glatt. 

Dieselbe Gesbhicbte. Titel £ 56 b : 

j^UJt C UL» 
Anfang f. 56 b : ^\ s t^Ju ^ ^ y\> 



ijaaj ^ »_, a li- ^UJt UU D t 



<^* M 



L Jl* '«^^UI .^w* (j- vj,^ u^t a uj^ l, 
Schluss f. 76": ^^1 8 5 iLs- 5 UU«. ±s<pJh 

C^ UP*** "^A^° |r»* ^ l,c 5 8 ^ {^;taJt UU JtuaS 
gJ! UaiLU|5 IOLjJI jyj &JJU ij,^ t JUi' dlt K&J&, 

Sohrift: ziemlich gross, krftftig, vornobariiegend, 
vocallos. Stiohworter roth. — Abschrift c 1760. 



♦ 



No. 9048—9061. 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTER 



45 



2) Pet. 655, 1, f. 1 — 11. 
65 Bl. 8 TO , 15 Z. (21X15; 15x8""). — Zastand: 
fleokig, eobadbaft (besonders f. 1), am Rande vielfaoh aus- 
gebessert. — Papier: gelb, ziemlich stark, glatt. — Bin- 
band: Pappbd mitLederrOcken. — Titelfiber8ohriftf.l b i 

Nur der Anfang derselben Gesohiohte; 
das Vorhandene bricht f. 1 l b uiit den Worten ab : 

Sohrift: blein, gut, gleiohm&ssig, nioht vooalisirt. — 
Absohrift etwa am 1800. 



9049. Do. 185. 
2) f. 51-56. 

ForiBat.ZusUndetc.wiebeil).— Titelubersohrift f.61*i 



Anfang f. 51*: JlS KiL^ ^ ^e .,*♦*©$! ^ 

SelmaVs Unterredung mit einem Todten, 
der ihm den Akt des Sterbens und die den 
Gestorbenen im Jenseits erwartenden Zust&nde 
undVorgftnge auseinandersetzt; mit sohliesslioher 
Hindeutung auf das Verdienstliobe der Wallfabrt 
zu Selman's Grabst&tte. 

Sohluss f. 56*: q\ v*"' o* l**** cr**^ ^ 

9050. We. 1766. 
14) f. 52 b -81». 

Format etc. n. Sohrift wie bei 6). — TitelQbersohrift: 

Anfang: ,.^1^ ^afj ^a*^! V; ^ *X*^1 

. . . f \*t\ guySJJ g*&il JlS . . . ULi r Ls»,"Kl & ^ 
gJt s l^1 uJL^ 0,^0- JlS bj (^-y^t #.Ut vK*o ^t 

Unterredung zwiBohen Elnagg&£ + w /n< un ^ 
einem Jangling. Jener richtet an diesen allerlei 



Fragen, deren Beantwortung ibn zuerst dfters 
sehr aufbringt, allmftlig aber semen Beifall und 
seine Gunst herbeifuhrt. Dieselben betreffen 
vorzugeweise das tbeoretisobe und praktische 
Gebiet des Glaubens. Unter diesem J tingling ist 
hier der obige s -,*«»&- ^ ^jiXjUJI &*) (J*oj"*^'^') 
zu versteben; am Ende aber steht dafUr: 
^J^jUJI ^ ^ 3ZP. In We. 1782, 2 heiest 
er Sohn des Zein el'&bidln; dies passt auoh 
fur Pm. 840,-1; 460, 7; Pet. 246,* 5, wo er 
Mohammed elb&qir beisst, wfihrendinWe.201,4* '•.'. 
sein Name 'Abd all&h ben zein er&bidln iet. .'•' 
Scbluss f . 6 1 " : «*JuT ^«* a ^^ »■>' pfri J^ 

9051. Pm. 340. 
I) f. 1-28*. 
185B1. 8 W , 11 Z. (20X14; lSxlO 00 ). — Zuotand: 
aiemlioh gat. — Papier: weisB, etark, wenig glatt. — 
Einband: rother Lederband mit sahwarzem Ruokon. 

Die eel be Gesohiohte, aber etwas ausfuhr- 
lioher. Titel naoh dem Yerzeichniss auff. 1 B : 

Anfang: (<>£s*-\$ *>*** ^ (JLcl *JLit^ /^s»- 

ElEagg&g ben jflsuf triflPt einen Jungling 
auf der Jagd, den er hoohmuthig fragt, wer er 
sei? Dieser antwortet stolz und grob, wird ge- 
fangen genommen und sp&ter vor den ElnsggBg, 
der von seinen Grossen umgeben ist, gefuhrt. 
Auoh hier benimmt er sioh mit rucksiobtlosem 
und derbem Freimuth, oft unter Anfuhrung von 
Qor&nstellen und eohmaht auf den Hallfen 'Abd 
elmelik ben merwfin sowol wie auf Elnagg&g 
und seine Leute, so dass dieser ihn tddten lasssa 



46 



LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9051. 9052. 



will. Zuvor entspinnt sich aber noch ein Ge- 
spraoh ilber den Ort, woher er sei; er giebt 
verschiedene an und jedesmal verhdbnt Elfiaggag 
den angegebenen Ort (oder das Land); endlich 
giebt er sich ale 'Ahden ans Elmedlna kund 
und preiet den Propheten. Wieder giebt jener 
den Befehl, ihn zu t6dten und weist die Ver- 
mittelung einiger Kufenser zuruck. Aber das 
Gottvertrauen des Mohammed elbaqir bringt 
ihn doob dahin, ihn nioht ungehdrt sterben zu 
lassen: so entspinnt sich ein Gesprfich, in 
welcbem der Jiingling fiber den Propheten und 
die Hauptlehren des Islam und moralische An- 
forderungen u. s. w. sich auslfisst. Schliesslioh 
telohnt er ihn, obgleich derselbe bei seinem 
Freimuth u. Trotz verharrt ist, mit Geschenken 
und ltisst ihn ungefahrdet davonziehen. 

Schlues f. 23*: Q l kSjjA <oc*L^ ^^ JtiJA 

Sohrift: gross, kraftig, vocalisirt. — Absohrift 
c ,soo /n86. - F. 28 b -26» fast ganz leer. 



9052. 

Dieselbe Gesohiohte (mit kurzerer Wort- 
fassung) in: 

1) We. 1782, 5, f. 66_82». 
K1.-8", 11 Z. (18 Z. von f. 77 an) (15 X 10«/s; 
V l h X 6Vs om ). - Zustand: waaserfleokig, im Anfang 
auoh onsauber. - Papier: gelb, atark, etnas glatt - 
Titelubereohrift f.66 b : 

(nod kfireer f.66»). 
Schluss f. 82': ^ «if| 4f& ^ { ^ t Jfc 

UJI ^iXJl Ll Kkft, 'yJfaX; g^ ( ^\ J^ 

Sohrift bis f. 76: siemlioh klein, etnas rondlioh und 
vornuberliegend, deutlioh, vooallos. Stiohwfirter roth. Von 
f. 77 as: etwas grosser, krtftig, geftllig, gleiohmassig, 
vooallos. — Absohrift o. 1800. 

F.66* erne Notiz aus dem _ jAMfc R>Jt des . ftw j d l, 
betreffend die Zahl der geoffenbarten Btloher 



und dass der Inhalt des ganzen Qoran in Sura 1 
enthalten und der Inhalt dieser in dem Bis- 
millah und der des Bismillah in dem Buch- 
staben uj sei. 

2) Pm. 460, 7, f. 86-95. 
Format etc. u. Sohrift wie bei 1. — Titelftbersohrift: 

(Gemeint ist: J^\) 
Schluss f. 95 b : g/ ij. D l Jt^JJ |3^ 0j4 , ^ 
^I&XJ JlS *JJL» CO,t vijot, r bLJI ub 0- 

3) Pet. 246, 5, f. 85—91. 
Format etc. und Sohrift wie bei 8). — Titel von 
gan* epater Hand: {J AJL&J\ jLjj oi ^\ jOuS 

Schluss f.91»: 13^ D ^ J/^ j|| x^ 
UJI ^1 U 13^ *4W ^^j * 5 jujf| ftJLt j_^r v 

gJI *U o^Ltj J^ fUsJI J* J^^Jlg, S L^| j^^ 
P. 91 b stehen einige Verse des «>UJI ou» 



»^l 



V W 



^ 



;AJ3l 



4) We. 702, 6, f. 38 b — 47. 
Format eto. n. Sohrift wie bei 5. — Titelubereohrift: 
pbUJJj J^l iCuaS 
Schluss: wJ^o tJ^yj-aSj JwiLJI yL# ^ 

F. 48 — 53 enth&lt verechiedene kleinere 
Stflcke, theils Verse, besonders cfifischen Inhalts, 
dabei ein TaBmls auf das Liebesgedicht (Wfifir): 

theils in Prosa: daruater eine Vermahnung Gottes 
an den Menschen, sich zu ihm zu halten in 
FrSmmigkeit (Anf.: ^I^^^^j,.!,) 
f. 48 b . 49»; die Verantwortung der Menschen 
vor Gott fiber ihr Verhalten im Leben 50 b . 51\ 



No. 9052—9055. 



LEGE1SDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



47 



5) We. 201, 4% f. 29— 36\ 

Titel: £<o { _ f iSH\ >-k*»jA qJ -La^I iUaS 

Schlues: t^M ^^PJ ^^ "^ |X *^' «i^*5 

6) Spr. 1363, f. 19". 
Bloss der Anfang dieser Geschichte (mit 
Zein el'abidln). 

9053. 

1) We. 701, 6, f. 146 b — 148 s . 
Format etc and Schrift wio bei 4. — Titel 

fehlt Er ist otwa: 

Anfang: J^JI ^1 ^ ^t D 1 ( y^ 
iM^sM w r*i XwjsJI qS **5»-lJ luiu 0>j&ili l ja*Jiil 3 

Anekdote von der Grobheit eines Wusten- 
arabera gegen den verirrten Fursten Elhaggag 
und dessen Edelmuth gegen jenen. 

Schluss: luyo btc (_;**■ *&$} 7^^ w^^lai 

2) Pm. 585, f. H4 b ff. 
Geschichte dee j-*-*- 1 ? - o~* iX^*-*" mit 
^yti&ll a»^ ^ s Lp^l (Vgl. No. 8946, f.l6\) 

9054. 

1) Spr. 901, 16 b ff. 
Erbauliohe Geschichte, i.«$Jw* i«i vi^-hXab. 
(t ^/ess) *M*^ ^a"*" m *J i^r?" ^ ijfy 41 *^' 

2) We. 702, 11, f. 136— 139". 

4«o, e.26— 80Z. (Text: 17— 18 X 12 ein ). — Zoetands 
fleokig. — Papier: gelb, stark and grob, etwas glatt. — 
Titel fehlt Er ist: 

Anfang £136 b : *u*s5Jt «^*Jt *k$J ^yi jlS 

^U^&Jj q-»*W XftkX*^ j-fl"} jUjt _JLJI u»l>>/> 
Lgftjt ,y> U^k^vJ l$UJ w»yJt toU Lgj ^*m*J 
£1 y^ o^** «J JjAo** «5^TU lit l4*# vi>JU 



Geschichte des Talfia ben 'abdallah und der 
Gamra, Tochter des (c+b'JI y\£>j> qj (j"U*M 
und ihr Uebertritt zum Islam. Einige Gediohte 
eingestreut. 

Schluss f. 139": *iJI ^ Ou»*» j. qH^*^ 
^lc oL£JI (Z*> ^\ fifa ^L% yai, j^>- 5 f 
Kjsvib vi*^X*- /J4*** UP^S 'o**^** 1 ^ O* 1^*^*"** 

Schrift: ziemlich gross, gedrangt, etwas fluohtig, 
vooallos. — Absohrift o. IIM /i?j7.— Naoh f. 137 feblt etwas. 

9055. We. 394. 

77 Bl. 8™, 18 Z. (21 X 14>/s; 15'/a X 12— lS'/a""*). — 
Zustand: lose Lagen and Blatter, mehr ale die obera 
HaJfte wasserfleokig, auoh sonst ansauber. Bl. 1 sohadhaft, 
auch am Text. — Papier: gelblioh, stark, glatt. — Ei ri- 
band: Pappdeokel mit Lederr&cken nod Klappe. — Titel 
und Verfasser fehlt S. Anfang nnd untan. 

Anfang f. 1*: ^sSJb u^-il ^Mit JwjJt $S 
&jj*o ^J*^ . . . yw *JiI (j»^Xs ^^t ^jj (kaPljfl 

*jJt ^JJt v 1 *^' <y ^-^m ««V>*3 s-Ajj^J' 
^^ c,^^' o* 8 " lt^j^ 

Im Jabre ^Visse nat *e ^ijJI o**®* L^**) 1 * 
ein Werk verfasst, betitelt: 

f&A yj (tf&jA UaUS\ [was ^] ^1 j^aJI 

in Tflrkiflcher Sprache. Auf Wunsch Ton 
Freunden hat es der obige Ahmed ben 
jasuf sin&n (auch bloss jttsuf oder bloss 
sinan) elqardmdni eddimadql f 1019 /i6io > nB 
Arabisohe ubereetzt, ohne eigene Zuthaten. 
Alsdann aber hat er einen Auszug daraus 
gemacht und diesen betitelt: 

w^Slj^ ^ 1****^ J^(> |*a**aj( U°3j^ 

Er beginnt darin mit dem Leben des <X*>t, 
Grossvaters von dem f&>\ ^ f^j^- Er be- 
sitzt unter anderen Dingen einen schOnen Lust- 
garten, in dem eine fortwahrend bluhende weisse 
Blume w&ohst, an der er seine besondere Freude 



48 



LEGEHDEN UND BEKEHRUNGSGESCBICHTEN. 



No. 9055. 



hat. Eines Tages frisst sie eiD Ziegenbock auf, 
der in Folge dessen sich einige Tage nioht 
rttbren kann. Der Sultan erfehrt den Verlust, 
J6t ausser Bich dartiber, dann aber auch erstaunt 
fiber die Krankbeit des Bockee und ruft Ge- 
lehrte aller Art zusammen, ihm dartiber Auf- 
klarung zu geben: wozu sie auBser Stande sind. 
Nun folgen 1 */ 2 leere Seiten. Auf f. 4 a iet 
danD die Rede von eeinem boffiiuogsreichea 
juDgen Sohne ,►*>«, der 10 Jahre alt iet, als 
sein Vater stirbt. Nun folgt f. 4' die Ge- 
schichte desselben: er wird Thronfolger seines 
Vaters (\->\j&\ JlS &S, ^1 D LLLJI &aS to^ 
wbs^ *JLTt o\J UJ oUfcJl Jj»| ^ jUe^l »\ % J\ 
^J! *£*£>• jlyb\ ^JUi' 5 ), herr6cht liber weite 
G«biete Chinas 10 Jabre lang, von den Unter- 
thanen geliebt, nimmt aber, das VergSngliche 
des Irdischen frlih erkennend, plotzlich Derwis- 
kleidung uud wandert durch die Welt, kommt 
nach Horftsan und wirbt bei dem Kfinig urn 
die Hand seiner Tochter, der dies aber libel 
aufnimmt und ihn hinzurichten befiehlt (f. 8 b ). 
Hier ist nun eine Unterbrechung in der Er- 
zahlung wegen einer Lticke von 11 Blattern. 
Von seineu Schicksalen iet weiter nioht die Rede. 
P. 9 beginnt in der Geschichte seines Sohnes 
Ibrahim. Deraelbe ist — nachdem er seinen 
Thron verlassen hat — Derwls geworden und 
tritt hier als Aufseher von Arbeitern in einem 
grossen Garten auf. Der Berg, den dieselben 
abtragen sollen, wird duroh ein Wunder aus 
dem Garten entfernt, WasBer tritt an dessen 
Stelle, ein Drache kommt und frisst 300 Ar- 
beiter auf u. s. w. Nun werden seine Abenteuer 
erz&hlt bis auf eeinen Tod. Der Verf. sagt 
f. 68 b zusammenfasBend , er sei 110 Jahre alt 
geworden, habe die ereten 30 Jahre sich aus- 
gebildet, dann 40 Jahre ale K6nig von Balh 
und Horasan geherrecht und erobert, dann 
abgedankt, Thron, Volk, Familie im Stioh ge- 
lasBen um Gottes Willen, sei duroh die Welt 
als Derwle gezogen und habe wie fruhere Pro- 



pheten sonderbare Prfifungen durchzumaohen 
gehabt, deren er 7 aufzahlt. 

Das ganze Werk dient zur Verherrlichung 
des Standee derer, die den Gutern der Welt 
entsagen und in Demuth ihr volliges Genuge 
in der Liebe zu Gott und in Hinnahme seines 
Willens ohne Widerspruch finden: woran sich 
dann als Lohn beeondere Gnadengaben und 
Wunderfahigkeit schlieset. Dann erzahlt der 
Verf. f. 70 b ff., wie der Sultan von Aegypteu 
(^A*- (d. i. ^j4Jb>) sein Grab auffindet und 
besondere Stiftungen daran knttpft, was die 
nachfolgenden Turkischen Sultane gleichfalls 
gethan batten. In dem Schlussworte wird ge- 
sagt, dass Ibrahim ben adham 868 Jahre vor 
der Abfaesung des Werkes gelebt habe. Zu 
Grunde liegt die Verherrlichung des beruhmten 
bussfertigen Ibrahim ben adham ben mancflr, 
welcher im J. 16, /77g geetorben ist. 

Schluss f. 75 a : Ls^ij, a JXhi\ y& LUTt^ 

fej4=s»j . . . <x*is* U^_a*. /J^ -sJLff , JUsk .■ r ft+s>\J\ 

Sohrift: gross, breit, doutliob, vocallos. Stiohw6rter 
roth. — Aboohrift im Jahre 1125 6omadS 1 (1718) von 

(J& „,b£l qJ j^UJI (Xjc 



F. 76 6 von derselben Hand: Lobgedicht 
auf Mohammed, in Tahmls-Form. Der erete 
Grundvere ist (K&miT): 

Das Tahmls beginnt: 

L*a^ iSbsXi (5 U« 5jaJ U>*Ej iJm»JI >ivsj i_ci3Jt J^ 

F. 7 6 b Lobgedicht auf Mohammed. Anfang : 

jlyW JasA^s *U*J^t Vjkis ^*i jaS" «*X*j . e*\s>y {&& 

F. 77 s Lobgedicht auf denselben. Anfang: 

JUaJ2U> j*i-U Uii J^ji Jus* £*X* & ^ii fAffi 
F. 77 b ein vornalphabet. Gedioht. Anfang: 

(iet nicht zii Ende, but 12 Verse vorhanden 
bis .yt,). Die Verse sind wenig correct. 



No. 9055-9069. LEGBNDEN UND SEKEHRUNGSGESCHIOHTEN. 



49 



Die Lttoke nach Bl. 8 entspricht der Stelle 
We. 395, f. 11% 7 bis 30% 5. 
^ Dass der Verfasser dieses Auszuges eioh 

aioht strenge an eein Original gehalten, sondern 
Manches selbst hinzugetban babe, besonders 
am Ende, erhellt aus der Angabe von Jahres- 
aafelen (wie 982) und Personen, die hinter der 
Zeit liegen, in der der Derwls 6asan eein Werk 
abfasste (im J. 963). 

9056. We. 395. 

156 BI. 8™, 13 Z. (16xl0 s /«; 10 l /s-llx7-7«/i! e,n ). - 
Zustand: ziemlieh gat, obgleich nioht gane sauber. — 
Papier: gelb, etark, wenig glatt. — Einband: brauner 
Lederband mit Klappe. 

DaseelbeWerk. Titel u. Verfasser f.i B : 
: ^i\ oi f^y\ UaLJI WJ (&U$ j^Ji v^ 

Anfang f. 1": <3^ B^«<J ^>X&I U ilte 

4J* gji IbU »S±a j D W OJ> Jul 

Die in We. 394 befindliche Einleituug ist 

bier weggelassen. Obiger Anfang entspricht 

We. 394, 1% Zeile 9. Schluse wie dort. 
F. 4 b ist leer and enthalt eine LGcke ; ebeneo 14 b , das 

in der nnteren Halfte leer iBt und eine etwas grSsBere 

Ltioke enth&lt. 

Schrift: ziemlieh groBB, rnindlioh, dentlioh, vocallos. 

Stiehwdrter roth oder roth fiberetriohen. — Abschrift 

von i J>+£\ ^ZM ^ &i j** o* O^ O* J** 

im J. 1162 DB'lqa'da (1740). 

9057. We. 1782. 
6) f. 82"— 91. 

Format eto. und Sohrift wie bei 5). (Die grSssere 
bie f. 86.) — TitelfiberBchrift: 

Anfang: \&JS »S>j ^UawwJI Jujt! j^ && 

Eine erbauliche Gescbichte, wie Abn jezld 
elbist&mi (d. i. T©ifilr ben 'isa) f M1 /»76 ^e 
Homehe des Elosters La**» j&s bekebrt. 

HAMDSOHBIFTSM D. K. BIBL. XX. 



Sohluss f. 91 b : t.Xsw> t^., jJ^Jl !^*j*"5 
bl L ,> i Js»>» ^ t^-H ^^ i^> b 3 ^■ 5 

F.92 leer. 

9058. 

Dies el be Gescbichte (in verschiedener 
Wortfassung) in: 

1) We. 201, 4 b , f.(29)36 b -40. 
Titel f. 29": ( y\h*~!>\ Jsijrf ^ '*■"» 
Anfang £ 36 b : JS ^ o^J 3 ' CW /•* 

Schluss f. 40 b : 

B1.41. 42 faet leer. 

2) Pet. 684, f. 6 a — 7 b . 

3) We. 1706, 15, f. 46"-48'. 

9059. We. 702. 
8) f. 74-95. 

&">, 21 Z. (Text: UX8 1 /, 1 "). - Znstand: aiemlioh 
gut. - Papier: gelb, etark und glatt. - Titeluber- 

eohrift f.74»: UuJ^\ ^) £? jty**^ ***<& 

(Aehnlioh aueh f.74*.) 
Anfang f. 74 b : ^Xi i ^ fcil fk\ ^/^ 
\S -iU*\ ^ VINA' Q*j Si ^^ ****** o^ 1 

g^ jij*** < ) 5* JsJ ^ 
Geschichte des christliohen reiohen Kauf- 
manns Masrar und der judiBcben Prau Zein 
elmawacif, die in Abwesenheit ihres Mannes 
sich in Liebe jenem hingiebt, Schliesslich 
werden Beide Moslimen und heirathen sich. 
SchlusB f. 95 b : I^ALe^ fLM & j>*k (***»* 

Sohrift: groBB, kraftig, deutlich, vooallos. — Ab- 
Bchrift vom J. «W - : < F - 96-106: b. bei: 2. 3). 

7 



50 



LEQENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



No. 9060—9063. 



9060. Do. 186. 
2)8.158-207. 
8" lG Z. — Zustand eto. nnd SclirHt wio boi I). 
TitelOberachrift S. 15S: 

At. fang: j^, Jls ^ ^ ^ USj ^ ^ 
W 5 (JZ*o *11[ Jj*, 5ti rf vM wi4>^ Jls ^J, | 
XsUs* ^ ^ ajl ^ ^ ^i ^ ^L Lit 

In der heidnischen Zeit vor Abraham erhalt 
ein hochbejahrter Konig Namens J^tf endlich 
eine Tochter, die den Namen ^^JOS (auch 
O-^filS kommt vor) bekommt. Erwaohsen, wird 
sie durch eine redende goldene Taube von dem 
Irrthum des Gstzendjenstes uberzeugt und zur 
Annahme des Isl&m gebracht. Ihr V ater w ju 
nichts davon wissen, droht mit Strafen, wenn 
sie nicht davon lassen werde, Best ihr endlich 
die Hande abhauen und verstosst sie ins Elend. 
Es wird nun erzahlt, wie ein Konigssohn sie 
findet, durch ihre Zusprache und Belehrung 
ebenfells den Glauben annimmt und sie heirathet; 
wie eie, to der Zeit einer langeren Abwesenheit 
ihres Gemahls, durch List aufs Neue in die 
Ein6de getrieben und von ihm wiedergefunden 
wird, und wie ihr Vater sammt seinen Unter- 
thanen schliesslich auch noch zur Annahme 
des Glaubens kommt. — Schluss: J^ <j j^f 



'XaoaJ! 



9061. We. 743. 
5) f. 104*— 115". 

Format etc. n.Schrift wie bei ]). - Titelflberschrift: 

Anfang: , v^^^c^^l^^jj 

gJI l« r lKi yw ±s>* c<x> ^ c ^, ^^ ^ 

Ein Jude flttchtet sue Syrien und kommt 
nach Aegypten; dort fasst er den Plan, den 



und geht 30 Jahre, bis er schliesslich einen ver- 
wandten JudeD unter einem Apfelbaum stehen 
und beten eieht: derselbe heisst juL>. Dieser 
fr%t ihn, wie er den Weg dahin gefunden habe 
etc. DieGfisohichte ist von cufischem Charakter. 
Schluss f. 1H": j** ^Jl jyujl ^ ^ 

9062. Spr. 298. 
6) f. 23- -26". 
Format etc. u. Schrift wie bei J). — Uebereohrif t: 

An fang: J.^jt ^ t L>. ^ o i ^1 ^^ (Jlc , 
gJ! ^i^JI (jvtXfiit. ^JU=>Jl ^x^il ^Jl ^ibJI 

Eine Parabel von dem gUtigen Konlge, dem 
ungehorsamen Minister und dessen Bestrafung 
und Besserung und Annahme zu Gnaden. Die- 
eelbe geht auf den SuDdenfall des Menschen 
und Gottee Erbarmen gegen denselben. 

Die Parabel beginnt: .s>aJI ^js & IT iJ\ 
gJI ,*V*I «£!.* as U jfti^ uj^ 4^ oA ux, 
und schliesst f. 26 b : fr A„ ^ l^i ^ x ^ ^ 

worauf noch zur Erklarung einige Zeilen hinzu- 

gefiigt eind, deren Schluss: «£» ^bUJI -*% 

,^s»JI I.JI (*-»XH ^il ajI *.^:^ K*.ij U£ 5 j^ 

9063. Spr. 298. 
S) f. W — 2Z\ 
Format etc. u.Sohrift wie bei 1), aberenger u.kleiner. 
An fang: L^l . . . x*», ^jjj ^ Uj'l Lj^ 



a' 9 o^"*" ^~ 






rAJI a UJI 



Nil hia ,..,««;„ tt ,. ' ne erDau »cue iirzahlung, in der die Sehn- 

m b,s zu semem Ursprung h,n zu verfolgen | sucht nac h Gott und die Schwierigkeit des 

i 



qUh^I a>4, g^l^ ol*,^j £ _j.^ BjUiJi bix^,, 
^Asj /-oJI ^U 3 LT as «J1 ^^Jl *AJU, 
Eine erbauliche Erz&hlung, in der die Sehn- 



No. 9063— 9G65. 



LEGENDEN UKD BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. 



51 



Hragelangsns zu ihm in fasslicher Weise der 
Gefahren einer Iteiae aus welter Feme zu einem 
geliebten Kdnige dargestellt wird. 

Dieselbe ist mil einem Commentar versehen, 
der die sinnlichen Ausdruoke geistig erklart. 
So beginnt die Erkl&rung zu obigem Satze 
^Jj! ,_y*U J. CJ Lf tXs bo: S>m\ l<r «oUj 0>t^ 
q^JCj .jd! iUj^syJI 8ii*«*«Jl Kjlsil «<aaJt (fcrf^i 

Die Erz&hlung ist in gereimter Prosa. Gegen 

Ende ist Bie abgekurzt u. nioht ganz mitgetheilt. 

Schluss des Gommentars: ^y^X^il IJ^J *i s 

(ikjkXi 'sUaS .yS 1\ SjJLJi 8lX£ if.' ili dyke (_C}.*» ^.-Llil 

gjt .,1)1 ^>. ( ^&aJI J_UJi *JJL "tf Bji ^ J^s. ^ J^M 

Auf f. 22 b — 23* Beaatwortung der Frage, 
was in den Qoranversea Sura 2, 259. 260 
(i?J! ^^s^T. \$Xa\ p,sA3( ^J. ■■"I.) gemeint aei 
mit den Ausdrucken S_*.JLi) und ^ »j , von 



..I iXki ,.,j«jjl 



J>» 



9064. Pm. 105. 

22) f.264 b -268. 

Format etc. u.Scbrift vriebei 19). — Titoluberschrift: 



Im Anschluss an das Gebet eines Land- 
arabers, der betete: Gott, ich bitte dich um 
Verzeihung und will mich schnell in Busse zu 
dir wenden (Uu ; «. isLJt ^>y^«) — waB als Zungen- 
busse und Bus6e von Lugnern bezeichnet wird — 
wird hier die Bu6Sgeschicbte des „j*aZi\ erzahlt. 
Er ist ein wohlbabender, aber sundhafter, Jude 
in Jerusalem, verkauft sein grosses Haus an 
David, der dort den Tempel bauen soil, ver- 
langt den Preis in unermesslich vielem Golde 
ausbezahlt, zieht aber, durch einen Traum ver- 
anlasst, das Gluck und die Seligkeit im Jenseite 
vor, wandert in die Einode, betet, wird dort 
allmalig mit Gutern gesegnet — durch eine 
Ziege begrlindet er seinen Wohletand — , will 
nach Jabren dem rechtmassigen Eigenthtimer 

<1 



der Ziege diese and alien daher ihm zugekom- 
menen Reiqhthum zuruckgeben und wird fur 
seinen bussfertigen Sinn belohnt, anob der Qoran 
nimmt, wie es heisst, Bezug auf ihn (Sura 66, 8). 
In Verbindung mit dieser Geschiohte ist die 
des Tempels von Jerusalem gesetzt, den David 
begonneo hat, aber nioht vollenden sollte, dessen 
Vollendung Gott jedooh, den bittenden David 
erh5rend, seinem Sohne gestattet. 

Anfang:^ «dJt a*e oi yL> a e ^^ 

Schluss: ».«».<».l As q\J i#^ (j*L*Trt Jv 
'[vj'^jI aj.] bUjl (3^*5 L5>«Uj ,»j'ii «5 5 to »jj\ 

9065. 

1) Mf. 53, S. 570. 571. 
Gescbichte von einem fro mm en Juden, 
dem Gott zur Erquiokung uberall eine Wolke 
naohsobickt und seine Zusammenkunft mit einem 
Busser - K6nige. 

2) Pet. 252, 2% f. 180 b — 184». 
Erbauliche Geschichte, zwisohen JJtfJi und 
einem Hallfen vorgefallen, betitelt: ^^a ft *ait x*aS 
= S P r. 1962, 19, f. 140— 142 a . 

3) We. 237, 5, f. 20— 21. 
Format etc. wie bei 1. 
Bruohstuck in Prosa. Schluss einer erbau- 
lichen Geschiohte : U^jy l ^-**' 5 ^^sj} f^UJI X«eS 
deren Erz&hlung dem ^U* ^j ^Uc in den Mund 
gelegt ist. Das Weib , um das es sich han- 
delt, heisst <m^<&j> 

4) Mq. 466, 12, f. 150 b — 152. 
Bekebrungsgeschiohte eines auf einer Insel 
angetroffenen Gdtzendieners ; dieselbe ist dem 
i\j\ i i\s>\jl\ Jw^c in den Mund gelegt. 

5) Dq. 142, 3, f. 50— 52. 
Format etc. and Scbrift wie bei Dq. 136, 1. 
Ein kleiDes Stuck, das Ende des Iskender 
betreffend, erbaulichen Charakters. Es beginnt: 

i^l K*Jbe ,L3l jo .:,! ^sAi — Schluss f. 52«: 

' .y«vAA»r ftMj aXLo (jA^ qO^ 'kXi* q_^SjIS» C^»** 0*6C» 

7* 



52 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



No. 9066. 906?. 



9066. 

1) Pet. 110, 4, f,49 b . 50. 

Format etc and Schrift wie bei 3. 

Eine kleiae moralische Geschichte von einem 

Jfiger und Sperling, beginnend: iS *jl J^S 

^ ,>L*a ^3-j (Jyfii yaatt w-aL* 3 ^UjJl ^OvS ^ 

*JI <^>\ac ju«,! ^ 5 a.«aJ| £S>\ 

2) We. 1706, 15, f. 46 s — 48». 
Format etc u. Schrift wie bei 1. — Titeluborachrift: 

Ueber die Vortreffliohkeit und Wirkeam- 
keit der Glaubensformel. 

Anfang: &jl } aJI »JJ1 A^iJ ,Jlaj .4)1 Jb 

y *i jJM JU-.4JI. us.3 (jui y,t. x*«ui a ^ -i\ 

Darin f. 46 b die .Geschichte dee O^p *i\ 
^ILwJi (No. 9057) und eine Geschiohte f. 48% 
dem /ojUJI (j». Jl entnommen. 

F. 48 b behandelt die Ewigkeit der Hollen- 
strafen und wie diejenigeo Stellen des Qoran, 
in welchen von einer Beschr&nkung derselben 



die Rede sei — duroh den Zusate: «*ij tUa L,"SI 
oder «L't cL& U "Jl — darait in UebereioBtimnHiBg 
zu setzen eeien? 

3) Pm. 460, 5, f. 75 b — 78 6 
Format etc. o. Schrift wie bei 1. — TitelBbersohrift: 

Anfang: ^ ^t ^ ^ IflU ir wt ^ 

Ein m&ohtiger Ednig will sioh dnroh feste 
Bauten vor dem Tode schutzen, wird aber vom 
Skorpion gestochen und stirbt, wie auoh alle 
seine Unterthanen sterben, und sain Sohloes 
fallt in Trammer und entsohwindet den BJioken 
der Menscheh und wird erst wieder giohtbar 
werden, wenn der Elmebdl auftritt. 

Schluss: *SL»\ "^ &u aJ,l ISUu »*aL U tS4 
U vZlXi} "3U aJ* 3i\ 1 S eJj> ^ ^ oMA &>\ \ 



16. Klei 



9067. Do. 186. 

I) S. 1-157. 

207 Seiten 8™, 16 Z. (21» s xl4; l5V»X9 e,n ). — 
Zu stand: got; nur ist die Handachrift in der Mitte des 
Seitenrandes dnrohgehend wie von einem Nagel besehadigt; 
nnd ebenao ziemlich unten im Texte bie S. 55, obgleioh 
weniger; die bescbadigten Worter aind dann an den Rand 
geschrieben. — Papier nnd Schrift wie bei Do. 191. — 
Binbaod: Lederband mit Rlappe. — Titel: 



,.^*t^l V«A> 



3w*aS ovXP 



Anfang: f /L ^ *^iu ^ «JJi 5 \.jfj, 
(*ii\ vi**>ls»f ^ wftL«. (O^ij ^sm U*i U>LJ\ S 
IXU «pi a jomSI uUU, u^ji ^ ^ Lr w| 



Schlus6 S. 156: ot.MII ^Lg> ^Li| < t| 

Inhalt: Ein GriechenkSnig Namena El- 
mihirgBn bat eine sohSne Tochter Elheife, wel- 
oher er in Anlass eines Traumes ein Sohlose 
baut. Dort macht sie Bekanntschaft mit Jflsuf, 
dem Sohne des Sahl, Ednigs von Indien; ihre 
Liebe, ihre Trennung, die Botsohaften zwischen 
ihr und dem eifereuchtigen Geliebten durch den 
Vertrauten Ibn mancar, ihre Wiedervereinigung, 
die dem Vater zufaliig kommende Kenntniss 
dieses Yerhaltnisses, eein Auszug mit einem 



No. 9067—9070. 



KLEINS ERZAHLUNGEN. 



58 



Heere gegen Jusuf, dann der Kaxupf, in wel- 
chem der Yater ereohl&gen wird, Jflsufs Ein- 
setzung ale Koaig in dessen Reich bildeu dea 
Inhalt dieses Romans, der durch die vielen eia- 
gestreuten Gedichte, die zum grossen Theil von 
10 Madchen der Elheifa vorgetragen werden, 
besondere Abwechselung hat. Als Anhang von 
S. 121 an gehdrt dazu noch die Erzahlung, 
wie ElmanrQn der Hallfe von diesen 10 Mad- 
chen h8rt und eie zu besitzen verlangt; wie er 
seinen Liebling Ibrahim eunedlm absendet, sie 
ihm von Josuf zu erwirken, sie in der That 
auch erhalt, an ihrem Gesange sich ergotzt 
und sie schliesslich, in Erfullung einer vorher 
zugesagten Bitte, demselben zurucksehickt und 
ihm noch besondere Ehren und Gnadeu wider- 
fahren lasst. — Der Text ist, wie uberhaupt 
bei dieser Art Litteratur, wenig correct. 

9068. We. 693. 

85 Bl. 8™, 17 — 19 Z. (20V»XU»/s; 14x8^). — 
Zuetand: ziemlich lose im Binband; unsaabor, zuin Theil 
flockig. Bl. 29 — 32 durobgerirseu und zuoammengeklebt; 
Bl. 81 am Rande ausgebessert. Bl. 1" fast ganz mitDinte 
besohmiert. — Papier: gelb, glait, stark. — Einband: 
Lederdeckol mit Klappe. 

Dieselbe Geschichte. Titel fehlt, steht 
aber in der Unterscbrift f. 84 b . Anfang und 
Schluss wie bei bei Do. 186, 1. 

Sohrift: ziemlich klein, gefallig and gat, etwas vo- 
calisirt. — Abschrift im J. 1178 Motiarram (1764) von 
ie^Ci\ f-i»L&Jt ,*«««aXJI ,_, hwLjJI (Xs^ qJ tX-*sS° 

9069, Mq. 431. 

8 Bl. 8 TO , c. 18 Z. (21 Va X 1 5 Va ; 17 l /» X 12'/s em ). — 
Znstand; verschiedene grosse braune Flecken, oben nad 
unten. — Papier: d&nu, gelblkh, nioht glatt. — Bin- 
band: in Steif-Papier geheftot- — Titel fehlt; er ist: 

JukJf +i 



Anfang f. l b : 



vJls #il 



ikJsa!) 



K'wv 



>) U"^ e O- O* ^?Z) 



Enthalt die GeBohichte des Tamlm eddail, 
der seiner Frau auf unerklarlicbe Weioo ab- 



handen kommt, naoh niehr als 7 Jahren, grade 
als sie wieder heirathen will, pldtzlioh wieder- 
kommt, und nun seine merkwOrdigen Erlebnisse 
mit den Gionen auf einer Insel etc. vor dem 
Hallfen 'Omar erz&hlt. 

Schluss: »J ,c.l«xJi fzfr&i &te!i q^ \JJ<ki U l«XS> 

Als Nachtrag sind einige kurze fromme 
Gedichte hinzugefugt, 

Schrift: nrngrebitisch, steif, nngleiobmSssig, ziemlicli 
dentlieh, vocalloB. — Abschrift nm 1700. 

9070. 

Dieselbe Geschichte in: 

1) Pm. 67, 5, f. 137— 162 s . 
Formet etc. a. Schrift wie bei 1. — Titelabereohrift: 



Anfang: { -^ UXu \}U oLbJ-l ^j j*a qc 

Schluss: '«Uk5-! w-«^j'^ .^i. y&L>f \^*3&& 

l4=»i; £? ly^S ^^ L^?"5j 1^* ^*J1 3ji ,j\ 
j^jjj'lii ...jJ'Lw qjJJwsIss- *JJ \jhy&j\i ^c_pJf A-fr*^ 



<£J* 



vXJI 



./$-!?**•** 






2) Pet. Ill, 2, f. Ill — 125. 
Format etc. nnd Schrift wie bei 1). — Papier 
efcwao dicker. — Titel f. Ill 8 ebenso. 

Anfang: qJ j*e Ua J^a *j (j«Uc qjI ^li 

rtj^eti uVX«.! ^' ^idt S^Lo (.[{$] ija&> £ 7j wLLs-l 

Schluss f. 125 B s iy* «^j?y> ij^s?- ^i 
iUoS ^>-sj 'jJlei *JJI^ KJUit «vkl» j^c (^*[>9 «s**jJ' 

3) We. 735. 
14 Bl. 8 T0 , 15 Z. (19Xl4'/9i Ux8 l h cw ). — Zo- 
stand: nnBnnber und fleckig; ofters aasgebeseert. — 
Papier: golb, stark, glatt. — Einband: Pappband. — 

Titel f. 1": (6>teJI >--V;^- <y! f£+* '&*& 



54 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



No. 9070—9073. 



Anfang f.l»: fJ fl a ^ ^t s ,JW *% /vi 



c>-«-»J 



&jF* o 1 



^, 



o^^'cr !Ou> Lpu, jJSli . . . ^Us-^ D «*. I3 jj ^ 
Schluss f.l4 b : ^Uafll ^1 ^^1^1 jsi 

U^u ^JUS M fr \ ^J| ty k UT »>ty g. 

*J! too*; <JJ J^tj oUJu 

Sohrift: ziemlich gross, gefftllig, gleiohmassig, vo- 
callos. Stichworter roth. — Abeohrift c. no %ee8. 

4) We. 743, 3, f. 65>— 91 b . 

Format etc. u. Sohrift wie bei 1.— Titelfiberschrift: 
Anfang: ^1 ^ ^U! jU-.J ^1 LSAe. 



iW-O* l^l> ^5 \£M J1 



Oja», 



wLspi 



o* J 



,tjdl 



*>*-!> J^V/J' o" 1-^ J*U* *^ Jj»! \i s KiKXll 

Schluss f. 91": Jx& Ufejt at^jLl 1^ ^ 
^^i^Jt J^J( vJyailj _,bJI ^ ^> 3 j cjJXsAa 

U U^j '£ Afc^j £," ^ijj| ^ ^ wlX. (Jl 

5) We. 388, 1, f. 66 b — 79" (No. 8788). 



Geschichte des Azad bant u. seiner 1 Wezlre. 
Schluss f.86": ^ J**, i^« ^ ^^^ 

4>ui i^i, .^ ^ yjjji 1^3, ^i ^^ 

_^5 y^Uai fcj o^?. Uj ^_aLIJ jwj- a *aLJ jy, «JL» 

Sohrift: riemlich klein, gleiohm&ssig, vocallos. Stioh- 
wartor 2am Theil roiJi. P. 1-18. 63. 68. 62-73 ergfiMt: 
grdsaar, fl&chtig, rnndtich. — Absohrift o. ,U0 /i7 OT . 

9072. We. 696. 

60 Bl. 8« 16 Z. (16 X HVsi 12 X 7<*»). - Znetand: 
got. — Papier; gelb, stark, otwae glati — Einbandr 
Lederband mit Kattnnr&okeo. 

DieeelbeGeBchichte. TitelttberBohriftf.l": 



9071. 



We. 711. 



86 Bl. 8" 13 Z. (f.1-18: 8-10 Z. and f. 62-73: 
11-15 Z.) (15xi0«/ a ; 12'/aX7"»). - Zustand: ziemlich 
nnBanber, auch fleckig. — Papier: gelb, stark nnd glatt. — 
Einband: Pappband mit Lederraoken. — Titel yon gonz 
ep&tor Hand f. I s : 

£9 ist: 

Anfang f. 1\- ^^ ^.^ ^ ^ ^^ 
*J JUu ^yJI ^^L, ^ DCJu lf jj| . . . ^, Us* 



*JI *xJ^ a ^j,, y )s 09J& * ^ o ^ ^ atjj3 , <L ^ ^.^ y^ ^^ ^ y^^ ^^j, ^^ ^ 



Anfang f. 1": UjJI ^as i IT iJl J^ 

J^fJw i ^L, Jj* ^ y^ JOrfvX* ^ d» 

Hort bier auf im 8. Tage, mit den Worten 
f. 50": J^Jaaili ^ ^ JJ ^ ^j^UI 1^,1^ ,J ^ s 
C^* r 1 ^" C^ 1 ^ "^J' &*&&> fUi (^\ vw«j fUe 

Sohrift: ziemlioh klein, geffillig, gleichmaaeig, yooal- 
los. Stiohworter moistens roth. — Absohrift o. uw /i787. 

9073. 

1) Saob. 231. 
43 Bl. 8", 15 Z. (17»/«X11; 15 x7'/<»). - Zu- 
stand: gat. — Papier: weiss, dfinn. — Einband: Papp- 
band mit Lederraoken. 

Dieselbe Geschichte. Titeluberechriftf.1 : 

*!>> jAc X^jji 
Anfang: ^ .U^, o^. tylt ^Jyu u£L> JS 
gJi ^««* £o»A*J fc^» _j^« ^ ^ ij4 ^i v_^ai' JUjtX* 
Schluss f. 43\- U> w ^i ^1 Uvh »,Jb» 5 



No. 9073-9076. 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



55 



(aUeberaetzung der Geschichte der 1 Wezlre 
bus demFe)l&nl (von JeremiasV. Sacb.au, Kurzes 
VerzaichniBS.) GegenWe. 711 sehr abgekurzt. 

Sclirift: ziemlioh kloiu, kraftig, breit, noschon and 
andeutlich, vooalloa. — Abechrift etwa 1860. 

2) Sach. 164. 
29 Bl. 8™, o. 30 Z. (-20 X 7»/»; 18'/a X &li ta ). — Zu- 
Bland: gut. — Papier: weios, d&nn. — Einband: Pftpp- 
bnnd rait Loderruckon. — Titel fehlt, 

Dasselbe Werk. Anfang ebenso. Am 
Sohluee feblt die iUJl^-i; es schliesst: (b ^>- 

' ijjl «-Li U -Jt LjJ (jiLfij Q^i <S!j*J' (c'' 6-*°} 

Dae Weitere f. 23»— 29 ist Syriech. 
Sobrift und Absohrift wie bei Saoh. 281. 

9074. Spr. 1368. 

28 Bl. 8™, 29 Z. (20'/aX]5j 14x9"°). — Zuetand: 
&ockig, Bohmutzig, auoh am Rande beschmiert, defect. — 
Papier: golbliob, ziemlich Btark und glatt. — Einband: 
Pappband rait Kaltonraoken. — Titol fehlt. Von anderer 
Hand ubergeoohrieben auf f. 1* oben: 

Anfang f. l a : (Ss^^ fc^i J. (X&\ UJU, i ^j>- 

^Ji .L£5t u^UI q^ mJJU qIj^Ij yaaJt UkJLwj J-^' 
Eiiae Geschichte in der Weise der „ 1 We- 
zlre". Ein kinderloeer K6nig bekommt endlich 
einen Sohn, der ^j^JI JS genannt wird, und 
dem, als er erwaoheen ist, naoh dem Horoskop 
ein UnglOok droht, das durch 7tagiges Schweigen 
abgewendet werden kann. Er wird eines Ver- 
gehene (gegen die Haremsgeeetze) angeklagt 
und soil aterben. Darauf die Erzahlung der 
7 Wezlre an jedem Tage von der List der 
Weiber, und die Entgegnnng der Frau des 
Kftnigs durch Erz&hlung von der List der 
Manner, und ecblieaslich die Reohtfertigung 
des Sohnes und Strafe des WeibeB. Nicht jeder 
erzShlt bloes eine, sondern die Wezlre erz&hlen 
jeden Tag 2, bloss den 5. und (vielleicht, denn 
die Handeohrifi iBt daselbst defect) 7. Tag je 1, 
die Frau erzahlt Ssnal 1, Smal 2; wie eB am 
7. Tage iBt, lSsBt sich wegen dor Lucke nicht sagen. 



Der Schluss fehlt, ist jedoch von anderer 
Hand erganzt. Die letzten Worte: L »J JLs., 
jJLb &ajI (jJLs-j S^LjJI (e^^ Ij'i u^L« (iiot ig^s 
•UxSi J* *J^*» {y> LwJi LjXil U (hX5^ KXUit /e"^ 

Sohrift: eehr eng, klein uod fein, aber im Ganzeo • 
deutlich, vocalloB. — Absohrift um ,900 /ir86. 

Nach f. 8 fehlen 8 Blatter, und naoh f. 22 mebrere. 

9075. 

Dies el be Geschichte in: 

1) Glas. 166, 2, f. 288—339. 
Format etc und Sohrift wie bei 1). — Titel fehlt; 
f. 289° oben in der Koke stent: 

wu-mJI s-ijVjJI K^bU^ vJ*$> 
waB allerdings riohtig aein kann. 

Anfang f. 288": L*J a \f ait fU! *JJl^ /J 

SchlusB f. 339*: B^y&jJ! jil 5 Bj**JI D *^lj 
^Xs» fc^Sj w$^JU j*s>- ,^1(5 KxlaiJI iij^>lj ^*^5 (JkXt? 

Die Blatter folgen so: 288—827; Lfieke; 331—884. 
328. 329; Luoke; 880. 885—339. 

2) Spr. 1243, f. 1— 23 (No. 8458). 

9076. We. 381. 

' 94BI.8 TO < 21Z. (I7xU 1 /s; 14 l /sx8 OID ). — Zustand: 
sobleoht; eohmutzig, fleokig, mehrfach, bes. im R&oken, 

anegobessert. — Papier: gelb, ziemlich glatt und eterk. 

Einband: Pappband mit LoderrDcken. — Titol f. 1°: 

Anfang f. 1": (X*-^ *■**«* (kA ^ ^»- 

jj«LaJl ijXi Ki^Lsa> j»L)< ^ o^^b _j*^' wiJL«5 o^l 
j»yGL ,^i^o j§£&! <>■'»? w^ ^ J**' ^ ^^ 

^J\ 14! vJUu aL ^ (H^ 1 ^ cr* (^ o^> eft 

oU «^-y su«J ^oy mJXo ^I(j ^f*Jt *^j U J3-ii> q^ 
iJt jjls* »^»t jAm**^^ (»*», *-ywt j**£JI qP>J^ <_Als» 
Wie dieBer Anfang zeigt, ist bier die Ge- 
Bchichte der Barmekiden in romanhafter 
Weise behandelt. Sie ist eigentlich nicht in 



56 



KLEINE EHZAHLUNGEN. 



No. 9076^9079. 



gewisse Abschnitte getheilt, stellt aber dooh, 
mit einer Art von Ueberaohrift, das Zueinander- 
gehdrige zusammen. So f.31* ^ vX*i SjJ s 
f^ iy (^ & ^a kX«!^JI v* 31 ^ lW 

8?* ^^ otoyHil. ''ji44i Jl^ Stf^t jjtf v^, /j 

SohluBfl ..:f.9.4?: Vl^l &J!hj &^rf o'^ 

cy^'a (H^ 1 * f**^ H 1 ^ i ^1^1 JuJ, 

r****' o^" o" tf;^ ^l h* 8 ^ r* 1 * 1 ** (H^ 

O^- OUO (jiMU ^ Llyi JJU U 1^3 fcL^ uj 

k>JjUttrf J-wy -«3 ^ ty> By ^Ufc. J**,!^ oLajXLJ 
***«* (^ ^0* t±» ^'iM "J^-i *AJ 0^3 y i> 

In der Erz&hlung kommen oft kleineGedioht- 
atuokevor. fDasWerkviUI^J^Li^ ^JUw» ^s.t H 
(Cod. Par. Suppl. 710) ist ganz versohieden.] 

Sohrift: klein, geftllig, deutlioh, etwas vorn&ber- 
Jiegend, vooallos. Ueberschriften nnd StiohwCrter roth. 
Der Text in rothen Linien eingefaset. — Abeohrift 
o. " w /i688- — Bs fehlen mehrere Blatter j dieselben sind 
von roher Hand, gross, diok, unsohdn, rnndliob, erganzt, 
und zwar Bi. 1-4. 12. 18. 22-27. 84-40. 57. 68. 74. 
98. 94. Diese Erganzung ist etwa vom J. ini >j lim . 

9077. 

1) We. 702, 1, f. 1_13. 

208 Bl. 8- 19 Z. (21X15; 16 x 8-). - Zustand. 
ziemlioh gut, nioht ohne Fleoken. - Papier: gelb, stark, 
wenig glatt. -Einband: Pappband mit Leden&oken. - 
Titel f. 1., ^ ^ u, ^f^^AUJf iUoi 

Anfang f. i». ^\ y ^ A ^ ^ ^ 
**^i o*) iotfkll ... f*KS, ^ ^ ^ 

cP> lj*' 15 i/Mi ^ cy o-^i ^^1 oi }» 

GeBohiohte des Qadte und des Rftubers. 

SohluBB £ 13": ji» ^ y^ 0^ ^^ 
e**>U>SL «s^, l^L> ^ ^^ JOJLT Lrf L^J 
upfjls U*a* ^ J^i-bj KjJLAJI oL^ K»_t»UiJt 

£JI &*> ^ LJI ^liij u u^ 

Sohrift: gross, kraftig, etwas rundlich, vooallbs. 
Stiohwdrter roth. - Abeohrift v. J. 1248 Gom.ll (1828). 



2) Spr. 1864. 
12 Bl. KI.-8™, 16 (u. 12) Z. (16 l /» X 11; 18 X 9«»). - 
Zustand: sohmutzig nnd fleckig. — Papier: gelb, siemlioh 
stark nnd glatt (Bl. 1. 2. 11. 12 weies, dflnner). - Ein- 
band: Pappband mit Eattnnr&oken. 

Dies el be Gesohichte. Titel fehlt. 

Sohrift: ziemlioh groBS, aber unsohdn, vooallos. Die 
erganzten Blfttter 1. 2. 11. 12 in sohCner, denUicher, ziem- 
lioh grosser Sohrift. — AbBohrift nm 1800. 

9078. We.694. 
1) f. 1 —SO. 

80B1. 8", 16Z. (20'/.Xl6; 16 1 /. X -10-). - Zu - 
stand: nioht ganz Banber, auoh nioht ohne Fleoken. — 
Papier: gelb, stark, ziemlioh glatt. —Einband: Papp- 
band mit Kattunrfloken. — Titel f.l«: 

Anfang f. 1" : ^\. ^ £ ^ ^ S6 

4j* o* ««* . . . o^i ^ j j( ^rr. . 

Geschichte des ^eddftd, Sohnes des Sihab 
eddin, eines arabisohen KdnigB. Mit vielen 
Gedichtstucken gemiacht. 

SohluBB f. 30»: !^L5t3 ^lj^ ^ s l ^l* ^ 

oijjn ^ ^b-t ^^ wclmJI i ^r f uu i 

Sohrift: ziemlioh gross, gewandt, vooallos, blass. — 
Abeohrift c. »«>/„„. - Naoh f. 18 u. 26 fehlt etwas. 



9079. We. 697. 
52 Bl. 8«, 16—17 Z. (20VtXl6; 17xl2»»). - 
Zuetand: fast ganz lose im Deokel; eohmntzig nnd 
fieokig. — Papier: gelb, ziemlioh stark nnd glatt. — Ein- 
band: Pappband mit LederrSoken. — Titel fehlt; er ist: 

Anfang fehlt, ist auf f. l b erganzt: ^X». 

o* o*> o u ** *J ^ r^ 01 ^ cr« ^ o* 

•O^ft D l(5 . . . Ai-Lc, cJ* ^JJl^ 0^3 jtJuJI U^Ut 

r* o^ f j^ 1 «*^ o 1 ^ >*>)' **"!9 "U^ ^j3 
gJi «JUit ; j^ jjLto oos r ^i oil ^ « P >^ «jaxi 



No. 9079. 9(180. 



KLEIN E ERZAHLUNGEN. 



57 



Geschichte des PereerkSnige Sehrm&n und 
der Verheirathung seines Sohnes ARmed mit 
der KSnigstochter Sems ennah&r. Sie beginnt 
mit dem Befehl des KonigB an Beinen Wezlr 
Azdah&r, ihm ein Schloss zu bauen, das seines 
Gleichen nicht habe, und sohlieBst mit der 
Hobhzeit des Sohnes und dessen Ruckkehr zu 
dem Vater und feierlichem Empfange. 

Schluss f.52 b : v*Jty oU^P^UM ci*S^ s 
A*j>< jfM\ e^iji «£Ut ur^^ **rf) O"* 3 *^ '^.^ 

♦l^lXsll o^xJI 'oUU^I fir*-**, oUlJI ^U- 

Von den Worten \y>\J&J> p&S an ist der 
eigentliche Text ausgestriohen und zum Theil 
verklebt und von apaterer Hand in der obigen 
Weise ersetzt. Trotzdem scbeint aber dooh 
faier der Schluss der Geschichte zu sein. 

An dor HaodBobrift foblen mehrore Bl&tter und eind 
spater erg&Dzt: f. 1. 14. 26. 51. 

Sohrift: gross, weit, rundlich, vocallos. Die Er- 
g&ngung >Bt kleioer u. gedr&ngter. — A bseb rift o. '""Visas. 

Naoh f. 44 fehlt etwaB. 



9080. 

1) We. 701, 9, £178— 187. 
Format etc. a. Schrift (o. 14— 15 Z.) wie bei 4. — 
Titol fehlt; er iot: 

O 
Anfang f, 178": JLS ..-», ,j*Lc i\ ^e ^ S) 

pU^ jJUJ^ mU3 vi AJi wU" -v'r^V^ ^j^' 
^U£s f.U'ils *JU& a e ~a: f.U'Jtj «kU«j ^,c j<j _>j< 

. . . ^biXj | »Sio. < ^ i *J? 5 oJLS f; ^Woi}^ ^»»Ljll 5 

Geschiohte des echSnen Fadlfln, Anfechtun- 
gen und Prfiftmgen desselben und Rettung des- 
selben, unter 'Omars dalifat, durch 'All. So 
tiatte es in eiuer Betyersammlung Mojiammeds 

0A2fD8OKRIFTKM D. E. BXBL. XX. 



mit seinen Anbangern Gabriel im Auftrage 
Gottes dem Propheten vorausgeeagt. 

1st hier nur etwa halb zu Ende; bricht ab 
mit den Worten,: *6£i% sk*£ J*** ^UL~ -L 

2) We. 742, 1, f. 1 — 17. 

48BI.8", 18Z.(15VsXtO«/3; 18(11) x6»fc©"").- 
Znstand: unsauber, aach fleckig. — Papier: golb, 
etark, etwa B glatt. — Einband: Pappband mit Leder- 
rucken und Klappe. 

Dieselbe Geschichte wie We, 701, 9, wenn 
auch in der Wortfassung abweiehend. Titel- 
uberschrift f. I s : ^** X*»»> 

Anfang f. 1*: ^s>^ *>*& i* w ^i ; 5i 
fZo (jj-iW '^^ <2> o^ <*** «* O b fcJI • • • 

f r*> ^ ^ o^ujs 0> La4 j^i A.L e g y J.> ; 

yJL?- Uh ,»^> ^' U^*4 *J^U* ^^ ^^ 

Schlues f. 16 b : 7 ; ^ f U3l U >aS U^ 
^ ^U r U^(\ ^J,^ J-5, jA^i o*^ fcS^^W ,- ! 

Schrift: groBB, kraftig, vooallosj Stichworter rotb, 
auch grfin; von f. 11 an in kleioer Sohrift erganist. - 
Abaohrift c. lta >lim ( ,SM /i7es). 



3) We. 743, 1, f. 1— 29 b . 
149 Bl. 8", 9Z. (21«/9X15; 17x11"°). - Zn- 
stand: im Ganzen gut. — Papier: gelb, ziemUch etark, 
etwaB glatt. — Einband: rothar Ladorband mit Klappo. 

Dieselbe Geschichte. Titeluberechrift 
(nach dem Bismillah) £ l b : ^^^^^^ 

Anfang f. l b fast wSrtlich eo wie bei 
We. 701, 9. — Schluss f. 29': u&3 0^d> JlS 
^J g.^5 ||f H«3 »1M Ou.£>5 ^ e £* t/ B t^V 5 ' 

8 



58 



1£LEINE ERZAHLUNGEN. 



Wo. 9080—9083. 



Sohrift: magrebitiBch, gross, weit, gut, gleiohmassig, 
vooalisirt. Oft mit farbiger Sohrift (roth, grtn, gelb) unfcar- 
roieoht, welohe ttn<sh fur die Stiohwdrter gebraucht iat. — 
Absohrift von ^tjj.\ «||| J^ j ^Um lm J »«/ 1M8 , 

Der Gesammttitel aller in diesem Bande ent- 
haltenen Stttcke ist nach f.l49 b oben: JIHi^S 

9081. 

1) We.701, 5, £141>>^146 8 . 
Format etc. u.Sohriftwiebei 4.— Titolfeblt;eri8tetwa: 

Anfang: U, H a K. .^l*..^ KfcU-.pl ^ 

Geschiohte der treuen Liebe zwiechen einem 
Wustenaraber und seiner Frau, die trotz glan- 
zender Anerbieten des Mo'ftwija nicht von ein- 
aader laesen wollen. 

Sohluss: L <ft lfi U ».. c u L^j» yis ^ w LM^., 

2) We. 701, 4, f.138— 1.4.1% 
8™, 14-16 Z. (Text: 12V.X8<-). - Znstand: 
fleokig; der Rand von 138. 139 (auoh von 140) beBcbadigt, 
so daes der Text darunter gelitten hat- Papior: geib, 
grob und ziemliph rauh. — .Tifrel fehlt. Er iat: 



l*Jf&Jf (joUr &*aS 



Anfang: JU . . . ^1, ^ ^ ^ ^, 

Geschichte des Liebhabers, der, um seine 
Geliebte nicht blosszuatellen , lieber die Strafe 
des R&ubers erdulden will, durch ihr Bekennfc- 
niss aber freikommt und sie heirathet. 

Schluss: o^lj lg y^j»Xi ^xsl) ^Li\ pi*) 

«**3 V »>% **r *»i» o^ M^ '^o* V»# 
Schrift: gross, rondlioh, vocrjlos. — Abschrift 



9082: Spr. 1363. 

19 B). 8™, 19 Z. (21x14%; 15^ X lO'/s 00 ). - 
Zustand: etwas fleeing. — Papier: gelblioh, siemlich 
stark u. gktt.— Eiaband: Pappbd. - Titel fehlt: er iat: 

Anfang £1^ ^i;^^^ *% ^J^ 
oIJ (jbLoJ} ^ p* ^ij-t XsUlJ-i a Lf mJ . '. .. 

Zueret iet die Rede von der Verkleidung 
des Horan errasld, Ga'far und Mesrflr, ihrer 
Durchwanderung der Straeeen Bagdads und 
dem Verbot, wahrend 3 Tage Licht oder Peuer 
anzuzunden. Nach dieser Einleitung folgt, wie 
-bei abennabgem Gauge diu-ch die Stadt der 
Hallfe dea Sebmied Basim dem Gcbote zuwidor 
handehid trifil und was zwiecben ihnen vorftllt, 
und wie der Schmied endlich in den Dienei 
des fiallfen tritt. 

Schluea: »Lkfct 3 U^aJI KUs. ^ i JL a > 5 

Sohrift: Eiemlioh gross nnd dick, dentlioh, aber 
incorrect, vocoJIob. — Abschrift am 1800. 

Auf f. 19 b in flftchtiger Handsohriil, der 
Anfang der Erzahlung von Elfiaggag ben jfisuf 
und dem 'Allden yj^UJI ^ g jI (No. 9052, 5). 



9083, 
Dieaelbe Gescbichte in: 

1) We. 708, 6, f. 167—202.. 
8™, 14-16 Z. (Text: U'/t-MftxP-). -Znetand: 
onsanber und flookig. - Papier: gelUich, riomHoh start 
und glatt. — Titel fehlt, etelit absr in der Untarflchrift 
Anfang fehlt, iat aber aai f. 167 b esgauzt. 

Schlues f. 202°: ^K. ^JUJ! *J^ £ U,b Jb 

gJI UJI ^^ci! U IJ^, '^^^Uj oj^JI ^6 

Schrift: zieinlioh gross, weifc, dentlioh, aber von f.198 
an fluohtigor oad gcdnlBgtor end weuigor gleichmilBslg 
end dootlicb, vosalloo. — Abcchrift c. ssoo /ijes, 



Mo. 9083—9086. 



KL'EINE ERZAHLUNGEN. 



59 



2) We. 701, 3, f. 113—137. 
8 vo ,o.16-19Z. (Test: c.l2x& l tf»*). — Zustand: un- 
sauber. — Papier: gelblich, stark, etwaa glatt. ^-Titel fehlt. 

Anfang fehlt; die zuerst vorhandenen 
Worte sind : [l-Mte^JLJJt /:{ ja*i & ij£& JK^&yJi o^O 
iuJi _yftss» B^i^j .^ffi^Ls A^Jas : LnJLS / idSy L**Jis 

Schluss fehlt; das Vorhandene bricht ab 
Bait den Wortens 13^> ,J5 wki»b' yl nj&U ot^JI 
K.^^Lc^ ijoLi-l JbLUI it«^Le JaJU> , ^ojj't) iijJOjJ! 
,..Lj»»j: j-J.eiJI kXAjs , _}' -»^ J ,•>' u&JU« v>lytJ> jJjjJ' 

Der Test ist sehr abweichend. 
Naoh f. -1 24 and 127 fehlt etwas. 

9084 

1) Pm. 67, 1, f. 1— 30". 
162 Bl. 8'°, 11 Z. (21'/aX 16; 15'/aX ll cm ). — Zu- 
stand: nicht renbt swibsr, anch fleotig, besondero f. 11. 
12.21.— Papier: gelblich, Btark, etwas glatt, — Einband: 
aobSaer Balbfranzband. — Titelubernchrift f. l b (anch 
in dor Inbaltefiborsicht f. I s ): 



Anfang: U^ (£*}% j^s f^*"^ i*^ e ' *■% \^^> 
J-s»j j^jLajJi ,sj,XS ^ fJS *Ji *j«XI viwJ^Ls*-! q/9 (<«>^j 

Der K6nig Elgadaban hinfcerlfisst 2 SShno, 
Tarr&d und 'Ano&n; beide rauben, ale seine 
Naohfolger, zwei Schwestern und erhalten von 
ihnen Kinder; jener eine Tochter, die Elkafils 
(j-bbwXJI) genannt wird, dieser einen Sobn, der 
den Namen Zeid erhg.lt. Von den Erlebnissen 
dieser handelt dieee Gescbichto, die oft mit 
kleinsn Gedichtstucken vereehen ist. 

Schluss f. 30 B : ^Jl L$> ,JA 5 gjLa \£>&d»\± 

,..L«!*i3l^ -Jsl&SU) ...UalLUl^ loLjJt ,*j4 {JUL J^aij 

Schrift: gross, kr&ftig, rnndlich, gleichmassig nnd 
dontlicb, voc&llos. — Abschrift c. 1S09 /j»86. 



2) We. 702, 19, f. 186— 208. 
8 vo , 19 Z. (Text: 14Vs X 9 cni ). — Zuetand: nioht 
ganz reinlioh; Bl. 197. 198 zur Seite im Text besohadigt. — 
Papier: gelb, glatt, ziemlioh stark. 

Dieselbe GeBchichte. Titeluberschrift: 

Die Wortfassung vielfach abweichend. 
Schluss f. 208 b : J JlS, & ;US yjas*t «JT ^ 

JUc cUj.^ it *J jUflj Q^it ^y*S" ***J^' *Jl |&J 
■b^U' *#Li'l ,(-as»> tXj; kXJi.c j^j 5 c sUSj l j»* t o'^^ o^' 
'^r-'U^I'/HjXJl La \j^ s 'oLcUji) (3jL&*.5 dtiJLJI 
Sohrift: ziemlich klein, gewandt, gleichm&Bsig, voeal- 
Iob. Stiohworter rotb. Bl. 208 von ganz neuer Hand 
gross und rimdlioh erg&nzt. — Abschrift 0. * 100 /i88«. 

9085. We. 702. 

7) f. 54-88'. 

8™, 16-18 Z. (Text: 0. 17xll cm ). — Zustand: 

ziemlioh ansauber, auoh fleokig, besoodere oben am Rande. — 

Papier: gelb, stark, etwas glatt. — Titel fehlt; er ist: 

Anfang f. 54": ^-J^! -v J>a»- q* fj^*» 

iwjjjl iwJiJI jy>y\} *^W?^' olSUjJrt q<8 (jf*^'' 

Gescbicbte des 'Abd elhamld und Beiner 

eifersfiohtigen Frau und seiner Geliebten SelmS, 

Schluss f. 67 b t JvjbS OJ> iX^il JyjBj, 1^ 

(j«C \jl\ jj *J 5 dLjm olJ«^ oUiJ'j ^>Sa. 5 oljj»w« 5 

'oLfiUil ^^ oliJJI piU- ^LjI ^i'*- jLil fesJUJ 

Schrift: ziemlioh gross, fl&chtig, vocallos. — Ab- 
schrift 0. IS0O /«8». 

F. 68 s — 73 erjthS.lt von derselben Hand ver- 
echiedcne kleinere Geschichten, ziemlicb unbe- 
deutender Art. 

9086. 

1) We. 704, 2, f. 21— 28 s . 
4 to , 24 Z. (Text: I6V9 X & l la ca ). — Znet&Dd: nn- 
88ttber; lose Blatter. — Papier: gelb, glatt, ziemlioh 
stark. — Titelfiberflobrift f. 21 s Mitte: 

O 



60 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



No. 9086— 9088. 



Anfang f . 2 1 a : ^13 oUio fcuii-l C) l ( J^ 9 

Der reiche Moliammed der Trage erz&hlt 
dem Hahfen seine Geschichte, wie er zu eeinem 
groesen Reichthum gelangt sei. 

Schluee f. 28": «jJ3 UA£\ ^^^ ^^J 
i\*s* g Ui jjis' Lr »\jj\ y^ 2*«j. jJU^^ 
t^fs f4^ £H> .'■^ D-* ^^ vs^s p iL«XJI 

Schrift: ziemlich gross, gewaDdt und deutlioh, etwas 
vorauberliegond, vocallos. — Abechrift c. "% m . 

2) We. 704, 3, f. 28 a — 33». 
Format etc. u. Sohrjft wie bei 2. — Titelnberschrift: 

Anfang: KJLJ *J &*as» UJL^-J o»»t Q l (^jGs^ 

Geschichte des Goldschmiedes 'Ah ben 
moliammed, den der Wezir desNachts nackt 
auf einem Platze gefunden und von dem die 
Waehter aussagen, dase er schon 3 Nachte 
eioh in dieeem Zustande dort einfinde, 

6^ ...tt^Sj j^-T^r KS^i-l^b ,i,l a^ ^^ *5Uju 

.... ..::.■ I aJUI jeaXwl 

9087. We. 707. 
44 Bl. 4">, c. 16-20 2. (22 X 16; 20 X 13y s «">). — 
Zuutand: nieht ganz eauber, aucb fleckig; der Rand 
durch Austuokon von Papier znm Theil vergrossort. — 
Popier: gelblicb, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
baud mit Ledorrucken u. Elappe. — Titel f. 1": 



UJ iAtl uiX^Jf^ p^Sjf^ ^LjMflJf Xjl^fe. 
Anfang f. ] b : ^>l^ ^ .^ ^ ^ t j± 



^ JUy oL*o j^ ; :t 



/Jj..«-jl ivjl »> . . . 



Geeohichte des Fischers Sindbfid und des 
Geistee, der aus einem von jenem aufgefischten 
Kasten heraussteigt, Namens j^aiil (Ji^jU, und 
des singenden Fisches an dem Orte, der w Augen- 

weide« heisst unddesKdnigs u.Kaufinannssohnes. 
SchlusB f. 44»! Jl> ^Jl C 5_. «£>U ^5 

fcrf.UI (jBj* j ^.j^ ^ ^jj^ J.£* Lib I3L? 5 ^^ 
LLl.ij r ^UJI «$J3 ^^s-t ^Ul mil ^- ^ 5 Ut' JL5 

^JLei'j »JLa?v* JJ! J.^aj aai, ^oj^ ^ £ji ^.l',\ 

( vlll JuCU\ b&j. v-^ii «.*lc «Jb 5 ; L->"!(l arf ty> U (31?^ 

Scbrift: gross, rundlich, vocallos. — Absehrift 

C ,S00 /l7D6. 

9088. We. 708. 
1) S.I-M. 
202 Bl. 8" HZ. (16X11; H'/»X7<"»). - Zustandt 
ziemlich gut, gegen Ende fleckig. ~ Papier: gelblioh, 
ziemlich stark and glatt. — Einband: Ealb-Leder- uad 
Halb-Pappband mit Lederrucken. — Titel fehlt; er steht 
in der Untersohrift: 

Anfang fehlt, ist aber erganzt f. P.- a.^1 
Ail (J.c\ Ai\ s ^JJ> ... . 4J| ^^ ^UJt Vj fc U 
J.J ©U Jw^JI jy^U!' ^LaJ! ^ ^ (j^il V. ; 

Der Barmekide Ga'fer entflieht vom 6a- 
lifenhofe, urn nicht der VerstimmuDg dee Harun 
arra6ld zum Opfer zu fallen, maoht in Damas- 
kus die Bekannteohaft dee vornehmen Und edeln 
'Attaf, in dessen eine Frau er sich verliebt, ohne 
dass er dies ihr Verhaltniss kennt; jener will 
sie ihm abtreten etc. Endlioh findet wieder 
eine AuesShnung mit dem 6alifen statt. 

Schluss f.64»: ■Ap.; v l^ia B .U s ,iJ|.j l J 

o'iaji r^ ^ a 1 A5 Jt "^ .->!> »^ ^ 

Sohrift: ziemlich gross, weit, vocallos. — Ab«ohriffc 
iui J. " M /i7M von c ab«M. 



No. 9089—9091. 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



61 



9089. We. 708. 
t)I. 66-84*. 
8"°, 13 Z. (Text: I2xl i h m )- — ZnBtand: ziemlioh 
got. — Papier: gelblich, ziemhch stark, wenig glatt. — 
Titelnberuchrift f. 66 b : 

Anfang: . . . r <>l 5 *~* j ^ ^'j ^> 

gj\ o^ jj* a K 3 jAj *J Jjy vV^j 
Die schone Hind hat anf den frommen 
Bisr ein liebendes Auge geworfen und besturmt 
ihn mit verliebten Gedichten, die er ablehnend 
gleichfalls mit Gedichten beantwortet. Schliees- 
lich wird er murbe, maoht sioh aber zur Wall- 
fabxt auf nach Mekka, sie reist ihm nach, und 
Beide sterben vor Liebe, erst im Grabe mit 
einander vereint. 

Schluss f. 83 b : ^A-^5 ^AUJI L*,*- » 
oLotf «AP ffi^p J* )y~S tfh V-> w i* y^ 
. . . ffclc aJN £.:>, ~«Jt *i' ** ; *3«J' ^ »>♦*'»* • • • 
gj\ UJ\ ^il U >J^ 5 'yJJJ *U* U J* tSi 
Schrift: gross, rundlich, flfiohtig, vocallos. — Ab- 
6chrift c. ,MO /ieo6. 



9090. We. 709. 
2) £31-59. 
8 t 0) c . |4_19 Z. (Text: c. 12 — 13 X 8 cm ). — Zn- 
stand: nicht ganz eanber. — Papier: gelb, Btark, glatt — 
Titelnberschrift f. 31 b : 

L^J ^c.9. U *1*JoaJ! »^*y ^^ *J^ Sh > 
Anfang f. 31 b : (£>\i ^.*>4 r^ 1 *^ x > W 3 

*-#*<• A tr 1 ^ uf ; * ****• * ' • • G U / H^ 5 ^ U 

Zur Zeit als Mohammed ezzeinl, unter der 
Regierung Haron's arra6ld, in Elbacra Stadt- 
riohter -war, lebte dort ein ehrsamer Kaufmann, 
der eine firomme Toohter und ein en lebenslustigen 
Sohn hatte. Bei seinem Tode verziohtet jene 
auf den grossten Theil der Erbschaft, um 



ungestSrt ihren frommen Uebungen zu leben, 
der Sohn aber wird eolide und heirathet und 
bekommt einen Sohn. Seine Frau Jedoch wird 
von Hass gegen ihre Schwagerin erfullt, todtet 
ihr eigenes Kind, um diese ale Thfiterin zu 
bezichtigen, und da auch der Schein gegen eie 
spricht, haut ihr Bruder ihr in Wuth die Hftnde 
und Seine ab. Ihre spateren Sohioksale und 
wie sie wieder zu Ehren und zu einem Manne 
und zu Kindern und Gliedmaassen kommt, wird 
des Weiteren hier berichtet. 

Schluss f. 59 b : ^«Jis*V jU*> ii«.!\»JCfa»1, 
^iX^i US- UUil ^ ^^V^'r^ 4* 

U <X*i U*X^-M ^ £»« *>* 

Schrift: ziemlioh gross, gleichmSssig, vocaMos, etwaa 
blass. Stiohworter rotb. - Abschrift o. »»/i«e ; 



9091. We. 734. 
3) f. 117 b -ia8. 

Format etc. n. Schrift *ie bei 2). - Titel fehlt; er ist: 

Anfang: Jj>j ^Xks X^vX* 3 ^ "' ^^ 
^ ^^ Xl. J ^ ^ ^ S> eft ^ 

U*SJ« jaw »J uf^* 1 ^*A^( >>* "o^' O tf 5 

^ji ,>iii owi <J< "*^» « llMli A^ ^ c 

Nar eddin der Goldsohmied erlangt durch 
geschickte Antwort die Gunst des HalifenHarQn, 
wird Hofjuwelier und nimmt Theil an dessen 
GeseUschaften. Er schlagt ihm vor, eich zu 
verheirathen: nun folgen allerlei Intriguen etc. 
Schliesslich kehrt er zu dem Halifen zurttck, 
der ihm seine voile Gunst wieder zuwendet. 
Schluss f. 128": U*U ^ ^Xi\ til A*^! 
.XS, x**~X *W J^«r &***i &S* ^ ^*? 



62 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



«<?V k o^ >y J-& 'y~ «XJ 0\J ^ aJLJI ^W 
>» ;^ iL,>jl iUib. .i^^ JCa-JL^-t ^uJU ^li ^ 



9092. 



We. 734. 



4) f. 130-167. 
Format etc. o. Sohrift we bei 2). - Titol feb.lt; er ist: 

Anfaug f. 1 30\ u^l ^ J. \s a ^ 

U-U a ^ ^M, }J S6 ^ Si,\ ^ i ^ ^ 
O^ £ft^« o-^l LI *J JUL, Jj^ *t ^ ^ U 

Geschichte Abu 'lnasan's, des Bummlers. 
Nach dem Tode seines Vaters vergeudet 
er rait lustigen Bradern scin Vermogeu , ohne 
auf die VorsteUuagen seiner Mutter zu hSren. 
Endlich 1st das Geld verthan, seine Freunde 
wenden sich yon ihm ab, er gent in eich, wird 
solide und gewinnt wiederWohlstand. Da macht 
Haran der Hahfc eines Nachts einen Gang 
durch die Strassen, bort lustigen Gesang in 
einein Hause, wird neugierig und klopft. Abtt'l- 
nasan wobnt dort, will aber nicbt offnen; end- 
lich lasst er sich erbitten, da Haran sagt, er 
sei fremd in der Stadt, und lasst ihn ein. Er 
findet eine reichbesetzte Tafel, wundert sich etc. 
E 8 schliesst darait, dass Aba 'Ihasan und seine 
Geliebte «,*,>. sich todt stellen, der Hahfe und 
seine Fran Zobeida kommen in sein Haus, urn 
sich von ihrem wirklichen Tode zu uberzeugen; 
da springt jener auf und erklart den Zusammen- 
hang. Dann tritt er wieder in den Kreis der 
Twchgenossen des Hahfen ein. 

Schluss f.167": jUi «J^ ^ ^| ju, 
*1 JUii JUAJI ,A> U ^1 bi L, ^ jyij^, 
*J &h ^ ^~J!j *ui! ^^ ^y ^ 



No. 90&1— 8094, 
oUL^I j^, o^ui ^Lo ,lsl i ^j, s^j 

9093. We. 704. 

4) f.88 h -S8. 
Format etc. o. Sohrift wie bei *). _ Titelabersehrift: 

WW <^UJf Jblik 

Anfang: \s ^UUt «,U ^ D l ^ 

IfJ, M^* *U. ^. /« oU, ^ 8 L„L g3j ^ 

Geschichte des angefuhrten Liebhabere und 
der Frau dea Emirs. 

Schluss f.38": o^^ Uia^ ^ ^ 

Bl. 38 ist tod nener Hand flaohtig n. a DB oh6n ergtozt. 

9094. We. 704. 
8) f..89-.49 b . 
4% 15-24 Z. (Text: H'/»X 10-11 i/ 9 «a). _ 2n . 
stand: stark fleokig, mebxfaoh ausgebesesrt, lose Blatter - 
Papier: gelb, glatt, stark. - Titeluberoohrift: 

Sie moaote dentlioher bo seiii: 

Anfang: Q l ^l 5 ^^ j, ^ ^ ^ 
^lij vW gJ8 *XS Jl, . . . )i}MA .y^ X J.^, ^ 

Geschichte des gefoppten Liebhabere 'All 
eddln ben teh- bender und seiner Rache. 

Schluss: g U ^! A L^JU e ^ G l 

£- ^1 J3^ rfl» I^Jtf Jt^i ^ . . . B J^ U 
V^l a ^ jfe JL U»( 5 u S^ e J^|' J j^^ yjj, 

Schrift: ziemlich kiein, weit, voosllos. Erg6n«t 
Bl. 39. 40 and eioige Zeilen oben auf f.41»u.43 b in nener 
rondlioher Sohrift. — Abeohrift o. uw / m7 . 

F. 43 b _47 entbalt kleinere Gedichtsttlcke 
Verschiedener, l,iebe und Wein betreffend, von 
derselben Hand wie 5) geschrieben, aber vocalisirt. 



No. 9095—9(197. 



KLE1NE ERSlHLUNGEN. 



9095. We. 7 33. 

l)f. 1— 1Q«. 

63.BI...8™,, 23 Z. (21 x 15; 16 X lO'/a™). - Zo- 

A stand: lose Lagen nnd Blatter; nneauber, fleckig, be- 

sondera am Kande. — Papier: golb, ziemlich stark u. glatt. — 

Einband: brauner Lederdeekel mit Klappe. — Titel f.l & : 

^L^sif [l. *£)¥(] frfM ^ SL& &k!& /& 

Anfang f. l b : *il . . . j*t 5 <J*t *J-S^ /<> 
o!3 J. *J1 «^ w^Ua^-l q^ ^** fl*^ *>J J^- (*1*<1 

5U*Aft .■■,*J : \iLSj 8;|jS u c^ C?* ^"^ J^>X? fe^J-wJl 

,srJl «JJi fys>.. d fl^J' ^^A^*^ *■*' (M- 5 ^ f 5 &**> 
Gesohichte des Gabala ben eleihem des 
GassBniden Er ist zum Islam flbergetreten, 
wallfahrt mit 'Omar, schlagt bei der Gelegenheit 
einem Fezariten ein Auge aus, 'Omar will ihn 
mit gleioher Strafe belegen, er fluchtet, geht 
naob Konstantinopel, wird wieder Christ, erhalt 
V& endlich Erlaubnise vom Hahfen 'Qfman zur 
Rflckkehr, der Bote findet ihn aber gestorben. — 
Eb sind sehr viele Gedichte eingemischt. — 
Die Geschichte ist im Grunde ebenso erzahlt 
im Kitab elagam. (Vgl. No. 8857, 38 b .) 

SohluSB f. 10": «~, qUc qJ qUae yu^S 

e^ji f,)L^\ qj*> -J?*, piwJi ^ £^y ^s5 

Sohrift: groBB, krftftig, gef&llig, gleiohm&esig, vocalics. 
Oft mit farbiger Dinte abwechselnd. — Abachrift von 
^*s? j )Ls\ im J. 1061 6om5da I (1651). 



Auf f. l a findet sich von ^j^^vJI ,oU)l >x*c 
ein Stuck betreffend die Nutzlichkeit und die 
Fonnalitaten der Heirath. (Anfang: tli ^»J-\ 

^ F. 10 b ein Paar Gedichte auf die Ka'ba. 

F. 11 — 12° eine erbauliche Betrachtung 

(wie Gott einen selbstgefalligen Menschen 

richtet) und 2 kleine moralische Erzahlungen. 



9096. WE. 128. 

■■'1)11-11 ■'■■'■ 

221 Bl, 4 to , o. 25-38 Z. (27 X 18; 22 X H C " D ). "—■ Zu- 
etand: lose im Deokel; viele einzolno Blatter; unsaaber, 
fleckig. ■■— Papier: gelblioh, stark, glatt. — Einbaad: 
sohadhaft, brauner Lederband mit Klappe, — Titel f. 1*: 

Er ist f. l b etwao auefthrlioher wiederholt 

Anfang f. l b : U»4*JI JjL^i yi J JS 

f.4 b LuU^JI JU^iXaJ <&£ ^wwsw^JI 0%jj _j3^ 'V'W 

Sagenhafte Beschreibung der Stadt Elbah- 
nasa, und ihrer besonderen Vorzuge, ihrer G0- 
schichte und Eroberung derselben. Mit ziemlich 
vielen Gediohtstellen. Der Zweck ist, den Sieg 
und die Ausbreitung des Islam zu verherrlichen. 

Naeh f. 63 fehlt wol niohts weiter als die 
Ueberechrift, etwa Ua^rjlS;. 

Das Ganze schliesst mit einem Gedicht 

(in Wafir), dessen letzter Vers: 

^pUUi Zph £* f\£h\ l^sS' *L»0 i ;j*lo w^s>Li -Uj 

Schrift: GelehrtenhaDd, etwas flflchtig, abar nicht 
undeutlich, yocallos, nicht ganz glaichmasaig. Die Anf- 
Bchriften roth. — Abschrift im Jahre 9,0 /im« von 

In- Pet. 635, 3, f. 160 b . 161» eteht ein 
Stuck, die Eroberung von X^. Rom betreffend. 
Anfang: gXs g &\3 >^aȣ ^ gt>j& 13* &4j?. o e 5 

In We. 614, 45, f. 414— 421 ist ein Stuck 
aus einer grosseren Erzahlung vorhanden, worin 
die Anfange der K&mpfe im Islam, zur Zeit 
Mohammeds, geschildert warden. Es ist be- 
sonders die Rede von ^_>j, v_dLb ^! qj ^a, 

9097. Pm.373. 

60 Bl. 8™, 15 Z. '(21>/«X-16; U'/ixH'- Zu- 
atand: ziemlich got, doch an mehreren Stellen olfleckig, 



64 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



No. 9097—9099. 



beBondere stark f,5— 14. Bl. 1 u. (aooh im Test) 2 u. 8 
besehSdigt und am Rande anagebessert. — Papier: gelb, 
Btark, ziemlich glatt. — Ein band: Pappband mit Leder- 
rooken. — TitelDberschrift f. l a : 

[d. i, ^.] L^. j^s,^ jjw.^ \l^J 



».>J> 



Anfang f. i l : w^L, 5 ^Ul Uj & tff 

■Sy±2? K(»\ l/ 3 |»tj$J ju^ vJLs?, qI/., ^Uc ^&JI -KjU 

Erzahhing von den wunderbaren Schicksalen 
der beiden Konigekinder, des Qamar ezzeman, 
des Sohnee des Konigs Mafimad, und der 
Sems, To.chter des Konigs Behram. Jener 
hat yon der Schonheit djeser bei Gelegenheit 
einer Jagd geh6rt und sehnt sipb nach ihrem 
Besitz, Nach allerlei Fahrlichkeiten und schliess- 
lich auch nach auggestandener Verzauberung 
erreicht er seinen Wunsch; sie feiero Hochzeit 
am Hofe des Behram und wollen in jure Heimath 
zurttckkehren ; auch der alte Behram, der seine 
Tochter nicht verlassen mag, will mit ihnea 
ziehen. Damit bricht die Geschichte hier ab, 
wie viel weiter sie noch ausgesponnen sei, lasst 
sieh nicht sagen. 



Schluss f. 60": Ij^t wi^lM ^jol U 



^ 



I Jls ^tXXc Oj>>l Jl». tjS^a ^^wtj, I.Xs-1 ,*&[*.*] 

\j '>X«ftJ. .-»S e^UL ■ JCil ^ [d. i. i^>] yu Lit 

Schrift. gross, kraftig, dentlicb, vooalloB. — Ab- 
achrift c. laoo / 178 6. — Nach f. 4 fehlt wol 1 Blatt. 

9098. Pm. 67. 
2) f. 30" -38V 
Format etc. und Sohrift wie bei 1). — Titel fehlt; 
in dem InhaltsverzeichmeB f. 1° richtig bo: 

Anfang: ^ ^ f U ^ JlS ^U c ^i aC 
JUS v'j^l -^-i J. UjU "U^ui ^| ; ys^JI ^JLb 



iude ^ly *Jj^ v^Oi (^^Laj IJ^ fcjl J|t «^J 

Eines Morgens findet 'Omar in der Moschee 
einen Mann in Frauenkleidung, mit geferbtem 
Bart und abgeschnittenem Kopf; die Mdrderin 
wird entdeckt und erzahlt ihre und des Manues 
Geschichte. Sie ist die Toohter eines der An- 
caren, Namens ^^ <Ajau« ^ ^Lc, sie selbst 
heiss,t '4*^4- , ist durch List veriuhrt und hat 
den Verfuhrer getddtet. Sie erhalt Verzeihung, 
die Alte, welche dem VerfQhrer behttlflioh ge- 
wesen und dann sohwort, sie wisse von niohts, 
wird gesteinigt. 

Sohluss: u* J ^ OJJ j^LiJl ^JJ, iy 

9099. 

1) Spr. 1962, 22, f. 163 — 166. 
8'°, 19 Z. (Text: 13 xW). — Zuetand: nicht 
recht sauber. — Papier: gelb, gktt, stark. — Titel fehlt. 

Bruchstuck ohne Anfang und Ende. Es 
ist eine Geschichte, die zwischen einem jungen 
und einem alteren Manne passirt ist und die 
jener (in der ersten Person) als sein Eriebniss 
erzahlt. Der altere wird darin a y<Xl\ Jp! 
genannlj und ist ein Bar bier. Statt den Kopf 
des Jungen zu scheeren, unterbricht er sein 
Geschaft alle Augenblicke mit Geschw&tz und 
es scheint, dass die Geschichte in ein Werk 
uber Schmarotzer (jJUat) gehdrt: denn der 
Barbier drangt sich dem Jungen zur Begleitung 
in eine Gesellschaft ein, zu welcher dieser ge- 
laden ist. Die Geschichte stebt in 1001 Nacht, 
Bd I. Das zuerst Vorhandene (Tawll): 

LtuJI. <^4-\>, &*is6\ \->j uSSi 

Zuletzt: ^y, L iJJl 6{** OJ> Al\ ^jl\ |j^ Jtas 

'ivXSP U J c^lfii ^^>_s L< .^J y^LcOl. uXi* ^'1 Q l 

Sohrift: gross, kraftig, etwee rnndlich, vocallos. — 
Abechrift o. 100 %69i- 



Ho. 9099—9102. 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



65 



2) Pet. 655, 5, f. 12 b . 
Eine Wundergeschichte, wie die Liebe zu 
dem verstorbenen 'All ben aba tftlib einem 
blinden Weibe das Gesicht wiedergiebt. 

9100. 

1) 8pr. 1362, 4, f. 62 — 64. 
8*>, 14 Z. (16 X 10; 12Vs X Vl>° a ). - Titel feUt 
A nf ang fehlt. DieBe Blatter beginnen f.62 a : 
_JS^ LgA^t ,JI LgAE* &*s»l*» L*xli g"**^' isij ^ 

•Es handelt sich bier urn einen Faqlr, der 
bei dem Kirchhof vorbeigegangen , ohne seine 
Verbeugung gemacht zu h&ben. Daftir zum 
K6nige gefuhrt, soil er sterben, 3 Wunsche 
ihm aber gewahrt werden, worauf er wttnscht, 
dem K5nige 3 Sohl&ge auf den Kopf zu geben, 
was er auch thut etc. 

F. 62 u. 63 gehbren zusammen. Dann ist 
eine Lucke, die Geeohichte ist nicbt zu Ende. 

F. 64 gebdrt demselben Werke an, aber der 
Anfang der Erzablung (wie der K6nig, trotz 
des Wideropruches des Wezlrs, mehrere Leute 
[seine Zechgenossen] kdpfen lasst und dann am 
folgenden Morgen fragt, warum dieselben sich 
nicht eingestellt haben) fehlt. 

Sohrift: ziemlioh gross, stark, gat leserlioh, ohne 
Vocale, sehr inoornoot. — Absohrift om 1S00 /i78». 

2) Lbg. 526, 22, f. 303 b , 
Anfang der Geschichte des ^^> ^ jfA*J 



ifj 



,UJ\ und seiner Erlebnisse zur See. 



9101. Pet. 109. 



40 Bl. 8 TO , 17 Z. (19X18V9; 12 1 /* X 9 Mn )- — Zu- 
stand: ziemlioh lose im Deckel, unsauber. — Papier: 
gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
band mit Lederruoken u. Klappe; sohleoht. — Titel f. 1*: 



Anfang f. l b : U tf" ^ ^J ^\J\ 6& 
ol^LwJI fy> qJI &\jai\ 8>>J> viatic _jJ aJU-jj ol% qO 

EANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



Dies Werk soil also der 15. Theil von 
1001 Naoht seins das ist jedoch eine falsche 
Angabe. Es ist vielmehr ein Theil eines Ro- 
mans, dessen Held der K5nig Kan makftn.ist, 
dessen Geschichte in einer (vielleicht grossen) 
Anzahl von zum Theil sehr kurzen Nachten 
erzahlt wird. Dieselben sind nicht .gezab.lt. 
Schluss und Anfang jeder Naohterzahlung ist: 
idbUJl KUII a \f ULS * c l«*Jl .M^fftyytj, «nd 
dann wird fortgefahren : tX^juJl u£Ut Lg^t ur**^ 
also ganz nach dem Vorgange der 1001 Nacht. 
Die Erzahlungen bringt hier die djtf&'jyor, 
im Beisein ihrer Sohwester .M^LlV -^ Einge-^ 
webt eind einige Erzahlungen: 
14" f UJ( 5 \3,L^I 5uUi> 16" lMJt3 ,*jLJt Hjbo> 

Dieser Band ist am Ende defect; das yor- 
handene umfasst 43 Nfichte. Die Schlusswprte 
f. 40": tu4? ,J a \f U l/ r bir o U# gM« Wi 
'hJ* l )^ f.L*j* Jiajj pU^ (j^Li &j! ^ f ^ 

Sohrift: klein, fein* flfiohtig und unsehSn, sohwer 
ed lesen, vocallos. — Absohrift urn 1750. 

9102. Glas. 166. 
1) f. 1-28?. 
839 Bl. &">, 17-18 Z. (20x14 j 18»/s X S'/s" )- — 
Zustand: reoht nnsanber und fleokig; der Rand ftfters 
sohadhaft Jind ansgebessert, bos. m Anfang und am Ende, 
auoh f. 119 u. 126—184. Nioht ganz feet im Einband. — 
Papier: gelb, stark, glatt— Einband: brauner Lader- 
band. — Titel fehlt, oteht in dor Untersohrift f.287 b : 

Verfasser fehlt. 

Anfang fehlt; die zuerst vorhandenenWorte 
f. 1 »: gJ< ^U»-5 \^*»- o^* ^y '^ t ° D* 53 *** ^5 

Ein Unterhaltungsbuch , in welchem bier 
40 ungezahlte mittelgrosse , zum Theil aber 
auoh nur kurze, Gesohichten (oft ^|UC^ betitelt) 
stehen, oft mit Versen untermisoht, Viele da- 
von fallen in die Zeit des Hallfen Hftran ar- 
rasld und seiner Nachfolger. i 



KLEINE ERZlHLUNGEN. 



No. 9102—9104. 



Die erate vollstftndigeGeschichte beginnt f. 1 3 b : 

gJI ^y^^ *>U** J^i ^ HSU l ^J^\ jM f 54^J| 
Eine andere (die 15.) f,176 b : Ju^jl Syl£ 

Die letzte (40.) Geeohiohte beginnt f.280 a : 
t^JI U*» ^1| ^ *j| ^Xejj j^ ^j ^ ^ 

£' J*HJ U^ -^» tAs jy^ und echlieast f. 287 b : 
^JJt u^UJ «Jjy *\ «5UJ U, li, Jd, *J| ^ 3 
«^ ^> j .W3 1^ U^ «5UJ| y s ^ 

Sohrift,: jemenieoh, siemlich grosa, gut, vooallos, oft 
ohue di&krititfohe Puukto. TJebereohriften hervoretooLead 
gross. - Naoh f. 237 fehlf, etwas. - Abeohrift von 

O* J** grf' O* o^*^l Qi &LJI Uwjs ^ j^p-jJl 
JJjJI J^b q* ^tyt >ai J. 1079 Rabi' II (16G8). 
Nioht bei HKh. 



die Sohlueeworte der N&chte und der Uebergeng 
zu der folgenden Nacht (^L^J! -i>^a ^^ 
gjl yt<jj^l j^e w>^X«i) sind immer auege- 
etrichen. .Die erete Geschichte iet^^lkStyioj^. 
Der Konig, dem eie erzahlt werden, verlangt 
moralieche Erzahlungen, die Tbieren in den 
Muad gelegt werden. Dann kommt f. 19 b 
ay^ jm «J ^^ U> &*.£>. ^U, k^x»~. Der 
Wezlr erz&hlt dens Konige wahrend der N&chte 
Geechicbten; diese eind bier bis zu Anfang 
der 20. Nacht vorhanden; in dieser beginnt 
or die GeschicMe der zwei Schlaukopfe 

qaJUS?) QAls-jJt wS*JiX£». 

Sohrift: ziomliob groan, gow&ndl, deufclioh, vooalloa. — 
Abeohrift von ^jali ^/J| j^^ *|. Jj j^ j^^jj 
nm 1U0 /im. ' " 



9103. We. 662. 
1) f. I-S0». 
182 Bl. 4", 21 Z. (22X16; 18X11 !/,»). - Wand: 
moht g ttDZ eaubor; Bl. 1 von gun neuor Band ergSnxt, 
Bl. 2 obon abgeriasen und aiit weieoem Papier ergftazt. - 
Papier: gelb, etsrk, etwae glatt. - Einband: Pappbd rait 
Lederrfioken u.Klappe. -Titel von gan!! neoerHand ll«: 

*J4« AJ ol^C yo^Sj Ob^^^ V b^ 13^ 

Waiter onten steht von andorer Hand: 

Bj^JI s.^ ^t lU^J UJ| 8jftw ^ vUr 5^ 

Anfang f. l b s a ^ £> i\ ^ j^ ^ o ^ w 

O^ u^X« \S fcj| . . . ^ ^ ^j ^ — ^ 

gJI «U, U^j- L^bj »t^ ,| jjg^u 

Gesoniohten in der Art, wie die in 1001 Naofet. 

Sie sind der o^ in den Mund gelegt; aber 



9101 We. 662. 

2) f. fio b -eo. 

4 W , c. 19 2. (Text im Ganzen: 13xl2 en ). — 2a- 
BtftQd: nicht gans reinlioh, aooh flockig. — Pepier: 
golblioh, stark> efc^aa gktt. — Titol fahlt. 

Sammlung von allerlei kleinen Gesobiohten; 
jede derselben iet liberecbrieben mit APU 
oder p^ Ov9>U. Sie eind aus versehiedenen 
Werken genommen; eo f. 54 s angegeben; 

Anfang £ §0 b ; lO^ ^ J^ ^ ^^ 
ft*V <^t 5lB ftX*s ^i ^ Jij ^juu *=jL>. (Juji 

Bricbt ab mit den Worten f. 90 b : \ J^ 

)j£ ■'4**> ^^ 4=^^ livJlwjt J^A^UJJ 5^ pt 

e t^t5 «5^de ^aj aJ wjJlS, Kj,l4< «sJLs»05 e.U 
Den Titel aBewoisstacke habon diese Ge- 
scbicbten erhalten, weil sie ffer die oder die 
Eigenaohaften der Menschen Boweie abgeben. 
Wahreoheinlioh iet auch das Stuck f.91— 110 b 
dahin gebSrig, obgleich f. 91 nicht unmittelbar 
auf f. 90 folgt* En enth&lt MmKoh 18 Ge- 



sobiohten, seiche eicb ^JJI ^ j>\M\ 
erz&hlon lisst nnd die bsndeln von List der 
Weiber mid MSnnor und was doneelhen pRseirt 



Mo. 9104. 9105. 



KLEINE ERSAHLUNGEN. 



67 



Daran schliesst sioh ein Stuck f.H0 b — 120 
uberschrieben : iUJjtf 1 (jtyioill j$\jj ^ iAPUi$ Kj^j s 
R&ubergeschichten, von denen die 2. (f. 110 b , 18) 
der 1001 Naeht entnoaimea ist ■■-■and also von 
vMj_{|*i erz&hlt wird. Dies Stuck eadigt so, 
dass die Erzahlungen der 1001 Nacht damit 
sum Abscbluss konamen, der KSnig die Er» 
sakierin beirathet u. 8. w. Das Gaaze ist aber 
nur ein abgekiirzter Test jenes Werkes. 

Darauf folgen noch £ 121 — 132, ganz so 
wie f. 50 b ff. , kleine Geschichten mit den 
Ueberschriften tX^Li. 

Sohrift: f. 50 b — 108 im SauEsn gross nad wait, 
<36dtlioh und -yooslloB. F. 107—120 felaioor u. geiMagtor, 
f. 121 ff. r-octt (jiOBO, fl&chtig uod raudlioh. — Abecbrii't 
swisohen im /im bis t3,J> /iesi- 

Pet". 259. 

338 El. 8™, 14—1S Z. (21»/sX lS—lS'/a; 15 X 10 ora ). 
ZuBt&nd: eiwss loss im Deckel;' latilirfach bescfctaatat. — 
Papier: weisalichj aiamlich duna, woaig gist-t, -• llia- 
baad: Behleohter achwarzer Ladarbaod. — Tifcal fahlt: 
absr snf f. I s etoht aia korzes absr uavolkttodigea Ver- 
EoSokaira dee InbtJts. 

Der Band enthait eiae grosse Anzahl kleiner 

ErzahluDgee, in yersehiedene Zeiten gelegt. 



L(f.l b ) 



^© pW§3U 81aX&**L^3b ;... fo^^feJl ■<&£&> 



(GeBchichte des Glftckapferdes und Kauf 
deeselben fftr 'Ah ben aba talib). 
Anfang: /UmJI U««j JtS yalisJS qJ J^saaaJi «^ 

2. /£. 20 a ) 'ws^f ^ aM\ ^«P t^j»- I03 t^J-H &1j& 
Anfang : .Li^! pJyiUJl )U*>°$ oIJaJI «ss»y 

3. (f. 37") SJJ! dj*»j ^>^k h^ S J***^ ^j* 
Anfang: ,Us»^t ^Ji»U5l jUs^iS uyU&5S o$,j 

4.(£53 b ) t&jJi^ os ,p> ^ «£^il &aS 

Anfang: .,,£-. A*&jM ^^ K%yM %} ,\g$) 

5. (f. 54 b ) ^AaixJr^fe* -Haas 

Anfang ; a & } L»% a J3\jd\ ^Ue^ &\Md\ ^ 



6. (£93 b ) i ^^y»^ pUbULgj&> U 5 ^L^^ja'i B«,^ 
Anfang: (^^ o' ( fe ^'^' s * ^ 'jft^-'-i^ igsj 

7. (£ 109 b ) ^toasJI M'bLjkAoSI Kj^S 
Anfang: J^, qW5^ j^iAS i5 q^ *^' ■«V*^. 

8. (f. H2 b ) ^U*!!! pa i«jLjjj i^t»9 5 (.LwA B^jc 

Anfang : pWt Uaaj |^1 Ls .Lc^I oLaill p^ 

9. (f.l29 b ) yyi^lcrj/!' U 5r U^^ p UaAJt >lj£ 
Anfang: jLj>$ ^JiUJI _,Us»"!(! oLaii< 'p^ 
JB „i»l^ qJ .lie qB AaJ^-i /j^"! ^ iX*^ 1 »Wy 

io. (f. no b ) '^tiM £* lt-^1 x^s 

Anfang: (3^.-*, JLS JU wl ^-Us ^^ ^ \$»>) 

11. (f. I49 b — 152 b ) Kleine GedichtstQcke auf 
Verachiedenea gehendj z. B. auf Geizige. 

12. (I 153") Ohne Ueborechrift. Der Titel ist: 

Anfang; »jJ-\ <&& }t>\ ^Jdl «JJ O^t 



|3iftBl 



ws-^j 



ail yX 



Eine kurze im Auftrage des \^ J ui>ji'^ 
verfaeste Abhandlung theologisch-philo- 

Bophiacber Arts J^ £fy>j4 J' Kfi*Sa>- p Lo ^ 

'xJLjJ^ J^WI ^V.e, welcbe schliesst 
(f. 168 b ): v>U^I w Jk^i) v^^' (jf*'5 ^ 

Absckrift im Jahro 1260, 12. lUb? I (1844) 

13. (f.169 8 ) wii.^' g-*^ 1 £<• <>**p < OJU* K< ''^ ES * 

14. (£ lf0 a ) Jj^> ^ c i (^ ^^M ^^»- 



KLEINE ERZAHLUNGEN. 



No. 9105—9107. 



15 



16 
17 

18 

1.9. 
20. 

21. 

22. 

23. 

24. 

25 



27. 

28. 

29. 
80. 

81. 

32. 



(f. Ill") vijMM} *Uifl £• JLUi jgXi *2i 

'cAjJu Kaj^m £ ^ JS J^S '«iJlil 5 
Es iet die Geschichte aus 1001 Nacht 
I, 84 ff. (ed. Bulaq.), etwas abgekttrzt. 
(£ 203") ^JKJ) g, ^jj) j^ s 

(£ 203 b ) J*S * <r £\ ^j ^ g\ s ^yt ^s 

(£ 232») *% /o < D t 5 a e ;C , D u^» ^ c jus 

, (f. 245 b ) * iL^ p tf wl J*S ^aJI SU3 

. (£ 246 b ) D UfiJ J <y^ «»V £• o 1 *^ **>* 

(f. 247 b ) ^j^Jt JlS «^t u^ J^J| K*fl3 

(f-.248')p,r.Jl» > p L^I ^ ^jjt ^ suss 

(£255 fl ) JU^^s^Q, W%.^t suaS 

**U**Ji was; \j>jk*) *^UI ^isj jyLf J^ 
(£255 b ) J^ ^ys- U 5 ^jLb^t ^ ^l^i -^ 

(£274°) a*** ^ '^l^l^b.^ ja*.^ 

(f. 287 b ) yjJes* * j^UJ^ (.A*^^' JUs>1 X*a3 

(£295») *il ^ ^LUJ ^>p^Luf 
'^LJt ^ K.3^^ j^Uj' ^o* ^ (( ^ J(j 

(£ 295 b -^ 298 b ). Zwei kleine Geechichten 
und einige VersBt&oke. 
(£299') \x^| yo-U^iC*. ^juj, ^ 
''ty (^W ^ iUJ bU £jl i^JJ { j^ 
(£808*) «^jJl ^L ^ a^&JI p^-jus 

(£322") 'oUj-L^r^U.-^, ^'k^ 



33. (f.324 b ) ^aJ'^y '(e*wie jm OsjLsJI jfvij* 5 *^ 

«^?v (My qj (/** c *M & i l J" - vJLS jUs^l 

Der Schluss dieser Erzfthlung (nach £ 828) 
fehlt. P. 329— 834 weiss. 
34. (f. 335 s ) « vya,, ^Jl ^; ■:* v *«jai,.K < uc B . 

Schluss £336". 

Sohrift: (dieselbe wio oben bei No. 12) gross, hr&ftig, 
rondlioh, dentlieh, vocallos; und die Absohrift urn doe 
Jahr ,3 «V,8m. 

9106. We. 704. 
1) £1-20. 

47B1.8« o.16-22Z.(20V9X14Vs; 16-17 x 10-1 1»>») 
Znstaod: ziomlioh nnsanber, auoh fleokig. — Papier 
gelblioh, glatt, ziemlioh dunn. — Bin band; Pappband mi 
LederrOoken n.Elappe.— Titel fehlt. EristimAUgemeinen 

A.nfang £ l b : ^ ^ :CJ tf wt ^f jJII^ ^^ 
^jUj JOXi o!o XS^LS *^ ^^^iiaJI UU Os*, 

Sammlung verschiedener kleiner Geeohiohten. 
Die erate deraelben handelt von As'&d b&ia 
und seinen 3 Zeobfreunden (Namens «>»Xw 
a*atw 5 -aAcjJj) und dem Arzte ^iaij4\ jyUllLw. 
Die letzte erzablt die Liebe des Bedewl cite; 
zu der Sultanstochter iUs^i und die Vereinigung 
der Liebenden. 

Schluss £ 20 b : Jjs ju^J £* f Utty*t g_jLcj 5 

Sohrift: gross, moistens diok, rnndlich, flaohtig, 
vocalloB. — Absohrift o. 1,s< yi8os. 



9107. 



"We. 710. 



71 BL B3.-8 TO , 13 Z. (15x 10«/ S ; IlVaX? 1 /^ 10 ). — 
Zastand: lose im Dookelj nidit rooht Baober. — Papier: 
gelb, Eiemlich atark nnd glatt. ■•— Binband: branner 
Lederdeckel mit KJappe. — Titol fehlt. Aber anf f. 1 B 
stehen mehrere Titel, von deaen sich dor 1. anf das 1. Stfick 
bezieht, nfimlioh: /XiaLJI -do 'dJSs- 

Anfang £l b : iU^Xo^ ^ ^1 ^ *DI 5 ( ^Xs» 
4?Jl *jLas OjJLsc, js^ajk wvaX^I 



No. 9107. 9108. 



GROSSE .-RQHANE, 



69 



Es finden sich f. 1 — 3 1 einige kleine un- 
bedeutende Erzahlungen, in ganz ungebildeter 
Weise vorgetragen, die anscheinend zu einander 
gehSren, da sie mit der alsdann tlblicheD Formel 
4yiJI £=^ an einander geknllpft eind. Aber 
es lfieet eioh gar keinZusammenhang unter ihnen 
erkennen. In der 1. Erzahlung iet von einem 
sprechenden Vogel nicht die Rede, allerdings 
aber von einemVogel, der fur einen kranken Juden 
geschlachtet wird, u. e. w. j hauptsaohlioh handelt 
es sich urn einen Apfel, desBen Genuss Horner 
am Kopfe wachsen macht. Ausser dem Juden 
und einem Derwisch spielt eine Prau, OyaMl\ IsjLs, 
eine Rolle darin. — Die 2. Gesohichte f. 6 a 
handelt von yjjJt ^, dem Sohne des Konigs 
VO n lyjS. Es folgt f. 15 b die Geschiohte des 
Fischers und der aufgefisohten Kiete; 19 b die 



des ..&JJ* ■■*$■* eineB Wezirs in Aegypten; 
26 a — 31 Gesohichte des Hasan und 'All ielebl- 
Schrift: groas, randlioh, fiuchtig, vooallos. Naoh 
f. 1 muBB etwas . fefolan, wenn oberhaopt dies organzte 
Blatt dasu gohort, — Abochrift c. im lnu. 

Die darauf folgenden kleinen Geschichten 
f. 32—41 (wbnach eine Lucke ist) sind von 
derselben Art, sie tragen aber nicht die Phrase 
&&£>& an ihrer Spitze. — Dann folgt f. 42 B 
die Geschiohte des JU^I>«A, mit der 3 Ge- 
schicbten im Zusammenhange stehen, welche drei 
Derwische erzahlen ; 48° ^^JUI^I J^ Kjl**., 
57 b %^ wfi^JU> '.-AA <&* iuU^ und 64 b 
gkjl «U . f >* U&>- ~ Nach f.70 fehlt der 
Schluss; die Erganzung f. 71* ist nicht richtig. 

Schrift : ztemlich gross, weit, voealloa, etwas Mass, 
urn iwo lim- 



17, -:Grosse Roman©* 



1. Eliskaader d'u Iqamein. 

9108. We. 522-529. 

8™, 13-14 Z. (21«/.Xl6Vai 14^16 XlO-lOVa 001 );- 
Zustand: ziemlioh got. - Papier: gelbhch, ziemhcb. 
etark, etwas glatt. — Einband: Pappbd nut Lederracken. 

We. 622 (118 Bl.). Titel f. I s : 

Anfang f. 2 s : ,*&s»U, ***** f***' ^s <^^ 
•gj^SA & tf kit f^i\ <£*#>.»■ u* i^Xfij* U« I* d 
UJ idU, oijS UJ c ^ o*^ ^^ «&* *<&*&• 

»j\ Ui ojilj ^Kj^ >>*.>>>*> U>J> o*® "^ f y 

*J1 *jd.,£ «-<Wy £*^" «&A* u**»' 
Behandelt die romanhafte Gesohichte Alex- 
ander des Grossen. Dieselbe ist nicht in 
besondere Abschnitte getheilt, aber ziemlich 
baufig ist die Erzahlung unterbrochen durch 
das Wort [oder JJSLJI] ^yt Jb — ftir welches 
hier uberall Platz gelassen ist — , womit der 
Fortgang der Darstellung eingefuhrt wird. 

Schrift: grosB, flQchtig, nicht ganz leicht zn leoen, vo- 
oalloB. (Dieselbe in We. 623- 529.) — Abschnft o.^mi- 



We. 523 (121 Bl.). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f.2 B : D y^ t ^ ^j*i'a ***) u«W j**"' 

gJI U^ \Jj>ji ^ u\ JUWi ^x*- .^M J^i r*^ 3 ' 
We. 524 (117 BL). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f. 2°s ^ yai-l »il» fW «*** ^ j*^ 1 ^ 
J!j S ^^ f**\ »*» ^5 J» &U ' o' f^ 5 aaJ ' 
^J| ^tslSJI ttW* 1 «^J ^"5 ^^ t^ 6 g*^ ^^^ 
We. 525 (112 Bl.). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f. 2 R : \^^> 6&* .)M**M -M^m-.v^'S* 3 * 

We. 526 (123 BL). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f. 2 s : Jj-ii K^.X»JI «^i' ^ Iji^ 

Am Ende etwas wurmBtiohig. 
We. 527 (117 BL). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f. 2 s : *X«J» \ 9j &b ^P S / Lw * JI 

F. 61 b iot loer, aber es fehlfc niohto. 



70 



GROSSE ROMANE. 



No. 9108— 9111. 



We. 528 (103 BL). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f. 2»: J^U ^J J U> ^ v y ^ ^, 

We. 529 (106 Bl.). UnmittelbareFortsetzung. 
Anfang f. 2": ^ij| ^ M \Jt, ^^ l^jb & 

Die Geachichte endigt mit dem Tode dee 
Alexander, der Klage um ihn und dem Be- 
gr&bniss desselben. 

Schluss f. 1 05 b : & ^u JJUj o^t ^jj "^ 
kSil3 U^ kit J^ HftikvXlU ^1 ^Mfl/> ^ ^iXuCwlft 

B^xirjt^o^.% ;J #t ^j of ^tji ^ Buat 

(^ 5 jia*' ^*u U^«Jt ^ ^XJIk^Ajd,,^ K*.^l 

^ o*^» & *~W ^lu 5 ^'uiifci'^jjr'fcj^iju 

^<Ssc 5 kej ; l tSU BA^ J,jLj ^JL ^|i s ^M ^g 
U*j <***, *3b^3, JUU c jl ^ oU kit J^ xll 

UAjM^ * ^ L«,1UJI 5 a^LyJI *.-(j[j|-:^4j U j |5 

O^ 8 ' qL««AJ! w /dbi L<9 



Wunsch ausspricht, dass eie das Kind, mit 
welchem seine Gemahlin schwanger sei, ale 
eeinen Nachfolger anerkennen m6gen, gleichviel 
ob es ein Knabe oder ein M&dchen sei; welcben 
Wunsch zu erfllllen sie Alle versprachen. — 
Dann erztthlt er, fU» unten ffi, wie dieKonigin 
ernes Kn&bleins genas, diesen aber, um die 
Herrechaft far sich bis an ihr Ende zu bebalten, 
tadten lessen will, wie die Amme eie davon ab- 
bringt, wie er in einem Kasten aussgesetzt wird etc. 

Dieser Band bflrt auf in der Erzalilung, 
wie die K6nige kH-yi und fl xo und auch ^ 
vom Gatzendienste ablassen. 

Schluse 190": k^l f ^ t o/J..oJl'^. 



9109. We. 530. 



90B1. 4" 18 Z. (22»/«x i 3 i/ 9i 20x I0V S "»). - Zu- 
Btand: loseLsgon u. Blatter; nioht fiberell ganz eauber. - 

t '/™? : u g ■^J g,att ' Btarb> - Kiuband: Poppdeokelniit 
LederrDcken tt,Elappe. - Titel f. 1» von ganzopfiter Hand: 



(U.« 1^.1 



Anfang f. l b ; ^1 ^Jl ; L^( 4J j,^ 

ux* ut ui k^. ( »x s a s yju j3 oA 3.aj« ^ ofi 

gJI U«» f.^ ;.JJ „ „u^l 5 :y»^l' J,J 
Der Verfasser hat eine Menge Werke Qber 
Alexander geleeen, besondere auch das grosse 
Geschichtsbuch f^\ ^ )LX J\ f das besondere 
reichhaltig in Betreff der Geechichten derKonige 
let, ausserdem auch genealogieche Werke. — Er 
giebt zueret f. 1" unten bis 4 8 oben einen Ueber- 
bhck fiber die Kanige in Babel, von o ;> &£ an 
bis auf c * 4 j, der kurz vor dem Tode in einer 
Aneprache an die Grosaen seines Reicheg seinea 



«„ii n o Soh a r *-^ : / i 1 en,lio,1 L grosB ' g^lig. gloiohmfiasig", vo- 
oallos, 3tiohw6rtor roth. — Abechrift c Ilw /u«, 

Die EreShlung let, von der Einleitung Weeoheo 

9110. We. 532. 

Znstand: die obere Halfte (and mehr nooh) i e fc wa aM r- 
fleqkig^auaserdertt nioht frei von Fleoken. — Papier- 

C>, glett, ziemUch otark. - Einband: Pappband mit 

Dieser Theil der Geechichte Alexanders 
umfasst den Inhalt von We. 528, 17% 1 bis 
529, 25 b , 4. Er geht von der Bekehrung dee 
Cbazarenfuraten bis zur Ankunft des Neffen 
des Konigs ^L*^ bei Alexander und dem 
Weitermarsche auf die Stadt Laljb.. 

Er beginnt f. 1» : ^ ^^ u , ^ ^ 

£&;, JiUJl ^ [if Ul \jAe\ kXJ^O V L^ JLS wJOc 
j^J! kjlJ^JL LLdo WjJt ^y, Aai und hart f. 59 b 
auf mit den Worten : ^^{^ ^ jj u u ^ 

Die Fassung des Testes ist kurzer als ia 
We. 528 ff. 

_8ohrift: klein, geMig, gletchwfieflig vocalloa. Stioh- 
worter roth. -Abechrift o3'w/if«. -NaSt f.l f 9 W 9a .8B1. 

911L We. 531. 

in dor obMjm Halfte waeserfleckig. - Papier: gelb ektt 

stork. -Einband: Pappbd mitWrtlta i nSdlhSS 

Titel fehlt. Es ist der Schlussband von 



> 



91 HjAMt 



No. 9111— 9114. 



GROSSE ROMANE. 



71 



Anfang f. I s : vM-» ***, ^) s* \ps j* 5 * 3 ' 
*Lw&"3l jJOu \ a USi\ <J* <-*j?. (jsJ L. iSlii 
i6\ uSUt \x\S> ^e <u*x+m. JlS «aj1 5 »JS* 5 *2j*&. 

= We. 529, 10', 1. 532, 50 b , 3. Der 
Text ist fast wSrtlich derselbe wie in We. 529. 
Schlus*e ebenso. 

Die Erzahlung beginnt bier, wie die Konige 

llaf und Singab (w»l?U«.) den Alexander be- 

suchen und sich zu seinem Glauben bekehren. 

Dann folgt der Kampf des Salim mit dem 

Drachen etc. 

Sohrift: ziemlich gross, gelaufig, gleiohmassig und 
deatlioh, vocallos. — Absshrift im J. llTO /n«. 

9112. Spr. 1362. 
1) f. 1— 30. 

64 Bl. 8 TO , 15 (14-17) Z. (16- 16% X 11; 18>/» 
x8 l /s OT '). _ Zngtand: sehr fleolrig and schmutzig. — 
Papier: ziemlich stark, gelblioh, nicht besonders glatt. — 
Einband: Pappbd mit Kattunruoken. — Titol fehlt; nnr 



f.l* oben am llande ist von anderer Band gesohrieben: 

Anfang fehlt. — Das Vorhandene be- 
ginnt f. 1»: (ct** 1 ^ &M 4^ J B 5 U 59 ^ »M O** 
fcjlc fi>W» f*$ o^» niUaJ'j Vj^' (•&* V^ 
gjt JU3\ B^Le uSjJj f&Ui i i)jsO 

1) Dieser Band beginnt mit einem kurzen 
GeBprach des Eliskender mit der K5nigin X**o,, 
ihm gegen die machtige Stadt iLOSlLjl beizusteheu, 
die von ***». vertheidigt wird. Was denn auch 
geschieht, Rustem wird besiegt, die Stadt bis 
auf die Festung, welche Rustems Sohn inne 
hat, eingenommen und dieser durch einen Brief 
zur Uebergabe aufgefordert. Dann ist eine 
groBsere Lucke. 

2) Elhidr schickt den Perser yU*^*" mit 
Botschaft an den D l^y« yon 01 y**S; Tod des- 
selben, und neuer Aufbruch, und Aufforderung 
an den qL:^ von g^-y» zur Unterwerfung und 
dessen Vorbereitung zum Widerstand. 

3) Was mit dem Kfinig ^j-e geschah : 
Zweikampf seines Wezlrs mit Elnidr und Tod 
desselbeD wie auch des Konigs. Weiterer Sieges- 
zug des Eliskender iiber Dijarbekr nach 8.jj^!i>ib 
und Ruckkehr nach lUilkH;- Vorbereitung zum 
Angriff des machtigen ^.jI^lXJI, Brief an den- 
selben und Gebet des Elnidr urn Sieg. 

Die HandBohrift ist voll Lucken und ansserdem falsch 
gebunden. Die Blatter folgen: f, 1, Lucke, 14— 19, Lucke, 
2— 13, Lucke, 20— 39, Lucke. ; _ 

Schri ft: ziemlich gross und dick, etwas in einander 
gezogen, nioht besonders deutlich, vooallos. — Abschrift 
o. 1800. 



9118. Spr. 1356. 

92 BL 4 to , c. 19 Z. (23 x 16; 18— 19 X 18— IS""). - 
Zustand: grossere Fleoken, besohmutzt. — Papier: 
etark, wewstfeb, nicht glatt. — Einband: Pappband mit 
Kattunrfioken. — Titel fehlt. Auf dem Deckel staht: 

Anfang fehlt. F.l* beginnt: *iU yai-\ Uj 
8^ J^e r UJ( j J**£t 0&; »»Xic ,y. ^&- 

In halt: Ein Theil der sagenbaften Gre- 
8chichte des Eliskender. Beginnt mit Erzahlung 
der Belagerung der Stadt LusjI*-, Eroberung 
derselben mit Hulfe des Brennspiegels, und 
Unterwerfung des KSnigs oli.e, und gebt bis 
zur Ankunft des Kfiniga f^m in der Insel &*Uw 
imd Bericbt seiner Erlebnisee. 

Dieser Theil schliesst: t^iXs ^J? ta^Wj J#$ 

ist aber damit nicht zu Ende. 

Schrift: gross, ziemlich blase, nnangenehm, ebsr ias 
Ganzen deutlich. Ziemlich correct. — Abaohrift om 1800. 

9114. Spr. 1357. 
l)f.l-fi&. 
60 Bl. 8 TO , 15 Z. (21 X 14>/s; 14 X 10»/i->. -Zu- 
stand.: sohmntzig, voll grCssarer Fleoke; die orsten BIStter 
oben sohadbaftj ebenso sohadhaft f. 18. 19. 63. — Papier: 
gelb, ziemlich stark und glatt. — Einband: Pappband 
mit Kattunrfioken. — Titel f. 1* (mit rother Dinte): 

Anfang dieses Theiles fehlt. — Das vor- 
liegende Werk beginnt mit einem Gespr&oh 
zwischen o^» und dem jungen v'j^ wlA 
dann mit dem Kampf zwischen jenem und dem 
^^s-j-.U. — Das Blatt 2 a beginnt (die ersten 
Worte sind nicht recht lesbar): J-v> & Ul UJ 

oj-p <-*?** /*»*^ '^ v^ 1 ^ ^ ■r Jte o* ^ lXe "' 
& *»j%* J J!* . (*» .vb^ ^ ^ "^ *-^ 

gJ)".'liX*lJ ^ £»-" ^ V Q* A-^ 1 * 

und diese Handschrift sohliesBt, nach kurz zuvor 
berichteter Zurtickkunft von dem Zuge nach der 
Quelle der Jugend, mit der Erzahlung von der 
Entlarvung des Juden U*», der einen Mord- 
versuch auf Eliskender vorgehabt. Die letzten 

Worte auf f. 5 8 b sind: ,j±\ ^ «n*1b Jw's ^ 

l - l ^i i &#Xi *J ^*^><5 <iUcLb *i*£ ^>S M 5 ***** 

Die Schriftzuee sind persisch, ziemlich grosB, dentiioh. 

vocallos. Abschrift urn 1800. - Der Text in rothen 



72 



GROSSE ROMANE. 



No. 9114—9118. 



Linien eingerabmt, im Ganzen sorgfcltig — Lfioken Bind 
nach f,6. 19. 29. 34. Der Sobluss dieses Bandes fehlt 
ebenfsils. 

9115. Spr. 1358. 
24 Bl 8", 22 Z. (21«/s X H»/*; 16 X 111/,-) _ Zu- 
stand: schadhaft, fleokig, schmutzig. — Papier: gelblieh. 
suemlioh stark and glatt. - Einband: Pappband mit 
Kattunrficken. — Titel fehlt. 

An fang: Was vorhanden ist, beginnt f. 1»: 

V*> "^t o 1 ^ 4*-'* *j»j& t/* *& v^ 

^" ^ O* 1 if* pk 
Dieser Theil der Iskender-Sagen beginnt 
mit der Erz&hluug vom Empfang der Insel- 
K6nige und dem siegreiohen Znge naoh .U^S 
(Bekehrungszuge zur Ausbreitung des wahren 
Glaubens und Vernichtung des Gdtzendienstes) 
und endet mit Ankunft vor der Stadt UJbL>, 
dem Konig ^U^' gehSrig. 

Die letzten Worte auf f. 24 a sind: oJUSl *3 
V^J u*^, (J^AJI^ tfydl, j_^, 
Der Band ist dam it nieht zu Ende. 

r v Sohr ,| ft: otw . & ! dL »s, riemlioh gross, ungeubt, dent- 
beh, vocallos. — Abschrift nm 1800. 

9116. Spr. 1359. 

31 Bl. 8", o. 22 Z. (21 X U'/a; 16 X 11«»). - Zu- 

•? D ir'.^ a ? , !! r \ Elnb ~ a . nd . wie bei Spr. 1858 (Pappband 
nut Kattunruoken). — Titel fehlt. w»"u 

Dieser Theil sehliesst sich an Spr. 1358 
an; er beginnt mit f. 1": ^^ \\s> jtfjJl fc 

g^ »*)> t^ *•* a^ f V^ ^Uo! j«u 
Dies entspricht in Spr. 1358 f. 23 b , 8 von untenl 

Die Erzahlung geht weiter bis zur Ankunft im 
Lande foJoji, das von ^uU>yJi bewohnt wird. 

Die letzten Worte auf f. 3l b : +S\\ J U$ 

Dieser Theil ist damit nicht zu Ende. 



Inhalt: Schluss des Briefes des Eliskender 
an den indisohen K6nig ^y, Herrn der Stadt 
ry&i worin derselbe aufgefordert wird, dem 
Gdtzendienst zu entsagen, und Uebersohiokung 
desselben an den Konig u. s. w. bis zur Ueber- 
windung desselben, Unterwerfang seines Sohnes 
jUx*, und ebenfalls seines alten Vaters ->3, 
und Annahme des wahren Glaubens: worin 
sich der Aufbruoh zu neuen Thaten knupft. 

Sohrift: gut, ziemlioh gross und weitlaufig, vocallos. — 
Absohrift im J. ">»/im* von ^^bfiAJI otfy ^j^LJt J^ 

TJeberall (im vorderen Theile) steht ^ and nioht 
^_>i, und gj+i nod nioht T ji$. 

Die Blatter folgen so anf einander: f. 1 4 2fi «U 

10-25. 5. 6: Luoke. 7-9. 35-39. ' 

Daran sehliesst sich ein neuer Theil, der 
mit dem letzten Theil des letzten Satzes im 
vorangehenden Theil beginnt (f. 40 a ). Hier 
wird nun der Aufbruoh zu der „Wunderstadt« 
der beiden KSnige v L?u* und v ^»t erz&hlt, 
deren Befreiung von der Plage eines Draohen 
unternommen wird. Mitten in dieser Erzahlung 
bricht die Handsohrift ab, wie Eliskender sich 
an EInidr um Rath in dieser Saohe wendet, 
mit den Worten: ^»*JI ;( xaC*,^l «5JLJ| a \ ^ 

:i 



H.„f '.!!£*'' k™ b6 L Spr ' 1 ? 58 - F ' 2 - 3 - l0 ^n anderer 
Hand gesohneben, sehr unsohon. 

9117. Spr. 1361. 

42 Bl. 8'«, 15 Z. (20 X U; 15 x 8«/ S om ). - Znstand- 

schmntz.g und vol grosser Flecken. -Papier: ziemlioh 

r^l«'n g , °T'. gl I att - - Ei a°a»d: Pappb'd mit Kattan 

ruoken. - T. tel am Rande (f. 1») wchts oben, von 

anderer Hand: " ) \XJS^\ kuzs aJS> 

Anfang f. 2' fehlt. Das Vorhandene be- 
ginnt f. 2': ^,, ^ ^1 ^j, ^^ ^ ^^ 



C^j. L) sa^l ^1 (sic) I^J U ^ ^ ^1 ^ 
*^yi viLS a« (sic) osT Jj* aJ JLlii iiJ 

Die Handsohrift ist also defect. 

Die Sohrift von f. 40 an hat durohaus magrebinisohe 
/luge, ist wemgor correot, sohleoht geschrieben, vooallos. 

9118. Spr. 1360. 
1) f. 1—25. 

70 Bl. 4» c. 18Z. (22VsX16j 17-18xl2-13<>«). - 
iustand: ziemlioh gut, bis auf eioige Fleoken. - Papier: 
gelbhoh, aiembeh stark und glatt. _ Einband: Pappband 
nut Kattunriioken. — Titel fehlt. 

Anfang: J^^xJl ^ ^ Q , ^, ^^ 

u^^f^-i k^ 1 ^ ^^yc*-^! j.«*- 5 l^*. tjitLs «,ymt 

Aay. wJok- «J,Ut Lfcjl (JLc^ ^ yai! *J JLfiJ LfcJLc 

Dieser Band der Iskender-Sage beginnt mit 
dem Besehen der wunderbaren Erz-Stadt Solei- 
man's ben dawud, dem vergebliohen Zuge nach 
der Quelle des Lebens, dem Geschenk der 
wunderbaren Weintraube, dem Zuge nach Afrika 
etc. und sehliesst die Gesohichte des Helden 
mit dem Zuge nach Mekka und dem alsbald 
erfolgten Tode desselben f. 13*, unten. 



No. 9118. 9119. 



GROSSE ROMANE. 



73 



Dann folgt f. 1 3% 4 von unten ein Nach- 
trag zn der Geschichte seinea Endes, der f. 25 b 
ochlieBst: ku.l &&U 8iX*g J^l-jJ ^/aJW ^'^5 *«*"$ 



e 3 



'Schrift: f. 1—8 regelni&wig, nioht eohon, aber deat- 
lioh; von f. 9—25 JBfc sine andere Hand, sear nnBchon, 
immer fluchtigor gegen Ende, gross und unangeuekm, wean 
auch ziemlich le^erlioh. — Abaohrift vom J. ,9,0 /i8s«. 

In We. 614, 41, f. 385. 386 und 42, 
f.387 — 394 stehen zwei Stucke aus der (roman- 
haften) Geschichte Alexanders. Der Erzahler 
ist t*jjM>M (wie in We. 530). 

't;.^: :.;■&; \Seir &u jezen. 

'-.,9119. We. 624-632. 

4*, 14^-20 Z. (22Va X 15'/ 3 ; 17 X 10 1 /s-ll ,>,D ).. — 
Znatand: ziemlich gat. — Papior: gelb, stark, nioht 
recht glatt. — Einband: Pappband mit Lederracken. — 
Titol We. 624, f.'l": ■ 

Anfang f. l b : (e*** U j ^1 ^$ t) ^> 

gJtvJaj li^spM a! a ^ v/M. *«*' o^> j^ 5 o 1 *^ 
Der Himjarenfurst Ettobba' du jezen mustert 
sein Heer eines Tages und fragt in Stolz und 
Freude seinen Wezlr, Namens Jatfrib, ob wol 
ein Konig machtiger als er sei und ein grosseres 
Heer als das seinige von 400000 Mann besitze? 
Der Wezlr antwqrtet, weit im Osten wohne 
em noch machtigerer Konig, Namens Ba'lbek, 
der far seine Frauen einen eigenen Palast ge- 
baut babe; wenn er'einer derselben beiwohne, 
hore man sein Geachze und Geston 4 Para- 
sangen in die Ruude. Er beschliesst einen 
Kriegszug gegen denselben , bricht mit seinem 
Heer auf, zieht iiber Mekka, sieht dort die 
Ka'ba, besohliesst dieselbe niederzureissen und 
prachtvoll aufzubauen. Der Wezlr rath davon 
ab, jedoch vergebena; in der Nacht aber befallt 
ibn eine Gesehwulst; der Wezlr stellt aie als 
Strafe fur sein Vorhaben bin, der Konig lasBt 

HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



davon ab; aber er besinnt sioh, meint, ea seieu 
nur Blahungen , und will doch den Tempel 
einreisaen; aeine Krankheit wird &rger, sohliesB- 
lich giebt er sein Vorhaben auf, giebt aber, 
auf n&chtlichen Traum hin, der Ka'ba einen 
„r6mischen« Ueberhang und, nach einer weiterea 
Eingobung, einen koatbareren, von Seide und 
Gold gewoben. Darauf zieht er 10 Parasangen 
weiter und mit des Kftnigs Erlaubnias baut der 
Wezlr, der in alten Rollen und Bftchern die 
Ankttndigung der Sendung des letzten Propbeten 
Mohammed ben 'abdall&h gelesen hat und im 
Voraus an ihn glaubt, dort eine Stadt seinea 
Namens nnd bevSlkert aie. Sie Ziehen weiter, 
K6nig Ba'lbek wird verjagt und ein Stadthalter 
eingeaetzt, nnd im Lande der Habe6lten und 
Sadftn baut der Konig an einer passenden Stelle 
auch eeineraeits eine Stadt, die er a *Ji *<-***' 
nennt, und will nun von weiteren Erpberungfl- 
ziigen ablassen. Aber der Konig der Habeslten, 
Namens A^l vju~, ist mit der Niederlaaaung 
dieser Fremden in seinen Landen, obne seine 
Einwilligung, aicht einverstanden und beachliesst 
aie mit Beinen 600 000 Reitern auszurotten; 
er hat «m sich 2 Weiae, deren Einer, Uttj\ 
mit Namen, im Stillen die Ankunft dee in alten 
Bucheru verheissenen letzten Propheten erwarte^ 
der Audere heisst ^.Sp.: dieser rath, vo!i 
Gewalt abzuatehen und List anzuwenden, n&m- 
lich den K6nig zu beschenken und zu vergitten. 
Dieser Rath findet Beifall. Der Konig ftber. 
sendet Geschenke und eine ech6ne Sklavin, 
Namens fcjj4, oae ihn liebkosen und vergifteji 
soil. Aber Errlf lasst ihn heimlich von dem 
Plan in Kenntniss setzen, die Sklavin bekennt, 
findet Gnade in seinen Augen, er wohnt ihr 
bei, sie wird sohwanger, er stirbt. Er tbeilt. 
aber seinen Wezlren und Grossen den Umstand 
mit und bestimmt, daes das Kind, wenn es ein 
Knabe sein sollte, sein Nachfolger werde, sobald 
es erwachsen; soUte es ein Madchen sein, solie 
derjenlge, welcher eie dereinst heirathe, fiber 
sein Reich herrschen; bis dahin aber, dags das 
Kind so alt gewordeu, solle die Mutter herr- 
schen. Als die Sklavin nach seinem Tode 
einen Sohn geboren, setzt eie denselben alsbald 
imWalde'ausj ein Reh nahrt ihn einige Tage, 
ein Jager findet ihn, nimmt ihn mit, bringt ihn 
zu Konig J^, der sich seiner annimmt und 
ihn gross Ziehen lasst; die ihm zu gleicber 
Zeit geborene Tochter lasst er besonders auf- 
ziehen; diese erhftlt den Namen mU, der Knabe 

10 



74 



GROSSE ROMANE. 



heisst tOUJI j^ y Sein Lebenslauf ist Gegen- 

etand dieses langen Romans. Seine Abenteuer 

begmnen mit den Leistungen, die er zu erfullen 

hat, ehe. er d.e von ihm geliebte v.Li heirathen 

kann. Bei der Gelegenheit - urn das Buch 

£^I £4p aufzufinden - kommt er an ein 

Roster findet giitige Aufhahme, wird zum 

Islam bekehrt und erhalt den Namen <ju~ 

(oder ausfuhrlicher oJi £ ^^ We. 624, 34". 

Es handelt sich in diesem Roman theils urn 

die Vorzuge und das Uebergewicht der Semiten 

fiber die^Hamiten, theils urn den Sieg des 

Islam ^ber andere Kulte und Ausbreitung 

seiner Herrschaft. Verwendet werden zu die- 

sem Zwecke nicht bloss Menschen , sondern 

auch Geister in grossen Massen. Einige der 

vorkommenden Personen , ausser den schon 

trenannten, sind: _s^jJt v- ... 

spater ,XmJ| ^ genannt, .*>, J^^l, j*/^ 
^cHi', oSr ^L^, JaJLfiJI, o^f, JUUi.^.1 



No. 9119. 



«*U! ^ L*i> (ja.j ^^ ^| y^L, 5 ^j^ 
tyUI id^JI ^ .^u., Jptrf^Odt l ,a ^*£} 

i^lAJLit ..\I<b _l*vl tt !• » a . ^i .. ... 



■Ii1 ^l ;Ujt ^ 



«*U! L&X«u 



^u,, u^, _^ ? ^ ^ ^^ 
J^l . **—, J^JU.!, ^-LiLi.), giu^ijji, 
WJ^.^V *%*, u-^JI, ^l **L.,' uuil, 

^Die einzelnen und zum Theil vie! ver- 
schlungenen Abenteuer konnen bier nicht an- 
gegeben werden; sieaind oft genug ermudender 
Art. — Die Geschichten schliessen damit, dass 
der altgewordene Seif sein Reich, dessen Grenzen 
er_noch zu guter Letzt sehr emeitert, an seine 
Sohne und^Enkel vertheilt - nachdem vorher 
noch .m Strafgericht abgehalten iiber einige 

W g Fl ~ - UDd 8db f b eine Hohle d!s 
Berges Elgujusi <^i^| j^) ge ht, wo er 

von den- Seinigen^Abschied nimnS und^ei^ 
Zeit ln Anbetung Gottes verbringt bis an seinen 
lod. _ Die eingestreuten Gedichtstucke sind 
weder lang noch zahlreich. 

Schluss We. 632, £ 124": ^ ^ .^ 

^■.W!...o^ ^ a- a^-^l ^ U 'JL 



V^' j^V ^ '^ >JJt iu^'ouu^i ^ 

^ We. 624; 79 fil. Sehrift wie bei We. 588. Im Text 
sind oit freie Zwisehenrfinme; es sind die Worte V * J Jl JIS 
ansgelassen. ■■■■: •S??-JT r 

We. 625: 76 BJ. (22V» X 15Vs; 17 x ioV,-ll»). 
l^icbt ganz fret von Wormstich. Im Uebrigen Znetand 
ete. und Sehrift wie bei 624. ' 

. .We. 626: 182 BL jsi*/* X 15; 16xl0<>»). Zttstand 
(niebt ganz feet im Einband, anoh nicht frei von Fleoken) 
ete. and Sehrift (e. 20 Z.) wie bei 624. 

We. 627: 76B1. 4", e. 19 Z. (22V 4 Xl6j 17xll«>).- 
Znstand: sonst saemlieh gnt, doch gegen Ende oben am 
Bande fattfleokuc. ~ Papier: ge|b, etwas grob, nieht 
reoht glatt. - E.nhand: graner Pappband mit Leder- 
r&cken. - Sehnft: ungleich, flfichtig, nieht fiberall leieht 
an lesen, vooalloB. — Abeehrift e. ""/ids* 

7 y 6 -! 2 V 7 °M PV S X16M7-19X11-.13»). 
Zufltand etc. nnd Sehrift wie bei 627 

iiustand etc nnd Sehrift wie bei 627. 

We. 630: 56 Bl. (22 x lS'/sj 17'/ 3 x 11-12«») Zn- 
s tan d etc. a. S eh rift wie bei 627. P. B9». 40* eehr besohmiert. 

7 „„" M^i (SZxiS^i 17«/ a X I1V,-12«»). 
Zaetand etc. n D d Sohrift wie bei 627 

We. 632: 124 K. (21x15; 16V a X 10V.««>). Zn- 
stand etc. nnd Sehrift wie bei 626. 

Anfange: We. 624: s. oben. 
We. 625, f.]«: .^J^l jLf j t jLb U1 J ^^ 

We. 626, f.2«: ^ ^ ^ ^^ ^ 
^^ C#l> a>« 5 J >-«A« «>!^U! J.i»iXs bSUUSj 

We. 627, f. lV. ttJ Jl».«jJ.L fXrtfc .^ KUJI A* 

j?J! *-«!y« w^AJI Xjusuj 
We. 628, f.l« : ^i'^^^i, jMA 



.^1 /ujii« 

«5ULJt J^ 



We. 629, £1-,..^ *WoS.^'*««. : *« 
We. 630, £P: Lgi'L^ ^Jl ^y, ^j, ^ 

We. 631, f. iv. JU« L ^..U/. ! J^I 9 ..l f OU «^ 
y^ L^U ^JJJ Liyuj U k p.. D ^,, b ^. jA> .,. 



No. 9119—9121. 



GROSSE ROMANE. 



75 



* 



We. 632, f. 1»: ^H ^.U wW 5 s^ ^ ■/«» 

J.WJ-^ KrfiX^ Ji (j-ljJi u*.lii iXaSj ^lc U>> 

9120. We. 633^641. 

We. 633: 189 BL 8«, 18-14Z. tfl'/sXlS 1 /*; UVsX 
IOV9 9 ?). — Zuetand: ziemlioh gut. — Papier: weisBlich, 
glatt, ziemlioh stark. —Einband: Pappband mit Leder- 
ruoken. — Titel f. l'i \Ju» «.w£JUt * S^ 

==We.G24 ff. DieWortfasBungweiohtoftersab. 

Sohrift: ziemlioh groBB, von zittriger Hand, weit, 
aber nioht leioht zu lesen, vooallos. im Text 6fters 
Zwisohenraume frei gelasBea; es sind die Wprte i«j\jM JS 
zu erg&nzen. — Abschrift 0. 11140 /ibm. 

We. 634: 92 Bl. WUxWh; lb i j»xlQ l li-U« B ). 
Zustand, Papier (zum Theil dicker) etc. und Sohrift 
ebenso. 

We. 635: 92 Bl. (22 l /s X 16V«; 15 l /a X lO'/.-ll "). 
Zustand etc. und Sohrift wie bei We. 634. 

We. 636: 53 Bl. (21 8 /iXl6; 1VI»X W™). — Zu- 
Btand: unsauber, lose Bl&tter und Lagen im Deokel. 
F. 60 b leer. — Papier: gelb, glatt, ziemlioh stark. — 
Einband: Pappdeokel mit Lederruoken. — Sohrift: gross, 
krfiftig, etwas rundlioh, deutliob, vooallos. .— Abschrift 
0. 1!00 /hb». — Arabisohe Foliirung. 

Eb fehlt zwisohen 685 und 686 ein Band, umfaseend 
den Text Wo. 626, f. 1-79% 18. 

We. 637: 39B1. (22xl6 l /s; 17»/ a -18 X 18" 11 ). Zu- 
stand I 'eto. und Sohrift wie bei We. 686. 

We. 638: 85 Bl. X2l l iiX "l6Vsj 17 V»X 18V9-14« m ). - 
ZuBtand; sehr unsauber, Bl. 14 einKerissen; zum Theil 
lose im Einband. — P apier eto. und Sohrift (aber enger 
und kleiner, o. 25 Z.) Vie bei We. 686. 

Naoh We. 687 fehlt Mehreres, vielleioht 1 Band. 

We. 639: 82 Bl. 8™, 16— 17 Z. (21»/*X 16»/i"; 16»/»-17 
XlSVs*™)- ■— Zustand: im Ganzen gut. — Papier: 
gelblioh, stark, etwee glatt. — Einband: Pappband mit 
Lederr&oken und Klappe. — Sohrift: gross, weit, deutlioh, 
etwas rundlioh, vooalloe. — Absohrift 0. ueo /ns7. — 
Arab. Foliirung, dabei f. 71 ubersprungen. 

Sohliesst Bioh nioht anmittelbar an We. 688 an. 

We. 640: 47 Bl. (21V«xl6; 16-17X 11 — 12 0m ). 
Format eto. und Sohrift (etwas grosser) wie bei We. 689. 
Zustand: die Lagen fast lose im Einband. Bl. 2 — 5 
erg&nzt, von grSsserer, kraftigerer Hand. 

Sohliesst sioh nioht unmittelbar an We. 689 an. 

Die letzten Worte hier: ^^Xa*. ^\ y\ W 

'^Aa*.} ^js *&-*>f- d^"- «** cr-^ ^ l^)i 

We. 641: 41 Bl. i u , 0, 28-27 Z. (24x18; 21-28 
X 15— 16 , /» om ). — Zustand: fast ganz lose Blatter nnd 
Lagen; eehr unBauber nnd fleokig, besonders an der oberen 
Eeke, ausserdem haupts&ohlioh f.20. 21. — Papier: weiss- 
lioh, stark, etwas glatt — Einband: Pappdeokel mit 
Lederruoken. 

Anfang f. I 4 : vyii»M ^bci?. a ^s?. U ^ ^airf 

^J! \S \j, o^Ls* u* Lfi^L* «& £J~^> Li* 0* 

Schlieset Bioh aioht an We. 640 an. Dieeer 
Band beginnt damit, wie yo von Beinem Vater 



vj^«* «5UUJ! die ErftiUiing eeineB Versprechens, 
dass der Kftnig (j» } Jt «3UlJI ihm seine Tochter 
zur Frau geben solle, erbittet. Dieeer aber, 
der zugegcn iet, sagt, daruber habe er keine 
Maoht; und als jener erstaunt naoh dem Grunde 
fragt, antwortet er, sie sei mit .$&)>' verheirathet. 
Diescr, der sich am Orte befindet, wird herbei- 
geholt ; Anfangs weigert er eich zu kommen, 
weil er fur sein Leben furchtet, aber der Konig 
u» 5 Jl verbtlrgt sich fur seine Sicherheit, etc. 

Der Band schlieset mit der Untefweieung, 
welche der 6eih ^U dem Kfinig Seif giebt, 
auf dem Nashorn zu reiten, und mit der Be- 
gleitung, die er und seine S6hne ihm naoh der 
Stadt csjL*- geben; und erzahlt endlich von 
der in Folge eineB TraumeB erfolgten Bekehrung 
des jyi ^j \ fA n*aA zum Islam und der Frei- 
gebung seiner Gefangenen, darunter yO wlUit, 
Sohn deB Ui^» u&Ui'. 

Schluss^f.41': Ui «5^fili>l li% y>aw »J i\J& 

Sohrift: gross, ziemlioh gedrangt, etwas rundlioh, 
deatlioh, Tooallos. Die Sohrift geht meistens bis knapp 
an den Rand. — AbB.ohrift vom J. 1228 Qafar (1808). 

Mit diesem Bande 1st der Roman nioht zu Ende, 

9121. We. 643-652. 

4 10 , c. 19-28 Z. (22xl5 8 /«; 16-17 l /»X HV* 0111 ). — 
Zustand: ziemlioh gut, dooh fast loBe_ im DeokeU — 
Papier: weisslioh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
band mit Lederruoken. — Titel We. 648, f. 1»: 

"** o«>i >JiXaj? ^* wAa*** *"^W q* tJi*' 
(mit Hinzuffigung des frflheren Besitzers: 

' ^e^iJ! till vX*e g-^iJI <-a5^ O*) 
Anfang f.2»: ^^Jj-1 0^5 ^11 «H tX^I 

55 . . . £&> yjj (j^t ^ ^J^oU^ ^LT 

«Jt 1JI «^i U (Oiy U 0> JCj. Ljj tf U *aj v ^ (^ 

Dieser Band enth&lt eine im Einzebaen yiel- 
faoh von We. 624 versohiedene Darstellung der 
Gesohiohte des K6nigs Seif. Besonders zu 
bemerken ist, dass der ganze Absohnitt f. 1— 81 
dort fehlt und dass der Anfang jener Hand- 
Bohrift hier, der Saohe paoh, auf f. 31 b unten 
zu finden ist. — Unsere Handschrift beginnt 
mit der SohSpfung (u. zwar zuerst der HimmelB- 
tafel) und koramt sohnell auf Noah zu Bpreohen, 

10* 



GROSSE ROMANE. 



No. 9121. 



handelt dann von der Sintfluth, ferner von 
Theilnng der Erde unter seine 3 Sohne Sem, 
Ham und Jafet »md von den Nachkommen Sem's. 
Einer derselben heisst ^U^l *C* ri 0^» (Sohn dee 
f \J.tai\ f <X^,)i derselbe hinterlasst 2 Sonne, 
tlo.jo.Jla*! und ^*e. (jilj.| . Jener ubernimmt 
die HeiTBcbaft des Vaters und erobert viel dazu, 
wendet sich znm Gotzendienst (dem &s>\) und 
macht, um das Leben besser zu geniessen, seinen 
Bruder zu seinem Stellvertreter in der Regierung. 
Alsbald tr&umt er einen beangstigenden Traum, 
hat ihn zwar am Morgen vergessen , will ihn 
aber dpch gedeutet haben. Dazu ist freilich 
Keiner im Stande, bis sich denn pldtzlich ein 
weiser Einsiedler . vom Berge ^Ai^JI, Namens 
{ yHf & -i^*^H> einfindet und ihm seinen Traum 
erzahlt und dentet: er werde einen Sohn be- 
kommen, der ihn tddten und um die Herrschaft 
bringen und auch die Grossen des Reiches 
todten werde. In Folge dessen werden dann 
die schwangeren Weiber seines Harems um- 
gebracht und weit und breit befallt die Vater 
Furcht, der K6nig moge ein Auge auf ihre 
Tochter werfen und ein gleiches Loos ihneu 
zu Tbeil werden. Aber die Tochter eines ihm 
untergebenen Konigs Hassan , deren Namen 
^, fuhlt dennoch Beruf in sich, Tasst ihr Bild 
malen, sohickt es dem Konig, wird in Folge 
dessen seine Frau und gebiert eine Tochter, 
die unter dem Namen JU^I KjyJu heimlicb auf- 
gezogen wird. Als sie erwachsen ist, verlasst 
sie eines Tages ihr Versteck ; der Konig erblickt 
sie, verliebt sich in sie, will sie auch alsbald 
geniessen. Da geht die Mutter zu ihm und 
erzahlt die Geschiohte, er aber verwirft sie und 
besteht auf sein Vorhaben. Da legt sich sein 
Bruder ins Mittel und erhalt von ihm 10 Tage 
Aufschub, ihm ein gleiches Madchen zu schaffen. 
Er rnacht sich auf den Weg, mit Zehrung ver- 
eehen, und gelangt in das Thai oLs-.AJt ^1,, 
wo er einer schonen und tapfern Jungfrau 
begegnet, die nur den als Mann haben will, 
der sie im Kampfe besiegen kann; sie heisst 
:^-U>Jt olo, Tochter des J^/JI «jUUJI. Diese 
scheint ihm fur seinen Bruder ganz geeignet; 
vielleicht auch erschlftgt sie ihn im Zweikampfe' 
dann sind sie Alle frei von dem Tyrannen. Er 
reist also nach seiner Residenz «J! *Uu*> zu- 
rttck und berichtet ihm von seinem Funde; in 
Folge dessen schickt er einen Boten, um sie zu 
werben. Sie schickt denselben an Nase und 
Ohren verstummelt zuxuck. Da geht er selbst 



bin, besiegt sie im Zweikampf; der oben ge- 
nannte Weise erbaut ihr im Umsehen ein pracht- 
volles Schlpss, der Kiinig wohnt ihr bei, sie wird 
schwanger und gebiert einen Sohn. Dem Vater 
wird ein fremdes todtgeborenes Kind als das 
seinige gezeigt und froh daruber lftsst er es 
begraben; jener aber, dem der Name «*jge- 
geben, wird in einem fruchtbaren Thai neben 
einer Quelle ausgesetzt und ihm zur Seite Kost- 
barkeiten und ein Schriftstuck gelegt. Dort 
findet ihn der Emir der ^^j, Namens (J^*, 
der selbst 2 Sohne hat, den y,£j und J^o; 
seines Alters wegen hatte man ihn seiner Stellung 
beraubt und so war er fortgezogen und in dies 
Thai gekommen. Auf der Schrift, die bei dem 
Kinde lag, war die Bitte ausgesprochen, das- 
selbe aufzuziehcn; in der That nimmt er sich 
des Kindes an, das er bliil ^ nennt. Eines 
Tages verfolgt er auf der Jagd ein Reh und 
kommt dadurch zu der Wohnung des Weisen 
^XJI auf dem Berge ^Xi,s^\; dort trifft er ein 
schones Madchen, vom Geschlecht der Ginnen, 
die er sofort heirathet, und die einen Sohn 
bekommt, der den Namen ^jU* erb&lt. Nach 
7 Jahren besucht er einmal den Weisen wieder, 
findet, dass die junge Frau seit einem Jahr 
todt ist, uud nimmt seinen Jnagen mit sich, 
der an Kraft und Gesundheit vortrefflieh zu- 
nimmt. Auf einem Streifzuge begeguet er mit 
dem ^leJI ^L> dem ElHidr, der sie. zur Religion 
Abrahams (d. h. dem Islfim) bekehrt, dem 
Letzteren sagt, er heisse ^j', und dann ver- 
schwindet. In Folge dessen bekehrt sich die 
ganze Familie zum Islflm und Tobba' wird daB 
Haupt derselben. Der kunstfertige Schmied 
pLu, echmiedet ihm aus einem Donnerkeil ein 
Schwert, das den Namen oU*J| oli erhalt; bald 
hernach ersucht ihn der Weise J^XJI ihn zu be- 
suchen, da sein Ende herannahe. Er geht bin, 
nimmt mit sich den VjSj und fjiU\ und ^U 
und J4I4 Jt und Grosse des Reiches ; jener zeigt 
ihm einen Schatz an; ein Drittel soil er davon 
selbst nehmen, ein Drittel an Vj ^, den Rest 
an die Armen geben. Dem Jefrib trfigt er 
auf, mit seinem Antheil nach ElhigBz zu reiten 
und dort, wo sein Pferd stillstehe, eine Stadt 
seines Namens zu bauen: sie werde durch den 
kommenden Propheten MoBammed, der dort 
wohnen werde, beruhmt werden. Darauf stirbt 
der Weise und wird begraben. Der Schatz 
wird geboben und nach der Bestimmung ver- 
theilt und nach Jahresfrist brieht JeMb auf, 



* 



No. 9121. 



GROSSE ROMANE. 



77 



um den Platz der zu griindenden Stadt zu 



ermitteln. InzwiBchen fasBt 



tf\&\ (d 



ein Feueranbeter war) den Plan, Beinen Bruder- 
sohn, den Tobba', aus der Welt zu sohaffen. 
Er veranlasst, dass deBeen Halbbruder auf eine 
weite ReiBe geschickt wird und benutzt die Ge- 
legenbeit einer Jagd, jenen zu blenden, scbreibt 
dann auch an den Negerkonig JLb Ji^P, gleich- 
falh einen Feueranbeter, ins Land zu kommen 
und es in Besitz zu nehmen. DerBelbe kommt 
mit seinen 2 Wezlren, o^-ft*- und o^*^ und , 
einem grossen Heere an, der geblendete Tobba' 
flieht mit Beiner Mutter (von deren Beziehnngen 
zu ihm bis dahin keine Rede gewesen) und 
mit nicht wenigen Sohatzen und Begleitern 
naoh Persien. Dort wird er dem Konige von 
^31 &*&0, Namens OJ o AA (in Folge eines 
Ringkampfes) ale tapfrer Held bekannt, derBelbe 
zeicbnet ihn aus und in einem Kriege mit 
•UN v_a*«, dem er Beine Tochter oUUJl gli - 
abgeschlagen ,hat, und der ibn arg bedrangt, 
Btebt er dem Sab bin, nachdem er durch El- 
nidr's Beistand Beine Sebkraft wiedererlangt hat, 
bei, t6dtet den feindlichen Konig und vernichtet 
Bein Heer, bei welcher Gelegenheit er auch den 
/ fcU* wieder antrifft, und zieht mit jenem aus, 
3m auch nooh den Rest der Feinde, den Bruder 
des .U» w***, den oU r ^ und seine Schwester 
KJuK *c, zu besiegen und zu vernichten. 
Diese aber umgiebt ihr Land mit FeuerschlQn- 
den, jene konnen nichts ausrichten, (JjUw, der 
sich in die Stadt gewagt, wird gefangen, aber 
ihre Tochter, Namens ^IjAJI oft e, verliebt sich 
in ihn, tddtet mit LiBt Mutter und Oheim, und 
ruft durch MuB&biq die Feinde ins Land. 
Diese ziehen ein, todten Alle, die sich nicht 
zum Islam bekehren, und gehen nach eimgen 
Tagen zurttck naoh ihrer Heimat (^Jl &&S). 
Dort wird des Kdnigs Tochter mit Tobba', 
zum Lohn fur Beinen tapfern BeiBtand, und 
'Ain elgazal mit Musabiq vermahlt, und nach 
den Festlichkeiten ziehen beide heim nach 
.,*J1 *L«a*>. Sie bemfichtigen sich des LandeB, 
deT Oheim ***> /ji^ flilchtet in eine Hbhle, 
wird aber doch gefunden, geblendet, und busst 
seine Schuld in Gefangenschaa, in der er stirbt, 
ohne sich zu bekehren. Seine bildschSne Tochter, 
Namens *SIj, heirathet den £*i und wird 
schwanger mit einem Knaben, der alsdann den 
Namen jJl jJ vJ>~« erh&lt. DerBelbe wachBt 
heran und Bein Vater ubergiebt ihm, bei seinen 
Lebzeiten, die Regierung. Eines Tages erlftsst 



er an alle 300 ihm untergebeneu K6nige Schrei- 
ben, daBB Bie ihm Geld und Geschenke schicken 
sollen, dann beruft er eine VerBammlung seiner 
Reichsgrossen und whtt die Frage auf, ob wol 
Jemand ihm an Tapferkeit und Ansehen den 
Rang streitig mache? Darauf antwortet schliess- 
lich Einer, er Bei auf seinen ReiBen in eine 
wohlbefeBtigte und wohlhabende Stadt, cr *A c?A e 
genannt, gekommen, deren Konig Ba'lbek ausser- 
ordentlioh machtig sei. Darauf hin beschliesst 
er, mit einem Heere dahin zu ziehen u. s. w. 
Der Schluss des BandeB ist, dass Seif zum 
Konig r \/SV kommt, den ^^ v***** zum 
Isl&m bekehrt, und dieser dem K8nig rath, seine 
Tochter dem Seif zur Frau zu geben. Er ladet 
ihn daher auf Rath BeineB Ministers oS <**~4t 
zu sich. Die letzten Worte f. 61": ai JLSi 
^.ji &j£ «5JJ* (^ «*U» M •***• </ V"*' 

Scbrift: gross, nindhob, voeallos. — Abechrift 



c. «»/ini. 



We. 644: 4", 38 Z. (23 X H'/« »Vi XlW - Zu- 
Btand: im Ganzen fleekig und unifauber; der Rncken aus- 
gobeeBert; B). 18 dwcbgerissen und zusammengeU ebt. - 
Papiers celb, glatt, ziemlicb stark. - Einband: Papp- 
ba» P d mit LederVucken und Klappe. - Titel (von der- 
gelben nenen Hand wie We. 643): w**« * ^^ 

Anfang f. 1»: q*** <-**"> v***^ ^^ O" 

Ein Band von der Geschichte des KSnigs 
Seif, der aber nicht mit dem vorigen zusammen- 
hangt. Die Geschichte beginnt hier damit, dass 
Merg&ne den Seif zu seiner Mutter (o*^ K~*> 
die in einer verzauberten Stadt festgehalten ist, 
hmfuhrt und diese die Mittel angiebt, wie sie 
frei werden k6nne von ihrer peinlichen Lage. 

Bd 644 — 646, von dereelben Hand ge- 
schrieben, hangen unmittelbar zusammen. Nach 
dem Schluss von We. 646, Bl. 82' wflrde damit 
der Schluss des Werkes^vorliegen: y^l u^i> 
A.Z& f^< jf^ ^> f*>*^ ***** ^ 

^SIS ^.*, , 5 OJI ^ s oUU^I £/»> oUW ^ 

<^iL^\ JU\ i>y J^ £* ^ ^ ^ ^ 
Diese Seite allerdings giebt einen Schluss, der 
jedoch ganz kutz ist und von dem bei We. 624 



7 8 



GRQSSE EOMANE. 



No.9121. 



bis 632 besprochenen vollig abweicht; dazu 
kommt, dase dies Blatt von anderer Hand als 
die 3 anderen Bande geschrieben ist und auf 
Bl. 31 b die letzten Worte ausradirt und um- 
geaodert sind, um einigermaassen in Verbindung 
mit Bl. 32* zu stehen. Mir scheint, dass der 
Schluas von dem hier zuletzt Vorliegenden noch 
woitab ist; es schliesst dasselbe n&mlich damit, 
dass ^«/^ in Damaskus sioh zum Dienst eines 
Gotzen und dieSeinigen ebenfalls dazu veranlasst. 
Zuletzt f. 31": ,^-wJl ^ ^ifci ^ jX- 

Hud (id «»/,„) erginzt. Die Schrift des Bandes ist 
fcleui, gefflllig, gleiehmasBig, vocalloa. Um '""/ims. 

W« 2fc 64 w ! i? 1 ,^ //>«-mat eto. und Sohrift vie bei 
We. 644. Naoh f. 30 fehlt etwas. 

We. 646: 32 Bl. Format etc. wie boi We. 644. Bl. 21 
fast lose. 

, i ii !£!* 647 ir 22 Bl 8 ""> 19 - 20 Z - (20'/ 8 X U'/s; 17 X 
"It t ~ Z«atand: fleokig. Bl. 1 lose. - Papie* 
gelbl.ob, z.eml.eh stark und glatt. - Einband: sohleohter 
Pappdeckel. - Titel auf dem Vorderdeckel : ^^(iUIt . * 
Darnntor die Zabl b, aleo 5. Band. a 

An fang: A € xij a & ^U,, chXa\ yisj r ^jl 

f X*1ll £.1^ ^^ L*yj ^Jj oo«4 L^^aj W 6 A J- 

Die Geschichte beginnt damit, dass Seif 
aufbricht naoh u*L. j^ und den ^US auf 
seine Bitte mitnimmt, in der Waste Hunger 
und Durst aussteht eto. Sie schliesst hier damit 
dass iWaU den Seif durch die Luft hinbringt 
zu dem Schlosse der Konigin \jJ.\ y und 
dieser sie wie ihre Sohwester iup zum Islam 
bekehrt, diese ihn alsdann aber bitten, sie zu 
heirathen und sie solange bei ihrer Verehrung 
des Feuers zu lassen, bis er alle Stadte und 
Lander erobert habe. 



Dieser Band beginnt mit der Ankunft des 
Sinn und der ;jT & und ihres Sohnes s^j und 
dem Zusammentreffen der s.\^\ j^t mit ihnen; 
ferner mit der Entdeckung, dass "'der bei ihrer 
Zusammenkunft kraohzende Rabe der von b^. 
*13,^i verzauberte Seif sei und dem Befehl &a 
<j**i\ sie Alle sofort durch die Luft zu dereu 
Sohloss zu bringen etc. — Der Schluss des 
Bandes handelt von dem Kampfe des i\c.l ^a~ 
mit Konig ^lyl, der trotz der Tapferkeit Ei'n- 
zelner, wie des yo, dessen Zweikampf mit 
einem Habesiten ausfuhrlich eszahlt wird, in Be- 
drangniss ger&th; ferner von ^il ^ u. y^. 
Schluss f. 40»: *\fi ^ B s/4i ^ ^jLfc| Jj Ui 

Schrift: gross, weit, rondlioh, vooalloB. — Abschri/t 
«• 116 %737. — Naoh f. 30. 31. 37. 88. 89 Lucken. 

x 12-iS; " nd 649: 4 '°' u ~ 19 z * (22x 16; 16_17 

t ,„*!'» 6 ? l,; Zostand: in dor oberen Halfte fleckig; von 
f. 42— 49 ist der Rand nnten und zur Seite dnroh An- 
Btfioken von Papier vergrSasert. — Papier: gelb, stark, 
etwas glatt. — Einband: Pappband mit Lederruoken. — 
Titel f.l»: Ou. 8^*. ^ eJLiil 



a. .v u hrift l t ziei ? lio . , i g"» B . fluohtig, vocallos, nioht nn- 
dentLch. — Abechrift o. '»<»/„„. 6 ' "" UD 

We. 648: 40 Bl. 8™ 14-16 Z. (21x 16; 17x 12«»). - 

E SftlJS! 1 , ?, E,n ^- -;»J«i gelblioh, stark, glatt. - 
Einband: Pappband mit Lederruoken and Klappe. — 
Titel f. 1» oben: Uu~ M^ v ltf ^. reoht8 dft70B 

Also der 9. oder 6. Band vom Leben des K5nigs Seif. 

An fang: »^ } «j^ ^^ M ^j Jla 
wXa« ^Li A ^-v^ m^ l^ ^jty, ^^ ^j^^ 



Anfang: ^A^ JUS| ^ Ui Lil U I^J JLs 

O 1 ^ c^ U*!^ «^iJ^ «^^ ,> jASl K JLS ^m 
j»U«s W Ul U, ^ ^j^i ^ Xs> ^jt ^^,, ^^ A 

Beginnt damit, dass }i JZ Abschied von 
vJirt- nimmt, und dieser ihre Begleitung ablehnt, 
weite Wilsten durchwandert und endlich zu 
einem Riesen vom Volke der Amalekiter kommt, 
der im Stehen 60 Ellen miest, und ihm von 
dem auf sein Volk erzOrnten Konig und seinen 
4 Burgen erzahlt u. s. w. 

We. 649 schliesst sich unmittelbar an 650 
an. Es endet damit, dass Seif von Kdnig A^iSUi, 
das Wunderpferd ^ysLJt Jj£\ erhalt, das ihn in 
etwa 40 Tagen an sein femes Ziel, das Kampfer- 
land und die Lichtquelle ( ) yii\ ^ i }J i\a\ ^t), 
tragt. Im Kampferland angelangt will es nicht 
von der Stelle; vor Zorn t6dtet er es. Da 
erscheint plotzlioh iwisLfc, macht ihm daruber 
Vorwflrfe und erfahrt von ihr, dass das Kampfer- 
land vor ihm liege, und sieht wie eine Licht- 
sfiule in ^der Feme aufsteigen; sie sagt ihm, 
dass dort Ginnen hausen. Sie verlftsst ihnj er 
geht seineB Weges fort und hort eine Stimme 
sagenr zieh' deine Schuhe aus, diesen Boden 
betritt man nur barfuss. Er gehorcht der Stimme. 



No. 9121. 9122. 



GROSSE ROMANE. 



79 



SchluBs: {J^\) u£Jl«J £^s>t *-***" ^ 4*fy 

" We. 650 50 Bl„ 649 45 Bl. Schrift in Beiden grosB, 

rundliqh, vooallos. — Abschrift c. un /ini- — Ale der 
^ty ist 660, 2» n. 649,42" angegeben: ^JUJI^jI. — 

In 650 ist f.42— 49 in kleinerer blasBerer Sohrift. In 649 
fehlt naoh f. 14 etwas. 

We. 651: 4 to , o. 19-21 Z. (21 Xl6; 17V«X (12>/» bis) 
]B>/s < " n ). — Znstand: ziemlich unBauber, zn Ende auch 
fleokig. Bl. 9. 84 lose. — Papier: gelblioh, stark, wenig 
glatt. — Ein band: schleohter Pappdeckel. — Titel anf 
dem Vorderdeckel: vJ^ w&LJl. Darunter steht !•, 
also 10. Band. 

Anfang f. 1*: *i laJLS «*♦* ^LL *J JUi 
JJA\ fMk (2 >J±i B,UJI £** Ll4 t+i ^±>\h «,Uit 

Beginnt damit, dasB j>fcu den .wm zu seiner 
Mutter bringt, dann kommen sie zu seinen 
Brudern, die nach der inB Wasser gefallenen 
Scherbe (8)^1) suchen, den ^a* aber auf der 
Ineel der Seeungeheuer aussetzen (^j^l 8^f>)» 
wo er auf einen Baum, unter dem eine Quelle 
m ist und viele Knochen liegen, steigt etc. 
■* Der Band sehliesst damit, dass u^U^ 

Toohter des ^*s* g.*«J', eines Feueranbeters, 
entflieht mit y»oJ, dem Sohn des Seif d'u jezen; 
sie wird eingebolt, er entkommt, kommt in ein 
odes Schloss, genannt jy^>*^ o Aa£ ^> m welchem 
ein wunderbarerBrunnen ist, aus welchem allerlei 
Geetalten herauseteigen , darunter ein hocbver- 
ehrter Greis, deesen Toohter *w»U*» genannt ist. 

Die letzten Worte f. 34*: ^ cXoU, ,J>li 

Sohrift; ziemlich gross, rnndlioh, oaohlftssig, auch 
Bohief, vooallos. — Ab s o hr if t -c ls P°/i78». 

We. 652: 40B1. 8™, 17— 19Z. (20xl3Vsrl7>< 11 Vj™). 
Znstand: etwas unsaaber. — Papier: weisBKch, starki 
wenig glatt. — Einbaadi Pappband. — Titel auf dem 
Vorderdeekel: \_ft**» H-jyw. Darunter steht 1, also 9. Band. 

Anfang f. 1*: >-**** ^jc. ^l*/} |*gJU>l wj f& 
JUi jOx c>*J1 U+^i **** ***"*■& *5^t*"'' p*^ 1 ** 

Beginnt in der Erzahlung, wie es gekommen, 
dass die Stadt des Kdnigs £>bUi unter Wasser 
4p gesetzt ist und Elhidr Hulfe von Seif verheisst, 
dieser auch ankommt u. s.w. — • Es sehliesst 
damit, dass Seif im Kampferlande ankommt 
(s. We. 649), in Begleitung des -bj^*, dieser 
sich in der Lichtquelle badet, der Alte, den 



jener dort gefunden und der ihm Auskunft 
ertheilt hat, stirbt, nachdem er ihm Anweisung 
gegeben hat, wie er ihn bestatten eolle, welohe 
Anordnung er auch ausfuhrt. Dann giebt er 
dem Js 3 uc Befehl, ihn nebst einem Easten, in 
welchem Krone, Kranz und Gtlrtel, die Schmuok- 
stttcke der Balqls ehemals, lagen, von dort 
wegzutragen. 

Schluss f. 40": lit ^lXa*. L^ Jo>jt* *J ^Ui 
U ^JUJ^ ^^l ol* «J JLfii JU^I ^1 vi^rtfij 

Schrift: ziemlioh gross, rnndlioh, flnohtig, vocalloe. — 
Abschrift 0. l900 /i78B. 

9122. We. 653. 

162 Bl. 8", 16-.17Z. (16V»XHj UxVjf). - 
Zustand: ziemlich gut, am Ende fleokig. — Papier: 
gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit 
Lederrnoken und Klappe. — Titel fiber echrieben f. 1*: 

vjt**- l^5sJUJt B.,yw »l\# 

Anfang: »ii ^sA <u-^i ,»i«=l *JJtj <^ > ' 
«Jt X^yJt XjjL+Jt jy>% iitA^il ol5L4^il. *o|^ 
^p ^1 Vys^i A«^ * . . . a Upt (*.X> i o K 
,).«*o a * Li"' oty&il iiU?- u* olyCaJI ^Aorf ,»*»« 

Geschiohte des Kfinigs Seif in Abktirzung. 
Der Anfang ist im Ganzen so (aber kurzer), 
wie er bei We. 643 besprochen ist. Dieeelbe 
ist hier vielleicht bis zur Halfte vorhanden. 
Zuletzt- ist die Rede von den Erlebnissen des 
jtaUe und der #-&4ijJI und dass Seif um Er- 
laubniss bittet, sich zu Macr zu begeben. 

Die letzten Worte f. 162 b : f^i* v"^ * 

Darauf sind in etwas grfisseren und grBberen 
Ztlgen, aber wie es scheint, von derselben Hand, 
wie die des ganzen Bandes ist, unten auf der 
Seite noch ein Paar Zeilen hinzugefttgt und so 
auch auf der Innenseite des Hinterdeckels, um 
einen scheinbaren Schluss herbeizufuhren. Zu- 
letzt: \&>-\ ii • . • f+» ^^ j^» a 1 ^ *^* 

Sohrift: gross, rnndlioh, vocallos. — Abschrift, 
naoh der Bemerkung aaf der Klappe, von ^jfa A»\ 

J&Jj-S flJM oft-*" ^ CJ*'» im J - l538/l8W - 



80 



GROSSB BOMANE. 



No. 9123. 



8. 'Antar. 



9123. 



We. 901— 960. 



Diese B&nde enthalten den Roman 'Antar. 

Das Werk ist aus verechiedenen Esemplaren zusammen- 
gesetzt und fast yollatfindig. Daa Format ist theils 8", 
theil8 4 10 , c, 19 Zeilen. Zuetand: moistens etwas lose im 
Deckel, zum Theil auch lose Blatter, nioht iiberall dauber. 
Papier: etwas brfinnlieh, ziemlich d&nn, nioht glatt, 
Ein band ^moistens Pappbd mit Lederrficken (u. Klappe), 
uberall mehr oder weniger Bohadhaft, besondere auoh im 
Rfioken. — Die S oh rift dieser Bfinde ist durchaohnittlich 
ziemlich gross, gat, regelmftsBig, vooalloB. Sie ist aber 
nioht flberall von dereelben Hand. Abeohrift meiatens 
vom Jabre ,sa »/i 8 6i , auch ««»/ I8a (z. B. We. 957); vom 
Jahre » •»/,„» (We. 930); "% m (We. 959. 960). 

We. 901 : 60 Bl. 8™ (21x15; 14 X 8 3 / 3 -9™). Der 
TiUl fehlt, nftmlich: J£i£ 'i-UM 

■ :E8-.begiant-,6o:,-jjfJL> l o\^-\ «5iUt aJLJ Om^I 

iy \£^ aJJjJI Q-tlJ '^P^S -SMi\.£ qJ -aaS B^w 
'^W% L*ala% ^LsJU, (e^Jt J^t S^ysJ! SjjLs- 

Vorangeht aber der eigentliehen Ge- 
sehichte des 'Antar eine Vorgeschichte ; 

Ala Erzabler dieser Geschichte wird zuerst vor- 
geftlhrt: ju^,^^^,. — Diese Arabische Vor- 
geschichte ergeht sich zum Theil in behaglicher 
Breite (bei bekannten Personlichkeiten der Sage), 
zum Theil sehr kurz (z. B. f. 50"). Nach der 
Erzahlung von Ibrahim kommt die Rede auf 
die letztwillige Verfugung Nizar's an seine 
4 .Sfthne ^U»l_j yoswj t&tijs ^Ljf ; weiterhin wird 
die Geschichte der Kameelin der (j^JI erzahlt, 
mit ihren Folgen, etc.; von Elmohelhil und 
seiner Herrschaft und Gefangenschaft und Tod 
(902, f. 4 b ). Vom Konig 24*^k&. und seinen 
4 Sohnen, Zwejkampf mit der Furetin ujU^JI, 
Tod, und von der Niederlage der Bena '/J*** 
und Heimflucht. Nach des Konigs Tode wird 
sein Sohn'Amr und nach diesem Zoheir Konig. 
Er racht an vWyi den Tod des Yaters, und 
kehrt eiegreich zuruck. Seine Gefichichte mit 
dery&Lj, Tochter dee iXj^&JI, u. Verheirathung : 
unter ihren Kindern die BJysim (902, 20 b ). 

Nach dieser Vorgeschichte beginnt f. 21 B 
der Roman selbsfc. Eigentliche Titelaufschriften 
fehlen, doch steht in der Regel vorn in jedem 
Bande, meistens auch auf dem Deckel, die An- 



gabe, der wievielte Band es sei. — Die Ab- 
weichungen der verechiedenen Exemplare dee 
Werkes sind ziemlich betrachtlich, obgleich die 
Erzahlung im Ganzen denselben Verlauf nintmt, 
auch die Aufeinanderfolge der vielen Gedichte 
ziemlich die gleiche ist. Im Einzelnen y enthftlt 
die Wortfassung des Textee grosse Verschiedeu- 
heiten, auch die Gedichte haben weder stets 
dieselbe Lange, noch dieselbe Folge der Verse. 
Unter den Ged^hte 11 — im Ganzen tiber 
6000 Verse — ^ kommen auch die Mo'allaqat 
und das Gedicht des Ela'ia vor, aber die Ge- 
dichte 'Antars, wie dieselben in dessen Dlwan 
vorkommen , habe ich nicht darin gefunden, 
wenngleich einzelne Gedichte damit ahnlich 
sind (z. B. Spr. 1297, f.46 b und 1353, f. 12"). 

Das Werk ist uberall in gereimter Prosa 
und von grossartiger Composition, das Leben 
der Arabischen Stamme und Helden urn die 
Zeit der Geburt Moliammeds wiederspiegelnd 
und kunstvoll die geschichtliohen Traditionen 
zu einem Gesammtbilde benutzend. Die Spraohe 
ist nicht Uberall correct, aber doch nicht eigent- 
lich vulgar; auch in dieser Hinsicht alien. tlbri- 
gen Werken ahnlichen Inhalts uberlegen. 

Schluss f. 60 b : U o^j f^j^ \yS^ Q \ s 
\ySj (^J^aij ^0*4 t 5 ^«jj (= Spr. 1812, f. 1 
bis 56% 5 v. u.) 

We. 902: 60 Bl. 8™ (21 X 15; 14 x 8 9 / 8 — 9 cm ). 

Anfang: ^t ^Lb ^J & J^%«J! 5 I^L^ 
»^jfc!>! 03 (j*Lw*> qI/j (jmL*c> — Schluss: 

(= Spr. 1312, f. 56", 5 v.u. bis 1313", 30\) 
Wo. 903: 68 Bl. 8 TO (21 X 15; 14 X 8 9 / 8 -9 (lm ). 

Anfang : **wjX» ^ nAs- ^aPj diJUI! &J* f^>|j 
iCiwL^; jU» 5 — Schluss (Baslt) : 

(= Spr. 1313 b , f. 30* bis 1314, 27 b .) 
We. 904: 60 Bl. 8 TO , 19 Z. (21 x 15; 14 X 9 cm ). 
Anfang (Baslt) : 

Schluss: £vt] I&jZa fiji J^J-I oLiUa «j 
(= Spr. 1314, £ 27 b bis 1315, 11».) 
We. 905: 70 Bl. 8 TO (ebenao viel Centimeter). 

Anfang (Tawll): ^^xJtj ^^aJiJIj y^.J ^^Li^wt 
Schluss: [Uj] ^iLx^ 5 ^ & i ^/J' 

(=Spr. 1315, f.ll"_49 b .) 



No. 9123. 



GROSSE ROMANE. 



81 



Wa„ S8i: 70 Bl. S n (ebenso). 

Anfang (Tawil): ^Ub jy> i^UUc cO^LA U» 3 
^ Sbhlusls : &SW5 «iU: 5 J^JiS "5H uA* Us JU«*,UJb &*JS^ 

(=Spr.l315,£49 b bis 1316, 24 b .) 
Wo. 807: 70 BL 8 TO (ebenso). 

Anfang: qa «us l^Us?. ,*% UUJi p# mj^I 
JmkuJI KaasJI — Schlues: >S^ S f»& ^ u^ 

bis 1317, 15 b .) 

We. 908: 74 BL 8 TO (ebenso). 

Anfang: ^Jl t^lia kJjj ^s- \&ma jljl Jj 
Schluss: iXjuj LiuJI jb q* Ut jmAc! «>ii' q! ^' 
(=Spr. 1317,£15 b — 52 b .) 

We. 909: 70 Bl. 8™ (ebenso). 

Anfang; J^f! ^t LLoj Lit 131 \MvXfc \* I3>£ 
Schluss : &Ag ly**** slJUe /&Lsm 5 uls gJb caSl$ 
= Spr. 1 317, £ 52 b bis 1318, 30 b .) 

We. 910: 70 Bl. 8™ (ebenso). 

Anfang : i>Le 5 ***a> OjS*j &XftLw q* — Schluss : 

(= Spr. 1318, f. 30 b bis 1319, 7*.) 
"♦ We. 911: 57 Bl. 8™, 0. 15 — 21 Z. (21 X 15; 0. 16-17 X 

11— 12 cnl ). 
Anfang: «/> JoLlJ! cy^Lw U>_^ w^' i3*&> ^y** - 
J-A k^» U fLkwJ — Schluss: C^ ! >> vXas 53! 

fOs-o^ (== Spr. 1319, £ 8«— 41».) 

We. 912: 70B1. 8 T ° (wie 903). 

Anfang: cLwwJi V^' o** Nr 1 **l"**H 

gLr*j! «3^> ,$ fJ&* _^>^ 

Schluss (Kamil): ^s\*j WJJ>c> r UJI jA> ^vXs? 
(== Spr. 1319, f. 42" bis 1320, 6\) 

We. 913: 70 Bl. 8 T ° (19 Z-), 21 l /a X 15; 14 X 9 cm ). 

Anfang (Kamil): V,uX«a* 5! ta,_j^ ^l ^jJI 
Schluss: Jlsis ^Ulacj *)j>5 0^^ e i O** 6 £*" 
Lm^I (=Spr. 1320, f. 6'— 57 b .) 

We. 914: 72 Bl. 8™ (ebenso wie 913). 

Anfang: U,l: vju/ L&Jt ,«~&c V^-' '^ 0' 
Schluss: Jw« 5 ; 13 0>j> jU*Jb t3! s ^UJ! «£J3_}£> 
[Jliafl»] a &*!& (= Spr. 1320, £ 57 b bis 
% 1321, 55 b .) 

We. 915: 68 Bl. 8'" (21 2 / 3 x 15>/3; 14x9V«). 

Anfang: o^tf f*& >:, **i <i* ^2 ^l^ 3 ^' 

Schluss: tol^QEj IgdS gwOyJt v_aac ,3 LjUab} 

(= Spr. 1321, £55" bis 1323, ll b .) 

HANDSCHRIFTEH D. K. BIBL. XX. 



We. 916: 68 Bl. 4*° (22x14; 14— U«/» X 8 l /s— 9°*). 
Anfang: IjajLb^ «Ju» fc&lS U^jAw/t^Sj l^vid' 
Schluss: 0iAALfil 5 &*JJ3 kjwi*j (^^fcT ULjI jis 
^ Lifl »^9 5 4» (= Spr. 1323, £ ll b bis 
1324, 10».) ] 

We. 917: 60 Bl. 4% 18-19 Z. (22 X 16; 17 X 10-11 8B '). 
Anfang: UUa^z JV^j «3^ ^ Ma^' ^ 
U>Oe 0^*3 ^Ws — SchluBS (Motaq.): 

(= Spr. 1 324, f. 1 s bi8 1 325, 22 B .) 
We. 918: 60 BL 4 to (wie 917). 

Anfang (Motaq.): ^^5 ■&*& * P M 

Schluss: i^J^ i^^^ o*^° h^S 
^131, ^U(=S P f.l325,f.22'bis 1326,33 b .) 

We. 919: 60 Bl. 4 40 (wie 917). 

Anfang : wAAJul, j&xiW ^Ud ^-« 5 ^5o OSjlJq 
Schluss: l j**ii* ^« «^*i iJUsi ol^'s uUjij 
Jl^H £^ 5 (=Spr.l326, f.33 b bis 1327,49 a .) 

We. 920: 60 Bl. 4 to (wie 917). 

Anfang: /ssA-, *h&g »^J 5 f$l gJjovSSh ^« 5 
(J.W* ^ obU — Schluss: fUUt J^T JOe 
SyJLSi t I3mJJ .V>* & (= Spr. 1327, £ 49^bis 
1328, 58 a .) 

We. 921: 71 BL 4% 21-22 Z. (22xl5V 9 ; IVh^lStyX 
H_12«>). 
Anfang: ^s> 3^1 q/> >Xj "!( (iUiil «JU3 ^sj 3 
^4^(5 ^UJI,— Schluss: ^ ^ ^1 ^j 

(= Spr. 1330, £ 25 s bis 1331, 50 b .) 
We. 922 : 87 Bl. -4f (22 X l5>/s; 0. 18 X 12«*). , 
Anfang: U M> $£ } vi^Ul s-A2 B a L«S ,yi 
jlaaJt *>S> J=»i — Schluss : Lf J>>^ vy*L^t ^5 
jyu JJW! wi ^ «^J->>La^j "2(1 (= Spr. 1331, 
£50 b bis 1333, 32 b .) 
We. 923: 46 Bl. 8™ (2lVa X 16; 17 X 12-12Vs oa ). 
Anfang (Baslt): vXS, u^LeJ) C^a J.t Ut* ^"Hyt 
Schluss (liaflf): (^-« f& ^W^ 1 (^ o^ 
(= Spr. 1333, £ 32 b bis 1334, 12 b .) 

We. 924: 67 Bl. 8™ (20>/«xl5; 17 X 11 — llVa 0111 )- - 

Hftngt nicht mit 923 unmittelbar zusammen. 

Anfang : D li <£p^o «<i5U3w J*Aj "^ w5U*Xj 

g^T /J^' — Schluss: olL*Jt. »-»* (^J tUJ 

-£* \ UU jtS u^^t ^1^1 (= Spr. 1384, 

£ 10° bis 1335, 28 b .) 

ll 



82 



GROSSE ROMANE. 



No. 9123. 



We. 926: 85 B). 8™ (21 3 Ax 16; 17-18X 11-12«">). 
Anfang: Os^ IjJs^ ^ J*u juflJb.^^aJI ^ 

Schluss: pU^iJU, ^L^aJt *jLc outSyS jt^iw Jiw 
(=Spr. 1335, f. 28" bis 1337, 30 b .) 
We. 926: 116 Bl. 8™(15xl0»/*; ll-12V>X7-8™). 
Anfang: JL> L. ^1 ^yu Q l VI ^yrjlS 
*** ai * £* — Soh)us6: u-jli, *JdU*s cXa» juH 
vi>^r \, ij^i* (= Spr. 1337, f. 13" bis 
1338, 29'.) 
We. 927: 92 Bl. 8" (15 x 10*/*; 11-137, X 7-9 V>). 
Anfang: «xJ Vj*^ b^ O* \s^' *** d> 
W?^ o' U*** l^* — Schluss: JJS j :]l yi- ^ 
■J*«V t>*^ j^^tj, Jj^kll j*«J1 |j^ oudjcl 
(= Spr. 1338, £ 29» bis 1339, 21 b .) 
We. 928 : 50 Bl. 8™ (21 '/« x 14 1 /,; 17»/s X 12"»). 

Anfang: J^kil ^mJI .. : ; | jo. vj^^M ^- ^ 
Jl^il JL»s Jjwjj — Schluss: f^j\ fjjjt ^^^ 
yi^ 5 *>L> l^,u3 ^ (= Spr. 1339, f. 21" 
bis 1339, 64 b .) 
We. 929: 73 81^21'/, Xl5'/,j 17V,-18V,X10»/ S 

Anfang: jjb.JI ^Xasmj j* tjrsJl^;, ^fa, 
iUiLJlj l^-^Jj — Schluss: .ibb vJI fjlA^ 
Lil ^ijJiJi «Jd3o Ut v-^ ^^ (= Spr. 1339, 
f.64 b bis 1340, 65'.) 

We. 930: 68B1. 8™(21xl6Vs; 16V»-17V 8 xlO-llV s «»). 
Anfang: St^l ,kXS» ^ «~k3 V . jj| 3 ^ ^ 
Schluss: mU ^t ; ^ fjx* \J^ M JjUs- 
l^J^?- ^cs^' ^U, Jkj>| . . . (jbJ^X* *jas> 
(=Spr. 1340, f. 65' bis 1342, 3».) 

We. 931 : 60 Bl. 8" (21 x 15 ; 17 »/» X 12"»). 

Anfang: «*o^ U bl, ^Lub ^CJL J ^&\ 
O^*^' <^ ! — Schluss: r LI X&S W ^ 
yU*Jt j^> ^yi g^J| j; 3 ( = gp. 1342, f. 3" 
bis 1343, 37'.) 

We.932: 95B1. 8«(18'Axl3V S ; laVs-HVsXSV^-lOV,,^. 
Anfang: ^ _&Jt c:rA »^t >^ ^ yUJt, 

(•*^*>.-yi«oJt — Schluss: Ltfto Lu> U U,Jt 
y^Ub ^1 ^U* xU% (= Spr. 1343, f. 3 7* 
bis 1345, 3'.) 
We. 933: 73 Bl. 8™ (21 x 15'/«j 15-18»/ S X 11-12«»). 
Anfang: ^ ^J^ls, a *>oU ^ ^ a LXJI 
bj«it — Schluss: £ ^U, ^XJLc U^sj^ 
oL*JI KJol^ w^AXiu IaxUs ot^l *xs> 
(= Spr. 1345, f. 2 b bis 1346, 25\) 



We. 934: 72 Bl. 8™ (20«/s X 15; 17— 17«/s X 11»»). 
Anfang: _^! I j^> ^ £ JUU! a> Jo ^ a,>JuJI 
l$J oJlii — Schluss: VjS ^ wxJlS cm "tf 
*UI o^i yoJl ^} JOS ^ ^(^ Spr. 1346, 
f. 25* bis 1347, 22».) 
We.935: 67 Bl. 8™ (2q l /,X 15; 17-17V?X 11«»). 
Anfung: ( » i ^| J Ij^l jJilSl w5^^ 4« Os^ 
>b^i (j«yt — Schluss: ^OJSj, cL*jfij c^ JJ' 
j^jju^VI Jb" (= Spr.1347, f.22' bis 1848, 19 b .) 
We. 936: 59 Bl. 4* (22 x L5«/»; 17-18 xlO~12V»«»). 
AnfaDg : j^Mi^ *UaiiJt 5^ jOS ^ j>J.\ *& ^ 
Schluss: JUi UJI^^| :iy , ^ajo* U, 
(=Spr. 1348, f.19» bis 1349, 22 b ,) 
We. 937.; 92B1. 4 to (22X16; 17-^18 x 10^-1 1«»). 
Anfang: KeLJI b>c. D U*Jt yi.1 ^«V| JLfij 
okr^ 1 !^i^ — Schluss: j^AJI J^S c5 *m*U 
^,yi JLS «_^XJt» y J Jt ligy jC i il J (= Spr. 1349, 
f. 22 b bis 1350, 15'.) 
We. 938: 37 Bl. 4«" (22 x 15 l /»; 16Vs-18x 10<"»). 
Anfang: ^*iU> r ^LX» 1^ XL* «>*m» Uii JL5 
yilJt JuSU q* — Schluss: Ui3b *^le j^L 

(= Spr. 1350, f. 15» bis 1351, 22 b .) 
We, 939: 98 BL 8™ (16 l /4 X 11; H l /«— 13«/» x 7«»). 
(Synon. von Schwert, Lanze, Panzer, Pferd, 
Kameel, Wein, Schlange, f. 90— 98.) 
Anfang: D UyJi SCJu ^ ^^ jSl ^J, ctu^ 
Jltu^^ BjyjvJI — Schluss: XX* *Usuai ^ 
t>oL«J! ^1 j*x «J JUy (= Spr. 1351, f. 23' 
bis 88 b .) 
We. 940: 110 Bl. 8" (20»/»Xl5; 14x9Vi«»). 

Anfang: jUb M )^> ^ J^, ^\ ^L5 iol ^ 
^UJI D it ^tj, &J _ Schluss: BjTUi ^ 

O*^ £**^* cf^i 6b* O^ 5 >H \>^j 
(== Spr. 1351, f. 88 b bis 1352, 62 b .) 

We. 941: 98 Bl. 8™ (20»/» X 15; 14-18 x 9V»-18 e »). 
Anfang: L. fcy^j o^- ^ ^^Xs. L(J U ju0.Uu« 
Ooy — Schluss: «5JU>5 j»4^j (jUJI ^J Jjkoi 
JlS vW^I «>-m lXSj wUJI (= Spr. 1352, 
f. 62 b bis 1353, 55'.) 

We. 942; 94 B1.8" (21»/ 8 X 168/*; 17-18 X 11V»-12«»). 
Anfang: *JI ^^^ «&&, Q \ ^^ ( _ > ^UJ! t^ 
Lit ^^U — Schluss: (JUj ( _ ? *3* j£L ^P.bp 
xit ^- jiu U wbLr o t Ou*il(= Spr. 1353, 
f. 55'-^80 b und 1292, f. 61 b — 113".) 



No. 9123. 



GROSSE ROMANE. 



88 



We. 943: 79 Bl. 8™ (21% x 16; 16Va-18 X 10 1 /s-13 6m ). 
Anfang: 'tU**o ^cSj* LJj>ta ^i jiu^ vjhj Ou» 
Jaii\ : \Jh9iX> — Schluss : '_Awi^J! JiiJI fUfrJt lit 
'bj^-iS, ,****> ^y>- vi*J (= Spr. 1 292, f. 1 1 3 b 
bis 1294,46'.) 

We. 944: 78 Bl. 8™ (21%X 16; 17 — 18 X 11— U°»). 
Anfang: *jil* ^^Jj ^S\ ^J»J| Ut 

Schluss : Jls ^jLJLj J>s» L« iXev> _^! yoj! LJ* 
(—Spr. 1294, f. 46* bis 1297, 33».) - 

We. 945: 83 Bl. 8 T ° (21VjX 15'/a; 16-17 X IlVa " 1 ). 
Anfang: JL^U! a^jj U wis L-oaAJ1 ^xi ^ U Ul 5 
Sohluss (Kamil): 

(= Spr. 1297, f.34 a — 96'.) 

We. 946: 64 Bl. 8™ (20y 3 Xl5; 15— 19 x 10— 13"°). 
Anfang (Kamil) : wjlc u*jji ^ J^aS ^ ^ 
Schluss : j^fc.Lil jl*A"!(! ^ »b| ^^j jLi!^ ( JJiA\ i 
(= Spr. 1297, £ 96" bis 1298, 43 b .) ' 

We. 947: 61 Bl. 8™ (20% X 14Va; 14Va-15VaX9-10 l /j 0,n ). 
Anfang : ^$> gs-j oo a Lwa*JS bfj C5 ***>'!f! Jls 
jt^A^P ^^ ^Jj^'i — Schluss: UJ ^^s- i>^ 



(JH 



'j***' 



(== Spr. 1298, f. 43 b bis 1299, 64».) 
<P We. 948: 85 Bl. 4"> (22x16; 16— 17 X 10— 12<»»). 

Anfang: ^y *■**!:> yU* t5U» u^&H^ Lj iuSL 
Schluss: o^AwaJ! q-o waS 5 l ^*a>aJI j^ jLo UJj, 
o>yJI ,>jJI !>x«j (= Spr. 1299, f. 64" bis 
1301, 58 b .) 
We. 949: 86 Bl. 8™ (16 X 10; llVa-13 X 7 1 /a onl ). 

Anfang : bvAj^s ^ Oj*J! 5 LuaiiJI / As- L*jlX» 
J>lj^> ,_^fc v^s — Schluss: vJjt *Jic cmoOOS 
Jjs-U'ttl-^'W ^ L> JOJiJI (=Spr. 1301, 
f. 58" bis 1302, 21\) 
We. 950: 68 Bl. 8 T ° (21 x 15Va; 15— 17 x 11-12™). 
Anfang: J^ Q 1 ^LsSo*,^ «JLL> j vi-^'i d^° 
«jj v— 'LiT — 'Schluss: &a£uo jaXc u itiu ,-*»■ 
pJo vX5 IJU, «*Axr j? Uy_o «jj> (= Spr. 1 302, 
f. 21" bis 1305, 8'.) 
We. 951: 62 Bl. 8" (20'/*x 14 l /a; 15-16x 10— 11<™). 
Anfang : fc^ykc (JUc ^ ^^ judc |»l\S Oo IJU, 
**>-i)5 — Schluss : »Jb3 ^c w^jJI iO^ $ <}jjw 
Oo V ^ (= Spr. 1305, f.8"— 62 b .) 

^ We. 952: 65 Bl. 8™ (21'/ s x 16 ; 16—17 X 10-11 Vs "). 

~ Anfang :v t j^a A ^*^>|j J^mI^^^^Ls^. 

Schluss: K^CLMiyflj^L^JLs- Os/s ^K! <iU£lj Jyw&s 
(= Spr. 1305,"f. 62 b — 105'.) 



We. 953: 50 Bl. 8" (21 X 16'/*; .15-16 x9«/a— ll 9in ). 
Anfang : *4*^" c* lT^"3 *a^U-« j*a2 ^ yi^r 
»OJ^ v_jy — Schluss: »3sS> ^yi ^Xic fci Ui^ 
LiL|fl:J* ^JaJlp^l (= Spr. 1305, f. 105* 
bis 1306, 15 b .) 

We. 954: 69 Bl. 4* (22'/s X 16; 17 l /s X 12.V» e »). 

Anfang (Tawll): f y£X\ JLi-L. Iju« UUb t^ 
Schluss : o^ai»- 5 (4*4^ CJ* O 50 ^' «**-•>' !+»' /^ 
(= Spr. 1306, f. 15 b — 69 a .) 

We. 955: 67 Bl. 4* (22xl5 l /»; 16-17V8Xll l /a-12V» cm ). 
Anfang: (ja*Jt v^-^l Ljil ^ ^^ Jiw 5 ptVir 
\-frH}j ^e — SchluBS : (JLwj, o^lit J-i ; jtfo»- UJi 
\ *ja\s j^Jc (= Spr. 1306, f.69 a bis l$07,82 b .) 

We. 956: 89 Bl. 8" (21x15; 15— 17»/axil'/s— I2 e "»). 

Anfang : MjS- \^>£ay> ajL+am*> *^ jfS". n' 

iCJULIaJt Js-uUJU — Schluss: lyiji ^ IJj 

■^ -j^aM e byi ^ (= Spr. 1307, f. 82 b bis 

1810,66*.) 

■We. 957: 70 Bl. 4 to (23 X 16; 17Va X HVs 010 ). 

Anfang: (ja»J! fi*>*i rr* V^V o**rf>^ (^ J^ 
5j^j» LJ 3 — SchlussrjjL?. ^yjl ^^j (jr »**JI 
yac e*j^s; £»-« >x* LT <ol» (= Spr. 1310, 
i.66 b bis 1311, 18».) 

We. 958: 44 Bl. 4 t «' (22V*X 15'/s; 16— 16 l /s X llVs " 1 ). 
Anfang (f. 2% 2): £o^J! JJ3 _JuLc I ^*« JJ5 
a,Uc «^>lji v>l^ qj! — Schluss: o.«xL«5 

(=Spr. 131 l,f. 18*— 57\) 
We. 959: 68 Bl. 8^ ; (21 X 16; 16 l /i— 17V» X lS-lBWjom). 
Anfang : *Jji/> ^Lct ^ kJ>^£ » j ^cj ^*Pj v_a^ 
vi5Jj ilb Uls JL» — Schluss: ,«^Ae Q^liij ^i 

(== Spr. 1311, f. 57* bis 1313, 8\) 
We. 960: 71 Bl. 8" (21V3XI6; 17— 18 X 13 en >). 

Anfang: o.>j>t$ JjLmI ^! vua.Uj^^^Xjj^^^^I 
Schluss f. 71»: tULJI JuUai ^ ^ *JJI j*s^9 

(*#*- 3 jflH (Ji rW* (*-=vj> f i-*>^i r&Sj 

^ vJ* Lj ( *jZm» /c*-^ vi^s Job tLyw^t q* *t**» 

JixXmiJ} ^UiiyJ^ Bi>LjjJi ^ ailLi oyiij (JL^JIj fUxJI 
U^I *JUI JL-Js UJLJI o[^ ^ ,4^!! iJLJI 

(= Spr. 1313, f. 8 b bis Ende des Bandes.) 

11* 



84 



GROSSE ROMANE. 



No. 9123. 9124. 



We. 911 hangt nioht unmittelbar mit 910 znsammen, 
es fehlt 1 Bl.; ferner fehlt nach f.52 1 Bl. — Auoh zwisohen 
We. 911 u. 912 fehlt 1 Bl. — An We. 926 fehlt das 1. Bl.j 
naoh f. 105 fehlt 1 Bl. — In We. 930 fehlen naoh f. 35 
c8B)., nach f.52 2 Bl., naoh f. 67 1BL — In We. 941 fehlt 
Bl. 5. 8, 59. — In We. 945 fehlen Bl. 2. 3 and 2 BL naoh 
f. 72. — In We. 946 fehlt 1 Bl. naoh f. 16, wol 2 Bl. nach 
f. 51. — In We. 947 fehlen nach f.3 wol 4 Bl. 

9124. We. 961 — 1020. 

Dies Exemplar desselben RomanB enthfilt B&nde 
theils in 8 TO , theile in 4*? zu etwa 15-^r21 Z. In der Kegel 
ist der Zustand: nicht recht sauber; das Papier: gelb, 
riemlich glatt, disk; der Einband; Pappband mit Leder- 
rucben nnd Klappe. — Die Schrift ist yon verschiedenen 
Handen, meiatens ziemlich gross, kr&ftig, deutlich, vooalloa. 
Stichworter, aucb. ganze Zeilen, roth. Abocbrift We. 961 
im J, n *VM73, yon j^sixKW „Li! j^j ^a«^j ; moistens 
am 1800 oder ep&ter gescbrieben; We. 1020 im J. ,8W /ieM 
von l _ s ^**M o M ^~ C^ V*^? vXa*J1; We. 985 im 
J- m3 /i»MS We. 992 yon '*****£> ^ £*■**»- O* LS^ 3 * ^ 
im J. tM0 /m5. 

Fur We 961, den ersten Theil des Werkos, Wober 
den Titel hat f. 1*: 



and in welchem die Vorgeschiohte f. 3* beginnt, warden 
ale Qaellen angegeben die RawiB; 

Weiterhin steht gewohnlioh Uobb ic^Ut JL3, bisweilen 
auch Jj*i pj i-a^ vi^ °^ er jW*"^' k-usi - JL3 oder 

We. 961: 90 Bl. 4'°, 17 Z. (22x16; 17 X ll cm ). 

AnfaDg: ^ ^c^i J, LcCwm-oj, ,>!(X&Ji £j*dt ks\. 

wUbl _j*c — Schluss: IJnJ» JLuJt ^aosJ! Lpl? 

«i^>L. L fc Jlyae i (=We.901 U.902, f.l bisc.39.) 
We. 962: 59 Bl. 8 T0 , 19 Z. tfO'/sX 14'/,; 16— 17x llVa om >. 

Anfang: ajZ-jp.^ *^sSj| »»-y«JI <o^ ol^ yi3 

a^All KjjLJI — SchluBB! &jO ^SUMj (c+La q/« 

J13 j^^s £**> Jjs (= We. 902, fi'21 bis 
903, c. 25.) 

We.963: 55B1. 8 W , 15Z. (157 s xll; 12V3-13x7'/s.— 8*""). 
Anfang: yLkc $ pL^-l., w^Lzd! Q-vJLb ^ 5 U«>ls 
r^Li-S O^ j^ — Schluss : *x«^jc t L«J (j4, 5 
*Ia£ ^JS a*^ iiJUJ.! 3 (= We. 903, c. f. 25 
bis c.'f. 63). 

We. 964: 62B1.8™, 15Z. (15 8 / 4 Xll; 12V»-13x8-8 , /9 l " n ). 
Anfang: lss>.Xi ^J! J^ «Lx f l ^1 fjjtf «j| ^^i- 
w^ixJI^ .; — Schluss: <i5o\>ls*. pLi' ^ tiX* a l 
^ uSLJI w>L» AS aJJ! D ^( (= We. 903, c. f.65 
bis 904, c. f.45.) 



We. 965: 89 Bl. 8", 16—21 Z. (21Xl5Vs; 16-17x11^). 
Anfang: w&Ui*! ^Jb *j (^aJ «JiJI «IJI *sL, iXSj 
«^Sbt,l 5 — Schluss: g**- UJb l&Jlj y#i!iX$j 
w^iS y^t (= We. 904, f. 45 bis 906, 45.) 

We. 966: 66 Bl. 8™, c. 19—21 Z. (21 x 16; 17 X llV» 0,a ). 
Anfang r^U u\ UuS;, fUgJIyu* JLas^e b^^-l r ^£H 
Schluss: uyJI o,a&« jyi Uwt cJL> s vjjI ib Uj 
(= We. 906, f. 45 bis 908, 8.) 

We. 967: 121 BL 8™, 15 Z. (15 a /8Xll ; ll'/s— 13x7-8"/9 om ). 

Anfang: Lay! uJL> 3 y^l ^t J^w' a3 ; '%'^j 

l»Ui5 <-yJI c^a^ c^ ~~ SchlusB: UJt^l v^kJ 

3f Q*i l^xp yus {j^AJI _^jI K*^* ^ 

(= We. 908, f. 13 bis 909, 58.) 

We. 96B: 110 Bl. 8« 19 Z, (21«/ 8 X 16*/a; 17-18 X 
10— llVa ™). 
Anfang: Kl ^ Ui ^OwJI ^ t^yi U p ^ 
«-Je Ui> ^ — Schluss (Kamil): 
!yrtdgilX«\jUSJI p^j 
(== We. 909, f. 58 bis 912, 3.) 
We. 969: 74 Bl. 4", 19-21 Z. (22x15; 17-17 */» X 1 1-1 2«°). 
Anfang (Kamil) : 

Schluss: JUJI ,j ^ASiXtaj^ JLail Siiujisq yijif 

«j^ wftotf c l (= We. 912, f. 3» bis 913, 52.) 

We. 970: 74 Bl. 4 to , o. 19— 21 Z. (22xl5^ 9 ; 17-17'/» 
xll— 12 cm ). 
Anfang: ^^ac ( _ s 0j c^I ^ ^J^ac «tvSJ ArfjLit 
o>i*oj ^! QliJkCj — Schluss: wjHa^-l jj^ Asj 

(==We.913, f.52— 70. Spr.1321, f.l— 44.) 
We. 971: 90B1.8« 13-16Z.(16xl0y 8 ; ll-lSxe^-?'^). 
Anfang: &Ab. \y^. V y>\ £S>y uJUJI \ ^ 
XsL*a!i vji*-u ^Jl *>jj«j 5 — Schluss: \ja&ii\ iuLs 
^°3 o' .M".9 JL>-^' (Jh="j fLitJI vl 
(=Spr. 1321, f. 44 bis 1322, 34.) 
We. 972: 80 Bl. 8 TO , 15 Z. (16 x lO'/s; 13 X V\^). 
Anfang: L> \ Sj & ^ L^ ^| e^ixit U$ 

Schluss: Oja«.JI 

(= Spr. 1322, f. 34 "bis 1323, 17.) 
We. 973: 90 Bl. 4«°, 19Z. (22 s / 8 Xl5 , /2; 17x11-11 V» ctB ). 
Anfang : Jai Uii^j^ u^t J,l o^jQAXatsS bU,^ 
Schluss: jyCU3-\ J^j i^sUJ JOss ^j^asS ^^t^ 
LJ^tyuj, (= Spr. 1323, f. 17 bis 1325, 3.) 



qLw 'Jfj .kXS BlXiC UJ LSaJ 



No. 9124. 



GROSSE ROMANE. 



85 



We. 974: 86B1. 4'°, 19Z. (22xl5Vsi; n-Wh><n i ls-\2™>). 
Anfang : v^^j^^er 1 y' i^MM '^h Sf** 3 ^*"^ 
Sohluss: g^ri^i (^! 'j^J^ i> V^ ■"</** 

g^Aji'oW.'o* O 1 ^' £ (= Spr> 1325 ' f - 8 
bis 1826, Ende.) 
We. Q75: 61 Bl. 4 to , 17 Z. (22 X 16; .17!/, X 12° m ). 
Anfang: U*aJI Sg&y,^^ \^J> — Schluss: 

(=Spr. 1327, £2 bis 1327 j Ende.) 

We. 976:. .69 Bl. 8«?, 19 Z. (2iy»X 15.Va.; leVs-nVsX 
10— I2 cro ). 
Anfang : n^J^a »>$jrb **M (^^rf ^s JJ' A o^ 
H^-i A U^ — Schluss: \jX>& 5 ^ ^to- 
r L^ y^l \J\ (= Spr. 1828, f. 2 bis 
1329, 14.) 

We. 977: 88 B1.«8 TO , 19—22 Z. (20Vs X 16Vs; 17 X ll*/s 

: J: : b»B 12V9 CB1 ). 

Anfang: JU^ Xyl\ >^sLu pU^sJI ^ '5^*^ 
u£J3 JyU* — Schluss : ««XJ>t.§ \j»\yi\ &a*> uS^se 
jde tjsaajij, .^l^tj o^' (= Spr. 1329, 
f. 14 bis 1380, 40.) 
We. 978s 68 Bl. 8*0, 15 Z. (17x11; 12V»-18x8«»). 
Anfang: VLSaJlotoUaaii *Le <J* gia£% U"!?*' 
-&' ,>.> I.XS' — Schluss: ^ LsJt., w-*aJI 0*9 

(== Spr. 1830, f. 40 bis 1331, 31.) 

We. 979: 80B1. 4* 19Z. (22X IS 1 /*} 17-nVaX llVs "). 
Anfang : l ^*i r Jt c ^e ^aJ ^Ju^t*^ p^l ^ tol>>^»i$ 
Sohluss: £*iy& 1^ g>iH o^ J^) O-V^ y5 ^*» 
(= Spr. 1831, f. 31 bis 1833,9.) 

We. 980: 66B1, 4% 19 Z. (22xl5»/8; .17— 18x 11-12<»>»). 
Anfang: ^*Ji tf (J&-J> f^* Ki^. q* J^ 
n^JUJt jh^I — Sohluss: ^ ^^ «&Wi L*^« 
(OOa e^J^' wl ^ »J^JI ^L&t (= Spr. 1333, 
£9 bis 1334, 17.) 

We. 981: 72 Bl. 8", 19 Z. <si»/»X 15; 1? X 11-12""). 

Anfang: o**^ p^LK5t f^h\ t^" 8 *" v ^-^ y£»J^' 

JjJtfl yj^y* — Sohluss: ft^is _y*^-j, (.U'Jft ^*J 

"SL|«j'"bi*i *JJ&j f ^( ^ (== Spr. 1334, 

f. 17 bis 1335, 38.) 

We. 982: 84B1.8™, 19 Z. (21>/sXl5; 17 X 11*/b— 12» m ). 
Anfang: v-^sJ! ^ 5 U*JJ!j,bl^j > ^^0 5: >^l |i ^ > f J ^.s 
Sohluss: (j «^s> 0^5 t>Lrfj qJ b^Ue J-aSXv.! 
**Jo *>^ (= Spr. 1335, £.38 bio 1338, 12.) 



We. 983: 100 Bl. 8'°, 19 Z. (21% x 16'/a; 16-17VbX 
11 — 12°™). 

Anfang: <Ai> *J>.sM \ $ \j Ui ^l$Jt 5 u^l ^ 

.UsJt *4*J* ^Lc 5 ^UaiJ! OjLfe- (y^> 
(= Spr. 1338, t 12 bis 1339, 51.)" 

$6,984: 77 Bl. 8™, 15-19Z. (20xl4'/ 9 ; 15-17x9-ll 6m ). 
Anfang: tXsJ 6j$A tM^»3 ''-^wJlj j>^-l«> L*^ i3«*" 
^jiwjJJ J^ BbUaJV'— Schluss: ^t i)^' CTiO 
J^j.^ U^Ui ^1 o^f f& Wjj (= Spr. 1839, 
f. 51 bis 1340,47.) 

We. 985: 74 Bl. 8'% 15 Z. (21 3 / 4 X 16.«A;. .16 X 10— H CIB ). 
Anfang: \^ U, J^iaJt ^UjJI ^ l4J..J*r- ^ 
,^Jw> JJ^ J* — Sohluss: »<ye V 1 ^ 5 ls=^5 

(== Spr. 1340, f. 47 bis 1341, 54.) 

We. 986: 86 Bl. 8™, 0. 16-19 Z..(2lVs X 15Va! 16»/s-rTl7V« 
X 11-12 8 /< 0B1 ). 

Anfang: Ow^JI^^Jt \3 c^'^ S !*6*5 ' lX A**^' 
■«JJU"' ^kXlJjj, — Sohluss: j*« t y> _yOe -,Us>-i 
&^J| ^ o^ £•■ jl« ^ wl (== Spr. 1341, 
f. 54 bis 1343, 25.) 
We. 987: 79B1.8", 19 Z. (21% X 15»/»} 17x11-12"). 
AnfaDg: ^ ^ ^.^ o^ ^J* 1 ^ ^ 
■$lajt\ -q* K«Jlj>.. f A^9 — Schluss; jLfcu>3b 

(= Spr. 1343, f. 25 bis 1344, 37.) 
We.988: 80B1.4 10 , 19-22 Z. $?Xl6>/iS 17 X 12 l /s om ). 
Anfang: ait pi ^ mssSXa \ ^ «ja^s t 5 
^'"jyl^Oii-l — Schluss: W ^ ^^U» U 
jl^JI J5 U,^!I A p^yi^ iUaJ) (== Spr. 1344, 
f.47 bis 1345,52.) 
We.989: 90B1. 8", 16Z. (15 8 AxlO'/d; 12Va-18x8-8Va 0,D ). 
Anfang: ^Xs> ^UuJI a * t^wU* U \n*M ^ &&> 
$J\ &« l ]jA«JI-jkit — Schluss: ^L^" ^ 
^ aiUL^Jt gJ U*.^' «5U^U(=^ Spr. 1345, 
f.52 bis 1346, 36.) 
W0. 990: 93B1. 8-.16Z. (16xl0«/ s ; 12-13x7Va-8 om ). 
Anfang: ^^ l*M o U U«l _/<io ^ ^ 
uSUs .xa* — Sohluss: K&^l ^* V^ O^ fJ*^ 
., fc S y aiAIV J ^l<=Spr.l846,f.S6bU.1847,18.) 
Vo. §91: 79 Bl. 8™, 15 Z. (16X 11; nVfl-lSX?--?*/^^). 
Anfang: b£W! ^»« U^ h%a^> ys ^sXsfJJs 
^Ub _yJ-l kxJ> g^^ — Sohluss (fiaftf): 

4r^ J^lJ> j^Sit ^tX* [(j)^ 1 *] 
(= Spr. 1347, f. 18 bis 1848, 1.) 



86 



GROSSE ROMANE. 



No. 9124. 



We. 992: 82B1 8™, 16-19Z. (Six 15; 15-18X 1 1-18«»). 
Anfang: ^ r ^i ^ ^ ^ ^ j^^. ^ 
^JuflSl^ — Schluss: JUii jLjJI ^ |.^ c u 

(= Spr. 1 348, f. 1 bis 1349, 81 .) 
We.993: 84B1. 8™, 16 Z. (16x11; 12«/j X 8y,«>). 
Anfaog: t^^^JUJt^JI J. ir r.Uu i(b ^t 1^, 
Schluss: JjU l^yOOS J* juSI, ^ *JU*=^I ^ 
(= Spr. 1349, f. 81 bis 1350, 27.) 
We. 994: 100 Bl. 8", 16 Z. (16 X 11 ; 12'/» X 8>/»«»). 
Anfang: t^tu^ o>X& ^ l^j JJii W B^JJI 
oyji, — Schluse: _XLe J* ^Lo, O^aJt ,y^ 
obJ^I ^ L «5U^ (= Spr. 1350, f. 27 bis 
1351, 40.) 
We. 995: 74 Bl. 4* 19 Z. (22xl6'/s; 17xl2'/,"»). 
Anfang: ^ «jL«iJ ^ ^| ' I.^Jt ^^ 
D L«yt HA*fp — SchluBs: LsrUl 5 x^, ^ ^ 
«UJ_^. D t (= Spr. 1 35 1, f.40 bis 1352, 30.) 
We. 996: 72 Bl. 8", 16 Z. (16i/ s xl0V s j 12 x 6*U«°). 
Anfang : tf±z yfR &} j ^ ^ l^^j ^ ^^ 
Schluss: ^^o! ^ ., UFj ^. u /^ya. Ut 5 
JLS, jwWli j^\ (== Spr. 1352, f. 80—70*.) 
We. 997: 98B1.8", 0.I6Z. (IfixlOV,; 12-18x7V»-8«=>). 
Anfang (ftaftf): ^1 ^3J ^ ^ U 
Schluss: UT -JU), ^ c ^ ^ L*uU, jLoilj 
JUtffl ^ (= Spr. 1352, f. 71 bis 1353, 25;) 
We. 998: 100BL 8" 16 Z. (16 x 11; l3x8-9«») 
Anfang: \L,> i^V OrfU> 5 JL^ ^ Jl^ 
MjL ajIc — SchluBs: v^LS, vAaoUU! AcyJt ajV 
xjj»i\ iUi ^ (= Spr. 1353, f.27 — 80. 
1292, f. 61 -,74.) 

We. 999: 83 Bl. 4Vo. 19 Z. (21»/ 8 X 16'/,; 16>/ s -17x 

10— llVs ™). 

Anfang: ^ wU ^1^1 V _**& *! «^l L. 

v-^*JI' r ie — SchluBs: (j^ viiUj 0UJ» w£JUj 

v£**> fJJ Udl «5Jo g^Uj ^ Ui^ b y 

0= Spr. 1 292, f. 74-1 28. We.943,f. 20-30.) 
We, 1000: 66 Bl. 8*», 16 Z. (21 x 16»/»; 10 X ll™). 
Anfang; JLS, *s| ^ j^ v^ «*i, oV 
»W L L*i — Schluss: «^ f ) ^ y,ij| o,U* 

(= We. 943, f. 38 bis 944, 27.) 



We. 1001: 87B1.8™, 15Z.(153/<xll; 12V.-13x7-8Vs«'»). 
Anfang (W&fir): fa ob> jy ^^ 

Schluss : ^ Uj t ^axa. > ^^Jl ^ ^ Jo 
giw a l Ul» (= We. 944, f. 27 bis 945, 10. 
Spr. 1297, f. 41— 45.) 

We. 1002: 100 Bl. 8", 16 Z. (16^x11; 13x8V s «»). 
Anfang: ^ ^ ^ ^ & jym .■££ y^ 
^\ tk>«i — Schluss: ^jx&t t juuo**) : y_ju* 
^rf^SI o^CT" Vj* 4 **^'(— Spr. 1297, f.45-90). 

We. 1003: 69 Bl. 8", 19 Z. (?l«/ s x 15»/»j 18 x 12'/i*-).' :: 
Anfang: jj^t jy ^\ ^ Bj ^u,' ^j, ^^^^ 
KLwLJI s»Ui" J,j, — Schluss : .iUil _^| Ve^t U^ 

(Folgt auf We. 1006.) 

We. 1004: 60BUV9Z. (22x16'/*; 17^.17«^xl8y,^18W). 
Anfang: \y> U, f iUJt «jO> -£ v-^JI p ^ JLS 
(..LXa.'J/l ^ us"^ J,c — Schluss: jip l^J ^fU, 

We. 1005: 106 Bl. 8" 16-17 Z. (16 X 11; U X 8-8'/^). 
Anfang: Js^y^ «^ g^Ji, U^aJ| ^ 
ls^H O 1 ^5 — Schluss: J*^, f ^T->L:--H|^ 
fU iK ^ JnUMJ (= Spr. 1297, f.'90 bis 
1298, 25.) (Folgt auf We. 1002.) 

We. 1006: 96 Bl. 8" 16 Z. (16 X 11; 18 X 8%1-J. 
Anfang: % S^>^ »£L ^ *^ «J a K Q t 
UJjuK ^i^i — Sohluss: o-ul w>«^ -.jIIS 
*4^* XLmL« ^ Jc?-t KcU=- ^ ^Jl 

We. 1007: 97 Bl. 8", 16 Z. (15 xlOVi; 12-18x7V»-8™). 
Anfang: . Jo. ;U ^Ajf L4J ^^ V^*j ,yrf^ 
V>Jj^ U, U - Schluss: .ydfcy jito.^ 

DioBftndefolgeaso: 1002.1005.1006.1003.1004.1007. 

We. 1008: 88 Bl. 8" 16 Z. <l5»/ 8 x 10«/,; 18.x 8^?/^-). 

Anfeng: ^tooat, Byi J^^t^YI^' JjU. 

Schluss: ^U, ^y. J-o, .^^ v^A ^bjfo 

F. 52— 79 enth&lt ein langes Selbstlpb-Ge- 
dicht (0. 418 Verse). 

We.1009: 96B1.8™, 10-18 Z. (16x10; 12V»X7V.-8»/» , » ). 
Anfang: ^1 «jJJ j.^L y^ ^ JU 

^twOi, — Schluss: of^p^-p 1 ^ ■■■k Hs 

ju-IvXJ va^ KJ'^U co^ ojj G tf U ^j^ 

We.1010: 91B1. 8", 19 Z. (16x10V*; 18-18'/. x7V.-8»«) 

Anfang: od aV^ld^orf^yt> i ^^iolJ 
Schluss: ujSUy-rfg^, yLCi'o^l^jXii^, 



No. 9124. 9125. 



GROSSE ROMANE. 



87 



We. .1011:' 102 BL 8™, 15-19 Z. (15 3 /<xlli 13x:8'/s €m ). 
Anfang: ol^lJ £yL«wJ' V^r 5 * ^W^cr* h*J* ^ 
Sohluss: ^l^iijXJ^wJiIssOlyb^lj, (Ousl^^J^b 

We. 1012: 80B1.8™ 15 Z. (15 8 /iX lO'/a; 13x87s, om ). 
Anfang : *JL$le ^ v^aaJI ^^1 aii'U ^ wyto s ^U3i 
Sohluss: ^s! 4>»y>.iX*l j ^ <3^-^'cr» V^c^**" 

We. 1013 : 82 BL 8™, 13 Z. (21 8 /« X 16 ; 16-17 X lS'/a ™)- 

Anfang: j* KJ.JJI 0^j ., V ,^ u^S UM ^15 

ktJUU u^t — - Schluss: v**»% <**h j^ 1 f*^* 

.^1 v-aS^j, wejJt |H^5^ 

We. 1014: 80 BL 8™, 15 Z. (16 x 10>/a; 13 X 8-9""). 
Anfang: yM v&J \y» 6^> (J^\ ^U^ 
■:-'\j£6\ yl <^ j&& — Schluss: Oy*L» UsJW, 

We. 1015: 100 Bl. 8*», 16 Z. (16 X 11 ; 13 X 8.yi-9«). 
Anfang : xX&s*) (*%d<& U3t 5 ^sCwi *ule i j&$5 Sj3t& j 
Sohluss: t»iH vAju wAAj^aJU, JwiUw q^><> 

We, 1016: 100 Bl. 8™, 16 Z. (16 X 11; 13 X &-& l h c, % 
Anfang: B^l v* 8 *^ V*A^' ^V 8 *! u^ 4 ^ tt "^ 
w^^lj — Schluss: ^>«4!>>^ ^ W (3^j 

^j> ^4«^ ^ ^i;;^ &JU> ^ oLs* 

We. 1017: 61 BL8™ 19 Z. (2lVsXl6j 16-17x10-1 iVa" ). 
Anfang: liywW \^ ^ p^fS v^ \j^ xs 3 *^ 
■■uftWi pJ? — Sohluss : 0*3^ L{ q^UL 

We.lOI8:68B1.4'°,19Z.(32xl5Vs;17-17V*xl2-12V»'' ,E )- 
Anfang: fJJ ll 8^ yajj ^1 ^> i>^j> O^-S 
v**«j uJUi CUas — Schluss: j-a^J o' ■*-***"■» 

We, 1019: 61BL8™, 19 Z. (21 l / s Xl6; 17 X l?V m ). 
Anfang: qIXo ^et j a^Us- M**^ j^j ^i 
,4^3^ UB — Sohluss: u»j^! «^p» q-^ 

W@.I020; 66 Bl. 8™ 19 Z. (21 s / s Xl6V»; nx^/a-lS™). 
Anfang : u£W kXsu., pUiall «J t^XJs, L»J1 ..yl»> 
&>ljJI «Xe»t — Schluss des Werkes .:, 0- $£s" ^ 

silt ^Uij, D LJJ! otj^Q^ «JJI /*&»Jj> UftJ^ 
p ^LX» ^ UMsUi b^l^ -51. D t D Ut! C U^I 
^My^fe^ — Schluss der ynterflchrift: 

9125. We. 1021-1054. 

Anoh dies Exemplar desBelben Werkeu iat theta 
in 8™, dieilB in 4 to j Zastand: siamlioh nnsanber, nioht 



ohne Flecken. Papier: gelblioL, etwRB glatfc und etark. 
Einband: Pappband mit LederrnckeD. — Schrift voa 
verschiedenen Handen, mewtens ziemlich groBa, breit, ge- 
wandt, deuUiqli, vocalloa. Abschrift nm 1800. We, 103* 
im J. WM /i63e Ton ^j^X^^U^S v\*n.*» j ^«>l v\«^*. 
We. 1042 im J. l,M /i773 von ^sU^ u&^'A O.*^ tX*«Jl. 

Wb v I02I: 64 B). 4", o. 18 Z. (22 a / 3 X 1 6; 17-18 X 12<»). 
Titel f.l a : : ^3m } /Oc «_.*,« * dyM- (Dar- 
tlber steht: >>s^il '^ t^> was rttckeicht- 
lich des Inhalts dieses Bandes zulassig ist.) 
Anfang wie bei We. 901. Schluss: «>3jAj U5$ 

(= We. 901 bis 902,19.) 

We. 1022: 66 Bl. i\ o. 17-21 Z. (22 l /2-23x 15— 16 l /s; 
17VsXll 1 /8-12 cm )- 
Anfang: U, f ^t«Ji J^» «^^ o* ^h^^^.i 
tJ^I^D jArf — Schluss: ^>\yS\ «.s» 5 J>* l^tya^ 
^ ^JL^ & \ 5 (- We. 1021, f. 17-64; 
We. 902, f. 19—24.) 

We. 1023: 48 Bl. 8™, 15-16 Z. (2lVs X l&Va; »5— 16 X 
10-12 (9)"°). 
Anfang : ^jJ^^Jsjao J * f ^&'<, L^v& 5 oUjI' A' ^"j> 

Schluss: ^.MjJ! o)Ji 5 ^>L,*a3i ^.*ibl. 5 ^Ji iLfB ' 
(= We. 902, f. 56 bis 903, 35.) Bl. 47. 48 
gehoren zu einem anderen Bande. 
W8.1024: 89 BI.8™,o.20Z. (21x16; 16-18 X 12-13 '/rt 
Anfang: ^ ^ u^U, l^ »Jwu* jj\> ,y^s^ 6& 
0ff . U w^l < — Schluss: B^t coy », 
o^ 5 ^^^ (^We.902,f.21 bis 903,04). 

We.!0gft: 71 Bl. 8% c. 14-18 Z. (l5 9 /s X 10»/ a —llj 

18-18 l /8X8-8V2 e,,, ). 

Anfang: <£*.•> w-M" v>^ tf 5 ^ ^ UJU> ^ *** 

^5»i 5( yl — Schluss: ^5 ^l L^^"^ 

L^LS J-^ (= We. 905, £.67 bis 90S, 45.) 

We. «026: 49 BL 8™, 19 Z. (lft'/sXlOV*; 13VaX8 l /»-9 0!B ). 
Anfang (f.2%4): l^Lf U ,5Mj> o 1aw9 " J^ 
oUU jrt>>, JJJJ> olrfrAJ' — Sohlnse: 

(= We. 906, f.45 bis 907, 19.) 
We. 1027: 66 BL 8 TO , e. 16-19 Z. (81X15«/»; 1*V»— «'^ 
X 11— 12 om ). 

Anfang: ^y>i «s^jl5 «^® t^*** ^-^ ^ 
o,^ li«^Ji — Schluss: ^ o«UJI |^« s 

(== We. 908, f. 58 bis 909, 52.) 
We. 1028: 83 BL 4", 0. 18-21 Z. (22x16; 16»17V»X 
10— 12 I /s cm )- 
Anfang (K&mil): \M\ ^x^ie ^' o^ &** ^ 
Schluss: \ 5 tiJJUfeljp&J <^*^\s ^5-^^ «H) ^ 
(= We. 906, f.65 bis 908, 12.) 



88 



GROSSE ROMANE. 



We.l029:96B1.4» 18-21Z.(22'/„xl6j 16-17 XI 1-I2«»). 

Anfang: ^ Jl i£rM, W &> *% ^ ^^ 

M?- 1^ 1 — Schluss : jks-a* vJJlsP dsiLA U, 

.. j^ 3 ?vXT l*JU«J (=We.908,f.l 2 bis 909,53). 

We. (030: 94B1.4'»,o.l8Z.(23xl6; ie^l7'/,xloy,-18-) 

Anfang. ^ luJ^I ^^1 ^ ^ jj. 

***' ■£• >* — Schluss: ^.^ ^ p !ja<"^ 

O***^ ^M (=We.909,f.58 bis 912,15.) 

We. 1031: 65 BJjJVlT-lB Z. (22 x 16'/, J 16 -16'/, X 

Anfang: O^ yu* JUi ,*J U JJt* ^J U yu«J 
U^fi r y\s> L, — Schluss: o»fcdj .La, ,U jjt ,»3 



We 



Anfang: fa ^ p l_y ^ .jl.^ ^Ul JL3 
r tf % k,JI gl*** ^ L « — Schluss (Kamil): 
p ^lgiL^jUflJl r>i ,(=We.910,f.70bi8912,3.) 
We. 1033: 90 By™, c. 16-19 Z. (21 x 15^6^17'/, X 
AnfangV W*> * s ^j o , ^ ^^ 
I^^^^U' J« - Schluss (amRande): 

*$, 4*. oUi (= We. 91 1, f. 69 bis 913, 36.} 

Neoh f. 78 fehlt etwaa. ' 

We. .034: 188 81.^, 15-17 Z. (16 x 11, l, V ,-13x 

Anfang: ^ «JU _^ ^U ^ p u j^ 

,_,« i JL^< — Schluss: ^JJI KjIjUI J^t . . 
»*. «J^ ^'1 ^ j, ^ ' <£ 

(= Spr. 1325, f. 43 bis 1328, 3.) 

Die Blattfolge ist: 1-28. 33. 84. 29. 80-82 35 ff 

We.1035: 61BL8" o 16-26 Z. (21 V.X15'/,; 18x12-13-).' 

Anfang (Tawll): U„U ^ ^^ ^ . ' 

Schluss.-U li^^^l iX^^u. <uAr 
(= Spr. 1321, f. 30 bis 1322, 55.) 
We. 1036: 56B1.8", 19 Z. (21x15'/,; 18'/,xl8-). 
Anfang: ^jj, „^ ^ ^ ^ 

V-l * 5 w^.JI 5 _ Schluss: ^ JX** 
$*** O 1 l^M V,«Jt UJ „ (= Spr. 1322, 
f. 55 bi B 1323, 56). 

We.J037: 43 Bl. 4* . ,6 Z. (22./ 4 Xl6; 19-20X13-) 
Anfang: ^Jl ^ ^ ^ ^ ^ j 

(3-JI ^ ,! - Schluss: v>w ^ JUJ .0^ 

iyo u 4*1 &>u Jt (== Spr 1 324j f j 5 __ 5 

We.1038: 47BU* l5-i 7Z .( 22xl5 , /4 . 19xl8(J4><J0) , a 

Schluss: v ^| A | ^ ^^ U«AJ| . <#w . 
Wl, (= Spr. 1324, f. 59 bis 1325, if) 



No. 9125. 

We. 1039: 86 Bl. 8™, 28 Z. (20VsX16i 16V»X10»»). 
Anfang: U Ju* ?±i*^ J.^ aUJ Juu 5 ,.1,1 ^ 
^e5 r — Schluss: tfUoj ^^ U j^ ^jjjt^ 
JMi jA8Jl 1^ (== Spr. 1325, f.45 tis 1328, 8). 

We - ,0 *° : ^^4 6 z ' < 2, V» >< 16, /»; it-is!/, x 

Anfang: ^ b ^ ^^S Jlsj ^ ^Li »US >, 
U5U^J — Schluss: \^U ^ jD ^ j.^ 
Ja,JiJ LfiiJ^ (= Spr. 1328, f. 8 bis 1329, 7). 
We.1041- KB1.4M7-21 Z. (22X15'/,; 16-17i/ s x 
Anfang:^ tjUI'^S bUixL. Ait ^Jlo^tc^J^ 
" ,tJ 



^1,^1*1^ (=We.909,f:57 bis 9l6,70>^ Schluss: KX JL«>tjUJl ^*&L* Xt j 

|^108B1 8",12-,7Z.a5y,Xll ; .l-13x7-8V,«»). 3b J..^ (== Spr. 1 329, {. 1 1 bis 1 880,- 24*!) 

Anlang: J^ ^ ftjJ - ^ v ^ k isJJ| ^ ^ ^^ ^ ^ ^ ^ z (22><151/s! ^^^ 

Anfang: ; Uil 5 J^ vX,^ ^ Ui «*^l JLS 
v5L* r bLXJl IAP - Schluss: J^x^^^j^ 



tf' 



goSP^ ^J (= Spr. 1342, f. 22 bis 1344^ 6.) 
We.1043: 66 B1.8" c.22Z. (21x15; 17-19xl0'/,-12»»). 
Anfang: jL<j>(t 5 ^\ ^A* ^ ^±\ ^ , JU 

Jlail ^1 - Schluss: ^^jb ^..Ji JWIj 
J^ ,>L*^ JL^il (=Spr.l332,f.48 bis 1334,10). 
Naoh f. 16 fehlt 1 Bktt. 

We. 1044: 45 Bl. 4", 16—17 Z. (23 X 16; 16»/,X 'H%r> 

Anfang: ^. ijs ^^ ^.3 ^liJI ^Jl j, f L.{ 

!>s^Jt ^5 JUj — Schluss: ^JLc ^^ Uj 

Li** ^ ^c ^^ U 5 ^Jt J^o ^ 

(= Spr. 1333, f. 28 bis 1334, 11.) 

We. 1045: 98 Bl. 8", c. 14-22 Z. (16x11; 12-14x9«»). 
Anfang: ^M 1,5 ^^\ u j.^ w ^ ^ JLw 

U^l^ — Schluss: ^^Q-^ic U.i^J^o.Uj 
>>^ l< J^^J (=Spr.l346, f. 25 bis 1347Vl5.) 
We.1046: 42BL8™ 16-18Z.(15X10V,; 13-18'/, X8-9«»). 
Anfang: ^^^ L**JI^ ^c UmL>^ 
p L#>(l 5 _ Schluss: ^ fa ,^. e ^ ^ _j, 
L^SJt X>U (= Spr. 1348, f. 19 bis 1349, 6.) 
We. 1047: 89 Bl. 4<°, 19-25 Z. (22x157s; 17-19'/,X13«»). 
Anfang:^ ^Sil AJ*^ jp^j IJuUl^mi 
Schluss (Tawll): ^b JT^ JW uL. b.l 
Nach f. 26. 33. 87 fehlt etwaa. 
We. 1048: 58B1.4*. 16-20 Z. (22x15'/,; 17'/ lX llV,«»). 
Anfang (Baslt): ^ a ^i oJ5 bLuJI ,.1^.^ 
Schluss: vya ll Ja^ ^| ^^^j, ^ ^ 
^bJI ;); ^JL ^,| Ua£ b. ,J JLS^ (=We.944, 
f. 19 bis 945, 10. Spr. 1297, f. 41—45.) 



No. 9125. 9126. 



GROSSE KOMANE. 



89 



W0.IO49: 46 Bl. 4«", 15-17Z. (23x16; 17'/aXl2 enl ). 
Anfang: ^a v«Aa.«JI f^lo\ *fii'Lc ^ **;&>} fW 
«5. UJ, *i0U — Sohluss: >->£ Hi ,».$.w.ait ^e 
.t.S ^j( w£JU (jiv.sM (j.c xLJUl «»£lj° qL5" !»•£*"* 

We. 1050: 64 Bl. 4*", 19 Z. (23 x 16; 17—18 X 11— 12 cm ). 

Anfang: -w*£>'U> wu ; A tX*s^ \cX>X B^.*a v_aM 

fejAA«BftjU 8^^..'i — SchlllSS: iMiAav >jJ -Has (j*^ 

We. 1051: 127BL3™, 15 Z. (16xl0»/4! 12-12 l /sX7y s -8° m ). 
Anfang: Jlfii w^<.a-w c^LcS ^ ^^^aj ^j 

jJJI. ,j*.aS <iS>U( — Sohlu88: KjXaaCj e jleJi ^t 
We. 1052: 57 Bl. 8"°, o. 19 — 25 Z. (21 X 15; 17-18 X 



Anfang (Tawll): U.£> 



L> 



Sohluss : 



*-***> o**^' ; l "* a - 5 V J 



-=M ...I.AJ ■«aol-,. 



We. 1053: 63 Bl. 8", o. 18-19 Z. (21 l /» X 15; 17—19 X 
12 — 13Va cra ). 
Anfang: ilj ULs waJj bid j t Aic '".aaacj »**) »-fcAJj 
Schluss: ii*itf U* *.*<;> ,Jl ols-tjl J*Pi -o^lc, 

-*a3 tjiXP} '•j**** !<*.•>■' --^* 

We. 1054: 87 Bl. 8™, 16—17 Z. (21 x 16%; 15-18'/s x 
1 1 Va — 13 0m ). 
Anfang: B^JI t\3> j: !.:> U ^-.#1^ W?*V ^ 
ty££l D < iLsSjt — Schluss: oUUi joO jWfl 



9126. We. 1055-1069. 

Ein DDTollBtfindigeg Exemplar desselb en Romans, 
theils in 4'°, theils in 8 T °. Zustand: nioht reoht sauber. 
Einband; ziemlioh schlechter Pappband. Sohrift von 
verechiedenen Bfinden, aus neuerer Zeit. 

We. 1055:. -60 Bl. i**, 17 Z. (22x16; 18-19 ><12~19 m ). 

Enthalt den Anfang dee Werkes, aber 

ohne die Yorgesohichte; der Band beginnt 

mit der Geschichte des Konigs X*^3c> ^ fS>y 

Anfang (nach dem Bism.) f. 1*: /JUI /c^°i 

*JII H^Ias KaaaS \J*j&\5 : &*?* j&Y [£* 0^*^*11 

Schluss : o*^Xi> ( J^*>^ > i j_^**«J5 vi*JJi Ait 
j^JI^ *Jus^ ^ (=We.902, f. 18 bis 
903, l6.) 

HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



We. 1056: 92 Bl. 8", 16-18 Z. (16VsXi0'/s; 13— 13'/s 
x7- 8Vs <,m ). 
Anfang: U«5 U i\«j ,Ji tiUu ±$iy* ,}.? «-** c ' ^ 
^i4L,*.)UJL c — Schluss (Wafir):^UiU I^a^s^ 
(=We. 904,f.65 bis 905, 20.) 

We. 1057: 78 Bl. 8", 16-18 Z. (16 l /»x lQ'/s; 13 X 8 om ). 
Anfang: u^Ji l\*c -.is ^tiS L\$J v^Aait ^ 
pljk^i *aj! — Sohluss: -*il ,-^Iju c^Jl.-:i>V ^* 
>Li^JlJ '^aA Jl. ot; - (-We. 905, f. 20 - 67.) 

We. 1058: 88B1.8",11-17Z.(15x10Vj; 10Vs-12x7-8 cm ). 

Anfang: ^j^fij 1 ) "iji^ ^^ o c u^ ^^ 

b ^.aj J.SL35 I — Sphlussi ■ J|Uyi Js*v>l *i!f 

^a.a,c Jlc Ul» J'AJlfV. >A*a*JI ti ;i a * jiaLsj 

(= We. 905, f. 6 bis 906, 8.) 

We. 1059: 117 Bl. 8™, c 12-13 Z. (167a x 10 3 /«J 11—12 
x7 l /8-8°' B ). 

Anfang: v_Ali» J-& V^A"* o' J**' l*^ c ^* 

«5.t» Aaa»JI — Schluss : aj.^1 t'Lcoi^ -La^I^asI 

^^AeNAAilJ^ ^(=^.906,^8 bis907,6.) 

We. 1060: 122 Bl. 4 W , 14-19 Z. (22y a x 16; 17'/s~19 
xll— 13'/» cm ). 
Anfang: J JLS p^J.'S^ \.^i :P US ^_.aS3> Uii 
L«.J^c — Sohluss : tX'N (jAAtail ^ ^(j^** 
fc J^^UJ *.*£$»>• (F.l— 97 == We. 906, f. 45 
bis 907, 57; f. 98-1 12=We.9 12, f. 4—44.) 

We. 1061: 8SB). 8", 14 Z. (16x11; 13Vi>x9 CIB ;. 

Anfang: c*a$"I» ^A*» »w**JaJ >>•» 1^^' w*< 3 JLS 
L^jjwi; «j£ — Schluss: njI_j.cI -*-^j *jl>« («-^»c 
o y -^ US, (= We. 907, f.51 bis 908, 58.) 

We. 1062: 68 Bl. 4 W , 25 (16-20) Z. (20X 14; 15-16 X 
10— 12 co ' und 22X16; 16 X 9Vs— 10 C,D ). 
Anfang :_.:s:"fl n^l_^> j^b^c^yX^ f^^S jOc 
Schluss: U, oU#vLia3/<i LfiUacI gji 5 pbjUpU ' 

rW :.fi.A^ (= We. 909, f. 27 bis 910, 51.) 
Nach f. 48 fehlt etwas. 
We. 1063: 68 Bl. 8", c. 20-^22 Z. (21 x 15'/»; 17— 17Vs 
X10— n m ). 

Anfang: "& ^ U, r '«Aii a \^jA U «y^ ^ 
aaJLc L* a * — Schluss: ^*aj "Jf ^J>jL»- C jL«j9 *J^*« 
J,lw UaS 5 ^.o.>l(=We.909,f.60 bis 910,70.) 

We.J064: 89 Bl 8 TO , 15-18Z. (20'/s X 16; 15-17 X 

lO'/s— 12 cm ). 

Anfang: c^Sj, Jwi ^a*JI \a^ai <$> ^**' c^^'i 

Schluss (Tawll): >X*ls»j ^-Ac^^Ui^Ails 

(=We.913, f.40-70. Spr.l321,f.l— 30.) 

We.l065:83B1.8«,cl9Z.(21Xl6V»;14-18x8 1 /!l-12 1 /« on, )• 
Anfang : O ~o;>l r =i Jf < ^c »l j> ^g^J' ^ Wfil JI ^ 
Schluss: c^l^j wol ; l+fwl kOJ>.* (^1 ^-^J 1 cj* 
y^SJl^^p.1 (=We.911,f.57 bis 913,33.) 

12 



90 



GROSSE ROMANE. 



No. 9126. 9127. 



We. 1066: 53 Bl. 8™, c. 19 Z. (21'/ a X 15'/ 3 ; 16- 19V, 
Xll~13<™). ' 

Anfang: l^J D _^*JI o!.#w 0> ^| B ;i ^r «i,j^ 

^y O-*** — Schluss: ^Xas^ Lil ■j». J i ys-j^,, 

JUii Jk*A*y ^1 ^Jl (= We. 91 3, f. 33 — 70. 

Spr. 1321, £1 — 28.) 

We. 1067: 107 Bl. 8™, 13 Z. (16'/sX 11; 12x7Va cm ). 



Anfang: ^.-^Jl o\ JUi ^ JUe s^ /> V UT 
t^jl Jt JL5 . . . yiie ^ ,,1^^' JuiS ^c J.*aA^ 
LcS-l wb,J,c f.lb^jj likJJt^ xLc UJUJ — Schluss: 

^1)1. f Mi\ (= We. 9 10, f. 65 bis 912, 4.) 

W0. 1068: 94 Bl. 8™, 13Z. (167 8 X11; ll'/i-Mx? 1 /^. 

Anfang: J.>Jt Up ^| ^JIJ! l&\ ,j c | Jl* ^ 

^ O* fj^ &)S ~ Schluss: w>^« (Jt«> 

(= Spr. 1344, f, 61 bis 1345, 38.) 
We. 1069: 106 Bl. 8", 13 Z. (16 '/„ x 1 1 j 11 y a x 7 «£••). 
Anfang: 1&^I <. ^Ju Lj aUU ..x.i.c JL5i 
q£*j "3 Li5 5 c^!**"' — Schluss: __jL> i^y 

9127. We. 1070—1085. 

/■.i • ?i n ,, an x d L er M 8 ^ efeoteB Ex «mplar deaBelben Werkes. 
WeichfallB theila 8™ tbeils 4'». ZuBtand im Ganzen 
ziemhoh uneaaber u. fleekig. Schrlft von versohiedenen 
Handen, meistene groos, broit, randlioh n. deutlioh, vocalloB. 
We. 1070: 106 -BL 8^, 13-15 Z. (16 X 11; WL-Wk 

X81/g — 9<an). " i0 ' a 

Anfang: BJ^J^^ ^o^ kX* L^Xj 5 jI^JJ) 
J-H» I^ BwX^J} — Schluss (Wafir): 

Dies ist nicht der Beginn des Werkes. 
(= Spr. 1323, f. 16 bis 1324, 15.) 

Die Blattfolge ist: 1—35. 40. 37— 39. 36. 41 ff. 
W9.I07I: 52B1.4<° (22 3 / 3 xl6; 17 X 12°»). 

Es ist der Anfang des Werkes, aber mit 
Fortlassung der Vorgeschichte (a. We. 1055) 
und auoh Boast einer Einleitung (wie sie 
z. B. We. 1055 hat). Derselbe lautet f.l": 

}? o\\ vXsj c Uaji ^s_u u, ^^i\ :$$ 

Nach einigen Zeilen folgt die Geschichte 
des KSnigs Zoheir ben gadlma. — Schluss : 
\JS-}. -v^^l.Jji^wl «JJI^ y^ 5^*^ 

■";,. fUai-U, Ju&Jt ^^J .it.XA ^^9 --C^wJ 

(= We. 902, f. 20 bis 903, 25.) 



We. 1072: GOBI. 8", 16Z. (l9'/ 3 xWk; 15—15^9 X9 cni X 
Anfang: ,,lyii vij^Ji JC^-wtj, KasXII oU« J^ 
LP/UJ! yitj, •— Schluss : jXXs. ! v_jLi» oljui ^ 
a^AaJf^ o^l jj&j (==We.902, f. 10 — 55.) 
We,l073: 61 Bl. 8", 15Z. (l9«/ a XHVs; 15— 15»/ S 5<'9W). 
Anfang (fiaftf) : Lv^.4 ■ v^js-> \ :( £ y^iJI vi^oU 
Schluss: j^kU! Lao s U j-^sj _jjjj| ^jiUJ vXsj J^^ 
(= We. 905, f. 61 bis 906, 41.) 
We. 1074: 61 Bl. 8™, 17 Z. (20 l /3 x li'/a; 17 x 11™), 
Anfang ^Ui'^iJ.c oLs? Ur^JJI.^ *^L, U^^ 
Schluss : JL^cl U 5 I^Lw^ JlO^JI UaJI »JkJ>J! 
V^=t U^ <i5UJo (=We.902, f,50 bis 903,64.) 
We. 1075: 60 Bl. 8™, 15 Z. (19V3X14; 14VaX9""»). 
A nfang : ^s* &j^b j o]j kj\ ^ UxJIj ^JLkl! Uuj^Pj 
Sohluss: wiisaj D l .xjjj My>. *j) ^^ &ju^s t 
(=We.902, f.55 bis 903, 37.) ' " 

We. 1076: 68 Bl. 8™, 16-17 Z. (19V 3 xl4'/ 3 ; 14— 16Vs 
Xll-12 cm ). . ' 

Anfang: clXilfi «L&e ^ ^JjL ^ o>lSpt Q .« 
^.jIjoj^Ij I vilj, — Schluss: Us\XU± J^jJ! 3 iuiAiS ^ 

We. 1077: 28 Bl. 8™ 15-20 Z. (20'/< X WU\ 14-17 x 
"11— 12 cra ), 

Anfang: ,xx*Jl D ^ ^j^Jlj, KJvbJI u£JLi' «^o^ 
vi>j<x»» LgJ» objj^KJt — Schluss: U «^.L»jJt 

W9. 1078: 54 Bl. 4% 18-19 Z. (22 X lSVa; 16-17'/aX 
lO'/s— 12° m ). 

Anfang: {joji\ ^J) vs^j ^^ ^ ^^^ \^ 
aSU^ii jj «JL5^ — Schluss: ^ 8l xl a #^^ 

(==We.907, f. 62 bis 908,60.) 
We. 1079: 120 Seiten 4">, 20 Z. (22 x 16; 17 1 /»X13'"«). 
Anfang: ^^^ \XjJ^I oJSj y^to *uU 1^!^ UI 
iXA^bL^t^Caj ■— Schluss: ^m^K ^jK^iM^ 
lX«j! Uiiyafi (== Spr.l329,f.21 bis 1330,33). 
We. 1080: 99 Bl. 8™, 19 Z. (20y a Xl5; 14-17x8y 2 -12<»»). 
Anfang: u^J^^^U ]^ U, J^Sx^i 
" tyj^ 'is*** ii^l— Schluss: *X«yUi L^wLs 
t*& .wy^rfj *jj3-t» •feHr'' J *-^rf o' H^^ 1 *** , l_v'l9 
(= We. 9 1 3, f. 38 — 70. Spr. ] 321, f. 1 — 2 8.) 
BL32 fohlt. 

We.l08l;120B1.4 , • ) 15Z.(22 1 /sX16;18-18VaXl2-12V^ c,, '). 
Anfang: ^s\ U Jo "i f ^LkJIj, U^Jt (jJ^ r Wt 
fLw^l t j*^j — Schluss: J^c J*»jtj ^L»5 sUi-t 
Uu^JIs^t (=Spr.l323, f.55 bis 1325,13.) 

We. 1082: s. bei 1001 Nacht. 



*o. 8127— 9129. 



GROSSE ROMANE. 



91 



We 1083: 52 Bl. 8™, 18-21 Z. (20 8 / 3 X H'/a; 18— 18«/s 
XllVa "). 
Anfang: *^Lk> U v£».L*l^ye s^u U^ 9| y nils 

ii)J j> ^ kJS — Schluss : «jJI Q^pJL JJm *^Ju« vdjj) ^ 5 
(= Spr. 1331, f.35 bis 1332, 48). 
We. 1084: 78 BL 8™, 17 Z. (20 l / s x U 1 /*;. 16xll l /s-12 ,!l,n ). 
Anfang: «£JUJ( ^jb> 5 (j*j^ wW****^ $ a^L**^ 

*jj^-t^ U"-fc* Schluss: »L>^ , : Ut va>jfc»jC&-l 

«5U3 ^Ua^J! «=m* Lis ^U Q?iXj(*Ji ij 
(= Spr. 1 33 1, f. 19 bis 1332, 49.) 
Nach f. 61 fehlt 1 Blatt. 

W8.I085:156B1.4>°, 15Z.(21X15 1 /*; 18Va-HVaX9-l oom )- 
Anfang: (•-4*3 mimjuo^ BjiiXJI &s- ^ia ,.,U«j5 

wJjsJt. fsy' (^,U«j — bcbluss: BjUic q| &j 

o*Jub 5 qIj^JL! c>\y£\ o*3L» *bLCJt t»ki? vX« 

9128. We. 1085» bc - 

Drei Bande desselben Romano, theils ill 4'°, tbeik 
in 8 vo . Zu stand von We. 1085" gut, tod 10*5 bc nicht 
reoht sauber. Einband (von We. 1085°) in rothem Loder 
Bait Elappe. Schrift ziemlich , gross , gewandt. Ab- 
schrif t von We. 1085» im J. 1268 Du'lBigge (1852). 

We. 1085": 184 Bl. 4'°, 15 Z. (23 X 16; 16 l /a~17x ll om ). 



Anfang: tXsjj .' . . b"^»«j li^-tyw ^& *iH ^°^> 

obUJI «*/U^s pbUGI u£Jj qj9 — Schluss: 

-■^XJ! tj^j 2lam^aj JJuy. 1st (nach der Titel- 
angabe) der vierte Theil. 

We. I085 b : 85 Bl. 8 TO , 16 Z. (l&Va X 11 ; 12 X 8Vs om ). 
Anfang: \y£j) >Xs« f*ptef\ t-I^Xcif l ^ac j^JU 
,«=g»^lj5 ffa^i^J — Schluss: vi>I*3ls ^1$ pLiilt w 
««!,, K-A*H ^jaJI (= We.905, f.5 bis 906,12.) 
(Nach dem Titel der dritte Theil.) 

We. 1085°: 8861.8", 15 Z.(lCxlO»/a; 1 1 '^-^xS^^'/a 01 "). 
Anfang: *Jlc l^s-Loy /^l^l. »*■** ^^j), " c ^s 



_-s»t u£Jy^ — Schluss (Kamil): 
(= We. 906, f. 12—65.) 



9129, We. 1086. 
362 Bl. 4'° und 8 vo . Kattunband mit Lederruoken. 
Schrift vod versohiedenen Handen. 

Bruchstuuke desselben Romans. 
1) f. 1—19: 4 te , 23-25 Z. (22 xl5'/<; Wh-lb'hxVh™). 
Anfang: A*^i\ vi*s^j r»U»$ ^Us^ ^ „$i Si^\ 

(Jaji\ ftMtJH — Schluss: /X^c v^>&a2?» iJvXJI lil 

Anfang des Romans, aber das 1. Blatt fehlt. 



2) f.20— 33: 8™, 18—19 Z. (21 l /aXl4V»J 17— iVVaXll*"). 
Anfang: "5(1 j_J s tXe &»Jls qj^X^JI a£jU|§ <st£si 
/j^jjwtl*]! uj> ■ — SoMuss: Lj*iW BcX&q* j^"/^^ 
q_j3UJI Licit.. Gehort in den Anfang ; ein Stuck 
aus der Geschichte Ibrahlms und Nimruds. 

S)f.34-69: 8 TO , 16-19Z.(21V 4 X14 8 /*; lSxlSVa-lS "). 
Anfang: colij 150^^ jUJi (jxybt 1^5 lAx3 5 ,j* 
Schluss: (j«L& ,Ww» jS*«si&3i JJa»^Jl L^j^ &k>^ 

*4>a i>* (= We ' 908 s f - 38 bifl 909 » 2L ) 

4) f. 70—86: 8 TO , 17 Z. (21 ! /« X 15»/3; 1? X 10'/9 om ). 
Anfang : l^jJj >>^sJW j^S^ *^*W lS^J^s vi)>-*ij 
Schluss : Q^iUS «Jj yo vis*^y wAa^I u««iUi« «JUj vj 
(= We. 909, f. 61 bis 910, 10.) 

5) f. 87: 8 TO , 26-28 Z. (21 s /« X 16 l /a5 17'/a X 12°°>). 
Anfang: ~£ ^ j?j f.K'^t & q=M »^* «^saj ^US§ 
Schluss: &^A&«»i ^UsJl ^^e ^-lai (jLjj Uj <djA&-5 
bJI 0^ (=We. 910, f. 4 1—44.) 

6) f. 88-112: 8™, 19 Z. (20x14; lS'/a-lS'/aXS 013 ). 
Anfang: .^a»-j-»j<»L9 q^Jsj! ft^ls^ Je.Ut j^ jfdJi 
v_^3JU — Schluss: a^Jj' ^ q^! 5 iXjidtjUil 

_U«aJt ^a^»I ^ils- tiJJbXJ i«*iS p.l^*j5 
(= We. 912, f. 23— 58.) 

7) f. 113—137: 8"">, 19-21 Z. (20'/a X 15; 17—18 X 13 om ). 
Anfang: u^JU f ^'3 p.U>aH g^*al ,^*!> u5U^ 
^^J-t wJliiJU p.H 3 — Schlueo: ^ yj^ «*3j 

(= We. 912, f. 59 bis 913, 36.) 

8) f. 138—140: 8 TO , 26-28 Z. (21 X 15; 17 X 12 ela ). 
Anfang: a K 5 0>tjJi J^1 5 r UbJt ^^5 c!LK,«5dt 5 
feu_jJt w.)3 J.«A.wt — Schluss (Kamil): 

(= We. 913, f. 40— 46.) 

9) f. J4I-I7I: 8 TO , 21 Z. (20 l /aX 15; 17 X ll <,n> ). 
Anfang: ^e vJuiJi - i «^5 t U s fi\ ^ Lj 
*iJ| 5 I^it L e-^ — Schluss: J^raA! j^W *^^ 

jUSil g*,! o- '(^e-j, $ s (= We. 9 1 3, f. 46-70. 
Spr. T321, f. 1 — 15.) 

10) f. 172-177: 8'°, 1SZ. (16x10; 12 l /8-13x7Vs-8<»=). 
Anfang (Baslt): aJ'^ej; U«i' ^ yit-U^ ^"^> 
Schluss : ^uv>j »»Xae <Z)~A*) pUjJi J^^y?' s^* ^^s 
(= We. 913, f. 69. 70.) 

I!) f. 178— 193: 8™, 19 Z. (21-22x15; 17Va-19X 

llVa-lS'/a 00 ). 

Anfang: ^^Cuf is>Lot {S ^h^ }»Jt ^ v^S (J>^ v 

<£j> «Jl (fcj — Schluss: MjXj jS> s pi^S^t ^ 

(.l^fltt OUT! (> (= Spr. 1321, f.6-28> 

12 e 



GROSSE ROMANE. 



No. 9129. 9130. 



12) f. 194-212: 8" 13-14Z. (21x14; l8x8V«-9y» e »). 
Anfang: jiXt ^Ul s ^UJI v_A^JI \\s> c^sz "t\ 
^J* Lf^ (^' Cf*^ — Schluss: t^lj l^M £, 

jy <^ lA*, bLJl ^ jj> 
(=Spr. 1321, f. 16— 32.) 

13) f.213-252 : 4% 15-16Z.(22xl6»/,5 16x 10'/»-l I"""). 
Anfong: ^U^ t,^ juJt^*^ ^ JT i ^ 

Schluss: <^ 9J |yy . iiu, j^| ; ^ls* ^ab^o li 

(== Spr, 1328, f. 3 ff.) 

14) f. 25S--265: 8", 21 Z. (20 x 15; 16V» Xl2«/< c,n ). 

j*lc ^Lfcj — Schluss: «JL3 a wiiXetj a^JI -*Xiij 5 
**^Ms ****» x*W (== Spr. 1338, f.l2_26). 

15) f.266-^270: 8 TO , 16Z.(20V»Xl4Vii;17xllV. c ' D ). 
Anfang (Tawll): ^^ ^ i^l^l vXl»Jty> 

ScMuss (Kfimil): g^ X^ jj^ jj^ 

(=We. 944, f. 13—18.) 

16) f. 271: 8™, 23 Z. (20»/s X 15; 16>/» X 1 !•-). 
Anfang: ^^b L 3 r lyGI ^y^ K L. Ij^j 
filXJl ^ — SohluBs: _ly,t« _jXa* v_JS i-Jlias 
( y s *.r** o j(=We.l003,f.36%Z.14bi837%'l6.) 

17) f.272: 8", o. 20 Z. (20x15; 15«/»-16x 11«»). 
Anfang (Tawll): L^cUw <-V*^ ^ oJL>, 
Scbluse (Tawll): ^JLSl^ oUSb O^,^ L 
(= We. 1003, f. 67% Z.7 bis 68% 4.) 

18) f.273. 274: 8", c. 20 Z. (21x15; 17X ll-llVs""). 
Anfang: ^^Is^ f.^^ ^jUj JjLi^ ^j 
Schluss : y>TsJJt r ^JLc Ouj l 3 ^X«4Js; jA* ly**?^ 
(= We. 1007, f.9%Z.7 bis 12% 10.) 

19) f 275-280: 8", c 20 Z. (20V»X15«/»; 17-18'/sX 

12— 13 0,n ). 

Anfang: ^^IXJIjulj*^ JjM i^ Jyioo, 
Sohluss: ytoJI ,_A*|f L^ (j^j- iUxL*. L (-.1^, 
ir*- 5 ^ o^ (= We. 1009, f. 68— 78.) 

20) 1281: S", 25 Z. (21 XU 3 /,; 17'/,X llV"). 
Anfang (KftmU): 1^1 £ ^^ ^j ^, 
Schluss : sjXto^gtt DMo tjU,>j ^Xie «*j Uli^i-I ^ 
(= We. 1011,' f. 76% Z. 11 bis 80'.) ' 

21) f.282: 8" c. 18Z. (20</ a Xl2 8 /«; 16V»X9V»-10<»»). 
Anfang: J^l ^^ ^^ &yjJ , ^^ 

a'-^l Jo: — Schluss: ^l^i 5 Ju^l a _ ) *Lji ! j 
*>i»X£ ^j jaac cj^a j^ (— -vy e> 1043, f. 66% 
Z.7 bis f. 66%) 

22) f. 283-311: 8«, 21 Z. (19 X 14; 14V„x 10«"») 
Anfang (Tawll) : f JJf ^ f Lo ^ ^ ^^ 
Schluss: ajI, U^^xc ojJ aUI, ^^s tiOJI JUs 
^ c aj^A*, (= We. 1017, f. 34—52.) 



23) f.312-331: 8"M9Z.(21V»Xl5V,; 16^-17x12-13^). 
Anfang: J^> p «J^t l^. A.^ilSj ^^ 
va*Ji» «JJj — Schluss: OJiJ jjft, jXfc ^ 
^Uo.Kb u$JUI 13^ ^ w5X> (Von Bl. 323 an 
= We. 1018, f. 9— 18.) 

24) f. 332-336: 8« 19-20 Z. (19>/i X 13V»; 15—17 X 

io— H""). •■ '"''-''■'■ ■■■ : --' ::: - : -^ 

Anfang: julya v Li ,xSj y* t^^Jb?-! «JU3 o^u^ 
wJJvi ooui ■— Scbluse (Tawll): 

v^xSt \xj» L*UJ u^ ^ju ^ 
(= We. 1018, f. 34— 87.) V 

25) t 337-344: 8«, 19 Z. (21^x 15} 1««/9X 10»°). 
Anfang: (ot^ij) o^ij *JU> cotjj «^ia£ ^^j- 

.**?» t^* ^s — Sohlussj ^>T fySi\ mSj^U 

cy ^j** 1 ^ M$ 

26) f. 345-358 (20V«Xl4; 18xll>/»-12 6 «'). 
f. 359 (22 X 15; 17 X 18 8 "). 

f. 360 (20.X 14V»; 16 X 10 em ). 

f.36l. 362 (22X16; 18-19 x 127»-I3<w>). 

9130. Spr. 1255 — 1311. 1313 bl ». 

Bin Exemplar deeselben Romans, theik in 8 T0 , theils 
in 4 to . Der ZuBtand der B&nde dieses Werkes iat im 
G&nzen sehr eohleoht; B&nde aind es fiberhaapt feat nioht. 
denn das bei weitem Meiste hegt in losen Lagen and 
Blfittern in Deokeln, die grosBentheils jselbst sohadEaft ind 
en Uein sind. Das Papier ist sebr versohiedenartig, an 
Stoff nnd anoh an Grosse; in demsalben Deokol liogt mit- 
nnter grSsseres ond kleinerea Format, woduroh dann der 
Rand besohfidigt ist Das Werk lanft mit den Banden 
moht einfach fort, sondera grosstentheils wird entweder 
nooh etwas ans dem Ende dee letztvorhergshenden Bandes 
wiederholt, oder es ist auoh eiqe (kleineie bder grdssew) 
Lnoke da. Anoh ist der Text nngleiohartig behandelt, 
bald kBraer, bald ansiohrlicher nnd selbst behagKoh breiC 
aunh die Correctheit des Textes ist versohieden. — Sohrift 
von versohiedenen Htoden. A bsch rif t meistenB in nenerer 
r*H SS, -hr* hwom. Spr. 1267 im J. »"/i76i; 1294 
i«» J. ,S08 /»93; 1313W im J. ™hw. 

Spr.1255. 55 Bl. 4f, 0.I8Z. (22x16; 17— 191/aX 11— 14«»»). 

F.l«: ^l^i l. Titel f.l»: 

Anfang f.P: ^ U ^£] s ( ^ t4 ^i\ $3 
**? O 1 ^j* 5 ' **£& xy^i *^K^' «jA*^l «J^ i 

Dieser Band beginnt mit einem Streifzug 
der Benu 'abs, an welohem ^J^ ^IJUi theil- 
nimmt, gegen die BenQ 4^s».. Derselbe 
lauft siegreich ab, und wfihrend der Heim- 
kehr thut Sedd&d einer gefangenen schonen 
Schwarzen, Namens juajj, Gewalt an. Sie 
hat ihre 2 Knaben, deren filterer o^>, der 



No. 9130. 



GROSSE ROMANE. 



93 



* 



jttngere u^**^ heisst, bei sich. Sie fallt, als 
der Trupp zu Hause die Beute theilt, dem 
Seddad zu, und bringt (f. 5*) einen schwarzen 
Knaben zur Welt, der den Namen 'Antar 
erhaVt etc. _— Schluss f. 55\ 

(=Spr. I313 b , £ 1*— 60 b .) 

Spr. 1256: 76 Bl. 4", o. 13-19 Z. (22 l /s x ^ l h: "-19 
xn-is co1 ). 
Vorblatt: L^JliJl ^t- Anfang 1»: t£«* a \ 

Schluss 76": _^l L^t .*£&j4> U -J b^fj 
;£& js^Jt (= Spr. 131 3, £61 bis 1315,22.) 

Spr 1257s 89 Bl. 8™, c. 10-15 Z. (15'/8Xl0»/s; ll'/a— IS 

x8-9»). 
Vorblatt: viJUdl ,jjjJM... Anfang l a : tf^jb 

Schluss 89 b : *»)J o >XJue «^A«i( q» JicUs- J^S^ 

^ t^Lcl (= Spr. 1314, £35* bis 1315, I2 b .) 

Spr. 1258: 82 Bl. 4", o. 15 Z. (22»/aX 15 l /»; 18-19X 12«»). 

Auf dem Vorderdeckel : g)Jl jjj& Anfang 1* : 

l$U i/i-.ji' L*^ cr l**»4?^ fcS^ — Schluss 82 b : 

(1= Spr. ,1 815, f.,1 4 b — 54*,) 

Spr. 1259: 67 Bl. 4". c.15-20 Z. (22»/»X 15»/s; 16-17 
xll-13 c,D ). 
Vorblatt: u^lJ-t. Anfang 1*: D X« q^ J^ 
^ p- Ui J^'i iiW — Schluss 67": 

J^> *6\ ^ (= Spr. 1316, £32 bis 1317, 30.) 
Spr. 1260: 84 Bl. 4", 19 Z. (22V*X 16; 16-17 X ll onl ). 
P. 1": «jL*Jt. Weiter nach unten auf der 
Seite: u^UJI. Anfang 1": &**» *J Uu "^ 
Uul :*J!j>j,'Vj*^.^ — Schluss 84»: o^j«j 5 

(= Spr. 1317, £ 20 b bis 1318, 22,) " 
Spr. 1261: 67 Bl. 8", 15-18 Z. (21 l /sXl5 1 /si 16-18 X 

ll-lS^ ; ,■;: 

Auf dem urwendigen Vorderdeckel : jjLJt. 
Anfang 1*: ■£**■ *^ j i_^*Ji ^; ^.t J| JLii 
3Uj Jo wS _j*5 — Schluss 67 b : s-Ajtji ^ 
vii4s* 3 fbi-l o* °^ ^ o*%s f L>*2t 
(== Spr. 1318, f. 24 b bis 1319, 18.) 
Spr. 1262: 70 Bl. 4", 15 Z. (22x 15V>; 16 X lVh ea ). 
Auf dem Vorblatt : jyUK. Anfang 1 * : a \ 
v^mJ>> UJ S u5JLS> o yi» w£Ju> «^ic yJ _r*-*-J 
Schluss 70 b : £>>l^ Ji^j <^Uj u-U ^ 
iUA ,H^ (= Spr. 1319, £ 18»-66".) 



Spr. 1263: 67 Bl. 4*>, 16-19 Z. (22 X 15j 18V»— 19 X 

12— 12 l /a cn> ). 
Vorblatt: kjmLxJL Anfang 1*: **3>1., «>I.X& 
p^li vJJ^I iuSU, J^t iU*-; — Schluss 67 b : 

^ Us (= Spr. 1319, ^66 bis 1321, "*%) 
Spr. 1264: 78 Bl. 4 te , c. 16-20 Z. (22 X 16»/aj 16Va-18V9 

: UX12™). ■-' 

Vorblatt: yiUJt- Anfang I s : _^ y^fl & ^ 
UJu»y j _j*jJsiJ! — Schluss 78 b : L_^J! _J"Uvc 

(= Spr. 1321, f. 4 bis 1822, 57.) 
Spr. 1265: 89 Bl. 4*°, C.19Z, (23x16; lS-lSx^" ) -nnd 
f. 26— 85: 8™, 19 Z. (21X15; 16xl0 6n 0. 

Ueber8ohrift am Rande oben 1*: j&Jt \3^\J-\ 
Anfang 1»: ^ »J>»\ S 4*^ t^ wjjm^Tw^-U 
D lisXc tgXi — Schluss 89 b : iujU*- u»Lo. ^ 
cLbXI »LA j^«j JwiiJ f£ (= Spr. 1322, £ 57 
bis 1824, 44'.) 

Spr. 1266: 121 Bl. 4«°, 19 Z. 

1) f. 1—58 (23X16; 19 X 12 om ). 

2) f. 54-77 (28 x 16V< ; 19—20 X U ta ). 

3) f. 77—121 (22 X 15—16; 17-18xl2-14< !nl ). 

Oben am Rande 1 ": J^ ^UJS. Anfang 1 B : gUai? 
cjjJI (j-'Jij, £*»&s ^MQlfcjU^JUj-— Schluss 
121 b : jLi! (.^IXJt tvN# Ow*j 5 (.^tj> ^klr" M ^ ii ' 
( 1) == Spr. 1324, f. 44», Z. 7 bis f. 47 b . 
2 < = Spr. 1325, f. 15 bis 1326, 15. 
3) = Spr. 1326, f. 16 bis 1327, 37*, Z. 8.) 
Nach f. 53 cine kleine Lilcke. 
Spr.1267: l)f.l— 62: 4«»,16-22Z. (28x16; 18-19x14™). 
2)f.63-L10:8 TO (2lV»xl5; 17-18xl0-13 cm ). 
(Ohne Bandbezeiohnuiig.) 

Anfang 1 * : ^•±£iL> u-*c C >*J x^ y^ J-& 
oLu'it b^4» — Schluss 11 b : iJiUii^UJt «-»lr»l 5 
«u],s ^ -«^l (= Spr. 1327, £.87* bis 1330,28*.) 

Naeh f. 22 fehlt 1 BL, naoh 46 4— 6 BL, naoh 51 

2 BL, nach 62 3 BL, naoh 65 1 Bl. 

Spr. 1268 U. 1269 : 114 BL 4 to , c. 16-18 Z. (c,22 x.16 1 /*; 
17 l / s — 18V»X12-13 CB >). 

(Ohne Bandbezeiohnung.) 

Anfang 1*: ^LfUlt ^i> v^ J** 3 ^ f^ ! O^ 1 ^ 
Schluss 1 14 b : v,-^ r^i^ f U j ^ "° >Xe (^ u ^> 
(= Spr. 1330, £28*, Z. 8 bis 1332, 26'.) 

Spr. 1270 u. 1271: 80 BL 8'°, 17-19 Z. ;'(21 l /» X 15V»; 
17 — 18 X 12 — 13 om ). 

Auf dem Vorblatt: ^ gUJi. Anfang ■!»: 
gji ; p L.yi. j^». o^ c^- 5 l*, — Schluss 80 b : 
(= Spr. 1332, £26 bis 1334, 19 b .) 



94 



GROSSE ROMANE. 



No. 9130. 



sp, «^-^ja 2 B,. S)15 - 21 z. (2lV3 xi 5 ./ 9 ; 

Auf dem Vorblatt: ^ ^&}\ 5 j^ ^ 
Anfang l' : ^j| ^ ^ ^ ^J ^ UjJ! 

Schluss 78": ^It^U J^JL, ^ t^Uv ^ 

i^yi ^L5 (= Spr. 1334, f. 21* bis 1337, 9«.) 

Spf. 1275 a. 1276: 94 Bl. 8-, R-18 Z. (21% X 15'/ S - 

18%- 19x 12 -14«). (OhneBandbezeiohnung.) 

Anfang 1« : D ^U| |^ ^ bi>Lv g y, ^ 

r *iXJI <*5U3 — Schluss 94": ^ ^ ky^t 
_7<*)l Lpk" oLv^mJI KUs* (= Spr.' 1337, f. 9* 
bis 1338, 49 b .) 

Spt-.S277 ; 27B1.8-)4-13Z.(16xll i lli/ 3 -13V 8 x8-9o<»). 
(Obne Baodbezeicbnniig.) 
Anfang 1»: *| £iJU ^ A ^, ^ ^^ ^^ 

^y> U L^ii — Schluss 27 b : jfc^ umJ Uj ^^ 
oUJI £<> *.:o,Xs» (— gp r> 13 4g } f 8 8 ~21 b .) 
Setzt Spr. 1283 fort. 

S^.I278:C7Bi.8-lii-l9Z.(207 8 xl4'/ 8 ;l7-l8xl2^). 
Oben am Rande f.l\- ,....£*, ^^u. An- 



■17 Z. (15%xl0%; 



fang ]•: ^L^ J^f lXrfJ ^ , ., 

ochlusc 67 b : ^ oWs yx^, j., ui ^ ^ 

oAiUiy U* (= Spr. 1339, f. 50" bis 13.40, 38.) 
Spr. 1279 u. (280: 

1) t 1-G3:8- 17~20Z.(20X15 ! 16V S X11V D ) 

2) .64-73-: 4" (22x15%; 18'/ X 13-). ' 

3) f.74-181: 8- (21X15-17; lOxll™ 
4)f.l82— 163: 4"> (23x 16; I9x h«-). 

(Obne Bandbszeicbnuog.) 

Anfang 1- A; Ui JlS U>ll ^ ^ ^ 

iMtoJt Q J y»U — Schluss 163 b : ^ J^i 

r ^! ^Ti o-3, Ujp ^tf ^ (= Spr. 1340, 

f.38 bis 1341, 62» uod 1342, 1" bis 1343, 55") 

?? ff»! ?n Ch f - 1 ! 4 ,, 1 t ( ° d0r2) Bl - naoh 3 ? <> »ach 
7it etwa 10, naeh 1 15 etwa 1 Bl. 

Spr. 1281 li. (282: G2 Bl. 4K>, 17-18 Z (22»/, ^ ifi. 
19%-20>/ a x 13-14""). ( /3 * 16; 

Oben amRaDdel'^^&^^ujt. Anfangl": 



Schluss 62": ^LU b^T,,* o^^l SuoiU! 



'O* 



(= Spr. 1343, f. 55" bis 1344, 57V) 
Nuch f. 52 febleo etwa 4 Bl. 
PT. 1283: 55 Bl. 4-, 21-22 Z. (23 X16; 19X13-14-) 
ObenamRwdel':^^ .ji. Anf ,.. 

Schluss 55 b : dJJ ( ^ & Jl^l ^1 jcju.1 ^Ub 
VjW. Vyto j- (= Spr. 1344, f.57 bis 1346, 8.) 
Nacb f. 29 fehlt 1 Blalt. 



8pp. 1284-1286: 89 Bl. 8™, 15- 

12'/s-13x8 l /j° m ). 

Auf dem Vorblatt : ^/^^ Mi\. Anfang 1 8 ; 

^ O^-^ *W' <&* Ip'U* «J|^ Wj*. JOft^, 

J^sLJI qj yU — ScUuss 89 8 : ^ U D «^ 

(= Spr. 1338, f. 34 b bis 1339, 50\) 

SppJ287:164B1.8-n.4^,o.l3-18Z.(21-23xl5-15 s /s; 
15— 20 xl 0-1 S 010 ). 

Oben am Rande 1»: ^^Ul, ^y^^ ^UJt 
0*3^13, J^ipi 5 . Anfang 1»: jj^i\ LuJI g. 
jL^JI^ J^JJI ,3 o4&A ^J^^ _ Schluss 164*: 
_r^V^^* *^> >*-. ^ 5 jfiJj, JJie J^ j&x^ u 

S" ^ r ^ 1346 ' f ' 21 bie 1348 ' 3a -) Po] gt «uf 
bpr. 1277. ° 

Spr. 1288: 70 Bl. 4% 19 Z. (98 % x 16%; 19'/ s X 13«»). 
(Ohae BandbezeiobnDDg.) 
Anfang l« s e^^f U*, JUaJI ^J^^ |^ s 
ftS^W, U — Schluss 70 b : « Lilfe L* j^, 

(= Spr. 1348, f. 3 a bis 1349, 31 b .) 
Spr. 1289: 89 Bl. 4«», 16-18 Z. 

f. 1—44 (22 X 16; 18'/ 3 x U l k^). 
2) f.45-89, 8'» (21VaX15; 17X120-). 
(Obne Baodbezeicbonng.) 

0>*il — Schluss 89 4 : vaUTyl .iUJJ^ U, ^J 
s ljw^l J^i" (=Spr.l349,f.32« bis 1351, 62 b .) 
8pp. 8290: ^B'^18-19 Z. (22 X 15'/ 3 ; 18'/ 3 -19x 

Oben am Rande P: ^ ^,. An „ 
fang 1-s a ^ Jijj ^u^i j^, a ^ ^^ ^ 

C*$ j — Schluss 4l b : y^ls jj^ ^ ^u^ 

(= Spr. 1351, f. 62 bis 1352, 25".) 
Spr. 1291: 69 Bl. 4">, 18—19 Z. (wie bei Spr. 1290). 
Oben am Rande: D ^^ gUJI^ ^^ ^U 
Anfang 1 • : U^^^ '^ ^ c ^ ( ^jy i ^ e Y | 
Schluss 69': ^ ^f\^ jo^jh f; UoJt l^c J^y V 
(>*«s« JW ojy?. (= Spr. 1 35 2, f. 25 bie 1353, 35V) 
Znsaramengebunden mit Spr. 1290. 
8pr.l292 1129* 128B1. 4- 16-18Z. (22x15%; I5'/ S -19 

Oben am Rande i»: o6 3^ >£ U X Jt a ^^^^t 
Anfang 1»:,,JUAJ| g^ ^^ Juj ^ j^ 
Schluss 128 b : v^^Jf ^L^JI :{yi ,^x^ U 

(1) f. l-6p = Spr. 1353, f.35°, Z.4 bis f.80 b 

(eehr abweichend). 
2) f. 61 b — 128 = We.942, f.ll'> bis 943, 38.) 



No. 9130. 



GROSSE ROMANE. 



95 



8pr. 1284: F. 1 — 29: 8", 13-15 Z. (15— 16 l /i X llj 
WliXVIi™). 
Oben am Rande : q^j'XI. Anfang 1": ^^ 
&***&*? fji&s f^l u»*J ^ — Schluss 29 b : 

Spr. 1295 U. 1296: F. 30— 64: 4»y 15 Z. (22 X 15 l /»S 
16— lS'/sX ll-12 l /s om ). 

Oben am Rande: A*tJ>> iXs>l>JI und auch 
(von anderer Hand) : yt$$h qA^- Anfang 
30': Jo'^JiJI fytl n^^ w'i btf\A!1 5 S/M 

Sohlues 63 b : '^jlt^^^^j^o 1 ^ ^^ 

F. 52 — C3 za 19 Zeilen. 
(Spr.1294— 1296= We. 943, f. 37 s bis 944,41'.) 

Spr. 1297: 136 Bl. 4", 15—16 Z. (22 X 15 a /ai 17-18»/s 
xl2-14 0m ). 

Oben am Rande: q*«; ! j viJliil q**iJ} S^ 
a ^ J \^ & \ ! il Anfang 1*: J* (J^^ a ^t 
U^ ^ J^> 5 a ^i' £ v.**** — Schluss 
1 36 b : XbUJ< uy-JJb K^ 1 *^ ^"^ ?> ^^ly 
(== We. 944, f. 41' bis 946, 40.) 

Spr. (298: 80 Bl. 8", 15-16 Z (2lV 9 xl5 s / t ; 16 l /a X 
lli^_12»/j cn >). (Ohne BaadbezeionDung.) 

Anfang 1': As-( ; iXib U v-sU* <-^ u ^' ^'j 

£ kJI J^y — Schluss 80 b : \yM ^«XJI ^t ^ 

,is.4jo lff orfj ^.U(=We.946,f.40bi 8 947,22.) 

Spr. 1289: 80 Bl. 8", 14-16 Z. (wie bei Spr. 1298). 
(Ohne Bandbezeiohnung.) 
Anfang 1": oJjJji' vXs u»pfl a \&S> ttJ^I (&&k 



Schluss 80 b : *J1 J^ 5 



JCs» _>-.t f 



-a*i 



LaJ 



^iv-AfjJ. 



(= We. 947, f. 22 bis 948, 16.) 
Spr. «300: 80 Bl. 8™, 14—16 Z. (wie bei Spr. 1298). 
Auf dem Vorblatt: D *w>t 5 £?UJI. Anfang 1»: 
^1 v*)JJ> ^|.^« ^ «^« 1^*5 — Schluss 80 b : 

J' o^Jj U-«l (= We. 948, f. 16-50'.) 
Spr. 1301: 89 Bl. 8 TO , 14-15 Z. (16x11; 12V»-13 l /9 

Auf dem Vorderdeokel : ut&Js qAH\. An- 
fang 1": (,{*&+& |»L*«^: od&ij |.Uj ^^ { j*^i. q^^I 
Schluss 89 b : »JUS( o^Xi I, »Uj «*V ^ ^ 
^ 5 yi ^LS (== We.948,f.49 b bis 949,51'.) 

Spr. 1302-1304: 80 Bl. 4»°, 15-17 Z. (22 x 15 l /sj 17-18 
x I3 0m ). 

^ Auf dem Vorblatt: q***^ ^wUil. Anfang 1': 

Schluss 80 b : XiUM ^ JyiJ U Jk«j jUS^Ls" UJ 3 
jjj^JILw (=We.949,f.51' bis 950, 6 l b .) 



Spr. 1305: 1) f. 1-77: 8™, 15-17Z.(21 3 /4Xl5 l / a ; 17-18 

r >,; J2 13« m ). 

2) f.78— 136: 4*, 20 Z. (22 X 16; 17 X H V" " 1 )- 
Auf dem Vorblatt: qa*mj> 5 J^^j. p£***4-l 
ju* m j>5 ^iU^. Anfang 1': ... Okie ^1 Uw> 
(.K^^lfl »i>JJ> J* .f lS**»'$ wb?, fc*>j) — Schluss 
136 b : ***S li 5 t jts^UJI qa "'■'}*♦>■ (^.J Lku*! 5 
(=We.950,f.62 b bie953,45 b .) Sehr abweichend. 
Spr. 1306: 71 Bl. 8™, 19-22 Z. (21 X 14»/a; 18 X 12""). 
Oben amRandel ': ***j>j vUIjJ!. Anfang 1*: 

Schluss 7 l b : <6^*JU: ^^.^"y^ij^li^j vM'ii 
(== We. 953, f. 45 bis 955, 6'.) 
Spr.l307:82B1.8 TO ,17-20Z.(21 l /aXl5jl6-17xllVii-12 c,n ). 
Oben am Rande l': ofr «A*i» 3 ^yi. Anfangl": 

Schluss 82 b : ^L>^i q^ u^J w*J! <j^ £; 0' 11 J*} & 
(= We. 955, f. 5' bis 956, 2«.) 

Spr. 1308 U. 1309: 71 Bl. 8™, 19 Z. (21 X 15; 16X 12"°). 
Oben am Rande 1*: p-***i»^ ^AM An- 
fang 1* : dLwa»- fUjt ty> f>\* jyJ^I ^J^o^ ■&#&* 
SoHusb 71": J^ I J-o Vjji j^U ^l ,4 
^^Jl ^ (- We. 956, f. 2'-78 b .) 
Naoh f.-22 ist eine Luoke. 

Spr. I3i0: 169 Bl. 8", 13-18 Z. (15 l /s-16 9 / 8 x 10-11; 
12-13'/»x8-9' !in ). ■•■■■, 

Oben am Rande 1 ' : <A«J ljw^LJU ,j(wtL>t 
a t^*^ ^UJIj Qi^Mi-' (aber u^U-t ist aus- 
gestrichen). Anfang l b : (4ilaX5>tJ ^a**^! jU 
L^j v-Jyte^ !^! q* jXJ~* — Schluss 15 9 b : 
lyUJti t) IvX*! U**us J5 L»-! vi^J^Xc ^ «U«J! S 
(== We. 956, f. 78» bis 957, 50".) 

Spr. 1311: 60 Bl. 4", 18-24 Z. (22 x 15; 18 x HVs'*). 
Oben am Rande 1*: qmm*s> s q^LSJI. An- 
fang 1 & : »3i d^ *■>"** CT* O 5 )*^^ (J^^ 1 •>' 
Schluss 60 b : (^FW o^t-**^' OS " ^^5 

(=We.957,f.50 b bis959,3 b .) Bl. 1 gehSrt nicht 
dazu; es ist = Spr.1310, f,136», Z.7 bis 137 b ,2. 
Spr. ISIS 1 "': 79B1.8 TO , 18-21 Z.(20V»xl6 l /s; 18xll-12 cm ). 
Titel auf dem ungezahlten Vorblatt: 

Ueberschrift auf JN '^^LuiJiyUs Hj^,.U3-tJK* 

Anfang 2»: Uya^tol^l/L«J>JI ctv^olj bU» 5 
l^s-U, — Schluss 7 9 b : 5 i UJU ^ (*%**** S^s 

( = We. 959, f. 64', Z. 13 bis 960, f. 71.) 



96 



GROSSE ROMANE. 



No. 9131. 



9131. Spr. 131 2— 1353. 

,JE"' °-'8Z.(21V a Xl6i I6'/ 9 -17xi2'/ a OB '). Spr.1315 
u.1822— 1324 etwas kleiner (20x14 Vsi 16— 16x)2 cm ).— 
Zustand: eehr gut, eauber, neu. — Papier: weisa, Btark, 
nioht glatt. — Einband: PappbaDd mit braunem Callico- 
Ruoken. - Titel in Spr. 13 12, vor f. 1 (die Titelblfttter 
uberall nioht mitgezfthlt): ^Uc B^ ^ li^.l.-.^t 

^bUi j^ ^j\ ...«^,v^;^^j.,ij^>f,' 

In 1818, vor f. 1 : .ilju^ yCLc bj**^ J,*| vjUT !J^ 

In 1314: ^UJI vjUT" j^ u. s. w. Die Vorgeuohichto 
ist also ala Band far eioh gezahlt. 

miJQ? Exem P lar de 8 'Antar ist nioht vollBtftndig: seine 
2649 Blfttter enthalten nur (und fast genau) die ersten 
zwei Dnttel dee Werkes: da B letzte Drittol fehlt. 

Die Sohrift iet ganz neu, gleiohmassig, nioht schdn, 
etwas gezogen, ziemliob leserlioh, vooalloB (nur in Spr. 
1315—1317 Bind die Gedichte mebr oder weniger vocali- 
atrt). — Abeohrift vom J. '*»/ leM . 



S pr. 1312 (68 BL). Anfang P: *Jj| 



J* 



\ju> iAju Ut . 



/feAtO 



^L*JI ^Ut C ^JL> ^t «5JUI 
J.L3I iX*,! ^ ^ 0>b^| USbUj Sly>*\ u JLii\ 
gJt ^1 ^j -,U>. — Sohluss 68 b : ^L>- c to- 
l<ttt U Kk*j ^.yi JS «obUJI yjJI £**?• ^A^ 

(=We. 901 — 902, f. 2P.) 

8pr.J812»<* (40 BLV Gehort an das Ende 
de8 ganzen Romans. Ohne Titel. Anfang P: 
J>!^l n^AJ^ji j,u^| J^i-t ^ olj^ — Schluss 
40 b : (^JUo Lf x*. jyOKj crsW ^Jl ..■JjL.VI jAto^t 
(= We. 959, f. 14 b , Z. 3 bJB 67 b , 1.) 

Blatt84 u. 87 mit rotber Dinte etark be 8 ohmutzt. 

Spr. 1813 (62 BL). Anfang P: ^yi ' ju 
V^JI b^S> ^ (^JUl U . . . otjLi^l ijKjf <J| 
cr* J^* o' • • • K*rf^H J^IaJt ^"^ it*A^ji 
^Jl J.l^s-VI U^c_5 ^c ^ _ Schluss 62 b : 

'r?" 1 ^ f*A> ^+ Aoli • • • *•*" ( 8 ° iiT £}j ™ lesen) _£, 
e* l 3 ->*> (= We - 902 » f - 21 bis 903, 41.) 

Spr. 1814 (60 BL). Anfang 1": ^b ^ 
V*yiW; — Senium 60 b : ^dh !3i ^jjt 4^ 
j+bc^ o^5 v^Ji (=We.903, f.41 bis 904, 43 b .) 
Spr. 1315 (72 BL). Anfang !•: D L«^ ^t> 
O \*lo % ^>yo eyas. If, — Sohluss 72 b :^ j^to-Vb 
jiifSMlS ^UJt j*ac (= We. 904, f. 43 b bis 906, 42.) 
Spr. 1816 (60 BL). Anfang V: i a ^^uJt 
tf* o' ^ cW O' '^^ ^ — Sohluss V 60 b : 
^ r^ «^ g*^ o*^ • ' ' *-V* *J (= We. 906, 
f. 42 bis 907, 42.) 



Spr. 1317 (60 BL). Anfang 1": jUaJI^ ^^ 
&{?>■ o^ . — SchluBB 60 b : JJiJ 4[! 5 eAjui'XI 1^3 JLiii 
A#X-J| V|>«J' (,5^ (= We. 907, f. 42 bis 909, 16.) 

Spr.. 1318 (60BL). Anfang 1«: ^iil^ooj^JI 
<X&J-\ jaj^JLj — Sohluss 60 b : \JxcA) I^jI *3 
fJaej U>LXj ^jji, (=We.909,f. 16 bis 910,^54;) 

Spr. 1819 (70 BL). Anfang 1>': Uxt^ ^^ 
wiJIS^, I^XAj&j — Schluss 70 b : LUI Lwi't SCUJIj, 
JJvft-KLJ e^^ilj (== We. 910, f. 54 bis 912, 60.) 

Spr. 1820 (60 BL). Anfang 1": U> JU 
gl^J^ IXJI l^*4-<« Oj_juaJ! Ij-jjl3 — Schluss 
60 b : l^loj JLMI o^*Jb JL^Jt ^ "" *jk* 
(==We.912, f.60 bis 914, 5.) ^ ^ 

Spr.1821 (60BL). Anfangl^oL^^»«j tys-U^ 
B^jyo^o'uJIc — Schluss 60 b : Ji^lj JLs^JI 'liLM***.^ 
t^tj 30*31 1^5, (== We. 9 14, f. 5 bis 915,6.) 

Spr. 1322 (60 BL). Anfang P: iu^l lyiltl. 
jyjl ^Upi 1^ — Schluss 60 b : XUUi «jaj D 1 
^j^JI «AjvA^ «uikx> KJU (= We. 915, f. 6—57.) 

Spr. 1323 (60 BL). Anfang 1«: x*^ ^J\ 
VW^'! Vj ^'jl U/ — Schluss 60 b : oJ i^ : , ^IXi! 
^ru«£ c^i*9} U w>^j (=We. 9 1 5, f. 57 bis 9 1 6, 60.) 

Spr. 1324 (60 BL). Anfang 1»: ^.,1*^1, *j» 
^x*} jL& JUli — Schluss 60 b : ^ J^l, 

fH 1 ^ 1 ^ r^ !,AS (= We.916, f.60 bis 917, 86.) 

Spr. 1325 (50 BL). Anfang 1': ^ ^jo 

J^jsJ! wli' A*c i^Li^i _ Schluss 50 b : lil oJ«aS 

(= We. 917, f. 36 bis 918, 30.) 

Spr. 1326 (44 BL). Anfang P: ^! ^ $* 
^w^JI l^vXs-3, J.aJ-1 iL^ci UJLLbt — Sohluss 
44 b : f>yjjl 5 BJkcUJI jo,. v^JLb^ ^ -LjlSI^ 
(= We. 918, f. 30 bis 919, 14.) 

Spr. 1327 (50 BL). Anfang 1»: *J*\ S ByaJI, 
BbXj iS j**j ^^ — Schluss 50 b : joj\ \ aU« JU)|$ 

^'j ur^ «^ ^ Jl:!, u (= We - 919 » f - U b>s 920, 2.) 

Spr. 1328 (60 BL). Anfang 1»: v^t, ^ 

^JL> ^U c^ 1 *^ — Schluss 60 b : ^ f p ^ 

^r^ 3 c^ 1 V^-' 3 «' (£ ^»^' o^Jt ^IjU ^J) 

(=We.9'20, f.2— 60; auob = Spr. 1 267, f. 12-52.) 

Spr. 1329 (50 BL). Anfang 1»: U» jj^ ^ L^JLs 

iOj:U,^ J xie y\ (£ — Sohluss 50 b : -Li^lJI r r J J *ij' 

B ij; JI a Ads ol^l 5 (= Spr. 1267,' fl 52—84.) 

Spr. 1830 (50 BL). Anfang P: JUu^ a^t 

,3-Jkjs CL^" ^ ~ SchluBB 50 b : ^5 (Aj*-% -K.AN 

^1 ^t^c? (= Spr. 1267, f. 84 bis 1268, 30\) 

Spr. 1330, f.25— 50 = We. 921, f.l— 25 b , Z.7. 



Ho. 9131— 9133. 



GROSSE ROMANE. 



97 



Spr. 1331 (50 BL). Anfang 1*: J^> s ^H\ 
J jlSj ^^aS ^ioJS — Schluss 50*: qjJJI ^Uw^I ^y> 
JU*JW Jul j^ (== We, 92 1, f. 25 bis 922, l b .) 

Spr. 1332 (50 BL). AnfaDg 1«: UJ JLaJt.. 
^e s>»-, 5 ii< ; Lil (fcjij — Sohluss 50 b : £La=> I^as^ 
Bjj-j OL#l tL^^yptU (= We, 922, f, 1 "— 52 b .) 

Spr. 1333 (58 Bl.). Anfang l^^b^v^ 1 
gp.| Jl jls vjUJtj fjJJl — Schluss 58 b : <i)uU*-j, % 
^b^oj^^yl V (=We.922, f.52 h bis 923, 32.) 

Spr. 1334 (56 Bl). Anfang 1": cy-^Ui'.Xi'li 
Jl>Jt J*V lit i*U^ — Schluss 56 b : vjLA&Jt^y^^Jlj 
V A ^' 1^*11 j^lbj' (=We.923,f.32 bis924,45.) 

Spr. 1335 (50 BL). Anfang 1": wjL.^1 y, ^ 
wL^aJI^ jLiJt dUJ^ — Schluss 50 b : »*i L Ifc-Jt bSL 
«JUs v^UI 5 O ^or (===We.924,f.45 bis 925,7.) 

Spr. 1336 (50 BL). Apfang 1": v^JLai v*4% 
U^^_^^»i>^»«5J' tKS. — Schluss 50 b : |Hf?j.^-»ii 
c ^b o^I^lt^^U^I ^^^ (= We.925, f.7-54.) 

Spr. 1337 (56 BL). Anfang 1*: \ijU^3t ^^ 
^4,11 U^ o^.t c LiL — Schluss 56 b : ti ^l £ ^t 
UUJfe oL^viy^ (~ We. 925, f. 54 bis 926, 78.) 

Spp. 1338 (58 BL). Anfang 1": y^ui W. 
JJU: *>*j>l ,JI j>Lc 0>.S — Schluss 58 b : vis**^ 

(== We. 926, f. 78 bis 927, 61.) 

Spp. 1339 (82 BL). Anfang 1»: rfljOc ^LJI^ L 
Uil^js- Uj o^aj tiUt — Schluss 82 b : ) .i J J'b, ii)J.i Juu 5 
&& ^L^Ue »I3L (=We.927,f.61 bis 929,190 

Spr. 1340 (68 BL). Anfang 1'; JUe jJ vJUe 
^■XA ^jj j.XJLe lit LP ,_$-*-* ^ — Schluss 68*: 

(== We. 929, f. 19 bis 930, 7.) 

Spp, 1341 (70BL). Anfang 1» 
H.A&J i^£Jt ^ L*p» a l — Schluss 70 b : tiWLjJI ^e 
o5J! u<Jv> j. ^Jl 5 (=We.930, f.7— 67.) 

Spp. 1342 (72 BL). Anfang 1»: «^Jt uUi &» 
>il*sJ5 «^SjJ( ^Jl Jj«5 v\3 — Schluss 72*: «iXua>^ 
»b^>U »l^«w t a ,31» 5 (=We.930,f.68 bis 931,38.) 

Spr! 1343 (74 BL). Anfang 1": *% aU^o. I, 
icAjS oioi)l «_XJ£i — Schluss 74 b : A^ftj *X*^t 
^ $> 5 B/ x*o ^^^ (= We.931, f.38 bis 932, 28.) 

Spp. 1344 (74 BL). Anfang 1»: OOc ^ vJLSj 
AH\ ,y> ^"Sl ^j>t C L*J! — Schluss 74": t 5 ^Lo, 
^ vJLal JtLjTH bj^^I (= We. 932, f. 28—93.) 

8pp. 1345 (74 BL). Anfang 1»: ^ 6\j& 
Lfj^jtj "i_jj &J iy* Jj" /c*c ^j»j Ui — Schluss 

HAHD30HRIFTBH D. K. BIBL. XX. 



iV 



, _. ..yl ,;"> L-iLj jj**- &/A**5» Lo,\j 



74 b : j^j^suJl oJJii u^Laj,^! *y»» u^bl^JI ^ 
(= We. 932, f.93 bis 933, 49.) 

Spr. 1346 (74 BL). Anfang 1*: j^sUI oJU» 
wJo^s-l^ oil XUJI K.jwojli vJtiLJi Ut — Schluss 
74 b : ^bUJt ^ JjLs 
(= We. 933, f. 49 bis 934, 49.) 

Spp. 1347 (72 BL). Anfang 1': ^ ^b>Jt 
.ol>> Ui-. g-UXJtj -yjil iJT — Schluss 72 b : 

(== We. 934, f. 49 bis 935, 43.) 

Spr. 1348 (50 BL). Anfang 1": (Jyb "jub\ 9 
JxiM ^1 (J* U* 9 j 1 **^' ^ — Schluss 50 b : 
Jj>.LJt csmJ U ^fii J-*Jl L« vs2kj,l lj**- J-fc*^ 
(= We. 935, f. 43 bis 936, 40.) 

Spr. 1349 (58 BL). Anfang 1': UXi U. m>,UI 
^J^i-t ^ ^jUPI it — Schluss 58 b : 5-a>l ^^ »Jx 
f U*JI ^ o^UJI (= We. 936, f. 40 bis 937, 62.) 

Spp. 1350 (48 BL). Anfang 1": «jUj j oJ a 
^Atuail O.*^ y 5 ^t — Schluss 48": vJ^tj 
Us vJli' 6^ ^jWs (=We.937, f.63 bis 938,23.) 

Spr."l351 (88 BL). Anfang 1»: Uj ^ 5 Ut & 
£pijl\ iU^Jj vi>j«Rit — Schluss 88 b : *LsuoJ >o ^^ 
»J jl» l^ikl. VJL» (=We.938, f.23 bis 940,1% 3.) 

Spp. 1352 (82BL). Anfang l'.'vJLWIJucAJJliJi 
jjl\ Up te,l oouJt^L. — Schluss 8'2 b : b,^ aL^} 
o^ a l ^^ fctil^J! (= We. 940, f.l bis 941,33.) 

Spr. 1353 («0 BL). Anfang 1»: &*> *Si s \ 
*Jl*t ^ <yj!P OJi a l^ — Schluss 80 u : o^»tj ^5. 
*JLjG!^ ot>xit _UjJt ^Jwojj, ot^tvJ^^Jt .jfAtj^Us-'i't 
^b^^^I v^'i (=We.941, f.34 bis942,24 b .) 

9132. Pet. 108. 

67 Bl. 8", 13 Z. (16X11; 12'/»x 7 »/» cm ). - Z"- 
stand: anBaaber. — Papier: gelblioh, diok, weniggiatt. — 
Einband: PappbdmitLederrucken u.Klappe.— Titelf.l*: 

Anfang (mitten im Gedicht) (fiaflf) f. 1": 

Schluss: j-kjj U i>jo _j,fj_5.J> uili Onu Jj^j 

'J^bywUI. EntsprichtWe.905,f.61' l bi8906,42. 

Violleioht feblt p&ob. f. 9 1 Blatt. 
Schrift: ziemlioh klein, dick, deutlioh, vocallos. — 
Abschrift etwa 1800. 



9133. Pet. 107. 



86 Bl. 8 TO , 19 Z. (20 X 16; 16 1 /* X H cm ). 
stand: fleckig, unsaaber, stellenweiso aa: 

13 



Za- 
stn 



98 



GR03SE ROMAN E. 



No. 9133— 9136. 



Rande nod Rfickeo. — Papier: ziemlich dunn, gelblicb, 
ziemlioh glatt. — Einband: Pappband mil Lederr&cken 
und Klappe. — Titel fehlt, 

A d fa p g fehlt. Das Vorhandcne beginnt f. 1 " : 

Dieser Band des Romans 'Antar entspricht 
Spr. 134], f. 54 bis 1342, c. 60. 

Sehluss f. 85": Jj»sI U, JUaJI J. s ^4>.J,\ 

S o b ri f t : groBB , dick, vornuberlicgend, deutlich., yo- 
caltos. — Abschrift etwa 1750. — Blatt41 beim Pogi- 
Biren Qbereprnngen. 



9134. Mo. 288. 



28 Bl. 8", 16-17 Z. (15 XlO'/sj I3'/ S X 7V m ). - 
Zustand: uneauber, aneh fieckig; lose Lagan. — Papier; 
gelb, ziemlich sturk und glatt. — Ein band: liegt in 
einem Pappdeckel mit Lederrfiokeo. 

Brucbstuck ohue Anfang und Ende. Titel 

fehlt, Es ist ein Stfick aus JUs B^wl. 

Die ersten Worte f. 1": X& ^tj UUi^* 



Die hier vorkommendsn Personen aind: 
jL*-*t s«3 und desBen Gefangener ^eUaaJ!; 
wUXJ! .0 «j*£> jXac va^ij HjALulc; cyAjil ^ii «£**«; 

Die letzten Worte f.28\- iuuUJI pli-l <.ytj^ 
',»jU>JI 5 iXcUtll vXic ,»JP,^J w^sijj, ^y! ^ ki^^Uaj 

Schrift: ziemlich gross, gowaadt, ziemlioh gleich- 
mSasig, vocallos. Die Stichworter j^*^*©^! jlS imajer 
roth. Nach f. 17 eine Lueke. — Absohrift 0." 60 / 



'ire?. 



9135. 



Mo. 386. 



o^Ul jJ vJLfij 



,U 



a b ^vk*. 



146 Seiten 8", 16-19 Z. (20 x 14; 15-16'/3 X 
9 l /«— lOVs""). — Znstand: uosanber, Oeckigj der Rand 
6ftew ausgebeasert. — Papier: gelb, glatt, dick. — Ein- 
band: Kattanband mit LederrGokon. — Titel fehlt. 

Es ist ein Stock y^e K^*, ^ . Dasselbe 
beginnt hier S. 1 : *J*1 ^ j^L- ^ ^ ^j.i 

gJI i5L*«J! a jsj^I yabLs* J^ (.jiiiJt v^JU> 

und bricht ab S. 146 in einem Gedicbt: 
til*. LC~* ^j^suJI t,U^ tj^^p^ j^t i oLUxj 

Scbrift: ziemliob gross, UBgleich, im Sanzen kr&ftig, 
meiBtenB yooallos. Lnckeu naoh S. 24. 54. 60. 80. 86 96. 
108. 112. 116. 144. - AbBohrift 0. • S00 /, M6 . 

We. 614, 44, f. 418. Ein Blatt aua dem 
Roman yu*. 



9136. Pet. 196. 

329 Bl. 4'°, 23 Z, (26 X 17 1 /*: 20 X 12 l /a cm ). — Zu- 
staod: ziemlich gat; doob die letztoo Blatter lose, ebsneo 
wie dar Deckel j Blatt 2 in der oberen Hfilfte Bcbadbaft. — 
Papier: ziemlicb dftnn, '' etwas glatt, gelblich. — Ein- 
band: rothbrauner Lederbd mit Klappe; doob der yordere 
und beBonders der hintere Deckel (faBt) ganz lose. — 

Titel (f.l b ) (s,UDten): xAi Jilt 

Anfang;/. l b ;...Ji --Julu iiv*s» ^\ ^,XsJ>t 



yJU gp-U> o 



glLx, 



; Bji^-tst *Ls»U^aJ| Aj»i {j&'j . 



Eine (ziemlich volletandige) Sammlung der 
in dem Roman 'Antar vorkommenden kurzerea 
und langeren Gedichte, die der Verfasser im Auf- 
trage des Soleiman beg, Sohn des Monammed 
emm bSsft, zusammengestellt hat. Zu jedem Ge- 
dioht iet eine (gewohnlich kurze) Ueberachrift ge- 
geben, welche dieVeranlassung desselben enthalt 
Die Sammlung beginnt f. 2": ^^*«JI (jaaJ 
jf&j «5UJI *j Uo'iJf JlS av<Ji lS x* lye (?)J^XJ| 

(Wafir) 
fljWt 3*J1 hj.UJI^S Ij 5 pU^n ^JU-'l L|-5I Lrf ^1 

und echlieest f. 325* (Kamil): 

Worauf noch ein Lob (in Prosa und in einem 
Gedicht) auf eeinen G6nner folgt: dessen Eude 
f. 326' eo ist (Kamil dec): 

Ijjs-wJV L$Ls^j ^i^kit, jtS <tXj U l^jwj' «tJ: V 

(Lies t,^**'- In der Hdschr. unrichtig l^Ias* j.) 

Der Tit el dieses Wei kes ist nach f.2*unten: 

Dereelbe hat vieUeicht, nebst eioigen anderen 
Bemerkungen, f. l e geetanden: er iet da jedocfa 
jetzt bis zur Unleserlichkeit ausgestriohen und 
unerkennbar gemach^. Fast ein Gleiches ist 
der Untereohrift f. 326 a geechehen, obgleich 
diese denn doch entziffert werden kann. 

Der Text ist im Jabre lsl3 /nea aos dem Exemplar del 
V©ifa88eT8 abgesobriebon. Schrift: ziemlich gross, gnt 
uad gleiohmgesig, fast voceJIos. Die Uebersobnfteo roth. 
Die einzeluea Seiten io gruneii Striolien eingerahmt. 

Am Ende des Ganzen sind drei BlSWer eiogelegt, Bit 
getheilten Columnen, aof deDea der Anfang der tuf fTS— -44 
BiitbftltenoB Oedichte vsrzeichaat ist. 



No. 9136—9.138. 



GROSSE ROMANE. 



99 



IjY'i 82 b — - 1 95 b stehen die Mo'allaqat. 

F. 258* stent das 461 Verse lange Gedicht 

des 'Antar, das betitelt ist : %adhjkm) H%XfjaMj] 
und seine Thaten verherrlicht. Eb beginnt — 
und von dein Anfang istderTitel entlehnt(Ks,mil): 

tK*A«Ji J^JCw^ JiLsJ JJlb tX^^J KSjJ qaJj / S->SaJ) qj^j 
Diese Sammlung enth&lt etwa 1 1000 Verse. 



9137. Sach. 345. 

166 Bl. S™, 16 Z. (20 l UxlVh; Ux U cm ). - Zu- 
tand: gut, doch nicht ganz ohne Wurmsticbe. — Papier: 
;elb, stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit 
..ederrucken. — Tite) feliltj er ist: 



Anfang f. ] b : Xj.Ls* BiXaJ ^.j^ <=Xsj W 

mLr.JI ^c^.j iivJl<V oL/tf! »3^s fe^i. 

Zusammenstellung der im 'Antar -Roman 
vorkommenden Gedichte, mit Ueberochriften, 
die Veranlassung derselben angebend. 

Bricht hier ab mit dem Vers f. 166 s : 

Nach f. 78 fehlt I Bl.iU; f. 79 lcor. 

Schrift: ziemlich gross, weit, deutliob, gleiohpiassig, 
etwae vocalieirt. Ueberachriften roth; der Tost bio f. 47 
in rotten Strioben. — Abschrift urn 1800. 

4. Elarqat. 

9138. We. 506 — 517. 

K1.-8™, 14 — 15 Z. — Zuatand: ziemlich gut. — 
Papier: gelblioh, ziemlich stark, wenig glatt. — Sin- 
band: Pappbd mit Lederrucken. — TitelWe.506 f.l R : 

Anfang f. l b : Jw** ^ u\*s=>l «^l_^l ^ } 

L g\y» tKa-w^i^ a-e^ aJJI J^t) O b ^ B,w CJ e *^ CJ e 
&>&£»*, q«*sJ{ ^ jlH KjJu J»e jaXw^ i)^J (^'.9 P^ 

t^xSAb- J^S ^.Sit ^^J! ^/^I ^#'U1 lAto. JUS 



Uiv v .i> JtS ^k. .^jj ^*0l J *.S»Xjs» Jus ^«^v&^l 
»5 wlL^ 1 ' ^i i*e ^s &Ui iXac ^j ^JLm a J (4L*" 

ijktjh ^a 1);, U*,*e ^^ li^JAsM IAS" ^.J\ 0.a« i^S, 

Die in diesen Banden erziihlten Geschichten 
betreffen die erste Zeit des Isl&m und 3cbildern 
gefahiliche Kampfe deseelben mit den wider- 
strebenden Interessen der nationalen Araber, 
deren Ausgang echlieBslich von Erfolg gekrpnt 
isfc. Sie sind hier geknupft an die Person und 
dieThaten des a > KS^Is-^j ^>.i3- j «iUu i ^^.a* 

oj'-^o- ^ o^ Ju "" o* & o>- b s >) o* f iJl o* v~*' : 
der seiner sprenkelichten Hautfarbe wegen den 
Beinamen J-iipi erhalten hatte. Er war als 
Wegelagerer, Rauber, Madohenschander und 
Menschenfresser weit und breit berlichtigt. Die 
Erzahlung beginnt damit, dass er um dieTochter 
des ^t^ f } ^ i o)l>* A9 ' den Mofiammed eelbst 
geebrt und deesen Tochter er ale Kind eine 
glanzende Zukunft vorausgesagt hatte, eich in 
einem Briefe bewirbt, der eher ein Drohbrief 
ale ein Brautbrief zu nennen. Ausser eich liber 
die ihm widerfahrene Unehre giebt pafwan das 
Schreiben seiner Tochter, deren N amen ui!,.' Z^IS 1 
war, zur Beantwortung, die ihn mit Hohn ab- 
weist u. b.w. Auf die Einzelheiten desVerlaufs 
der Geschichten, in denen ubrigens 'All eine 
besondere Rolle spielt, kfinnen wir nicht eb- 
gehen; schliesslich unterliegt Elarqat und wird 
am Kreuze grausam urns Leben gebraoht, die 
Ausbreitung des Islam aber ist bedeutend ge- 
fordert. Die Darstellung ist gewandt und an- 
ziehend, auch durch ziemlich haufig eingeetreute 
Gedichtstuoke belebt. In Abschnitte zerfallt.dae 
Gsnze nicht, nur dass von Zeit zu Zeit die Er- 
zahlung durch die Einschiebung derWorte „der 
Erzahler sagt« — oder dgl. — unterbrochen wird. 

m. 806: 49Bl.(15'/ a xlOV 3 ; "•/•-"xU/*- 8 !'?; 
Schrift: aiemlioh gross, etwas flueh%, kramg, nicht 
undoufcHoh, TOoaJlon. ~ Abschrift o. ,lSo /i!86. 

13* 



100 



GROSSE ROMANE. 



No 9138. 9U 



We. 507 : 47 Bl. (15>/ 8 X 10; c. 12x7™). Zustand: 
nioht ganz sauber. — Arabisohe Foliirung. Aof f. 26 
folgt nooh 26*. Nach f. 42 fefalen jetzt 2 BI. — Schrift: 
ziemlich klein, gefaUjg, gleiehmassig, vocallos. Absehrift 
im J. '""/mm (nach We. 617, f. 36 b ). 

Unmittelbare Fortsetzung. Der Titel ist hier: 



:iA*<wJ' 



«£.Jc» ^i\ 



-bS,^ 



B.* 



<JLb . fgi\ 



i>' 



>in\ 



f ^ i^r?" 



u. 



Anfang f. 2": \yJ^ U ^t ^yCAj 'jj&} ^Jl 

We. 608: 59 Bl. (l/> X 10; o. 12 X 7— 7 l /» cm ). Einige 
Blatter lose. — Arabisohe Foliirung. Aof f. 30 folgt nooh 
30*. — Titel und Schrift wie bei We. 507. 

Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 1": 

U|J fc-oblJ ^fwhrf u»*d>\ tfi -dM J'ac. pj\i *.»Jii J.,cLc jS>^ 

We. 609: 52 Bl. (15'/bX 10; c. 12 x 7-7V«" n ). - 

Arabisohe Foliirung. — Sob. rift nnd Titel vie bet 507. 

Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. I s ; 

We. 610: 38 Bl. (15'/3Xl0; 12x7 
Arabisohe Foliirung. — Sohrift und Titel wie bei 507 
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 1«: 

We. 611: 47 Bl. (16'/ 8 X 10; 12x7-7Va cni ). - Ara- 
bisohe Foliirung. — Zustand (in der oberen Balfte stark 
fettBeokig) etc und Sohrift und Titel wie bei 507. 

Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2 s : 

A jy\ ) AJls^Jlb L^S*. J..JJIJ Ja»p(| Kp CJ J, JJt^l 

We. 512: 46 Bl. (l5>/a X9"k; c. 12 x 7-7Va cn >). - 
Titelblatt fehlt, aber der Titel stent so, wie oben, auf der 
Rfiokseite des Vorderdeokele. — Arabisohe Foliirung — 
Schrift wie bei 507. 

Unmittelbare Fortsetzung. , — Anfang f. 1" 



-7'/« c,a ). 



We. 517: 36 Bl. (16VsX9 3 / 3 ; c. 12x7~7Va cm ). - 
Arabisohe Foliirung. — Sohrift und Titel wie bei 507. 

Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2* : 

Schluss f. 86*: *JLil .Ac J,aju y>i \> L ~j 

ltks> 5 'ol^^wJl. .(j»/Si.. in-«b la Jk*s^ 
o!^" <^ e i *i!y^w ^Cj. k*lfi A.UI XAaJ» ^■Sa.jst 1 . j; 






r^ 






9139. We. 51JBr-521 



o>^ 



A*c ^jl I x! JJJj ,.^1. 



We. 513: 48 Bl. (16'/» X 10; c 12 X 7-7V9 0,a ). - 
Arabisohe Foliirung. — Sohrift nnd Titel wie bei 607. 

Wol unmittelbare Fortsetzung. — Anfang 
f. l^^As^il 0^5 **Lv,it woUtf f^Az unUl ^| 

We. 614: 49 Bl. (15 Va x 10; c. 12 x 7-7 Va -). — 
Arabisohe Foliirung. Auf f. 13 folgt noch 18* auf 22 
noch 22*. — Schrift nnd Titel wie bei 607. 

Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2*: 
^oaUi^Jl Vis ,_,■«,.,» Uj, »Z; K #*ito ~J\ J i\ JU 

We. 515: 48 Bl. (16V* X 10; c. 12 x 7-7V_ eni ). - 
Arabisohe Foliirung. Anf f. 30 folgt noch 80*. — Sohrift 
nnd Titel wie bei 507. 

Wol Fortsetzung. — Anfang f. 2 a : ^jt JL» 

We. 816: 38 Bl. <15Vs X 10; c. 12x7 — 7Va cn> ). — 
Arabisohe Foliirung. Auf f. 15 0. 24 folgt noch 16* n. 24*. — 
Sohrift wie bei 607. — In der unteren Hftlfte grfissten- 
theils stark olfleckig. 

Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2»: Anfang f.l": »U } b ^L c .l j fcA JU> J. fi ,AJ3 



We. 518: U0B1. 8 TO , c. 19— 25Z. (20'/aX 15; 16— 16'/, 
Xo. 11— 13 cm ). — Znstand: fast dnrchgehends fleckig, 
besonders in der 2. Balfte i mehrere Blatter besonders 
gegen Ende des Bandes ganz lose, einige Lagen nioht 
reoht fest. Die Anfangsblatter schadhaft. In der 2. Halfte 
etwas wurmstichig. — Papier,: in der vorderen Halfte 
gelblich, ziemlioh dunn, in der hinteren gelb nnd stark, 
auoh glatt. — Einband: Pappband mil Lederrficken. — 

Titel f. 1« yon spfiterer Hand: JaSpl ^ ^| \A\ 
Ee ist der Anfang desselben Romans. 
A n fang ebenso wie bei We. 506 angegeben 
ist. Die Blatter 1-— 90% 17 enthahen den 
Text We. 506 bis 510, 3.8% 5. Der folgende 
Text weicht ab, auch die darin f. 90 b — 110 
vorkommenden Verse nnden sich in We. 510, 
f. 38 b und folgenden Banden nicht. — F. 110 
hangt mit 109 nicht zusammen. 

Die erste Halfte des Bandes f, 1 — 50 ist von der- 
selben Hand gesehrieben und umfasst den Text We. 5Q6 
bis 608, f.86 a , Z.7. Sohrift; gross, kraftig, rundlich, 
gedr&ngt, vocflllos, F. 2—7 zur Seite abgegriffen und der 
Text daselbst beBchadigt. Absehrift c. uto lm7. Die 
Arabisohe Foliirung geht bis f, 60. 

F.61", Iff. entspricht We.508, f.35 b , 11 (= 518, 50 b , 3). 
Das Blatt ist in der Mitte des Seitenrandes beschadigt nnd 
auBgebeB8ert. Schrift: klein, kraftiger Grundstrich, ge- 
drfingt, deutiioh, vocallos. StichwSrter roth. Absehrift 

O. 1,60 /l787. 

We. 619: 70 Bl. 8 T0 , 21 Z. (21 l /s x 15; 14—15 X 
11— 12 ora ). — Znstand: lose im Deokel; im Ganzen nn- 
sanber, besonders im Anfang nnd zu Ende; auch wasser- 
fleokig am oberen Rande. — Papier: gelb, stark, glatt. — 
Einband: brauner Lederdeokel mit Klappe. — Titel von 
spftterer Hand f. 1* oben am Rande; 



■■■'J ^" 



o* u* 



»L 



,J1 ..y£\ 



m 



N&.9139. 9140. 



GROSSE ROlfANE. 



101 



i^muLaJj wa^UXJI % y*«*A^-\ 5 i3j**' \?~$T)5 gj^ 
».u*it. w 5j-&-,L*3*4 lXa«JI (J( !>4*^ cf*** ""^!*^ 

4£ wis ^Lil (&13 {jfts^l ..«4> 5 tM '■H 8 ^ r^- .^.-W^* 

#vJ| wjLsjyS |J(.ffl | ti. ; ^»T f ■•-^ "CJ*.-«i?" V *^ 
S C h 1 u B 8 f.7 b : pA*3j ^ p^* j** 0>^ *' 

Die vorkommenden Verse finden sich in 

We. 506— 517 iricht. 

Schrift: gross, rundlioh, etwas eng, flfichtig, ziemlich 
blues, vocalics. StiohwSrter roth. — AbBchrift c.M w /»s7- 

We.520:87B1.4%2lZ. (22x16; n'/sxll-ll'/s™). 
Znstand: ziomlich gnt, dooh nicht uberall saober u. Djcht 
ganz frei von Flecken. — Papier: galb, glatt, stark. — 
Einband: Pappbd mit Kattnnr fioken. — Tit el f. 1* oben 

tod spftterer Hand: «JJt .\i*J Js&jfi B-w« ^ 

Anfang f. I": Ck^& ^y>^ ->^h vj^ o* 

$jM,Ji\ \j^ 8^U sXaJ AjMa Oy&Jti pU^i j^ *>>*? 

^C Dieser Band beginnt mit dem Zweikampf 

des oA.SyJi mit 'All ben aba tfilib und dem 
Tode desselben und hort auf mit dem Kampf 
dee \>/ {j 1 *** [& J,-** und des J^aJ! u-l^. Es 
iet darin uberhaupt fast nur von Massenk&mpfen 
oder Zweikfimpfen die Rede. 

Die darin vorkommenden Personen sind 
hauptflachlich, ausser dem Haupthelden ^yid\ ^ 
und dem 'All ben abQ talib und Mohammed: 

r Li» yJ AijU 1 , .^jflj >XS»l?% M^-i /^Jl -'.J-*, 

Lf i^l ^t ^ iOJI o^c, ^>*\ i^^j pyy^ 

Es gehort dieser Band, wie ich glaube, nicht 
zu der -bS^fl »-«*. Die darin oft angebrachten 
Verse finden sich in We. 506— 517 nicht. 

Sohrift: zieml. klein, gefftllig, gleiohmaBBig, vooalloB, — 
Abschrift o. n5 »/iT37. 

We. 521: 60B1.8", 15-16Z. (lGxlOVs; c 11 l hxl ea h 
Zustacd: fast lose im Deckel; einzelne Blatter ganzloso; 
durch weg unsanber ; die obere Halfte fettfleckig. — Papier: 
gelb, ziemlich glatt, stark. — Einband: Pappband mit 
Lcderrficken. — Titel fehlt. 
% Es ist ein Band von 1001 Nacht; f. 16 b . 

27 b . 34*. 40*. 49*. 55* beginnen NSchte. Es ist 
die Geschichte des *JJt A^:^ ^y^-JI <>^ aj"-!^- 
I und der Konigetochter Kj^i^: sie findet sich 

in der Bulaqer Ausgabe nicht. 



Anfang des Vorhandenen f. 1*: U Vo^-t a 
^yij D UjJl v^JU I. {Si? It *J JL» ,^» 'ur* k*» 
^ <^Ow q^i «Juyi -fc>us* &»j> «^' J* ^f jafc 

\o^> «5UlJ5 ^ ; «^> >xi»» j*^* ^ 1**^ o' r** 

Schlues f. 60 b : (^ ^Ji j^ l» Oau *il ^ 

* ^ J- ^USB 

Sohrift: ziemlioh groBB, breit, deatlioh, nachl&seig, 
Tooalios. ~ Ab6ohrift c. 1,00 /u»s. 

6. Elbedr nar. 

9140. We. 533-540. 

4*, 12-15Z. (22X16; c. 15 X 10— ll eB ). — Zo- 
Btand: ziemlioh gnt. — Papier: gelblich, ziemlioh atark, 
otwas glatt, — Einband: Pappband mit Lederrnoken. 

We. 533 (1 03 Bl.). T i t e 1 anf dem Vorblatte : 



•Li j&di 



iM 



Anfang f. l b : r ^=>^ *-*« (& 



t\ kV\. 



</> 



yami\ ^<J3 vSjl* ^ *S±» a UjJ« v-»JU ^ ^ *ol 

5^X35 Vh-^j ik^W ;i*<i' 4 a*« O* ^ 

siiiJL. ; UCH a ^Ji * 5^^<<. j LT »ii «SJ3, 

jui« *WI oJ ^ jWi A*»M "iU' *&* o K 5 0^ cl > 

Das Volk der Stadt Bas qurdl lebt in 
GStzendienst und verehrt das Feuer. Einst 
geht der Konig dereelben, Namens QaibQs, auf 
Jagd mit seinen Grossen, und nimmt auf der- 
selben das Lager eines ungeheuren Heeres wahr. 
Bestttrzt kehrt er zurtkck in die Stadt, 4 Kund- 
sohafter werden ausgeschickt, 2 davon kehren 
mit einejm Gefangenen zurUck. Niemand ver- 
steht seine Sprache; endlich findet sich Jemand 
und entdeckt aus der Unterredung mit ihm, dass 
der Konig von ^b^', Namens tfJ^H «X"»'o- O^A 
mit einem Heere ins Land gefallen ist. Mit 
Geschenken entlassen kommt er zu dem Sohn 
seines Konigs zurtick; dieser ist ausser sich, 
dass es ausser seinem Vater noch einen selbBt- 
standigcn Herrscher giebt; der Kdnig nimmt 



102 



GROSSE ROMANE. 



No. 9140. 9141. 



sich vor, ihn mit semen Unterthanen zu tSdten 
oder zu bekehren etc. 

DieBer weitausgesponnene Roman sohildert 
die Ausbreitung dee Islam in entlegenen Landern, 
nach langen und furchtbaren Eampfen mit 
Gotzendienern. Die Hauptrolle darin spielt 
o';^' ^^jkjj^Jt,;. .seine Mutter heisst jUj;. 
Die Geschiohte endet mit Massenbekehrungen 
zu dem rechten Glauben. Nachdem der Hanpt- 
held 35 feindliche verbfindete K5nige erschlagen 
und vier ausserdem gefangen genommen, ihre 
Truppen besiegt und bekehrt hat, lfisst er seinen 
Sohn v ..=il o^l in der Stadt *ly*^l als Statt- 
halter zurflck, marsohirt weiter und stosst auf 
den *U^JI ^jl^ ? der m it Truppen aus 
24 St&mmen gegen ihn anziebt. Derselbe wird 
nebst seinen Hauptanfiihrern durch List ge- 
faogen genommen und zu Elbedr nar gefuhrt. 
Von den Anfubrern wird der der BenQ gorhom, 
der den Islam nicht annehmen will, getodtet, 
die andern bekehren sich , ebenso auch ihre 
Truppen, theils durch Beredung, theils durch 
Drohung. Elbedr zieht nun zur Stadt des 
Kesra, wo er freundlich empfangen wird, dann 
weiter zur Stadt <A.£u^)!, wo er sich mit seinen 
Frauen vereinigt und seinen Wezir Uju<i und 
die Grossen seines Reiches begrusst. Am fol- 
genden Morgen werden vor der Stadt die Ge- 
fangenen ^ und ~*)y ^JS nebst den Weisen 
w-i* und >_^U~ grausam hingerichtet , dann 
verbrannt, der Konig aber, nebst seinem Sohn 
^*i kehrt in die Stadt zurQck und bleibt 
fortan in seinem Lande bis zu seinem Tode. 
Die in dem Roman vorkommenden Per- 
sonen sind hauptsachlich folgende: u^^. fr L., 
Ut~*J>, -*i;~> ..-H»-*v oL& . mSJLJ'., ij\^u'i, 
jj^ J?? <r^^ >^->, U^At, ^ "«jjL>Ji, 

^^» \? ,iU ' j^^r M .?>*tt, flilf}.!, ^js", 
^V"^' c U^Ji, x u- w5U.I', ^S ol- 5 ^ p- 1 ^' 
ui'.^x*, uji Ksy, 0> >^ -«jjLit, *jii., ^b., 

oH' ^ .r**N o^'c^ (_***"' oUxaj^Il, 



ui. 



UU», ..Ki.L>^ itfUl, o L^0JI, ...^^U, .-.OjJ^jJI, 
ls>j4, ..£XlL£l ^AjyLi-, ^b, v mt ,^JU1, 
0*-!^, -J^yf iSUI, LJ/J! , ^ J| ^l y^^ 



We. 534 (110 Bl.). Anfang f. 1\ J^^ 

F.90»nfc und UK 49 b . 51 b . 52* 57 b . 58 b . 69 b sind 
lear; smserdem die Halfte von 88 b a. 100 b . 

We. 535 (80 BL). Anfang 1 1*:^ ^UXJl 
We. 536 (56 Bl.). Anfang f. 1»; ut 9y x^> 
We. 587 (100 BL). Anfang fl 1» : Li_^ 
We. 638 (118 BL). Anfang f. 1»: ^v^ 

P. 55 b . 61 b . G8 b . 107" sind leer. 

We. 539 (116 BL). Anfang f. 1: j^Jt ^ 

t J\S> »J ^ Lsrw Jls. yj ; OuJI J,^' Uooe ^^UJI 
P. 50»- b n. 88»- b nnd 4 b . 51 b . 6G b . 69 b . 76" sind leer. 
We. 540 (133 BL). Anfang f.l« : o^LS .Uj 

Leer geblieben sind: f. 70*- b : 64 b . 77 b 81 b 88*> onb 

Tdiv:^- mi; M88erdem die ^'^ 

Schluss f. 133*: JdJI J^l ^^ o^/S OSj 

Bisweilen kommen Gedichtetflcke vor, im 
Ganzen nicht haufig. 

Schrift: dieselbe wie bei We. 522 angegeben. 

6. 'Amr enno'man. 

9141. We. 679-682. 

,o., We - 679:34B1 ^ to »o.l8-20Z.(22xI5'/ ! >; 17V»-18x 
12 It— IS"""). — Zustand: unsauber u. fleckig. Bl. 1 n 6 
o v~ f B P ie , r: ,ge»>, stark, etwas glatt. - Einband: 
rappbaod mit Lederracken. — Titel f. 1»: 

o^'i oWi a u V >yA a 15 ' <-' 

[We. 682, f.41 b steht: 

Anfang f. 1": ^ ^ ^ L#\« V j^ Ul 
^*i i 1^*1 *UI, /J «^l p jOJ a^ ^^j 



No. 9141. 9142. 



GROSSE ROMANE. 



103 



c^ K. U**J! . ,*c *J vJLfij eU* . . . D Ujit ^i>^ 

Abenteuer des Konigs 'Amr enno'man und 
seiner SSbne. 

Schluss f. 34 b : L« 5 £j^i' J"*- 9 ^^ *-^s 

* I^ c ^ Jl oy-b., ^ U*^< 

Sohrift: liemlioh gross, mndlich, fluchtig, vocalloa. — 
Abschrift o. """/km. 

We. 680: 49 Bl, K1.-8™, 12 — 13 Z. (16 X 10»/s ; 

1 j jy,_12'/j x 9° m ). — Znstand: fleokig, besonders unten 
am Rande. — Papier: gelblich, ziemlioh stark and glatt. — 
Einband: Pappband mit Loderrucken. — Titel f. If: 

Anfang f. 2 s : *J JlS o*JU! w ^AJ* «^U 

*Jl UX=»! ^filj* ^U U I3< wis w*jb> I<AJ,JJ1 
Dieser Band hangt mit dem vorigen nicht 

zusammen; er ist ale 4. bezeichnet. Er bricht 

ab mit den Worten f. 49 b : ^lail IJw* JS *Ui. 

< _U Jt iCU.( Jj: 8.0.3? JU^y fc-AJ u!>c £^.5 o.**^ 
Schrift: gross, ruodlich, vocallos. — Abschrift 

We. 681: 62 Bl. 8™, 9— 15 Z. Format etc. u. Schrift 
(aber ungleich on Gro&se) wis boi 680. — Titel f. 1": 

Unmittelbare Forteetzung von We. 680. 
Beginnt f. 2": t_j,L»*j »^«b9 5 .SUViUV^UJ!. 5U.-~.JI 

Bricht ab mit dem Verse f. 6 2" (Tawll): 

We. 682: 41 Bl. Format etc. und Schrift (aber 
grosser und mit dickerem GrnndBtrich) ; /wie boi 680. — 

Titel f. I 4 : f& ^^j^ 1 

Unmittelbare Forteetzung des vorigen Bandee 
(We. 681) und Schluss des Ganzen. 

Anfang £2" (Tawll): 

(Im ersten Halbvers lies: ^$ % q^s-^ ^i i m 
zweiten: ^ie\jSi}i\ o»**Jb). 

Schluss f. 41 b : ***j, b" U< Q b ^l\s»U 
^bi «£L« UUj ; ^IvAcI cj -o j^U; \j*z-X 



9142. We. 683-690. 

We.683: 60B1. 4 to , 18-19Z. (22xl5>/ 9i 17x9Vs e!a ). 
Zustand: jsiemlich gat. — Papier: gelWich, stark, etwao 
glatt. — EiabaDd: Pappbd mit Ledorrficken o.Klapp». — 
Titel fehlt. Dooh stent auf dem Vorderdeckel: 

Anfang f.V: ^sA s !u*i j j^l Ay^- 
^Jt j,|^Jf ^.J^ J. K w! • • • fO-% j^-* ^*> 

Der Perserkonig -^-V cfj-^ bat emeB 
Traum gehabt, der ihm aber'aus dem Gedaoht- 
niss entschwunden iet. Nach vielem Snchea 
wird ein Traumdeuter gefunden, ein jiipger 
Bureche von 14 Jahren, Namen8 ^s-rf, auch 
.&*=*>$ und mit Abweichungen geschrieben^ der 
ihm "Sen Traum erzablt und deutet: namlich 
daes Juden ihn und sein Yolk hart bedrangen, 
ja ihm fast das Leben nehmen werden, bis das9 
ihm aus Elhigaz ein Held, Namens c f3 •«;*>, 
mit seiner Schaar von 1000 Gleichaltrigen ;;u 
Hulfe kpmmen wird. Dieser nan, der Spha 
des Emlre Ibrahim von Mekka, ist der Held 
dieser Geschichte. 

Die Bande hangen alle zusammen, gehbren 
auch demselben Exemplare an, eind von der- 
selben Hand geschneben, es fehlt aber der 
Schluss, wahrscheinlich mehrere Bande. 

SchlusB £60**: ia^UvXtfAUi'^c^fttie? Uj 

Schrift: ctobb, kraftig, rimdlioh, vocallos. Auf den 
ersten 40 BlfttUsrn enthalt jede SeiU 2-3 Zo.len in rolher 
Schrift, weitorhiu sind moistens nur Stichworler roth ge> 
schrieben. — Abschrift c. ,200 /i785. 

W©. 684 (60 Bl.). Format etc. wie bei We.683. 
Die rothgeschrieboneu Zeileu sind iD dieBom und den 
fibrigen Bftnden nicht. 

Anfang f. 1": j~M J-S-» o c ^ si '. ^— ^ 
gj( oa Ai i U Jmj j ;'•>' ^*-s - Schllls8 f> 6 ° U: 

'^ib* q'j>J-> Ufl;0 ^Ua 5 
We. 685 (60 Bl.). Anfang f. 1": J^> ,3»s^ 

gj< ^AJJ ^^,^ : ^l-» u?^^» - Schluss f ' 6 ° U: 



104 



GROSSE ROMANE. 



No. 9142—9144. 



We. 686 (60 BL). Anfang f. 1- ^| ^jj^ 

£«Jt VjxJIj^L^l'^l _ Sehluss f. 60": 5JLj«5o5 
iUUJL *AJt J^ ^U 5 ^*^ 3 ^iU^L UJ 

We. «8? (60 Bl.). Anfeng f" 1». X*JI . „ 
^ O* ^J^ «*~^ s ^ ^ gjuiji "^ ^ 

g J! if J* »*> L *^ — Sehluss f. 60 b : Uj Jy U 
a UJ c^S-iJui., f.'p- J. D xJLJJi ^ y^ ^ ^ 

yj^l i,^ J^it ^ J*. }^ . p jtf| ^ r, 
We. 688 (60 BL). Anfang f. 1-: v^j, 

gJt f lM si^i^.1. — Sehluss f. 60": «SJUI f LS 

V.i- ; U..: < jj3Li3,ajl a 5 r^ 1 (3*^ L* «>♦> —^ *J 
We. 689 (60 BL). Anfang f. 1« : JiL »J u 

gJI U ^ — Schlues f. 60": o^ ovS lit, 

y. j^i^ji j^ u,,^ ^ ^ o ^ ^ e 

We. 690 (60 BL). Anfang f. 1« : j^J-, 
gJ! J.LJI _ Sehluss f. 60": L ^i ^^ .. 

8. Firuzsah. 
9143. 

1) Pet. 627. 

176 Bl. 8 TO , c. 21 Z. f21 3 /, :xr]fi. tc 1,1, 

10 '/'-"V,-). - Zustandf *ii £ Decke !Ttl 7 J a „^ 

169 i r 70? i n 1 H?' att8Ch ^ ha ^ eb * D8 ° f-46. F.150 162. 

¥fti u d E A n n b f:» g d: feh.r deoke, mit Led - fict -. - 

Dies Werk ist der Roman des Flrtizs&h: 

Er beginnt hier auf BL 1* mit den Worten: 
Jl» ,L>*I £ ^ ^ ^j, ^ >x ^ ^ 

d.1 .. mitderErzahlung von der Befreiung des 
Mofoffer sah aus dem Gefangniss und derEmor- 
dung dee Gefangnisswarters, und seiner Zusam- 
menkunft mit Flrttz^ah im Hause des Aba'Jfiair. 
Er 8chl.e8st f.176" mit dem feierlichen Einzuge 
des FiruzsBh in die Hauptstadt von China, in 
Begl ei tung eeiner Prinzen und Grossen und 
Mines Wezirs Mihrjfir. Die letzten Worte: 



?■» 



DasUebrigefehlt. GediohtekommennichtTOr! 

Drei vendiiedene H&nde haben daran ffeschrieban; 
von deneD wt 1 1—87 am beaten: ziemlioh gross, gewandt 
u. gefllU & dentlioh n. vooallos; f. 88-141 ist ungleioh, 
a ini GanM reoht gross, nnbeholfen, nnangenehm, nioht 
nndentlioh; f. 142 -176 kleiner als f. 1 ff^ebenfalb ge- 
wandt und aiemlioh gut, dentlidh. Alle drei sbd neneren 

cTHK^rV 9428 1800 ' f ' 88 ~ 141 8iDd ttm neue8teD - 

2) Pet. 293. 

216 Bl. Q>, 17 Z. (22 X lfti/.j 16'/ S X »</* - 10««). - 
^nstand: ziemlich gnt; am Ende etwas eobmnteiit. — 
papier: gelbhoh, ziemlioh stark, wenig glatt. — Bin- 
band : braunrotherLederband. — Titel u. Anfang fehlt. 

Das Vorhandene beginnt f. 1» so: 3-1 o^l 

■ **» jU J - yaj L^ B J^,, D ! oy, J^is 

Der letzte Theil des Romans des FirOzsah. 
Er beginnt hier mit der Ermordung des Konige 
Naer durch ^.Ui, die Tochter des Masrttq 
ben 'otba, Konigs von Damaskus, welche sich 
seiner nicht anders zu erwehren weiss und 
echliesst mit dem Besuch des ftaqftns von 
China bei Flrfizs&h, dessen Sohn^^i die Tochter 
jenes, Namens ^o.+X;^ zum Weibe genom- 
men, und mit dem Besuch des Flrozsah bei 
seinem Vater, dem Konig Darab, der ihn zum 
Herrscher von Iran macht. — Die letzten Worte: 

Gedichte sind bisweilen eingeflochten. Der 
Text ist uncorrect. 

Schrift: ziemlich gross, gelftnfig, dentlioh, aber nioht 
gut, vooallos. — Abschrift etwa 1800. 



9. El'anqa. 

9144. We. 551—556. 

fl«J!? - " 8T D ' 2 ~ 13Z, 1 ^ Zu8 t a ,nd: uneanbar, zum Theil 
fleeing. - Papier: gelbhch, sterk, zienJicb glatt. - Ein - 
band: Pappband mit Lederrficken. — Titel We.551, f.l»; 

JJ**> [»Jf^J O-O *l&jJf -^y^ ^ J^| «^i| 

Anfang f.l": ^L *«£ ^ ^J ^ ^ 

olT *jf ^1 vi^pL>i ^ ,^^1^^ (0j j i ^ ^^ ^ 
c^L-Jt ,yj jy. y^iii j^ji o ^ ^J^, ^ ^ 

ujdi ' O^S **^>5 /*> L^J 3UAe iu^ «ls?. wAll 



No. 9144. 



GROSSB ROMANS. 



105 



Eine Feengeschichte, in die Zeit deB Hftran 
arrasld verlegt. Ein Zeohgenosse des Hallfen, 
mit Namen 'Abdallah ben nafi\ leistet einmal, 
weil der Bote die Nachricbt nicht bestellt hat, 
seiner Einladung keine Folge. Da er erf&hrt, 
dass derselbe dartiber sehr b5se geworden eei, 
wandert er von Bagdad fort und kommt naoh 
Qaijmlr, bei dessen Konig Ganihur er bald in 
hohe Gunst kommt. Dessen einziger Sohn, 
Elenilr Mohammed, schliesst sioh ihm eng an, 
und eines Tages erzahlt er dieBem eine Ge- 
schichte, deren Gegenstand die sohone Sangerin 
.^JgiaJI 54asp ist. Der Zechfreund des Hallfen 
und Sanger IsnRq ennedlm hat sie fur Harlin 
bei einem Sklavenhandler fflr 100 Dinare ge- 
kauft; derselbe lasst s^s wegen der Eifersucht 
der Zobeide und anderer Frauen, sorgsam be- 
huten. Eines ,Nachts, als Harun bei Zobeide 
zubringt, ersoheint Satau in ihrem Zimmer; er 
verlookt sie durch grosse Verspreohungen, ihm 
zu folgen und sichert ihr die Rtickkehr in 
7_8 Tagen nebst reiohen Geschenken zu. 
Ihr Besuoh bei den Ginnen, ihr Raub durch 
Meimtln und ihre Rettung au's dessen Haft 
Bind der Hauptgegenstand der Geschichte. 
Ihre Befreiung erregt allgemeine Freude ; die 
kostbarsten Gesohenke werden fur sie, die nun 
naoh Bagdad heimkehren wird, zueammenge- 
packt; Tor der Abreise aber bittet eie, ihr die 
Geschichte der »Ui&S!, Toohter des ;> s» f\^, 
welohe sie mit den Ginnenfrauen besucht hat, 
zu erzahlen. In Folge dessen trftgt ihr eine 
derselben, w_jJjUI Ks*-^, die Geschichte der El- 
'anqa vor (We. 552, 29 s bis 553, 3l b ). Aue 
grosser durch Prophezeiungen hervorgebraohter 
Furcht lasst Behrftm gar, ein mftchtiger K6nig 
von Erram, mit der Hauptstadt ^1 od\ j^W*"'* 
seine Kinder umbringen; dooh wird die von 
seiner Lieblingsfrau geborene Toohter El'anqa 
heimlioh am Leben erbalten und der Indische 
Sterndeuter ^j^ etellt ihr das Horoskop. 
Erwachsen tritt sie vor ihren Vater; die Stimme 
des Blutes sprioht zu ihren Gunsten, er lftsst 
ihr dicht bei Bich ein Schloss bauen und feiert 
das Wiederfinden. Plotzlioh wird sie stumm; 
kein Mittel hilft; endlicb entlookt die Mutter 
dem Arzte unter dem Versprechen, dass seine 
Auskunft ihm selbet keine Gefahr bnngen eolle, 
die Mittheilung: die einzige Hulfe ftr das 
Mfidchen sei Beisohlaf. Rathloe geht die Mutter 
dsiauf ein, dies Mittel anzuwenden; es hilft, 
das kranke Mfidchen gesundet — aber ist 

HAMD80HRIFTEH D. E. BIBL. 30L. 



sohwanger. Der Vater, der sie zu eeinero 
Nacbfolger annehmen will, entdeckt den Urn- 
stand und will sie durch seinen Wezir tSdten 
lassen; dieser macht ihr ein Fluggewandj, dau 
sie, durch List dazuVgebraoht, anzieht: in 
Folge dessen entfuhrt eie der Wind. Als der 
Konig von ihrer Mutter die nttheren Umst&nde 
erfahren hat, ist er trostlos liber ihren Verlust 
und legt Tr&uer an, Sie landet inzwischen 
auf einer InBel (^tx-^JI ^.p), heiraUfet daselbst 
den K6nigssohn , Namens D |^ Dieser wird 
an Behram &ur abgeschickt, urn ihn iiber den 
Verlust seiner TochterKranqa zu trosten, von 
deren Tod man auoh auf der Insel gehort hat, 
ohne zu wissen, dass die Angekommene, welche 
sich 5v**A genannt hat, teben dieBe Toohter sei. 
Sie wird inzwischen aus Eifersuoht von der 
Schwester des \y^ und deren Mutter in Be- 
tfeubung versetzt, in einen Kasten gelegt und 
3 Dienern (ibergeben, die nach einer Fahrt von 
3 Tagen den Kasten ins Meer werfen sollen. 
Dies geschieht, sie entkommt aber auf wunder- 
bare Weise, wird auf das Sohiff des Indischen 
Konigs JUL? von dem Wezir und Gesandtea 
deaselben,' Namens j,,^, aufgenommen, danu 
bei dessen Tode an den Konig von China, 
. .vXi>!, der ebenfalls zu Behrftm gflr reist, 
Obergeben und einpfohlen. Dieser verlicbt sich 
in sie; nie solle ihren Mann sich aus dem Sinne 
schlagen und ihn heirathen. Sie giebt sich ale 
Tochter des Behram gar zu erkennen : bestttrzt 
bittet er urn Gnade, Bie verzeiht ihm. Er reist 
auf ihrenWunsch vorauf, dem Konig dieFreuden- 
bptschaft zu briugen. Dieser hort zuerst un- 
glaubig den Bericht an, dann aber erfullt ihn 
unbegrenzte Freude und in feierlickero Gepr&nge 
zieht er und seine GroBsen, Alt und Jung, 
ihr entgegen. Endlich kommt ihre Sftnfte iu 
Sicht, der K6nig tritt heran — sie ist leer; 
er schreit laut auf, fiUli ohnmachtig zu Boden, 
dann beklagt er bitter sein Gcsohick, leg*. 
Trauerkleider an und erbaut ihr in seinein 
Schlosse ein kdstliohes Grabmal, an welchern 
er Abends und Morgens um sie weint. oie 
war aber, ale sie, nach der Abreise des Ifrtdto, 
ihre Sfinfte far einen AugenbUok verlassen hatte, 
von der Fee El'anqa, Tochter des Windea 
(^iJt «^ *U^I) — dieselbe war weder Mensoh 
Doch Ginn, weder Vogel nooh Insekt, son- 
dem ein gutmttthiges Ge B oh6pf mit 2 KSpfon, 
2Halsen, 2Sohn&beln, 1 Leib, 2 bunten Flogeln, 
die ausgcbreitet die Sonne verdeckton — ent- 



106 



GROSSE ROMANE. 



No. 9144. 



fthrt worden: denn sie Uebte ochfine Jung- 
frauen und freute sich an ihrem Anbliok. In 
ihrem Schloss auf der G6tzen-Insel -/UjUoJI tu^} 
Keinem zuganglich und allein von^in^S 
mflthigen Kobold Qanr bedient und aufe Beste 
-nut alien Bedurfhiseen versehen, lebt die Ge- 
gngene erh&lt auch ein junges Mftdchen zur 
WefieUechaftenn; zu grosserer Bequemliohkeit 
*aut ihr g a hr einen Sftulenpalast, stirbt bald 
^rnaoh, von der Tochter des Windes, von 
M anqa und dem jungen Madohen tief betrauerf 
im ^Uebngen aber verlebt El'anqa eine lange 
Reihevon Jahren *uf der Insel in ihrer Ein- 
eamkeit. _ Diese Gesohiohte erzahlt die naoh 
Bagdad zurUckgekehrte Sangerin .„x*J) k^ 
dem fl a hfen, der uber ihre Ruokkehr und ihre 
Uesohiohte eehr erfreut let. 
_ Als^Abdallah ben naff mit diesen belden 
treschiohten fertig war, wurde der Eni Ir Mo- 
Bammed vor Liebe und Sehnsucht naoh El- 
anqa krank und verlangt, jener eolle ihm zur 
Veremigung m ,t ihr behulflioh sein, er erklfirt 
ee aber fttr unmoglich. Auch der K6nig, eein 
Voter stellt ihm vor, er habe das Ungluck 
angenohtet, nun m6ge er auch helfen; und der 
Jttnghng sagt, er wolle Wflsten und Lander 
naoh ,hr durchsuchen und 8 ie auffinden oder 
sterben 'Abdallah aber solle ihn begleiten 

Emir Mohammed naoh Bagdad zu dem 6allfen 
zu Ziehen und dieeem ein reiches Gesohenk yon 

J? E B L ZU Ubert rg en > dort m6 g° ^ann 
wol 1 die schbne ^o^j? j^- w f h y 

bxndungen mi t den Geistern und ihre* Einflusses 
auf dieselben, ,hrem Vorhaben behulflich sein 
So geschiebt e 8 denn auch und die Erzahlung 
m>Zl ^ff^/benteuer zur Erlangung def 
Elanqa^t der Gegenstand der letzten Erzah- 

Best Jl?" k ° mmt M °^ed ™ ihrem 
Besrtz und kehrt mit ihr heim naoh Qasmi? 

die Preude des Vaters ist ausserordenUich g^s 
Lurth ^ Ude d f\ W iedersehens wird efhoh 
daduroh dass auoh der Vater der El W fast 
zu derselben Zeit daselbst eintrifft. Seb Astro 
lege hatte ihm verkundet, die Zeit 8e i nle 
in weloher er seine Tochter W iedersehen werde' 

in den Schooss geworfen, das, von der Geister- 
Kh?l^f ] S* ^j^-^, dieRuok- 
FoVlr Chter Da0h ^ mIr ttn «igte. In 
sit J ™7 Tu^ daUn au %^ochen g , freute 
sioh, wie cue Uebrigen, des Wiederfmdens der 



Verlorenen und gab eie sofort dem Emir Mo- 
liammed zum Weibe. 

S^hluss We. 556, 46>: ^ L W^ 

[£XsJ] i J-H?" f!* ^^i *UU*!t ^j^ ^ l,^, 
D- ^ ^i o^ «6^5 ;5«J^JI K*^j g^j ^ 



^LaftJI, 



to 



In dem Werke kommen ziemlich viel Ge- 
diohte und Gedichtstfloke vor. 

We. 561: 50 Bl. (IS'/* X 11; 10-11 x 7-8^) - 

&/.» R BM4 A t\ d ° Ut ! i0h ' ™ 8 " 08 - Ab.ohrift 
o- /ini. Bl. 44-47 von etwas spBterer Hand ergtot 

StfffaoKS: V0Cftl,08 • Naoh tl fehleo « ^' 

Anfang f. P, ^| ^^ ^^j, ^ ^ ^ 

,. * e - M8-« ' Bl. (16 X 11; 12 X 71ft"-). - Sohriff 
Anfang f. P : ^J Bj ^, ^ ^ ^ ^ 

-m.-s«j- u • fc,0 ,Pr ft! YOn T W8ohiedenen Hfinden, dutch- 

SSfft «S5S? Rr068 ' Znm TLeil — '-"' Ab- 

Anfang f. 1» ; ^a^^ ^j, ^ 1jm j. ^ 

Das letzte Blatt (f. 49) gehort nioht dazu; 
es enthfilt die Anfangsworte eines kurzen Com- 
mentarszuden Mo'allaqat von 

Dieselben sind: >l ^ UU^ ^( ^ ^ 
^** iu^t obU ^t aUI 4JU^ Jji i^, ^, 
0^ .yli Su^uJt Krf^l 3 ^^yjt ^ ^^Jt 
-S^ oUWJI ^AJI OrfUolUI ^ ^ ^^t o , 

gJS OLJ^I y^f ^^J Ijjj^ Lg, 

Das untore Stflok des Blattes ist abgorissan 
Hohrift: gross, diok, vooallos, nm "w/ues. 

We.555:40Bl.(16>/ 8 Xllj 11V,_12X7«»») aussar- 



Anfang auf der Ruokseite des Vorblafctes: 
gJt 154^ sXW «J$*Uu»» l ^ ^u ^ i. ^^ J 



No. 9144— 9149. 



GROSSE ROMANE. 



107 



W6. 556: 46 Bl. (ohne Titelblatt) ( 16V* X 11; 
ll'/a— 12'/s X 7 .™)- — Sohrift wie in We. 555. 

Anfang f. .1",: Lp pff-Loj ^Jj& qW q! LjLs»I 

\9145. We. 557. 558. 

120 n. 88B1.8™, 13-15Z.(21'/ a xl5Vsi cl5xlO e »).— 
Zustand: im Ganzen gut. — Papier etc. und Schrift 
wie bei We. 633— 510. 

Daeselbe Werk. Titel We. 557, f. I": 
^Jt ^ ftfciJI ; * J^H. We. 558, f. 1»: 
j-UiaJi y* LfJ^I- Anfang u. Schluss ebenso 
wiebei We. 551 — 556. 

Leer geblieben sind: in We. 557: f.40 b , 74 b , 79 b , 91 b , 
92 b , 97", 110". In Wo. 558: f. I3 b , 18 b , 19 b , 32 b — 41 b , 
51 b , 56 b , 6l b , 62 b , 66 b ,67 b obere H&lfte, 72 b — 79 b , 80 b 
untere Halfte. 

9146. We. 559. 

175B1. 4^, 13Z. (22X16; o. 17xl0 cn >). — Zustand: 
loae Lagen u. Blatter; im Ganzen ziemlieh gut. — Papier: 
gelb,glatt,8lark. — Einband: Pappdockel mit Lederruoken, 

Dasselbe Werk. Titel von spaterer Hand 
auf dem Vorblatt: {jata'i^ cA,).**/ LiLXs*- m* wLxJ' 

'fv&jtt <a^l> j-UajJIj j>>- f'-gJ tti^iJ fULUJij, gili 

Die Wortfassung weicht ofters ab. 
Anfang f. l b : iXie \S tul ,»Ae1 *D\j, (c*^ 

Us gJUU! ;>a»i j tiXJUt nJLt tf 5 £JU ^ *JJt 

Der Schluss fehlt. Das Vorhandene ent- 
sprioht f.l75 b , ult. = We. 556, f.44 b , Z.3 und 
genauer = We. 560, f. 132 b , Z. 16. 

Sohrift: groBC, weit, kraftig, dentlich u. gleichmgssig, 
vooallos. Stichworter roth. Bl. 1— 11 erganzt, da von Bl. 8 
von epateBter Hand, ziemlioh flDcbtig, anoh Bl. 2 sehr 
Bpftt, f. I. 8—7. 9—11 ziemlieh gross und gleichmasBig, 
auch vooallos. Ton dereelben Hand wie Bl. 8 ist f. 182 
ergaszt; 166 u. 167 wie Bl. 2; 168—175 etwas kleiner and 
gear&ngter, deutlich u. gef&llig. — Abschrift dee Haapt- 
theils um ls00 /n&6. 

9147. We. 560. 

187 Bl. 8™, 20—21 Z. (21Vs x 14 s /«; 15 X &l? m ). — 
Zuet&nd: got. — Papier: gelb, ziemlioh stark u.glatt. — 
Einband; rappband mit Lederruoken and Kleppe. 

Dasselbe Werk. Titel f. 1* (roth) : 

JU£JI 5 r UxJL 
Anfang f. 2 b : (S»-\ s &*** £ (Jlsl «JJ! a /«J 



jtS (*^Aic ^'H'b *J-«*AJ t ^* ia=> ' 0^3 £?^ O^' *^' 
^ UJU ^»U ,yl 4JI 0^*c \JUs a u^Jt *J* ; b w! 
lX.5 ^a;^.*]? ^y»? oA^j -JL4 plf"KI l>suu ^ ^ 

8Ai£ ^ \a>^>j^ /^i-c u£J3 ^Jaai ^t «.aHc «iX|.ef 

Die Wortfassung weicht ofters ab. 

Schluss f. 137 b : ^ lX.*^ ^ \ ^ 
js>J'Lw* ) JCyja^l^ |»L$J _,U/_j (*fie Uft>j e^fcCj 
^J\ lX.*^? j^'it i)>>>>a Qt!^*J' jbi^ {&*&*>»* (<JI 

joO^ib -.3 iXS^ eLfii»J! *X)y-$\tj blXS"-!^ j**«.» iUjjiAx 

'(jet jsiiij 0U141 (3 ^oiAiii (.jL* jflrtj^ ipt^ ^ 

Sohrift: ziemlieh grose, gelftufig, deutlich, gleioh- 
mfissig, vocalloa. Einige Stichworter roth.— Absohrift von 

*^j£-£i ^ja^l .«>LftJl iX;.c ^ K«*i»» iX*»-l «Aa*JI 
im Jahre 126S /i8i6. 

9148. Ham. 32. 

161 Bl. 8 V0 , 22-23 Z. {21 X 15'/s; 14 X 9« m ). — Zn- 
etand: im Ganzen gut; einige Stellen auBgebossert; ein 
grSsserer Wnrmstioh f. 148 ff. — Papier: gelb, stark, 
glatt. — Einband: brauner Loderband mit EJappe. 

DasselbeWerk, oft abgekttrzt. Titel fehlt. 

Anfang f. 1": ^s*^ *+& ^ ^ < ^»- 

\JiLwj ^iXSj^ (_£•»*** L*ft* (^"J* v-atJ^ (»yii i-bjA} 

gJI jiU ^ jJJI — Schluss f. 160 b : yij U, 
O<0JJI r ^l^ ^Li'l ^*> j»U'i) ^LJ v»r*5 & A 

'j.iU^ fU^ij iy>**JI u-l-S' Utr*j oUU^I (JjjA*? 

Schrift: ziemlioh klein, allmSlig etwaa grosser, breit, 
kr&ftig, fast vooallos. Stichworter roth. — Absohrift von 
^iUyJt ^JGUJI ^bKxJI A*>t ^1 ^UiUI gJUt 

im J. 1150 Raiab (1737). * 

10. Du Tliimma walbattal. 

9149. We. 434—483. 

4 to , 12-14Z.(22 8 /sXl6Vs; 14 l /*-15xl0 l /»-ll OB ).— 
Zn stand: ziemlioh gat, dooh nioht uberall ganz sauber. — 
Papier: gelblich, stark, ziemlieh glatt. —Einband: Papp- 
band mit Lederrfiokon. — Titel anf dem Vorblatte: 

I VerfasBer: 0. Anfang. 

14* 



108 



GROSSE ROMANE. 



No. 9149. 



Anfang f. !•■: ^^Lgif ,®L&J> „<a iXzp JLS 

t^tX^ij ajJlXs* v^ijL^llj vi^LH j&a J. a ^^.(.(Ajm <X^. 
c.^lii ^a.jS 5 wO.*> ^Jl ^f*. U JviU U J5U 

' c i.swJ» y>!>i% c ^Ji jU^^ij P.UJGI3 

Nun beginnt die Erzahlung selbst f.l*unten: 

DiHEelbe preist zuerst die Vorzfige der J^ 
\J&S gegenilber den f^L, jj.*, die aber wegen 
ihm Verwandtecbaft mit den Omajjaden an- 
geuehener und eiufluB6reicher waren als jene. 
An der Spitze der Benu kilab stand danials 
c^,U-l ^ fjoJS-., topfcr, gegen Sohwache herab- 
iessend, gegen Faraten etolz; an der Spitze 
cki Bena soleitn aber stand ^i\ ^ \ S;A> 
ebenfalls tapfer und hochangesehen. Die Mutter 
jenes &j>XIs» hiess vWr'> eie 1»*W* ihn, nach 
dem Tode ihres Mannes ii*jlJl, auf der Flucht 
in der Waste geboren, war aber daran gestorben. 
Der Filrst der dortigen Gcgend, Nameus f; b, fand 
dag Kind auf der Jagd, u. nahin es mit sich u.s.w. 
Dieser erete Tbeil deB Romans 8childert 
suletzt die unglucklicbe Liebe des -Ua^uoJI, 
SobneB des «jJOs», zur Leilfi, Tocbter des olJac, 
und verschiedene Heldenthaten deeselben. Aben- 
teu'er allerlei A\t Allien die nachstfolgenden 
Bande; EccaficRn hat die Leila gebeirathet, 
die dann einen Sohji gebiert, der ,jLb genannt 
wird; er ist von dannen gezogen, wohin weiss 
Eeiner eon den Seinigen, hat unter den Ous^Jtyj 
ein Madchen Namens tu»U\ gebeirathet, von der 
er auch einen Sohn hat, Namens p>l£w, iet 
wieder davon gegangen, ohne Kunde von sich 
zu geben, hat sich lfingere Zeit in einem Kloster 
aufgehalten, fasst endlich den Entschluss, zu 
eeiner Frau Leila zuruckzukehren, wird aber 
uaterwege von Panthem aufgefrossen. Sein an- 
gebisBenea Ross entrinnt, kommt bei den Benfi 
kilEb an, die Pamilienangehdrigen erkennen ea, 
shnen aue deu Bissapurea en demselben das 



Schicksal seines Herrn, folgen dessen Spuren 
zuruck, finden sein en Leicbnam, bestatten ihn, 
verweilen an der Stfttte noch ainige Zeit und 
begraben daselbst auch seine Mutter, die dort 
nach 3 Tagen stirbt. 

'falim tritt die Erbsohaft seines Vaters an, 
reitet mit grossem Gefolge nach Damask, wo, 
als er ankommt, eben der bisherige 6ahfe El- 
wehd gestorben ist. Dessen Bruder und Naoh- 
folger Soleiman empfangt ihn mit alien Ehren 
und stellt ihm ein Diplom aus als Fursten aller 
Wustenaraber. Von alien Seiten kommen diese, 
ihn anzuerkennen ; auch 'Obeidallah, der na«h 
dem Tode seines Vatere y»i^Jt ^ ■■ l ci i y» fiber 
die Benu eoleim herrscht, huldigt ihm, aber 
mit dem gegen seine Stammesangehorigen aus- 
gesprocheneu Vorsatze, bei erster Gelegenheit 
seinem Stamme das ihm gebuhrende Ansehen 
und Uebergewicht wieder zu verecbaffen. 

Die Mutter dee erst 5jahrigen ^JUm kommt 
nun, um von jjLfc den Erbsohaftsantheil von 
dem Nachlass des Vaters ihree Sohnes (und 
zugleich des Vatere des ^jLt) zu erbalten. Er 
behandelt sie mit ihrem Sobne Behr hart und 
jagt Bie fort. Sein Stief bruder •wachst inzwischen 
unter. den tXjjs^J! ya heran, ubt sich in alien 
kriegerischen Kunsten und wird als ihr Haupt- 
ling angesehen. 'f&lim beschliesst, sich seiner 
durch einen TJeberfall zu entledigen; Maflom 
erfahrt dies, kommt ihm zuvor, raubt seine 
grossen Viehherden, es kommt zum Handge- 
menge, aber auf Veranlassung der alten und 
erfahrenen Kilabiten, die in Maflum den Sohn 
ihres frUberen Fttreten sehen, wird ein Vertrag 
zwischen den Brfldern gestiftet und das Erbe 
gutjich getheilt; 'ta'im aber hegt stillcn Groll. 
Zur Feier des Vertrages heiratben Beide am 
selben Tage; 'ffilim die j^U «^ rf&jJi}] und 
Maflam die yu^S ^ JJi^ m^x* KJU^I. Friedlich 
kommen nun beide taglich an einem Teiche 
zusammen, unterhalten sich und kehren dann 
jeder zu seinen Zelte» ziuiick.; 'ffiJim aber lasst 
bei dieser Gelegenheit treulos von seinen An- 
hfingern einen TJeberfall auf Maflum und seine 
Begleiter machen; auf Aostiflen der Alten vom 
Stamme der vJ$£ jX* wird wieder Frieden ge- 
Bcblosscn und festgesetzt, dass der Knabe, den 
ihre jetzt schwangeren Frauen gebaren werden, 
der gomeinsame Herrecher uber ihre Stammes- 
genossen sein solle. In der That gebiert als- 
bald die Frau 'f&lhns einen Sohn, der <£».Uit 
genannt wird, die des Maflsm aber eine Tocbter. 



No. 9149. 



GROSSE ROMANE. 



109 



Es wird von den Eltern beschlossen, auszusagen, 
ihnen sei ein Sohn geboren, derselbe sei aber 
eofort gestorben, und dieses Madchen einer zu- 
verlfissigen jungen Frau zu tibergeben, dass sie 
ee filr ihr Kind ausgebe und ale eolches aufziehe. 
So geechieht es denn auoh; ein junges Weib, 
Namens Uju», ubernimmt das Kind, giebt ihr 
den Namen lUHi und sfiugt sie zugleich mit 
ihrem Sobne fitjj*', das Madchen wacbst heran, 
zeigt Verstand und wunderbare Kraft. Sie ist 
5 Jahre alt, als die BenO tajj die Wohnungen 
der Kil&biten uberfallen und plundern ; s&mmt- 
liche Manner des StammeB, die von dem beab- 
sichtigten Ueberfall geh5rt, waren ausgezogen 
und plunderten inzwischen die gleicbfalle von 
den Mannern lepren Wohnstfttten der Tajjiten. 
Diese theilen die gemaohte Beute und die ge- 
fangenen Weiber und Madcben und ziehen in 
2 Haufen ab; die dem einen derselben unter- 
wegs begegnenden Kil&biten nehmen diesem seine 
Beute wieder ab und ziehen heim; der andere 
Theil der Tajjiten kommt mit der Beute und 
den Gefangenen wieder bei seinen Zelten an. 
Unter diesen Gefangenen war Sa'da und ihr 
Sohn Marzuq und ihre — angebliche — Tochter 
Fatima. Nach ihrem Namen gefragt, antwortet 
die Mutter: nennt sie, wie ihr wollt. Sie geben 
ihr darauf den Namen *i£>&, worttber sich das 
Madchen sehr betrllbt. Bei der Beutevertheilung 
fallt sie nebst ihrer Mutter einem Emir zu, 
Namens «,♦*> yi (^UJI ; dieser verwendet Beide 
zum Huten der Kameel- und Pferdeheerden. 
Das kleine Madchen hilft der Mutter aufs Beste 
dabei, tummelt sich Tag und Nacht bei und 
auf den Pferden herum und gewinnt ganz er- 
staunliche Kdrperkraft; damit Keiner ihr Gesicht 
sehe, tragt sie einen Schleier. Die Hirten des 
Emirs, 100 an der Zahl, ataunen ttber das 
wunderbare Madchen, am meisten aber macht 
eie auf deren Obersten, Namens (jj&M, Ein- 
druck. Er bittet den Emir, sie ihm zur Frau 
zu geben; dieser sagt sie ihm zu, falls sie ein- 
willige. Dazu sucht er sie zu uberreden; sie 
weigert sich dessen. Der Emir wird zornig 
und heisst den Elfatiq, sich ihrer mit Gewalt 
zu bemachtigen.; er schenkt sie ihm als Sklavin, 
zumal auch deshalb, weil sie ihre Stammgenosseu, 
die Kil&biten, vor ihm geruhmt babe, die in 
seinen Augen verhasstes Volk sind. Jener will 
nun Beine Hand an sie legen; sie aber packt 
ihn und wirft ihn mit Leichtigkeit zu Boden. 
Eretaunt flber diese That, rath der Ffirst seinem 



Oberhirten, von ihr abzulassen; sie musse von 
edler Herkunft sein. Nach einiger Zeit lauert 
er dennoch ihr Nachts auf; dieser Ueberfall 
kostet ihm das Leben. Nun fttrchtet sie, der 
Emir werde sie daftlr urn ihr Leben strafen; 
ihre Mutter beruhigt sie, denn er habe ja Beinem 
Diener gerathen, sie in Ruhe zu lassen, der 
aber habe nicht gehorcht. — Fortan kam denn 
ihr Name in Aller Mund, man nannte Bie nur 
noch Wfll 5J, und Bie nebst ihrem Milchbruder 
Marztlq ftthren fortan ein abenteuerndes, auf 
Streif- und Beuteztkge, auf Kampf und Nieder- 
lage der Feinde abzielendes Leben. — Sie ist 
die Heldin dieses langen und dennoch nicht 
langweiligen Romans. Ihre Geschiohte, deren 
Anfang hier mitgetheilt ist, beginnt erst im 
5. Bande, We. 438, 23 b ; die Erzfihlung ihrer 
Thaten ebendort f. 33 b oben. Ziemlich zu An- 
fang derselben, f.93 b flP. wird ein fur den Verlauf 
der Begebenheiten folgenschweres EreignisB ge- 
sohildert. Der Vetter der Heldin, der oben 
erw&hnte e>.U5, ist in Liebe zu ihr entbrannt; 
sie erwidert dieselbe nicht. In Beiner Liebes- 
qual wendet er eich an den Qadl iUfie: er 
r&th ihm, den Sklaven derselben, den MarzOq, 
der immer zusammen mit ihr speise, zu be- 
stechen, damit dieser ein gelbhches Pulver in 
ihr Essen thue; wenn sie auch nur ein K6rn- 
chen davon geniesse, falle sie regungsloB hin, 
dann solle er seine Begierde an ihr stillen. So 
geschieht es denn auch; die Folge ist, dass 
sie — zu ihrem Schreck und Kummer — 
schwanger wird und schliesBlich einen Sohn 
gebiert, in der Stille, der den Namen <~>l%i\ C^e 
erhalt, u. s. w. — 

Das Ende des RomaDB ist bo: 'Abdelwahhab 
und seine Mutter nebst einer ziemlich grossen 
Anzahl ihrer Anhanger kommen, von Feinden 
bedr&ngt und eingeschlossen , in einer H&hle, 
deren Zug&nge ausserdem durch Schueemassen 
verstopft und von der Aussenwelt abgeschlossen 
sind, vor Hunger um, Ba D d 49, 120». So 
scheint es; aber durch einen Geist auB der 
H6hle errettet, treten eie Band 60, 60* ff. 
wieder auf. Der Hallfe Elwafiq nimmt Kon- 
stantmopel ein; er will den 'Abdelwahhab dor 
als Statthalter einsetzen, dieser lehnt aber zl 
Gunsten seines Sohnes ,JL1& ab, und der Hallfe 
kehrt nach Bagd&d zuruck. Unter den ge- 
fangenen Weibern Konstantinopels, die als Beute 
vertheilt werden, fallt die Tochter des Konigs 
uz,'*** dem ^Lfc zu; sie ist vor Schmerz und 



110 



GROSSE ROMANS. 



Trauer ausser sich, entstellt ihren Korper zu 
hkBshchem Aussehen, urn von Anfechtungen 
verschont zu bleiben. ^Ut> aber erfahrt davon- 
«e wird durcb List zum Baden veranla^t; er 
sieht s, e in ihrer vollen Schonheit, entbrennt 
in Liebe zu ,hr, sein Vater gi ebt ih m den 
Rath s,e durcb em Mittel in ihrem Essen zu 
betauben und sie alsdann zu entjungfern. Der 
P \m wird ausgefuhrt; darauf tritt sie zum 
Islam fiber und ein grosses Fest wird gefeiert. 
Nach emem Jahre sobreibt der Hallfe dass 
wd Statthalter ^ ihm den seinem Herzen 
aaheotefaenden JlLJ! (auch einen Helden des 
Romans) nebsl Familie zuschicke und dass er 
von den Tributzahlungen der abhangigen Reiohe 
erne Hauptmoeohee baue. Letzteres geschieht 
fiofort durch einen dienstbaren Geist; derselbe 
muss auch schleunigst den fiallfen durch die 
Lu.te herbeiholen; dieser bleibt 3 Tage, weiht 
die Moochee ein, kehrt auf demselben Were. 
nach Bagdad zuruck, wo alsbald auch ALbJI 
emtnfft nud herzlich bewilJkommnet wird -L 
Abdelwahhab aber und seine Mutter Da'lhimma 
begeben sich zur Wallfahrt nach Mekka und 
blwben daselbst J&ngere Zeit; sie stirbt und 
i ,7^ , be g raben ? na <* einiger Zeit stirbt 
auch Abdelwahhab daselbst und wird an ihrer 
bate be lg esetzt. ,jLb aber herrecht in Kon- 
stantmopel 10 Jahre lang, jedes Jahr, auf 
seinem dienenden Geiste reitend, zur Wallfahrt 
nach Mekka sich begebend; als er das 10. Mai 
dahm reitet, trifft seinen Geist eiu Strahl vom 
Himmel und verbrennt ihn, ,JQb aber fallt her- 
unter und bricht den Hals. Da dies unweit 
Mekka sich ereignete, finden ihn alsbald Leute 
erkennen ihn, bringen ihn zur Stadt und be-' 
statten ihn dort zur Seite seines Vaters und 
seiner Grossmutter. Sein Sohn aber, der nach 
seinem Grossvater den Namen 'Abdelwahhab 
erhalten hatte wurde vom Halifen als des 
Vaters Nachfolger bestiitigt und regierte, Gott 

T v deQ M e ™ GheU zum "Vohlgefallen, bis er 
fltarb. Ebattal zog sich nach der Stadt ju,^ 
(im Gnechischen Reiche) zurttck und verbrachte 
seine Tage in Zuruckgezogenheit. Dem , „JL 
haute der Hahfe eine Moechee in Bagdad ™d 
fltattete sie mit reichlichen Vermfichtnissen aus- 
dort betete derselbe bis an seinen Tod.- sie 
heiast noch« nach ihm die Moschee des Janus. 
Auch Elwatiq der Hahfe stirbt und nach ihm 
kommt Elmoqtadir billah auf den Thron Seit 
der Zeit erobern die Griechen ein Land der 



No. 9149. 



' Moshmen nach dem andern, bio die Tscherkessen- 
dynast.e zur Herrsohaft gelangt,yLU unter ihnen 
auftntt und ihnen die Lander wieder abnimmt. 
HiT stirbt und nach ihm herrsoht JLu, v,l aber 
Aegypten und Elqahira. Damit schliesst dieser 
Koman, der in behabiger Breite einen Zeitraum 
von etwa 1 40 Jahren behandelt. 

Schluss Bd 50 (= We. 483) f. 82": Ias» 

ym jt^jj *^i 0> ^ JLM ^ ^ ' 

^ JIB* uU* H ,i ^fe. ji^-t^l o^^ p bl^| 
oUI u^>l ^> ^Ji sjii j^ ^ j,^ ^ ^ 

O* <^' L- IA*, %;«!! «^UJI 5 jo^il ^l^Ji 
'^4^1 'Jla-JJ-^ JJ A ^| a j LL j (i j^jjj, ^ 

lui, ^ i0 B . k ' tz ? hl ^r Bftnde ist verBchieden, durchBobnitt- 
iS a ^,f, 8 r> r , B ! nd J2 ° B,fttter; Sm Ein Z el n en so: 

467 34. Bd 141 Bl. 



Jl 



434 l.Bd 119BL 

(auBserdem dnsTltelbl.) 

435 2.Bdl2lBl. 
3. » 121 » 
4 



436 
437 
436 
489 
440 
441 
442 



121 » 
5. » 121 » 



6. » 

7. » 

8. » 

9. » 



101 

95 » 

117 » 

121 » 



443 10. » 121 » 
122 » 
126 » 
101 » 
99 » 
114 » 
121 » 



444 11. » 

445 12. » 

446 13. » 

447 14. » 

448 15. » 

449 16. » 



120 » 

121 » 
121 » 
121 » 
111 » 
100 » 

119 » 

120 » 

121 » 
109 » 
121 » 
121 » 
121 » 



468 35. 

469 36. » ..„ .. 

470 37. » 121 » 

471 88. » 119 » 

472 39. » 

473 40. » 

474 41. » 

475 42. » 

476 48. » 

477 44. » 118 » 

478 45. » 117 > 

479 46. » 

480 47. > 

481 48. » 

482 49. » 

483 50. » 



121 » 
120 » 



119 » 
117 » 
117 » 
113 » 
121 » 



113 » 
118 » 
117 » 
121 » 
82 » 



450 17.Bd 115 Bl 

451 18. » 141 » 

452 19. » 

453 20. » 

454 21. » 

455 22. » 

456 23. » 

457 24. » 

458 25. » 

459 26. » 

460 27. » 

461 28. » 

462 29. » 
468 30. » 
464 31. » 
466 32. » 121 » 
466 38. » 121 » 

16, f. 30* 1 leer. 
18, /. 29» leer. 

II I It \Z: F - m Mitte iBt 6b Loch ■*»»* 

26 ist woMerfleekijj, 
27, f. 74". 75 b Jeer. 
29 waoserfleckig. 

M 1 15^1et 8t gaM ,eer '" *■ BL 2 - *■ i9t ein ^ 

35,' t46b. 49»: 61«». 62 b. 63 b. 64b# „ ]b ]e g ebrannt - 

37, f.48". 87". 88Meer. ' 

88, f. 9 b fast ganz leer. 

42, f . 58-58 oben am Band beschadigfc ; die nntere Half I* 

• *?£?&""""* rAbwuSSSK 

Der Titel der Heldin ist ausser i^-ff ^ 
meistens i^jjf. 

Das Werk ist in Reimprosa abgefasst. Ein- 
gestreut sind viele Gediohte, in der Regel 
mcht kurz, formgewandt, aber ohne besondere 
dichtensche Bedeutung. Das lftngste Gedicht 



» 

X 

» 

» 



No. 9149—9152. 



GROSSE RQMANE, 



111 



stent Band 49 (We. 482), f. 77»— 109% etwa 
470 Verse (Tawll) entbaltend, eine Qaclde 
kriegerischen Selbstlobes, dem Helden JUaJt in 
den Mnnd gelegt. Anfang: 
* t^jU &.\J alii cX^.^b ^J,l5t £*♦:> ^ \yib\ T» 

(lies: L« (>ju K*^)* 
Schluss: h^rF- <^*? u**-*^ *^ f^ **» 

^s-l^j o U^/0> fSis^X^ ,*&u^ oA fc*U k (*&>*i!j 

Die Sohrift ist gross, dick, kraftig nod gewandt, 
vocalloa. Die Dentiiohkeit der einzelneD Buohstaben, be- 
Bonders im Zusammenhange mit anderen, wird oft ver- 
misst nod im Ganzen ist der Text nioht leioht za lesen. 

Aus Band 7 (We., 440), f. l b geht horror, dase diese 
Abschrift im J. 1257 6om.Il fertig und verkauft worden ist. 

Wetzstein hat m seinem kurzen bandschriftlichen 
Katalog Folgendes bemerkt: Der Abschreiber war hoch- 
betagt, die Hand sohwerfallig, schwierig, der Text eehr 
gnt. Vollslandig and gat erhalten. Es war fur die Biblio- 
thek des geachteten Damascene™ 'Abdallah elmldSni ge- 
sohrieben, bei deseen Tode im J. 1852 das Buch verkauft 
wurde. Es war das einzige Exemplar in Damascus. Die 
Siret el Delhame ist fiberhaupt die grfisste Seltenheit nnd 
William Lane sagt im 3. Bde seiner modernen Aegypter, 
daas er naoh langem Suchen nioht mehr als die ereton 
3 Bde (im Ganzen 302 Seiten) and den 46. n. 47. Bd anf- 
finden konnte. Manche stellen dies Bach fiber den 'Antar. 
Es ist wie dieaer in hoherer gereimter Frosa mit einge- 
■JL streuten Gediohten geschrieben. 

9150. We. 484. 

74 Bl. 4 W , 19 Z. (23 X 16Vii o. 16'/a X ll cn> ). — Zu- 
stand: ziemlich gnt. — Papier: gelb, ziemlich stark und 
glatt. — Bin band: Pappband mit Lederrucken. — Titel 
LI* (von spatererHand): (d.i. fc*£!oJI) fc*$JiXili5 g* &yl\ 
Verfasser: s. nnten. 

Anfang f. l b : ^^ j&» i)>*»- q* o^^ 1 
Bl 5 Jt o/3 iXfii Ouo Ul . . . ***il »JL5I J-*fi» *Si 
JObj *X*i\ JvJL!< ^=- ^W^ 1 «*i»l; ^ <^F $* 

Als Verfa88er dieses Werkes — das zu den 
jyw, kriegerischen Lebenslaufen, zu rechnen ist — 
wird f. 2» ausdrtkcklicb i£)^ (^M f^o* 1 *^ 
genannt, der f. l b abgekurzt ale v\^ vorkommt. 
Als Herausgeber dagegen nennt sich f. 2*: 
Itv^jiJI ^wL5 ^j iA«^. Dieser sagt f. 2 b , dass 
er ein vollstandiges Inhaltsverzeicbniss der ein- 
zelnen Abschnitte des langen Werkes vorauf- 
schicke; dasselbe ist aber in dieser Handschrift 
fortgelas8en. Er schickt 5 Lobverse auf den 



Verfasser, ein lfingeres Regez-Gedioht aof das 
Werk selbst voranf (f. 2 b . 3 s ); ebenso einen 
lfingeren Excure flber den in dem Regez-Gedioht 
erw&hnten iuj*. SiJ q* ,^JU«il (^i\ ^ >U*^- 

^f. 3»> 5 b V — Dann beginnt das Werk selbst 

f. 5 b , 15 in der Weise, wie bei We. 434 an- 
gegeben ist. 

An eine wSrtliohe Uebereinetimmung des 
Testes ist bei Werken dieser Art gewSbnlicb 
nioht zu denken. So werden bier f. 6 b (nioht 
aber in We. 434) als Qnellen fur die folgende 
Geschichte diese SchriftsteUer angefuhrt: 
1) ^Uui\ yfj* oi ^ 2) ^LUA« gJUe, 
3) ^l^t f U# ^ O^, 4) ^All Jy & 8,Us, 
5)^111^^1^ u.endlicb 6) ([? ^jJ?<iUU J aj *«. 

Schluss f. 74 b : JL>-% ^ vaoW X>UI "^ 

Diese Worte entsprechen im Ganzen denen 
auf f. 112" oben in We. 434. Hier liegt also 
der 1. Band desselben Romanes vor. 

Sohrift: ziemlichgross, rondlich, gewandt. im G«nzen 
deutlich, vocallos; die Uebereohriften der Absohnitte roth, 
fehlen aber im letzten Drittel. — Abschrift c 1800. 

9151. We. 485. 

54 Bl. 8", 21 Z. : (2iVt'X 15V»; 14 X li l /»°"). - 
Zustand: die erste Lage ganz, die anderen fast ganz lose 
im Deckel; am Eande wasBerfleckig, anch sonst oft fleokig. 
Anf den letzten Blattera Wnrmstiohe. — Papier: gelb, 
glatt, ziemlich stark. — Einband: Pappband mit Leder- 
rocken und Klappe, sohadhaft, 

Ist ein Stilck aus demselben Roman. 

Der Anfang dieses Bandes fehlt; nach f. 4 
fehlen 13 Blatter. Er entspricht We. 470, 
f.67 b , Z.8 bis 74% 2 und (von f.5 b an) We. 470, 
96», 11 bis 471, 53», 11. 

Schrift: groBs, rnndlioh, dontlioh, vocbJIcb. Die 
Ueberschriften der Absohnitte roth. — Absoh rift c. ,016 /««m- 

9152. 

1) Spr. 1360, 3, f. 61— 70. 
8™, c. 22 Z. (21X15; I9xl8 l h em ). — Papier: 
ziemlich stark, gelb, nicht glatt, sohmutzig. — Schrift: 
ziemlich groBs, nioht sohon, leBerlioh, vooaJlos, um 1,0O /ies8. — 
Titel, Verfasser und Anfang fehlen. 

F. 61 s beginnt: J^\ <jJLSS t^*^ "t-**^^ 
\j*&2 nSUi» ly&j, "13> \ J ^ i *J! } 5 vX*e p$ ^jAJIj 

r bLkJt & y*-js>5 »>>**!•» */* <*£ iV«* ^ ***£ 

gjl a *o^l vW cr* und f - 7 ° b bricnt ab mit den 

Worten : ^Juoa &>*taR tf> jiy J* J^* '^i 

gJIWI SjU*J< wiUj &JLCJ _j*5*^i v*^ g^ 1 ^ 

'K^j^lS' m«m «Jt>m fjisii 



112 



GROSSE ROMANS. 



No. 9152. 9158. 



Ein Stunk desselben Romans. Hier ist 

die Rede von iUac, der aus der Haft des Konigs 

Lyt«juii entkommen, Bich an denHof des Konigs 

Jaiytj&tt begiebt u. s. w. Die letzten Blatter 

handeln Ton der Konigin jjJbj und dem Kdnige 

oJLw»y und von dem Gnnstling jjp. 

Schrift: ziemlioh kleio u. deutlioh, vocalloa. F. 67 ist 
eine Lucke. 

2) We. 614,43, f. 395 — 412. 
Stuck aus demselben Roman. 

11 EUiakim. biamr aHalu 

9153. We. 486— 505. 

8 TO , c. 20 Z. — Zostand: im GaDzen unsauber und 
nicht recht fest im Einband. — Papier: gelblioh, stark, 
glatt, — Bin band: Pappband mit LederruckeD. 

We. 486: 36BI.(20VsXl6; c.l5 l /sXlO<»).-Titel f.l»: 

Anfang f. ] b : &^UJI 3 ^UJ! Vj *JL! A»sit 

^a*" i)-*^ o* i^*s~ klJ *A*-^l («j' | - s > **•*»* li,XM* 
«*i* ail ^ ^ui ju 'o^i 8^. a J.*i 

iXJ^ *J ^tfj ^Lm.s-1^ JiXe .^a*Lo ^jLLJLwj «5UL* 

Der Sohn eines Konigs von Elqairuwan will 
nach Mekka pilgern, um bei den dortigen Ge- 
lehrten sich in den Wissenschaften zu vervoll- 
kommuen. Er uimmt, uuter den ReisegerSthen, 
ein wunderbares Schwert aus der Schatzkauamer 
seines Vaters mit, genaunt oU^I j,o; er selbst 
nimmt fur die Reise den Namen ^la/St an. 
Nur noch 3 Tage von Alexandrien entfernt, 
wird sein Schiff von frankischen Seeraubern 
iiberfallen, er selbst nach tapferster Gegenwehr 
gefaDgen genommen. Sie ftibren ihn zu ihrem 
Konig in XAJ,ia*!a<*jiM, der ihn zum Lehrer seines 
Sohnes annimmt; dort bleibt er 7 Jahre und 
wird von dem Konige in seine Heimat zuruck- 
geschickt. Aber alsbald kommt er auf sein 
frttheres Vorhaben zuruck; in derselben Zeit 
wird sein Zogling ihm durch Zufall als Sklave 
vorgeftthrt: er erkennt ihn, kauft ihn los und 
segelt sammt dessen ebenfalls in Gefangenschaft 
gerathenen Dienern ab, um ihn zu seinemVater 
zurOckzubringen. Die Fahrt ist glllcklich; aus 
Dankbarkeit zeigt ihm dieser in der Haupt- 
kirche einen Brunnen, in welchcm von frilheren 



Herrschern fabelhafte Sohatze au%espeichert 
seien; er wird hinuntergelassen, findet dort 
unter anderem auch viele Baoher und nimmt 
deren 3 an sich. Er segelt nach Alexandrien 
und findet unterwegs, dass das eine Anweisung 
giebt, Schatze zu finden, das andere, Gold zu 
machen, das dritte ist ein Zauberbuch. Darauf 
begiebt er sich nach Mekka, dann nach Elmedlna 
und kehrt nach 2 Jahren in die Heimat zuruok. 
Sein Vater ist inzwischen gestorben, es herrsoht 
dort ^A^! o.*^ 1 ^ &IJ5 jt»* ^j ^jji yi J^jeU* 1 
oder wie Andere richtiger sagen: «UI ^ *<LsJt. 
Er war jetzt, bei seiner ZurQckkunft, 80 Jahre 
alt; aber die altesten Einwohner erkannten ihn 
wieder und sagten dem Konige, der Sohn des 
vorigen Herrsohers sei nun wieder da. Er maoht 
ihn, da er die ihm angebotene Herrechaft ab- 
lehnt, zu seinem Rathgeber und in dieser Stellung 
verharrt er viele Jahre, bis der Kdnig stirbt. 
Vorher hat er seinen jungeren Sohn syaitt — 
da der altere, Namens } \ji, abgelehnt hat — zu 
seinem Nachfolger und den alteren zu dessen 
Wezlr eingesetzt. Da der letztere, durch die 
Unterweisung des alten Rathgebers, sternkundig 
ist, wird eine Stunde ermittelt, in der die Zeu- 
gung eines Erben glfloklich ablauft; der Konig 
verpasst dieselbe um einige Stunden, aber die 
Erauen beider kommen zu gleicher Zeit nieder 
und gebaren beide einen Sohn, die des .hi um 
einige Stunden eher. Dieser nennt seinen unter 
glucklichem Gestirn gezeugten und geborenen 
Sohn Mohammed und dieser (f. 12 b ) ist der 
Held dieses Romans. Nach allerlei Schick- 
salen, schon in seiner Jugend, wird er vom < 
Sult&n u. Fursten AegyptenB Iema'il zum Wezlr 
und zur Stdtze von dessen Sohn, dem J>Ubi\, 
bestellt und von dieser Zeit an tJUl ^b ^L^i ; 
genannt (We. 487, f. 57". 58*). Jener' stirbt, \ 
wenige Tage nachher auoh dessen Sohn, so 
wird er denn selbst Herrscher (f. 58 b ). Seine 
Erlcbnisse, die ubrigens nicht einmal die Halfte 
des Werkes ausmachen, konnen hier nicht im 
Einzelnen besprochen werden; sie treten nicht 
aus dem Rahmen der ublichen Verwicklungen 
und Thaten heraus. Den grossten Raum nebmen j 
die Schicksale seiner Nachfolger ein. Die Er- j 
zahlung schliesst mit Erbauung der Stadt El- 
qahira und dem Tode der in der 2. Halfte am 
meisten betheiligten Hauptpersonen, des Kdnigs 
jS>'Jai\ und des Konigs j*ll und der Furstinnen 
,fcjy> und 'i*b\i. Verse sind bisweilen der Er- 
zahlung eingeiuischt, aber nicht zu baufig. 



No. '9153. -9154. 



GROSSE ROMANE. 



113 



Schluss We. 505, f. 48*: **oK s ' ^Ut 'Ji» 

8 JUJi. ^ (J* ^ lbl*Ji ^U'. . . . *AJ5 
,j UM IUL3 jdJI «SU J ^ »>*-$ ^ ^ 

/ ^^1^1 ^^i ***^' i? J^ C J fcrf).** 3 *^ Xw^uXlt Uj^ 
_AaJ1 U* 3-T LVP. 'nJic ^JIjU aM !<*>> uX*»J' vj 

^jt.^iji yy j »jji job {S\J\ k^w* ^ uji 

liA**»..J* :al)i. Juo 5 »A>. all Jc*^. UaSiJW 0>^ ^/o 
'(J-.. . . , w\*2S^ bA rt « r ~laJl U UjiXfo. . .V'lX**' 

AbscBrift, nach We.505, f.48 b , im J. 1104 fiu'lUifte 
(1693) (wabrscheinlich ist aber in dieser Zahl, duroh Be- 
sehneiden des Blattes, ein Wort wegRefallen und es 
konnte etwa I**?/itm oder f'TViwo gestanden haben). Die 
Schrift dieeer Bande ist von verschiedenen H&nden und 
id We. 488, f.79 b ist aU Zeit der Abschrift das Jahr 
1168 aqgegeben, und als Absehreiber der ersten Bande: 

Schrift der Bande sehr verschieden, Bogar in_ dem- 
selben Bande sind offers verschiedene Bande th&tig ge- 
wesen. Die von We. 486 ist gross, kraftig, rundliob, vo- 
callos, raeistens gedriingt, einige Blatter aber weitlaufig 
und in nooh grosserer Schrift. Der Text einiger Seiten 
ist in rothen Linien eiogerahmt. 

We. 487: 35 Bl. (20 xlS'/si c. 15 X 10 >/»"»). — 
Soh rif t: zum Theil dieselbe wie in 486 ,- moistens aber 
kleiner, etwas flDohtig u. uDgleioh, aber dentlioh; voeallos. 
Bl. 65 ist nngezahlt; im Text fehlt nichts, sondwn an 
f. 64", Z.7 sohlieaBt Bich 66', 14 von nnten sofort an. 

We. 488: 34 Bl. (20 l / 3 X 15 l /s; c 15 x ll ,!n '). --■ 
S c h r i f t : theile wie in 4 87, theils in grosBerer, dickerer Gestajt. 

We.486— 488 sind mit fortlaafenderArabischerFoliining 
versBhen; 486 Bl. 1— 36, 487 Bl. 37—71, 488 BL 72-105. 

We. .489: 41 Bl.(21 1 /3>il5 l />; cl8xl2™;. Ziemlich 
unsauber. — Schrift; theils die grosBe, dickeHand, theils 
eine kleinere, die moistens breit anseinandergezogen ist. 

We. 490: 40B1.'(20»/4.X 15; 0.18X 13 cl »).— Schrift: 
die groBse dicke Hand. 

We. 491: 42 Bl. (21 X 15 l /i>; c. 19 X 13 0D1 ). Ebonso. 
Von f.29 an ist die Schrift moistens kleiner, gleichmasBiger, 
gefalliger, wird gegen Ende aber auch wieder grfisser. 

We 492: 3SB1. (20X H'/s; o. 15— 16 l /a X H cm ). - 
Schrift:. gross, dick, kraftig, breitgezogen, vocallos, 
gelblich geworden. 

We. 493: 40 Bl. : (20x„.14;. c. 16 X 11°™>. — Dieselbe 
Schrift wie 492, aber meisteDB nicht gelblich. 

We. 494: 40 Bl. (19»/sX.U'/»i c.!5-16 Xi0°«). - 
Schrift wie in 493. 

We. 495: 38 Bl. (19»/«X 14'/i>; c.-l5'/»x lOVi "). — 
Dieselbe Schrift, gegen Ende gelblich. 

We. 496: 32 Bl. (19*/ 3 X U% c. 15-16 X ll cm ). - 
Schrift wie 492. 

We.497: 40 Bl. (I9 l /s X 14'/ a ; c.l5-16V a X lOVs^.- 
Schrift wie 492. 

We. 498: 40 Bl. (19 9 / 3 X 14 l /a; c. 15-I6 l / S X 1 1" ).;- 
Schrift wie 492. — Am untoren Rande wasserfleokig. 
Die Blatter folgen so: 1. 3-10. 2. 11 ff. 

HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX. 



We. 499: 40 Bl. (19'/s X H l l»i «• 16 x ll"). — 
Schrift wie bei 492. 

We. 500: 40 Bl. (20 X 14 ; 15»/« X lO 1 /,""). - 
Schrift wie 492. 

We 501 : 40 Bl. (19% x 14'/s; c. 16 x 11 OT ). Ebenso. 

We. 502: 40 Bl. (19»/ 8 xl4; o.16x ll ere ). — Schrift 
wie 492. 

We. 503: 39 Bl. (20 x U'/s; c. 16-17 x 11""). — 
Schrift wie 492. 

We.504:40Bt.(l9xl4 l /s;cl6-17xll , /a eiB ). Ebenso. 

We.505: 48 Bl. (20 l /4X l4 l /«! o. 16x 1 lVs 1 ™). EbenRo. 

Die Erzahlung wird meietens duroh die 

Worte t5.UI Jv5 eingeftkhrt, aber sehr haufig 

auoh wird y\&> >) als VerfaBser dieses „g^ ; UJl« 

angeftlhrt, z.B. 498, f.100"; 492,1% wofltr auch 

blo8s^j,U!^s-U> vorkommt,wie490,23 b . 27 b ff. 
. c ..) 

9154. We. 747. 
2)1.50-61. 
8", 20-24 Z. (2lVs X 16; 18 -I8V9 X 13— 14<=«»). — 

Z us tan d: lose Blatter, nicht ganz sauber. — Papier: 
gelb, glatt, stark. — Einband: fehlt. 

Ein StQck desselben Werkes. Titel 

f. 50* von ganz neuer Hand: 



j * r J 



O 



,A AJUiS 



Anfang fehlL Das Bruohstuok beginnt 
hier mit «inigen Versen (K&mil): 



Ab«x xjjkjl 5UJj( 



$•£ •** fU«<«ut-i »-*i>' (j? 



ElMkim und seine Geliebte &*-£>, beide in 
Verkleidung^ zeohen mit eiuein Schiffer, der 
ihnen vorsingt und allerlei Kurzweile vormacht, 
bis jener angetrunken ist uud sein Verkleidungs- 
gewand ablegt. Das reiche Unterkleid reizt 
die Habgier des Schifi'ers, er besohliesst sie zu 
tddten. Elhakim verlangt naoh mehr Wein 
und will, dass sie nach dem Ort ..zuruckkehren, 
von wo dieser SchiflTer sie in einem Boot 
( ; _^ifuS-) geholt bat. Er fUhrt also mit ihnen 
ab, in der Unterhaltung aber — und absicht- 
licu __ fahrt er weiter, bis nahe an einen Ort, 
wo er Verwandte hat, die Rauber sind. Er 
legt also an, jeuer holt aus einer vollen Borse 
10 Goldstficke; er eilt fort, holt seine Ver- 
wandten. Inzwischen ist ».**b eines Bedurf- 
nisses wegen ans Land gestiegen; ein Wirbel- 
wind zerreisst dus Sell des Bootes und die 
Wellen flihren es mit sich u. s. w. 

Es sehliesst damit, das Elhfikim auf einem 
Kauffahrteischifie fahrt, worauf Handwerker und 
Kauf leute sind , als ein Kriegsschiff in Sioht 
kommt. Der Kapitan wird angstlich und giebt 
sich, falls es ein frankisches Schiff, fur ver- 

15 



114 



GROSSE ROMANE. 



No. 9154. 9155. 



loren, da keine Leute auf seinem Sehiffe zum 
Widerstand sind. Eln&kim aber will sie be- 
kampfen, er beredet auch den KapitSn, dieser 
die Mitfahrenden, zum Widerstand. Dae andere 
Schiff (^xi) kommt naher, fllhrt in der Flagge 
ein Goldenes Kreuz auf blauem Grunde — es 
ist ein Frankenschiff. Es legt sich an die 
Seite des Kauffahrteischiffes, ein besonders 
muthiger und tapferer Franke springt hinein, 
Eln&kim haut ibn nieder; als dies die Franken 
sehen, draDgen sie sich zu dem Schiff, aber 
Em&kim schlagt den Ersten, der herankommt, 
in Stucke. Da schlagen die Franken ein Kreuz 
und rufen sich zu: stflrmt das Schiff! 

Schluss f. 60*: JUii yji gj.^ oii Ui 
'jC'u, a^:> 5 ^c LJw. ^'ail" L ft i ^\J\ 

aber fluchtig, yocallos. Die neuen Aoeatze zur Erzfihlane 
m,t den Worten g^Ld! ; ^>U, JLS^oder j[sUJI jS 

Und tf'J™. A \ n rother Schrift. - AbBchri/t c. WW 
HI. ol ist leer. ' 



12. Elmelik eftakir. 

9155. We. 561— 586. 

Einband; oicht recht aauber often, flwkig, auch wasser- 

Fappband nut Lederrucken, schadhaft n. stark warmatichig. 

We. 561. 

4'°, f. 1-59 (22 x 16: 18«/» X U«»). 

Titel f. 1': ^f ^ ^ ^ .^i, ^ 

Den specielleren Titel s. im Anfang. 

Oou U . . . D *LiiiJ| ^ .x^ ^ ^ ^^ 

cy KJy^« JLiiJLil j^ V« ^J IJ^ ^ U, 

^Jl v ^' e* ^ <**i ^1 ^ 5 ^^1 
Zur Zeit des fiallfen ,^^1 verheert eine 
flirchterliche Pest das Land; alsdann fallen die 
christlichen „Kfistenbewohner« erobernd in seine 
Reiche ein und unterwerfen die Glaubigen; nach 



Einnahme der ganzen Kustenstrecke yon Tunis 
bis Suez erpbern sie Alexandrien, Jerusalem u.a. 
grosse Stadte; der Hahfe kampft, mit Auf bietung 
aller Hulfen, mehrmals mit den AufstaDdischen, 
aber sehr unglucklich. In dieser Noth empfiehlt 
ihm em Mann, Namens Ibrahim, sich an den 
tapfern^li-ilyn*^! zu wenden, den er auf seiner 
Reise in' das Reich der ElhansB (eU*i.| )ua^) 
gesehen und von deesen Kriegsruhai die Welt 
vol] sei. Er befolgt den Rath und schickt eine 
Gesandtschaft an ihn ab. In Folge dessen 
kommt er mit seinen Sahnen und Verwandten, 
70 an Zahl, deren jeder 1000 Reiter anfuhrt,' 
dem Halifen zu Hftlfe, schlagt, bevor er noch 
nach Bagdad kommt, 72 Heere, deren Fuhrer 
er in eiserne Kafige eperrt, und nachdem er 
zuvor einen Vertrag mit dem Beherrscher der 
Glanbigen abgeschlossen , dass die Einkunfte 
der zu erobernden Lander ihm und seinen Nach- 
kommen gehdren sollen, zieht er in Krieg und 
erobert zuerst Elmaucil, weiterhin 6aleb, Himc 
u. s.w. und setzt Uber jedes dieeer eroberten 
Gebiete einen seiner Sehne oder Verwandten. 
Seine letzte Eroberung ist Rosette (vXc&.); 
dann wird er krank und stirbt; sein Nach- 
folger ist sein Sohn ^j Ju^l**,!. 

Von hier an (f. 3 b ) geht die Erzahlung in 
Abschnitten (J^o) weiter, und zwar in der 
Weise, dass die Ueberschriften derselben immer 
mit den Worten: <l ^ ^^ oder 

fMJls ^l ^.^ anfangen, worauf dann ebcnso 
regelmassig auf die Inhaltsangabe die Worte 
folgen: ^JS & V ^J|^ oder «^j j ^^Ji ^ 

Die Ueberschriften sind: 

10 Aa <■ I (1 v, <^ 

13" ^JJcUJ ( ^ J a J J| ,, ^^j, ^ ^, ..^^ 

15" _^ J^.Lv ^s. L^^s; e*JU KjLJ! v^=^ 
16b gJw*JI *aj! iulLJU,^, j^bCJ! »U 5 

1 8 b w(j- jir d j yip ^i^ ^^j^^ yy^ 

19 b ^ V j, t ^.^x^J 5;^, ^J, ^l' j^ 

20 " jL^SOaJ! yjjJI ^^^ 



Kf.. 9155. 



GEOSSE ROMANS. 



115 



oLiJt JvE jj] ,Ji «>jtX^t ^"js? 



O' 



,>ij5(. i * i ' **~ ? * *5 w5%*ji .titX*k/w$ 



0>- 5 



"3" ,^*MUJ1 qA &LJJ-I JkJLSi ' oljJu >XsM 

27" Jw^Jt^, &fyw^. iX^ftlli ^si 27 b J^JI^i»l 
31° LgXU J*X3j Oy^j iki»l 31 b fc&e OvJ>l 

32" axo^ D L>. ppUCJi D ^.| v^JlXli j^$> 

33" &jsu£ D s>iXJI >xi4 

^4" qUas ^1 Q.-i-xJ' S&>- p, J! u£JU 

35 b yJLjJ Dl j>.:i _p _^L- 36" pCj-\ iU*.l 

37° jsUfe^Jt &\3UaJI Kjj. 38"\it*5jJI v_^js»L«> )*$£> 

"* t \jJ>> 0M> J>ji*aLj 

44 QjJ^Xil aj? js!j_^ i»^lXi! . . . /u^jJ 

48" ' ' 

49" 

51" 

52 fy&^\ U&J~i v"'?^ <*Ji£\S {j"*^} K«Jjj 

' lJ>Tf fcJ^W \jojuI i^AALJ u^.ajjj *4y»^ 

56 8 / to-ljjj .er.jv^JS .*&£* KJuaJS 

Sohrift: gross, eng und gedrfinpt, rundlicb, vocalloB. 
Ueberaohriften roth. — AbncLrift c.'^/uet. — Arabische 
Foliirong. Nach f. 10 folgt noon ©in obenso goz&hltes 
Blatt, jatet 10*. 

We. 662. 

4«V'f.-60-118--(22,Xlo»/»i 18'/a X 14™). 

Unmittalbare FortaetzuDg von We. 561, such in der Foliirung 

fortgeiahren. — Sohrift dieBelbe. 

70* &ijXi$J#\ (j^aaj S^Jj,'i 74" J»»»LwJ' iAjXa *Ui| 
tfJLaJI ^ rfjLs ,-««« 5/UJaJLw 
78* ^,^"5(1 v^as-Us jL.jX>^I Kj^j 79 s JwJls» juLL* 
81 s-aa?^' «i>Jw>ws-i ^ *J «iu U 5 m5v*^! iUlaL» 
82 b .pL&li iUT, 85' l^*^ Rs*lw« 86" uS^UI X*^ 
87* p^i^J w^fe, 90* ^UJ) liiUi! iUialU 

96 b Lij^t? _jAJ.--.. : 98 b /&*sit .^fci^ jwJ'Lkit wi3- 

JQ4 > ( jw^w.fP^xi -107^«aJj^^fc 109*^^1^*^ u^ 

115° Q*»=y( tX*c jpj^b 118 b jLusJ! ^e^j Vls^) 

F. 100 in S TMle gerisson, dann zusammengeklebt. — 
Aaf dem ¥orblatts eine karz© Inhftltaarigabe. 



We. 563. 

8", (. 119— 128. ]-50(21'/,xl6Va; 17-19><llVs-14 »). 
Unmittelbare Fortsetzung. 

120" jAJai\ \ ■,s-«'*JI- l(j : "' : l )j>i pJ >>JU» j^ 

125 b iuiA^vlwJ! »J-?i aXj>1j vJj^o j.ytJ' 

l 8 kJ jib U 5 jJj.^JI (iAJt 

6 b ^j^JI «Liyl' .^>J,: 9* ^yU^'Sr^-^, 

13* (j«Aa«JI *^*i uXIa) ^»A«Jt v>jJLL*ai Lj^g-i 

]9 b pAvJfiU^ (^t ^U »_,&« 

3 1" \J^i^> KJIjLr»^ ^ffliiJI *-Jy^>, 

33" Xj^Ia ij (*A^y ^* ac 35* .**»" *«)l* »»**> 

35 b *.;<U*; (,]! jSj U. Lir i^laJI ijoIb* 

37" ^j^wi /j^LmJI ^^Jj 39 b ^jtsLal ,4^ i ^i-j> 

42", 8 die Uebereehrift auBgelassen. 

43 b J^> f jJUl ^j4b 

46 b J^aJI (jU ^jjJI <_A*av. u*^' j^' 

48" *-JSv>bUt ut±* 50 b !_^> (?) >ip- 

Sohrift: bis f. 30 diesolbe wie bei We. 561 Von 
f, 3i an weitl&ufiger and Anfanga fliicbtiger. 

We. 564. 

8"-, f, 61—111 <2lVa X 15Vsi o. 17'/ 9 X li cm ). 
Fortsetzung. 

53 b yji (Jt*=E*» ^j»\q} j*e /g-S( .\«^»5 J^liw*. liya& 

C^^jaJ /c** tX-taJwJI ^-J^^s.j (C.**i5l 
63 b vjJls- Oul> pjjJt v>L*£ ^w! a ^^TUjAII Byiac 

t>JLs» j_j^bj >JLaJ5^ iXajs^JI SvUb ».>.|.:j j^jjXJI 

80" uiOjxi} ff£>\j)1i ftj'A^j Qji^li q! J*^* > i'^J' 

102 b j^AJJyfrLkJt }d*o 

Sohrift: dioBelbe wie We. 668, f. 31 ff. 

We. 565. 

8™, f. 3 -64 (20 l / s X 15V<; o. 18 X 12Vs c,n ). Beffinnt in 

dor Arabisohen Foliirong mit Bl. 3 nnd g«ht bis 54. 

Unmittelbare Forteetzung. 

26* A^ji^l o* Lfj*^' QfJ«^l {Kfi, ^LXfl' \s*\ ^* s *-i 

43 b fi<&$\ u^^li«- J^-t^ «2>«Jj^ <f^i jM&tt *t1>C» 
53* bXiuS s j^LtJI &a ju JwXej ^JvJ)^ ^*v>j k>! 5 J pVi' 

Diesalba Sohrift wie Wo. 564. 

15* 



116 



GROSSE ROMANE. 



No. 0155. 



We. 566. 

8" f. 66-98 (2lVi X 16"/si o. H'/a X 12 l ,V m ). 

Unmittelbare Fortsetzung. 

68'tj^Jp^ D t v^-U, u^jttJt ^1 ,>y JJ>I ^^^^x^ 

86* **Jk^ ^#eS\ ysi jI ^pJI ^Ue fOJUi ^j^ 

Diesolbo Schrift wio We. 5(>5. 

We. 567. 

4 l< \ f. 1-60 (22x IC'/s; H'/aXlS""). 

UnmitMbaro Fortsetzung. 

32 Vu^/j^! C^' JU^j 0,jiJ jJLj L» 

Dieselbo Schrift, nber ssuin Theil gr6sser. 

We. 568. 

4'°, f. (51 — 108 (22 x 16V»i o. IS x lS'/s " 1 ). 

Unmittelbare Fortsetzung. 

79" ^Jl ^tf ^ OJiij JUiftJIi ^ILJ! v»j^ 

(s. WE. 171, 1, f! 1*— 40 b .) 
Diesolbe Schrift wio bei We. 507. 



i^juoZa*, Ma>jlj .i^Ajj^i v_A*a*/«. |»jU»}' u>>Lo 



,!^j»Jt d j 



Ls~y 



84 



We. 569. 

8™, f. 1—33 (20Vs x 16; c. 17-18 x 12 '/»•»). 

Fortsetzung. 

I 1 gJ! «^=V^ t* oIh^' i f^lr?' ^^ 

(8. WE.171, 1, f.41«-59\) 
12 b |>^LJ^ ^jOJjiuA (A>»s»-t j>^i C^j^ J^P -0 j^ 5 * 

(s. WE. 171, 1 , f. 1 39* 

26* D L> jXiJ. ^ j^ajXlo i y&$> UJI BJ^JU 

^x */J..i jitf\ JJ3 5 ^LaJi y.Mttr*, <_a*£JI jj^pj 

w-^sJI r bUCJ^ I jj> ^ oJ^Xi U 5 a LLLJI Jo 

30" y./ntt S&> ^1 ^y ^ ^jJI uu«. j^\ Z \ SJ 



(s. WE. 171, 1, t'.84 h ff.) 
33* fcSJJ-il s^ajJ lXjc iXcLb'j J^jjc O" 1 ^' .■«***•' 0^4-^ 

Ul£3.j *^J W^i?.. Kj»'iA5 i^aU SuCOaS <A*j 

_yP UPj^?} *ji/» *^J-t» bJy*Ju (jj^JJ: Vd>-t>5 

Obf.12-^-26 sioh rkshtif? mimittolbflr an f.ll, dnd f. 2I> tf. 
web ribhtig an f. 25 anftchlietttcn, ist wol nicbt ganz sichf-r.. 

Sohrift von verachiodenen H&nden; bis f.2S meistens 
gross, kraftig, flQchtig, voonllos. F. 26 ff. ist klein, en«,. 
TornOberllegend. 

We. 57«. 

8", f. 68-^97 (21 X 16Vs; c. 17'/» X 12"»). 

Nioht unmittelbare Fortsetzung. 

(WE. 171, 1, .,f. l?9«..ff.) 
81* (WE. 171,1, f.,160») aJI v 1 *^ j^* 3 ^ ■■jlH* 

*Jicl*>- v»<o X5L*ilj jjBaSj «Juwoa£. *Jl>-. JJCii} 

Dieselbe Schrift Vie We. 568. — Anf f. 67 folgt 
nooh 67 A . 67"; auf f. 80 noch f. 80\ 

We. 57L 

4 t0 , f.1-71 (22X15; o. 18— 19x18°"). ' 
Unmittelbare Fortsetzung. 



70 b *J( 



1 2* gJl y^LJi _^>! ^1 ' ^kji ^ru^Ji LjCx^, 

(WE. 171, 1, f.200 b .) 
21 b (WE. 171,1, f.217 b ) ^n wJyo, ^ajl 

LLLJI X^s (WE.'m, 1, f.231«). 
35 b ^S"- u£Lo ^ *Sj U^ /Sj^iJIj *«3aJt 

4O b i\^>uwJt| a >0^Lp>^ wcs-lil^j^wiiilij, (j^jj-c iUiaLw 

43* O^UaJt Ui-wi'j Xj.AaX*w ^ (j»^i«c KaJjJ 

45* _,-=»di ^ aJbS^, jLw/ ^Afi 

47* lfr£Ju>5 "lUnaJI 5i»JLSJ! »vX?> J. (j^i^ Oj^^ 

49* LP^^ XJLJt ^c jjq, ^^s.'JII ^^1 «JUU 

5 b (jto*J>5 a-JuJI ^ ^UaJLwJI (je^L> 5 1/^* ^-rb^ s> J 

53 b ^IjI ^1 iw-X^JI J^s-U, *JjUiC} Q^jr* 



No. 9155. 



GROSSE ROMANE. 



117 



Bl b <j»Jihijb j, \j»yf- ^i)si -b^JI w^-* ^j^l) 

65* (66") jt^ai f-XiUlj JOjiJIj ^jiail 

Die Foliirung dieses Bandes lauft f. 1—21 eigentlioh 
fort auB dem vorigen; also 98—118. Da aber die Blatter 

♦ oben am Rande durch Papier -AnstQoken verlangert sind, 

urn das Format ebenBO grosg zu macben, vie f. 22 ff. , so 
sind die Zahlen moistens theils verklebt, theils durch Ab- 
scbneiden besobftdigt. Von f. 22 an ist erne grdBsere, grobe 
Sobrifl, wie We. 569, f. 18 ff. Die Schrift bis f. 21 die- 
selbe wie in We. 570. 

We. 572, 

8 T0 , f.148— 193 (21x16; c. 17 xW a ). 

Unmittelbare Fortsetzupg. 



148" 



-i wV 



149 b jji^i^UI L^Xaa 



1 50 b ^JyUij. && 1 52* L ^iU UJ w» ■ uv i J o 

' *JI ^^ jjJJl wJlL -*j £% >>\»^ 

152 h &j,iA*£*»t yjU/9 

154" (_>3^«5 XiJiX« ,J.s fcJ Lfr?" ^ .^-*" ^ft* ^ 

155* u*^ s .,:o' t .. .O^li***" 

157* — JL£» X*^i\<« y^e : ^j j j*'*\.^i~ > .**"'' v***" 

162* (iU^il ^|,i! *J JUL* ; UJI j^k AVu^c 4**° 
163 b -?lkfl fc^Uil ^1 j^j 

166* . Sjj^XJt JU«JU ^^o^ u^-V., ^yHXJ' 
170 b L^Ja.-jJW. ^Wl 171 b £L*J! ^ J-eW f^SH 

174 b XjUv*.*^ -yfli. JjtW ^3} O^** 8tX*£<a 
* *i^ a ,i ^""j* L^ 6 <J k ««" u^**i fc^<w '^•^♦'i 

«a«^I {joHs*-^ \X.<ajfi) ^^sUJI k-a^«" _>,>f£j 
jib. U } ^fi«,c ^^5 ■ : Lr i r a ^' ^ "<J* 
1 76* ^ T *^& (JJ^JI **j^ ^J^ 1 J 1 -**- c>^*J ( 
178 b gjl J*JJI J^'j >«iil Ji U J,« ^ili «KA r J« 
180* (jtoUJ' v>6*»i, *>^!»&; J-vcU«i 

181* oi &» LBil a* ^ V^j 

182 b J^*Jlu>wUl 183 b j ; ^ Uu( 185'^v.J-^L^ 
186 b gJlwJUaJI -O j B^U^u^aS. UA«j fcili l s\£,\ 
] 87* *^* * t>> wJ^ 193"^^^ 'J-ajUew 

Sehr wasserfleckig n. fast lose im Eioband. Schrift 
wie in We. 570. 

We. 573. 

8 TO , f. 2-52 (21»/* X 16; c. 18- 19 X 14 era ). 

Unmittelbare Fortaetzung. 

5 b } Jy>- ^JLb, ;U£J o»V o c I*,* 51 UJ 'o^ 1 

j»p 1 5* AJjjL&j* il *bCJl J^o i9 b *-o 3 Jwjuj ^yuai J^^ 

22 b f^iJ c yas» Al D \^> J^^ 28 b «i^iXc it j^j 

31 b ^ftw^ q^ s&s*^ jyu o/Ji ,>£ ^KJl 6y*-> 



40 b ^«Ul j J^y=> c^^J 

Arabisohe Foliirung; auf f. 13 folgt nooh 13 A . Bl. 2 
bis 5 unten beBchftdigt im Text; stark fettfleckig, beson- 
ders in der vorderen Hfilfte. — Schrift wie in We. 570. 

We. 574. 
: .,8™, f. 1-53 (21>/« x 16 ; 17»/s x 13<"»). 
Nicbt unmittelbare Fortsetzung. 

5 b :. ; *S|j*'. Hj,^ ■*)*&*& 8* jfij .1*5 KfUJt «,Uc 
9 b «JLA.ii XJ-b.L-, 9 b ^cUw a f g^»J' 

11" (^-^^ 13 b ii^jlX% q Lai J J/ (; ,^^^ 
22 b a#\/.A U>^-«5 .;>ft*^.-!L>? l -A^,-.(i»^ : '. v>^ 

34 b U.Ul '^^b'' 35 b ^^-31 oli SsJ^I 

43 b \e.^^ S^jXs^ w*.*»aJ3 ^ ; *^Jt »kaaJ Xfb3- 

50 b r*-l*« o- ^"*" f^^' ->>^ 

52* .^-Lf* ni <y^- M <^frk** ,, s ■ it **^ x ^' ^j*" 

53 b £»ri :"!-*> c^^ ! j^ a^ f^" ^ 

Schrift: klein, eng, gedrfingt, etwas spitz, vocalios. 
Ueborschrifton rotb. — Abschrift o, '^"/itss. 

We. 575. 

8™, f. 1 — 61 (21 1 /* X U*U; 17 X lO'/a™). 

Dnmiltolbare Forteetzung. 

Beginnt mit dem zuletzt in We. 574 an- 
gegebenen Abschnitt, dessen Ueberschrift hier 
jedoch diese ist: 

« ; La«JI *J*&\ S «^jJI 5 ^^XS ».^5 

7 b if?-^'"^^' o^^ 1 ^ V^J *M 
O ijo \fy»-\ ^)i o^**?" *^* 5 j UV^-** 

11" C) . ; ijui' «5LUl j! u-aSj, ^>l a ^ v^ 3 ; 

I2 b ^Aa^.1 ^1 a >.*b y s>\ fJ J» -^(^ Jy>-> 

1 5* lX*u* 5wS\*^xi 1 6 b £^5 &-*~^ t.->-bKr+X' r^ 
23* Bys-UJl w>*iv« r-^J ( Jr• i: ^ , fba»*fl V>^=; 

ii^fc „lj ;5 L^j *^%)i >j J yy» g; 1 - 1 ' tUe t,^' 
.vj.1^5 v^"^' "^l-^ '^^i ,^-UJl y.^ (^i 



118 



GROSSE ROMANE. 



No. 9155. 



29» Bw\^ LbLJl 



3 ° b s?r^' «^ i ^^s ^^i^aji Ju*. ^ 

38 b v liUil }U,xj» Uu^\ ; Li .. j ^aSLsu*' v _^ 

j, vL««Jt WbLwj iu^jjJkJI BjLacj -*\j| a 

46 b .bL^ ^ ks^-'^Lf. a j ^ ^ 

V^l **»*% ojpv^ v_A*a*^5 «Uj> ^U 
i>ft*« &5lW 3 JLa-ytj, 
54'yLUl^^sA^ oL^igJi KXXo. 'j»UJj J^'ifc^ 

^ , -^ c -.-sV 5 ° 1 ^ Kail r^a./^a ' 

im ntS.-S* 8 ™" Q R ? id . e r* B * M ^ / ?. tl ? 60ki j?; nioh> t recht feat 
im Emband. - Sohriftrziemlioh klefn, kr&ftig, gleioh- 
niftssig, vooftllos. Ueberschriften roth. 

We. 576. 

8", f. 62- 120 (2I»/s X 15; 17 x lO'/,™). 

ZueUnd etc. nnd Schrift ebenso wie bei We. 575. 

Unmittelbare ForUetzong. 

64' *j>l^. f UJI '■■J ^j^L. x*y^ ic^VJl'.iufcU 

L$J J^^U gl^ pjM KajJwo jJI 

76" U> Jls^U fc^ *3jj«usj ^»A|l'- t l?iA'j^b 

pliLJl J^a*j' s Xj^lJtfiJt (ja^ U-, .j) 
87« W 1, .jUJI .^ ^^U» O^II ^ ^ vj fe, 

a^Mp^s '>*)! ii^j^s 'jit jl a^ii 

*X**aJj j>&<£* .fcSlj*, JUjIj ^jAj iuOS 
93- 8^LJI .Ai^l ^ 96 b ^! ,|._^ « ^ 
100" p^t ^ ;f l&j| ^t ..fJ^^j'^ 



103' 

106' 

109- ^l w,'^ 

119" 



a . 5 ^» D L«JI w,^ 



116" 



*«J1 



^j^-J 1 a^ a - ** P 



.V 



We. 577. 

8", f. 121 - 181 (21 >/. X 16; 17 X lOV. " 1 ;. 

Znstand n. Schrift wie bei We. 576. 

Unmittelbare Forteetzung. 

121 b x^LiLj( UUjl^.^ 124^. ; LL^ a j^^- 

132 b ^^y^j/y^l ^Lil-g* LbUJt K*x» 

133 b ^liaA^Jt j,».| ^iii. ^IjlHjtAe w^« 

136 * o,*U]U,ji, 1^1 jjj, 

147" ^xx^, ^| ^ ^ ^ UJ , ^^ 

148- ^Ji\ Sti J^ ^UL v^ Jfl A>/ li^i 
151 b t^-y&II D Llj oij j /o&>5 u^ajI ^j Ji^l 

156k \s^ «^x.i ^ii u> -^ji^i ajso 

162 b L 4 Jt ^^ ; LS j. ^^AJt :.£#! vij^, 

169 b \xXb &i:/) t >^»3 -^J a ' ^.Ji^l -^JUh j>«^ 

] 73 ° ^.S-LaJI a*jJCa*.j v>^j 

174 b j j,^| -.^^ ^ 3 ou*Jt cX*^ r bU,t 

176" - 



178 b KAilJ ■■jjfo ■■*^)Ut 5 ^U^l ^^^ ; _^ 

We. 578. 
8" f. 1S2-201. 2^1.(XI'/4X15; 17-19X lO-lOVs. ™). 

Uomittelbare ForUetzuog. 
182" ^ ^U 5 jl^u* «Uj ^ U^l fcJoS »U 

1 89'^t/u*, r bU^i oiL ^ j^LXJi^ j^>t v y^ 



Kj 



9*4H 



197« 



J^it 



&*&*£ 



193 b (j^jjjc 

* je ^ O* **rH>» jlH^5 j^' 

25" = WE. 171, 7, 32" 
29» = do. 36« 
3P = do. 38" 
37" = do. 46 b 



13" (jf^j (OJUJI j^b 



*3*/el' «AaC L&AAyO UMW 

to ?« U ^ d ^"^ Schrift bis f.201 ebcnflo vie bei 
we. 575. Von f. 2 an abweichende Zfige: etwaa groater 
gelBofiger, welter, tocsUob. Uebersohriften roth. Ab- 
echrjft o. U00 /ue5. 



No. 9155. 



GROSSE ROMANE. 



3 19 



We. 579. 

4'°, f. 42— 100 (22 x 15 l /s; 19 x lO "). 

UnmiUelbare Fortsetzimg. 



91*=WE.171,7,125" 
95"= do. 135" 



123" JJLBJI Jwo, jyg> 

125"=WE.171,7,192" 

1*=WE.171,9, 1' 



75' =WE.171, 9,101" 
76" = do. 104» 
85"= do. 126" 
89"= do. 158" 



53" = WE.171,7, 65' 
54"= do. 67" 
77"= do. 99" 

Sohrift wie bei We. 578, f. 2 ff. — Zu Anfang und 
am Ende etwas wurmstichig. Am oberen Rande Slfleckig ; 
jiiobt genz (eat im Einband. Auf f. 81 folgt noeh f. 81 A . 

We. 580. 
8", f. 101— 127. 1-80 (21 '/».>< I5 1 /*; 17«/»-l?x lO""'). 

Unmittelbare Fortsetzung. 
101"=WE.171,7,144" 
306"= do. 155" 
116'= do. 175" 

Zustand etc uDd Schrift bie f. 127 ebenso wis 
bei We. 579. Von f. 1 an etwas gedrangter uad eteifer, 
gleichfalls vocalloB. 

We. 581. 
4 to , f. 81-90 (22 x 15»/4i 17>/»— 18x 10«»). 
Unmittelbare ForUetzung. 
33"= WE.171, 9,38* 
49"= do 59" 

65"= do. 81" 
67"= do. 85" 
74»= do. 98" 

Sohrift: f. 81-70 dieeelbe wie in We.580, f. 1-30; 
von f. 71 an dieaelbe Hand wie in We. 680, f. 101— 127. 

We. 582. 
8™, f.91-142. 1-11 (21 S / 8 X 16V*; 18-19 X W). 

Unmittelbare ForUetzung. 
96* =WE.171,8, 22" 182 b — WB.171,8,16] 1 

48" 

67" 

82" 

96" 

100" 

116" 

135" 

142" 

154" 

158" 

169" 

Sohrift: dieselbe wie in We. 581, f. 71 ff. — Am 
Ende etwaB wurmBtichig. Am Rande etwas fleckig. 

We. 583. 

4'% f. 12-71 (22 X 16Vs; 19 X 10"). 

Unmittelbare Fortsetzung. 

16"=WE.171,10,118" 
22"== do. 152' 
24"= do. 157* 
31»=, do. 172" 
34"= do. 177" 



102" = 


do. 


107" = 


do. 


112" = 


do. 


114" = 


do. 


116* = 


do. 


119* = 


do. 


124* = 


do. 


125" = 


do. 


129" = 


do. 


130" = 


do. 


131" = 


do. 



134"= 


do. 167" 


135" = 


do. 169" 


137" = 


do. 178" 


138" = 


do. 182" 


139" = 


do. 193" 


140" = 


do. 197" 


141"= 


do. 201* 


2»=WE.171,10, 1* 


3* = 


do. 7* 


5» = 


do. 14* 


8' = 


do. 32* 



38*=WE.171,10,190* 
40" = do. 200" 
41*= do. 204* 
42*=WE.171,11, 3" 
43"= do. 8" 



46" =WE. 17 1,1 1,1 3" 
48"= do. 19' 
49*= do. 22" 
55"= do. 41' 



57" = WE.171, 11,45' 
60" = do. 52* 
63"= do. 58" 
66"= do. 67 s 



Sohrift wie in We. 582. Im Anfang lose Lage und 
loBe Blatter. 

We. 584. : . ; " ; v 
■/■-."■ 4*°, f. 72- 181 (22xl5'/s; 18-19xl0 c »). 
Unmittelbare Fortsetzung. 



72* = 


WE.171,11, 82* 


U 5" ~ WE.171, 2, 11" 


74" = 


do. 


91" 


118" = 


do. 19» 


79* = 


do. 


102* 


120' = 


do. 24" 


86" = 


do. 


116* 


121' = 


do. 28" 


89* = 


do. 


125* 


123' = 


do. 35' 


94* = 


do. 


140' 


125" = 


do. 40" 


108*= 


do. 


167* 


129* = 


do. 54° 


112*= 


WE.171, 


2, 3" 


Schrift 


wie in We. 588. 



We. 585- 

8", f. 132-143. 8-50 (21.V« X 15*/aj c. 18'/aX 10'™). 

Unmittelbare Fortsetzung. 

132*=WE.171,2, 65" 9" =WE.171, 2,131* 



134"= 

135" = 

137*= 

139* = 

5" = 

6* = 

8' = 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



74* 

78' 

85" 

91' 

116" 

121" 

125" 



13" = 
16" = 
19' = 
20" = 
22" = 
23* = 
23" = 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



142 b 
152" 
162" 
169" 
177" 
181" 
185* 



27* jy>\J\ £% o,^l K-S^ ^ >^\ojM ^d>^ 
32' ^UJt & Jywal ^J\ U& 6J 

34" ^^U*J^ r UU kJ^sOj g^Ujj ^Ji Jsy^A &>•> 
36" f ^b0t D » *J ^j U 5 ^4^ u*^ '&* 

37" kfS\hi\ B,Uc 39*,**0U S^j*^ r^' jurt^ 
41" *&£> ^*ws KJUJ 47* cr U gU> 'iJJtS 

49" (c**' y^ fH^s <4P -1 "" t^ B i^ e *-**"' Jj*° 
Zu Ende etwas wurmstichig; auoh lose Lags im 
Deckel. — Schrift wie in We. 584. 

We. 586. 

o™>, f. 61-111 (2P/» X 15>/8J c. 19 X 10»»). 

Nicht frei von WurmBtioh. — Schrift wie in We. 585. 

Unmittelbare Forteetzuog. 



53* V-j^S jd*** '*^*^ 

61* w£*Jb |y> VJj/, 
65* Jjcsj, J.&-UJ! v!r*" 



67" U 5 \J**j*^ Vlr 5 * 



• * i^ffmn^ 



69* 
71' 

71* 



\Xij> w^t^- 



120 

72« 

73" 
74 t, 

77 b 
78" 
79* 
81" 
82» 
83 b 
84» 



GROSSE ROMANE. 



No. 9155. 9166. 



• J 

a 



85* **«^lcj JpyLol xjiaUti 
$6* a UaLJI BjsIl^, 

88» Ql ,UJt iU, 'vj' 

Ul» J.**~Ji iULU 

92" i^oii r ^LT 

92 b ^ r ^br 

94« q ^bji;i ^ 

96 b ^y^ Jydt «^U 

Qjjl.X*J| JUj. 

oj^As oL*-»a9 



*<^ 



100 b ,JI 

l0l b ox> js jq^ 

101" vJ^l -JwMi-.v^ 

lQ2 b ^ife^ kJ^ 

102 b ^m oU^ ty 

JVM ii 

105' > »L* Jt >u ^ 

lQ6 b ^l^ ^ji-^t 

1'07« c j ^Ui X* r ^ 
ujUUJI 



97* 
98" 

99» 
99' 
99" 
100' 



108 b ^LiyJI ^^ 
109» iay. ^tfj ^ 



109" 
110" 



109» yCJ^I r LiJI i^i- 
&** u i 

Mit diesern Abschnitt schliesst das Werk- 
die letzten Zeilen sind f. 1 10" : r uJJl A, j& ' 

!«*,. «^f oisj^ b!jaJ , ^ ^, ^-^ 
fUxV^awi rfW ^ ^ t^t u u*. ^ 

^j 4»U, J4* ^ ^ ^ l^ du«i L, gjl^ 
Daa Ein K eklammerte yod gwiz epjter Hand (am 1840). 

9156. we. 171, i—ii. 

_Ein Exemplar deseelben Romans, aber 
mcht^oUstandig Ueber die Reihenfolge de 
BSnde we.chen die Angaben auf dem Leren 



Deckel oder dem Titelblatte zum Theil von 
der auf dem Sohnitt ab, namlioh: 

Wetzstein Titelblatt Sohnitt 

} . . ". . . iehlt . . . . . iehlt 

* '2 .... . 13 

*•••... 6(3) ... . 5 

* to 

6 • . . . . fehlt. . ... fehlt 

■ ::.- 6, „-........,, . 6 . . . . . H ...;,,,... 

7 -■• • • • • 7 ... . .7 
8 8 . . . y 

9 8 ...■:. . . 8 

10 • • • • • 10... . . J n 

11 • • ... • ... 11 .,.. . ".... . .12 

Diese Angaben sind nicbt ganz richtig; die 
Eolge der Bftnde ist diese: 

WE. 5. 1. 8. 6. 7. 9. 8. 10. 11. 2. 
Der An fang fehlt, 1 Band; vor 1 und 6 fehlt 
je 1 Baod; nach 2 fehlt 1 Band (der Schluss). 
Wohin WE. 4 gehOre, ist nicht ersichtlich, 
jedenfalls ist er einer der letzten Bftnde. — 
Die Wortfassung weioht in der Regel von der 
in We.. 661 ff. ab, ist meistens auch ausfohr- 
lioher. Dasselbe gilt auch von denUeberschriften. 

1) WE. 171, 5. 

z a J!°^\ 4 '°.' °K 23 , Z ; ( 22 ><16; 18-f9xi8-). - 
/Juetand: lose im Deckel, nneanber. - Papier: gelblieh, 
eterk, wemlioh glatt. - Bin band: Pappband mit Leder- 
rttoken and Kiappe. - Titel fehlt. 

Anf ang f. ,., ^ ^ ^ ^ 
f.6« ; *XJii- >y>\ ^ 3 JCj^AiX* J ^^o XJ,S 

ll b gJLaJI c<r &xb. a r L^JI j* j^UJI wJ^ v _^ 

1 5 * V; U c,?^ *^ 1 7 b 'o^l j.Jc. lufaJU. 
34« b^ ^^iiji f ^ 39 . <i3LwJ|( tf v r 

42- ^LLJI ^1^ 4^^^!^/^^ 

. j>^ of j*^ r^ 

57 * ^LhJi'ka^ r ^- 

58b iW«> a # a«« rfc xJuJ« ^|fcj ^juu r ^i 
64* f i*ji ^M ^LJI JoSj j^i^U ^ 

71* mil ^ ^^l aa^ ^ 74- o^l,^^ 

x-oUlji wbuai 

79 a ; L»<i^t J. c ^Ui x«ALjijj ^^ r ili- 

9P ^ U*^ 



.No. 9156. 



GROSSE ROMANE. 



121 



92 b n^ui, ^JJI vJUs- ^1. a *s**fc (_£b«Jt ;_r«b 
95"^^^;^ 97 b b^^ 99' ■&&)*& 

105 b . H^J** o>P Of &£*■ V 1, 

107 b «_jUwJ< (Jw^c»Xa«s 

I09 b Ml o^, *>>* ^Jl UaLJI fa 

1 12 b ^>^. viU- -^ 119' «iU^ a ,.AJI 3*^,^ 

Schluss in diesem AbBchnitt f. 120 b : 

Schrift: ziemlioh gross, fluchtig, dooh deatlich, etwas 
spitzig nnd angelenk, vooallqs. — Abschrift (naoh dem 
Vorblatt) von jJ^tt ^ g& &1 pt./^ ^= g^*' 
im J. ll&4 /n«.— Vgl. We. 562. 563. 

2) WE. 171, 1. 

231 Bl. 8 TO , 25 Z. (21 Va X 15; 17 X 10V» cm ). — Za- 
stand: lose Blatter nnd Lagen, unsauber, fleokig. — 
Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
deekel mit Lederrfiokei) nnd Elappe. '— Titel fehlt 

Anfang f. I": j** -^J' >^>j d^ji iHrft** 
■/U«Jt . t >*>. «&>> Ji yi*«*H 3 ^*&>*iV J^ 

KA^ASj NXsaa» w***"; >A*\r?' L ^' c ^ X*URaJ] 

;■|^faM , '■■^■■W^ , ■ : 6 l ^>'' : ■£! l *■ :l ^'' : * X,U • 

59" S) s \ JU.X.S. ,^XA*aaXJi »JU,^ UM BAjXt 

*ji pjfijl wjI. \s& j. fc««J>5 >UaJI ^ ''&+* U 
84 b XiJkX/i -Jl u"^- c o** 1 ^ ^-***'"'^^ 4**° 

»Aj»^ kJV^J* v^aoa^ i_jj.a/« 0j!>.>} jjwjKJjl 
■jj-J-c »•**&} ■{J^/F^ o* ^^ : <i*«*5 */& 
j.^l£=>} »J^*A X<iaj5} ol^?* i-ft*3^«5 /-*J.^*3 
eJ^^i. tij^ U^^ 1 *"* )Ua«Jt ,^1 I,?"-** 

139'gl.j -*a« 5 ^ftS^ y^l J« o>J xxi ^ [ r^ 

HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX. 



jsuJb ^y* /*-•* *u**xAjj.*J ; -'ii>^-5 
c*»^' jr>> »5 »<* :v ft^ vA«a**j ^*A«^ «*-^ cr* 

160" \JUCM K*>j ^s>U9 v*^' j.yoi-i .fi^fii' ^^ 
200 b OJ JaJ! 1^3-1 ^Ji -^>«^J5 / L -** 3 ' c^^ 

2i7 b j-« o^*mJi j^/c^ y^ .£* »i/i>}^ 

^J! Osas-^ 1 <u****»Jj J***** 4 * o>^' X ^*"' 

231 s u wi ii)J3 & y«J a br 5 *-*• ^)i^/ f <s^ 

Setrift: gross nnd deutlioh, kr&ftig, aber rnodlioh 
und nnsohto, etwas flfiehtig, vooallos. — Abschrift o, 1800, 
Naoh i. 189 eme Lficke. — Vgl. We. 568-571. 

3) WE. 171, 3. 
259 SL 8~, 21 Z. (21 x 15; U«/> X 9Vs-10 cn> ) : - 
Zuetand: ziemlioh gat, dooh etwas unsauber. — Papier: 
gelblich, stark, glatt — Einband: Pappband mit Loder- 
rocken. — Titel anf dem Vorblatt: 

anf dessen Rftekseite von sp&terer Hand: gJI siJUil >-<btf 
(F.l— 30=WE.171,l,f.40— 23l,abgekftrzt.) 
Anfang f. l a : )*»> crUI J.^ ^ /w g^> 5 

g.JI uJUUJt C>3^5 o-U^ iCS,^ i»»-^ 

f.4 b '^i*- i? 1*4*^5 • A *"*5 f<^^ ***** 

7« KbS, ^<Jf of* t^f^ «^ s, *-f s,, 

10" ^i*J c*y; c s^;5 u*/ 3 " 5 ' t^' U">»^ c^; 

1 3" '-Aft 6 ^ o"^^^ fc^Af «I^i! U 5 ^* c ^>«^ 
16 b f.milj*i\ *-»***« visO».s»-j o5; »XUC*.^ L&X^ 
B.^L^Jt d j J> r U i).^ r U*JI i^)^«« ^j^a 

'^^ iXfi »i> c 
19" ^, w^-l ^H> J^" C /?"i V^^ 1 ^^ 

20 b »js-i i^sO. waU- ^J.b (Jl crfr- «^° ^^ 
^w.**- ^j^ v^LSaJl 0^5 
16 



122 



GRQSSE ROMANE. 



No. 9166. 



(J.e M'bS, c^_J( o^ >fflS " T**" 1 -*-. **■***=* 

k «*>Ui .iiUj *xiyi f,yj' y wLfiaJi »x> 

^ ..!„ ,5»LtJI ^ ^l j ^ 
81« ^J« ^1 ^ j^, w , 3 ^j, ■ ^^ 

yJ' ^aj' O 1 ^* ,,-*MM' «*M yJl wOCXJI 

ass, ^i jijau ^u v y ;j> ( ^ f *j{ JU5 

34" Kltf, JaS^I ^ Kba, jy^uCJ ^i. e ^ 
39" art «^> J) iuUJI a j;,*^.^ j&jJI ic^uSj Jo^ 

■r^-U «*uso*ll vXs>l a ^yi t*£=> s px' 



46» ^ ^ J^| ^ a> t j y £ayt ^j, Vj ^ 
51" ^1 o>J! o.L^ ^ ^ l V ^ 

56 " "^W «^J-*j »A*^ *&<* i-**- 

62* o:^i *ls 3 .pl^i ^uj ^^ ^t jcjnx* 

U«-»- * ySjAJI ^bl^ o^e S^Me, 

pifaUJi *u~ s ^ ^ ;Uj> >, ^j^ 

86 b ^^ lw icu^ £ jl>j 5 jJ cL ^, ^ 
solXJI ^ ^^ .^^ o l^. 5 ^j, ' 

«*UJ m^UI, *JUj: /, Ova*v £ _^ a 
K5^^ ^Ul ^^ ^jm ^^ A rt «*Jt vAj 

9 1 4^ w ^IjS ^L^ a l* J| ^)JU 3 B>> >( 5 t s uui ^ 
95b (J\ o^^ v*^.«jL^VM^i''i^^* 



»>j>!*^!* iUU * Ji g^i ol^?- u 1 ^ o^' 

'pPlXit ya-Jij, JOu^k «iiJli«J{ t JLe ^Ola^ 

^^ ■■■■.£-y! ^*a-ji a** : ,iup«3 oij-si 

j*a* y* JCJ 5 JJt jLf'L m5JUI .cS^ ^LkH 
q^ <,^a^UJI ti^Xftjj (u^tJwLCJ jJI »J^>.^ 
^e «JUJI X^^ bUJI j# 5 w.JUaJI vXxc 

111" k&U\ u* **LLJI iUU» .xi. I 5 a^Dl ^j^ 

113" ty U 3 *J S l,>*Jl3 ^yj^J a*^ u ^ ( jJ^^ 
11?b s'^ >?wk»tt ■■<■***, k^Lo ftASi, owix* _^ 

^^V (^ .*^5 (i^k* o^; ! "J^ 

vj^=jj m^j=j *IXJI ic*,,^ a.^ ,**fl^t 
*^Uwt c> as, .j^i.,j-.^. J ^A. 3 ..' J AkJ| 

123 h juXej .Ka/LM .^Ue a M-oJ> ^1 PL?CJI 4^>j> 

^ 3 yHM ^,\^ ^1> «5JUj _ > k*«, ; s 
r^'i ■■•u»>l- c ^rf J* »y ^is -XaTUmI 

127 b vyUJ ... fcs-t^j Js>?U-.l ^ u^^ *^/ 
.*sL33 M ^s a ^l iAj ^ a«*4 wAW 

, : '■■■■■'■■■■■;.;-,Vj*--^.-^*.- ■ 

144* UaL*JI A*s **ft*^ ^^m^JI XelS K,Le 
iicUJt ^1. ^I*>, ^,1^ U»^4S.-p^il,.i 



Ko.9156. 



GROSSE EOMANE. 



123 



^j«uwl )lAj ._j-&A<e t\&w^ ^.S'l-JU U>,L*J) 
B.wO^i )_^*fi. J2A2M <A^J jeyw**,^ jjl M>Utj 

148* a * £>UjI ^ 8 J>s4 5 »,la! ^L&i ^^ 

^/a ^9>liUI i^tbl*' BjLtJ-i ^y> >.UJI Vij*s 
152 b «£jjt jVjIa^j ^jj^ix ^Jl ^PlO ^JCxw./! 

KaS- JU >jjJ' ,-y> J*>"^ K-«-*JJ Hjwfc»°} (•^-^'5 
^.a**.^ ^jjjjJli/o aJLJ, &I*5j -*a,* -J' AaaaS^j 
^Lai)_JI .-II »tXi-l» J^cLUwl ^-yi *a*»JI 
wj^Ss.j «Xm<wQj .jULb_JI J. J^sU^wi Ko^ftij) 

165* A/«bLu<^ »A» jgJIaSj .aSa>JI qUus» L&aa» 

169' *X«w«. ._»^ij< i*k!-^ (t-? 1 ly-fr^S fcelkK j.^.S' 
^Asbls*. xilsjjl ,5 aJL^Uwj &^a£ Aj ^c 
.y>Xjl (_>!a**J ...J I *j1jI.cj fcjlftaJ! Aj /«** 
'J^»»'SS *a*..»JI iCixs^ 

173* *^*-c 5 ^ujyjju .j#L£JI ,Ae. q'usImJ) &*«< 

190* l vjs>\ ^\ s Jii'Sl ^a*x a* qILLwJI iU^X^ 
195* ^5)5 L$^L»Jj ^jjSiXi^il iii»^j ^,*^iL«) HjL^i 



^e «uOya)' p>*^5 tXLJi v5 (K^^'^S j»^*»»' 

- '«AJ Us^ 'Kmm»(_ 

213" OwajuJI viS^UJ ^.■".frJl o.*J iUbli KJas> 

\X«M, ^PS taAfiC ^ji ^wiSI AJL^VaJ" g^y^J 

wktjl ,.^5 mLas, '£j*i 5 "iisg-& wA*ai^ 5 ^lAit 
^jiXJI i\«*« «^3_)i jicL«jil «^a«JI 5 QteUJt 
^ktai! l5^I^ u^Jl|.*JI »Jj3»^ *#\aA p'jAiJj 

233" Jl^-J'j oLJuJI iCcoAi^ j^fa. pvXiuJI ;> ^s 

_\. :, J^j^w i>i^ibwu»l» JfcAJjaJ! >XJii^ «.^U*1 
'«j»j La. iUiJaAil tkAJ^li ^J! ,..U.*Biyi ^/m 
243* ^< ' '^1 &»& a x. »,-*bLe^ c *iXil Kb^. 
i.-S? s yt-LJi JojLLiaS t\iaJ «~yail J4aJiX<« 

Hort in diesem Abschaitt f. 259* so auf: 

•^sJ^. \ «^*ii ^ *-^ H^' ^^ , V^ £*} 

Schrift: ziemlioh gross, kriftig, ziemlioh gut. go- 
wandt, gleicbmassig, vocallos. Die UeberBohriftan roth. — 
Abeohrift c 1750. •- Vgl. We. 571— 575. 

F. 259" u. 260 setzen f. 259* nicht fort: 

ein kleines Stflck aus demselben Werke aind 

sie allerdings. 

4) WE. 171, 6. 
189 B). i u , 21 Z. (22 l /aXl6; 17'/s X 10Va~-H cm ). — 
Zuetand: nicht ganz feat im Deckel, der obere Rslid 
fleckig, auch sooBt nicltt ganz sanber. — Papier: gelb, 



stark, etwas glatt. — Einband: JPappband mit Irfder- 
r&cken und Klappe, Bohadhaft, •"n-* 



Titel f. 1*: 



An fang f. 1": uJUlii ^UaLJl 'J-orJ* g^j s 

Doch gehort dies Blatt nicht dahin, ist auch 
von anderer Hand geechrieben, 

Der Anfang ist vielmehr f. 2": J ^1% 

^Jl RAjl «5i>-5^ q' 8ytLj s *kAAJ 5 uSUaj ^Uai 

^ ' * 16* 



124 



GROSSE ROMANE. 



No, 9156., 



f.9 b a && a UJI oi yo^U JJ3> a UaUJI. ^ f*f 



18 



J 



,^Xe 



53" g^Lx, ^^Jt . iu»- wlJoGI p ya^t LLL» Xj^> 
98" gy ^jlj (jM*ii' v!r*J 8ji>L»JI «JL;Ju»o v_Jy£s>. 

120° ^ii^i ^ 5 ijoUi ^Wi jjs, .^yuii.^ 

132" jAWI axUt a LLLJI oly>. a ^l ot^l gy*| 
143" .^b .^1 y^L^y^*, M 5 j5 jLJI tJdi bL& 

1 55 a .. s v^ A ibtt of I J^bqi «dLU1^ ^ly^l vX^ty^t 
1 59" e^iit ^1 JjX s yjLol ^41 d j| j^i J^t 

164" ^^ybjl (j^ci! ^j^lyiu^r. ^1 Q^cr u^J* y I 
182 b i u u y^ O^' ff-i*** 33 J***^' 

Schluss f.189": f ^y ^ LJi ^sj| L Ufl> 
oLXJSj p l»jJt ^c *JI |.^L«i. xo^LJ. AjJLlas jjy»^l 
'^ Li. '^ Q l fclfl yixJ ^5 yj^ii ^Jlcl jjfl, 

Schrift: dieselbe wie in WE. 171, 2. 
Vgl. We. 577. 578. 

5) WE. 171, 7. 

198BI.4^,21Z. (23X16'/,; 17-17 1 /iiXll-llV9 ,:nl ).- 
Zastand: fast lose im Deckel; im Anfang unsauber. — 
Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Bin band: Pappbd 
mitLederr&cken n.Klappe. — Titel f.l b (von sp&tererHand): 

P. l b gebort zu einem andern Stiicke dee 
Werkes. 

Anfang f. 2*: p X^t «^^, p tsl a ^U.21 t^i 

'jao* ^1 wS-y LLL»J^ ^ ^tyU^y^ Xjyu£*,l 
f.4 b 1)^3 y\ou«ij ^1 gj,JLs_jajl 9 (_>«^y J^ 

^yi+**" (j*^3 p***!' j^jl) 
25 b p UJI j^lyts^LL. 29« ( j tC jwxLia^^^ 

38 b u^sao o^'jlHj!^ art^ 1 c,^ 1 o LJ:lJLwJ, ** iw > 



46" yjijJJt ^ 65" o 5 >Xo kjOUJI f ^- 

67" .^| *U*e.A&>^ ^^i^cvXrfi gUx>t 5 Jus>l K^xAj 
99" SULJU 9^. .i ol^i [ff ^ a 0aLJ! su,^ 
*|OJI 8^5 ^>^(l gy^JI J^s.j 

125 b D fl>LXJt 4,50, ^^^^ «*JUt ^3. K^ltji Jo-1 

135 " ,,'e^.! o*' fl** r^l ; j^ 

144" By. ; ..^ilS ^lt j*!.. #1 (Wtfl* fJJUJj . j^ 

155" ,* f LSJI ^j^aj J. vjUai- j J^oLT juU* 
1 75« ^(3 LfiJI gj^X.5 yaA ^\ jLbfl jj^io 

^ail ^ (fc^wL*,) Uj yew ^j ^'5 J) Otfjl 

^ 88* *«?>"£ vA«a^3 ..»jrfj^j Ja^^t jj^t 

1 92 b <,%Jt yJ^t ^J ^^a«J1 y!3u Si^; 

'^3 »»3.t3 yOsi\ J^ol33 

Schluss f. 198 b : y^Ui", U» o^f (jlbl 

O 1 -^ o*%l^ U J^^^^I^UiJI ^3 jLs-jJt 

JUXJI^ P UJI J*. jt»Cj ^f ^ UJt ^1 u UXS3 

Schri/t; wie in WE. 171, 2. — Vgl. We. 578-580. 

6) WK 171, 9. 

167 Bl. 4% 21 Z. (22«/ 9 X 16*/*} 17«/jX lGVa-ll««). - 
Zastand: ziemlich got, aber dooh etwas unsanber. — 
Papier: golblich, stark, glatt — Einband: Pappbd mit 
Lederrucken nnd Klappe. — Titel nach der Angabe auf 

dem Deckel: 

■'■■_>UfeJt,:;«5UUil «j*« ^ ^LSJt oUr 

AnfangXl", 1 : ^l^^^t^e^J^Jl^O 
38 b (0^ 5 yo* ,5 jj ^^s? U3 v^lj jjl _^t D U*» 

'fS^Li U3 (^Ut^l ^OJuUmj 0UJI3 8,UaJI OiLj 
81" '^UJt &:&£■&, v^»^ o^ 1 :r 5 -'^! j^ 

^LfCJJ J^ .k^'loJUVj u,U5«3 ^Va ***& 

98 b '^j^a&It i^ij^j jy>^| u^-U, ^jJLJ! gy^s. 

10l . b .-..*CJL>^Vi> fl jft-»»,«**«* olA^ jrVsjUlij 
104 & iuyjj, j^ . KJ^X* ^1 i^ a fli<jt ^3*0 

o*"* 3 c^4 .-■j* k> i^'a .vVa^|- o* 3 *^ 5>>>*>JI 
L^^j'^y SCUjXJ! ^3 &^^y^ ^3 

tyM«J i^j&llj) v-^iw>^t iw*J j< 5 t Q.k-Lji^! 

oiiiX^JJi v^U I3 «ya^ C v-^UI p ^3 ww&i^t 



No. 9156. 



GllGSSE ROMANE. 



125 



jjl *JUyls fj&j> *jyW ^j^*S C**^ 
iya*e L*yJt fcJOJSj j>. fr U s -...^LJV-'--»J?l-& '''"'' 
126' £* ti?r yOJUI ; Uc j? j-lii fJdtfl KJ-S"L/i 

158» ^Ji J^ /U g^ o 1 *^- ("^ J>^ 

rfr*-*- 8 ^ >>»**• c^ 1 ***'y> ""^ "-A**'* 

Sohluss in dieBem Abschnitte f. 167 b : 

Sohrift: ziemliob gross, gewandt, krftftig, flOohtig, 
yooallos. Uebersobxiften rotb. — Absohrift (naoh dem 
Vorblatt) yon &As>- ^ i v-^ ^ im J - n68 
Rabl' I (1756). - Vgl/We. 580. 581. 

7) WE. 171, 8. 
208 Bl. 4", 21 Z. (23'/«X 16 l /»i 17'/« X lO 1 /. ™). - 
Zustand: mehrfaoh unsanber. — Papier eto. n. Sohrift 
wie bei WE. 171, 9. — Titel naob. der Knokseite des 

Vorblattes: gJI ^UJ! UU* 

Anfang f.l': B^l £ *»U^I «*li ^ J^t 

«5Uu J* yW c*il Jtf **>M o** HP <** «** 

Lj^joi BAA' »*cU> U»i r**^ **• o** f*~H 

22" 'g^i «^J> c^ 1 lM= vi^" 5 

«>ui ouii^ j(jz»- Ij>1>^i r^-s ^^ , 

^ jrtJaH «5UUJ? £«Ls- SjUej, ul^JI ***> 
j^iyt ^ (MjiJ^i M^ 9 o^ O 1 ^ o 2 ^ 



96 . " 'Ui^^t ol^-riJuH r ^ 

100* >^ot jjfc>v*-u* p^.C"* 1 ^*-.^ c^ 

Ujl^fc DloflfiJi ^13 vi>J4 >>Ji*5 o^?^' 
D lbLJt ^ & :Uj % V^' cr'^ 1 
116» ^-o (3* mU> )*»U fJXJl -\-Hj#- ■■■»> 

\# K>\ty ^As- J«*x« .<jM -l* i^M 
p^pjl Ci*e ^t v^ V* 3 ^ OOb -Lw^ji^ 
U^i;,. Ju* - * fU^I gr 31 W*'j;J a>^ 5 ^ 

r Jjai Vyaxy/uS XlXJ 5 ^Jt ^1% ■■jj^JI 
M vJL?-Ji Syacj v^ ^ Kilai*-$ ikcU^I 

185 b 'wW yUw u«j(3 gU*>' 

H2»e^^^J^'^^^^^^ U ^ 5 8 ^i^ 

1 54 b vijfo K^Ut SJ^J«j jjjbLMJI otr**^ r^ 

1*8» Vj^* 1^ 159' /LA O^^^ 
1 61" (3^*11 W#X* 167» tJUuJI aU^i' u^i^c'v 
169 b y^Juo fiv. Uj «%^ ^ -t^' ob^ ^^^ 

178" 'LsUrfjkUS vjU« I82 b >^1 Xft^ r ^T 
188 b o^UJI v^»j 198".Xft«~n»*U'*» 
197» u^ 8 cr? 1 u ^*^ 

201" i \J^ji 5U13 v^Ujj^I ^il^> f->J& jj** 
Sohluss in diesem Abschnitte f. 208»: 

Vgl. We. 682. 



8) WE. 171, 10. 
204B1. 4», 19-21 Z. (22>/» X 16V« ; 16-16V.X 11-12«»). 
Zustand: fast lose im Deokel, nnsanber. - P»P»«r: gelb- 
liob, stark, etwas glatt - Einba»d: Pappbd nutLeder- 
rfioken and Klappe. — Tit el f.l*! 

Anfang f. l b : iJ «*»tp o^ cr ^ 1 ^ bU ^ 
,.,UL JOJI, oA>J1 >J Al ;s oUO^il ^ oli^l 



IM 



GRGSSE ROMANE. 



No. 9I5G. 



? - 7 * jj?> j fc-yO^ ^.t ^ > i\ ^j^ ^, j.^ 

JittUU, ^! C ^L,^ f ^ ^\ ^ o \^ L j\ 
^.sAi, fLM\ Sit ^ c w£^y S6^=t» ^ 

<^*«Jl J^t g^iJl fcsaoajj ^^.^JlJ Sl*i\ 

O 0L*J| J^ ( ^\ o ^ £ rU V^ ^j, 

O^'M*^ obUi4l HO^L j^yJUj *, 
**>o^ ^LXJI *^ ^ ^^ ^"[y, 

„-*> o**^ 1 «Mi "**l >^ y** IJUi 
cr*3 s**M bj^.xj l^^^- tj u, w^jjt 

1 ,8 \d^< ^ (jf*AJI ^ sj^ ^LJ^- 
>fS & id&j, m^ Vj g£ ^ _j, ^.^ 

1 33" fJy l*> k ^ ^f ^^i^ JU i^, ^ ^^ b 

v^i swlt *i^i v y^ *«^at^u 
^^^^ ^ H^j5 r^^' e^»i f^ut jjtp. 
'v^s •/t— /«»» q^aLs ^ f uijji 

K^«Jt 03.1 ^ ^ ^^^ UbL*Jf 

i^^c^c^o^* t^Ljt P3/ ji k^ iucm 

j-*f, gJ^I ^, byai ^^ ^j^ 



xs>*s *Uuo -ya 5 
177- ^U^t ^^U^! » ^ajj^^ 

190b i< v^^g,^^ 

200V '«jULJI ^| ^ 204-'^^^ 

SchliiBe £204": yiS 5 xixS^ 1^ ^t 

^113^^ ^.Uii^j oy> aiui ^ ^ 

flflohtig, der Anfang B iemlioh gut. - Vgl. We. 682. 588 

9) WE. 171, 11. 
176 Bl. 4'% 21 Z. (22«/.X 16 «/« 17 X 1 1 - 1 1 !/,«»). - 

inahdi glatt. - E.nband: Pappband aft Ledewftokea 
und Klappe. - Titel auf dem VorWatto: 



Anfang f. 1>: c J t^ Ui t s ^*,>UJI 
f,3b ^JUJI j^l, ^1 b^^ 

22- ^r 

58 . c^j^tj^Jt o^j^ 

67* ^yU\ j^J ^^^ ^.^^^Jl «>Jb Uj*s ^ 

82" ^t^ jAJi, s^jbxJI^ ^i^Jt^ ^^J, \^ 

?i\ ^^ jy&> ^ijtA rj&> i^h wij. 
io2> ^^i e^ |C ^»ii o^W «^ 

U^UJVI i y f J.\ i g^^JJ JuJ*. .Xj^ait 

m" « . ^,^o*'^i^ 

140 ^^y v _^. ^^ ^, ^ 

0< JrfHt A^l LSJUU. ^w^ 

Sohluss f. 175»: obLJt J* obljAll D K 

utH>i ^^Ut V UJ ^i\ ^&\ ^^j, ^^^ 

SoLrift wie bei WE. 171, 9. ~ Vgl. We. 688. 684. 



No. 9156. 



GROSSE ROMANE. 



127 



10) WE. 171,2. 

US Bl. 4'° , 2 1 Z. (23»/j X 16 •/» ; ■ > 7 1 /» X 10 l /» e . m ). — 

Zostand: nicht ganz jfest im Deckel, etwas fleckig und 

unsanber. "''"'— Papier: gelblioh, stark, etwas "gla'tt. — 

% Eitiband: Pappbd unit Lederrfioken u. Klappe. — Titel 

aaf dem Vorblatte: ^[bju.^J^ US^I V-Atf 
An fang f. 1*:' "8jW-i o^>i y>li a Uus* Ul 3 



P O 1 



..LLJLJt 



O" 



1 1 •- £i v^^J! r ^uat ^jai v^Jv^ jis ..^n py 

24" -iSS** KUX* ^t sj^-lj, j^iul [»X+>V] »XiB 

54" gJ! v^vJ? a ^ JIS ' lWLJt **♦*> UUI &£ud 

65" *J» »fj JUS «j*e _^t u^ ^ ^ }J Jo3 j^b 

74" ^^ a UJI a , jy ^ 3 u-^ o* a &> j^ 

78* jyxil jj4^!s fc******* 1 *>**^5 '^ft**' Sd*^*j 

85" iJL*J>j Jjtftjl ^*e, j^j Uj> ^1 XLS 

91* 'uyjj* *>l*Stf«,l 5 a U s> , y^=>; 

116" *»■,,; oij(f A £i yfl ,j&i±\ r l*4*> jj& 

121" (j^oJI^ i^y>Js-««J5 f^> 5 ISjC 5Uj.x« 

ju> v^i cy ^ u * o^ &> u ^ 

131 b «SU^- «UJt Ki>i ^*JI t^t a Lt»LJJ ^ 

142 b gJt f ^3l ^sJjJmUj jpJ>» qJ o^t *-yr, 
152 b J.jj LS^ SjJS ^ qJOJI yaU } (y«*e «>«» 



'•iJ 



£?? ^ ^jlfJ aS j** 



'J 



162" 

A 169" *8yi ,^312 Uj>1(t «_ftyu« j^gib 

^ 177* { ^*^^I^J-ik^Jt^J^<^UtVj.O 
181 b &a^5 8^» eJU [u>$\ Ut#« jj$> s 0$^^ 

185* *olH" cj*^' K*** 3 *^ «^*^u>*^' Vt-*" 



SchlusB in diesem Abschnitte f. 193^: qLT 

Schrift wie bei WE. 171, 9. Naoh f. 68 fehlen 2 Bl. 
Vgl. We. 584. 585. 

11) WE. 171, 4. 
■-'"■■'■ 119 B1.-4W, c. 20-22 Z. (22 l /sXl6i 16-17x11"").— 
Zustatid: uneaober, nicht ganz feat im Deckel. -rr Papier: 
gelblioh, stark, etwas glatt.— Einband: Pappbd mil Leder- 
rncken u. Klappe. — Titel anf derR&okseitedeeyorblatUs: 

Anfang f. I": u»ft*s..,o^.» &$*■ K^^i 

1 l b UaLJ^ a^)-& j^ w«ua^«j ^Lfi*il q**»> ^j^ 

J^ tX*juJt S^=t)S v^ ^' O^ 3 "^ ^^" 
l ^»- KeLb^ q^- gyii '^-i' ^-**x^ ^^ 
18» 5>^' lAV j*^- 

2 1" '^0 Le s ^j^s*^ JJt V^o*' o jJ'cj- mJ> -»^ 
28 b 'fce'j* i*^ CT 8 J^ 5 ^^ &$° 

40 b 'orf^* ^>^ ], -^ , 0*J*) 

47* jytoU' -^ ^^ \Jf?J^ V^=^- r^' >»^ 
^ys-^ Bys-UJI «-«j-<-ij jl**^' >>»^J (»^5 
'viovX^t t^ ^ jSj Lo 5 yoj 

56 b <>HJI ^j' g^^ o»J Jk ^*' kX *^ 1 ^^ 



iXJ 



'«/» 



fcS^s at> 



Jl«Xw •X***' j^SWwj 



74* «5JU ^Uy* /LUI ^ >^l «il^ V^« 

jJJ ^fr«^ 5 o^^' *X«. J* ty »*>Ua5 

^U*- «^> t^ wsUis.^ \->\mA\ '&**&£> 
fiUfJ ^ ^1 ^JvjU ck^l^ tjpJI ^Us- 



128 



GROSSE ROMANE. 



No. 9156. 9157. 



Schluss f.H9 b : J^>t gJL« .*% ^U JL5 



' - - cil U l»Xtf>. 



Dann folgt die Unterechrift, dass die Ab- 
schrift. sei von vjjl ^jb -^&Jl j^^\ .Xyjl, 
im J. 1168, am 14. Jul (1754). 

Darauf folgen noch diese 2 Zeilen: u5Jl«JI. 
»ias. 5UbU ^Jo ^aJI *J JL» ^i- ^JU Jfe 



iU B 



; JUJl;^t- : . ((S i*alJ-8Uael p L 






.Lit 



ijlfl jsjLco .. 



.UaLJI 



_-S.cn rift: im Ganzen gross, kraftig, dentlioh, etwas 
fluohtig, vooallos, oft wie die Sohrift in We. 17] 9 
Einzelne Stucke, •/.. B. f. 29-44, von anderer Hand. 

9157. We. 587 — 613*. 
Ein im Ganzen vollstandige6 Exemplar des- 
8 e lb en Romans, aber auB verschiedenen Hand- 
Bchriften zusammengestellt, theils in 4'°, meistens 
in 8 V °. Die Reihenfolge derBande, welche Bich 
im Text nicht genau an einander anschlies6en, 
zum Theil auch (zu Anfang und am Ende) 
doppelt vorhanden sind, ist diese: 591. 603. 
606. 613. 598. 613". 595. 597. 600. (597). 592. 
602. 594. 604. 588. 609. 607. 589. 596. 610. 
605. 601. 599. 611. 593. 587. 608. 612. 590. 
Der Text bat in seiner Wortfassung viele Ab- 
weiohungen, desgl. auch in den Ueberechriften. 

We. 587. 
72 Bl.8~,a 20-21 Z. (20»/i>xl6; c.l6'/sX lO'/s"-).- 
Znstand: unsauber und stark fleokig. An einigen Stellen 
der Text ausgebessert: f. 11. 20. — Papier: gelb, ziemlich 
stark und glatt. — Einband: Pappband wit Kattun- 
rQcken. — Titel fehlt. 

Anfang f. 1': wJJ.Jyi JjS Jl J^dU. ->., 
= WE. 1 71, 11, f. 58'. ^ ^^ 



5»=WE.171,11,67* 

13'= do. 82" 

16'= do. 91» 

21 b = do. 116* 

Naeb f. 20 Luoke. 

Naeh f. 23 grosse Lficke, 

F. 27-83 = We. 585, 

etwa f. 28—83. 

34»=WE.17l, 2,65 b 
36 b = do. 74 b 



38* = do. 
41"— do. 
42 b = do. 



78" 
85 b 
91" 



52"=WE.171,2, 116" 
54"= do. 121 b 
55" = do. 1 25 b 

56" K^Jjj, zjt JjlS 

60»=WE.171,2,i42 b 

III ° ij ^ V -^ 

64 cr? irjy*** jj& 

66 b =WE.171,2, 152" 
69 b == do. 162 b 
72'= do. 169" 



Hort in diesem Abscbnitt auf mit den 
Worten: JS a \ [*J Jj>] ^ j^l lfaLJJ t 

*^£* Li aJJI ub ^ JsLa 

Scbrift: ziemliob gross, fluohtig, vooallos, nioht 
undeutlich. — Abechrift o. l! °°/n»5. 

We. 588. 
124 Bl. 8 TO , 21— 28 Z. (20VsXl6; 16 X lO " 1 ) — 
Zustand: unsauber, auoh fleokig. — Papier: gelb, stark, 
xiemlioh glatt —Einband: Pappband mit Kattunr&oken. 

Beginnt in dem Abscbnitt ^e^M^Jt o^j X*t»i- 

(We. 574, 43 b ) mit den Worten f. 1": «^J.| ^ 



9 b = We. 574, 50" 
13 b = do. 52* 

16' ....;= We. 575, 54 b 
uberscbrieben : J^j.lia/j 



62' = We. 577, 132 k 



63* = 
65 b = 
71' = 
74 b = 
77 b = 
81 b = 
84 b = 
88" = 
91 b = 
99' = 
102' = 
104" = 
105" = 
108" = 



O 
21 b = We. 576, 64" 

uberscbrieben : 

24* = We. 576, 69' 
27' = do. 72 b 

Nach f. 28 Lfioke. 
30" == We. 576, 89" 
32" = do. 93 b 

35' = do. 96 b 

39" = do. 100" 
41" = do. 103' 
43" = do. 106* 
46* = do. 109" 

Nach f. 50 LGoke. 
52' = We. 577, 124 b 

Schluss f. 124 b : b^JI*, mJjUI Jl u»y4» ^U 

Sohrift: im Ganzen gross, flfiobtig, etwas rnndlicb, 
Tocallos. — Abschrift o. ,ao %7». 

, We. 589. 

70 Bl. 8 TO , 19 Z. (21 x 16; c. 17 x 10-12""). — 

Zostand: znm Theil lose im Deokel, im Ganzen nnsaober. 

— Papier: gelb, ziemlioh glatt ond stark. — Einband: 

Pappband mit LederrQokon. — Titel f. 1»; t-»- \SS> 

r*yft*5 wsh** li J'^* J, c ^* r**^ yUaJi vms u* 

P. 2 — 10 entbalten keine Ueberschrift, sie 
gehSren wol einem frfiheren Theile an; nach 
f. 10 ist eine grSssere Lficke. 



do 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 
113' = We. 578, 182 b 
116"= do. 185 b 
120"= do. 189' 
122 b uberscbrieben: 

V 1 o^ [ 



133 b 
136* 
14 l b 
144" 
147 b 
151 b 
155 b 
159 b 
162" 
169 b 
173* 
174" 
176* 
178 b 



35 b = We. 576, 96" 
47 b = do. 100 b 



13 b = We. 576, 87* 
18 b = do. 89* 
27 b = do. 93 b 

Von hier feblen die Ueberschriften; das 
Vorhandene h6rt in dem Abschnitte, der von 



No. 9157. 



GEOSSE ROMANE. 



129 



^^LJI handelt (We. 576, 1 09 s ff.), auf mit den 

Worten f. 70 b : £» **«*.> ^yS ^b\ jJLII *f* 

'XcU^I fji^l JjX*u« {g*ir^' '■•W*' XoU^..-(jia«* 
Sohrift: ziemlioh gross, auohdiok, fluohtig und 
Bacblassig, vooallos. *— Abschrift c. ,S00 /»78s. 

We. 590, ■ - ; 

76 Bl. 8*°, 17 Z. (20'/* X »6j «• 16 X 9— 10 om )- — Zu- 
stand; ziemlioh lose im Einband; niobt reoht sauber, : — 
Papier: gelb, grob, ziemlioh glatt und Btark. — Einband: 
Pappband mit Lederrucken und Klappe. 

Titel fehlt; doch steht auf der Aussenseite 
des VorderdeckeU von ganz neuer Hand: 

Es ist in der That der Schlussband mit Lilcken 
im Anfang; die Ueberschriften der Abschnitte 
weichen jedoch sehr ab. 
f. 1 * SdJuJIj, 'gf*J,\ SCaP *Xf^ [aueh^y>Ov,j] ^jbs-Oo. 

4* £& f ^Lr, f y?t c j OUw iULL^ ^jJI 8>aob 

13* JJ% u^ys ^ ^ _*l :.U»aM fJ^JI jj4^ 
^eUuJI Ualw fOJUJI a u-^aJI jfcijA^JI 
l^xajl JJOj j£&\ xyi A***^ 1 O^^S 

24 b q^jJI M-fr* f^M i)^ ^^il^' Ai»l 

27 b Oue, qJOJI gl*Ui ,O^JI JJ3 a wjkJaiS &sA 

(We. 586, 77 b ). 
35* (We. 586, 74 b ). jy*> *W j^ 

38 b 1*1!^ t^lL \s-\s L#l^>j L^lPi JJ3 5 *Xc ^ 

(We. 586, 72 b ). c^U*^' -t^A . 

44 b 30X95 »Lh yl^j ^^xSI JU^ ^)l iuiU 
J**j) 30X9 a ,^J|j ^U ^1 Qi oS j\iSLw 

(We. 586, 69"). 

49 a o!*^ O* 101 V^ (*■* OS**" 1 / ^ X * JI JtH^ 
52 b *a^a LkJuJI «s*5»l qJ jSUcJ^I^I aiiS 

54 a jS^j^ g4>J^* JA*^ ^y^/v'WI JOxs 
58 b ^jJtj, ^ii *#u^ o^ 1 &**■ 1°^' -"^ 
£>j\ e.Li «jULi^ ^LJi yu y>\ a4^> 

HAHDSOHRIFTEN D. E. BIBL. XX. 



62* f^i^-'yis (H^ 5 ** r* 4 ^^ >>>A«*Ji »l*j 

67" «liJJL«mj iOU^ ^ fJ ,»Xi Uj oi }^ X*IaL« 

72 b Vv" 1U» "lOuJiil ^ d o**^ 5 O^ ^*" ** J >' 

73 b W *U« ft^t fj? jt& i yflUit HJy 

SchlusB F 75 b l 5U*,> J^u ^ JjIS} (^ *Ls- 

Sohrift: gross, kraftig, welt, vooallos. Bl. 1—5 u. 8 
von spataren Handen ergtnzt — Abschrift c. low /i6io. 
Naoh f. 1. 2. 9. 5. 6 fehlt etwas. 

We. 591. 
8", 19 Z. (21x16) 16x9 1 /s oro ). - Zustand: wassar- 
fleokig, bes. in der oberen Halfte. Etwas lose im Einband. — 
Papier: gelb, ziemlioh glatt und stark, etwas grob. — 
Einband: Pappband mit eohadhaftem Lederrnoken. — 
Titel f. 1» oben am Eande: Jta* £)^j i3 V^" ' 0s * 
ist ansgestriohanj am Seitenrand e oben mit B leistift: 

was riohtig ist. Im Anfange fehlt 1 Blatt 

Die Ueberschriften beginnen hier f. 7* mit 
UU* ^pJI ^ lOtL. (== We. 561, f. 5") 
und entsprechen denen in We. 561. . 

Dieser Band h6rt awf in dem AbBohnitt 
fUM ' jt*«J (We. 561, f. 36") mit den Worten: 

Sohrift: ziemlioh gross, wait, gleichmassig, vornaber- 
liegend, vooallos. — Absohrift c. n60 /i737. 
Nach f. 59 fehlt etwas. 

We. 592. 
58 Bl. 4 W , 23 Z. (22X16V»! 18>/j X 13"»). T Zu- 
stand: ziemlioh gut. — Papier: gelb, stark, ziemhch 
glatt. — Einiftnd' Pappbd mitKattunruoken. — Titel fehlt. 

Beginnt im Abschnitt J-J^ %/*} <JL**1\ }S ^> 
(WE. 171, 3, f. 19'). 

18* Ufy^i ir** 

26" ^j^^XJLjJws^ko^C^^'^^l ^ 1 CyJ& VL **" 
33 b >Jt $*A» <*j»Ai **Vi ^^ ^^J 

44* qJ ^Af^l "l-*" viWi'i H^)i **£" 0* (Jf^' 

w 5> >5 ^Jliil cy>l j »^s JaS^I O^ 
_-cuJ! ^ ^jyw-'i i^jJLJI luJ'bkX} jy^^Aw^U! 

'*os°> oj^ 1 <^^5 o^ s &* 

17 



130 



GROSSE ROMANE. 



No.9157. 



Hdrt in diesein Abschnitte (cf. WE 171 3 
fi.54'),,auf mit den Worten; ^L3I & ^^ 
Jm,KJ 04/0 J ^P^t U U 3 ^ ^ ^JJt v^il j, 0j «b 

echnft c. «oo/ 1V86 . _ p. 6 geh6rt wo] % iDbl dahin 

We. 593. 
119BU*. 17Z. (22x 16; 16'/i-18x M-H-) - 
fm* -" 6 .T . , - 86 ilB ® n '»»«>5 nicht fiberall saubor; 

auch etwaa wasserflecbg. - Papier: gelb, glatt, stark. - 

T-^ a An /"PP b "f d mit Le der™ckeD und Klappe. - 
X itel fehlt, dooh stent auf derlnnenseitedes Vorderdeckels: 

,.:.,>LfeJI, »j**..,«y» jAe...^Li| . vUCM U* ..; 

P. I" beginnt etwa 6 Blatter ab von dem An- 
fang des Abschnitts ^. ^ j^ jjj, ^ 
(WE. 171, 9, f. J. ffl) mit den w ^ rten . 

o* bu ^ v^ v^r 5 j^ji 4 ^=uiLJ! «su3 -j * 

gJt v^lj u»yi IJ^ J^>L (== We. 580, 6", 15) 



' We. 595. 

80. BL 8;», 21 Z. (21V, x I6«/,; 15x8V 3 -9™). - 

£uetand: zienihch gut; in dor oberen flalfte ein grosser 

WasserfJecken. --Papier: gelb, glatt, zieuilioh stark. - 

JSinband: Pappband mit Kattunr&cken. — Titel fehlt 



.-*liiJI «... 



^ 



UwiJ" 



26 b = WE.171,9,38 b 
35 b SjJI uu» f blT 

54 b iU^jeJ! icJaU] r bLr 

60° = WE.171, 8,135" 
63 b = do. 9, 85" 



77 b XlXS, oUSSI fc L;» 

92 b =WE.17i; 9 ,l"58» 
102'= do. 8,154" 



119 



od£> Lj! ;_H^> 



H6rt auf mit den Worten f. 11 9 b s ^J| ^ J.j, 



<j^> (J^^Uj^J ^^^ Kyjl.J* ^ o' U? 



lo 8 . - AfsohrTf t G c an . Z -/ 1 ^ 8, breU ' Da ° hlftMifi ' V ° Cftl - 
We. 594. 

V\JX7 n r?'~i Zu ." t V^' z,emhch «"*» doch nicht ohne 

ffek 6t - w ^fr fe r,, EiDband: p ^ ^ Si 

l b = We. 572, 157- 28" = We. 572, 174" 

9 b = . do. 162" 37 b = do. 181 b 

l^W^^^. 45 « = do _ lg7 . 

51 b = We. 573, 5 b 
63" jA * gy^ Uj Xa^^JI ^^ ^ w jj ^, 

66 b ^JI J^ ^j^J^ ^^^ j^j ^ 

72" ^iMU ^1 J.,.^1 ju,l 82 b Lo^., 
89 b .X^^JI teJj ^^jj ^^ ^ jj^, ^ 

Hort auf f. 94 b mit den Worten: |.Ju>|. 

Tf.r/ t: P°? 8 >™<?lich, flucbtig, voeallos. Naoh 
Lflokft. — Abachrift o. '""/ijgt. 



dock ateht f. 1" unteu: „»"L.ia.J) ».„ , 

Dieser Theil entbalt keine Ueberscbrifteu, 
weicht audi sonst von den anderen Texten in 
Spracbe und Darstellung, die bei weitem cor- 
recter sind, vielfach ab. Er begiunt f. 2': 

,j^l> Li «^','^eL*\A ^c 5 B^' 8^^ «JL«2>. «0L; 

Dieser Baud handelt also zuerst von 
JJ"^ o^ ^• ;J, > dau" von A^Aa^il und zuletzt 
von dem D , i bli> j J..l^ „ D d oU^J! u^iwX**, 
betrifft also vorzugsweise dieFedawls. ImGanzeu 
eutspricht We. 562, 107 bis Anfang von We. 565. 

Dieser Theil scbliesst {'. 80 b : t ^-.fij| ^j,^ JL* 

Sol rift: kleJB, fein, spitz, etwa 8 geschwuDgeu, vo- 
callos, — A b8 oh rift c. U00 /i 6 s8. 

We. 596. 
157 Bl. 4'°, I8Z.(22V»X16; 16-17'/»X10-I2«»).- 
/SuBtand: ziemlich fleckig u. uneauber. — Papier: gelb 
Btark, etwas glatt. - EinbaDd: Pappband mit, Led er- 
ruoken u. Klappe. - Titel f. 1" VO n epiiterer Hand: 



2» = We. 576, 64" 



f. 88 Lficke. 



9 b = 
14 b = 
18" = 
20" = 
27 b = 
33 a = 
36" = 
40" =. 
46 b = 
51° = 
57" = 
60" = 
64" = 
68° = 



do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 



69 
72 b 
74 b 
76" 
81" 
84 b 
87" 
89 s 
93 b 
96 b 
100 b 
103 8 
106" 
109" 



77 b = We. 576, U6 b 
82" = do. 11 9 b 
86"= We. 577, 121 b 
93"= do. 124 b 
102 b oi \ julXll jM b 



t) 



110" ^U! 



,Ufl &1a3j wjlbi- 






122" *j,l~aS r bir 

130" = We. 577, 136" 
155 b = do. 141 b 



Hort in diesem Abschnitte auf. 

v S /^ ift: S r08S . kraftjg, gewandt, doutlich. vocaUos. 
Von f 109 an weitlaufiger. UeberechriftoD roth. — Ab- 
echnft c. ,lw /i W . — Nach f. 108 feblt etwas. 



No. 9157. 



GROSSE ROMANE. 



131 



We. 597. 

210 Bl. 8 TO , 17 Z. (21 X 15; 15x 9V8 C,D ) [16x I2fl — 
Zci stand: nicht gaoz sgober; von f. 152 an stark waager- 
fieckig, der Rand ofters besohadigt. ..— Papier: gelb, 
glatt, ziemlioh stark. — Einband: Pappband mit Leder- 
rucken und Klappe; der Vorderdeckel fehlt. — Tit el fehlt. 



,jUaJb*JI <m^ji> j5 tc* ')?* *£sAJt-XJ> 



1 9 b iJCeLeL im^*o Sj^ae 



-^ A 



4* = We. 563, 43 b 
10 8 = do. 46" 
22 

..^JtXJ) Vu^fiAAu j&sXft*Ji «fe£i&2 
31 a |*uXJU ta ^3JiaJI Jj\ ..-j h\3L£» \^^>* JulTLiaj. ^OCs 

36" jS-AjL. d jI wXi=»bU 41 b = We. 564, 80*. 
53 b tiVLsj^ j_j^t>. ^Us- ic^^s.. ( »j_-*'l ^1 qUjJumJI ._fc*c 

fcj )V>«>,^.«, J j>XLc» *jJjLv» ts>£JU> 

= We. 565, 53 s . 

.»l«A3l ..^AD>> ^0&» .AavsLU^J) &aa£ 

101 s ^e KaWuwj *,«).£ .,ji»\3( i>l«,ji ..iA£»H )J$' 
«a«Ji iw):'« 2.4.0.U .^AXl^LeX) y^ija^ ,..u5>i 

147* KjjljflAil tj*- 1 *^j'> c w Jr^'' , * : ' VJ»^*i 

153 b (=WE.171,'l,41") ' ^*~. ; ^U Kiw* 
154 b o5^ o'"^^ biXaSCx} J.a^oLs-aJI 

(=WE. 171, 1, 59»). 
1 58* i)«*£* .•jJ^-N *^**l >>^ 

161* ^.j^w i}«^; (•13-Ji 5mjj»^ ^y*^ 

(=WE.171, 1,139"). 

1 63*(= do. 160") v^LfiaJt jy^U f Ji.fi.ll ;>? £> 



62 

69' 

73* 

79 b 

85" 
94" 

98° 



167"(cf. do. 21 7 b ) 



l> 



171 b Xf.^/> f,^ jLsJ idUs 177'AiLAJL ^Ji f^S 
183" ^*4.j.c 8»Uacjj tjj-a^ Owg**JC*,\ 

191" ~" •••• 

208 u 



J! JU\ 



Schrift: bis f. 151 gross, weit, deollicb, gewandt, 
vooallos. Uebersohriften roth. Vou f. 152 an eine and ere 
Hand, ziemlich gross, gedrangt, vooallos; die rothen 
Uebersohriften moistens durcb die WaeserQecke beschadigt 
und Dicbt immer lesbar. Nach f. 151 eine Luoke. Blatt 8 
gehort nicht aD seine Sidle. — Abschrift c. 1,s0 /i7st. 

We. 598. 

90 Bl. 8"°, 17 Z. (20'hX 14; 15x9'/3 CID ). — Zu- 
stand: im Ganzen ziemlich gufc, dpch nicht frei von 
Flecken n. etwas unsauber. — Pap ier: gelb, stark, glatt. — 
Einband: Pappband mit Kattunrueken, — Tit el fehtt. 



(We. 562, 62 b ). 



o^j 



JCiliL*. 



sdba 



47" = Wc. 562, 74». 



1G" ( do. 64 b ) 
20* =We.562,65 b 
32* = do. 70* 

*$~ d °- ?7 ' 

60* ^U.a> ^ } iJSi\ *fXj\ <~>y£=,)s ,Ji«It j|k». 

63 b «^<h' »^rt (J^ *wdUS» v-i-i'Sfl JUlaLw 

67 b (=We. 562,85') juuuJi ^ ,4 ^^^j Ks»L*« 
69" La3b u«-^ LSOLs 71* yJt «j^i.j ^«il ^ 
76 b (j«*)\ ^ ^^ 6^ 

Hort in diesein Abschnitte f. 90 b mit den 
Worten aaf : ^X^c q^ kXs*\ s^S\jmJ ^ ^j^kS jyl 



J^^aC 



.^9 Ots-i y^-^V««j 3 (^JiJLjLi ,.,i 



^ c 



.^u 



Schrift: gross, kr&ftig, breit, gleiohmassig, vooallos. 
Uebersohriften n. Stiohworter roth. — Abschrift o.^^lnes. 

We. 599. 

115 Bl. 4 l », 16-18 Z. (22V« X 15"/s; 16-17 X 
lO'/s — ll l /3 cln ). — Zn stand: ziemlich gat. — Papier: 
gelblich, grob, ziemlich stark n. glatt — Einband: Papp- 
band mit Kattunruokon. — Tito) oben am Rande: 



5 b = We. 578, 193 b 
12* = do. 197* 



16* = We. 578, 198 b 
24 b = do. 4* 



39' = We. 578, 13" 
51 b g^L w>^ a J>f> £*yst ^Jl u&j* dy>* 

Jn»- xjft fiL.1^ oL*j 
54* \jj.i&±»- : , L^j (t-^'y' ("'^•"i lA 5 ' ^*^4 «^S* 

(We. 578, 20") "* r L^3l ^ ^y 

59" = do. 23*. 

66* = do. 31". 76" = We. 579, 54 b . 

99 b UJi U*^a$ s*<* ^ ^iLbiit ^ 4? 30 

106 b u5^)l*Ji ^ j:^^.* «A*»-i su*+Z&> 

112' = We. 579, 77'. 

Hort iu diesem Abschnitt auf mit den Worten 
f. 115 b : a^jyi l$)l»- ^.)Ue 8J.».l > il a *i^,l»- U- 5 ^ 

Schrift: bis f. 65 gross, fluohtig, rnndlich, weit, 
vocallos, unsohon. Von f. 66 an ziemlich klein, gewandt, 
deutlich u. gleiohmassig, vooallos. In den Uebersohriften 
ist moifitenB Platz gelassen fur die Worte ^taaJl ^>^j.. 
Abschrift o. 1!00 /i7e5. — Naoh f. 65 feblen, wie es soheint, 
oin oder zwei Abschnitte. Aaf f. 8 folgt noch 8 A . 

17* 



132 



GROSSE ROMANE. 



No. 9157. 



We. 600. 

141 Bl. 8", 23-25Z. (20VaX16; 16x9V« e,D und 
21 3 /« X 15V«i 16-17X 11— ll'/» cm ). - Zustand: im 
Anfang schadhaft, besonders unten am Rande, nnd ans- 
gebessert; ausserdem an mehreren Stellen, besonders oben 
am Baude zu Anfang nnd anoh gegen Ende, wasserfleckig 
and olfleokig; auch sonst nicht fibera]] sanber. — Papier: 
gelb, glatt, ziemlich stark; anch weisslich, stark, etwas 
grob, — Bin band: Pappbd mit Lederrucken n. Klappe. — 
Titel f.l» oben: ^pQdt »_*.« ^ ^^ a JuJ> 

1* = We. 666, 77 b ; 17 b = We. 566, 86*; 

69 b ^s*a r< A.SJI (cf. We. 567, 32 b ); 

105 b = We. 568, 79"; 112 b = We. 568, 84\ 

Hort f. 139" auf mit den Worten: *$$ Ks>\ 

ffSiJ t> S^Lm ^ CfM .s> 1% t^JuET I^U> 

^.140 u. 141" enthalt, ohne Ueberschrift, 
eine Qaclde, 69 Verse lang, eine Vermahnung 
des o^jw an seinen Sohn (j^ij*, dem Islam 
anzuhangen und nicht dem Christenthum; zu- 
gleich giebt er darin einen Abriss tiber seine 
Lebeusschicksale. Anfang (Tawti): 
jmX^aL^I jyi £tZi ^j : f X*2..' ( AJt 3 till ^JCiS>\^i 
Schluss: 

Schrift: (ziemlich) gross, gefaliig, vocallos. B1.22— 25. 
65—82. 133-— 141» von spaterer Hand ergtnzt, gross, rnnd- 
lich, ungefallig, vocallos. — Abschrift c. » w /i™ 7 . — Auf 
f.72folgtnoch72 A . ■ 

We. 601. 
49 Bl. 8^, 15 Z. (21 x 15 l /»; 15'/» X 9Va , " u ). - Zu- 

Btand: ziemlich lose im Einband, fleokig u. unsauber. 

Papier: gelb, stark, ziemlich glatt. — Einband: Pappbd 
mi t Lederrucken n. Kla ppe. ,— Ti tel f.l» von spater Hand : 

f.5 b = We. 578, 4*; W = We. 578, 20 b . 
39" ^U^>1 ZJ \4\ Jk^uu..^ 

^Nach f. 17 fehlt etwas; desgl. scheint nach f. 13 etwas 
zu fehlon. 

Es hort hier auf f. 49 b mit den Worten: 

; Schrift: ziemlich gross, gefallig, gleichmassig, vo- 
callos. — Abschrift c. 1,50 /| 7S7 . 

We. 602. 
57 Bl. 8", c. 20-21 Z. (21 X 15'/ a ; 16-18'/« X 
H—lgom^ _ Zustand: ziemliohgut; dooh in der2.Halfte 
am oberen Rande wasserfleckig. — Papier: gelb, grob, 
dick, wenig glatt. — Einband: Pappband mit Kattnn- 
ruoken. — Titel fehlt. 

27* jt ai i t }_^cU*«i {ja***, ^Rawc v--.sa.U5 BJwjJ^ 

fcrS^i vJiao^j [^> s tfA&Ji (jobU^ 

31» = WE.17J,3,91". 34* = WE.171,3,95 b . 



(WE, 171, 3, 107") ' Jtjtt ^ 

(WE. 171,3, 111") ^*JI «3JU 5 

fMV ! . .f^ 4 *-*-^' (.s*^^ uSwcLLS J^«S!s 

(WE. 171, 3, 113"). 
53» == do. 1 17*. 56^^^ ^^^ f ^r 

J>*it a i^j iJjs^ x***^ji Js-Jj^ f tsLr 5 

Schrift: gross, flfichtig, vocallos. Abschrift c^nes. 

We. 603. 
58B1.8", 23 Z. (2G 3 /«X16; 16—17 X 11-12<"»>. - 
Zustand: zam Theil lose im Einband, ziemlioh wenig 
sanber; zn Anfang wasserfleckig am Seitenrande, — 
Papier: gelblich, ziemlich glatt, stark. — Einband: 
braonerLederbd.— Titel anf derYorderseite desVorblattee: 

= We. 561, f. 1«— 37VZeUe 3. 
H6rt auf mit den Worten: XiJl^t i-X3 
'o^sLJi J* ^) } d ^jp ^l^ jt^ cU Vj| ^u^i^ 

: Sch rif t: gross, kraftig, randlich , vocallos. Ueber- 
sohriften roth. — Abschrift c,^ na . 

We. 604. 

•90. BL 8™, 0. 18-19 Z. {21X16; H-lS'/sXlS-U""). 
Zustand: lose Lagen n. Blatter; am Rande fleokig, auch 
sonst nicht ganz sanber. F. 27 am Rande ansgebessert. — 
Papier: weisalioh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
deekel mit Lederrucken nnd EJappe. — Titel fehlt. 

Blatt 1 — 5 gehort hinter f. 90; dazwischen ist aber 
nooh eine grease Lftoke. Anch nach f. 45 ist eine Moke 
nnd eine kleinere naoh f. 82. 

1 1 « = We. 5 7 3 , 40" 8 2" (aus dem Abschnitt 

53" = We. 574, 13 b We. 574, 23 b ). 

79* = do. 22 b j !•= We. 575, 2 b . 

H6rt hier auf mit den Worten f. 5 b : Ju>.$ 

Schrift: gross, rundlich, vocallos. P. 88— 90 von 
anderer Hand: kleiner, gewandter, etwas gedranet. vo- 
callos. — Abschrift p. ^/nss. 

We. 605. 

74 Bl. 8™, c. 29-31 Z. (20X14 8 /*J 16— 16»/sX 
9 — 9 l /a om ). — Zustand: im Ganzen unsauber, auch 
fleokig. — Papier: gelb, ziemlioh stark nnd glatt. — 
Einband: Pappband mit KattonruckeE. — Titel fehlt. 

5" \^\J>^ sJj^i Hj>L*J| tj^s^, — ^jJX BjUfi 

(=We.577, 173«) * ly ^ ^ 

(= We. 577, 178 b ). 



No. 9157. 



GROSSE ROMANE. 



133 



I5 b «^y3l i .-j^bJl 5UkJu»> e~»Ji ^ 

(= We.578, 185"). 
23* f^-SI ^ ^ *^*°^ U^V 1 V*^' 

^ 29 b = We. 578, 198 b .' 
■ 32* tf ..-.£& Uj «io,V v«J5 ^1 !>> KjUCA 

,_*Jl *^aC) ^345 wU^i «^^ (51*^1 
36 b ^ -^Te. 578, 4\ 43 b — We. 578, 1 3 b . 
52" iLJyXft* «5UU y^Jbj iXasjwJI *3j*« 

54' .= We. 578, 20 b . 
5 8 a ^Ul **«« jy& 6 3" == We. 5 79, 5 4 b . 

72 b JhftUI UaL« Jias.^ jL^I f^' f^" 

Nach f. 72 fohlt etwas; desgl. Bach f. 73. Anf f. 15 
folgt noeh 15 A . 

Schrift: im Ganzen ziemlich klein nad gaarangt, 
gewandt, voealloa. — Abschrift c. Ils0 /t797. 

We.606. 
1Q1B1. 8™, 21 Z. (20Vs X 14; 14'/s-15 X 7'°'). — 
Zustand: wasserfleckig, bes. zn Anfang an dem oberen 
Rande; ansserdem nicht uberall sauber. — Papier: gelb, 
stark, glatt. — Einband: Pappband mit Kattonrucken. — 
Titel f. l a von ganz spater Hand: 

Enth&lt den Anfang des Werkes, We. 561 
bis f.57. Auf den Abschnitt f-99* ^^!ytoj>K&S 
folgt hierf. 100 b : 05 y*J u»y^i U&^ 
•4|f Hort tier auf mit den Worten f. 101 b : 

I)er Anfang weichtab. Er ist f. l b so: 

^e ^UJI.^l #i f) 1 ^ 1 O^ ^ .r^ 1 8 J*^ 
^6,^-1*51 .Xac I^JjUyJ.^! ^*Ji vXac s Ul "^ 

Dann heisst es, dass Gott dnrch seinen Pro- 
pheten den Glaubenskampf verordne u. dadurch 
^ die Stellung der Herrscher erhabener mache; 
zu diesen gehore besonders o°yx£ ^^ w^-UJI. 
Darauf folgt f. 2» die Vorbemerkung : dass das, 
was im q*^^ i^^i o****^ V 1 ^ (worunter 
die 'Abbasiden und die Kurden zu verotehen) 



erzahlt werde, herruhre von den Beriobten der: 

Dann wird begonnen so wie der Inbalt bei 
We. 561 angegeben ist. F. 4 b = We. 561, 3 b ; 
6 b = ibid., 4 b .u. s. w. 



g, etwas vornfiber- 

on nnd SbohwSrter roth. — 



Sohrift: klein, geffillig, 
liegend, vooallos. TJebersohrii 
Abschrift c 1109 /i688. 

We. 607. 
168 BL 4V 21 Z. (22X16; 17 - 18 Xl8«"»). j -- 
Schrift wie bei 604. Derbintero Deckel lose. — Titelfenlt. 



2 b = We. 575, 

5»= do. 
12 b = do. 
U«. == do. 
39» = do. 
50 b = do. 
6 3 b J^U=u$y>t Xla** f ^ 

We. 576, 64» 



21" 
23" 
29 s 
30 b 
46" 
54 b 



66' 

72 b 
78" 
81» 
84" 
91V 
95 b 
98 6 
101 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



74 b 
84" 
87 8 
89" 
93 b 
96 b 
100" 
103" 



l04 b = We.576, 106« 
108 b = do. 109* 
118 a == do. 116 b 
122 a = do. 119 b 
126"^ We. 577, 121" 
I33 b = do. 124" 

140" & .;&.[& : jtfb, 

147" = We. 577, 136» 



154* 



t* 



O 



ibLJl VJ& 



155 l, = We.577,141 b 
1 5 8 b (*?\j}\ «5l>X* vvt*" 

164 b = We.576, 147 b 
166 a = do. 148 b 



We. 608. 
78B1.K1.-8™, C.16-17Z. (15x11; ll l /a X 8» m ). - 
Zn8tand: nicht uberall sauber, besonders zn Anfang 
Heckig; f.61 b . 62 a schmntzig. — Papier: gelblioh, stark, 
etwas glatt. — Einband: Pappbond mit Kattunr&oken. — 
Titel fehlt. 



1" = We. 585, 23" 

7" == do. 27 a 

22° = do. 32 a 

28 R w*"^° jV" J" 33 . 

(cf.We.585, 34 b ) 
32 a = We. 585, 36 a 
40 a = do. 39 a 
44» = do. 41 a 
48 b o^l Vfji Owa, ^Uajl 
51 a == We. 585, 49 a 
53 b = We. 586, 
59 b = do. 
62 b = do. 
64 b = do. 
65 s == do. 



53 b 
61 a 
65 b 
68 a 
69 a 



66 a 
66 b 
67 a 
67" 
68 a 
68 b 



== We. 586, 71 a 

= We. 586, 71 b 
= do. 72 a 
= do. 73" 

*^ &y* 



70 b = We. 586, 77 b 



72 a 
72 b 
73 b 
74 a 
74 b 
75 a 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



81' 
82" 
83 b 
84" 
85 a 



78 a ==We. 586, 91* 



Schrift: ziemlich gross, kr&ftig, flachtig, vocalloe. — 
Abschrift c. 1,B0 /tmT. — K«sh f. 70 fehlen 2 Blatter. 



134 



GROSSE ROMANE. 



No. 9157. 



We. 609. 
201B1.8'°,c.l9-20Z. (21X16; 17-17>/»X 12'/s cm ). 
Zustand: moot reoht sanber; am oberen Rande stellen- 
weise wasserfleckig. — Papier: gelbhch, stark, etwae glatt. 
— Einband: Pappband mit Lederrfioken and Klappe. — 
Titel f. 1* oben: 



19' = We. 574, 22 b 
23 b = do. 23 b 
29 b (j«*-i |»»XSil jj^b 
65 b = We. 574, 53 b 



O 



.QaLJl B. 



136" = We. 575, 46 b 
149"= do. 54 b 
161 b = We. 607, 63" 
163 b = We. 576, 64 1 



;. 575, 


]]b 


170 b = 


do. 


69' 


do. 


1-2" 


175" = 


do. 


72" 


do. 


15° 


178 b = 


do. 


74 b 


do. 


16" 


180" = 


do. 


76' 


do. 


21' 


187" = 


do. 


81' 


do. 


23" 


193 b = 


do. 


84" 


do. 


29* 


196 b =■ 


do. 


87" 


do. 


30" 


201" = 


do. 


89' 


do. 


38" 









79" = 

84" = 

87" = 

95" = 

99" = 

107" = 

10.9'.=- 

122° = 

S eh rift: prose, etwas rundlich, weit, deutlioh, vo- 
eallos. Die Ueberschriften in der ecsten Halfte fehleu 
dfters oder treten doch nioht deutlioh hervor. — A.b- 
sehrift'-e. ■ I '*P/i7S7. 

We. 610. 

127 BU'yi9-20 Z. (22'/ s x 16; 16-17 x 12-13'™). - 
.Titel feblt. — Schrift wie bci 604. 
I) 

155" 



1° = We. 577, 1 5 1 1 



51" = We.578, 189" 



6 b = do. 155" 57'= do. 

11'= do. 1 59 b 62" = do. 

14 b = do. 162" G4 b = do. 

24"= do. 169" 72"= do. 

29"= do. 173" 85"= do. 

32"= do. 174 b 94" = do. 

33" = do. 176" 99"= do. 

37"= do. 178 h 102 b = do. 

42" = We. 578, 182" 110 b = do. 

46"= do. 185" I 120 b = do. 
Naoh f. 122 n. 126 fehlen je 2 Blatter. 

We. 611. 
193 Bl. 8", 15 Z. (20 X U'/o; U-14 l / 2 x 9'/s c »). - 
Zustand: ziemlich gut, doch nicht besonders sauber: 
die obereEcke gegen Ende wasserfleckig und schadhaft — 
Papier:, gelb, glatt, stark. — Einband: Pappband mit 
•Lederriieken und Klappe. — Titel fehlt. 



193 b 

197' 

198 b 

4' 

13 b 

20" 

23" 

25 b 

31" 

37" 



f.l b ^Jo! 



#1 



29« 



■■'^^=t>i w's. y> ! .&**?Ui ,4*? 1 j.s o'-^^ 1 

''«3 £S) W o!?V^' j*Ni' j?s>W ^^W «^»-*-*_5 
(= We. 580, 125') l ^*J\ ^ 1i^» 



O^-*-" ^W wLms-Ij vi*JjUj| J*£*&J 

ILiJI XolX* ^t *JU=^ \iyai! v^Jt *J 

343041 O^lj, y>UJ! &,ul j^jl *}j3j jyj^ Jj/ 
■,H*«l^j »jJU*c OO* ^t -jljjlj y> b,**^ fcU 
*^**S ^J^yil v-A-u*JI SiLwt^J *ij+&i> jiSf ./y« 

V^^ a? lX "*' ^^ JwUa t-*"^ L^l f^-w^ 

Ijy.J'j, 8j>UJI ioj^jy* iiUs: jj jjl iUsj^s 
yC«^c JOc ^ j^j^-l JL^tj liy^^tJI v^jwJLJ 

47« (.iL-^iyu^^ Aj.tjoUij jcjUKij D ik w Ji v^s^ 

jwiJiail l^I^suJI qI^jIj f^j^A XJuJws (^sa-La 



67' 



muJUj., >X«i 



.LDUJ 



86 l 



U.j uiUJI .Xit ^Jl vXs-^ UaJUvJJ -(.Jus Jjot 

°Vi (i^ 5 (fj'L-^ ^*> |»^L«lj> SJu^O fytJUjS] 

qLLLmJI \^XwJ'j ^y^Lw^JI yLwj: «^>j 

,1 



1 20" a LS^ u^JUl O^ «' 



,*^Ot JbU ^^LRJt ^Uj 



Us imI*" 



IM&S*} 0|jjj> Ajtiij LXAj Ly-toU 

iT-ls O**" ^»T?" V**' JU ' wfti>L^-l Oo (j^: 

obj** 1 JL s- x '° v^^ 9 o^-> ^yi?: w^JUi j-« 

^ J^ O 1 ^ L5^ O^' S 1 *^* D«^ 



No. 9157. 



GROSSB'ROMANB. 



i'SS 






.Ko^Lshv'iuAe 



i&JCrj 



Kj..l*XiJ( »i>)} j*"?^' 



162VoL^I ob.j^-Qj Jj^ fi^l Wj/U^' 



vLrU, 



MJJA&Ci> <_AJ 



i^i3JI_^t (•i^*- 5 * 



173* jjt *>«&, jMU :t £ . 

fc^jtvXftJI BjaoEj OwkRAvJi <^V*** *~*"4 ^aIsjLwJ) 
«jb L»^ ^flj« q£ wjL=»I a$ra/0} kXAjwaj) jj 
(cf. We.^581, 33") ..^-VfaLCJI is*~i 
SehJuse f.l98 b : '^U'if^ Ual*JI .gi*ot 5 

tfgXft '•Jtj&i K-Jj^-i vi^JUST f>rf ^JlS c£L*JI ^^ 

'qUXU if>LJ. (^U^U, %t 5 b<dsJt ^fij **lc ffi>t 

Scirift: giOBS, weit, deutlich, gleichmlsBig, vocallos. 
Ueberschrifton roth. — Abeohrift o. im }\m. 

We. 612. 
1S2B1. 4 ,0 ( 19-r21 Z. (28'/4X I6V9; 17 — 17'/s,x 
XI— 12* 111 ). — r- Zustand: siemjicn gut, dpoh nicht Trei 
von FleokeB, auch nicht von Wurnwtieb. — Papier: 
gelbli ch, stark, glat t, — Titel f. 1"; 



i65 b = We.586, 99* 



8» = We- 585, 26" 



12* == do. 
36 b = do. 

47" =-••: do. 
= do. 
== do. 
= . do. 



54* 

61 ■•■ 

.W 
79* 



27* 
32* 
34" 
36" 
37 b 
39" 



81* = We. 585, 

89 b ?= do. 

91 b = do. 

97*= We. 586, 
107* = do. 
113 b = do. 



116*== 
117* = 
118 b == 
121 b = 
I22 b 



do. 
do. 
do. 
do. 



41* 
47 b 
49* 
53 b 
61* 
65» 
67* 
68' 
69" 
71* 



129" o^j*j wl/> 

I33 b == We. 586,' 77 b 



135» = 
135 b = 
138 b = 
140'== 
142" = 
143* = 
144 b = 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



78 b 
79" 
81" 
82" 
83 b 
84" 
85" 



123" = We. 586, 71 b 
124* = do. 72' 
126 b = do. 73 b 
128 b ■■== do. 74 b 



1 4 5 b tJsjV&J jjUaJLwJI XjjrfO 
■ JJaJUdl JLs>L^*5 

(= We. 5 86, 86*) 
147"= We, 586, 88* 
150 h = do. 91" 
152* = do. 92" 
153"= do. 92 b 
15 4* (jk^Lw 5C*iaL» 

I56 b = We. 586, 94" 
159 b = do. 95 b 
161* ^W gr* 

162" = We. 586, 97" 
164" = do. 98" 
165" = do. 99" 



166 b = 
167" = 
168* = 
169" = 
169 b = 
169 b = 
170 b = 
170 b = 
172" = 
173 b = 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



99 b 
100" 
100" 
101 b 
101 b 
101" 
102 b 
102 b 
103 b 
104 b 



174"=- We.586,105 a 



176" = 
177" = 
178' = 
1 80" = 
180" = 
180" = 
180" = 
181" = 
181' = 
182" = 



do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 
do. 



106" 
106 b 
107" 
108" 
I08 b 
109" 
109" 
109" 
109 b 
H0 b 



Schluse ebeneo; nach y^Uii !>-«J'^> noch: 

«i^ i ^aA & j/aUJL, v-Arf 1 - 5 f 1 -^' <i ^> i> c v^^' or 5 

Soh rift: gross, krfiflig, wait, dautlich , vocallos, 
UeberBchriften roth. F. 81—90 in groBserer Schrift, rund- 
lioh, nacblassig. — AbBchrift im J. 1168 Ramadan (1756) 
von v_AXJI qAj jfr^l iX+S* q* <A*5*i 

We. 6 13. ..:..■ 

107B1.8", 10-HZ.(16 l /sX 11; 10-11 x7-?'/'/ m )- 
ZuBtand: im Ganzen unsaubor. — Papier: gelblich, 
Btark, ziemlioh glatt. — Einband: Pappband mit Kattun- 
rUcken; der hintere Denkel ledern. — Titel fehlt. 

l b *&* U, ^;t>^ (&» t**l> K ^^ , U»jt*i *^l> i ' 

(cf. We.' ^5 6 1, 55 b .) 
4' ^i«Jt oLuyi jl J>\ft j-U^ g.Uj, KJ J 1 L ;«-t^ t^ S 

8 b ^cUxs-l, lf*«* ^ u*j*^ ^L^jMj *^\ j***?- h^' 
11* v^^ ! 6^i m**)'} o-^ ^^ (3^'.: S S' 1 *' 

b!>^|l & lift »A?yjJ 

23* (JU-jJI £« *J jjli U3, .«*»» j ^IjJ^ J-^J' 
31' (We. 561, 58 b ) u »<Ml\ «5X« 5 ^>,j»~^ Vj*^ 3 ; 
38 b (We. 562, 65 b ) o^.«i If?-^ »S!>y r^ B ;k) 

(We. 562, 70».) 

66" - ^ ~ -„.- 

71° a^j U^, *L£JI J.c t \»»-LwJI i^U wjj 

(We. 562, 74*.) 
78* = We. 562, 77"; 86 b ^ We. 562, 79'. 
88' c _,L*il 3 ^JU? ^UCi'S^ f>J c^* ^^ 2<-j* 

(cf. We. 562, 78') _^k£i" »^>'a CK^Mrf 
89 b ^^JI^il^Uli^H- 9l"=We.562,81 b . 
95 b LP^M g'i)5 o 1 ^ 1 ^- *L£~- 

101 b v^ e* ^ dU U J> P 15 '^ 1 f-^^ 1 ^-^^ * >:? "- >: ' 
(of. We. 562, 85*.; 

104' ^J^*a^8Jv^t^j^i ( 2^ U *^*'* Jl ^^ 

106 b M\'S w* e Ux*-l 5 «U_,Jl, «j^l r ^" 



y^sJI ^.J^, ^ ^^^ ^(^ 



136 



GROSSE ROMANE. 



No. 9157—9159. 



Hfirt auf unit den Worten f. 107 b : ^UJI Jt$ 
*> V* * cM* &i ^M ^;'i ^/ U Lit 

vopalloB. Debersohriften roth. — Abschrift c, »••?/,„,! 

We. 613*. 
67 Bl. 4 to , 20-23Z. (23x 16 1 /,; 21 x 15«»>) _ z u 

dor Band oben (und auch an der unteren Eoko) stark 
abgegnffim undbesobadigt, auch oben am Rttcken schadhaf? 

be B oDder8be8ohftd.gt8i n fdioor8tonBl a ttor.^Papior-ffolb 
stark, etwas glatt. - Einband: Pappbd init I^dirrdfi 

Die Ueberschriften fehlen, auoh ist kein 
leerer Raum dafttr gelassen; nur f. 28' steht- 

Dieser Baud entspricht etwa We. 562, f 98 b 
bis 563, 37" : er hat vielEigenthttmliches, wie 
es scheint. 

Sohrift: gross, etwas rundlioh, fiflohtig, dooh nicht 
undeuthch (ausser an den boschadig en Stelfen), oftTor 
blaest, vooallos. - Abechrift o. "»/ m 7 



9158. 



WE. 172. 



_L ' fl<>° k *8. Bohmuteip; zum Theil am Raude etwas 
aasgebosserti lose Lagon und^ Blatter. - Papier- eelbUon 
ziomhoh stark und elatt — Ji.L./V jrW 
Lederrftclcon und Klapp"' *****'. :*¥&** ■** 

f 1,1 De u, Cr8te Baud de88elb eu Romans. Titel 
tenlt. Blatt 1 ist auf der rechten Seite uberklebt. 
Aufang wie bei We _ 5(51> g chlu88 f82b . 

= We. 561— 562, fl 88. 

Dio HaDdsohrift ist aue veraohiedenen Slucken ?» 
sammcngesetzt, Der uraprOngliohe Theif T 8t kWn en* 

dtjSSSi.'H"?' B^ do5uich, ToralirgeXieb^ 
die ergaozende Hand ist grdsser, eteifer, unsohSn. 

9159. We. 614. (429 HI.) 

A) Fragmonte (1 -40) desselben Romans, 
in losen Lagen und Bl&tteru. 

•Sh* V& 1( l 8e ,H ge ' un 8»uber und fleckig. - Par ar . 
Serffin ^ig&^'l&Pfl fcdSfiS'St 
■*% -alios. ^oh , rLrrSh h itcffi^ |?^ 

2» ^Ul ^ y^j O^xlUfiJU fc^ ^, C ^^ 

b oUUJ! L' 

2 **** c&i (-/> oi tr +A. ^ ^ifiji ui*~ jy & 
r^JI c - jib u, j/y ^ l^A^j^u 

6 ' .-*M o*>&* o^ .v^*» * ^ 4 c ib u 



i»^i o* 5 v^-y^^ «irf o*j\ j.e jjjj 

Vgl. We. 576, o. f. 80-87. 

2) f. 9—13: 8" o. 29-32 Z. (20X15; 17x9V» 0ln ).- 
8o h rift: wemhoh ilein eng, gelfiufig, vocallos. - Ab- 
ac hnft urn MW/ I787 . _ Naoh fjll Lfioke . naoh , 2 g]eiohfftUg 

Auf f. 9 stent von ganz sp&ter Hand : ^^u^Jt t^t 
11 b ^ C LM lbU ^ij L ^. c _| 

Vgl. We. 576, f. 119»ff. 

9'/, 3 ll»i 4 ~ 34 ^ 8 7' 2 9 - 8 l Z - (20X16! 16V.-18X 
Hand wie bei 2). — Nach f. 15 i B t oine Luoke. 

1 7b .:4ss w*x-j »>=- «^u Ls* ^t D f ori .«r J^^ 
2.1* (**i ^ ^.jat dH>x ji £ L*u.'jja :p Nir 

33b ; .^i»;t 7^ y^ji w^iixj Y^ut 

Vgl. We. 577, f. 155 b ff. 

Sohrift s ziemlioh klein, gewandt, vooallos. Dm "»/.,,, _ 
Naoh f. 39 eine Lficke. '"" 

35» ^c k.S„« 38» JL>J| x^.^j 

Vgl. We. 578, f. 193 b ff. 

of *H 1m7™L *" ( 20 '/<Xl6 ; 17X13-). - Zu- 

P„rm»» f° '^^l' 1 ' 5 . 9 : 8 °^ n L 8 . m Rande - und "nsauber. 
Format eto. und Sohrift wie bei We. 616, 1 

43* • 

45 B 

49 b 

52 b 



r*»?**^l vj*^A^ XJdaJL. 



S? •"• - ,-■--. 

Dies gauze Stftok geht dem in We. 616, 1 vorhande- 
nen unmittelbar vorher. 

F>„r 6) T ! 4 ^Q 7 1 S 7 ^l^ "Vl! 15'/. X 10'/,«). - 

Format etc. u. Sohrift wie bei 1),-Nach f.55 fehltetwas. 

Ueberschrift fehlt. Das Vorhandene beginnt 

f. 54": j^i> M j,>.\ ^ j ^ii ^yj & A j,& ^ 

f*3? *J ^LS i^JI ^fti' K«lfillJ j^-j j^, ^ u jui- 
*J JLS ^JjaSj ^j «j;it Js. * j, c ^jls ^t jls 
gJI »A^ Ij.^ und sohliesst f. 57 b : \yiL ^i| ^ 
; <^ *^b o.^ - JCJ.JI ^ix^* vXi.^ LaJt jJI 

7„ Bt 7) f i, 58 d J7 - .^v 23 z - < 20 V»x uv.i is v>x idvi-o. 

^nstand: olfleokig besondere zu Ende, und auch Bon.t 
5o e SV~Um^. Z,emliCh gr ° 88 ' g0ftUi «' d6UtIioh ' 



No. 9159. 



GRGSSE ROMAN E. 



187 



8) f. 68-96: 8™, 16-18 Z. (21Xl5Vi} 16— 16VaX 
J0y»— ll on> ). — Zustand: der obere Rand zu Anfang 
fleokig; zu Ende feat die ganzen Blatter WBBBerfleokig, — 
Sohrift: ziemlich gross, weit, gel&ufig, deutlich, vocallos. 
Urn "»/„«■ 

81 b O**" 5 * O* (***M K**kK3 

84° _^,jl K*bL»j jl-j^l «^j y^'s U^**^ &jUw 

qjJJI JUs- p4Xft*i1 <_faa**} (OJ^^tj 
88 b 'is^as? ys£-\ 8j0u «Jsb *=H$> o*^ 1 JUi'f^ 

91 b ^» qJ (^^-r*^ ^^ 

95 b jaJ«>J5 o^ 3 8 i'* as 5 N!j*k (^ 'f***!^' j***-* 
^y*^. ^ ^lyl ^Ui^ I^?- q^KJI 

8) f. 97-107: 8", 19 Z. (20*/*Xl5; 16-16VsX 
11— ll»/s°°). — Zustand: am obereo Rande and zu Ende 
stark vwwserueckig. — S oh r i f t : gross, kraf tig, etwaa fljtohtig, 
vooallos. Uebersobriftan roth. — Abo oh rift urn ,80O /itbs. 



97 s 
101 s 
102" 
104 b 
105* 
107' 



JSM3\ 5USj 5 _jj'j4' --c^ v*" 1 ^ 

(jaji^s pjt jJa _yjt OjjjM KilaLw 

^UMj j^yW^jj! '&A^S> 

10) f. 108-115: 4* o. 28—24 Z. (22 X 16; 19-20 X 
14em), — Znstand: grSsstentheils flookig; der Test einiger 
Blatter unten am Rande abgeriflsen. — Sohrift) gross, 
raodlioh, vooallos. Um isoo /n86. 

114» dafr» ^Sj KaSj^LJI ^ JUJplA SCj^jLJt 5^ 

11) f. 116: 4*, 24 Z. (22 X 16; 19 X 14™ 1 ). — Wol 
dieselbe Hand vrie in 10). 

116" eteht ale Titel von spaterer Hand: 

116 b ^LXw'JH £ &&s*ia8jj ^mi • • • {j$-fit&jt\ It 4 *" 
Vgl. We. 568, f. 19V 

12) f. 117: 4 to , a22Z. (22x16; 19x18°")..— 
gchrift: gross, fluohtig, vooallos. Um U00 /«w5. 

117* v^.<j^'aJ^'o l * , V <1 *^' 

IS) 1 118. MB: 8™, c 22 Z. (21 X 16 ; 16 X l&ItT). — 
Znstand: fast gant wasserfleokig. — Schriftj siemhch 
groeB, geMig, gleichmRssig, voeaflofl. UebereohriMsn roth, 
Uja "8>/itbt. — Neoh f. 118 eine tnoke. 

118 s _^ysJI o**i>\ &y> 118 b &**?* &>s) 

119 b ^wkSrtJt Oy« 

14) T. 120-123: 8™, 16 Z. (21 X 15 l /4! 14*/s X ll 088 ). 
Sohrift: gross, flftchtig, vocaHoa. Ueoereohnft roth. 

122 b 



f&llig, vocallos. Uebersohrift roth. — Absohrift um 
ia»/ UBS , _ Naoh f. 124 eine Lfioke. 

125 b 'gj-JJ SibSs ;i> *Ajr oi! uJI ^ ,«XfiJ! ^ 

^^jSJI r ^Xit ^ £J|| U, ^^ 

16) f. 126-129: 8",21Z.(2iy,Xl6Vs; 18xl2 l /» °)- 
Sohrift: gross, mndlioh, dentlioh, vooallos. Uebersohrift 
roth. Um ^/ims. 

126 b o bU,! .y...^-.-.P? «^ : ^ ^ > , ^ 

Vgl. We. 676, f.69». 

17) f. 130— 145: 4«°, 18-20 Z. (22x16; 16— 16 X 
11^_12<"»). — Sohrift: gross, kraftig, rundlioh, vocallos. — 
Absohrift um lsM lim. 

135" ^ ,> o!>^ >* ufWr-t^i V>«^ 

142 b Vj^ 1 >^ 

144* c ^ o* 1 ^^ * ;SV * & O*^ 5 ^" J^** 13 

18) f. 146-153: 8", c. 18 Z. (21 X 15V»! 16Vi-17 
x i8«m), _ Sohrift: sehr gross, kraftig, rundlioh, vooal- 
los. Uebersohrift roth. — Absohrift um 1S00 /i78t. 

147 b fjjlW ***"'.} **>' v*»Uo 3Ls^t a ii oHJ^ 

VjliSPi SU^-5 *J>J>t S^^JiS fc*a**oJI v^'-"' 

VJ^ ^ f^p r >?u» ^ p>*A3t yt/> 

^'./U yos-j uJJaS ^^ r U>^\ 

aflji m*-ji o^i r ^r 5 "^jtj^s ua~x 

jjL* ^ ,Jlw Uy^i •M^.^H'v^b 
Uj *IJ«3! ^5 gJ^ ^U 8,^u r ^L,"J(t 

VgL WB. 171, 10, f. 188" (We. 688). 

19) f. 154-158: 8" (21 >/» X 16 ; 17 X 11 l l,-W>). - 
Zustand: am unteron Rande stark fle<^,auohsonst un- 
sauber.— Format eto. nnd Sohrift vne bel We. 616, l. 
155 b jS*UJt J^ 5 Lb^J» VgL We. 675, f. 64 ff. 

20) f. 159-200: 4 to , o. 18-21 Z. (22X 16: 18X 12»). 
Sohrift: gross, kraftig, etwas rundlioh, vooallos.— AD- 
Bohrift sm 1k0 /h«. 



15) f.124. 125: 8«,88Z.(20 l /iX.l4Vs; Ib^xWh^). 
Zastasd: stark fieckig. — Sohrift: ssemlioh gross, go- 

ham:^«jhmfibk d. a. bibs., xx. 



171 B 
181 s 
190 b 



2D 1 201-212: 8", 17 Z. (19 X 14; HV ? >< 1V»). - 
Zuetand: im Anfang' fleokig; BL M0-*« <*»* *«" 
echEdigt. - Papieri weSsslioh, jaemheh stark, rant ,— 
|7h3t: gross; kraftig, ?leiohmlssk, vocallos. Ueber- 
Bcbriflaa roth. — Absohrift am ""/its*. 
210 b 



212" 



18 



138 



GROSSE ROMANE. 



No. 9169. 



7n J ] I'. 2 i 3_ :? 2,: *1> * 8 \ (20>< 14l /s; 15'/ 8 X 10'/,™). 
Zustand: fleokig nod unsauber. - Sohrift: klein, ai 
wandt and gefollig, vocallos. Uebersohrifton roth. - AT>- 
Bonrift o. l,50 /i7jj. 

218 s g. *J ^ Uj ^su^ ^jJI JU^ fjJwJI 

219 * . c^*mUJ! k*% ,l^| j^ ^yj. 

220" ^ ^ ,w ^ ; LLJ| orf jJ| ^y ^ 

Vgl. We. 677, f. 136 ff. "" ^*^ 5 

P 99R 3) J; 222 7 237 l I Fo J rlnat elft »• .Sohrift wio bei 22). 
I'.iSiSB yon anderer Hand ergftnzt. 

223 " ^r*cj^ U"_H> fU^li r^l SOO^,^ V"*- 
224" J^Ui^Jt ^U oo* y^ ^ ^ 

225>> fc^J ^^U^ *^U,l a ^U^S^u^ ^ 

22 7 * ik*U~t » ...ILLJt P Uoi 

230' f *U| ^ j ^ ^ o ^ ^ ^^ 

232"^!^^ 234" ^s^ rJ xi ^ 
235" l*J| ^ w o ^ ^ ^ _ 
237* U^l ^ w^ ^t ou* a \hUJ\ ^s ^ 

24) if. 238-246: 8™, 19 Z. (20>/ 8 Xl5; Uxil<") 
Sohrift: gross, kraftig, etwas flflohtig, vo«aioa TJeber- 
sohnften roth. - Absohrift o. «w/„L - Nach f ^ 

ebenfalle gross, kraftig, regelmaBsiger. 

243« D5 >LJ| ^t ^ ^ ^^ £Ux ^ ( ^ 

Ui! ch 4 ?.^ 7 '- F 2 6 r 3 m&t ^ 0l S0hHft * bei 24) > 

247» *^> J5 u juk> >y ^ i ^\ (Lujt _t.. 

251« ^ ^ ^ LLLJI v^l *ZU ,o ^ 

^^ oUoLJt *^ LfrJ *3v>i 5 J^T 

259" V l^| ^ U ^ ^ ^ ^, vUr ^ 

263» ^l 5 ^UJi^ ^t^| ^^lji ^xiUJI ^fe 
264" >^| ^LS „^M 5 ^| ,_^^ ^^ .^^ 

7n» 26J /' 2 ? 2 r 2 7 6: 8 TO ,o.24Z.(20xl5:15xlOo») - 

2788 ^^ * i: ^ Sfc ^ j*^ o^ *-v- r^^ 1 jlH& 



- 2 ^P7?--286:8«, 19Z. (20</ a xl4'/ s ; UxtO<»»).- 
£ua ta d d; yielfaoh flookig , anob. onsaubor. ..— Soh rift : 
wernhoh klam. , gefftllig, gleiohmSBsig, "VomUoi. - Ab- 
Bcnrift o. llm /iiii. 

277* .^^ ti.^Ji KsXaJtj, ^^y 5U,j^ «^«X5* 

(U^Gt r ^ klirf _^ 3 u-^mJUI ^^j ^^ o^j 

fcUiJi. ^/ ^ji ^ 4^ ^ s ^^juiji 

"j^ 1 : tfj*» f^i ^ a ^ ^jtcXflJj 
-y*. 8,Ut jU, 8 ^ 3 I 3 ylLUJI i _ r ^ J > 5 '^yj, 

28) f. 287-299: 8™, 21 Z. (21 X 15; 17x ioy,<^). - 
^InBtand: jm Gaozen fleokig; Bl. 287 am Rande ans- 
gebossert. -^Sohrift: ziemlicb gross, rondlich, dentlioh, 
vocallos. Ueberecbnfton roth.-— -Absohrift o. ^nss! 

298« .J^fii 0!? a.jt wK^! ^^ 2 98»" ^JUyA jju 

Vgl. "We. 569, S0 b ff. 

xn^iUWt' 1 f~ 1 n 9 ^ ( 20 '/3X15; 15-16 
f. 300, 303, 304 beschftchgt. - Sohrift: ziemlioh grogs, 
kraftig etwasrundheb, tooallos. - Absohrift c ^na. - 
Nach f. 301 LBoko. ' 

Ueberschrift fehlt, hier; es handelt von 

t*&* jOJ! oUc ^JUI a y*J-\ D IU W 

30) f.30S— 308: 8™, 19Z. (20VaXl4'/j- lo l l,x9«°) 
Zustand: Bl.. 305 sehr fl'addg. 1 Sohrift; : i^&Uei», 
Tornoborliegend, gowandt, vooalJoe. Absohrift urn "WjW 

305 " ^mmJI 5u3 .bU' 

' '^ W ^ V^ a-1 - ,a (^-^ KJjls* H»X& 

Vgl. WE. 171, 10, f. 200" ff. 

31) f. 309-316: Zustand etc. u. Sohrift ebenso. 
Ueberschrift fehlt. Handelt von ^Uif ^ 

qjiAJI J^aJ y^Jjj, von fM& und j^\*" etc. 
F&ngt an f. 309 8 : J ±J\ ^J L, ^ J 

and h5rt auf f. 316": U kit ,^U{ a LLUJI U 3 
D i t^t a^a j.tj^s: Ut^ &^J^ ^^ ,,^^1 

32) f. 317— 319: Zustand eto. n. Sohrift ebeneo. 

Vgl. WB. 171, 11, f.22". 

33) f. 320-327: Znatand eto. n. Sohrift ebenso. 
324 s OJIA-^jj^ vi, bjfd ^^ ^^j, v {^ 

Vgl. WE. 171, II, f,»i». 



# 



No. 9159. 



GRQSSE ROMANE. 



189 



33 b ) f. 328-335: Zuetatid etc. a. Sohrift ebenso. 
Bl. 335 am Rande besch&digt. 

332' ^JJt j£\j&» 50)0* fte (j^ vi^>J>.JI 

335 b wJaS jy$>} jyl^icjJI j?}f?~ *^jAv« Jji vij^-jJI 

pjjJi <y&& >*>! £^' D^ Ds* 1 ^' 
Vgl. WE. 171, 11, f.il^ff. 

34) f. 336— 339: Format etc. u. Sohrift ebenso. 
Bl. 838 unten beschadigt. — Die Blatter folgen nieht un- 
mittelbar auf einander. 

35) f.340-349: 8", 23 Z. (20VaXl5; lSxW")- — 
Z ub tan d: nicht ohne Flecken. — Sohrift: ziemlioh 
klein, weit, etwas vornuberliegend, gef&llig, gleiohm&ssig, 
vooallos. Uebersohrift roth. — Absohrift o. nw /i737. 
349 b yUaJI *s> fcj'^*<^ 5 j$>JJ>6 v5$30j iMj^l fbli" 

&Ato*Sj .-^J-SJS* rq^°i *JCcU^> KUSj AjAaS^ 

Vgl. We. 565, 53». 

36) f. 350— 361: Format etc. u. Sohrift ebenso. — 
F. 361 gehort nioht unmittelbar dazu. 

Ohne Uebersohrift; handelt von ^jyiJ-JiUt 

und seiner Tochter l^jJu^,. Vgl. We. 5 7 5, f.7 b , 

37) f. 362— 366: Format ete, u. Sohrift ebenso. — 
Nach f. 363 fehlen oinige Blatter. 

Ueberachrifl fehlt. Whd gehSren zu dam 

Abschnitte: &\*>j}\ \^^<Xe>. Ffingt an f. 362 s : 

38) f. 366: Format etc n, Sohrift (etwas enger 
a. gedr&ngter) ebenso. 

Ueberechrift fehlt. Wird gehoren zu dem 

Abschnitt : \juySH\ jjfrf?- fj*& • 

39) f. 367-382: 8™ o. 13— 22 Z. (21X16; 16-17 
Xll w ), — Zu stand: flookig am Rande, auch nnsanber. — 
Sohrift: f.367. 868. 373 ziemlich gross, etwas randlioh 
und flfiohtig, vooallos; die fibrigen Blatter haben grosae, 
atattiiche Sohrift, die aber f. 378 ft etwas fluchtig wird, 
glsiohfalls vooallos. — Abschrift o. xm lim- — Naoh 
f. 879 fehlen einige Blatter. 

367' iJiJfLh} l JiJ :>jr :/) i «^«dl jdff- (jJI ol^ - iij^°° 

378 b vJUjyJi Qj^xJt <Xsue 

379* jUjltXiUI U^lCs, J^l^U* W-AjJI UJj/, 

380 b ^ji*-^! ^fcyuJtjj^ 

88 l b U*sl TjS ^ JakijA jj$> 

Vgl. We. 576, 69'. 

40) f.383. 384: 8" (21Xl6 l /<; 16xl0'/9 6m ) und 
(20X15; 16 , /aXl2 6n> ). Bl. 388 ist in zieinl. grosser, welter, 
dentliaher Sohrift, dagegen f, 884 iat in kleinorer, fluohtiger, 
ondeutlieher, zasammengedrangter Sohrift; beide vocaUos. 

Zwei nicht zu einander geh5rige unsaubere 

Blatter, von denen f. 383 eioh auf den ^JUbusI, 

das andere auf v&njbjS «=^Jt bezieht. 



B) Fragmente aue vereohiedenen andern 
Roman en und Erzahlungen. 

41) f. 386. 386: 8", 17 Z. (21 X 16; 16 X 10 om ). — 
Sohrift: ziemlioh gross, gefallig. fast vooallos. Ueber- 
echriften roth. — Abschrift o. llw /iw 

Zwei zusammengehSrige Blatter, ein Stuck 
der Geeohichte Alexanders enthaltend. 
Der Erzahler iet ^^y^- Ee ist bier die 
Rede von der Konigin "lUtej: P. 385', Z, 1 2 : 

u^^ «js,j> s uu^*, v'j*" £t>' ^H^ vK £* ^!*y 

*j/L£ait jXmac 1jJj» Uli . . . >>jJK.4t tr* oAJ^J t**^' 

42) f.387— 384: 8^°, 18—19 Z. (21x15; 16xll om ). 
Znstand: unsanber, auoh fleokig. — Papier: gelb, glatt, 
ziemlioh stark. — Sohrift: gross, ruDdIich,.n6chtig, nicht 
undentliob, vooallos. Die Ueberschriften meistens roth. — 
Abschrift c. lKO lim. 

Titel fehlt. Ee iet ein Stuck aue der 
Geschichte Alexanders. Der Erzahler 
ist tSjyoU. — Das Stuck beginnt f. 387", 1: 

"2(t UJlt ^Sj U \5Uii ... ~s^\ ^j£z>j> *3^S f '' 
| ^ bW j JOCU Lj*» 'e*A&Mi Uj&f? '^^$ '**&>» VjAfr 

und hort in der Geschichte dieser Konigin 
(K3U*aJ!) auf f. 394 b : JUjLS J <^^i J.^> l*U» 
iX*jy ^ &XMJb-t s »u>^J 03^^ ^%»- *4fSXwl s 

43) f. 395-412: 8™, 18— 24 Z. (21X15; 17'/sX 

11 12 0la ). — Znstand: sehr wasserfleoMg. Bl. 395 

(auch 396) unten am Rando, auoh im Text, besohadigt. — 
Papier: gelb, stark, etwas glatt. — Sohrift: ungleioh 
gross, moistens aber gross, ruucUich, krftftig, deutlioh, 
vooallos. - Abeohrift c "<%7M. - Nach f.397 u. 406 
sind Lucken. 

Bruchstttck aus dem Roman X^h^JI ^i. 
Das Vorhandene beginnt: Jj^JI 13^ ,*^X^j 5 

^jis*. Ulc ty^aj % ,*$** ov^ cr^ 3i ^*fr* ^^ 
^ ^JbLjCJ! «^tj q**^^ ^UiJt ^ f^> V 1 ^ 

Ein Abschnitt beginnt f. 398': u*lli ^4 
V4j,UaiiLSLi L^JLc^,Uib KcLfUiJI LjJ^ wJysj *ij-*-y> ^5 
U^jJI gj^Jt »M \j^ tf* ^^-j=i \4>Z}yS< c^-Uai 

gJi U^I ^ ^ I* 3 

Der letzte Abschnitt beginnt f. 412 b : Ui 

18» 



140 



GROSSE ROMANE. 



No. 9159. 9160. 



44) f. 413: 8™, 28 Z. (21X15; 17V»X llVs " ). — 
Znstand; ansanber, fleokig. — Sohrifts ziemlioh gross, 
weit, dentlioh, fast vooallos. — Absohrift um ,S0 ?/it8h. 

Ein Blatt aus dem Roman jaka. Beginnt 
hier f.413% 1: fcXeLsui q^ ***/»■ <Aa Jj*^ '^ 
JMii jUa^l **Lc ($£*> ; >\S ^ »Si ***ljf5 *i*% 
gJf 0\ /U* *,^ mLH vJL^JI J^ uJJW.^ 

Schluss f. 413": ^ ^^ ^ ^ -^.j* jtS 

'jLfcij'tf! VlttU, JtjjJU, jljJI v_Jl% JL^ JUaJ C^| 

46) f. 414— 421: 8", 21Z. (21x15V*; 16'/sX9V» em ).— 
Znstand: im Ganzen ziemlioh gut. — Sohrift: gross, 
kr&ftig, gleiohmfissig, vooallos. Stichw8rter roth. — Ab- 
sohrift c. """/nes'.'- ' 

StOck aus einem Roman, der die Anfange 
und Ausbreitung und Kampfe des Islam zur 
Zeit Mohammeds sohildert. Es treten hier 
besonders (jJ^j, iX»s?, «_Jlb ^ ^ ^^JLt, 
uXJ^qj iXlL>, JJS^ j^wjUJIpU/*- u. a. A. auf. 

Das Vorhandene beginnt : jJSj *JLb Jts 

ii^ jLaji «5Jj . ; j^t, j^h L ^o- ^ jUXJi y*»» 

gJI ^s^ l>**1|" y>j ^ jJLi. ^Vi J*j> iXSj 
Ein Absobnitt beginnt f. 416*: *+». Us JlS 

Ein anderer f. 420*: ^a*, *|y»jj| x*fcli J Jl» 
JUii f ^l ,j^b L» ^ o^i- ^1 ^ Ijjlb jJJI 

Zuletzt f. 42 l b : ^J, JlS jlJ^JI ^1 tdf 

* ya i 9 fiiwij j^m j^a ^ ^i «50J ^ ^ 

46) f. 422-429: 8 TO , 27-29 Z. (21xl5V»; HVaX 
131/jOoi), _ Znstand: fleokig. — Papier: gelb, glatt, 
ziemlioh stark. — Sohrift: ziemlioh klein and gedrftngt 
(gegen Ende etwas gr6seer), dentlioh, vooallos. Ueber- 
sohriften znm Theil rotL — Absohrift am uw ltm> 

Bruchstuck; es handelt zuerst von Soleimftn; 
weiterhin Aussprflche Mohammeds, geknupft an 
das Thema Vertraglichkeit und Elternliebe. 

Das Vorhandene beginnt f. 422*: a l oU ?i5| 

423* L^a*. 1^1 { jXa £* qUaLw vi*^Xs» 5 j«wJt iwaS 
t^i UAJ' ,fcc o>jb ^jj qU^Lu ^1(5 »J ^ 



427 b t)lS aej>o »JJi ^,«j ^1 vu*JLS T, Xw-iLs p 5 . 

Oj^ailj t^xit v3ji»J Jw» 5 _p «JJt q! fjJj.i\ L^t 

428* jub**, tilt JIS 'l^LJI aj u gJUJI ^ Jjai 

Hfirt hier auf f. 42 9 b : v-Sj^olj ki^o iJUjawj}!^ 

9160. We. 616. (248 Bl.) 

18 Bruchstuoke desselb«n Romans. 

I) f. 1-31: 8™, c 21-27 Z. (20%xl5; 14VsXl0 1 /9 c,,, ). 
Zastasd: lose Lagen, unsanber, auoh fleckig. — Papier: 
gelb, ziemlioh stark und glatt — Einband: Pappdeokel 
mit Lederr&oken nnd Klappe. — Titel fehli — Sohrift: 
von vogleioher Grfisoe, im Ganzan ziemlioh klein nnd ge- 



drftngt, dentlioh, vooallos. 



4* 
9" 

12* 
14* 



O* 






fc^Uwl 



B^jPVw .Lsp" 



LbJU 



28 1 ' 
30* 



15 b ^jijG oi IS^ ^ 
17 b csaaIxc 

18* RSftJ liiAAJ ).5<^<« 

19* y^jB XJUS 30" 

2 1 * ( jSJ J AJtf3l_ J j>l 05jiV « 3 1* 

Dies Stftck folgt auf We. 614, 5 (f. 43 



^5 b 



AbBflhrift p,.-» a3 9/iTas. 
22 b oi Jtx>, sjjj> jjrtb 



27 



O™ 









O 1 ^ 



-58). 



2) f. 32-46: &">, 19 Z. (21 X 16; 16»/» X 10 1 /» CB V. — 
Znetand: lose Lagen, nnsanber und fleokig; Bl. 38 be- 
Bohadigt, 39—46 die obere Halfte arg besohadigt im 
Text. — Papier: gelb, ziemKch stark und glatt. — Titel 
fehlt. — Senrift: ziemlieh gross, weit, etwas rundlich, 
vooallos. ITebersohriften roth. — Absohrift 0. laoo lim. 

84* tr^y ■o'-'***^ r^^ )j& 

36* jOUyCe-j jyU^-jXll j ^1* ^j^ 

39*_5**s> JjJt_^ f '>.atI^' 40 b &.j^ ixil 

42* wiJUaJI Aac a J U«^ 



44 b JUJ-lksl 3si>l 



3) f. 47-53: 8", 28 Z. (20»/sX 15) 16 X 9V9 cm .) — 
Znstand: lose Lage, nicht ganz aauber. — Papier: 
gelb, ziemh'oh stark und glatt — Titel fehlt — Sohrift: 
ziemlioh klein, gefcllig, vocallos. — Absohrift o. 1,BO /i 7 s7. 

51* HiXjXoj t\{>**>JI «^J*U ^yas^Jt CM) X»bg» 

^LwjJt jj^b) Sj^I JU 5 (^j****i< 
Vgl. We. 676, f.29«ff. 



No. 9160. 



GROSSE SOMANE. 



141 



4) f. 54-73: 8", 19— 21 Z. piViX 15; 16— 17V« 
X 10V»— IS 8 "). — ZnsUnd: lose Wen; nioht ganc 
Muber. — Papier: gelb, riemlieh stark and glatt. — 
Titel fehlt — Schrift: riemlioh ctobs, neat, etwasrund- 
lioh, vooallos. — Absehrift c,™fii«. ; 

54 b fc-j^ j$f? ($-** 

62 b »>>«j Oldftl >J fyijd* «*WI ^ 

64» e ^l ^ ^AJt iSU ^ <^ ;>*** 

65 b tWJje «*-4 tLfi *^' >9& 

72 b o 0^ 3 *l*^» U»;t ^t o*^ </ Ual-JI c ^j 
VgL WE. 171, 10, c f. 133 ft We. 616, 14. 

5) f.74-83: 8 TO ,25Z. (20V»xl4 l /s; lS'/iX^/i"").— 
ZnsUnd: loseLage, ungauber, anch fleokig. — Papier: 
gelb, stark, glatt. — Titel fehlt — Schrift: riemlioh 
gross, etwas vornfiberliegend, gewandt, gleichmassig, vo- 
callos. - Absehrift c. »«*Vmi (s. f. 177»). 

8l b UJI 8J^ r btfR &*> ^m ^ £^ 

6) f. 84-91: 8", 25 Z. (21»/» X 16; 16 X 9 1 /* 4 "). - 
ZnsUnd etc. und Schrift wie bei 5). — Titel fehlt 

90 b «Ju-< jfjM & r^W JU* </ ^.^ »# 

XJuJu. StjlA -Jlj, J^J*" v^ 1 ^ u-j^ v**^ 

^Ufl^v^U iX*^ r ^ a fcti^f^ .fcSLxJI 

aALblj (j-H^* *V«a*Sj o*^'* o* 4 *** 5 ^* f*** 
r ^ J* 3>>tXJIj (^L*Jl a Oju-j- ^1^ A rf Jx 

VgL WE. 171, 11, f. 116* ft 

7) f.92— 99 (21»/sXl6; 16x9>/» em ). — Format 
etc. und Schrift wie bei 6). 

^ ^* JJ-/> r^ eri^' r*S >* 

^ ^c^i ,*XP> p ^ «sa^ *>ty J>^jJai< J>ej 

VgL WE. 171, 11, 1 140» ft 

8) f. 100—107. Format eta. u. Schrift wie bei 6). 
Am unteren Rande stark fettfleckig. 

Eine Ueberechxift einee Abschnittes iet bier 

nicbt vorhanden; aber es kommt in diesem StOok 

vor f. 1 02 b eine Auseinandersetzung 'i+jJo S^Uxs & 

Vgl. WE. 171, 11, f.91ff. 

9) f. 108 — 130. Format etc. n. Schrift wie bei 6). 
126* (^m** (M, jy?*&X r^y v^W { ^fr 



VgL WK 171, 11, £ « * 

10) f. 131—138. Format ete. u. Sohrift vie bei 6). 
Nach f. 134 fehlen wol 2 BL 

Eine Uebersohrift nioht vorhanden. Das 

Stflok beginnt f. 181': ^ ol^ O*^' V*" 4 

EBhort auf £188 b : «a^ ,> jdb Ul L|J ja 
^Jj, ; - ; y oJlS i^xJIj >*> i^^ ^ *LX5V ^^a- 

11) 1 139-177 ■ (21'/, X ieV JG X 9Vj»). ^»^ 
eta. und Sohrift wie bei 6). Absohnft (naeh f. 177^ 
von ^jJJI j= ^ A*>' c^ V*' °^* O* ***^ 
im Jahre 1124 Eama4&n (1712). 

141 b j*JJI, // >l^ U|« »,>!^ U* iUi^» 
Jjj^S jyllal-Jb *3,s a a *UJ< ^AW 3 O^^ 1 

147* k£Abt 3 jO-^5 g^lM «*1* ^« j^j* 4^^ 

aSAjlw, L|i **-^j3 k** 1 ^ "♦' ">^ ^ ^ 
^^yw Ki\^ a JLt^J? ljO)\ ^ *Z # &h 

150" L> Jib ^ LsdJ? c^j «^;^ 
uXsA) fUalL »j*±y jb <>-« b}j>} \J^ i >J°i 

&>* & »# r**> j«* * •; J ^ ^ 

^Ajb OOe b»Ui 0*°* ** J* 1 ^' ^^» 
LbL» t^-s oft^^ «*^j a L6J< K«Sl^ 

CJ ^ -jS., /IM L^^-3 /^ «>V (^3 

158* ^ Juj^ & ***» a* » aJ 5 Lo o^ )&&** 
jJU,t a «J 0*1*11 J*^U.s g^ 1 "^^ ,A * ,> ^ 

^ aU-3 i»u^» o^ ^UdUt Kiss^ yiyi 



242 



GROSSE ROMANE. 



No. 9160. 9J61. 



167" ^ ,0* ^^ y» 4^ ^L ^1 ka^ 
M**> oiUaiJ (•SOi-^ r UJ) ^1 D U3I ^3 
^J-\ jjaJj, ^UalJ L*% ylft^ f L£j| ^Jj 

i%JI «ilJ.( ^ 0<w ^i jj^ ^ ^y 

170" Ki^ s ^^ >Lyt ^ ^&Ji Vjft . ^ 
V-* «J_H^ 5 j^ U^j g l3 wJ^ 3 JbJt 

it) f. m. Format ©to. nnd Scb rift wie bei 6). 

Ee begiuat mit diesem Blatt ein neaer Band. 

1 78" K^*«il jUxJI f ^ 3 ^UJ| ^j| ^^ji j^ 

fr^l cM- b**h ai/Ps o*s r**3 

qIj^- OO* iuaX> 5 «^s^ f btfj, Jaa^l ^Si 

tJ V 201 ™ hr 8cl """tefleckig. Nach f. 179 u. 182 
jfehlen webrere Blatter. 

1 90 & jj^U a ^xl\ ,ju_ ^| ^ y^j ^ .. 
U*Jl w^ .^^ KaiUt jj^l^ ysjjt ^e 



Vgl. WE. 171, 10, f. 157 ff. 

64) f-2|5-226: 8™, 19 Z. (20»/,x 14'/. j e. lS'/aX 9«). 
liutapd: low Blatter u. Lage, etwas unsaaW.-Papier. 
gelb, nunliob atark n. glatt. - Titel fehlt. - Sehrift- 

AbTchrrfT; o « r . o i liegend> weit ' gewsndt> vocaUoB - ~ 

216* ^t s aldftW 5< 3 ^b «5ULJI w^, 

2188 v* ^ o* £/>* e* oMJJ J-» ^ 

&*A**ajt KsJLi 

223' gj ^l ^ ^xJI «il* ^_^ j^ ^\ 

224 1 - g l^l oU gl^uif w*^it r ^ j* J^^xJt 

Vgl. WE. 171, 10, f. 133" ff. We. 616, 4, 62" ff. 

15) f. 227: 8", 21 Z. <20.«/« X 15; 16'/* X 10'/,-). ~- 

It'ohTi ulnl);™ m]tch klein ' gewandt > «*"» - 

227 s irj AJ-\ a UA^ ^ jj-LiJt ^jjt ^ ^ 
Vgl. We. 616, 14, f.220". 

16) f. 228-232: Format etc. u. Sohrift wie bei 15). 

230" .^ ju^, .^ ^^ ^j^, ^ 

232" il,,^l K.05 ^1 ^t ^ ^jj, j^ ^ 

Vgl. We. 016, 4, f. 60 s ff.; U, f. 216-218. 



17) f. 233-239: Format eto. n. Sehrift td6 bd 1&). 

237 b Jua«Jl 
Vgl. WE. 171, 10, f.l77 6 ff. 

!8) f. 240-243 W/sXUVs; e. 15/ 9 X9^). - 
Format etc. n. Sehrift wie bei 14). Naohf.241 febltefcwas, 

Eine Uebereobrift fehlt. Das Stiiok geh6rt 

wol zum i\&*J\ f4.^> JoaJ (f. 190" ff.). 

Eb begbnt hier f. 240»: ^pij^JI aJLia 

gJt ^J| Jul/ ^£5. l^ J^, u ^ o ^ ^ 
und echlieest f. 243 b : U^I ^ obl&JI ^UJ \^ s 

^oUi i4ti&& td^ &iUS, (^S4js 

9161. "We. G15. (78 BL) 

4 Fragmente desselbea Romans. 

1) f.l-8: 8™, 25-81 Z. (21V S Xl5'/«i 17V»X13^)„ 
/•astand: einsielae Blatter, nnsanber. — Papier: gelb 
glatt BtarL — Ein band: Pappdeokel mit Lederrteken 
iuid Klappe. — Titel fehlt - Sehrifti aemlioh gross, 
etwas epitzig nnd nnboholfon nnd flfiohtiff, vooallos. — 
Aboohrift e, 1,w /j7«. 

VgL We. 573, f. 40* ff. 

2) f. 9-29: 8", 26 (bis 82) Z. (2lVsXl6- 17»/« 
X 13 (17V. X 11)-). L Znetand: lose LageTn.VlLf 
beaonders am (nnterea) Bande fleokig, anoh eonit nioht 
rooiit aanber; an der unteren Eoke ansgebesBert. — Papier 
etc n. Sehrift wie bei 1); nnr Bl. 9 n, 10 von anderer 
iland, grosser, gleiohmfiesiger, dentlioher, nm ""/hw. 

9> )Jr$>3 U^> a^Uic^ j+s* ^ vJsyw ^L^fcXw? 

22 (j^Ls* 3 J^si&«,t l,^,, ^bt&K^e ^^s^Lms \L>uJLa 

*^Wi ^-ftAoi-oj l^j oA&Jt 
24" o 0aLJ! ya^S^ U^| J^.| 3 ^J v _^^ 

26" U^Lj i^su^ ^ S^JJI^ JUUJI ^JC««' 

29" «ju^Uijj u^Loj ^yi v^aJUsJI Jujs vA^X&. 

Vgl. We. 672, f. 157* ff.; 602, f. 1— 41. 

3) f. 30-48: 8«, 21 Z. (20«/« X 14*/i; 17 X lO'/* 6 *). 
t - n .'. ,08e La 8 en nnd Blatter, eiemlioh nnsanber. 
anch fleokig. - Papier: gelb, etwas glatt and start. - 
xitei lenlt. — behrift: aiemlioh gross, etwas gedraaflt 
TooaUoa. Ueberschriften roth. F747. 48 Ton 3£r 
iland, weiter, flfiohtiger. ~ Abeohrift o. ,!c0 /n M . 
31" ^Uic ^ w^o C^t^A J^ Is j^jsOJI 

36' «JX9 jAe lUj*JI ^Jl *bS, & UJI^j! J^aU»l 



38 6 



U^ qjIj, 



Q^i)Jfc«Ji iL«^ w,j u&h q!j^= Wj^b. 



No. 9] 61— 9163. 



GROSSES .ROMANS.. 



1*8 



^fi**e w?ys» 4S a «wJUc gJS etc. bis 

Nacbf.37 feblt etwaa. — F. 47 hftngt nicht mit 46 
zoBammes. : (47 n, 48: 16 Zailen.) 

■■■■■■■-■•■■■Vgl.-'We. : 586,-':f.'41--Sl. 

4) f. 48— 78; .8", 24 Z, (2U/4 X 16; 16 X 9 l /» s ">. ~ 
ttetand: lose Lagan, am Rande waaserneokig. — Papier: 
elb, atark, glatt — Titel fehlt. — Sohrift: *leJn, 
endioh, gleic&niaBig, voeaUoa. — Abschrift 0. 1U0 /nn. 



40 b 
42 s 

42* 

47 b 



49 b J-Jls» oyilft JOLU 
52 b ajLjt fclLL* 

57" pL&Jt ,5 u»jiid KitsLw 

58 b Ja5 iuH** 



68 b WrfJa g^ 

74» qJ^ JJS 

77» g^A** 



VgL We. 562, f. 79—106. 

9162. We. 617. (86 BL) 

3 Fragments desselben Romans. 

i) f.l-38: K1.-8™, 10 Z. (Wxl&l*: 10 l /sX7<f). - 
Z listen d: lose Lagen u. Blatter, uneanber n. fleckig. — 
Papisr: gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
deokel rait Lederrucken nnd Klappe. — Titel fehlt ~ 
Sohrift: ziemlich gross, geftllte, gleichmaeaig, vocallos. 
UeberBchriften roth. — Absohrift c. ltDO luae. — L&cken 
nach 1 8. 5. 8. 27. 28. 
4 s flj^l ^ iWJI £f?jte 

IV gib U5 ^>x«Ji tj-jiJI ^1 J^l £^ 5 

13 6 oJJi 1^ ^ J*=*^ g?-j!!5 

14 s q***JI ^1 .W 31 £?#j 

17 E _j^« ^1 U^yt^ >* (jU ^ C^Jib 

VgL We. 561, f.49ff. 

2) f. 39-46: K1.-8™, 15 Z. (15 3 /4Xll; 12x8«"). — 
Znstand: lose Lage, fleokig. — Papier: gelblioh, stark, 
etwae glatt — Sehrift: ziemlich gross n. wait, dentlich, 
vocallos. Ueberechrtft hervorsteehend gross. — Ab- 
schrift c. U50 /iT8V- 

39 b Jj-Jt Q*a=» <_^s>L*> kXJyJt jS£ w*w 

3) f. 47—86: m.-B n , 15 Z. (16X11; 12x7Vs om ). — 
Znstand: lose Lagen; nicht ganz aauber. — Papier: 
gelblioh, ziemlich stark nnd glatt — Sehrift: ziemlioh 
gross, gefallig, gewandt and gleichmSsBig, vocallos. TJeber- 
aehriften roth. — Abschrift c. iUO lim- 

48 b iryf «**■*■? ***» } j?$> 

62 b q^Jusj, tlsXto Ijoj ^ ^5**^ UaUJl ^ 
66 b jO^ &**&■ jjr$> 72 b iUL&JJ D LLLJI Eab»- 

VgL WE. 171, 10, f. 157 ff. We. 616, 17. 



9163. We. 618-623. 

144B1.8", 19Z.(21 l /3Xl6»/*; n xlVlt-lV 1 *)- - 
Znstaad: aemlich got — Papier: gelb, twmlioh p^, 
mleaig stark, weak glatt. — Binband: Pappdeekd ant 
Kftteunrnoken. — Titel (We. 618, 1 1»): 

Auezug sub demselben Eomao. 
We.618. F.l— 24. Anfangf.l":^^ 

^ji uJjiJ! K^ ty >s^t cy» *s^« i)^* 4 vil>» 
^ jU gjJiX Kp- Q-i ^ w^iLi- y 5 8^ 

Beginnt mit dem Traum des ty^it gJLaJt t^lM 
und der Deutung deseelben durch ^ A*^ 1 
jk*aJt /fe&> auf Kriege mit den Franken und 
Hfllfe von Seiten der eingeborenen Bergbewoh- 
ner; ferner mit der Vorgeschicbte des Blbara 
(cf. We. 561, f. 37« flf.). Dann geht die Er- 
z&hlung in der Weise, wie in dem Haupt- 
werke, weiter, iniofern die einzelnen AbBchnitte 
mit (Jt JjKaaJt ^-jin eingeleitet werden. So 
zueret f.7» k^Lks^ oy*}^; 7 , unten f^^Vji 
8* LaJi ^j£s>j ; 8» Mitte J^^j-. V^j 5 

8 b c -JuXJ' O^^ 4d^)» 9 * *^ ja ^*'^ o^*** c'^' 
u. s. w. Zuletzt f. 24 s (JjUJi ^^afa. 

We. 619. F. 25— 48. Unmittelbare Fort- 
setzung. 25" bW y; 27 b od ^Jt <J>^ j^b 
cx yo^ jA; zuletzt 42 B c^UjJt^ ^^xH ^Ucj^. 

We. 620. F. 49—72. Unmittelbare Fort- 
setzung. 50 b iUilyaJt ^Ji^ ^JoLm \^£s>y, 
zuletzt 72 b ^TqJ &»» 5 ; t/**** ^-s^ 1 * O^ 'ijfs^' 

We. 621. F. 73—96. Unmittelbare Fort- 
eetzung. 73 b { j^m j Vjty, zuletzt 96* <>ji\ <-U*>. 

We. 622. F.97— 120. Unmittelbare Fortsetzg. 
97* Qj^laJt 5 zuletzt 120 b g>-^' «^ '^r^* 

We. 623. F. 121 — 144. Unmittelbare Fort- 
Betzung. 122'^^! 9^y> ; zuletzt 139 b \^ iSjt. 

Schlues f. 144 s : i^J-wt., r Lu ot^ S^jM'i 
fca^ &iit^ - a j3j iX&* t^aLbl lAXi* (j^l LijjyJ^ gs^ 

« L^a*5t 3 toLyj ^ *ut ^^a^Jj, ^tj o*i\( V^ 

Hiemit iet aber der Auszug vielleiobt nicht 

ganz zu Ende. 

Sohrift: groBB, rondlioh, flnohtig, vocsIIob. In dan 
■DeberBchriften macht das knggezogene Wort J^aiM die 
Abaatee kenntlicL — Abschrift c. """/us*. 



lU 



GRGSSE ROMANE. 



No. 9164—9166. 



9164. Spr. 1355. 

352 BL Kl.-8~, 13 Z. (ISVuXIO'/s; ll7a-~12x 
6 — 8 1 /a' >m ). — Znstand: ziemlioh gut; etwee eohmntzig, 
and vorn einige grossere Fleoken. — Papier: ziemhoh 
stark, gelblioh, moht glatt. — Einband: Pappband mit 
Lederrncken and Klsppe. 

Derselbe Auszug. Titel fehlt. Anfang 
und SohlusB wie bei We. 618 — 623. Darauf 
folgen noch einige kurzere Gedichte. 

Naoh f. 352 fehlt etwas (1 Blafct). 

Schrift: im Ganzen kr&ftig, dentlioh, Blellenweise 
klein, durohBchnittlich aber ziemlieh gross, auf f. 1. 2. 11. 
12. 22—25. 56—123 sogar reoht gross, vocallos. — A.b- 
Bohrif t nm 1800. BL 1, unten halb abgerissen, iet ergfinzt. 

9165. Mf. 550. 
d) 2 Blatter. 

Folio, 28 Z. (Text: 28 X lb™). Lose im Deckel. 

Auf der 1. Seite von Bernstein (nach Urii 
Catal. 849) bemerkt, dass die folgenden 3 Seiten 
aus dem Roman iiber dae Leben des Sult&ns 
y»UaJ! entnommen seien. Der Titel des Buches : 

Es sind hier 4 kflrzere Stticke, au8 ver- 
schiedenen Stellen des Werkes. (Obige Hdsehr. 
f. J5l b — 153"; 106*-*; 143" u. 144«oben; 25"). 

Die Schrift etc. wie bei c). 

13. MoHamsned elkurdi. 

9166. We. 541— 549. 

, W S'„ 5 o 4, s : 60B J- 12<M ' 11-12 Z.(U3/ 4 x 10; 11— llV fl 
X7— 7Vs om ). — Znstand: nicht recht fest im Einband; 
nioht ganz sanbsr. — Papier: gelblich, glatt, ziemlieh 
donn.— Einband: Pappbd mit Lederrficken. — Titel f.l": 

Anfang f. l b : ^|, *^£ J ^ ^ ^ 
al/U u* ef^/ te~j o^i j-«JI uJU-5 Uyi 

<JU^ J^l, JI^Jl, JtJI ^ ^Lw" *JUt »Lb*l 

Ein wohlhabender, angesehener, freigebiger 
Kurde, NamenB Kurhan (auoh L»-jb genannt), 
wandert in Polge einer Hungersnoth mit alien 
Angehorigen aue der Heimat fort und lSsst 
sich mit ihnen schliesBlich in einem Grenzlande 
Indiens nieder. Ihm fehlt zu seinem Glficke 
nichts als ein Sohn, der ihn beerbe. In Folge 
oiner Traumeingebung gelingt es ihm, einen 



Sohn zu erhalten; er l&sst ihn gehdrig aus- 
brlden, stirbt aber, bevor derselbe erwaohsen 
ist. Alsbald legt sich dieser, dessen Name 
Mohammed ist, auf Vergeudung des v&terliohen 
Gutes, zumal nachdem auch seine Mutter ge- 
storben ist. Es gelingt ihm dieselbe binnen 
weniger Jahre; glucklicherweise nimmt ein v&ter- 
lioher Freund sich seiner an, er wird Hirte bei 
ihm. Aber in Polge eines Zankes mit anderen 
Hirten behagt ihm das Leben nicht mehr, er 
wandert von dannen. Die Sohicksale, die ihn 
betreffen, sind Gegenstand dieses Romans. Er 
wird echlieeslich Kdnig von China und seine 
Nachkommen regieren daselbst, bis die Herr- 
sohaft ubergeht an *ji"tfl a jJjl J^. 

Die Bande folgen nicht alle unmittelbar auf 
einander. Band I (We. 541) geht bis zur Er- 
zahlung der Verliebtheit des Kdnigs ^Ub. in 
die i^X*Jt »y und der Absendung einer alten 
Frau zu ihr, um Erkundigungen eiuzuziehen, 
ob sie die Frau oder eine Dienerin des Mannes 
Bei, bei dem sie lebt. 

Der 2. Band ist nicht unmittelbare Folge, 
Bondern zwischen beiden ist eine grdssere Lucke 
(s. bei We. 747, 1). Derselbe beginnt mit 
Schilderung eines Wundergartens, in welchem 
Mohammed der Kurde sich der Kleider der 
qUjJ! XJ^i, Tochter des Griechenfursten (-^LtoJU 
^iJ^Jt), durch List bemachtigt; in Folge deesen 
sie mit ihm durch die Lufte fahrt und sich zu 
L^il jOj und >6j!ktt v^ begiebt, wo sie 40 Tage 
lang als Frau mit ihm zubringt. 

Der 3. Band (We. 543) schliesst sioh un- 
mittelbar an und endigt mit einer grossen 
Schlacht, in welcher w*^J Jue, Anfuhrer der 
Feueranbeter, geschlagen und getddtet wird ; in 
Folge wovon der Sohn des Mohammed des 
Eurden und der a UjJt )L9>y, Namens qmj*, das 
Land der Magier erobernd durchzieht, naoh 
Hauae, zu der Stadt _l Si] oli, heimkehrt und 
von eeinem Vater zu seinem Nachfolger bestimmt 
wird. Der Alte legt die Regierung nieder und 
ergiebt sich frommen Uebungen, der Sohn tritt 
die Herrschaft an, seine Bruder walten als seine 
Wezlre und ganz China ist seinem Scepter 
unterthan und die Herrschaft bleibt in seinem 
Hause bis auf die Zeit des Gelal eddin elekber. 
Band 4 und folgende (We. 544 — 549) 
geben die Fortsetzung der Ereignisse, die den 
K5nig Hasan betroffea haben. Es handelt sioh 
auch hier wieder haupsachlich um Kampfe mit 
den Feueranbeter u und um die Ausbreitnng des 



No. 9166. 9167. 



GROSSE ROMANE. 



145 



Islam. Die Geschiehte beginnt damit, wie dem 
Kdnig ein Sohn geboren wird, der den Numen 
^ Soleim&u erhftlt und wie um dieselbe Zeit auch 

™ sein Bruder einen Sohn erh&lt, dem er den 

Namen 'Abd errahm&n giebt. Freudenfeste 
sohliessen sich an dieeen Vorfall, und bei dieser 
Gelegenheit giebt der Erzahler, der ^yfaM 
genannt wird, eine wunderbare Geschiehte zum 
Beaten, die den ganzen Band fullt. 

In dem folgenden Bande (We. 545) schreitet 
die Erzahlung fort, indem der Konig Hasan gegen 
den Inhaber des Wolkenscblosses (vLs^aJl /**)> 
dessen Name teJO^Jl ^e.^ 1st, e'men Ver- 
nichtungekrieg unternimmt. Die verschiedenen 
Abenteuer, abweohselnd und zum Theil span- 
nend, mtiseen hier auf sioh beruhenj der Konig 
geht aus alien Gefahren siegreich hervor und 
der Islam wird ausgedebnt und befestigt. Zu 
guterletzt wird nooh eine lange Erzahlung aus 
der Zeit H&rlln errasld's eingesohaltet (We. 549, 
f. 1 3 b r-? 26 b \ und zum Schluss kurz erzahlt, 
wie der alte Monammed stirbt, nachdemer 
seine Sohne vermahnt hat, und begraben wird; 
wie dann auch sein Sohn Hasan, der Nachfolger, 
fe stirbt, sein Sohn Soleiman an seine Stelle tritt, 

und naoh dessen Tode der Sohn deseelben 
Monammed. Dessen Sohn erhalt den Namen 
Hasan und die Dynastie dauert, bis die Herr- 
sohaft an Gelal eddln elakbar kommt, der 
gleiobfalls aus derNachkommenschaftdes Stamm- 
vaters, Mohammed des Kurden, stammen soil. 
Schluss des Ganzen (We. 549, f. 27 b )s 
j+(*S\ a t,jJ\ $L?° o' &*$ J&" (H^V **& Jj 3 p5 
i a *a*>-\ (bjifc^ Lb tHI^s* ^J»XH iX*3? dUil Nj^o^ 

Sohrift (We. 541): gross, diok, deutlioh, vooallos. 
For die Worte ,j 5 l Jl JlS eind oberall Lfioken gelassen. 
Abeohrift o. im o/i J8 b' 

We. 542: 67 Bl. 8™(16xloy 8 ; 12x6 l l*-Vl a °»). — 
Zustand: nioht reeht eaaber, auob an einigen Randstellen 
waaserfleokig. — Papier: gelb, grob, ziemlioh glatt. — Ein- 
band: Pappbd mit Lederr&oken und Elappe. — Sohrift: 
ziemlioh gross, etwaa fiuohtig, vooallos. P. 42—67 in ganz 
moderner Sohrift: gross, rundljoh, flSohtig, unsoh&n, vooal- 
los. — Absohrift o. ,800 /jje». — Naoh f.2 fehlt 1 Blatt. - 
Arabisohe Folirung. 

We. 643: 48 BL 8™ (16x10; 18x7 eia ). — Zu- 
stand: ziemlioh nnaaaber. — Einband: Pappband mit 
^ Lederr&oken und Klappe. — Sohrift: klein, geffillig, 

4% gleiobm&Bsig, vooallos. — Absohrift o. llw /tw. — Ara- 
bisohe Folirung. 

We. 544: 28 Bl. 8 TO (15V»XlO; 18x7 0, »). — Zu- 
etcnd (fettfleokig) eto. u. Sohrift wei bei 648. — Naoh 
f. 1 fehlt 1 Blatt 

We. 645: 36 Bl. 8" (16»/»X 10; 18x7<»). - Zu- 
stand (nioht ganz eauber) eto. u. Sohrift \rie bei 648. — 
Naoh f.9 fehlt 1 Blatt. 

HANBSOHRIFTEH D. K. BIBL. XX. 



We. 546: 82 BL 8" (I6V»X10; 18x7 OB1 ). — Zu- 
stand (etwas wasBerfleokig) eto. u. Sohrift vie bei 648. 

We.547: 86B1. 8« (16«/«Xl0j 18x7«»). Ebenso. 

We. 548 1 44 Bl. 8" (15»/ 8 X 10; 13 X 7°»). — _ Zn- 
stand (nioht ganz sauber) etc. und Sohrift vie bei 643. 

We. 549: 27 Bl. 8" (15»/«Xl0j 18x7»»). - Zu- 
stand (die untere Halfte stark wasserneckigl eto. und 
Sohrift wie bei 648. 

Die Anfange sind: 

We. 542 : *<.*> ^11 f «Jl £>y 5 ^jt Jl d& 

Lv*JI ^L (Jl b*, \ ,Jt yy*JI »-* j^ "I 

We. 543 : J^Ls* «J &>**?■ "' &$ ^ i *i ; ,lX4 
olf^l yA 'Mr* (cJI /*»* ^s> «J \^j ^ ^^ >' 

gJi »JJ! *U Li ,U4 

We. 544: <^^ ^♦■* ? e*^* r US /^J 5 
^i^lJ.Ls^'S^ Kaa^UI 8^«JI a «J jSj L» a L> Jo ^\ 
u50U »JJ 5 Jju?. *«*> «*.Ut ^1 Uj ^,»jJI JB ' LJl 
1\ o^ ^i g*j wi \i/i lA «i^LJ' ^elij 5 a tbUj 

We. 545: xX^ fc^U 5 «^e *JUI ^ ^IJi JlS 

We. 546: oLj&XAJIj u^y^ 1 f^W ^5/* 

gjl oLj^/JI ^JUWI ^ 

We. 547: «J lpb-1 «3UJ JO»i JLS ^-0^ ^ 

gJI uS^UI ^1 ±~ } \ *te*i ^0 

We. 548: osL^i'l ^^ <^ ^1 «>uJi 5 

yUe «^USj tfJUJt wSJAi^ (j^jLS ufljl /Lw* 

gji iuiiLLJI nyJl Ante's (d u>-^ r^ L '^ , 

We. 549: ^a JJ" ^51, »0*S^ 0< >*1~JI «JX« 

y(, a u^t ^fiiJt, /Uiu ^ m^j ^i«4 *Jy> 

9167. We. 747. 
1) f.l-«. 

80 Bl. 8*», 17-28 Z. (20»/s X.;i4.Vf ; 18Vs-14 l /,X 
10— 11 0B ). — Zustand: lose Blatter, ziemlioh unsauber. 
auoh 6fterefleokig (besonders f.44. 45. 48. 49); der Band 
zum Thell etwas besohadigt. — Papier: gelb, sterk, glatt.— 
Einband fehlt. 

Ein Stuck desselben Romans. Titel fehlt, 
aber von spftterer Hand ist f. 1* oben an den 
Rand gesohrieben: ^^1 "^A*" o* - 

Anfang fehlt. Dae Vorhandene beginnt f.l»: 
JJ* dye, ^ ^xUt ^t ^ c t (Jl -Jl) 1$ 

*J1 J^tj ^lj*.t ot3 50jX«w» ol^J-Li 
19 



146 



GROSSES EOMANE. 



No. 9167— 9169. 



DieseB BruohstOck gehort in den An fang 
der Geschichte. Mohammed kommt bier gegen 
Abend zu einer Stadt, genannt JJi\ oU, tritt 
in einen Garten und legt sicb dort in einem 
H&uschen eoblafen. Zufallig kommt eben dahin, 
an jenem Abend, bei sohwerem Gewitter, die 
Tochter des Kdnigs Hassan, Namens i^^LJI B.i> 
(die ein Philosopb l>-jj^ im Rama] unterriohtet 
hat): sie erwartet ihren geliebten Vetter Mo- 
hammed dort zu finden, verwechselt in der 
Dunkelbeit diesen mit jenem, und entlaufl mit 
ihm der vftterlichen Aufsicht und Strenge und 
kommt mit ihm in das Reich des K6nigs 
Gulnar (;Ub-). 

Es bricht bier mit der Geschichte ab : daes 
der angefiihrte Vetter Mohammed den Kfinig 
von China, Namene JJ jy*, sum Kriege gegen 
den Kurden Mohammed veranlaBst. Sowol der 
Kdnig von China ale der Vetter fallen im 
Kriege* alle K6nige Chinas werden durch 
GeieterhOlfe in Ketten gelegt und vor Mohammed 
gebracht: die den Islam annehmen, bleiben am 
Leben und zablen Tribut, die ttbrigen werden 
umgebraoht. Kfinig Feidas t^O^ stirbt, sein 
Sohn wird Kdnig. Zwei Jahre spftter stirbt 
Hassan. Da fallt dem Mohammed ein, seine 
Heimat wiederzusehen : er bereist also seiu 
Reich, kommt dahin, findet auch den Hirten, 
bei dem er gedient hat, ntmmt ihn mit. 

Die letzten Worte f. 49": ^UUj, ^U^,, 
fi^i\ uSJJ ,jii ^#T.t^ t^Ms w^ui 3 jsi\ 

F. 1 — 16' Mitte entepricht We. 541 (nur 
dass der Anfang bier fehlt und nach f. 1 3 eine 
grdssere Locke (von vielleioht 20 Bl.) let). Die 
im Anfang von We. 542 vorhandene Lucke wird 
durch das auegeftlllt, was hier f.16 1 — 29*, 8 Bteht. 

Sohrlf t: siemliob gross, naohlftaeig, nioht undeotlioh, 
vooaUoBi die leteten Blatter beseer geachrieben, aber etwaa 
blues. Der Text Mb f. 48 nnsohSn von einer rothen Linie 
eingerahmt. — Absohrift a llM /m». 

9168. We. 550. 550*. 
Zwei B&nde desselben Romans. 
We. 550: 60 Bl. 12™ (14X10; llX6V« c,a ) — 
Format eto. nnd S ohrift wie bei We . 641. — Titel 

anf dem Vorblatte: i^jXJI J^js^ 8^» ^ {J>t jM 

W«.650»: 66 Bl. Format nnd Sohrift ebeneo. — 
Titel f. 1»» ^>jQ\ Ows? Hrf* y* yMiUJI 

Beide Bande umfaBsen das Stock, welches 
enthalten ist in We. 543, f. 8», 10 bie 48" Sobloss. 
In W* 560* ist f. 56 beim Zahlen obmprongen. 



r 

14. Gudar ©g^ajjad. 

9169. We. 674-678. 

Dies Work bestebt sue BSnden, theilB 8 TO , theils 4 to . 

We. 674:46 Bl. 8™, 0.15Z. (19xl8«/»i 16X9-10«°). 
Zustaiid: sohleoht. fleokig nnd nnsanber; der Bftoken 
BUBgebessert, anm Theil anoh der Hand nnd einige aodere 
StoUen. Bl. 42 lose. .— Papier: gelb, glalt, start — 
Binband: Pappband mit Lederr&oken. — Titel (von 
gang spftter Hand) f. 1* n. 2 s : 

Anfang fehlt, ist auf f.J2 b erganzt: uuTU 

j#Lyt 3 JUaJL, **jJ|J Hjaw J^k> ol^l***, *sj;!p'5 
•j* 8 "* ^* Lf X» s jZjtt} vJU.xIIj jUsM fcsu% 

jfcf**-, ^LJt jJUJIj _^Lyi k£l*i\ jfepj ^U«iJI j*c 
f^J^M \»S*+s>- »UJt ^\ (j*^^ y^iyt w^JLJI Uj 

tj^UUI iL^aJi jb^Ji ^ . . . ^l^X^xJi (g^CO'Sd 
«iUait^ «JvXe ly* jgf t&S?. jaa\ iOac ri'^S • • • 

gJt »2S\Xs» y* uiyM U ^LwjJl UAs C(? s-mj . . . 

Geschichte dee Fischers Gadar ben 'omar 
elmicrl, zur Zeit des Elmelik effBhir beibars; 
nioht eelten mit Gedichtsttlcken untermisoht. 

Bricht ab mit den Worten f. 45 b ; V^J\j>. ^j, 

slit u^Jb^ LjJ^" 

Sohrift: siemliot groes, gefallig, deotlioh, vooallos. 
Bl. 6. 6. 10. 21. 22. 88. 42 von nenerer Hand finohtig 
erganzt Arabisohe Foliirang. — Absohrift o. iuo /tm. 

We. 676: 56 Bl. Format eto. a. Sohrift trie bei 
We. 674. — Arabisohe Foliirang, erst von 2 an beginnend. 
Bl. 56 lose. Erganst sind Bl. 10—14. 20—26. 40. 44—46. 

Sohliesst sich unmittelbar an We. 674 an. 
Beginnt f. 2» : L**^ b^ ^b>| ^^ {&X4& ^LsVJt 

Bricht ab mit den Worten f. 56 b j H Jj ysJS 

\JpX#\ ViM^k^ o>4*i j*& qjU jZjS* lejuu. l^ J/Uf 

W@.676j 88BL 4«°, 0.20-22Z. (28xl6Vt } o.l8Xll««). 
Znstand: giemlioh gut — Papier: gelb, stark, ttons 
gktt. — Einband : Pappbd mit Lederrleken. — Titel £ 1»: 

Anfang f. l b ; t^*. J^ uj^U Lflf, ^^s* &£ 

U^y 3 ^4*«j btel 4^>' (^ K£^.U» K*m«3«» /«% 



No. 9169. 91.70. 



GItOSSE ROMANE. 



147 



Bsginnt f. 2 a : ^IXJ j_s-A 

%sl\ .U-sM til 



Es entspricht We. 676, f. 4% Z. 10, obgleich 
die Wortfassung etwas abweicht, Der Schluss 
von We. 676 steht hier f. 37\ Z. 10. Es 
folgen dann hier nooh einige Zeilen, deren 
letzte Worte f. 38 a : Ui *J*J 5 w£»U v.^fe^wJI tX»-L) S 

Sohrift: gross, kr&ftig, rnndlioh, voo&Uoa. — Ab- 
ftchriff, c, .-.'""/lie*.— • Aof f, I 8 stoht das InhalteverzeiohniBS. 

We. 877: 41 Bl. 4 to , 16— 19 Z. (22 X 16; 16— 16 X 

lO—\G t li'" B ).r~- Zuatand: nioht reobt eauber, aaoh nioht 
frei von Fleoken. — Papier: gelb, stark, glatt. — Ein-\ 
band: Poppband mit LedarrflMen. — Titol f, 1*: 

Unmiitelbare FortaetBUBg von We. 675. 

Hfirt auf mit den Wortert f.41 b s w«JL&= q<« 
UjfP t3Uj':.l/jl? t^feSp\As» (j^> ul.:^.«^JLw^1.iy%4.jLa& 

Sohrift: ziemlich gross, etwas flfiohtig, vqoalloB. — 
Absohrift von -«®JLIa*Jt ,-?&LsJt Aft^jr?' Q? ^^ 
^^JOJI t^yUaJi im Jahre 1167 9&fer (1753). 

Das Inheltsverzoiohniss steht f. 1 B . 

We. 678: 117 Bl, 8 TO , 18-20 Z. (21x16; 17—18 
X 12 6ta ). — Zn stand: ziemlioh unsanber, aueh fleoklg. — 
Papior: weiBslioh, ziemlioh stark, wenig glatt — Bin band: 
Pappband mit KattnnrQoken. ~ Titelabes-sohrift f, 1*: 

Ad fang f. 1": <U® i^su «JjdLj icJJI wlwJl 
wJV^JIj j^j^t^ .^UmJI £f* s*XAe UJ *|iuJ^ <£jkd\ 

Dies entapricht We. 674, f. 1 3 b , Z. 12. Naoh 

f. 1 fehlt 1 Bl. (== We. 674, f. 16% Z. 4 bis 18% 8). 

Sohluss f. 117 b : rJl&otj jfe^io ~,J *J J^bj 

^ ^ jU 3 l^ U*^ ^1 X^llf ^3 Xrf;>>>^ 

Bel f. 61 ist ein Abeohaitt gemaobt. 
Aof f. 12 folgt nooh 12% aof HO HO 4 . 
Sobrift: zismlioh gross, etwaa diok, gewandtu. danfc» 
liafe, vooftlloe. — Absohrl'ft vobjUj^I i>jl> 1m J. ^/isjo. 

la dieeera Bande liegt also das gsnze Work 
t«w, iiur dass ^or f. 1 einigo BJAtter (etwa 5) 
fefelen, entspreohwd W«. 674, f. 1 —18% Z. 12. 



15. Etteir ennatiq. 

(Der spreohende Vogel.) 

9170. We. 654—661. 

Dies Work ist aue veraebiedeoen Banden, meistens 
in 8", zusammengosetzt. 

We. 6B4: 81 Bl. 8", 19 Z. (21 X 15; 17 X U ®). — 
Zagtand: nioht reobt feet im Einband; einige Blatter fast 
gana lose, Im Ganzen nioht reobt sauber. — Papier: 
weiealioh, ziemlioh stark and glatt. — Einband: Pappbd 
mit Laderrfloken (sohadhaft). — Titelfibersobrift f. l b : 

oL^sy jjai\ XjIX&. V^ 

Anf dem ungezahlten Vorblatt (und so anob im Anfang) 
eteht aber der gewfihnliohero Titel: 

Anfang: ^Jdl /^Uil ^bJI y,**. mi^l Ouu Ul 
olfL<Jl cy * J^lflj l J +te\ ^i B^js ^s j&> v^bCo 

^U&sJI <£J6 qK^ jj.*t> >>U^> J^ &\ /*Wl • • . ,_f «»>♦ U(>4 

Ein armer Vogelsteller, dem seine Frau zrj 
6 Tdohtern einen Sohn gebiert, fangt einen 
wundorbar scbdoen Vogel, verkauft ihn an den 
Handler 'Omar, der ihm, damit er ein in Be. 
zug auf semen Sobn gethanee Gelubde erfullen 
kOnne, eine botrttchtliche Geldeumme dafflr zahlt. 
Dieser Vogel kann spreohen, ist klug und gottes- 
ftirchtig, und Qbernimmt, als der Handler eine 
Reise naob Elbapra unternimmt, die Aufsicht 
und Beratbung seiner zurtickbleibenden Frau. 
Dieser stellt der ^JUb hLawJI naob etc. Der Vogel 
erzablt moralische Gesohichten. So 
f.5 b feie y^A^i ^L© A^t^i.1 J^UCb. 

Schluss f. 31": afr i jX^JUiall j)^> #JI ^ 

Sobrift: eiemlioh gross, gewandt, etwas rondlich, 
vooallos. Uobersohriften roth. — Absobrift im J. ,tm /ieM 
(naob We. 669, f. 29»). 

We. S65 : 50 Bl, A* , o. 17-19 Z. (22 f /» X 16; 19x 18 e "). 
Znstand: ansaaber; lose Lagan und Blatter. — Papier: 
etark, gelbliob, etwas glatt. — Einband: Papfideokil mit 
Lederrttoken, — Titel f. l"i 

1st uumittelbare Forioetzung von We. 654 
(aber von anderer Hand). An fangt ^Jt ^ 

Der Vogel erzablt f.4»: ^ J* Uf\^ K^UCs*. 

19» 



148 



GBOSSE ROMANE. 



No. 9170. 



Schluss f.49 b : J*** ^a l^u, MlAM Jlfii 
£y»»- JLS »'«$t J>* o^*»^ (& UWi! ^ i^**" i*-***"' 

Sohrift: gross, rundlich, vocallos. Absohr. o. 1Kn liiu- 

Auf der Ruckseite des Vorderdeckels und 

auf f.l, 2* u.50 ist eineAnweisung zurPunktir- 

kunst. Fangt an (naoh dem Bism.): 'ijaji *\9> 

Sohleoht nod fl&chtig gesohrieben. 

We. 656: 44B1. 8™, 17-19Z.(16xlO>/s; llVsX6Vs cn, >. 
Zn stand: nioht ganz sanber, such fleokig; Bl. 1 n. 44 
zur Hfilfte abgerissen. — Papier: gelb, stark, ziemlich 
glatt. — Bin band: Pappbd mitLedemioken. — Titel fehlt. 

Der Anfang fehlt hier, wegen dee be- 

schadigten 1. Blattes. Das hier zueret Vor- 

handene ist f. l b , Zeile 5 v. u.: j8> w>p' *il *3 

Dieser Band umfasst (BL 44 eingerechnet) 

das Stuck We. 655, f. 1 — 22% Zeile 15. 

Sohrift: gross, steif, rundlich, vocallos. — Ab- 
s oh rift um ,wo /i805. 

We.657: 64 Bl. 8™, 16-22 Z. (16x11; 18x8-8V8 0,B ). 
ZuBtand : nioht ganz sanber. — Papier: gelb, glatt, stark. — 
Binband: branner Lederbd. — Titel f.l»: ^taJI^ ^UJI 

F. 1— 40 enthalt das Stuck We. 655, f.4% 
Z. 16 bis 22", 13. 

F. 41» ist leer; f.41 b u. 42 gehfirt wol nioht 
zu diesem Werke; es ist daselbst die Rede 
von einem ^iAJl Ouc und 2 Derwischen. 

F.43 u. 44» leer. F.45—54» ist der Schluss 
aus dem Werke /ftJjkJI B^iS, dessen Verfasser 
\j*J>\ ^L ^SJI ^ oJI *ile c y <*♦*? sich f. 53" 
nennt: cf. Pet. 701, 3. 

Sohrift: gross, Bteif, fluohtig, vocallos. {Auf den 
ersten Blfittorn kleiner). — AbBohrift o. 1MO /ieos. 

We. 658: 88 Bl. Format eto. und Sohrift vie bei 
We. 664. — Znstand: lose Lagen im Deckel, ziemlioh 
nnsanber, auch fleokig. — Titel f. 1*: / ikUJI JjaJl B,**v 
Damnter: 1 f-j&-, also 9. TheiL ^ 

Anfang: **-|^J-t &>^ ^a»^. Hi ^JS JlS 

ge » 5; t «>*& L« Lit cJ «jJLS j*LJ5 ^* X,»l^l 

*>,> olj jyjiUI oO'l iX^I & G tf U a j^l 

DerVogel erzahlt f. l b : fcXi-l^i^Jm^t**. >s»Ki> 

Schluss f. 38 b : t\ sJU^s ****»» £ c^W 
^ISJI kUAj KeU *J JyC<J Jae» oJj^JI (jJL* l 

*8yu eJ v^?*5 oUjjl Krm* 



We. 659: 24 Bl. Format eto. nnd Sohrift wie bei 
We. 664. Fest im Binband. — Titel f. 1": jJaJI 8j*« 
Damnter: It" rj£\, also 13. Theil. Ueberschrift f. l b : 
fc*>-5j5 ^tf> «*£??. Ui j*e *^-|^lll ^*tJ! Kj.UC&> 

Anfang: «?-|>*5 ^^J c?" £**' ^ j*^ 1 o' 
^^d> Ij »U^ jJ iyJL3 LS>/^ jrtXfij ^H 5^bis> ^c 
[1+1 JL*] L4XS ^^ lUe . g* . ;cJj) J ; «^ ; ^iJl 

Schluss f. 24»: fej^ «Urtj ^^ 3JI J.cUb 
r v>lJ> jPM D l ^1 . . . oULsTj U*s Jx-j+ii^'-ol^ 
^^JUI ^y**.^ ;jJJI y/j oUU^! ^3^5 oUlil 

Dies ist der Schlussband des Werkes. 

We. 666: 80 Bl. Format etc. and Sohrift wie bei 
We. 664. Fest im Binband. — Tf tel auf dem ungezfihlten 
Yorblatt: jftklt «,**>,. Damnter: |» *^l, d. h. 10. Band. 

Anfang: JJ"li 2o Sj &^\ Ka^Xwwo K*aJ&c «j« 

^Jf wli.l JUtJ fc^jJj 

Schliesst sich unmittelbar an We. 658 an. 

Schluss f. 30': „«aj U a 8J>-^ i^LiJ t^ic 

^^^ j.LsXm.1^ «Jl*? ,-JI A^'"^ U4-U q**^ yaail 

'oLeUil ^^ a o«i30JI r v5l> (&i\ 
Dies ist der Schluss der letzten in We. 658 

angefangenen Geschichte. 

Dann kommen noch einige Zeilen als Ueber- 

gang zu dem folgenden Bande: %\y> u^axlt *ji 

We. 661: SO Bl. Format etc und Sohrift wie bei 
We. 664. — Titel f. 1»: jfhi\ B^. Daronter: \t *j^l, 
also 12. Band. 

Anfang f. l b : 81^ «**»*«. Uii ^UJ JU 
eJ *sjJU» ^^1 SjIjC^I u£J3 jAlail ^ ^£> &»=ly*l 
fJ i V LJj jj^Jt »iXs> g* pjt u^fij U Ul^ 

DerVogel erzahlt f. l b unten: ^^5 f^^ai KjIXb» 
Schluss f. 80 b : ,jfeJUrf iXaSj j^ ^ ^JJI 

^J1 bj^y» Jkfi aJLJJ (J*'*'*) • • • 

Naoh der angegebenen Bandzahl (1 2) folgt 
hierauf We. 659 (Bd 18), was sich ©us dem 



No. 9170— 9172, 



GROSSE ROMANE. 



149 



Text Belbst nicht ersehen lasst; nach demselben 
kttnnte dieser (12.) Band auf We. 660 folgen, 
obgleioh dieser ala Bd 10 bezeiohnet ist. Die 
Bttnde folgen also so: 654. 655. Lftcke einiger 
g Bande. 658. 660. 661. 659. Moglicher Weise 
* zwischen 660 u. 661 die LUoke eines Bandes. 

16. Alimed ^ddaaifl 

9171. We. 664— 670. 

Dies Work besteht aus Banden zweier Exemplars in 8™. 

We. 664:806 B1.K1.-8", 19Z.(16'/ 8 xn i 12 l /»x8Vs om )- 
Zustand: got. — Papier: golblioh, ziemlioh stark, wenig 
glatt. — Einband: Pappbd mit Lederruofcen. — ■ Titel f.V: 

'vJ.,&JI 3 BjlbAilj '-'Bjleji* j^y* O* 

Anfang: U ^J^e*! ^4,\^£ Bj&Cj ^J^JaAij 

Uu^Uc su*&-\) Ouy> y '\jfo jj^Uol j^tkii U$ f£JL 

^ JLfii kwUJU KeUUl ^\ KeUiU &$:> 5 jWXJ ^ 

^ U J.BAX,) ^ft5>i oIj^II ^ i> -^ *»&» Irf 

Zweiter Band der Geschicbte der Gewalt- 
streiohe des Aimed eddanif und GenoBsen, einer 
Art privilegirter Soldatenbande. Hier und da 
Bind Verse eingestreut, im Ganzen aber wenige. 
*' Eb fmden sioh einige Ueberschriften (in 

rother Schrift): 
81 b bUU^ Uyi a «*.& j^b L M f.y.&l} ,WJI gf&jA 

(UirfljJl i^ai'i **#&to »J»#«U*JI -« tWrt ^s 
124» 0< 1 -/U ^ z,^ yJI ■ f ^KJ! > J.^» £>jt! 

240* ^31 L^s XJLx^l KiftJj> fiW ^Jl ^a&JI gz-jt. 
£&t U5 >>Ua^ q* L^je»3 j«m ^ l4*a3 3 /a* 

287 b iO^J^ Js W^ »L&JI v>^ i-l f^'s J^C^jrf 

SchlusB f. 308 B : ^ }*j r«U# «Jia**J' *JuM,, 
^1 t.». 5 y »UI ^„ jwO ^ _,>£?. gS^j) *^j ^ V 
^ J^JU y»jfl 1^ 1** ,,J, i .Ar^ 1 lA J 1 ^ 5 ' 

— Sohrift: gross, krSfHg, dentlioh, wenig Tooalisirt. — 

4| Absehrift 0. ""/nes. 

We. 86B: 118 Bl. 8™, 19Z. (21 VsXlB; 16-17X lip. 
Znstand: ziemlioh gnfc BL41 lesrj desgl, 72». 88". Anf 
f. A55» stebt blosss wAUUI i^*©>l ^ . J^L&Jl ■ wA^aiJI. — 



Papier: gelblioh, ziemlioh stark und glatt. — Einband: 
Pappbd mit Lederrfloken. - Sohrift wie bei We. 668. — 
Titel f. 1": KA,JaJI 5 wAiuKi! a»*s»l i ciJLOl. 

Anfang f. 2": v^h^ ^5 eMft* ur^ VWrtl'U^ 
t^S ^5 v!>^ (^ 5 ^ W * JL " 1 J***- Wi ***" 

Dieser Anfang eteht We. 664, f.129% Z.6. 
Der Absohnitt We. 664, 240" beginnt hier f, 95 b 5 
der Absohnitt We. 664, 287 b beginnt hier in 
We.666 f.22", Z.4 ohne besondereUeberBohrift. 
Der Sohluss vonWe.664,f.306 4 steht hier f.36«, 4. 

We. 666: 119 Bl. Format etc u. Sohrift wie bei 
We.666. F. 1 14 b leer geblleben. 

Uehersohriften von Ahsohnitten fehlen bier; 
dooh steht am Rande f. 40»: ^ r Jt ^1 J>e jj&> 

We. 667: 123 Bl. Format eto. wie bei We. 666. 
F. 48 b ist leer gelassen. 

Am Rande f. 80»: ^j^yW J>s j^ 

We. 668: 116 Bl. Format eto. wie bei We, 667. 

We. 869: 81 Bl. Format eto. wie bei We. 668. 

Am Rande f. 20 b : ,jAAU*JI #t ,> j>^»5 

We. 670: 72 Bl. Format eto. wie bei We. 669. 
Unten am Rande fleokig. 

Sohluse f. 72": q a & ^ y:H ^>> » 

^.AgJI yJI plj D ^ ^ ^J* 54 ^^^ ^ J 4 " 

LaLjl 5 ly twl 5 ^>I<J>*? (Jb w^i V^" 8 " t,^ 1 l^l) U"^ 

j.yj ^^ - ^fa' u 1^*3 "4 1 ^^ A ^ r*/* 3 

DieB ist der Schlussband. 

Die Bttnde 665 — 670 folgen unmittelbar 
auf einander und sind von derselben Hand ge- 
schrieben und enthalten Band 8—8; an diesem 
Exemplare fehlen also die beiden ersten Bttnde; 
der Text des zweiten ist aber in We. 664, 
f. 1 — 129 enthalten, so dass im Grunde nur 
der 1. Band an dem Text des Ganzen fehlt. 

9172. We. 702. 
6) f. 107-119. 

4««. 26 Z. (Text: 16'/ 9 X % i l%" m ). — Znstan.d; nioht 
gasz sanber. — Papier: gelb, ziemlioh stark und glatt. — 
Titel f. 107» von anderer Hand: Uu*>J\ J*J>» ««» 

Anfang: q» '-i ■• • (&^s «*A*# f^ *^> if*** 
A*pA **«t JJ 5 ^ '$».**$ ^ *^ 8 ^ 1 
Uya* & \ji& W W-Wl* OfcxM ,y«J , -* jjJI 
,| ^ D ^ ^! ^ -U# 3» O^ O^ ^ 
. . . 0^s>\ &m*I ^ vJu>> &i* 1^ oW ^ 
iJl DA A« ^m »y8*3 oU «^( l(j 



150 



GROSSE ROMANE. 



No. 9172—9175. 



An fang der Geschiohte desselb.en Ahmed 
eddanif. ,-- Die Geschiohte dieses Ahmed in 
1001 Nacht (ed. Bui.) Ill 268 ist viel abge- 
kttrzter und, trotz desselben Gegenstandes, ganz 
anders oomponirt. Es scheint in der That, als 
ob hier der wirkliche Anfang zu der bande- 
reichen Jc**.! «,*** vorliege, wenngleich er die 
Lifloke v or We. 664 nicht vfillig ausftillt. 

Das Vorhandene bricht ab mit den Worten: 

O' *-*>" ^ Jl^l K,JU ytj v&i&J Uytoj ^^ 

'yiSj, Kji j^sA ^JU ,^u ur^rf 2 

Schrift: zjemlioh gross, gedrfingt, deutlich, voeallos. 
Absohrift o. « 1M /, 7 j7. — Nach f. 118 fahlt etwas. 

9173. We. 671. 

54 Bl. 4«°, 16 Z. (22»/s X lfii/si 17Vs X laVs 601 ). - 
Zustands ziemhoh unsauber,— Papien gelb, dick, etwas 
glatt. — Em band: Pappband m it Lederrfioken. — Titel- 
ftbereohrift f . 1»: ff\ JuaS (y ». Daneben nooh: 
s-AivXJt tX*A-\ . Anf dem nngezfthlten Vorblatt: 

Anfang: j ^^yJJ ^ >wJ «50Ut b»l «Ott 

Riohtig ist, daes hier ein Stuck des Werkee 
664 — 670 vorliegt, aber in abgekUrzter 
Fassung; so z. B. ist hier kein einziger Vers 
vorhanden. Ob es der 3. Band sei, lfisst sich 
nicht gut feststellen. — Es stehen hier viele 
Ueberschriften der Art: ^uj| Ji^ a ber anoh 
andere: so f. 11" UyA ^y^&Ji j^l g^ 
82» L^Jt x^X* J* £ao yj\ KjaJ J\ g^ 

Bricht ab mit den Worten f. 54 b : *X0 LJlS 
OjLi wiUJI vitoli XeL» .Xsj uJLJ! ^b*. ^^ 

Sobrift: jffoss, flflohtig, rondlioh, bless, vocalics. — 
"Yjto*. 



45 a 
50 b 
51' 
51" 



Abschrift o. 



17. Alf leila we Ma 

(1001 Nacht). 

9174. 

1) Do. 183. 
210 Seifen KL-8", o. 22 Z. (I68/4 X 10»/«; o. 18 Vi X 
®" 8 ^V ~ Z«BUnd: riemlk gut, ab'er der Test 
*ramn<fl» oben dureh ein Hemes £,oon an vision Stellen 



besohadigt. — Papier: ziemlioh stark, nioht glatt, theils 
weisslioh, tbeils blaulioh. — Eiabaad; PappbaDd mit 
Eappo. — Titel (vor S. 1): 

Anfang S. 1 : ^S^ K&ki ^ &UI^ \^± 

Erster Theil von 1001 Nacht; umfasst die 
1. bis 71. Nacht und ein Stfiok der 72. (geht 
bis Do. 1 84, f. 5\ 5 t. u.). (= ed. Habicht 
I bis II, 5, Z. 13.) 

Sohrift: gewdhnlich ziemlioh klein. aber nioht ge- 
drftngt, deutlioh, nioht sohon, vooallog. Die Ueberschriften 
der H^ohte roth. -r-A^Bohrift von dem Tunesen Mardoohai. 

2) Do. 184. 
172 Bl. 8™, 16 Z. (17 X 11; 11*/* X 6"*). - Zn- 
stand: gut. — Papier: gelbliob, glatt, stark. — Eisband: 
hellbraaner Lederband mit Klappe. — Titel f. 1" und 2»: 

Zweiter Band yon 1001 Nacht; umfasst 
die 72. bis 171. (incl.). (—ed. Habicht I, 
363 bis U, 332.) ' 

Schrift: ziemlioh gross, deutlioh, vooallos, Enro- 
p&isohe Hand. Die Uebersohrift der Nficht« roth. — Ab- 
sohrift c, 1800. 

9175. 

1) We. 701, 2, f. 32 b — 112, 

Format etq. n. Sohrift wie bei 1). — Die erste Seite 
fehlt und ist in grosser unsohBner Sohrift auf f.82 1 ' er- 
gfinzt. — Titelfibersobrifti 



Anfang: UaJ^sJj &^£ ^ ^Xs\ iM^ jf^ 

^ \f &j| ^| (^pL».| ^yi \JtLu} J.OJJ} (^Zys 

gJt iXb ^*e ^ J «J S jLXJt 

Anfang der 1001 Naoht, aber in etwas ab- 

gektlrzter Fassung. -- Bricht hier ab mit den 

Worten f. 1 12 k : r / &* o»,\JJ\ v^j t Xs, (4*-^ 

tj*U >X% Aas»Lss> *vUej JU^-I j*las>^ &*JU»3 K^JJ-t 

Dies Ende entspricht 1001 Nacht (ed. Bui.) 

2) We. 663. 
100 BL 4*, 16Z. (22X16; 16 X 11»»). - Zustand: 
gut — Papier: gelb, ziemlioh stark und glatt. — Bin- 
band: Pappband mit Lederruoken. — Titel fehlt. 

Enthalt Stficke aus 1001 Nacht und zwar 
in abgekurzter Fassung. 

Anfang ill** ^^ & a \S «J| ^ «JJI 5 ^^s. 

Ril yUL ^ D U^ ^ I 5 ^5 3 jtf'jJI wiUU^ ^LyJt 



No. 9175—9179. 



GROSSE ROMAN!. 



151 



jfcjXJt ^5n k 5 u^& j*a«J' 5 j\t^ ,«^Ji H o tf 3 

Zuerst der Anfarg des Werkes bis zu Ende 
der Geschichte des Kaufinanns und dee Kobolde 

DaDnf.26 B t £9 ; Jt J a*> £»(^j*'o* >>-»^' l5 rf l ^ e * 
und £ 39* --j»*xJI f^» XjL&>. Dieee Gesohichte 
ist aber nipht zu Ende; die Blatter 46—52 
sind leer gelasBen. 

Darauf f.53 B ^ *1R, <j*p» 'o**^ 0«* &*> 

and f. 82 s : o*Jj«aJ' g« >>L<Jt KjUCs» 

Scbluss f. 99°: «£*&£■ J* «5&s» «JH yC% 

^ ali't <JI f t/l 3 jc i «^* lM»3 ^ <^1^ 

Schrift: gross, rnndlich, gelfiufig, vocallos. — Ab- 
sohrift c * S80 /iK5. 

9176. We. 1082. 
50 Bi. 8™, 16 z. ae'Axii 1 /*; 12-13 x7V>-8 , /» ' ). 

Zuetand: nloht eauberj Iobo im Deckel. 

Ein '"Stack aus 1001 Nacbt. Auf dem Titel- 
blatt f. I s steht, eB sei der 13. Theil; dies iBt 
dann in 20 verSndert. Enthalt die Geschichte: 

o^&Jl u^l* (vgl. ed. Bulaq H, 144 ft). 

Anfang: _L*J1 o>!i^ «^>l Uii ^>yS «5l3 

SchluBB: J* iwtLbl^ "j^^Ks 8 jfr^ *j**Vs 

Sob rift: riemlioh gross, rnndlich, etwao godr&agt 
Bl. 8—8 fehlt. — Arabisoho Foliirnng. 



9177. We. 701. 

I) f. S-32". 

197 Bl. 8™, 16-17 Z. (16 1 /* X 11; WX^'W — 
ZuBtand: reoht unsauber, auoh fleokig, besondera am 
obaren Rande. - Papier: gelblioh, ziemlioh stark nad 
glatt. — Einband: branner Lederband. — Titel f. 1 : 

jUjy^J\ $jA£ ph <j* iU&9 
Anfang f. 1": f£s»\j> *■«« & (***»' *% /* 

. . . «^e ji-T i /* >m »ty oj ^ ^y^t 

KjU 0^1 i ^5 ^ c^ 8 ^5 r*"' 0^» 



Geachichte des jungen Eaofimaane 'AMfe 
und der Zamorrod der Yorhangatiokerisi. 

SchluBB f. 32 s : Qte»\ s fUJi 5 o«lJ4 ^J^ 
Jlf* g\LS\ p&*^ oiljs ^>Jt «Xs4 ^9j5 ^U J* 

BjaJ? jJ fs ^J o^ ^ oWOII ^ ^1 u^ 

DieGeschiohte steht in lOOl Nacbt (eei. Bui.) 

II, 180 £ 

Sohrift: siemlioh klein.gefaHig.vocaUoB.- Abooferif t 
im J. 1207 Ragab (1793) von <^^ 5 iJ &ttaA C&fymR 

9178. p>g.57, 

48 Bl. '*«, HZ.(l5V8XlO»/«; Hx6«/rt - %f 
stand: otwas UDuaubor, anoh flockig. - Papior: galb, 
glatt, diok. — Einband: brsaner^Lederbd. — iitol tA : 

VorfaBeer fehlt. 
Anfang f. l b : ( , 

LiebeB-Geschiohte des Enes (Ins) elwpg^a 
mit der Elward fl 'lakmBm (oder auch -Elward 
'ala 'Ifiudad) in vierversigen Strophen (^c) nut. 
dem Grundreim auf f P, injulg&rer Spraoke, 

ScbluBB f. 47 b ; f.U& wM &JL, ^ ^ 

Die Geschichte eteht in 1001 Nacbt (ed. 
Bulaq U, 265-286). 

Schrift: groBB, siemlioh gut, vooajimrt. Dor Test 
in rothen Striohen. Kach f.4 feblea 2 Bl. - Abaoanft 
im J. 1192 DS'lfii^e (1779). 
''"■■■ F. 47 b u. 48 8 einige Sentenaverae. 

9179. We. 702. 
18) f.l.W-188. 

4«», 28Z. (Test: 16X9 Va 010 ).- z " t if a . , - r ,4 *S!jS 
«mt dooh nioht canz eauber, bes. auoh Bl, 18E . mcht, 

Papier: gelb, ziemlioh eterk nad glatt.- Titel i. N7 ,. 

Anfang f.l77 b : ^t 5 a^ ,4®' *^sj 6 
]^>\ y* ./&. ... • • o U / f*^ ^ O^ ^ ' ' ' 

, : -£JV.^>-r*#* % ^^ 
Die Geschichte beginnt damit, dass ein 
wohlhabender Kaufinann in Bagdad, Namens 
Nor eddin der GoldschmiedsBohn, mit Beinem 
Sonne ein schdnes gescheidtes MMchen, da 8 
er ^ nennt, auMehen und in den Wwsen- 



152 



GROSSE ROMANE. 



No. 9179— 9182. 



scbaftsn untenichten lasst, in denen sie denn 
auch erstaunUch bewandert wird. Der Kauf- 
mann Btirbt, der Sohn verarmt und in ihrer 
Noth echl&gt sie demselben vor, sie urn 100000 
Dinare an Harto errasid zu verkaufen, voraus- 
gesetzt, dass er sie und ihr Wissen bo hdoh 
anschlage, etc. — Die Gesohichte steht in 
1001 Nacht (ed. Bui.) H, 357. 

Schluss £ 185": ^ ^ o^l ^^ 

.-fc^fi 1 ' 1 " 8 T Zi .o«^ ch &ros !' ^^ vocalics. - Ab- 
scnnft vom J. io»/ IM4 . -- Nach f. 180 fehlt etwae. 

9X80. 

Die s el be Gesohichte in: 

1) We. 709, 1, f. 1_28. 
«0BI.8™,:i3Z,(iexU ; 13V»X7V,«»0. - Zn- 
stand: mcht ganz eauber, beaondera sn AVrfang. - 

^t/h/^L 8 ^^ 08 e ,8tt - -Einband: Pappband 
mit Lederrnoken and Klappe. — Titel fehlt. ^ FU,um 

l Sch A r u ft V H enlli<!h Sr°«» .kr&ftig, deutlioh vooal- 
los. - Abschrift im J. 1174 domsds'u (iS, von 

F. 28 b _30 ailerlei Mittel durcL besondere 
Uebete; auch einige Gedichtstiicke. 

2) Pet. 76, 3, f. 56-70. 

Anfang — wol nur 1 Blatt _ fehlt 
Das Vorhandene beginnt: LjJU*, L^. £ ubUi 

gJ! *U3% t-UxJ.], £ Ui*Jl 5 ^t ^ 
und schliesst f. 70-:^ ^ ^ ^ ^ ^ 

tfV cs^i^ ' «*^ (^.1 u^JlJi ^ 
JUfl, r L*Jt > ^W^ LAJb ^jj| u£ 

AbsfhJm at^a UDd Ziem,i0h BoU «^ -caUos. - 



9181. Do. 185. 
1) f.1-50. 
_ 56 Bl. 8"-, 15 Z. ^ Zustand: got - Papier- 
dnnn gelblioh, gktt. - Einband: brluner ''LaaJbnd 

Anfang f. 1\- g^Jf aUxJuJf iUaS U» 

Diese Worte sind vielmehr als Ueberschrift 
zu betraohten: Gesohichte des Seefahrers Essind- 
b&d und des Lasttragers Elhindbad. 

Es ist die bekannte und interessante Er- 
zfihlung von den 7 Reisen und Abenteuem 
des Essindbad. Der Lasttrager hat dabei nichts 
weiter zu thun, als dass er die Geschichten 
anhGrt, und schliesslich der Ueberzeugung wird, 
dass jener fur alle Muhsale nnd Gefahren seinen 
jeteigen Wohlstand verdient habe: woraus ihm 
selbst denn auch eine bessere Lage zu Theil wird. 
Der eigentliche Anfang ist: ...LT »j\ L**» 

Schluss f. 50': ^Us^ *J* ^xil «5J3 ou«i 

gJt j^t idJ Ju=^ (= ed. Bui. DI, 3 k). 

lo« So Vi ft \ zi ??i 15oh »™?5 lmd K at . gleiohmasaig, vooal- 
los. — Absohrift nm 1800. 

9182. We. 1730. 
1) f. 1-25. 

163 Bl. 8", 17 Z. (21 x 15; 16'/. X ll 1 /." ). - Zo- 
stand: etwas nnaaDber nnd fleokig, beaondere za Anfanir 
oben am Rande. -^apiar: gelb, etwas grob, riamSoE 

iitexnberschrift f. l b : 



| P 1 ,76 ^L Ttirki8ch - Die Sultane von 
^jU^Uxc (t 726 /i 8 26) an bis auf^^L^ ^ 

t ,008 /i595- Ihr Name in rothen Kreisen, 4 auf 
jeder Seite; unter und auch neben denselben 
biographische Notizen. 

3) Lbg. 1036, 2, f. 4 b _13\ 
bchluss der Gesohichte (der ^yJt). 



'^ ! N»^l 'Krf^> £j~ ^ Jja»«^ 

Anfang f. P: L^i p/l^^j,^ .j^^j 
Uj i i>U*u D f ^t ^t vi^U-j ^ r xjji 3 ( y M 
^3 JL^t Loo* *) JUu J^ ^JIosjP xS^t 
gJI Jcyu L^, fcj ^ j^s ^ ^ OJ.J j^ j^; 

^ Die Reiseabenteuer des Sindbad (er heisst 
hier immer d b^uJ!), in 7 Erzahlungen (2 b , 5\ 
8 b , 1 3", 1 7", 20*, 23"). Sie sind sehr abgekurzt! 

Schluss f. 25»: \ f j > j^ -ji .^j ^JJj j^ ^ 
L^t ^xit U 1^, ^u .^3 *Jjo ^^3 jlUi 
c^ ^^1 oW^j c,jy^JI a buX-u, e^js*. ^ 

' LaiiJi3 ***p a- *Ut >*X«,t3 JUXJI3 r Uxj| 

««i,^ 0hr / ift !i ^?^ rnndlioll > MoUftsBig, vooaUos. Ueber- 
* ^26 l?eJ St,0hw6rter) roth - ~ AbBohrift 0. 1800.' 



No. 9183— 9185. 



GROSSE ROMANE. 



153 



9183. Mq. 65. 

6) f. 194-218. 

S™, 21 Z. (20 l /sX 14 l /si 14'/9 X 9 tro ). — Zustand: 
am unteron und ana Seiten-Rande wasaerfleckig. — Papier 
etc. uud Schrift wie bei 2). "— Titel f. 194": 



DM.A -Jjw 



^c joj.j ol3 u^i~>- 



Anfang f. 194 b : ^-^ L^s ,Jel fcUS; ^ 

In einer Gesellschaft bei dem Hallfen 'Abd 
elmelik kommt eines Tages die Rede auf Salomo 
und das8 er einst, auf die Ginnen erzurnt, sie 
in Erzkriige hineingezaubert und diese dann 
versiegelt ins Meer geworfen habe; und jener 
aussert den Wunsch, einige derselben — urn 
ein Beispiel daran zu nehmen — zu sehen. 
Eiuer seiner Fiirsten, Talib ben soheil, meint, 
das laase sich ermoglichen , er solle nur an 
seiuen Statthalter in Elmagrib, den Fiirsten 
Musa ben uaclr, dieserhalb schreiben. Dies 
geschieht; Talib sclbst hat den Brief zu uber- 
briugen, der Fflrst Miis& lasst einen alten reise- 
kundigen Mann, Namens 'Abd eccamad kommen, 
bespricht die Sacbe mit ihm und nach den 
gehorigen Vorbereitungen brechen sie alle auf. 
Das vorUegende Werk giebt nun einen Bericht 
uber die Reise, die Abenteuer darauf (worunter 
auch der Spukgeist (viio-ic) Namens ;jk-&^ 
eine Rolle spielt), die Ankunft bei der ver- 
zauberten Stadt von Erz und Schilderung der- 
selben und ihrer vielen SchS.tze, endlich wie 
sie auf dem Heimwege Bekanntschaft mit dem 
Konig der Neger machen und dieser sie auf 
einem kurzeren Wege die Ruckkehr anzutreten 
veranlasst und sie endlich glilcklich mit einigen 
versiegelten Krugen Saloinos bei dem Hallfen 
anlangen. Dann heisst es f. 2l8 b : p§>\£>\ Uii 

'^ o" o'v' o^ 1 

Das Weitere fehlt hier, also der eigentliche 
Abschluss dieser Erzahlung : wahrsohernlich 
nur x ji Seite oder doch nieht viel mehr. Denn 
die noch folgenden 7 Zeilen (in kleiner, sorg- 
faltiger Schrift) geboren nicht zu dem Werke, 

HANDSCHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



sonderu enthalten nur einen Ausspruch de» 
.WuaJ! ~ f*=* (Anfang: Uuf j^W ^i &$> >u^# 

Dieselbe Geschichte in 1001 Nacht (ed. 
Bui. Ill 64 E). — Vgl. auch No. 8947, 2. 

9184. Mf. 1300. 
7) f. 110-117. 
Format, Einband, Sohrift wie bei 6). — Za- 
.staod: Behr wasserfleckig n. am Rande stark ansgebessert. 

Dieselbe Geschichte. Titel £110*. 

Anfang (naoh dem Bism. und einem Theil 
des Titels) f. 110*: \x** i }j^ «Uiiit o%, 
gJI _^ J* ^ol^tlW^J* 1 ' 

Brioht ab f. 117 b mit den Worten: y-a*i a 

<AjL J.C ij, tufi t^l*.^ tyJ^S . . • H» ^ 

F. 118 — 120 enthalten ein grbsseres Stuck 
eines theologischen Werkes, einige Gedicht- 
sttlcke, auch talismanische Quadrate und f. 120* 
den Anfang einer Abhandlung des ^ J^XJI 

(zuerst: gJI >~i u^o J^!,g-ji1 &*>■ ^^ ^ -.P^t) 

9185. we. 7oo. ; 

63 BL 8™, e. 19-21 Z. (21 '/< X 15; 17—1.8x1.1—18""?. 
ZuBtajd: lose im Deckel; sohmutzig and fleckiK. <— 
Papier,- gelb, etark, etwas glatt. — Binband: Papp- 
deekel mit LederrOekon und Klappe. - Titel. fehlt^eigent- 
Kcb, steht aber f. l a m grosser unbeholfener Schrift: 

wo aber etatt j>IS richtiger ^jUoJ! und ^Js- fur Js> 
zu leaen ist. ■ 

Anfang f. l b : (&>*> M& -^*' ^ c^^ 

iu*x. S ys4s -J^ . . . o^ (^ & cP : '** ] ■ ' ' 

gji cr ^ »u -jb-, . . . /^y-.j** '^ .^ ^ 

Abenteuer des Goldschmiedes Hasan, Es 
sind ziemlich viel Gedichtstucke eingemischt. 
Sic beginnen damit, dass ein Auslander, Namens 
■-J»yp\ A^i (f- 8"), sich sein Vertrauen gewinnt 
und ihm'' verspricht, ihn das Goldmachen uus 
gewohnlichen Metallen zu lehren. Er zeigt ihm 
Proben seiner Geschicklichkeit darin, und bei 
Gelegenheit der Unterweisung in dieser Kunst 
macht er ihn bewusstlos, packt ihn in einen 
fasten und besteigt mit demselben ein Schiff 
und segelt davon; etc. — Die Geschichte ist 
hier nicht zu Ende geflihrt; Hasan .ist. auf der 
Heimreise mit den Seinigen begriffen und trifft 

20 



154 



GROSSE ROMANE. 



No. 9185^9187. 



mit lp.uXaJI Jy*c zusammen. Die letzten Wort© 
hier sind f. 63": n**^ ow^ jj»-»ao1..UI^U 

LT^jJt ^^ p^j «>b> «5U ^ ^ ^^ 

Aus 1001 Nacht (ed. Bui. Ill, 422 ff.). 

Schrift: ziemlioh gross, fluohtig, nicht ondoutlich, 
vocalloB. Emige Blatter ergfinzt. Nach f. 51 u. 56 fehlt 
etwas. — Abscbrift c. 1M0 /i 7 8s. 



9186. 



i) 



We. 702, 5, f. 23— 38 b . 

4* 13Z. (Text: 15x8'/ S ° m ). - Zustand: nicht 
reoht sauber, auch fleokig. - Papier: gelb, stark, gl alt. - 
Tjtel f. 23" (vod ganz neuer Hand): 

An fang fehlt, ist aber von derselben neuen 
Hand erganzt, namlich so f. 23 b : ^1 aWI. S6 

ii^J>w» £ ^t, yaaJI S _ A U J UjJ! j^jOo j Lr 

t Geschichte des Fischers ElHoleife und des 

Hahfen Harun. Beginnt damit, dass der Fischer 

. im Tigris einen Affen im Netz fangt, der die 

Fische vom Netz verscheucht hat, und dass er 

hinterher noch einen hilbschen Affen fangt, der 

dem jtidischen Wechsler Abll sa'ade gehort und 

dem er taglich 10 Dinftre einbringt, etc. 

(Steht in 1001 Nacht, Bd IV S. 72 ff.) 

Schluss f. 38": ^U^i. ^j ^ ^ 

^H) 1 J IjJtj ^ fci\>lju» u^m, ^LT B J^ ^ ^ 

O/^ ol ^ ! r*» ^ tf t ^ 8 L*>|., ^ 

Abs^A^^ 

2) We. 734, 2, f. 89—117-. 

».t 4 '°' P 4_?6 Z - (T " X V l 5 * 11 ™)- ~ Zustand: ziemlich 
gut. - Papier: weisshoh, ziemlich stark, wenig glatt 

Dieselbe Geschichte. Titelnberschrift: 



Die Geschichte des Fischers Holeif ist hier 
sehr abweichend. Er hat kein Gluck mit aeinem 
Gewerbe; so giebt er es auf und wird Last- 
tr&ger; auch da ohne Erfolg, tritt er bei einem 
Gartner in Dienst u. s. w. 

Schluss f.H7«: Ul U ^l^WI *J .JUL& 
gr 5 *' ****** (J> ««Xj <Xo ftii ^ ^ftes* J^ Ul (C-<iaJ> 
g;!;? v -*^> (TJo>l .Jul> ^i fPUa*!, w^pj D rfjUp *J 
gJI ^L«Jt v^juls* ■j-^U'^ D K U lov^ 5 'aJU^* ^Ls. t| 

. ^ hr mtL gr0B8 ' rondlioh, gewandt, vooolios. — Ab- 
aphrift c. 18ao /ieos. 



wozu das Wort ^ zu erg anzen ist. 

Anfang f. 89«: & LT *j| ^ .^ ^^ 

j^ ia^i OJ ^ xi^i ^j ^ c ^i^j scLj^, 

gJI ^t, a^| 8^, oLy .( xJl c b. jo ^ 



9187. We. 698. 

36 Bl. 8^, 21 Z. (21 x 15; 17 x 8«). - Znetand: 
ziemlich gat, dooh mcht uberall ganz saaber. — Papier- 
gelb, stark, etwas glatt - Einband: Pappbd mitLeder- 
ruoken und KJappe. — TitelQbersohrift f. 1": 

&Jf»ulijJl *j^9 XjK&. 
Anfang f. 1\- ^t 5 «^b ^1 JB ( j^ 

^^ ^ U V^^> jljpSJI o« j>\S J^, u^» 

**£j J*** ^ ^ ... ^r^ c^ii^ ^bu^ 

Beginnt mit der Geburt des Nflr eddin; 
sein wohlhabender Vater, ein Kaufmann, war 
bis dahin ohne Kinder gewesen. Wegen un- 
gebuhrliohen Betragens gegen seinen Vater, dem 
er ein Auge ausgeschlagen hat, entflieht er, 
nunmt einen Beutel mit 1000 DinSren heimlich 
mit, schifft sich nach Alexandrien ein, kauft 
dort alsbald eine frankische schone Sklavin 
um 1000 Dinare,. die ihn durch ihre Kunst- 
fertigkeit im Gurtelmachen ernahrt, etc. — 
Schliesslich heirathet sie ihn; die Reclamation 
ihres Vaters, des Frankenkdnigs, an den Hallfen, 
ihm seine Tochter zurttckzuschicken, wird ab- 
gelehnt, da sie zum Islam tibergetreten ist, 
und sein Gesandter verliert seinen Kopf. 

Schluss f. 36«: *U 9 U ^/J ^ 

A*a£» J* (J jj pMi^ 8.UAJ XU> jy. ^Ju »JU* 

gJI /OJ jitJ.^ oleUsll ^^ eyljJJI 

Es sind viele Gedichtstucke eingefloohten. 
Dieselbe Geschichte in 1001 Nacht ed. Bui 
IV 132 ff 

<..!! Sc ^ rift: ^jewlioh gross, deutlich, gleichmassig, vo- 
callos, blase. Stichw6rter roth. — Absohrift o. lt % m . 

F. 36 b enthalt den Anfang eines J^-; (Ge- 
dichts) (^^b w^TUj L> y. I,) von derselben Hand. 



•No. 9188. 



GROSSE ROMANE. 



155 



18. Syar (@Ira) foem hilfil. 

(Die Kriegszuge der Beuu hilal.) 

9188. We. 748-753. 

We. 748: 80 Bl. 8*°, c. 18 Z. (21 , /»xl6 1 /4i 17 x 
9— ll l /a cm ). — Znstand: nioht ganz feBt im Einband; 
nioht gaoz oauber. — Papier: gelb, etark, etwae glatt. — 
Eioband: Pappband mit Loderruoken. — Titel auf dero 
uogezahlten Vorblatt oben: 

Anfang f. 1": ^J^l B^w. Jji> q/> ,jls^*, 

iV»Jl (jkC pjLwJ'^, iJjLaJI kXsJ wajlUJj vXXJLi t+AA»»4jl 
^.•a ,«^J £3j Lj JX£> ^AJ K.AAV <c% ViH-^' 

^Ij^fj yasjl w&JLw., qL^JI j&jAS ^ .Ji^ (jSjU' <3La 
&JI ftJjil *^aLibJj A^-aJI v>UUj 039,1(1 AfJlSl )UM J.C 

Diesc weitansholende und vielverschlungene 
Geschichte behandelt den Kampf ismaelitisoher 
Stamme mit jemenischen, den Untergang einiger 
K6nigsfamilien und den endliohen Sieg jener. 
In uralter Zeit, da die Menscben noch 1000 
Jahre, auch mehr oder weniger, alt wurden, 
herreohten 2 Konige, Rebi'a, tod den Benu 
qais, iind sein rechter Bruder Morra. Jener 
war der Oberkonig und 400 Jahre alt, dieser 
der Uuterkonig und 300 Jahre alt; ihre Residenz 
war in Syrien. Rebi'a hatte 4 eheliche Sfihne, 
namlich Nizar, genannt Koleib, Salim ezzlr 
(.jJi), beigenannt Aba leila elmohalhel, 'Adl 
und Dorei'at (obu^); ferner eine Toohter Abide, 
genannt fL*?., Morra hatte 3 eheliche Sdhne, 
u<.U<.i> , ^L*> , ^lliJU. und eine Toohter idJL^t. 
Sie Bind Uberaus raaohtig und herr6chen iiber 
die 7 Klimate der Welt. Auf Vorschlag deB 
Morra werden Diba' und Homam mit einander 
verheirathet und die epatere Verheirathung der 
Elgallle mit Koleib besprochen. Nun herrsoht 
zu jener Zeit in Eljemen ein Tobba', Namens 
jJUjJI 5=**^ o^ - ***' ©benfalls einer von den 
maohtigsten Herrsohern: seine Maoht erstreokt 
sich aber fiber die Meere und Inseln. Eine6 
Tages frfigt er seinen Wezlr, Namens ^ys-ky! ^l^o, 



ob ein anderer Kouig wol ebenso maohtig sei, 
wie er. Dieser erwidert, allerdings Bei Rebi'a 
noch machtiger. So wird denn ein Kriegszug 
gegen ihn beschlossen, die eliere Trommel ge- 
rttlirt, 2000 Schiffe bereit geetellt und 16 Sultaue 
mit je 100000 Soldaten stellen sich ein. Der 
Tobba' ubertragt fur die Zeit seiner Abweeenheit 
die Regierung au Kouig _Uajs\*JI und das Heer 
ffthrt ab und landet. Rechts und links schwenken 
je 5 Sultane ab und erobera die* vor ihnen 
liegenden Lander; der Tobba' selbst fallt in 
Syrien ein, ohne dass Rebi'a und Morra, die 
gemilthlich im Wadt qa*so^I sich die Zeit ver- 
treiben, eine Ahnung davon haben. Ihr Statt- 
halter Zeid aber huldigt dem Tobba', liefert 
ihm Schatze aus, auoh die Grossen huldigen, 
Rebl 'a, der sich weigert und cine stolze Antwort 
giebt, wird an sei n em Scbloss aufgehaugt, 
Morra erbittet und erlialt Verzeihung, und die 
BenQ qai6 werden nacb deu 4 Himmelsgegenden 
zerstreut, Morra muss mit den Seinigen nach 
Ba'lbek ziehen. Nun werden die 4 Bruder 
der Frau des Rebi'a die Rathgeber des Tobba' 
und er herrscht 30 Jahre in Wohlstaud und 
Ruhe. Aber seine Neigung zu jungfraulichem 
Umgang ist ausserordentlich stark und da er 
die Abwechslung liebt, wird es allmalig 6chwer, 
den Bedarf zu dcoken. Er pflegt zu dem 
Zwecke Leute im ganzen Lande herumzu- 
schicken und bo kommt auch Zeid heimlich zu 
den BenQ qais. Dort soil grade die Hochzeit 
zwischen Koleib und Elgallle gefeiert werden; 
schnell hinterbringt er dies dem Tobba', dessen 
Begier durch die vortheilhafte Schilderung rege 
gemaoht ist, und der sofort an Morra einen 
Brief abochickt duroh den Wezlr . g^-lj Jt o^*J> 
dass er die Elgallle zu ihm bringen soil. Morra 
ist rathlos und weiss keinen Ausweg als zu 
gehorchen; Koleib fasst im Stillen einen Plan, 
lasst die Hinreise geschehen und begiebt sich 
zu dem frommen alten Einsiedler No'man, der 
ihm fur kunftige schwere Zeit eine besondere 
Hulfe versprochen hat. Dieser Ubergiebt ihm 
ein mit allerlei Kraften gefeites Sohwert, ertheilt 
ihm auch besondere Rathschlage, und so ge- 
lingt 66 ihm, mit List den Tobba' zu flber- 
w&ltigen und zu erschlagen, seine sammtlichen 
Anhanger zu tddten und sich der Herrechafl 
zu bemachtigen. Er heirathet die Elgallle, 
die ihm 7 Tochter, aber keinen Sohn, gebiert. — 
Der erschlagene Tobba' hat eine Sohwester, 
Namens So'ad, im Gebrauch der WaSen uberaus 

20* 



156 



GROSSE ROMANE. 



No. 9188. 



erfahren; sie hat zur Bediuguug ihrer Ver- 
heirathuDg gemaoht, dass der Bewerber sie im 
Zweikampf besiege. Dies geliugt einem Manne 
aus Eljemen, Namens Sa'd, und sie zicht init 
ihm. Nun kommt eines Tages zu ihr ein dem 
Blutbade eDtronDener Sklave dee Tobba', ihres 
Bruder6, erzahlt deesen Untergang und reizt 
sic zur Rache dafftr auf; sie beschliesst, durch 
List den Koleib aus der Welt zu schaffen und 
sich dazu des Elgassri6 (Sohn des Morra) zu 
bedienen. — Eines Tages ist dieseui sehr be- 
klommen zu Muth; er versummelt seine An- 
gehSrigen, darunter auch sein Bruder Soltftu, 
und beschliesst, durch das Ramal-Spiel die Zu- 
kunft zu befragen. Soltan, in dieser Kunst 
bewandert, setzt die Punkte kreuz und queer 
und giebt schliosslich als Rcsultat an: dass 
GesefiB seincn Bruder Koleib durch List tttdten 
und dass alsdann Salim ezzlr auftreten, ihn 
"rliohen und sie alle nebst ihren. Weibcrn er- 
schlagen werde. Darauf sohlfigt Einer vor, 
die6en lieber sofort todf zusohlagen, um dereinst 
nichts von ihm beftirchten zu mUssenj aber 
Soltan hindert es mit den Worten, dass der 
Schicksalsbeschluss sich dooh nicht umgehen 
lasse. Aledann begeben sie sich zu Elgallle 
und stellen ihr vor, was von Ezzlr zu befUrchten 
sei; sie uberuimmt es, ihn durch List zu be- 
seitigen. Darauf stellt sie sich, als habe er 
ihr Gewalt anthun wollen; Koleib prttgelt ihn 
eleudiglioh durch und degradirt ihn zum Kameel- 
hftter; aber damit hat sic nicht genug, sondern 
giebt vor, er zettele unter dem Volke Ver- 
schworung an, und daruber ausser sich will 
Koleib ihn mit dem Schwerte tSdten, aber die 
Hand verBagt ihren Dienst. Da schlagt die 
Frau vor, dass er ihn aufs Pferd nehme, in 
das Lowenthal reite, dort lasse und dann selbst 
schnell zurttokreite; dies geschieht,\ aber ein 
Lowe springt auf Koleib los und hatte ihn 
zerfleisoht, wenn nicht Ezzlr denselben getddtet 
htttte, u. s. w. Auf die weiteren Schicksale 
und Abenteuer des Ezzlr konnen wir hier nicht 
eingehen; sie endigen, entsprechend der Vor- 
aussagung durch das Ramal- Spiel, mit dem 
Untergang der meisten AngehSrigen Morra's und 
dem Siege Ezzlr's fiber alle Feinde und Fahrlich- 
keiten. In dem letzten Kampfe hat. ihm Koleibs 
Sohn, Elgarw (jj^f), aufs Tapferste geholfen; 
diesem ttbertrfigt er, selbst verzichtend, die 
Herrschaft fiber das ganze Reich, die Vasallen 
huldigen ihm und Ruhe kehrt zurfiok. Dem 



Ezzlr aber war der Panzer, den er augelegt 
hatte mit dem Schwure, ihn uicht abzulegen, 
bis er den Tod seines Bruders Koleib geracht 
habeu werde, init dem Fieif.ch verwachseu, 6o 
dass er ihn uicht wieder abziehen konnte. 
Achtzehn Jahre hatte der Rachekricg gedauert. 

Die Erzahlung wird in kurzen Pauseu stets 
unterbrochen durch ein Gedicht, meistens von 
lftngerem Umfang, welches, das ErzShlte zn- 
sammenf'assend, demjenigen in den Muud gelegt 
wird, von dem so eben die Rede goweseu ist. 
Sie fangen alle mit den Werten an i Es spricht 
der u. der iiud endigen mit ciuem Segensspruch 
auf Mohammed. Mit solchein Segensspruch 
schliesst anch immer das Prosastfiek uumittel- 
bar, bevor das Gedicht begiunt. Gedichte wie 
die. Prosastflokeu 6iud in vulgfirer Sprache; von 
dem Metrum der alten Gedichte. ist hier in 
ihrer reinen Durchfiihruug uicht die Rede, ob- 
gleich sie deunoch in verstummelter und roher 
Weise denselben zu Gruude liegeu. — Der Held 
der Erz&hlung, Ezzlr, tritt erst in der Mitte 
des 2. Bandes, We. 749, f. 14" auf. 

Scbrift: gross, dick, ruudlicb, vocallos, fluchtig und 
schwierig. — Abschrift c. 1S50 /is34. 

We. 749: 21 Bl. 4««, 13-21 Z. (22 x 16; c. 17-20'/!) 
Xll — 13 cm ). — Zustand: niotat frei ton Fleoken. — 
Papier und Einband vie bei 74S. — Scbrift: dieselbe, 
aber otwas" gedr&ngter. 

Unmittelbare FortsetzuDg. Anfang: w**^JI 
Sohluss: _*J-&j «^L^t _y$?. (jaj^4 «^s=... J^ej 

We. 760: 57 Bl. 4'°, 13 Z. (22VsX 16; lG'/s X 1 l cla ). - 
Zustand: ziemlioh gut, aber nicht geaz frei von Fleoken; 
einige Blatter lose. — Papier: gelb, stark, wenig glatt. — 
Einband: Pappbd mit Kathmrucken. — Schrift: echeint 
im Grunde dieselbe Hand zu sein, wie in Wo. 749, aber 
etwaa sorgffiltigor, 

Sohliesst sich f. 1 ", Zeile 5 an den Schluss 

von We. 749 an. Nach f. 14 eine Lficke von 

etwa 7 — 8 Bl. (= We. 823, f. 12% Z. 2 bis 

f. 15", Z. 9); dann folgt f. 25— 46. 15—24. 

48— 57 a . Bl. 47 leer. 

We. 751: 56 Bl. 4", o. 15—16 2. (23x16; l6Vs-18'/s 
X 12— 12V»«"). — Zuotand: fast lose im Einband; 
eebmutzig und an der Ecke oben etark olOockig. F. 56 
oben die Teztecke abgerissen. — Papier; gelb, stark, 
wenig glatt. — Einband: schlechter Pappband mit Zeug- 
rficken. — Sohrift: dieselbe Band, gross and flOchtig. 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 750. 

Anfang (W&fir): 

*>*"* (ji^O* f^ t-b&i l^**!? ij £fa o'y ^i 
Schluss: y/^ ^i N^ 1 .^l* £>Sjz??i\ h& 



c wL«3JI 



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Uail 



i£y** 



jUTSIi 



No. 9188— 9190. 



GROSSE ROMANE. 



157 



We.752:44B].4 , °,c.l5-17Z.(22xl5 l /a; 16V9XlO cm ). 
Z ustan d : in der oberen Halfte fetlfleckip, besonders zu 
Anfang, uberhaupt nicbt recht saubcr. — Papier: gelb, 
stark, nenig glatt. — Einband: Pappband mit Leder- 
ruokon u. Klappe. 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 751 (s. bei 

We.871). Schluss f.44 b : ^ iJLs.^1 .JU^ 

'.., im^ v_tA**.JI J+i i>j ikiL'c.j ,jJS &a£ il> AJtcUl 

Sohrift: ziemlich gross, im Ganzen gleichmassig, 
vocallos. — A bed) rift o. """/nns. 

We. 753: 59 B). 4'°, 16-19 Z. (21^X16; 16'/ a — 18 
X 11— 12 cm ). — Zu stand: moistens lose Lagen; zu An- 
fang flcckig, im Ganzen nicht recht sanber. — Papier: 
gelb, zierolicli dfinn, etwas glatt. Gegen Ende einige 
Blatter roth. — Eiiibarid: aohadbafter Pappdeckel mit 
Lederrurken. 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 752, 

obgleich ein Hin weis darauf fehlt. A n f a n g f. 1 b : 

j/iaUJI *.6a*v OiAaj jS>} q_^s» jiil *£]}>■ *>*l£ t*^ 2 *^ 

gJ! a> ^Ji (of. We. 826, V. 2% Z. 8). 

F.23 b istganz auf f.27'ff. wiederholt; f. 24— 27 Bind 
also leer gelaesen, ohne dass etnas im Text fehlt. 

Schluss f.59*: ^Ul^ «Jo ^ ; Lo M «J jLas 

K*.ftS iyt.+2>- jj:» v_J1aE. (.Jul* (_5_>*~ U**-? k«3. JO J.J 

v'j^j'j jo"flj c'^'i ^*m »j v^y fc " ,! /i ^** 

Damit ist dies Werk zu Ende. 
Sehrifl: uDgleich, meisteDs gross, ruDdlich, vocallos, 
fluchtig. — Absohrift c. ,wo /i7«b. 

9189. We. 822-826. 

We. 822: 39 Bl. 4«°, o. 19— 2GZ. (22 4 /4Xl6; o. 19-20 
X 14 cm ). — Zustand: lose Blatter; unsauber, auoh 
fieokig. — Papier: gelb, ziemlich stark, wenig glatt. — 
Einband: Pappdeckel mit Lederrnckeo. — Titel auf dem 
ungezfihlten Vorblatt: ^^s- ^a-JJ* f"$J ^ J>^' t-A** 
i S^S> ^*J Bj**- f^-S Jjl *»} 

Es ist der 1. Band der yJI (Jl~ ^"M s.a/* 
und zugleich der Anfang dee ganzen Cyclus 
von Geschichten der Benu hil&l. Die Wort- 
fassung entspricht nicht Oberall derjenigen dee 
Exemplars We. 748 — 758, noch auoh derjenigen 
von We. 867 — 872. Die Gediohte eind so 
ziemlich dieselben, wenngleioh auoh sie nicht 
immer von gleicher Lfinge. 

Anfang f. 1»: vltfJl Jj*' Lf* JI ^ °^^ ! 

(^.Ls^m, . . , ^.aaaaJI »-^-y tX*S^ OlXaav Jx qAA«.JI 

f ^JCJI U4J ^jUI JL3 . • . qaJP' «_;**" J»*?- * 

w^ydl JkC »j^wj Q^'i >--»jy^' V;^' J*% T*At^' 
iM^L, wil J>t J^ ^aJ r ^.3' i}\ ^ . . . 

JL>yt vA^Ls"-! £fo\y> & jU«JI L|j ^SiX^O i^3\J5 



Das erste Buch geht bis f. 16 b ; das 2. be- 
ginnt f. 1 8* und der Titei dazn auf f. 17 a ; 
f. 23" ist die untere Halfte und f. 23 b ganz 
leer geblieben, aber am Text fehlt nichts. 

Schluss f. 39 b : u-JS *X& , ,ix .**«! i^Jliis 

'bi'.Ai v_jj^il (jf**" U il ^ > J^ ^ vj** ■.£***? ■■«S*'A'y..'*b' 

Sehrifl: gross, kraftig, elwas rundlioh, zum Theil 
gedrangt, vooalioe. — Abscbrift c. '^"/nts. 

We. 823: 3d Bl. Format etc. n. Schrift wie bei 822. 

Unmittelbare Fortsetzung. Anfang: j;tJL«4 

toJI r Jj-J' pL- — Schluss f. 35 (unten am 
Ruoken etwas beschadigt) : {jcjl>\ J.S>! <&.%/> ^i } y>$ 

We. 824: 43 Bl. Format etc. u. Sohrift me bei 822. 

Unmittelbare Fortsetzung (vgl. We. 750, 
f. 52% 8). Schluss f. 43 b :"'Jli^" c t/lA>.i»i Si 
jc.b'l ,.^a£*3 .Liij (J.^aXs-.j «_^jLi> J.*^} jj^a^i bls-ij, 

^.AA4>AM ft.fl..*vV 4»' *oll . 

We. 826: 40 Bl. Format etc. u. Schrift wie bei 822. 
In der untoren H&lfle eehr fleckig. 

Fast unmittelbare Fortsetzung. F. 1", 1 

entspricht We. 824, f. 43 b , Zeile 5 von unten. 

Schluss f. 40*: 

.a.£o (k/.'ilJ ^U-A' A*i*l ^Xi\ ^c CJj.Li>^Jl LVP J..aj 

Es ist hier in ein kurzes Gedicht zusammen- 
gezogen, was We.752, f. 42 b u. 43 b in 2 stwa6 
langeren, die ausserdem zwei verschiedenen Per- 
Bonen in den Mund gelegt werden, enthalten ist. 

We. 826: 49 Bl. Format etc. n. Schrift wie bei 822. 
F. 28 im Text unten beBchadigt. 

Unmittelbare Fortsetzung. Anfang f. 2": 
j&z)\ ,.L»^I \j>£ xw^l , rfj*s>'' ; f^&X v* >«/ L* 1 * S> 
*J« *it Jl — Am Schluss fehlt 1 Bl. (= We.753 5 
t 57 b , Z. 1 bis 59" Ende). Das Vorhandene 
schliesst: j\j ^g'-^ q** ^^ ^ »JC^' j^ \aAJ-} y 
1 kX* ^ILj' ^ *JS ySh U^J tJLs 1^1 u:^ u^s?' l^firf 

9190. We. 867—871. 

We. 867: 51 Bl. 4«°, c. 14-16 Z. (22 3 /<x 16; 15-16 
X 11— 12 cw ). — Zq stand: znm Theil lose Blfitter, sonst 
ziemlich gut. — Papier: gelb, Stark, et^aa "glatt. — 
Einband: Pappband mit Lederruoken. — Titel fehlt; 
doch stebt auf der Vorderseite des Deckels: 

$)L$> ^pAj B^AAV jy/t'Jpfl 

Es ist der erste Band desselben Werkes 
( jJl ,JU f+Att B-i-w)- Anfang fast wortlich so 
wie beiWe«822 angegeben ist. Schluss f.51 b : 

&J (jlSe, KcLn/j^jiiOj ;«-w.', jV 1 j^»»JI jLb kJJj iXiai 

Sohrift: gross, A?eit, rundlich, kraftig, vocalloB. — 
AbBchrif t im J. 1565 /i M 9 von ( ^*Jla3l a A«.s- (Wo.868,38 b ). 



158 



GRGSSE ROMANE. 



No. 9190. 9191. 



We. 868: 38 Bl, Format etc. u. Schrift wie bei 867. 

Unmittelbare Forfcsetzung. An fang: ^AS 
^x* U! :^AS ; : *j JLs tJ JU.» r e oi \ * ^ 'jis 
gJl ^■J*- t ^i* J ^jJL — Schluse f.38 b : 

(«= We. 749, f. 21 b .) " ^ 

„ 58.868: 11 Bl. A* 1G-19Z. (22'/«X!6; 17xlIi/,«-) 
iustand: eiomLgut, doch aioht ohae Fleoken. - Paoier-' 

CLst - mtSti.7 Ei : b8Dd: pappband mii 

J^L f ^ a 'P. f UjJl t ^c t _» A K VJ.'qL, s W;dt K*^JUI »Ja> 
Es ist eine fa B t unmittelbare Fortsetzung 
von 867 j sie beginnt etwas vor dem SchlusB, 
namlich 867, 51' oben, wo aber dieWortfaBBung 
nicht dieselbe ist wie hier; genauer entsprieht 
We. 749, f. 5 b , Z. 1 1 . _ Das Gedicht f. 2«-8« 
ist bier (869) yiel Ittnger als in den anderen 
^andschnften: es handelt ausfuhrlich fiber die 
liitkunftBereiguisse der Stfimme. 

Schluss f. ll b s crfr j Ui^ c ^^ ^ 

(— We. 749, f. 8 b .) 

Schrift: dioselbe wioWe.751. Abschrift imJ.««7iM5. 
We.871: 34 Bl. 4«°, c 17-20Z.(22xl6; 17V.XM'/i-).' 

^ 3 -^ nd: - l0 ? 6 ^ agen Dnd Blatter i di « <*« BUfte Mbr 
of,. olQeolsig, isn Ganzen nnsaubor. — Papier: gelb stork 

we B .gglatl.-EiBb.i.d: Pappdeckel nu?LedeSe1 T- 
'iitel f. 1": _jj_J1 x, ^IJLI 

^ An fang f. 2': w^J! ^ iU-\ ^ ^ 

gjt rJH JI. JyLjj. r> BjJ ^.4^, ^e, _ Schluss^ 

Bieser Theil entepricht ganz genau dem 
We. 752 und gehort seiner Schrift nach eigent- 
lich su dem Exemplar 749 ff. 

«fo 870: 35 ( Bl. >, 16-202. (22VsX 16; 'l7xll«»). 
fCt R{ T^iT^T P^ 1 ?^ gelb, atark, W enig 
glatt. — Einband: Pappbd wit Lederruoken.— Titel f.l?: 

Anfang f. 1» 5 ^ ( ^ Cw , u , ^ } , J( ^ 
^> *JL> ^sr. I ^\ ^a,, yu w^jlf *ji ^U Jl 



Schluss dee Gedichtfi f. 32 a : 

Das dem Gedichte zu Grunde liegende 
Metrum, dae allerdings in den 2 ereten Verseu 
gar nicht erkennbar ist, ist Motaq&rib. Der 
1. Vers ist in We. 894, 1 & verbessert; im 2. ist 
iw»S . . . % As., dann J^ zu lesen; im letzten 
Halbveree ^ fc **«. Ee'ist etwa 760 Verse lang 
und behandelt die gesohichtlichen Ereignisse 
von Anfang an bis zu Ende der Welt, giebt 
zuletzt eine Aufztthlung der Turkiscben Sultane 
und der HauptvorgftDge ihrer Regierung und 
knfipft daran eine Anweisung, wie aus den 
Buchetaben die Zukunft ersehen werden konne. 
Der Mehdi wird nach f. 30* auftreten im Jahre 
,274 /i857» dann kommt Christus und bleibt 
4Q Jahre. Das Vorbild zu diesem Gedichte. 
ist das Gedicht in We. 869, f. 2" ff. 

Darauf folgt noch eine halbe Seite Prosa, 

auf welcher erzahlt wird, dass Koleib, der das 

Ganze angehort hat, erklart, er habe nichts 

davon verstanden und dem Tobba' den Kopf 

abhaut, seine Anhanger tftdtet und das Gedicht 

in einen Kasten legt und im Schatz verwahrt. 

Ala in spftterer Zeit, nach Ermordung des 

Koleib durch Gessas und Tfidtung des Letzteren 

durch Elgarw, dieser, der Sohn des Koleib, 

zur Herrschaa gelangt, findet er mit seinem 

Oheim Ezzlr einesTages dasselbe im Schatz auf, 

lesen es und legen es wieder an Beinen Platz. 

Schlues f. 32»: a^OJ ^ *^ ^ ^ 

gJI ^**JI R^seO* ^ UJ| 
Dieselbe HaDd wie inWe.761. Abschrift imJ. , »>/,^ 5 . 
We. 872 gehort nicht zd diesem Werk. 



9191. We. 894. 
1) f. 1-20. 

^n stand: nidit recbt sanber; die nnteren Eoken£ 16. 16 
besohftdigt and aasgebessert. - Papior: gelblich, wemlich 

rtk k e n . W l W | i f e fu~: E,nbtt,,d: ^^ »* "- 
Anfang f. 1" (Motaq&rib): 

Es ist das bei We. 870 besprochene Gedicht. 
Schluss desselben so wie dort angegeben ist. 
a 1 S u h - r j/ t: z }£S!P eh 8 ro88 » raadheh, flfiohtig, vocslloa. - 



No. 9192. 



GROSSE ROMANE. 



159 



9192. We. 754. 

87 Bl. 4", 13 Z. (22 V* X 16 ; 16»/s X 10 (12)'°). - 
ZuBtand: nioht ganz eauber, auch fleckig, besondere 
f. 8— 10. — Papier: gelblich, etwas stark u. glatt. — Ein- 
bend: Pappband mitLederraoken. — TitelfiberBchrifti 

Anfang f. ]•: D L»« r ^JI UXfl ..^yi JLS 

^i\ Sj ^1 fcAi>l j1 ^J> |H*^i ****» *^*^ C^lr* 
Nachdem Gessas erechlagen, seine Schatze 
gepltindert, seine Anhanger theils getfidtet theils 
unterworfen sind, giebt Ezzlr die Schatze des 
Koleib und Rebl'a an Elgarw und maobt diesen 
zum Beherrsoher^ aller Araber. Von der Toch- 
ter des Emir «X?U bekommt er 2 S&hne, den 
Taglib und den' Malik. Als dieselben erwachsen, 
verschafft er ihnen zu Frauen zwei Scbwestern, 
Tdcbter des Statthalters (<J^>) im kande Hamftt 
(&.,.:> S£i Ji), des $&*, welcher dafur aber die 
Schwester des Elgarw, Namens K*U*J(, zur 
Frau ausbedingt fur seinen Sohn gift*. Nach 
] 5 jahriger kinderloser Ehe besuchen jene Beiden 
ihren Sohwiegervater, der aber nebst seinem 
Sohn alsbald das Zeitliche segnet; woraufdenn 
die Frau des Letzteren zu ihrem Bruder Elgarw 
zuruckkehrt. Nun sind beide Brftder die Ver- 
walter von Hamat und werden endlich, nach 
besonders inbrunBtigem Gebet, an demeelben 
Tage mit Kindern beschenkt, Malik mit einer 
Tochter und Taglib mit einem Sohn: dieser 
erhalt den Namen (j^W, jene wird ^ genannt 
und zugleich wird verabredet, dass sie dereinst 
sich heirathen sollen. Ihr Vater Elgarw, von 
dem Ereigniss benachrichtigt, kommt erfreut 
zum Besuch; im 2. Monat seiner Anwesenheit 
daselbst stirbt sein Sohn Taglib, er aber kehrt 
heim, naohdem er eeinem Sohne Malik noch 
vaterliche Ermabnungen ertheilt hat. Die Kinder 
wachsen heran, der Knabe zu einem tapferen 
Reitersmann, das M&dchen zu einer bluhenden 
vielbegehrten Jungfrau. Beide lieben sich und 
schon will Malik sich der Freude daruber hin- 
geben und durch ihre Verheirathung den son- 
stigen Bewerbungen ein Ende maehen, als eine 
Reiterschaar von 500 Mann heransprengt, die den 
Wezlr k^jLmS desKSnige ^aIm.^ gjfW&i <A|»-X.MaJt, 
des Vetters des KSnigs £.;->', begleitet, welcher 
die Mejja fur seinen Herrn zur Frau begehrt. 



Wegen der bevorstehenden yerheirathiing der 
Mejja mit Elaus wird die Bewerbung abgelehnt; 
in Zorn reitet j^lXaaJI, ohne Begleitung, an 
den Aufenthaltsort dee Malik, trifft zuf&llig alle 
Manner abwesend und nur Frauen und Kinder 
daheim, gewinnt als durftiger Gast Zutritt und 
entfuhrt die sich straubende Mejja schnell auf 
eeinem Ross, wahrend sie weint und die Frauen 
ihr nachschreien, zu den Seinigen. Dort werden 
ihr Fesseln an den Fuss gelegt, damit sie nicht 
entlaufe, der KSnig aber rflhmt sich, die Ihrigen 
erschlagen zu baben und so in ihren Besitz 
gekommen zu sein. Sie 6chilt ihn vor den 
Seinigen einen Lligner, er will sie dafilr todten, 
unterlasst es auf Dazwisohenkunft des Wezirs 
und der Fftrsten, ttbergiebt sie aber zu strengster 
Behandlung der Frau des Sobarfrichters , die 
jcj.U.x> heisst, die sie aber alsbald mitWohlwollen 
behandelt und vor Zttcbtigung bewahrt. — Als 
die Manner Abends zuruokkehren und die Ent- 
fuhrung der Mejja vemehmen, gerathen 6ie in 
tiefe Beklimmerni88 ; Elaus fasst sich am folgen- 
den Tage und beschliesst, da Niemand ilber 
den Entfuhrer das Geringste auszusagen weiss, 
denselben aufzusucben und lehnt jede Begleitung 
ab. Er macht sie sohliesslioh ausfindig, besiegt 
im Zweikampf den Kfinig und todtet ihn, feiert 
sein Wiedersehen mit Mejja, kehrt mit ihr heim, 
nimmt unterwegs eine 2. Mejja, Schwester des 
Qfift, mit sich, heirathet beide und nimmt 
schlieeslich ein fr6hliches Ende. — Allmalig ist 
Ezzlr ungefahr 500 Jahre alt und stumpf ge- 
worden und kindisch j auf seinen Wunsch lasst 
ihn Elgarw im Lande mit Bedienung umher- 
reisen ; bei dieser Rundreise wird er in Aegypten 
von den Dienern, die ihn begleiten, ermordet. 
Ihre Berathung in Bezug darauf hat er gehort; 
er bittet sie, seinen Hinterbliebenen seinen Tod 
zu melden und einen Vers zu bestellen, den er 
ihnen mehrmals vorsagt und so eiuprftgt: 

Darauf offnen sie ihm die Adern, begraben 
ihn, kehren heim und melden den Tod und den 
Spruch. Elgarw weiss ihn nicht zu deuten; 
seine Schwester Eljemame aber erkennt darin 
Halbverse, an deren jedem der 2. fehlt, aus 
denen ereichtlich ist, dass er von Sklaven urn- 
gebracht worden. In Folge dessen werden die 
Diener in Verhflr genommen, gestehen und 
erleiden den Tod. 

Schluss f» 37'; f «Jl Us» l^U*t lg**w U* 



160 



GROSSE ROMANE. 



No. 9192. 9193. 



d^a »~£c yn r! j? i; £\ \j^ uij fe ^| ^ j^ 

l*j" 'lAa* ^U o;iU 5 y^Jt fc4 . c ^L3 J^ j^JI 

0l . Schnft: grose, weit, ruudUoh, flfichtig, vooaUos. 
Stiohworter moistens roth. — Absobrift im J. <»«>/ )M4 . 
Bl. 5 und 84 b leer, aber 68 fehlt kein Test. 



9193. 



We. 827. 



89BU- 16-18Z.(22'/ a xl6; 18-I9xl2Vi-13"»). 
Zustand: ziemhch lose Lagan n. Blatter ; unsauber, auch 
fleokig. — Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Ein- 
band: Pappband mit Ledorruoken. — Tifcel: 

■■-'•■■= We. 754. Anfang im Ganzen ebenso; 
voraufgeht: f LM Vj |p^> 5 f |y g ^y, Jls 

Der Schluss stebt f. 34 b ult. und 35% 1. 2 
der Sache nach ebeiiso wie dort, die Wortfassung 
weicht etivas ab. 

Dann aber kommt hier noeb ein Zusatz. 
Danach stirbt Malik nach 2 Monaten und Elaus, 
den er auf Rath der Eljemame hat kommen 
lessen, bleibt aD dessen Stelle in Syrien. Sein 
erster Sohn vou Mejja hiess 'Amir, dieser 
heirathete 6pater eine Tochter von den Nach- 
kommen de8 ^Xc und hatf.e von dieser einen 
Sohn, deu er S^ nannte; er wurde geboren 
in derselben Nacht, in welcher Elgurw starb. 
Dieser hatte wieder einen Sohn, der 'Amir 
(der Zweite), uud dieser einen, der Hilal (der 
Zweite) genannt wurde. Dieser letztere lebte 
zur Zeit dee Propheten Mohammed und war, 
wie seine Vorfahren, ein tapferer Held. Seit 
dem Tode des Elgarw zogen sie in den Wflsten 
umher, ihren Aufenthaltsort bestandig wechselnd 
and mieden bewohnte Oerter. Hilal H hatte 
einen Sohn Elmondir ( ; jvujl), der ein wackerer 
Ritter wurde; er (Hilal) trat zum Islam liber 
und legte sein Glaubeusbekenntniss vor Mo- 
hammed persSnlich ab, er und seine 400 Be- 
gleiter, die mit ihm nach Mekka gezogeu waren. 
8o wurde er einer von Mohammeds Ancaren. 
Nun Hess er auch alle seine Vettern und 
Bonstigen Angehorigen kommen; alle nabmen 
den Islam an und Mohammed wies ihnen Allen 
ihren Aufenthalt in ^Udl ^! 5 an. Sie hiessen 
U^yj; bei ihnen dort liessen sich auch die 
/ u ^ nieder, die beide unter der Herrschaft 
des Emirs Hilal standen : Mohammed gab ihnen 
den Namen J^ jX>. Sie nahmen Theil an 
den Glaubenskampfen jener Zeit, als Streit- 
genossen des 'Ah, 'Omar und der ubrigen 
Prophetengenossen. — 



Soweit geht dieser Zusatz mit der allge- 
meinen Notiz uber die Benu hilal. 

Daren schliesst sich linmittelbar, ohne Ueber- 
echrift, die Geschichte von Hilal (H) und 
seinem Sohn Elmondir. Sie beginnt f. 36', 9 : 
S$L a * .: : !4jf .giJ^\ ^^ & *Jl Jjt ^jUt Jus 

Heraklius riickt mit einem ungeheueren 
christlichen Heere von Antiochia aus zur Be- 
kampfung des Propheten und des Islam und 
lagert sich bei Tabak («4n* J ')j innen gegeniiber 
die Moslimen unter Fuhrung des Propheten. 
Erst am 8. Tage beginnt der Karapf beider 
Heere, bringt aber keine Entscheidung, obgleich 
HerakliuB sein halbes Heer verloren hat; am 
folgenden Tage fordert Heraklius zum Zwei- 
kampf heraus; nicht 'Ah,, dem Mohammed es 
untersagt, sondern Elmondir stellt sich ihm 
und besiegt und tSdtet ibn. Nun lanfen die 
Seinigen herbei und greifen an; sie werden 
aber, nnmentlich durch 'All's Hulfe, zerstreut. 
In ihren Rttcken fallend und sie verfolgend 
macht Hilal grosse Beute. Sie kehren nun 
zuruck, von den zurttckgebliebenen Ihrigen froh 
begrtisBt; bei dieser Gelegenheit sieht Elmondir 
ein jungeB Madchen von grfisster SchSnheit. 
Er entbrennt in Liebe und bittet seinen Vater 
um Erlaubniss, sie zu heirathen. Dieser schlagt 
ihm die Bitte ab, weil sie mit Gessas verwandt 
sei; er wolle ihm eine paesende Frau suchen. 
Dieo lehnt der Sohn vollig ab, wortlber der 
Vater b6se wird und ihm eine Ohrfeige ertheilt. 
Dieee Behandlungaweise verstimmt den tapferen 
Sohn dermaassen, dass er mit seiner Leibschaar 
von 500 Mann abzieht und Wegelagerer wird. 
Wegen des ofteren Auspllinderns und Fort- 
nehmens von Karawanen wird er bei dem Vater 
verklagt: derselbe ger&th in Trauer und Zorn 
und schickt einen Haufen von 1000 Reitern 
aus, die ihn gefesselt abliefern sollen, damit er 
ibn mit dem Tode bestrafe. Aber ein Freund 
uberbringt ihm spornstreichs heimliche Nachricht 
•davon : so liberfkllt er unversehends den Haufen 
und schlagt ihn in die Flucht. Nun aber wird 
dem Elmondir die Sache doch bedenkhch: er 
furchtet doch die Macht und die Strafe des 
Vatere und will reuig umkehren. 

Damit bricht die Geschichte ab ; die letzten 
Worte f. 39": ^ uu, jjjj J^| ^Jj. ^ 

Sohrift: groao, kraftig, rundlioh, vooalloB. — Ab- 
ecbrift c. lie °jtui. 



No. 9194. 9195. 



GROSSE ROMANE. 



161 



9194. We. 873. 

30B1.4 to , 16-18Z.022X. 15 8 A; 16-16VaXl2-12 1 /3f ^, ). 
Zustand: nicht ganz lest im Einband; aneaerdem nioht 
recht sauber. — Papier etc. nnd Schrift: im Ganzen 
wie bet We, 754. — Titel f. l a s 

==We.754. Anfangu. Schluss fastwdrt- 
lich ebenso. Der Schluss weicht etwas mehr ab, 
er ist: t-jb> v£**u» lJ^,.Xfc I4p» &*c ^jb q^s*s 

tj^ C A&A UiMj (J**S J>Jy1 & \jmIb- s till] £j}\ 

■;;:;-;: ; 9195, ;we. 755. 

76 Bl. 4 to , 13-21 Z. (22Vs x IB; 17»/ S -19 X 
12— r2 l /a om ). — Zustand: nicht uberall fest im Einband; 
sonst ziemlioh gut. — Papier: gelblieh, ziemlich stark, 
etwas glatt. — Einband: Pappband mit Lederruoken. — 
Titel fl* U, l b oben: 

-^fefe^ cits* ^ <$y>\ v»>L*iOI 

An fang: qj,X>j»JI ic* ^ jrfj^ o* ^* ^ , ~*^' 
. , . , _*( oUj L "ti\ Up., jCoUjJJ qjwUaJ) \} Jj q5 

Die Geschichte beginnt mit dem am Schlusse 
von We. 754 erzahlten Ende des Ezzlr. Die 
Sklaven, die ihn umgebracht haben, sagen im 
Verhor aus, dass sie fur den ermordeten Gessfts 
Raohe genominen hatten und erleiden daffir den 
Tod. — Elgarw lasst den Elaus, seinen Enkel, 
aus Hamat koinmen ; seinen Platz dort erhalt 
ein Oheim (Verwandter, ^Uti ^-y> £*) von El- 
jemame; Malik, Vater des Elaus, ist inzwischen 
gestorben. (S. We. 827, der Zusatz am 
Ende.) — Nun wird hier bis f. 3 b , 7 wieder- 
holt, was fiber die Schicksale der Nachkommen 
dort gesagt ist. Darauf wird die Niederlage 
des Heraklius bei Tabak kurz erzahlt (We. 827, 
36*): worauf f. 4*— 6* genealogische Notizen 
fiber die Nachkommen des $&& ^ ; 3U*JI und 
des _>JI fJ-w folgen. Dann beginnt aufe Neue 
die Geschichte des Heraklius und der Kampf 
bei Tabuk, aber ausfuhriioh.. Die Zweikampfe 
des 'All, 'Omar ben el'ac,. Gebel ben ela6wad 
elkindi, Hilfil, fJ^=> qj (**&■»■ > ferner des Mer- 
wan (der den 6irwBn , Sohn des Heraklius, 
ersehlagt, wahrend der besiegte Bruder des 
Sirwan, Namens qVj_»s, Moslim wird und am 
Leben bleibt) werden ausfuhrlich beschrieben ; 
auch die des siegreichen Griechen <4>y>^\ (f. 1 7 R ), 
den schliesslich 'All besiegt. Wiederum (wie 
schon ofter in diesem Kampf) erbittet und er- 
halt Heraklius eine mehrtagige Waffenmhe; 

HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



diesmal aber will er in der ersten Napht der^ 
selben die Moslimen uberfallen, wpvon aber 
sein Bundesgenpsse K6nig ^J^jUI, mit dem 
Beinamen U«**V3Ji, abr&th. In Polge dessen 
uberwirft er sich mit diesem; dieser, im Zorn, 
tritt zum Islam fiber und meldet beimlioh den 
geplanten Ueberfall an Mobammed. Kurz, der 
noch langere Zeit dort dauernde Kampf endet 
mit dem "Tode des Heraklius im Zweikampf 
mit jOUsJI und mit der vollBtfindigen Niederlage 
seines Heeres. Die Moslimen kehren nach El- 
medlna zurfiok, die Bentt hil&l nach dem Wftdl 
el'abbRs (f. 38"). Von den 4 Frauen des El- 
mondar waren bei seiner Ruokkehr 3 gestorben 
und nur die jflngste derselben, Namens Ju J^ 1 , 
Tochter des ^jk^ ^U>, ifibrig geblieben. 
Allmalig war "das Lebeneende des Propbeten 
gekommen und AbQ bekr 6ein Nachfolger ger 
worden, und Hilal war mit den Seinen fiber- 
gesiedett naoh 5j «JI , wo fiioh grpsse Haufen 
vpn Arabern aus Damaskus, Hamat und anders- 
woher zu ibnen einfanden und ihr Anseben 
und Ruhm wekhin wuobs. Eines Tages kommen 
3 fabrende Sanger Namens JiU ^ ,.)l* und 
r U und ^IJqJ ti}^- ■ zu ^ nen und tragen 
ihre Gedichte vpr. Sie werden beschenkt, auch 
von Elmondlr, und dieser fragt, ob sie, die so 
weit berumkamen, nicht an einem ihrer Hofe 
von einem schSnen fur ihn passenden Mfidohen 
gehort hatten. Sofort empfiehlt und rflhmt ihm 
'Azim die schpne Tochter des Emirs qJ l »' w *^ m ' 
V^^JI iUa. Er verliebt sich in die Be- 
schreibung derselben und besohliesst die Reise 
zu ihr trotz der Entfernung von 40 Tagereisen; 
die Sanger ziehen als Wegweiser mit. Sie ge- 
langen zu der Stadt ȣL&, wo der Emir wohnt: 
freundlich aufgenommen und bewirthet, erlangt 
eralsbald seinen Wunsch und reist mit der 
jungen wJsc, mit guten Wiinschen von deren 
Vater und Bruder AUa und Tante K/<>Us» be- 
gleitet, nach Hause zuruck. Von seinem Diener 
Ferldttn benachrichtigt, reitet sein Vater ihm 
mit einem Haufen entgegen und der Sohn halt 
einen frobiichen Einzug und feiert seine Hochzeit. 
'Ad'ba wird Mutter eines Sohnes und einen 
Monat spaterHadba ebenfalls: jener wird Gobeir, 
dieser Gabir genannt. Sie wachsen auf und 
werden gute Reiter, aber an Charakter ver- 
schieden: 6obeir edelmfithig, freigebig, G&bir 
hochfahrend, geizig und habsttchtig. Letzterer 
war des Vaters Liebling und gleichfalls der 
der Mutter. Alle drei haBsten aber den Gobeir 

21 



162 



GROSSE ROMA NE. 



No. 9195. 9196. 



sammt seiner Matter 'Ad'ba. Eiues Tages, als 
derselbe scbon 30 Jabre alt war, bracbten die 
Benu mazin seinem Vater zum Ge6chenk ein 
schones Pferd, wbUJl genannt; auf Rath des 
«>Jx», eines Stallknechtee seines Vaters, bittet 
er seinen Vater urn das6elbe; dieser schlfigt es 
ihm mit bitteren Worten ab und heisst ihn, 
nicht mehr an 6einen Hof zu kommen. In 
Folge dessen hat seine Mutter eiue Unterredung 
mit seinem Vater Elmondir: sie endet damit, 
dass er sie uebst ihrem Sohne verstosst und 
auf Rath seiner Frau Hadba dann vor offent- 
licher VersammluBg dies nochmals ausspricht. 
Sein Vater mi68billigt den Schritt: er sei un- 
gerecht und bringe ihm Scbande bei Allen, die 
es vernebmeu wnrden; aucb die ilbrigen An- 
weseuden stimmen ihm bei, aber obne Erfolg. 
Dann begiebt er sich zur 'Ad'ba und sagt ihr, 
sie solle sammt ihrem Sohne fortziehen, aber 
Alles, was sie in ihrem Schlosse um sich habe, 
Saehen und Diener, mitnehmen. Gobeir will 
sich von 6einen Freunden verabschieden ; sie 
aber erklaren, ihm wohin er gehe folgen zu 
wollen, und verlassen — an Zahl 500 Reiter — 
mit ihm ihre Heimat, nachdem 'Ad'ba nocb an 
den ihren Abzug ansehenden Elmondir ein Ab- 
schiedswort gerichtet hat. Am Abend des 
3. Tages lagern sie im Wadl «5^»L»4I, rauben 
dort einige Stucke der weidenden Heerde; in 
Folge dessen kommt 'Imran, der Bruder des 
Besitzers, des Emirs J>,»*^., und fordert sie zu- 
ruck; Gobeir lehnt es ab; er stehe fortan auf 
Kriegsfu6S mit seinem Vater und dessen An- 
hangeru und Untergebenen. Es erfolgt ein 
Zweikampf zwischen Beiden, 'Imran fallt" dann 
kampf'en auch die Begleiter Beider mit einander; 
die des Gobeir todten 9 und jagen die Andern 
in die Flucht. Gomeil pflegt Raths mit den 
Seinen; es wird beschlossen, den .1**, seinen 
Sobn, mit 1000 Reitern gegen Gobeir auszu- 
senden. Aber aucb dieser ricbtet nichts aus; 
er fallt auch im Zweikampf, seine Scbaar er- 
lfidet eine grosse Niederlage. Darauf reitet 
(Gomeil zn Elmondir und klagt ihm die Vor- 
falle mit Gobeir. Der Vater schreibt dem Sobn, 
er solle den Raub an die Eigenthumer zurtick- 
z,ugeben; er Iehut es ab und scblagt auch dem 
Gomeil die Ruckgabe ab und kundet ihm Fehde 
an, besiegt ihn grundlich und zieht von dort 
mit seiner Truppe und seiner Beute weiter, 
bis sie an das Gebiet der Benu hod'eil kommen, 
zum Emir Faris (^U). Sein Bruder Gabir 



erfabrt dies und rath seinem Vater, demselben 
die Aufnahme des Gobeir und seiner Mutter 
und seiner Begleiter zu untersagen, was dieser 
aber ablehnt. Er selbst schreibt heimlich in 
diesem Sinne und droht im Falle des Unge- 
horaams, und sohickt schleunigst den Brief an 
Faris ab durch Mas'ud, seinen Diener. Dieser 
fuhlt sich jenem gegenuber zu scbwach und 
bittet Gobeir weiter zu ziehen, was er auch 
thut. Faris aber schreibt an Elmondir, dass 
er seinen Sohn nicht aufgenommen habe und 
dass dieser weiter gezogen sei, er wisse aber 
nicht, wohin. Aus diesem Briefe ersieht El- 
mondir, dass Gabir hinterriicks gehandelt hat, 
ist emport und betrflbt dariiber, dass dieser 
Sohn den Bruder uberall bin verfolge. In- 
zwischen gelangt nach weiteren 7 Tagemarschen 
Gobeir zu den Benu fodeil (J^iss), deren Emir 
Naufal ist, und rastet dort in qLsJUJI, einer 
fruchtbaren -Gegend. 

Sobrift und Abachriffc wie gevvohnlich. 

9196. Wo. 756. 

48 Bl. 8", 18-19 Z. (21'/ a xl5'/,i 17-17'/!. X 
11', a— I2 cm ). — Zustand: einige Lagen lose; niohl gam 
sanber, etwas fleckig. — Papier: gelblioh, stark, etnas 
glatt.— Einband: Pappbd mit Lcdorruoken. — Titel f.l"; 

$t» ^ & jjla-j ^ |^> ^ ^jJJ| r^rj 

Anfang f. l b : ^Jt tf U U, ^Ut &S 
*j^ !**»• j^l _H>I *XX*JI ~^>'t ,.,jI j'b*. „^| 

£?Ji (JWjlS jt^S yXXS yA nlj.X£> UisJ L O-JSJ ^ jfJ^Sf. 

Aucb von Emir Naufal will Gabir seinen 
Bruder Gobeir vertreiben und schreibt an den- 
selben im Namen seines Vaters, obgleich die6er 
sich dagegen straubt, und lasst den Brief durch 
seinen Diener Gauhar iiberbringen. In Folge 
dessen reitet Naufal dem Gobeir entgegen, als 
die Nachricht seiner Ankunft in der Nfihe ein- 
trifft, ist freundlich gegen ihn, entschuldigt sich 
aber, dass er ihn nicht a.ifuebmen dfirfe wegen 
des von seinem Vater ihm uberbrachten Be- 
fehles. Derselbe zieht weiter und sein Bruder 
untersagt in gleicher Weise wieder dem Emir 
Qalih, dem Mutterbruder des Gobeir, die Auf- 
nahme des Neffen, so dass auch dieser ihn 
wieder von dannen ziehen heisst. So sehr sein 
Vater die Harte des Gabir bedauert, iet er 
doch zu scbwach, ihm mit Erfolg entgegen- 
zutreten. Inzwiachen gerath Gobeir in grosse 
Noth, weiss auch nicht mehr, wohin er sich 



No. 9196. 



GROSSE ROMANE. 



163 



urn Aufnulnne wenden soil. Da trifft er auf 
eine Kara wane, erz&hlt, wie es ihm geht, und 
der Fiihrer derselben rath ihm, ;nach Negd zum 
Emir ,JuM u»,b & vJW* sich zu^ begeben. 
An derferenze begegnet ihm der auf der Flucht 
begriffeue ^O^vJS JU* & -j*4\ und rath ihm, 
seine Reise nicht fortzusetzen, wegen derdortigen 
Fehden zwischen dem ^«^*JS |JU« q-» J&^~ ij*^ 
und dem vJU^ c ,j jS^-V cy? U*^t; er aber 
kehrt sicb mit Verachtung von ihm ab, zieht 
weiter und kommt so zwischen beide Heeres- 
massen. In dem Kampf der beiden Parteien 
tritt er als Gegner des ... J^Lil auf und todtet 
dessen Schwestersohne im Zweikampf. En- 
no'man ist iiber die imerwarrete Hulfe erfreut 
uud zugleich uberrascht; seiu Vetter Ji*L\, der 
zu ihm stosst mit seinem Ilanfen, giebt ihm 
Au8kunft daiiiber. Da begiebt er sich nut 
seiueni znhlreichen Heere zu ihm, scbliesst 
Freundschaft mit ihm und nimmt ihn und die 
Seiuigen zu sich. Am folgenden Tage kampft 
EhValill ungliicklich mit Gobeir und eutgeht nur 
durch glucklicben Zufall dem Tode; er macht 
ihm darauf schriftlich grosse Versprechuageu, 
8a <'t ihm die Halfte seines Reiches zu etc.; 
aber der Bote, Namens **^, , giebt den Brief 
au den Euuo'mau, deu or ftkr Gobeir halt, ab 
uud dieser pflegt mit seineu Grossen Rath, was 
zu thun sei. Auf ihren-Rath giebt er Reich 
und Herrschaft an Gobeir uud verinahlt ihm 
seine Tochter *JiS4, der Bote aber kehrt mit 



abschlagigem Bescheide zurlick. In dem daraut 
wieder begiunendeu Kampf fallt Elgallli von 
der Hand Gobeirs, sein Heer wird theils ver- 
nichtet, theils in die Wilste versprengt, grosse 
Beute wird den Siegern zu theil. Aber der 
Vater des Euuo'mau ist mit dem Abtreten der 
Herrschaft an den Fremden nicht zufrieden und 
tadelt heftig seinen Sohn, dieser, aber weist die 
Vorwurfe kraftig zuriick, und Gobeir herrscht 
iiber Negd kraftig, gliicklich uud geehrt. Er 
heirathete 4 Frauen; ausser der Bofeina uoch 
,.L*JJ; ejrf), Tochter des Wezirs ±*y, danu 
>.* ^ ***? «ud &*> ^k **& und hatie 
"vou den " 4 Frauen 20 Kinder (f. 21"). Sechs 
Jahre danach stirbt Euuo'mau. — lu jener Zeit 
sprechen 3 Dichter uud Spielleute aus Eljemen 
bei ihm vor, Namens yJAj tf ^» y^- C; 1 **] 
und Ji, und singen sein Lob. Reichbeschenkt 
werden sie entlassen; bald darauf begeben sie 
sich an den Hof deu Elmondu und tragen auch 
dort ihre Loblieder vor. Der Lohn, den sie 



dufurschliesslicherliaU.cn, ist nicht bedeutend; 
sie aussem ihre Uuzufriedenbeit daunt und £j> 
crzahlt, wie reich sie von Gobeir, dem Benerr- 
scher von Negd, beschenkt worden seien, ohne 
zu wissen, welche Beziehungen zwischen diesem 
und Elmond'ir und Gabir statthaben. Der Vater 
ist liber das, was er yon seinem Sohne gehbrt 
hat, zn Thranen geruhrt; aber Gabir will die 
Spielleute als Lttgenbolde umbnnge^ lassen. 
Davon bringt ihn sein Vater ab, es w.rd jedoch 
beschlossen, 40 Dichter dorthin zu senden, urn 
zu sehen, ob er diese auch so reichlich beschenke; 
wenn dies nicht der Fall, sollen jene mi Tode 
bestraft werden, inzwischen aber in Halt bleiben. 
Die Probe wird gemacht; sie beweist aufsGlau- 
zendste seine Frcigebigkeit: so werden d.e ge- 
fanffonen Dichter denn freigegeben. Der Bericht 
der^uruckgekehrten 40 Spielleute bewegt den 
Elmondir heftig iind erfullt ihn mit Sehnsucht 
uach seinem Sohn. Er reist zu ibm; derselbe 
1st zufallig auf der Jagd; er unterhalt s.ch in- 
dessen mit dessen Mutter w>*, d.e auch nach 
derWiedererkennung mit der AussShnung zogert 
Gobeir kommt in stattlichem Zuge heim, verzeiht 
dem Vater seine fruhere Harte und feiert ein 
Fest der Versbhnung, bringt auch doe Versoh- 
nung der Mutter mit ihm zu Stande. Er bleibt 
bei ihr 1 Jahr; in Folge dessen beschenkt sie 
ihn mit einem Sfthnchen, das o> genannt wird 
lu ,d sp&ter Nachkommen hat (37'). Darauf 
kehrt er mit Geschenken heim, nimmt solche 
auch an Gabir mit, bittet auch, derselbe moge 
ihn besuchen. Inzwischen ist ^ gestorbeu 
und Gabir lasst Hass und Groll auf den Bruder 
nicht fabren. Da kommt aber eine Hungers- 
noth, 3 Jahre hinter einander: sie wandern nach 
dem fruchtbaren Negd aus, das Gobeir nun iu 
3 Theile theilt: einen Theil fur ihn selbst, einen 
fur Elmondir, einen flir Gabir ; sie bleiben da- 
selbst 5 Jahre. In dieser Zeit < stirbt gJ**, 
Bruder der ^, sein Land Mit «a Gobeir 
und G&bir; 9 Monate spater stirbt auch El- 
mond'ir, etwas iiber 218 Jahre alt; bald auch 
Gobeir, der 13 Sohne hinterlasst, wahrendG&bir 
deren 4 fmit reichlicher Nachkommenschaft) hat 
/ 38a .,>) 1. Elmondlr's Nachfolger wird alsdann 
■*aJ- er heuathet die Tochter seines Ohms 
^fiCmit Namen .jii; sie schenkt ihm emeu 
Sohn der r; ^ geninnt wird (41»). Er wird 
ein tiichtigei Reiter uud sein Vater tritt ,hm, 
als ihm im Alter von 143 Jahren die Regie- 
ruugsgeschafte iiber werden, die Herrschaft ab. 

21* 



164 



GROSSE ROMANE. 



TZ g a t re herr8cht 6fizim 5 d * h ™thet er, 
£if Wunsch seines Volkes und Rath seines 
Vaters, seme Cousine v ^ , Tochter seines Ohms, 
des ,aJI d>£ . Ihr &<ohn wird b U- genannt. 
Als d,eser 20 Jahre, sein Vater"* ater 1 78 alt 
gt, tntt dieser ihm auf seinen Wunsch die 
Herrschaft ab. 40 Jahre hat er bereits regie*; 
uoch lebt 8 em Vater (283 Jahre alt) un/sein 
(Water ; } y^ (340 Jahre alt); da kommt 
sem Ohm o, c uud bietet ihm seine Tochter 
sur Frau an; er lehnt das Anerbieten ab. 
Damit schheest diese Geschichte 
^Schluss r48«: A* ^ „ ^ ^ ^ 

^t ^ ^ W ^ >- oW> o* 



No. 9196. 9197. 



9197. We. 828. 
36 Bl. 4M7-23 Z. (22 X 16; 17'/,-20V a x 13^ 
Znstand: grtastentheils lose Lagen u Blatter, too™ 
nnsauber; Bl. J— IS sehr fleck?* 27 aSS- " ^ 
Papier: gelblich, s.ark, etwaTglaU. - EiSfepw^ 
uit Lederriicke p. - Titel f . f« (zweimai): Ppb< * 

Anfang; «>| & ^^| ^^ j^ u 

Der Anfang dieser Erz&hlung fehlt. Sie 

Vater J^ verstossen, auf der Irrfahrt mit seinen 
Genossen Anwandlungen von Reue fiber sein 
frtiheres Benehmen empfindet. Er schreibt an 
semen Vater zieht aber weiter. Dem Vater 
Jut vseme^Harte leid; er schickt R e i ter aus! 
hrn^den Sohn wieder .u bringen; sie konnen 
ihn aber mcht finden und kehren ohne ErfbW 
^ck Elmondir aber, fiberall freundhche 
Aufnahme findend, kommt in das Land das 
&?■*& £**» ^ heisst; der dortige Koniff 
J^ nnnmt ihn herzlich auf und giebt 8e ine 
jn 21g e Tochter ^ zur Erau. Nach 2 J&™ 

l>a er lO^Jahrelangkeine Kinder von ^ 
ha t,;l«iBthet er die ^, Tochter des Emir 
So£»ta in ^ Zufellig bekommen bTde 
Frauen ,n derselben Nacht einen Sohn; der 
der ^ wird ^, der der ^ aber * j£ 
genannt. &e wachsen heran. Da stirbt filial 
und sem Sohn ^ wird 8ein Nachfol m 
dem -lOhJI-^; da er aber eigenmlhtg 



herrscht, Ziehen die Vornehmea von dannenr 
und begeben sich zu Elmondir, der sie <ruti e 
auftummt. Die beiden Knaben W erden if 
ntterhchen Ktinsten geflbt, Gobeir ist der fiber- 
legene, zwischen ihnen entsteht Eifersucht, des- 
gleichen bei denMflttern; der Vater ist dem Gabir 
und deesen Mutter mehr zugethau. Sie sind 
inzw^chen 15 Jahre alt geworden; da tringt 
der fcmir d) U ernes Tages ein schdnes Pferd 
genannt ^bL^I an den Hof etc. Von hier an 
(f. 5 ) stjmmt die Erzahlung im Ganzen mit 
der in We. 756; sie Bchliesst f. 34^ oben, nach- 
dem zuletzt von der Nachkommenschaft Gobeir's 
und Gftbirs in kurzer Uebersicht die Rede 
gewesen ist. 

r ^^f'T Zeile ° &uf f - Ub a«»gefangene 
Gesch.chte des Kdnigs von Rom, o^% JL* 

bepnnt vollstfindiger auf f. 35» mit denSvSten' 

^ ... v_aLJI. ^!. ^ ^ (JLc , ^ • 

Der christliche Kdnig ^j^ l^ b ^. 
genannt ^| (wegen seiner Kleinheit und Un- 
formhchkert und Hasslichkeit) , ein trotzdem 
tapferer Re.ter, lnelt dues Tagea einen alke- 
meinen Di W an, in we lchem einer der VornehnTen 

Ielam frtther oft von ihnen bekampft seien, 
dass dann namentlich die Bena hilal und deren 
Haupt Hilfil, semen Ahnherrn Heraklius getddtet, 
seme Heere besiegt, den christlichen Glauben 
Termchtet und ihre Kirchen in Moscheen ver- i 
wandelt habe. Darauf erkundigt er sich, wer 
von denselben jetzt herrsche und bescUiesst = 
den Vermchtungskrieg gegen sie; ihre jetzigen : 

8 ^ts P -J emer8eit ,? J^O* r>, andefer- 
seits ^is> ^ ^^ ^ MJt ^jj 

! 2ss i"™? e \ f ach 6aieb » 8etzt dort ai « 

uud fi,mc fiber ^U nach L^t ^xJ|. I nde88en 
hat oU^, der Serif uncf Herr von Mekka. 
emeu furchtbaren Traum; er lasst ihn sich von 
dem Ramal-Kund lg en ^ ^| deuten und : 
sch.ckt dann den Vertrauten ^ auf Kund- 
«chaft uber den ^ nach S ^ Nfa 
dessen Bencht fiber die Heeresmassen desselben 

2 cZ\ V ° rhaben ' Mekka ^« eroberen und 
die Glaubigen zu vernichten, schreibt Qordab 
an den EmJr Hfizim, der den von Sa'ld fiber- 
brachten Brief im Beisein seines Sohnes ,,L>^, 

i , Q A ad / ^ des ^^ JJ! db »* der ^S 

Lest: Alle erbieten sich,d^m Q^ab beizustehen! 



No. 9197. 9198. 



GROSSE ROMANE. 



165 



gJI 



Schluss f. 36 b : \M Uii' ^UJ ji q^ 

Sohrift: wie gewdholioh (stark und krflflig). — Ab- 
achrift o. I!ao /ie«. 

9198. We. 810. 

,,.-■..-. 2) 119-S4. 

: 4'°, 17-19 Z. (22»/sXl6; 17 1 /a---18 1 / J Xl2Va c,n ). — 
Zustand: f. 19—27 nicbt gam aatiber, auch etwas fieokig, 
f. 26 etwas auegebeasert, f. 28— 34 besBer bis auf das letete 
Blatt. — Papier: f. 20— 27 gelb, stark, weniggktt; 28 ff. 
gelblicb, d6nn, glatt ,-- Titel von opaterer Hand f. 19 a 
oben in dor Mitte: 

(desgleiohen f. 20* oben am Rande, olme HiDSufQgang von 

Per Auf a ng fehlt. Das Vorhandene be- 
ginnt f. 20*; o^sU J^K y^JyUajj $i3 ^jtA*, wLpi 

Der* Aufaug dieser Gescbichte ist bei We. 828, 
f. 35 erzahlt. Sie beginnt bier damit, dase 
*-Jl/tejS, ofter auch bloss o^ genannt, aus seinem 
Traum auff&hrt, den Ramalkuudigen Q.-jtXJ! q^A 
kommen lasst und ihm den Traum erzahlt, uad 
dieser denselben auslegt. Sofort eohreibt er 
an die Bend hilal um Hfilfe, sehickt den Brief 
^ an )y>f> ^ f\\&» jtt*^- Dieser liesst ihn und 
W theilt ihn den Emlren mit und der Emir li. 
fordert sie auf, jenem Hulfe zu leisten. Darauf 
werden 1000 Reiter, vttllig ausgertlstet, dazu 
bestimmt, H&zim giebt ihnen Verhaltungsregeln : 
dann reiten sie fort und kommen in die Nfihe 
von Mekka. Sa'ld, Qordab's Bote, geht vorauf 
und meldet seinem Herrn die Ankunft dee 
HulfscorpB; dieser heiset sie willkommen und 
weist ihnen Unterkunft und Unterhalt in *den 
Gastraumen an, wo sie 10 Tage bleiben. Am 
1 1 . Tage kam Kdnig ^w^^Jt [derselbe heisst 
We. 828 £&j"3l] in das Gebiet von Mekka; 
seine Truppen fQllten das Land weit und breit 
und schlossen die Einwohner von Mekka ein. 
Qordab lasst fragen, was sie im Lande wollen; 
er erhalt die Antwort vom KSnig, daas er das- 
selbe erobern und Mekka verwttsten, die Ein- 
wohner vernichten wolle, es sei denn, dass sie 
den Zehnten geben. Diese Antwort liest er 
den Emlren vor; da sagt Sirfi&n : Leute, brecht 
auf: beute ist der Tag zum Kampf und Streit! 
Sofort zieh,en sie mit Trommelschlag ins Peld, 
mr ihre Gegner ebenfalls. Der Wezlr des K6nigs 
£&*Jt, Namens ^jLwOJt, k&mpft mit Sirnftn 
und fallt von seiner Hand; auob im aUgemeinen 
Kampf zieben die Soldaten des KSnigs don 



Kiirzeren. Am folgendeu Tage kampft \Xj.i> 
mit dem Rittejr _,Lw und haut diesem den Kopf 
ab; von den Heerhaufen fallen auf beiden Seiten 
sehr Viele. Tags darauf kampft jxJ^«Ji mit 
Qordab; dieser wirft ihn vom Pferd und nimmt 
ihn gefangen. Zornig daruber reitet nun 
K6nig sdfcJll selbst in die Schranken, kampft mit 
Qordabs Wezlr ^\s4j q* *viii. und liaut diesen 
nieder; ebenso den Emir JuU und uoch 30 
andere Reiter. Als nun Keiner meh'r mit ihm 
kampfen will, nimmt SirMn den Kampf auf, 
aber flieht alsbald vom Kampfplatz. Nun 
sttirzen eich die Prankeu auf die Bekenner des 
Islam und kampfen bis zuin Abend: ungefahr 
30 000 Christen fallen, etwas weniger von Seiten 
der Olaiibigen. Qordib ist in grosser Be- 
stUrzung, halt eine Berathung ab und fordeii. 
den (GJvtkkJI .ijt, auf, mit dem K6nige .zu 
kampfen und ihn zn todten: fttr don Fall ver- 
spricht er ihm seine Tochter byiaJ-t zur Prau. 
Am folgenden Morgen kftmpfen Beide mit eiu- 
ander, der Kfinig f&Ut durchbohrt nieder. Ale 
dies die Franken sehen, stOrmen sie mit ihrem 
lauten Feldgeschrei Hanna und Mirjam auf die 
Gegner loo, aber Rizq, Sirhau, Qordab werfen 
sioh ihnen entgegen und dringen mit ihren 
Schaareu unter dem Ruf: Gott ist gross, auf 
sie ein. Bis zum Abend dauert der Kampf, 
dann auch noch die ganze Nacht hindurch: 
da fliehen die Franken, naohdem 100000 von 
ihnen gefallen sind, in die Wusten und Ebeuen, 
die Glfeubigen aber, von denen ungefahr 30000 
den Tod gefunden haben, machen grosse Beute: 
die Sohatze des Koniga und die Waffen der 
GefaUenen. Alle preisen die Tapferkeit des 
Rizq; Qordab vertheilt die Beute, und dann 
kehren sie Alle siegreich nach Mekka zurOok 
und Qordftb bewirthet sie reichlich ; dann beruft 
er die Emire und nimmt sie zu Zeugen, dass 
er seine Tochter dem Rizq zur Frau gebe, 
und zftblt deren reichliche Aussteuer auf. Da 
sagt Sirhan: Willst du seine Tochter heirathen, 
o Rizq, ohne den Sultan £){»■ um Rath und 
Erlaubniss zu bitten ? — Du hast Recht, Sirhan, 
versetzt er, das ist nothwendig. Nun schreibt 
er an |»jLs^ und trttgt ihm eeiu Anliegen vor: 
derselbe giebt erfreut seine Genehmigung. Nun 
wird der Heirathsvertrag aufgeeetzt, die Hoch- 
zeit gefeiert, ein grosses Gastmabl gegeben; 
Qordab empSehlt dem Rizq, seine Frau hoch- 
zuhalten und gut zu behandeln; wer ihr Leid 
thue, time ihm selbst solches an und er wOrde 



166 



GROSSE ROMANE. 



No. '9198. 9199. 



daflir strafen ; Bollten sie sich trennen, bo solle 
er sie ihm zurttoksohicken. Darauf verabBchiedet 
er sich Ton ihnen. 

Schluss £, 34 b : J*s? ^i J* BbLJ! uJ\ 3 

Mit den noch folgenden Worten; .cjtjJl ^IS 
Ouj&}\ c*y> iwbU' , ^ "Jfyj e/ L44 bricht die 
Erz&hlung hier ohne Sohluss ab. 

Sohrif t: f. 20—27 gross, etwae steif, vooallos ; f.28 ff. 
etwao kleiner und gew&ndter. — Absohrift urn ,mo /i8m. 

m9. Me.U7. 

3)182-71. 

8" 20t-21 Z. (17 X MV»j .U«/»X6V»«»). - Zu- 

stand: lose Papierlage, oben am RGoken fleckig. — 

Papier: gelb, gfatt, ziefeuioh stark. — Einband fehlt. — 

Tit el oben am Bande f. 62*: JilP .ij „<« 

Anfang f. 62': U ^ ^jjl ol!r i, c y? ^ 
; a^» .^1 UiU ) \ M . i tSJo ^, . . . y^Si* fjj,< *j 

Bruchstuck aus der Geschichte des EmXr 
Elmondir ben hilftl. Entspricbt deu ersteu 
Blatteru von We. 828 (und dann auch dem 
in djer Mitte vou We. 755 Erzahlten): es ist 
hier ausfuhrlicher. 

Der Emir Elmondir beBucht den Emir «-*3^il: 

dieser mncht ihn zu seinem Wezlr, giebt ihm 

seine Tochter Had'ba zur Frau, stattet ihn mit 

Hah und Gut auf das Reichlichste aue. Nun 

bleibt er mit ihr 3 Jahre dort in angenehmen 

Verhaltnisseu im Lande Awy&JI S&* : dann wird 

Elmohad'deb krank, und ubergiebt, mit Kin- 

willigung der Grossen, ihm die Herrschaft, und 

stirbt alsbald. Elmondir herrsoht gereoht, fried- 

lich und zur Zufriedenheit seiner Unterthanen 

10 Jahre lang, aber nooh hat er immer kein 

Kind vou Had'ba. Nach einer Unterredung mit 

ihr, in der er ihr verspricht, sie ferner liebreioh 

zu behandeln, giebt sie ihm die Eriaubniss, eine 

2. Frau zu nehmea, em Nachkommen zu egsielen. 

Er spricht darttber mit seinem Wezlr MancQr 

ben Mmid und fragt, ob er ein Madchen edler 

Herkuna fur ihn wisse. — Allerdings, sagt er, 

sie lebt aber weit von hier im Lande tOL*j djM JI; 

der Kfinig dort heisst Qalih, ist ein redlioher 

Mann, seine Tochter heisst Uke und ist sehr 

sch6n. — Da bricht Elmondir auf mit 1000 

Reitern und reichliohen Geschenken, kommt 

nach 15 Tagen an, findet freundliche Aufnahme, 

tr&gt sein Anliegen vor, der K6nig erfollt das- 

selbe, lehrit die Gesohenke ab, lfisst den Ehe- 

contraot aufsetzen; nach 7 Tagen tritt er mit 

bi^ die Ruokreise an; dieselbe erhalt reichliche 



Aussteuer, der Vater begleitet sie noch eine 
halbeTagereise, giebt seiner Tochter guteLehren 
auf den Weg, sie. aber bittet ihn, alle Jahre 
oder alle 2 Jahre sieeinige Zeit zu besuchen: 
Bie furchte, dass ihre Stellung als Nebenfrau 
nicht besonders angenehm sein werde; er aber 
beruhigt sie darttber und Alle uehmen herzlichen 
Abschied von einander. Er kommt mit der 
jungen Frau glucklicli heim und widmet sich 
fortan abwechselnd beiden. So vergehen 3 Jahre, 
da sagt Had'ba, froh darttber, dass 'Adba auch 
keine Kinder bekommt: ich sehe, deine andere 
Frau bleibt auch kindcrlos! — Nun, sagt er, 
Gott ist gnadig , man uiusb sich auf ihn ver- 
lassen ! — Aber er nimmt sich die Worte doch 
zu Herzen, theilt sie der 'Ad'ba mit, beide beten 
zu Gott um ein Kind. In der That wird sie 
schwanger, fast zu gleicher Zeit wird es auch 
Had'ba, und beide gebftrcu zu derselben Zeit 
Knaben. Elmondir ist grade auf Jagd, ein 
Bote reitet ihm nach, dies Ereigniss zu melden: 
er wird von dem erfreuteu Elmondir fur frei 
erkliirt mit seiner ganzen Familie, dann reitet 
der Kduig sofort heim, empfangt Gliickwunsche, 
giebt Freudeufeste und speist die Armen 7 Tage 
lang. Der Sohu der Had'ba wird ylj>, der der 
'Ad'ba jjuj> genannt. Sie wachsen heran, werden 
unterrichtet, aber Gobeir ubertriflt seinen Bruder 
Gabir an Schfinheit, Edelsinn und in ritterlichen 
Kunsten; daflir beneidet und hasst Gabir ihn, 
und halt sich zn seinem Vater, der ihn auch 
viel lieber gewinnt als deu Gobeir. — Qalih war 
inzwischcn gestorben imd sein Sohu fSi^n, 'Adbft'e 
Bruder, herrsohte an seiner Statt. Nach Ver- 
lauf von 2 Jahren besuchte er seinen Schwager 
Elmondir, sab seine Schwester und seinen Neffen, 
blieb cinen Monat, dann kehrte er zurttck. 
Gobeir aber # klagtc seiner Mutter die Bevor- 
zugung des Gabir Seitens des Vaters ; das nahm 
aie sich zn Herzeu und machte ihrera Manne 
darttber Vorwttrfe. Das eutfremdet ihn der- 
Belben und Had'ba reizt ihn auch noch fort- 
w&hrend gegen sie nnd ihren Sohu auf, so dass 
er ihr endlich schwdrt, dass er jeuer nie mehr 
beiwohnen wolle. Die fortwahrende Zurttck- 
setzung, flber die sie auch mit ihrem Sonne 
spricht, ist ihr so kr&nkend, dass sie mit El- 
mondir eine Unterredung sucht und ihn um 
seinen Grund dafur fragt. Das Gesprfich endet 
damit, dass er ihr freistellt, zu bleiben oder zu 
den Ihrigen zurttckzugehen sammt ihrem Sohnj 
mehr als jetzt durfe er und k5nne er sich nicht 



No. 9199. 9200. 



GROSSES ROMANE. 



167 



urn sie ktimmom. Damit dreht er ihr den 
Rficken zu und geht zu Had'bft, die fiber den 
Besuch bei der 'Ad'ba argerlich i6t und erst 
wieder vergnugt wird, als sie hfirt, dass er sie ver- 
stosse. 'AdbB aber packt ihreSachen zurAbreise. 
Schluss f. 71 b : D LLU o*j ^OS> ■&■>£>, 

Schrift; ziemlich klero, gedrangt, etwae in einander 
o, vooalloB. — Ab schrift c. """/nes. 



gOZOgOD, 



9200. We. 829: 



(50 Bl. 4", 16-20 Z. (22 l / 8 xl6j lC-ia'/aX^-lS""). 
Zustand: loseLagen; uosauber, auch ziemlich fleokig. — 
Papior: gelblieh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
deokel mit Lederrucken. — Titel f. 1" (fast verwischt): 

Anfang f. l b : l*>u. r **JI U*i lSj^ JvS 
^ l#;w f \Si\ .(.s> J.c {*&*&} »>Lwl., i.U'il vj 

UJls «-»** jyWj Vjj^ O^ (^ It?" L ^ ^ ^ 
_ja,> 5 ^As-j J^*j _>>^i'j u"j^'s >-aUj _>j' Sj^S 

fejl jtfjkjlj ,-i» ^aJ? **i>j) *** *£■"••& L.lkXfJI UyP-'i 

Fortsetzuug der Erzahlung von Gftbir und 
<jrobeir. Dieeelbe beginnt hier mit Ruckkehr 
des Elmoudir vpn seinem Sonne Gobeir zu 
seinem Sobne Gabir (We. 756, f. 37» ff.). 
Dann folgen genealogisohe Notizen fiber die 
Nachkommen Beider; dann beginnt f. 2 b unten 
die Geschichte des {jaijj &* £&?**'» von deren 
Anfang sohon bei We. 828, f. 35' die Rede 
gewesen ist. Sie beginnt hier mit der An- 
gabe, dass 400 Jahre nach Monammeds Tode 
(M& a i Uu^ v-jLcojS in Mekka und ^y ^ ^ 
in Wadl el'abbas geherrsobt habe, und geht 
zuuaohst bis f. 7" soweit, wie bei We. 828 
angegeben ist; nur ist die Wortfassung in dem 
vorliegenden Bande etwas ausffihrlicher. 

Nun heisst es (f.7% 4 v. u.) weiter: KSnig 
il&zim w&hlt 150000 Krieger aus, bewaflhet 
sie, giebt ihncn den ^ u. ^>y*» zu Ffihrern, 
und diese ziehen mit ihnen nach Mekka, wo 
vjLiy sie freundlich empfangt. Der auf Kund- 
schaft ausgeschickte Sa'ld kommt nach 20 Tagen 
zurttck und berichtet, dass Elabsa' bei Tabak 
(«^j) lagere. Die beiden Anftthrer nebst Qor- 
dab ziehen mit ihren Heeren fiber Elmedlna, 
bis sie dem Peinde gegenuberstehen. Nach 
erfolglosem Briefwechsel beginnt der Kampf, 



der mehrere Tage sich in Einzelkampfeu hin- 
zieht, in denen die tapferen ElabsaV Qaidv Sir- 
Ran 20 bis 30 ihrer Gegner todten. In all- 
gemeinerSchlacht fallen auf jeder Seite 30000 
Mann, i^^^' $)j erschlagt am folgenden 
Tage den KSnig ElabsV im Zweikampf, die 
Christen fliehen in Bestfirzung und erleiden eine 
vollstandige Niederlage, die Sieger aber theilen 
die reiche Beute und ziehen nach Mekka, wo 
Rizq zur Belohnung ffir seinen Sieg die Tochter 
des Qordab, Namens Ljo^-I, zur Frau erhalt. 
Er theilt dem Aftzim dies brieflich mit, der- 
selbe begluckwflnscbt ihn und ladet ihn zum 
Besuch bei sich ein. Sie begeben sich zu ihm, 
werden freundlich aufgenommen; Elnadia ge- 
biert eiue Tochter, die den Namen 'i^^ erhalt. 
Da sie aber 7 Jahre hiudurch keine Kinder 
mehr bekommt, rathen ihm die Seinigen, eiue 
andere Frau dazu zu heirathen: er schliigt dies 
ab. Zufallig aber wird sie gratle uui diese Zeit 
schwanger und gebiert einen Knaben, der den 
Namen ofcy erhalt. Vor Freude fiber dies 
Ereigniss giebt er Sklaven und Magden die 
Freiheit, darunter auch dem oU« ^j jkw«> ^ er 
ihm vor Monaten die freudige Nachricht ge- 
bracht hatte, dass seine Frau schwanger sei. 
Eine Woche uaoh der Geburt wfinschen die 
Grossen und Vomehmen das Kind zn sehen, 
urn ihm Gesohenke (Amulete) zu machen. Ala 
Ls»-«. demselben die Hulle vom Gesicbt nimmt, 
es zu kfissen, brioht er in Lachen aus; voui 
Vater befragt, eagt er: du bist weiss und deiue 
Frau auch und dies Kind ist braun und sieht 
dir gar nicht ahnlich, wohl aber dem Sklaven 
jU*.. Da stimmen die Uebrigen lachend bei, 
Rizq aber wird betrttbt und zornig und be- 
schliesst seine Frau zu versto6sen; Sirhan aber 
wird von seinem Vater und den Verwandten 
wegen seiner Rede getadelt, dass er auf jenen 
neidisch sei, er aber bleibt bei der Ausrede, er 
habe es ja nur im Scherz gesagt. — Elnac^ra 
bemerkt bei der Rttckkehr ihres Gemahls seine 
Verstimmung, sie ahnt ihr Schicksal, alle Ver- 
sicherungen ihrer Treue sind vergebens. Die 
Trennung von ihm erfolgt, sie verlfisst mit ihrem 
SShnchen und ihrem Hab und Gut und Dienern 
und Magden das Haus und *J£ begleitet sie. — 
llazim ist betrfibt: er fordert den SirMn auf, 
zu sagen, ob er Unehrenhaftes von ihr wiase. 
Er versichert, es sei nicht der Fall. Auch die 
Amme ^ «^ oUsj sagt zu ihren GunsieE 
aus. Die Grossen fordern den Rizq auf, die 



168 



GROSSE ROMANE. 



No. 92(>0. 



uuschuldige Frau zuruckzuholen : vergebens! — 
Zehn Reisetage hat diese zuruokgeiegt, da bittet 
sie deu Qftld, sie nicht zu den Ihrigen zu brin- 
gen: diese wttrden sie in Verdacht ihrer Schuld 
tfidten; er solle sie vielmekr einem seiner Peinde 
zufuhren, so werde man von ihr niolits h&ren, 
er aber k6nne sagen, dass er sie an Ort und 
Stelle abgeliefert habe. Er geht darauf ein, 
schlfigt ihr den braven ^j)\ vor, aber ftlgt 
hinzu, er selbst durfe nicht mitkommen, wolle 
sie aber in dessen Nfihe bringen. Eine Tage- 
reise von ihm entfernt, zeigt er ihr dieWeges- 
richtung zu demselben und kehrt heim. Sie 
aber reist weiter und trifft in der Nacht auf 
Euno'mRn, den Sohwestersohn des ...ib- J|, der 
feindlichen Einftllen der Schaareu des £s£l *\ 
zu begegnen im Hinterhalt lag und den an- 
koinmenden Trupp fur feindliche Schaar hielt. 
Nach gegebener AufklllruDg fuhrt er sie zu dem 
Quartier seines Onkels. Dieser sieht am Morgen 
die Zelte, ist erschrocken, erffthrt aber bald 
von eiuem Diener, wer sie ist und wie sie dahin 
gekommen. Er zweifelt an der Richtigkeit, eie 
selbst aber giebt ihm genugende Auskunft: so 
heisst er sie willkommen und bestellt seine 
Schwestc-r Asma zur Wftrterin des Knabeu. 
Derselbe wttchst mit den beiden SShnen des 
KSnigs herau, dereu Namen ^ uud ^*j sind, 
und lernt vou ihrem Lehre'r allerlei Wissen- 
schaften, KOnste und Geschicklichkeiten, giebt 
ihin aber uuch Probeu seiner auffahrenden Heftig- 
keit. Er ist erwnchsen: da findet er einesTages 
seinen „ Vater" — so nennt er ihn von jeher — 
betrubt, weil ^l| _^t den Zehnten, wie seit 
Jahreu, als Tribut vou ihm eingefordert hat. 
Er v trostet ihn und bittet, ihm zu gestatten, die 
Forderuug zn verweigern, lehnt sie auch in 
eiuem Schreibeu an Aba'lgad ab. Dieser zieht 
m Folge dessen mit seinen Kriegern herbei; die 
Uuterthanen des bb^t gerathen in Angst und 
machen ihm Vorwnrfe, dass er auf den Jnngling 
gehort habe uud sie in UnglOck bringe. Der 
WezlrMaBmud ist auf seiner Seite; sie sollten 
doch die Schande bedenken, die mit Unter- 
wurfigkeit verbunden sei. Er selbst (Berekat) 
will mit nur 2000 Reitern dem Feinde entgegen 
gehen, selba.t aber mit dem Aba'lgad kfimpfen. 
Er zieht mit einer Schaar, die allm&lig — auch 
aufVorstellung des Kdnigs bin - wfichst, bis 
zur Landesgrenze, wo er sich dem feindlichen 

in°£S\v UDter Fuhrun « d <* Wezirs, etwa 
10000 Mann, gegenuber sieht. In zweitftgiger 



Schlacht wird dieser und dauu der KSnig 
Aba'lgad selbst von Berekat erschlagen; die 
Krieger derselben grosstentheils vernichtet, die 
Uebrigen entflieheu. Die Beute und Freude 
der Sieger ist gross, der Ruhm des Berekat 
verbreitet sich weithin. Nuu ist im Lande der 
Beua hilal Hungersnoth ausgebrochen ; sie be- 
geben sich daher in das fruohtbare Gebiet des 
bls».jJI und lagern sich an der Quelle ^^S Q\ ti*. 
In Folge dessen erfolgt ein Kampf, in welchem 
QbLs^JI. von Rizq verwundet und in diesem 
Zustande von seinen 2 Sfihneu von der Wahl- 
statt getragen wird. Berekat, anf der Jagd 
abwesend, erffthrt bei der Ruckkehr am Abend 
die Vorf&lle des Tages. Er nimmt am folgen- 
den Tage den Kampf auf; tddtet oder verwun- 
det im Zweikampf seine Gegner, mehrere Tage 
hindurch: ihr Hauptkfimpe Rizq ist inzwischen 
auf Jagd abwesend. Bei seiner Ruckkehr macht 
Sirhan, der auch im Kampf verwundet ist, ihm 
Vorwurfe: er sei Schuld daran, dass sie uberhaupt 
ins Land gezogcn, und nun gehe er auf Jagd. 
Er verheisst, am folgenden Tage Alles gut zu 
machen; sein Zweikampf aber mit Berekat ist 
erfolglos, so will er ihn durch List tddten, 
aber K^i, (seine Schwester) rutt ihm zu, auf 
seiner Hut zu sein; so beginnt der Kampf aufs 
Neue, Rizq ffillt, aber iLsu£ bittet, ihn nicht 
zu tddten, sondern frei zu geben. Dies ge- 
schieht, der Schwerverwundete kommt ins Lager 
und will die Tochter verbrennen lassen. Sirhfin 
untereucht deu Vorfall, sie rechtfertigt ihr Thun 
damit, dass er, der Braune, nicht der Sohn 
des weissen ^Ls^Ji sein kdnne, dessen andere 
Sohne j a auch weiss seien; sie habe eine Ahnung, 
dass es ihr Bruder sei; ausserdem sei die treu- 
lose Ueberlistung, die ihr Vater gegen ihn 
beabsichtigt habe, schfindlich. Sirhan giebt 
ihr Recht, Hazim r&th, die Sache zu unter- 
suohen und sich bei Qordab zu erkundigen, 
was aus Berekat geworden sei. Dies geschieht, 
derselbe weiss von Nichts; da «rzahlt QaVd, 
was stattgefunden hat und dass Berekat bei 
pbL&^JI ist. Dm die Wahrheit zu ermittelu, 
betritt Rizq noch einmal den Kampfplatz; statt 
aber mit jenem zu kftmpfen, sagt er ihm, dass 
pbb^Jt nioht sein Vater sei uud reitet zurQck. 
& seiner Verlegenheit nimmt Berekat ein Stuck 
Hasls" ein, wodurch er wie starr und lebloa 
erscheint und hofft auf diese Weise aus dem 
Munde der klagenden Mutter zur Erkenntnias 
des wahren Sachverhaltes zu kommen. In der 



No. 9200. 9201. 



GROSSE ROMANE. 



That bringt sie in der Klage um den scheinbar 
Todten die voile Wahrheit an den Tag. Da 
springt er auf die Beine, die Mutter freut sioh, 
dass er genesen, er gesteht seine Verstellung 
ein und sohwOrt Racbe an Rizq und Sirhan 
nehinen zu wollen; seine Mutter bittet ihn, 
den Yater zu sohonen, Sirhan sei an Allem 
Sobuld. Er aber will von Nichts hSren und 
reitet zum Kampf, schlagt den Rizq zu Boden, 
zieht ihm die Ruatung aus, bindet ihn nackt, 
barf'uBS an sein Pferd und reitet, ihn an der 
Leine mitschleppend, zu den Seinigen zuruck. 
Rizq bittet, ihm die Schande zu ersparen, er 
bleibt unerbittlich und ftthrt ihn so seiner 
Mutter vor. Diesc thut Ftlrbitte 'fur ihn; 
Sirhan habe allein die Schuld an Allem. Er 
bleibt den Bitten unzugflnglich , echleppt ihn 
zu ^e>J\, der solle liber ihn entaoheiden. Auf 
dessen eindringlichee Zureden nekmen sie ihm 
den Strick ab und lassen ihn dort. Ezzanlan 
aber, der sein Ende ftthlt, epricht als letzten 
Willen, den Alle Seinigen zu befolgen schw6ren, 
aus, dass Berekat sein Nachfolger sein und sich 
eine seiner Tttchter zur Frau w&hle. Er ent- 
scheidct sich fur die Q LJI qas*. Perner empfiehlt 
er dem Berekat Gute gegen seine Sdhne, Tbchter 
und Unterthanen und dass er seinem Vater 
Rizq Verzeihung angedeihen lasse. Demgemass 
geschieht es und die Kunde, dass er die Herr- 
schaft angetreten habe, verbreitet sich auch 
zu Sirhan und den Bena hil&l, und da er ihnen 
in Allen Stucken iiberlegen iet, geben sie ihm 
den Beinamcn <J*>j, ^jI ; ferner da er im Kampfe 
mit Rizq, dem noch Keiner widerstanden hatte, 
„unversehrt« davon gekommen -war, nannten 
sie ihn auch noch m!w, er aber freute sich 
fiber diese Namen. Bald auch kam «^u^. an, 
ihre Mutter wiederzusehen. Nach 7 Tagen 
stirbt ^s>iH und wird feierlich bestattet. Sirn&n 
aber schlagt den Seinigen vor, daso eie in ihr 
Land zaruckkehren; sein Vater jedoch empfiehlt, 
bei Berekat sich zu entechulcugen, ihm wegen 
dee Todes des *&s*fl ihr Beileid auezuaprechen, 
ibm zur Herrschafit zu gratuliren und ihn ein- 
zuleden. QftKd ttberbringt den Brief, Berekat 
will von Verzeihnng nichts wissen, eondern 
feeisst oie, in ihr Land zuruckzukehren. Aber 
nach Berathung beschliessen sie, dass 100 Einlre 
und 100 Frauen sich zu ihm nackt und barfttss 
begeben, seine Yerzeihung zu erbitten. Dies 
hat den gewimschten Erfolg: er ist freundlich 
und eie bleiben 1 Jahr bei ihm. Auch eine 

R&HD80HRIFTEH D. K. BIBL. XX. 



vollige AussShmmg zwischen Elnadra und ihran 
Manne Rizq, die bisher noch keinen Yerkear 
wieder mit eiuander gehabt haben, ftndefc statt, 
nachdem die Entscheidung ihres Yaters oUs^S 
daruber eingeholt ist. Dieser stirbt nach einigen 
Tagen und nach Ruckkehr des Boten feiert 
Berekat sein Todtenfest. Inzwischen hat im 
Lande der Benu bilal die Dtirre aufgehSrt; sie 
kehren zuruck, auoh Rizq und Frau und ihre 
Tochter^sua, Berekat geleitet sie einen halben 
Tag und verapricht, sie jedes Jahr zu besuchen. 
Bald darauf wird iJazim krank, ubergiebt dann 
Sirhan die Naohfolge in der Herrschaft, giebt 
ihm noch schliesslich gute Lehren zum Yer- 
machtniss, worin namentlich betont wird, dass 
er nur aus dem Lande des Ansehens und Ge~ 

sohlechtsadels (v^^'5 V^ 1 ^ &0 h eir # ea 
solle, und stirbt, nachdem der Sohn ihm ver- 
sproohen, seine Lehren^zu befolgen. 

Schluss f. 60: llyj' £}U> «£UI (jf£& ,(£ 
Is*-jm g?»; Vy&$ s ^^5 bjV-4 i^"* ^ 'i-^J 

o y^ ^ ^V U \c^ s . '^t .-.fi^to. ;■&*)) M 

Sohrift: von drei voraohiedenen HSnden: 1) £\-—£- 
16-23. 57-60) 2) f. 5-15. 24-36. 88-66 ; 3) f. 87. 
.Die zweito aiemlich grosa, ist besondera Mohfag, ziemiion 
rundlich. ungofailig, vooalloBr die erota ist Womsr. ge- 
drtogtor; die dritte grosa u. diok. - Abuchnit o. S289 /i 8 w. 

9201. We. 875. 

48 Bl. 8", 16-18 Z. (20V 3 X 16; I6V3X lOVs *). - 
Znetand: loBoLagen and Blatter; nicht recht eauben oft 
fleokig. - Papier: galblioh, utark, etwaa glfttt. - Jiin- 
band: Pappbd mit Ledorrfiokeu und Klappe. — 1 itol S.I - 

^U ^yj- U^ $& i/i *#» o s &*^ ] ols^ !Jt '* 

t \#**?*& d>J '^' 5^ ^^ ^^ ^ ***"* 
Anfang: ganz wie bei We. 829. 
Die Erzahlung geht bis dahia, dnoa dor 
Lehrer dem Bcrek&t verapricht, ihn iu alien 
Wissenschaften und Kiinsten zu unterweiaen und 
dieser den Unterricht fleissig benutzt. ^We.829, 

f, 27. Die Wortfaosung weicht oft ab. • 

Schluss f. 48°: l*/3 f vMUt f >*it £**^ 
^g^i f^i ISM «*J* ^5^' a -*V^ a" O™^ 
M ^ mA J^ »^. V* r^ 3 ^ ^fe^W )*& 

Sehrift: ziomlich gross, gel&afig, vocslloa. — Ab- 
echrift c. 1M0 /ies0' 

22 



170 



GROSSE ROMANS. 



No. 9202—9204. 



9202. We. 757. 



100 Bl. -4 to , 14 Z. (22X16 j 16—16 X 11«">). - Zu- 
stand : t moistens lose Lagenj zum Tbeil fleokig. — Papier: 
gelblioh, stark, etwee glatt. ~ Binb and: Pappband mit 
Lederruckeii. - : Titel f. *; l^-SJIj ^S> ^ [^p] 

A nfang f. 2»: Mi\ ,J\ ^OJl ^ ^{^ 

Die Erzfthlung, deren A nfang hier fehlt, 
beginnt mit Verheirathung des Rizq mit der 
Elhadra, Toehter des Qordab (== We. 829, 
f. ll b , 10 ff.). Die Wortfassung weicht oft ab. 
Die Geschichte 1st hier zn Ende geftthrt. 

Schluss f. 100': ^fcL^ a ^JJI ^l ^ 

'*-»;»" obi* ^ *J 

., S J? h . r A ft: , z J£y lk,h g™ 88 ' weit > vocallos, kraftig. - 
Abechrift o. ,S60 /i8m. 

9203. We. 830. 

Zustand: fast , nur lose Lagen mid Blatter: fleokig und 
glatt. — Einband: Pappbd mit LederrBcken n. Klappe. - 
Titel f.l°: &$> ^Xj (^ p* -&UJ1 CJ f >(K xJl U<J> 

Anfang f. 1" : ^ ^ lvXikJ , ^ ^ ^ 

I "Kl ,0c \ JS (Je a,Uj ^Uoi ^LU> g^Jt jj^ 

gJt 0- >a«JI 5 £jJjsJI £*«:> **££>• 

Die Erz&hlung beginnt hier damit, wie oKj 
Unterweisung in allerlei Wissenschaften und 
Kuneteu erhalt. = We. 829, f. 27\ 

Schluss: ebenso wie We. 829, f. 60°. 

to imJ hr \ U: J^A. . krafti R' ▼ocalloB. - Abschrift 
(c. lm l mi ) naoh f.40 b im J. ™y mi . 



9204. We. 831. 




|ftp">». guiuiiou, stars, siemliob. glatt 
rappband mit Lederrficken. — Titel f. 1 . 

<&» t^ "j*~ o" y^ ^Olil |^ \&$ 

Genanor wftre: ^l&y* ^f^p 

Anfang f. 1" : qL ^ ^, ,^ y, Ju 

f bLJl 5 8XJI J*aM ^_U ^1 yj 5 fL tft y, 

£° ^ £?>>' l*j 1^1 Up JUT ^ ^ U ULJ a 
^ O- Jf, l^lfa^, ^J,, ^^ ^^ ^ 

gJ) l»y tOJ^, & [j 3 fp* jJtS v^ ttef.^fl I 



Die Erzahlung schliesst eich an die in 
We. 829 enthaltene ale Portsetzung an. Sie 
beginnt damit, daes der Emir HSzim krank wird 
und seinem Sohne Sirlian einscharfi, nur eine 
Frau aue dem Lande des Anaehens und Ge- 
splilecht8adel8 zu heiraj,hen (We. 829, f. 59). 
Er stirbt und wird begraben. Sirlian, sein 
Nachfblger, regiert vigle Jahre imvermahlt^ denn 
keiner weiss ihm jenes Land anzugeben und 
eine Frau anderswoher will er nioht nehimen. 
Da kehrten eines Tages 3 Spielleute bei ihm an, 
J*?* "nd j^ai und y4i mit Namen, aus El- 
jemeu stammend, und trugen ihin ein Lobgedicht 
vor. Er gebot, sie 40 Tage zu bekSstigeD, 
wollte sie aber nicht wieder vor sich lassen 
und hiees, sie beim Abzuge zu beschenken. 
Die Gcschenke schienen ihneu fllr sie drei zu 
k&rglich, sie lehnten sie daher gfinzlich ab. Der 
Emir laeat sie kommen und fragt, ob irgend 
Einer in der Welt freigebiger gegen sie gewesen 
sei? Allerdings, veraetzl der Aelteste derselben. 
Und wo lebt der? Im Lande des Aneehens 
und GeBchlechtfladele. Er bittet darauf um 
nahere Auskunft und Napir beschreibt ihren 
Edelsinn: ea seien SBruder,^^!!^, O j0dl uf ^ 
und QjJJt u*.^, ihr Vater heisee Jlfic a * Jw»sai>; 
sie hatten 3 schdne Tfichter Namens &sa-&, tSyb 
und U^i. Ausser sich vox Freude fragt er sie, 
ob sie das Land kennen, wie weit es bis dahin 
sei, und erfahrt, es sei 6 Monate von dort ent- 
legen. Er beschliesst, sich dahin zu begebeu, 
und bittet, dnss einer der Spielleute ihm den 
Weg dahin zeige, was auch zugesagl wird. In 
diesem Augenblick kommt Abfl zeid mit 2000 
Reitern (von den BenQ ^j) an; er ist auf 
dem Wege zu seinen Eltern (Rizq und Elliadra). 
Sirhan bewirthet ihu freundlich und bittet ihn, 
in seiner Abwesenheit sein Land zu regieren; 
er lehnt es ab, da zu viel Feinde ihm selbst 
im Rflcken seien, aber er solle die Regierung 
seinem Ohm, dem Emir Malik aba zoheir, tiber- 
tragen und unbesorgt reieen. So geschieht es 
und der Spielmann Nacir geht als Wegeweiser 
mit, bis sie nach 6 Monaten ihr Reiseziel er- 
reicheu. Der Fdhrer kundet ihre Ankunft au; 
Zein eddln reitet dem Sirhan eutgegen mit seinen 
Brtidern und Gefolge und nimmt ihn und seine 
Begleiter freundlich auf Nach 7 Tagen berath 
Zein eddln, was sie dem Sirhan gegenflber zu 
thun haben; es wird beschlossen, den Wezlr 
'Aun an ihn zu achicken und nach seinem Be- 
gehr zu iragea. Sirhan erz&hlt dieaem, sein 



No. 9204. 



GROSSE ROMANE. 



171 



Zweck sei, sich hier eine Frau zu holen: bo 
babe ihm eein Vater geboten. Als die firflder 
dies erfahren, beschliessen sie, jeder von ihnen 
eolle seine Frau fragen, welohe besonderen Eigen- 
scbaften und YorzOge ihre Tochter habe; dann 
wpllten sie die vorzuglichste dem Sirhan zur 
Fran geben. In Folge dessen erhalt er die 
Tochter dee Zein eddln und der Selma, genannt 
Lift., zur Braut; sie erhalt kostbare Aussteuer 
und wird mit Dienerschaft ihm fibergeben, dass 
er sie unberuhrt und ohne Schaden in sein Land 
briDge und dort heirathe. Am 20. Reisetage 
gelangen sie zum Feuerthal und zu den Schwefel^ 
bergen (^^Si\ ^Ls-j JjJ\ .c^). Sie lSsst ihn 
bitten, den Tag zu rasten und in der kuhleren 
Nacht weiter zu wandern. Dies geschieht ; 
jeder lagert sich, so gut er kann; Samma ruht 
in ihrem Zelt, von jeder Kleidung entblosst, 
von ihrem langen schwarzen Haar eingehftllt. 
Sirhan findet in seinem Zelt, das dem ihrigen 
gegentlber steht, keine Ruke; er denkt des Ver- 
botes, sie zu beruhren, bevor sie in seiner Heimat 
sind, und ist neugierig zu wissen, ob sie schon 
oder hasslich sei ; in letzterem Falle mochte er 
sie dem Vater zurQckschicken. Er schleicht 
sich zu ihr, sieht sie ganz schwarz, halt sie 
fur eine Negerin, holt sein Schwert, um sie 
zu todten. Als er zuruckkommt, hat sie sich 
auf die andere Seite gelegt; er sieht nun ihre 
Weisse und Schonheit und bei ihr ein kostlicb 
strahlendes Geschmeide. Er nimmt es mit sich, 
um es draussen genauer zu betrachten ; da schiesst 
ein Vogel herunter, nimmt ee fort und fliegt 
damit weg. Er lauft. hinterdrein, fallt frankiechen 
Schiffern, deren Capitan Uj^^j heisst, in die 
Hande; er schreibt, was ihm zugestoseen, mit 
Blut aus seinem Finger auf ein Brett; sie fuhren 
ihn gefangen mit sich. Er wehklagt, erzahlt 
dem Capitan, wer er sei ; der trdstet ihn damit, 
dass er ihn zu Hause zum Ober-Sauhirten machen 
wolle, er hatte noch 10 andere Sauhirten seines 
Glaubens daselbst. So geschieht es, er bleibt 
in diesem Dienst 30 Monate. Inzwischen hat 
Samma bei ihrem Erwachen ihr Diadem vermisst. 
Niemand hat es, Sirhan wird vermisst, seine 
Eleider sind da. Man sucht nach ihm vergebens. 
Die vornehmsten Begleiter, Rizq, FaYd (*Xjli) 
und Qai'd zanken sich um sie, joder hat Lust 
zu ihr und will ihr Sirhan ersetzen. Sie schickt 
zu Jedem, ohne Vorwissen der Anderen, Bot- 
schaft: er solle schweigen, er sei der Auserwahlte. 
Als Nachts die Reise fortgesetzt wird, weiss sie 



sich die Kleider des Sirhan zu verscbaffen, zieht 
sie an, legt ein Schwert um und reitet davon, 
denselben aufsuohend. Sie kommt ans Meer, 
findet das Brett, worauf er sein Schioksal ge- 
schrieben hat, und ist tief betrttbt: schreibt dann 
auch ihre Gescbichte darauf. Matrosen eines 
dort ankernden Scbiffee, dessen Capitan Andrea 
heisst, finden sie in ihrer Verkleidung, halten 
sie ffor einen jungen Mann; sie nennt sioh qU*«; 
jene bringen sie mit ihrem Pferde zu Sohiffe 
und segeln ab. Ihre Traurigkeit sucht der 
Kapitan zu entfernen ; er sei ein junger Mann, 
der seinem veratorbenen Sohne gleicbe; nun 
habe er nooh eine Tochter Namens o^il»>, mit 
der wolle er ihn verheirathen. Sie geht sohein- 
bar auf den Vorechlag ein. Sie kommen ane 
Land, treten in das Haus des Capitans, dessen 
Tochter entbrennt in Liebe, sobald sie den ver- 
meintliohen Jungling sieht; er wird bei ihnen 
aufs Beste verpflegt und gekleidet, und als er 
am Christfest in die Kirche geht, blendet und 
verwirrt seine Schonheit Alle. Auch der Kdnig 
Simeon C^y-^) wird seiner ansiohtig, verliebt 
sich in seine SchSnheit, Andrea tritt ihn an 
diesen ab, er wird sein ThQrhuter und erhalt 
seinen Platz so, dass jener ihn stets sehen kann. 
Der Ruf seiner Schonheit verbreitet sich. Auoh 
des Konigs einzige Tochter qLJ{ ^ sieht ihn 
zufallig und wird Sterbens verliebt in ihn. Ihre 
Mutter aJtjjw* fragt die Liebeskranke naoh der 
Ursache ihres Leidens; darauf geht sie zu dem 
Konige uud bittet ihn, seine Tochter dem Thflr- 
htlter zur Frau zu geben; er aber wird zornig 
und verweigert es. Nun droht die Toohter sioh 
ein Leides anzuthun, die Mutter rath zur Ge- 
duld. Samman ist inzwischen von Sehnsucht 
nach den Ihrigen erfQllt und weint. Der KSnig 
erfahrt es und ist darilber verwundert; sein 
Wezlr rath ihm, dass er ihm die BesoharYigung 
zuweise, an die er daheim gew&hnt sei. Auf 
Befragen sagt er, dass er daselbst Steuern ein- 
zutreiben habe; seine Hofihnng ist, bei der Ge- 
legenheit Sirhan ausfindig zu machen. Nun 
ubertragt ihm der Konig dasselbe Gesch&ft; 
naoh 3 Monaten kehrt er zuruck imd wird 
ehrenvoll empfangen. Inzwischen hfirmt sioh 
die KSnigstochter um ihn ab; wiederum bittet 
die Mutter den K6nig, jenen ihrer Tochter zum 
Manne zu geben. Dies Mai willigt er ein, 
Tochter und Mutter sind darilber hooh erfreut 
und bereiten die Vermahlungsfeier vor. Der 
Konig theilt nun dem Samman sein Vorhaben 

22* 



1 70 

i V It 



GB088B ROMANS. 



No. 9204—9206. 



salt: ei* leant es zuerst ab, geht danD aber 
darauf ein. Nacb beendigfcer Feier werden die 
Vermahlten beis&mmen gelassen; Samman fiber- 
2assfc sich dem Scblafe. In der folgenden Nacht 
bskehrt er sie zum IslSin und nachdem sie ihm 
feierlioh versprochen hat, ein Geheimoiss, das 
«r ihr mittheilen will, Niemand zu verratbeu, 
ers&hli er ihr seine gauze Geschiohte. Nun 
trosten aicb Beide, forschen such nach Sirlian, 
abe? em Jahr lang vergebens. Da stirbt der 
It Saig. Der Sitte gemass ziehen die Einwohner 
aue dci Stadfc und laseen den KSnigsvogel 
Sieges : derjenige, auf dessen Kopf er sich eetzt, 
pflegt damit bIb ibr Konig anerkannt zu werden. 
Er setzt sich diesmal auf den Kopf des Samman; 
aber da er Moslim ist, wollen sie ibn nicbt flber 
sich, die Christen, zum Herrscher baben. Da 
der Vogel aber em zweites und drittes Mai 
eieb wieder auf seinen Kopf eetzt, sehen eie 
dies ale Gottes Willen an: er wird ihr Konig 
und regiert gerecbt uber sie. — Langst echon 
ist die Schaar, welche deo Sirb&n auf seiner 
Brautfahrt begleitete, heimgekehrt. Vergebens 
batten sie die verlorene Sainnia geencbt; eie 
batten schliesslich our die Tafel gefunden, auf 
welche ihr Scbicksal und das dee Sirban ge- 
sohriebett war. Bei der "Heimkebr gaben sie 
so, dass Sirban mit der Tochter des Zein eddln 
verheirathet und dort zu Lande geblieben sei. 
Aber Malik dringt darauf, die Wahrheit zu 
sagen: worauf denn Rizq erzahlt, was vorge- 
gangen. Sie sind betrubt, melden es dem Abu 
zeid. — ludessen hutet Sirban die Scbweine; 
aber eines Tages in besonders traurigerStimmung 
fallt er in Schlaf: als er aufwacht, sind seine 
Scbweine fort, und er gerath in Angst vor den 
Folgeu bei seinem Herrn. Er findet sie aber 
wicder, ist binfort acbtsamer. Eines Tages liegt 
er unter einem Baum, da beschmutzt ihn ein 
darauf nistender Vogel. Er steigt binauf, dreht 
den Jungen den Hals um und findet im Nest 
daa langst vermisste Gescbmeide der Sanimft, 
ateckt es in einen Ranzel auf dem Rttoken. 
A bonds treibt er die Schweine in den Stall, 
die kleine Tochter seines Henn apringt ihm, 
w\e sic oft zu thun pflegte, auf den Rfloken 
uud reitet auf ihm, das Gescbmeide fallt dabei 
zur Erde und glanzt wunderbar. Sie lauft zum 
Vater und erzablt ihm; der fragt, was er da 
babe und bekounmt das Gescbmeide zu fassen. 
Weiter geht die Gescbichte hier nicht. Ob- 
gleich es nacb der Unterschrift scheinen muss, 



als ware sie hier zu Ende, ist es dooh nicbt 
der Pall. 

Schluss f. 46 s : ,L*9 ^ 5 \J\ 6^^^^ $* 
ouj^ -ss»T v-XS>^ '**e qjs tXMsJt «jLb 5 ixya^i b«X^ 

vS&t,] jy^Jb^ jylrfJi 3^'ji *UaWj A^-b^j «,Ls&y»a 

Uja&j fjn*s* ...UstLwJi 
Sohrift: gross und gewandt, vocallos. — Absohrift 

9205. We. 775. 

2) f.4S-8?. 

8 TO , 12-17 Z. (IS XlP/s; 11— 12'/»x8-8V» OI °). — 
Zosteod: nicht gsus saabar, enoh flecMg. — Papier: 
waieslioli, sieml. stark, etwaa glatt — Titol f.48 a (gaas obos): 

Anfang feblt. Dbb Vorbandene begiant 
f. 44": *JUC« lit j^aLA** »lijJ! (€>*' vsj*2tet Uij 

We. 83), f. l b , 10 bis 38", 6. 

Sohrift: gross, krftftig, dontlioh, vocallos. — Ab- 
ocnrift o. im liesi. 



Schluss f. 87 B : ,w^ 



9206c We. 874. 

38 Bl. 4 to , o. 14—18 Z. (21 x 15«/»5 17-18 X WVi ")- 
Znotand: sismlioh nosanber, anoh fleokig. — Papier: 
gelblicb, sieioiicli stark, etwaa glatt. — Bin band: Papp- 
band mit Ledorraokoo nnd Klappe. — Titel (von gaoz 
nonar Hand) f. l tt : JblS> ^^JU By^ ^ ^J^f cJj4& 

Anfang: ^e jjCs-^ K^i. £ ,JLct jJJI (Jo» 

Dieser Anfang ist von ganz neuer Hand; 
er ist sehr abgekflrzt. — Dem Inbalte naeh 
— We, 831. Hier aber geht die Geschiohte 
von f. 33", 11 an weiter. BarpQma ohrfeigt den 
Sirban, erfahrt, wober er es hat und heisst ihn 
nachsehen, ob er dort vielleioht noob mehr der- 
gleichen finde, giebt aber das Gescbmeide an 
seine Tochter, die erfreut dardber dem Sirban 
ein ungewohnlioh gutee Essen verabreicht. Sie 
scbmOckt sich nun mit dem kostbaren Schmuok, 
zum Neide aller Frauen; das Gerede davon 
komint auch zu den Ohren des Konigs Samman. 
Er lasst sich das Geschmeide von Barcflma 
zeigen und erkennt es als das verlorene. Be- 
fragt, woher er es habe, erklart dieser Anfangs: 
von seinen Vorfahren; dann aber erzahlt er die 
Wahrheit. Zur Bestatigung derselben muss Sir- 
Ban kommeu. Nach einigen Ausfluchten erzahlt 
er den ganzen Hergang in Versen: inmitten 



No, 9206— 9208. 



GROSSE ROMANE. 



178 



dee Gedichts bricht die Erzahlung bier ab mit 
den Worten f. 37": 

Sohrift: gross, kr&fug, flftohtig, vocallos. — Ab- 
scbrift c. 13W /i8*4. _ , . . _ . 

F. 38" enth&H von ganz neuer Hand einige Keeepte. 

9207. We. 758. 
100 Bl. 8", o. 14-16 Z. (21>/sX »5'/s; 14 l /s-16 l /» 
^ Horn). _ Zuetand: ziemlioh gat. — Papier: gelbhcn, 
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit Leder- 

rn'cken. - Titel f. 1*J J^-j-i j/»* f^ O* c* 11 *" 
Anfang f. 2»: ^gJJ} b r Js> *J ^B «*J tfcX«j a 

Der Anfang fehlt. Das bier zueret Vor- 
bandene entspricht im Allgemeinen We. 757, 
f. 97" oben. Es fangt im Ganzen ebenso an, 
wie We. 831 (fiazim giebt vor seinem Tode 
Verhaltungsregeln eeiuem Sohne); gebt dann 
aber noch weiter und enthalt auch noob dasjenige, 
was weiter in We. 874 steht. Der daeelbst an- 
gegebene SchlusBvers steht hier f.83 b , 6. 7. Dann 
folgt das, was in We. 832, f. 1 — 14», 11 steht. 

Schluss f. 100": *^ f U*it ob ^c l^LSl, 
^U^- r£ JL3 vM j**' J&* 3 j*** 

Sob rift: die gewohnliche fluobtigo, etwas unangenehme 
und nioht grade leioht zu lesende Sohrift — Abschrift 
c. »»luu. 

9208. We. 832. 
63BL4">, 11-14Z. (22V»xl6>/8; 15 l /9-17Xll-12 e »). 
Zn stand: lose Blatter und Lagen; ziemlioh unsauber. — 
Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Einband: Papp- 
deckel mit Lederrucken. — Titel f. 1*: 

$i» ^ »>. a j&* iS 3W Ip- U^ 

Anfang f. l b : Ls*~ f ^U^ ^1 6& 

ufjdi 6 u> jtM \ ^u^/... f«» V; 

Nach einer kurzen Zusammenfassung der 
in We. 831 ausflibrlich erzahlten Gescbichte 
beginnt hier f. l b , 9 die ausfuhrliche Erzahlung 
mit der Entdeckung des Geschmeides im Nest 
und wird bis f. 5% 1 so weit gefuhrt, wie bei 
We. 874 angegeben ist. 

Dann geht die Erzahlung so weiter: Samman 
eagt zu Barcttma, er habe kein Anrecht auf 
das Geschmeide, und trotz Widerspruches muss 
er auf daeselbe verzichten und sich davon be- 
geben. Sirhan bleibt bei den Dienern des 
Konige, dieser zeigt ihm sein Interesse, unter- 
halt sich auch mit ihm und verheiest ihm Ver- 
einignng mit seiner geliebten Samma. Er muss 



sie ihm be-sohreiben; dafur versprioht er ihm, 
im ganzen Reiohe alle Frauen zu versammeln, 
damit er sie darunter anssuche; falls er sie 
nicbt wiedererkenne, werde er ihn todten. 
Darauf erzahlt ihm Samman Beine Geschichte, 
mit einiger Abweichung von dem wirkliohen Ver- 
lauf. Darauf lasst er SirMn in dae „Bad des 
Ermordeten" fuhren und daselbst einschliessen, 
damit er dort gereinigt werde. Er aber bringt 
in Angst die Naoht zu. Am folgenden Morgen 
wird er in Todesfingsten gebadet, geschoren, 
prachtig gekleidet, und reitet auf stattlichem 
Rosse zum Sehlosse, wo er auf dem fur ihn 
bereit gestellten Seseel Platz nimmt. Dann 
flibrt der Kfinig ihn zu dem Palaet der Kdnigin 
( . L*iV J>\): dort speisen alle drei an Einem Tische; 
aber trotz des ubervollen GlOckes, das ihm zu 
Theil geworden, bittet er doch urn Erlaubniss 
zur Heimkehr in sein Land, urn zu forschen, 
was aus seiner &amma geworden eei. Da lachen 
die beiden Frauen zu seinen Seiten und Samman 
fragt, ob ihm nicht die Frau zu seiner Rechten 
gefalle? — Er habe sie als Frau eines Anderen 
gar nicht angesehen. — So sieh sie doch an, 
eagt der K6nig. — 1st das deine Frau? — 
Ja: aber bleib hier, lass von dem Gedanken 
an Samma, und ich trete dir meine Frau ab. — 
Nimmermehr, mir liegt einzig an Samma. — 
Aber du muest, eonst schicke ich dich zurttck 
an Barcama. — Da bequemt er sich und wird 
Mann der UJ!y^ und bringt mit ihr 20 Tage 
zu. Alsdann fragt er den K6nig, ob er Nach- 
richt von Samma habe. AHerdings, sagt dieser; 
auf der Ineel so und bo sind 2 Mftdchen dieses 
Namens; du sollst so lange in meinem Reich 
die Streitigkeiten an meiner Stelle schlichten, 
bis ich sie hole und dir vorstelle: ist dann 
eine derselben deine Geliebte, so ist es gut; 
sonst suchen wir weiter. Er ist es zufrieden; 
der K6nig aber geht nach einiger Zeit mit der 
.1A\ J>\ ins Bad, zieht Frauenkleidung an, jene 
wechselt auch ihren Anzug; "so lassen sich beide 
durch die Amme jA^ zu Sirnan fohren. Auf 
sein Geheiss nehmen sie die Schleier vom Ge- 
sicht: er aber erkennt beide nicht. Da sagt 
Samman: dies ist die Frau, der du 20 Tage 
beigewohnt! Da erkennt er ihre Zuge. Doch 
wer bist du, fragt er die Andere. Da giebt 
auch Samma sich ihm zu erkennen durch ein 
l&ngeres Gedicht (19 b > Er nimmt sie nun 
auch zur Frau und ffihrt mit Beiden ein frdh- 
liches Leben. Drei Monate herrecht er nun 



174 



GROSSE ROMANE. 



ttber das ohrisiliche Reich : da denkt er an seine 
Heimat und sehnt .sich zu den Seinigen zurdck, 
ebenso auch Sammft. Dieae i 8 t echwanger und 
sie furchtet auoh echon daher bei den Unter- 
taanen, die sie als K6nig beherrsoht, uble 
J^acbrede. Wie sie aber fortziehen sollen mit 
ihren vielen Schatzen, wissen sienicht, namentlich 
meint Sirhan, se in Verstand habe durch seine 
Beschaftigung als Sauhirfce gelitten; also nidge 
Saniuia auf Mittel und Wege einnen. So wird 
denn angeblich eine Wallfahrt nach Jerusalem 
unternommen; auch Zahr elban, in den Plan 
eingeweiht, ist einverstanden, mit ihnen zu 
gehen; sie sei auch ihres Glaubens und schon 
sent 2 Monaten echwanger, wolle daher nicht 
aliein im Lande zurflckbleiben. In der Ab- 
wesenbeit des K6nigs soil Barcttmft und Andere 
die Rechtspflege ausuben. Mit vollgepackten 
Schiffen segeln sie ab und kommen nach einigen 
fagen m den moslimischen Hafen, wo er am 
Strande Zelte fur sich und die Seinigen auf- 
echlagen lasst. Rathlos, wie er die Sch&tze aus 
den Schiffen aus Land bringe, ohne in Verdacht 
z» geralhen oder auf Widerstand zu stossen bei 
deu ohnsUicben Kapitanen und Matrosen der 
Schiffe, triffter zufallig auf Araber aus Gazza, 
die ihm ihren Beistand versprechen. Li der 
fhatuberfallen sie die Schiffsmannschaft, todten 
me. bnngen Alles aus den Schiffen ans Land, 



No. 958)8. 



i t * \ ii . ^^ — " vmucu »"» -Liana, 

er lohnt Allen reichlich, weit und breit kommen 
die Leute ihm ihre Achtung zu bezeigen. 
Dann bncht er auf, schiokt aber vorauf einen 
Lauier — da es keine Dromedare zu Lande 
giebt _ mi t etoem Brief an die Seinigen im 
Lande «oL* 5 l.^t, sie von seiner Ankunft zu 
benachnchtigen. Der Bote weiss zwar nicht, wo 
dies Land liegt und wo die Bena hUal wohnen: 
er aber sagt ihm, es liege 2 Monate entfernt 
osthch von Bagdad. Er kommt glttcklich an 
der brenze des Landes an, findet das Volk in 
knegenecher Bewegung, erfahrt von einer Alten, 
die er fragt, dass seit der 3 jfthrigen Abwesenheit 
ihres Komgs S.rlian alle Jahre Feinde ins Land 
fallen und dies Jahr ein Heer von 200000 
jfidischen Reitern aus ^ sie Qberfallen habe. 
Der einzige, der ihnen helfen konne, wohne in 
weiter Feme: das sei Aba zeid. Der Bote 
ksst sioh die Richtung zeigen nnd eilt davon, 
erzfihlt ,hm von Sirhan's Rettung, von den Zu- 
atanden ,n \ if J\ und bittet ihn, zu helfen. Er 
bncht sofort auf, sie kommen eilig an und bringen 
den Feinden erne grosse Niederlage bei. Die 



Bena hilftl danken dem Aba zeid for seine Hfllfe 
und er besucht seine Mutter L*J.f und seine 
Schwester «^. Die Feinde, mit denen er sohon 
truher siegreiohe K&mpfe gefohrt, halten weitere 
Anstrengungen fur vergeblich, so lange er den 
BenQ hdftl beistehe; aber ihr Konig, Namens 
>V, widersetzt sich dem Abzuge; er wolle am 
folgenden Tage ihn im Zweikampf besiegen. 
Aber sie werden v6llig au%erieben, die Sieger 
tneilen sich in ihrer grossen Beute, nur Aba 
zeid lehnt jeden AntheU davon ab. Er erz&hlt, 
wie der Bote ihm Naohricht gebracht habe: als 
aber die Bena hilftl von keinem Boten wissen, 
kommt dieser herbei und flbergiebt dem Aba 
zeid den Brief des Sirhan, den er zu Aller 
Freude vorliest. Der Bote wird reich beschenkt, 
das Heer der Bena hilftl zieht mit ihm dem 
Sirhan entgegen. Sie treffen ihn, sind Alle 
hooherfreut, und er erz&hlt dem Aba zeid und 
den Bena hilftl ausfuhrlich alle seine Erlebnisse. 
Dann kehren sie urn mit ihm in ihr Land, der 
Bote aber erhftlt Erlaubniss, in seine Heimat 
zurflckzukehren; sie werden auf das Freudigste 
von Allen begrusst und beschenkt. Aba zeid 
will in sein Land zurflckkehren ; da steht Zeid 
elhail, ein Sohn des ^ ein ausgezeichneter 
Keitersmann, auf und bittet ihn urn Erlaub- 
niss, seine Schwester «*& 2U heirathen; er 
erhftlt dieselbe, da auch die Verwandten ein- 
verstanden sind, und heirathet sie und bekommt 
mit der Zeit von ihr einen Sohn, der ,.,1„xj 
genannt wird. Aba zeid kehrt heim, SirnSn 
regiert die Bena hilftl und hebt ihr Ansehen. 
ij,inige Monate nach seiner Rfickkehr geb&rt 
Sammft einen Sohn, der den Namen Hasan er- 
hft t; und 2 Monate spftter Zahr elban gleich- 
faUs einen Sohn, der Selmftn genannt wird- 
jede von ihnen bekam Qberhaupt 5 S6hne und 
5 Tochter. Nftmlich Sammft noch: den «Lu 
•oL^Ou und ^ und die 5 Tdohter: ^iT.1 
gt-S ^i^, b/, y» ; und Zahr elbfin die^Sohne: 
Selman, ^ (der auoh ^^Jf ^ genannt 
wurde), ^U* y,U und ^ und diT T6ohter: 
**rfj» JSP» jjn*, »>o und A^bli. Hasan wftohst 
heran, zeichnet sich in alien Stttcken aus, ist 
bei Allen beliebt, ist zuverlSssig, wahrhaftig, 
fromm, sehr wohlthfttig und mildherzig, auf 
den Ruhm der Freigebigkeit semes Vetters 
Abu zeid gleichsam neidisch und eifersuchtig. 
Auch war er ein tfichtiger Reiter und Krieger 
mit seiner Sohaar von 5400 Mann, von 
denen er 3 zu seinen Busenfreunden machte: 



No. 9208. 



GROSSE ROMANE. 



176 



„-&* ( ^ J fcLj J JI, plk/ty* (*■£"*£ und <>U> j**!ft : Bie 
waren zugleich seine Vettern. Da aber seine 
Freigebigkeit seinem Vater SirBan ubertrieben 
fl vorkam, empfahl er ihm Sparsamkeit und eetzte 
ihm die Einkunfte aus 4 Stadten zum Unter- 
halte aus. Da sie aber bald vertban waren, bat 
er den Vater urn neue Mittel: Freigebigkeit 
bringe Ruhm. Aber der Vater, tlber seine Ver- 
BcbwendtiDg bose, schlug es ihm ab und drohte, 
wenn er sioh nicht andere, ihm alle Mittel zu 
eutziehen. Weinend geht der 1 4jahrige Jungling 
zu seiner Mutter Samma, die ihn tlber Alles 
liebte, und erzahlt ihr den Vorfall. Sie tr&stet 
ihn; wenn er etwas brauche, solle er sich nur 
an sie wenden, sie wolle ihm ohne Vorwissen 
dcs Vftters geben, sie kenne die Schatzschlussel. 
— So gieb mir sofort 3 Beutel, die ich an die 
Armen draussen vertheilen will; sie warten auf 
Geld, und ich kann doch nicht eagen, dasB ich 
uichts babe. VertrSste sie auf morgen, da sollst 
du eine Kiste mit 100D0 Dinaren haben und 
so jeden Monat. Nun ist er wieder froh und 
lebt so 6 Jahre in dieser Weise fort. Da tritt 
eiue Hungersnoth ein, SirBan beruft eine Ver- 
^ snromlung und scharft Allen Sparsamkeit ein, 
▼' bei Todesstrafe. Jeder soil einen Pfttrtner an- 
stcllen, der Fremde und Bummler fortweist, bis 
die Theurung vorbei sei. Sein Sohn Hasan aber, 
obgleich von Freunden gewarnt vor den Folgen, 
will sich nicht daran kehren; alle Hungrigen 
und Fremden finden bei ihm reichliche Ver- 
pflegung. Daruber wird sein Vater sehr b6se 
und schickt denOberdiener iijo mit einer Sohaar 
ihm vors Haus, alle Bettler und Fremden fort- 
zuweisen. Als nun Niemand kommt, ist Hasan 
erstaunt, wie das zugehe, ,-£1^11 giebt ihm den 
Grand dafttr an. Da tritt zu ihnen sein junger 
Diener, \kJum mit Namen, Sohn des \&Jo, und 
erzahlt, sein Vater stehe vor der Tbur und 
webre alien Fremden den Eintritt. In Zora 
erschl&gt er den l$jk, heisst dem i^/*<> sein 
Haupt dem SirBan vor die Fflsse zu werfen, 
zugleich auoh einen Brief, und sich dann eiligst 
davon zu machen, urn nicht sofort den Tod zu 
erleiden. SirBan ist vor Zorn ausser sioh und 
befieblt ihn zu tddten. Verschiedene rathen ab ; 
. es sei den Religions -Satzungen zuwider, sagt 
^ der Qftdl FaKd. Er lfisst davon ab, entzieht 
ihm aber alle Einkunfte; Eeiner solle ihm etwas 
borgen, bei Todesstrafe. Da dieser in alter 
Weise fortfuhr zu verschwenden, ging ihm bald 
sein Vorrath aus; dann verkaufte er Waffen, 



Gerath und alles Besitzthum und verthat es, 
bis auch dies bald zu Ende war, und er sohliess- 
lich nur noch in Kleidung eines Bettlers selbst 
einherging. Da blieben die G&ste fort, seine 
Anh&nger abor braohten ihm von ihrem Ver- 
mdgen, er aber lehnte die Annahme ab. Auch 
die Eraire, welche von seiner Lage unterrichtet 
waren, boten ihm, ohne Wissen des SirBan, ihre 
Unterstutzung an, ebenso auch seine Mutter: 
aber er lehnte Alles ab. Die Mutter war dar- 
uber tief betrtibt und theilte auf Befragen dem 
SirBan den Grund rait. Er wurde weich und 
Hess ihm eagen, sein Vater wolle ihn sprechen. 
Er kommt an in seinem armlichen Anznge, urn- 
geben von seinem, 5400 gut berittene Diener 
z&hlenden, Gefolge. Er erzahlt seinem Vater, 
wie er Alles fortgegeben und verkauft und sich 
damit einen Ruhm erworben habe, der nicht 
vergehen werde bis zum Jungsten Tage. Darauf 
versetzt der Vater: wer Nichts hat, ist Nichts. 
Aber wenn du jetzt begriffen bast, was es heisst, 
Geld haben oder nicht und wenn du hinfort so 
handeln wills t, wie Andere, will ich dir das 
Verthane wiedergeben und es soil dir an nichts 
fehlen. Aber der Sohn bleibt unverbesserlioh, 
er lehnt Alles ab; seine Natur kfinne er nicht 
andern; er hoffe auf Gott; auf Leiden folgen 
Freuden. Da grade kommt Botschaft, dass 
Aba zeid zum Besuche korame, SirBan und 
Gefolge und auch Hasan mit seinen Leuten 
reiten ihm zum Empfange entgegen. Jener er- 
fahrt von Hasan und spricht mit ihm von seiner 
Lage; er solle nur getrost sein, wenn er wieder 
zu Hause, wolle er ihm 20 Kameelladungen 
Geld schicken; aber auch dies Anerbieten lehnt 
er ab. Aba zeid besuoht nun seine Eltern; 
seine Schwester hat einen Sohn, Bedrttn genannt 
[sein Vater ist 2 Jahre naoh seiner Geburt ge- 
storben. — Ein Jahr sp&ter stirbt auch die 
Mutter; sein Ohm «U» zieht ihn auf und mit 
ihm seine eigene gleiohaltrige Tochter, f. 52*. 
Dardber handelt ausfflhrlicher eine andere Er- 
zahlung]. Taglich finden Festlichkeiten statt 
bei einem der dortigen Emlrt. PlOtzlich kommt 
eines Tages ein Haufe von 100 Reitern und 
nahet sioh weinend dem SirBan. Ihr bejahrter 
Aniuhrer erzahlt: sie seien aus q*<J! *1juj«o und 
aus dem Lande OJ » £1*. Ihr K6nig Namens 
,J31\ «5iUI sei gestorben und habe eine Tochter 
M j. und einen Sohn qU*L« hinterlassen. Eines 
Tages, als dieser, der dieRegierung abemommen, 
auf Jagd geweeen, hatte ein frflnkischer Christen- 



170 



GROSSE RGMANE. 



No. 9208. 9209. 



haufe aus dem Lande Uj^ (?U>jjj) uuter An- 
fahrung des ^UJi „jjUi sie uberfallen, ausge- 
plundert und den zurtickkehrendenKonig eamtat 
vielea Anderen gefangen weggefuhrt. Nun sei 
haJ» die Regentin, sber es sei zu besorgen, dass 
dieFranken nochmale sie uberfallen und plundera 
warden: daher bitte eie, auf Beinen Rath — er 
heisse Mas'Qd und sei ihr Wezlr, wic er dies 
such eobon frtiher bei ihreni Vater und Bruder 
gewesen — , dass Sirfian ihr Reich bescbutzen 
moge. Zugleich iiberreichte er ihm Briefe von 
der K6nigia und anderen vornehmen Frauen des 
Landes, die zugleich Schleier und Haarlocken 
enthielten. Da braohen die Bena hil&l vor 
Ruhrung in Thr&nen aus, aber Abfi zeid, der 
auoh zugegen war, rief ans: was sollen Thrilnen ? 
zieht euren Glaubensgenoesen zu Htilfe, ich gehe 
rait; aber gebt mir erst den Brief der Konigin 
zu leeen! Er Job und brach auch in Thranen 
aus, dann las er ihu vor. Darauf entliess Sir- 
hau die Gesandtechaft mit der Zusicherung, er 
werde kommen, sie in Schutz zu nehmen, sie 
Belbst aber eolltcn sich auoh in Vertheidigungs- 
stand eetzen ; und an die Konigin gab er einen 
Brief dem Mas'fld mit. Nach der Rtlokkehr 
uborgiebt er ihr denselben, etattet Bericht ab, 
versammelt die Vornehmen aue dem ganzen 
Lande ('Aden, Zebld etc.), rflstct sie mit Allem, 
was sie brauchen, Waffen und Pferde und Ge- 
riithe, reiohlich aus, so dasb sie meinen: am 
besten ware, er wurde ihr Herrecher. Worauf 
er antwortet, es falle ihm nicht ein, treulo8 zu 
werden. Dann theilt er mit, dass Sirhan und 
die Beau hilal ihnen zu Hfilfe kommen wurdcn. 
Sie trefen die nSthigen Vorbereitungen. Sirhan 
aber berltth sich mit den Seinigen : Rizq soil in 
StehVertretung Sirhan'e regieren, dieeer zieht 
alle Krieger ausammen, Abu zeid sohreibt seinen 
Brtidern ,*slx> und ^^ ihm mit der Halite 
seiner Truppen bis nach Eljemen entgegenzu- 
kommen, Hasan (SirBan'e Sohn) reitet mit seinen 
5400 Kriegern gleiohfalls mit, er selbat in eei- 
nem armliohen Aufzug, da er die vom Vater 
angebotene AusruBtung abgelehnt hat. Sie 
kommen naoh Eljemen, auch die entbotenen 
Truppen des Abu zeid kommen an, 45000 
Mann, der Wezlr Mas'ttd zieht ihnen entgegen ; 
cio sohlagen die Zelte draueeen auf Wiesen 
und unter Baumen auf und die Konigin *^3» 
ecbroibt, erfreut fiber ihre Ankunft, einen Brief 
an Sirhan und tr%t ihm ihr Reich an. Demit 
brioht dieser Band ab. 



Sohluss f. 63 b : ka^> kza£/> UJts iCjlyM Jls 

Die Fortsetzung s. bei We.759 (f.62 b g:). 

An dem Gedicht f. 43" fehlt der Anfang, 
5 Verse (= We. 759, f. 41°). 

Sohrift: f. 1 — 42 etw&s blass, ziemliob gross, gewaodt, 
voo&llos. Von f. 48 en viel aohw&rzer, grSsaer, Ehnliohe 
Band, vielleioht dieselbe wie vorhin. — Absohrift o. lM> /iej«. 

9209. We. 775. 

1) f. 1—4®. 

172 Bl. 8 V0 , 14— 16 Z. (16x10,; 18-13 X 8 om ). — 
£ustand: nioht ganz sauber. — Papier: weias, dunn, 
glatfc. — Einbaad: Pcppbd mitLederr&cken.— Titel f.l 6 : 



..UB 



j»». 



JMuCv ryyi.d 



Anfang; D Upt iy&\ . . . d^ b Ja*«L Lj 
j,.e>j S&s> ^Xi iXss-t j^ jy>f? **J D ^5 (c^LgJ' 

= We. 831 u. 832, bis f. 20. — Obgleich 
die vorliegende Geschiohte denselben Gegenstand 
bebandelt, weioht sie doch so erheblioh ab, dass 
ein Auszug n6thig erscheint. 

K6nig yy>y? herrscht uber die Benu hilal, 
hat aber trotz vieler Frauen keine Kinder. Eines 
Tages besucht ihn ein Derwisoh: er klagt ihm 
dies und fragt, ob er kein Mittel wisse, urn 
Kinder zu bekommen. Ja wohl, sagt dieser; 
geh in das und das Land, freie dort die Tochter 
eines der Angesehenen und du wirst deinen 
Wunsch erreiohen. Er begiebt sich in das be- 
sohriebene Land, wird freundlioh aufgenommen, 
nach 3 Tagen nach dem Zweok des Besuches 
gefragt. Nachdem er denselben angegeben hat, 
geben sie ihm ein sohdnes Madchen zur Frau, 
er reist zuruck und seine junge Frau genest 
nach Monaten einee hubschen Knaben, der- den 
Namen f^ erhfilt. Er wird in Wissenschaften 
und ritterlichen Kunsten erzogen; dann stirbt 
sein Vater, nachdem er die Grossen und die 
Wezlre hat Gehorsam gegen seinen Sohn schwo- 
ren lessen. Nach seinem Tode herrscht Hazim, 
heirathet und erhalt naoh 2 Jahren einen Sohn, 
der don Namen cj^yM erhalt. Er wird gut 
erzogen, legt sich namentlich auf ritterliohe 
Kilnste und auf Jagd und zeiohnet sioh darin 
aua. — Er ist 20 Jahre alt geworden, kehrt 
eines Tages von der Jagd heim, trifift seinen 
Vater todtkrank an: die Grossen seines Reiches 
umstehen ihn wehklagend. Sirh&n eetzt sich 
weinend an eein Lager, der Vater giebt ihm 
Verhaltungsregeln und oagt, er solle nur Eine 



No. 9209. 



GROSSE ROMANE. 



177 



aue guter Familie heirathen und musse er auch 
noch so weit darum reisen und 6ollte die Be- 
werbung auch noch so lange wahren. Dann 
scharft er den Grossen des Reiches ein, ihm 
Gehorsam zu leisten und stirbt. SirBan wird 
Konig. Fftnf Monate etwa sind vergangen, als 
er an die Vorschrift 6eines Vaters denkt, eine 
Adlige zu heirathen. In dem Augenbliok treten 
die Wezire und Grossen ein und stellen ihm 
vor, er solle heirathen: jeder von ihnen habe 
eine schone Tochter. Er aber lehnte ihr An- 
erbieten ab und erinnerte sie an das 6einem 
Vater gegebene Versprechen. — Funf bis sechs 
Monate spMer denkt er wieder an die Sacbe 
und wohin er sich wenden solle, als 3 Spielleute 
eintreten. Er unterhalt sich mit ihnen und fragt, 
ob sie, die so weit herumgekommen seien in der 
Welt, Einen keDnten, der so groase Heere habe, 
der uoch freigebiger und in Aneehen und Ge- 
schleohtsadel hober und vornehmer Bei? er wolle 
sie reichlich belohnen, wenn sie seinen Durst 
nach Belehrung darflber stillten und die Wahr- 
heit sagten. — Nun erzahlen sie, dass in dem 
Lande des Anaehens und Gesohlechtsadels drei 
Emire, und zwar Bruder, wohnten, deren jeder 
eine unvergleichlich schdne Tochter habe: ihre 
Namen seien Zein eddln, Sems eddln und 
MuBjl eddln; sie seien freigebiger, machtiger, 
reioher und adliger als er, und zwar bei weitem. 
Die Namen der Madchen aber seien: Samma, 
SlBa, Sauka. Als Nacr eddln, der Spielmann, 
mit Besohreibung derselben zu Ende ist, fireut 
sich SirMn sehr und fragt, wie weit das Land 
entferat sei. — Er antwortet, 6 Monate Wegs: 
sie wurden, wenn er wolle, ihn begleiten. — 
Nun lfiSBt er dJ&, seinen Ohm, und Rizq ed- 
doreidl und die anderen Emire rufen, theilt ihnen 
seinen Plan mit, wahlt 1000 Reiter zur Be- 
gleitung aus und reitet mit ihnen, so ecbnell er 
kann, fort und kommt endlich am Ziele an. 
Er schiokt einen Reiter vorauf, Beine Ankunft 
zu melden : sofort kommen ihm die Emire ent- 
gegen, bewillkommnen ihu und nehmen ihn auf 
das Ehrerbietigste auf. Nach 3 Tagen kommt 
Zein eddln mit seinen Brudern und fragt nach 
dem Grande seines Kommens: fliehst du vor 
Feinden? wir stehen dir bei; willst du bier 
gesten? sei willkommen jahrelang. — Nun sagt 
er ihnen den Zweck seiner Herkunft und Zein 
eddln fragt seine Bruder um ihre Ansicht: Jeder 
solle eeiue Frau nach den Eigensch&ffcen seiner 
Tochter feagem die vorzflglichste und beredtste 

HAHDSOHRIFrgS D. E. BIBL. XX. 



wollen sie ihm geben, auch wenn er keine 
Morgengabe fur sie zahle. — Die Bruder frageu 
ihre Frauen; die des Einen sagt, die Tochter 
sei tadellos, nur habe sie einmal eine Probe der 
Naschhaftigkeit gegeben; die andere sagt, sie 
ist tadellos, aber als kleines Kind hat sie auf 
einem Lappen gelutscht; Zein eddm's Frau aber 
sagt, meine Tochter hat keine einzige schlechte 
Eigenschafl. InFolge dessen ruft er sie,schmiiokt 
sie auf das prachtvollste , fuhrt sie zu SirB&n 
und dieser ist hooherfreut, dass er seine Tochter 
Samma ihm geben will. Der Heirathscontract 
wird aufgesetzt, Feste gefeiert und als SirBan 
an die Abreise denkt, legt ihm der Vater die 
Verpflichtung auf, mit seiner Tochter die Heirath 
in seiner Heimat zu begehen und unterwegs ihr 
nicht zu nahen. Er geht diese Verpflichtung 
ein, dann reist er mit seinen Leuten ab, nimmt 
Samma in einer kSstlicb geschmilckten Sanfte 
mit; ihr Vater begleitet sie mit grossem Gefolge 
bis zum Abend. Dann nimmt er bewegt Ab- 
schied, Samma vergiesst heisse Thranen : darauf 
trennen sie sioh. Unbehelligt von widrigen Zu- 
fallen geht ihre Heimreise von Statten: eineo 
Tages aber lagern eie auf eioer Wiese an einem 
Quell, man schl&gt fur SirBan ein Zelt auf, 
ebenso fur Samma nicht weit von ihm ab, in 
einiger Entfernung lagert das Gefolge. Er geht 
in eein Zelt, zieht die Kleider aus und legt sich 
schlafen. Da aber der Schlaf Bich nicht ein- 
Btellen will, geht er vors Zelt, spaziert hin und 
her, in Grflbeleien, sieht ihr wunderschSnes Zelt 
und denkt: ist dielnhaberin desselben so sch6n, 
das ware ja herrlichl — Noch hatte er sie nie 
unverschleiert gesehen und dachte: aber wie, 
wenn ein h&ssliches Weibsbild darin ware? Ich 
will doch einmal der Sache nachspttren, trots 
des Eides an meinen Schwiegervater. Ich will 
ja auch nichts als einen Kuss, wenn ich sie scbon 
finde, und sie soil mich auch gar nicht sehen. — 
Er geht also hinein^ tritt nahe zu ihr; sie liegfc 
schlafend da, einer 6arl gleich, auf ihrem Ge- 
aicht ein kostbares Tuch, ihre Haare lose herab- 
fallend, die KnSpfe ihres Gewandes losgemacbts 
er hebt das Tuch, voll Schonheit und Liebreia 
liegt sie da, das Auge geschlossen, Sohweiaa 
perlt auf ihren Wangen, Honig tropfolt von ihreis 
Lippen: er kuast ihre Stirn, fasst ihre Hand, 
will ihreu Naeken kuseen: da eieht er an ihrem 
Halse ein Geschmeide von Edelsteiaen, das die 
Augen entziickt, desaen Gleicbea er nie sab. 
Er lost es ab von ihrem Halee, deckt das Tuch 

23 



178 



GROSSE ROMANE. 



No. 9209. 



fiber ihr Gesioht, geht beraus, zieht das Ge~ 
echmeide hervor, urn sich an dessen Anblick 
im Sonnenschein zu freuen: da schiesst ein 
Vogel wie der Blitz berab, reisst 68 aus seinen 
Hftnden und fliegt damit fort. Er setzt ihm 
nach, verfolgt ihn bis zur Meereskfiste, die nicht 
weit entfernt war; der Vogel wirft sich in die 
Wogen, er aber bleibt rathloB am Ufer, hin- 
und hergehend: da kommt ein frfinkisohes Schiff, 
die Matrosen eteigen aue, ergreifen ihn, legen 
ihn in Eisen: vor Schreck und BestUrzung ist 
er fast dem Tode nahe. Der Kapitan des Schiffes 
NamensBarpdma lfi68t ihn durch denDolmetscher 
befragen, wer er sei? Unter Thr&nen sagt er, 
er heisse Sirfiftu. — Du bist offenbar von vor- 
nehmem Hauae, wie kommt's dass du nur mit 
einem Hemde bekleidet bier bist? erzfthle mir 
deinGeheimnissl — Es ist mir schlecht ergangen; 
hatte ich Lanze und Schwert, wttrde ioh dir 
fiber mich Auskunft geben. — Nun geht er an 
die Meereskfiste und schreibt seine Erlebnisse 
auf ein Brett daselbst. Dann theilt der Dol- 
metBoher Alles dem Kapitan mit, Sirlian, der 
ohnmachtig hingefallen ist, wird durchgeprflgelt 
und gebunden ins Schiff geworfen, er echreit um 
Hfilfe, sie aber licbten die Anker und fahren ab. 
Inzwischen iet Samma erwacht, vermisst ihr Ge- 
schmeide, sucht Sirhan in seinem Zelt, zieht 
seine Eleider an, gttrtet eein Schwert um, geht 
seinen Spuren nach, kommt ans Ufer, liest die 
Schrift auf dem Brett, erfahrt, dasB er gefangen 
ist. Sie wehklagt, dann schlaft sie erscbopft 
am Ufer ein. Ein frfinkisches Schiff wirft dort 
Anker; der Kapitan, Andrea mit Namen (^.^ul), 
steigt aus, sieht einen schdnen Jangling dort 
liegen. Derselbe nennt sich q^> sagt, er sei 
hergekommen, um einen vermissten Freund zu 
sucnen, fragt, ob sie ihn vielleicht gesehen batten? 
Nein, sagt der Kapitan, aber wenn wir Einen 
gefangen nebmen, muss er bei una die Schweine 
huten und sich arg plagen : du hast aber nichts 
zu ffirohten, ich aehme dich zu mir, Kciner soil 

dir zu nahe kommen: auf und folge mirl 

Sie nimmt Abscbied vom Land, besteigt das 
Schiff, man eegelt ab. — Dem Sirn&n aber hatte 
man den Bart abgeschoren, seine Eleider fort- 
genommen und einen Kittel angezogen und 
500 Schweine zu hfiten gegeben; Samma da- 
gegen hatte die pr&chtigeten Kleider erhalten 
und lebte auf der Insel Hauua (Us*. tUjs*-). Dort 
war es Sitte, bei jedem Pest die Gefangenen 
aufe SchSnete zu putzen und dem Kdnige vor- 



zuffihren : derselbe hiess ^j^avi. Bei dieser Ge- 
legenheit sieht er den Samman, bewundert seine 
Schdnheit, lasst ihn sicb schenken, macht ihn 
zum Wachter bei den Frauen. Er hat eine 
Tochter, Namens ^LJI ^j, die sieht ihn nach 
einigen Tagen, verliebt sich in seine Schdnheit, 
bo dass sie ohnmachtig hiufallt. Sie erholt sich 
wieder, dann sieht sie ihn noch 10 Tage lang 
von ihrem Penster aus, das auf seinen Platz 
geht, wechselt Liebesbriefe mit ihm, wird dann 
krank, gesteht ihrer Mutter ihre Liebespein, und 
diese erwirkt von dem Vater, dass er auf ihren 
Wunsch, den Samman zu heirathen, eingeht. 
Die Hochzeit wird gefeiert, Samman aber halt 
sich von seiner Frau fern und halt sie 6 Monate 
hin. Dann stirbt, nacb einer Krankheit von 
einigen Tagen, ihr Vater OJf *4Ji, und Samman, 
auf de6een Kopf der Konigsvogel sich 3mal 
niedergelassen bat, wird zum Konigausgerufen. 
Eines Tagee kommt er in eein Schloss, will sich 
scblafen legen; Zabr elban kommt ihm etitgegen 
und bittet: befreie mich aus dieser Lege und 
gieb mir Gift. A1b Grund giebt sie an, dass 
er sich ihr immerfort fern balte und sie dies uicbt 
mehr ertragen k5nne. Er vertrdstet sie auf die 
Macht und erzahlt ihr offen seine Geschiohte, 
und trostet sie damit, dass, wenn sie Sirhan 
finden, er sie heirathen und die ersten 20 Tage 
ihr widmen soil, und sie verspricht ihm die 
Wahrung eeines Geheimnisses: sie wollen eich 
fortan wie Scliwestern lieb haben. — Sirn&n 
aber hfitete eines Tages seine Schweine und 
dachte fiber seine Lage nach, dachte auch an 
die Heimat und an Samma und weinte. Er 
Bass unter einem Baum, bolte aus seinem Sack 
eein FrfihstQck — Bchwarzes trocknes Brot — 
hervor und weichte es in etwas Wasser auf 
und harmte sich fiber eein trauriges Loos. Dabei 
schlief er ein, wachte aber von dem VogelgeBchrei 
in den Baumzweigen, die fiber ihm hingen, auf. 
Als ihm vormals der Vogel das Geschmeide ent- 
rissen, hatte er geschworen, hinfort jedes Nest, 
das er trafe, zu zerst5ren. Er stieg also auf 
den Baum, drehte den Jungen im Nest den 
Hals um und vernichtete ihr Nest. Da fiel das 
Halsband zur Erde; er stieg herunter, nahm es 
und kflsste es und weinte vor Preuden, steckt 
es zu sich und treibt die Schweine heim. Er 
tritt ins Haus, die Tochter des Herrn, Namens 
qLX*JI ^jjj, sieht das Geschmeide, nimmt es aus 
seinem Kittel heraus, Iftest es sich von ihm goben 
und er denkt: Samma, der es gehSrt, iot ja fort, 



No. 9209. 



GROSSB ROMANE. 



179 



was soil ich damit machen? Damit legt.-er sich 
schlafen; die Tochter aber legte es sich um 
ihren Hals, dann aber vcrsteckte sie cs vor Vater 
und Mutter. Bei einer Hochzeit aber putzte 
sie sich aufe Schonste und legte den Schmuck 
an; sein Glanz aber erfullte die Raume, alle 
besahen das kostbare Gesclimeide, (iberall sprach 
man alsbald davon , das Gerlicht davon kam 
auch zu Kdnig Samman. Er hort yon seinem 
Wezir, dass es sich bei Barcflma finde und 
schickt bin ihn zu holeu. Darauf tbejlt er 
der Zahr elban die freudige Nachricht mit. — 
Barcflma tritt ein und der Kftnig sagt: du hast 
ein Geschmeide, icb will es unyerznglieb von 
dir haben. '■■■■— • Ich weiss davon nicht das Ge- 
ringste, versetzt er. — Seine Tochter hat es, 
sagen Einige. — Sofort l&sst er diese holen; sie 
sagt, sie babe es von einem Gefangenen, der 
bei ihnen diene, Namena Sirh&n; es sieckte in 
aeinem Rocke, ich nahm es eigenmiichtig an 
mich. Sofort wird Sirban gebolt und befragt: 
dies M&dchen sagt, sie bat dir ein Geschmeide 
fortgenommcn, ist es wahr? — Ich weiss von 
nichts, sie bat mir nichts genomsnen und nichts 
gegeben. — Shhan, sag die Wahrheit, eonst 
werde ich dich hart bestrafen, sagt der K6nig : 
wober haet du das Halsband? — Unter Thranen 
erzahlt er nun aeine Geechichte und beschliesst 
sie, indeia er sagt: ihre Liebe brennt mir im 
Herzen und sie gleicht dir an Schonheit und 
Wuchs. Sainman lacht und sagt: ich bin es 
nicht. — Warest du nicbt der K6nig, versetzt 
Sirhan, so wurde ich sagen: du bist es: aber 
du bist ja ein Mann, sie eine Frau. — Als du 
ihr das Halsband abnahmst, fragt der Konig, 
lag sie im Schlaf auf dem Gesicht oder auf dem 
Rucken? — Auf dem Rucken, ein Tuch lag 
uber ihrem Gesicht. — Hast du mit ihr nichts 
gemacht? — Ich nahm nur einen Kuss, der aber 
Bcblug mir zum Unheil aus. So muss nun ich, 
ein Emir, Schweine huten, der ich ttberTausende 
gebot. — Der K6nig lachte herzlich und sagte: 
es ist dir achlecbt ergangenl — Ja, versetzte 
er, und das Misogeschick hat mich von den 
Beinen gebracbt! Aber wozu das All? kannst 
du mich nicht beimBenden, bo kannst du mich 
ebenso gem tSdten. — Wenn du Samma sahest, 
wQrdest du sie erkennen?— - Freihch, sagte er: 
sie hat ein Maal an der Wange , wie du da, 
und ein Maal am Shm, wie deins ..da, und ein 
Maal unter ihrer Yorderlocke, wie icb an dir 
eebe, und wire ee Bt&tihaft, ich wftrde sagen: 



du bist es selbst. Da stiess der K6nig einen 
lauten Schrei aus: die Soldaten sprangen herbei 
und er rief ihnen zu: ftihrt diesen Teufelskerl 
iu das Todten-Bad (^1 fb*-)! So hiess es, 
weil man in dieeem sehr schonen Bade frtlher 
die Leute umbrachte. — Von dem Regen in 
die Traufe, dachte er; weit ab von den Kfinigen 
ist gut, ihnen nahe sein heisst verderben. Man 
brachte ihn in das Bad, schloss die Thttr ab, 
die Diener gingen fort, er blieb allein, in truben 
Gedanken. Dies Halsband hat mir nun schon 
zweimal Ungluck gebracht, sagte er, nun bringt 
es mir den Todl — Samman indessen liess 
RosenwaBser bringeD, ein reichbesetztes kdnig- 
liches Gewand, schickte Diener, den Gefangenen 
zu baden und zu bekleiden mit dem Gewand. 
Sirban aber hatte die Thar verbarricadirt. Oeflhe, 
eagten sie, der K6nig hat es gut mit dir im 
Sinn. Endlich schlugen sie die Thtir ein und 
fanden ihn im geheimen Kabinet versteckt, holten 
ihn heraus und sagten: bist du verruckt oder 
bestriokt? Nun badeten sie und putzten ihn 
uDd fuhrten ihn zum Kdnig, er aber fragte: 
trftume ich oder wache ich? — Die Uebrigen 
gingen fort, Samman und SirhBn blieben allein. 
Du bist ein KSnigSBohn? — Ja! — So nimm 
diesen KSnigsring und sitz und richte an meiner 
Stelle; macbst du deine Sache gut, so ist es 
schon; thust es aber nicbt, so ist all dein Reden 
schlecht. Ich aber werde dir eine zur Frau 
geben, die schfiner als Samma ist. — Sirfian 
war fiber all dies wie verbltkfft oder im Traum; 
er steckte den Ring an den Finger, setzte sich 
auf den Thron; Samma aber ging zu Zahr el- 
ban, zog sie kostbar an und sagte: von jetzt 
ab wird dir Sirh&n 20 Nachte lang als Gemahl 
angebdren. Dann ging sie zu SirBan und sagte: 
geh in das Zimmer dort, da findest du eine 
SchSne, freue dich ihrerl Darauf ging er hinein. 
Nach 20 Tagen liess sie ihn zu sich kommen 
und sagte: nun gebe Gott dir, die Samma zu 
heirathen. — O k6nnte ich sie nur einmal kussen, 
einmal an mich drtlckenl - Sitz auf deinem 
Thron und richte als K5nig und am Abend 
komine ins Palastzimmer zu Samma, du sollst 
seben, ich fuhre sie zu dir und eie wird dir 
willkommen sein. Er dankt ihr, sie begluck- 
wtinscbt die Zahr elban, beide geben ins Bad, 
putzen sich und gehen in das Palastzimmer zur 
Abendzeit und setzen sich auf die Polster, nach- 
dem sie die Kerzen angesteckt baben. Surban 
tritt ein und ist aufs Hochste erstaunt. Das 

28* 



180 



GROSSE ROMANE. 



No. 9209. 9210. 



ist ja der Kftuig und seine Frau! wenn ich mioh 
nahe, schl&gt er mir den Kopf ab und bl&Bt 
mein Lebenslioht aus! Was soil daraus werden? 
S&mma laoht, sieht, wie verwundert er ist, tanzt 
vor ihm, treibt ihre Possen mit ihm, er aber 
wird nur immer verwirrter. &amma giebt ihm 
einen Kuqs auf die Stirn, er echrickt auf, sie 
giebt eich zu erkennen und herzlicb umarmen 
sie sich. Nun will Sirn&n sie heiratben, sie 
aber sagt: drang nicht darauf; lass uns zu 
unseren Verwandten reisen und dort Hochzeit 
feiern. — Darauf packen sie ihre Sachen, nehmen 
Alles mit, was ihnen zusagt, die Prauen be- 
eteigen kSslliche Sanften : so ziehen sie fort und 
kommen in die Heimat. Boten melden ihre An- 
kunf't: man koromt mit Pauken und Trommeln 
und Pfeifen und grossem Aufsug ihnen entgegen, 
Feete werden gefeiert und Sirnan erzahlt ihre 
fiklebnisse. Beide Frauen gebaren ihm Kinder, 
Zahr elban den Manna' und Selman, &amma 
aber die Elgai'ze und den Hasan; dem Hasan 
aber stand Sieg und Gluck im Gesicht ge~ 
eehrieben. In jener Zeit aber trat AbQ zeid 
Sslame, der vorztiglich&te Ritter, auf. 

Schlusa f.40 b : ,x»s^ r l li^Ul f-l^ ^ »b^! 3 

Damit bricht dieee Gcechichte ab. 
Schrift; ziemlioh kloin, gewandt, fast vocallos. — 
Akoohrift c. mo ! m3 . — P. 41. 42 leer. 

We. 759. 

97 Bl. Format etc. n. Schrift wio boi We. 758. ~ 
Titel f. 1»: D Ls-_y«s> '/*^ a" ^^ 

Ea ist unmittelbare Fortsetzung von We. 758. 
F. 2" beginni: yiBJ ^ \.j^S U u>UI o^> ^y> 
S^l f^ &!. — F. 2 bis 62 b , 1 3 entbalt den 
Text von We. 832, f. 14% 1 1 bis zu Ende. 
v Von da an geht die Erzfthlung so weiter; 
SirRan echreibt der Mj£> als Antwort einen 
berahigenden Brief: er "wolle ihr Reich nicht, 
sbor ihre Feinde eeien auch die eeinigen. In 
der Naehfc tr&umt sie von ibrem Bruder: er 
eitee auf dem Throne und einer der Bcntt hil&l 
babe ihn aus der Gefangenschaft befreit. Ihr 
Woslr weiso ihr den Traum nicht zu deuten. 
Bie hat denselben Traum in der folgenden 
Nficht; ale sie den ^nmen des Betters erfragen 
trill, erw&cht Bie. Desgleichen in der dritten 
Macht; des Binders Traumbild sagt ihr: er eei 
Tor Gott reich, bei den Menscheu ana. Sie 



will wissen, wer es sei; der Wezlr muss ihr 
einen Wahrsager (6^>J) holen. Deren gab es 
in Eljemen 40 : er l&sst den altesten kommen, 
der heisst jjU>. Sie erzahlt ihm ausfuhrlich 
ihre Tr&ume: erlegt sie dahin aus, dass ein 
Hil&lite, tapper und vornehm , aber arm, ihren 
Bruder befreien werde. Der Wezlr will nichj/ 
daran glauben, die Benu hilal seien alle reich. 
Sie aber glaubt daran und gebietet ihm, binnen 
3 Tagen ihr dieseu Retter zu beschaffen, bei 
Todesstrafe. Nach Berathung mit seiner Tochter 
geht er am folgenden Morgen aus, ihn unter 
den Benu hil&l ausfindig zu maehen. Es ist 
zufallig Feiertag und er hort, dass Sirhan ins 
Bad, dann zur Moschee sich begeben wolle. 
Er schl&gt daher der Konigin vor, ihn und sein 
Gefolge zu einem Mahl einzuladen, vielleicht 
finde sie darunter einen, auf den die Beschreihung 
passe. Sie kommen und werden/ aufs Beste 
bewirthet; die Konigin mustert, i hiuter ihrem 
Gitter, die Anwesenden, findet aber keinen 
heraus. Sie Iftsst den Wezlr rufen, der ihr die 
Vornehmsten darunter nennt./ Wer ist denn 
der dort zwischen SirBan und Abu zeid, in 
armlichem Kittel, der ohne Anstand isst und 
schlingt? Er keunt ihn nicht, er miiase in der 
Zeit , dass er sich zu ihr begeben, gekommen 
sein. Sie macht ihm VorwUrfe, dass dieser ge- 
meine Kerl an dem Platze sitze, er solle ihn 
von da wegweisen. Er geht also hin, fahrt ihn 
grob an und weist ibn fort, erfahrt dann aber 
von San, seinem Diener, dass dies der fromme, 
edle, tapfere Hasan, Sohn Sirhans, ist. Er 
hatte nftmlich beim Beten sich langer anfgehalten 
als die Debrigen und war daher erst spater, 
und vom Wezlr niobt bemerkt, zu dem Mahle 
gekommen. Nun entschuldigt sich dieser und 
bittet um Verzeihung, die ihm jener auch sofort 
gewahrt. Erfreut geht er zur Konigin und 
flsgt ihr, dass der Gesuchte gefunden sei, und 
schildert ihr die Eigenschaften Hasans und 
ieeigt ihr denselben. Sie zweifelt, dass dieser 
junge. Mann , ohne Mittel und ohne Anhang, 
der richtige Heifer sei. Der Wezlr rfith ihr, 
sich um Bei8tand des Bruders bittend an SirBfin 
und seine Emlre zu wenden, da werdo es sich 
ja zeigen. Sie thut es und verspricht reichea 
Lohn. Alle schweigen und sehen einander an. 
Sirhan erkundigt sich nun genauer, wo die Feinde 
eeien und wo sie wohnen. Sie eeien vom Meere 
her gekommen. Ob es keinen Landweg gobe? 
Der Wezlr lftsst einen alten angesehenen Mann 



No. 9210— 9212. 



GBOSSE -BOMANEJ 



3J1 



raebst 10 Greisen kpmmen, die Beechcid wissen. 
Jener sagt: der Seeweg eei der gangbare, der 
zu Lande sehr weit uod sehr gefahrvoll. Er 
schildert die Gefahren desselben, darunter die 

M, dLoj$\ KajJws, Stadt deB Eoaigs {PU-JI g*j'« Da 
aagt Sirhan zur Konigin : er konne sich auf 
Nichts einlassen; der einzig mSgbche Weg dahia 
sei zur See, und ttber WasBer gehe er nicht. 
Ebenso wenig sind dieEmlre bereit, sieschweigen 
alle; auf Hasans Befragen antwortea sie, daas 
sie 6icb nach Sirhan riohten; und Sirhan er- 
widert ihm, er selbst eei dazu ungeeigoet, aber 
Hasan m6ge doch das Werk unteraehmen. Das 
werde ich, vereetzt er, obgleich icb in ihren 
Augen ein junger Bursch, du ein bartiger voll- 
kraftiger Mann bist; sterbe icb, so ist es Gottes 
Wille. Abu zeid beBtarkt ibn in seinem Vor- 
haben; er wolle ibm beisteheo: denn er selbst 
war Willens gewesen, der Konigin hftlfreich zu 
sein. Vergebens sucbt sein Vetter <i£JU qJ ^yb 
ibn von seinem Vorhaben abzubringen; er setze 
oein Vertrauen nicht auf Menschen, sondern 
auf Gott. Dann gebt er zu Sirhan uud fordert 
ibn auf, seinen Sohn von seinen Planen zuruck- 
zubringen. Dieser hat Hasans Rede nicbt fur 
Ernst genommen, wird nun zornig und sprickt 

^fc mit seiner Frau Samma, erzahlt ihr den ganzen 
Vorgang und daes der Sohn eich und seine 
Leute dem sicheren Untergang weihe, mit dem- 
selben Leicbtsinn, mit dem er Hab und Gut 
verthan babe. Sie macht ihm Vorwiirfe : er sei 
Schuld daran, da er seine Freigebigkeit be- 
schrankt und ihm die Mittel, die Seinigen und 
die Gaste zu unterhalten, abgeschnitten habe. 
Nun unternimmt er ea, den Sohn zu bestimmcn, 
seinen Plan aufzugeben; er solle hinfort, so 
lange er den Werth des Geldes kenne und 
achte, aus seiner Schatzkammer nach Belieben 
nehmen. Er aber erwidert, er konne nicht in 
seinem Entschluese wankend gemacht werden, 
sein Geld wolle er nicht. Als Sirhan dies 
seiner Frau mittheilt, eagt oie, er solle den 
sammthohen Leuten Hasans befehlen, nicht mit 
ihm zu zieben, daan musse er selbst wohl zu 
Hause bleiben. Dieoe aber lehnen den Befehl 
fon sich ab; sie w&ren verbunden, dem Hasan, 
ibrem Herrn, zu folgen; sie konnten ibn nioht 
im Stiche lassen; Bie wollten aber versucheb 
|fe und ihn bitten, dass er Bich nach den Wunschen 
des Vaters richte, Auch/ eeine Emlre bittct 
Sirhau, auf Hasan einzuwirken. Aber gegea 
die Vorstellungen AHer — denen nur Abu 



zeid sich nioht sasohliesst — verfaglt er niofe 
ablohnead. Wenn ei© nioht ssiigehen wollea, 
gehe er allein. — - 

Sohluss f. '97 b : -ftUl J« uvi^Sg wi^aop US 

V. &V> ist ioer gabliebee, absr Test feMt akM. 

9211 We. 802. 

40BU.«», o.l92.(22»ixlC.5 17-18 xll-l** 5 ).— 
gnetand: unsaabsr. — Papier: gelblieb, sasaliah ctask. 
wecaig gktt. — Biub&Ed: Pappbaad mit Ledoiracken, — 
Tiiel f. 1°: *«3^P ^4 B^-ww ,y> '-&« yr*^' 

An fangs bJ$Sqj> qU*^ ^ UiS t^>V <$& 

UA cwJU^ JWll&J U-3**^ j^wtoLs-t} qU*5 tS^Wl^ 

/5JI \.«ytej*i »a*fiX5is, tSjhH* >«A^b ^l^> t «J 
IJmfasst (f.l b --40% 5) daaselbe, was stoM 

in We. 832, f. 6", 9 bis zu Ende (f. 63% 11)? 

aueserdem noch (f. 40°, 6 bis Ende) [die un- 

mittclbare Fortsetsung zu We. 832, namliob] 

We. 753, f. 62", U bia 63% 10. 

Sohlusa £40" : ^U-v^ V^^ kr !t J-'«3 

{ ^»1J? Bj^j t?)>^ i^' OiljBj 

Sohrif t: groaa, oteaa snndJicb n. Mdttig, vow&lm. — 

Abeohrift o. ^lux*. — Kuch f. 18 fohlt etwaa. 

9212 e Wo. 760. 
107 Bl. Format otc. u. Tsohrif fc wo bca Wo. 768. — 
Titol f.l°: ^y«5 Sj&M ^ q\J>S 
Anfang f. 2 ft 

ITnmittelbare Fortseteung von We. 759. 

Da Sirban mit VofoteJlungen und GiSts auf 
seinen Sohn und deseen Aahaogor nioht wirk.ea 
kano, fangt er aa su droben. Wer ibn be- 
gleitet, dsn trifft Todeaatrafo ; will er denn 
allein gehen, so gohe er in Teufela Names I 
Emjgsi opricht olfen und ohno Furcht oein© 
Anhanglichkeit an Haeau aus, Abu asid lobt 
ibn darttbe? und tier Qadl Fasd giobt die Eat- 
ocheidung, da8s6asaoeM&nnen ihm to gehorchom 
haben? SirMn, statt. ihn zu hindern, eolle iha 
vielmebr xnit Leuten uud Mittoln unteratfttean. 
Sein Sohn'-hftbe der Uys- Bfilfe versprochoa, 
er halte stets eein Wort; eo moge or ibn Ziehen 
laosen. Da -giobt or eadlioh nach und will ihm 
20000 Eeiter saifcgebon und Allea, wee er fiir 
aotbig halt von Gold und Gerathsohaftcn. Ep 
lehnt AUcb ab. Auf die F rage des Vatorp, ob 






182 



GROSSE ROMANE. 



No. 9218. 



er ihm b68e sei, antwortet er Nein, aber er habe 
geschworen, von keinem Mensohen etwas anzu- 
nehmen und nur sich auf Gott zu verlassen, 
und bittet in den Stunden des Gebetes seiner 
zu gedenken. Dann yerabschiedet er sich von 
Abti zeid und den Emlren und stellt es seinen 
Mannen frei, ob sie mit ihm ziehen wollen oder 
nicht. Einmuthig erkl&ren Alle, daes sie ihm 
folgen wollen und brechen mit ihm auf: Alle 
wohlgerfistet auf guten Pferden, er zerlumpt, 
ohne Waffen, auf einem Klepper. W enn ihm 
Feinde begegnen, ruft Sirhfin aus, wie will er 
mit ihnen k&mpfenp Lass ihn, sagt Aba zeid, 
er wird ee schon machen. — Hasan kehrt bei 
seiner Mutter ein; sie weint beim Abschied, 
bietet ihm auch noch Geld und Gaben an, aber 
er weiBt sie zuruck; kaum kann sie ihn dazu 
bewegen, ein GeBchmeide von ihrem Vater, be- 
stehend aus 90 Edelsteinen im Werth eines 
KSnigreiches, anzunehmen und in seine Tasohe 
zu stecken. — Er bricht auf und zieht westlich 
von Eljemen, wfihrend die Benu hilal fistlich 
davon lagern. Er lasst sein Zelt am Abend 
so aufBchlagen, dass desBen Thure in ihrer 
Richtung gegenuber ist dem ChriBtenlande L>jj, 
in das er eben ziehen will. Nochmale stelit 
er den Begleitern frei, zu Hause zurtlckzukehren 
oder ihn zu begleiten: sie wahlen Alle das 
Letztere. — Ein jemenischer Hausirer, Namens 
Sa'd, der geh&rt hat, was zwischen ihm und 
Beinem Vater und Beiner Mutter vorgefallen ist, 
und der ihn in so armlichem Aufzuge und dabei 
doch mit dem kostbareu Geschmeide ausgestattet 
gesehen hat, kommt zur KSuigin Uy>, die ihn 
kennt, um ihr Botschaft davon zu bringen und 
Belohnung dafttr zu holen. Sie laust ihm 200 
Dln&re geben und schiokt ihren Wezlr Mas'ad, 
ihn zu sich einzuladen, um ihn dann mit allem 
zu seiner Unternehmung Nothwendigen zu ver- 
Behen. Er kehrt unverrichteter Sache zuruck. 
Da geht sie selbst zu ihm, bietet ibm jegliche 
Hulfe an, und da er auch ihr alles abschlagt, 
ist sie Bogar bereit, ihm ihr Reich abzutreten, 
da ihr Bruder doch ohne Zweifel todt und der 
Kriegszug daher zwecklos eei. Er bleibt fest 
bei Beinem Vorhaben, den Zug zu unternehmen 
und ihren Bruder zu befreien. In grfisster Ver- 
legenheit lasst sie, auf Rath ihres Wezlrs, Beine 
Vettern ^LjjJt, (^X£, J>L»- und o>x> kommen, 
um durch Bie auf ihn zu wirken. Endlioh nimmt 
er die von ihr mitgebrachten Geschenke als Gaben 
filr den Heiligen Krieg an, aber alleB soil bei ihr 



bleiben, bis er zuruckkehrt von dieser Unter- 
nehmung. Nun bricht er auf, wird aber nooh 
in festliohem Zuge von den Vornehmen und 
Gelehrten und Aeltesten des Landes begleitet 
eine halbe Tagereise. Da nehmen sie Absohied 
von einander, Ly> hat ihren Schleier fallen lassen, 
beide sehen sich ins Gesioht Ein Wegfuhrer 
Namene Jmo begleitet ihn; er hat von ihr den 
Auftrag, ihn nur siohere Wege zu fuhren; ist 
der Landweg zu sohwierig, so stehen 20 Schiffe 
von ihr bereit, sie fiber Waaser zu ihrem Ziel 
zu befbrdern. — Bald nach der Trennung und 
dem Aufbruch suoht er das von seiner Mutter 
erhaltene Geschmeide hervor und schiokt es an 
Lv> zur Aufbewahrung: for ihn habe es keinen 
Nutzen. — Nun ziehen sie Tage lang, bis das 
Land zu Ende ist und sie das Meer vor sich 
sehen, und mitten darin eine grosee Stadt. Der 
Wegweiser erzfthlt ihm, es Bei die Stadt des 
^UJI jjyJt, Namens J5 Jjl VJ*Xa: sein Vorfahr 
s-aJ/ habe denselben getodtet. Der im Lande 
von dem in Krieg ziehenden Tobba' zuruokge- 
lassene Stellvertreter _U»#vJl bemftchtigte aioh, 
auf die Naohricht seines Todes, der Stadt und 
befestigte sie; die herbeiflftchtenden Sfihne des 
Fursten und die Grossen des Reiohes und Sol- 
daten desselben liess er nicht hinein, worauf 
sie sich des Haurfin bemachtigten und dort 
lange blieben. Spfiter belagerten sie diese Stadt 
40 Tage lang, nahmen sie durch Verrath, er- 
schlugen den - L a js uaJl und regierten die Unter- 
worfenen sehr tyrannisch. Dies war vor Eintritt 
des Islam: diesen anzunehmen verweigerten sie. 
Da wurden sie, nach versohiedenen Prttfungen 
um sie zu bessern, vertilgt bis auf J&-LJI q^Ju, 
Dieser hat die Stadt aufs Aeusserste befestigt, 
das Meer herumgezaubert, so dass sie unein- 
nehmbar. Er rath dringend dem Hasan, umzu- 
kehren, dieser will sich die Sache bis ubermorgen 
Oberlegen. — Indessen hftrmt sich Sammfi um 
ihren Sohn, Sirhfin trdstet sie, er werde bald 
wieder zuruck sein, ausrichten kttnne er da niohts. 
Nun furchtet sie, dass darunter seine Ehre leiden 
werde. Sirh&n weiee darauf niohts zu antworten, 
sagt aber: wfire er hier geblieben und hatte 
mir gehorcht, so hfttte ich ihm eine Kostbarkeit 
gesohenkt, wie sie kein Kdnig hat, ein Zauber- 
schwert, das gegen Wasser, Feuer und Feinde 
hilft. — Wo hast du das? — Im Hasten in 
der Schatzkammer. — Heimlich stiehlt sie es, 
schickt eB ihm durch Beihulfe der l*jS* und 
beschreibt ihm seine Eigenschaften, die sem Ahn 



No. 9212. 



GROSSE EOMANE. 



Koleib selbst erprobt habe. Hasan will seinen 
Weg fortsetzen und die Stadt erobern, seine 
Begleiter wollen umkehren und tadeln ihn heftig 
wegen seines Leichtsinnes , der ihn selbst und 
sie ins Verderben reisse; sie drangen ihn, den 
Weg zu Schiffe zu nehmen. Er aber eprengt 
sein Ross in die Fluthen, die sich vor ihm wie 
eine Strasse ebenen und auf denen er gleichsam 
den Huftritt vernimmt, seine Begleiter eilen ihm 
nnch, mussen aber am Ufer bleiben und haben 
nur das Nachsehen. Zwei geisterhafte Reiter 
kommen ihm entgegen; auf einen Wink mit 
dem Schwert fallen sie leblos zu Boden, als 
waren sie von gelbem Erz (Messing); ahnlich 
ergeht es vier Personen, die Peuer auf ihn 
blasen; das Wasser verlauft sioh sofort und 
Hasan sieht rings um sich nur festes Land, 
Saud und Kiesboden. Seine Genossen sehen 
sich erstaunt an: traumen oder wachen sie? Sie 
ziehen nun also hinter ihn drein und stossen 
zu ihm, als er nahe dem Thore der Stadt ist. 
Er aber sieht sich nicht nach ihnen um, ver- 
driesslieh, dass sie ihn in Stich gelassen haben; 
sie entschuldigen sich und er nimmt schliesslich 
ihre Entschuldigung an. Sie lagern auf den 
Wiesen am Flusse vor der Stadt. Dort heisst 
er am folgenden Morgen das Volk bleiben, er 
selbst geht mit seinen 4 Vettern auf die Stadt 
los. An dem prachtigen Thor eine Inschrift des 
friiheren Herrschers und Ruhm seiner Thaten. 
Vor dem Schwerte Hasans fallen die Riegel, 
6flhet sich das Thor. Sie besichtigen die Stadt, 
das Schloss, den Thurm — uberall unermees- 
liche Schatze von Gold, Silber, Edelsteinen, seit 
der Zeit her dort, dass die Einwohner gesagt: 
wenn Gott 7 Tage und Nachte Gold und Silber 
regnen liesee, mSchten wir wol den Islam an- 
nehmen ; jenes geschah, das Andere nicht. Keiner 
darf etwas mitnehmen; wer aber von demKriegs- 
zuge zuruckkehrt, soil so viel haben, als er 
wunscht. Sie brechen auf; nach 5 Tagen sagt 
der Wegweiser, dass sie erst in 4 Tagen an 
das ausserste Gcbiet der Moslinien, an die 
Brucke des cs Xj J i!, kommen werden. Dort lagern 
sie in einiger Entfernung, kundschaften aus, 
durch 'Auf, dass 8 Schiffe auf der Rhede, jedes 
mit 100 Mann Besatzung liegen, und dass die 
ubrige zahlreiche Besatzung sich am Ufer mit 
Schmausen vergnftgt. In Folge dieser Nach- 
richt uberlisten sie die Schiffe und hauen die 
Mannschaft zu Boden, dann greifen andere von 
3 Seiten die Matrosen am Ufer an, todten viele, 



nehmen die Uebrigen gefangen, bcfreien die in 

den Sohiffen in Ketten liegenden Moelimen und 

werfen jene dahin. Unter den Gefangenen iat 

ein Kaufmann aus Aegypten, der mit 70 ande- 

ren eine Handelsreiae nach Indien vorgehabt 

hatte, jeder mit Waaren von 50 000 Dlnaren 

au Werth; die Christen hatten sie aber gefangen 

genommen und alle ihre Habe ihnen geraubts 

seit 2 Jahren sahen sie jetzt zuerst wieder Land, 

Hasan verspricht ihnen Ersatz und Rfickkehr 

in die Heimat, sobald er glttcklich seinen Kriege- 

zug beendet; bis dahin aber sollen sie auf den 

Schiffen bleiben und dieeelben bewachen. Auch 

**ic erhalt den Auftrag, mit 1000 Mann dort 

zur Sioherheit zurtlckzubleiben, nachdem die 

Schatze und Vorrathe aus den Sohiffen an's 

Land gebracht und die Leute reich beBchenkt 

worden sind. — Nach einemMarsche von 6 Tagen 

ist Hasan der Stadt bis auf eine halbe Tage- 

reise nahe gekommen. Sie lagern, er uberlegt, 

ob sie beiNacht angreifen. Der Wegweiser ^U«o, 

den er befragt, rath ihm, 4 verschiedene Hinter - 

halte zu bilden, am Morgen die auaziehenden 

Hirten und Heerden zu ttberfallen und so sait 

List den Kampf zu fuhren, dann in die Stadt 

einzudringen. Nach diesem Vorschlage wird 

verfahren: der Kampf dauert 2 Tage; echon am 

1. Tage ist der feindliche Wezlr nach tapferer 

Gegenwehr erschlagen; am folgenden Tage zieht 

der Konig selbst mit zahlloser Macht heran| 

die jemenischen Begleiter gerathen in Angst und 

wollen nicht kampfen, Bondern fliehen; Hasan 

wendet sich an seine Leute aus dem Stamme 

^j^aS, diese sind ihm treu und tapfer und todee- 

miithig; er feuert sie an mit einer Rede, die 

Vettern ,$-&Wt *"*& ,sL * & ' Ba g en ' nm i ^ irea ^ e j~ 
stand zu. Der Kampf ist furchtbar, gross die 
Tapferkeit auf beiden Seiten; Hasan t6dtet den 
K5nig im Zweikampf, aber von der Uebermacht 
bedrangt, 6chlagt er sich mit den Seinen durch 
zu einem rings geschutzten Platz, zu 2 Seiten 
hohe Berge, hinter ihnen ein tiefer Fluss. Hier 
ilberzahlt er die Seinen: es sind 1000 Mans 
gefallen; da bricht er in Thranen aus. Eingo 
schlossen und belagert von den Christen ver- 
theidigen Bie sich aufs Tapferste; aber ihrMuth 
und ihre Kraa sinkt, sie denken an Ergebung. 
Da wirbelt Staub auf, ein grosser Reitertrupp 
kommt angesprengt, Aba zeid tritt als Retter 
in hochster Noth auf. Die Feinde werden ge- 
schlagen und fliehen, auch die 5000 Feindo, 
welche in den Engpaes eingedrungen waren und 



184 



GROSSE ROMANE. 



No. 9212. 9218. 



den Hasan und seine Schaar hart bedrangt 
hatten, werden von Aba zeid niedergemacht ; 
Hasan, der sich errettet sieht, fdllt vor Freudo 
in Ohnmacht, Aba zeid aber lasst ihn liegen 
und eilt fort zur weiterenVernichtung der Feinde. 
Diese werfen sich in die Stadt, schliessen die 
Thore und schleudern Naphta und Feuerbrande 
auf die Angreifer, die sich nun etwas zurttck- 
ziehen; Aba zeid nimmt in dem Engpass nooh 
eine grosse Schaar Christen (5000) gefangen, 
darunter 7 stattliche junge Leute, vornehm aus- 
sehend wie Konigssfthne, und bringt die Nacht 
bei Hasan zu. Er erztthlt ihm, dass seine Mutter 
ihm Vorwurfe gemacht darflber, dass er ihm 
Beistand versprochen ha be, sonst ware ihr Sohn 
nicht in Krieg gezogen. Deshalb sei er mit 
seinen Reitern aufgebrochen, habe seine Spur 
verfolgt, unterwegs auch ^ bei den Schiffen 
gesprochen und von ihm Auskunft erhalten. 
Weiterhin seien ihm die fluchtigen Krieger aus 
Eljemen begegnet, die ihm von seiner Moth und 
Gefahr berichtet hfitteu : so ware er herbeigeeilt 
so schnell wie moglich. — Dann berathen sie, 
was nun zu thun sei. Hasan will die Stadt 
belagern und erobern, sich Tribut goben lassen 
und den Soleiman befreien; Aba zeid verwirft 
dies und empfiehlt, mit den Gefangenen abzu- 
ziehen und sie zu ,»*uj zu bringen, dann wttrden 
die Feinde schon kommen und sie auslftsen, zu 
welchem Preise es auch sei. Dieser Plan wird 
befolgt, sie brechen auf nach der Brucke des 
<^ij>\ zu ( »^i und lagern dort. Inzwischen be- 
rathen die Feinde, ob sie nicht urn Hulfe aus 
Indien zu erbitten eine Botschaft abschicken. 
Andere halten die Auslosung der vornehmen Ge- 
fangenen fur nothwendig: dazu wird der Patrizier 
C^)» N «w»6 jyay^ oUU^y^ ^UT 
ausereehen. Er geht und nimmt 10 Christen, 
aus Eljemen stammend, mit sich, bittet urn 
Fnedensbedingungen ; Hasan fordert die Befreiung 
der Gefangenen, namenthch des Soleiman, und 
eine Menge Geld und Gut (Kameele, Waffen) 
und Sklavinnen. Diese Bedingungen giebt er 
jenem schriftlich mit; er werde binnen einem 
Monat die Antwort erwarten. Bald jedoch 
kehrt er mit Allem, was er verlangt hat, zurttck; 
nur dass sie die Halfte der Gefangenen zuruck- 
behalten. Unter den Ausgelieferten ist Soleiman, 
der fur seine Rettung dankt, dem Hasan sein 
ganzes Reich abzutreten verspricht und seine 
Schwester ihm als Dienerin verheisst. Jedoch 
auch den Rest der Gefangenen mussen sie her- 



geben und sie erhalten die ihrigen zuruck. Die 
Schatze und Saohen werden in die Schiffe ge- 
bracht, die Zauberstadt mit ihren Schtttzen be- 
sichtigt, und gleichfalls deren Schatze dort auf- 
geladen. Darauf berichtet Hasan dem Sirhan 
liber seine Erfolge und Soleiman eohreibt an 
seine Schwester und Freunde Briefe uber seine 
Befreiung und Hasan sohiokt diese Schreiben 
voraus durch die Aegyptisohen nun aus der 
Gefangensohaft freigegebenen Kaufleute. DieBe 
brechen auf, kommen in Eljemen an, ttbergeben 
der LjS» das Schreiben, bringen dann auch dem 
SirBan den Brief und werden reich besohenkt. 
Hasan und sein Gefolge kommen etwae spttter 
nach Eljemen. Sirhan und die BenO hilal ziehen 
ihnen dahin entgegen, sehen mit Staunen eine 
grosse von 500 Mensoheu gezogene Kanone, 
die als Beutestttck aus der Zauberstadt mitge- 
ftthrt ist. Dann httlt Hasan und seine Getreuen 
und das ganze Gefolge festlichen Einzug, So- 
leiman ubergiebt seinem Versprechen gem&ss 
die Herrschaft seiner Lande an Hasan; darauf 
findet das Wiedersehen zwischen ihm und sei- 
nen Eltern statt; mehrtttgige Schmausereien 
und Armenspeisungen werden abgehalten, dann 
halt er feierlichen Einzug in seine Hauptstadt, 
wicder herrscht mehrtfigiger Jubel, dann hei- 
rathet er die U^. 

Schluss f.107": l+U ^ U^J* b^J^ot., 
jJjLaJI Juyiij iUiJ^llj ^UAll, ^*Jl^, wozu von 
anderer Hand noch hinzugesetzt ist: ^Jf u^j» 

Leergeblieben, aber ohne dass Text foblt, eind die 
Blatter: ll b . 44". 46 b . 66 b . 57". 71\ 7l b . 75 b . 76 b . 89 b . 95 b . 



9213. We. 877. 

1) f. 1-58. 

88 BL 12-» 12—16 Z. (14 X 9'/«} 12«/ 8 X 8«/««»). - 
<Su stand: uosauber and fleckig. — Papier: gelbliob, 
aiemlioh dOon, wenig gl»tt. — Einband: brauner Leder- 
band. — Titel fehlt 

Anfang f. 1": c l ^\ ^^ ^jj ^ 

F. 1 — 32'', 2 enteprioht We. 759, f. 63% 
Z. 10 bis f. 97", ult. F. 32», 2 bis 58 = We. 760, 
f. 2 a — 31», Z. 2. 

Schluss f. 58" unten: U>> i jJb^l. ^ 

*3u>t JX* tXfcJt (A» & ^J ^f *Jb £ f \yi\ 
1 *&.=>■ <JL3, git* ^yi ^ «juti JLJJ ^ 

t ?? hri .&, S 1086 ' fl *ol>b'g» rondlioh, voobIIob. — Ab- 
flchri ft c. »«»/,bm. — F. 8fi» n. 36 s leer, aber Text fehlt nieht. 



No. 9214-9219. 



GROSSE ROMAN E, 



185 



9214. We. 833. 

38 Bl. 4*», c. 13 Z. (23*/« X 16V»; 16-17 X 1 l om )- - 
2 us t and: nicht reoht feat im Einband; unsauber. — 
Papier: gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband; Papp- 
band. - Titel f. 1': 

*s»).i (W a * $*» ^ »,-*«• o* JTf .--^ ■ 

Anfang f. l b ; Q < ^ st^j i^»V J.** 

gjl jlftji JUS «SAA0 5 

= We. 877, 1. Schluss ebenso. 
Sohrift: ziemlioh gross,, gewandt, vooallos. — Ab- 
Bohrift o. im lim- 

9215. We. 761. 

'' : 25Bh^ai9-22Z.i[28V»><'l6V»iV7 l /i-l.8 1 /«xl3 OB ). 
Zustand: nioht reoht feBt im Einband; unsauber und 
fleokig. — Papier: gelblioh, ziemlich stark, etwas glatt. — 
Einband: Pappband. — Titel f. 1*: 

= We. 833. Anfang u. Schluss ebenBO, 
Sohri ft: die gewohnliohe fiuchtige Hand dieser Bande. 
Absohrift o. ,a «/ieM. 

9216. We. 876. 

39 B1.4 10 , 0.14-26 Z.022X 16; ie-18V«X« -»«•")• 
Zustand; ziemlioh gut, dooh nioht frei von Fleoken. — 
Papier: golblioh, ziemlioh dunn, etwas glatt. — Einband: 
Pappband mit Lederr&cken. — Titel fehlt. 

Anfang bo wie bei We. 762. Schluss 

f. 39": L^*v« iUj 5 L^-J lk*s>b> »oU:>l \jis>^ 

Der Inhalt dieses Bandes entspricht We. 760, 
f. 31% Z. 2 bis zu Ende desselben (107*), ist 
aber, namentlich am Ende, ausfuhrlicher. 

Sohrift: von versohiedener GrOsse; in der ereten 
Halfte recht gross, auoh kraftig, rundlioh, in der 2. znm 
Theil reoht klein und gedrfingt, vocallos. — Absohrift 
im J. lstB /iB03. — F. 17* leer, dooh steht unten ttberkopf 
der Anfang von f. 17 b . _ , ", 

F. 39 b enthRlt ein gam modernes Gedioht. 

9217. We. 762. 

34 Bl. 4«\ o. 17-20 Z. (23x 16 l /»;.17Vs--18 l /sX 
12— 13* 01 ).— Zustand: lose Lagen; ziemlioh unBauber. — 
Papier; gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband: 
Pappband mit LederrQcken. — Titel £.1*8 j*»e (jnwol*) 

Anfang fJ^^ifclUo^y^iOwJi^ ^* J^> 

gJt ^U*ir j*b*i h}*"> ^ ■■*♦»*'.» »A»l4.Wr* 

Schluss f. 34*: H f » \JLS Bj,^ *»*&:> f^ 

Der Inhalt dieses Bandes entspricht We. 760, 
f.31%Z.2 bis f.92%12. 

Sohrift: die gewohnliohe flfiohtige, rundliohe Hand, 
vooallos. 

HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



9218. We. 834. 

50 Bl. 4 l °, o. 13-16 Z. (22X16; 16 X.10 cm ). — 
Zustand: fast nur lose Lagen; nnsauber, nicht' ohno 
Fleoknn. — Papier: gelblioh, Btark, otwas gl&tt. — 
Einband: schleohter Pappband. — Titel f. 1":. 

s~>j si (.is * &» ^ «^< u* r>* e*y?'s 

Anfang f. 1": >£*« & ,-U» vj^ ^^l J<.s 
*Jl J.UaJI jbS,j ; U. m_^' ; 0jjit uXfieii *.=- 

Schluss f. 50*: so wie bei We. 762 an- 
gegeben. — Der Inhalt entspricht ganz dem 
von We. 762. 

Sohrift: ziemlioh gross, gewandt, vocalloB. — Ab-. 
sohrift o. tS08 /iw». 

9219. We. 763. 

30B1. 4", -16-18 Z. (2*V»X16; 17>/ 9 -18x 12'='»). - 
Zustand: ziemlioh unsauber, nioht frei von Flecken. — 
Papier: gelblioh, ziemlioh stark, wonig glatt. — Einband: 
-Pappband mit Lederr&okon. — Titel f. 1": 

q**> ^UaLw SUlaLwj 
Anfang: u5UKj ^JJ! 1^ t^s ^» q**K 

Der Anfaug entspricht We. 760, 92", Z. 12. 
Er schliesst sich als Fortsetzuug unmittelbar au 
We. 762 an. F. 13% 12 entspricht dem Schluss 
von We. 760; doch ist die Wortfessuug wie bei 
We. 876, besonders zuletzt. 

Die bei We. 760 erzfthlte Goschichte wird 
daun hier (von f. 13% 12 an) weiter so fortge- 
setzt. Am folgendeu Morgen ist Hasan ehen 
in den DlwRn gegangen, als die Ankunft des 
*JU vji V 1 * 5 gemeldet wird, der gekommen ist, 
seinen-Onkel, den Oo^ ^yJ^^ zu besuchen. 
Er .bleibt lttngere Zeit; da kommen eines Tages 
plotzlioh eine Menge Einwohner zum Sultan Hasan 
und schreien: die Christen sind zu Schiffe an- 
gekommen und umringen uns von alien Seiten. 
Jener befiehlt dem SoleimSn, den Dlw&n ab- 
zuhalten und auf die Rechtspflege zu achten, 
und seinem vertrauten Diener JveUu, bei dem- 
selben zu bleibenj er selbst geht fort. ; Nach 
Aufhebung des Dlw&ns spielt Soleiman mit Mu- 
86'id Schach, wie dieser gewdhnlich mit Hasan 
und Abfi zeid zu thun pflegte. Da er mehrere 
Male verKert, gerfilh er in Zorn und ersticht 
ihn. Seine Frau geht mit ihren Kindem auf 
den Weg, wo der Sultan zurttckkehren muss, 
und erzahlt ihm klagend und weinend denVorfall. 
Er versprioht Untersuchung und Bestrafung des 
Sohuldigen. In Folge dessen befiehlt er dem 

24 



186 



GROSSE ROMANE. 



No. 9219. 



Sari, seiucm Diener, ihn am Stadtthor zu ent- 
haupten. Aba zeid aber lasst ihm denselbin 
abnehmen; er solle nur eagen, dass er ihn ge- 
tSdtet habe; dann steckt er ihn ins Gefangniss 
mid lfisst ihn bewachen. Dann kommt in den 
Dlwan ein Haufe Leute; ihr Sprecher Jezld 
sa gt-> die Christen seien mit A Schiffen nach »LsU*» 
gekomipen, 3QQQ Mann seien ausgestiegen und 
belagerten die Stadt, er moge ihncu zu HOlfe 
kommen. la Folge dessen bricht er auf mit 
seinen Helden-Gefahrten, Aba zeid, wUj und 
Anderen und mit seinen Reitem. Aba zeid hat 
die Vorhut nnd fuhrt sie aus einem anderen 
Thore als dasjenige ist, bei welcbcm Soleiman 
erhenkt werden sollte, damit der Sultan ihn 
dort nicht etwa zu seben verlangte. Dann 
kommen sie in die Nahe von Can 'a, halten 
Kriegsrath, in Polge deesen 2 von ihren Ab- 
thcihiDgen am Ufer entlaDg marschiren und sich 
dcr Schiffe bemachtigen, die ubrigen die Be- 
lagerer in die Mitte nehmen und niedermetzeln ; 
200 Gefangene befreien sie. Das in den Schiffen 
Erbeutete erhalt Aba zeid und vertheilt es an 
die Gefangenen und Armen; dann halt Hasan 
feierlichen Einzug in den Palnst seines Statt- 
halters dort, Namens ^JUJt L^ • darauf treten 
sic don Rttckweg nach Eljemenlin. — Inzwischen 
haben sich bei Harma verschiedene vornehme 
Frauen eingefunden und tadeln Hasan, dass er 
eines Dieners wegen mit ihrem Bruder Soleiman 
so hart verfahren sei und die Tochter des Imams 
von Eljomen Namens !y>j fordert eie auf, ihn 
aus seiuem Gefangniss zu entlassen. Sie giebt 
den Befehl dazu ihren Dienern; sie sprengen 
die Thttr des Gefftngnisses und machea ihn frei. 
Der Gefilngnissw&rter widersetzt sich seinem 
Fortgang und will ihn ins Gefangniss zuruck- 
bringen; er wird aber bis zur Ohumaclft ge- 
prilgelt und Soleiman seiner Schwester zugefiihrt, 
zu dereu grosser Freude. Bald nach Hasans 
Zurttckkunft ffcllt die Rede, als grade die Emlre 
bei ihm sind, auf Soleiman ; ea thut ihm leid, 
dass er ihn hat hinrichten lassen ; zu seiner Freude 
hort er, dass Aba zeid dies hintertrieben und 
ihn ins Gefangniss gebracht hat. Nuu erfahrt 
er, als er ihn von dort holen lassen will, aus 
dem Munde des herbeigeftthrten Aufsehers, was 
vorgefallen ist, nnd ger&th so in Zorn, dass er 
beschliesst, Harma zu entlassen und ausserLandes 
zuschickea. Aba zeid aber rath, er solle die 
Grossen seines Reiches befragen, was er thua 
solle, damit spater ihm Niemand Vorwurfe 



machen konne. In Folge dessen verbannt er 
sie und ihren Bruder in das Schloss, das genannt 
ist »j^x&i\ aaIs. Nach 10 Tagen, die ihuen in 
ihrerEinsamkeit wie 10 Jahre vorkommen, machea 
sie sich gegeaseitig Vorwflrfe; beidc schreiben 
an Aba zeid und bitten um seine Fursprache; 
sie hat Ertblg, Harma zieht wieder in ihr Schloss 
ein, Soleiman wird wieder zu Gnaden aufge- 
nommen. Bald darauf trifft Hasan ihn bei seiner 
Schwester in Thranen an ; er erzahlt ihm den 
Grund seiner Betrtibriiss. Sein Vater habe fur 
ihn um die Tochter defl Emlre J>ti>, Obeiherrn 
voa f)y», geworbeu grade damals, als die 
Christen gekommen und ihn mit sich geschleppt 
hiitten. Dann sei sein Vater gestorben, Hasan 
habe ihn aus der Haft befreit: nun aber habe 
er erfuhren, dass Hniumfid seine Tochter an den 
Indischen Sultan j\.»- geben wolle. — In Fol^e 
dessen erhalt Aba zeid Befehl, dahin aufzu- 
brechen, der aber sagt, es sei verstaadiger, dass 
Hasan dies selb3t time; zuvor aber solle er an 
ihn schreiben und 6eiue Antwort abwarten. Auch 
die Reichsgrosaen billigen den Vorechlag. Er 
schickt also ein Schreiben ab, Hammad fra^t 
seinen Wezlr^la, schreibt ihm, er habe geglaubt, 
dass Soleiman nicht mehr an Heirath mit seiner 
Tochter denke; da ea der Fall sei, m6ge er nur 
kommen. In Folge dessen bricht Hasan mit 
8tattlichem Gefolge und mit Harmfi und deren 
Dienerinnen dahin auf; sie werden gut anfge- 
nommeu und bewirthet. Hasan bittet, die Sache 
zu beeilen, da sie wieder heimkehren wollen; 
Hammad aber will sie uoch langer hinhalten, 
doch besteht jener darauf und bricht am fol- 
genden Tage auf, der Vorbereitungen wegen 
aber erst um Mittagj die Braut fuhren sie mit 
sich. Kaum sind sie 2 Stunden unterwegs, als 
Staub aufateigt und das Heer des Indischen 
Konigs ihnen entgegenkommt. Da ergreiftFurcht 
die jungen Reiter des Hasan, sie fliehen und 
lassen Hasan und die Frauen imStich. Da schickt 
er seinen Diener San eilig ab, dass er den Abu 
zeid benachrichtige und herbeihole. Seinen drei 
tapfern Begleitern aber, dem ^UJ, fJ^^^jj: 
undoUs" befiehlt er, die Frauen-Sanften vor eich 
hergehea zu lassea uad eie auf eiaem Hugel in 
ein Versteck zu bringen. Auf dieser Flucht 
sohneidet das Msdchen, das Hammad bei seiner 
Tochter in die Sttnfte gesetzt und dem er auf- 
getragen hatte, vorkommeaden Fajles die Riemen 
zu durchechneiden, damit seine Tochter nicht 
mit Hasan siehe (denn er hatte heimlich die 



No. 9219. 9220. 



GROSSE RGMANE. 



187 



schleunige Ankuuft des ludischen Ftlrsten und 
Brautbewerbers veranlaast), dieselben durch, die 
Siinfte fallt zu Boden, die Frauen kreischen auf. 

j -■■■ ; ■ / ■ 

Aber Hasan, der es sieht, lasst sie wieder auf 
das Kameel aufbindeu und auf den bezetchneten 
Hfigel ffthren, er selbst aber und seine Tapfern 
begebeu sicb wieder auf den Kampfplatz. Als 
die Sanfte nicht bloss ein 2., sondera auch ein 
3.Mal zur Erde Oillt mit zerschnittenen Stricken, 
sagt die Braiit, jeues Madchen habe es gethan, 
und man nidge dasselbe dafiir tddten. Dies 
geschieht; so kommen sie endlich auf den festen 
Hllgel, bringeu die Weiber dort im Versteok 
in Sicherheit und gehen aufs Neue in den Kampf. 
In deinselbeu todtet Hasan den Indtschen Kdnig; 
in Wuth daruber stilrmt sein Heer auf Hasan 
uud seine Genossen ein, sie gerathen in Be- 
drangniss. Da erscbeint Aba zeid: jene sind 
verwundet, ibre Pferde getodtet; er richtet ein 
grosses Blutbad unter deu Feinden, trotz Hirer 
Tapferkeit, an 5 endlich fliehen sie, hinterlassen 
grosse Beute, Die Sieger kebren beim; Hasan 
will die jungen Truppeu, welche ihn im Stiche 
gelassen baben und davon genohen sind, tddten; 
das aber widerrath Aba zeid; er solle sie lieber 
durch eiueu Spottgesang von Weibern verhdhnen. 
Dies geschieht; *.*^ singt ein Spottlied auf sie; 
desgleichen die <-JjuI ^j^ und die (j****^ o*=»t. 
Die jungen Leute aber laohen daruber. Vor 
Zora, dass sie kein Ehrgefuhl baben, will Hasan 
jetzt sie tddten; Aba zeid aber rath, ihnen die 
Barte abscbeeren zu lassen und sie ausser Landes 
zu verweisen. Der Barbier ^>XJ-> scheert sie 
und sie werden verwiesen: dann heirathet So- 
leiman die erbeutete Braut. 

Schluss f. 30": ,»JJ>l>ut bSOu^ ^U fjkgt 

Sob rift: die in diosen Banden gewSbnliche fluobtige 
etwss rnndlicho Hand. — Absohrift c. ,a60 /tB«. 

9220. We. 764. 

24 Bl. 4 to , 11— 16 Z. (28x16; 17-18 X 12° m ). — 
2 us t and: ziemlioh looe im Binba&d; nicht recbt sauber. — 
Papiar: gelblioh, stark, etwas glatt — Ein band: Papp- 
band mit Lederrucken. — Titel f, 1": 

Anfang f. l b ; qU UJLs UJ **&*? ^§s^ ^ 

,^Ji K^.U^ S Lw^J) \22s&&?3 



Umnittelbare Fortsetzung von We. 763. 

Die geschlageneu Indisohen Truppen flieheu 
uacli Indien , kommen zum Kdnig ^S^A, 
Vetter des Jij>. Der hatte 10 Regimeiiter 
(o< J ) uud 1000 Elephauten, auf deren Rficken 
er, wenn er in- Krieg zog, Thttrme mit Mann- 
scbafl und Kriegsgerathe setzen Hess. Jene 
melden ihm die Niederlage; er rttstet spfort und 
lasst auch erzene Oefen mitnehmen ; sie brechen 
nach Eljemen auf. Das Gertlcht davon kommt 
dem Hasan zu Qhren. Er beruft eine allge- 
meine Versammluug, in der er den Abo zeid 
11m Rath fragt. Der rath, Truppen ringsher 
zusammen zu ziehen, zugleich aber auch Kund- 
8chafter ttber die Zahl der Feinde auszuschicfceu. 
Zu diesem Dienst aber meldet sich, trotz 3maliger 
Anfforderung, Niemand. Da iet Aba zeid selbst 
dazu bereit: er cchreibt an Rizq mit alien seinen 
Leuten zu kommen, Hasan schrelbt an SirMu 
in gleichem Sinne, so auch u'oi an semen 
Vater ^vtoUJ! (Juc. In Verkleidung eines Der- 
wisches macht jener sich auf deu Weg und durch- 
wandert tagelang einsam schauerlJche Wttsten. 
Da begegnet ihm Elnidr, der von dem Besuche 
des Grabes Adams in ^_ajAj^« kommt, und sagt 
ihm, er miisse sich immer rechts halten, dann 
werde er am 8. Tage sein Ziel (die Nfihe des 
Inderkonigs) erreichen; aber bis dahin mflsse 
er durch 7 Thaler; in jedetn derselben hause 
ein Scheusal, grfisser als ein Schiff; das thus 
das Maul auf, urn ihn zu verschlingen ; er solle 
jedem derselben eine von den 7 Kugeln in den 
Raohen werfen, die er ihm gebes dann werde 
er seine Wunder erleben. Der Indische Konig 
sei Feueranbeter und Verehrer des Kalbes; er 
habe 1000 Elepbanten, gegen welche die Pferde 
nichts auarichten; das einzige Mittel gegen sie 
sei das Rhinoceros; es sei einzig so zu fangen, 
dass er ihm einen grttnen wollenen Striok, den 
er ihm giebt, urn den Nacken werfe, daran lasse 
es sich ftthren. Uebrigens solle er in h6ch8ter 
Noth sehr laut seinen Namen rufen, so werde 
er ihm beietehen. Damit versohwindet er. Dem 
Rathe gemass wirft Aba zeid im erstea Thai 
dem Ungethttm eine Kugel in den offenen 
Rachen: sofort fallt es zu Boden, ein Haufen 
Asche; ebenso in den flbrigen 6 Thalern mit 
gleichem Erfolg. Am Abend des 7. Tages 
verrichtet er sein Dankgebet: da sieht er zui 
Rechten ein tiefes Thai, darin Scblangen und 
(rinnen und furchtbare Riesen ; zur Linken eia 
Thai, darin einer mit Augen gleich glflhenden 

24" 



188 



GROSSE ROM AN E. 



N». "9220. 



Kohlen. Ihm stehen die Hanre 211 Berge, er 
weint, danu betet er. Da sieht er auf hohem 
Berge rechts und links weit sich hinziehende 
Feqer und dazwischen eine Menge Lente sich 
bewegen: es ist das Heer des Inderkonigs. Er 
geht naher ^ sieht die Elephanien, die Erzdfen 
und stosst, als er sieht, wie sie in eiueu der- 
selben einen Todteu hineinwerfen, deu Glaubens- 
mf aus vor Erstaunen. Man wird seiner an- 
sichtig, ergreift ihn und fuhrt ihn vor deu Konig. 
Wer bist du? — deiues Gleicheu, ein Mensch. — 
Das weiss ich; wen betest du au? — Gott den 
allmachtigen Schfipfer. — Nicht das Feuer mit 
den Funken? — Thor, wie kanu man anbeten 
etwas anderes als Gott den Herrn? — Ins 
Feuer mit ihin! Iu dieser Noth ruft er: Abal 
'abbas (d. i. Elnidr), hilf! — Da erbebt die 
Erde, f'urchtbares Getose erfolgt, die Krieger 
fallen einer auf den andern. — Was ist das 
fur ein Lfirm, ruft der Konig. — Die Moslimen 
ftberfalleu uns, schreien sie, ihre Rosse sprengen 
auf uns einl Damit suchen sie das Weite und 
lassen Abu zeid in Fesseln liegeu. Er lost sich 
dieselben ab und macht sich aus dem Staube. 
Am Ende des 5. Tages kommt er auf einen 
bohen Berg, darauf ein Betplatz und eine Quelle; 
unweit der6elben eine bewohnte Stadt. Dort 
findet er freundlicbe Aufnahme. Ihre Plage 
war ein grosses UngethOm, das taglich zur Quelle 
kam und durch sein Trinken daraus sie ver- 
giftete; Abends kam dann ein Rhinoceros, steckt 
sein Horn hinein und nahm damit dem Waaser 
die giftige- Eigenschaft. Er verspricht ihnen 
Httlfe, wenn sie ihm zur Erlangung des Rhf- 
noceros behulflich sein wollen. Darauf befreit 
er sie von dem Thier, indem er 10 Ziegen 
schlachtet, in ihren Bauch Kalk steckt, und 
sie so an die Quelle legt; das Unthier kommt, 
friast sie auf, trinkt, sein Bauch platzt. Nun 
graben sie eine Grube und decken sie mit Erde 
zu; dass Rhinoceros kommt und trinkt, fallt 
in die Grube. Da wirft er ihm den wollenen 
Strick um den Hals und fuhrt es ganz folgsam 
mit sich. Endlich kommt er heim, nachdem er 
schon vorher seine Ankunft hat melden kdnnen, 
wird mit Jubel empfangen und erzahlt seine 
Erlebnisse. Nun sammelt Hasan seine Heere; 
Aba zeid macht die Aufstellung, und mit einer 
ausei-leeenen Schaar von 5000 jungen Kriegern 
geht er an der Spitze, sein Rhinoceros fuhrend. 
Nach 5 tfigigem Marsche treffen sie auf die 
Elephanten des Feindee ; kaum veraehmen diese 



das Gebrtlll jeues Thieres, als sie zuruckweichen, 
trotz der Schlage der Treiber. Da lfisst Aba 
zeid dasselbe auf die Elephanten los; diese 
werfen ihre Thurme imd Mannschaften sich ab, 
rennen davon und zertreten eine Menge der 
Indischen Streiter. Dann brechen die Moslimen 
auf sie los und hinter sie drein und uietzeln 
bis zum Abend zahllose Feinde uieder. Am 
folgenden Tage betaubt -^J»KJt, der Inderkouig, 
im .Zweikampf durch furchtbaren Schlag den 
v_->l^3; er fallt zu Boden und jenor will ihm 
mit dem Schwert den Garaus macheu: da sturzt 
Abo zeid auf ihn los und jagt ihn in die Flucht, 
er verfolgt ihn und schlagt ihu uieder. Alle 
ubrigen Heldea kam p fen gleiclifalls aufs Tapf'er- 
ste ; mehr als die Halfte der Feinde erliegt 
ihrem Schwert, der Rest wendet sich zur Flucht; 
hinter ihnen drein folgen Abu zeid, Hasan und 
1— >LjJ mit ihren Getreuen, und jagen sie bis nach 
Indien, sich die Lander dahin unterwerfend. 
Sie nehmen das Schloss des Elkaukabl, sammt 
seinen Schatzen und seinem Thron und seiner 
Waffenkammer, zerschlagen das goldene Bild 
des Gfttzenkalbes, theilen die Stucke desselbeu 
unter sich und schlagen ihr Lager vor der 
Stadt auf. Darauf schickt Hasan eiueu Brief 
an den zuruckgebliebenen Sirhan und meldet 
ihre Erfolge. Nach Eroberung Indiens und Ein- 
richtung einer Statthalterschaft daselbst kehren 
sie zuriick, begleiten anch die zu Hiilfe Ge- 
kommenen ^bie nach Eljemen, wo man sie frob 
begrtisst. Hasan und Aba zeid ziehen feierlich 
in \jlX*s ein, festliche Gelage finden statt, reich- 
liche Spenden an die BedQrftigen. Die Soldaten 
werden in ihre Heimat verabsohiedet. 4 Jahre 
hatte die Expedition gedauert, so lange war 
Hasan von Hause geblieben. Nun sehnte er 
sich heim, und nach Berathung mit Aba zeid 
lfisst er als Rechtspfleger und UnterkSnig da- 
selbst den pU^I zuriick, dem Alle Gehorsam 
angeloben, und geht mit L-_s>- und qUIL" und 
mit alien seinen Schatzen zurttck nach seinem 
Lande »J>Ut. Tjj-wJl, zieht dort feierlich ein, 
erha.lt daselbst jahrlich den Tribut aus alien 
unterworfenen L^ndern, und herrscht daselbst 
mit einem Ruhm, der den des Vaters noch 
uberstrahlt. 

Schluss f. 24 s : v ^*J?"'.i« 1 j^>-'-«jcJ3". i Juu 5 

Schrift ebenso wie bai We. 763. — Abeobrift iro. 
Jahre '^W. 



No. 9221. 9222. 



GROSSE ROMANE. 



189 



9221. We. 835. 

64 Bl. 4"\ 18—18 Z. (22 X 16; 16—17 X 10 em ). — 
Zust&nd: lose Lagen und Blatter, uneauber und aiioh 
fleokig. Bl. 48 unten besehadigt. — Papier: gelblioh, 
stark, etwas glatt. — Einband: Pappdeckel. — Titel: 

= We. 763 u. 764. Anfang u. Schluss 
ebenso. 

Schrift: ziemlioh gross, gewandt, vocallos. — Ab- 
aohrift c. 1M0 /i8 M . 



We. 765. 

22 Bl.4' , 17— 20 Z. (22x16 j 16-^18 X 12- Mit™). 
Zu stand: fast lose im Einband; unsauber und fleokig.— 
Papier: celblich, stark, otwas glatt. — Einband: Papp- 
band mit Lederr&cken. — Titel feblt. Aber aussen anf 
dem Vorderdeokel stebt: 



: «.*»L/JI 



Anfang: < r M v^ ^ M f'/ ^ ^l J< ^ 
p UM iAJJ JUt j&c t^las^ Jup & \j&yj S&fi^ U 

j-j'ts ^JJt v .**£JI o^* o* '^j*'' ***' o^* ^;^ a ^' 

Der christliohe K5nig Heraklius versammelt 
eines Tages seine Wezire und die Grossen seines 
ReicheB und lftsst sich von den Begebenheiten 
seiner Vorfahren erzahlen. Er erfahrt, dass zur 
Zeit des Auftretcns Monammeds sein Grosevater 
Heraklius getodtet, die Hauser der Grieohen- 
Christen geplflndert, ihre Kreuze zersohlagen 
seien : das hatten die Bend hilal vor alien An- 
deren gethan, wie denn sie auch seinen anderen 
Grosevater *JiSi\ getddtet, der durch die Hand 
des^JojvXil fy )} gefallen sei. Nun ergrimmt der 
Kdnig und als er von ihnen erfahren, dass jetzt 
in Mekka (J:\S> i\ Uuj£*i\ £& waltet, schwSrt 
er, an den Moslimen fur alle jene Unbilden 
Racbe nehmen und Mekka und die ubrigen 
Stadte erobern und die Einwohner zu Christen 
machen zu wollen. Er triffit also seine Anstalten 
und hat nach 6 Monaten ein rf eer von 600 000 
Mann urn sioh. Schnell erobert er Haleb, setzt 
dort einen Statthalter (den Elmohalhil) ein und 
nimmt Hamat, Himc u. a. Stadte. Das Gerucht 
davon kommt zu Sukr 5 er beschliesst, sich um 
Hfllfe an die Bena hilftl zu wenden und schickt 
durch seinen Diener Rasid einen Brief an ihren 
Emir Hasan. Dieser liest ihn, lasst ihn den 
Seinigen durch den Q&dl 0^\i of j**f vorlesen : 
die Htilfsleietung wird freudig beschlossen. Sie 
brechen auf, unter ihnen der tapfere Emir \j\*S 



und der gewandte Abu zeid als Wegfilhrer. An 
Mekkanisohes Gebiet gekommen, schickt Hasan 
Meldung davon an Sukr. Dieser nimmt sie froh 
in Empfang. Auf das Gerucht, dass die Feinde 
in Tablik lagern, geht Abu zeid auf Kundsohaft 
aus, in einen Mfinch verkleidet. Er wird yon 
feindlichen Soldaten bemerkt, gefangen und vor 
den Kfinig gefQhrt. Er sei der Mflnch s^L» 
aus der Gegend von Jerusalem und wolle den 
Sinai' besuohen, behauptet er. Zur Prufuug 
muss er ihnen Evangelien und Psalterstflcke 
vorlesen, befriedigt Alle, der Konig gewinnt ihn 
lieb und behandelt ihn als frommen Mann gtitig. 
Der Wezlr vJjJUj q^ y*£>y>- lasst ihn kommen 5 
er entdeckt in ihm den Abii zeid und laset ihn 
fast todt prfigeln; dies wird von einem Diener 
des Konigs, vJIji mit Namen, dem Konige hinter- 
bracht, er schickt bewa£Pnete Knechte, die den 
Monch unter alien Um6tanden befreien uud zu 
ihm bringen sollen. Sie kommen noch grade 
zu rechter Zeit und retten ihn vom Tode. Der 
Wezlr bleibt bei seiner Meinung und geht zura 
Konig, ihn zu warnen. Dieser beschliesst noch- 
malige Prttfung desselben: wisse er mit der 
christlichen Religion Bescheid, so werde er ihn 
frei lassen. Er besteht glanzend mit seinen 
Antworten vor den Kirchenhauptem, bringt den 
Abend bei ihnen zu, macht sie sterbensbetrunken, 
bringt sie alle um, nimmt von ihren Waffen so 
viel ihm gefallt, besteigt ein edles Ross der- 
selben und entkommt zu seinem Stamme (f. 1 3 a ). 
Die Geschichte endet mit der Niederlage der 
Christen-, Heraklius fallt von Hasan's Hand, ein 
grosser Theil der Griechen flieht, Aba zeid 
setzt ihnen nach und macht grosse Beute und 
kehrt noch zur rechten Zeit zurttck, um den 
Wezlr des Heraklius, der mit seinen Truppen 
zurttckgeblieben ist und einige Erfolge erzielt 
hat, zu bestrafen. Im Zweikampf, der hart ist 
und lange dauert, erschlagt er ihn endlioh mit 
einer Keule. Seine Soldaten fliehen zum Theil, 
zum Theil werden sie Moslimen, der Rest wird 
getadtet. Der Emir Sukr ist hocherfreut , sie 
ziehen nach Mekka, daselbst wird gefeiert und 
die Beute getheilt; sie verweilen dort 30 Tage. 
In dieser Zeit sieht Sukr bei einem Besuche 
die Schwester Hasans, Namens iCjjLit, verliebt 
sich in sie und heirathet sie mit seiner und ihrer 
Zustimmung. Sie bleiben noch 7 Tage, dann 
ziehen sie ab nach ihren Wohnstatten in Negd 
und werden von den ZurUckgebliebenen, nament- 
lich durch eine Ansprache von ^s-l^Jt pile, 



190 



GROSSE ROMANE. 



No. 9222—9225. 



hocherfreut bewillkommnet und der Emir Hasan 
muss ihnen seine Erlebnisse erzfihlen. 

Schluas f. 22 s : j^JI ^ \ji ^y, ^ 

'b^T ^Jl 4>t a <, ^ U <^s. «J L^>u L y.s_ e J| 

Sohriffc: wie gewdhnlioh io diesen Geschiohten. — 
Abschrift im Jahre 1260 Ramadan (1844). 



9223. We. 837. 

33 BL 8", 16-19 Z. (213/ 4 xl5'/ 9! 17V,-18«/,X 
13V 1 ). — Zustand: fast ganz lose im Einband; on- 
eaobor, auch flookig, besonders am Rande. — Papier- 
gelblich, ziemlioh atari, etwas glatt. — Einbaod: Papp- 
band mit Lederruoken. — Titel fehlt. Auf der Aussen- 
oeite dee Vorderdeokels: 

= We. 765. An fang (mit etwas abwei- 
chender Fasaung) f. 1": < p ^IXJ| \j^ ^y| ^ 

^ KbUaJI J/SaJl »Ae. ^Jj "^ ^\Si\ y^ Jus**, 
(vA^lc ciJjs^i v5^U> ,yj G ( Lia LJ U>jS 'piLJt 

i-PjlH ^ ^j| ^uj> ^ IjJ^,, ,oL&s ^1 ^ 
>>jp uS^U ^J! JUJI y^s t^b> oLJj L>- U, ?^» 

*Jw^* ^jJ! vJyit ^ic tjLa 1^ U gj ^,1^1 JB 
•5 **&♦* ^^/ s J^JI fc^t «&L LT *jl ^JLc 

Schluss (eachlich derselbe, aber ausfuhr- 
lichcr wie die Erzahlung in dieeem Bande uber- 
liaupt. Die Wortfassung abweichend) f. 33 b j 

Danach muss bier noch etwas fehlen. 
Sohriffc: gross, diok, mndJioh, vocall'us. — Ab- 
ochnffc c. ,5 «/i 8M . _ F.6« leer, auoh 10 b fast ganz. 

9224. We. 877. 

S) f. 89— as. 

88 Bl. 18-, 12-14 Z. (14% x 10'/,j 12'/. X 9-). - 
gusUDd: lose Lsgo im Einband; nicht reoht sauber. — 
F?,P ,er: J? 1 ™"^, ziemliob stark nnd glott. - Einband: 
fehlt, — Titel fehlt. 

Es iet ein Stuck aus dem JOTXp und 
umfagst den Text in We. 765, 3 b , 6 bis 17% 6. 
Suerot: gj| ^J> ^UxL, ^t V> yi ^ ^ j^ 
ZiiletEt: 4^ jff, ^Ltwl (jijw j^^t, JjSj (^JL* (fc ^ ) 

i i S £ L - r A ft! SS? Boh gr °™» flfi k oh %. rundlioh, vooallos. ~ 
Abschrift o. »«o/, W4 . — p.79 b n. 80 s leer. 



We. 766. 



28BI. 4 to , 19Z. (22l/ a x 16'/a; 17X 12» m ). - Zustand: 
nicbtffanz feat im Einband; ziemlich unaauber. — Papier: 
gelblioh, ziemlioh stark, wenig glott. — Einbaud; Papp- 



band mit Ledqrr&oken. — Titel f. 

.X^ ^1 J^ ^yLj w^JUJ^ jOdUs^ O^p «5ULo 

Anfang C 1": D t LOs LJ vJuT ^yi JL» 

Portsctzuug von We. 765. 
Es verabschiedet eich v^^iJI Jli; uud Husuu 
wird herbeigeholt, ihnen zu erzahlen, was in 
dem Kriegszuge gegen Heraklius vorgefalleu ist. 
Dann giebt ,JLi ihnen Freudeufcste, 6asan Hbt 
seine Herrscherpflichteu ; ^uLi verheiratbet ihn 
mit aAsUJI und seiuen Sobn, ^Lc ^ ^>j, mit 
iO^, Sohwe6ter Hasans. Ganim bittet, bei ihm 
«u bleiben, er solle sein Reich und Vermogen 
wie das Seinige ausehen. Er fragt die Emire 
nm ihre Meinnng: Aba zeid entscheidet sioh 
fur Rilckkehr nach Negd: er mttsse sehen, wie 
es dort steiifi. In Jfiger verkleidet . durchstreifl 
er mit 1000 Reitern das Land nnd kommt uuch 
20 Tagen zuruck. Er bericbtet: 120 Stttdte, 
auoh Flttsse, Thaler und Berge und fruohtbaren 
Boden habe er dort gef'unden, es habe 7 Klimate 
und in jedein derselben herrsohe ein Sultan; ihr 
Ober-Sultftn sei ^.Xx^it, dieser aber plUndere 
bestandig. Er sbhlagt vor, durch einen Ge- 
sandten sich umzusehen, ob es in \ i ^J\ wieder 
gut stehe oder nicht, in jenem Falle dahin zu- 
rttckzukehren und von Elheidabl den 10. Theil 
ihrer Habe zurttckzuverlangen. — Sukr war in- 
dessen das ganze Jahr uber in Mekka; zu An- 
fang des 2. Jahres begiebt er sich mit Gefolge 
nach Negd zu den BenQ hilal und lasst an 
seiner Stelle als Herrn des Landes den Emir 
(c*^ jfiAft pjt pLwo- zurtick. Er muss bei 
Aba zeid wohnen, das Wiedereehen wird 7 Tage 
l an g ,g e f e ie rt » am 8. verbindet der Q&di _po 
den Sukr mit der '^\J-\ und Hasan stellt Him 
frei, dort oder in seiner Heimat die Heirath zu 
vollziehen. Er zieht letzteres vor und reist mit 
ihr, die reiche Aussteuer erhalten hat, nach Mekka 
ab, eine halbe jTagereise von den Freunden be- 
gleitet. Er zieht dort froh begrttsst ein, feiert 
die Hochzeit. Seine Frau hat von ihm 3 Kinder : 
nftmlich den Mo&ammed und Anmed und eine 
Tochter t^x**-. — Hasan mit den Seinen ver- 
weilt 7 Monate noch bei ^U, dann schickt er 



No. 9225. 



GROSSE HOMANE. 



191 



den Emir 0>U»- zur Erkundigung fiber die Lage 
in I..aJ! ab: er berichtet, dass es dort besser 
stehe als frflber. Aba zeid kehrt zurttck und 
hcisst den Hirten, ihr Vieh in den Garten der 
BenQ 'oqeil (J*** _>*j) weiden zu lassen; sie 
bescbadigen diese und die Weinberge; El'oqeill 
h6rt da von und berichtet an /j^Wl und bittet 
ibn, durch Ramal-Schlagen die Zukunft zu er- 
forscben. Dieser bringt beraus, dass El'oqeill 
das Besitztbum der BenQ hil&l plondern, diese 
ihn verjagen und den J«feus>- qj o^"" 8anom *' 
50 Reitern todten werden. Krieg zwischen ihnen 
werde erfolgen, dannFrieden geschlossen werden; 
darauf werden die BenQ hilal sich nach t 3 ~wJt 
begeben, dort 4 Jahre bleiben, nach Negd zu- 
ruckkebren, deren Sultane todten und^s.^Jt ,JLc 
wird auf ihren Zugen mitgehen. — Was meinst 
dn denn, das zu thun sei? — Ich reise nach 
dem Westen. — Ich reiee mit dir. — Zum 
Entgelt far dieUebergriffe der BenQ hilal plfindert 
nun JJi;s» der 'Oqeilite dasBesitzthum derselben; 
dabei t6dten diese eeinen Sohn^UJU nebst 50 Be- 
gleitern; lOTage ungefahr dauern die Reibereien. 
Elmadl mit seinen Leuten reist nach demWe6ten 
ab, und die Konige der BenQ 'oqeil stiften Ver- 
trag zwischen den Bend nanfal und den BenQ 
hilal. Diese verweilen nocb etwa 1 Monat, er- 
bitten Erlaubniss von ,»JU, nach t 5j -Jt wandem 
zu dQrfen,erhalten dieselbe und Ziehen ab; Ganim 
mit den Seinigen und die K6nige der Benu 'oqeil 
begleiten den Hasan und Abu zeid noch eine 
halbe Tagereise; beim Abschied spricht dieser 
es aus, dass -^jJo^JI das ihnen abgenommene 
Geld zuriickgeben mflsse; daruber werden die 
Ftirsten der BenQ 'oqeil bestttrzt. Ebenso epricht 
sich Hasan aus. Dann ziehen sie fort, indem 
noch Ganim dem Hasan empfiehlt, seine Tochter 
jdii'jLM gut zu behandeln. Die Benu hilal ver- 
weilen 4 Jahre in ihrem Lande; im 5. tritt 
wieder Misswachs ein. Hasan, berath mit den 
Grossen, ob sie bleiben oder nach Negd ziehen 
wollen. Abu zeid wird um seine Meinung be- 
fragt, er ist fur Auswandern nach iLOoJI >X^ 
zu (^-cJ' f->^, fur Bekampfung der Benu 'oqeil, 
fOr "Vernichtung des g^P^ 1 und der ttbrigen 
Sultane in Negd und dafiir, dass Hasan sein 
Reich dort aufrichte. Dem Rath wird ent- 
sprochen und am 8. Tage aufgebrochen. AbQ 
zeid zieht vorauf, der Emir ^^o begleitet links 
und der Qadi jjOo rechts die Sfiufteni Hasan 
ist in der Nachhut. Mit Wehmuth und Weinen 
verlassen sie ihre Heimat. Nach etwa 59 Tagen 



kommen me zum j*iua>JI g^ "nd rasten am 
Fluss .*>*K 1 Tage; dann nach 5 Tagen kommen 
sie zu dem fUaai\ ,»i ^5j und dem fliill ^>t 
wo sie 4 Tage bleiben. Darauf gelangen sie zu 
den Lfindereien Ganims, und zwar zu j£*JI X»A3 
an der Grenze von Negd: von bier aus meldet 
Hasan seine Ankunft dem Gfinim, Hammfid fiber- 
bringt ihm das Schreiben. Ganim beruft sofort 
die BenQ **£) und die BenQ ^.L, zusammen, 
theilt ihnen die Sache mit; sie freuen sich da- 
ruber, reiten ihnen entgegen und begrussen sie. 
Sie erhalten ihre schon frfiher innegehabten 
Wohnplatze, Ganim heisst sie dort willkommen, 
desgleiohen v-A**> der zu g leic h UDer Gewalt- 
thatigkeiten der BenQ i)Jais> und J-J»c klagt. — 
Als diese Stfimme-von ihrer Ankunft h6ren, 
fragen sie den /jpw^K nach dem Grunde ihrer 
Ruckkehr. Dieser schreibt an Hasan, fragt an, 
was sie im Lande wollen und fordert Tribut. 
Darfiber erzflrnt zeigt er dem Aba zeid den 
Brief. Auf seinen Rath giebt er zur Antwort: 
Geld hfitten sie nicht zum Zahlen, nur Schwerter 
und Lanzen zum Kriegen. Darauf schreibt 
jJ^I wiederum, Hasan m6ge sich vorsehen; 
er sei ihm an Macht nicht gleich, er moge lieber 
ihm gehorchen und zahlen, sonst ware der Krieg 
unvcrmeidlich. Da rfith AbQ zeid zum Krieg 
mit den BenQ 'oqeil und dem ^jJ^Ji; in diesem 
Sinne erfolgt die Antwort. Da sohreibt der 
Emlr^**?^ v^* genannt der Rothe, und 
suoht Hasan zum Nachgeben zu bestimmen, 
und in demselben Sinne auch i^i?*^ JJa**-- 
Der Emir v-rt** antwortet darauf und lehnt ab. 
Da sucht der Emir iS *&*t?P> den ljP^ zu 
einer gewisaen Nachgiebigkeit zu bestimmen: er 
solle den Hasan dazu verpflichten, dass seine 
Leute ihren Besitzungen fern bleiben und keinen 
Schaden zufugen; der aber erkl&rt diesen Rath 
for Feigheit und besohliesst Krieg. Wahrend 
der Verhandlung kommt ^i** 3 *^ J^i onne 
Vorwis8en des .jJ^I, aber in seinem Namen, 
hat seine Frau *y> ihn holen lassen: er war 
namlioh Ramal - Schlftger. Er Qbt also seine 
Kunst aus und um das Resultat befragt, l&sst 
er sich erst Straflosigkeit zusiohern fur das, 
was er zu sagen habe. Er erhalt die Zusiche- 
rung und berichtet nun von Tod und Verderben, 
das ihnen bevorsteht. Reich beschenkt geht er 
davon; die Emlre ergreift Besturzung uber das, 
was sie von ihm vernommen haben; Elheidabl 
aber spricht ihnen Muth ein; solohe Bereohnungen 
seien manchmal zutreffend, manchmal falsch; sie 



192 



GROSSE ROMANE. 



No. 9225—1 



sollten sich nur auf ihn verlassen. Er bringt 
in Eile 4 Regimenter (oljT) und 890 Reiter 
aus den Bentt 'oqeil, U ^J M und Umsv3 zu- 
sammen und sagt dem Hasan Pehde an. Auf 
dem Kampfplatz fordert vjoi den Elheidabl 
zum Zweikampf und todtet'ihn, die Benu 'oqeil 
werden geschlagen. Abo»zeid haut den Emir 
Hanfal mitten durch, verwundet den Emir ,*^Ji 
uud tddtet den ^.La- und Naufel. Der Emir 
(^^o-! der Rotbe entkommt mit einer Sohaar 
und verschanzt sich in ty^/JJ- an einem unzu- 
ganglichen Platz. Die Sieger nehmen vieleBeute 
den Besiegten ab; Hasan wird somit Herr von 
Negd, legt den Einwohnern bestimmte Abgaben 
auf und setzt an versohiedenen Orten Statt- 
halter ein. Der rothe Emir schreibt an Aba 
zeid uud sucht nm Frieden nach; Hasan ge- 
wahrt ihm Verzeihung und Erlaubniss zur Ruok- 
kehr, ebenso alien ttbrigen Feinden. Der Rothe 
bricbt also mit seinen Begleitern auf, kommt 
zu Aba zeid, wird »ut empfangen, ebenso ist 
die Aumahme bei Hasan, der ihm sein Land 
als Unterkouig zuruckgiebt. Hasan bleibt herr- 
schen in Negd 1 7 Jahre bindurch, bis Misswaohs 
eiutritt; 7 Jahre halten sie die Noth aus, aber 
zu Anfang des 8. bricht er mit den BenO hilal 
nach dem Westen auf. 

Schluss f. 28": * iu„lAJ| Ki-J! ^1 ^, 
Sohrift: wie gewohnlich. — Absohrift v. J. ,86l /j Mt . 



9226. We. 878. 

30 Bl. 8", 14-16 Z. (21 X 15; o. IS X 13 0m ). — Zu- 
utand: nioht ganz sauber. — Papier: gelb, ziemlich stark, 
otwae glatt. — Einband: Pappband. — Titol fehlt, 
auf dem Vorderdeokel steht: 

= We. 766. Anfang u. Schluss ebenso. 
Sohrift: grose, dick, doutliob, vocalios. — Ab- 
sohrift c. ,M0 / 18 «. 

9227. We. 838. 

30 Bl. 8" 15-17 Z. (21 '/s X 15'/a; 17-18X 12»»). - 
Zustand: zum Thoil lose Lagen; zieralioh unsauber. — 
Papier: gelblioh, etwas stark, ziemlich glatt. — Ein- 
band: Pappband mit LederrOcken. — Titel f. 1*: 

^^kXa^JI J<j&, ,Xsr ^yi} J^ae ^Jj ^ys. ^ 
Anfang f.2 B : J* j^> P *£I1 U*J ^^1 JlS 



*&" '" lr?"s "^ c,^' ^)i «^L»«5 5j«JI o^ ,^Jl* 
£jt JUI JO* J^f c ,UaU ( j>J^\ f+fl* ^ ^j^ s 

F. 2 — 1 6 b entsprioht dem Inhalte naoh 
We. 766. Es beginnt die Erzahlung mit Be- 
rathung daruber, ob sie bei Gftnim bleibea 
oder zorQckkehren wollen. Sie sohliesst damit, 
dass der rothe Emir zu Gnaden aufgenommen 
wird, und dass es Hasan und seinen Unter- 
thanen in Negd gut geht. 

F. 16 b , Z. 10 fangt eine ueue Erz&hlung an. 
Ein Theil der besiegten Bend 'oqeil ist dem 
rothen Emir gefolgt, die Uebrigen entfliehen 
zu J^toU ^ g 1 -? 5 ^ ^.) un d klagen ihm ihr Leid. 
Aufs Heftigste davon bewegt, fr&gt er die Vor- 
nehmen seines Reiohes, was ihrer Meinung naoh 
zu thun sei? Sie uberlassen ihm die Entsohei- 
dung: er besobliesst, Rache an den Bend hilal 
zu nehmen; aber sein Ohm <J*y>S> warnt ein- 
dringlich vor den b5sen Folgen und bringt ihn 
von seinem Entsohluss ab und er beruhigt sioh, 
bis dann sp&ter die Aufforderung des UJu 
an ihn ergeht. — 

Wahrend es nun (f. 1 7", 1) dem Hasan und 
seinen Leuten gut ergeht und der Emir Dajj&b 
eines Morgens noch im Gebet begriffen ist, 
kommt Raj|&, die Toohter des Aba zeid, mit 
lautem Gesohrei an etc. — Nun folgt die bei 
We. 767 erzahlte Gesohiohte des Juden »j**a', 
dieselbe sohliesst, wie dort, mit der Hoohzeit 
des ^Uam mit der U*ty>. 

Schluss f. 39": ^Uj _L*aJI ^1 ^sjUm oLi 

Die Wortfassung weioht eehr oft ab. 
Sohrift: gross, dick, vooallos. Absohrift o. ,M> /isu. 

9228. We. 767. 

28 Bl. 4«°, o. 19 Z. (28X16; 19 X 12-13 V°). — 
Zuetand: zum Theil lose Lagen; nioht reoht seuber. — 
Papior: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband: 
Pappband mit LederrQoken. — Titel F. I 8 : 

Anfang f. l b : f! jC&»l a iu^b (JU.I jJJt^ yj 

L«pt f^Xs ^ a \J" wJ . . . ^'t vix,}J>Us»t ^ 
k& 0»;< (*&ji &> S&# ^ f+l ^Urf vjja KAft*» 

In der Nahe der Benu hilal herrsohte der 
Emir Mancur Ober ein Land, das reich an 
Leuten (Arabern), Schfttzen und Vorrath war. 



No. 9228. 



GROSSE ROMANE. 



1! 



Gleichfalls in ibrer Nabe lebte ein Jude, der 
war ein Zauberer und voller Listen, und hatte 
auch viele Soldaten und Helden unter seinem 

*L Befehl. Der verlangte von Manciir den 1 O.Theil 
seiner Habe, und als dieser es abschlug, forderte 
er ihn zum Kampf. Manciir fallt am 2. Tage 
von der Hand des Juden, »^o ^ 1/jc, sein 
Heer wird besiegt, bittet um Gnade. Der Jude 
stellt als Bedingungen, dass sie hinfort kein 
Pferd besteigen, keine Waffen tragen, keine 
Fremden bei sich aufnehmen sollen. Er lasst 
den Sohn des Gefallenen, den ,yl£w, als Ver- 
walter des vaterfichen Landes und scharft ihm 
punktliche Befolgung seiner Befehle ein. — 
Damals ging eines Tages Abu zeid auf Jagd, 
wahrend jjU c j 0^3 . l s^" ^ noch se » n 
Morgengebet verrichtete; plotzlich hort dieser ein 
Geschrei; es kommt von L^ ; , der Tochter des 
Abu zeid, die ihn zu Hulferuft: ein Panther 
ist in ihre Schafheerde gedrungen und hat ein 
Schaf geraubt. Als er h6rt; dass ihr Vater 
abwesend ist, rtistet er sich und verfolgt den 
Panther von Morgen bis Abend, bis er ihn 
einholt und todtet. Fast verdurstet sieht er 
endlich Kameele , sprengt auf seinem RoBse 

ft i ^JA dahin, trifft ungefahr 1000 Zelte arabischer 
Hirten; als er zu ihnen kommt, weinen sie; 
er bittet iim einen Schluck Wasser und sagt, 
wenn es ihnen an Flitter fur die Heerde fehlt, 
sollen sie sie nur zu ihm schicken, sie konnen 
dort ein ganzes Jahr weiden; Da tritt der 
junge Maflum auf ihn zu, fragt nach seinem 
Nanien und sagt ihm, dass der Jude \Jjc ihnen 
verboten habe, irgend einen Fremden aufzu- 
nehmen. Da empSrt sich sein Gefuhl und er 
verheisst ihnen, dep Peiniger zu t6dten: sie 
sollen getrosten Muthes sein. Auf wiederholte 
Warnung erwidert er, er wolle nicht eher von 
ihnen gehen, bis er diesen Tyrannen gesehen 
und dann getodtet habe. Er giebt ihm also 
ein Versteck bei siuh; die Lauze wird in den 
Boden gesteckt, das Pferd draussen angebunden. 
Am folgenden Morgen reitet Morra der Sohn des 
Juden auf Jagd, kommt des Weges, sieht Ross 
und Lanze , gerath in heftigen Zorn , schickt 
einen Diener, Namens qU^, auf Erkundigung 
aus. Der findet den Uui dort sitzen, ein Kreis 
9l von Mannern um ihn, und fragt: wer der Mann 
sci? — Ein Gast, ist die Antwort. Dies be- 
richtet er seinem Herrn. Der befiehlt dem 
Harun, den Gast herbeizuholen, damit er ihn 
bestrafe. Mit AusMchten und Widerstreben 

HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX. 



f'olgt er dem Befehl, packt den u»Ui am Gflrtel 
und will ihn mitscbleppen ; jener aber bleibt 
uubeweglich auf seinem Platz sitzen, packt ihn 
und zersohmettert ihn am Boden. Da befallt 
die Zeltleute Angst und Ma^lum beklagt weinend 
die That; v^ aber 8a £ t: du bist ein Thor, 
du weisst nicht, wer ich bin; so lange ich hier 
bin, habt ihr Nichts zu farchten. Indessen 
wartet Morra vergebens auf Ruckkehr des H&run. 
Er schickt einen Zweiten, auch den tSdtet VM-*' 
Nun werden die Hirten noch fingstlioher, sie 
wollen ihn ausliefern. Er aber sagt: seid ganz 
getrost! — Wie sollten wir das sein I meinen 

s ie. Als nun Morra hort, dass Beide er- 

schlagen sind, gerath er ausser sioh und reitet 
selbst zu ihm und nimmt seine Reiter mit.— 
Furchtet euch nicht, sagt vj.^3" zu Mafhlms 
Leuten. — Nun besteigt er sein Pferd und 
tritt ihnen ausserhalb der Zelte entgegen, sie 
mit Donnerstimme aneohreiend. Die Reiter 
weichen ersehreokt zurttck, Morra reitet auf ihn 
zu, fragt, wer er sei? — Dajjab der Schlachter. -— 
Wen scblachtest du? — DemeB gleichen. In 
dem dann erfolgenden Zweikampf erschlagt er 
den Morra, sohneidet ihm den Kopf ab, wirft 
ihn hin, dann sturzt er sich auf seine Begleiter, 
die aber fiiehen und hinterbringen dem Vater 
die Nachricht vom Tode Beines Sohnes und von 
dem ganzenVorfau. Er ist tief betrubt und zor- 
nig zugleich; er sitzt mit seinen Leuten auf, um 
<tenSohn zu rachen. Sein Wezlr, (jf^i ^j L^,, 
hittet ihn zuriickzubleiben; er selbBt wolle den 
Morder Beines Sohnes vor ihn bringen. — Thu 
es, aber todte ihn nicht, das werde ich selbet 
besorgen. Wieder gerath Maf lttm und seine 
Leute in Angst, als sie ankommen. Seid un- 
besorgt, sagt \>l*i wieder. — Erhautim Zwei- 
kampf dem Wezlr den Kopf ab und richtet 
unter semen Begleitern ein furchtbareB Blutbad 
an ; sie fliehen und melden dem v^o die Nieder- 
lage. Nun reitet er selbst mit 400 000 Reitern 
aus; u»U> aber, der die Fliehenden verfolgt, 
kommt diesen entgegen. Ein Zweikampf zwischen 
ihm und *jJ6 erfolgt, der den Tag uber un- 
entschieden dauert; auch der 2. Tag verlauft 
ohne Entscheidung; vjJo schickt dem ermatteten 
Feinde Speise und fur sein Pferd Futter. Da 
denkt er anFlucht, findet aber sich so erschopft, 
dass er sich nicht ruhren kann. Am 3. Tage 
betritt er wieder den Kampfplatz, aber seine 
Hand ist steif, a.**o zieht ihn vom Pferd her- 
unter, schlagt ihn mit dem Schwert, so lange 

25 



194 



GROSSE ROMANE. 



No. 9228. 9228. 



er kann, dann lftsBt er ihn von den Soldaten 
prttgeln. Dann lftsst er ihn wiedor den Kampf- 
platz betreten; er denkt an Flucht, findet sich 
aber fest auf dem Pferde sitzen, will dies spornen, 
kann es aber nicht, der Jude hat sie beide zu 
Stein verzaubert; erlatsst ihn dann noch von 
den Seinigen mit Stemen bcwerfen, sagt aber, 
ich will dich nicht tfidten, du aollst in diesern 
Zuetand bleiben; aber bo oft ich dicb Behe und 
an meinen Sohn denke, will ich dich so strafen. 
Er bleibt also mit seinem Pferde eine Steinsiiule 
ausserhalb der Zelte atehen und die Juden 
spotten seiner,— Indessen war Abu zeid von 
der Jagd hewgekehrt, fragt, wo u»U> Bei. 
Des6en Vater sagt, er sei hei ihm und er musse 
ihn getodtet haben. — Ich habe ihn gar nicht 
gesehen. — Doch, deine Tochter hat ihn gegen 
einen Panther zu Hlilfe gerufeu, aber dao war 

nur eine List, du hast ihn umgebracht. Ver- 

schiedene aber von den BenQ hilal, die dice 
bfiren, kommeD herbei und sagen, daee auf 
Bitten der Tochter v^i aich aufgemacht liabe, 
ohne Begleitung. — Nun reitet Abo zeid aim, 
ihn zu suchen, 3 Tuge lang, uberall. Am 4. 
kommt er zu den Weidcplatzen des Maflam 
und findet die Hirten weinend; eie kommen ihm 
echon entgegen und bitten ihn, fern zu bleiben. 
Mafliim erzahlt ihm den Grund und auch die 
Geschichte des wjU3 und t^s. Er las6t sich, 
trotz des Abrathens, den Weg zeigen, kommt 
zu den Weideplatzen dee e^a, aieht schon von 
fern eine schwarze Steinsiiule ausserhalb der 
Zelte, ringaherum Steinhaufen. Er fragt die 
umstehenden Juden und erfahrt die Geschichte 
und schwdrt laut, er wolle mit Cabra kampfen 
und ihn tfidten. Dies melden ihm die Juden, 
er reitet herbei, kfihnt ihn aus: Abu zeid will 
auf ihn los sprengen, er kann nicht ; nur seine 
linke Hand und der linke Fues kfinnen sich 
bewegen, dao Uebrige an ihm ist dlirres Holz; 
so auch bei seinem Pferde. Dies ist die Wirkung 
des vom Juden gelibten Zaubers. Hier eollst 
du bleiben, sagt er; erst gehe ich Doch auf 
die Jagd, nachher werde ich dicb strafen. — 
Nun hatte Cabra eine Tochter Namens »j^; 
der traumte damak grade, dass Fatima sie'auf- 
fordere , zum Isl&m eich zu bekehren und ihr 
das Paradies verepreche, wenn sie den Serif und 
seinen Begleiter rette; sie solle alsdann mit- 
gehen und den Sohn dee Serif heirathen. Sie 
erwacht, spricht die Glaubensformel, geht davon, 
trifft auf den verzauber ten Abu zeid, der eie 



durch Geberden bittet, ihn zu befreien, Sie 
verheisst ihm Rettung und sagt, sie sei Moelimm 
geworden; darauf lfist sic die Starrheit seiner 
rechten Seite, giebt ihm auch eine Tasse in die 
Hand, die solle er, wenn Cabra zu ihm zurUck- 
kehre, auf ihn sehutten , so werde er zu einer 
Statue werden; dann aolle er ihu aufifordern, 
Moslim zu werden und ihn in diesem Falle 
leben laaseu, eonat tfidten. Darauf solle er den 
Dajjab damit beeprengen, so werde eruudsein 
Pferd von dem Zauber gelfist werden. ,:-~ Am 
2. Tage kehrfc Cabra von der Jagd zurttok, will 
ihn tfidten; AbQ zeid verfahrt nach der An- 
weisung der ■ »^o, Cabra wird zur Statue, auf 
die Aufforderung, «ich zu bekehren, schuttelt 
er den Kopf, Dejjab haut ihm deuselben ab. 
Daun metzeln sie die Vornehmen der Juden 
nieder, die ftbrigen schreien um Gnade und ge- 
loben Gehoroam. Darauf lassen sie den Maf lorn 
kommen, machen ihn zum Obcrherrn der Juden, 
cr und die Seinigen vereprechen ihncn Gehorsam. 
Abu zeid zieht mit der Tochter Cabra's und 
vielen Schatzen ab zu den Benfl hilal, Dajjab 
aber nimmt alles Beuitzthum dee Cabra in Be- 
sohlag und scharft den Juden Gehorsam gegen 
Matflum em, sonet wurden eie es mit ihm und 
AbQ zeid zu thun haben. Desgleichen bestimmt 
er, dass Ma^luui an Stelle seines Vaters Mancur 
uber die Arabischen Hirten herrsche und dass 
sie hinfqrt Fremde gastlich aufnehmen. Dann 
begiebt er eich mit alien Schatzen zu den Bepfl 
hilal zurlickj nach einigen Tagen findet die 
Feier der Vermahlung der B^.scatt (mit Uw&, 
dem Sohne des Abu zeid). 

SchluBS f.,2B b «.:. ; ^i'^^:'§y>i.'«U^ 

IX%± :-.' c ^l k^A.«LSj L^Us-^i L^Uw^^ L^J: LLas>»I ? 
' t^AJI ^ Luil 1^1 U 

Schrift me bei We. 766. — Abeohrift v. J. ,96, /«wj. 

Zu bemerken ist, dass der Jude zuAnfang(f. 1 b ) 
V^c^ ly c heisst, dann (2°) ^Lc, S^^JI j^, 
3*j^c und jIjLb, von 5 a an aber \^ und eonst 
meistens »j*^. Der Titel dieser Erzahlung kann 
daher ebenso gut B^^ !^p a] 8 Bj^qj! ljj^ sein. 



9229. We. 879.' 
iZm. 8™, 13-MZ. (16X11; 13 x 8'/a cnl ). - Zn- 
stand: ziemlich nniaaber, auch fleckig. Bl. 23 fast gana 
dnrehgeriBseii, 88 loso. — Pepier: gelbliob, ziemlich stark, 
etwaB glatt. — Einband: Pappband mit Lederraoken. — 
Titel f.P: *Si» ^ ^ yt^ ^UJ) ^^ jj^, 

(Ffir ^wUJ! ist daau ^liJI verboseeit.) 



No. 9229. 



GROSSE ROMANE. 



195 



An fang f. 2": JviLJt j&aJjs suJbs4s ^ s \ Jl JlJJ 

^ CllH'^ilJ***' S^-* 5 ^ j% '^-it iLlS^w« i>LaaJI viiAjSWOt; 

Misswachs ist eingetreten, da befragt HaBan 
deu Dlwan, was er zu thun rathe. Da sagt 
Jf Abu seid, erst musst dn Kundschafter aus- 
schickeu nach futterreichem Lande. Da erhob 
sich eiu alter Kaufherr, Malik init Namen, und 
rtthmte das Laud von *j.XsJ( uX^ 5 als iruchtbar 
und schon. Abu zeid rath, abzuziehen, aber 
auf Bitten Hasan's schlfigt er zuyor noch das 
Ramal uud sagt ihnen die Zukunft daraus. 
Danu brecheu A lie. auf, nach 20 Tagen kommen 
sie au deu Fluss -j^XjUI, und vor ihnen liegt 
die befestiffte Judenstadt 'i.i^jJt-\. darin 2 Brllder 
herrscheu, %L« (oder k*«») und ^j^fi mit 
Namen, schlecht uud gewaltthatig. Diese ver- 
laugeu vou ihueu den Zehuten von aller ihrer 
Babe, anch 10 jubge Miidolien; wo nicht, wurde 
die Zugbruckc aufgezogen und sie eollten iu ihr 
Laud zuruckkehren. Hasan liest deu Brief, 
giebt ihu au /*bu zeid, der ihn gleiohfalls lie3t, 
zerreisst, ihra Trost zuspricht uud sagt, er solle 
sie iu seiner Antwort auf 3 Tuge vertrostcn, 
danu wurden sie das Verlangte bekommeu. In 
dieser Antwort sieht <t ft iiw eine List. Am 3. Tage 
^ . bricht AbQ zeid mit Gilteru auf Kameelen und 
^ Frauen in Saufteu auf, nimmt 80 auaerleseue 
Krieger mit; die Brnckenwarter v/olleu sie uiclit 
durchlasseu, befrageu ihre KSnige; da diese die 
kleine Schaar sehen, furchten sie Nichts, loasen 
sie hinuber. Beim Empfang der Sachen und 
der Fraueu beschaftigt, inerkeu die Juden nicht, 
dass auf das Geschrei der Frauen plotzlich 
sich Abu zeid mit seiner Schaar auf aie sturzt, 
sich zwiscbeu sie und die Frauen wirft, eine 
Meuge Juden nicdermacht, die Gliter und Ka- 
meele wieder an sich nimmt. Die Konige kom- 
men mit Kriegern, die Benfl hilal eilen auoh 
zu Hulfe, es entspinut sich ein Kampf an der 
BrClcke, der bis zum Abend daucrt: Abfi zeid 
gewinnt den Ruckgang uber die Brflcke. Am 
folgenden Morgen beginnt der Kampf aufs Neue, 
beide Theile steheu in Schlachtordnung sich 
gegeuuber, a.<JL>, fa.llt im Zweikampf von der 
Hand des Abu zeid, ebenso auch J^j^-A, ihre 
Soldaten entfliehen nach alien Richtungen, Aba 
zeid bemachtigt sich der Stadt, die fluchtigen 
- Juden schlagen ihren Weg nach der Festung 
W iO^JI KsdS ein, 3 Tage entfernt. Dort herrschen 
'Alqam Q*iUs) und sein Bruder A£*>- Diesen 
melden sie die Niederlage und deu Tod ihrer 
Fftrsten : sie beschltecsen Rache zu nehmen. 



Indessen zerstbreu die Benu hilal die Stadt, 
nachdem sie dieselbe geplundert haben, bauen 
die Brtlcke aus Steineu auf, und ziehen ab. 
'Alqam luuert ihnen unterwegs auf, nimmt ihnen 
eiuige Beute ab, darunter auch Frauensanften ; 
Aba zeid verfolgt sie und nimmt ihnen Alles 
wieder ab. — In ihrer Festung „Schwarzburg 8 
beschliessen die Bruder, nach 'Alqam's Ruck- 
kehr, ueuen Vertilgungskampf. Die Bena hilal 
kommen; in der Schlaoht, die sich entspinnt, 
aucht 'Alqam den Abu zeid auf und sagt ihm: 
ich hore, dass du etwas vom Islam weisst, ich 
will dir einige Fragen daruber thun. Aba zeid 
beautwortet dieselben, dann entspinnt sich der 
Kampf zwiBcheu Beiden, in welchem 'Alqam 
fallt. Am folgenden Tage wird von beiden 
Seiten weiter gekampft uud p^jS fallt von 
Hasan's Hand, eine Meuge seiner Soldaten fallt 
gleichfalls, nur wenige eutkommen. Die Sieger 
machen grosse Beute, thun sich gntlioh, brechen 
nach 3 Tagen auf nach iu^sJ! o^ Daselbst 
begrtt9st Ganim deu Hasan uud seine Freunde 
herzlich; desgleichen bewillkoinmnet auch jUit 
Ojw q}\ (^toUJ! die siegreichen Helden uud 
ladet sie zum Beguch bei sich ein; er erhalt 
zur Antwort, dass sie kommen werden, wenn 
sie init der Einkehr bei Ganim fertig waren. — 
Aber sie bleiben, Hasan heirathet die fclsUJt, 
Sch wester des Dajj&b, und giebt seine Sob wester 
dem (sJlc^ jj^ , Bruder des Dajj&b, zur Frau — 
Nun folgt f. 25 b die Geschichte des ,_-» jv-^Jt. 
„ Jetzt kommen wir auf die 7 Sultane von Negd 
zii sprechen, deren Haupt Elheidabl war" etc. 
(s. We. 766). Ihre Unterthanen klagen uber 
die Uebergriffe der Benfl hilal, die ihr Vieh auf 
ihreWeiden treiben. Einer der 7, /A^' JJa**"* 
rath, von ihnen den Sehnten zu verlangen. Er 
sohreibt in diesem Sinne einen Brief, sohickt 
ihn an 'vjbi, der drohend die Fordarung ab- 
schlagt. Da fallen jene ein und pltlndern und 
ziehen mit gefangenen Weibern ab; Aba zeid 
setzt ihnen nach und nimmt ihnen die Beute 
wieder ab und macht neue , welche sie unter 
aich vertheilen. Nun schreibt JJsuj* eine Fehde- 
brief an Hasan, Aba zeid beantwortet ihn und 
warnt. Wahrend nun Hasan und seine Freunde 
einen Lustort des ^bi besuchen und sioh dort 
gutlich thun, macht JJa**- einen Einfall und 
raubt die Heerden. Die Naohricht davon ver- 
a,nlaBst den Aba zeid zu sohleunigem Aufbruch; 
er nimmt 5000 Reiter mit sioh, suoht 5 Tage 
lang nach der Spur Han^als, trifll einen Hirten, 

25 e 



196 



GROSSE ROMANE. 



No. 9229—9231. 



der auf Befragen angiebt, er sci einer der Hirten 
dee >>c!j*t. Sie aber finden, dass er ein Hirte 
des iAP^I JJoi> sei und zwingcu ihn, ihneu 
den Weg zu weisen. Sie kommen in ein rings 
von Bergen eingeschlossenes Thai, wo mir die 
Frauen daheim sind, die eie nnbehelligt laesen. 
Aba zeid lasst sich zur Wohnung des JJils- 
fuhren, triftlt da eine Frau, ihr kleines Kind an 
der Hand: es ist jwL*s-, die Schwester dee t-J^J. 
Nun plundert er dessen ganzes Besitzthmn aus 
und zieht mit der ganzen Beute ab und kommt 
wieder zu den Ben hilfil. Hier nbergiebt er 
die a*U=- und ihr Kind ihrem Bruder \)[>J, 
ebenso das erbeutete Gut; das Kind muss, als 
es grosser wird, Kameele httten. Nun bleibt 
Aba zeid und vertheilt, was eie sonst noch 
erbeutet haben. — Indesaen ist ,,JLJi*JI zuruck- 
gekehrt, findet sein Heim ausgeplundert, seine 
Frau nud Kind fort. Erzllrnt bricht er init 
eeinen Getreuen auf und kommt in die Nahe 
der Bena hilfil. Er fordert deu Aba zeid zum 
Zweikampf, dieser kommt mit der Lanze ohne 
Eisenspitze. — Erst geh hin und rftste dich 
zum Kampfl — Dieser Knuppel reicht aus fftr 
dich, du Hund, versetzt Aba zeid. — Sie 
k&mpfen beide tapfer und gewandt, bis Aba zeid 
jenen am Ende durch einen Schlag im Nacken 
todtet. Dessen Anhang flieht, jene machen 
grosse Beute. — Auf die Nachricht von dieser 
Niederlage versammeln sich die 7 Sultane von 
Negd und Elheidabl kilndigt jenen Fehde an. 
Da antwortet Hasan, dem dasKriegen u. Morden 
uber ist und der erfahren hat, dass in ihrer Heimat 
l ; y*Jt kein Misswachs mehr ist, an Elheidabl, 
er wolle in sein Land zurQckkehren und werde 
ihm den Zehnten als Schadenersatz schicken. 
Aba zeid uberbringt denselben, zur Freude des 
Elheidabl und kehrt zu Hasan zuruck. 

Schluss f.43^ ^X«LX ri Jos /^i 5 JUI^^JLc ^ 
O-****' ° ,ac (^' «*ij) _#' &^'$!> o<&L* £J*J' (J 1 

Der Text ist schlecht. Er weicht, betreffs 

der Erzfthlung von Elheidabl, der Form und 

dem Inhalte nach meistens von We. 766 ab. 

.^ ollrift: <5 r0B8 > etwas rundlioh, vocallos, — Abschrift 
o. lm liati. 

9230. We. 836. 
85 Bl. 8", o. 16-18 2. (21"/«X 16: 17Ya-18'/»X 
llVa— 12 <,m ). — Zosiand: loueLogen u. Blatter, ziemlich 
UBBauber, auoh fleokig. — Papier: gelblioh, ziemlich atark, 
etwao glatt. — Einband: Pappband mit Lederrfioken. — 
Titel f. 1»: ^ ufr ^ <oL*s Sj *JI «Jbs? vjUS - t^ 
^UJI j&& Jos*.} JJais* j^A^I S&} ^*Jt Xas 35 



Anfang f. 2": ^ ]^ r l/L ^ 5 Ut JlS 

gjl S-i-fCj *w»Jt \JfoJt $i3> 

Schluss f. 35»: J^ J. $&$> ^ «^U**»li 

O 1 ^ J^' A**' ^^ ^ ^i o* „-**-' jh*?. 
'vjJLx*.] j ^ r Uj |.^ct XftlS s£j*2 /^tolj' ,J~c UJ 

== We. 879. Die Form weicht sehr ab 
und der Inhalt ist hier reicher und fast liberal! 
ausfuhrlicher 

Schrift: /iemlioh grogs, dick, vocallos. — Abschrift 



9231. We. 839. 
1) f. 1-12. 



A I BJ. 8™, 17-20 Z. (21 '/ s x 15 j 17'/» X 1 1 -12 '/■'*). 
Zast&Dd: unsauber nod flecki(f. — Papier: gelblich, 
ziemlich stark, wenig glatt. — Ein baud: Pappband mit 
Lederrflcken. — Titel fehlt. Auf dem Vorderdeckel: 

Das EiDgeklamnaerle bezieht sich aaf das 2. Stuck dieses 
Bandes. 

Anfang f. I s : As? ^1 S*s> ^ yOUi' Uis 

AjS; S1J\ ^ c^jlbj L^*l y^Ui. ^SjLt jiuH^ 

gJt *il^ ^ ijbi ^JisJ r Ujl 5 j(j=> ,3 

Die Bena hilal herrschen in Negd, nachdem 

sie die Kdnige des Landes getddtet haben. 

Fines Tages h&lt wL3 Rathsversammlung seiner 

Emlre und Grossen ab : da sagt sein Ohm 

^wAijjiJI zu ihm: Schick doch zu Hasan und 

fordere seine Schwester ajjU^I von ihm: er hat 

sie dir ja versprochen, als er die tJlsUlt zur 

Frau nahm. Wenn du sie jetzt uicht erhaltst, 

sollst du sehen, dass Oy-iJI jCii sie sich zur 

Frau nimmt. In Folge dessen schreibt v-»Li 

an Hasan. Der wird sehr zornig und giebt 

den Brief an Aba zeid zu lesen. Darauf schreibt 

er ihm: ich habe dir die xJ^ zur Frau gegeben, 

du mir die jJbUJI (cf. We. 766 Anfang): von 

diesem Verlangen steh abl — Nun wird v^Lp 

Uber die Ant wort entrustet, zeigt sie an den 

Ohm, dieser lacht : denn, sagt er, du hast jene 

zu Herrn von Negd gemacht, hast den j-jj^t 

getddtet und nun hast du fur Hasan keinen 

Werth mehr. — Wozu rathet du? — Zu Ge- 

waltmassregeln, fall ins Land ein und hole sie 

dir, — So bricht er denn mit 40000 Mann 

von den **ij ^JU auf. Da benachrichtigt «.»>, 

Tochter des qIj^j, ihren Vater, der sich bei 

Hasan auf halt, davon und bittet ihn, schleunigst 

zu kommen, um PlQnderung und Krieg zu ver- 

hindern. — Er liest den Brief, wird besturzt, 



No. 9231. 



GROSSE ROMAN E. 



197 



steckt ihu iu die Tasche und verlangt sein 
Pferd.— Was hast du, frngt Aba zeid; was 
stent in dem Brief? — Nichts besonderes. — 
Deiue Tochter wird dir geschrieben haben, dass 
^ vW^ kommen und die Heerden Hasans flber- 
f'allen will. -— Ja, woher weiset du das? — 
Du hast es von der Vorderseite des Briefes ge- 
lesen, ieh von der Rtickseite; aber dein Bruder 
V^ ist ein Thor, sollte er mit uns anbinden; 
wir kSnnen seinen Wunsch nicht erfullen. Zeidan 
kommt an, iindet, dass uUj mit seinen Leuten 
abmarschirt ist, folgt ihm mit den *\>.jy^- Jener 
indessen hatte die Heerden uberfallen und einen 
Hirten, der ihu um die Ursache befragt, den 
Bruder des ^c,Ui, getodtet; einen andern Bruder 
desselben, (j^li mit Namen, hatte Mohammed, 
Sohn des ^w^o -c , niedergehauen , ausserdem 
30 Kuechte getfidtet. Die ubrigen fliehen zu 
Hasan. Zeidftn trifft, nachdem dies geschehen, 
mit wU3 und seinen Leuten zusammen. Lasst 
die Heerden wieder frei, ruft er; wljj aber 
lehntes ah; beide Theile fangen nun an mit 
einander zu k&mpfen. Hasan inzwischen, von 
den Hirten liber das Ereigniss benachrichtigt, 
spricht mit Aba zeid, was zu thun sei. — Auf- 
^ brechen und den v-JLij am Leben strafen, ist 
"^r dessen Antwort.— Sofort machen sie sich mit 
ihren GefoJgschaaren auf den Weg und kommen 
an, als \->LJ und Zeidan miteinander in Kampf 
gerathen sind. Zeidan begrusst den Hasan und 
kehrt wieder in den Kampf zurttck, der bis 
Abend dauert. Am folgenden Tage sticht y-JUS 
im Einzelnkampf 3 Reiter (von den _L, _^aj, 
jxU yi und ly&s*) j-^S) nieder ; da sturzt sich 
Aba zeid auf ihn, treibt ihn schliesslich in die 
Fluoht, verwundet den (j*»>..jjc und wirft ihn 
zu Boden und will ihm den Garaus machen: 
da tritt aber Zeidan dazwischen, der Kampf 
hdrt auf, und beide kehren zu den lhrigen zu- 
rflck. Unterwegs flberfallt <->\j*}> den mit zahl- 
reichem Gefolge auf Jagd gehenden Bruder 
Hasans, den Emir eU*; dieser erechlfigt 5 von 
Dajjab's Reitern, dieser aber schl&gt jenen nieder, 
von dessen Leuten fallen 20, die ubrigen fliehen 
zu Hasan und erz&hlen den yorfall. Wieder 
bricht er mit grossen Schaaren auf und kommt 
zum Gebiet der &*£ ;^aj. Weiber und Mftdchen 
kommen ihnen weinend entgegen. Euch ge- 
m sohieht nichts, sagt Hasan; wir haben es nur 
mit Dajjfib und seinen Leuten zu thun. — 
Wir wissen nicht, wo sie sind, sagen jene. — 
Da zieht er weiter, ihn aufzusuchen. Er aber 



war in eine unterirdische Hdhle, genannt jLjUs>, 
gezogen , deren Lfinge und Breite Niemand 
kannte; dort hielt er sich versteckt und machte 
von dort aus r&uberische Ueberfalle. 40 Tage 
hindurch erhielt Hasan nicht die geringste Kunde 
liber Dajjab's Verbleib. Eiues Tages hielt er 
seinen DlwBn ab : da kam ein Haufe Ver^ 
wundeter und Geplunderter : das babe ihnen 
Dajjab angethan, er halte sich in ^, &;^- auf. 
Er ersetzt ihnen den Verlust, freut sich der 
Nachricht und . befiehlt seinen Emlren, sofort 
dahin aufzubrechen; er, Aba zeid und Zeidftn 
ziehen mit. Sie kommen dort an, theilen sich 
in 4 Haufen: Dajjab kommt mit seinen Leuten 
aus dem Versteck hervor, sie werden uberfallen 
und vor Hasan gefuhrt, der sie in Fesseln legen 
lasst; Dajjab muss barhaupt und barfuss 
gehen and soil hingerichtet werden. Seine 
Augen werden verbunden. Bist du hungrig, 
fragt ihn der Henker, oder durstig oder hast 
du einen Wunsch? — Nur diesen, dass ihr 
mir die Binde von den Augen nehmt, damit 
ich um mich sehen kann. Es geschieht. Er 
bricht in Thr&nen aus, gesteht sein Unrecht ein 
und bittet um Verzeihung. Alle brechen mit 
ihm in Weinen aus; er f&Ht ohnmfichtig hin. 
Da thut seine Mutter Furbitte um sein Leben 
bei Jlasan; er giebt keine Antwort; dann sein 
"Vater (J<± , auch ^Ljj und y.~>-> ; auch sie er- 
halten keine Antwort; ebenso wenig die tibrigen 
Emire. Da ruft Dajjab zerknirscht aus: wie 
lange soil dies dauern? wollt ihr mich todten, 
so todtet; wollt ibr verzeihen, so verzeiht: ich 
bereue alle meine schlechten Thaten. Da springt 
Aba zeid auf, tritt vor Hasan und sagt: ich 
yerbtlrge mich fflr ibn. Da fasst Hasan seine 
Hand und sagt: so sei ihm denn, auf deine 
Burgscbaft hin, verziehenl Alle sind erfreut, 
die Fesseln werden ihm abgenommen , seine 
Kleidung ihm angethan , er kusst dem Hasan 
die Hande, dieser umarmt ihn, ein Schmaus 
wird angerichtet und Dajjfib bleibt 3 Tage bei 
Hasan. Dann kehrt er heim und halt eine 
RathssitzuDg ab, an der auch sein Ohm u-AJje 
Theil nimmt, und sagt: was ist mit diesem 
Schurken Hasan anzufangen? Ich muss List 
brauchen und ihm sein Thun vergelten. Da 
sprach sein Ohm : zieh aus mit einer Schaar 
nach »*Aji, wir kommen dir nach und uber- 
fallen sie dann unversehens und bringen sie Alle 
um. So thut er denn auch und Oberfallt mit 
200 Reitern eine Handelskarawane, der flamm&d, 



198 



GROSSE ROMANE. 



No. 9231. 9232. 



Hasau's Bruder, als Sohutz beigegeben war. 
Hammfid kampft tapfer, todtet 11 Feinde, aber 
Dajjab tlberfallt ihn von hinten und ersticht ihn; 
von seinen Begleitern fallen 30, die Uebrigen 
fliehen zu Hasan und melden den Ueberfall. 
Dieser zfirnt, mehr noch Abu zeid : meine Pflicht. 
ist es, ihn zu todten, ruft er aus. Beide mit 
ihrem Gefolge brechen auf, Zeidfin und seine 
Leute mit deuselben; es kommt zum Kampf 
zwischen wj^i und diesen, und Hasan selbst 
will im Einzelkampf mit a_»L3 fechten. Zeidan 
bittet, ihin dies zu fiberlassen. Es sei sein Bruder: 
wenn Hasan ihn tadte, liege es ihm ob, dafur an 
ihin Blutrache zu uben. Darauf fechten die beiden 
Bruder; Dajjab erhSlt einen Stich in die Weichen 
und fallt bin, in oeinem Blute schwimmend. 
Schon will er ihm den Gnadeustreicb versetzen, 
als *Ab 5 , Dajjab's Tochter, 6ich dazwischen 
wirft und fur sein Leben bittet. So thut auch 
jJjj , die Schwester des Sultans Hasan. Da geht 
er fort; der Kampf hat aufgehdrt, sobald 
Dajjab gefallen ist, und man trfigt ihn ohn- 
mficbtig in sein Zelt, wo ^^ ,M, ein Arzt, 
ihu behandelt und in 7 Tagen herstellt. Dann 
erh&lt er 2000 Dlnare Belohnung, Dajjab aber 
geht in den Diwan und unterh&lt sich mit seinen 
Freunden. Was soil ich bloss mit Hasan an- 
fangen, der mein Ansehen unter das irgend 
eines Anderen herabgesetzt hat? — Da sagt 
sein Vater: es ist, als ob du von Sinnen wares t; 
du kannst nichts machen, als zu Aba zeid gehen 
und deiu Thun bereuen. — Lieber den Tod, 
ruft er aus, aber — besinnt sich im Laufe des 
Tages und reitet allein hin zu Aba zeid, be- 
kennt und bereut sein Unrecht und bi'aet, ihn 
init Hasan auszusdhnen. — Gut, sagt dieser 
aber es ist das letzte Mall — Darauf reitet er 
mit Dajjab und mit seinem ganzen Gefolge zu 
Hasan. Dieser hat schon davon gehort, ist 
aber nicht ganz eicher vor einer neuen Treu- 
loBigkeit, und reitet ihnen daher mit vielem Ge- 
folge entgegen. Ktlss die Steigbttgel desKonigs, 
sagt Aba zeid zu Dajj&b; und Hasan bittet er 
um dessen Verzeihung. — Nur urn deinetwillen 
thue ich es, versetzt der Konig, dir kann ich 
nichts abschlagen. Beide umarmen sich, Hasan 
und Dajjab reichen sich die Hande ; jener nimmt 
ihn mit sich und bewirthet ihn aufa Beste, 
sichert ihm nochmals Verzeihung zu und Dajjab 
gelobt, dass er nie wieder sich gegen ihn ver- 
gehen wolle. Nach 7 Tagen kehrt er zu den 
Seinigen zurftck. — So lange diese Zerwflrf- 



nisse uud Kampfe gedauert, hatte ouJUl X& 

sich ruhig verhalten; als Alles aber vorbei war, 

packte er alle Hochzeitsgeschenke zusammen 

und ritt mit einem Gefolge von 100 Mann zu 

Hasan, der ihn aufs Freundlichste annahm. Die 

Verlobungs - Urkunde wird in Gegenwart der 

Emlre aufgesohrieben, Dajjab aber will vor Un- 

muth fast platzen und fragt seine AngehSrigen, 

waB er thun sblle. Da rath ihm sein Ohm 

(j^xiyc zu warten , bis j&i, mit seiner Braut 

heimkehre; dann solle er ihm mit seinen Leuten 

folgen, ihn tkberfallen und todten und die Braut 

rauben. Der Emir Zeidfin ist auch zugegen: 

"als er dies hdrt, wird er zornig und schreit 

seinen Ohm an: Wer von euch sich vom Platze 

rtihrt, hat es mit mir zu thun, den werde ich 

in Schande und Elend bringen. Dann muss 

ich sterben, sagt Dajjab. — Das musst du denn 

thun, antwortet jener, das macht nichts aus! — 

Sukr aber reist mit *-Jj^' ab und mit ange- 

messenen Geschenken und feiert mit ihr in 

Mekka die Hochzeit. Sie beechenkt ihn spHter 

mit 2 Kindern, Jw^* und bA^s-. 

Schluss f. 12: L^ju^s: bUxi *jjL£t ^e Jjio 

Sohrift: gross, dick, ruodlich, vocallos. — Abschrift 
"Inn. 



c 



9232. We. 768. 

25 Bl. 4«», c. 16-18 Z. (22x 16; 18-18Vs X 13-13>/a en> ). 
Zuetand: ziemlioh gut. — Papier: gslblioh, ziemlich stark, 
etwas glatt. — Einband: Pappbaoa mit Lederrackeo. — 
Titel f. 1»: . i . », f 

Anfang f.2 a : Ls^», f \/ [, ,oU \, ^IjJI JL3 
LT wl ^^LJI, s^UJi xAe ( jyS\ /S s f \S}\ y, 

Ein mfichtiger Konig war einst SoleimSn 
ben mlrud, mit dem Beinamen der Philosoph. 
Sein Vater, desseu Reich sich erstreckte von 
Antiochien bis A Persien, hatte die Tochter des 
Perserkdnigs eL^S geheirathet, die ihm den 
SoleimSn geboren hatte. Als er erwachsen war, 
wurde sein Vater in einem Kriege getddtet und 
er herrsohte darauf in den Persischen Landen 
und sein Ruhm verbreitete sich Oberall hin. 
Auch herrschte er fiber jj^y und Qandahar 
und die Christen waren ihm unterth&nig. Eines 
Tages lasst er sich von seinen Wezlren den 



No. 9232. 



GROSSE ROMANE. 



199 



bitten, sagte der Konig. 



Lebenslauf seiner Vorfahren erzfthlen. Er ver- 
nimmt von ihnen, class sein Grossvater Herakljus 
getodtet worden yon Mohammed dem Arabischen 
Propheten und von Hil&l und Elmondir, beson- 
ders aber batten die Benu hil&l die christbchen 
Kreuze zertrlimmert und die Monche ermordet. 
Sie seien noch machtig und ihr Furst sei Hasan 
ben sirhftn. Dort gebe es schSne Madohen, 
aber die schonste sei des Kdnigs Tochter, Namens 
Die will ich mir zur Frau aus- 
Aber, versetzte sein 
Wezlr Dahman (^USo), es ist ihnen nichtge- 
stattet, ihre Tochter an Christen zu verheiratben. 
— Ich will es aber, sonst verwuste ich ihr Land 
und pflanze in Mekka das Christenkreuz auf. — 
In diesem Sinne Bchreibt er an Hasan, der den 
Brief liest und zornig an Abu zeid giebt. Dieser 
zerreisst ihn und weist den Boten sobleunigSt 
von dannen: sie wurden selbst kommen und 
Strafe uben, fur das Ansinnen. Dem Boten be- 
gegnet Rabl'a, der von der Jagd kommt; er 
schneidet ihm, als er von ihm den VorfaU er- 
fahren hat, Nase und Ohrenab. Darauf echickt 
Abti zeid seinen Diener Mesrflr auf Kundschaft 
uber das Land des Feindes aus; er geht in 
Verkleidung dahiu ab. Vier Tage spater geht 
er mit 40 Reitern auf Jagd; Abends kommen 
sie ins Elephanten-Thal (^^sLaJI i^lj) -und schla- 
fen; urn Mitternacht tlberfallt sie ein Reiterhaufe 
und bindet den Aba zeid und die Uebrigen, 
mit Ausnahme Eines, des ^le qj ^jXj, der 
grade, um sein Wasser zu lassen, abseits ge- 
gangen war. Der hatte sein Pferd zur Hand 
und entflph, obgleich sie ihm nachsetzten. Der 
A nftthrer dieser Reiter hiess ^ULa ^j (jw5y>; 
sie waren yon den Leuten des Kfinige der Stadt 
t^S, dessen Name u^Lait war; ein Theil da- 
von waren Christen, Andere Perser (,»L£I). Nun 
nannte Aba zeid seinen Namen: da freute sich 
Gergis uber seinen Fang, der ihm beim Kdnig 
grosses Ansehen verschaffen werde, und sagte 
dem Gefangenen, dass Kdnig Soleiman der Philo- 
soph ihre Lander erobern und nach Zerstorung 
Mekkas daselbet einen christlichen Tempel er- 
bauen werde. Da schrie Aba zeid vor Zorn 
laut auf, aber um so fester liess der Ftihrer 
ihn binden. Lass mich los, bat Aba zeid. • — 
Niminermehr, ich muss dich zum Kdnig Solei- 
man bringen. — - Sie kommen zum Kdnig u»ykd\ 
mit den Gefangenen; er ist hoch erfreut. Unter 
denselben war Einer, Namens <m}1-*» der ging 
zum Kdnig und bat, ihn zum Gefangenwarter 



der Uebrigen zu machen. Sie batten ibn ge- 
fangen mitgeschleppt und von seiner Religion 
abtrttnnig machen wollen; der Kdnig erhdrt seine 
Bitte.Inzwischen hatte Bedran an Hasan den 
Vorfall gemeldet. Derselbe wehklagt daruber 
und bescbliesst, ihn aufzusuchcn. Er reitet ost- 
warts, tagelang, bis er zum <«JUU! j^> kommt. 
Dort h&lt er Nachtruhe, Monche wecken ihu 
und gefragt, wer er sei, antwortet er: ein Bote 
des Konigs Soleiman, ich soil ihm von alien 
Seiten die Stamme zusammenbringen. Aber ein 
Monch sagt: Du ltigst, du bist ein Bedewl, 
du hast etwas Anderes vor. Sie binden ihn, 
werfen ihn ins Gefttngniss , nachdem sie die 
Klosterthttr geschlossen und ihm Monchs-Klei- 
dung angezogen. -— Indessen halten die Benu 
hilal Berathung. Meint ihr, sagt Rabl'a beu 
mjojub, dass Hasan um des Abu zeid willeu 
sich auf den Weg gemacht ? Ihr irrt, es ge- 
schab aus Furcht vor dem Philosophen-Kfinig. — 
Wahrend dieser Vorfftlle war Mesrur nach Qan- 
dahftr gelangt und sah dort Zelte, Kriegs- 
maschinen und vornehme Krieger. Daan kam 
der K6nig Soleiman, Vornehme und sein Wezlr 
UUo d j L*PJ> begaben sich in seine Wohnung; 
er ktlndigt seinen Entschhiss an, zu den Benu 
hilal aufzubrechen und sie zu bestrafen. Der 
Wezlr bittet ihn, zu Hause zu bleiben und ihm 
das Unternehmen anzuvertrauen. Nun, dann 
geh, ich werde dir die nttthigen Mittel ver- 
schaffen, Wahrend sie noch so reden, kommt 
der verstummelte Bote. Erzllrnt heisst der Konig 
dem Wezlr, sofort den Marsch anzutreten. 2 Tage 
lang zieht MesrOr mit ihnen; am 3. entwiscbt 
er und kommt zu den Seinigen. Er erfahrt 
dort, dass Aba zeid und Hasan auf Jagd seien 
und erzahlt, was er erkundet hat. Darauf sagt 
Rabl'a : hpre, MesrQr, Aba zeid ist im Elephanten- 
Thal gefangen worden, Hasan ist forfgeritten, 
ihn aufeusuchen, aber bis jetzt weiss Keiner, was 
aus ihm geworden ist. Da fiel Mesrur in Ohn- 
macht vor Schreck , aber kaum hatte er sich 
davon erholt, als er davon sprengte. Setzt ihm 
nach, befahl oLj3, bringt ihn zuruck, sonst 
tddtet er sich. Sie setzen ihm nach, er ist aber 
uber alle Berge, ohne Erfolg kommen sie zuruck 
und wundern sich, wie er so schnell sich davon 
gemacht. Das hing aber so zusammen. Mesrur 
war ein fauler nichtsnutziger Herumtreiber ge- 
wesen. Einmal schlief er am Kreuzweg, als 
Hidr vorbeikam und ihn aufweckte. Er hob 
den Kopf in die H6he und fragte, wer bist du? 



200 



GROSSE ROMANE. 



No. 9282. 



— Ich bin Hidr. — Da fasste jener seiueu 
Rockschoss an und bat, ihm vou Gott zu er- 
flehen: Erfoig und Eifer, Tod auf ehrliohem 
Lager, ehrlichen Wandel, grossere SchnelHgkeit 
als die des Vogels und des Rehes. Dalachelte 
Hidr, bat Gott darum und dieser erhorte die 
Bitte. — , Was nun thun, fragte u>Ui. — - TJns 
der Nachricht gemass, die Mesrur uns gebracht 
hat, einrichten, aagte der Qadl, und seinen Rath 
befclgen. Sie bringen also Frauen, Kinder und 
ihre Habe auf die Berge, theilen ihre Manner 
in 2 Theile, stellen den einen auf die Berge, 
deu andern am Fusse derselbeu auf und warten 
ab, was kommen werde. Nach 20Tagen kommen 
zabllose Feindeshaufeu an. Rabl'a erbietet sich, 
deu Feind aufzusuchen. Mit 2000 Reitern stflrzt 
er sich. -auf denselben, bringt ihnen eine grosse 
Niederlage bei, treibt sie in ihre Zelte zuruck. 
Da schreibt der Wezlr ^Uso einen anmassenden 
Brief uud verlangt den Zehnten und 20 Jung- 
frauen. Dajj&b weist die Forderung stolz zu- 
riick und der Kampf beginnt. Der Sultan der 
AusJ&nder, f Uu«J1 ^ _lPl,kampa mit Rabl'a 
beir ca'ca'a und fallt 'von seiner Hand. Am 
2. Tage kampft er rait dem Berbersultan bis 
zuir Abend, doch bleibt der Kampf Unentschieden. 
Um Mitternacbt uberfallt Rabl'a mit 800 Reitern 
die. feindlichen Vorposten, 3000 Maim stark: 
sie todteu fiber 700, nehmen aber 400 ge- 
fangen, v/ahrend sie selbst 15 Todte und 62 Ge- 
faugene verlieren. Sie tttdten ihre Gefangenen, 
Ziehen dereu Kleidung ihren eigenen Reitern an, 
nehmen sie mit ins Gebirge und rufen den 
Christen zu: gebt unsere Gefangenen frei, so 
geben wir die eurigen zuruck. Die Christen 
eiud froh fiber den Vorschlag, denn der Sohn 
und Sohwiegersohn des Konigs Soleiman war 
unter den Gefangenen, und lassen ihre Gefan- 
genen irei, die verkleideteu Reiter aber richten 
unter den Christen ein Blutbad an, zumai da 
auch Rabl'a und die Bentt hilftl den Angriff 
erneuern. Da schreibt der Wezlr ^USO an 
Soleiman und bittet urn Httlfe. Dieser ist sehr 
sornig fiber den Misserfolg und fordert 5 Kdnige 
von Rum auf, dem Wezlr mit ihren Heeren 
beizustehen. Sie heiseen: ^y, J^, L^~,, - - 
und ^U>. Die Benu mfal aber ruh'en rich 
nacb derSchlacht aus, der Wezlr jedoch schreibt 
ao sie und bittet um 7 tagige Waffenruhe, um 
die Gefallenen zu begraben. Dieselbe wird be- 
willigt; dann ruhen Bie sich noch 14 Tage aus 
daranf beginnt der Kampf aufs Neue. Dajjftb 



erschlagt im Zweikampf den christlichen Konig 
*"+*■*£)* ^A&i dann den ^l^I jI; Abends 
trennen 6ich die Heere, am folgenden Tage 
wollen die BenQ hilal den Kampf aufs Neue 
begiunen, aber der Feind lasst sich nicht sehen. 
Sie schicken Kundschafter aus, um zu wissen, 
woran sie seien; sie h&ren, dass Soldaten zu 
einander sagen, dass der KSnig Soleiman heute 
5 KSnige mit ihren Heeren zu seiner Httlfe er- 
warte und dass der Wezlr ihnen entgegen ge- 
gangen sei, um sie zu empfaugen; mit dieser 
Hfllfe wflrden sie 6chon die Feinde zu Boden 
hauen. In der That waren die Konige ge- 
kommen und mit dem Wezlr zusammengetroffen 
und batten sich mit ihm fiber ihre und des 
Feindes Streitmacht unterhalten. Am folgenden 
Morgen kommen sie an; die BenQ hilal stellen 
sich ihnen in den Weg und kampfeh; die 
Christen werden in die Flucht geschlagen, die 
Benu hil&l verfolgen sie bis an die Zelte und 
erbeuten viel. Wiederum bittet der Wezlr um 
7 Tage Waffenruhe zur Bestattung der Todten. 
Dajjftb bewilligt dazu 7 Tage und 7 zu ihrer 
Erholuug: a dann solle der Kampf wieder los- 
gehen. — Hasan befand sich indessen imKloster; 
die Fes8em waren ihm abgenoramen, er konnte 
frei umhergehen in demselben und stieg taglich 
nach oben, um ins Land hineinzuschauen. Da I 
sieht er eines Tages beim Kloeter einen Haufen ' 
Bedewl-Reiter und ruft ihnen zu: Gott grfiss 
euch, Brtiderl — Dich auch, o Moncb, sagt 
der Anftihrer. — Ich bin kein Mbnch, ich bin 
Hasan ben sirMn, und nun erzahlt er ihm seine 
Geschichte. — - Da springt er auf, nimmt seine 
Leute mit, sie klopfen an das Klosterthor; 
macht auf, sagt er, ioh bin der Emir ^j *J/I Liac 
^-izj** jt-tH. — Wir haben nichts mit dir zu 
thun, ist die Antwort der Monche, wir lassen 
Keinen ein. Darauf schlagen sie die Thur ein 
und dringen hinein, tttdten die Monche, be- 
freien den Hasan, geben ihm seiu altes Ge- 
wand wieder, dazu ein Pferd ; er hort von 
ihnen, wie es deu Seinigen ergangen sei und 
sprengt eilends davon. — Inzwischen sucht 
Mesrfir nach Abfi zeid, kommt nach *jlsO« 
und «i^u und kJj>y , h6rt aber nichts von 
ihm. Er sucht ihn in wj*J(, «JU|, uyaJ!, Siraz, 
o'ij4*J', Ipbahan, Qandahar, und weiter hin. 
Dann kommt er nach spry und triffit den Emir 
Mazin. 1st mein Herr hier? fragt er. — Ja, 
dein Herr ist mit seinen Leuten hier gefangen 
und ich bin Wftrter seines Gefangnisses. — 



No. 9232. 9233. 



GROSSE RQMANE. 



'•201 



So geh hin, grass ihn Von mir und inelde meine 
Ankunft! Dies geschieht, Aba zeid ist hooh- 
erfreut und hofit auf seine Rettung. Mesrflr 
aber verbindet sich den Kopf, gebt auf den 
Markt und klagt liber seine Kopfschmerzen. 
Ein Handler iragt, was ihm feble? Er sagt, 
der Kopf thue ibm web und Jemand babe ihm 
gesagt, er solle Papier und Dinte holen, damit 
er ihm ein Mittel dagegen aufsobreibe. — Hier 
hast du Beides, aber komm wieder und zeig, 
was er aufgeschrieben hat, damit wir es kennen 
lernen und in solcben Fallen auch fur Geld 
Kranken aufsobreiben kdnnen. — Nun gebt 
Mesrur ausserhalb der Stadt an einen einsamen 
Ort und schreibt wie im Namen des Kfinige 
Soleiman an den dortigen Konig ^-yibs-t einen 
Brief, worin er demselben mittheilt, was sicb 
ereignet bat, und ihn auffordert, ihm zu Hiilfe 
zu koinmen. Er Bteokt den Brief in seinen 
Turban, bringt das Scbreibzeug zurflck und Bagt, 
auf die Frage, wo das Schriftstuck mit dem 
Mittel sei, der Schreiber wolle es ihm nicbt 
geben, bevor er bezahlt habe, und er babe keinen 
Pfennig in Besitz. Nun giebt ibm der Handler 
etwas Geld zu dem Zweck, er geht aber auf 
einen anderen Markt, kauft sich einige Lebens- 
mittel, da er hungrig ist, Btellt sich dann an 
die Thfir des koniglichen Schlosses, giebt sich 
fQr einen Boten aus, wird vorgelassen und uber- 
giebt seinen Brief. Auf die Frage, warum 
kein Siegel drauf sei, versetzt er: das batte 
der Wezlr mitgenommen, als er abreiste, der 
Konig batte keines. Nun riistet er; in 5 Tagen 
ist sein Heer gerustet, 60000 Reiter Btark. 
Am 7. Tage l&sst er die Gefangenen, Aba zeid 
und die Seinigen, vorfuhren; da bittet Mesrur, 
ihm die Gefangenw&rterstelle zu uberfcragen. • — 
Gut, du Sollst sie baben, Mazin ist abgesetzt. ■ — 
Er dankt dem KSnig, fasst den Aba zeid beim 
Ohr, BchlSgt ihm ins Gesicht, dass ihm Funken 
aus den Augen spruhen; bei dieser Gelegenheit 
aber erkennt ihn Aba zeid. Am 2. Tage brechen 
sie auf, die Gefangenen werden auf Kameelen 
mitgenommen; so ziehen sie 2 Tage. In der 
folgenden Nacht, als die Uebrigen schlafen, 
l6st Mesrur den Gefangenen die Fesseln, giebt 
ihnen Pferde und Waffen, und mit dem Rufe 
„Gott ist gross" sprengen sie davon. Der 
KSnig hort es und setzt ihnen nach; Abu zeid 
wendet sich gegen ihn und durchbohrt ihn so, 
dass er todt zur Erde iallt. [c. ,980 /i8*». 

Sohrift: groBB, weit, fluohtig, Tocallos. — Absohrif t 

HA.NDSOHBIFTEN D. K. BIBL. XX. 



9238e We.769. 

24 Bl. 4 to , 18-20 Z. (28x16; llXiS^). — ge 
stand: ziemlioh got— Papier: gaMoh, efcwassterk, waaig 
glatt. — Binbsnd: Papphd mitLsdsrr&ckeB. — Tito! f.l a i 

P.2 & obargesohriaben: vJ^US^-JLj q^s qj^^as^ idijb wL*J 

Anfang f.2": ^^wJI Jlj l s &sj jS «^jS ^ »SU«, 
^J! &j*i pXtt $ J»«ju (*&& 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 768. 

Darauf greift Aba zeid mit seinen Lenten 
das feindlicbe Heer an, metzelt viele davon 
nieder, 1700 Mann bekehren sicb zum Islfim; 
die Sieger bringen das Erbeutete zueammen und 
ziehen ab, Mesrar folgt ihnen, und Aba zeid 
schickt ihn vorauf, ihre Ankunft. den Seinigen 
zu melden. Er begiebt Bioh zu Hasan, der 
zurilokgekehrt ist, und erx&blt ihm Aba zeid's 
Geschichte. Die Neuigkeit wird den Bern! hilftl 
mitgetheilt, allgemein herrecbt Preude darttber, 
und die Trommeln werden geschlagen. Durch 
einen Kundschafter erfahrt der Wezlr U&> 
den Grund. Was soil nun werden, fragt. er seine 
Reiter, nun da der tapfere Abu zeid wieder 
kommt? konnten wir doch nichts ausrichten, als 
er in Gefangenschaft war! — Den nehme ioh 
auf mich, sagt der Berber-KSnig ^1^1. —• Aba 
zeid wird von den Vomehmsten in feierlichem 
Zuge eingeholt, es wird ein Freudenfest gefeiert 
und am folgenden Tage beginnt der Kampf. 
Abu zeid tSdtet im Zweikampf denjl^l, dania 
richtet er mit den Seinigen ein grosses Blutbad 
bei den Feinden an, jagt die Uebriggebliebenen 
in die Flucht zu ibren Zelten, macht 400 Ge- 
fangene. Die nicht den Islam annehmen, werden 
getodtet. Den folgenden Tag wird ohne Ent- 
scheidUng gekampft; Nachts machen die Benft 
hil&l einen 6iegreichen Ueberfall, machen aehr 
grosse Beute. Die Feinde lassen ihre Zelte in 
Stich und fliehen hcimwferts; am 8. Tage etossen 
sie auf Vorposten- Reiter, die von Osten her- 
kommen, und vermuthen , dass die Benfl hilfii 
ihnen die Engpasse verlegt haben, eind daber 
in Angst; aber es stellt sich heraus, dass es 
Httlfsheere der 5 christlicben Kfinige sind, die 
Soleiman ihnen zu Htllfe schickt. Der erste 
derselben hiess 5i»=L# qJ oW und war Kdnig 
von Elhabes, der 2. ,3UU j* 0^), der 3. 
^sus», Konig von Bulgarien, der 4. Uk&z, der 
5. <J\J>> rf a ?-, ein Pereerkonig. Der Wezlr 
Dahman reitet auf sie zu, klagt ihnen seine 
Niederlagen. Du hatteot uioht fliehen eollen-, 

26 



202 



GROSSE ROMANE. 



No. 923H. 



sagen sie zu ihm; hfittest du una benachrichtigt, 
so hatten wir vJt^b ^ y*. zu dir gesohickt, der 
hatte dir Rube yor alien Gegnern verschafft. _ 
Ihr irrt euoh, mit diesen Arabern nimmt es 
weder Mensph noch Ginn auf; jeder von ihnen 
ist 2000 Ginnen nnd 10000 Menschen ge- 
wachsen, aber ihr Anftihrer Aba zeid ist so gut 
wie 10000 Ginnen und 1 00 000 Menschen : das 

werdet ihr mlchster Tage schon sehen. Die 

Furcht verblendet dich, sagt i-V^^oro^* wenn 
«f ^ -Oil und Stelle sind, eollst du sehen, 
wie ich mit ihnen fertig werde. -- Angelangt 
ruhen sie sich 3 Tage aus, dann hebt der Eampf 
wieder an. Rabl'a kfimpft mit ». ; dieser sticht 
seinPferd nieder, dadurch wirft er ihn zuBoden, 
bindet ihn und flbergiebt ihn den Dicnera ; des- 
gleichen thut er mit 25 angesehenen Efimpfern, 
bis es Abend wird. — Nun giebt Aba zeid 
dem Mesrttr den Auftrag, womSgkch durch List 
die GefaDgeneh zu befreien. Er schleicht sich 
an die Zelte der Feinde, dann an das des 
Wezlrs und hort, wie dieser den c ^. fragt, was 
mit den Gefangenen zu thun sei? ob er sie 
todten wolle? Darauf antwortet er nicht, aber 
sagt: lass sie holen! Da giebt der Wezlr eeinem 
Diener, (jfjU mit Namen, das Siegel: er eolle 
es dem Aufeeher vorweisen und dieser eolle ihm 
die Gefangenen in Pesseln ubergeben. MesrOr 
erdolcht den Boten, nimmt das Siegel ihm ab, 
erhalt die Gefangenen, lasst eie alsbald frei. 
Er selbst geht zum Zelt dee Wezlrs, wo ^ 
und die Uebrigen auf die Ankunft der Gefange- 
nen warten. Dort reisst er dem a »- die mit 
Perlen und Edelsteinen koetbar besetzte MQtze 
(t^jyi) vom Kopf und sprengt davon ; er ent- 
kommt den Verfolgern, tritt bei Abu zeid ein, 
wirft die Mutze vor ihn bin und erzahlt die 
ganze Geschiohte. Der Wezlr aber, dem das 
Warten fiber wird, schickt einen anderen Diener; 
und als dieser zurfickkommt und berichtet, was 
vorgefallen, will er alle 40 Warter niederhauen 
lassen; auf Vorbitte des ^ unterbleibt es. 
Aber in heftigem Zorn lasst dieser die Soldaten 
sich ordnen und betritt wieder den Kampfplatz. 
An diesem Tage siud die Bena hil&l siegreiohj 
den Kfinig ^ zerstampfen die Pferde unter 
lhren Hufen, die 4 anderen werden gefangen 
genommen und getodtet. Mesrur eteckt die 
Kopfe auf 5 Lanzen und pflanzt diese bei Nacht 
vor dem Zelt des Wezlrs auf. Am Morgen 
fragt er, wessen Kopfe es sind? Man weiss es 
nicht, aber bei naherer Ansicht erkennt mao 



sie. Er ger&tih in hochsten Zona und sohreibt 
an Rdnig Soleiman ihre Niederlage; wenn er 
nioht selbst komme, wurde das ganze Beer 
diesen tapferen Arabern erliegen, besonders dem 
tapfern Aba zeid. — 7 Tage herrsoht Waffen- 
ruhe, am 8. ist grosser Jubel im Cbristenlager. 
Wahrscheinlioh, sagt Hasan, ist E5nig Soleim&n 
angekomioen; erkundige dich doch danaoh, Abfl 
zeidl — Mesrur geht auf Kundschaft und er- 
fahrt, dass der Kdnig ihnen Hulfe schicke: am 
5. Tage werde E5nig aUo^JI mit zahllosem 
Heere auf dem Wege durch den .Ull .c.ilj an- 
kommen. Er macht Bich dahin auf und sieht 
die Zelte dee Heeres, erfragt dasjenige ihres 
K6nigs, tritt ein, giebt aich als Diener des 
Wezlrs aus, und sagt; sie batten den riobtigen 
Weg verfehlt, er werde ihnen denselben zeigen. 
Dieser Weg sei schwer gangbar wegen der Ab- 
grfinde und steilen Berge, an manohen Stellen 

k5nne nicht Menech noch Ginn weiterkommen. 

Kennst du den rechten Weg? — Jal — So fuhre 
une. Sofort wird aufgebrocben, Mesrur voran, 
und bis zum Abend marschirt; ebenso am fol- 
genden Tage. Hier bleibtl ich soil dem Wezlr 
melden, 6obald ihr hier eeid, damit er euoh 
entgegen komme; es war aber ein Ort, von 
dem das Was6er 2 Tage entfernt war. Sie also 
lagern, er geht davon, kommt zurfick und be. 
richtet dem Aba zeid. Dieser nimmt sofort 
seine Leute, die Bena ezzafilan ( ^».JI), und 
lasst sich von Mesrur den Weg zeigen. Sie 
ubernachten im Wadi elacn&m; am folgenden 
Morgen uberfallen sie das feindlicheHeer; dessen 
Konig wird zu Boden geworfen und gebunden 
und dem Mesrttr ubergeben, ausserdem werden 
900 Gefangene gemacht, die meisten Anderen 
getodtet, groese Beute fallt in ihre Hande. 
Mesrur eilt voran und bericbtet dem Ednig 
Hasan und dessen Nachststehenden diesen Sieg; 
am 2. Tage trifft auch Abfl zeid selbst ein. ^~ 
Als der Wezlr die Nachrieht erhalt, gerfith er 
in Aerger und Furcht zugleich, lasst die Zelte 
aufpacken und maoht sioh urn Mitternacht mit 
dem ganzen Heere davon. Eine Hinterlist yer- 
muthend, echioken die Bena hil&l Spione aus: 
sie finden aber Niemand und kehren zurttck. — . 
Flttchtlinge kommen bei K6nig Soleimfin an 
und melden ihm, was vorgefallen. So will ioh 
denn selbst aufbrechen, sagt er, und die Araber 
zttohtigen , morgen am Tage. Am Morgen 
kommen neue Heeresmasaen an unter Fuhrung 
de B Emirs C&.-M ^ J^s, eod ^ ^ Ol^J 



No. 9233. 



GROSSE BOMANE. 



203 



(meistens oU^Jt). Der Konig erzahlt die ver- 
schiedenen Niederlagen eoiner Heere. Du hattest 
zu mir schicken sollen, sagt oLja^Jt, icb wttrde 
scboD mit ihnen fertig geworden sein und viele 
Beute gemacht haben. — Der Konig erzahlt 
von der unvergleichlichen Tapferkeit des Abtt 
zeid. — Ah, den kenne icb, versetzt er, dem 
muss icb den Kopf abscbneiden und das Lebens- 
lioht ausblasen. — Nun, wenn du das thuBt 
und die Araber schlfigst, gebe icb dir meine 
Tochter zur Frau und mache dich zum Sultan. 
Am 2. Tage brechen sie auf, am 9. Tage be- 
gegnen sie den fliichtigen Truppen desWezIrs; 
dieser erzahlt ibnen sein Ungluck. — Du hattest 
vor diesen Arabern nicbt flieben sollen, sagt 
oU^Jt: icb will es allein mit ibnen aufnehmen 
und ibnen den Todesbeober zu kosten geben. — 
Nun, meint der Wezlr, es kommt mebr aufs 
Seben als aufs Hdren an: wir werden ja deine 
Thaten erleben und dann erfahren, was du aus- 
richtest. — Sie schlagen wieder an dem Orte, 
wo der Wezlr fruher gelagert, ihre Zelte auf: 
am 8. Tage beginnt der Kampf aufs Neue. 
Elhaffaf kampft mit ^Lc ^ ^IX}}, nimmt ihn 
gefangen, und nach ihm noch 20 andere. Der 
Wezlr will, als Abends der Kampf aufgehort 
hat, die Gefangenen todten lassen: aber jener 
sagt, sie wollen warten, bis sie die Emlre und 
ibren Sultan zugleicb t6dten lassen konnen. 
Am folgenden Tage kampft Elhaffaf rait v-»U3; 
dieser aber baut den Hals des Pferdes durcb, 
es fallt und jener mit ihm; aber seine Lente 
retten ihn aus dem Gefecbt, das ohne Ent- 
scbeidung bis zum Abend dauert. Gegen Morgen 
trifft der Sultan Soleiman bei dem cbristlicben 
Heere ein, grosser Jnbel erschallt in ihren 
Beihen: er hat 12 KSnige sammt ihren Heeren 
mitgebracbt. Er halt einen Dlwan ab und als 
er von den vielen Gefangenen hort, sagt er: 
wollen wir sie nicbt todten? — Besser ware es, 
sagt Elhaffaf, wenn wir warteten, bis auch ihr 
Sultan in uneerer Macbt ist: doch wenn du 
willst, lass sie holen. — Dies hort Mesrur, der 
an der Thtlr des Konigszeltes wartet, und als 
der Wezlr aeinem Diener q^j?- das Siegel giebt 
und ihm befiehlt, die Gefangenen aus dem Ge- 
fangniss zu holen, geht er ihm nach, erdolcht 
ihn, nimrat ihm das Siegel ab, lasst sich die 
Gefangenen uberliefern, lasst sie ausserhalb der 
Zelte los und sagt ihnen : geht ihr" zu Hasan 
zurfick, ich gebe zu Soleiman. Er stellt sich 
dort unter den Dienern auf und hort, als der 



Gefangenw&rter kommt, um die Hinrichtung 
anzusehen, wie der Wezlr ihn fragt, wo die 
Gefangenen seien. Ich babe eie deinem Diener 
ttberliefert, hier ist das Siegel. Wahrend dieses 
Gespraohes wird ihm gemeldet, dass Bein Diener 
^j»- ermordet am Wege liege. Der Sultan 
ergrimmt, Elhaffaf trSstet ihn damit, er werde 
ihm morgen noch mebr Gefangene bringen. 
Mesrur aber kehrt alsdann heim. — Am fol 
genden Tage kampfen Elhaffaf und Aba zeid 
mit einander, dieser erfasst ihn an der Keble, 
erdrosselt ihn und wirft ihn todt zu Boden; 
der Kampf, der bis zur Halfte des 2. Tages 
zwischen den beiden Heeren dauert, endet mit 
der Niederlage der Christen. Zur Bestattung 
der Todten bewilligen die Sieger eine 7tagige 
Waffenruhe. Mesrur indessen geht zu dem Zelt 
des Soleiman und miscbt sich dort unter die 
Diener. Da hdrt er den Kflnig zu seinem 
Bruder c^y" s a g en: unsere Helden sind ge- 
fallen, dazu viele Reiter; geh du mit 10000 
Reitern und belagere Mekka, das wird vielleicht 
die Benu hilal von uns abziehen. Dies h6rt 
MesrQr und bietet sich zum Wegweieer an und 
zahlt die Stationen auf. — Meinst du, ich soil 
es machen wie die Benu hilal und von einem 
gemeinen Diener mir rathen lassen? Mesrur 
geht, hort aber, wie der K6nig seinem Bruder 
befiehlt, die Weg- Angaben desselben zu befolgen. 
Jener bricht auf, Mesrur hinterbringt die Nach- 
ricbt an Hasan. Da fragt Aba zeid : wer von 
euch verlegt ihm den Weg und vernichtet eein 
Heer? _ Rabl'a ben ca'ca' erbietet sich dazu 
und bricht sofort mit 1 000 Reitern auf. Mee- 
rar aber geht nach J^^iJI p*e, aber welcben 
Ort die Peinde ihren Marscb nehmen, schflttet 
die Quelle mit Sand hoch zu, stellt sich dann 
auf eine Anhobe, sieht Rabl'a ankommen, rath 
ihm, im Q*^§Jt (C^ eine S&nfte und dahinter 
10 Reiter zieben zu lassen und die ttbrigen 
Reiter in den Hinterhalt dort zu legen, dann 
aber, wenn die durstigen Feinde ankommen, sie 
von alien Seiten zu Oberfallen. So gescbieht 
es; Uber 3000 werden niedergehauen, Mergan 
wird von Eabl'a gefangen genommen, ausserdem 
noch 700 Mann. Sie zieben zurOck, Mesrur 
berichtet dem . Hasan schon vorher, was sich 
ereignet hat. — Der Rest der besiegten Christen 
berath inzwischen, ob sie zu Soleiman zurttck- 
kehren sollen oder ihren Marsch gegen Mekka 
weiter fortsetzen. Aus Furcht vor dem Zorn und 
der Strafe desKonigs bescbliessen sie letztereo. — 

26* 



mi 



GEOSSE ROMANE. 



No. 9288. 



Babl'a laagt mifc den Gefaagenen bei Hasan an: 
er lasot sie alle xuederhauen. Mesrur steckt das 
Haupt des Mergan auf eine Lanze und pilanzt 
sie bei Nacht vor dem Zelte des Soleiman auf. 
Er sieht es Morgens, laset es sich bringen, er- 
kennt es als das seines Bruders: er gerath 
ausser sich und erneuert den Kampf. Rabl'a 
atellt sich ihm entgegen, — Wer bist du? fragt 
der Konig. — Ich bin Rabl'a; deinen Bruder 
babe ich getodtet, dich werde ich ihm nach- 
Bcbicken. — Er verwundet den Konig erheb- 
iich, derselbe entkommt aber; jedoch sein Heer 
flieht geschlagen zu seinen Zelteu. Er bittet 
urn 7tagige Waffemuhe, zur Bestattung der 
Todten: sie wird ihm bewilhgt. In der letzten 
Naeht dieser Frist hat Abu zeid folgenden 
'.lYaum. Er sitzt mifc Hasan auf griiner Au: 
da koznmt plotzlich em Mann in griiner Klei- 
dung, mit langherabfallendem , 6ilberweiseem 
Barte, grusst uflS sagt: geh zu den Zelten des 
iionigs Soleim&u", in einen Monch verkleidet, 
i.ud trag ihin ein Lobgedicht vor; du siehst 
cm kleincs Zeli, neben dcm kdniglichen, drin 
.•.rtJJaft ein Monch; echutte ihm etwas Hanf auf 
dan K.opf, desto fester schlaft er. Ihm zu 
Haupien steht ein kleiner Kasten, darin iat ein 
Gotzenbild aue Messing; nimm den Kasten mit 
dir, bete daruber 7 Psahne; er wird sich oflnen; 
uimm dao Gotzenbild heraus und pisse darauf, 
so wirti es in Siaub ziiBammenfallen ; dann geh 
wieder zu dem Monch und todte ihn. Denn 
dies Gotzenbild hat der Monch gemacht, um 
die Benu hilal in die Flucht zu treiben; bewegt 
man es, go gehfc Feuer aus seinem Munde, das 
die Manner verzehrt, aber den Frauen nicht 
achadet. — Er erwacht und handelt dem Traum 
gema-88 : er verkleidet sich und tritt bei Hasan 
ein, der ihn gar nicht erkennt; dann, als der 
ointretende wjIo ihn erkennt und es dem Hasan 
sagt, erzahlt er auf Befragen, was er vorhat. 
Er geht dann, giebt sich fur den Monch J^JLi 
aus, und fuhrt Alles so aus, wie der Traum 
es ihm vorgehalten. Don Eopf des Mdnches 
U^LAo* V^>> aus dem Kloster u ^>\jJ.\ ^ 
nhnmt er mit sich, kehxt zuriick zu Hasan und 
wirft ihn vor ihn und deseen Gro3een hin, ihnen 
den Vorgang erzahlend. — Soleimfin erfahrt am 
folgenden Morgen, dass dcm einen Monch der 
Kopf. abgeschnitten und der andere fort ist; 
zugleich ist der Kasten und der Messingzauber 
darin fort. — Der Rest der Truppen des Mergan 
war indcocoa gegen Mekka geriickt, hatte die 



Hirten geplundert und belagerte die Stadt. Der 
Serif ^l* ^ £& -hftrt es und halt Berathung, 
dann schreibt er an Hasan und bittet um Hulfe, 
und auch *rfjL=it schreibt. Alsbald bricht er mit 
seinem ganzen Heere auf, Soleiman folgt hinter 
ihm drein ; gegeneeitige Ueberfalle bei Tage und 
bei Nacht finden auf dem Marsche statt; dann 
langen sie vor Mekka an. Alsbald stoBsen zu 
ihnen &UI *Uac, der den Hasan aus dem «Ldfl__p 
befreite, mit seinen Leuten und J-tolJ^ -LsSJI Jsij 
mit seinen Leuten, den ^Jbc _^jlj, und eine 
Menge Stamme und Bewohner der Ebenen. 
ZahlloB war das Heer derMoslimen inl3Reiter- 
Bchwadronen und 66 000 Reisigen, fast doppelt 
so stark das der Christen. Erst am 21. Tage 
begann der Kampf; ihn eroffnete der Zweikampf 
des Konigs fJUSl\ mit dem Emir ^j^jJIj,^^ o^y, 
dieser nimmt jenen gefangen; die Christen fliehen 
in ihre Zelte; Abe zeid besetzt inzwischen die 
Engpasse und Schluchten, Andere die Anhohen. 
Eine lOt&gige Waffenruhe, von Soleiman er- 
beten, wird bewilligt. — Da vermisst AbQ zeid 
seinen Diener Mesrur und fragt den Hasan 
danach. Lass ihn, sagt dieser, er wird seine 
eigenen Wege gehen und etwas Besonderes vor- 
haben. — Mesrur aber hatte einen Freund, 
^JLw qj wjL*e , zu den _Lj, jja gehSrig : den 
vermisste er nach der Schlacht. Er bescbliesst 
ihn aufzusuchen, ihn aus der Gefangenschaft zu 
befreien; sollte er aber todt sein, ihn zu r&chen. 
Er erspaht ihn im Gefangniss, befreit ihn des 
Nachts und sagt : geh zu den Unsern, ich will 
hier noch einen Streich ausuben. Er streicht 
zwischen den Zelten herum, da fragt ihn Einer: 
woher bist du? — Einer der Eurigen. — Du 
luget, du bist ein Spion der Araber. — Auf 
seinen Ruf wird er ergriffen und vor den Konig 
gefiihrt. Steckt ihn ins Gefangniss, sagt dieser, 
morgen hangt ihn. Am Morgen fuhren sie ihn 
fort, er kommt bei einem Alten vorbei und 
giebt ihm einen Wink mit den Augen in Bezug 
auf seinen Kittel. Neugierig, was er darin hat, 
fragt er: wen fuhrt ihr da? — Einen Spion: 
kennet du ihn? — Ja wohl, das ist ja kein 
Spion, das ist der Diener des *5U& pi^lU^. — 

Dann komm mit und sag es dem Konig. 

Auf dem Wege dahin fragt er den Mesrur: was 
hast du im Kittel? — Etwas Wunderbares, 

mach mich frei, so sollst du es haben. Er 

lugt nun dem K6nige etwas vor, dieser giebt 
den Mesrur frei. Der Alte geht mit ihm ab- 
seits und fragt, was er habe? — Ewige Dank- 



No. 9233—9236. 



GROSSE ROMANE. 



205 



barkeit gegen diph habe ich; damit steokt er 
seine Hand in den Kittel, holt sie heraus, zeigt 
ihm den Mittelfiqger, springt davon und ent- 
kommt und erz&hlt dem Aba zeid seine Ge- 
schichte. -r- Alsbald beginnt der Kampf wieder; 
Sultftn Soleimftn fordert den Hasan zum Zwei- 
kampf. Dieser holt aus zum Streich, trifft aber 
nicht den Gegner , sondern den Naoken seines 
Pferdes; es fttllt mit seinem Reiter zu Boden; 
ebe Hasan diesen erschlagen kann, holen ihn 
seine Leute und bringen ihn ausser Gefecht. 
Am 2. Tage kampfen beide wieder ohne Erfolg. 
Hasan ist zu erregt, urn zu schlafen. Er duroh- 
wandert urn Mitternaoht die Zelte und hdrt in 
einem derselben Einen von den _^ yj, ^Jamens 
(JL* yi o^il U*dl (d. i. (JL* ^ JU) ein 
Lied von aussiohtsloser Liebe singen. Am fol- 
genden Morgen lasst er ihn holen; er bekennt 
endlich, dasB er die *^, Toohter des ^y qV 1 ' 
von Herzen, liebe. — Was sollen wir da machen? 
fragt Hasan den Aba zeid. — Naoh meiner 
Meinung ist die GeKebte wie ein Wild, das 
der Mutbige zu erjagen nicht nachlaset, ob ihm 
zum Heil oder Unsegen — Beides kommt von 
Gott. Dich gehen die Verliebten des Stammes 
O^oJ!, miob die von { ytj>jM> den Dajj&b die 
der x^i.yjXi, den Qadl die der BenO 'Amir an: 
lasst uns sie alle gltlcklioh machenl — Der 
Vorsohlag findet Beifall und alle BenO hilal 
werden zusammen berufen. 

Sohluss f. 24": lyu^s-li gL*>*t ^ v_y» 
0^> JUS l ^M J^, -jlSU, tiP 6^ ^ 

Sohrift: die gewohnliche grosse, rnndliohe, flaohtige 
Hand. — Abschrift o. ,mo /ibu. 

9234. We. 840. 

49 Bl. 4'°, 12-17 Z. (22 X 16; 17-18 X 12»/» cm ). - 
ZuBtand : nicht gane sauber. — Papier: gelblich, ziemlion 
stark, -wenig glatt. — Bin band; Pappband mit Leder- 
raoken. - TTitel f. 1*: 0>-*LiJI |*}v> ^ \ JJ> 

Anfang f. 3»; f &Jl tiUU Ok**^ p^l «***' 
. . . vV"% V^l iV* $& ^i V* A* U ^ 3 

Enthfilt die erste Hftlfte der Gesohiohte 
Soleiman's des Philosophen; und zwar entspricht 
f. 3* bis 22* , 14 dem Inhalte naoh We. 768 
und 22% 14 bis zu Ende We. 769. Die Wort- 
fassung ist oft abweiohend. 



SchlueB f.49 b : (4f j}\M \jU. \ijigSS u 

Sohrift: gross, diok nnd kr&ftig, vooaMoa. — Ab- 
sohrift o. 1M0 /ieM. 

9235. We. 880. 

34 Bl. 4!», 18-19 Z.(22VsX 16; 17 X ll° m ). - Zn- 
stand: aiemlioh got. — Papier: gelblioh, sters, wraig 
glatt. — Einband: Pappband. — Titel i. I s : 

#51* ^ B^*y * *,j&^h «&4kB 10- '^ 
Attf dem vorderen Deckel, etoht ansaerdem no«h: 

= We. 769. Anfang u. Schlues ebeaso. 

Sohrift wie bei 769. Bar Sohmibw M, n»oh Jor 

Angabe auf f.l»: ^y^ ^-^ ^ o* &* im J - K ^» 

9236. We. 770. 

36 Bl. Format etc. und Sohrift Tie he* Wo, 769. 
Im Ganaen nneauber. - Titel fehli A.if &<** tf«&<* 
vorn eteht: oiJ i^\ s glyit [ c j^ { ] 

Anfang: I^jm c ^ D*^^ b * t'- l,;:l V : ^ 

Unmittelbare Fortsetsung von "¥/e. 7G9- 
Darauf lasst Hasan alle Liebendea, Frob 
und Unfreie, unter den Benu bilal sahlea; untesr 
den Bena doi"eid sind 976, unter de& Bcna 
..yb»J\ 730, den Ben© 'ftrair 1038, dou Beau 
iiij'600 (900), unter den ftbrigen St&m»j.ap 
1810, im Ganzen 5449 Ycrlicbte. D& giobt 
ieder Emir den Seinigen ein Hochzeitcfeot. Des 
Lftrm dabei setzt die Feindo in Erstaunca; 
Soleimftn echickt Spione ausj sic benchten ihm 
den Grund des L&rmene. So goIIsh oio die 
Reohnung ohne den Wirth gemacht hsben, srgi. 
.er, ich werde sie fiberfalleo uad verniohten. 
Zwei Tage lang wird gek&mpft: den Moslimen 
fttllt der Sieg zu, die besiegten Christen erhaltea 
eine 7tftgige WaSenruhe. Dann wircl dao imio*- 
broohene Hochzeitsfest woiter gefeiert und dh 
einzelnen Liebenden vermablen eich. — Dn .3 
beginnt der Kampf wieder. Der EnsSr Soid 
el'aggag ben fadil kampft mit dem WesU Des- 
man und nimmt ihn gefangen; ebonoo name* 
Sohn Ujm und nooh 20 andere. Am folgsiMiaa 
Tage kampft U*£ mit ^\ & d<^r ™d baut. 
ihn mitten duroh; dio Ohriatea -??er^oa ge- 
schlagen und fliehen in ihr Lager. Dann wieder 
7tagige Waffenrube. Darauf vcrlrks'ebt, -d<& 
Aba zeid als M6noh und begiebft eioh eu Sfror^J 
er sei der MOnch gX=»^t a»a dem Jjando^Sj^s 
fruher ein Groesemlr,'jeM. eia Armer, dev m>3 



206 



GROSSE ROMANE. 



No. 9236. 



Gaben bitte. Indesa tritt vW ein, erkennt ihn, 
Hasan wundert sioh und fragt, was er vor- 
faabe. — Er. wolle zu Soleiman gehen und dem 
Feate des Michael beiwohnen und sehen, was 
jeaer vorhabe. — Er geht bin ssu dem Konig, 
dort erkennt ihn der Mdnch ^xa, sagt jenem,' 
dies Bei Aba zeid, dieser leugnet es; er wird 
bis auf moi'gen in eiserne Ketten gelegt. Mittelst 
does Magnates befreit er sich NachtB von den 
Ketten, t6dtet 20 Wftchtor, versenkt durch das 
Beagkraut den Qandll in tiefen Schlaf, legt ihn 
dann bei den Wachtem hin, kehrt im Schlaf- 
sdmmer des KSnigs Allee drttber und drunter. 
Der K6nig kommt am Morgen ersohrekt in den 
Diwan, sieht die erschlageuen Wftchter, fragt, 
wer es gethau. Iqrlda' beschuldigt den Qandll,' 
dieser lehnt es von sich, aber der Kfinig glaubt 
jenem und lasst Qandll tddten, den anderen 
aber in Freiheit setzon. In der folgenden Nacht 
scfaroibt Iqfida' ein Billet, worin er sagt, er 
habe «lle jeno Dinge gethan, er hatte ihn auch 
tddten kSmien, aber das wurde Treulosigkeit 
geweeen sein, er werde in offener Schlacht ihn 
niederauichen , und legt dasselbe in das Zeit 
des Kfiniga; dann geht er heimlieh von dannen, 
surSck zu den Seinigen, denen er den Streioh 
erzahlt; der Konig aber ist zornig und zugleich 
tlber die KrmorduDg des Qandll betrftbt. Wieder 
baginnt der Kampf; Sukr esiierlf kfimpft mit 
Soleimfta, schlftgt sein Pferd zu Boden, der 
Kfinig milt, aber die ehristliohen Katnpfer retten 
ihn; am folgenden Morgen ist der Sieg der 
Moalimen entsohieden, die Christen fliehen, v6llig 
aufgelfist, davou, lassen ihre Zelte in Stioh; die 
Sieger bemftchtigen sich der Zelte uud Zeid 
ePag^Sg kommt ihnen mit dem K6nig, gefesselt, 
barhauptig, barfuss, entgegen und ubergiebt 
ihn an Hasan. Dieser verlangt von ihm Be- 
kehrung zura Islam, er aber weigert sioh. Dann 
soli er Kaineele hflten, ruft Hasan, lfisst die 
Hirten kommen und Ubergiebt ihn an diese. Sie 
htogen ihm den Brodsack um und uehmen ihu 
mit sioh. Sie behandeln ihn hart und wollen 
ihn zur Annahme des Islam bewegen, aber ver- 
gebens. Er beklagt sioh gegen Zeid el'aggBg; 
der will iha, ah seinen Gefangenen und Sohtttz- 
ling, in Sohutz nehmen, aber ohne Erfolg, und 
naohdem er noch einige Tage ebenso behandelt 
worden ist und die Annahme des Islam ver- 
weigert bat, beflehlt Hasan, ihn aufzuh&ngen. 
Nochmals fordert Abo zeid ihn auf, zum Islam 
ttberzutreten: er weigert sich. Da schlagen sie 



ihn bei den Mauern Mekka's ansKreuz, nehmen 
ihn nach 3 Tagen ab und verbrennen ihn. Die 
Httlfsheere der Araber erbitten nach 7 Tagen 
Erlaubniss zur Ruckkehr in ihre Heimat und 
Ziehen ab, die Bena hilal bleiben nach ihrem 
Abzug noch einen Monat, dann kehren auch 
sie zurQck nach Negd. — 

(P. 10\) Die vor Mekka gesohlagenen 
christlichen Truppen waren nach der Stadt 
Qandahar geflohen und klagten dem Malimad 
ben soleiman elftlosttf ihre Niederlagc und den 
Kreuzestod seines Vaters.. Ausser sich vor 
Schmerz darttber beschlicsst er, ihn zu r&chen 
und sohreibt an die UnterkSnige, sioh mit ihren 
Heeren. bei ihm einzufinden sobald wie moglich. 
Alsbald kommen sie au, in grosser Zahl. °Dar- 
unter war auch der Emir ^AkJt y>U vou den 
Arabern vou \ iJ% i • der aber reitet zu Hasan 
und theilt ihm mit, dass Malimad deu Krieg 
wieder beginnen wolle; dann kehrt er zurllok. 
Nun schickt Abu zeid den MesrQr wieder als 
Kundschafter aus; nach 20 Tagen kommt er 
zuruck und berichtet vou dem Heer von einer 
halben Million Krieger und den daran be- 
theiligten Kdnigen. — Die Peinde kommen und 
lagern auf der frttherenWahlstatt; darauf sohreibt 
Mahmad an Hasan und kundigt an, er wolle 
den Tod seines Vaters r&chen und die moalimi- 
schen Lande verheeren. Er liest den Brief, 
giebt ihn an Aba zeid: dieser liest und zerreisst 
ihn darauf uud bcantwortet ihn hohnisch. Da 
beginnt der Kampf: su\,j kftmpft mit dem Konig 
vXjJwaJt und haut ihm den Kopf ab, ebenso 
seinem Bruder Sa'd; die Christen kampfen 
7 Tage ohne Erfolg, dann erhalten sie Watfen- 

ruho auf 7 Tage, um ihreTodten zu begraben 

In der Zeit hat der Qadl ^Ju einen Traum, 
deu er in der Rathsvcrsammlung des Kdnigs 
Hasan erzfthlt, namlich dass Konig Ma&mud 
von Hasan gefangen genommen werde, aber 
dass eine Stimme auch gewarnt habe, ihn zu 
tddten, da <$r sohliesslich zum Islam ttbertreten 
werde. Aba zeid bestfttigt dies: so babe er 
auoh aus der Befragung der Zukunft durch das 
Ramalspiel ersehen, aber jedes Ding erfordere 
Zeit. In dem aufs Neue aufgenommenen Kampfe 
kfimpft Kdnig u^O m it Aba zeid und f&llt 
von seiner Hand; dann erschlagt dereelbe noch 
90 Ritter eigenhfindig. Am folgenden Tage 
tritt Kflnig MerwBn auf den Kampfplatz und 
kftmpft mit dem Qadl o*U & ^ uud faUt 
von seiner Hand. Der bisherige Verlust der 



No. 9236. 



GROSSE ROMANE. 



207 



Moslimen betr&gt 200, der der Christen 
15 700 Mnnn. Nimm dir diesen Verlust nicht 
so sehr zu Herzen, sagt KSnig tyfjoi zu MaB- 
* mad; du sollst sehen, dass ich morgen Alles 

^ wieder gut mache. Allein im Zweikampfe mit 
(JU qj ^)t^S[) haut dieser ihm Kopf und Hande 
ab und der Rest seines K5rpers bleibt auf dem 
Pferde; in dem allgemeinen erbitterten Kampfe 
ziehen die Christen wieder den Kttrzeren und 
fliehen zu ihrem Lager zurttck. Wieder wird 
Waffenruhe auf 7 Tage erbeten und bewilligt 
auf Verwendung des Aba zeid, denn Hasan 
selbst war dagegen. Als der Ueberbringer des 
Brief es dies dem Mahmad mittheilte, gewann 
er den Abu zeid lieb und auch dieser gewann 
Sympathien fur jenen. GegenMitternacht machte 
er sich mit Mesror auf den Weg zu Mahmad 
und dieser ging in Verkleidung mit seinem 
Diener Qandll, um den Aba zeid aufzusuchen. 
Sie treffen eich zwischen den Zelten und unter- 
reden sich mit V orach t, Einer von dem Andern 
Verrath befurchtend. Was soil dies fortwahrende 
Morden und Streiten? sagt Aba zeid. — Es ist 
so Gottes Wille, versetzt der Andere. — Du 
hast angefangen; du erkennst das Rechte und 
^ wendest dich doch davon ab. — Ioh kann 
^ Richtiges und Nichtiges wohl unterscheiden; 
der Islfim ist die richtige, das Christenthum 
eine nichtige Religion; ioh weiss, dass Hasan 
mich gefangen nehmen und dass ich zum Isl&m 
flbertreten werde: aber Alles dauert, bis es zum 
Ende kommt, jedes Ding erfordert Zeit — 
Willst du nicht Leber sogleich flbertreten? du 
eollst uns ein hochgeehrter Freund sein. — 
Nein, freiwillig kann ich es nicht thun. Damit 
hatte ihr Gesprach ein Ende, beide kebren zu 
ihren Zelten zurttck. Am folgenden Morgen 
beginnt wieder der Kampf. Mahmad's Wezu* 
Namens (e*j>j)\ ■ Km*"! fellt im Zweikampf gegen 
den Q&dl *Xjli ^ j&>*> ; die Christen erleiden 
wieder sehr viele Verlu6te. Wieder erfolgt 
Ttfigige Waffenruhe. — Indessen kommt ein 
fremder Reiter an und fragt naoh Aba zeid. 
Dieser ist in der Rathsversammlung, die Diener 
fragen ihn, wer er sei : jener weist sie ab, das 
gehe sie nichts an. Als Aba zeid herbeigeholt 
ist, sagt er ihm, er sei ytXnsAi\ , seine Tochter 
^ habe >5j£m, der Sohn des >XjU, geraubt, er mdge 
™ ihm zur Befreiung derselben behtklflich sein. 
Aba zeid stellt ihn dem Kdnig und den Emiren 
vor: der Kdnig sagt ihm Hulfe zu, sobald sie 
mit Kdnig Mahmad fertig seien. — Bis Arznei 



aus El'ir&q kommt, kann der von der Schlange 
Gebissene langst todt sein, sagt Aba zeid. — 
Du hast es mit dieser Geschichte wol sehr eilig? 
sagt der KSnig. ■ — Er ist unser Kamerad und 
Freund und diese mttssen Einem werth sein. — 
Darauf reitet er mit dem Fremden und mit 
seinem Diener MesrQr bei Nacht heimlich fort; 
am 2. Tage rauben sie Heerden, welche den 
BenO zfiVd (*N»tj) gehoren; die Hirten kommen 
heulend -zurtick, dja* fragt sie, was los sei, und 
hdrt, dass Aba zeid sie uberfallen habe. Wer 
ist bei ihm? — Weiter Keiner als sein Diener 
Mesror und der Dichter j&a&UI, dessen Tocbter 
op du entftthrt hast. — Nun reitet er mit seinen 
Leuten Jenen entgegen. — Halte du, sagt Aba 
zeid zu dem Alten, Wacht bei der Beute, sie 
ist der Kaufpreis fur deine Tochter. Darauf 
k&mpfen sie, Aba zeid legt dem dja* seinen 
Kopf vor die Fusse, seine Leute schlfigt er 
theils zu Boden, theils jagt er sie in die Flucht, 
ein Theil bittet um Gnade. Darauf plundert 
er das Besitzthum des >>jL<«, begnadigt seine 
Frauen und Kinder (jene 3 an Zahl, diese 
9 Tdchter und 1 Sohn) und hort, dass er die 
Entfuhrte noch gar nicht beruhrt habe. Dann 
theilt er die gemachte Beute in 3 Theile: einen 
giebt er den Frauen, den andern an dessen 
Leute, den 3. an den j&uaxJI. Nun zieht der 
Alte mit seiner Tochter in seine Heimat zurflck ; 
Aba zeid aber macht den Merw&n, den Ver- 
trauten des getodteten <$Jk*, zum Emir uber 
die dortigen Araber-St&mme, und kehrt heim. 
Am Morgen tritt er bei Hasan ein und erzahlt 
ihm und seinen Emiren, was er ausgefuhrt hat. 
— Als die Waffenruhe abgelaufen, beginnt der 
Kampf wieder. Mit (juUoe kiimpft der Emir 
uOJjJt, der jenem den Kopf abhaut. Die 
Christen werden geschlagen und flllchten fiber 
ihre Zelte hinaus ; die Sieger plundern ihr Lager 
und maohen viele Gefangene (darunter 20 Mdnche) 
und Beute. Sie selbst vermissen unter anderen 
deu Rabl'a ben ca'ca', Moeliqj ben g&nim und 
(jwAijAJt und Mflsa ben vW^< Da B ™ un*e* 
den Todten sich nicht finden, mttssen sie ge- 
fangen sein. Aba zeid will den Mesror auf 
Erkundigung ausochicken, findet aber auch von 
ihm keine Spur. Am folgenden Morgen langen 
sie wohlbehalten an, MesrOr hat sie befreit, er 
selbst aber ist mit J***» zuruckgeblieben , um 
den Feinden einen Streich zu spielen. Am fol- 
genden Morgen kommt J^JUw eilig angesprengt, 
ruft: auf, kommt Mesror zu Hulfe! Dies gelingt, 



20S 



G-ROSSE ROMANE. 



No. 9236. 9237. 



sie machen auch diesen wieder aus Feindes 
Hand los, grade als die Feinde ihn als Spion 
mit dem Tode bestrafen wollen. 

Schluss f. 36*5 I^UtJI uolkp* ,jja v Sj £Jih 

9287. We. 771. 
34 Bl. Format ©to, d. Sohrif t wio bei Wo. 770. — 

. ..-An fang f. l b ; ^e )$JUs> _LwaJi ^^>i UJe, 
&JI /t-jJ^*s»> Ija^Sj^ A^J^b S,L*£wJI \j2>£ .J^UJi j^- 

Unmitielbare Fortsetzung von We. 770. 

Ala der Kampf wieder "begonnen, kampft 
^hLil qj vJLumb mit Abfl zeid: jener war ein 
Kurde, Herr der Pestuog J^,l, und dazu Moslim, 
der nur aus Furcht vor den christlichen in den 
Krieg ziehenden Nachbarn mitgegangen war; 
ausserdem hielt ihn Dankbarkeit zu den Fahnen 
dee KSnigs Soleitnan und Maamttd. Abu zeid 
eucht ihn zu gewinnen. — Mit Gewalt, ja, sonst 
nicht: oder sag, was soil icb thun? — Hast du 
Begleiter von deinen Landsleuten bei dir? — 
Ja, 1500 Reiter. — Gut, dann hore meinen 
Rath. Wir wollen mit einander kampfen, zum 
Sohein; du gehst unvereehrt zuruck, aber pack 
deine Zelte zusammen und wenn dich der Konig 
fragt, zu welchem Zwecke, saget du: ich will 
die Feinde bei Nacht uberfallen; dann gehst 
du bei Nacht zu uns fiber. — Der Plan gefallt 
nair, sagt 'Assaf, und f'iihrt ihn auch aus. — 
Der Konig Manmttd zfirnt und lasst wieder 
den Kampf beginnen ; die Christen erleiden eine 
vollige Niederlage, fliehen fiber die Zelte hinaus, 
verfolgt von den Bentt hilal; diese plundern, 
als sie zurfickkommen, die Zelte ; Konig Mahmad 
wird von Hasan gefangen herbeigeffihrt und ins 
Gef&ngniss gesteckt. Am folgenden Tage halt 
Hasan Rath ab mit den Emtren und lasst den 
gefangenen Konig hereinffihren. Dieser bricht 
in Thr&nen und Klagen aus. Hasan gebietet 
ihm, den Islam anzunehmen. Er lehnt es ab. 
Die Emlre sind getheilter Ansioht: Einige fur 
Nacbsicht, Andere fur Strenge und Tod. Er 
selbst straubt sich noch immer, aber da ihn 
der Tod bedroht und schon seine Kleider ihm 
ausgezogen worden, giebt er schliesslich nach. 
Die Feaseln werden ihm abgenomtnen, er geht 
auf Hasan zu und legt vor ihm das Glaubens- 
bekenntniss ab. Nun sind Alle hocherfreut; er 
erhllt vcreohiedene Madehen der Benu hilal zu 
Frauen, und bleibthochgeehrt bei ihnen S Jahre. — 



F. 8", Zeilel2. Damals ritt Malik ben ^jh 
eines Tages mit 500 Reitern auf Jagd, etwa 
7 Tage Jang; er traf auf die Bena jarbu', die 
ihn 3 Tage hindurch freundlioh bewirtheten. Er 
sieht die M*> Tochter des Emirs jv>Ua>, verliebt 
sich in sie und erhalt die Zusage vom Vater, 
sie ibin zur Frau zu geben. Nun kehren sie 
heim; er sagt eB seinem Vater und den Emlren, 
dieBe melden es dem Konig Hasan; dieser sagt: 
Abo zeid ist abwesend: aber weDD ihr nicht 
warten wollt, so holt die Braut. Dies gescbieht; 
500 Reiter brechen auf und nehmen mehrere 
junge Madehen als Ehrendamen derselben mit. 
Feste werden gefeiert, dieVerbindung des Braut- 
paares duroh den Qadl findet statt und da 
Malik die Hochzeit selbst zu Hause vollziehen 
will, wird .die grosse Aussteuer aufgepackt, der 
Vater der Braut giebt allerlei Lehren und Ver- 
mahnungen, Malik antwortet mit Versprecliungen, 
und sie reisen ab. Am 2. Tage komtnen sie 
an einen Kreuzweg: welohen Weg nehmen wir? 
fragt Malik. — Folg dem Rath deines Schwieger- 
vaters, sagen die Begleiter, und nimm den Weg 
durch den Pass tJuS^Jt (auch /^i&xJI) nicht. — 
Bin ich denn so abhangig von ihm? versetzt er; 
nun erst reoht schlagen wir den Weg ein. — 
Wie du willst, sagen die Begleiter. Nach 2 Tagen 
stossen sie auf das Thai *ajl& i5^l»* Nach einer 
Stunde werden sie uberfallen. Wer seid ihr? 
werden sie gefragt. — Wir gehoren zu den 
BenQ hilal. Aber wer seid ihr? — Wir sind 
Leute des Kdnigs .ejagJI ^1^, Inhabers der 
Stadt ^Ls^i .1. — Sie berichten dem Kdnige: es 
seien 500 Reiter da, wenig Gepack, aber kost- 
bare S&nften bei sich ffihrend. — Bem&chtigt 
euch ihrer, nehmt ihre Waffen und ihre sonstige 
Habe: ich aber beanspruche fur mich ihre 
Sanften. — So kommt es zum Kampf; der Emir 
Sellm kampft mit dem Inder ^t^jt und haut ihn 
zu Boden, desgleichen noch 5 andere Reiter; 
der Kampf wird allgemein, die Bena hilal er- 
liegen der Uebermaoht und lassen die S&nften 
in Stich. Da ruft Asm&, Tochter des rfjJ 3 ? 
urn Httlfe fur sich und die anderen Madehen. 
Da ermannen sich von den Geschlagenen Einige 
und vertheidigen sie und schlagen die Inder 
zuruck. Dae sieht Kdnig <^!y>, sprengt herbei, 
schl&gt den yo\J ^ ^ zu Boden ; seine Be- 
gleiter fliehen davon, die Inder verfolgen sie 
und tddten 30 Mann von ihnen, machen Beute 
und kehren zurQok. — Die Fluohtigen kom- 
men bei den Ihrigen an unter lautem Wehruf. 



No. 9237. 



GROSSE ROMANE. 



209 



Hasan erlahrt von Malik, was vorgefallen. Er 
berath mit den Emlren, was zu thun sei, dann 
gehen sie ohne Beschluss zur Ruhe. Aba zeid 
kann nioht echlafen. Er ruft seinen Diener 
♦ Mesrur, besteigt sein Ross und reitet mit ihm 
fort. A m 3. Tage kommen sie zur Quelle i^Li 
und rasten dort bis zum Morgen, brechen auf 
und kommen nach etwa 7 Tagen zu einem 
Lande Jl^>- %j*p-\ dort herrschen die 3 Bruder 
(j>t:, jjilj und i£>f" _*?'> una halten Ruh 
auf der Anhohe ^UaJt JJ. Hungrig wie Bie 
sind, geht Mesrur nach Lebensmitteln f(lr sie 
selbst und das Pferd. Der Erfojg ist gering; 
uberall abgewiesen, erh&lt er schliesslich nur 
einige StQcke Brot, Sie ziehen weiter. Mesrttr, 
sagt Abfl zeid, geh in die Stadt qL^\^>1, sieh 
zu, wie es bei dem K6nig ui^tuJ! dort aus- 
siebt, von da geh zu Konig 3>\j>- und zieh auch 
dort Erkundigungen ein und komm sobald wie 
moglich wieder ; er selbst aber geht nach dem 
Ort ^jLflJLi?, bleibt dort in einem Han (Wirths- 
haus) und wartet auf seinen Diener. Dieser 
hat sich inzwischen in dem Palast des Konigs 
unter die Diener gemischt: er sieht, es kommt 
ein Bote, der ubergiebt einen Brief; er liest ihn, 
l steckt ihn in sein Gewand, und sagt dem Boten : 
™ bring die Madchen zu ihm, sonst zu der fhrigen. 
Der Bote sagt : er scherzt nicht in Betreff ihrer, 
sonst wurde er nicht schicken, um dir Rath 
zu ertheilen. Der Dlw&n tritt zusammen; der 
Wezlr, Namens f,\f, dem er den Brief nun 
zeigt, sagt: dein Bruder >>!j>, o Konig, hat 
Unrecht gethan; er bringt uns die Bentt hil&l 
ins Land und die werden deine Heere ver- 
nichten. Erztirnt schickt er ihn ins Gef&ngniss: 
vielmehr, ich werde in ihr Land einfalleu und 
sie vernichten, sagt er. Darauf sagt er zu dem 
Boten seines Binders ; sag ihm: du hast ganz 
reoht gehandelt, aber lass die Madchen in Ruhe, 
bis ich dir Antwort schicke. — Nun geht Mes- 
rttr, uberfollt auf dem Wege draussen den Boten 
und erdolcht ihn, bindet sein Pferd an seinen 
Fuss, geht zum Kdnig zuruck und sagt: dein 
Bruder hat mich ale Boten gescbickt. lm Thale 
«JlS,xJt iS^s babe ich einen Mann an ein Pferd 
gebunden getroffen: ich dachte, er schlief, ich 
gehe n&her und finde, es ist der Bote, den dein 
Bruder oL> mit einem Brief abgeechickt hat. — 
% Da gerfttn der Kdnig in die grosste Aufregung 
und schuttelt seinen Kopf heftig. Da reiust 
Mesrur ihm die Krone vom Haupt, springt zu 
Pferde, sprengt fort, entkommt den Verfolgern. 

HAND80HREFTBN D. K. BIBL. XX. 



Erfolglos kommen diese zum Konig zuruck; er 
ist der Meinung, es musse ein Grinn gewesen 
sein. Nun lasst er den Wezlr aus dem Ge- 
f&ngniss kommen , erzahlt ihm die Geechichte 
und sagt: befrage das Ramalspiel, ob es ein 
Mensch oder Grinn gewesen. Sofort begiebt er 
sich zu «jCJ', dem Kenner dieses Spiels: er 
bringt heraus, es sei Mesrur Sohn des jtfy> 
und der «.*****; ferner noch, dass die Benu hil&l 
grosses Ungluck tlber das Land bringen und 
dass Kftnig iilj> und viele Andere durch sie 
urns Leben kommen werden. Der Kfinig giebt 
dem t&f seinen Lohn und wird nachdenklich. 
— Mesrur indeseen ist mit seinem Herrn in 
^LilLb zusammengetroffen, erzahlt ihm seine 
Erlebnisse, ubergiebt ihm die Krone des KSnjgss 
Aba zeid ist darttber hoch erfreut. Dann reisen 
sie zusammen 7 Tage und kommen zur Stadt 
^L^ui^l. Mesrflr muse in die Stadt gehen, 
Nahrungsmittel ftlr sie zubeschaffen; mit List 
setzt er sich in den Besitz yon einem Stuck 
Fleiech und von Brot und entkommt seinen 
Verfolgern. Er holt Holz herbei, rostet das 
Pleisch , Beide essen sich satt. — Der Koch 
indessen klagt dem Konig uJjjtwJI seinen Ver- 
lust: dieser l&sst seinen Wezlr kommen, erzahlt 
ihm die Geschichte und sagt: dieser Bursch 
hat mir am Ende auch meine Krone vom Kopf 
gerissen: du musst ihn ermitteln und mir vor- 
fuhren. — Wir werden ihn morgen suchen, 
jetzt echlafen die Hascher, versetzt er. — Nun 
geht der Wezlr, befragt das Ramalspiel, macht 
ausfindig, wo Aba zeid und sein Diener sind. 
Ich v>ill ihn warnen, sagt er; ich babe ihn lieb 
nach HSrensagen. Er suoht ihn daher auf. — 
Mesrttr hatte inzwischen das Pferd seines Herrn 
an einem sicheren Orte versteckt, sich dann in 
den Palast des Kdnigs gesohlichen, sein Schlaf- 
polster umgedreht, ihm seine 2. Krone gestohlen, 
und war zurttckgekehrt. Abu zeid aber ging in 
Verkleidung in die Stadt und begegnete dem 
Wezlr. Dieser warnt ihn: was begiebst du dich 
allein in dies Land ? der Kdnig ist m&chtig und 
hat viele Soldaten; und was hast du fur einen 
geriebenen Kameraden bei dir? — Gott ist meine 
Zuversicht, sagt er. — Du hast Recht, du wirst 
deinen Vorsatz ausfuhren, diesen Konig und 
seinen Bruder und seine Heere vernichten und 
ihre L&nder einnehmen, und ich selbst werde dir 
und deinen K&mpfern dazu behulflich sein — 
Wfihrend sie noch reden, kommt Mesrflr an; 
er erzfthlt ihm seine That und rath ihm, nun 

27 



210 



GROSSE ROMAN E. 



No. 9237. 



zu ihren Leuten zuruckzukehren, dann wieder- 
zukommen mit den Soldaten, den Kdnig und 
sein Heer zu vernichten und die Madchen -zu 
befreien. — Er hat ganz Recht, sagt der Wezlr; 
kommt wieder mit dem Heere und beseitigt 
diese Kfinige, diese Anbeter des Feuers : ich bin 
Moslim und helfe euoh. — Wenn es uns ge- 
lingt, so sollst du hier Unterkdnig werden. — - 
Damit trennen sie sich. — Als der Wezlr 
wieder mit dem Kdnige zusainmentrifffc, fragt 
dieser ihn : nun, was bast du in Bezug auf den 
listigen Strolch ausgekundschaftet ? — Der ist 
uber alle Berge; aber folg meinem Rath und 
Schick die Madchen zuruck, sonst hast du es 
mit den Beuu hilal zu thun. — Ich kann's mit 
ihnen aufnehmen, sprich mir nicht mehr davonl 
Abfl zeid aber macht sich mit MesrQr auf, um 
den Kdnig ^jS* zu bestrafen. Sie rasten nm 
7. Tage auf dem^Lc JJ, in derWiese J?yi __* 
gelegen , und itberfallen am folgenden Morgen 
die Hirten , welche auf die dortige Wieae mit 
ihren Heerden gezogen waren; Aba zeid tddtet 
5, die anderen 7 entfliehen uud melden es dem 
Kdnig. Dieser schickt seinen WezTr Gallaf aue 
mit 500 Reitern, sie sollen den Thater ihra ge- 
bunden vorfuhren. Im Einzelkampf schlflgt die- 
ser 7 zu Boden, darauf auch den Wezlr selbet; 
dann erscblagt er noch 150, sein Diener 11, 
die Uebrigen fliehen. Die gefangenen Knechte 
bei den Heerden lasst er frei und trfigt ihnen 
auf, dem Kdnige zu melden, dass ihm kein 
Entrinnen vor ihm mdglich seiu solle: sie aber 
bitten ihn, in seinem Dienste bleiben zu dftrfen; 
er gestattet es: es sind ihrer 20; er giebt ihnen 
Allen Pferde und Waffen, die er den getddteten 
Feinden abgenommen hatte. — Die Fluchtlinge 
kommen wehklagend zuruck in die Stadt. Voran 
reitet <>\Js>, der Sohn des Wezlrs; er begiebt 
sich zum Kdnige und sagt: mein Vater Gallaf 
ist gefallen, das Heer ist verniohtet, ein Theil 
davon zerstreut: sohick zu deinem Bruder, er 
soil sich mit ihm abfinden: sonst bringt uns 
dieser Feind, wenn die Seinigen ihm helfen, 
Ungltick uber das Land. Der KSnig lasst ihn 
fur die Rede ins Gefangniss werfen. Da tritt 
aue dessen Gefolge Einer, Namens u»jLs»], auf 
und macht ihm Vorwurfe daruber und uber 
sein sonstigesVerhalten: da lasst er jenen wieder 
frei und macht ihn an seines Vaters Stelle zum 
Wezlr. Sein Anhang war gross und der Kdnig 
traute ihm nicht. — Nachts schlich sich MesrQr 
in des Kdnige Schlafgemach, drehte sein Bett- 



polster um, nahm ihm Krone, Scepter, Siegel 
und Degen fort; erzttrnt und von Sinnen dar- 
uber, tddtet er 10 Kammerdiener und beklagt 
sich in seiner Rathsversammlung fiber den Vor- 
fall. Als j^4Sj ^ er Bruder des Wezlrs, dies 
hdrt, warnt er den Kdnig: er habe mit furcht- 
losen Feinden zu thun, gegen die nichts aus- 
zurichten sei. Deine Rede war unpassend, er- 
widert der Kdnig, aber um deines Vaters und 
Bruders willen verzeihe ich dir, Zugleich be^ 
fiehlt er, sich zum Aufbruoh gegen den Feind 
morgen bereit zu halten. Da erbietet sich Einer, 
Namens jj^a^, ihm beide Feinde gebunden aus- 
zuliefern, wofur er die Zusage erhalt, dass er 
dann Regent uber y\j£* werden solle. Aber 
Mesrur hat das Ganze unter den Dienern stehend 
mit angehdrt und erdolcht ihn auf dem Wege 
zu Abfl zeid. Der Konig erfahrt die That und 
schreibt an seinen Bruder, wie es ihm ergehe; 
am folgenden Tage schreibt er auch an Abo 
zeid und verwarnt ihn; er antwortet, halt ihm 
sein Unrecht vor und fordert ihn zum Zwei- 
kampf. Da erbietet sich ein Reiter Uamens jt^jt 
diesen Karopf mit Aba zeid allein ausfecbten 
zu wollen. — Dann mache ich dich zu meinem 
Wezlr und Schwiegersohn, verspricht der Kdnig. 
— Allein Aba zeid haut ihm den Kopf im 
Zweikampf ab. Der Konig sieht es von fern, 
klagt tiber seinen Verlust: Hab ich es dir nicht 
gesagt? versetzt der WezSr; gegen Abu zeid 
kann nicht Mensch noch (Jinn. — Schweig! 
Morgen kommt das Heer xneines Bruders und 
mit ihm der Emir w^!.^ ; du sollst sehen, der 
frisst ihn mit Haut und Haaren auf und ver- 
nichtet sein Gefolge dazu. — Dann feohten 
Aba zeid und ^!y&- mit einander; jener haut 
diesen von oben bis unten entzwei, tddtet noch 
von dessen Heer 300 Reiter, MesrQr und die 
freigelassenen Hirten metzeln auch noch 100 
Mann nieder und verfolgen die Feinde bis zu 
den Zelten. Diese sind muthlos; der Wezlr iM^b 
rath dem Kdnig pJtUi, Sohn des gefallenen 0>ly»-, 
die gefangenen Madchen den Arabern zuruck- 
zugeben und sich zu entschuldigen und die 
Herausgabe der Heerden zu erbitten und Frieden 
zu schliessen. Der Rath wird befolgt und der 
Wezlr selbst geleitet die Madchen in Staats- 
kleidern zu Aba zeid; der verlangt aber noch 
3 Ladungen Geld und 3 Heerden Yieh. Das 
lehnen nun die Feinde ab und schicken einen 
Eilboten an Konig Oj^LxJt, der nun ein grosses 
Heer aufbringt. Aba zeid schickt jnzwischen 



No. 9237—9239. 



GROSSE ROMANS. 



211 



den Mesrur und die 3 Hirteu Mas'fid, Mobarek 
und tvihs. mit den Heerden und M&dcben zn 
den Seinen. Am 5. Tage ihrer Reisc rasten sie 
auf _dem (j^Us*- Jj* ; da sieht Mesrur Reiter am 

4p Trankplatz; er schleicht eich heran und erkennt 
den Emir Moslim, (j»^JjjJI und >»jU3 ^j ^m^a. 
Erfreut fragt er sie, welch e Reiter sonst nooh 
bei ihnen seien? — Dajjab und Zeidftn. — - Er 
theilt ihnen das Yorgefallene mit ; da tragt Dajjab 
ihm auf, schnell zu Hasan sich zu begeben und 
ihm zu beriohten. Er giebt ihm zur Deckung 
100 Reiter unter dem Emir (j^xijftM mit; Mes- 
rur eilt vorauf und erzahlt dem Konig Hasan 
ihre Schicksale. Da brechen alle Rrieger der 
Benu hilal auf, urn dem Abu zeid zu helfen; 
nur 50 000 bleiben zuruck bei Hasan. — Konig 
OjjtuM! bat 7 Corps, jedes zu 100 000 Mann, 
zusammengebracht und lsgert bei jj|*XiJi --«. 
Am folgenden Tage kommt u)LJ zu Abil zeid 
mit seinem Gefolge an. Alsbald erhalten sie 
einen Brief von Konig Oj,-kwJl, den Abu zeid 
den Emlren vorliest, und in welchem er auf- 
gefordert wird, die Heerden zuruokzugeben und 
selbst zuruckzukehren. Abu zeid verwirft in 
der Antwort hohnisch dies Ansinnen und fordert 
ibn zum Zweikampf. Der K6nig ist daruber 

™ emport: am folgenden Morgen beginnt der Rampf. 
Schluss f. 34 b : \^k>$ „bU)t q^ J* [jJU> 

9238. We. 841. 

30 Bl. Format etc. n. Schrift wie bei We. 840. - 
Ohne Titel. Auf dem Deckel vorn steht: 
'OjjJLsJI q\j^> vyJUS' W r >L*J' l»Xfl> S^S> l jXi HjA*. ,yD 

Anfang f.l": Al^U^ljvX^^t J.EQ*ws*y>lJ t Jl5 
Unmittelbare Fortsetzung von We. 840. 
Enthalt f. I s — 26% 15 die weitere Geschichte 
Soleimans des Philosophen, die entbalten ist in 
We. 770 und f. 26", 1 5 bis 30 b , ult. = We. 771, 
f. l b — 8 b , 11. 

Schluss f. 30 b : pl&uX, p&J^s* q-» nys^js 

F. 21 b ist leer geblisben; Test fohlt uicbt. 

9239. We. 772. 

34 Bl. Format, Znstand etc. and Schrift wie 
bei We. 770. Die Lagen ziemlich lose. — Titel f.l": 

Anfang f. l b : oL4! vJy»*<&!l va^a^!^ .^.x^l 
,&Ji |.,L%jj45! i-jA ^UwaII vijAA»J^ k_jjJ'4^ 
Unmittelbare FortsetzuDg von We. 771. 



Der Rampf beginnt. Da kommt MesrOr 
zu Abu zeid und meldet ihm, dass die Heere 
der Benu hilal im Anzuge eind. Erfreut fiber 
die Nachricht eilt er in den Kampf. Kdnig 
OjJaxit. erwartet seinen Gegner. Es tritt ein 
solcher vor. — Bist du vielleicht Abu zeid? 
fragt er. — Nein, ich bin Zeidan ben ganim. — 
Geh, Knabe, lass den Aba zeid mit mir kampfen 
oder wenigstens den u>'>»J. — lob bin jung zwar, 
aber stark ist meinSpeer, versetzt er; Helden 
wie euch furchte ioh nioht. — Im Zweikampf 
haut Zeidan seinem Pferde den Nacken durch; 
es fallt und mit ihm OjJaAil ; seine Leute reissen 
ibn aus dem Gefecht. — Am folgenden Tage 
beginnt der Kampf wieder, derWezlr desKonigs, 
Namens q^jU, kampft mit dem Emir v-J^> 
dieser haut ihm den Kopf ab; die Inder erleiden 
eine gros6e Niederlage und werden bis zu ihrem 
Dager verfolgt; viele Gefangene werden gemacht, 
Abu zeid lasst eie niedermetzeln. Die Benu 
hilal haben 20 Gefangene verloren: Aba zeid 
will den Mesrttr <auf Erkundigung aussobioken, 
er ist aber nicht zu fin den. Er war namlicb, 
als er die Gefangenen fortsohleppen sab, ihnen 
gefolgt und hatte gesehen, wo man sie unter- 
gebracbt hatte. Abends trat er dann zu o^jImJI 
ein, brachte Gruss vom Emir ijt.Jy* und die 
Bitte, die Gefangenen zu todten, um die Sorge 
darum loszuwerden. Wer bist du? — Ich bin 
vjLw. — Sollst du sie tSdten? — Ja. — Geh, 
sagte er zu seinem Diener, und bringe Bie sohnell 
her. — Unterwegs ftthrt Mesrur einen Wort- 
wechsel mit seinem Begleiter, Namens V^> 
herbei, in Folge dessen er ihn erdolcht. Dann 
zieht er dessen Kleider uber die seinigen, geht 
zum Gefangnisswarter, lasst sich im Namen des 
Konigs die Gefangenen ausliefern; der maoht 
sie von ihren Ketten los, legt 6ie in neue Fesseln 
und ubergiebt sie ihm ; lass sie auch nioht ent- 
wischen, sagt er, nimmt ihnen aber am Ende 
der Zelte ihre Fesseln ab und geht mit ihnen 
ins Lager der Benu hilal, wo sie seine That 
bewundern. — vJ^JoaJI wartet vergebens auf 
seine Gefangenen; endlich erfahrt er, was vor- 
gefallen ist. Morgen werde icb dafur Raobe 
nebmen, sagt er, und lasst den Ermordeten 
begraben. Die Diener, 4000 an Zahl, eind 
sehr betrubt; sie kundigen dem Konig an, dass 
sie morgen kampfen und an Aba zeid und v-J^ 
Rache nehmen wollen. Der Konig lacht sie 
aus; sie aber zieben am folgenden Morgen mit 
Trommelschlag ins Feld. Aba zeid sieht lauter 

27* 



212 



GROSSE ROMANE. 



No. 9239. 



Schwarze kommen, ruft MesrOr und sagt: sieh, 
was los ist, ob es Sklaven sind? — MesrOr 
fragt: wer seid ihr? — Diener jener Leute, wir 
wollen Rache Debmen. — Kommt der K5nig 
nicht selbst? — Wir liessen ihn nicht, wir selbst 
wollen die That ausfiihren. — Wartet bier noch 
ein bischen, ich will erst Bescheid bringen. — 
Er meldet den Sachverhalt, Zeidan will gegen 
sie fechten. MesrOr sagt: nicht doch, Sklave 
gegen Sklave; du aber hist ein Emir und Herr; 
Keiner ale ich und wer mir von den Sklaven 
folgt, soil mit ihnen sich befassen.—- MesrOr 
hat Recht, sagt Abu zeid. ■ — Jener trommelt 
.2000 Sklaven zusammen, erhalt Erlaubniss und 
betritt mit ihnen das Schlachtfeld ; in der Hinter- 
front halt Aba zeid, aus Furcht, es mochte 
ihnen doch etwas passiren. — Wie beimKampfe 
ler Emlre, tritt nun ein Sklave, NamensjUc, 
aus der Reihe und ruft einen der Indischen 
Sklaven zum Zweikampf. Es tritt ihm CyySj 
entgegen; Beide wechseln in gleicher Weise 
erst anzugliche Worte, dann geht der Kampf 
los; 'Ammar schlagt; dem Gegner den Kopf 
herunter, dann fangt das Handgemenge beider 
Theile an, schliesslich erleiden die Indischen 
Sklaven eine grundliche Niederlage und fliehen, 
werden auch noch verfolgt. — Kfinig OjiaiJI 
halt in der Nacht eine Berathung ab mit seinen 
Grossen und Emlren : in Folge dessen schreibt 
er an seinen Sohn wJfc34t, er solle ihm zu Hulfe 
kommen und den SultBn OjSjc gleichfalls zur 
Hlilfsleistung veranlassen. Die Unterredung hat 
Mesrur wieder belauscht und berichtet Alles an 
Abu zeid ; dieser theilt es am folgenden Morgen 
der Rathsversammlung, dem \J#i, o'"^)' i***" * 
lt^S mit. In Folge dessen geht MesrOr als 
Spion in das Lager der Inder. Dort hort er, 
wie sich Einige fiber den vom Konig abge- 
schicktenBoten unterhalteD : erheisse^lcQj !j-*, 
babe den Weg uber den Pass sljbyv-cjja ge- 
nommen, und brauche 3 Tage bis zum Ziel. 
Alsbald reitet er fort, kommt bei einbrechender 
Dunkelheit zum j+£\ .Jj, geht die Nacht durch, 
kommt zum OUtf! Jj' unweit 'djbji, uberfallt 
den ankommenden Boten, erdolcht ihn, nimmt 
ihm sein Schreiben ab, kehrt damit zu Abu zeid 
zuruck. — Tages drauf beginnt der Kampf 
wieder ; Moslim ben ganim kfimpft mit >V,laM ^m>\ 
und haut diesem den Kopf ab; die Inder fliehen 
geschlagen und verfolgt in ihr Lager zuruck. 
Konig \3jjjJoiIJ erbittet lOtagigen Waffenstill- 
stand von Abu zeid, der ihn bewilligt, zugleich 



aber auoh schreibt, er m6ge noch soviel Hulfe- 
volker herbeiziehen, so wisse er doch, sie unter 
allerlei Verkleidungen zu uberlisten. Als er 
diese Antwort grade liest, kommt ein Zug von 
500 Reitern mit einem Kameel an aus der Stadt 
qI^« und berichtet, dass ihnen zahllose Heeres- 
massen auf dem Fusee folgen; dem Sohn v-aAMI 
kommt mit 3 Corps und wird in 10 Tagen hier 
sein; an der Quelle v\\Sj> haben wir einen Er- 
schlagenen gefunden und sein Kameel mitge- 
bracht. — DaB war mein Bote; die Araber 
werden ihn erschlagen und ihm seinen Brief 
abgenommen haben. Aber wie kommt denn 
mein Sohn zu der Nachricht? — Das wissen 
wir nicht. — Die Sache aber war die, dass ein 
Inder den Vorfall geseben und das Gesprach 
zwischen Mesrur und dem Boten geh6rt batte; 
er war daher zu \ r *S>&+}\ gegangen und hatte 
diesem Alles erzahlt, der aber hatte an i»jJsj 
Botschaft ge8chickt, sofort Heere aufzubringen 
und zu ihm zu kommen. — Inzwischen hat 
Abll zeid in der 2. Nacht der Waffenruhe einen 
Traum gehabt, der ihn beangstigt und den er 
den Freunden mittheilt: von einer Seite sei ein 
Meer auf sie herangewogt, alles uberechwem- 
mend und sie bedrangend; von der anderen 
Seite ein Heer, das sich auf jenes geworfen 
babe. Jenes seien die Inder und ihre Scbaaren, 
dieses ihre Landeleute. MesrOr wird auf Kund- 
schaft geschiokt und erfahrt die baldige Ankunft 
der Hulfsheere; sofort maohter sich auf und be- 
nachrichtigt den Konig Hasan da von. Dieser 
bricht sofort auf, nachdem er seinen Bruder, 
den Emir Soleiman, als Stellvertreter eingesetzt 
und ihm 40000 Reiter zuruckgelassen hat. In 
10 Tagen kommen sie an die Grenzen Indiens 
an, fallen ins Land plundered ein, uberfallen 



uie oiaai ^i^s*, aann^^?-, aann ^ijX*, dann 

BUp^t , die Hauptstadt dee K6nigs v_j»JaAJ|. 
ort regierte inzwischen einer seiner Sohne, 
Namens \yJjiU; sie erobern die Stadt, morden 
und plundern und nehmen den *-JjiU gefangen 
mit sich. ^— Nach Ablauf des Waffenstillstandes 
wird wieder gekfimpft; die Benfl hilal gerathen 
ins Gedrange: da kommt MesrOr, erzahlt von 
ihren Erfolgen und der baldigen Ankunft Hasans. 
Sie fassen neuen Muth und schlagen die Feinde 
zuruck. Da kommt auch Hasan an und Beide 
nehmen den Feind in die Mitte und metzela 
ihn nieder. Hasan und \Jj,Jam}\ treffen zusam- 
men, dieser wird von ihm niedergemacht; Zeidan 
t5dtet seinen Wezlr; es bleiben von dem ganzen 



No. 9239. 



GROSSE ROMANB. 



213 



feindlichen Heere nur etwa 70 000 Mann am 
Leben ; die Sieger nehmen ihre Zelte und Schatze 
und vertheilen sie. Dann ruhen sie 3 Tage aus 
und brechea darauf nach Indien auf. Alle Ein- 
wohner. Manner, Frauen und Kinder, bitten um 
Gnade; Hasan ertheilt 6ie, setzt fiber das Land 
den jungsten Sohn des vJ^LAll , Namens j*^*, 
als Unterkfinig; sie mtissen die Feuer-Verehrung 
aufgeben und den Islam annehmen. Nach 3Tagen 
breohen sie auf nach dem Lande <Xv*Jt und 
lagern an dessen Grenze; am 2, Tage ihrerAn- 
kunft fordert Hasan den Konig <-»>Jy zurUnter- 
werfung auf und zur Annahme deB Islam. Das 
Schreiben muss sein Diener iJUs iiberbringen. 
Auf Rath seines Wezirs lehnt O^SjS die Vor- 
schlage ab und zieht die Entscheidung der 
Waffen vor. Ein alter Mann, Namens j!yt, 
warnt ihn, er verweist ihn zum Schweigen : er 
sei alt und fasele. Da geht er zu Hause und 
lasst seine 9 Sohne kommen. Ich babe, sagt 
er zu ihnen, dem Konig zum Frieden gerathen, 
aber ohne Erfolg; versammelt die Eurigen und 
wir wollen zu jenen ubergehen ; ich Behe, dass 
der KSnig dasselbe Schicksal haben wird wie 
o-iaill; wollt ihr nicht, so gehe ich mit meiner 
Familie allein zu den BenQ. hilal. Aber sie 
billigen den Plan und begeben sich, 370 Reiter 
im Ganzen, mit ihren Familien und ihrer Habe 
zu Abti zeid. Er nimmt sie freundlich auf, 
ebenso behandelt auch Hasan sie gutig. — Was 
fangen -wir mit den Arabern an, fragt der Konig 
CjjSji seine Grossen und Rathgeber. — Du 
willst sie bekriegen, sagt ^U^ , und hast dein 
Heer und deine Bundesgenossen noch gar nicht 
davon in Kenntniss gesetzt? -— Der Bote zu 
ihnen ist seit 20 Tagen unterwegs, er muss 
jeden Augenblick eintreffen. Er kommt in der 
That und meldet, dass 10 Corps in Anzug sind. 
— Wieder wird Mesrur von Abti zeid auf 
Kundschaft ausgeschickt. Er geht ins feindliche 
Lager, kommt in GeBprach mit einem Soldaten, 
sagt ihm auf Befragen, er heisse ^leii^. So 
heisse ich auch, sagt der Andere. JJun erfahrt 
er, dasB K6nig ^lak^ Herr der Stadt ju,^, 
mit 1 00 000 Mann komme ; so auch KSnig 
u^jijs; und K6nig **Jtf\ Herr der Stadt ^U&M 
mit 200 000 und Konig fitf* mit 300000 und 
Konig r $J, Herr der Stadt o^li", mit 300000 
und dass sie ihren Weg dur,ch das Uujbi\ 'ijjfi} 
nehmen werden. Alsbald bricht er dahin auf. 
Dort Bieht er Zelte aufgeschlagen, und bemerkt 
ein Hauptzelt hell erleuchtet; er tritt ein und 



ruft: ein Bote, o Konig 1 — • Bringt ihn her, 
befiehlt der Konig. — Wo ist dein Brief? •— 
Ich hatte einen an dich und andere an die 
Grossen deines Heeres, von deinem Bruder 
Konig 'v-i^S; 70 Reiter unterwegs haben si© 
mir abgenoaanien, gelesen und zemssen und auf 
die Erde geworfen; fast batten sie mich sogar 
umgebracht. Ich kann dir aber aagen, was 
darin stand; doch zu allererst, wie heisst du? 
'— Ich heisse vujkS. — Gat, Konig v^SjS Hast 
dioh grussen und dir sagen, etwa 7 Tage su 
warten; denn die Araber Bind in Angst und 
wollen sich uaterwerfen, ich habe von ihnein 
aber 3 Ladungen Geld, Heerden, Pferde and 
Madchen als Tribut in jedem Jahre verlangt 
und erwarte ihre Antwort. Wenn sie darauf 
eingehen, erhaltst du deinen Antheil; lehnen sie 
ab, eo schicke ich dir Nachricht, dass du und 
deine Verbundeten une gegen sie zuHtilfe kom- 
men. Uebrigens habt ihr einen unrichtigen Weg 
eingeschlagen; der eurige ist der Berge und 
Thaler wegen besohwerlich, 3 Tage bergauf, 3 
bergab. — Kennst du den richtigen Weg? ~ 
Freilichl — So bringe uns auf den richtigen 
Wegl "— ' Sie brechen auf, Mesrur voran, bis 
zum y*^J.t \jd$ «ad den Teufel@quellen: dort 
lagern sie; und er geht mit Briefen und reich 
beschenkt davon und kommt zu den Bentl bil&l 
zuruck und erzahlt, was er ausgerichtet. In 
Folge dessen reiten Aba zeid und V^ **"* 
ihren Leuten dahin, Mesrfir ist ihr Fuhrer; sie 
uberfallen Nachts die Feinde, Abu zeid erechlfigt 
den\=AJ^5 und seinenWezlr und seine 9 Sohnej 
u>LJ macht den Konig a Ub«JI und seinen Wezlr 
V.l 5j »- nieder und nimmt seme 4 Sohne gefangen. 
Die Niederlage der Feinde ist vollstandig; die 
Beute der Sieger sehr gross, die Zahl der Ge- 
fangenen iBt 1400. Die Entkommenen langen 
bei dem Konig ^J^ und fy/> an: Alle brechen 
auf, um sich mit Konig ^j£J> zu vereinigen. 
Die Sieger, zu den Ihrigen zuruckgekehrt, 
theilen die Beute: am folgenden Morgen be- 
ginnt der Kampf wieder; dem KSnig i-^S 
tritt Hasan entgegea. Biet du Hasan? fragt es. 
■■__ Jal — Lass uns beide nicht kampfen ; Schick 
mir den Abu zeid her, an dem will ich mich 
rachen ; oder den U*l^3 oder j&sXj bder \gjh 
oder cji^\- -—Hasan aber versetst: du kennst 
mich und meine Thaten nicht, ich will es mit 
dir aufhehmen. Er kampft, haut den Nacken 
des Pferdes durch, der Konig IUlt mit dem 
Pferde zu Boden, seine Leute ratten ihn aus 



214 



GROSSE ROMANE. 



No, 9239. 



dem Gefecht. Bis zum Abend wird gek&mpft, 
die Feinde fliehen auf die Anb.8b.en, einige ihrer 
Zelte werden gepltindert. — Inzwischen kommen 
bei .^jSJi die Konige ^Af und t \y, mit ihren 
Truppen an und erz&hlen ihre Niederlage. Da 
lasst er alle Heere zugleich den Kampf be- 
ginnen; er dauert yom Morgen bis zum Abend; 
dann nimmt Aba zeid seine eigenen Leute und 
wirft sich auf die Feinde, die in wilder Flucht 
davon eUen. Im Verlauf des Gefechtes hat 
Aba zeid den Konig ^JLT mitten durch gehauen, 
mit sammt seinem Pferde, Kfinig J^ fallt von 
der Hand Zeidan's, v_>W todtet den Scj, Wezlr 
des K6nigs r~M', Hasan kfimpft mit ^->jS2, 
schlagt sein Pferd zu Boden, aber den Kftnig 
retten seine Leute. Die Feinde baben 30 000 
Todte und 750 Gefangene verloren, die Bena 
hilal baben 430 Todte. v_>^5 bittet urn Waffen- 
ruhe yon 10 Tagen. Hasan gewahrt sie auf 
den Rath des Aba zeid. Alsdann beginnt wieder 
der Kampf. Aus den Reihen der Sinder trat 
xy^h"^) herausfordernd vor: derQadl jjo nimmt 
den Kampf an, schlagt ihn mit der"Keule aufs 
Haupt, er sinkt vom Sattel, sein Gegner legt 
die Lanze gegen ihn ein; als der andere von 
seiner Ohnmacht sich erholt und Bodeir mit 
ausgestreckter gegen ihn gerichteter Lanze sieht, 
??^ er i es ist doch zu yerwundern, dass du 
mioh nicht wShrend ineiner Ohnmacht getSdtet 
bast. -- Ich t5dte dich nur auf der Wahlstatt; 
Heldenart ist nicht Treulosigke'it. — Da schamt 
jener sich und spricht die Glaubensformel aus. 
— Nun geh zu Hasan, er wird sich freuen, 
dich zu sehen. — Ich habe drflben , versetzt 
er, 7 Sohne, 9 Bruder und 3000 mir anver- 
wandte Ritter; wir heissen die v.k- . ;.,. Lass 
michzu ihnen, dass ich ihnen sage, wie's mir 
ergangen, und sie bekehre und Nachts mit ihnen 
zu euch komme: ich habe nicht Terr ath im 
Sinne. Nach seiner Ruckkehr ins Lager lasst 
ihn uyy kommen. Du bist mit dem Feinde 
zusammengetroffen, sagt er, und hast dich, wie 
ich gesehen, dann mit ihm unterredet. — Ja, 
mit dem Qadl Bodeir: er sagt, dass Konig 
Hasan ihm grimm sei und ihm und den Seini- 
gen die Lebensmittel vorenthalt: sein Anhang 
ist 90000 Mann: er wird zu dir fibergehen, 
den Islam abthun und zur Feuer- Anbetung 
fibergehen und dir beistehen. Der Konig ist 
daruber hocherfreut. Malstls kommt aber 
mit alien Seinen ins Lager der Bena hilal; sie 
werden von den Wachtern angehalten; diese 



melden die Ankunft dem KSnig Hasan, der, 
von jjJo verstandigt, sie freundlich aufnimmt. 
Am folgenden Tage hebt der Kampf wieder 
an; in vorderster Reihe der Bena hilal eteht 
Mal&tls und sein Gefolge. Als v_jJ^S dies er- 
fS-hrt, sagt er : er ist zum Feinde fibergegangen : 
liaut auf sie ein! Aber der Kampf nimmt fOr 
die Sinder einen traurigen Ausgang: sie werden 
geschlagen, fliehen tlber die Zelte binaus, werden 
verfolgt; Aba zeid haut dem WySjS den Kopf 
ab; die Verfolgung dauert bis spat am Abend, 
die Zelte werden geplundert, mit reicher B^ute 
kehren die Sieger heim und yertheilen dieselbe. — 
Nach einer Rast von 3 Tagen sagt Hasan: 
lasst uns in unsre Heimat zurflckkehren : was 
sagst du dazAi, Aba zeid? — ■ Ich bin der 
Meinung, dass wir nach diesem Siege ins Land 
der Schwarzen Q^^J] ^ib) marschiren — 
Der hat Recht, sagen die Emlre. So brechen 
sie auf und kommen zunachst zur Stadt des 
Kdnigs v-j^ijS. Die Einwohner bitten um Gnade 
und um Einsetzung eines Sult&ns. Der Wezlr 
des v-jjijs wird Moslim, ebenso die Einwoliper; 
dann huldigen sie ihm als Herrscher, mttssen 
sich aber zu jahrlichem Tribut verstehen. — 
Darauf setzen sie ihren Marsch zum Lande der 
Schwarzen etwa noch 10 Tage fort und fallen 
daselbst plttndernd ein. Das GerflcUt ihrer 
Ankunft verbreitet sich und kommt auch zum 
SultBn von Elhabes und Essadan: sein Name 
war ptwlJb ; seine 4 Unterkonige hiessen : ^tawoj, 
olr?' g* >-^«H -o'jr*^' Sie waren empfirt fiber 
das Treiben der Feinde und zankten sich darflber, 
wer von ihnen dieselben vernichten solle: denn 
jeder drangte 6ich dazu und, abernahm es auf 
6ich allein. Da eagte ein alter Hem am b eaten 
ist, ihr zieht alle zusammen gegen sie. Das 
geschieht: nur Weiber und Kmder bleiben zu- 
rlick. Ihr Heer betrug 1 5 Corps, jedes zu 
100000 gerechnet.— Sultan Hasan schlief grade, 
vpn seinem Diener^Lw bewacht; da richtet 
dieser sein Gesicht zufallig gegen Qsten, da 
sieht er eine Bchwarze die Erde bedeckende 
Wolke; er sieht genauer bin — da ist es ein 
zahlloses Heer der Schwarzen. Da gerath er 
in Angst, weckt seinen Herrn, theilt ihm die 
Sachlage mit. Dann kommt j^Ju , dann auch 
die ubrigen Emlre zur Berathung. Ich fib er- 
nehme sie , sagt i-jLj ; nur Gott kann uns 
schutzen, sagt ig^Jb; was sagt Abu zeid, fragt 
y.X>r — Seid ihr es zufrieden , meinen Rath 
zu befolgen? — Jal — Dann reite ich zu den 



No. 9239— 9241. 



GROSSE ROMANE. 



'215 



Konigen der Schwarzen und bitte sie, una einen 

Durchgang duroh ihre Reihen zu gewfthren, 

darait wir aus ihrem Lande fortziehen. Dann 

stellen sich V^ un< * jtt^ un< * (JJ^° draussen 

urn das Heer der Schwa rzen mit der Halite 

ihrer Leute auf, und ich und Hasan sind noch 

innerhalb desselben geblieben ; gegen Mitternacht 

uberfallen wir dann von innen und aussen das 

feindliche Heer. — Er kleidet sich in seinem 

Zelte um und reitet bin. — Wer bist du? 

fragen die Konige. — Diener des Sultftns der 

Araber. Nun tragt er seine Bitte vor. — Sie 

furchten sicb vor uns, sagen jene. — Mein 

Konig ist gar nicht gekommen, eucb zu be* 

k&mpfen, sondern nur, um sich in eurem Lande 

zu ergehen. — Warura rauben sie denn die 

Heerden? — Das ist so ihre Sitte, wenn sie 

in ein Land kommen, und zwar geschieht es, 

damit die Leute von ihnen horen und sie wie 

Gaste behandeln, mit Ebren. — Nun, dann 

geh zuruck und sag ihnen, sie kdnnen durch 

unser Heer durchziehen und das Geraubte ale 

linger Gastgeschenk ansehen. — Sie kommen 

nun an, fuhren ihren Plan aus und uberfallen 

Nachts die Schwarzen von alien Seiten. Bet 

diesem Ueberfall schlagt Aba zeid den qUJ^LJI 

zu Boden. Die Feinde fliehen; ihr Verlust 

betragt 90000 Todte. Sie bringen den todten 

Konig ^UJuJaJI von der Wahlstatt. Tragt ibn 

nur in mein Zelt, sagt K5nig -^twot, ich will 

ihn mir kochen lassen und aufessen. Bringt 

ihn zu mir, sagt jeder der anderen Konige und 

macht seine naheren Anspruche an den Todten 

geltend. Daruber gerathen sie in den heftigeten 

Zank und schliesslich zu ernstlichem Kampfe, 

der vom Morgeu bis zum Abend dauert, wahrend 

die Benfl hilal sich ganz ruhig verhalten. End- 

lich bekommt ^ den Todten und fiisst ihn 

auf bis auf die Enochen. — Am nachsten 

Morgen erwarten die Araber das Heer der 

Schwarzen, aber Niemand kommt den Tag fiber. 

Tags daranf sagt fiasan zu Aba zeid: die 

Schwarzen kommen nicht, wir mtissen doch 

sehen, wie's steht? — DaB ist meine Sache, 

versetzt dieser. Er geht in sein Zelt und ruft 

seinen Diener Mesrar. Bring mir den „R§,nke- 

Back«. Dies geschieht, er nimmt daraus ver- 

schiedene Sachen, verkleidet sich in einen Spiel- 

mann, h&ngt sich die Guitarre um und begiebt 

sich in das Zelt des Sultans ^j? u-^ findet 

ma ihn die anderen Konige sitzen. "Wer biBt 

«fci? fragen sie. — Ich bin der Spielmann 



Gabenempfanger, RubmessRnger. — Er muss 
sich setzen. Nun spiel auf, sagt a tys\ — Er 
nimmt die Guitarre und greift in die Saiten. 

So weit geht die Er/.fiblung : das Weitere fehlt. 

Schluss f. 34": «USi {J Li ^jiJii »J t^l* 
*VW^' J* J^ «Oj* j3Uai ««^J L Aj3 «SUlt 

Bl. n b and 18* sind leer gebliebeD, aber es fehlt Niohts. 

9240. We. 849. 

41 Bl. 4 to , 14-18 Z. (22V4Xl6«/si 17-M8xl2'/,i<"»). 
Zustand: nioht ganz eanber. — Papier: gelblioh, ziemlieb 
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit Leder- 
rftoken. — Titel f. 1»: 

Anfang £2": ,»JjJI u£UI J^j>yi r tt£ll J^t 
^j« JLS r ^LJt ftf> cAUt *Jle ^l /J> 3 ,**-» 

Schluss f.41 b :^,Ue U ,,-Jie ^ f^i Sj)^^ 

CJiaJl^j ' f U>l a j*i>i j^XaSj, (has-^jz-S fj, fUf 
Enth&lt in Kflrze We. 771, f. 8" bis 772. 
Es schliesst hier mit kurzer Erwahnung der Er- 
oberung des Landes der Schwarzen und Abessy- 
niens und Nubiens und Rttckkehr nach Negd, 
nachdem sie 3 voile Jahre abwesend gewesen. 
Sobrift: ziemlich gross, rundlioh, vooallos. — Ab- 
sobrift o. ,M0 /i8S4. 

9241. We. 773. 

10 Bl. V, c, 22. 28Z. (22x16; 18— 20xl3-13Vs 0,n ). 
Zo stand: nicht ganz sauber, etwas lose im Einband. — 
Papier: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Ein- 
band: Pappband mit Lederrueken. — Titel f. I" von 
etwas spftterer Band: 

$& ^ B^w qX Uw^I ^[>-0 
Anfang f. 2': f^e-lj **** £ <***' **-" <^°" 

ji\ iJ^e-jj \&><M 4 -**-* r^W 0,,i O* V* o^ 

^Jt \JuSt\ Jslb V-^5 **J 

Der Sult&n Hasan wird von 3 Fremden 

besucht, die er gastlich auihimmt. Einer der- 

gelben, J^li" ^ Jwolj mit Namen, erzahlt ihm, 

dass i5ji*-~»-l cj*"****' Sultfin der JuJio «a;, eine 

unvergleichliche Stute, genannt UjjcS» babe; 

kein Pferd hole sie ein, sie laufe in einem Tage 

so viel, wie andere in 10. — Hast du sie 

selbst geseben, fragt er, oder kennst du sie 

bloss von Hdrensagen? — Ich kenne sie selbst, 

versetzt er und schildert sie. Da bekommt 

Hasan Lust, sie zu besitzen. Unter den Emlren 



216 



GROSSE ROMANE. 



No. 9241. 



mag keiner sich mit dem Wagniss befaasen, 
nur Aba zeid ist, trotz Abmahnens dee yl^i, 
bereit dazu. Er verkleidet sioh in einen DerwiBoh 
und nimmt in die Hand einen hohlen Stock 
and geht 10 Tage. Da kommt er in ein Thai, 
worin Kameelhirten; der oberste derselben, ^Ji 
mit Namen, fragt ihn : woher und wohin ? Dabei 
erssahlt er ihm sein Leid, dass seine sch6ne Frail 
keine Kinder bekomme, ob er nicht von Gott 
Kindersegen erflehen wolle? — Jener giebt ihm 
em Mittel an, das in der That Erfolg hat; 
denn die Frau bekommt sp&ter einen Jungen. 
Nach einigen Tagen kommt er zu den Weide- 
plMzen der Benfl 'oqeil und sieht das Zelt ihres 
KOnigs, ringaherum viele RosBe. Er bleibt in 
einiger Eotfernung an einer Quelle anf einem 
Biium, um bei Naohtzeit semen Pferdediebstahl 
auszuffihren. ~ Hosein hatte nur ein Kind, 
aine wunderschOne Tochter, Namens Id*; viele 
Konigd hatten urn sie geworben, aber der Konig 
hatte oeiue Tochter so lieb, dass er sie nicht 
foifcgebeo wollte, und hielt sie in strengem Ge- 
v/ahraam. Sein Wezir Mas'ttd hatte 7 Sfihne 
und J Tochter, Namens Sa'dR, die mit der 
ICfinigstochter sehr befreundet war. Der alteste 
Sohn dee Wezlre, Namens 0>*L~*, war eines 
T&gea auf der Jagd; auf der Heimkehr sah er 
die Lk, verliebt sich sofort in sie, walzt sich 
vor UDgeduld auf seinena Lager und ruft seine 
Sch wester. Man sagt ihm, sie sei bei 1*1*. 
Er U'aat sie holen, klagt ihr sein Liebesleid; 'sie 
rath ihm schResslich, bei der Quelle Jj^JLJt c ^o 
(bei der Aba zeid rastet) zu verweilen, sie 
werde alsbald mit der Freundin dahin kommen. 
Sie beredet dieselbe, trotz allerlei Einwftnde, 
nnd trotz der abendlichen Zeit, dahin mitzu- 
gehen: alle junge M&dchen gingen jetzt dahin, 
urn eich zu baden. Unterwegs aber treffen sie 
Niemand: dies falit der U* auf. _ Sie werden 
vorauf gegangen sein. — Wenn un& nur Nie- 
naand begeguet! — Wer sollte uns etwas zu 
thun wagen? — Bei der Quelle sehen sie Nie- 
maad. — Die KSnigstoohter wird angstlich. 
Die andern, sagt Sa'da, werden umgekehrt sein, 
da sie uns aicht getroffen haben. Da kommt 
eio Reifcer auf eio zu. Lass uns fliehenl sagt 
dieselbe. Der Reiter holt sie ein^ drangt aich 
an Lda. Sie wehrt ihn ab und bittet ihn drin- 
gend, sie nicht zu verunehren; er solle sie zur 
Frau begehren und sie wolle sagen, dass eie 
Kemen haben wolle als ihn. Vergebens, er 
abor»v&lUgt sie: da plStelioh springt Aba zeid 



von seinem Baum, schleudert ihm das Doloh- 
messer, das er aus seinem hohlen Stock geholt 
hat ; mitten auf den Leib und, indem er heult 
wie Klageweiber, wirft er ihn mitten durch ge- 
theilt zu Boden und verschwindet wieder. Da 
Bchreit die KSnigBtochter in Angst: Wer bist 
du? — Ein guter Geist, der hier im Baume 
haust und einmal im Jahr herunterkommt. — 
Da fallt sie vor Schreck ohnmaohtig bin. Da 
kommt er herunter, besprengt sie mit Was6er 
und bringt sie ins Bewusstsein zurUck und sagt, 
er sei ein Bedewl und wolle hier ein Geschftft 
ausfuhren. Sie verspricht ihm darin behttlflich 
zu sein, selbst wenn es sich urn das Leben 
ihres Vaters handle und wenn er selbst der 
grfisBte Feind ihres Stammes, Aba zeid, aein 
sollte. Der bin ich, sagt er: du hilfst mir, 
wenn du Wort haltst. Ich will die La*^t, das 
Pferd deines Vaters, rauben. — Aber ihr aelbst 
habt ja schone und bertthmte Pferde: du musat 
etwas Anderes wollen; willat du meineu Vater 
tadten, ich hindere dich nioht. — Es handelt 
sioh nur um das Pferd. — So folge mir. — 
Bei den ersten Zelten heisst sie ihn warten. 
Alsbald bringt sie ihm das Pferd und darauf 
Hegend eine voile Rustung fur ihn; er zieht sie 
an, tr«8tet sie, dass er, wenn ihr in dieaer An- 
gelegenheit das geringste Ungemach zustossen 
sollte, ihr Hulfe bringen werde, sobald sie ihm 
Nachrioht davon schicke. Sie geht beruhigt 
heim, er reitet vor das Zelt des Kftnigs und 
ruft laut: he, ich bin Aba zeid, habe die Stute 
^jit gestohlen, habe den Mtts&'id bei der 
Quelle, wo er mir in den Weg trat, in 2 Stflcke 
gehauen, und damit sprengt er davon. — Der 
KSnig wacht auf, vermisst seine Stute, gerllth 
ausser sich. Seine Leute suchen nach alien 
Seiten hin, er selbst schlftgt die Richtung nach 
Ne^d ein; aber alles Suchen bis zum Abend 
ist vergebens. Sie kehren zurttck, bei der Quelle 
vorbei, finden den Sohn des Wezlrs dort er- 
6ohlagen; sie nehmen ihn mit sich, fiber die 
beiden Verluste tief betrflbt. Inzwischen ist 
Aba zeid mit der Stute zum Sultan Hasan ge- 
kommen, der ihn froh empftngt und dem er 
Alles erzfthlt. Aber v-jUJ ist auf seinen Erfolg 
neidisch und sagt: du bist ein (jinn in Menschen- 
gestalt, gehst davon wie ein Bettler und kommst 
angeritten wie ein Emir! — Wenn Einer GltLck 
haben soil, l&sst sich nichts dagegen machen, 
versetzt Aba zeid. — Hasan probirt darauf die 
Stute; sie wirft ihn ab ; dasselbe geschieht mit 



No. 9241. 9242. 



GROSSE ROMANE. 



217 



dem Qadl. Da schenkt jener sie an Aba zeid: 
nur fttr dich passt sie. Da reitet er sie in die 
Wette mit Vr>^> der 8ein ^° 88 l/ 5 ^"' bestjegen 
hat: beide erweisen sich gleich schnell. — In- 
zwischen kehren eines Abends die Bruder des 
erschlageneu MusR r id lustig von der Jagd zurflck; 
ihre Schwester macht ihnen daruber Vorwttrfe; 
erst sollten sie liebcr Rache fur ihren Bruder 
nehmen. Dann erzfthlt sie, sie babe ihren Bruder 
bei der Kdnigstochter belauscht; er babe bei 
derselbeu geschlafen, am folgenden Morgen sei 
er todt gefunden; an deren Vater sollten sie 
Rache nehmen. Darauf geht der jungste der- 
selben, Xi y^\ ,JLc, in die Rathsversammlung, 
sagt dem Kflnig' dreist ins Geeicht, er sei des 
Bruders Morder : der befiehlt , ihm den Kopf 
abzuschlagen. Warte noch , sagt der Wezlr, 
Vater des jungen Mannes, wir wollen uns er- 
kundigen , woher er seine Behauptungen hat. 
'All erzfthlt darauf die Mittheilung der Sob wester. 
Dann muss auch sie sterben, sagt der KSnig. 
Warte, sagt em erfahrener Emir: lass deine 
Tocbter und die : b*j**» kommen, damit wir die 
Geschichte untersuchen. Letztere erzfthlt, ihr 
Bruder sei Liebhaber seiner Tochter gewesen, 
und babe bei ihr geschlafen u. s. w. Zornig 
fahrt der KSnig sie an: was hast du zu sagenP 
— Behandle mich sanftmOthig, so will ich Alles 
der Wahrheit gemass erzahlen, sagt sie, und 
beruft sich als Zeugen auf Abu zeid. — Man 
besohliesst, ihn zu bitten, dass er komme ; der 
K6nig schreibt in diesem Sinne an ihn, des- 
gleichen auch seine Tochter. Sofort begiebt 
er nebst \J>#> und '2000 Reitern sich dahin 
und findet ireundliche Aufnahme. Da stellt 
der Wezlr seiuen Sohnen, Verwandten und 
seinem Anhange (der siph auf 50000 Mann 
belauft) vor, dass wenn Aba zeid die Aussage 
der K6nigstochter bestatigen sollte, es ihm und 
seiner Familie und ihnen Allen schlimm ergehen 
werde : das Beste sei , ihnen zuvor zukommen 
und sie zu vernichten. Sie machen sich also 
feitig, beziehen (lie Wahlstatt und 'All, der 
jungsto Sohn des Wezlrs , geht zum Zelt des 
Aba zeid und ruft dieeen zum Zweikampf mit 
ihm auf. Dieser kommt und fasst ihn mit der 
Hand und wirft ihn zu Boden. Da entsteht 
zwischen den Reitern des Wezlrs und des Aba 
zeid ein Kampf, in welch'em dieser den *X**w, 
Sohn des Wezlrs, ebenso deeeen 2. und 3. Sohn 
erschlagt; dann k&mpft er mit *All, seinem 
jangsten Sohn, schl&gt dessen Pferde den Naoken 

HAND8CHRIITEN D. K. BIBL. XX. 



durch, so dass erfallt;er aber springt auf und 
schneidet dem Pferde des Abu zeid die Beine 
durch, so dass dieser hipfallt, der springt wieder 
auf, erfasst ihn epdlich am Panzerkragen und 
wirft ihn zu Boden. Die Nacht trennt die 
Streiter. Am folgenden Tage kftmpft \A#> und 
erschlagt 50 Reiter* am 3. steht der Qadl jjAj 
gegenOber dem Wezlr; dieser aber unterredet 
sich mit ihm ; er babe ebenso wenig Schuld, 
wie seine SBhne, und verspricht ihm Belohnung, 
wenn er ihm bei seinen Leuten Frieden ver- 
schaffe. Dies sagt er ihm zu, beide trennen 
sich und der Qadl kommt zurttck und sagt, da 
jener ohne Schuld sei, kSnne er ihn uicht be- 
kampfen; er habe ihm Schutz zugesagt. Das 
verdriesst den Aba zeid, der ihn als habgierig 
kannte und ahnte, dass er bestochen worden; 
er reitet also hin zu dem Kampfplatz und *-A*> 
fplgt ihm. IJnterwegs sagt er zu diesem: ware 
dein Onkel nicht bestochen, so b&tte er den 
Wezlr nicht ohne Kampf verlassen. Gut, sagt 
er, dann Oberlasse es mir, ihn zu tfidten, auch 
wenn mein Onkel dagegen ware. Froh dariiber 
kehrt Aba zeid zu dem Qftdl zurack, <-**> **** 
mit 200 Reitern macht das Gefolge des Wezlrs 
nieder; ich bin in eurem Sohutz, ruft dieser, 
Er aber kehrt sich nicht daran, haut ihn nieder, 
plundert sein Zelt, kehrt mit Beute beim. Dei- 
QadT macht ihm Vorwttrfe ttber den Tod des 
Wezlrs; er weist .-sie zurflck: willst du etwas, 
so stehe ich auf dem Kampfplatz dir zu Diensten. 
Da sohwieg er, weil er die Augen des y'^3 
roth vor Zorn sah. — Sultan Hosein bewirthet 
und bescbenkt seine Gftste, erfahrt den Zu- 
sammenhang der Sacbe und giebt dem Aba 
zeid seine Tochter mit reichlicber Aussteuer, 
Geld, pienerschaft, 100 Kameelen, und schickt 
sie in einer reich beh&ngten und mit Straussen- 
federn geschmttckten Sfinfte mit ihm fort. Eine 
halbe Tagereise begleitet er den Zag, dann 
verabschieden sie sich von emander. Aba zeid 
kommt nach Negd, Sultan Hasan kommt ihm 
entgegengeritten; dann wird dieHochzeitgefeiert. 
Schluss f. 10": «>JLr \#i Ub ^Us? J* 

«|^j| «JuJ AJup- *£ft*9 f^> AS >^'* ! W 

Sohrift: (ziemlioh) gross, dick, vooaUos, — Ab- 
sohrift o. aw 'limi- 

9242. We. 839. 
2) f. 13-41. 

Format etc.n.8chrift wie bail). DieMftttarn.Lagon 
lose. — Titel feklt Er 1st (wie aoob. ana dem Titol vern 
auf dem Deckel zo entoehmoo): Uis ^5)5 ***£& ]^> 

28 



'218 



GROSSE ROMANE. 



No. 9242—9245. 



Anfang f. 13*: L^« f ^J| I J^j ^yj Ja 



• r 



;ia« 



olj ^yw*. plfciLJI D LT Ail ^c JLS 

Schluss f, 41": >^ ^ ^l* yij & 

Der Inhalt = We. 773, aber fast ttberall 
viel ausfuhrlicher in der Schilderung. 

9243. We, 881. 

23 Bl. 8™. 18-20Z. (20x 16; 17 X I2-I8 e »). - 
Zustand: nioht ganz feat im Deckel, auch fleokig und 
etwas unsauber. - Papier: woisslioh, glatt, stark. - 
Etnband: Pappband mit Lederrueken. — Titel von 
anderer Hand f. 1': J^»> ^ «^^ qx T^OT^j^ 
(Die Hauptflberschrift auoh f. 2* oben). 

Anfang f. 2': Q l^, ^ |^ ^y| ^ 

^ o!>^ CT* W $& ^ \ U r U^I y, 
gJI u SUc vXc,! ^ l,0«3j, 

Diesel be Geschichte wie in We. 773, aber 
mit mehr Versen ausgestattet. 

Schluss f.23 b : ^a,, D *j> U3JUJt pW&> 



'iuoU:! 



C 1 



<JI^U 



Sohrift: gross, gut, vocallos. — Absohrift c. " m / mt . 

9244. We. 887. 

14 BL 8~ 19-222. (21 X15«/ a ; 17-19 X13-14"-). 
Zustand: nioht gans sauber.— Papier: gelblich, eiemUoh 
dann, wen.g glatt. - Einband: Pappband. - Titel 
t. l b von spaterer Hand: 

Anfang f. 2»: ^i ? ^ ^ ^JU ^t ^^ 

J^^ Ly- CfM ^ lu« *J| . . . ^ U* 

Dieselbe Geschichte wie in We. 773. 
Schluss f. 14': L> ^ j^ ^| jl=o, 
-k^t J«mu Juj _^t (.Lfi^^ . . . L^« 'X-^i, 

nn„i,S chrift: ., gr0B8 ™, An 1 ,8 «»g, weiterhin etwas kleiner, 
fluohtig, vooallos. — Absohrift o. tm l iiu . 

9245. We. 774. 

3) f. 74-104. 

8",U-16Z.(16'/ 8 Xll; 13V,-U'/.X9V 9 -10«»). 
Zustand: ziemhoh gut. - Papier: gelblioh, aiemlion 
stark, wenig glatt. — Titel f. 74': 



Anfang f. 74 b : U. *-*-*■*-» ,J*I :iOII. ;< Ji> 

V>-"p».'- ? ' ■ [&]J*^s VjJ'-O*' ^«JJB3-. taw 
^•jv* yir, ... jyjt, y^J j^t J^P^ OJ*~* 

Kfinig Elqamqfim ease eines Tages in seiner 
Rathsversammlung, umgeben von seinen Wezlren 
und Grossen, Rittern und Volk: was denkt ihr 
yon den Unbilden, welche unsere V&ter und 
Ahnen yon den Moslimen erfahreu haben? ich 
mficbte die Bena hilal bekriegen und Rache an 
ihnen nehmen und Mekka erobern. — Darin 
hast du ganz Recht, ist die Antwort; aber 
Schick hin und verlange von ^JiJt oky den 
Zebnten an Geld, Pferden und I^adchen: giebt 
er ihn, so haben wir den Vortheil und du ge- 
niesst ihn in Prieden; weigert er sich, so kriegen 
und plUndern wir und zerstdren Mekka und 
rotten die Eiowohner aus. In Folge dessen 
schrieb er an ^AlP ^ osy. [Hier ist, nach 
f. 75, eine Lttcke von 1 Blatt. Diesen Brief 
uberbrachte ein Bote, Qord aber, in grosser 
Sorge urn das drohende Ungemach, versteht 
sich zwar zur Entrichtung des Zehnten,] bittet 
aber urn Aufscbub, urn denselben zusammenzu- 
bringen, und vor allem, dass er von Verwustung 
des Landes abstehe: denn auch hinter ihm 
sttinden zahllose Krieger, zu seiner Vertheidigung 
bereit. Diese Antwort bringt den Konig in 
Zorn, er versammelt sein Heer und zieht mit 
8 Corps auf Mekka los. — Qord schreibt nun 
an Hasan und bittet ihn, mit den Benu hilal 
ihm gegen den Konig Elqamqfim zu Hulfe zu 
kommen. Der Bote begiebt sich nach Negd, 
ubergiebt den Brief an Hasan, der eben von 
seinen Emlren umgeben ist; er liest denselben, 
lasst ihn den Uebrigen von Aba zeid vorlesen, 
und der Krieg wird beschlossen. Aba zeid, 
Dajjfib, Rizq eddoreidl, Zeidfin breohen mit je 
30 000 Mann auf; Abo zeid schrerbt ausserdem 
an Zeid el'aggRg, er mdge ihnen zu Hfllfe kom- 
men, lasst auch an Zeid benplsyi in diesem Sinne 
schreiben. Der Brief hat Erfolg : Zeid ePaggfig 
bricht mit 1000*00 Mann, Ibn sarhfin mit 
200000 und Elmfidi ben moqarrib mit 60 000 
Mann nach Mekka auf. — Vor den verheerenden 
Schaaren Elqamqftm's flUchten die Einwohner, 
keiner bleibt im Lande; die Peinde belagern 
die Stadt, welche Qord mit 50000 Mann ver- 
theidigt, und pflanzen ringsum Kauonen auf. 
Am folgenden Morgen speien diese ihr Peuer 
auf die Stadt; 24 Gaseen werden zerstdrt, in 



.No. 9245. 



GROSSE RGMANE. 



219 



die Mauern Bresche geschossen, die Thore ge- 
offnet und die Feinde dringen mit Schwert und 
Lanze in die Stadt oin. Die ganze Nacht hin- 
durch wtlthet das Schwert, Uuzahlige fallen 
ihm zum Opfer, 1000 Gefangene werden fort- 
gefuhrt, darunter auch Qord und alleVornehmen, 
ferner auch die Frauen und Kinder, und in 
Mekka selbst bleibt keine Seele zuruok, auch 
keine Knechte. Sie alle werdeu nach dem ie^\ s 
{ yLfii\ geftthrt und rings herum die Zelte auf- 
geschlagen. — Die BenQ hilal waren indessen 
nach Is^JI und UJLJt gekommen, hatten sich 
dort gelagert und erfuhren, was in Mekka ge- 
schehen sei. Grosse Betrtlbniss daruber erfQllt 
sie: Aba zeid erbietet sich, Nachrichten daruber 
einzuziehen und bittet Dajjab, inzwischen da- 
selbst zu verweilen. Als Dajjab erwidert, ich 
furchte, dass dir etwas zustttsst, beruhigt er 
ihn, verkleidet sich in einen Crreis mit dickem 
Wanst, nimmt eine Guitarre mit und reitet auf 
einem Kameel, bis er an das feindiiche Lager 
nach 3 Tagen ankommt. Hier reitet er nooh 
7 Tage lang durch die Reihen des weithin sich 
ziehenden Lagers und kommt erst am Abend 
an seinem Ziele an. Wahrend er noch reitet, 
hdrt er Jemand klagen uber sein Ungluck und 
Gott um Hlilfe Seitens der BenQ hilal bitten. 
Diese Klage, von a-nL^t erhoben, bringt den 
Abu zeid fast ausser sich : er tritt naher, sagt, 
dass Hlilfe in Aussicht sei und sucht sie zu 
beruhigen. Als sie die Stimme hort, denkt sie: 
was den Emir wol herfuhrt, und sagt: Wer 
bist du, der da redet ? — Ich komme, sagt er, 
von Kdnig Elqamqam, und soil dich holen, ihn 
uber Nacht zu ergotzen. — Geh deines Wegs, 
versetzt sie, du Schuft, ehe es dir schlimm geht. 

— Steh auf ohne Saumen, erwidert er, und 
tritt naher; sie aber wirft ihm einen Stein an 
den Kopf. Nun spricht er mit ihr Arabisch 
uud giebt ihr einen Wink, wer er sei. Als sie 
ihn erkennt, wirft sie sich an ihn und weint 
heftig, er aber trdstet sie, dass Rettung ihrer 
harre. — Aber fur dich, sagt sie, furchte ich : 
man hat dem Kdnig gesagt, dass du kommen 
werdest, 7 Zauberer sind Tag und Nacht be- 
sch&ftigt, dich ausfindig zu machen ; der Kdnig 
ist voller Listen und hat schon viele KSnige 
durch seine Schlauheit veraichtet: wenn er dich 
f&ngt, so achtet er alle Lander des Islam fur 
gar nichts. Vorsicht, Vorsioht 1 fttgt sie hinzu. 

— Hab keine Sorge, versetzt er; ich gehe zum 
Palast, um zu sehen, wie es stent, was er fur 



ein Mann ist; man sagt mir, er sei wie sein 
Onkel; ich habe ihn gesehen, als ich nach 
Indien kam, da war er noch nicht erwachsen. 
— Oh, sagt sie, ich habe in meinem Leben 
Seinesgleichen nicht gesehen; er ist 20 Klafter 
(pUJ) hoch und 5 breit: er ist ein Ungeheuerl — 
Nun erzahlt er ihr noch von seiner Botschaft 
an Zeid el'aggag und Zeid ben £arhan und sie 
erzahlt ihm alle ihre Erlebnisse. Nun ging er 
fort, als er aber zwischen den Soldaten durch- 
gehen wollte, riefen die Zauberer ihnen zu: 
haltet den Aba zeid ; die Leute laufen durch 
einander, einer fasst den andern an: du bist 
Aba zeid ! Er aber betet seine Verschwindens- 
Formel, da sieht ihn Niemand, er geht durch 
sie hindurch, nahert sich den Zauberern, wirft 
ihnen Betaubungspulver entgegen, da fallen sie 
um, er geht weiter und kommt zum Palast des 
K&nigs. Er begrttsst ihn, der KSnig redet mit 
ihm und fragt: woher, Spielmann, und wohin 
willst du? — Er holt seine Guitarre hervor, 
spielt und singt dazu: fern her komme er, von 
Singfir nach Sind und Hind und Habes" ge- 
wandert, habe er von ihm gehdrt, dass er bei 
Mekka lagere; nun sei er hergekommen, sei 
auch den BenQ hilal mit zahllosem Heer be- 
gegnet, und rath schliesslioh zur Vorsicht vor 
Aba zeid. — Kaum hat er ausgeredet, als der 
Konig erztlrnt ausruft: Spielmann, du bist selbst 
der Aba zeid, von dem die Leute reden. Dabei 
befiehlt er einem Diener, die Zauberer zu rufen, 
damit er erfahre, woher er sei. Bist du wirk- 
lich &bu zeid, sag^ er, so schwore ich bei 
Hobal und dem grttnen Eselshuf, ich schneide 
dir das Fleisch vom Leibe und esse dich auf 
und mache dich ruchbar unter den Leuten. — 
Du bist wol nicht bei Trost, versetzt er, und 
bist ohne alle Einsicht, dass du so sprichst. 
Mttge unser Herr ^xfyJI pjjj dir den Verstand 
wiedergebenl Dann wirst du den Spielmann 
wol von Aba zeid dem Helden unterscheiden 
kdnnen. — Was soil diese Grobheit? fragt der 
Kdnig. Wenn du nicht mit Kdnigen verkehrtest, 
liesse ich dir den Kopf abschlagen. — Warum 
denn, grosser Kdnig? versetzt Aba zeid. Ich 
habe nur die Wahrheit gesagt. Du hast ja 
Zauberer, die sich darauf verstehen: wenn sie 
mich als Aba zeid erkennten, wurden sie es 
dir schon eagen. Er tritt stets in 7facher Art 
auf, als Inder, oder Perser, als Franke oder 
Kopte u. dgl., er versteht sich auf alle Kunste 
und wenn du dich mit mir abgiebst, weil ioh 

28* 



220 



GROSSE ROMANE. 



No. 9245. 



weither kommc, um dich zu loben und Ge- 
sohenk dafur zu cmpfangen — er hat das nicht 
nothig, also heruhige dich darfiber. — Nun lachte 
der Konig herzlich und sagte: Spielmann, fflr- 
wahr, dein Wort rfihrt micb nicht zur Empfind- 
lichkeit; aber vor Abu zeid fttrchte ich mich, 
it hat durch seine Listen schon viele Konige 
insVerderben gestiirzt, aber auf dir liegt Segen, 
du sollst- reichen Lohn haben , sei getrost. — 
Abu zeid aber hatte nnr so geredet aii6 Be- 
sorgniBS, dass er die Zauberer holen lasse und 
man diese dann betanbt finde. Er schlug also 
die Guitarre und 6ang und entzuckte den Konig, 
dass er dcs Fruheren nicht mehr dachte und 
sagte: Spielmann, du hast mich ergdtzt, so 
fordere deinen Lohn! — "Gieb mir nach deinem 
Wohlgefalleu, an^wortet dieser, und der Konig 
licss ihm 500 Goldstttcke und ein Pferd geben. 
Dann ging er fort, wartete, bi6 Alle schliefen, 
ging zu dem Ort, wo die Zauberer waren, 
tfidtete sie, nnhm ihnen heimlich ihre Sachen 
fort, eilte von dannen und kam am 3. Tage 
wieder. : bei dfen Seinigen an. Nun musste er 
den Emlren 'eiziihlen, wie es ihm ergaugeu sei, 
und alle priesen seine kuhneThat. Er aber hiess 
sie aufbrechen und in angestrcngten Marschen 
kameb; sie bei dem Feinde an, der in zahlloseu 
Haufen vor ihnen lagerte. Die Reiter wurden 
darilber stutzig, Abn zeid aber sagte: Leute, 
kampfet und wartet nicht erst ab, dass die 
Emire kommen! — Was soil das Wort? 6agt 
Dajjab; wo wir siud, da kampft'init ihnen, Gott 
wird helf'en! — Auf Abu zeid's Rath trennen 
sie sich in 4 Haufeu : Dajjab kommt von Osten, 
Aba zeid von Norden, Hasan und der Qadi 
von Westen, Zeidan von Suden. Abu zeid 
scharfte den Seinigen ein, beisammen zu bleiben, 
Keiner solle dem Andern voraufeilen, Dajjab 
aber wartete ungeduldig der Zeit des Augriffs. 
Er stieg ant nachsten Morgen auf c(en Kampf- 
platz, griff an, sturzte sich in die Feinde, ver- 
heerend und verwirrend, machte mit den Seinen 
10000 nieder bis zum Abend, wahrend er selbst 
'2 000 Reiter verlor. Am nachsten Tage kampfte 
er mit dem Vetter des Konige, der hiees b^£.L*i 
und war 6ehr tapfer; nach langem Strauss, der 
bis zum Abend wahrte, erhielt Dajjab eine 
schwere Verwundung , die aber Aba'lgud ihm 
verband. So Gott will, sagte er, soil mein 
Gegner morgen sein Wunder sehen 1 Seine 
Leute riethen ihm, zu Abu zeid wegen seiner 
Verwundung zu geben; nein, sagte er, ich gene 



nicht, so lange ich am Leben bin; dem Yer- 
hangniss entgeht Keiner. Am folgenden Morgen 
ritt er wieder auf den Kampfplatz, von alien 
Seiten sturzten feindliche Reiter auf ihn los, er 
aber schlug dereniOO nieder, da kam auch 
Namr gegen ihn angesprengt. Seine Leute ipr 
dessen kampften gegen die Feinde, hart bedrangt 
von ihnen, die in Znhl von 200 000 Reitern 
auf sie einhieben.Er aber kampfte nun mit 
Namr, verwundete ihn an der Schulter, wollte 
ihm nun mit dem Schwerte den Rest geben, da 
aber drangten ihn dessen Leute von ihm weg 
und versperrten ihm den Weg: Dajjab 's Leute 
gerietheu in grosse Noth, Namr rief: fiber 6ie 
her! Mit ueuer Wuth griffen sie an, da flohen 
die Beuu zagbe, nnr Dajjab blieb allein auf dem 
Schlachtfelde , von den Feinden umringt; ein 
Entrinnen gab es nicht; mit 7 scbweren Wunden 
kampfte er weiter bis zur Mitte des Tages, 
spornte dann sein Ross ostwarts, offnete sich 
eine Gasse, indem er die feindlichen Reiter 
niederhieb, und sah dann, dass von seinen Leuten 
Keiner mehr Stand hielt, sondern Alle geflohen 
seien : da weint er vor Schmerz und Wuth, 
klagt fiber sein Schicksal und bittet Gott in* 
brfinstig um Hfilfe. — Abfl zeid aber suchte 
nach Dajjab, und da er ihn nicht land, dachte 
er, derselbe sei getodtet, und klagt um ihn. Er 
geht also auf das Thai los, um ihn dort zu 
suchen, hort wimmern, erkennt Dajjab und sagt: 
Gott Lob, dass du noch am Leben bist! Er 
geht also hin, begrusst ihn, die Benu zagbe 
freuen sich seiner Anktinft. Er aber findet den 
Dajjab am Rande de6 Verderbe.ns; er reinigt 
die VVunde, olt sie ein, verbindet sie, giebt ihm 
ciuen starkeudeu Trank ein: da schlagt er die 
Augen auf, sieht Aba zeid bei sich stehen, er- 
kennt ihn, grfisst und kfisst ihn. Da sagt Aba 
zeid: warum hast du nicht guten Rath ange- 
nommen? — Es ist so Bestimmnng: wenn es 
dir nnr gut geht, dann ist Alles gut. — Nun 
verlasst er den Dajjab und heilt bis zum Morgen 
alle verwundeten Benfl zagbe. Darauf lasst er 
die Benu zahMan zusammenstossen mit diesen, 
deren Zahl nur noch 10000 betragt. Der 
Kampf beginnt wiederum, Dajjab kftmpft aufs 
Neue mit Namr, dieser fallt, von seiner Lanze 
durchbohrt. Da stttrzen seine. Reiter sich auf 
Dajjab, Aba zeid kommt ihm zu Hfilfe, nun 
werden Beide bedrangt, bis der Kampf mit der 
Dunkelheit ein Ende hat; 3000 der Ihrigen 
waren gefallen, 10000 der Feinde. Am nachsten 



No. 9245. 9246. 



OROSSE ROMANS. 



Morgen k&mpfen Beide weiter: Kdnig Elqamqam 
ist fiber den bisherigen Yerlauf der K&mpfe sebr 
&rgerlieh und reitet selbst auf den Kampfplatz, 
fordert den Aba xeid beraus und k&mpft mit 
ibm. Er schl&gt denselben vom Sattel herunter, 
Dajj&b kommt ibm zu Hulfe, nun stflrzt er siob 
auf diesen und wirft ihn vomPferde; er sohwingt 
sicb wieder binauf und ein Keulenschlag wirft 
ihn wieder zu Boden ; nun kommt Aba zeid ibm 
zu Hfllfe, ger&th aber alsbald in grosse Be- 
dranguiss und er sowol ale der verwundete 
Dajj&b verlassen das Schlachtfeld : nun sturmt 
der Kdnig auf die anderen Reiter der Benu 
za&lan und Benfi zagbe ein und briogt ihnen 
Bolcbe Niederlage bei, dasB sie ihr Heil in der 
Fiucbt suchen : Aba zeid und Dajj&b von Blut 
flberstrdmt. Die SonDe neigt Bcbon znm Unter- 
gang, da flattern Fabnen und schallt Trommel- 
und Pfeifenklang: es ist Zeid el'agg&g, der mit 
seinem Heere heranzieht, und durch sein Er- 
scbeinen und seine Worte ihren sinkenden Muth 
belebt. Er betritt das Schlachtfeld und k&mpft 
mit Elqamqam, muss aber aucb nocb den Aba 
zeid und Dajj&b zu. Hfllfe rufen. Die Dunkel- 
beit trennt die Kampfer, sammtlich verwundet. 
Aber der K5nig betritt am folgenden Morgen 
das Feld wieder und seine Truppen kftmpfen 
mit den Bena hilal voller Erbitterung; gegen 
Mittag erst beginnt der Zweikampf zwischen 
Elqamqam und Zeid el'agg&g wieder: er wirft 
diesen zu Boden, da eilen Aba zeid und Dajj&b 
herbei, verwunden den KSnig, jener schlagt auf 
dessen rechten, dieser auf seinen linken Fuss, 
die Stahlschienen daran werden durohgehauen, 
er wirft sich auf Beide, Zeid el'agg&g kommt 
ihnen zu Hfllfe, Abfl zeid, durch einen Lanzen- 
wurf getroffen, fallt mit seinem Pferde, Zeid 
zieht ihn darunter hervor, da haut der K6nig 
auf diesen einen furchtbaren Hieb, er fangt ihn 
mit dem Stahlschilde auf, so dass das Schwert 
entzwei springt: die Dunkelheit trennt die 
Kampfer. Am nacbsten Morgen k&mpft der 
Konig mit Aba zeid und Zeid el'agg&g, bis sie 
ermflden; auch die flbrigen Reiter werden 
handgemein und der K6nig k&mpft mitten in 
den Feindesschaaren. Da wehen Fahnen und 
Standarten, es wirbeln die Trommeln. 

Hiermit bricht die Erz&hlung ab. Das 
Fehlende wird berichtet haben, wie in dieser 
misslichen Lage Zeid ben sarh&n mit seinen 
Scbaaren ankommt, mit Erfolg den KSnig be- 
kampft, dieser schliesslich im Kampf erliegt und 



getddtet wird; sein Heer ergteift dio FlaoM, wird 
grdsBtentheils niedergesuaoht, die Anders ©rbittea 
und erhalten Gnade; grosse Beute wird gem&oht-„ 
ein Statthalter in dem eroberten Land© bssteUt. — 

Sohluss f.KM'uaten: f jti\&ux2>j£*<&l&J>z-> 
'c»^y& >5**k% «s*M' <3;^M% \^Ms> e»Wj% %■. 

Sohrift: diesslbe wie in I), stwas gedrtogter, sties 
Theil auoli blaaser. — Absohrift e. '^/le^. 

Naoh f. 76 fehlt 1 Blatt. 

9246. We. 774. 

I) f. 1-68. 

I39B1.8 TO , U-16Z.(16ViXll«/sJ i4KS-f|» tB ).- 
ZnsUnd: siemlioh got, dooh aicht ga&s 0I1B6 Flcokaa. — 
Papier: gelblioh, sieialich Btark, weBijj gletl. — Bia- 
band: Pappband. — Titel f. 11"" 



^^OOfJf 



•■!*& 



Anfang fehlt, . schwerlich moke alo-i Biait. 
Das Vorhandene beginnt f. l b : &\3 p^j^ i>~>^ 

[In Indien herrscht flbar die Binwohrcar *oo 
;fc j und w5U»U> ein m&chtiger K6nig Naiaeus 
His&m. Derselbe ist froh und stols zwgleich 
wegen seiner Maoht und gerath in Evoteunea, 
als er erfahrt, dass die Benu hilal in Negd nock 
mftchtiger seien. Und als er begierig ist, efcwau 
genaueres flber sie erfahreiu, sagt einer von oeiaer. 
WezTren, ich weise Einen, der @io konat, ~ 
Dies ist der Inhalt der Lficke im Anfang.] 
Der Kdnig l&sst ihn zu sioh kommen, fragt each 
seinen Namen — er heisst Naslm, ^-..^i, — 
und ob er die Benu hilal kenne? Ala er diese 
Frage bejaht, da er in dcni Treffon dea Bar- 
mekiden <P&lin bei ihnen gewesen eei, mtiBS er 
sie ausfflhrlich echildern. Dadurch wird der 
KSnig veranlasst, ihnen einen Brief su Bchre>bi?j> 4 
worin er den Zehnten an Geld, Pferden, Ka- 
meelen und Frauen und Jungfrauen verk-ngt, 
und im Weigerungsfalle mit Krieg droht. Des 
Bote flbergiebt den Brief an Hasan, bei dem 
grade eine Versammlung seiner Emlre Btatthat. 
Er wird bestflrzt daruber: Abfl zeid eogt, HiiiRm 
ist ein gewaltthfttiger Mann, mit Kriegera wis 
Teufel; dann liest er den Brief vor, und ae^ird 
beschlossen, dieForderung abzulehnen : in diosem 
Sinne sohreibt Abfl zeid, dann auoh Dajjj&b und 
Zeid&n. Der Bote Uberbringt die .3 Bricf'e; 
His&m liest, zerreiset und verbrennt sie, aohaumt 
vor Wuth, und zieht ein Heer tod 400000 
Reitern zusammen. Damit bricht er ncch_Negd 
auf. — Die Benu hil&l aber hrben Wachec 



222 



GRQSSE ROMANE. 



No. 9246. 



auf den Bergen ausgestellt, um die Ankunft 
der Feinde- zu erspahen. Naoh 5 Tagen geben 
sie Zeichen ihrer Ankunft. Lara der Manner, 
Geschrei der. Frauen und Kinder ist die Folge; 
die Heerden werden zusammen getrieben, die 
Reiter versammeln sioh, Unruhe und Befurch- 
tungea Ober den Ausgang des Kampfes erfullt 
sie, Hasan selbst ist in trauriger Stimmung, 
Abu zeid, Dajjab uud Zeidan suohen ihm und 
den Uebrigen Muth einzuflSssen. Beide Heere 
stehen eicb gegenttber, Hiaam ordnet seine 
Schaaren, Aba zeid und Dajjab die ihrigen. 
Zuerst kfimpft 'Ikrima, Aba zeid's Sohn, mit 
einem Ritter Namens (^y^>, und t6dtet ihn 
und 15 andere dazu, bis am Abend der Kampf 
aufhort. Am naohsten Tage kfimpft Aba zeid 
mit Hisam's Wezlr und haut ihm den Kopf 
ab; nun sturzen sicb die Indischen Reiter auf 
ihn, er aber metzelt eine Menge nieder; nun 
fallen Dajjab und Zeidan mit ihren Haufen fiber J 
sie her und erst der Abend trennt eie von ein- 
ander. Am 3. Morgen betritt HisBm selbst das 
Kampffeld und kampft mit Dajjab; endlich muss 
er fliehen, da versperrt ihm der Qadl, Zeidan 
und Abu zeid von verschiedenen Seiten den 
Weg, ein allgemeines K&mpfen erfolgt, Hisam 
verliert 4000, die Benu hilal 2000 Reiter. Am 
Abend nach Beendigung des Kampfes ber&th 
sich HiiJam mit seinen Grossen, was zu thun 



sei? Da rath Mahlaf ben aba 'nnafag (,sjUJ|), 
dessea Vater im Kampf gegen die Bena*' hilal 
gefallen war, dass er sich mit dem Wezlr J|jJU 
auf den Weg mache in Begleitung von 100000 
Mann und die Zelte und Wohnungen der Feinde 
aberfalle und Weiber, Kinder, Vieh und Habe 
ihnen fortnehme. Dieser Plan gefeUt : sie machen 
sich, unter FuhrungNaslm's, mit lOOOOOReitern 
bei Nacht auf, flberfallen sie am 3. Tage und 
rauben Weiber, Kinder und Heerden. Bei 
ihrem Ueberfall war nur «JJU ^ ^^ un< j 
crXJ^t zugegen: letzterer entfloh' mit seinen 
Brfldern und Genossen, ^h aber leistete etwa 
2 Stunden Widerstand, konnte aber niohts aus- 
richten und floh auch. Die Feinde aber nahmen 
ihre Beute mit und zogen ab. — Die Bena 
hilal aber zogen am folgenden Tage wieder ins 
Peld und kampften mit den Peinden und trieben 
sie endlich in die Flucht: Abends brach der 
Kampf ab, die Junglinge hatten sich sehr brav 
gehalten, aber viele waren verwundet und Aba 
zeid war mit Pflastern und Krautern unter ibnen 
thatig. Am nftohsten Morgen ritt Abu zeid 



das Peld auf und ab und forderte zum Zwei- 
kampf, aber Keiner meldet sich dazu. Naoh- 
dem er mehrere Stunden vergebhoh gewartet 
hatte, stieg pldtzlioh eine Staubwolke auf, und 
bald sahen Aba zeid und Dajjab, in ihrer Ver- 
legenheit, was dahinter steoken moge, Reiter 
heransprengen und rufen: zu Hulfe, Emlre, zu 
Hulfe ! man hat uns flberfallen, geplundert, Alles 
geraubt! Hasan bricht in Wehklagen aus, Aba 
zeid rfith, den Zeidan mit den Jflnglingen dort- 
hin zu sohioken, sie selbst aber wollen zurflok 
bleiben und mit dem Kdnig weiter kampfen. 
Nimm mit dir, ruft er dem Zeidan zu, 'Omar, 
'Aminar, l pU*«, 'Aql ben haula und meine S6hne, 
'Dcrima, Qabra, Seiban, Napr! So reitet Zeidan 
mit 60000 Jflnglingen fort. Am 3. Tage, als 
es dunkel war, stiegen sie von ihren Pferden 
ab, um sich Ruhe zu gdnnen; am nfichsten 
Morgen braohen sie wieder auf und trafen am 
Vormittag S&nften und Pferde an einem Flusse 



gelagert: es waren die Prauen, welohe die Inder 
geraubt, sammt Kameelen und Pferden, die sie 
erbeutet. Als die Frauen die Junglinge er- 
kannten, erhoben sie ein Preudengesohrei und 
riefen: herbei, herbei, zu Hulfe! Da fielen sie 
uber die Feinde her, kfimpften mit Tapferkeit 
und Wuth und riohteten ein grosses Blutbad 
an. Ein Theil der Peinde floh, aber MaBlof 
und der Wezlr stflrzten sioh nun mit ihren 
Haufen den Junglingen entgegen, aber 'Bzrima 
hieb den Wezlr nieder, Manna' ( f Lu) hieb dem 
Naslm den Kopf ab, auoh Mahlarfiel; da warfen 
die Inder, naoh heftigem Widerstand, die Waffen 
fort und flohen, von den Bend hilal verfolgt, 
auf die H5hen und in die Hflgel, viele wurden 
noch niedergemaoht, bis die Sieger, der Ver- 
folgung made, zurttckkehrten, die befreiten 
Frauen und sonstige Habe und Vieh an sioh 
■nahmen und am folgenden Morgen wieder zu 
ihren Heimstatten auf brachen. Zeidan aber ritt 
nachdenklich mit seinen Gefahrten dahin. — 
Weshalb bist du b6se, naoh alien Erfolgen? — . 
Nicht b6se, versetzt er, sondern betrttbt, ioh 
habe einen furohtbaren Traum gehabt. Mir 
tottumte, dass mir Jemand zurufe: komm dem 
Hasan, Aba zeid und den Emlren zu Hulfe, 
sie erliegen den Schwertstreichen! Wir ritten 
hin, da sah ioh sie mitten in einem tobenden 
Meere rings eingeschlossen. Was ist zu thun? — 
Nun befiel auch die Emlre Angst und Moheibar 
deutet den Traum, dass ihre Angehdrigen von 
den Indern eingeschlossen und bedrangt seien, 



No. 9246. 9247. 



GROSSE ROMANE. 



223 



und rath zu eiligem Mareche. Abends lagern 
sie an der Quelle ^bUxkiJV qac, urn zu essen 
und etwas auszuruhen. In der Fruhe echickt 
Zeidan den Tkrima mit den Frauen, Kindem 
und Heerden in Begleitung von 5Q00 Reitern 
nacb ihren Wohnst&tten, er selbst aber mit den 
Uebrigen kebrt zu Hasan und deseen Emlren 
zuruck. Diese batten inzwiscben ihre Notb 
mit den Indern, welohe allerwarts ber Zuzug 
erbalten hatten. Sie scblossen die Benfl hilal 
in einem grossen Ring ein, so dase sie niobt 
recbte noob links berauskommen konnten und 
ibre Lage immer bedr&ngter wurde. Hasan 
gerietb fast in Verzweiflung, zumal da seit 
mehreren Tagen von Zeidan keine Nacbricht 
angelangt war und Keiner wusste, was aus ibm 
und seinem Heer geworden sei. Da befragte 
Aba zeid das Ramal und ersah daraus, daBB 
Zeidan bald anlangen werde, dass die Heerden 
gerettet und die Feinde geschlagen seien und 
dass ferner sein Sohn die Frauen und die 
Heerden zurtickfuhre: diese Worte erfflllten sie 
mit neuer Zuversicbt. Am nachsten Morgen 
rttckten die Inder von alien Seiten auf sie an 
und setzten ihnen scbarf zu: da traf Zeidan 
mit seinen Junglingen ein, er griff nun im Norden, 
Aba zeid von Suden ber an; dieeer drangte 
die Feinde von Hasan ab, dass sie da von flohen, 
stiess dann. zusammen mit Zeidan, der sich auch 
den Weg gebahnt, nun werfen sie sich seitwarts, 
dem Dajjab zu belfen, der von der Ankunft 
des Zeidan nicbts erfahren hatte noch wusste, 
dass Abu zeid siegreicb gekampft babe. Nun 
brach der Abend herein und die Inder waren 
jetzt ibrerseits in Sorgen: sie hatten die Nieder- 
lage des Mahlsf und deseen Tod erfahren. Am 
folgenden Morgen ritt Abu zeid aufs Schlacht- 
feld: aber Dajjab war sobon da und sagte: 
heute werde ich Rache nehmen. Die Heere 
stellten sich in Schlachtordnung : da ritt Dajjab 
vor und forderte den K5nig His&m heraus. 
Dieser stellte sich, und nach drobenden Wechsel- 
reden begann der Kampf; derselbe dauerte 
mehrere Tage; endlich am 3. Tage durchstdsst 
Dajjab ihn mit der Lanze, so dass er todt hin- 
fallt. Er schneidet ibm den Kopf ab, steckt 
ihn auf die Lanze, reitet zu den Reihen der 
Inder heran, und ruft ihnen den Tod ihres 
K5nigs zu. Da ergreifen sie die Flucht, von 
den Benu hilal 3 Tage lang verfolgt und nieder- 
gemetzelt, nur Wenige entkamen in die Berge 
und in die Thaler. Die Sieger nahmen ihre 



Pferde und maohten groese Beute. Darauf 
spraoben Aba zeid und Dajjab zu Zeidan und 
eUL«: nehmt 1QQO00 Mann mit euch und maoht 
einen Einfall in das Land LaJi^l und in Indien 
und nehmt dort Alles an eucb, was ihr be- 
kommen kftnnt. Demgemttss braoh Zeid&n auf, 
eroberte die Lender jj$ t £*/♦> w^*»U> und s-^t, 
plunderte sie gr.unduch aiis, kebrte mit reioher 
Beute und 20000 Gefangenen heim, die er 
dem Sultan Hasan ubergab, ebenso wie die er- 
beuteten Frauen und Madchen. Diesen yer- 
zieh er, jene museten Gehoream sohworen, sich 
verpflichten zur Zahlung von Abgaben und des 
Zehnten alle Jahre; er echickt sie in ihre Heimat 
zurttck und setzt dort Verwalter und Steuer- 
erheber fiin. Sie erhielten unermessliches Gut) 
und kehrten vergnftgt nach Negd zurttck und 
theilten die Beute, Jeder erhielt in Verhaltniss 
zu seinen Leistnngen: die Emlre aber blieben 
bei Hasan und wurden bewirthet. 

Scbluss f. 28 b : vw«Uil 5 d]yM\ 3 ( *jU«JI_^ w j> a 

■jj*' *4La> &+"} o** 5 * 
SoLrift: ziemlioh klein, etwas rtmdhoh, gewaDdt, 
vooalloa. — Absohrift c, ,9M /ie*v 

Der Emir ^JJ^e ist an dieser ganzen Ge- 
schichte Bchuld: er empfindet, nun es zu spat 
ist, Reue darttber: f. 7", Z. 8; 14% 10. In wie 
fern schuld, ist an beiden Stellen nicht gesagt. 

9247. We. 886. 
2) f.23"-48. 
Format etc u. Schrift wie bei 1). — Titel fehlt, doch 
Bteht i 1»: Jjta**aJf ^fjJd u. 46 b : ,.La**»JI tiUil SC*q4 
An fang: «J>^sp' ^^3»^ *JUl Vjtp- J«c lx*j 

^Ub J*-, (.UiMflJi U*JUI >X*C /OS*- fl>^ \JOMi 

Kdnig Ecpamp&m im Lande jj^*Jt erhalt 
von dem Gelehrten Mazjad die Nacbricht, dass 
die Bena hilal unter Fuhrung des Dajjab Indien 
verwustet und Kdnig Hisam, den Sobn seines 
Ohms und den ^JtiH^', getddtet haben. In 
Folge dessen beschliesst er Krieg gegen sie; 
sein Wezlr f!.x«jJI muss ein Mahl anricbten 
und den GBtzen darbringen, um zu erfahren, 
was ihnen bevprstehe. Der KSnig erfahrt so 
von Iblls Belbst, der aus einem Gotzenbilde 



224 



GROSSE EOMANE. 



No, 9247, 



redet, dass er von den Beuu hilal den Zehnten 
fordern und wenn sie dies abschlagen, sie be- 
kriegen solle, wobei er ihm helfen wolle. Er 
schreibt also und schickt den Brief durch seinen 
Diener ^jle ab an Kfinig Hasan. Erliest den- 
eelben, Aba zeid liest ihn den Euairen vor, 
Dajjab gerath in Wuth und bittet, ihn be- 
antworten zu ddrfen; ^er sohreibt einen ab- 
lehnenden Drohbrief, Hasan setzt sein Siegel 
darunter und der Diener, nachdem erdurch- 
geprugelt, tnaoht eich eilig auf den Riickweg. 
Nachdem Eccamcam die Antwort gelesen, bringt 
er ein gewaltiges Heer, 8 Corps (h/), darunter 
Judeo und Christen, zusammen, vom Festland 
und den Ineeln. Er will ^^^Ul und Bagd&d 
und alle Syrischen Stadte, auch Mekka, zer- 
storen und den Islam ausrotten und den Gotzen- 
dienst herstellen. Als Hasan von ihrem Anzug 
gegen das Gebiet der Bena hil&l hort, bringt 
auch er seme Truppen zusammen und ebenso 
alle seine Emlre ihren Anhang. DarOber ist 
die Kj^LsM ausser sich und macht ihnen Vor- 
wiirie, dass sie alle fortziehend die Frauen und 
ihren Besitz wehrios dem Feinde preisgeben 
wiirden. Willst du, dass Aba iBma'll (j*oJ.c 
zum Schutz beiEuch bleibe? fragen die Emlre. — 
Nein, der ftirchtet sich selbst immer, aondern 
'Ikrima und Musa, der Sohn Dajj&bs, nebst 
1 000 Reitern bei jedem der Beiden. — Die 
sind im Gefolge Zeidans, wir wollen diesen 
fragen. — Der versetzte: 'Ikrima ist der Scblussel 
desKrieges, den konnen wir nicht entbehren. — 
Da erbieten sich Fai'd, Sohn des Q&dt Elbodeir, 
und Mursid, Sohn des Dajj&b, zum Schutz der 
Frauen zuriickzubleiben. Dies geschieht, die 
Uebrigen zieben fort und kommen nach lOTagen 
an die Passe, die nach Indien ftihren. Eccamcam 
indeasen hat Raths gepflogen mit Us* q^JI, dem 
Sultan von qjLX+JI Xx«y , und beschlosBen , in 
das Land der Feinde durch einen Theil seines 
Heeres einen Einfall machen zu lassen, da das- 
selbe von Truppen entblosst scheine, zuvor aber 
einen Kundechafter abzuschicken. Dazu wahlt 
er den Zauber-Priester U S) aus, dem er ein- 
scharft, sich von Abu zeid fern zu halten, eonst 
werde der ihn alsSpaher erkennen. Er begiebt 
sich ins Lager Hasans, bleibt mehrere Tage 
daselbst; Abu zeid, in Folge eines Traumes und 
nach Befragung des Ramalspiels und nach Gebet 
zum Elhidr, erkennt ihn; er leugnet, ein Spion 
des Feindes zu sein, wird aber untersucht und 
als Auslander ((jgSff) entlarvt; man schneidet 



ihm die Ohren ab, tattowirt seine Backen, und 
nachdem er noch seine Ansicht und Stimmung 
in Betreff der Bena hil&l in Versen hat aus- 
spreohen mflssen , macht er sich eilends von 
dannen und erzahlt dann dem Eccamc&m seine 
Erlebnisse und dass alle Fflrsten dort ver- 
sammelt und our F&Xd und Mursid daheim . ge- 
blieben seien. In Folge dessen eohiokt der 
K6nig den Lie? ^^51 mit 4 Corps dahin ab; 
derselbe nimmt seinen Wezlr Qj***i mit. Jeder 
nimmt 2 Corps und der K6nig uberfcllt die 
Hirten und Heerden; aber der Hirten sind 
30000 zu Fuss und dazu nooh 30000 zu Pferd; 
ihr Oberhirte war ,UmJI J^. Beide Theile 
kampfen bis zur Dunkelheit, ohne Entscheidung. 
Die Nachricht davon kommt zuFaid und Mursid; 
ersterer eilt mit 60 000 Mann auf den Kampf- 
platz: er kommt grade zu reohter Zeit, urn die 
Niederlage der Hirten abzuwenden. Im Zwei- 
kampfe schlagt er dem Kttnige Us* t ^| den 
Eopf ab, da fliehen seine Leute, die Benfl hil&l 
verfolgen sie, verrammeln ihnen den Pass und 
machen fast Alle nieder. Mit dem Wezlr 
Sim'un, der zur Verheerung des Landes bestimmt 
war, kampft Mursid mit 50000 Mann; der 
1. Schlachttag ist ohne entscheidenden Ausgang, 
am 2. haut Mursid dem Wezlr den Eopf 
herunter, die Seinigen fliehen und werden von 
den Bena hil&l verfolgt; da kommt F&Sd und 
versperrt ihnen den Pass und fast Alle werden 
erschlagen. Mit Beute kehren die Sieger heim, 
Mursid meldet ihren Sieg dem Zeid&n durch 
einen Boten. Da sagt 'Ikrima zu Zeid&n: seit 
10 Tagen suche ich Kampf und du haltst uns 
hier fest! In kriegerischem Ungestum ruhrt er 
die Trommel, die Reiter sttlrzen herbei, Zeid&n 
theilt ihnen den Sieg der Stammgenossen mit, 
nun geht der Eampf hier los. Die Fluohtlinge 
haben sich bei Eccamcam eingefunden und er- 
zahlen die Niederlage: da bricht er in Zorn, 
von 90 Gotzen begleitet, zum Eampf auf und 
stellt seine Heeresmassen in 2 Reihen auf; die 
Gotzen werden auf reich mit Edelsteinen ver- 
zierten Thronen und mit Kronen auf den Kdpfen 
den BenO hil&l gegenuber gestellt. Der Eampf 
beginnt; 'Ikrima will mit Heibar dem Sohn des 
Kdnigs kampfen; da betet der Kdnig zu den 
GStzen urn Halfe und Feuer und Rauch steigt 
auf und verdunkelt das Schlachtfeld. Aba zeid 
liegt indessen ruhig auf seinem Polster und als 
die Emlre ihm diese Nachricht bringen und ihn 
auffordern, aufzustehen und selbst zuzusehen, 



No. 9247—9249. 



GROSSE ROMANE. 



225 



sagt er: es ist Gott leicht, das Ding zu andern; 
aber 'Ikrima ist ja auf der Wahlstatt und ich 
will es abwarten, ob er nioht selbst es zu Ende 

JgL fuhrt. Hasan bittet: reitedooh hin und steh 
ihm gegenuher, sonst geht es schief. Alle 
Entire reiten hin und rufen dem 'Ikrima zu: 
nun zeig dich tapfer, wir sind ja hier, dir gegen- 
liber. Aber 'Ikrima, der die Feuer und den 
Rauch als Werk der Zauberei ansieht, bittet 
den ElRidr urn Beistand; da sieht er in der 
Luft einen Vogel mit grunem Gefieder, der 
ruft vernehmlich: Gott ist gross, kein Gott als 
Gott und Monammed Gesandter Gottes! Da 
sturzen die Gdtzen von ihren Postamenten zu 
Boden , die Teufel drill sturzen sich ins Meer 
der Finsterniss, die Feuer yerltisohen, derRauoh 
versohwindet, die Krieger-Reihen werden wieder 
sichtbar. Aba zeid freut sioh; wenn ich nicht 
mehr bin, rail er aus, kannst du das ent- 
scheidende Wort fuhren und die Beschtttzung 
der BenQ Q^L>pl erben! Gott sei Dank, um 
dioh ist mir nicht mehr bange. — Nun sttlrzt 
sich 'Ikrima auf Heibar, ein allgemeines Schlach- 
ten beginnt, Mursid tritt plotzlich auf den Plan. 
Er ist aufgebroohen , um den Seinigen HUlfe 

% zu bringen, da ihr Land ja von Feinden bofreit 
ist, und die edelsten Jungfrauen in Sfinften 
haben ihn begleitet, um den Kampf anzufeuern. 
Im Zweikampf ersohlagt 'Ikrima den Heibar; 
der Kampf der Uebrigen dauert, bis die Finster- 
nise einbrioht. Am folgenden Tage beginut 
der Kampf aufs Neue; der K6nig Eccamcam hat 
sein Heer auf 4 Seiten aufgestellt, aber auoh 
Aba zeid, der dieseu Plan gemerkt, hat ein 
Gleiohes gethan, den Dajj&b dstlioh, den Bodeir 
sudlich, Hasan westlich und Zeidan im Norden 
aufgestellt. Der Kampf entbrennt aufs heftigste, 
besonders dem Bodeir setzten die Feinde unter 
Fuhrung des Kttnigs \*yoj> hart zu, Zeidan 
kommt ihm zu Hftlfe, erstioht den BarcOma; 
da weioheu seine Leute zur Fluoht, die BenQ 
hil&l verfolgen sieund erschlagen 100000 Mann, 
die flbrigen Corps desselben fliehen beiNaoht und 
melden dem Konig Eccamcam, was geschehen. 
Dem Kdnig Hasan gegenuber eteht Konig qU^J 
ihre Truppen k&mpfen, da crscheint 'Ikrima 
mit 30000 Mann, sieht den Hasan im Zwei- 
fk kampf mit Ram&n, eprengt herbei und haut 
diesen mitten durch, seine Krieger fliehen und 
sind am Morgen spurlos geworden. Nun ziehen 
sie dem Aba zeid zu Hulfe, der mit Eccamc&m 
kampft; kein Theil hat an diesem Tage uber 

HAKDBOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



den andern Vortbeile gewonnen; der Kampf 
beginut am folgenden Morgen wieder, Aba zeid 
durchsticht im Zweikampf den Eccamcam, haut 
ihm auch den Kopf ab, daun fliehen die Feinde. 
Am Morgen kommen die Rejter Dajj&bs zu 
ihneu , an ihrer Spitze dessen Diener , Sa'ld, 
der auf der Lanze des Dajjab den Kopf des 
KSnigs pkXOJI tragt , auseerdem bringen sie 
50 Gefangene in Fesscln mit sich. Nun freuen 
sich alle tiber ihre Siege, legen den Besiegten 
den Zehnten in jedcm Jahre auf, und kehrera 
siegreioh und mit vieler Beute heim. — 

Schluss f. 46 b : K^a* ?&>%> J* ^i©^ 3 

9248. We. 774. 

2) f. SO— 71. 

8™, 14-16 Z. (le'/sX 11; H«/9 X 8 l /8 cin ). — Zu- 
stand: im Anfang fleokig and unaanber, sonet ziemlioh 
gut. Bl. 30— 88 lose, ~r- Papier: golblich, ziemlioh stark 
und glatt. — Titel fehlt. Et ist: 

A n f a n g f. 3 b : Q*fS» s &JJI Bj*s» <Jas ^ JOUJ 
U^U&>1} Vj^' O" f*^* C^" HZ" ^l*^" *■*' *&$$£ 

v^Ju, upi ^>j ^ W ^ tej^z (*&?■ %*■ 

= We. 886, 2. Die Geschichte brioht hier 
nioht weit vom Ende ab in dem Zweikampf des 
Aba zeid mit EcpamcEm. Die Faseung weioht 
bier etwas ab : der K6nig sagt zu Aba zeid: 
h6re, ich will dir meine Toohter zur Frau geben 
und dich tlber mein ganzes Reich setzenl Ds 
antwortet er: Wenn du den Islam annehmen 
und die Glaubensformel ausspreohen und dioh 
zu Gottes Einheit und des Propheten Gofct- 
geBandtenthum bekennen willst, sollst du un- 
versehrt davon kommen. Die letzten Wortes 

tpxx (e?te y s ,JU*j (4*»5 i,Pm a*? o* u^^ 1 ' 

Sohrift: ziemlioh gross, dioh, etw&s rondliob, SBchtsg, 
vooallos. — Absohrift c im Jim. — P. 72. 78 leap. 

9249. We. 775. 

3) tm-im. 

8«, 15-17 Z.(16VsX Hi 18V9-14VsX9-9V8 e!3 ).- 
Znstand: nioht gasss sanbsr, saoh fleokig, besonders sin 
Ende. — Papior: weiaslioh, siomUah atark, etwss glett — 

Titel f.88": ^JjJklf ^f&J^ p 1 ^#*^ o!*** 

29 



226 



GR08SE ROMANE. 



No. 9249. 



Anfang f.89»: Lux ^^ s^b^JUl m ( Jts» 
vJj^j \JaaXi\ djUy* <«U* &\ \y ^jai't . . . ^^ 
gJi f^\ )m a> * ^ fX^i) O^a^ ^ J 

Ein ohriatlicher K6nig Soheil herrscbte in 
Grieohenland. Einea Naohta traumte ihm von 
einem grossen Peuer, von dessen Rauch die 
Berge sich schwftrzten. Erschreckt sprang er 
auf und begab sich zu seiner Frau, welohe nach 
neun Monaten einer wunderschflnen Tochter 
genae, deren Ruf der Sch5nheit sich schbn, als 
sie erst 14 Jahre alt war, in alien Christen- 
lftndern verbreitete und von den Spielleuten ge- 
sungen wurde. Ihr Name war Gauharat el'oqal. — 
Ihr Vaterbruder Dalftb uV hatte einen Sohn 
Namens Balad ^, der auoh 14 Jahre alt war. 
Der hdrte von ibrer SchSnheit und erkllirte 
eeinem Vater,^ dass er sie heirathen wolle. -- 
Geh hin, sagte dieser, bleib einige Tage und 
sieb, was Soheil sagen wird. — Nein, Vater, gab 
er zur Antwort, ioh will vielmehr gleioh die 
Brautgesohenke mitnehmen. Diese giebt ihm 
denn auch der Vater in reiohlichem Maasse — 
Pferde, Edelsteine, kostbare Stoffe, Diener und 
Dienerinnen — , er reist ab, findet freundliohe 
Aumahme, trftgt sein Anliegen vor. Kein Ritter, 
sagt Soheil, paBst beeser fttr sie als du : allein 
vor 14 Jabren hatte ich einen sohreckhohen 
Traum: und nun erz&hlt er ihm denselben. — 
Dein Traum ist falach , versetzt der JOngling. 
Und dann, habt ihr nicht Bilder der Gottheiten : 
opfert und dienet ihnen! — Alsbald bekleideten 
und schmuckten sie aufs Neue die Prieeter 
braohten sie ins Schloss, stellten sie in Reihen' 
Kerzen wurden angeeteckt, Rftuoherpulver ge~ 
brannt. Gauhara legte eioh sohlafen, im Traum 
sah sie Jemand eintreten zu ihr, bei dessen 
Anbliok die GStzenbilder hinfielen , der spraoh 
zu ihr: sprich das Erldsungswort aus! — Wer 
bist du, Junglmg, fragte sie. — Ich bin Nefife 
des Propheten, Sohn der Jungfrau, bin 'Ah ben 
aba tftlib; streok deine Hand .aus.! — Sie that 
es und da sie der Gnade schon theilhaft ge- 
worden, sprach sie: ich glaube an Gott und 
an seinen Propheten Monammed. — Pa erwacht 
sie, die Gotzenbilder sind umgefallen, und sie 
sagt: pfui euch und euren Dienernl jenes ist 
die wahre Rebgion. — Dann wird die Hoohzeit 
gefeiert und Balad brioht mit ihr nach seiner 
Heimat auf; ihr jflngerer Bruder o^y, soil sie 
mit 1000 Reitern begleiten, die Mutter nimmt 
traurig Absohied von ihr; Balad sagt: Mfltter- 



chen, sei unbesorgt, bete vielmehr zu unsern 
GSttern, dass sie una gltlcklicbe Heimkehr be- 
scheren. Sie ziehen nun ab und treffen nach 
mehreren Tagen am Quell BjJLsM ^_ c im 
Lande g 5j *«JI mit Zeidan zusammen, der sich 
mit 100 JOnglingen und 100 Dienern auf Jagd 
begeben hat. Greift sie nicht an, hatte dieser 
den Seinigen eingescharft, als er einen Haufen 
ankommen sah. — Wer lagert dort? fragt (xau- 
hara ihren Mann. — Es sind die Bena hilal, 
es sind Moslims und babenuns schon manchen 
Mann getSdtet. — Das ist ja vortreflflioh, sagt 
sie, da musst du mir den Aufuhrer der Schaar 
gefangen und gebunden liefern. — Im Grunde 
aber wollte sie auf aolche Weise von ihrem 
Manne frei werden, da sie es mit den Moslimen 
hielt. Sie spornt ihn also an, er sprengt auf 
Zeidftn los, h6hnt ibn und seine Begleiter, kftmpft 
mit ihm, erhfilt nach langem Kampf einen 
Keulenschlag zwisehen den Sohultern, ffillt zu 
Boden, seine Begleiter kommen ihm zu Hulfe, 
ehe er den Gnadenstoss von Zeidan erhalt, 
bringen ihn von der Stelle fort, aetzen ihn auf 
ein anderes Ross; nun beginnt das Handgemenge 
und dauert bis zur Dunkelheit. Am folgenden 
Morgen beginnt das Kftmpfen wieder. 'Ikrima, 
Aba zeid's Sohn, fordert den Balfid heraus; sie 
kttmpfen, Balad's Pferd erhalt einen Hieb in 



das Genick und milt bin, der Reiter mit ihm; 
Mazjad, Bruder der Gauhara, kommt ihm mit 
den Reitern zu Hulfe und bringt ihn fort, 
dann wird weitcr gekfimpft, die Bena hilal rufen 
ihre Knechte, die unter Fohrung des La*ftJf^jf 
da waren, zum Beistand, ebenso thun auch die 
©hristen, die gleiohfalla 100 Knechte bei sicb 
hatten; endlich fliehen die Christen, von den 
Bena hilal verfolgt bis zu deren Lager. Gau- 
hara zieht die Vorhange der Sftnfte zurQok, 
zeigt ihr Gesioht, da sprengt Dirgfim ben zeidftn 
an ihre Seite, ein Diener will ihr Kameel fort- 
ziehen und dasselbe zurFluoht antreiben, Dirgam 
aber sohlftgt ihn nieder. Balad und sein Haufe 
halt auf den H5hen und sieht, wie die Peinde 
plundero und beuten ; da schreibt er an semen 
Vater, was vorgefallen und dass man die Gau- 
hara geraubt habe. Dieser Brief erfullt den 
Dfilab mit stftrkstem Grimm; sofort schreibt 
er an Soheil den Ueberfall und dessen Erfolg; 
dann aber aammelt er ein grosses Heer und 
sieht naob dem Kasapfplatze. — Indessen hat 
Aba zeid getraumt, Jemand trete mit dem von 
Blut triefeuden Sobwert seines Sohnes 'Ikrima 



# 



Ho. 9249. 



GROSSE ROMANE. 



227 



bei ihm eiu. ErBchreckt fthrt er auf und lasst 
Daii&b, den Qadl, Sultan Hasan und die ande- 
ren Emire holen. Er betet, sein Morgengebet, 
sitzt a.,f seinem Belt, als die Emire kommen. 
Er geht ihnen entgegen, nothigt Sie zum Sitzen 
und^rzahlt seine* Traum. Zugleich s.eht er 
im Ramal nach, findet, was geschehen >st und 
dass ein grosser Kampf bevorateht, und s^be- 
schliessen Krieg und brechen mit allen^ihren 
Schaaren aufV- Der Kampf aber wnrde^auf 

dem Felde wieder aufgenommen: dennUirgam, 
Zeidan's Sohn , kampft mit Mazjad , bezwingt 
ibn und stellt ihm dieWahl, Moslim zu werden 
oder zu sterben. Seine Schwester redet ihm 
ZU : sie sei auch schon Moslimin , er ^oUe den 
Glauben annebmea, Er thut es, seme Schwester 
freut sich. Dann kampft 'Aql ben haula mit 
Bulad und stosst ihm endlich die We duroh 
die Brust: er sinkt vo m Pferde. Nun inachen 
die Benu hilal nooh einen tuchtigen Angnfi,^a 
ergreifen die Christen die ElucU und werden 
dabei verfolgt, dann sammeln die Sieger die 
zuruckgelassenen Beutestuoke auf , lagern sich 
an dequeue, um sich zu starken mit Sprne 
und Trank und dann zuruckzukehren. -~ Die 
Fluchtlinge koinmen zu Dalab, melden ihm die 
kderlaj und den Tod seines Sonne. Nun 
scbwSrt er Vernichtung der Peinde. Er l&sst 
die Priester und M6nche holen, sie kommen 
barhaupt an, tragen ihre Bflcher und ihre golde- 
nen und silbernen R&ucherpfannen. In eastern 
X-soh kommen sic bei den Bend hdal an. 
Zeidan sieht die zahllosen Schaaren ankommen 
Id sagt: wo bleibt ihr JQnglinge? rOstet euch 
zur Flucht: Plucht bringt jetzt Fruchtl - 
Nimmermehr, versetzen sie; wiBst du uns mit 
Schande bekden bei Nah und Fern? Um den 
Preis wollen wir nicht leben. - Verzedit sagt 
Zeid&n, ich wollte euch nur auf die Frobe 
Sen; sterbet edel alo M&rtyrer, oderlebet 
edel als Sieger! Sohon umringen o^e Femde 
ihre kleine Scbaar: Zeidan ermahnt die Sein.gen 
.uBedacht und zum Vemeiden der ftbemto ,gen 
Hitze, betet den Qorto-Anfang und bittet, dass 
Gott ihnen helfe; seine Gefthrten rufens Gott 
i8 t gross, hilf dem M&m, hilf uns gegen . » 
FeuSe. Sie ordnen sich in Reihen, Zeidan 
aorenct vor, sohligfc im Zweikampf den Manq 
nielf und 'bo no! 23 andere Reitsr, bis der 
Abend hereinbricht. Am folgenden Morgan 
ktopft 'Ikrima mit einem der Weztte; da ar~ 
hebfeich erne ffro»> St^Wfce, Iknna «*- 



lasst das Kampffeld, eilt los auf die Ankom- 
menden um zu entdecken, wer es sei. JSs waren 
^ungUnge, welche dem Eeer der Bena ^ 
voraufgeeilt waren um einen ganzen Tag. ^ie 
iZgin freuen sich des Beistandes, 4auhara 
bS, der Kanig in den gegenuberstehenden 
S^hen Reihen 5 schimpft «*«£■£}-, 
sie dem Glauben untreu geworden st uml es 
^t£Feinden lialt, und bedroht 8 ie m, d«n 
?ode. T>a steht sie in der Sanfte auf, ^mitlang 
bSfaUendem Haar, wendet sioh an^e Bena 
hilal und bittet sie, sich ihrer anzunehmen n£ 
sie nicht an die Ihrigen zuruckzugeben^ IJe. 
Versprecbenwird ihr ge g eben. c Dann wird den 

Tag fiber tapfer von beiden Se.ten gek&mpft. 
^Bena hilS haben 400, MgM^ 
3T0OO Mann verlor«n. - ^n^ SoheiL^hat 
in^wischen den Brief seines Bruders erhalten, 
C rig und zugleich zornig W er em grosses 
dusammenbringen und sch^kt seinenW^r 
Z&2 Corps dem Bruder zu HuHe ; er seU^ 
ler wiU in das Gebiet der Bene hilal einfaUen 
u^d deren Zelte plflndern und ihre ^eerden 
3^ _ Dfilab und der Wezir greifen^dann 

am nachsten Morgen aber kSmpfen der ^Weztt, 
Samens ■&#& «od Zeidan erbittert mr^ em- 
ander; ienlr %Ut, tou einem Keulenscldag ge- 
S, Z u Boden; aber im allgemeinen Kampfe 
tS"en die Feinde die Junglinge von alien 
ReS^nd versperren ihnen fast den Ausweg: 
S^erversuchen die Flucht, von Konig Dalab 
ZtoS. 6auhara 1st, als sie diese Wendung 
SJ^ausserst traurig, bestfirzt und zonng. 
Nichlswurdig ist es, ruft -».*»»«»' ^ 
fliehenj gobt mir ein Pferd, ich wdl fto euch 
^l^hr seid ja doch Reiter und Streiter 
auf ihr Leute der Feldschlacht, in den Kampf! 
£ wkR ihren Schleier ab, I6st ihr Haar, ihre 
% e & ^ glOhen, ihr Gewand flattert im Winde 
B^ilesem Anblick schreit Zeidan von einer 
Seite Mma von der anderen, Mursui und 
SS-SL hier und dort her: -^^ 
Slinge, kehrt um, dort in den Feind, denket 
deSTandel Sie machen Kehrt, schkgen sich 
S S'toa.a durch, nehmen sm hmter »ch 
und k&mpfen so gut es geht. Da tntt AW 
Sd mit^eincn Schaaren auf, ebenso Danftb, 
2 Id enieuem den Kampf Jedoch der herem- 

brechende Abend ^^J^Tl^ S 
aber macht dem Zeidfin Vorwurfe, dass er sich 

Xm^n m so missUchen Streit eingelassen 

29 e 



228 



GROSSE ROMANE. 



Sh A T ^ fol g!f den Morgen kfimpft Aba 2e id 
m^ dem Kfinig Dulab, wahrend die Heere un er 
emander handgemein werden und Reiter und 
Fussvolk ^auf einander drein hauen. Auch dieser 
iag bnngt kerne Entscheidung, so blutig er 
auch gewesen war. - Soheil indessen uberfallt 
Z t fc' fen die Wotnstfttten der Bena 

900nn n ,° he der8elben ent fli^en, ungefchr 
20000 werden gefangen genommen und £ 

Sd^ g R f die FraUeD UDd Kinder > He ^den 
und ale Habe mitgenommen. Auf dem Rflck- 
wege ] ag ert Soheil Abends, Iftsst das Mahl fQ r 
s,ch und die Seinigen bereiten. Unter den Ge- 
foBgenen ist ( «uch Sultan Hasan , er ruft seinen 
Diener^LJ ,der gleichfalls gefangen ist, herbei 
dieser last ihm die Bandef indL er sie mft 
semen Zahnen zernagt; dann lost e r dem Diener 
die Bande lfisst sich yon ihm Schreibzeug be- 
sorgen „nd schreibt an Aba zeid und D^5> 
von dem Ueberfall nnd dem Ungluck, das^e 
betroffen hat, und bittet urn ihre Hulfe. £ 

Z^ rT • DieDer die ^iheit, wenn er 
^ Brief flberbringt, dieser sputet sich, den 
Auftrag _ auszufiihren. _ Soheifaber unterhak 
a.ch m^seinen Emlren von den gefenZen 
iT% t e l en derselb --ien von ufvergfech! 
hcher Schonheit, erzfihlen sie ihm. Er lLTsie 
hden „ Qd i Q ^ >prachtige SfinfteQ flte . g ^ 

jede^er ^nemMener obergiebt, urn deren Kamee" 

- Hdfter zu fuhren: nooh in der Nacht brS. 
sie auf, „ m 81ch auf der Wiese _M . ° 

%enrund dort die Beute zu vertheilen. ^D e r 

Bote Essarl 18 t inzwiechen bei Abu zeid ange- 

langt: dieser w.e auch Aa^ab und Zeidan ulid 

d.e_Anderen gerathen in die grosste Bestflrzung: 

Seidfin will zu Hfilfe eilen, aber Daijab weS 

;bn zurfick: er selhst habe noch nichiS hie71 

leistet, er wolle hin und dem Konig SoheH den 

W:eg veHegen^ und ihn mit seinem Heer vT 

mohten. -DerKSnig hat ein grosste- 
b^^ch, sagt AbG zeid, lass mich Ler gehenl 

Muriid, Paid und einen Haufen ihrer iunrren 
Le*e mit. ^Aba zeid jedoch befragtX SS 
er^rmeht daraus Alles, waa sic^^nerS 
und™ bevorsteht, namlich da 88 SoheU auf 

derW,e 8e ^J| ^ die Theilungder Beute vo/ 

« wm. juajjSb reitet voran mit seinem 

T% kommt ^» der Wiese, findet daeS 

aufirecht stehend, nioht niederg^treten, £t 2^ 



No. 9249. 



slpf J!l „ U ° Ch n,cht a °gekommen sind, 
semPferd daselbstgrasen. Wahrend die abrigen 
Bena zagbe sich mit den Jttngliogen am nachsten 
Morgen dah.n aufmachen, sitzt i)ajjab auf der 
Wiese, als plfitzlich 7 prftohtige Sfinften an- 
konunen Er ruft 'All urn Beistand an, S chwingt 
sjch zu Ross, versperrt den Dienern den Wet 
dann^tntter dem Diener der ersten entg^gen, 
^.ncht mit .hm, erkundigt sich nach linem 
Mamen, denn er sei vom Gefolge des Soheil, 
wole ^oeben seinen Antheil an der zu ver^ 
theilenden Beute holen und werde ihm seinTheil 
mrtbnngen, dann scblagt er ihn nieder, ebeneo 
macht er es mit den Dienern der in kurzen 
^wischenrilumen sich folgenden anderen 6 Sftnf- 
teu; dann stflrzt er sich auch auf die Diener 
der anderen hinterdrein kommenden Sanften und 
schlftgt^e zu Boden. Darauf erfahrt er aus 
Rlmas (L^) Munde den Ueberfall und die Ge- 
feogennahme Aller. Wahrend er noch bei den 
*rauen steht kommen seine Bena zagbe an, 
von der anderen Seite aber treten auch die 
Schaaren des Kdnigs auf den Platz, die Ge- 
fengenen mit sich fahrend. Eia allgemeiner 
Kampf tobt alsbald durch die Reihen: da kom- 
men^uch Ikrima und die anderen Emlre mit 
den Jungeu und fahren auf die Feinde ios. Dem 

S^f^w'? gCme,det ' da8S die Bena 
h.ial sich der Weiber, der Gefangenen, der ge- ! 
machten Beute und der Kameele bemachit ! 
baben und voU Zuversicht sagen: 8e in letzter I 
lag sei gekommen. Da stttrzt er sich in die I 
Reiben der Benu zagbe, wie ein Schnitter sie ' 
medermfihend, b« er mit Dajjsb selbst zusam- ! 
mentrifil. Nach heftigen Wechselreden kftmpfen ! 
«e nut einander, wahrend ihre Schaaren gleich- I 
fells ,n erbittertem Handgemenge untef 8 icb f 
ringen. aber der Abend trennt die Kampfenden. | 
Am folgenden Morgen wird der Kampf fort- i 
gesetetund dauert noch 3 Tage. EndUch durch- I ■ 
stacht Dajjab seinen Gegner mit der Lanz* 5 die j 
Freude hebt die Kraft der Benfl zagbe/ 7e I 
werfen sich auf die christlicben Haufen und I 
tragen endhch, nach furchtbarer Anstrengung, ! 
den S,eg davon; die Besiegten ergreilelle f 
Flucht die Benu hil«U hinter ihnen d?ein; dann ! 
kehren d.ese urn lesen die Beute auf und lagern I 
skA auf der Wl ese ^ ^ um auez J heu I 
von der Arbeit. _ Aoa leid inzwischen haUe I 
m,t Dulab weitergekampft und war in Screen" ! 
um den Ausgang, zumal auch in Angst aber I 
den Erfolg, welchen Dajjfib haben wQrde. Dalftb : 



No. 9249— 9251. 



GROSSE ROMANE. 



22& 



hatte seine zahllpsen Haufen zusammengebracht 
und am 3. Tage nach dem Abmarsch Dajjabs 
und der Jungen griff er an. Aha zeid sprengte 
vor, wie ein Teufel in Menschengestalt, sttlrzte 
auf Pplab los, und fprderte ihn zum Kampf. 
Nach schndden Wechselreden halten sie einen 
Augenblick an; Zeidfin feuert den Abu zeid 
zum sofortigen Yernichtungskampf des Gegners 
an; auch die Jungen rufen ihm zu: lass nicht 
nach, Aba zeid, drauf, drauf, spiess ihn auf, 
sohlag ihn niederl Aber der Abend bricht 
herein, ohne die Entscheidung zu bringen. Wie 
geht's, fragt der Konig, ale er wieder dem Aba 
zeid gegenilber steht. — Sehr schfin, versetzt 
dieser : so Gott will, wird das Blatt sich heute 
gegen dich wenden. — In der That spaltet er 
den Sch&del des Ednigs mit einem furchtbaren 
Hieb: nun greift Zeidan die Feinde von vorn, 
Abu zeid von hinten an und metzeln sie sammt- 
lteh nieder. Dann sammeln sie die Beutestucke 
auf, Aba zeid ruft die Schaaren zusammen und 
tragt dem Zeidan auf, mit 'Ikrimft den Dajjftb 
aufzuBuchen : sie machen sich auf den Weg, 
stoBsen nach mehreren Tagen auf ihn, finden 
ihn als Sieger, Darauf vereinigen sich beide 
Theile, Dajjab und Aba zeid beglflckwunschen 
einander, dass sie gesiegt haben und gesund 
sind, theilen die Beute zu gleichen Theilen, 
setzen den Mazjad an seines Vaters Stelie als 
Herrsoher ein und kehren nach Negd zurtlck, 
wo sie in Ehren und Wohlstand verweilen. 
Schluss f. 123 b : »jjl goyi ^Ls. O^yt _^>s 

Sohrift: ziemlioh gross, krfiftig, etwas rnndlich, vo- 
csJlos. — Absohrift o. ^/ism. 

9250. We. 883. 
2) f. 17-57. 

4 to , 18— 19 Z. (28xl6»/»; 17— 18X10— 14<"»). — 
Zustand: ziemlioh gat — Papier: weiaelioh, glatt, ziem- 
lioh stark. — Titelftberschrift f. 17*: 

[d. i. J^JuJI Hfy?] *£y#* o \#>0 

Anfang f. 17*: pi&\ *JJf /e^ * • > * £j*«&*J &*j 

u5iA5 tXjUj . . . (MASS} L<ift* I* jijB («Xs»^ &AAC & 

U*o j»} $& ^ fk& o* Vj*^ *lj** o* ^toj 

yaal\ ijJLwj ^^LojJt j^liXS ^ qU' «j| jA\& j£A$\ 

= We. 775, 3. Die Erz&hlung weioht der 
Fassung nach dfters ab , ist zum Theil aue- 
ffthrlicher; auch ist der Anfang etwas andero. 



In alter Zeit herrschte ein inaohtiger Konig, 
Dulab mit Namen, der hatte einen Sohn, der 
war scbon und klug imd hiess Bulsd. Dieser 
sagte eines Tages zu seinem Vater, er wolle 
die Tochter seines Oheims heirathen; derVater 
willigt ein, versieht ihn mit Geschenken, der 
Sohn reist ab und kommt den brnimen Bergen 
nahe, in denen derWohnort des Soheil benjj^, 
seines Ohms, ist. Ermeldetihrn seine Ankunfit etc. 

Der Sehhise ist hier so f. 5.7'; naoh ihrer 
Ruckkehr nach Negd giebt Hasan ein grosses 
Fest, dann auch Zeidan: dieser ladefc Hasan, Abu 
zeid und Dajj&b dasiu ein ; nach dem Mahle 
schlfigt Zeidan vor , die Gauhara mit Dirgam 
zu verheirathen : der Vorschlag wird angenom- 
men, der Ehecontract vom Qadl aufgcsetzt, dann 
40 Tage Lustbarkeiten verapstaltet, darauf wird 
die Hochzeit vollzogen. 

Schluss f. 57 b : ^j'a»- j $ m 5 _^4 ,i p^X^i 

,.. as^UmJI |jMJ^'e Jul! \^ajJs |^aS; jlX^j ^yjkfljta&ysi jr Laa*^>^ 

Sohrift; ungleich: zuerot krSftig, goffillig, schwung- 
toII, dann kleiner, weiterhin grosser und Bchwasg^oller, 
aber dnnner und Mohtiger, am Ende aoch grosser und 
dicker. —.Absohrift e. ,5 ™/iom. 

:;.i^,,'..;' : . : 'V;.9251. We. 776. 

88 Bl. 4 10 , 17—20 Z. (22 X IS'/ai 17 X 12 tH> ). — S»i- 
Btand: ziemlioh got. — Papier: galbliob, etwas etark, 
weoig glati — Einband: Pappbsnd mit Lederruoken. — 

Titel f. I 8 : $&$> ^ «j^w ^ ^Jj^4 {J^ ^ 

A a fang f. 2 a : ^Lf wl ^ L ^\J\ t)lS 

&"&£> ^ ^ [ff] pf &> Q^S D UjJI ^As & 

^ ^»y 'jaaaI ^5! rj# J»ft^l *^![) *-&wl kXet-^J) (•jlSj) 

ijjj iL*s R*A») jj,l JU^ J»caft^ 

Der Eaalr Jasir (Sohn de8j S y*, Sohnes des 
ygAfi" 0i Jwai^), einer von den Benfl hil&l, 
hatte 2 SShae, deren Einer Zeid elneil Mess, 
der Andere 'AmmSr. Jener hatte sur Frau 
genommen die e%», die Schwester dee Abu 
zeid, und halts von ihr einan Sohn, genaaat 
^JijJu ', r AmmSx aber hatte eiue Tochier Nameas 
^j^-. Zeid elneil war yiel wohlhabesdei* als 
seb Bmder und als er starb Kbertrug er diesem 
die Sorge fQr seinen Sohn und sein Hab und 
Gut, dsm Sohn aber GehoFaam gegen semen 
Ohm. Dieser aber behsndelte den Bedr£n 
sohlecht und Uese ihn dieHeerdeahuten, lOJahre 
lang. In dieser Zeit : besuohte ihn sein Oakel 
ju-Jf) Sohn dee AbfiKeid, alle Tage und unter- 



230 



GROSSE ROMANE. 



No. 9251. 



richtete ihn in den Werken des Kampfes und 
Kriegee. — Um jene Zeit starb der Furst vom 
(j«U»Jt ^l 5 , der Emir fs>j* und nach ihm 
herreohte sein Sohn \_ijj«Jl .ij^, von den Unter- 
thanen sehr geliebt. Da er nach nach 8 Jahren 
ohne Frau war, baten sie ihn zu heirathen; er 
wollte zwar und fragte, so oft er von einer 
Scbdnen hdrte , seinen Ohm JcfuU, der aber 
rieth imnier ab: die und die passe nioht fur 
ihn. Nun kam eines Tages eiu auoh bei ihm 
beliebter Spielmann von den Benfl. hil&l, 
Namens .y**** ^ |»^Lw, zu ihm: den fragte er, 
ob er nicht eine passende Schone fur ihn wisse : 
der versprach sich in alien St&mmen umzusehen 
und ihm Naohricht zu bringen. Aber, da er 
dort keine fand, kehrte er heim. Hier sah er 
'Ammflrs nun herangewachsene sohttne und viel- 
umworbene Tochter q*m£»: diese liebte ihren 
Vetter Bedr&n und wollte von keinem Preier 
sonst wisBen. Ihre Schdnheit gefiel dem Spiel- 
mann : er macht sioh auf und erzahlt dem Emir 
fisj davon. Dieser entechlieeet sich sofort, 
um sie zu werben, beechenkt den Spielmann 
aufs Reichliohste und reitet zu Konig Hasan, 
der seine Anhunft erf&hrt, ihm entgegenzieht 
und herzlich aufhimmt. Nach 3 Tagen legt 
Rauq ihm und seinen Emlren seine mitgebrachten 
kostbaren Geschenke vor uod erzahlt, weshalb 
er gekommen sei. Aba zeid hdrt es mit an, 
geht dann aber fort: denn er ist dafur, dasB 
Bedran die q**s» heirathe und weies, dass Beide 
sich lieben. An seinem Fortgange erkennt 
Hasan und die auderen Emlre, dass er nicht 
fur Rauq's Wunsch und Plan ist. Nun, sagt 
er, wenn es diese nicht ist, ist es eine Andere. — 
Nein, grade um sie bin ich gekommen, sonst 
kehre ich wieder um. — Dajj&b spricht sich 
zu seinen Gunsten aus; Andere sagen: sie hat 
ja aber einen Vetter. Schliesslich laeet Hasan 
den Amm&r holen und theilt ihm die Saohe 
mit. Die groeee Kaufsumme fur seine Tochter 
gefallt ihm, aber zuvor musse er dooh mit 
seiner Frau, Namens L**j>, sprechen. Diese 
ist ganz fur die Verheirathung mit Rauq, und 
als 'Amm&r den Bedr&n erwahnt, sagt sie : den 
lass nur die Heerden bis an seinen Tod huten! 
Die Verlobung findet also statt, die Geschenke 
Rauq's werden zu 'Ammfir gebracht. Husn sieht 
dieselben ankommen, erfthrt ihre Verlobung, 
weint, geht zum Hause ihrer Tante und laset 
Bedr&n holen. Warum weinst du, fragt er, und 
erffthrt jetzt erst durch sie, was geschehen ist. — 



Ich werde zu Abu zeid gehen, er soil sich 
meiner Saohe annehmen, ioh will auch Hasan, 
DajjBb und Bodeir bitten, sagt er: sei nur ge- 
trost! — Dae nutzt dir nioht, ioh weiss besseren 
Rath. Mach einen Beutezug; geh zu ZeidSn 
ben ganim und ym^t t5^*' J*" und ^Uc, den 
Sfihnen des ^JL&yi, erz&hle ihnen die Geschiohte, 
die werden dir beistehen , um die Kaufsumme 
aufzubringen, ohne die du niohts machen kannst. 
Deine bisherigen Freunde, die Hirten, kdnnen 
dir niohts nutzen. — Aber in dieser Eleidung 
kann ioh jene nioht auftuohen. — Warte bis 
zur Nacht , ich beeorge dir aodere. — Sie 
bringt ihm alsdann ein Ross, das sie ihrem 
Vater genommen hat, Eleider und sonetige 
Ausrustung und er reitet zu Zeid&n, der grade 
die Anderen zum Sohmause bei sioh hat. — 
Bedr&n soil Theil daran nehmen; nioht eher, 
sagt er, als bis ihr mir Hulfe versprecht, und 
dann erzahlt er sein Anliegen. Sie geben ihm 
Zusage, die nothwendige Summe an GeBchenken 
fQr ihn zu beschaffen, und heieeen ihn nur ge- 
trosten Muthes zu sein: er aber lehnt es ab; 
so war es nicht gemeint, dass ich sie von euch 
erbettele, sondern Husn sagte mir: mach einen 
Beutezug gegen die Feinde, und auf einem 
Bolchen mdget ihr mir beistehen. Wollt ihr 
es thun, gut: wo nioht, so giebt es ja noch 
mehr Leute. Es Bind aber Alle bereit zu 
solohem Fehdezug und wollen heim, sich zu 
rusten. Thut das nioht, sagt Zeid&n, man lSsBt 
euoh dann nioht ziehen: bleibt hier bis Abend, 
dann gebe ich selbst euch Pferde, Waffen und 
was ihr brauoht. So geschieht es: sie ziehen 
aus, um die Benu 'oqeil zu uberfallen und zu 
plundern. Erst am 3. Tage kommen sie auf 
das Gebiet derselben zu dem Ort q^^uJI -ja 
wo sie sich baden und ihr Gebet verrichten. 
Wfthrend desselben kr&ohzen Raben, was sie 
etwas bedenklich finden. Da sieht Zeid&n in 
dem Ramalspiel zu, was ihnen die Zukunft 
bringen wird. Er sieht Roth und Blut. Auoh 
Bedr&n sieht zu : ich furchte, sagt er, fur euer 
Leben: wenn ihr in diesem Streifzuge fallt, was 
soil ich euren Stammesbrudern sagen, wie und 
warum ihr gefallen seid? Kehrt lieber um! — 
Alle, ausBer ^^, neigen sioh zu dieser An- 
sioht; nein, wir kehren nicht andere heim ale 
mit Beute von 'Oqeil; wir wurden ja bei unseren 
M&dohen zum Gespdtte werden! — In Folge 
dessen brechen sie denn alle auf und treffen am 
4. Tage auf die ausgedehnten Heerden des 



No. 9§5i. 



GROSSB ROMANE. 



ii<6 X 



Fareten 'der Benu 'oqeil, des J^ls ^ J^&}\ o^y 
Zeidan Bagt: legt each hier bei dem Wasser 
ia Hinterhalt; gegen Abend macbep wir sie 
u'ne zur Beute, ziehen Naohts damit ab und 
sind am Morgen fiber alle Berge. Wir theilen 
uns in 2 Abtheilungen : die Einen treiben die 
Kameele, die Andern kampfen : und zwar 'Omar, 
'Amm&r und 'Amu* thun jenes, ich und y^ 
und Muss und Bedrftn nehmen ea mit den 
Reitern auf, welche die Heerden zu beschutzen 
haben. So geschah es denn auch. Sie tlber- 
fallen und nehmen einen Theil der Heerde; da. 
erheben dieHirten ein Geschrei, die aber werden 
gluokiich erbeutet und fortgetrieben. Nun aber 
kommen aucb jene 70 Reiter an, die eicb in- 
zwischea weitab mit dem Geradspiel bescbaftigt 
hatten, und an deren Spitze 2 Brttder des Zeid 
el'aggfig standen, namlicb Xt£ und .Usi. Wo 
aind die Heerden geblieben, fragen sie die 
Hirten. — Yom Feinde fortgetrieben. — Sie 
setzen nun den R&ubern each, es entspinnt 
sich ein Kampf, in welchem ^^L^* von der 
Hand des Zeidftn, Lei von der des t -i ) >i^, 
ebeoso alle Uebrigen von ibnen und ihren Paar 
GenoBsea erschlagen werden i sie erbeuten deren 
Pferde und Waffen, holen die vorauf eilenden 
Heerdentreiber ein und kehren woblbebalteu 
hoim. Sie beratben, was nun zu tbun; Muiieibar 
empfieblt, die Nacbt dort zusammen im Thai 
zuzubringen ; er wolle an Aba zeid, die BrMer 
des Hasan sollten an dieses, Mus& an aeinen 
Vater Dafjab, und Zeidan an den Q&dl schreiben, 
nm zu erfabren, wie sie die Sachs aufnehmen; 
wean AbQ zeid dafur sei, stebe es gut, sonsfc 
sei nichts zu machen. Demgemass schicken 
sie die Briefe durch einen Diener, Nameno J^L, 
ab, dor die Emir© alle verfiammelt fcrifit. f>ajjab 
hi oehr erzurnt, Aba zeid mmtnt sie in Scbutz. 
Was rathet dta zu tbun? firagt ihn Hasan. — 
Ich werde ea sio schreiben, daas sie LcrkoniEien 
und deine HSnda kfigsen uod deine Veraeihung 
erbittoivs kommen sie nicbt, so zaigea sie Un- 
gehoraam gegen dicb, und daaa werde ich sie 
holen und in Feeseln legen. — Tbu, was dir 
gut eoheintl — In Folge deseen kommen sie 
salt den Heerden an bei den BenQ p^ss-J und 
begeben sich ia die Wobnung dea Abfl zeid. 
Er bewirtbet eie drei Tsge lang; dana gebt er 
sait ibsem and geinem Hear von 90000 Mann 
si* KSaig Bfcsan. Dieser ziefat ihm mit Ge- 
f©%@ entgegea isndl ist ©ratount uber die krkge- 
pjgoliQ AsurilBtaeg dee Aba zeid* dieear erklBrfc 



sie damit, dass er mm den Bedran und seine 
Heifer vorfuhre und auf seine Verzeibung flir 
sie hofPe; sollte er eicb aber besonnen habec 
und aie filr ihren Ungeborsam strafen wollen.. 
so sei er gesonnen, sich ihrer anzunehmen. — 
Gegen deinen Wunscb und Willen soil ja nichts 
gescheben, sagt Hasan. Somit gewahrt er denn 
Allen Verzeihung und bewirthet sie reichlich. 
Sie gehen mit Abu zeid zu dessen Wobnung 
und bringen dort die Nacht zu. Er bespriebfc 
sich mit ibnen, was sie nun tbun sollen. Sie 
sollen von den erbeuteten 7000 Kameelen 1000 
zum Schlachten hergeben, er selbst will noch 
2000 dazu tbun, ebeneo noch Kinder, Ziegen 
u. s. w., dann wollen sie ein grosses Mabl an- 
ricbten und Bedran soil den Hasan, i>ujjab, 
Bodeir, Rauq esaerif und ihr eammtlicbee Ge- 
folge einladen und bewirtben. So gescbie.ht ea 
denn auch; sie kommen alle, das Maid ist 
reichlich und vortreflPlich. Dajjab macht zum 
KSnig Hasan die Bemerkung: Bedrftn ftibrt 
nichts Gutes im Scbilde; aber Hasan sagts.iss 
und cchweig; viel Reden iahrt zu nichts. Hiuter 
jedem der vornehmsten Emlre steht einer der 
jungen Helden; hinter Wajjfib stebtj^s?, binter 
Hasan Zeidan, hinter Bodeir Musa, biflter 'k^ } 
Bedran ; Alle in voller Rustling, und eine Kanae 
mit Zuckerwasser in der Hand haltcnd. Nacb 
dem Mahle steht Hasan auf, Zeidan gieset ihm 
das Zuckerwasser zum Waschen auf die Hfinde j 
dabei frfigt jener: was iot hier eigentlicb los? — 
O, sagt Zeidan, das Pest ist wegen der Hush, 
und Bedran will dabei 2000 KOpfe abti&balu; 
du darfst aber nichts sagen, sonst kootet es 
deinen Kopf. — Ich will stuinm, taub und 
blind sein, versetzt er, und tritt in dae Seitea- 
gemach. — iDajj&b &agt: was babfc ibr vor? 
ihr seid ja in unbescbreiblicber Geecbaftigkeit, 
Die Sacbe ist, versetzt jmJ£^ dass wenn du 
noch viel redest, dein Kopf vom Rumpfe niegt. 
Ich will still und stumm seio, sagt er, und trit'; 
auch ins Gemach: ebenso die Uebrigen. Si9 
unterbalten sich und trinken KaSo; Zsidsa frag!. 
dea Aba zeid: das Gesprach ist im Gauge, 
wie ist's aun mit der List? — Warts noch 
etwas! — Rauq spricht indessen mit Haaan: 
ware ich doch erst wieder dabeiml gebt mir 
die Braut und lasst mich ziehen. HaeaES ISsst 
den 'Ammftr kommen und sagt ihm, er solie 
sich docb beeileu, seine Tocbter dem Rauq SB 
gebsn. — Ja wobl, sagt er, aber er muss noch 
erst 1000 Goldstucke gabion. — Komra her, 



282 



GROSSE ROMANS. 



No. 9251. 



sag! Rauq, da sind sie, und er zahlt sie ihm. 
'AmmSr schleppt den Geldbeutel zur Seite, Da 
eagt Aba zeid ; Koinm her, ZeidBn, verricht 
dein Gesch&ft und furchte dich nicht, ich stehe 
hinter dir. Zeidta faeBt den 'Ammar am Gfirtel, 
prugelt ihn durch, wirft ihn vor dem Zelt der 
Lange »ach bin, bo dass ihm die Goldstficke 
fortrollen, und eagt; vor dir wird siok hinfort 
jeder. Bchamen. Dem Rauq aber erzahlt er, daes 
Bedr&n die Husn Hebe und freien wolle, er 
inage auf sie .yerzichten.. — • • Dae thut er auch, 
ohne Str&uben , lasst ihm sogar die fur das 
Mlidchen gemaohten Geschenke, beechenkt ihn 
aueh auBBerdem ..- no.ch , verabschiedet eich von 
den Eailrea, packt auf und will fort reiten. 
HaBan aber und alle Uebrigen schamen Bich, 
dass seine Brautfahrt splch Ende nehmen solle; 
denn wenn er ohne Frau zurtlckkehrt, bringt 
er uno von bier bis Mekka in Unehre, eagt 
Hasan. Bodeir muss ihn also zu Hasan ein- 
Jaden; er will zwar nicht annehmen, kommt aber 
scblieeslich dooh, und nach eingenommenem 
Mahl eagt Hasan: du hast so viel Geschenke 
an Bedrau gegeben, dass wir dich nicht zurfick- 
kehreu lessen konnen, ohne daes du eine von 
den Tornehmateu TSohtern der BenO hilttl als 
Frru mitbringst. Alle bieten ihm eine ihrer 
Tochter an. Er kaun sie doch nicht alle nehmen, 
eagt Hasan, aonderu nur eine; er iet Sultan, 
ich auch, so werde ich ihm meine Tochter 
gebeis, die SjLl$\ «,Lj. Er ist's zufrieden, Ver- 
Jobung findet duroh den Qadl statt, er nimmt 
8Je in pracktiger S&nrle, mit reicher Aussteuer, 
wie ee sich fur eine Kooigatochter passt, mit 
und Haean und die Eralre begleiten den Zug 
bis gegen Abend. Dann verabschieden sie eich 
von oinander, sie kehren um und Rauq zieht 
naofo seiner Heimat, — Zeidan aber und Bedran 
•?ad seine Freunde gehen zu Aba zeid: Rauq ist 
nun foit, aun etoht fa nichts mehr im Wege; 
komm jetzfc mit ?.u Hasan, dass die Geschichte 
iriit Bedran zu Ende komme. Er geht mit 
ifeafeffi zu Hasan und bittet ihn, 'Ammar kommen 
zu lasson und dessen Tochter mit Bedran zu 
verisseiratben ; sonst werde ich, sagte er, meineh 
Diener qUjmJJI jj| zu ihm echicken und ihn zur 
Reokenschaft ziehen wegen Bedr&ns Vermdgen 
und dass er ihn zu den Hirten steckte und seine 
Habe an sich nahm. Es ist besser, ich lasse 
ihn hoien, eagt Hasan, und veranlasee ihn, zu 
antworten. ~- Er kommt also und sagt: die 
Ssshe mfisse er benprecbcn. — Mit went, fragten 



Hasan und Abo zeid alle Beide. — Mit L***- 
ihrer Mutter: die hat fiber die Tochter zu sagen 
und ich kann ihr nicht entgegen sein. Da fahrt 
Aba zeid ihn zornig an, Hasan aber sagt: lass 
ihn doch mit ihr Raths pflegen, damit wir eehen, 
wer von Beiden Schuld hat. — ■ Er geht abo 
und als seine Frau die Saohe hSrt, sagt sie: 
statt an den Sultan Rauq soil ich meine Tpphter 
an den armen verwaisten Hirten zur Frau geben ? 
-—Was isoll ioh denn den Emlren zur An wort 
geben?— Geh hin und sag ihnen: wenn meine 
Tochter ihn will, babe ich niehts dagegen; 
wenn sie ihn aber nicht will, so thut wie ihr 
wollt. Kommen sie aledann, ihren Brautgurtel 
zu holen, zu mir, sp werde ich an SteUe und 
im Namen der Tochter reden, — Diese Autwort 
fiberbringt er und sagt: wollt ihr sie aber mit 
Gewalt dazu bringen, so klage ich euch vor 
Gottes Thron an. — Wir zwingen Eeinen: 
aber hat sie niobt vor dir eelbst' geeagt, sie 
wolle Eeinen als Bedran? — Allerdings. — 
So geh hin, Aba zeid, nimra den Qfidi und 
20 Emlre und 'Ammar mit, und fragt Husn 
selbst. — Sie gehen, 'Ammar eilt zu seiner 
Frau vorauf und sagt ihr von ihrer Ankunft. — 
Der Qadl, an der Thflre mit den Uebrigen 
stehend, richtet die Frage an Husn; sie will 
antworten, die Eltern aber schlagen sie und 
sagen: was boII dir dieser Hungerleider? sie setzt 
Bich weinend vor das Zelt, die Eltern drinnen 
aber antworten: sie will ihn nicht. — Er hat 
euch gedient, hat sein Leben um dich gewagt, 
fahrt der Qadl fort: was sagst du nun? — Die 
Mutter antwortet: ware er Speise, ich asse sie 
nicht; ware er Wasser, ich tranke es nicht, 
oder ein Kleid, ich zdge es nicht an, oder ein 
Besuchsort, ich ginge nicht hin, und wenn ihr 
mich zwingt, verklage ich euch bei Gott. — 
Zwischen uns ist es aus, sagen die Emlre; der 
Sultan zwingt dich nicht. — Sie berichten fiber 
den Erfolg an Hasan. Du sagst, spricht dieser, 
dass Husn dich liebt, Bedran: wie hat denn 
ihre Liebe sich in Hass umgewandelt? — Keine 
hat mich mehr geliebt als sie; aber nun hasgt 
sie mich auf Antrieb der Eltern. Ich werde 
nun in die weite Welt gehen, um mich gramt 
sich Niemand. — Hasan und sein Bruder 'Omar 
halten ihn davon ab. Lass sie, sagt jener, du 
sollst eine andere von unseren beaten Mftdchen 
zur Frau bekommen. — Er antwortet darauf 
ntcht, sondern weint Tag und Nacht. — Husn 
aber, Speise und Trank verschmfihend, geht zu 



No. ..925), 



GBOS81.E0MANE, 



i3s 



dem Hause ihrer Tante uad klagt, wie ikre 
Eiiern an ihr gehendelfc habea unci bittet sie, 
daes sie BedrSn holen lasse, damit sie ihm ssgen 
konne, dasa sie so nioht geredet babe und dasa 
sie in Liebe (&r ihn erglnhe. — Die Xante 
geht bin und sagi es ibaa; sprioh mit ihr, sie 
weint urn dioh Tag und Nacht J Er will nicht, — 
Sie hat mioh ja selbst gesohiokt und bedenke 
dooh, nioht sie, sondern die Mutter hat dicb 
abgewiesen. — Er geht nun bin, findet Bie in 
Thr&nen; eie kommt ihm freundhoh entgegen, 
er sagt: so hast du gesagt: wftre ioh Speise, 
du Basest mioh nioht und dgl.,. und ioh babe 
um deinetwegen mein Leben preisgestellt, ge- 
kampft und gebeutet, und dass ioh dicb liebe, 
weisst du. — Dann ersRbJt sie ihm die List 
und den Zwang ihrer Eltern gegen sie. — Nun 
wird er und alle Emlre, deoen er die Sache 
erzahlt, sehr bdse: wir sind ibnen ein GespBtte 
geworden, eagen sie. Sie nberh&ufen 'Ammar mit 
Vorwarfen; er erwidert: ioh weiss nicht was 
im Hause vorgegangen ist, denn ich war ja 
draussen, aber ich will mioh sofort erkundigen 
bei xaeiner Frau. — Die aagt: das hat Niemand 
anders erzShlt als die Tochter; nun geh hin 
und aag ibnen, doss du die Tochter nioht Sir 
Geld und Gut verheirathen willst, es sei denn, 
dass er dir das Pferd des J^sli d j „L*Jt ^, 
das kXJt &*■*» genannt isVbringt; denn wenn 
er dahin geht, es zti stealer^ erkennen sie ihn 
und sohlagen ihn todt und wir^ahid ihn dan»« 
los und kdnnen die Tochter geben, wem wir 
wollen. Ale er nun diese Bediogung den 
Emiren vortragt, werden aie hSohliohst erbittert; 
das beisee, ihn in den Tod scbioken, und sie 
suoken ibre Dolche und dringen auf ihn ein. 
Er flttchtet sioh zu Hasans Zelt, die Emlre 
geben ihrer Wege. Hasan schilt ihn, er aber 
eohiebt auf sein Weib alle Sohald; Irete ich 
ihr entgegen, so schilt und schl&gt sie mioh. — 
Du bist ein Lump, sagt Hasan; und zu Bauee 
sagt seine Frau zu ihm: nun bleib hier und 
rfihr dich nioht von der Stelle. — Bedrte er- 
fahrt die Bedingnngen und sprioht mit flam 
darober. Geh ioh bin, sagt er, und erkennen 
sie mioh, so hringen sie mioh um fur die von 
mjr Getodteten ibres St&mmes; ich will Jemand 
sobtcken, den sie nioht kennen. — Waram wilkt 
du niohat selbet hingehen, fragt sie? —Do 
wittst mioh auoh wol in den Tod sohickeo? — 
Hon gut, sagt (da, dana words ich das Pferd 
holen, lass una die Kleider tausohen. Bei 

HANBSQHBIFrES? B. K. BIBL. XX. 



Worten ermaont er sick: das sei fern yon saxr, 
sagt er, dass ich dioh geben Hesse! Wenn ioh 
den Tod fbde, nun, ich lasse dioh in Gottsf 
Hut und in andiohtigem Gebefc wirat du mioh 
nioht vergessen. Dann rftsiet er sioh und geht 
in Derwieohkleidung fort und karamt jsur An 
Qt}y3?Ji «.^«, wo er seine Gebet veFrichtet. Dsan 
gelangt er an die Weidepl&tee der BenB 'oqeil, 
und sieht auoh das Hauptselt des Zeid .el'agg&g, 
mitten swieohen den anderen Zelten, und zahl- 
reiche Mannsohaften um dasselbe. Er versteekt 
sioh in einem Gebtteoh auseerhalb der Zelte, 
damit sie ihn nioht erkemiea und tddien, uad 
will das Pferd bei Nacht steklen, findet es &ber 
von 40 Dienern be$?{«oht. Ahs der Holle kann 
man kein Feuer holes, esgt er sioh. Nun treibt 
er sich zwischen don Zelten faerura und hSri 
uberall Klagen uad Jainunerir* und Verwun- 
schungen ausstoasen gegen Bcdr&n uad Zeidftn, 
die bei dem neulichea Fehde^ug den Weibern 
ibre Manner ersohlageu haben. Es: begegnet 
einem Aufseher Zeid's und sagt ihrn, es- sei ein 
reisender Derwisch. Pfui, bat der KSnig uicht 
15 Zelte fur Gasfcaufnahme eiugcrichtet uad du 
bettolst? — Ich bio hier fremd uud der Fremde 
ist blind, auoh wenn or Augen hStte; iob bia 
auch heute erst angekommea. — lo deu G&st- 
zelten findet er 40 Derwische; dort giebt er 
sioh aus fflr den SeiB Hamid ans dem Land J^s*. 
Zui^llig tritt Zeid el'agg&g bei den Derwiechea 
ein, BedrSn stellt sich ihm cor, Zeid abut in 
ihm einen Feuid, geht aber fort, olme ihn 
weiter zu belEstigea. — BedrSn macht die 
Gebete uod die I^ebensweiee der Derwiacbe mit, 
spahet aber doch vie! ia der Nfihe des Pferdes 
herum. So aucb eines Nachts, als Zeid grade 
von einem Besuche Kiirflckkehri; man ergreift 
ihn, ftkhrt ibn vor Zeid, dieger ISsst ihm SO Oiebe 
geben, in Fesseln legen uad will- ihn Tags drauf 
hinrichton lasses. Dies janimert die Frau Zeid's, 
Namene J^>U ^1 ; und »uf die Mittbeilung Zeid's, 
dass er gewiss nur hergskouimen aei, um ibsa 
sein Pferd an stehlen, vereicbert eie, dsisg dieser 
Derwiscb ihr nioht so sussebe, sk ob er Un- 
reohtes thne. In Folge deBsea l&sst er ibn 
wieder frei, hat dann aber sineo. beSngatjgendfn 
Trsuna, aus dem erwacht er die Diener raft 
und fragt: ist das Pferd dig? — Ja. — Der 
Derwiach? — Ja. — So bringt. nsir den fUwal- 
deoter bet! — Dieser komjat wad estst safe® 
Punkte kunstgereobt. BedrSa ist ancb soweoesd, 
and du er die Kusst. vorsteht, jeuor aber nioht 

30 



234 



GROSSE RGMANE. 



So. 9251. 



schnell genug damit zu Ende kommt, tritt er 
vor Zeid und sagt.: soil ich dir den Traum 
deuten? — Thu daBl — Rllete dieh zum Kriege, 
schnell, denn eiu Ueberfall der jungen Helden 
der Ben u hil&I steht bevor! — Du weisst darum, 
ruft der K6nig, du bist selbst einer von ihhen; 
packt ihn und haut ilnn den Kopf ab! — Bedran 
weint: die Derwische zu todten ist Ujorecht; 
woher sollte ich Zeidan und Bedran kennen? 
Ich stamme von 'Abd elqadir her; meinesgleichen 
f&ngt Schlangen und Skorpione und geht ins 
Feuer. Ich furcbte mich nicht vor dir, oieine 
froiainen Vorfahren etehen -mir bei; wfirde ich 
sohreien, so machte ich die Erde vor dir er- 
beben, aber ich will e6 mcht thun. — Gut, 
aagt Zeid, so will ich die Feuerprobe mit dir 
machen : beBtehst du sie, so bist du ein richtiger 
Derwisch. — In der That besleht er sie, nach- 
dem er sich mit dem von Abu zeid ihm mit- 
gegebenen Mittel (^^^1 s>S) eiugeechmiei t 
wie ein Ringkfimpfer; und in Verwunderuug 
daruber bekennt Zeid und die Uebrigen, dass 
oie ihn fttr einen wirklichen Derwisch halteu 
und nun solle er eich wftnschen, was er wolle. — 
Dann will ich eiu Zelt neben dem Deinigen 
haben, darin brenne Tag und Nacht eine Lampe, 
E einer darf eiatreten, ohne meine Erlaubniso, 
und die ndthigen Speieen werden mir geechickt; 
hatte Einer von Euch em Gebrechea oder eine 
Krankheit, der komme zu mir, ich werde ihn 
mit Gottes Hulfe gesund machen. — Alles diee 
wird ausgeftihrt und er heilt eke Menge Kranke*. 
— Nun gab einst eiuer der Wachter ein grosses 
Familienfeat und hatte dazu auch die 40 Pferde- 
Aufeeher geladen, die alle hingehen, indeai sie 
denken: die Aufsicht k6nnen wir dein braven 
Derwisch getroet uberlassea. — Der aber be- 
mitzt die Gelegenbeit, macht dua Pferd in der 
Nacht Iob, und da er weiso, dass das Gesehirr 
desselben bei der Frau Zeid'e, ,>/i?U ^{, ist, 
und da er das Pferd nur mit seiner kostbaren 
Auarfietung bringen darf, geht er bin und stiehit 
dieselbe und reitet fort. Nun besinut er si6h 
aber, dass er dadurch die Frau, die sich seiner 
bei Zeid angenommen hat, in Verdacht uod 
Unebre bringe, kehrt also urn, tritt ein bei ihr, 
weckt sie und erzShlt ihr offen seme YerMlt- 
aigse. Nun vcranlesst eie ihn, dass er das 
Pferd wieder on seiner Stelle &nbindet und auch 
deaaen Gesohirr •wiederbringt und fubrfc Lbn in 
ihs Zelt, unterhBlt sich mit ihm i*ad Beide 
eohlsfen eia. Zeid komsit epijt von jener Fca<> 



lichkeit heiui, findet sie Beide, Einen an dieser, 
die Andere an jener Stelle, schlafen, will eie 
Beide niederBtechen, besinnt sich aber und mount 
der Frau Ann- und Fussspange ab, entfuhrt 
auch dem Derwisch seine Kappe. Als die Frau 
erwacht und jene Dinge vermisst, merkt sie, 
dass ihr Mann dagewesen ist; sie weckt den 
Bedran und sagt ihm dies. Darauf kommt Zeid 
und erfahrt aus ihrern Munde den ganzen Her- 
gang. Er ist froh, dass er sie nicht umgebracht 
hat, und halt sie nun Beide fur unschuldig. 
Darani' geht er in den Dlwan uud lasat den 
Bedran holen. Dieser bekennt ihm, wer er ist 
und dass er das Pferd haben wolle. E r st .tfidtest 
du die Unsrigen^ sagt der Konig, plfinderst und 
ranbst, und willst nun auch noch diesen Streich 
spielen? — Die Emlre und die Uebrigen Bipd 
erbittert auf ihn und wollen ihn mit Schwertern 
und KctUtcln todtochlagen. Bedran sucht sich 
zu entschuldigen, Zfiid aber sagt: icb nehine 
deine Rede Escht an; du bast, die Ucsrigen ge- 
tfidtet, todtet iha wioder! Da ergs^eift Bedran 
den Kleidfsauni dee J.iali, deo Sohnes des Zeid, 
und bittet: nimra du dich meiner an! Eine 
edelmtithige Reguug crgrcift ihn, er zieht ihn 
aus dem Zeltc fort und ruft: des Todes, wer 
ihn anrttbrt! Fadil eteigt zu Roes, giebt auch 
dem Bedr&i eiu Pierd, hiater ihuen reitet das 
Gefolge FudiPs, &00 Manu: so geht es zur 
E>3ri\ibahu. Wer asc Bedran Rache nehmeu 
v/ill, komme nun hsr, eagt er. Sein Vater 
sagt: du nimmet den Morder deiner Oheime ia 
Schutz? — Die sind dahin, der Lebende geht 
liber deu Todtcsi, uuo ist Bedran mein Schfitz- 
ling, und giebst du ihm nicht das Pferd und 
die gauze AusrUetung deoselbea, so hast du es 
nit ihm und mit mir zu thua. Da sa^te ein 
Thoil der Leute : F&dil hat ganz Recbt, Andero 
hielten es mit seinem Vater. Die P^iteien ge- 
rathen an einander, Zeid wairnt ae'men Sohn, 
aber vergebens: &v, befiehlt er den Leutea, av.i' 
sie einzuhauen ; aber Bedran bringt durch aeino 
Tapferkeit Alles in^BootOrzuug und Verwiming, 
Keiner halt vor ihm Stand. — IndeBsen hsi 
die Frau Zeid'e ein Gesprlch mit ihrem Mann: 
hatte ich den BedrSn nicht mit Redensjsrten 
zurackgehnlten, wSre er mit deinem Pferde langat 
bei den Seinen. Uebe Grossmuth an ihm: es 
w&re nicht doe erste Mai, dass dn sie ubst; 
and auch deinem Sohn nimni nicht Qbel, was 
er that in edlern Dn^nge. — Keid l&sst sich 
berodesa, voi'aoint &«» Sohn Msd asich dem 



No. 9251— 9254. 



GBOSSE ROMANE. 



235 



Bedran und sohenkt diesem das Pferd und Zu- 
behdr. Lass deieo Traurigkeit fahren, sagt er 
su ihm, nua nimmfc Allea em gutes Ende. 
Fftdil gowol wie dessen Mutter geben ihm gloioh- 
fails groase Gesohenke, auob far die ^^i, mit 
und nun reitet er, geebrt uad reiohbesohwert, 
von dannen, so von der allseitigen Giite ver- 
wirrt, dass er von Keiaem ftirmlichen Abschied 
aimmt. Br ist noch nioht wait geritten, ale eia 
Diener ihn eiaholt und sagt: Mein Herr und 
eein Sohn komraen dir nach, aprioh nocb ein 
Wort mit ihnen. Wir haben, eagon sie, dioh 
nicht gtttig genug bebandelt und dir nioht ete- 
rnal Lebewohl gesagt. — Nur zu gutig, ver- 
setzt er, seid ihr gegen mioh gewesen, ao ist 
mein Geist ganz verwirrt worden von dem 
Uebermaass der Freude naoh 3 Seiten: fiber 
das Pford, uber eure Grossmuth, tiber das 
Wiedersehen der ^mJ*. — Nun, dann zieh von 
dannen, dae kann man dir nioht verubeln, du 
bist ,wie dein Oukel AbQ zeid. — Sie trennen 
sich, aber.es dauert nicht lange, bo konimt Zeid 
wieder zurftok. Ihm ist aeine Grossmuth leid, 
deakt BedrEn, er will zurnckhabeu, was er mir 
gegeben hat. — Zeid eagt: denke nichts Schlim- 
mea, ich wollte dich nur fragen, ob du auch 
nooh irgend etwas gem mfichtest, vielleicht 
wunsoht dein Ohm nooh etwas, sag es mir offen! 
Laaa una nooh eine Partio Sohach zusammen 
spielen, sagt Zeid: so eetzen sie sioh zum Spiel. 
W&hrend deBselben sohreit Zeid laut auf. — 
Was fehlt dir? — Mir thun die Gelenke so 
weh. — Ioh will sie dir tuohtig reiben. — 
Nutzt nichto, binde mir die Arme ganz feet. — 
Er thut es. — Kann man diese Schnflrung 
au&aaohen? — Selbst'Antar konnte ee niohii — 
Dann besohwSre ioh dich bei MoBammed, hat 
dein Ohm von dir verlangt, du solleet mir den 
Kopf abbauen, eo thu es und du sollet an 
meinem Blute nioht Sohuld sein. — Nimmer- 
mehr, bei Gott! eber, Zeid, du hast dir einen 
Ruhm der Grossmuth und des Edelsinnes be- 
grttndet, darin dir Keiner vorgeht! — Dann 
l6et er ihm die Bande, und mit den Worten: 
Verlangt dein Ohm nooh eonst etwas von dir, 
so koHom wieder und hoi es dir, und mit Kueeen 
trennen sie eioh. Am 5. Tage kommt Bodr&n 
bei den Soinen an, All© begrussen ihn booh 
erfreufe, er legt die Geeohenke vor und erzahlt 
asino Gesehiohta, gum Erstsunen Allor uber 
das edelm^thige Benohmea Zoide. Darauf wird 
die Hoohseit mit t .^M&» gefeiort. 



Schluss f.38 a : „\J>%\ «-6U 5 l$jUf aJ j$X&a 

Sohrift: gross, krfiftig, otwae mndlioh, vooallos. — 
Absohrift o. 'mo/mm. 



9252. 



We. 885. 



46BI. A\ 16-20Z. (28><16'/srl6-17xll--nVa ' B ). 
Zusi&nd: sfemlioh gat; im Anfang fleokig. "— Papier: 
gelblioh, ziemlieh dflnn, wenig glatt.-*- Sinband: sohlaohter 

P&ppbd. — Titel f. 1* ubereohrieben oben am Rande: lyjyXj 

(So each aof dem Vordordcwkal ^jX* rj'^jp-) 

Anfang f. 1*: j*j£e»L, &*$& ^ j*lsl *JL3t /JC&> 

Sohluss f. 46 8 : J^j ^y &+„, \j,y\ ^&U 5 
^Uj (^t^AJI tU>9 (jsoUiilt iU*,i) L^jUol £jjmS* ,jiS 
«jp| (jjs Ja^-I |JivS*j> jU»5 L|]lvS*pf^ L^iXs^ L^JU^j 

Dieselbe Gesohichte, wie in We. 776, eie 
fangt aber hier mit der Erzahlung von vJjj^Jt^j 
an,i8t imUebrigen etwas ansfuhrlicher und entbalt 
namentlich mehrere und auch l&Dgere Gediohte. 

Sohrift: nngleioh und bosondere im Anfang steif and 
fifiohtig und unangenehm. Sie wird aUm&lig gedrftngter 
uad gldiobm&sBiger, suoh.kraf tiger. Vooallos, — Ab- 
eohrift vom Jc£ro 1261 GomSda (1845). 

9253. We. 842. 

28 Bl. 4'% 0.28Z. (22V9X16; 19 x 13— 14« B ). — 
Znstand: feat our lose Lagea and BlStter; uneaubor und 
fleokig. — Papior: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt, — 
Ein bands Pappbond mit Lederr&cken. — Titel f. 1*: 

Anfang f. 2 s ; ^»\ s tu^c. £ ^JLe{ tJJt ,Sb» 
q« 5 §&& (_£*! q* q^»-? ^jS »Jl f»-j2 (jJaJt a 
^Jt ,1*© jm»w! ^-iUUtt, J^At \X»\ »^At\ iXb>LJ1 

Schluss f. 23 b : wUU! 5 ^U^t 5 L^u^s: bUs 

p^LaaoI! fJI / &i\^j> oU yf~i\ ^&$ ^<X«JI WyJs 

Inhalt im Gaazon derselbe wie in We. 776. 
Schrift: ziemlioh gross, diok, gedrfingt, vooallos. — 
Absohrift o. 1KO /io«. 

9254 e We. 884. 

88 Bl. 8™, 18-20 Z. m s kxWk} 17— ISxlS" 3 ). — 
Znetand: sismlioh gat. — Papier: gelblioh (sulotst 
rStbiioh), dfinn, otwas glatt. — Einbaed: Pappb&nd mit 
Lederr&oken. — Titel f. I s : 

/Obsa asn Hearle f. 2 s : q^jLsLJ' i-AjOq StsaS »X#N 
\0^ > ( $M Hj**mq*3 ^JblAJf^ QsJy^aJI^ paAi'M K*Ax£$J 

30 e 



tm 



GR088E KOMANE. 



No. 9254—9256. 



sg £ 2 6 ? x*X&£i, Ua* L*jJ A&\ «JJt tJ<£» 

,fedi *^»ji' rjf! (*VJ) *W uUy ■■**• i")*"^ i*)i J •*aaJi 

Sohluss f, 88*: 

'*iOs*^ 15^' C»lx£Ji j, KJUXJi^ 

Erste Halite der Brafthiung, die in We. 776 

Torliegt. 8ie" beginnt hier im Ganzen so wie 

k We. 885, nur 'iet eie ausfuhrlicher und enth&lt 

aoob mehr-'^erse.. 

Sobrift: i>ie f. 86 .giamitoh klem and gedi&ngt, wird 
von -J. 87* *n grfessr nad Mohttger uad Toudlioner nnd 
1st dwin dksslts H»ad, d» bei diesam 'Werke oft Tor- 
komwt. — Abscfcrift o. lm ltm- — P. 87* loer gelaasen. 

9255. We, 777. 

42 B!. 4\ 18—19 Z, (8«VaXl67,»; o. 1?X llVf 8 ™). ~ 
Xastaiad: iajQaaeea gi»fc.~- Papier: gdblioh, stark, etwaa 
glfttl — Eiftbauu: Feppbd aiitLedcrr&oksii.-Titel f,l»: 

,.jKwM ,<y* l ff'*Li'i >j?"> ! O^L® j^ii qA £j t£^l&Jtj sjL*JI 

Anfang £ l 1 ': 
IjUi ^ t ^iXA« (_sSyM ^U?*i j?*^ ^ s <w,4l ,«X&it oKUU 

Scblues f. 42 e : ^1/ UJ$ IgJkxXe^ LAXS^ 

Ist FokUiGtaiUsg usid Sohluss VOSi We. 884, 
feu wolohes 68 eioh annsittelbar feneohlieset. 

SoiiSfii't «si«io!bc wie doxt (<roii f, 2? an). — Ab- 
Bohrlft vota J. 1202 GomSdS li (1816). 



Zu- 



9256. We. 778. 

40BL8™, 18-202. (2I 8 Axl6i 17X11*/* "). __ 
stt&tid: giemlieb lose -im Einbnsdj etvraa no&Miber, ©uob 
Sooltig (f. 9—18. 88—40). — Pepier: gelbliob, siemtioh 
stark, stw«* gktt, — liab&ud: Pappbd mii Lsderriiokon 
o.Ki«ppa, — Xitel fehlf,, dooh etebt &nf dsmYosderdeokali 

^bSjf «X?,j %lij g-UKJi^j iXk .Xji j^f H«*m( 
Von sudors grobar tutd groasar Hand steht f. 1 B ob«n: 



CI! 



rijjij ^uJi^ CJL >s^Jt> ^siJ.\ [;^ij 



nnd ebsaBO anf deaj Vorderdeokol. 



Asf!»ng i'. l b : fJCe*^ ju^'^I jsJJtj, ^^ 



jj-lsRJ! *>jj; IJoiJ Ul v,.*^ 



i»»Xfijg (^IM L^fci 



&Ji *^J 0*» As&}\ Ofc^jj .4jj., UiJ 

Forteeteaag der Gesohiohte dee Eeid el^^g^ 
(ia We. 776). Der Anschluss iet aiobt gam 
nnsoittdlbar, Weil bier die Brzttduag, wie Zeid 
d&KU-;kommt, von mm Beafl hilil deii Zebnien 
*u f terJaagen.. «ad 'deahsdb an «ie su schreibsn, 
feldt, 8. be! We. 843, 



Zeid el'ag&ag bat also an die BenQ bilfil 
einen Brief gescbrieben, in welehem er von ihnen 
die Zahlung deB Zebnien verlangt und sohiokt 
diesen Brief durch wL^uJI ab an Sutyso Hasan. 
Der best ihn und steokt ibn in die Tasobe mit 
verdiieBsliober Miene. Aba zeid fragt naoh dem 
Qrunde, Hasan will niobt mit der Sprache her- 
aue : man sagt niobt Alles, was man weiBe, ant- 
wortet er. Hast du den Brief von der Vorder- 
seite geleson, bo habe ioh es von der Hinter- 
seite getban. Wie sollte Zeid gegen une wol 
Reiter aussohiokeu, die une uberlegen waren? 
Im Gegentbeil! Gieb ihm eine grobeAntwort! — 
Ioh werde es dooh in Gate versuohen. — Damit 
bin ioh nicbt einverstanden, sagt Aba zeid, und 
eobreibt auf seinen Brief eine schneidigeAntwort. 
In Folge dessen kuudigt Zeid Krieg an. Er 
stieht mit 14 Stammen aus und kommt nach 
s>jl\ i^^lj 5 Hasan lasst die groese Lirmtrom- 
mel ( f ,^a$\ J^fc), die 8 Tagereisen weit zu 
hSrcn ist, sohlagen und versammelt94:OOOMann, 
mit denen er jenem entgegen ziebt. Zeid maobt 
den Seinigeu bekannt, daes er den Kampf durch 
einen Zweikampf mit Hasan erdfihen werde und 
daes vorher Keiner kampfen dfirfe. > Der Zwei- 
kampf fallt ungltloklicb aus, bo daes Hasan flieht, 
auch der Kampf seines Heeres endet mit Nieder- 
lage und Fluoht; Aba zeid wird gefangen ge- 
nominen, die Heerden werden den Besiegten 
abgenommen. Da kommt w^s&l j^Sae , Hasan's 
Tocbter, zu Zeid und sagt zu ihm: du bist 
dooh niobt so edel wie der Diohter o.3vss* dieb 
sobiidert, und tragt ihm dessen Lobgedioht vor. 
In Fobje dessen erh&lt eie von ihm die Rflck- 
gabe der sammtliohen Beute. Den Aba zeid 
abor behalt er suruok und will er todten lassen, 
urn den Tod seiner Brflder q^IjiA und .Uoi und 
der ttbrigen damale gefallenen Stammgeposeen 
zu raohen. Da erzahlt ihm sein Wezlr Ga'far: 
dass eine Sohaar der Benfl hilal in seiner Ab- . 
wesenheit in eein Land eingefallen und 40 Emlre 
und Aufseher und Viele ausserdem ersohlagen 
haben. Nun will er erst recht den Aba seid 
binriohten und lasst ihn sohon zum Kopfen 
niederknieen; da kommt o^&wJI |.t aus dem Zelt, 
deokt ihren Aermel fiber eeinen KopC und thut 
Furbitte fur ihn. Zeid weist sie zurDck; da 
wendet sie eioh an ihren Vater Fadil, der ibr 
Beistand vereprioht und fohrt denselben — der 
seit dem Tage, dass seine beiden Sonne von 
Aba geld getddtet worden^ blind ist — su Aba 
zsid. Mt legt seine Hand, auf dea Kopf de#- 



No. 9256. 



GROSSE ROMANE. 



selben und sagt: du sollst mit beiler Haut davon 
kommen 1 Abtt zeid bewahrt eeinen starren Sinn 
und droht, wenn er los komme, den Zeid ebeneo 
gut zu Wdten, wie frQher die 2 Brttder und 
die 80 Emire; er furchte nicht den Tod, sondern 
Schande. Meinst du, ich solle dioh ohneWeite- 
res freilassen, fragt Zeid, da du noob fur den 
Tod der 80 zu haften bast? sterben musst du, 
es sei denn, dass du in Anepruch nimmst das 
Gastrecht und um Nachsioht bittest. — Meines- 
gleiehen thut das nicht, versetzt Abu zeid; was 
wurden sie in meinem Stamme von memer 
Selbstdemuthigung sagenl — Ich kenne deinen 
Starrsinn und dass du nicht bitten wttrdest, sagt 
Zeid: ich will dich auch nicht t6dten, aber 
kaufe dich von mir los. — Gut, sagt er, so 
sollst du Geld und Gut haben, so viel du willst 
zur Entschadigung fur jene 80. — Ich will 
von dir weder Geld noch Gut, aber verpflichte 
dich, mir bei Gelegenheit einen Tag zu widmen. 

— Nicht einen Tag, sagt Aba zeid, nicht ein- 
mal eine Viertelstunde. — Ich bitte dich, thu 
es, damit es bei den Arabern heisse: sein Edel- 
sinn kam dem des andern gleich. — O Zeid, 
dieser dein Tag liegt schwerer auf mir als die 
tiefstgewurzelten Berge, aber ich will dir den 
Gefallen thun und mich dazu verpflichten. — 
Nun erhalt Aba zeid seine schrifUicbe und form- 
liche Freilassnng, wird hoohgeehrt, bleibt voile 
3 Tage und begiebt sich dann zu den Seinen 
zurftck. Am 3. Tage seiner Reise trifft er einen 
Kameelhfiter der Bena hilal und spricht mit 
ihm fiber den Stamm und tragt ihm auf, die 
Nachricht zu flberbringen, dass Zeid den Aba 
zeid freigelassen habe; du erhftltst vielleioht von 
Hasan guten Botenlohn, fugt er hinzu. — Ich 
bedanke mich, ich habe gar keine Lust dazu. 

— Wie so? — Das haben schon 20 gemeldet 
und kein Einziger hat die Wahrheit gesagt, alle 
erwiesen sich als Lugner und wurden daher 
gekSpft; du wflrdest mich also bloss in den Tod 
scbicken. — Wenn du das ftlrchtest, sieh, ich 
bin Aba zeid, nun geh und melde es getrostl — 
Wenn du's auch bist, ich gehe nicht; geh docb 
selbst hin, ich habe kein Verlangen danacb. — 
Darauf prttgelt Aba zeid ihn ohnmfichtig: das 
bilft und auf die Drohung: wenn du meine 
Botschaft nicht ausrichtest, haue ich dich todt, 
reitet er nun fort, um Hasan zu benaohrichtigen. 
Er uberlegt: melde ich es Hasan, so bringt er 
mich um; melde ich es nicht, so bringt mich 
Aba zeid um. Da kommt er auf den Einfall, 



es der u. (Toohter des Aba aeid) su Lsriefatesj., 
die kann es dann ja deta Ha»fen mittheUen. So 
geschieht es und Rajja hegrtet aiabftld ifarau 
Vater. Du bist wol eatflohea? fragt sie. — Nein, 
ich bin freigelassen, aber iofa bk ihffis „&iaeaT«g 
der Araber" schuldig (wyJ* pl^o^f^" q>rf^ 5 )< 
Das war nioht Reoht, sagt sie, und wendet sisis 
unmuthig ab. — Wean das Mldobea so darfibsr 
denkt, wie werden erst die If toner dies© %'er- 
pflichtung ansehenS eagt er; mir bleibt aichte 
fibrig als zu den Bena 'oqeil zurttckiiHkehren raid 
mich tddten zu lassen. — So weadefc er dents 
sein Pferd .zur Rflokkebr um, in dem Aug«n- 
Mick, als Hasan und ftejj&b neb&t_denUehrigen 
kommen. Beide smd, %h sie die V'erpMohteig 
erfahren, sehr verietzt und wenden sieh uomuthig 
von ihm ab; nur der Qadl Bodeir spricht ihm 
einigen Trost zu. — Abfi zeid weint; bei dei- 
Bentt hilal kann ich nicht fsraer bleibsn, eagt 
er, und befiehlt den Bena ^^b^S aufisnbrsoheB. 
Als dies der Qadt wahraimmt, gefct or su Haeaa 
und sagt: Abu zeid will fort; suit seiner HftMe 
kSnnenwir nicht mit den Bena 'oqeil fertigwerdea, 
wie soil es aber werden, wenn er ibnon baistebt? 

In Folge dessen begiebt moh Hasan ?m thui 

und besftnftigt ihn, niinnit iha auch out in eein 
Zelt; seine Leute siteea wieder von ihren Pfsrdsu 
ab. Aber bei Aba zeid »te»gt docb der Zora 
auf: um ihn auf andcre Gedanken zu hriugeu, 
reitet Hasan mit ibsn und t>ajjfeb uud Bodesr 
auf Jagd. Sie trefen isa pliaJt ^t s eia Bedrf 
Rehe; Hasan lasst auf sie geineo Palken, *Lz> 
mit N amen, los, da es aber.trfibes und stteni- 
sohes Wetter ist, niegt dieser ir/o und gekfc 
verloren. Darfiber isfc der Kwnig eehr verdrieas- 
lich ; der Emir Mani' erbietet sicb, mit ekigeti 
Freunden ihn ausfindig au machen und wieder 
zu bringen. In der That macbon jene eieh auf' 
denWeg, ebeneo auch begiebt sich "Osm, del 
Bruder Hasans, mit einer Eeitefschaar auf die 
Suche. — Zeid el'aggag bat, nach eeiaek- Rf«ck» 
kehr von der Begleitung des Abfi zeisf, 6eiBsu 
Ohm 0^*j* kommen l&man, um ihn dafer ssir 
Verantwortung zu ziehon, dass er ihm nicbt in 
semen Kampfeu gegen die Beat* bilBi Lfiig*- 
standen hat. In der Tbst haut er Ihm deal 
Kopf ab, seinem Sobn aber, Nasiesis ^%iv, 
gagt er eeinen Schute zu, IHessr bat eina eebt 
schone Tochter, R*usb genaani; Zaid bsgahvi sie 
zurFrau, jedoch ikr Vater eebllgt es ab, (nrobist 
aber, dass e? ibn Iddtejj »wid eobife Tncbt©? esit 
Gewalt slob imeigcf.a w«rde. Mi hiorStfe wh 



238 



GBOSSE ROMANE. 



No. 9256. 



mit den Seimgen und sie beschliessen, zu den 
Benu hilsl auszuwandern, damit er die Toohter 

n *, K6nig Ha8an zur Fr »" gebe. In 
aolbiger Nacht noch brechen ale auf und kom- 
men zu dem f U^\ ^ frQil Mo Da 

Betet mch der verlorene Vogel Haaana auf die 
oanfte der Na' 18a , sie greifl, ihn und nimmt ihn 
zu sioh m die S&nfte. 'Omar, des K6nigs Bruder, 
kommt mit Beinen Begleitern des Weges, er- 
abrt, wem die Sanften gehQren, begirt den 
Daliqan, erfabrt von diesem, daas seine Tochter 
mnan Vogel gegriffen, und bittet diese, ihm den- 
selben *n aMgen, ob es der von ihm gesuchte 
so:? S.e findet Defalk* an ihm, und um die 
faaohe hmzuz.ehen, sagt eie: nicht zeigen will 
icb ihn dir, sondern beschreiben. Aus ihren 
Venjen ers.eht er dass e 8 Hasans Vogel ist, 
erhalt ,hn und kehxt in Begleitung des Daliqan 
zu den Bona fold zllrUck . £ a8aQ ^ ^^ 

W.cdererlanguDg des Palken hocberfreut und 
bswil igt Omars Bitte, ihm zum Lohn dafur 
(he Kftise «u geben; wenn der Monat Cafar 
vorbei, eoUe er sie heirathon. _ Der Ruf ihrer 
oohonheit verbreitet eicb indessen; Keiner ale 
der K6nig »t ihrer werth, aagt man. Daijab 
aber niemt er 8 ei dazu berechtigter ale die 
Andcm , mdessen dem Konige wolle er nach- 
etehea. So macht er diesem Vorwtlrfe, dase er 
Bieeeinetn Binder zugesagt habe, das pa 88e 
aucb dem Daliqan nicht. - Haaan erwidert: 
ich babe demer Schweeter *H,\jJ\ zugesagt, neben 
ihr kerne Frau zu uehmen. - I ch werde sic 
daruber beruhigen, sagt Dajjab. _ Wenn oie 
emwdligt, nehme ich jene zur Frau. — Nun 
fl l J e " er W7 zu L , eeiner Schweater mit gezttcktern 
Sohwert . Wahle, sagt er, zwischen einer Neben- 
ftrau fur den Konig und dem Tode. Mit Wider- 
atrebenziehtsiejenesvor. Nun berichtet Daijab 
dem Hasan, 8e inc Prau sei sehr bose, dass er 
die Na we n.cbt freien wolle, und habe vor, zu 
ihrom Vater zurQckzukebren. Hasan wundert 
mch: dieFrauen mogen docb sonst nicht gem 
die Nebenfrauen ihre 8 Mannes! Auf aeinen 
Wunech eieht Ennafile die Fremde an, sie ge- 
ft It ihr und sie rath ihm, 8 ie zu sich zu nehmen. 
Allein Hasan hat doch Bedenken, dass er da- 
durch oich mit Zeidftn und Abo zeid verfeinden 
W6r . -k .. U ° tereie g k <&» weiese Blatt Papier, 
sagt B a< nab so werde ich e 8 ecbon machen 
ehe du dich vereiehst, hast du die Enna'ise im 
Hause Darouf scbreibt Dajjab an dieEmtre: 
ub iiaien jsu&. iet eine Karawane und 7 SchiSe; 



geht nin und treibt den Zoll ein: die Einnahme 
soil zur Ausateuer der Hoohzeit 'Omar's mil 
Enna'ise dienen. - Dem Aba zeid kam der 
Brief bedenklich vor, die fibrigen aber meinten, 
wenn Hasan nicht urn den Inhalt gewuest bfitte, 
so wOrde er sein Siegel nicht unter die Sohrift 
des Dajjftb gesetzt haben. Sie reiten also nach 
demHafenplatz ab. Inzwisoben veranlasst Dajjgb 
den Haaan, die Enna'ise zu sehen und alsbald 
sich im Hauae dea Vaters mit ihr zu verbinden. 
— Ale jene an den Ort ankommen, finden eie 
keme Karawane vor. Dae iet eine List von 
Dajtjab, sagt Aba zeid; er hat una entfernen 
wollen, um Hasan mit der Ennft'iae zu ver- 
mfihlen; sobneU zurflck, um zu sehen, wie die 
Sacbe steht! _ Als sie nun das Geschehene 
erfahren, gerathen sie in Zorn und beschliessen 
Zfichbgung. Es kommt im o*^^ zwischen 
den beiden Parteien zum Kampf; a^f einer Seite 
die Emlre Aba zeid, Zeidftn und Masft mit den 
Brfldern des Kfinigs, dem 'Omar, 'Ammar und 
Amir, auf der anderen Seite , V >o* ^Ul und 
Qadl Bodeir nebst Konig Hasan unf Daijab 
und deren Anhang. Im Zweikampf atdsat Zeidan 
seinem Bruder Dajjab seine Lanze durch's Visir 
so dasa die Spitze 2 ZoU aus seinem Hinterkopf 
hervorateht. Ala er ihm den Garaus machen 
will, kommt seine Sohwester Ennafile (Hasan's 
Frau) und erwirkt durch ihre Fursprache, dass 
er ihn am Leben Ifisst: man bringt ihn vom 
bchlachtfelde weg zu seinen Leuten. Im Kampf 
zwischen Hasan und Aba zeid haut dieeer dem 
Fferde des Konigs den Hala durch, so dass es 
mit dem Reiter zu Boden f&llt. Darauf begiebt 
er sich zu seinen Leuten, don Bene ,.,&»J| 
und bricht vom Kampfplatz aus nach dem Ge- 
biet von Mekka auf. Hasan aber geht nach 
Hause, legt seine Rastung ab und beancht den 
Dajjab, der vor Sohmerzen nicht eitzen kann. 
Man tragt ihn in den Dlwan und berftth, was 
mit Aba zeid zu thun sei. Das einzige Mittel 
aei, des Zeid el'aggftg's Vermittlung zu erbitten: 
dieser Meinung aind Alle und Hasan, obwol er 
emwirft, dass er nach der Tddtung seiner Bruder 
und Vornehmen kaum wagen dttrfe, sich ihm 
zu nahen, rSumt docb ein, dasa er hochherzig 
eei und daas ohne diesen Verauch Aba zeid 
me wieder mit den Bena hilsl in Einvernehmen 
kommen werde. Er bricht also am folgenden 
Tap nut 1000 Reitern zu den Benfi 'oqeil auf 
und lasst sich durch seinen Diener . S .U» bei 
ihm melden. Er ist grade auf Jagd; man meldet 



No. .9256. 



GROSS! ROMAN!. 



239 



aber die Ankunft dee Boten der LjjS (mit der 
Kunje <^&mi\ *V), der Frau des Ednigs, and eie 
erf&hrt den Inhalt seiner Botechaft. Sofort lasst 
eie einen Palast zur Aufnahme der G&ste koat- 
bsr einrichten und die Ankommenden steigen 
ab, wegen ihrer Blutthat nod deren Folgen in 
nicht geringer Angst. Da die Eonigin diese 
Bekiemmung ihrer G&ste voraussetzt, lasst sie 
ihnen sagen, getrosten Muthes zu sein. Dies 
wirkt, so dass Einer von seinem Gefolge an6- 
reitet, urn sein Pferd an dem Teioh des BuiFels 
((j^oL^I j^Xe) zu tranken, aber von (C^UUt, 
demVerwandten eines derErschlagenen, erkannt, 
aeine Kfihnheit fast mit dem Leben bezablt hatte, 
wenn nicht die KSnigin vermittelt hatte. Da 
der E5nig auch am Abend nicht zorttokkommt, 
ocbickt seine Frau am folgenden Tage ihm die 
Nachricbtvon der Ankunft der Fremden. Sofort 
kehrt er zuruok, findet aber Hasan und seine 
Begleiter nocb im Schlafe. Dann erkundigt er 
sich bei der Ednigin, ob sie auch eine in alien 
Stucken angemeBsene Aufnahme gefunden batten, 
ordnet Festmakle an und lasst das grosse Ge- 
rath (?uA***-sJt), das man mit S Stricken zu 
zieben puegte, anfullen. Aledann lasst er dem 
Elqadiri die Rechte abhauen und oben an das 
Ger&th nageln, dann mit einem Tnche zudeoken. 
Dies lasst er dann zum Palast, wo Hasan wohnt, 
bringen, geht aber selbst vorauf und begrusst 
berzlich seinen Gast. Als dieser das Tuch von 
dem Gerath abdeokt und die Hand daran ge- 
nagelt sieht, firagt er, was dies zu bedeuten 
babe? Dies ist, sagt der Eonig, die Hand meines 
Vetters; er hatte das Leben eines deiner Ge- 
fahrten bedrobt. — Darauf erkundigt er sich, 
wie es den Emiren und den Bena hilsl uber- 
haupt gehe. Wahrend ihrer Unterhaltung und 
des Mahles ubergiebt ein Diener einen Brief in 
Versen von Hasans Tochter <-*A^ jl?^ 3 ® an ^ e *^ 
und desgleiohen einen von &uhdi an denselben, 
in welobem sie urn freundliche Aufnahme Hasans 
bitten. Nun scbreibt Zeid an Aba zeid einen 
Einladungsbrief und beauftragt seinen Diener 
jyl^&, sofort sich in das Gebiet des UL^&Jt JoJ 
^Ji&> qj! zu begeben und den Brief an Abu zeid 
mx besteMen. Dies gesohieht, freundliche Ant- 
wort erfolgt und am 5. Tage triffi; Aba zeid 
bei ihnen ein, wird festlioh bewirthet, und Alle 
begeben sich alsdann mit Hasan zu den Bena 
hilll, wo die Freude fiber die AussShnung gross 
ist, und gleiohfalls etattliche Bewirthung erfolgt, 
bei welcher dieGedichte der Q»yi 3Us>, Tochter 



des Aba zeid, und der S^UI, Tochter des Qadi 
Bodeir, die frohe Stimmung steigern. Vpr seiner 
Rackkehr bieten dem Zeid dieEmlre ihreToohter 
und ihr YermSgen als Geschenk an, er mdge 
darunter seine Wahl treffen. Er wfihlt die El- 
m&ria , man sohmuckt ihre Sfinfle , etattet sie 
aufs Reichste aus und giebt ihnen noch Geleite 
eine lange Strecke Weges. — Auch zwisohen 
Dajj&b und seinem Bruder wird eine Versdhnung 
be wirkt; und als Dajjab den Yerlnst seines 
Panzers, jtj&l? bedauert, sohenkt ihm Hasan 
den seinigen ((j^i'^t ^^XJI). Beide Bruder 
umarmen sich und besiegeln mit einem Kuss 
ihren Vertrag"; und Hasan und sein Bruder 
'Omar vertragen sich gleiohfalls. 

F. 30 b ff. Anfang: U*j ^Jt ^>- U gs*l 

AlsEfinig Zeid el'aggag ben fadil imVoll- 
besitz seiner Macht war, befiel ihn der Aussatz 
(<fJ.|i|l *■!>*) und Eeiner konnte ihm helfen. Drei 
seiner Frauen kehrten zu den Ihrigen zuruok, 
nur die 4. blieb mit Toohter und Sohn (Namena 
Fadil) bei ihm. Sein Vetter aJL» versah an seiner 
Statt die Regierungsgeschane; seine Schmerzen 
nahmen allmalig zu, Niemand konnte seiner 
Ausdunstungen wegen es in seiner Nahe aus- 
halten. So braohte or einsam ein voiles Jahr 
zu, magerte immer mebr ab, wurde immer ver- 
zagter und erging sich in Elagen uber seine 
Leiden, Gott um Erleiohterung derselben an- 
flebend. Seine beiden Kinder stimmen in seine 
Elagen ein, gedenken ibres frtiberes GlAckes 
und Wohlstandes und bitten Gott um Beistand. 
Er 'besohliesst nun, mit ihnen zu fruheren 
Freunden zu reisen, vielleiobt dass er dort Auf- 
nahme und Heilung finde. ZunSohst begiebt er 
sich, auf ein Eameel gepaokt und festgeschnurt, 
zu dem Emir JJL&», der ihm von fruher her 
Wohlthaten zu danken hat; er wird dort ab- 
gewiesen. Ebenso weist der Emir ^Lu» ihn ab ; 
so uberall abgewiesen, kommt er zu denKameel- 
hurden BedrSn's. Die Hirten lassen ihre Zelte 
und zieben erne halbe Tagereise weiter, und als 
Bedran naoh dem Grande fragt, hdrt er, es sei 
dort ein Fremder abgestiegen, mit einem Ge- 
stank, der selbst die Vdgel verscbeuche. Da 
schickt er seinen Diener, Namens »**S, ab, eioh 
zu erkundigen; derselbe Mit ohnmaohtig in 
Folge des Aasgestankes bin. Darauf erzabit 
ihm der Eranke seine Leiden, aohreibt sie auf 



240 



GROSSE ROMANS. 



No.9256. 9S6T 



und giebt ibm den Brief mit aa Bedran. Dieser 
feierte grade ein Feat und fordert seine Glste 
auf, mit ihm zu kommen, um den Zeid zn be- 
grfissen. Dies geschieht, und als «r nun tor 
ihm selbst seme Verlassenheit von aUer Welt 
erfahren hat, bietet er ihm bei sich Obdaoh 
und Au&ahme and mdglicbste Bequemlichkeit 
an und sucht ihm Troet und Hoffnung zuzu- 
spreohen. Darauf nimmt er ihn und die Seinigen 
bei eich auf und Hnsn, die Tochter 'Ammar's, 
hebst ihn willkommen, verspricht ihm Pflege 
und dass seine Kinder ihr wie Geschwister sein 
sollen und dass sie alle Aerzte wegen seiner 
Heilung befragen wolie. — Als nun auch Konig 
Hasan von seiner Krankheit erfuhr, kam er 
nebst Aba zeid, Dajjab und dem Qadl Bodeir 
ihn zu besuoben, was ihn sehr erfreute; er 
bietet ihm Aufenthalt bei eich an, ja er ist 
bereit, ihm sein halbes Reich zu geben und 
wunsebt ihm 1000 Lebensjahre und daruber. 
Abfl zeid giebt ibm ein Mittel an, Dajjab eprioht 
Trost zu, uad auch der Q&dl redet trostliche 
Worte. Darauf kehren sie wieder heim, be- 
suchen ihn aber noch oft, und Bedran befragt 
alle Aerzte, doch keiner weiss ein Mittel ; aber 
alle sagen: nur der Arzt y^s* kann ihm nelfen. 
Diesen lasst Bedran holen und zeigt ihm den 
Eranken mit eeinen Geschwflren und den Wur- 
mern darin, und verheisst bohen Lobn. Er 
schl&gt sein Arztbuch auf und findet, dass ihm 
nur das Fleisch einee gar gekochten kleinen 
Erstlings-Kindes helfen konne. Darauf befiehlt 
Bedran seinem Diener Qoubor, er solle eeinen 
jungsten Sohn schlathten * und dem Kdnige ge- 
kocht vorsetzen ; aber statt dessen versteckt der 
treue Diener den Sobn seines Herrn in seinem 
Hause, schlachtet seinen eigenen und setzt ihn 
gekocbt dem Kranken vor. Dieser isst davon 
so viel, dass ihm scbliesslicb ubel wird, alles 
sioh ihm im Leibe umkehrt und er obnmaohtig 
hinfallt. Nach 4 Tagen aber f&ngt er an, eich 
zu erholen, seine Wunden schliessen sich all- 
malig, seine Schmerzen h6ren auf. Bedran be- 
sucht ihn und erkundigt sich nach seinem Be- 
finden. Ich halte dich fur wahrhaft, sagt Zeid 
zu ihm. — Wozu sagst du das? — Du hast 
mir das gekochte Fleisch eines Sklaven vorge- 
setzt, um mich zu tSdten: ich vermuthe, du bist 
meiner uberdrttseig: jag mich lieber weg, aber 
behandle mich nicht so ! Als Bedran ihm aber 
den Sachverhalt erz&hlt, dankt er ihm fur oeine 
Gute. Nun stellt sich heraus, dass nioht der 



Sohn Bedrln's geschl&chtet ist, soudera der 
Sklavensohn; der Vater lisst den Sohn holes 
und er eowol als die Matter sind bocherfreut, 
ihn wiederzusehen; Bedrfin dankt dem Qonbor 
und dessen Fran durch Umarmung. Zeid ist 
naoh Yerlauf von 40 Tagen gams gesund; Ktaig 
Hasan und seine Haupt-Emlre kommen zu seiner 
Begrnesung. Zeid bleibt bei Bedran nooho Jahro, 
dann bittet er um Erlaubnies, in sein Laad 
zuruokzukehren, und beharrt, trotz der Aufibrde- 
rung zu bleiben, bei seinem Vorhaben; er wird 
mit Rossen und S&nften reiohlich auBgestattet 
und bei seiner Abreise von Bedran nooh eineo 
halben Tag begleitei Unterwegs gerathea sie 
in Zank: Zeid mil nicht anerkennen, dass Bedrta 
mehr an ihm gethan hat, als er von fruher her 
scbuldig gewesen sei zu thun. Gut, sagt Bedrta, 
lessen wir den Qadl Bodeir entscheiden; bast 
du noch Anspruohe an -mich, so will ioh sie 
befriedigen; so thn auch dnl Nun kehren sie 
zu Bodeir um; die Bend hilal sind eretaont 
uod wissen nioht, was sie wollen. Der Qadl 
giebt den Besoheid; wenn du willst, zftrne und 
wenn du willst, vertrage dich mit Zeid ; er bat 
zueret Gate und Grossmuth an dir geubt dud 
hat so Vorrecht. Darauf stiften die Benfl hilal 
ewischen Beiden Frieden, ihr Einvernehmen ist 
wiederhergestellt, sie nehmen Abschied von ein- 
ander, Zeid el'aggag reist heim und die Benfi 
hilal bleiben zu Hause in Ruhe und Frieden 
bis an ihr Ende. 

Schluss f.40 b : iJb^t J*-., U*Jf o^, J^, 

Sohrift: gross, krSftig, gef&llig, gleiehmfissig, rood- 
los. — Abschrift o. im lm*. 

9257. We. 848. 

86 Bl. 4* 18-20 Z. (22»/» X 16; 18-19 X 18-18-). 
Zestaad: riemlioh lose im Emband, osnaber. — Papier: 
gelblioh, siemlioh stark, wenig glatt — Einband: Papp- 
band mit Lederrfioken. — Titel f. 1*: 

Ojj j>\ jijH] HjmA} _.Ls5j| \Xm q|^ l*X* 

Anfang f. 2»: fLi\ a)JUf 0u»>>' f^Jf J-^1 
^ Lis LJ UuS fk^\ s HiUJI feJLc f-dJI yjj 
tPfi J*"i o]/^ c^' «Li*>j U5 (j^alt Ltofel »L^Jt 

= We. 778. Der Anschluss an das Vorfcer- 
hergehende, der in We. 778 fehlt, steht bier 
f. 2% Z. 4—14. 



No. 9257—9259. 



GROSSE ROMANS. 



241 



Konig Zeid el'agg&g hat, naoh seiner Ruck- 
kehr von der Begleitung Bedr&nB, eine unruhige 
Naoht; er denkt an atie Unbilden, die ihm von 
4v den Benfl hil&l widerfahren sind und befiragt 
am folgenden Morgen in der Rathsversammlung 
eeine Grossen, was zu than sei? — Zu befehlen 
ist deine Sache, vereetzen sie; die unsere ist 
dir zu gehorchen. Da schreibt er denn einen 
groben Brief an Hasan und Aba zeid, in welohem 
er den Zehnten an Geld, ferner Kameele und 
Jungfrauen verlangt, wo nicht, ihnen Krieg an- 
kundigt. Diesen Brief eohickt er ab u. s. w. 

Der 1 .Theil dieses Bandes sohliesst f.28',Z.l 1 . 

Der 2. Theil (die Krankheit des Zeid el- 
'aggag und seine Authahme bei BedrRn) beginnt 
f. 28% Z. 12 so: s ts5J! o^j ^ |r?" u tH 

^Jl gJUJt *Uj ^Jbu «JLJi »^b 
Schluss f. 36":' ; U>Jt 5 .**e>. ^\ ^ s i Jit> 

Jkj: tXaS* . . • *JL* JJ' -Jawtoj *^**j L*j • • • (JLw 

Sohrift: gross, dick, weit, deatlioh, vooallos. — Ab- 
^ ecLrift c ""Viwi- 

9258. We. 785. 

14 Bl. 4 to , 16-17 Z. (22 1 /»X16; 17Vs X 13 6,B ). - 
Zuet&nd: ziamlioh gut. — Papier: gelblioh, ziemlioh 
stark, etwas glatt. — Bin ban a: Pappband mit Leder- 
raokeD. — Titel f. 1": +Z'±$ 5 ^\ ^fixf tiX0> 

Anfang f. 2*: *£s»-5$ «***? (*!*' *AJIj cs^®* 
^ „Ls5Jt \Xty «J JUb y >-e j**t tf wt . . . 

= We. 778, f. 30", Z. 8 bis f.40 b (Ende). 
Schluss f. 14 b ebenso. 

Schrift: gross, wait, etwas rundlioh, vocalloB. — 
Absohrift c. "^/isti. 

9259. We. 779. 

39 Bl. 4* 16— 21 Z. (28Xl6»/a; c. 18 X 12>/» om ). — 

Zastand: ziemlioh lose im Einband, besonders zu Anfang; 

nicht vSllig sanber. — Papier: gelblioh, ziemlioh stark, etwas 

^ glatt. — Einband: Pappbd mit Lederriioken. — Titel f.l*: 

Anfang: iPjl^Mj w^aJt ^ ( _ ff <*" i£»!^ J13 

yaaJi v^Lwj qWI! ^JlXS ^ qK' *ii . . . U^btiil »i*-p^S 
HAKDSOHRirrEN D. K. BIBL. XX. 



Ueber die Benu 'odra, deren Wohnsitge 
zwischen den Bergen Aga und Selm& wares, 
herrschte vordem derEmlr Bekr: der hatte 
2 S6bne, 'Alqam und 'Amir; er war wohlh&beod 
und hatte einen Trupp von 800 Reitern. Er 
verbeirathete seine beiden S6bne an demeelben 
Tage, und es ging ihnen gut, aber sie batten 
einen Peind Namens (jsoUb qJ y»l^, der gehSrte 
zu den Benfl mafizum und war tvrannisoh and 
b5sartig. Ak er von ihrem Wohktand h6rte, 
Qberfiel er sie mit 400 Reitern, denen er Tapfer- 
keit und Vorsioht eingeBoherft; darunter war 
auoh sein Vetter Soijan ben sellm, der mit 
seinem Muth und seiner Tapferkeit prahlte. 
Sie nahmen also die Heerden und trieben sie 
fort; die Hirten kommen sohreiend und melden 
es dem Bekr; sofort macht er eich an die Ver- 
folgung der Peinde. In dem Kampfe, dor sieh 
entspinnt, fallt Sofjan von der Hand Bekr'sj 
Jfisir aber wirft den Bekr vom Pferde und 
todtet ihn, 'Alqam haut auf Jasir ein, trifft 
den Nacken seines Pferdes, so dass es mit 
seinem Reiter niedersturzt; ein GedrSnge der 
Kampfer entsteht urn diesen, sohwerverwundet 
entkommt er zu den Seinigen, und muss ihnen 
den Verlauf des Eampfes erz'fthlen, in welohem 
sie den Kflrzern gezogen haben. Ein Vetter 
von ihm, Namens ^Li ^ Uujb, auch einer yon 
den Bena mafizum und Emir aber 1 500 Reiter r 
hort den Berioht, gerath tlber den Tod des 
Sofjan in grossen Zorn und fordert zur Rache 
far denselben auf. Sie unternehmen einen neuen 
Zug, deBsen Zweck besonders Erbeutung sohSner 
Madchen der Bena 'odra ist. DieBe aber hatten 
einen Kundsohafter Namens &\j* bei den Mafi- 
zflmiten, der ihnen sofort Nachricht giebt. Bei 
der Berathung, wsb zu thun sei, empfehlen 
Einige zu kfimpfen, Andere zu fliehen; 'Amir 
aber rath, die H&lfe der Benfl hil&l zu erbitten: 
nur sie kSnnten sie vor den Feinden schirmen. 
Demgema88 breohen sie zu ihnen auf; allein 
die Benfl mahzflm verfolgen sie; jene halten 
ihren Marsoh an, ein Kampf entBpinnt sioh, mit 
geringen Verlusten auf beiden Seiten. Die 
Peinde Ziehen ab, 'Alqam aber und die Seinigen 
setzen ihren Marsch fort und 'Amir reitet vor- 
auf mit 4 Begleitern, um die Benfl hil&l zu 
bitten, ihnen sohleunigstHulfe zu Benden. Sie be- 
gegnen unterwegs einem Haufen von 200 Reitern, 
die auf Jagd ziehen; an ihrer Spitze Abfl zeid, 
Zeidan ben ganim und ^o ben malik und 
Sa'ld ben sa'd, >>l*X|Jj, Sa'd ben mon'im und 

31 



242 



GROSSE ROMANE. 



No. 9259. 



jste, Emir fiammsd elbek&rl. Sie stellen dera 
Aba zeid ihre Lage vor und bitten nm Bei- 
8tand, welcher ibnen 6ofort zugesagt wird. 
'Alqam indessen bemerkt am folgenden Tage, 
dass sie verfolgt werden; er scbiokt die Frauen 
unter Bedeckung von 100 Mann vorauf und 
wendet sich mit den Uebrigen, darunter sein 
Yetter Sa'd ben nialik, gegen die Feinde. Sa'd 
todtet im Einzelkampfe 4 feindliche Reiter, da 
8tellt sich ihm zornentbrannt <JyJb entgegen; 
er ffellt mit seinem niedergehauenen Pferde, die 
Seinigen kommen ibm zu Hfilfe und entziehen 
ihn dem Tode; Sa'd aber erhfilt 2 grosse Wunden. 
'Alqam k&mpft tapfer, sieht aber, dass ein Theil 
der Feinde sicb auf die Frauens&nften stflrzen 
und 40 davon entfahren. Wfibrend sie um 
diese kSmpfen, kommt Aba zeid mit seiner 
Schaar: da werfen die Feinde ihre Waflen hin, 
springen von ihren Pferden und ergeben sich. 
Diese schickt er fort, den Ihrigen Gnade an- 
znzeigen, 'Alqam aber und seine AngehSrigen 
nimmt er mit sich. Einen Monat bleiben sie 
bei ihm als Gaste, dann 3 Tage bei Zeidan. 
Dort gebfiren die Frauen 'Alqam's und 'Amir's 
am selben Tage, jene einen Jungen, diese ein 
Madchen : diese wird LJLd* genannt, jener ofcp 
^.Iqam blieb bei Abu zeid 3 Jabre, bei ihm, 
Dajj&b und Haaan wohlangeschrieben. Abu 
zeid hatte den Jungen sehr lieb und machte 
es mit den Vatern aus, dass er dereinst die 
L^> heirathen solle. Dann beschlieset 'Alqam 
mit den Seinigen in die Heimat zuruckzukebren. 
Aba zeid giebt dem Knaben ein silbernes Amulet, 
das soil er am Vorderarm (.xij) tragen, bis 
er selbst einen Sohn erh&lt, der es dann wieder 
tragen soil: und 'Alqam Bchwort, er werde es 
ihm nie abnehmen. — In der Heimat waohsen 
die beiden Kinder heran; 12 Jahre alt verliert 
Negd seinen Vater; dieser vermacht die Hfilfte 
Beines Vermogens seinem Bruder und giebt die 
Kameele als Brautgabe fur L*,^ und schftrft 
jenem noch ein, des an Abu zeid gegebenen 
Yersprechens, beide Kinder mit einander zu 
verheirathen, eingedenk zu sein: was derselbe 
auch verspricht. — Nach 'Alqams Bestattung 
und den Trauerfeierlichkeiten nimmt 'Amir den 
Negd und seine Mutter zu sich und eie bleiben 
dort etwa 7 Monate. Da reitet er einst auf 
Jagd und ISsst den Negd in dem far Gaste 
bestimmten Hause zturuck. Nach 3 Tagen 
kommen 3 Spielleute an und finden feeundliche 
Aufhahme. Auf Wunsch trfigt Sellm, der altesfce 



dereelben, ein Lied vor zum Ruhme der Frai- 
gebigkeit 'Amirs und bittet d&rin, auch ihrer 
zu gedenken. Negd schenkt ihm 100 Kameele, 
200 Pferde, Goldstucke und Kleider und Kneohte 
und Mfigde: er und sein Genosse JJi\j bodanken 
sich, aber der 3., Namens gJUU, der mit jenea 
nioht theilen will, singt nun dae Lob Negd'e 
und wunsoht ihm Gluok. Hocherfreut beschenkt 
Negd ihn noch reiohlioher, eo dass ihm nichts 
verblieb els ein MSdchen far sein Mutter, eein 
Diener Sa'ld und dae Ross seines Vetera. Ale 
sie fortzogen, entschnldigte er sich, dass er so 
wenig gegeben babe; aber mit den .Wortens 
deines Gleiohen giebt es nicht, nahmen sie Ab- 
schied. Als sein Oheim nach einigen Tagen 
zurQckkommt, erffihrt er, disss seine halbe Heerde 
verscbenkt ist an die Spielleute. Das d&rfct 
du nicht wieder thun, Bagt er freundlioh zu ihm, 
denn er hatte ihn lieb. Nun, ich habe ja nooh 
die 900 Kameele von demem Yaier, die er ale 
Brautgabe far L**s>. bestimmt hat; die will ich 
dir Qbergeben. Dies geschah und er quftlt© 
sich nicht weiter darum, sondern ritt nach 
eipigen Tagen wieder auf Jagd. Zufellig kommen 
wieder 2 Spielleute zu ihm; der eine hiees 
N&cir, der trug ein Lied zu seinem Preise vor, 
und nun schenkt er jedem von diesen, aueser 
Kleidern und Pferden ,300 Kameele ; erfreut 
nehmen sie folgenden Tages von ihm Abschied. 
In dem Augenblick kommen 60 Reiter von den 
Bena qodfi'a auB Eljemen; ihr Fuhrer hiess 
j*^ 'cyi 'iKi*^"« Der hatte von der Besohenkung 
der 3 Spielleute gehort und dachte: wenn die 
Bena |odrS so viel an solche Leute eohenken, 
wie reich mQssen die eein! Die Habsucht hatte 
eie also hingelookt und sie kamen grade an, 
ale die zwei Spielleute die ihnen geschenkten 
Kameele forttrieben und sich von Negd ver- 
abschiedeten, der eimge junge Leute zuf&llig 
bei sich hatte. Jene wollen sich der Pferde 
und Kameele bemachtigen; Negd setzt sioh zur 
Wehre, erstioht J^s» den Anfahrer, schlSgt 
40 Mann zu Boden, der Rest entflieht; 1 8 davon 
todtet der ruckkehrende Emir 'Amir, 2 nur 
entkommen. Ale 'Amir den ganzen Yorfall und 
die Beschenkung dieser 2 Spielleute erfahms, 
wird er zornig und macht ihm Vorwurfe und 
jagt ihn davon. Er bricht auf, nimmt eeinea 
Diener mit, der den Rest seiner Kameele fcreiben 
muss, und wandert von dannen. Den zuruck- 
gebliebenen Stemmgenoseen thut es loid. Drei 
Vettera von ihm tadelo den 'Amir fiber ssiae 



No. 9259. 



GRGSSE EOMANE. 



248 



That, er aber weiBt auf seine ttbertriebene Ver- 
schwenduugseucht bin. — Negd aber blieb in 
dem Wadi, in welchem er sich gelagert hatte, 
gehlachtete Kameele fur seine Besucher, sehntc 

^ sich aber noch Ll**s>, wio eie sich nach ihni. — - 
Nun wohnte an den Grenzen von Eijemen der 
Staniin der Bena kinde, 1500 Reiter stark; 
ihr Fuhrer war pUgJl q* J^^j der horte, dass 
bei den Beau qoda'a Sa'da, die Tochter dee 
yjfr" O^ ^•^°> e * n Bcbdnes Madchen sei. Er braob 
dabin init 800 Reitern auf, lieos aber dem 
(^alin seine Ankunft melden. Dieser erschrickt, 
denn er wusete, daes jener ibn nicbt beoucben 
wolle, Bondera irgend etwas Wicbtiges vorhabeu 
m«8se. Er nimmt ibn gastlich auf und erfehrt 
von ibm , daes er gekommen, urn um seine 
Tocbter anzuhalten. Dieser Antrag eetzt ibn 
in Verlcgenbcit: ibr iet der Sobn seines Brudei*3 
zugedacht, und dabei ratben aucb die Ange- 
horigen zu bleiben. Als er diesen Entschluss 
dom Sobeil mittheilen will, kommen mit Gescbrei 
die zwei ubriggebliebcnen Reiter von Gemll's 
Trapp angesprengt und melden dessen Tod 
und den seiner sammtlichen Begleiter. Sofort 
befiehlt er seinen Leuten, aui'zusitzen, um die 
Benu 'odra zu befebden; dem Sobeil aber ver- 

^ spricbt er, auf sein Drangen um Aatwort, die 
Hand seiner Tochter, wenn er ihm die Kopfe 
dee 'Amir und Negd bringe und dea 'Amir 
Tocbter ihm gefangen zufilhre. Dies sagt er zu, 
lebnt aber die Begleitung deo (palih und seiner 
Leute ab, er allein mit seinen Leuten oei dazu 
genilgend. Er tiberfallt die Niederlassuag der 
'Odriten, nimmt den 'Amir und seine 2 kleioea 
Sohne und ungefabr 40 Andere gefangen, er- 
beutet auch 30 Zelte, und unter den Frauen 
aucb U.WJS-. Ihre Scbonbeit gefallt ihm,. er will 
sie raitnehinen. Ich gehe nicht mit, oagt sie, 
wenn du nicbt meinen Vetter herbeiholst, der 
dort hinter jenem Berge sicb aufhalt. — Das 
werde ich sofort thun, sagt er, heisst seioe Leute 
warten und reitet dabin. Negd aber, der mit 
seiner Mutter sicb dort befindet und Larni und 
Geechrei veraoDamen bat, reitet eben aue, um 
die Ursache davon zu erfabren, als er einen 
Reiter auf sich zu kommen sieht. Sie gerathen, 
als er ihre juugen Frauen und Madchen bean- 
Bprueht und nur die bejahrte Mutter findet, und 
Jp als Negd mit drohenden Worten verlangt, class 
kein Eingriff in ibr Eigenthum geschehen solle, 
in Wortwecboel und Kampf. Negd wirft ibis 
zu Boden, bindet ibn mit Stricken, iibergiebt 



ibn seiner Mutter und eteigt zu Pferde, um dea 
Yerwandten beizustehen. Da ruft Sobeil ibn 
Eorftck, bittet ibn loszulaassn, seine Ehre nicht 
blosszustellen, er wolle die Gefangenen preie- 
geben, seine Tapferkeit uberall rl&hmen und ihm 
als Freund dienstbar und gefallig seio. Er giebt 
ihn also frei und Beide reiten zu der Stella, 
wo der Ueborfall geschehen iat. Soheil befiehlt 
darauf seinea Louten, die Gefangenen loszugebee 
und das erbeutete Vieh gehen zu lassen. Sie 
str&uben sich, auch nachdem sie erfabren, wis 
Negd an Soheil gehandelt hat. Als sie aber 
den Negd im Kampf mit 10 Reitern siegreioh 
sehen, giauben sie, dass er den tapferen Soheil 
uberwunden bat, geben alies frei und werden 
vou Negd noch 3 Tage lang bewirthet. Darauf 
kehren sie nach Eljeroen zuruck und Soheil er- 
zablt dem (palih ibre Begebenheiten. Wenn 
ibr feige seid, sagt dieBer, ich bin es nicht und 
ich werde Rache ffir meinen getodtetcn Bruder 
nebmen. Soheil aber, niedergescblagen wia er 
ist, reitet in sein Land zuruck, von Qalib's 
Tochter war nicbt mehr die Rede. — Dem 
Negd aber danken die aus der Haft befreitea 
'Od'ritcn und sein Oheim 'Amir sagt: ich will 
dir meine Tocbter geben, wenn du an Jfek 
ben uaLfi fur deinen Grossvater Rache nimmst 
und fur die damals von den Bentt mahzuns ge> 
machte Beute Ersatz achaffst. Abgemacht, sagt 
Negd, und reitet mit einem kleinen Hanfen von 
24 Mann aus. Nach 8 Tagen kommen sic in 
das Land derselben; sie erbeuten eine Heerde, 
die Hirten laufen davon, auf ihr Gesohrei kommt 
ihnen esli qj tAi^> m i* ^00 Reitern, darunter 
auch OteUe Qi j*»L) und Sa'd, zu Hulfe, holt 
aber erst am 2. Tage den Negd ein. Dieser 
ubergiebt seinen Begleitern das erbeutete Vieh, 
er eelbst otellt sich den Verfolgern entgegen. 
Im Zweikampf bringt er den \Jujb zum Fall 
vom Pferde; als er ihn binden will, kommen 
ihm die Seinigcn zu Billfe und bringen ihn fort, 
aber Negd verfolgt oie und echlagt 30 Reiter 
davon zu Boden; dann stoest er im Zweikampf 
den Jasir nieder, worauf ein neuer allseitiger 
Angriff auf Negd erfolgt. Da dies die Reiter 
sehen, welche das Yieh forttreiben, lassen sie 
2 der Ihrigen dort, die Uebrigen kommen dem 
Negd zu Hdlfe; 160 Feinde fallen bis zum 
Abend, darunter Jasir: da wenden sie sich zur 
Flucht; Negd aber und seine Gefahrten sammeln 
die zuruckgelassene Beute, dem Jasir wird der 
Kopf abgeschnitten, dann kehren sie heim. Nahe 

31* 



244 



GROSSE ROMANE. 



No. 9259. 



ihrer Heimat begegnen sie einem Trupp der 
Bena qoda'a von etwa 600 Mann; die haben 
die Bena 'odrfe uberfallen, 50 getddtet und 
schleppen 200 Gefangene mit eich; denn Q&lih 
batte, naobdem Soheil iinverricbteter Sacbe 
zurtickgekebrt, bei Nacht den Stamm mit Er- 
folg fiberfallen. Nun lasst Negd bei den Heerden 
2 Reiter, mit den tibrigen greift er die Feinde 
an, die am Abend die Flucht ergreifen, macbt 
die Gefangenen frei und wird froh dabeim 
empfangen, besonders auch von LUw*>. Die 
heimgebrachte Beute, auch an edlen Pferden, 
ist sehr gross. Letztere giebt er seinem Obm 
ale Brautgabe fur Ll«j>, und ein Brudereohn 
von ihm sagt : willst du sie ihm jetzt nicht zur 
Frau geben? — Schweigend aber sieht er zu 
Boden, eudlich antwortet er: das wobl, aber 
ich mdchte zuvor noch etwas von ihm haben. — 
Fordere von mir, was du willst! versetztNegd. — 
Ich mocbte die X-olsOJi, das Pferd dee Zeid&n 
ben Q^Syi, haben. — Negd sieht vor eich nieder, 
Geines Ohms sich sch&mend. — 1st dir der 
Preis zu hoch? — Das nicht, sie ist nicht um 
den Preis der ganzen Welt zu theuer, aber 
Obcim, du willst mein Verderben! — Wenn 
du mir das Pferd nicht bringst, habe ich mit 
dir nichts zu schaffen. — Negd geht in Zorn 
fort und klagt seiner Mutter die Behandlung: 
wer deinen Naohtheil will, dessen Vortheil musst 
du auch nicht wollen, sagt sie. — Er bringt 
eine sphlaflose Nacht zu, am folgenden Morgen 
tritt Husna bei ihm ein: er erzahlt ihr, was 
zwiscben ihm und ihrem Vater vorgegangen ist. 
Und du bist zu feige, das Pferd zu holen? fragt 
sie. — Wohl ein starker er als ich darf da feige 
sein: sein Besitzer ist tapfer, Niemand kann 
sich mit ihm messen, er hat viele Soldaten, ist 
bei alien Kdnigen gefurchtet! — Wenn du denn 
mir entsagen willst, sagt sie, so werde ich selbst 
es wagen; und sofort legt sie Mannerkleidung 
an und redet ihm nochmale zu, an die Ge- 
winnung des Pferdes sich zu wagen. — So will 
ich denn gehen, sagt er, aber allein: vielleicht 
unterlieg' ich, vielleicht sieg' ich ! — Er macht 
sich auf den Weg, 4 Stammgenossen schliessen 
sich ihm an. Nach mehreren Tagen stossen 
sie auf einen Trupp von etwa 40 Reitern: die 
gehSrten zu den Benu hilal und Aba zeid, Dajj&b, 
Zeid&n, Musa und Moheibar und ^Uc waren 
an ihrer Spitze. Musa, und Malik reiten ihnen 
entgegen und fordern sie auf, sich zu ergeben. — 
Lasst uns unseres Weges ziehen, bittet Negd. 



Eret zieht euch aus und legt eure Waffen ab, 
ist die Antwort. — Nimm dich in Acht, 
sagt Negd, ioh versteh die Waffen zu fuhren, 
lass ab von mir! — Aber Malik zwingt 
ihn zum Eampf; Negd wirft ihn durch einen 
Lanzenstoss zu Boden, desgleichen schleudert 
er den Moheibar hin und verwundet auch den 
Mflea. Als Aba zeid, der jetzt etwas hinter 
ihnen geritten kam, den Lftrm h6rt, und die 
Sache erfahrt und ihm die Tapferkeit des 
kampfenden Junglings geschildert wird, sagt er: 
das musB Negd, 'Alqam's Sohn, sein; Zeid&n, 
mach du dich an ihn, aber bebandle ihn glimpf- 
lich und frag erst nach seinem Nam en; ist es 
Negd, so steh von ihm ab. — Obwol es sich 
herausstellt, dass dieser es ist, will Zeid&n ihn 
doch fur den Sieg fiber seine Genossen zfichtigen 
und kampft mit ihm; da er aber seine groeee 
Gewandtheit sieht, nochmals aus seinem Munde 
seinen Namen hdrt und als Zweck seiner Fahrt 
ein wichtiges Anliegen erfahrt, giebt er auf die 
Frage, ob Aba zeid anwesend sei, bejahende 
Antwort und theilt dies demselben mit. Dann 
wird Negd zu Abu zeid geholt: er geht, nach- 
dem ihm Sicherheit zugesagt ist. Man nimmt 
ihn freundlich auf und er erzahlt den AnlasB zu 
seiner Reise. Du willst zu Zeid&n, fragt Abu 
zeid, und sein Pferd holen? Dazu kbmmst du 
nicht, Diener bewachen es Tag und Nacht; mit 
dem Sohwert kannst du den tapfern Zeid&n 
nicht zwiugen, Soldaten hat er viele ^ der einzige 
Weg ist, seine Gute in Anspruch zu nehmen: 
denn er ist der grossmllthigste Mensch. — Wer 
auf deinen Rath nicht hbrt, hat Nachtheil, sagt 
Negd, Keiner kommt dir an Anseben gleioh, 
dein Ruhm hat mich zu dir geffibxt. Nun reitct 
er mit ihnen und bleibt kurze Zeit bei ihnen. 
Abu zeid sagt zu den Seinigen: ich wfinsche, 
dass wir ihn mit 20 Reitern begleiten und ihm 
helfen. Er w&hlt dazu Dajj&b, Moslim, Bedr 
und Zeid&n, (j«Xys, _L„ Bedr, den Q&dl Bodeir 
und seine Bruder aus; jener Zeid&n ist freigebig, 
er wird das Pferd schenken, sonst brauchen 
wir Gewalt. — Sie brechen auf und kommen 
nach 8 Tagen zum Gebiet des ^aK ^j ,)j>». 
Dessen Vetter |W>L3 ^ J-y*.-?- war ein Wegelagerer 
und Earawanenplunderer und fiberfiel auch den 
Trupp des Abu zeid mit 400 Reitern. Sein 
Vetter j}l»-, der sich fur tapfer hielt, der aber 
einfaltig war, ritt auf sie los mit einem Haufen 
derselben; Negd sprengte ihm entgegen und 
erfuhr von ihm, dass sie zu den Benu cab&E 



No. 9269. 



GROSSE EOMANE. 



245 



gehdrten, 400 Mann stark waren und sie plundern 
wollten. Geh heim, sagt Negd, sag den Deinigen, 
dass sie die Hand von uns lassen, sonst gebt 
es ihnen sohlecht. Sie gerathen in Kampf, 
Jfc dr&bir f&llt durohbohrt von seiner Hand. Als 
Gemll, der ihn sehr lieb hatte, dies Bah, sturzte 
er sicb mit alien semen Leuten auf ihn; als er 
sicb so bedrftngt sab, rief er Aba zeid mit seinem 
Haufen zu Hulfe: alsbald nehmen jene Rei6Baus 
und dieBe setzen ihren Marsob fort, bis sie nach 
0( ynfl U* kommen. Abfl zeid sohiokt einen 
Boten, der dem Zeidan ihre Ankunft meldet; 
er kommt ihnen entgegen, nimmt aie freundlioh 
auf, bewirthet sie und fragt, welches Anliegen 
sie bergefuhrt habe, bittet sie aber, fiber sein 
Hab und Gut zu verftlgen. Wir baben eiu 
grosses Anliegen an dioh, sagt Aba zeid, durfen 
wir es sagen? — Sag es, versetzte er; ftirwahr, 
ich will es erfilllen, sollte es auoh das Leben 
kostenl Nun erz&hlt ihm jener den Grund und 
Gegenstand ibres Anliegens. — Gut, sagt Zeid&n, 
ibr sollt es baben, mit vSlligem Geschirr, dazu 
Hoohzeitskleider fur Negd und seine Braut, so 
pr&chtig wie aoSglioh. Negd freut sicb, Aba 
zeid aber kQest ihn und dankt ihm ; jener lfisst 
das Pferd nebst Geschirr und die Praobtkleider 
■^ briagen, dazu noch eine vdllige Riistung, be- 
schenkt auch seine 4 Genossen mit stattlioben 
Kleidern. Am folgenden Morgen brachen Alle 
auf, Zeidan ritt mit 1 seiner Leute mit ihnen, 
sie zu den Bentt 'odra zu begleiten. -— Ffinf 
Monate waren vergangen, seit Negd fort war 
und sein Ohm daohte, er werde niobt zuruck- 
kehren, HusnB aber war tief betrfibt. Bines 
Tages kamen nun von den Bentl t^hz 200 Reiter 
an; sie wobnten ihnen nahe und ibr Emir hiess 
_h, tf Js*U>, der kam, um die Hand der Husna 
zu werben. 'Amir erzBhlt ihm, sie eei mit Negd 
yersprooben; der sei zwar scbon so lange ab- 
weBend, dasB er ihn aufgegeben babe, aber er 
furohte, es kdnnten dooh Ungelegenheitren fcr 
ihn entstehen, falls er zurQokkomme. — Dagegen 
werde ioh diob in Sohuta nehmen, _sagt O&'id. 
Dann sollst du rie baben, vereetet 'Amir, beide 
geben sioh die Hand darauf und Husnft ist jenem 
EUgesagt; nimm sie mit dir und reise ab, sagt 
«r zu ihm. Nun wird die S&nffce sufgesohmfiokt, 
Husu& aber weiat ma Negd, dase er todt ©der 
i+ dass ihm sonst irgand etwee begegnet aei. Sie 
wird in die Sftnft® gehoben, der Zug gebt fort, 
@&'id hooherfreut, junge Leute jagea um die 
S&nfte, bald hiaten bald «orae galoppirend. 



Da begegnet Abo zeid mit seinem Trupp dem 
Suge; Negd ritt grade das Ross Eana'&me uad 
freute sicb, dass er es als Brautgabe bringen 
kSnne. Seht, wer die Reiter sind! befiehlt 
Aba zeid. — Mein Herz sagt mir, dass in jener 
Sanfte die Toohter meines Ohms eitzt, sagt 
Negd; ihr Vater will eie, bei meiner langen 
Abwesenheit, mir zu Leide vermahlen; aber 
ioh will es schoB erfahren. Er giebt seinem 
Renner die Zflgel, eilt auf die Sanfte los, ruft: 
wer ist dariu, wer sind die Reiter? Die Dieuer 
der Sanfte geben Auskunft: da wird cb ihm 
sobwarz vor den Augen, er haut den Diener, 
der das Sftnftenkameel fOhrt, nieder, bei dem 
Larm sieht HusnB aus der Sanfte, erkennt ihn 
und ruft: o Negd, o mein Ersehnterl Nun bin 
ioh getroet! Sie will sicb aue der Sanfte in 
seine Arme werfen; er aber ruft ibr zu: bleib 
darint Dann aber wendet er sicb gegen C&'id, 
der, von den eohreienden Kneobten benachrich- 
tigt, herbeigeeprengt ist uad ihn bedroht. Naoh- 
dem sie Reden geweohselt, geben sie zum Kampf 
uber; Negd tSdtet seinen tapferen Gegoer, 
maoht auch nooh von seinen Begleitern 40 
nieder, Abfi zeid aber ruft den Seiaigen zu, 
ihm ctwas beizustehen, aber scbon ergreifen 
die Gegner die Fluoht. Nun sammeln sie die 
Beute an Waffeu und Pferden, Ne&d aber nimmt 
den Zflgel des Sanfteakameels in die Hand, 
Aba zeid und Zeid&n loben ihn und kflssen ihn 
und alle Emlre danken ihm fQr seine That: 
eo kommen eie zu den BenQ 'odta. — Das Ge- 
rilobt von Negd's Ankunft war seinem Ohm 
zu Ohren gekommen und dass er den Q&'id 
getSdtet und Husnft zuruokbringe und dass Abu 
aeid und andere Emlre mit ihm k&men. Nun 
forohtet er fur sein Leben und ist in Ver- 
legenheit, was er sagen solle. Da ihm niohts 
einfiel, ging er ihnen uuter Trommelschlagea 
und mit Zujauohzen von Mtonern und Weibern 
entgegen; Abtt zeid stieg vom Pferde und firagte: 
wo sind die Vertrage, die swisoben dir und 
doinem Bruder abgemaoht worden? Da bittet 
'Amir den Ab& zeid um Verzeihung und ▼©*- 
sprioht, dase AUes, was er besitzt, dem Ne^d 
gabSreu solle. Daraufbin gew&hrt ihm Abffl 
aeid Gaade, &ie befcretea die Wohnuagea, d«8r 
gsnae Stemm der Bentt 'odra freut sioh fiber 
Negd's ROokkebr uad den Tod dea Q*H Feste 
werdea gefeiert, und sie AUe bleiben § Teg* 
bei emaaders der HoqngeitsoonirAot wsji afe- 
gesoaloBsea, d^ Huchseit Need's unS &&&*'- " 



246 



GROSSE ROMANE. 



No. 9259—9261. 



gefeiert, das Pferd dem Zeidan zuruckgegeben, 
dann nimmt Aba zeid mit eeinen Genossen Ab- 
schied von Negd und kehrt zu den Bena hiM 
aurflck, Negd aber blieb in seinem Stamm wohnen 
und herrsohte, bis der ZerstOrer der Freuden 

uad der Trenner derVereinigungen zu ihm kam 

Schluss f. 39": t Jj| JjLu & 0^ j^ 

a ». B ° h . r A ft: die gewohnliohe,, etwas wenigor diok. - 
Absohrif t vom Jahre 1260 Gpm&dS (1844). 

9260. We. 864. 

86B1. 4* 20-28 Z. (22x16 j 17-20X18-14°°) - 
Zuetand: eiemlioh gut.-Papiers gelblioh, Biomlioh stark, 
wenigglatt.-EiDband:Pappbd.-Ti tel f.l»: ^bJle^ Jcp 
(auf dem Vorderdeokel nooh $&& ^ «,*« ^V ' 

= We. 779. Anfang u. Sohluss ebenso. 
o 1.%^ oi ?, e A ,j>6ohrift davon sub dem Jahre '^'/igM. 
Sohnft iat dieselbe wie dort. - 



9261. We. 857. . ;; 

__ 61 B1.4JV 16-18 Z. (22>/«X 16; 17-18 x 12«">). - 
Zuetand: aioht gaw aauber, - Papier: gelblioh, aiemiioh 
stark, etwaeglatt.-EiabaDd: Pappbd mit Lederrtokea. - 
Titelf.l': B^^ ^jjjf ^ fj d ,^ 

<V*!s y^t JJ*! ^ ,yb 
(Auf demVorderdeokel: yOdiJU, ^U ^ ^ I.XJ0) 
Anfang f. 2»: ^U^ ^ ^b, ^ jus 

^imi j* ^ia *ury ^.u c$\ ^ j jui, ^ 

In Marg der Bona 'amir herreobte ein 
„™?™ ? mIr ' Name »8^ o^l^j, der hatte 
200 000 Soldaten. Ale er von den Greueln und 
Plunderungen der Bene hilal, zugleioh auoh von 
der SohSnheit ihrer Weiber b5rte, beschloes er, 
sie zu bekriegen, eammelte sein Heer, eandte 
einen Spion aus und erfuhr, was dem Sablb 
und eeinem Bruder Soweime widerfabren eei, 
und dass jene am nfiohsten Morgen da und da 
ankommen warden. Nun legte er seine Soldaten 
in den Hinterhalt, und eIb die Bena bil&l auf 
ibrem Zuge naoh u^xJUl, das sie der Wallfahrt 
wegen besuohen wollten, in yU y, aagelaagt 
und gelagert waren, flberfiel er sie unversehens 
und richtete Sohreok und Verwirrung unter 
ihnen an, nahm auoh 10 vornehme Madchen 
von ihnen gefangen. Dann aber kamea diese 
zur Besiaauag, setzfcen aioh aur Wehre, ein 
heftiger Kampf entbrannte fiberall, Aba zeid 
drang in die Reihen der Feiade ein, horte den 
Hfllferuf der gefengenen w|^, Tochter des 



^Le^j.Ui.1, mit der auoh &abj, Dujjab's Tocbter, 
«3»>, Zeidfin's Toohter u. A. gefangen mittea 
zwischea den beiden feindlichen Reihen hielten, 
feuerte die Emire zur Httlfe an, schlug mit ihnen 
die Feinde in die Flucht und befreite die Ge- 
fangenen. Fata elgad kehrte besiegt zurQck 
mit groseem Verlust, die Seinigen waren hochefc 
unzufrieden, daas er mit solohen FeiDdea an- 
gebundea babe. Aber am folgeaden Tage be- 
gann der Kampf wieder; der Wezlr dee Fata 
el£ad, Namens Hammfid, kampfte mit ElEafagl 
'Amir und fiel durchbohrt bin; sein Bruder R&^id 
will ihn rachen und fallt gleichfalls, ebenso noch 
eineMengeAnderer; auch im allgemeinenKampfe 
unterliegen die Mannen dee Fata elgad und 
kehren geschlagen heim. Am n&ohsten Morgen 
wird der Kampf fortgeaetzt; Fata elgQd fordert 
den Sultan Hasan selbst zura Zweikampf heraus, 
kampft mit ihm und ftillt; sein Heer ergreift 
alsbald die Flucht naoh Hauoe und *die Bena 
bilal macben groaseBeute. Am folgenden Morgea 
h&lt Hasan mit seinen Emlren Berathung, als 
die Frau des Fata elgad mit ihrem noch nicht 
ganz erwaohseoen Sohne Sa'dun eiutritt, die3er 
die Hande der Emire weinend ergreift und vor 
Aba zeid stehend dieaen bittet, ihn ale Nach- 
folger seines Vaters einzusetzen oder zu todten. 
la der That erreioht er seiaen Wunsch, wird zum 
Herrscher ernannt und mit guten Ermahnuagen 
zur Gerechtigkeit und mit Ebrenkleidern ent- 
lassen. Nachdem sie dort 7 Tage verweilt 
haben, breohen sie naoh Elqods auf. 

F. 7". Dort herrschte Konig Hass&c, eia 
Sonnenanbeter. Als er von dem Siege der 
Beau hil&l fiber den Fata elgad und voa desseu 
Tod und von dem Tode seines Vetters, den er 
jenem mit 10000 Mann zu Hulfe gesohickt 
hatte, h6rte, schrieb er an den Konig voa 'Akka, 
Namens gUfcs^jt, ihm zu Hulfe zu kommea, 
schickte den Botea aber mit dem Brief auoh 
nooh an aadere befreuadete KSaige von ^aida 
(Ijk^), Beirat, TarSbulus, Tiberla (l^fa) u. s. 
und Alle verepraohen, zu Hulfe zu kommen. 
Besgleiohen schickte er auoh mit Sohigen Briofe 
an dea K6nig von &sub und von Tripolie uad 
forderte sie auf, iha zu unterstatzen. Es dauerte 
auch nioht laage, so kamen die Hfilfsheere voa 
alien Seitea aa, jeder K6n% und Fflhrer bracbie 
mit, was er brauehte, und es vereammelten sioh 
allmalig ungef&hr 5 Axmeeoorps. Nun Molt er ' 
eine grosse Berathung ab, wie oie die l*Itode» 
ruag der Beatt hilBl voraebsnea kdanteas da 



Ne. ; 9261. 



GROSS! ROMANE. 



247 



©praeh <XijJt, der Kdnig von l^b: beim Esele- 
kuf des jrf|aJU wenn alle Ginnen und Menschen 
siek gegen dieBe Araber vereinigten, richteten 
&i@ nichts gegen sie aue; icb babe eie kampfen 
gesehen uud kaan darflber urtbeilen. — DieB 
^erdrose Hassan sehr; ale aber dann —If&t^t, 
der Regent von 'Akka, meinte, sie w&ren den 
Feindeo gewaeksen, aucb wenn diese nocb zahl- 
reiober waren, ftigte er hiczu: ausserdem k6n- 
nen wir auob durcb Zauberei sie llberwinden, 
das versteht meine Toehter tJ*^. Mit Zustim- 
mung der Anweeenden scbreibt nun HaBsan an 
Sultan Hasan and verlangt den Zehnten an Geld 
und Hearden und 20QJungfrauen; dieser eoblagt 
die Forderang ab und am nachsten Tage be- 
gins! derKauspf : Hassan kampfl mit Hasan, will 
gegen Abend den Kampf abbrechen, um am 
folgenden Tage ihn fortzusetzen, aber Hasan 
»6tkigt ibn, die Nacht auf dem Eampfplatz ihm 
gegenuber suzubringen. Am Morgen kampfen 
sie wetter, Hassan gerMh in Bedrangniss, Hasan 
fordert ihn dreimal auf, die Glaubensformel zu 
epreohen, er aber leant es ab s da schlfigt Hasan 
ihm den Kopf ab. Nun stftrzen sich die Feinde 
auf ihn, Aba zeid kommt ibm zu Hulfe, aucb 
J&ajjab, ZeidSn, Elnafag^E u. a. Emlre, eie kampfen 
den ganzen Tag fiber, am folgenden Morgen 
ergreifen die Feinde die Flucbt, werden verfolgt 
und die Benfi hilsl machen grosse Beute. Drei 
Tage war Rube; am 4. beginnt das K&mpf«w» 
sufe Neue? der E5nig ?on Tiberia, Ju^Jl, wird 
von dem Keulenschlage Aba zeid's bet&ubt und 
will ?om Pferde herabsinken, Abo zeid aber 
h&lt ihn mit dem Lanzensehafl, bis er sich wieder 
©rholt. Als er nun den Aba zeid ihn eo halten 
sieht, wundert er sich, dass jener ibn nioht ge- 
tddtet hat, Denkst du, veraetzt Aba zeid, dase 
es bei uns Sitte ist, dieOhnmSchtigen zu tddten? 
ale ob ioh nioht mit dir fertig werden kdnnte, 
"jrean du wisder zu Besinnung gekommen bistl — 
Ba lieas Ju^Jt den Kopf ktegen und kehrte zu 
den Saiaigea surSck; da ging such Aba zeid 
laohend zu den Sainigen. — Einen KRmpfer 
wie ihn babe ioh sie geeehea, sagt v»ij*Jt auf 
Bafragen eeiaar Leute; er bltte laieh leioht 
ssiedeistoseen kSnnen. — Wie beisst deinGegner? 
fragt ein PrJester-Wabrgager, der zugegen war. 
— Abfi seid ist esin Name. — Der ist der 
T&pfem Tapfereter, veraetzt© erj ioh habe ibn 
bei BggaaSti gBsehea, er hatte 8 Jung© Lent© 
fees' rich, die speists jeaer ein und sohiokte ibn 
fart, ibr LSsegsld so. koleni da M©krte er eorftok 



und brachte ihm Elend und Strafe; und nun 
erzSblte ihnen der Priester seine Thates. — Als 
Abft zeid heimgekehrt und in die Vereammlung 
bei Hasan ©ingetreten war, fregte ihn Dajjab: 
warum bast du deinen Oegner nicht getodtet? 
warum bist du ?om Kampfplatz gekommen? — 
Nun erzsblt er ihm den Hergang. Da sagt 
Dajjftb; du hast immer Listen im Kopf: wenn 
Jemand kommt, so verzeibst du ihm, damit er 
in gleicbem Falle dir gleichee erweise. — Das 
ist doch nicht scblimm, wofern er am Ende 
den Islam annimmt. — So lange er lebt, thut 
er das nicht und kehrt sich weder an Ginnen 
noch an Engel. — In der Nacbt trftumt Aba 
zeid von Elnidr: dieser sagt ihm, dass &&y> eine 
Zauberin sei und nur den Ablauf des Monats 
abwarte, um ihren Zauber zu ftben, der die 
Bena hilftl in die Wflsten jagen werde. — Des- 
halb verkleidet er sich am folgenden Morgen 
in einen alten Mdnch mit weissem Bart und 
Buokel, nimmt eine Guitarre unter den Arm 
und begiebt sich zu Hasan: dort singt er ein 
Lied, Niemand erkenut ihnj aber Da^jfeb, der 
spSter eintritt, fisirt ihn und erkennt ibn. Da 
gerathen Alle in Erstaunen fiber seine Verklei- 
dung: da erzfthlt er seinen Traum und dass er 
nach Elqods gehen und die &&/> tSdten will. 
Dae tbu nur, sagt Haean, eelbst 'Aljft, die 
Toohter des ^^4-S o**"^"* wOrde dicht nioht 
wiedererkennen. Darauf gebt er fort, reitet auf 
©inem magern Esel, bringt unterwegs am Teicb 
einen hulfreiohen Christen ujb, uiad ziefct durcb 
das Thor Mariae in Elqods ein. Vor die ver* 
sammelten KOnig© gefuhrt, giebt er sich aus 
fflr l&la aus dem Kloster ^^t im Lande ^, 
und erzablt, im Traum eeien ihm 'Isa, die Apoetel 
und die Manner des Geheiinnisses (v**^ i^j) 
und die Evangebsten erecbienen und batten ibm 
aufgetragen, sie znr Veraicbtung der Araber 
aufzufordem. Er findet freundliobe Zueagen, 
eein Ruf als von &esu besondera Begasdetem 
verbreitet sich, kommt anoh sur *A^; eie ver- 
kleidet eiob als Mann, gebt in die Sitzung o»d 
erkundigt sioh, wo er ist. Er wird ihr gezeigt, 
sie sieht ihn aufmertaam an, dann bwht sie 
herzlich und zwar wie eie sagt, darflber, daas 
die Kdnig© an ibm ©twas Besonderes sehen, und 
epottet fiber eein Anssebes. Worftber er b5«« 
wird und ihr Vorwurf© maoht and Drobungen 
suscbloudert. Auoh die Koaig© tadeln me, 
w£hrend der Mftnoh die Lippen stisammenpresst 
?isd fammeU, mit dem Stock auf die Erde 



248 



GROSSE ROMANE. 



No. 9261. 



stampft, dann plotzlich laut aufsohreit und ohn. 
machtig eine Zeitlang zu Boden fallt. Mit einem 
Male sehen sie Feuer von alien Seiten auf sie 
loswehen, Lftrm und Schreien wie Donnern 
erschallt, es regnet Flammen wie Tropfen: sie 
laufen da von, *^» aber merkt, dass es Zauber- 
kunst ist, geht nach ihrem Observatorium, er- 
kundigt sich dort bei ihren Leuten genauer 
danach, wer dieser Monch sei und erfiihrt, dass 
es Abu zeid ist und verspricht sich dann selbst, 
der versammelten Menge zu entdecken, wer er 
sei. Als Abu zeid aus seiner Ohnmacht zu 
sich gekommen ist und Alle tortgelaufen sieht, 
raft er die Dksner, die Konige wieder lierein- 
zufuhren. Diese entschuldigen sich bei ilim, er 
moge sie nicht verantwortlich machen flir die 
Schuld der Anderen. — Ihr sollt sehen, sagt 
er, wie ich dieser Treulosen vergelte. — Jene 
Zauberei aber hatte der in alien Fachern er- 
fahrene Abu zeid getibt, um die Kfinige zu 
entfernen, damit sie sein Geheimniss, das sie 
zu durohdringen schien, nicht aufdecken moge. 
Darauf bat er sie, ihn etwas ullein zu lasseu, 
er woUe ein wenig schlafen. Sie geben also 
fort, er aber malte einen Spbarenkreis, schrieb 
die Namen Gottes und Geheimzeichen zu beiden 
Seiten, malte die Gestalt der wi^ auf Gaselen- 
haut, besprach sie mit Schworen und Zeiohen. 
Sofort h6rte sie, in ihrem ObBervatorium, auf, 
sich zu hewegen, regungslos blieb sie an ihrer 
Stelle. Er aber wartete bis zum Abend, schrieb 
auf ein Blatt Zauberformeln ; da flog es, w&hrend 

er hinterdrein lief, bis es an ihrer Thumieder- 
fiel. Nun wusste er ihr Zimmer ; mit dem Magnet 
offnete er die Thtirriegel und fand im Gemach 
die Diener und Boten alle schlafen, streute auf 
sie noch Schlafpulver, dass sie fester schliefen, 
trat in Maria's Zimmer, fand diese starr da- 
stehen , schleift sie an den Haaren , schlachtet 
sie ab, lasst sie in ihrem Blut liegen, zer- 
trtimmert die Figuren, die sie zur Vernichtung 
der Benu hilal zurechtgestellt hatte, schiebt die 
Thllrriegel vor, wie sie waren, beschreibt dann ein 
Blatt mit denWorten ; ^n Simeon Petrus und den 
Aposteln und den Geheim-Mftnnern. Wir haben 
eucb unsern Schttler geschickt, euch zu helfen 
gegen die Benu hilal; ein Weib hat ihn ausge- 
lacht; zormg daruber nahmen wir ihn fort von 
euch, haben das Weib geschlachtet wie ein Schaf- 
nun seht zu, was ihr macht ; im Uebrigen Gruss! « 
und^hangt dies auf die Thur des Betsaales. Dann 
sticht er den Thurhflter nieder, offhet die Thur 



und begiebt sich zu liasan zurflck und erzfthlt 
seine That, uber welche alle in freudiges Erstau- 
nen gerathen. Als die Konige aber das Blatt 
gelesen und MarSa todt finden, sohieben sie Alles 
auf die Macht der Geheim-Mftnner, lassen jene 
verbrennen und rucken wieder ins Feld. Auch 
die Benu hihal stellen sich zum Kampf ein. 
Nun kftmpft Kfinig ^UT, der Befehlshaber von 
Ellftdaqijja (a-o^bUI) mit Dajjab und faUt; da 
sturzen sich die Seinigen mit Todesverachtung 
auf die Gegoer, die Schlacht dauert bis zum 
Abend und eudet mit der Flucht der Leute von 
Elqods in ihre Stadtmauern, die sie eilig ver- 
Bchliessen, die Bena hilal kehren mit Beute 
beladen zu ihren Zelten zurOck. — Die Ge- 
schlagenen aber blieben 7 Tage in der Stadt, 
Keiner wagte sich hinaus; am 8. berathen die 
Konige. Da sagt Konig J-uLP: im Kloster ^jJI 
soil ein M6nch Namens u«^uJ» sein, in Zaube- 
rei sehr erfahren ; wie w&re es, wenn wir ihn koin- 
men liessen, dass er durch seinen Zauber diese 
Araber ttber alle Berge jage ? — Das ist ein guter 
Einfall, sagen sie, und K6nig l^jj, Bruder des 
gefallenen a L«j», schreibt an ihn. Der Bote 
ubergiebt ihm den Brief. Also die Konige, sagt 
er unter Thranen, sind noch immer einge'schlos- 
sen? Als der Bote, «^w mit Namen, dies 
bejnht, verschliesst er sich in sein Observatorium 
bis zum Abend, forscht in der Geheimlehre 
nach, h'ndet die Glflcks- und Unglticksfalle flir 
beide Parteien darin, sucht im Ramal 366 Fi- 
guren dnrch, forscht auch noch sonst in den 
Buchstabenkunsten, findet aber immer, dass das 
Gliick die Araber begflnstige, zugleich aber auch, 
dass, wenn er selbst den Kampfplatz betritt, 
das Glttck ihm 4 Tage treu sein und er taglich 
10 Reiter besiegen und gefangen nehmen werde; 
dass er am 5. sogar den Dajjftb und auch sein 
Pferd erbeuten werde; dass am 6. Abu zeid 
mit ihm kampfen werde, und sie einander nichts 
anhaben konnen; dass am 7. die Christen den 
Feinden eine Niederlage beibringen und sie bis 
in ihre Zelte verfolgen und theils von ihrer 
Habe, theils von ihren Madchen viel wegnehmen 
werden, dass aber am Ende des Tages das 
Glucksgestirn der Araber steigt, sie den Feinden 
alles Gewonnene wieder abnehmen und sie 
grtindlich besiegen werden. — Nun springt der 
Monch auf, verabschiedet sich bei seinen Brfl- 
dern und begiebt sich mit dem Boten nach 
Elqods. Die Kdnige nehmen ihn hocherfreut 
auf und klagen ihm ihr Leid; er beruhigt sie, 



So. 9261. 



GROSSE ROMANE. 



240 



% 



vereprioht ihnen Ruche zu nehmen.,. und am 
folgenden Tage waffnet er sich und betritt den 
Kampfplatz. Er kampft zunfichst mit ^ hmjJj 
kasjm>, hebt ihn aue dem Sattel und wirft ihn hin 
und seine Leute binden ihn; so geschieht es 
auch noch 9 anderen. Die K6nige wollen sie 
tfldten lassen, er aber spart sie auf bis dahin, 
dass die Zahl 40 roll sein werde. Am folgenden 
Tage kampft er mit Zeid&n, macht ihn durch 
Zauber wehrlos , wirft ihn zur Erde , lasst ihn 
gefangen nehmen; desgleichen den JJic, ^*aj, 
jgXjJiibl, u. a., im Ganzen 10 Reiter. Auch 
am 3. und 4. Tage kampft er siegreich und 
nimmt taglich 10 Mann gefangen, darunter den 
Qftdl Elbodeir und den u*Ju> ^ j^^b. — In 
grosser Niedergeschlagenheit halt Hasan einen 
Dlw&n ab und Dajj&b vereprioht, den folgenden 
Tag mit ihm zu kftmpfen, w&re er auch einer 
der 'Ifrtts Salomos. Allein wiederum llbt der 
M6noh seinen Zaubor und jener eammt seinem 
Pferde wird gefangen genommen; die Benfl 
hilftl wollen einen Angriff machen: ihre Pferde 
sind wie angenagelt und ruhren sich nicht. 
Nun werden sie muthlos, Hasan fragt den Aba 
zeid, ob er nicht im Stande eei, diesem Zu- 
fitande ein Ende zu machen. Was der Himmel 
beschlossen hat, versetzt dieser, muss geschehen; 
aber ich stehe dafur ein, dass den Gefangenen 
kein Haar gekrummt wird. Er beruhigt ihn 
und kampft am naohsten Tage mit uy**S, 
dieser aber kann gegen ihn nichts ausrichten, 
seine Listen und Zaubereien nutzen ihm nichts, 
er kehrt ohne Sieg zu den Kdnigen zuruck, 
trdstet sie aber damit, dass heute nicht morgen 
sei. Am nttchsten Tage fuhrt er die Gefangenen 
aus den Mauern heraus, um sie todten zu lassen: 
da betritt Aba zeid den Kampfplatz, aber er 
jiuss fliehen; dann tritt jener an den Rand des 
Platzes, murmelt allerlei Zauberworte: da regnet 
es Feuer und Flammen auf die BenO hilal, sie 
fliehen davon, die Christen plundern ihre Zelte 
und nehmen Pferde und Kameele, auch 20EmIre- 
tochter, darunter *&fc> 5 , die Toohter Dajjftbs; 
»Jkfo, die des ne^t, u. a. Als nun Aba zeid 
das Work der Zauberei eah, ubte er auch diese 
Kunst und jda er die hdheren Namen, der MOnch 
aber nur die niederen Namen Gottes kannte, 
so waren die ihm zug&nglichen und bereiten 
Mftchte alsbald denen des Qam'tts uberlegen, 
So trSstete er denn die Seinigen und ermuthigte 
sie zu neuem Kampfe. In diesem holten sie 
alle Verluste ein, befreiten die 40 gefangenen 

HAHDSOHBIFTEN D. K. BFBL. 3PS. 



Emlre und die Emlrstbchter, und braohten den 
Feinden eine grosse Niederiage bei; besonders 
that sich Abu zeid und Elliaffcgl darin hervor. 
Diese beiden lobt auch **b } vor alien Andern, 
und als dies ihr Lob ihren Ohm ^$Jj& ver- 
driesst, giebt Hasan ihr ganz Recht und be- 
Bohenkt sogar sie und die anderen Madchen 
sehr reichlich. Nun wendete sich Watfa an 
Aba zeid und sagt : bekomme ich von dir nichts 
ftir mein Lob? — Sehr gem, soil ich es dir 
von selbst geben oder willst du fordern? — 
Ich will dir meinen Wunsch sagen. — So 
fordere! — Wenn du mir wirklich etwas 
schenken willst, so mdchte ich das Haupt des 
MSnchs Qam'fls haben. — Das sollst du be- 
kommen, ehe du dich dessen versiehst, und 
sollst damit Kugel spielen. — Nun gingen die 
Madchen fort uud die Emlre unterhielten- sich 
Qber die Ereignisse. Die KSnige aber, in grSsster 
Verlegenheit, fragten den M&nch, was nun ge- 
schehen solle? Er spricht ihnen damit Trost 
ein, dass er in sein Laboratorium gehen und 
die Feinde mittelst Zauberfeuer und Dampf 
verbrennen wolle, und begiebt sich fort an die 
Arbeit. Aba zeid aber forscht, mittelst der 
Geheimlehre, nach dem kommenden Glfick oder 
Unglflck, ersieht auch daraus, wie der Zanber 
ist, den Qam'tts vorhat. Er verkleidet sich 
darauf in einen zarten Jangling von voraehmen 
Mienen und geht in den Dlw&n Hasans : Keiner 
erkennt ihn; er nennt sich £)US, singt ihm zum 
Preiae ein Lied zur Guitarre, und ab er zum 
Lohn dafur sich ausbitten soil, was er will, 
sagt er: ich habe Schfttze, die das Feuer nicht 
verzehrt, aber gestern hatte ich nichts zu cssen, 
auch fehlen mir Kameele und Rosse, und ich 
habe nicht einmal einen Esel zum Reiten; ich 
bin ein Reiter, der sich um die feindlichen 
Reihen, und waren es Tausende, nicht kttmmert, 
aber ich bin nicht im Stande, mich auf den 
Ruoken eines Rosses zu setzen. Da springt 
Dajj&b auf und ruft ibm laut zu: Prahlhans, 
du redest hin und her! du gehSrst in ein 
Krankenhaus, du Hungerleiderl du rtthmst dich 
deinerTapferkeit und hast unzeretSrbareSchfitze: 
dabei hast du gestern nichts gegessen; wir 
kdnnen in dir keinen Ritter sehen, sondern nur 
einen losen Wiohtl — Weisst du nicht, ver- 
setzt Qan&zi', dass an demjenigen, welober von 
Gutem zurftokhalt, nichts Gutss iet? Von dir 
erbitte ich nicht das Geringste, es t?urde mioh 
beschimpfen, sondern von ihm bitte iph etwas, 

82-. 



250 



GROSSE RGMANE. 



No. 9261. 



der im Osten uud bald auch im Westen weit- 
beruhmt ist, wahrend du, i>ajj»ib, nicht einen 
Schimmer von Ruhm bast. Dainit nimmt er 
seine Maske ab ; da lacbt Dajjab bescbfimt und 

sagt: wo hast du deinen Bart vrsteckt? 

Ich habe dies gethau, der Watfa zu gef alien, 
der ich den Kopf dee Qanviis versprochen 
habe. — Gott sei dir dazu bebulflich, sagen 
Alle, Keiner kann, was du kanust, uud koinmt 

mit seinem Vorhnben so ans Ende. Nun 

verkleidete er sicb wieder, giug nach Elqods, 
setzte sich dort auf die Thttrschwelle des Hanses, 
worin Qani'ds war, und las laut im E\ angelium ; 
da horten ihn die Priester und, eulztlckt von 
seiner schdneu Stimme, fubrten sie ihn hinein, 
braohteu ihn daun- auch zu Monch Qain'fls, 
dem er auf Befragen erzahlt: Ich bin aus dem 
Land **xiJl, dem Schlossbezirk j^jit, dem 
Kloster v_>Ji*Jl und heisse Bischof Qanazi', mein 
eigentlicher Name aber ist Jusuf der Schalk, 
und den Beinamcn habe ich voin Patriarch en 
^j^^^- — Bleib bei mir, sagt Qam'us, wir 
konncn beide von einander leruen uud nichls 
ale der Tod soil uds trennen. Nun braehte er 
jenen iu eine einsame Zelle, dachte. aber, er 
wolle fur sich das Rauial befragen, ob er wirklich 
ein Monch oder Spiou sci. Eh er uoch daran 
ging, sagte Abu zeid: warte eiu Weilchen, ich 
will dir einen Schatz gebeu, der ist mehr werth 
als die Seh&tr.e der Tilrken und Perser und 
der andercu Volker. Nuu vergass der Moueh 
seiu Vorhaben uud sagte gierig: was ist das 
fur ein Schatz? _ Wisse, ich bin unsterblich: 
moehtest du nnch wo), dass du nie stiirbest? — 
Erstaunt fragt er: Wie so? giebt es deun Einen 
in der Welt, der bis zum Jilngsten Tage nicht 
sturbe? — Ja, Elhidr uud ich selbst bin der 
Zweite. Ich habe mir vom Apostel Lucas er- 
wirkt, dass er mir vou Jesu die Erlaubuiss 
verschafft bat, vom Wasser des Ewigeu Lebeus 
zu triuken; 7 Jabre wartete ich iu Uugeduld, 
da braehte mich Simeon Petrtis zu der Quelle, 
icb trank daraus uud fiillte eiue Crystallflasche 
davou. Glaubst du mir nicht, so lass Jedeu 
lner mit Waffeu auf micb hauen, sie werden 
meiue Haut nicht ritzen. Darauf holte er aus 
soiueni Ranzen eiue Flasche, die roeh nach 
Moschus, uud sagte: lass uns etwas essen, her- 
uach will ich dir zeigen, wie man davon triukt: 
danu wirst du uicbt mehr sageu: ich muss dich 
zu meinem Schiiler machen, sondern du wirst 
mein Schiiler seiu uud bleibeu bis zum Jungsten 



Tage. Sol'ort machte QanTus Feuer an, machle 
Schmalz dunn, zersehlug Eier und legte Brot 
dabei ; mm lange zu, Qanazi'. — Schmalz esse 
ich uicbt, bast du nicht etwas Oel? — Jawohl, 
sagte er, und holte ein Gefass damit. Id dieser 
Zwischenzeit hatte Abu zeid Schlafpiilrer auf 
die Eierspeise gestreut. Dann assen beide, 
dieser Oel und Brot, jener die Eier. Sofort 
stierten saine Augen und er sagte: ich weiss 
nicht, was mir ist? — Sei unbesorgt, ant- 
wortete Abu zeid, es ist weiter nichts, als dass 
du einen SeblaflruDk erhalten hast. Jener will 
aufsteben, fallt der Lange nach hin. Nun 
bindet ihn Abu zeid, steckt ihn iu einen Sack, 
schnilrt ihu feet zu, ladet ihn auf seinen Rucken; 
als er herausgeheu will, ruft ihn der Pfortner 
an; statt der Autwort sehlagt er ihu zu Boden, 
nimmt den Schlnssel, Sffoet, schliesst wieder zu, 
nimmt den Scblitssel mi!, gebt zu dem Mauer- 
thurm, legt den Sack dort nieder, stobert das 
Geiangniss auf, fiudet die Wfiehter in Schlaf, 
betaubt sie noch mehr mit seiuem Pulver, holt 
aus dem GefaDguiss die gefangeuen Emlre, o-iebt 
ihnen die Wafl'eu der Wachter, geht naclj'dem 
Thurm, packt deu Sack einem Begleiter auf, 
geht ibueu Allen vorau, sticbt den Thorwttchter 
nieder, fnhrt Alle ins Freie uud kommt init 
ihuen, bei Tagesaubruch, zu ibren Zellen. Hinter 
seinem Zelt legt er den festgeschnnrten Monch 
nieder, tritt in seine Wohutiug, eutledigt sich 
der Verkleidung, nimmt daun den Sack auf 
den Riiokeu, geht in deu Dlwan Hasans, wo 
alle Emlre uud Gros6en beisammeu sind, legt 
den Sack au der Tbilre des Saals hin und eetzt 
sich zur Recbten des Sultans. Nun erzahlt er 
seine ErlebDisse, lasst alle Welt berbeikommen, 
damit sie au dem Monch ihr Ergotzen habe; 
dann steht er auf, streift seine Aennel in die 
Hohe, holt den Monch aus dem Sack, nimmt 
ein Scheerinesser, schueidet ihm seiuen Bart 
zur rechteu Seite, den Schuurrbart zur Linkcn 
ab, zieht ihm eiuen Kittel an, setzt ihu auf 
eiue hohe Bank, bindet ihm ein Buch iu die 
Hand, uud halt ihm ein Gegeuinittel uuter die 
Nase: er uiest. Prosit! ruft Abu zeid. Danke! 
erwidert der Audere. Nuu halt man ihm einen 
Spiegel vor, er sieht sich in einer schauerlichen 
Lage, dazu seine Beine in Fesseln. Weh dir, 
ruft Abu zeid, wo ist nuu deine Zauberei und 
List? dein Zanbern uutzt dir nichts: horst du 
mir, so uimmst du deu Islam an, sonst schlag 
ich mit diesem Schweit deitieu Kopf ab. — 



No. 9261, 



GROSSE ROMANE. 



25! 



l)u hast mich iiberlistct, sagt er; geschehe was 
geschehe, ich geh uicht vou meinem Glauben 
ab. Elie er uoch ausgesprochen, haut Dajjab 
ihm den Kopf ab. Sofort nahmeu ibn die au- 
wesendeii Madchcu und Kinder und spielten 
Kugel dumit, bis uur uoch der Scbadel blieb, 
den steckte Abu zeid auf die Lauze. — Aber 
die Einwohner von Elqods, die Konigc uud 
Mouche erfulneu am folgeuden Morgen Alles, 
was vorgefnlleu war: da Bagte Konig u^J: bei 
der Soune! der Monch e^J-'i ist kein anderer 
geweseu als der Riiukebold der Arabe.r, Abu 
zeid; konnte docli aucb er allein ihm auf der 
Wahlstntt Stand halten. Nun war ihr Zorn 
gross, das Leben ihnen ilber, uud sofort be- 
schlosseu sie, deu Kampf zu ernctiern. Alsbald 
riickten sie ins Feld, desgleiohen audi die BenQ 
hilal. Abu zeid. wirl't deu auf seiner Lauze 
steckeudeu Kopf des Qain'us deu Feiuden hin- 
iiber uud ruft: der Moueh Qana/.i' war Niemand 
als der Panther, der Lowe, der Held, der Sohn 
des Rizq, der Ritter der Benu hilal! — In er- 
bitterteni Kampfe bis zuin Abeud fallt Konig 
a -^j, Bruder Hassans, und Konig ^U, Regent 
von Beirut. Am uachsten Tage fallt Jo^t 
unter den Streichen des Zeidan, welcher ausser- 
dem nodi '24 uiederhaut. Tags darauf bleiben 
die Feinde voru Kampfplatz fern. Hasan halt 
einen Diwan ab: da tritt Abu zeid mit einem 
Blatt in der Hand ein uud sagt: dies Blatt 
ist mir im Schlaf zugegangen; er liest es vor: 
es betrifft die baldige AnkunR dreier Konige 
im Westen, die mit 30 000 Mann den Feinden 
zu Hulfe kommen, daun besiegt werden, und 
die sich daranschliessenden Kampfe urn Gazza. 
Ueber diese Traumgesichte berathen sie sich 
uoch, als ein Bote von K6uig ijl&x,, Sultan 
vou .^itO, dem Schwestersohn des Qam'us, mit 
einem Sehreiben an Hasan kommt, worin der- 
selbe nm 1 tagigen Waffenstillstand zur Be- 
st attuug der Todten bittet. Er wird ihm ge- 
wiihrt, danu aber wird der Kampf fortgesetzt. 
SaqlQl kampft mit dem jungen 'Aql ben haula, 
deu er zwar Anfangs mit den hohnenden Wortcn : 
Knabe, geh zu deiner Mutter und Schick mir 
einen Konig als Gegner! zuruckweist, der aber 
doch auf ihn eiudringt und ihn niedcrmaeht. 
Nachdem derselbe noch HKainpfer zu Boden 
geschlagen, hort das Kampfen fur den Tag auf. 
Um Mitternacht erhfilt Abu zeid Nachricht, 
dass Schiffe der Franken vou Gazza her ange- 
langt sind mit zahlreichen Truppeu. Soforfc 



bricht er mit 6eineu Mannen auf, kommt an 
die Kitste, wo jene cben ihre Zelte in volliger 
Sicherbeit vor Gefahr aufschlagen, tiberfalH sie 
mit dem Schlachtruf: Allah ist groBsl durch- 
bohrt den Konig von t^ub, der grade seine 
Leute zum Kampf anfeuert, haut dem K6nig 
von ^Lh, (im Westen) (Tripolis) den Kopf 
ab ; die Soldaten fluchten theils auf ihre Schiffe 
und segelu zurttck, theils nach Gazza, in Haufeu 
von 30000 Manu. Nun plundert Abfl zeid 
die zuruckgelasseuen Zelte uud kehrt mit sei- 
uen Reitern zuruck. Danu forscht er im Ramal 
Dach deu noch kommeudeu Ereignissen und giebt 
am Morgen im Dlwfiu daruber Auskunft. Nach 
alien den Kampfen und Niederlagen der Feiude 
steht dasEnde des Kampfes bevor; der folgende 
Tag, eiu Festtag, soil die Entscheidung brmgen: 
Abu zeid stellt die 'Ammaritischen Frauen 
(o'vJ,U)Ji) in ihivu Saufteu und die Kncchte und 
Diener hiuter deu Reitern auf, damit jene durch 
Schreieu und hbhnende Wortc, diese durch 
Kniippel und Steiuwurfe die Flucbtigen zum 
Kampfplatz zurucktrciben sollen. In dem all- 
gemeinen und heftigen erbitterten Kampfe werden 
die Feinde besiegt, nach Elqods hineingetrieben, 
und von deu Benu hilal verfolgt bitten sie um 
Gnade. Diese wird ihnen gewahrt, zabllose 
Beute gemacht, am nachstfolgenden Tage Be- 
rathung gepflogen. Da kommt „,*, der Sohn 
des erschlagenen Konigs Hassan nebst einigen 
Dienern zu Hasan und bittet unter Tbr&nen- 
um Verzeihung. Derselbe war durch einen 
M6nch Namens Musa ben 'isa, der im Stillen 
Anhauger des Islam war, bekehrt worden, und 
hatte sich auf dessen Antreiben zu Hasan be- 
gebeu. Dieser gewahrte ihm, iiber seinen Ueber : 
tritt erfreut, Gnade und seinem Volke gleieh- 
falls und setzte ihn an Stelle seines Vaters zum 
Herrn von Elqods ein. Nachdem eo die Au- 
gelegenheiten geordnet und alle Verwalter der 
Bezirke des Landes Gehorsam gelobt batten, 
erholteu sich die BenQ hilal noch 5 Tage von 
ibren Anstrengungen. Darauf begab sich Hasan 
mit seinen Emlren in die Stadt; sit vollzogen 
daselbst die Wallfahrt und Jeder musote dort, 
auf Hasans Wuusch, das Gebet verrichten, dass 
Gott ihnen gegen ihre Feinde beisteheu und 
die Befreiung ihrer Kinder aus Feindeshand 
gelingen lasseu moge. Jeder betete nun im 
Stillen, aber Dajjab sprach laut ein langes 
Gebet. Sie besuchten dann die Gr&ber der 
Heiligen und Ppopheteu und den Tempel im 

W 



252 



GROSSE ROMANE. 



No. 9261— 9364. 



Laufe eines Monates und empfingen von alien 
Seiten Geschenke. So brachte anoh ^M .U* 
allerlei Frfichte, die er auf seinem ^Acker ge- 
zogen hatte, wie Melonen und o 5J L> (Gurken?), 
und bat den Abu zeid, die Hfilfte des Ertrages 
aazunehmen: denn yor 3 Jabren, ale Abu zeid 
zum ersten Male dahin kam, hatte er ihm Geld 
gelieben und war sein Tbeilbaber am Geschfift 
geworden. Um nun allerlei Plunderungen vor- 
subcugen, bot er ihm die Hfilfte an, und Abfi 
zeid nahin das Anerbieten tnit Dank an. Nach- 
dem sie dann von Elqods zurfickgekehrt waren, 
Alles geordnet und den Unglfiubigen Tribut 
auferlegt batten, wirbelten sie die Trommeln zum 
Aufbruch und zogen westwfirts zur Befreiung 
ihrer Kinder: zunachst kamen sie nach Gazza. 
t Sehlasa f.51-s ^ ^1 ^ty^Ja?. ^^ 
\^£^ [ j M X J L AJj: f$f Us* ^ gjij <»ji /ci'^JUea I* 

Schri/t: die grossa, dioke Hand. - Abschrtft 



Schluss f.32 b : J^ j&'& '^f. jj^ 



C ""/18U 



9262. We. 895. 



24 Bi. 4* e. 27-28 Z. (22'/ s X 16; 19-20X 14«»). - 
lastand: aichtnoz eanbsu-, such nioht frei von Flsoken. — 
P«.p>er: wewshoh, ziemlioh stark, etw&s glatt - Bin- 
band: Pappband. — TiteluberBchrift f*l»: 

Anfang f. l» s Q L^ M , ^ Ivk^J tf3 yi ^ 

gJt y,U ^ ^ D! p^is ft^j,^ ^^ ^^ v ^ & 

= We. 857. Es ist in etwas kfirzerer Pas- 
sung: so fehlt z. B. das langere Gebet Daijab's 
We. 857, f. 45"-49». Dafur eind gegen Ende 
aucb wieder einige Gedichte eingestreut, die 
dort fehlen. — Schluss f.24 b :J^J| A*£> ^ 

*JS UUj til u^ ^-^l g. v^ ^ ^ 

Ab^S/cl 2 ^ 

9263« We. 816. 
1) f. 1-32. 

«Ld D Itr^li^r M"' •?*?**• sioJlich stark 
una giatt. - Einba nd: Pappband . — Titeluber- 

schrift f. 1»: A . ^OdSJT^^S 

Anfang f. 1-: ^ ^ UJ ,0*1 *JlJI ^ 
0**Ju> ^y^° «-*-V% (^^' «**% ^ \yate?$l» 

= We.857. Die Erskhlung weicht baufig ab. 



Sohriftj die kleinera flfiohtige Hand. P. 4f> n 28 leer* 

l 7 ".«,' 17 ^ ^ n fe)Jt dw G^»ol>t. - Absonrift Tom 

•'•.. , * 6 %wo. 

9264. We. 858. 

I) fll— 27. 

w 56 Bl. 4^17-19 Z. (22X16; a 17-18 X 12»»). - 
inetand: uoht gam feat im Einband. — Papier: aelb- 
lioh, nemlich stark, etwas glatt - Einband: Pappband 
mit Lederrnoken. — Titel (yon apaterer Hand): 

Dieser Titel geht haoptsaehlioh anf das 2. Staok de» 
Bandes; der des 1. Stackee ist bloss »j* and genaaer so: 

Anfang f. 2«: r ^*}\ ^Ulf jua.y ^jj j^i 
U^J^JI >L, ^bU> ^ UiS U» . . . ^i ^ 

Nach Eroberung von Elqods gelangen die 
Bena bilfil in das Gebiet von ue und lassen 
sich dort nieder und weiden ihre Heerden um 
die Stadt herum. Dort herrschte Einer von den 
TBcherkessen, Namens Hassan,, ein tvrannisoher 
aber tapferer Kdnig. Zu dem kamen die Hirten 
und klagten fiber die Unbilden der Benfi hilal 
und wie sie Land, Aecker und Weinberge ver- 
wfisteten. Da wurde er b6se, und da er von 
ihren Beutezttgen und ihrem grossen Besitz- 
stande gehSrt hatte, schrieb er an Hasan und 
verlangte den Zehnten von ihm. Hasan er- 
grimmte fiber die Porderung, liess den Brief 
durch den Qfidl alien Emlren vorlesen und be- 
rieth mit ihnen, was zu thun eei. Was du 
thust, sagen-sie, ist uns reoht: aber was meint 
Abu zeid? — Dieser sagt: vom Monat Qafar 
sind noch 10 Tage fibrig; in diesem Monat 
haben wir nicbt Stern nocb Gluok weder mit 
diesem noch mit einem andern Peind: aber 
gieb ihm zur Antwort, dass nicht vom Zehnten, 
sondern nur von Kainpf die Rede sein kdnne, 
und wie denn Gott will, geschehe es! — Die 
ablehnende Antwort erbittert den Elgerkesi der- 
maaesen, daes er sich sofort rflstet und zum 
Kampf mit zahlloeem Heer auf bricht. Die feind- 
lichen Haufen stehen sich gegenttber; jener ruft 
den Hasan zum Zweikampf, aber Keiner von 
den BenQ hilal rQhrt sich vom Platz, aus Soheu 
vor seiner gewaltigen Tapferkeit, deren Euf 
aucb zu ihnen gedrungen war. Da spornt iyjL^t, 
die unter den 'Ammaritischen Weibern hielV 



No. 92ii-l. 



GROSSE ROMANE. 



'.» 5 3 



ihr Kameel zn deu Emlreu hin uud ruft ihncii 
zu: wie, ihr tretet deni Feinde uicht entgegen, 
der euih auf dem Kainpfplan erwartet? BesoD- 
ders aber stachelt sie den Hasau an, es mit 
demselben aufzunelimen. Nud eutsehliesst sich 
Hasau /.urn Kampf, aber Aba zeid weist ihu 
zurilck und sagt: iu diesem Monat haben wir 
keiu Gliick, aber ich will fiir dicli eintreteD. 
So reitet t>r dem Elgerkesi entgegen und kampft 
niit ihm bis zum Abend, wo sie sich trennen; 
er ffthlt sich von der Austrenguug ganz erschdpft, 
Elgerkesi aber gesteht, dass er in seiuem Lebeu 
keineu so tapfern Streiter gesehen habe. — Als 
Abu zeid von dem Kampf heimkehrt, tritt U+» 



(sie heisst in We. 866 



i! .^.Sc), Hasan's 



Tochter, ihm entgegen uud fragt: wie kommt's, 
dass du heute deinen Gegner uicht getodtet 
hast? es ist doch sonst gar nicht deine Art, 
voin Kampfplatz missmuthig und erfolglos heim- 
zukohreu. — Ki'uniuere dich darum nicht; zu- 
ri'ick, dass nicht auch auf dich Blut spritze; 
jedesGrab hat mit seiuem eigeneu Leid zuthun; 
«g deineui Vater, dass er sich morgen nicht 
auf den Kampf einlasse! — Mit diesen Worten 
geht it, ohue sich an irgeud Jemand zu kehren, 
in dilsterer Stimmung naeh Hause, Somajja aber 
ricluct deu Auftrag an ihreu Vater aus. Er 
wird aachdeukeud , beruft eiue Versammlung 
seiner Emlre und Grossen, ausser Abu zeid, 
uud fragt, was zu thun sei? Von Abu zeid 
miisseu wir in diesem Mount abseheu, heisst es, 
aber Dajjab konute deu Kampf mit Elgerkesi 
wohl aufnehmeu. Er ist damit einverstanden ; 
am folgeuden Morgeu geht der Zweikampf vor 
.sich, aber er muss vor den wuchtigen Keulen- 
sihlageu des Elgerkesi das Weite suchen. Da 
hohnt ihu die *Z^J-\ ,»jc, uuter den Amma- 
ritischen Frauen stehend, aus, er aber geht be- 
6charnt zu Hasan's Zclt. — Wie ist's ergangen? 
fragt dieser. — 1st das ein tapferer Degeu! 
dns ist ctwas fur dich, mit dem musst du dich 
messeu, er erwartet dich morgen auf dem Kampf- 
platz, das hat er mir selbst gesagt. — Warum 
willst du uicht wied3r kampfeu? — Weil er 
dich grade zum Geguer haben will ; ich meine, 
du kampfst so gut du kannst, und wenn es 
nicht weiter geht, fliehst du davou. — Du hohnst 
mich, sagt Hasau zornig, weuu du von Fliehen 
sprichst; geflohen bin ich noch nie vom Kampf- 
platz, aber du sprichst so, weil du ein Riipel 
hist. — Ich meinte es aufrichtig und gut mit 
dir, du kannst Abu zeid fragen. — Abu zeid, 



der sich inzwischen eingefunden, giebt dem 
Dajjab- Recht: jener sei ein gewaltiger Kampfer, 
desse.n Gleicheu er Doch nie gesehen habe. Da 
verzog sich Hasan's Zorn, er war wieder freund- 
lich zu ihm und sagte: so will ich morgen 
kanipfen ! — Elgerkesi aber kpinmt fast erschopft 
zurtick, lobt die Tapferkeit des Dajjab, beson- 
ders auch desseu Ross ^oc^-l. Am tolgenden 
Tage kampft er mit Hasan; er iallt mit 6einem 
schwerverwundeten Ross zu Boden, seiue Leute 
retten ihn vom Platz, der allgeineine Kampf 
dauert bis zum Abend und endet wieder ohne 
Entscheidung. Am uachsten Tage drangt sich 
der Qadl Elbodeir zum Kampf mit ihm; er 
hohnt ihn aus. Du willst ein Qadl der Glau- 
bigen sein, Recht und Unrecht unterscheiden 
konneu und bekampfst doch die Anhanger dee 
Glaubens und raubst ihnen Habe und Heerde? 
— Du Schurke, antwortet er, du hast wol nie 
gehort, dass in Gottes Wort steht: wer euch 
befehdet, deu befehdet ebenso wie er euch! Nun, 
ihr befehdet uns, so thun wir so wie ihr thut. 
Daun kanipfen sie mit einauder; Bodeir erhalt 
einen Keulenschlag auf den Schadel, dass ihm 
Hore.n und Sehen vergeht und die Zahne waekelu 
und der Jftngste Tag ihm gekommen scheint. 
Lass mich gehen, sagt er zu ihm, so zieheu 
wir morgen ab; der aber kehrt sich nicht daran, 
sondern will ihn niederstecheu. In dicserKlemme 
denkt Bodeir auf Flucht, aber der Hohn und 
die Scbande 1 Er halt also aus bis zum Abend 
und kehrt zuruck, die Frauen aber empfaugeu 
ihn mit hohnischem Klatschen und Kichern. 
Wie kommt's, dass du ihn nicht getodtet hast? 

Macht, dass ihr fortkommt, an all dem Elend 

seid ihr Schuld, ihr Metzen! -r- Er kommt gauz 
verwirrt zu Hause au; allmalig kommeu die 
Emlre, sich zu erkundigen, wie es ihm ergangen 
sei? Nur Gott verdanke ich meine Rettung, 
erwidert er. — Am nachsten Tage kampft 
^oU ^>\jJ-\ mit ihm, danu noch drei Tage 
verschiedene Andere, bis der Monat pafar zu 
Ende war. — Elgerke6l aber merkte, dass die 
Benu hilal sich vor ihm fiirchteten uud begann, 
ihre Heerden zu uberfallen und zu rauben. Da 
kamen die Hirten der Heerden des Dajjab, 
welche jener geraubt hatte, schreiend uud 
klagend zu ihrem Herrn. Dieser hatte einen 
Schwestersohn, Namens <J*fi*JI jJxls- qJ ^Ju>, 
der war vollig kahl, den hatte er bei seinen 
Heerden angestellt und kiimmerte sich sonst 
um ihn gar nicht. Der schlief grade, als des 



264 



GROSSE ROMANE. 



No. 9264. 



Ueberfall geschah; als nun die Hirten ihm 
sagten, was geschehen sei, eilt er nach-Hause, 
und trotz des Hobnes seiner Mutter ju*Uj>, die 
ihn uicbt leiden mochte, waffnet er sich mit 
Waflen, die nooh von seinem Vater herruhrten, 
und beeteigt ein altes, aber edeles, Pferd, um 
die E,auber zu vcrfolgen. Die Madchen, die 
ibn so oaken, lachten ihn aus: wohin willst du 
bo eilig? — Die geatohlenen Heerden meines 
Onkels wiederholen. — T6dt.e uns doch lieber 
den Elgerkesl, dass wir uns von der Angst vor 
ihm erholen konnen! — Er reitet weiter und 
kommt zu Sultau Hasan's Wohnung, laut rufend: 
Onkel, Elgerkesl hat deine Heerden geraubt! — 
Seht doch zu, wer da so schreit, eagt Hasan. — 
Dajjab versetzt: es ist mein Schwestersohn, und 
die Heerden sind meine. — Warum reiteet du 
nicht aus und hoist sie wieder? — Ich furchte 
micb, hiuterdrein zu setzen, es konnte Elgerkesl 
uns doch leicht iiberrampeln. — Dann will, ich 
sie holeu, sagt .«U ^LiJ-l, springt auf und 
reitet mit 20 000 von den Benu ^b*. den 
Rauberu nach, indem er den Halid mit sich 
cimrot. Sie boleu die Heerden uud den Trupp 
Elgerkenl's ein. Lasst die Heerden los, sonst 
gebt's euch schlimm! ruft Halid. Elgerkesl 



wendet sicb um zu seinem Brudersohn r- .^ 
und sagt: inach dich an deu kahlen Hund C und 
f odte ibn sof'ort uud lass dein Scbwert auf die 
Fcindc da niederfallen. — Allein Halid macht 
jenen nieder, ebenso den Wezir des Konigs; 
d c ann wirft dieser sicb vol! Wuth auf ihn und 
Halid kampft, trotz des Abrathens von Seiten 
des Elhafegi, mit dem Konig drei Stunden lang 
nut beispielloser Tapferkeit uud Gewaudtheit, 
ohne Panzer, Helm und Scbwert, Wosb mit 
einem Lanzenschaft bewaffnet; endlich verwun- 
det er ibn durcb seinen Pauzer hindurcb und 
wirft ibn zu Boden. Da stQrzen dessen Mannen 
sich auf Halid, um jenen zu retten vor dem 
Tode, der ihm droht. Da wirft sich Elhafagl 
mit dem ganzeu Haufen der Benu zalilan auf 
sie und Alle verricbten Wunder der Tapferkeit. 
Elgerkesl kehrt auf anderem Rosse in den Kampf 
zuruck, kampft wieder mit Halid, ergreift aber 
alsbald die Flucbt und sein Heer fliebt mit, 
verfolgt von den Siegern bis an die Thore von' 
Gazza. Die Sieger briogen die wiedererbeuteten 
Heerden und sonstige Beute beim zu ihren 
Zelten, Elhafagi begiebt sich zu der Wohnung 
Hasans. HaJid aber, der seiner Mutter seine 
Thateu erzahlt, wird unglaubig augekort und 



! von ibr und den Madchen ausgelacht Hasan 
aber, der von Elnafegl und Anderen den Her- 
gang vernommen hat, lasst ihn kommen, lobfc 
ihn vor alien Emtren wegen seiner Tapferkeit. 
Morgen, sagt Halid, bringe ioh ihn dir entweder 
t£dt oder gefesselt. Sei es eo oder so, versetzt 
Hasan, ich gebe dir alsdann, was du wflnschst. — 
Dann wflnsche ich mir 1000 Kameele, 1000 
Stuten, 1 00 Kneohte und Mfigde, 1 00 Kaeten 
mit allerlei Bedflrfnisssachen , 100 Sklavinnen 
und 100 Mutzen und 100 Decken und ein 
hohes Zelt mit 7 goldeaen Knflpfen; ferner, 
dass du mir die kib. , die Tochter meines Onkels 
Dajjab, zur Frau giebst und morgen deine 
Schwester K^Ut sammt 100 juugen Tachtern 
der Emlre hinter mir drein schickst in Sanften, 
dass sie uieinen Kampf mit Elgerkesl mit an- 
sehen, und so Gott will, kehre ich nicht vom 
Kampfplatz heim ohne sein Haupt. Er bewilligt 
ihm Alles und ruft 6eine Schwester, um ibr fur 
den folgenden Tag diesen Auftrag zu gebeu. 
Daruber ist sie aufs HSchste erstaunt, weil sie 
dem Halid nichts weniger als Tapferkeit zutraul 
und nicht begreift, wie er sich auf Kampf mit 
Elgerkesl einlaesen kann und dass man es ein^m 
solchen wie er uberhnupt gestattet. Darflber 
wird Halid sebr anfgebracht: er schwort, sioh 
nicht auf Kampf mit jenem einzulassen, wenn 
ihn nicht Elgazije und die Madchen des Stammes 
daruiu bitten. — Wozu anders, sagt EJg&zije, 
setzest du dich dem Tode und derGefahr aus, als 
weil du arm biat und etwas erwerbeu mochtcst? 
Bleib ruhig, wo du bist, ich will dir oOO Dmare 
schenken, nur kiimpfe nicht, damit uns die 
Peinde nicht zu Gefangenen machenl — Ueber 
diese Worte erbittert, springt er auf und geht 
fort, Hasan aber lasst ihn zuriickholen und be- 
sanftigt ihn mit demuthigen Worten. Nun ruhmt 
sich Halid seiner Tapferkeit und seiner Herkunft 
und weist die Elgazije zuruck. Hasan aber 
droht dieser, wenn sie nicht hinter Halid drein 
gehe mit den Madchen, um seinem Kampfen 
beizuwohueu, lasse er ibr .Oen Kopf abschlagen; 
wenn die Leute von Gazza. sie Uberfielen, wtlrde 
er selbst mit seinen 4 Corps ihnen schon im. 
Hulfe kommen. — Sie geht fort und lasst den 
Madchen sagen, sich morgen aufs Beste zu 
putzen und hinter Halid drein zu gehen. Am 
Morgen betritt Elgerkesl den Kampfplatz: Halid 
ruhrt sicb nicht. Auf Hasans Befragen ant- 
wortet er: nicht eher, als bis die 'Ammaritiochen 
Madchen mir zukreischen und singen und mich 



N<>. 92(54. 



GROSSK ROMANE. 



•>bb 



zum Knmpf bcgleiteu und mir ihre blossen 
Arme uud Gesichter zeigen. Erst als sie kom- 
incu und so hinter ihm hergehcn, spreugt er 

fe gegen den Konig au wie ein nnbaudiger Ginn. 

Dieser sucht ibu durch Vcrsprechungen fur sich 
zti gewiunen: Halid lehut Alles ab und sagt 
ihtn, heute sei seines Lebens letzter Tag. Sie 
kiimpfen, aber die Tapferkeit fialids macht deu 
Kttnig besturzt und or legt sich auf Unterhan- 
delu: fordere von inir, was du willst, aber lass 
ab init mir zu kampfen! — Nimmermehr, ant- 
wortet er; eutweder ich kainpf'c und todte dich, 
oder du steigst vom Pferde ah und giebst dich 
gefaugeu und ich fflhre dich zu Sultan Hasan, 
so dass mich alle meine Volksaugehtirigen sohon 
und ich mir Ruhm erwerbe, dir aber gebe ich 
ineiu Wort, dass ich dich in meiuen Schutz 
nehme. Dies schwdrt er ihm niit einem Eide, 
darauf ergiebt sich ElgerkesI, er bindet ihm 
Arme uud Filsse uud will ihn so vom Kampf- 
platz filhreu, da stttrzen die Reiter dessell)en 
herbei und wolleu ihn befreien. Halid wirft 
sich ihnen entgegen, tfidtet Rasid, deu Vetter 
dee Konigs, die Massen wcrden handgemein, 
aber auf Befehl des ElgerkesI zieheu sich alle 

^ zuruck. — Hasan hatte sich vom Kampfplatz 
fort und iu sein Zelt begeben; als nun Elger- 
kesI sich dem Halid ergeben, war Elg&zije 
sammt den Madchen zu ihm geeilt und ver- 
kimdeten ihm das frohe Ereiguiss. lndem kommt 
Halid mit dem gefesscltcu KSnig an: bier ist 
ElgerkesI, sagt er, ich habe ihm deine Gute 
uud Gnadc zugesichert und dass du ihm das 
Lebeu scheukeu wirst; du bist edel nnd die 
Edlen eind hochherzig; willst du aber nicht, so 
todte mich und behalte alles, was du mir zu 
gebeu versprochen hast. — Da fuhlt auch Hasan 
die Reguugen des Edelmuthes, er versichert 
Beide seiner Gnade, nimmt dem KSnig die 
Fesselu ab, giebt ihm ein stattliches Kleid und 
Turban, richtet Gastmahle an und ladet dazu 
die Emlre alle ein, drei Tage lang. Alsdann 
gebeu auch die ubrigen Gross- Emlre solche 
Feste, auch Dajjab. Dieser neidete seiuem 
Schwestersohn seinen Ruhm; er liess also Kaffe 
herumreichen , in den er Gift gethan hatte. 
ElgerkesI trank zuerst davon nnd merkte das 

4& Gilt: er gab also dem Halid einen Wink, nicht 
davon zu trinken, und als Halid die Verande- 
rung der Gesiohtsfarbe des ElgerkesI merkte, 
gingen Beide heraus, ihre Pferde zu holen. 
Warum woHt ihr schon fort, sagt Dajjab, bleibt 



doch zum Esseu! — Wir hahcu davon geung, 
sagt Halid, und reitrt mit dem Konig uach 
Gazza, ohne dass einer der Emlre ahnt, was 
Dajjab gethan hatte. — Zu Hnuse augelaDgt wirft 
sich Elsjerkesl anfs Lager, lasst seine Grosscn 
kommeu, richtet sich rmpor, lasst Halid neben 
sich sitzen, und sagt ihnen : ineiu Ende ist ge- 
kommen; ich will, dass ihr als Konig fiber euch 
den Halid setzt uud ihm gchorsam scid. "Zugleich 
wird derEhecontract fur ihn und ».jc, die Tochter 
des K6nigs, aufgesetzt; er fiherautwortet ihm 
alle seine Schatze und Halid wird Herrschcr vou 
Gazza. Am 3. Tage stirbt ElgerkesI und wird be- 
graben und betrauert. Nach 7 Tagen derTrauer 
wird die Hoehzcit Hftlid'6 ■ mit *Jjc gefeiert. 
Als er dann zu ihr eintrat, schrie sie laut auf: 
Geh bin, woher du gckommeu bist! ich lasse 
dich nicht eher mir nahe.u, bis du hinreitest 
und den Dajjab, deu falscheu Schurkeu, nieder- 
machst und uus an ihm rachst uud die uus 
angethane • Schmach tilgst. — Bestfirzt kehrt 
Halid sofort in den Dlwain zuruck, heruft die 
Emlre und Grossen, erzahlt ihnen deu Vorgang 
und sagt: ich habe beschlossen, mich nufzu- 
mnchen, uud au dem niedertrachtigeu Huud 
Dajjab Rache zu fiben. — Thu wie du willst, 
sagen sie: uuser Lebeu stcht dir zu Gebot. 
Er schreibt dann sofort eiuen Brief an Hasan, 
theilt ihm mit, dass Dajjab ihm uud dem El- 
gerkesI Gift gereicht habe, dieser da ran gestorbeu 
sei, dass er 6elbst nun fiber Gazza herrsche 
uud verlange die Ausliefernng des Dajjab zur 
Bestrafuug: wo nicht, verlauge er den Zehnten 
von ihnen, oder sonst werde er sie bekampfen 
und veruichteu. — Hasan sass gerade in seinem 
Rathszimmer und die Emlre waren um ihu 
versammelt, als der Bote den Brief fiberbrachte. 
Hasan las ihn und gerieth iu Zona; Abu zeid 
best ihn darauf den Anwesenden vor: alle sind 
fiber den Tod des KSnigs bestfirzt. Da wendet 
sich Abu zeid an Dajjab: du lasst deiue Ranke 
noch nicht? schamst du dich nicht vor jenen 
Leuten, dass du so deine Ehre preis giebst? 
Gottes Fluch fiber alle Schurken! — Mit Ver- 
laub, saglrDajjab , ich horte, dass der KSnig 
7 Thurme voll Gold habe: wie sollte man dazu 
kommen, wenn ihr nicht hingeht und sie nehmt? 
— Hast du den Brief H&lid's nicht gehort, 
sagt Abu zeid; ist's jetzt die Zeit, begehrlich 
zu sein? k&mpfe mit ihm auf der Wahlstatt, 
wenn du nicht hingehen willst zu ihm, dass er 
dich todte, und zeig ihm, ob du k&mpfen kannst, 



256 



GROSSE ROMANE. 



No. 9264. 



weiter bleibt dir niohts flbrig. — So will ioh 
mit dem kahlen Hund kampfen und ihn tfldten, 
Gazza zerstdren und plundern und die Kinder 
zu WaiBen maohen. Halt, sagt ElHafegl 'Amir, 
zankt nioht mit einander; ioh sohlage vor, ioh 
gehe mit 20000 Mann von den Bena ly"^*-; 
zu Halid und verhandle mit ihm und Bohuesse 
einen sobeinbaren Vertrag: denn er verlangt ee 
und ist fiber den Tod des ElgerkeBl erbittert. 
Aba zeid aber eagt: aus einem Feinde wird nie 
ein Freund; sein Vater war auch ein Feind 
und zu trauen iet ihm nioht. Geh hin zu ihm, 
'Amir, und wir folgen alle hinter dir drein. 
DemgemasB maoht sioh 'Amir am naohsten Tage 
mit 20000 Mann zu ibm auf. Die fibrigen 
Haufen der Bena hil&l folgen. Inzwischen 
wartet Halid auf Antwort, sein Grimm steigert 
sioh immer mehr und am naohsten Morgen Tegt 
er Beine Waffen an und lasst zum Aufbruoh 
trommeln. Auf dem Mareoh begegnet er dem 
Elfiafagl und seinen Sohaaren; er stellt seine 
Truppen auf und fordert zum Zweikampf her- 
auB. ElEafagI tritt ihm entgegen und sagt: 
kebr mit deinen Leuten urn, sag dem Teufel 
ab und halte dioh an Gott! Blut iet kein Wasser; 
zeig den Leuten da die Sch&tze Elgerkest's und 
lasse sie dann in Frieden ziehen. — Da stfirzt 
sich Halid voll Grimm auf ElBafagi: dergleiohen 
lasst euoh nioht einfallen; ihr wollt die Soh&tze 
haben? ins Gras sollt ihr beissen! Von Wort- 
weohsel gehen sie zum Kampf fiber; ein Keulen- 
eohlag wirft den Halid vom Pferd; Sari (rfjU), 
der Diener Hasans, springt binzu und fesselt 
ihm Anne und Beine, sohleppt ihn von dem 
Kampfplatz. 'Amir hat nun der andr&ngenden 
Reiter von alien Seiten sioh zu erwehren; die 
Bena hil&l hauen sioh Bahn zu ihm und 
holen ihn aus dem Gefeoht; der allgemeine er- 
bitterte Kampf dauert bis Sonnenuntergang; die 
Feinde batten sioh in einzelnen Haufen um das 
Sohlachtfeld vertheilt und besohossen nun fort- 
w&hrend die Bona hil&l mit Pfeilen, so dass 
sie endlioh entflohen; zuerst Dajj&b mit seinen 
Leuten. Da hdhuten ihn die 'Ammaritjschen 
Weiber. Wie Sollte ioh umkehren und in ge- 
wissen Tod gehen und raeinen Geist aufgeben! 
der Geist ist kein Kraut, das alle Jahre wieder 
wfiohst; aber hinter mir ist ja fiooh der Qadl! 
Damit geht er seiner Wege und maoht sioh 
niohts aus Spott und Sohande. Bald flieht anoh 
der Qftdl und lftsst sioh von den Weibern 
nioht halten; ebenso wenig auch Sultan Hasan. 



Morgen zieh ioh ostwftrts in die Berge, ruft er 
ihnen zu; wer weBtwarts will, magdahin zieheu; 
damit eilte er davon. — Da fiberfallen die Leute 
von Gazza die Weiber und nehmen sie Alle, 100 
an der Zahl, gefangen, darunter die Elgfizija, 
und ULe, *j,UJI, *ii>j, v-**^l jjke und andere, 
und fflhren sie nadh Gazza. Was sollen wir 
bloss Bagen, sprioht Elgftzija, wenn sie Sohftnd- 
liches von uns verlangen? — Unsere Emlre, 
sagt 'Aljft, sah ich alle bei uns vorbeiflfiohten, 
auBser Aba zeid. — Vielleioht flberftUt er diese 
pldtzlioh und rettet uns, epricht jene, vor der 
drohenden Sohmaoh. Aber betrflbt folgen sie 
den Siegern. Aba zeid aber war auf Gazza zu 
entflohen und hatte ihnen vor den Thoren der 
Stadt den Weg verlegt. Nun fiel er die rfiok- 
kehrenden Sieger von vornher an, stfirzte sioh 
mit seinen Leuten mitten in ihre Haufen, haute 
reohts und links und vor sich die Feinde zu 
Boden ; die Weiber hSren seine Stimme, stflrzen 
sioh aus ihren Sanften und erheben ihr lautestes 
Gesohrei und befeuern den Muth der Kftmpfer. 
Aba zeid und 'Amir und Zeidan kftmpfen mit 
ibren Mannen so tapfer, dass die Feinde endlioh 
weiohen und ihre Beute und die Weiber preie- 
geben. Sie fliehen den Thoren der Stadt zu 
und sohiessen von da auf die Bena hil&l mit 
ihren Pfeilen, so dass Aba zeid davon starrt 
wie ein Igel. Aber unverzagt k&mpft er selbst 
weiter und treibt die Seinigen an: endlioh ist 
der Sieg gewonnen, in wilder Fluoht eilen die 
Feinde von dannen, sie wie die Falken hinter- 
drein, jagen sie fiber Gazza hinaus und vollenden 
ihre Niederlage. Wer gehoroht, erhftlt Gnade, 
die fibrigen werden niedergemaoht. Nun kehren 
sie zurfiok; Hasan, Dajjab, Bodeir gehen ihnen 
entgegen und danken dem Aba zeid fur seine 
Thaten. Da ihr flohet, musste ioh wol allein 
den Kampf auf mioh nehmen, erwidert er. Nun 
stfirken sie sioh von ihren Strapazen, essen und 
trinken und Aba zeid erz&hlt, wie der Kampf 
vor sioh gegangen sei. Dann geht er uaoh 
Hause, lftsst sioh die Pfeile aus dem Kfirper 
herausziehen, dlt die Stellen ein mit einer Salbe, 
die er gemaoht hat: sofort sohliesBen sie sich 
und er legt sioh sohlafen ; am folgenden Morgen 
war davon niohts mehr zu sehen. Nun breohen 
sie auf naoh Gazza, plfindern die Stadt, nehmen 
auoh die 7 Thfirme voll Gold ein, ziehen mit 
all ihren Sohitzen ab und theilen sie unter sioh. 
Dann versammeln sioh alle Emlre bel Hasan 
und er lasst den gefengenen Halid vorffihren 



No. 9264—9267. 



GROSSE ROMANE. 



257 



und befiehlt, ihn zu enthaupteu. Da ruft er: ich 
bin deiu Schntzling, Abu zeid, und obeuso der 
des Elnafagl 'Amir! Sofort gedachten sie edel- 
miithig ihrer Pflicht und tratcn fi'tr ihn ein und 
entzogen ihn dem. Schwert ; er aber kilsste dem 
Hasan Haudc uud Fusse, dieser vergab ihm, 
suhenkte .-ihm oin Ehreukleid und sagte: bleib 
hier oder geh mit uus. — O Hasan, versetzt' er, 
lass mich lieber hier bleiben ! Er lasst also die 
Grosseu Gnzzas kommen und setzt Hahd als 
Herm i'lbcr sie: damit siud sie znf'rieden und 
zieheu in grossem Aufzug mit ihm nach dem 
Palast, wo er nun mit »Jac Uoclize.it macht. 
Gross uud Klein gehorchte ihm und Tage und 
Jahre verflossen ihm angenehm. Die Benu hilal 
aber verweilten nur 7 Tage; am 8. zogen sie 
weiter nach Westen, uud kamcn nach 2 Tngen 
uach (J*jyJi, in die Nahe des Ortes Han Juuus: 
dort stellten sie ihre Zelte und Standarteu nuf. 
S c hi u s s f. 2 7 b : cf-^' \J^>^ U&J ^\ jk°£ 



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U*aJI .(TJ, JuM 



•')b ] > P**' '****> LT^ o*- 5 * 



Vj*" o c 



Schrift: die grossere dickers Hand: hier aber un- 
gltiich, zuerst kloiner. — Absohrift c. I860 /im-|. 

9265. We. 866. 

40B1. A% 18-20Z. (22VaXl6i lTxll'/s-]?'"'). — 
Zustand: nicht ganz sauber; anch nicht uberall feat im 
Kinbaud. — Papier: gelb, ziemlicb stark, wenig glatL — 
Kinband: Pappbaiid mit LederrGcken. — Titel f. 1": 

An fang f. l b : ^>1 3 iu*ij ^Ict ».1JI 5 ^i^> 

a UjJt pjXi j ^ *Ji ... LS»,U*il OsjJ>J a l0,Li*L 

gJI $te ^ {4 d&>. v-y • • • 
= We. 858, 1; Es weicht dies vorliegende 
Stuck in mauchen Punkten von We. 858, 1 
ab, hat auch inehrere und langere Gedichte, 
aber der Gang der Erzahlung ist im Ganzen 
vollig derselbe. 

Schluss f. iO b : J^ Q*iJ^i cj-i jsvw^J ^ jLSs 

' r Udi ^ ^sXJI^ UJI IfJl U 13^ l ±&>jtl\ 

Schrift: die gel&ufige etwas weniger dicke Hand. — 
Absohrift vom J. 1261 <?afar (1845). 

9266. Pet. 112. 

38 Bl. Kl.-8 yo , 19 —21 Z. (16x11: 13x8 cn >). — 
Zustand: etwas nnsauber; f. 1 a. 2 fast lose. — Papier: 
gelblich, ziemlicb stark, wenig glatt. — Einband: fehlt. — 

Titel f. 1»: iup. ^ /j-*^' tiXUl '*4£s> ^ii \J& 
HAKDSOHRIFTEK D. K. BIBL. XX. 



Anfaug f. l b : | *X*-I. *^i> Jlcl \lJij (c^*- 

*J! '. . . *^'l vi>UiiL>! y yA wftllw} (•^J'Jj ly"- "* W'' 

Romauliafte Erzahluug der Kflmpfe zwischen 
den Benu hilal, uuter Auftihrung ihres Konigs 
Aba 'nil Hasan ben sirnan, und dein Elmelik 
elgerkesl ben uuzib, Sultan von Gaz/.a. Die 
Geschichte liegiuut nach kurzer Eiuleitung mit 
einem poetischen Drolibrief'wechsel zwischen den 
beideu Fflrsten. (Uel)crhaupt siud viele, anch 
langere, Gedichte darin aufgeuoinmen.) Es 
beginut alsdauu der Kainpf, uud cine Menge 
Zweikftmpfe zwischeu den Heldeu der Benu 
hilal und dem Elmelik elgerkesi wird geschildert, 
in deuen dieser endlicli von HaHd besiegt und 
gefangeu wird. Der Konig Hasan giebt ihn 
f'rei, Festc werdeu gef'eiert, Elmelik elgerkesl 
erhiilt Gift, entkoinmt mit ITfilid nach Gazza, 
giebt deinselbeu seine Toehter zur Frau uud 
macht ihu zu seinum Nachfolger und stirbt als- 
bald. Halid, zur Itache von seiner Frau an- 
gespornt, wird nach unglilcklichem Kampfe 
schliesslich doch als Konig in Gazza eingesetzt; 
Hasan init den Seinigeu bleibt uoch eiuige Zeit 
im LaDde, und zieht dann ab — wovou deuu 
noch weiter die Rede seiu soil iu einer Fort- 
setzung, die nicht vorliegt. 

Schluss f. 33 b : q**3"SI ^yt _.a«o O-q jj\ i*& 
IJsj)>j 'ids? j s.^, fif ^ pL> jSjjJI S&> o- Vc 

Schrift: klein, eng, nicht recht deutlich, vocallos. — 
Ab8chriftimJ. ,2M /i63Si yonUasan benessajjid'Abdelqadir. 

9267. We. 780. 
2) f. 32-59. 
Format (20—22 Z.) etc. und Schrift (aber etwas 
gedr&ngter) wie bei 1). — Titel f. 32': 

Anfang f. 33": ^ jLj>\ oyV xit U5 5 

^Jt jL&jJI V-J 5 *" d^Ji oJL> f\ 3 g^ tn i h tlj iiL> 
= We. 858, 1. Die Geschichte ist im 
Ganzen dieselbe, aber sie weicht in mancher 
Einzelheit ab, so besonders im Anfang und am 
Ende. Sie beginnt hier so : Die Gertlchte, dass 
die Bend hilal im Anzuge seien, kommen dem 
Elgerkesl wiederholt zu Ohren, so dass er an 
die benaohbarten und befreundeten St&dte tun 

33 



'258 



GROSSE ROMANS. 



No. 9267. 9268. 



Hulfe Bchreibt und die Einwohner von Gazza 
auffordert, sich zuin Kanipfe zu rusten. la 
dieBer Zeit war es, dass er einst Staub von 
ankommenden Haufen in der Feme aufsteigen 
sah und seinem Wezlre No'nian befahl, nach 
der Ursache zu forschen. Dieser reitet mit 
dem andern Wezlr 'Jim-fin imd 10000 Reitern 
aits und begegnet einein Christenbeere von 
'Akka: dies hatte d<-m Sablb, daun dem fc*^w, 
dann dem y>U <i^k\ geholfen und der Rest floh 
jetzt zum Elgerkesl. Dieser lasst sie, auf Be- 
richt seines Wezlre, vor sich kommen und ibre 
Scbicksale ihm erzahlen, und berath mit dea 
Seinigen alsdann, ob sie mit den Benfl hilftl 
k&mpfen oder sie ruhig nach WeBten zieben 
lassen wollen. Da rath n»l^&, Vertrag mit 
ihnen zu machen und sich auf Krieg nicht ein- 
zulassen ; sein Onkelsohn aber, ein kriegerischer 
aber UDbedachter Jtlugling, ruft laut in die 
Versammlung: der Rath ist schlecht; wir haben 
Heere und Hnufen genug und ich, raeine Sfihne, 
meine Schwestersohne und Brtider sind 50 Mann 
an Zahl, wir nehmen es mit ihnen reichlicb auf, 
und auch Elgerkesl stimmt ibm zu, keinen Ver- 
trag zu 8ohlies8en. Wahrend sie berathen, 
rftcken die Benfl hilal naher und lagern sich 
im Gebiet von Gazza und tibeu dort allerlei 
Gewaltthat u. a. w. 

Am Schluss wird bier erzahlt: Hasan halt 
nach dem grossen Siege des Abu zeid eine 
Versammlung ab, lasst den Halid hereinfubren 
und befieblt, ihn zu todten. Dieeer beruft sich 
auf daa Schutzverhaltniss zu Aba zeid. Dieser 
verlangt dafur, dass Halid ihnen die Schatzc 
des Elgerkesl zeigen solle. Sie reiten also nach 
Gazza, Aba zeid packt von dem Gelde so viel 
ein, als er kann; die Halfte der Scbfitze er- 
balten aber die in der Stadt bcfindlicben Tflrkeu. 
Dann setzen Abfl zeid und Hasan den Halid 
zum Sultan von Gazza ein; Abfl zeid erricbtet 
30 Zelte ftlr die Verwundeteu und bereitet ihnen 
Pilaster und Arzneien, heilt sie und auch sich 
selbst; dann berichtet er aber den ganzen 
Kampf, den er glucklich bestanden, Hasan dankt 
ibm und kusst ihn, auch Dajjab dankt ibm. 
Ak eie nach 1 5 tfigiger Rube sich erholt haben, 
geben eie nach Gazza, wo AHe ihren friedlichen 
GeschSftcn nachgehen und Keiner mehr Feind- 
schaft fibt. Abfl zeid tritt in die Schatzkammern 
des Elgerkesl, voll von kostbaren Wafifen, und 
in den Mai stall, vol! von den schSnsten Pferden 
und Geschirren; die Emlre gehen in den Palast, 



theilen sich diese Beute und was sie Kostbares 
in demselben finden. Die Vornehmen der Stadt 
aber bringen mit ihnen die Nacht daselbst zu 
und Hasan eroffnet ihnen, das Halid ihr Haupt 
eein solle, so lange sie im Westen beschaftigt 
seien und bis sie nach Negd zurtickkebrten ; 
sie mflssten ibm in alien Dingen gehorchen und 
ihm beisteben, sonst ergehe es ibnen ftbel. In 
Lustbarkeiten bringen sie die Zeit bis zum 
Morgen bin; dann geht jeder nach Hause. So 
dauert es 7 Tage. Dann berathen sie, wie 
lange eie npch bleiben wollen. Abfl zeid rafb, 
tkbermorgen gegen olijJI aufzubrecben: so ge- 
scbieht es auch, und Aba zeid reitet ihneu 
yoran als Wegweiser. Zunachst geht der Zug 
nach dem Lande El'arls. 

Schluss f. .59*: i^*bJj k^jo jj«^*J-t j^je, 

gJl S0>bjJI iy* *JJb 0^f\ i ^j^jjOj|tOsJ> ^ "(jijjdl S&t 

Abschriftvoo , gkks> \gj^ss> L-i! Ca^wtJ.-jJ «X*s»i 
im Jahre 12G6 Eabi' II (1850). k 

9268. We. 858. 

%) f. u-m\ 

Format etc. und Sob rift wie bei 1). Die Blatter 
44 — 49 liegeu lose bei; sie sind von ©twas kleiuerera 
Format, aber voo derselbea Band geschrieben; ihr Test 
ist uuten and zmn Theii such zur Seite etwas bescb&digt. 
Blatt 56 echedbaft. 

Unmittelbare Fortsetzung von 1). DerTitel 

fehit bier; er otebt schon f. I" (s. bei 1), und ist: 

Anfang f. 28'? L ^0 & r Ji 'L^. U ^jJ, 

la El'arls herrscbte, als die Benfl bilal dahin 
kamen, eiu sebr tapierer Christ, Namens El~ 
bard Oil ben rasid; der hatte dort ein Schloss, 
von wo aus er Strassenraub trieb und die Kara- 
wanen Ubernel, die zwiscben Aegypten und 
Syrien bin- und berzogen; keine derselben konnte 
vorbeikommen, obne ihm den Zehnten zu eat- 
ricbten, wo nicht, wurden sic geplflndert und 
get5dtet. Er scheute sich vor dem Tode nicht, 
auch vor keinem Reifcertrupp , ob gross oder 
klciu. Er war aucb in den Geheimwissenschaften 
bewandert, konnte zaubern, so dass die Leute 
sich ni«ht riihreo kouuten und ibre Hand an 
den Waffen erstarrie; auch hatte er eineKappe, 
wenn cr die aufeetzle, kounte ihn Niemand 
sehen. Taglich ass er eiueu gebratenen Hammel 



N'o. 9268. 



GROSSE ROMANE. 



259 



uud tniuk 30 Kriige Woiu; seiu Schwerl wog 
10 syrisehe Rail, seiue Lauze. war vou Stahl. 
Er hatte eiueu Tr«j)j) vou 1000 Reiteru, die 
musst.en iniiner bei ibm bleiben uud die Beute- 
stiicke auflesen uud die zerstreuteu Pferde der 
Erschlageuen einfaugcn; audi hatte er grosse 
Sehatze vou Gold uud Silber uud Edelsteiuen. — 
Der Kouig JwUi vou Aegyptcu horie von ilim 
uud grift' ilm mit grossem Hoere an; cr tiidtetc 
aber alle Soldalou dcssclben uud ualim ihnen 
ihrc Waft'eu uud Pferde ah, so days der Kouig 
ilm fortan iu Rnlie licss. Danu zog cineGhristeu- 
karawaue vou 'Alclca mich Aegyptcu, 40 Katif- 
leute init uuziihligeu Gilt era und Waaren, er 
uberfiel sip aber, inaclite sic uieder und ualun 
ihr Eigputluun an sich. — Ala der Kouig von 
: Akka dies bort, sohiekf cr 60 000 Mauu gegeu 
ibu, unter Anfiiliruug Acs J-^/.Vi. Auf die Auf- 
forderuug dieses, sich zu prgcbcn, hunt er ihu 
mitteu durch, uud als das Hper sicli auf ilm 
stiirzt, uimint er alleiu, ohue Kappe und Zaube- 
rei zu braucheu, es mit 1000 Reitcrn auf uud 
(ifl'uet sich zwischeu ihnen eiueu Weg; dauu 
ninimt er wine Kappe und braueht die Zauberei: 
da erstarrcn sie am Platze, wo sicslehen, auch 
ihrc Pferde aiud wie angenagelt: da haut cr Bie 
uiedcr, und wenn er miide ist, ruht er sich aus 
uud beinnut wieder uud seiue Reiter saminelu 
die Heutp. auf. So haut er wahreud 3 Tage 
die Iliilfte nipder, dip iibrigeu abe.r fielen vor 
Hunger um, ebeuso ih re. Pferde. Da zaubert 
er sie wiedcr an uud sic ergrcifen die Flucht 
uud ineldcu es dem Kouig. Der Hess ilm fortau 
auch iu Ruhe. — Dauu horte vou ihin der 
Sultan der Benii ^-^J^.v, Nameus Magid; der 
imtersagte ihm seiu Treibeu: in Folge dessen 
machte er sich auf uud todtete ihu; seiue Sol- 
daten ninchte er zur Ha-U'tc; uieder, der Rest 
floh davon. Der hatte eine schoue Tochter, 
Nauiena i^/^uJi ^,*.i, die uahm er ebeuso 
wie seine Sehatze mit sich. Als er in seiuem 
Schloss mit ihr allein war, sagte er: furchte 
uicht, dass dir irgend welehe Unehre wider- 
fahre; ich will bloss mich deiuer Schonheit 
freuen und du sollst mir Wein e'mschenken und 
wenn ich schlafe, will ich auf deiuem Schooss 
ruhen. So giug es, bis dass die Benu hilal 
ankameu und sich iu Han Juuus uiederliesseu. 
Sie borteu von iseineu Thun und Treiben uud 
beriethen nnd Abn zeid bestand daranf, trotz 
der Abmahnung von Seitec de6 Dajjab, sich 
zu ihm zu begeben und ihu z\\ zlichtigen. Er 



ritt mil semen Lenten, dpu BcnQ ^^L^;, voran, 
ill ii i folgte llnsau, hiuter dipspin der Qadl, zu- 
let/.t Dajjab : so giug der Zug auf El'aris los. 
Als sic bei seiuein Schlosse ankameu, trateu sie 
hiuter einauder uud stauden so auf ctwa I Meile. 
ElbarduTl sail vou seinein Feuster aus grosse 
Staubinasseii aulsteigeu uud uuterschied Zelte, 
Katnoele, Meuschenniasseu, die dip Ebeupn weit 
uud brcit fnlllen. Er hatte von deni Auzug 
der Henu hilal gchort, rief seiuen Wczlr Maneiir 
herbei und befalil ilun, mit seinen Leuten hiuter 
ihm her zu rcilen: er wolle sie augreifeu uud 
jeuer solle ihre vieleu Sc.hiitze und die st.it.t- 
lichen Madehen bei ihueu zur Beulc macheu. — 
Be.sser wiire, du schriebst ihneu erst deinen 
Willen und (jrwarlctest ihre Autworf. — Du 
hast Recht, sagt cr, und schreibt eiueu Brief, 
iu welchem er den ZclmLeu und allerlei Auden^s, 
darunter - 200 Madcheu, vcrlangt, widrigcnfalls 
(•r mit Vernichtimg droht. ])iesen Brief iiber- 
briugf seiu Bole an Hasan, der ihu licst uud 
zu sich steckt. D.irauf bittet er inn Autwort, 
um zuriickkelircn zu konncu. Dajjiib aber sagt: 
Sjueche Nicinaud e.iu Wort! Der Bote ist aus 
dent Stoft'e wie seiu lierr: wer sagt ench, ob 
dieser uicht seiue Kappe aufgesetzt hat uud 
unsichtbar hier zugegeu ist und Alles, was wir 
sageu, mitauhort? — Abu zeid lacht ihu aus, 
Hasan aber lasst deu Boleu zu dein Gastzimmer 
fi'ihreu und bewirtheu. Alsdann liest er deu 
Brief vor. Dajjab ist fiir Auuahme seiuer Fordc- 
ruugeu, Abu zeid fiir Ablehuuug, miter Hinweis 
auf ihre Tluifcu, er will sugar alleiu den Kampf 
bestehen, Hasan rillh davon ab, eiuein so iiber- 
niachtigen Feiude gegeuiiber. Da crgrinnnt Abu 
zeid und sagt: ist er ein Mauu uud ich eiu 
Kiud? er ein Wolf uud ich eiu Lamm? er ein 
Habichf uud ich ein Sperliug? cr Fcuer uud 
wir Holzscheite? er eiu Gul uud wir Kinder, 
die er auffrisst? — Das uicht, erwidert Hasan; 
aber er hat eine Kappe, die ihn uusichtbar 
macht, danu sieht cr dieh uud haut dich uieder, 
ohne dass du ihn sehen kaunst. — Ich kanu 
auch die Feiude uud Heere zuin Stehen brin- 
geu, kaun auch Muhlen uud Fahrzeuge auhalten, 
kanu auch Zauber gross und kleiu, und hatte 
er 1000 Kappeu, vor mir verbirgt er sich uicht. 
Wenn ihr aber ihu fiir eiueu tapfereren Ritter 
haltet als mich : mir liegt am Leben nichts und 
der Tod gilt mir geriug alsdaun, uud meines 
Bleibens bei euch ist nicht, wo Schmach und 
Mistiachtuug mir zu Theil wird. — Dajjab rath 



260 



GROSSE ROMANE. 



No. 9268. 



ab: geh nicht hin, sondern bleib bier, er bringt 
mit List dich um und du wirst ein Frass den 
Vogeln 1 — Ich wlirde nicht so sprechen, Dajjab, 
versetzt Abu zeid, wenn ich wlisste, es gabe 
einen tapfereren Ritter. — • Ueberhebe dich nicht, 
Abu zeid; im Kampfe bei Elkufa stOrzte dich 
Jjtli zu Boden und ich rettete dich yor seinen 
Streichep; bei Haleb rannte dich ElBoza'l liber 
den Haufen und ohne mich hatte er dir den 
Garaus gemacht. — Hinstllrzen ist keineSchande, 
antwqrtete Abtl zeid; aber wer vom Kampfplatz 
Reissaus nimmt und die Frauen den Feinden 
preisgiebt, den trifft Schande. — Alsdann ging 
Abu zeid zornig nach Hause, der Bote aber 
trat ein und verlangte Antwort, Die verlangte 
Steuer, sagte Hasan, konnen wir noch nicht ge- 
ben, aber sag deinemHerrn, er m6ge un6 7 Tage 
Zeit lassen, dass wir sie von den Arabern ein- 
treiben und noch 2000 Dlnare obenein; du aber 
niinm hier 1000 Dlnare zuin Geschenk, dazu 
noch ein Gewand und ein Pferd. Nun bittet 
er um schril'tliche Antwort, erhalt sie und geht 
fort. Die Antwort kommt zuruck, dass der 
Aufschub bewilligt sei. — Nun befahl Hasan 
alien Emlren, bei ihren Lenten den Zehnten ein- 
zusammeln, bei jedem nach seinen Verhaltnissen, 
und jeder brachte, was er hattc, zn Hasan. 
Dajjab aber ging zu ihin und sagte: warum 
legst du die Hiinde in den Schooss? Den Aba 
zeid macht der TeuCel blind, dass er zu El- 
bardul'l geht: dann macht dieser ihn nieder und 
wir haben deu Schaden. — Du hast Recht, 
antwortete Hasan ; er verliess uns im Zorn und 
sagte: ich gehe dooh zu ElbarddYl. Daraufging 
er hin und holte aus der Schatzkammer die 
Konigsfessel, die war aus Silber, und wickelte 
sie in ein Tuch und gab sie dem Dajj&b. Da- 
mit geh du, sagte er, uud der Emir ,^j]o und 
dein Ohm u-tZJj* und AbuTauf und der Emir 
Hammad, zu Abtl zeid und sag ihm: Wenn du 
Gott gehorchst, und das ist das erste Gebot, 
so legst du diese Fessel an deine Fusse bis 
morgen, dann wollen wir sie dir abnehmen, 
denn Hasan fQrchtet, dass du dich zu Elbardod 
begiebst; von der Steuer aber kommst du nicht 
frei. — Abu zeid sieht sie ankommen, bewirthet 
sie boflich, dann fibergiebt ihm Dajjab das 
Tuch. Er schlagt es aus einander und fragt: 
was soil das? Dajj&b verrichtet seinen Auftrag; 
da sieht jener eine Weile zu Boden und denkt : 
widersetze ich mich, so gehorcht ihm inskunftig 
Keiner mehr; und ferner, es heisst ja: das Wort I 



der Edlen muss man in Ehren halten. Darauf 
legt er sich die Fessel an und sagt: um Gottes 
und des Sultans willenl aber ich bitte euob, 
kommt morgen frUh und uehmt sie mir ab, es 
ist des Gebetes wegen. — Sie versprechen es 
und berichten dem Hasan. Dieser lasst am 
Abend die Frau des Abu zeid kommen, giebt 
ihr den SchltJssel zu der Fessel uud sagt; die- 
sen Schlussel schickst du ihm erst morgen frith 
durch deinen Sohn -**a^, er soil sagen: Hasan 
schickt ihn dir, damit du die Fessel aufschliessen 
und beten kannst; dann aber nimm ihn wieder 
an dich, sonst i'Urchte ich, macht er sich auf 
gegen Elbardul'l und kommt um durch dessen 
Listen. 'Schliesst du ihm die Fessel auf, und 
geht er hin und kommt um, so tddte ich dich. 
Sie verspricht, Alles zu befolgen und geht heim. 
Abfl zeid liegt auf dem Luger und w&lzt sich 
unruhig hin und her und schnauft wie ein L6we. 
Auf ihre Frage, was ihm fehle, sagt er, ihn 
drdeke, dass Hasan und Dajjfib ihn nicht gegen 
den Elbardail ziehen lassen wollen; ferner, dass 
er den Zehnten von Hab und Gut verlange, 
moge noch hingehen, dass er aber auch die 
jungen Madciien , darunter auch ihre Tochter 
i-j*yi JUs-, in Anspruch nehme, sei zu viel. — 
Aber du kannst doch gegen seine Zaubereien 
nichts machen, wirf't sie ein. — Allerdings kanu 
ich, du kennst mich in diesem Punkte nicht. 
Wenn du mir uur bei den Frauen Hasans den 
Schlussel entwenden konntest, wenn er schlaft, 
und mir dann das Schloss der Fessel auf- 
schlossest, so wurde ich hingehen, jenen tddten 
uud weit und breit Ruhm erwerben. — Nun, 
ich habe den Schlussel, so geh denn morgen 
hin. — Hast du ihn? komm her und oflhe 
sofort das Schloss 1 — Geduld bis morgen fruhj 
Wohin wolltest du bei Nacht gehen? — Sie 
geht und schlaft bei 'Alja, er aber schliesst in 
Unruhe kein Auge zu. Endlich kann er es 
nicht langer aushalten: er ruft sie: steh auf 
und schliess das Schloss auf! — Ich kann es 
doch nicht, antwortet eie. — Warum? — Hasan 
hat es verboten ; denn wenn ich aufschliesse 
und du hingehst und der Feind dich tddtet, 
hat Hasan geschworen, wird er mich auch 
todten. — Sch&n! das Beste ware wol, wenn 
wir nicht zugleich stllrben, dann kSnntest du dir 
ja nach mir noch einen andern Mann nehmenlr— 
Mit solchen hdhnischen Worten setzte er ihr 
so lange zu, dass sie fast die Besinnung verlor 
und den Schlussel holte und aufschloss. Nun 



No. 9263. 



GROSSE ROMANE. 



2ftl 



springt er auf, waflnet sich und n&ht sich die 
Formeln, Spruche, Gottesnamen, Talisinane und 
Beschwdrungssatze am Leibe fest, empfieblt sich 
Gott, 8attelt seil» Ross, den Spross der Stnte 

^ uoxit, nachdem. sr es mit 5 Panzer -Platten 
versehen hatte, uad reitet mit Sounenaufgang 
davon. An Ort und Stelle gekommen, ritt er 
3mal um das SobJoss des Elbarduil herum, sab 
aber Niemand und Nichts als Waarenballen und 
zabllose Beutestficke, um das Schloss aufgehauft; 
bei den geraubten Heerden aber, die an einem 
anderen Orte waren, befanden sich die 1000 
Reiter, von denen Keiner zu ihm kommen durfte, 
als wenn er ihn durch seinen Diener Sa'd holen 
liess. Aba zeid stand an der Eingangspforte, 
deren Thfiren von Erz waren; er klopft laut, 
Keiner Sffhet; er klopft zum 2. und 3. Mai, 
da guckt Sa'd aus einem Loch im S6l!er, sieht 
den Abu zeid in Stahl gepanzert wie sein Ross 
und fragt: was willst du, Araber? — Abu zeid 
sieht in die Hohe und 6agt: scbick inir deinen 
Herrn her, wir haben ein "Wort mit einander 
zu reden. — Was wflnschst du von ihm? er 
schlaft und lasst sich bis zum Abend nicht 
wecken. — Geh bin und week ihn und sag: 
ein Reiter am Thorwunscht dich zu Bprechen. — 

<& Bist du als Gast gekommen, sagt Sa'd, so steig 
ab und sei willkommen; hast du aber etwas 
B68e6 im Scbilde, bo wirst du dem Schwert 
meinee Herrn erliegen. — Nicht als Gast bin 
ich gekommen, vereetzt Aba zeid ; ich babe ein 
Anliegen an ihn, geh hin und sag ihm das so- 
fort. — Er aber meldet es seiner Herrin Husn 
und beschreibt ihr den Fremden. — Der Herr 
schlaft noch; ist aber der Fremde Gast, Ge- 
sandter oder Verbannter: er findet hier freund- 
liche Aufnahme; ist er Spion, 60 kostet es sein 
Leben; will er aber kfimpfen, so findet er seinen 
Tod. Sieh zu, was er will und bring schnell 
Antwortl — Sa'd fragt ihn; "er aber schreit 
ihm zu: geh und week ihn sofort, sonst soil 
ihm dies Schloss fiber dem Kopf' zusammen- 
fallen, dem falschen Hunde! — Ruf du ihn 
lieber selbst; wenn ich ihn aufwecke, schlfigt 
er mich todt, fflrchte ich. — Nun tritt Abfl 
zeid dicht unter das Fenster und schreit mit 
einer Stimme, dieTodte erWecken k6nnte: Komm 
heraus, Elbarduil, sonst komme ich zu dir und 
4fc werfe dein ganzes Schloss dir fiber den Haufen. 
Husn erbebt aufs ausserste; sie legt den Kopf 
ihres Herrn, der auf ihren Knieen liegt, auf das 
Kissen und tritt. auf den S6ller. Sein Blick 



fallt auf sie, sofort aber dreht er ibr den Rfiokan 
zu; sie sieht ihn, wie aus Stahl geformt, «o 
auch sein Ross, und warnt ihn vor feindlichem 
Auftreten: als Gast sei er willkommen, ibr Herr 
sei edel, auch gfitig, aber im Kampf unnahbar. 
Darauf antwortet er: er sei nur gekommen, um 
mit ihm zu kampfen und ihn zu tfidten; er sei 
auch tapfer und warte darauf, class sie ihn weoke 
und zu ihm schicke, sonst werde er ihm das 
Schloss bis auf den Grund zerstoren. — Ich 
fflrchte fur dich; ich bin desselben Glaubens 
wie du, mein Herr aber ist ein Ungl&ubiger; 
ich beschwSre dich, lass dein Vorhaben, diesem 
bist du nicht gewachsen; auch meinen Vater 
hat er getddtet und mich wider meinen Willen 
mitgenommen. — Er soil herkommen, ohne 
Weiteres! Denkst du, es gebe seines Gleichen 
in der Welt nicht? — Was hat er dir BSses 
getban? hat er einen dir Nahestehenden ge- 
t6dtet, dir Hab und Gut geraubt? — Neb, 
aber er verlangt von meinen Leuten, den Benfi 
hilal, den Zehnten und Weiber und Jungfrauen 
und icb will ihm seinen Zehnten voll auszahlen. 
Week ihn, sonst schlag ich die Thfir ein und 
komme zu ihm. — Sie gebt endlich nnd weckt 
ihn mit Muhe auf: erst das Krabbeln an den 
Ohren bringt ihn aus seinem tiefen Scblaf. 
Ihm zu Haupten steht ein Krug mit 8 Liter 
Wein, den trinkt er aus und sieht, daas es nooh 
nicht die gewohnte Zeit zum Aufstehen ist. 
Aergerlioh schreit er Husn zu: warum hast du 
mich aufgeweckt. zu ungewohnter Zeit? — Sie 
giebt ihm ausfuhrlich den Anlass dazu an nnd 
fiigt hinzu: sei auf deiner Hutl Da laoht er vor 
Grimm und sagt: wSrest du mir nicht Ueb, ich 
wfirde dich niedermachen; wie kannst du mich 
warnen vor Einem Reiter, da du wol wissen 
solltest, dass ich mich vor 1000, 2000, 10 000 
nicht fflrchte! — Die Menschen sind nicht alle 
gleich," versetzt sie; einen Reitersmann wie den 
giebt es auf der Welt nicht, so lange Frauen 
empfangen und gebaren. — Wflthend darfiber 
schnaubt nnd tobt er und zerbeisst einen Steiu 
und fragt: denkst du, es gebe auf der Erde 
einen besseren Reiter als mich ? — Indem schreit 
Aba zeid mit Donnerstimme : komm herunter, 
Verfluchter, sonst stfirz' ich dir dein Schloss 
fiber den Kopf, noch heute. — HSrst du wol, 
was er sagt? Denkst du noch, dass ich Sohuld 
babe? — Nun springt er auf, vor Zorn ausser 
sich, und legt seine Waffen an, panzert auch 
sein Rose, und offnet das Thor. Als Aba zeid 



262 



GROSSE ROMANE. 



das Thor in semen Angeln knarren hort, geht 
er zuruck und lieftt die Qoranspruche; Elbardflfl 
aber sprengt heraus, tummelt sein soh&umendes 
Ross reohts una links, und als er sieht, dass 
sem Gegner ohne Haufen Begleiter gekommen 
und alleinist, rufterihm: kommhieher, Araber! 
— Hier bin ich, sagt er und geht wie ein Lowe 
kfihn auf ihn zu. _ Bist du's, der mich herbei- 
gewunscht hat? — J a . — Was ist dein Begehr? 
wie heisst du? welchem Stainm gehfirst du an? — 
Halt deinen Mund, versetzt er, ioh bin ein 
Schwert, das dioh schlagt, es giebt kein Ent- 
rinnen vor inir, es sei denn, dass du den Islam 
annimmst: und das sage ich aufrichtig vor Gott 
und wahr: ich t6dte dich so schimpflich wie 
moglich! — Nun kennt die Wuth des Elbardoil 
kebe Grenzen mehr: nach heaigetem Wort- 
wechsel und Drohungen, in denen Beide sich 
ergehen und iu denen Beide sich ihres Namens 
und ibrer Thaten ruhmen, kommt es zum Kampf, 
der erbittert gefflhrt wird und bis Mittag dauert. 
Schon fuhlt sich Aba zeid ermattet, aber El- 
hidr, deu er anruft, starkt seiue Arme und er 
kampft tapfer weiter bis zum Abend und ver- 
eitelt des Gegners Listen und Ranke. Endlich 
greift ElbardQfl zu seiner Kappe, urn seinen 
Gegner unsichtbar zu vernichten; er geht ab- 
seits und ruft deroselben zu: halt ein Weilchen, 
ich will dich lehren, wie man kampft und wie 
die Helden es niachen. Dann setzt er dieselbe 
auf und ruft seine helfenden Geister an; aber 
Keiner kommt ihm zu Hillfe; er spricht die 
niedereu, Abu zeid die hoheren Namen aus; 
er spricht seine Formeln, Abu zeid setzt denen 
entgegen die seinigen; was er thut, Abtl zeid 
wirkt ihm entgegen. Da himmt er die Kappe 
ab und setzt sie wieder auf, Abu zeid aber 
sagt: es nutzt nichts, ich sehe dich recht gut, 
gebe fort. Er setzt List seinen Listen entgegen, 
geht auf ihn los und sagt: du denkst wol, 
Keiner als du kennt solchen Zauber? Nun 
spricht er seine Beschworuugsformel, in der er 
die Hulfe der Geister anruft: sofort lassen aUerlei 
Donnerstimmen sich vernehmen, aber siohtbar 
istNiemand; es erhebt sich zwischen den nie- 
deren und diesen hoheren Gewalten Larm und 
Kampf und jene entfliehen in die Tiefe, bis zur 
7. Erde. Da uberlauft es den Elbardufl kalt, 
die Kappe entfallt seinem Kopf und Abu zeid 
ruft ihm zu: auf zum Streit und Kampf, mit 
deinen Listen ist's vorbei, ich gehe nicht von 
bier ohne dein Haupt! - Gut, sagt er, als 



er kein Entrinnen aus den Bladen des Gegness 
sieht, so beginne das Kfimpfem aufk Neue! uafi 
wiederum ffingt der furohtbare Zweikampf aa, 
Huen aber sitzt am Feaeter und h5rt und sieht 
den Waffengang mit an; sie Aeut sioh, disss 
dem Elbardoil die Kraft© erlahmen, betet zu 
Gott fur Aba zeid, kreisoht diesem zu uad 
muntert ihn auf zum Streit. Jener aber hort 
ihre Stimme und merkt, dass ihr Zuruf dem 
Gegner gilt; so ist ihm das Leben uber, er 
sucht den Tod und wirft sioh mit Anstrengung 
aller KrSfte auf Aba zeid. Sie bekfimpfen sioh 
mit Wuth, bis die Sonne zum Untergange sioh 
neigt; da fuhtt sich Elbardoil vollig erschfipft 
und mag nioht mehr k&mpfen. Willst du das 
befreiende Glaubenswort ausspreohen? fragt ihn 
Aba zeid. Nimmermehr, versetet er, und mit 
letzter Kraftaufbietung wirft er sich auf ihn; 
er aber weicht aus und wie ein L5we springt 
er auf ihn los, schwingt mit dem Ausruf: Gott 
ist gross! seinen Lanzenschaft und stfisst ihm 
die Spitze desselben durch die Brust, und ruft: 
das nimm von meinerHand; Sohade, dass Keber 
das heute mitangesehen hat! — Da ruft Husn 
ihm zu: doch ioh war Zeuge deiner That, Gott 
hat dich gest&rkt zu dem Werke! — Nun steigt 
er vom Pferd, schneidet dem Elbardoil den 
Kopf ab, schneidet ihm die Zunge heraue, 
wiokelt sie b die Kappe, steokt sie in seinen 
Ranzen, nimmt ihm Panzer und Helm ab, auoh 
seine Waffen, hangt sie an den Sattelknopf und 
reitet fort, das Pferd desselben am Zugel mit 
sicb ziehend. Leb wohl, o Husn, sagt er, er- 
zahle, was du gesehen hast! Ritter, versetzt sie, 
du hast den ganzen Tag nichts gegessen oder 
getrunken; willst du nicht lieber absteigen, 
dich erquioken und von seinen Sohatzen etwas 
mitnehmen? — Dazu habe ich nioht Lust, es 
wQrde Gerede geben; aber wirf mir den SohlOssel 
zu, dass ich das Thor verschliesse. — An diesea 
Worten merkte sie, dass er ein vornehmer Emir 
sei, und sagte: ioh furohte, dass cure Leute, 
die Benu hil&l, kommen und mioh als Beute 
mitnehmen werden. — Du sollst meine Sohutz- 
befohlene sein, sei ganz getrost! — Sie warf 
ihm darauf den Sohlussel zu und Waohs: er 
verschloss die Thur und versiegelte sie, sagte 
ihr Lebewohl und kehrte in der Nacht naoh 
Hause heim, ohne dass ihn Jemand sah. — 
Bei seinem Eintritt wollten die Weiber vor 
Freude aufkreischen, er aber sagte: seid ganz 
still! Dann legte er seine Rustung ab, band 



GRGSSE BOM AWE. 



as; 



die beiden Pferde an die Krippe und ass eelbat s 
wusch sick dann und betete. Darauf legte er 
sicb aufs Lager, that die Fessel wieder an die 
Fusse uod eoblief fust bis zum Mprgen. Dann 
nahm er sie wieder ab, betete, legte sie wieder 
an und setzte sicb nieder. — Hasan iadessea 
hjelt seinen Dlwan und eprach: wir baben gestera, 
unserer Gaste wegen, nicht an Abu zeid ge- 
dacht ; nehuit ihm jetzt die Fessel ab und lasst 
ihn zu ElbarduYl den Zehnten bringen, def 
bier um meine Wphnung in Haufen liegt. — 
Die Enure gehen nun zu Aba zeid, nehmen ihin 
die Fessel ab, entschuldigen ihre Vej-gesslichkeit, 
und er begleitet . sie zu Hasan und fragt : wie 
ist's euch ergangen? — "Wir baben den Zehnten 
zusammeagebracht, sagt Dajjab , und warten 
darauf, dass du ibn hinbringst; dana lass una 
den Marsch fortsetzen ; dir aber baben wir 
dabei keine Beschwerde gemacht. Abu zeid 
lacbt und sagt: Wirklicb, ibr Herreo, ihr und 
Dajjab babt Recht: batten wir init Elbardulil 
angebunden, so hatte er uns Alie vernicbtet; 
denn wer Gott nicht furchtet, wovor eollte der 
zurucksckrecken ? Icb bin von meinem Traum, 
ibn zu todten, zuruckgekommen und will ibm 
geben, was ibr mir iibergebt; icb habe dies 
Mai den Rath Hasans uod Dajjabs befoigt. 
Das war gut von dir, sagt Dajjab, dass du 
Vernunft angenbmmen bast; wir waren um dicb 
besorgt, denn er furchtet sicb nicht vor Gbtt 
oder sonst wem; mir ist er ganz yerachtbch, 
aber seine Zauberei und seine Kappe halt micb 
von ibm zuruck, denn Zauberei und solche 
K&nste kann icb nicbt. Aebnlicb sprechen aucb 
noch andere Emlre, Abu zeid hSrte sie an und 
lachte im Stillen. — Wahrend dem war folgendes 
geschehen. Drei Hirten Hasans batten eineu 
Haufen Kameele in der Richtung auf dae Scbloss 
Elbardulils geweidet und kamen dabei an einen 
grunen Plata, auf welehen sie dieselben kin- 
trieben. Da legten aich die Hirten bin und 
schliefen, die Eameele aber weideten bis zur 
Scblossmauer bin; als jene erwachten, suchten 
sie die Thiere und erblickten sie beim Scbloss. 
"Debet den ungliicklichen Schlaf! jammerten sie; 
nun bat ElbardMl die Kameele an sicb ge~ 
Qommen, was sollen wir macben? wenn wir 
obne sie zu Hasan kommen, bestraft er uns 
mit dem Tode. — Nun war ein schlauer Burscbe 
darnnier, Namenu Mas'ud, der sagte: qualt eucb 
nicht, mir ist eine List eingefallen: icb geb bin 
und treibe sie zurttck; begegae icb Keinem, 



gut; trifi't micb aber Elbardasl und will asicl* 
todten, ep sage ich; wir eiai des DjeBsiea bei 
Hasan uberdrfiseig und wollen gem bei dir is 
Bienst treten: darflber wird er ©icb ireuen xm& 
wir geben dans Alle zu ; jbm ;: uad siml der 
Furcbt ledig: Du bast Reeht, sagen sie, Gott 
gebe dir das GekatS.— Er geht also, begegaet 
weder Hinz noeh Kunz, findet dae -Tbpr ve?» 
Bcblossen und will zuruckkehren. -Da sisM er 
einen Mann erachlagen daliegea, bait - ibo .far 
einen Hirten, tritt dem Fenster gegentJber und 
raft laut: ibr Scblossbewobaer, wosu Megt eue? 
Hirte erachlagen da? Schande oberdea Scbloss- 
berrn und semen Ruf! Da eiebt Mmn sm dem 
Fenster und fragts was wilistdu? — Ibr scboass 
Gesicbt gefaUt ibm: Tausend Bcbonen gates 
Abend, raft er ibr zu und wiedjzirbolt, was er 
geseheu hat. — Das ist ja kein Hirte, sagt sie, 
das i ist ja Elbarduil; er ist binausgegasgeB, 
Keiner bat ibn getSdtet ale du, du bist Bchulcl 
daran; du musst eia Held eein; wenu £> bp.u 
es wusete, wtirde er deiaen Rang erhSbfen vund 
dich reichlich belohnen! — In Verle^geabeit 
niest er und rauspert siob uod sagt: J:-\/oL!, 
icb babe ihn umgebracbt, so Gott will. ■— Wie 
bast du das-angeiaDgefc? — Icb ; woiiig eie 
Heerden zur Seite des Schlosses weldeE; pIStKlieli 
kam er auf micb loa, schwajig asinea Spsess 
und sagte zu mir; fort! Icb sagte: gea deiaer 
Wege! Er scblug nacb mir, icb wichaua, asbai 
ibm den Spiess, scblug ibn damit. toclt, 'gcabite 
ibm den Eopf ab: wenn es dir aun reeht wsre 9 
mocbte icb ibn meinem Herrn Hasan briagea 
und ein Bchooes Trinkgeld dafur '"-erbalten. «-- 
Meinetwegen kaunst du'e thun, sagt sie lacbaad. 
— Nun eteckt er den Kopf mS einea otoei; 
nimmt ibn auf die Scbui'cer, arflckc sieii (bm 
Mutze in die Augen , treibt die ■Kameele 'vor 
sicb her, kommt lustig bei den Hkien i*a,,dia 
in grosser Angst sind, und pr&fali sua mit tteicea 
Tbaten. Das ist dein uod uneer Oliisk, jcsbela 
sie; dafur wird Hasan dicb zum. Sal|an laacfesa 
nnd dir seine Befugnisse geben. — Bui each 
macbt er daan zu KammerberreB bei.snlr, ear 
mfiBst ibr mir bezeugen, dass icb ibn getdatst 
babe. — Ei, wer sollte es denn anders getbaa 
baben? und sogar vor uaseren Augen S — 
Nun kommen sie zurttck, die Hirten drlngen 
sicb alie um sie, gratuiiren dem Mas'ud end 
sagen: denk in deinem Glttck aocb aa uml . -- 
Yerstebt sicb, sagt er, aber bezeugt aucb aaeine 
That! Larmend kommen sie an die Wobnung 



26i 



GROSSE ROMANE. 



No. 9368. 



Hasans, Mas'Qd immer voran und rufend: ich 
habe den Elbardfliil getddtet, sagt es unserem 
Herrn Hasan, dass er aussieht. — - Hasan hdrt 
den Laraj, tritt an die Thttre, sieht die urn 
Mas'ud vereammelte Menge und fragt ; was ist 
loa? -^ Nun tritt Mas'sd vor, wirft das Haupt 
vor ihn bin und sagt : so gehe es immer deinen 
Femden ! Auf weitere Erkundigung erzflhlt nun 
Mae'fld seine That. Hocherfreut sagt Hasan; 
wunsche dir etwas! - Q Herr, ich wflnsohe 
von dir em schones weieses Madchen, I schwarze 
Sklavinnen, 200 Kameele, mannlioh und weib- 
lich, 60 Hengste und Stuten, Knechte fur diese 
Heerden, 4000 Dtaare, 200 Kleider, ein grosses 
Hans, erne Waffenrttstung; ferner, dass du alle 
diese Knechte freigiebst iind mich uber sie 
setzBt; jedem von ihnen auch ein Pferd mit 
ToDstandigem Geschirrjjiebst. - Das ist nicht 
zu y»el verlangt, sagt Dajjab, - Nun hefiehlt 
Hasan, ihm diese Geschenke zu geben. Da 
^pricht Abu zeid: Warte noch, Hasan ! und zu 
Mas ad gewendet eagt er: du lugst, Halunke, 

du ImsMhn nicht getodtet Ich habe es 

aook gethan. - Bist du tapferer als Daijab und 

Hasan und die anderen Emlre, yon denen Keiner 

sich unterstanden hat, hinzugehen urn ihn zu 

touton? Er beliigt dich, Hasan, hfire auf sein 

Gerede mcht Belflgst du mich und bleibst 

dabevMas'ad? - Diese Hirten kfinnen es mir 

alle bezeugen. - Jawohl, vor unseren Augen 

hat er o^ gethan! - Zornig fragt Aba zeid: 

*ne bast du das angefangen, da du Zeitlebens 

keine Waffen geftihrt hast? -Das war ihm 

vielleicht nicht so schwer, wirft Dajjab ein • 

jener mag beim Portjagen gestolpert sein und 

dieser kann sich alsdann uber ihn hergemacht 

haben, oder er hat ihn im Sohlaf uberfaUenj 

kurz, wir wssen nichts als dass er ihn getfidtet 

hat und dafur gebuhrt ihm unser Dank. _ 

Wwtetein Bischen, sagt Aha zeid; dann oflnet 

er den Mund des Kopfes, sieht iinein und sagt: 

ich eehe d Kopf i8t ohne Zunge: jch d ^ 

also yElbarduil war stumm. _ Wer stumm ist, 
sagtJ>a„ S b, hat iebe Zunge. _- Dann sieh 
z", dieser hat^keine. -. Die Emlre besichtigen 
den Kopf,_ eehen, dass er ohne Zunge ist id 
wundern^.ch Hasan fragt: Mas'ud, was 
sagts Elbardufl zu dir, als er hinkam? _ Er 
fohr mjch an wie ein Donnerkrach. -1 Halunke, 
sagt Aba zeid, wo ist seine Zunge, sein Pferd, 
? em Panzer, seine Wafien, seine Kappe? Weim 
W*..Bage: ich habe ihn getodtet, so glaubt man 



es nioht: wie .kann man diesem Knecht glauben ? 
— Nun liess Hasan den Mas'ud und seine Ge- 
nossen ins Gef&ngniss werfen und ritt mit den 
Emiren zum Sobloss des Elbardafl, vor welohem 
der aufgeschwollene Leiohnam desselben lag. 
Das Thor finden sie verschlossen und versiegelt 
mit dem Petaohaft des Aba zeid. — So pflegt 
er es zu machen, sagt Hasan. — Er tann recht 
gut, sagt Dajjab, sofort, als er von der Tddtung 
desselben hSrte, hingesohiokt und das Thor 
versiegelt haben. — Wfihrend sie uoch spraohen, 
schiokt Aba zeid durch seinen Sohn Seiban den 
Schmssel: derselbe ritt auf dem Ross des El- 
bardafl. Sie schliessen auf und sehen alle dort 
au%espeicherten Sachen ; Keiner rahre sie an 1 
befiehlt Hasan. Darauf Ifisst er Husn uerbei- 
holen: sie kommt in herabwallendem Schleier 
von gruner Seide, bringt ^hnen goldene Stuhle 
zum Sitzen, bittet dann Hasan, ihm die Hfinde 
kassend, urn seinen Sohutz, und erzfthlt nun, 
dazu au%efordert, von Elbardttus Thun, Treiben 
und Tod und wie sie zu ihm gekommen sei. 
— Nun wundert man sich fiber Aba zeid'e 
Heldenmuth und dankt Husn fur ihre Auskunft. 
Wahrend sie nooh reden, kommt Abfi zeid 
geritten: der war's, sagt Husn, von Hasan be- 
fragt, ob dieser den Kdnig erschlagen habe. — 
Da steht Hasan auf, geht ihm entgegen, kusst 
ihn und lobt ihn. Nun holt Aba zeid alle 
Schatze Elbardofl's, giebt den 5. Theil davon 
an Husn. Man stellte ihr frei, ob sie bei ihnen 
einen Emir heirathen oder heimkehren wolle: 
sie zieht letzteres vor ufld man lasst sie durch 
zuverlfissige Leute in ihre Heimat bringen. — 
Die ilbrigen Schatze werden unter Alle gleioh 
getheilt. Als Dajjab vernommen, dass Aba 
zeid die grosse That gethan habe, zieht er mit 
seinen Mannen ab, ftberf&llt die 1000 Mann 
des Konigs, die noch von gar nichts geh6rt 
hatten, und todtet sie und treibt die von 
ihnen behflteten Heerden fort und theilt sie 
auch in gleicher Weise unter Alle. Hasan 
aber will den Mas'ad an den Galgen h&ngen 
laesen: da thut Aba zeid Furbitte far ihn. — 
Sie blieben nun noch drei Tage: dann brachen 
sie nach xAxi auf. 

Schluss f. 56»: ^ KJfiLS ^U* yJ&U,, 
c^' >°rf (^ >J"» &*Xji\ i_yJo ^ IAJuUj 



Die Sohrift ist die grosuere dicke SohriA, ist aber 
im Aniang klemer, aaoh t 46-49 und 66 sind kleiner 
gesohneben. — Abschrift am ^um. 



No. 9269. 9270. 



GROSSE ROMANE. 



265 



9269. We. 810. 

1) ft 1-18. 

54 Bl. 4«V o. 81 Z. (22»/» X 16j 19»/i X 18 l /s on 0. - 
Zustand: ziemlioh gut. — Papier: gelb, ziemlioh stark, 
etwas glatt. — Bicband: Pappbd.— Titelftbersohrift: 

uMr""^ {J-*** 
Anfang f. 1»: l&iUk fW iU^ tjJ^- (**»' H* 

= We. 858, 2. Die Geschiohte weicht iin 
Einzelnen oft ab, so auch sohon zu Anfang. 
Derselbe ist bier so: Die Benu hilal liessen 
sioh nabe dem Wadl el'arls - nieder, tun siob 
etwas auszuruben. Da kamen etwa 50 Reiter 
unter Anffibrung 'Aql's zu ihnen; eie waren von 
den Arabern der dortigen Gegend und klagten 
fiber die Tyrannei des Elbardflu, des Schlpss- 
herrn in El'arrt. Darum eben, sagte 'Aql» sind 
wir gekommen und mdohten una in euern Sphutz 
begeben; die Uebrigen von une befinden sioh 
dort oben auf dem Httgel. Ihr nehmt euoh, 
wie es beisst, des Unterdruokten an, und be- 
straft das Unreobt: so mdohte ioh mit euoh 
wandern, wohin ihir geht, um vor ihm Ruhe 
zu haben. Denn er ist ein Wegelagerer, fiber- 
f&llt und plfindert die Karawanen eto. 

Sohluss f. 18*: ^U*5 «^jj ji\ ^ ^&& 

^S^i (jiMuJI ^a»4 ij* !h*»5 (*$£* t^yte^t r »J\ 

S oh rift: die gel&ufige, etwas kleinere and feinere 
Hand (von igj-»*l *X*s*I). — Abeohrift vom J. 1267 
Rabi* II (1861). 

9270. We. 859. 

1)1.1-81. 

49 Bl. 4 10 . 15-17 Z. (22X16V9! 17-18xl2Vs C!B ).— 
Zustand: niohtreoht fest imBinband) niohtgaaz eauber.— 
Papier eto. n.Sohrift wie bei We. 857. — Titel Ll*i 

Uki (O^j, \bto\J&\ $ <XUjki\ JJS 3 yaA filf »$ U%jl 5 

Anfang f. 2 B : tJai & ^\J-\ % s ^jil $$ 
vs^JUfl^ Lli {US' Jhtu *w>L# ^ f Ue «J $M& «£U 
gjl tiLs^M fc^Jis ji^OA «^% *Jsj\ ^ $&8> ^ 

Als die Bentl hilal naoh »J&§ gekommen 
•waren, wo Kdnig Oannfim ben'ag&ge herraohte, 
klagten ihm die Hirten die Gewaltth&tigkeiten 
derselben und dass ' sie Aecker, Weinberg© und 
Palmenanpflanzungen verwfleteten, Bei der Ba- 

HAHDSOHBOTBM D. K. BIBL. XX. 



rathung, die er darttber abhielt, rieth seinWeislr 
6amm5d, Reohensoh^f^ daffir zu fordeni und 
ihnen den Zehnten abzu?erlangen: denn sie siad 
reich, sagte er, an sonetiger Habe, Pferden und 
Kameelen, und auoh an sohSneaMfidohen; wollen 
sie aber lieber Krieg, so siud wir jhne& -.■■•rei(jh- 
lioh gewaohsen: denn wir haben 180 000 Reiter. 
Er verlangt also brieflioh den ZehntenV Aba 
zeid rath, in der Versammlung bei Sult&n Hasan, 
den Kdnig 5 Tage hinzuhalten, um die Saohe 
zu uberlegen ; DajjBb aber jzerreisst itlen Brief 
und setzt es duroh, dass ihm mit Ankundigung 
des Krieges geantwortet wird: er selbst macht 
eich anheisohig, den Kdnig zu todten, das Land 
zu verwusten, die EiDwobner aber die Barge 
zu jagen. Der Bote des Kdniga, dor in der 
Versammlung anwesend gewesen, erz&hlt dtesem 
den Vorgang und uberreicht den Brief. Wftthend 
fiber DajjRbs Benehmen lasst er auBkundsobaften, 
wo derselbe gelagert ist und maoht eiaen nSpht- 
liohen Ueberfall, trfigt grosse Beute davon und 
nimmt 20 Madohen und 1 Frauen gefangen, 
darunter Watfa, DajJ&bs Toohter, ihre Mutter, 
die Toohter des (P^ys, die Toohter des Bedr 
(des Bruders von Hasan) und deren Mutter tj$> 
Wahrend dieses Ueberfalles war Dayab nebst 
den anderen Emlren bei 6asan zur Berathung., 
ohne Ahnung von dem, was vorgefallen; ^ 
aber, ein Diener von ihm, kem angesprengt und 
hinterbrachte ihm die Schreckenabotschaft. In 
heftigster Aufregung theilt er ihnen den Vorfali 
mit, sie wafiben sioh, spricgen auf ihre Pferde, 
er, Aba zeid, ElBafSgl uad Seidin Allen voran, 
kommen an die Thore von feJas, fteden eie ver- 
sohloseen und kebren um be? Tagee-Aabruoh; 
rkvti Dajj&b bliob mit seinen Leuteo aurBok, 
und als Gannftm den Mmi dorselben und das 
Gestampf der Rosse hdrte, besohloss er, ihnen 
entgegen zu gehen. Aber Hammftd, Beia Wezlr, 
hielt ihn daton Euriioks bleib hier, eagte er, ioh 
selbet words die Feinde angreifea. Gut, ver- 
setzte er, echlage die Peinde and deia Lobn 
an Gatern und Weibem aoll gmm smn, Im 
Kampfe &ber fSllt er voa l>a|6bs Hand; er und 
seine ergrimmten Haufea maohea uber 10000 
Feinde nieder an jenem Tage und treiben die 
Uebrigen in die Stadtmanern surfick. GanoRm 
aber ist fiber die Niederlage betrfibt und in 
Sorgen, aber er waffnet eiob und betritt am 
folgenden Morgen dsn Eampfplats. Aba seid 
geht ihm entgegen, naohdem sr Ifeaa, den 
Q&dl and 6ajjBb zw R&okkehf veraalasnt bafcs 



266 



GROSSE ROMANE. 



No. 9270. 



heute ist an mir die Reihe, sagt er, morgen 
an each. Gannam kannte ihn niohty sondern 
hielt ihn fur einen Knecht und fragte seine 
Leute,wer von ihnen mit ihm kampfen wolle. 
Ein Hirtenknecht, fibrigens ein tapferer Reiters- 
mann, Naraeus 'Amm&r, war dazn erbotig; als 
dieeer sich aber dem Aba zeid namhaa machte, 
sagte er: wir haben es nur mit Kneohten zu 
thun ; ich bekampfe keine Weiber, aber warte, 
ioh will dir einen Kampfer sohicken, der zu dir 
passt. Er ritt also vom Kampfplatz, rief einen 
seiner Enechte Namens ^Un+fiJIjjl herbei, und 
dieser karapfte mit jenem, stolperte aber mit 
seinem Pferde, fiel und der Gegner haute ihm 
den Kopf »b und nahm ihn in die Hand, braohte 
ihn zu seinem Herrn und warf ihn zu dessen 
Pfissen hiu. Aba zeid aber war fiber den Tod 
seines Knechtes, den er gern moohte, sehr er- 
grimmt; er griff nun die Feinde mit Wuth an, 
schlug eie reohts und links zu Boden, «o dass 
GannBm in Angst die Flucht ergriff, und trieb 
die Reiter desselben in die Stadt zurtick. Aba 
zeid kehrte zurflck und nahm die Leiohe seines 
erschlagenen Knechtes mit und brachte eie zu 
dessen Frau Namens jjy> ^ ^u*. Sie 
brioht in Klagen fiber Beinen Tod aus, auch 
Aba zeid weint. Gannam aber^ in vttUiger Be- 
stflrzung, halt eine Berathung mit den Seinigen 
ab. Nie habe ich einen Kampfer wie Aba zeid 
gesehen, sagt er; ich habe den Muth nicht mehr, 
es mit ihm aufzunehmen : Jeder, der mit ihm 
kampft und ihn t6dtet, soil 5 edle Pferde, 
20 Kameele und was er sonst noch wflnscht, 
haben. 'Ammfir erbietet sich dazu : er ffirchteta 
sich gestern vor mir, eagt er, darum sbhiokte 
er mir semen Knecht; ich kannte ihn Anfangs 
nicht, sonst hfttte ich ihn sofort getadtet. Gan- 
n&m lobt ihn, giebt ihm voraus seinen Lohn, 
er aber antwortet: was soil das? erst will ioh 
alle Araber todten und fur dioh ihre Habe er- 
beuten und ihre Weiber. Dann ritt er auf den 
Kampfplatz, Aba zeid sprengte auf ihn ein, hieb 
ikm ^sofort den Kopf ab, jagte die Reiter in die 
Wucht, verfolgte sie bis zur Stadt. Die Naoh- 
ncht von dieser neuen Niederlage bringt den 
Gannam ausser sich vor Wuth; da rath ihm 
sein 2. Wezlr, Namens Raiiid, von Sultan Hasan 
und den anderen Emlren das LSsegeid fflr die 
gefangenen Frauen zu ibrdern, aber hinzuzu- 
fiigen, dass das Lftsegeld Dajjabs schon ange- 
kommen^sei. — Erzflrnt Ober den Brief, ver~ 
finlasst Hasan den Aba zeid, Mittel zu ersinnen, 



urn fiber die gefangenen Frauen Nachricht zu 
erhalten und sie zu befreien. In Folge desaen 
verkleidet sich Abu zeid in einen uralten Der- 
wisch; in der Rathsversammlung bei Hasan 
erkennt ihn Niemand; er wolle zu den heiligen 
Stadten wallfahrten, sagt er; angezogen von des 
Sultans Ruf der Freigebigkeit komme er und 
bitte urn ein Kameel und 1000 Dlnftre. Hasan 
schlSgt sie ihm ab ale Gefahr bringend bei seiner 
Reise; er macht ihm dafUr den Vorwurf dee 
Geizes und ffthrt anzflgliche Reden, die Emlre 
werden b6se und wollen ihn -to'dl hauen, be- 
Bonders auch der Emir f)ajjab, es erfolo-t eine 
Prtigelei, in der die Emlre den Kurzeren ziehen, 
dann enteilt der Derwisch in die Wohnung dea 
Aba zeid : die Diener werden ihm nachge6chickt, 
kdnnen seiner aber nicht habhaft werden. Als- 
bald tritt Aba zeid ohne Verkleidung zii ibneu: 
es stellt sich heraus, dass er selbst ihnen den 
Streioh gespielt , den Dajj&b freilich sehr libel 
aufgenommea hat, und dass er es gethan, urn 
die Stichhaltigkeit der "Verkleidung zu erproben. 
Nun geht er, naohdem er die Verkleidung wieder 
angelegt, fort, kommt zu dem Palast Ganngm's 
und setzt sich unterhalb desselben bin und singt 
in klaglichen T6nen , die Alle rfthren. Der 
K6nig lasst ihn kommen und auf seinen Wnnsch 
tragfc «r ibm ein rtthrendes Lied vor. Ich bin 
ein Derwisch aus Persien, sagt erj auf der 
Wallfehrt begriffen; aber ich bin ein alter Mann 
und machte von dir ein Reitthier und Zehrungs- 
geld haben, dann will ich auch am Grabe des 
Propheten fttr dich beten. — Guter Derwisch, 
sagt er, Gottes Segen steige mit dir auf uns 
berab! Geh in die kleine Moschee unten am 
Schlosse und bete fflr unsern Sieg fiber die 
Feinde und besonders fiber den Aba zeid ; wenn 
Gott dein Gebet erhdrt, sollen die Menschen 
dioh auf ihren Schultern von hier naoh Mekka 
tragen. Ioh will Gott bitten, sagt er, daso er 
dioh bald mit ihm zusammenfuhre: meiu Gebet 
pflegt Erfolg zu haben. Darauf geht or zur 
Moschee hinab, Gannam aber unterhait sicii 
beim Abeadessen mit den bei ihm versammelten 
Grossen. Wie lange, sagt eein Wealr Radid, 
willst du die gefangenen Weiber noch nutzlos 
bei dir behalten? Ihre Angehdrigen lassen sie 
nicht im Stich, du giebst sie nicht fur eiae 
Kleinigkeit heraus: ioh bin der Meinung, dase 
du an ihnen deine Lust stillst, ehe Dinge ge- 
schehen, die dich daran hindern. Du hast gans 
Recht, sagt er, kommt mit mir aacis oboa- 



No. 9270. 



GROSSE ROMANE. 



267 



Daselbst liees er nun einen Zechtisch aufschla- 
gen, Hess die Frauen komnuen und auf Sttthlen 
sich herumsetzen, dann zeohte er, liess auch 

ta|t die Uebrigen trinken und forderte sie auf, ihm 
vorzusingen. Aber sowol Watfa, als Boteina, 
Tochter Bedr's, dee Bruders des Dajjab, ale 
sckliesslich auch Zein ^^arabj^.die Toohter des 
ijjLa^, dee Predjgers der St&mme &*cj und „^, 
aingen uDVerzagt den Ruhm ihrer AngehSrigen, 
so dass er schliesslich argerhoh und trunken 
einschl&ft. Abu zeid hat unten, von aeinem 
Sitz in der Moschee aus, das Singen gehdrt 
und entdeckt, woher es komme; mittelst einer 
Strickleiter steigt er an das Fenster desGemachs, 
duckt sich hinter ein Palmblatt am Fenster, 
h6rt das Gesprach und die Ges&nge im Zimnier 
alle an. Ala Gannam schl&ft, zieht er die Leiter 
an sich, und springt ins Simmer. Die Frauen, 
die ihn - nicht kennen, wollen aufschreien , er 
aber giebt sich ihnen zu erkennen: sie sind 
hocherfreut und wollen ihm AUes erzahlen : er 
aber sagt: ich weiss schon Bescheid, habe die 
ganze Zeit fiber draussen am Fenster geaessen 
und bin vor Kalte fast umgekommen. Darauf 
giebt er eine Pastille Beng- und ein Stuck Niess- 

4fc wurz (^JOS") an Wa^fa und sagt zu ihr: 
wacht er auf und verlangt, dass eine von cuch 
bei ihm sohlafe, so gebt ihm eine halbe Pastille 
davon, und giebt ihr an, wie sie dabei zu ver- 
fahren hat. Dann geht er wieder an seines* 
Plate in der Moschee zurfick. Ala Gannam 
von seinem Bausch sich erholt, nimmt er Watfa 
in sein Cabinet mit, urn bei ihr zu sohlafen. 
Die anderen Frauenzimmer wagen kein Wort 
dagegen zu reden. Watfa aber bittet vor dem 
Zubettgehen, noch etwas zu plaudern und ein 
wenig Zuckerwerk zu essen. Bei dieser Ge- 
legenheit nimmt- sic aus einer Frucht den Kern, 
eteckt dafflr etwas Beng hinein, und weiss ihn 
zum Genuas derselben zu veranlassen. Sofort 
fallfc er der Lftnge nach im Cabinet nieder, 
Watfa lasst ihn liegen, l&uft au den anderen 
Frauen, erzahlt ihnen den Vorfall und Alle 
danken ihr. Am Morgen aber stebt sie auf, 
lasst ihn an dem Stuck Niesswurz rieohen, da 
emlichtert er sich, niest, sieht, dass es Morgen 
ist, bedauert seinen Raueoh, mochte das Ver- 
fbf lorene naehholen, wird aber auf spBter yertrostet. 
In der naohaten Nacht kommt er wieder mit 
Watfa allein zusammen. AbQ zeid hat sich 
iBSwiseben zu den Seinigen zurfickbegeben, hat 
den Emiren die Sache erzahlt und geht mit 



dem wuthschnaubenden Dajjab, Zeid&n, ElHafl&gl, 
Mun'im und Na'am, Bedr&n, RablV und im 
Gauzen mit einer Schaar von 80 Mann, aus- 
erlesen und tapfer, zurfick, versteokt sie in einen 
Hinterhalt, geht allein um Mitternaoht zu dem 
Pfortner, tritt ein und haut ihn nieder, Sfmet 
das Thor und lasst seine Genossen ein. Das 
Schloss Gannam^B lag hinter der Mauer; er be- 
festigt eine Strickleiter daran, sieht durch das 
Gitterfenster und sieht, dass er, von Watfa mit 
Beng berauscht, in tiefem Schlaf daliegt. Nun 
nimmt er 7 Mann, darunter den (j-^ys, mit 
sich. Dieser will ihn im Schlaf tSdten, Aba zeid 
hindert ihn daran. Sie bringen aber die ge- 
fangenen Mfidchen fort, raumen das Schloss 
ganz leer, indem sie ihre Pferde und sich selbst 
mit Allem, was darin ist, beladen, lassen nur 
die Decke, worauf Gann&tn liegt, zurfick und 
begeben sich sohleunigst zu den Ihrigen zurfick. 
Gannftm aber bleibt am folgenden Morgen von 
der Berathung mit seinen Emlreu zurfick ; es 
wird nacbgesucht und man findet ihn schliess- 
lich im Zustande der Betaubung. Duroh Niess- 
wurz zu sich gebraoht, springt er auf und ruft 
von einem Ende des Palastes bis zum anderen 
die Namen der Madchen Watfa, Zuhajja, Kul- 
$flm u. s. w. Als ibm sein Weztr zuruft: komm 
doch zur Besinnung, sieh doch, dass dein Palast 
ausgerfiumt ist, dass deine Kleinodien, Schatze, 
Waffen, Alles fort ist — da erst kommt er zu 
sich und begreift seine Lage. Wer hat das 
gethan? ruft er niedergesohmettert aus. Kein 
anderer, versetzt der Wezlr, als Aba zeid, dor 
Listonschmied der Benfi hilsl, und hfttte er 
nicht Gott gefflrohtet, so hfttte er deine Lebens- 
tage abgeschnitten. — Vor Zorn wird es ihm 
sohwarz vor den Augen; er versammelt sofort 
sein Heer und rfiokt ins Feld. Bald stehen 
auch die BenO hil&l ihm gogenftber. Sem Wezlr 
RWid follt unter den Schwertutreichen DajjBbs, 
der bis zum Abend 37 Roiter mit eigener Hand 
niedermaoht. Am folgenden Tage begegnet ihm 
Gannam auf der Wahlstatt und i-agt: bist dtt 
vielleicht Abfi zeid? — Nein, ich bin DajjRb. — 
Nicht dich suche ich, sagt er, nicht an dir will 
iph Rache nehmen, sondern an Aba zeid, dem 
Rankeschmied, den sohick mir her, dass ich 
ihm mit diesem Sohwert den Garaus mache. 
Aba zeid aber stand in der Nlhe und h5rte die 
Rede; sofort trat er vor, drangte DajjSb fort, 
stfirzt aich auf ihn wie der Falke auf die Taube, 
zieht eein Schwert und haut sein Haupt von 

34* 



268 



GROSSE ROMANE. 



No. 9270—9273. 



den bohultem. Daasi atttrat er sieh auf die 
Leute deseelben wie ein Lowe, metzelt links 
und rechts deren Reihen nieder, ihm nach dr&n- 
gen die Bena hilal nnd werfen Alles zu Boden. 
Die Feiade ergreifen in v5lliger Angst und 
Verzweiflung die Plucht, von den Bena hil&l 
^erfolgt. Am folgenden Morgen erobern sie die 
Stadt, plunders sie und rauben alle Schfitze 
des ersehlogenen KSniga. 

ScMues f. 21"? ^U*^ ^j S5 j u j^ 

9271. Wo. so?. 

40 Bl. 4«», 19-20 2. (22'/aXl6; 1^X12«">). - Zu- 
stand: nicht ganz feat iia Einband, eonst ziomlich got. — 
Papier: gelb, zieralioh stark, wenig glatt, — Einband: 
Pappband roit Lederrfiok6a. — Titel f. 1": 

Anfasjg f. l b s \ J ^ tM p ^jdi |j^j ^yj $g 
{lyi J^yfl \jJjl-4 $& ^ u ... pLbt Vj 

gJt fc^bS ^ Jji v~yL» JjI»» J5 , outi. 

= Wo. 858, 1. Die Ersablung hier iet etwas 
auofubrlicher, namentlich mit viel mebreren und 
langeron Gedtchten auageatafctef.. 

8 o h 1 u e 8 £. 40" s «^' f lie jSvXilj ^.jUrJ! fjS^g 

uji i^js u s^kPj c ir u iJju j4^i ^u*. 
oaJUa y*^ 3 t3UXJ! 5 pUsdi Jjs &Jbs ^ ^ 

Sehriff.: dio gowobjsliobo etwse dannere 2nohtis« 
iteid. — AbsobriJt torn J. 1231 Qafar (1845). 

9272* We. 898. 

i) f. m~m. 

F«ifmfcfcato.o.Sobriftwiel>ei 1) (im Ganzen, wiodort 
aaob, mit etwas blaseer Diate). — Titel f.23" am Raade: 

Aafsag f. 28 a : tjJbS ^ ^ UJ ^yj ^ 

=^ We, 8i>9, 1. Die Eraebkng ist hier 
etwaa aHsfofcrlicher, bat auoh mehrere und langere 
Gediohte, und komxat mehr mit We. 807 uberein. 

S oh lues f. 50 u j Uj>;Uj ^jj| ^ujj ^ ^ 
*kf$ ly&b *I+M LjW 3 . . .' ^jo LaAjlj ^^J 

«^% U£JI 1^ . . . usyia* i tj j| ^uu 

gJt ^ (.Ufclf J^ ^aall fc k# vba*j 'j*m J^b ^^ 
Naoh dieser SaHusflbeiaerktiiig wird die 



Eroberung dieser Stadt duroh die Bena hil&l 
abo in das Jahr 428 /ios6 verlegt. 

Abschrift im Jahre 1267 Rabf II (1851) von 

9273. We. 859. 

8) f. 28-35. 

Format eto. und Scbrift wie b«l 1). — Titel fehlt. 
Er steht aber sohon f. 1' and ist: 

fXA^Ju* J**Sj jA&A (oder vielmehr .f^J^ »$S 

Anfang f. 22»: LOS UU p |/ L. ^yf Jb 
<u*ut ^Lj^ fcut ftilX* _^AlaJlwi pLc _^JLsS JiL» _ij 
gJt JvXaJl^ Q»»e» »L»j^ cs*i^° 
Unmittelbare Fortsetzung von We. 859, 1. 
Nachdem die Benu hil&l an Stelle des ge- 
tddteten Gann&m seinen Sohn Mas& zum Kdnig 
des Landes eingesetzt und 7 Tage in k.JrX und 
in ijw&k verweilt hatten, brachen sie nach 
Aegypten auf und fielen von 2 Seiten in das- 
selbe ein. Dort herrechte der Konig ckXaM, 
dessen eigentlicher Name ifLJlu war. Der 
K5nig ^aIsaJI gj£«, bei welchem er Mamluk 
gewesen, war ohne Erben verstorben und er 
war sein Nachfolger geworden. Nun kamen 
die Hirten und klagten ttber die Gewaltth&tig- 
keiten der Bens hilal, dass sie die Felder, Wein- 
berge und Palmenpflanzungen besch&digten ; in 
Folge dessen hielt er Berathung mit seinen 
Wezlren, Emlren und Grossen ab und besehloss, 
den Feinden den Zehnten an ibrer Habe, an 
Kameelen und Pferden und auoh an jungen 
M&dohen, abzu?erlangen. Mit diesem scbrift- 
liohen Verlangen ging seinOber-Wezlr, ein recbt- 
Bcb&fieaer und welterfahrener • Mann Namens 
Soleiman ben janus, zu Sultftn 6aean und er- 
kundete dabei, wie es urn sie stehe. Da befiel 
ihn Angst und Kleinmuth und Zweifel an glflck- 
liohem Ausgang, Hasan nahm den Brief sehr 
Obel auf, liess aber den Wezlr in die Gast- 
r&ume fuhren und berieth sich mit seinen Emiren. 
Da spraeh Dajjab : soil ich dir rathen, so reiten 
wir hin und nehmen ihm das Leben. Seid ihr 
aber des K&mpfens mOde und zu feige, so nehme 
ich allein es auf micb, und w&re er selbst 
einer der Ifrits Soleimans; und fllrwahr, wenn 
wir auch Alle getodtet wurden bis 8uf den 
letzten Mann, so wfire dies ertr&gucher, ale dass 
man uns die Mfidchen und Weiber nimmt. Aba 
zeid aber rath zur List. Gebt den Zehnten, 
esgt er, sncht auch 7 Weiber aus, darunter 
fc^jL^-l und asLj, und ^^JaJf JUs- und «y,UJt 



No. 9273. 



GROSSE ROMANE. 



269 



Ioh werde sie hinftkhren, ihm Gift beibringen 
und so sein Land uns gewinnen. Hasan stimmt 
ihm bei und lasst den Wezlr kommen. Mein 
a Herr 1st j&hzornig, sagt er, und bedenkt oft die 
^ Folgen nicht; er ist gegen euoh sehr einge- 
nommen; vielleicht ist auch allerlei vorgefallen 
zwischen euch; ich kann nichts dafflr und bitte 
euch, mein Leben und mein Hab und Gut zu 
Bchonen. Hasan beruhigt ihn, besohenkt ihn 
mit einem stattliohen Ehrenkleid und ubergiebt 
ihm ein Schreiben an den K6nig, des Inhalts: 
Wir ziehen gegen Ezzanati, der unsere Kinder 
gefangen halt; wir betraohten uns hier als deine 
Gaete; wir wollen dir auch den Zehnten zahlen, 
aber mussen ihn erst einsammeln, und werden 
ihn dir in 3 Tagen schioken. Der Kdnig ist 
fiber die Antwort sehr erfreut, erkundigt sich 
auch bei dem Wezlr nach den Zust&nden und 
Personen bei ihnen ; derselbe ist ihres Lobes voll. 
Aba zeid aber l&sst die 7 jungen M&dohen zu 
sich kommen und unterrichtet sie von seinen 
Pl&nen und was sie zu thun haben. Dann liess er 
120 grosse Kisten machen, jede mit 2 Deckeln, 
den untero versohloss er von inwendig, den 
oberen von auswendig, liess 120 auserlesene 
|L Reiter hineinsteigen, und gab ihnen alien einen 
Schlaftrunk ein: darunter waren Da|jab, Zeidan, 
Elhaf&gl, Bedr, HigSzI, 'Amm&r, 'Amir. Oben 
auf packte er Seidenzeuge, Teppiche, Atlas, 
allerlei kdstliohe Stoffe und Waaren. Dann 
nahm er eine Zwiebelsalbe, rieb sich damit das 
Gesicht ein, so dass kein Haar im Gesicht zu 
sehen war, setzte erne Maske auf, und erschien 
so ver&ndert, dass kein Mensch ihn wieder er- 
kennen konnte. Dazu legte er einen umge- 
wendeten Pelz an und setzte eine Mfitze von 
allerlei Thierschwftnzen und Vogelflflgeln auf, 
liess die Madchen jede in eine Sanfte steigen, 
aufs Beste geputzt, und neben jeder Sanfte 
•musste ein Diener gehen und d©n Kameelzaum 
halten. Dann sagte er zu Hasan: wir gehen 
nun zu Kdnig Elfarmand und ich bin unbesorgt; 
du aber zieh mit dem Heere und den Sftnften 
duroh das Land nach Ecca'ld bis zu der Durch- 
gangsfurt und lagert ddrt und seid auf eurer 
Hut, bis wir fertig Hind und euoh einholen. 
Hasan ist betrflbt fiber seinen Fortgang: sei 
jk. voreichtig, sagt er, denn du Mst unser Hort; 
du bist unser Gold, die ubrigen sind nur Kupfer. 
Abtl zeid zieht also ab und fflhrt selbst das 
S&nftenkameel der E%ftzije: Hasan und seine 
Emlre geben ihm das Geleite. Einen Boten 



seiner Ankunft schickt er -vorauf an des Kdnig : 
er besohenkt denselben reichlich und reitet mil 
Gefolge dem Zuge entgegen: die Begrussung 
ist herzlioh. Hasan oagt: verweilen kann ioh 
nicht, ich muss westw&rts ziehen, ioh ffihle vo? 
Ungeduld wie wenn mich Kohlen brennten, ich 
wfinsche einzig von dir, dass du mich duroh 
dein Land ziehen lassest und Hair keiner dabei 
in den Weg tritt. Das sagt ihm ^derRSnig 
zu, so nehmen sie Abschied und HaeaB zieht 
mit seinem ganzen Haufen weiter. Elfarmand, 
mit den 7 Madchen und dem ftbrigen Tribui 
zufrieden, liess Alles in seinen Palast tragea, 
dort stellten sie rings die Kisten bin, die M&dohen 
aber sassen auf seidenen goldgeetickten Deckee 
und zu ihrer Bedientang standen Diener bereit 
und auch Aba zeid stand "da in dem beschrie- 
benen Anzuge. Nun tritt der KSnig ein, alls 
stehen auf, Aba zeid stiirzt auf ihn su, kiisat 
ihm die H&nde, tanzt und thut ganz nterisch, 
so dass der KSnig laohend fragt: wer er sei? — 
O Herr, ich bin Qaikrur (UiiiJ). _— -«Ja, "-sagt 
Elgazije, es ist ein Spaesmacher, o Konig: weno 
ich veretimmt bin, erheitert er mioh ■immer: 
th&te er ee nicht, bei Tag und bei.Na'cht, bo 
wllre ich, fern von meinen Kind©rn"Hnd;meinem 
Manne, untrSstlich und wfirde weder essen nooh 
schlafen kSnnen. Der KSnig eetzt sich unter 
sie, unterhalt sioh, fragt was in den grosses 
Kisten sei: lauter feuerrothes Gold, verseiKt 
Qasmir. Nun schlagt der KSnig selbst eine 
Kiste auf, es bricht oben ein Stuck ab und 
Goldstficke fallen daraus zu Boden. Nun war 
grade in dieser Kiete Dajjab versteckt, da springt 
Watfa auf und weint und scklftgi ihre Brust 
und zerreist ihre Kleider und thut sehr H&glieh, 
So dass der K6nig beoturzfc su ihr geht und 
schSn mit ihr thut und ihr allerlei kostbare 
Saohen verspricht und sie beruhigt. Dann ruft 
er den Qasmir herbei und sagt: erheitere die 
Watfa durch deine Sp&sse. Dies thut er auch 
bis gegen Abend. Dann lasst der Konig sich 
Glas und Flascho bringen und von ihm eia» 
schenken. Er streift sich die Aermel auf, 
schenkt ein und reicht ihm daa Glas. Nun 
sing mir etwas vor, Qaimir. — Ich kann aicht 
singep, aber diese Damen k5nnen es, ich will 
dazu tanzen und mit Schwertern und %mmm 
KunststQcke machen. — Auf des KfoigsWuiisch 
singt dann Fitne, TooMer deg Qsilj :dsrauf 
Watfa, deren Gesaag ihm so gefelit, : dafii e? 
sie kflssen will, sie weicht ihm aber aus und 



370 



GROSSB ROMANE. 



No. 9273. 



Qa^nsir faagi an, einDroblied-zu singen. Daruber 
wird der Kdnig bose und will ihn umbringen, 
Elg&sye thut aber Fiirbitte, er sei halb srerruckt 
read '.dsse Eichtj, was er sage; jeaer mage eolohen 
Bnrmhm .\d.oeh nioht .<. beachten. - Kara, sie be- 
ruMgtihn, phrfeigt den Qasmir mit Scheltworten 
aad ,gagt ..: Ml dem Kdnig lieber seinea Beoher S 
Er.-,Rabenkt,:ihn,,yoll, dann singt Elgasrije. Jhr 
Lied -ranbt -dem .Kdnig. erst reobt die Besinnung. 
s& gi^bt :ihr ; seineB Beoher and ssgt; thu mir 
die Liebe uad trink dieses Becher! Sie will 
ion nioht nefamea noch anrnhrea, und Qasmir 
aagt: ,<i .•Konig, emfichtere dich und komra zu 
d!r,,-nnd:-gieb. diob sufrieden; unser Trank ist 
Kameeimilch, u»s ist Wein yerboten tod Gofct 
myl dem Propheten und wer Wein trinkt, 
\videi-aetet nich Gott, der nimmt den Veratand 
uad macht dumm; und nun singt er ein Wein- 
Jiod. Dm GottnB Willeo, ruft dor Kdnig, wie 
hhhach deine Worte, wio beredt deine Imago 
;.'!(! Von morgen s>i> 5 du eollet ee sehen, will 
:ab nicht raehr so?»ben, aber nun g| e b mir den 
tect, den du noch hast nnd hag uno morgen 
^ b^wu, Er ecbenkt also em und der Kdnig 
..;:■•[:(., bio er vollig ber,?.U3obt hinsinkt; dor 
.'Jfjbb-ftvank giobi, ilra den Rest, er flUlfc bin. 
; >as"uf oiFnot Aba zeid rait dea Madchen die 
.tCigtsa; die Manner darta erhalten ein Gegen- 
arJt.isJ uad kommen zur Besinnung, epringen 
Wow, sebwiugen ibre Klingen, Dajjftb tritt an 
dfiu ALouig heran und will ibn tddten, Aba 5teid 
W>, ibn da?on zuruck: laes ibn, jetzt ist er wie 
todt^uud vermag gar niohta; Hinterlist pasat 
far Feige; bat or sich wieder erfaoit. und iat sr 
?■;> l-JesinnuDg gskommcn und will uns dann 
af.«?8c anhaben, oo treiea wir ihm mit Schwert 
?wa Lansc entgegen. Daranf nimmt er den 
King vou seinem Finger, schreibt in seinem 
> isisen Kuf einem Blnii und uatersiegelt es, geht 
?:« <->!eaa Kameelaufesber, zeigt ihm das Blatfc 
uad verlangt 200 Kameele; dereelbe fiibrt oie 
mfosl hsrbei, Abu zeid umd die Eaalre paoken 
i>m (lea Sisten die Kostbarkeiten und aiw dem 
Sohloswj fellea Werthvollo, Altea und Neuee, 



dwaai', ciehen dora Konig sein* ICleider sua, 
ofecken die MadcLea in Mannerfcraobt und.geben 
ihnon Scbwerter; dana ecbreibt und unteraiegeit 
Aba zeid ein Sohriftotuok, daos man eie linbe- 
belligt. Ziehen lauBs und zieht, eelbot vorangehend, 
Miifc ibnes Allen ab. Auaocrhalb der Stedt be- 
gegnef. ibaon der Stadfcvbgt und halt eia an; 
Aba s^i-i jreigj; dan untereiegelte Snhriftatflok 



vor, da lasst er sie ihres Weges zieben und 
Bie kommen Alle zu ^den Ihrigen woblbebalten 
am Morgen an. Hasan umarmt hooberfreut 
den Aba zeid, dankt ihm und lasst eofort die 
Trommel zum Aufbruph rttbren. Indessen sohlaft 
Konig Elfarmand und Niemand geht , ihn zu 
weoken .-; erst als nach Mittagszeit sein Dlwan 
beisammen ist und er immeribrt nioht kommt, 
geht sein Wezlr Soleiman zu dem Palast und 
beauftragt einen Diener dort, zuzusehen, we8balb 
der Konig nioht komme. Wb dlirfen nioht; 
eintreten, sagt der Diener, seitdem dieArabisohen 
Madohen im Sobloss eind. — Dennooh sohickt 
er ihn hinein, urn zuzusehen, was dem Konig 
zugestossen sei: da findet er Alles ausgeraumt, 
der K6nig liegt auf dem Ruoken, schlaft, seber 
Kleider beraubt, in blossem Naohthemd. Entsetzt 
meldet er dem Wezir, was er gesehen: der 
KSnig ist, glaube ioh, todt, das Schloss leer! 
Der Wezlr siebt selbst zu, findet Alles so, wie 
ibm berichtet, und meldet eofort Alles den ver- 
samraelten Emlrcn nud Grossen. Er geht mit 
ihnen in die Raume, man findet den Kftnig 
durcb Schlafpulver betaubt, halt ibm Nieeswurz 
vor, er erwacht, springt auf, ruft uber Qasmir 
imd die Madcben: da tritt der Wezir zu ihm 
und sagt; konim zu dir, o Konig, die Madchen 
eind fort, deine Sacben, deine Waffen, deine 
Koetbarkeitenl Nun kommt der Konig zu Be- 
sinnung und ruft: Wer bat una dies angethan? — 
Wir wisoen ee nicht, wir baben dich so ge- 
troffen: erzahl una, was mit den Freraden dir 
passirt ist, dann wollen wir eie. einholen und 
es ibnen eintranken. Der KSnig blickt eine 
Zeitlang zu Boden, dann weint er, erzahlt seine 
Erlebnisse, sprioht es aus, dass dies das Werk 
des Aba zeid sein musse, und verspricht, Raohe 
an dem Treulosen zu nebmen. Sofort wird das 
Heer versamraelt, uber 200000 Reiter stellen 
sicb ein, und der Konig macht sioh an die 
Yerfolgung der ,Benu hilal. Um Mitteruacht 
holen sie dieselben ein. Diese hatten sich daraiu 
eingerichtet und theils verschanzt, theils zum 
Kampf im Felde vorbereitet. Am Morgen be- 
ginnt die Schlaoht; der eine Wezir des Konigs, 
Elmond'ir mit Namen, epreugt vor zum Zwei- 
kampf; der Kdnig aber heisst ihn umkehren 
und duretet selbst na«h Kampf und Rache. Er 
tummelt sein Ross bin und her und ruft mit 
lauter Sfeimme den Aba zeid zum Zweikampf 
oder auch den Sultan itaean. Sofort tritt Aba 
zeid por und stfirmt auf ihn 3ob; er aber ruft 



No. 8273-9-275. 



GROSSE ROMANE. 



ihm zu : nicht so hitzig, du Rankeschmied Qasmir, 
du Fraueunarr! und droht ihm und alien semen 
Preunden achmahlich.es Verderben. Aba zeid 
bleibt ihm die Antwort nicht acbuldig, dann 
kampfen sie und der Konig fallt miter seinen 
Schwertstreichen, Dann wirft er sich aufdeasen 
Reiter; die Beofl hilal folgen seinem Vorgang 
und dringen in die Feinde bis zu den Standarten ; 
Dajjab eraticht mit der Lanze den Weztr El- 
mond'ir, Zeidan schlagt dem Wezlr A*? den 
Kopf herunter, Abflzeid aticht den Wezlr „,&* 
nieder. Der Wezlr Soleiman aber hatte sich mit 
seinen Leuten zur Seite geatellt und nicht am 
Kampfe betheiligt; sis er nun die Niederiage 
der Andern sab, warf er die Waffen fort und 
bat Hasan urn Gnade. Sie wurde ihm gewahrt; 
dann kehrten die Ben II hilal als Sieger mit 
reicher Beute heim. Nun kamen die Emlre bei 
Hasan zuaammen , unter ihnen auch Soleiman; 
es wurden auch die Groaaen und Vornehmen 
i zuaammen berufen und alsdann, an 



von .■: 



Elfarmands Stelle, Soleiman ihnen zum Herrsoher 
eingesetzt, ihnen Gehorsam, jenem Gerechtigkeit 
zur Pflioht gemacht. Sie huldigen ihm und naeh 
Ueberreicbung von Gescbenken empfiehlt er sich 
^ bei Hasan und seinen Grosaen und tritt sein 
™ Herracheramt an. Die Benu hilal aber breohen, 
nach Aufenthalt von 20 Tagen auf, um nach 
der Furt iiber den Nil zu kommen. 

■■■■■SchJuB.B-.-f.-.3.5^:-. v y*». D UaLJt y>\ lSOuu 5 
JLaj :\^-^aS>>,\ ioUwj *^Jis^ J>*s»5 v3*^j"l i}"*-* 3 i "f^i 

9274. We. 808. 

30 Bl. 4'°, 16—19 Z. (23 X 16y a ; 17«/a— 18 x 12 cm ). — 
Zustaod; nicht feat im Eioband; nicht reoht saabor. — 
Papier: gelblich, ziemlich stark and glatt. — Einband: 

Pappband. — Titel f. 1": vl ' y^jn ob*-*' 

Anfang f. l b : l jX&- qJ^Lw IjJIi "tf. 155^ *3^5 

B*J1 , -AV.J |Ji£ , j-wy* &J> •£-A0> M W »*-5 S *5 l^£*") W^£^ 

UvXaS S$® LS ^ ^ |»^jC3t ffj-jrij V^*"^' LblaXj 
ipj) f>\>\ Mm> 1$*$* •**•'' le««<-AJ «• »XaJ cy*^™? LS^°]j *5 

= We. 859, 2. Die vorliegende Erzahlung 
iat etwas ausftthrlicher, enthalt beoondera mehr 
Gedichte und oft von groaaerem Unifang. 

Schluaa f.30 b : i&fAi^ sJij>I. ^>LfiXJI f^ pXS 

Schrift: die etwas foinere getenfigo Schrift. — Ab- 
Bohrift Tom Jehre 1261 MoBarram (1845). 



■ Tital feWt. 



9275. We. 869. 
S) f.i§-4§. 
Format etc. u, Sohrift: to© bai 1) 
Er ptoht auf f. 1% n&mliob.: 

XJnmittelb&re Forteetzung voa 2). Anfsag 
f. 36 s : jo* vj JOfljaJI _^bS ^^ ^ UiS WS ^IJ 

^Jl s-alstt jj* 6 ^ LT^S O^ o^**^ *?°)f*. : yQ*9-. 
Nachdem Soleiman ben jQnus, der fruhere 
Wezlr, zum Herrsoher gemacht und die Moechee 
in Micr aufgebaut worden, braoben die Benfl 
hil&l auf naoh Ecpa'ld, nm in die Westlander 
zu gelangen. Ihr Fubrer war Abfl zeid, denn 
kein Anderer kannte den Weg. Nachdenklich 
und miasmutig war er an jenem Tag hinten bei 
den SSnften zuruckgeblieben , wfihrend Hasan 
und der Qadl aich in der Mitte befanden' und 
Dajj&b voranBchritt ala Ftthrer. So kamen sie 
an den Nil, der auf ihfem Wege lag. Dajjftb 
stand am Ufer und hieBB sie durchgehen. Die 
Stelle aber war etrudelig und tief, daa wuaste 
aber Keiner von ibnen: sie aetzten also mit 
ihren Reitthieren und Laatkameelen ins -Wasser 
und suchten einander zuvorzukommen : da kamen 
sie in den Strudel und Schafe und Kameele 
mit ihren Lasten, Weiber und Kinder ertranken, 
Gott weise wie viele. Einige aber gewannen 
seichte Stellen und kamen zurflck. Da erbob 
sich ein grosaes Gescbrei und Dajj&b lieas am 
Ufer Halt macben und eilte zu Hasan , ihm das 
Unglnck anzuzeigen. Hasan war daruber aehr 
betrttbt und fragte, wo iat denn Abfl zeid? 
Warum ging er nicht vorauf, kennt dock- Keiner 
den Weg als er! — Er ftthrt das Kameel 'Alj&'s 
und mag sich nicht von ihr trennen, lieber IfiBat 
er una umkommen in einem Lande, das weder 
wir, noch unsere Vater oder Grpssvater kannten. 
Ruft .ihn herbei, befahl Haaan. — Abfl zeid 
sprengte an die Furt beran, h6rte daa Klagen, 
Jammern und Weinen, und sab, dasa Hasan 
und Dajjfib unter ihnen stand, zornig gegen ihn 
erregt. Eraterer machte ihm Vorwurfe, er aber 
entschuldigte sich damit, daas er den Tag damit 
zugebracht babe, einAnliegen seines Scbwieger- 
vaters Hoaein elga'farl zu erledigen, und dass 
ihm beim Beaprechen deeaelben eub dem Sinn 
gekommen wiire, daes die Furt alebald zu paa- 
siren sei; er bedauere lebhaft das Unglfick, das 
sich ereignet habe. Da sagte DajjBb : ioh weiss, 
wie die Sache zuaammenhangt, Du wussteat, 
dass meine Leute heute voraufgingen und auf 



272 



GROSS! 'ROMANS. 



No. 9275. 



ihrem Wege diese YerderbeaaBteiio log: da biat 
du hinten geblieben. Wenn du bo dem Miith- 
ohen an uas kuhlen wolltest ode? so uns web° 
zuthun die Absicht hattest, eo sag es, dass wir 
dir den gebubrenden Lohn geben, oder sonst 
bist du so in Liebe zu 'Alja bef&ngen , dass 
du darilber die Verehrer Allahe zu Grande 
gehen lasst! — Er weist diese VorwQrfe von 
sich und die Entire bitten ihn, die S&nften- 
kameele an der rechten SteUe durob die Furt 
gehen zu lessen. Nein, aagt er, niobt eber ale 
bis ich eelbst erst meine Lenta faintibergerubrt 
babe end dann zuruckgekommen sein werde. 
Nun lassen <iie Entire die Leute vom Ufer 
zuruckgeben; Aba zeid bolt seine Angehorigen, 
steigt ins Waseer, praft die Tiefe und bolt dann 
die Elgazije hebst den 'Ammariterinnon, den 
80 Emirstdchtern, die stets in ihreni Gefolge 
waren und ohne die eie nie ausritt. Als sie 
nun mitten in der Furt "war, drangte ihr Kameel 
sich an das der 'Alja ; die beiden Sanften darauf 
stiessen an einander, die der Elgazije neigte 
sich, So dass eie fast herunterfiel: da hielt 
'Alja sie mit ihrer Hand feat und brachte sie 
wieder in die richtige Lage, dass sie festeass 
und grade stand. Elgazije aber scbalt auf 
'Alja mit groben und anzuglichen Worten, diese 
aber erwiederte: solche Kedea hast du gar nicbt 
nothig zu fuhren vor alien diesen Emlrtochtern 
gegen mich, die Gattin deines Vetters ; was babe 
ich dir gethan , da du fast her unterfielst ? Ich 
babe dir wieder in die Hohe geholfen und das 
ist nun mein Dankl — Du willst mir noch 
Gegenreden ins Gesicbt werfen, versetate El- 
gazije, du Vettel, du Mchtsnutz, du Genossin 
unseree Knechts? stellet du dich mit mir gleioh? 
Mit mir, der Tocbter Sirban's und der Schwester 
Hasan's? Nun lacbten die Weiber 'Alja aus, 
die weinte dariiber, dass sie fast an ihren Thranen 
erstickte. Auch mein Vater, ruft sie, ist ein 
angesehener Emir, mein Gemahl ist Abu zeid, 
kein Knecht, wie du aagst, sondern Sohn eines 
Emirs und einer adligen Mutter ; du hast uns 
verunglimpft: so kehren wir morgenden Tages 
beim, ich gehe keinen Schritt weiter nach Westen. 
Damit wandte sie ihr Kameel um und kehrte 
zuruck durch die Furt und sucbte in hochetem 
Zorn ihre Leute auf. Sie begegnet ihrem Vater; 
weshalb kommst du wieder, fragt er, noch dazu 
so zornig? —Sie erzilhlt ihm die Geschiohte; 
die Worte der Elgazije treSen ihn schmerzlicher 
als Schwertstreiche; mit finsteren Mienen lftsst 



er seine Frauen und Diener mit den Kameelen 
und seiner ganzen Habe umkehren und brioht 
mit ihncn nach Negd auf. Abu zeid aber leitet 
noob den Durchgang der Leute durob die Fort) 
ohne Abnung von dem, was sich mit 'Alja zu- 
getragen hat. Da kommt ein Reiter angesprengt 
und ruft ihm zu : komm, Emir, dein Sohwieger- 
vater ist in Zorn und kehrt mit seinen Leuten 
beim! — - VerdriesBUoh sprengt er bin zu ihm 
und fVagt nach der Ursaehe und setzt hinzu: 
sollte dich Jemand beleidigt haben, furwahr, 
mit diesem Schwert wurde ich ihm das Haupt 
vom Leibe hauen, selbst wenn es Sultan Hasan 
ware 1 Nun erzShlt ihm Hoaein den ganzen Yor- 
fall. Darauf erwidert Aba zeid: auf Frauen- 
gerede kommt nicht viel an; komm mit uns, wir 
Bind nioht mehr fern vom Westland; bis Negd 
ist es weit vqu bier, feindliche StSmme findet 
ihr auf dem Wege und Gefahren vollauf: lass 
mich nicht vergebens bitten I — lob sohwSre 
bocb und theuer, versetzt Hosein, ich kehre 
nicht um, es sei denn dass du die Elgftzije zu- 
recbt setzest, wie sie es verdient. Voll Unmuth 
bedachte Abu zeid bei sich : soil ioh sie zurecht 
aetzen nach Gebubr, so muss ioh sie todten, 
und das ware bedenklich: es wttrde Feindschaft 
und Hass und Aufruhr zu Wege bringen. Er 
uberlegte dann, wie er ihn besanftigen k5nne, 
und sprengte auf seinem Ross fort, um Elgazije 
aufzusuchen und ihr Vbrwurfe zu machen. Diese 
aber fdrchtete sich, nach dem Vorfall, ihm zu 
begegnen ; sie bereute ihre Worte , aber die 
Furcht ftberwog und sie sucbte bei den Frauen 
des Qadi Bodeir Zuflucbt in Verborgenheit, 
Vergebens suchte Abii zeid nach ihr, bis man 
ihm ihren Aufenthalt sagte. Mit gezuoktem 
Schwerte trat er bei dem Qadi ein und sagte: 
giebst du nicht sofort die Elg&zije beraus, so 
tSdte ich dich. Der sprang sofort auf, erfasste 
seine Hande, that Fursprache und redete ihm 
zu, ebenso thaten die Emlre um denselben und 
endlich gelang es ihnen, jenen zu besanftigen. 
Auch Hasan erfuhr von der Gesobiohte und 
dass Hosein zuruckkehren wolle und gerieth 
in beftigen Zorn gegen seine Schwester. Eilends 
begab er sich j mit Dajj&b, Zeidan, i«r>i> und 
Elbaiagi zu Hosein und alle drangten in ihn, 
er m6ge mit ihnen weiter Ziehen. Aber ihr 
Zureden war vergebens. Sie alle furchteten 
nun , dass auch Aba zeids Abfall von ihnen 
statthaben wurde: sie kannten seine Liebe zu 
'Alja und dass er sich von ihr nicht werde 



No. 9275. 



GROSSE ROMANE. 



278 



trennen wollen, nur zu gut. In der That ware 
ihm leichter gewesen, sich von Allen Andern 
zu trennen als von 'A1J&: die Trennung von 

4fe ihr ware ihm bitterer ale der Tod gewesen. 
Er ging also zu Hosein und wollte mit ihm 
heimkehren: da traf er Hasan und die Emlre. 
Sie Alle bestttrmten und baten ihn, mit ihnen 
zu gehen: er lehnte es ab. Vetter, sagte dann 
Hasan, wir sind hier in der Fremde: der Fremde 
aber ist so gut wie blind, wenn er auch noch 
so gut sehen kdnnte; du bist mit uns hieher 
gekommen, ohne dich waren wir in Negd vor 
Hunger zu Grande gegangen; nun sind wir bis 
hieher gelangt, zahlreich sind unsere Feinde, 
wenige sind uns Freunde, ausser dir kennt 
Keiner die Wege und Stege; gehst du zurflck, 
was soil aus uns werden? Dein Schwiegervater 
hat geschworen, nicht mit uns weiter zu gehen, 
trotz unserer Bitten. Soil ich sie tSdten? das 
wurde uns unter den Menschen Unehre und 
Schande bringen. Wenn dich das versBhnt, 
so tbdte michj aber kehr nicht urn und lass 
die Unsrigen hier verderbenl — Auf diese 
Worte schmolz sein Grimm und auch 'Alja bat 
den Qadl, er moge die Elgflzije holen, urn sich 

Jfc mit ihr vor dem Aufbruch zu versShnen. Dies 
geschah, sie wechselten freundliche Worte mit 
einander, dann ging Elgftzije in ihr Zelt, Hosein 
aber gab nicht nach. Es ist Gottes Wille, Bagte 
Hasan, dagegen kann der Mensch nichts aus- 
richten; Gott kann auch Wege finden, wieder 
zn vereinigen, was getrennt worden. — Nun 
entschloss sich Aba zeid, mit schwerem Herzen 
und wider Willen, ' Alja zu verlassen-. unter 
Thranen nahmen Beide Abschied von einander. 
Er nahm seine 3 Kinder von ihr, den Za'id 
und Zeidan und die Kultam, die alle noch klein 
wareny und auch sie verabsohiedeten sich von 
der Mutter. Er ging nun seines Wegs mit 
ihnen, nosem aber begab sich mit seinen Leuten 
nach Micr, wartete auf die Pilger und ging mit 
ihnen, machte die Wallfahrt mit, dann begab 
er sich nach Negd und blieb in L*j£i und 
^JuIiSJt, seinen HeimatsSrtern, dort sammelten 
sich seine Leute und Freunde und er wurde 
seiner Sorgen und Traurigkeit ledig. — Abu 
zeid aber machte sich nach der Furt auf und 
^ ging zu seinen Leuten, da begegnete er seinen 
~ Sdhnen, Moheibar, Qabra, 'Ikrima, Seiban, die 
Sanften abladend und sein Zelt aufschlagend. 
Da sah er einen Atl (jit) Baum an der Zelt- 
thttr, setzte sich drunter, lehnte den Rticken 

HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



an seinen Stamm und weinte bitterlioh. Da 
setzte sich ein Rabe auf den Baum und krlohzte 
bo schmerzlich, als ob auch er ein Lieb ver- 
loren habe. Da flberkam den Aba zeid die 
Sehnsuoht und 'Alja's Bild trat ihm vor die 
Seele und das Verlangen nach ihr und Beine 
Herzensunruhe regten ihn auf: da redete er 
zum Raben und klagte um sein Lieb und seine 
Freunde in wehmutigen Worten. — Die Emlre, 
die ihn hSrten, suohten ihn um 'Alj& zu trSsten, 
und seine Kinder von ihr kamen in die Obhut 
der LJ1 ^yac, Toohter des ^=->i' und Mutter 
von Moneibar, pabra, 'Ikrima und SeibBn, die 
Bohon tapfere Reiter geworden waren. Hasan 
aber hielt einen DlwRn ab, an dem Aba zeid 
nicht theilnahm. Was machen wir, sprach er, 
mit Aba zeid, dass er sich der Gedanken an 
'Alja entschlage? — Ihm antwortete Dajjftb : 
Jeder von uns hat eine sch6ne Tochter: or heisse 
sie sich aufs beste putzen, dann kommen sie 
bei Elg&zije zusammen und zeigen sich ihm in 
ihrer Sch6nheit : vielleicht gefilHt ihm dann eine 
so, dass er sie sich zur Frau nimmt und dartiber 
'Alja vergisst. ■— Das ist ein passender Rath,* 
sagen sie, und Hasan theilt ihr den Plan mit. 
Sie freut sich darllber und denkt bei sich: viel- 
leicht nimmt er mich als Ersatz fur 'Alja. Als 
nun am folgenden Tage aufgebrochen wurde, 
sagte Hasan zu Aba zeid: ioh wuneohe, dass 
du vor den Sanften als Ffihrer voraufgehst, da 
du den Weg am besten kennst; <iamit «in 
Uuglllck, wie das vorige Mai, nieht wieder 
vorfalle. Er reitet also den Sanftenkameelen vor- 
auf, hinter ihm folgen die Frauen und Mftdchen: 
nun zeigen sie eich in so vortheilhaftem Liohte 
wie mSglioh in ihrem Putze, aber er kehrt sich 
an keine. Da ritt Watfa, Dajjab's Tochter, 
an ihn heran, lachelte ihm freundlich zu und 
sagte: Du bist betrubt, Aba zeid, dass du von 
'Alja hast dich trennen mussen: aber sieh dort 
die schSnen Madchen in ihrem Lockenhaar, zart 
und anmuthsvoll, strahlend wie Sterne, rein wie 
Perlen , konnte nioht eine davon dir gefallen, 
deinen Kummer verscheuohen ? Dort ist Fitne, 
Maria und Zeine, Gajja und SomajjS , ihres 
Gleiohen hat nicht Stadt noch Land, kein 
Ttirkenmadchen oder Perserin kann sich mit 
ihnen messen. Wfthle unter ihnen — oder 
wfthle mich zur Frau, ieh will dieh aufheitem 
und du gewinnst wieder Freude am Leben! — - 
Als sie ausgeredet hatte, drangte er sie bei 
Seite und sprach: geh deiner Wegel halt deinen 



274 



GROSSE ROMANE. 



No. 9275,. 



Mund! wie thfiricht bkt du! — Da schSmte 
sie sich, seine Worte trafen aie hart, Thrfinen 
erstickten ihre Stimme. Wemend inischte sie 
sich unter die Miidchen , da tr&t Elg&zije mit 
holdem Lacheln zu ihm und fuhrte fihnliche 
Reden und wies auf sich als Ersatz hin. — 
Abu zeid l&chelte, als sie fertig war, herzlich 
und antwortete : 'Alja ist gegangen und verbringt 
einsani in Thranen ihre Tage; ihre Kinder weinen 
und eeufzen nach ihr — und du willet, ich 
soil dich Btatt ihrer nehmen und dich lieb haben 
an ihrer Statt? Das Herz kann nur an Einer 
hangen, und sei sie selbst eine Magd aus dem 
Lande der Schwarzen. Hfttte ich gew.ol.lt, dich 
hfitte ich langst zur Frau nehmen kdnnen, oder 
auch eine. andere von noch so hob em Range, 
Keiner h&tte sie mir streitig machen Bollen. 
Trolle dich weg yon mir unverzugHch und ver- 
birg dich hinter deinem Schleier und kleide dich 
wieder ehrbar und anstandig! — Diese Worte 
schmeckten ihr bitterer als ein Todesstreich, 
es wurde ihr schwarz vor Augen und in hochstem 
Aerger versetzte sie : Ich bin eine Konigstochter 
"und Schwester eines Ronigs: du bist nur ein 
Dienstmann desselben, du Schelml Du rUhmet 
'Alja und ziehst sie als schpner mir vor, und 
doch passt sie mh nicht zum Umgang, ihr 
Vater passt fur uds nicht zum Freund. Alle 
Madchen der Araber haben ihretwegen sich zu- 
gewinkt, haben tiber sie gelackt und geredet. 
Du sprichst mir von Ehrbarkeit, mir der Zierde 
und dem Schmuck der Frauen, dem hellen Mond 
in dunkler Nacht? Du gehorst zu den Schwarzen, 
ob deine Farbe auch hell ist; so siehst du 
auch aus. Warest du ein Verwandter von mir, 
du Mttest anders geredet, hattest mich nicht 
beschimpft und mein Herz gebrochen! — Du 
hast 'AljB verunglimpft, erwiderte er, und sie 
genannt die Genossin eueres Sklaven, du hast 
mich und in mir die Ehre meiner Stammgenossen 
beschimpft. Bei Gott, ware es nicht scbimpflich, 
ich wiirde den Kopf dir abhauen; so aber, geh 
in dein Zelt, nimm Verstand an und lass den 
Kummer und seine Last denen, die sie zu tragen 
haben! — In hochstem Schmerz und Gram 
ging sie davon, und nach ihr kamen die ubrigen 
Madchen, der Reihe nach, zu Aba zeid und 
boten sich ihm zum Ersatz an. Er aber kfim- 
merte sich urn keine von alien. Auch die 
Emlre kamen und schlugen ihm vor, ihre Tochter 
zu freien, er aber sagte: lasst euer Gerede, ich 
will nichts mehr horen: seit 'Alja fort ist, will 



ich mit keinem Weibe mich vermahlen, mir 
genugt Gucn elb&n, und ich will die Trennung 
von den Lieben ruhig ertragen. — - Da gingen 
sie fort und redeten ihm nicht mehr von Frauen. 
F. 47 b . Dann zogen sie fort durch Wusten 
und Qeden, ebenes und holpriges Land, bis 
eie nach Ecca'ld gelangten, wo Elmftdl ben 
mpqarrib, ein Yerwandter Hasans, herrschte. 
Da er von ihrer Ankunft wusste, ritt er ihnee 
mit semen 3 Sdhnen 'Ah, Moqarrib und El- 
babbar (jLgJt) und den Grossen des Landea 
entgegen, begrdeste sie frenndlich und nahm 
sie mit sich und gab ihnen den Ort Belvedere 
(JaiM K^j) am Nilufer sum Aufenthalt. Ihr 
ofirft nicht sobald fort, sagte er, ihr mflsst hier 
50 Tage bleiben. Das lieseen sie sich gefallen 
und brachten dort vergnttgte Tage zu. Eines 
Tages aber sass Elmadi im Dlwan, mit seinen 
Grossen um sich, als einer seiner Emlre zu ihm 
sagte: Du bewirthest die Benu hilal so kdstlich 
und wirst sie so lange bei dir behalten, bis all 
dein Hab und Gut darauf gegangen ist und e@ 
noch nicht reicht und das Land verarmt iefc 
und sie die Palmenpflanzongen und Weinberge 
niedergehauen haben. — - Laast sie, sagte Elmadi, 
Keiner kann mehr verzehren, als er hat. — Ds 
epracb sein ¥/ezlr; ford ere von ihnen eins ihrer 
berlihmten Pferde, die Elfiadra des i>ajjab oder 
die Elheipft oder Ldk^AJf, oder Ls^&J! (6asanB 
Pferd), oder ty^l (das Pferd Zeidan's). Schickea 
eie es dir, so ist deine Gutthat an ihnen wohl- 
angewandt; aber wenn du ein Pferd forderet, 
go fordere keines als die Elliadra des Dayab. — = 
Das w&re scbimpflich iu den Augen der Edlen, 
sagte Elmadi , so handeln Hochgesinnte nicht. 
Sie wtirden sagen; er hat uns hochherzig auf- 
genommen, dann hat es ihm leid gethan und 
nun will er Entgelt haben fur seine Gastlichkeit; 
das ist unmoglich! — Ein anderer Emir sagte: 
das ist blosses Gerede 1 Die Leute werden eagen, 
wenn du nichte verlangst und sie dir nichts 
schicken: er hat recht gut gewusBt, dass er bei 
ihnen nichts gelte; hatte er gewuest, dass sie 
seine Eorderungen erfflllt hfitten, wftre er nicht 
davon abgegangen. Du kannst nicht umbin, 
du musst das Pferd von ihnen verlangen. <— 
Er Bah eine Weile zu Boden, dann gewann ihre 
Ansicht tiber die eeipige die Oberhand. So 
echrieb er denn an Hasan , dass er von den 
Emlren gedrangt, um das Pferd Elliadra bitte, 
er wolle dafflr auch drei andere edle Pferde 
geben. Ha^an las den Brief, lieso sofprt den: 



No. 9275—9278. 



GROSSE ROMANS. 



Aba zeid holen, zeigte ihia den Brief und fragte, 
-was au thun eei? i>ajijfi.b liabe sein Pferd zu 
lieb, als dass er e@ hergebea wurde. Wir Alle 
wollen hingeben, aagt Aba seid, uad iha urn 
dasselbe bitten ; sckl&gt er ea una ab, bo kfinaen 
wir ja weiter sehen. — Das ist gans aage- 
messeu, erwiderte Hasan, und liese etwa50Gross- 
emJre kommea, daruater 'Bodeir, tjr&=b, -eta, 
AbuTauf, ^sl^i, Haaiin&d und ElbafagI, zeigte 
ihaea den Brief unci ritf'mit ihaea zu Elmadi, 
SchluuG f. 49 b : t,L>1>i ^ j^a\ ry^w^» j^ 

(Von f. 47 b , Z. 2 v. u. beginnt die Geecbichte 
Elm&dis.) 

F. 50 gehBrt nicht zu der eigentlichen Hand- 
Bcbrift: auf 50° Bteht ia schlechter Schrift ein 
kleiacs unhedeuteDdes Gebet im .J. 1 ' i70 /i8&4 S e " 
ocbriebczj. 



9276. 



We. 



28 Bl. 4«",,]8-19Z. (22V»xl6Vs; 11x11^**).- 
Zuataad: Icme im iBiiibaud, Boust ziemlioh gut.'— 'Papier: 

Aafang f. l b : ,«Jj q( 1-4* U wk'i' tg^S! ^ - 



£nJS ,-jUjy t^viuj) jOwU' l^itaW^ i2-~*am\ jf*£& U 

= ¥/e. 858, 3. Die yorliegepde Erz&kluag 
eathalt mehr Gediebte. Sie geht bis dahin, 
dass die Beau hil&l aaob Ecca'sd aufbreckea. 
(We. 8"59, f. 47\ 'L. 2 v. u.) ■>- Zu beuierkea 
ist, dass hier (zu Anfung) der ia Micr eiugc- 
setste Koaig Elasond'ir (uad nicht SoiciaiBa) 
heisst: was aber eia Versehea ist. 

Schluse f. 28": „L«aJt ^J! K.WJI u£ij' jp'Uj 

Schrift: die gswdhaliohe etwca fciaero fl&ohfcigs 
Schrift. — Aboohrift vom Jeko 1261 Esfeab (1846). 

9277. We. 780. 

1) f. I — Si. 

59 Bl. 4»», 19-21 Z. (23 X16 1 /?; 19 l /a— 20 X 13^). — 
Zasfc&nd: gut. — Papior: golb, ziouiUoh stark a. glatt. — 
Einbaud: Psppband. — Titol f. l a obia iu dor Eoko: 

Deaealba Bteht om Saitoaraudo, aiit domEusatEa Jw^suJ!^, 
Aafang £ l a : I^US J^ ^^ Ub rfs>y a3^ 

Naobdem die Bsett kiM den Sultsa voq 
Mpr, "NameDS tXi,oJJS get5dtst ; ssebea sie weitsr 



aaob Eppa'id, wo Elmadi Sobn dee Moqarrib 
berrscht. Er reitet ibnea mit seinen Ssbnen 
entgegen uad begrflsst Hasaa uad seine vor- 
nebmBten Emlre freundlich. Er kannte iha von 
Negd her; wegen Zerwurfnisses urn einen Sklaven 
Sasans, dea Elmadi getodtet, well derselbe dea 
semigen umgebracht, war er ausgewaadert und 
ia Epcs'ld Konig gewordea: aucb |^aJl gehSrte 
sii aeiaem Reich.' Wir wollen ia guter Preund- 
scbaft lebea, sagt er; wir sind ja Verwandte 
und was icb habe, steht each zu Gebot. Aucb 
seia Soha 'Ak begrasst aie herzlbh ; Aba zeid 
erwidert, giebt eiaea Ueberblick fiber ihre Thaten 
uad sagt, dass Einige voa den Ibrigea bei 
E%zaa&ti in Gefangenschaft seiea uad ihr Ziel 
dort oei. Er n't mm t sie gat auf, die VornehniBtea 
bei siob, die' "Emlre wohuen bei Emlren, die 
Gemeia'ea bei aodereo Leutea; am ihre Be- 
daifaisee zu bestreiten, aiusa das Ijaiad und die 
Proviazea beisteuerB. Da sagea dem Elmadi 
eiaes Tages seiae Grossen t fordere doch eine 
von ibrea Tdchtern zur Frau. Er lebat ea ab. 
Da sagt seia Wezlr 'Omar ben e&liai: icb weiss 
eiaea Aasweg. Yerlange das Pferd des Dajj&b, 
die B^jait; er wird Bie nicht hergebea wollen, 
und wir aehajea zuai Ersatz die &j)l#l. Dieser 
Eatb gefallt dem ElmSdl uad er schreibi dieser- 
halb an Hasan, welcber aaa den Abu sseid um 
Rath fragt. Er sagt j wir bitten Alle dea Dajjab 
urn Abtreten der State and bietea ihm daftlr, 
so Tiel Pferde er baben will; lehnt er es aber 
oatschiedea ab, so schickea wir ihm als Ersatz 
die Elgazije. In Folge deaBen begaben sich die 
Emlre zu tlajj&b. Naa folgt die Ersahlung, 
welcbe in Y/e. 860 vorliegt; sie iat bier abcr 
bedeutead abgekfirst. Sio scbliesBt bier mit der 
Eeobtfertigung der Elgazije, dem Begraben der 
beidea Todten wad dem Aufbruch der BsqQ 
hil&l neck Weatea. 

Suhrift: iiomlich groso, ge!ftu%, tocdUoo. — Ab- 
aohrift o. lsw /i8&d. 

9278. We. 860. 
41 Bl. Format etc. und Sohrift wis bai We. 861 
(22>/« X 16; o. 17 X 12 em ). — Tital f. l a : 

Aafang feMt; ea ist die Fortsetaing der 
EraSMung vosn Abtretea der Stute in We.780,I. 

S5 8 



U,' 



276 



GROSSE ROMANE. 



No. 9278. 



Das Vorhandene beginnt f. 2*: Jjt ^s-yi^ 

Dajjab sitzt in seinem Dlwan, um ihn die 
Vornehmsten seiner Stammgenossen, auch eein 
Vater G&nim und Oheim (j*Jo.© sind hei ihm, 
Da besucben ihn Hasan und seine Emlre, werden 
freundlich aufgenommen und G&nim fragt: Viel- 
leicbt habt ihr ein Anliegen ? wir wollen es gem 
erfullen. J a, sagt Hasan, wir haben ein grosses, 
durcb dessen Gewahrung ihr uns Alle verpflichten 
wtirdet. Was ist's? fragt G&nim. Ich nenne 
es nicht eher, sagt Hasan, ale bis Dajjab sagt: 
Zugestanden! Da spricht Dajjab: ioh gestehe 
Alles zu, ausgenommen die Stute Bjjo^I. — Die 
ebenmdchten wir haben, erwidert Hasan, und 
setzt auseinander, daes Elm&dl, Sphn des i— >ju, 
dieselbe begehrt, dass sie dafttr als Ersatz ihm 
ihre Pferde und Heerden, ihr Hab und Gut zu 
geben bereit wftren, dass er ihm dazu auch seine 
TochterzumWeibe geben wolle. — Dajjab 
lehnt die Bitte ab , indem er das Lob seines 
Pferdes singt. Hasan und seine Emlre sind fiber 
die Weigerung sehr erzOrnt. Du schfimst dioh 
nicht, sagt Abu zeid; wenn Einer von mir das 
Pferd Liqa^I verlangte oder nooh Theuereres, 
ioh schlfige es ihm nicht ab. — lch braucbe 
euch nicht, verlange von euch nichts, Krieg 
mit euch will ioh auch nicht; sondern ich werde 
mit meinen Leuten nach Negd ziehen und nach 
dem Westen nicht mehr einen Schritt thun, 
selbst wenn dort der Wallfahrtsort lfige. — Hasan 
und seine Genossen breohen sofort bSse auf, 
besonders koohte der Zorn in Aba zeid. Nur der 
Qadl Bodeir blieb und suohte seinen Schwester- 
sohn zum Nachgeben zubewegen; aber Dajjab 
bleibt denVorstellungen unzug&nglich ; die Stute 
ist mir um keinen Preis feil, dabei bleibt er. 
Finster wendet Bodeir sich von ihm und begiebt 
sioh zu Hasan. Darauf bittet ihn sein Vater Ga- 
nim, sich zu besinnen und die Bitte zu erfullen; 
der Absohlag werde bose Folgen fflr ihn haben; 
er solle denken, die Stute ware todt; er habe 
ja noch 3 Fullen von ihr; man werde ihm sein 
Nachgeben hoch anrechnen. — ■ Er bleibt dabei; 
so lange ioh lebe, soil Niemand auf ihr reiten; 
wie sollte ich nachgeben , bin ich doch dem 
Hasan gleioh, ja ihm ttberlegen I Den Bitten 
seiner Mutter tup), Tochter des , i\jli, kann er 
endlich nioht widerstehen ; er sattelt und z&umt 
und sohirrt die 8,^1 auf, besteigt das Fullen 



von ihr, ffihrt jene mit sich und bringt sie zu 
Hasan. Dieser ist ebenso wie Alle hocherfreut 
fiber dies Benehmen, dankt ihm herzlich, bietet 
ihm als Gegengabe grosse Geschenke an , die 
er aber ablehnt, und schreibt an Elm&dl, die 
Gfite Dajjabs rtthmend uud das Pferd preisend, 
und fibergiebt dem Boten des Elm&dl Brief und 
Pferd. Aber das Pferd steif't sich und geht 
keinen Schritt fort. — Lass deinen Diener es 
ffihren, sagt Hasan, und Dajjab sohickt denselben 
mit; sobald dieser es am Zaume ffihrt, geht es 
mit. Dajjftb kommt nach und^ruft ihm ins Ohr: 
Uebes Pferd, wenn du achter Race bist, kehr 
zurfick in deinen Stall! Er geht zurfick: da 
laufen reichliche Thranen der Stute von ihren 
Backen nieder und sie wiehert betrubt. — Die 
Diener kpmmen zu Elmadt, fibergeben den Brief, 
der ihm Freude macht, weilHasan darin seine 
Bedeutung und Stellung anerkennt, seine Gros6en 
bewundern die Schonheit des Pferdes, er belohnt 
Hasans Diener reichlich und giebt ihm einen 
freundlichen Dankbrief an seinen Herrn mit. 
Ueber H^a^\ ist er sehr erfreut und stellt eine 
Jagd an, wobei er sie reitet, den Andern vor- 
aufjagend. Er kommt ihnen aus dem Gesicht, 
wagt aber nicht, ihr den Zfigel schiessen zn 
lassen, lenkt sie jedoch so abseits, dass Niemand 
ihn sehen kann , falls ihn das Pferd abwHrfe ; 
er reitet welter, es saii6t dahin und wirft ihn 
zu Boden, so dass er ohnmfichtig wird» bleibt 
dann bei ihm stehen, geht um ihn herum und 
wiehert. Er aber kommt wieder zu sich, be- 
steigt es aufs Neue und kehrt zu den Seinigen 
zurfick. Diese finden sein Aussehen verandert 
und fragen, was ihm sei; er erzahlt den Yor- 
fall. • — Das ist nicht Dajjabs Stute, sagen sie. — 
lch weiss es nicht, erwidert er, sie haben viele 
Pferde dieses Namens ; aber ich war selbst 
Zeuge davon, dass Dajjabs Pferd kein anderes 
Futter als trocknes Fleisoh frass und nichts 
anderes trank als Kameelmilch ; bringt einmal 
Gerste und Wasser her. — Davon rfihrte es 
nichts an, wohl aber frass es das Fleisch und 
trank die Milch. Aucb habe ich gesehen, sagt 
er, dass sie nur in ein silbernes Gesohirr pisst. 
Man halt ibr ein solches hin, sie pisst darin, — 
Kein Zweifel, Dajjabs Stute ist es; aber ich 
reite nicht wieder auf ihr. — So zfichte Fullen 
von ihr, rMh man ihm, und gewohne sie nach 
deiner Hand. — Nein, ioh will sie nicht mehr 
sehen, sondern schicke sie zurfick. — Nun war 
ein Emir Namens Os^i, Onkelsohn des Elm&dl, 



No. 9278. 



GROSSE ROMANS. 



277 



zugegen. Der war mit ihm aus Negd gekom- 
men und kannte alle Benfl hilal, auch die X^l^t ; 
denn er war im vorigen Jahre mit Elniadl ge- 
pilgert und bei _X& wAj_-w«H gewesen, der in 
tiefem Leid war. Als Grund dafur erz&blte er, 
dass die Benfl hilal ihm die Elgazije genommen 
batten. Dann sagte er in Gegenwart des El- 
madl und seiner Genossen sich von ihr los, be- 
schwor den Elmadl, wenn sie ihn angriffen, 
ihnen die Elgazije abzunehmen und bei sioh zu 
behalten; wenn sie dann bei dir ist, werde ich 
ihre Kinder zu ihr echicken, deren Sehnsucht 
nach ihr gross ist. Der Emir, der .dies Alles 
mit erlebt hatte, erinnert ihn daran und sagt: 
willBt du das Pferd zuruckschicken , so thu's, 
aber verlange dafur die Elgazije. Du hastRecht, 
sagt er, seit lange brenne ich vor Liebe zu ihr. 
Er schreibt also einen Brief dieses Inhalts und 
Bchickt ihn nebst der Stute an Hasan. Dieser 
beruft eine Versammlung. ,Hier hast du dein 
Pferd wieder, sagt er zu Dajjab, wir bleiben 
dir dankbar verpflichtet. — Ich babe geschwo- 
ren, sagt er, es nicht wieder zu nehmen, falls 
Elmadl es zuruckschickt; nimm du es, Niemand 
ist dessen wurdiger, ich schenke es dir. Gut, 
sagt Hasan, ich nehme es an, aber ich schenke 
es dir wieder. Da wurde Dajj&b froh, als kehre 
neues Leben wieder bei ihm ein. — Darauf 
zeigt Hasan den Brief an Aba zeid und bittet 
um Rath. Hat die EntlaBsung und Scheidung 
von der Elgazije ihre Richtigkeit, so gieb sie 
ihm zur Frau und mach keine Ausfluchte; er 
ist ja immerhin ihr Vetter. Abu zeid aber war 
ihr gram wegen der Behandlung, die sie der 
Lie hatte angedeihen lassen und wfinschte, dass 
sie auf Nimmerwiederkehr fortgehe. Da zeigt 
Hasan seiner Schwester seine Absicht an , sie 
aber weigert sich Anfangs, dann eagt sie : sohiokt 
mich zu ihm, aber nach 3 Tagen kommt bin,' 
10 wohlbewafmete Reiter, dann komme ich im 
Dunkel der Nacht zu euch, ihr entftthrt mich, 
und wenn Elmadl uns nachsetzt, stossen wir 
ihn nieder oder jagen ihn mit Schimpf and 
Schande fort. Darauf schreibt Hasan an El- 
madl , dass sein Wunsch erfullt werden solle ; 
dieser schickt seinen Bruder Musa als seinen 
Stellverireter, sie wird ihm nebst der Aussteuer 
ubergeben und dcm Elmadl zugefuhrt, Er 
empfangt sie freundlich in seinem Palast, freut 
sioh Gber ihre Schonheit, sie begrusst ihn, sie 
unterhalten sich, sie findet ihn laogweilig, %md 
als or schlafen will, sagt sie: dieNacht ist nosh 



lang, lass una Schach spielen. GenV aagt er; 
aber ich spiele nur unter einer Bedingung. — 
Die ware? fragi aie. — Wer besiegt wird, zieht 
sich nackt aus. — Einverstanden, sagt sie. — 
Sie verliert, musa sich entkleiden, laest aber ihr 
Haar fallen, das sie ganz einhullt, bo dass nur 
ihre Ellbogen zu sehen sind, geht durch das 
Zinimer von einem Ende zum andern , dann 
kleidet sie sich wieder an. Dann spielen. sie 
wieder, er verliert. Nun zieh du dioh aus, sagt 
sie. Er will nicht; entbinde mich davon, ich 
will dir ganz iXua&M mit seinen Jahreseinkiinften 
schenken. — Nein, nicht um die Schatze Qarun's 
stehe ich davon ab. Nun entkleidet er sich, 
behalt aber sein Hemd an. — Sieh dee Hemd 
aus. — Er thut es und geht so durch das 
Zimmer. Sie epottet tiber seine KSrperfonnen; 
sic bezweckt damit, ihn aufzubringen , so dass 
er ihr nicht nahe komme und sie zu den Ihrigen 
zurtlckechicke. In der That gerath er in groseen 
Zorn, braucht aber, aus Rucksicht gegen das 
Gerede der Leute, keine Tb^tlichkeiten, sondern 
fahrt aie hart an und schwort, dass er einen 
Monat lang sich um sie als seine Frau gar nicht 
kummera werde. Damit verlasst er sie. Als er 
am folgenden Morgen in den Dlwan geht, findet 
ihn Musa niedergeschlBgen und blaes auasehend. 
Er rath ihm, nachdem er seine Behandlung 
Seitens der SUUAl erfahren, ssu warten, bis die 
Benfl hilal abgezogen sind, sich inzwischen nait 
Jagd zu erlustigen und nach Ablauf der 80Tage 
mit der Frau zu thun, wie ihm beliebe; nach 
Abzug der Ihrigen werde sie sich ffigen und 
wie der Ring an eeiuem Finger sich an ihn 
schmiegen. — - Daher reitet er fort, kommt zu 
Hasan und erfabrt, daas sie aufbrechen wollen 
nach Westen, um die gefeagenen Sdhne aus 
denHanden des Eszanatl zu befFeien: er m5ge 
mit seinen Lenten kommen, am von ihnen Ab- 
achied m nehmen. — Ich will vieloaehr mit euch 
ziehen, uad wenn wir die Sonne befreit haben, 
bleibe ich, wo ihr bleibt. Er rsitet am Abend 
heini --und berSth sich rait M.aea uber dieseTisr- 
abfedang.. Was ■wills* du s ip Weatiaad? eftgt 
dieser ; du setzst dein Leben und' dein Reiph 
aofs Spiel ; Ezsan&ti hat Heere ohne Zahl und 
waren die Benfl hilftl zeaamel soyiel als eie eind, 
go wfirden oie noeh nicht den fiertea Theil seiaer 
Trappen ausmaeheai von deuen kehrt kein Ein- 
siger vne&es sarack. Br; macht ihm so sefar 
Aagst, ■: daas er esiaen Plan aa%iabt. Zwar 
mmmt er aa dea grossea ■AbBchiedsjnablen, die 



2?8 



GR0S3E ROMANE. 



No. 9278. 



der Reihe nach bei Hasan, Aba zeid, Dajj&b, 
Bodeir stattfinden, mit den Seinigen Theil, sagt 
aber am Abend der Abreiae zu Hasan: ich will 
hier in ^a*aJI bieiben; wenn ihr nach Negd 
zuruckkehrt, ziehe ich mit euch. Wie du willst, 
sagt Hasan. Dann geht er zu Elgazije, von ihr 
Abschied zu nehmen und erfahrt, wie es ihr 
ergangen. Ich hore, fngt sie hinzu, dass, wenn 
ihr fort seid, Elmadi auf Jagd gehen will; dann 
werde ich euch benachrichtigen und ihr kehrt 
sofort um, mich mitzunehmea; bis er zuruck- 
komuit, sind wir dann aus seinem Lande fort. 
Einverstanden, sagt Hasan, geht fort und bricht 
mit seinen Schaaren auf und wartet, am 3.Tage 
lagernd, auf Botschaft von seiner Schwester. 
Elmadi ist inzwischen in der That auf Jagd 
gezogen mit 1000 Begleitern, Musa ist indessen 
sein Stellvertreter; aber einen Bmdersohn, Na- 
meus Q^^t pS?, einen jungen aber tapferen 
Mann, hat er mit der Aufsicht auf sein Hab 
und Gut und seine Angehdrigen beauftragt, der 
soil an Ort und Stelle bieiben. Elgazije schreibt, 
Elmadi sei auf Jagd, einen Monat lang, und 
bittet ra6ch zu ihr zu kommen, und schickt 
den Brief durch ihren Diener JJiy* an Hasan 
ab. Auf Abu zeid's Rath reiten Hasan und 
er seibst, Dajjab, Zeidan, 'Aqil, Gadl' (s=)Je>) 
ben rasid, Bodeir unduOo^ und Sa'd ben mun'im 
(^s^s) aus, sie zu holen. Sie mttssen an den 
Zelten des -^U ^La^-I vorbei ; dieser bemerkt 
sie und denkt sich, dass es etwas Wichtiges 
sein muBse, weshalb grade diese 9 Helden aus- 
reiten ; er bedauert , dass sie ihn nicht mitge- 
nommen hsben, wafFnet sich schnell, lfisst sich 
von seinem Dieuer ein bestimmtes Pferd vor- 
fuhren und schneidet ihm Schwanz und Mahnen 
ab, als ware es ein Ffillen. Seine Tochter Sj'yi 
fragt ihn, weshalb er so thue; er antwortet: 
Hasan ist mit Emlren vorbeigeritten , er hat 
etwas Wichtiges vor, ich will ihneu naohfeiten; 
giebt es dann Kampf und ziehe ich den Kurze- 
rea, so sagen sie: daran ist das ungeubte Pferd 
Schuld; siege ich aber ob, so heiast es: was 
fur ein Held ! weua der ein besseres Pferd ritte, 
was fur Thaten wOrde er verrichten ! '"— Er holt 
sie ein und erfahrt ihr Vorhaben. In der Nfihe 
der Wohnung der JyjUsil legen sie sich inflinter- 
halt und melden ihr durch Mur6id ihre Ankunft; 
sie kleidet sich um, entgeht s den Aufpassern 
und kommt zu dem Ort. Hasan nimmt jaie 
hinter sich aufs Pferd und sie sprengen davon. 
Aber ein Dieuer des ElmSdl, Namena U^>, der 



mit ihm aus Negd gekommen war und alle 
Emlre kannte, sah Hasan mit Elgazije hinter 
sich auf dem Pferde; erlasst seine Heerden in 
Stich und lauft zu Musa und meldet ihm die 
Entfuhrung der Frau durch die 10 Reiter. 
Derselbe setzt ihnen sofort mit 2000 Reitern 
nach, holt sie ein und findet zu seiner Ueber- 
raschung nur einen kleinen Haufen. Gebt das 
Weib heraus, ruft er, oder ich haue euch in 
Stuckel — Elgazije wird abgesetzt, die Schaar 
sturzt sich auf die Feinde, Abu zeid hautim 
Zweikampf den Masa nieder, macht mit seinen 
tapferen Genoasen 57 Reiter nieder, die Uebrigen 
entfliehen, jene kehren heim. Inzwischen hat 
auch Q^pl f^f, der damals grade geschlafen, 
von der Entfuhrung und der Verfolgung Nach- 
richt bekommen; er waffnet sich also auch 
schnell und bricht mit 500 Reitern auf, um 
dem Musa. zu helfen. Dessen flOchtige Schaaren 
kommen ihm schon bald entgegen in einzelnen 
Haufen; er erfahrt vou einem Emir, yfitf \jj£>, 
was vorgefallen ist: derselbe rath ihm zur Um- 
kehr, wofern ihm sein Leben lieb sei. Er achtet 
der Vor6tellungen nicht; es ware schimpflich, 
wenn die 1 Reiter gegen einen ganzen Stamm 
etwas ausrichten sollten! 500 von den Fluchtigen 
schliessen sich ihm an, so setzt er die Verfolgung 
fort und holt die Feinde am Abend ein; ein 
wflthender Kampf erhebt sich, Nagm kampfl 
zuerst siegreich mit i>ajjab, dann verfolgt er 
den Hasan, der mit seiner Schwester entfliehen 
will; sie bemerkt ihn hinter sich und wirft ihr 
Geschmeide hin : vielleicht nimmt er es auf, 
denkt sie, und freut sich daran und laest von 
unserer Verfolgung nach. Er nimmt es auf, 
jagt aber hioterdrein; sie lasst auch noch ihre 
Decke fallen, er nimmt sie auf und jagt hinter- 
drein. HaBans Pferd iat mttde und kann nicht 
weiter laufen; schon holt Nagm zum Streich 
aus, um Hasan zu todten: da fahrt ihm von 
hinten eiu Keulenschlag zwischen die Schultern, 
der ihn seiner Siuue fast beraubt. Es ist El- 
Kafegl 'amir, der ihn bu Boden gestreckt hat; 
schon zu Anfang, ahi er mit i>ajjab k&mpfls 
und ihm die Lanze aus der Hand schiug und 
ihn zu Boden streckte, hatte 'Amir mit ihm 
kampfeu woUen; er hatte aber plotzlich, ohne 
den Kampf mit Dajjab zu beendigen, sich auf 
Hasan's Verfolgung geworfen, diese aber mit 
Gluck betrieben_ und hatte denselbeu, ohne D&- 
z wischenkuuft 'Amir's , der ihm gefolgt war, 
get6dtet. Nun wendet er sich von Hasan ab 



No. 9278. 



GROSSE ROMAN E. 



2"S 



uad gegen 'Amir, fallt aber durch deasen Lanse 
and 'Amir giebt dessen Pferd an Hasan, der es 
beoteigt, die Elgazije hinter sich nimmfc und 
^ davon reitet. Nachdem Nagm gefallen, sturzen 
^ sich dessen Schaarcn wiithend auf die Emlre; 
diese sind ermudet voni Kampf, ihre Pferde 
gleichfalle ersehbpft, sie Bucben ibr Heil in der 
Flucht. Hasan's Pferd, das auch ecbon durcb 
Kagm etwas made geworden, kann mil ihm 
und Elgazije nicht weit kommen, ohne auch in 
Scbnclligkeit nachzulassen. Da hort Hasan 
Pferdegetrappel hinter sioh und sieht Staub auf- 
wirbeln. Setz mich ab vom Pferde, sagt seine 
Schwester, die Feinde sind uns auf den Fersen, 
sie werden mich zu sioh nehmen, indessen kannst 
du dich eber rotten. Er eetzt sie ab und jagt 
weiter. Da. konimt Sa'd ben inun'ina an ibr 
vorbei. Mimm mich mit, ruft sie. — Mein 
Pferd i3t mude, tr&gt kauna mich selbst, bitte 
den Gradl'. Damit reitet er weiter. Gadl' sagt: 
wende dich an ^v^J^Ji; dieaer antwortet gar 
nicht; 'Aqil sagt: mein Pferd kann keinea Binter- 
reiter tragen; Zeidan sagt: ware mein Pferd 
nicht zu erscbopft gewesen, hatte ich nicht die 
Flucht ergrifien, aber hinter mir kommt Dajjab, 
der wird dich auf seine byai-i nehmen. Dajjab 
'& aber, zerschlagen, ohne Speer, eilt ohne Ant- 
wort voruber; Bodeir hat Spottworte und liiast 
eie, wo sie ist; Abu-zeid sagt: mein Pferd ist 
ausser Stande; aber hinter mir kommt Elaafagl, 
(lessen Pferd kann 2 aucb 3 Hinterreiter tragen; 
schilt uns aicbt, hat doch dein eigener Bruder 
dich nicht mitnehmca konaea. Er reitet fort 
uad 2agt kn Stiilea: meinetwegea mogen dich 
die Allen roitoehsaeal dean wegen UU hatte er 
noch immer ©roll auf aia. Hua bittet eie den 
BlBsfagl, der auch eiawilligt, aber eehoa urn- 
tinges ihn die Feinde 5 er treibt sie in die Flucht, 
auaaat die Frau Mater sich und jagt davon. 
Die Feiads kehrcn zuruck ; er setzt die ElgBz-ije 
vom Pferde, aieisclt einige aieder, verireibt die 
aaderea und nicaiat jene wieder hinter sioh; 
noch eiamal wiederholt eich AngrifF und Flucht, 
daau reitet er cut ihr in volliger Buakelbeit 
weiter. Aber nicht layge; die Kr&fte dee Pferdes 
versagen. Sie cteigea ab und tretea zur Seite. 
Dae Herd, sagt or, kann keinen Schritt weiter: 
lass une hier raotea, hornach weiter ziehea. 
^ Beide legon sich dort aieder: zwiachea sie legt 
er sein Schwert uad eteckt seine und Dajjab's 
Laaze, die er mitgenommen, in den Boden, 
cireht ihr den Ruckea zu und eckl&vt foia an 



den Morgen. Gestarkt mnchen sie sich in der 
Frfihe auf den Weg und kommon bei den Zeltea 
der Bentt hilal an; Elaafagl begiebt sich au 
Hasans Zelt, wo die Emlre ^ersammelt sind, 
und wirf't dem Dajjab seine Lanse und seinen 
!>Ui hin, reitet dann nach Hause, hungrig und 
mude, wie er iet, und kehrt eich nicht daran, 
daBS die Emlre ihn anrufen. Hasan uod die 
Uebrigen freuen sich, dass derselbe wohlbehalteu 
angekommen und die Elgazije mitgebracht hat, 
nur Dajjab ist missmuthig und ware lieber todt, 
als da88 er solohen Schimpf erleben gemusst. 
Alle preisen die Tapferkeit des Elaafagl; ohne 
ibu hatten sie sammt und soaders ihr Heim 
nicht wieder gesehen. Nur Dajjab blickt finster 
zu Boden und spricht kein Wort, soudern sinnt, 
wie er jenen todten kSnne. Er weiss^ kein Mittel 
zu fiaden als List : ich will ihn in Hasans Net.z 
treiben, der todtet ihn dann und wir si rid ihn 
los, denkt er. Er versainmelt daher die Seinigen 
und macht dem Elaafagl Vorwurfe, dass er mit 
Elgazije die Nacht zugebracht und > sie dann 
vor Aller Augen hergebracbt babe; Hasan habe 
ihm so wenig wie ihr daruber ein b6ses Wort 
gesagt, vielmehr batten ihm Alle gedankt und 
seine weisse Fahne an den Lanaen-Euden wehen 
lassen. Ganim weiet seine Reden zuruck: er 
verdiene vielmehr Lob, ihm dankten Alle ibre 
Rettung aus Vcrderben, und davon sei keine 
Rede, dass er sie in Unehre gebiacht babe. 
Hute dich, solche Reden wiedeium zu i'uh.ren; 
du siehst immer aur auderer Leute Fehler, uicht 
die eigenen. Damit geht Jeder seines Weges. — 
Aber das Gerede in der Sache hatte damit kein 
Ende, Einer sprach mit dem Andein iiber den 
Vorfall: so kam es auch dem 'Asuniar, Bruder 
Hasan's, der bei Mttsa, dem Sohue; DajjS.be zu 
Besuch war, zu Ohren. Voll Zorn and Ungeduld 
begiebt er sich zu Hasan und eizahlt ihm, was die 
Leute sagen. Hasan Eieht eofort den Abfl zeid 
zu Rath: solche Redea biiuge Dajjab uater die 
Leute, er wolle ihn daher uinbiiagen. pas ist 
nicht nothig, sagt Aba zeid; tch kssioe iha, er 
ist daruber aufgebracht, daes er ibm in Gsgefc- 
wart der Emlre seine Laaze und seinen (>L* 
hingeworfen hat; sag du eiuen allgemeiaen 
DlwEn an und Elgftzije muss auch erscheinen; 
dana sage ich aue, was ich weiss, und sie kann 
eich rechtfertigen und auch Elaafagl vor alien 
Auwesenden uad die Verleumdung dee Dajjab 
zurftckweiseu. Dieser Dlw&n vrird mit Trommel- 
Rchl&g berufea, weit ia?.d breit at rojit Hoch und 



GROSSE ROMANE. 



No. 9278. 



Niedrig herbei; auch Dajjfib nebst seinem Vater, 
den BrOdern und Emlren erscheint; gleichfalls 
auch ElhafagI; und Elgazije steht hinter dem 
YorhaDge. _ Der Sultan wird seine Schwester 
uud den 'Amir todten, sagen Einige; Andere 
thev: ea koatet dem Dajjab das Leben. Aba 
zeid ergreift nun das Wort, schildert den Anlass 
der ganzeo Ge6chichte, dann den Hergang des 
Kampfes, der Flucbt, der Rettung, ferner Dajjabs 
Beoehmen und Reden, und fordert Alle auf, 
der Wahrheit bei der Entscheidung des Falles 
die Ehre zu geben. — Dajjftb, vollig bestttrzt, 
weiss sich nicht anders zu helfen ale dass er 
eagt: solche Reden babe er garnicht geftthrt. 
Da steht aber Amm&r auf und sagt: du hast 
doch so gesprochen und dein Vater hat es dir 
ematlich verwiesen. Die Emlre insgesammt 
rulbn nun: fern r»ei von Elg&zije und Elnafagl 
derVe'rdaebtl dasGerede ist blo'sse Verleumdung, 
wis konneu wohl das Edle und Gemeine unter- 
ouheiden uud wer von ihnen schlecht spricht, 

dein mueete die Zunge ausgeschnitten werden. 

Darauf spricht Elgazije: o Gott, wenn Dajjabs 
Rede gegeu una Beide Grund bat, lass es ihm 
gut. gehen, uud wenn er uns verleumdet hat, 
co nioge ihn unheilbare Krankheit treffen! Da 
spring* der Alte G&nim und seine Sohne Bedr, 
SeidBu und Muslim auf, kflssen das Ende des 
Vorkangs, hiuter welchem sie eteht, und bitten: 
8toR3 dich nicht an dem Gerede Dajjabs, kein 
VorvTurf trifft dich, du bist bei Allen als ehren- 
haft bekanut, ebenso dein Vater! und beruhigen 
oie und tadeln, wie alle Uebrigen, den Dajjftb. 
Elnafagl aber eagt: was habe ich dir Boses 
gethan, dass du so meine Ehre angreifst? Ich 
habe meiae Heimat verlassen, bin euch gefolgt, 
ale hatte ich euch nothig. Mein Thun liegt 
vor euch und iet nun zu Grunde gerichtet, meine 
Ehre iot dahin. Hier ist meines Bleibens nicht; 
ich ziehe heim, denn hier habe ich vor mir 
nicbta als Verderben und Niedrigkeit, und bleiben 
will ich langer hier nicht einen Tag! — Aasan 
und Abu zeid suchcn ihn zu beruhigen: wir 
kennen Dajjab eeit lange, er liebt Zank und 
Stieit, iet feige und treulos; und du bist uns 
audi bekannt und dir sind wir fur immer dank- 
bar verpfiichtet. Zeidan springt auf Dajjab los: 
Keiner ale du, rnft er ihm zu, bringt uns in 
Schande, ich haue dir. noch heute den Kopf 
ab. Die Emire halten ihn da von ab, Dajjab 
sitst beschSmt, sprachlos da. "Wir haben dich 
J.URf EeiTBoher fiber una gemacht, sagt Zeidftn, 



bi6 du uns durch deine sohlechten Thaten 
schandest; du sollst nicht wieder auf dem Thron 
eitzeD, zum Kameelhiiter bist du gut genug, 
nicht zum Richter! Endlich spricht Dajjab: 
Wahrlich, ich habe Beide nicht in Verdacht 
gehabt und kann von ihnen nichts Nachtbeiliges 
sagen, selbst wenn ich sie mit Augen gesehen 
hatte und dabei gewesen ware. — Wie kannst 
du denn solch verleumderisches Gerede auf- 
bringen? ruft Abu zeid. — Mich verdross und 
verunehrte, das Elnafegl mir die Lanze und 
den (jitA hinwarf und fortging; lieber hatte er 
mir einen Schlag mit dem Schwert geben kdnnen. 
So gerieth ich ausser mir und sagte, was nicht 
recht war; hernach that es mir leid und ich 
ftlhlte mich elend und wie vernichtet. Nun 
thut mit mir, was ihr wollt; auf Irrthum ist 
der Mensch gebaut; ich habe gefehlt, bei euch 
steht es zu vergeben. Da besturmen die Emtre 
den Hasan, ihm Gnade zu schenken; Dajjab 
kusst Hasans Hande, ktisst die Wangen des 
Elnafegl und den Zipfel vom Vorhang, hinter 
welchem die Elgazije ist; es findet allgemeine 
Versohnung statt und Jeder geht mit der Er- 
kenntniss, dass wer Recht handelt, zu seinem 
Recht kommt, und wer schlecht handelt, b6se 
Folgen davon hat, selbst wenn er ein Emir oder 
Fttrst ist, zu seinem Wohnort zuruck. Darauf 
ziehen sie weiter, Aba zeid als Ftthrer vorauf; 
sie kommen in das Grtine Gebirge und ziehen 
weiter, um ins Land des Emir (Aj.xs» und naoh 
\Sjl und zum Lande ^ zu kommen. — El- 
mftdl hatte sicb inzwischen der Jagdlust ergeben 
und von alien VorfalleD nichts erfahren. Da 
kommt ein Reiter von den Seinigen herange- 
sprengt — sein Name war yeLS — und erzfthlt 
ihm, was sich begeben hat in seiner Abweeenheit; 
da ftchzt und weint er vor Trauer und Zorn, 
klagt Ober den Verlust der Elgazije, fiber den 
Tod seines Bruders und Vetters. Dann kehrt 
er zurflck, findet ttberall Traurigkeit und Weh- 
klagen; dae leere Schloes seiner Frau erftlllt 
ihn mit neuer Wehmuth; er traumt lebhaft von 
ihr und als er erwacht und sie vermisst und 
sieht, dass ein Traum ihn getfiuscht hat, weint 
er um sie bis zum Morgen. Niedergeschlagen 
und blass, hftlt er am folgenden Morgen eine 
Berathung ab; man sucht ihn zu trSsten, er 
aber klagt um seinen Verlust. Thu was du 
willet mit uns, unser Leben steht dir zu Gebot, 
spare es nicht! sagen sie; willst dn Raohe 
nehmen, sieh, wir sind den Feinden an Zahl 



No. 9278. 



GROSSE ROMANE. 



281 



uberlegen, wir besiegen sie, jagen sie fort, setzen 
ihnen nach; wean sie dann in Krieg sind mit 
Ezzanati, kommen wir von hinten, der Kdnig 
von vorn, auf sie los und verniohten sie, be- 
sonders wenn der Emir der Bentt *Jac, Namens 
***», uns mit den Seinigen beisteht. Die8er 
ganze Plan ging von seinem Wezlr vXSU* aus, 
Elmadl aber billigt ibn und vergisst darfiber 
sein Leid. Er schreibt daher an den Emir 
und bittet um Hfllfe; derselbe kommt mit zahl- 
losen Schaaren; er halt Musterung, die Zahl 
derReiter ist 270000; dann breohen sie auf. — 
Die Bentt hilal lagern in einein fruchtbaren 
Thai im Grunen Gebirge: da erhalt Hasan 
Nachricht von Elm&dis Anzuge. Abtt zeid er- 
bietet sich, ihn mit List zum Abzitg zu bewegen, 
uud begiebt sich zu ihm. Steig ab, Abu zeid, 
in Lug und Trug so gescheidt, sagt er zu ihm. — 
Wie sollte ich absteigen, da du diesen ganzen 
Tross von Lenten aus Nah und Fern bei dir 
hast? Du bist bethSrt und verblendet und be- 
denkst nicht, mit welohem Helden du zu thun 
hast; all dein Anhang bringt dir nur Schaden. — 
Die Deinigen haben mir die Fran entfuhrt, die 
Angehorigen und Unterthanen getodtet, ich will 
sie aufs Aeusserste bestrafen. Nun legt sich 
Abtt zeid darauf, den K6nig duroh die Liebe, 
die er zu Elgazije hat, zu gewinnen. Das 
Kriegs-Unrecht stellt er ihm vor, als auf seiner 
Seite begangen; seine Frau habe er vernach- 
l&ssigt; wenu er sie liebe, soil er mit ihm kommen 
und mit ihnen gen Westen ziehen, sein Heer 
aber zuruckschicken. Die Liebe bestimmt ihn: 
er theilt dem Emir £+*» mit, dass er Frieden 
gemacht habe und mit den Bentt hilal weiter 
ziehen wolle; sei du in meiner Abwesenheit 
mein Stellvertreter. Er kehrt also mit dem 
Heere um und nur 1 000 Reiter bleiben bei 
Elmadl zuruck. — Diesen Erfolg meldet AM 
zeid durchj^Ls, seinen Diener, dem Konig Hasan, 
der ihnen hocherfrcut entgegenkommt. Jener 
vergiebt die Niedermetzelung der Seinigen, Feste 
werden gefeiert , Alle sind guter Dinge. Da 
tritt Elmadl «ines Abends bei Elgazije ein, 
unterhiilt sich mit ihr und will bei ihr schlafen. — 
Lass ■ e.8 , ich bin unwohl , warte ! -— Betrttbt 
geht er hciin, erfabrt aber am folgenden Morgen, 
dass Elgazije Liebschaft mit Dajjab habe und 
seinetwegen ihren Mann und ibre Kinder in 
Mekka in Stich gelassen habe; dies erzahlte 
ihm Jemand, da er grade den Dajjab von einer 
Jagd zuruckkehren und von den Emlren be- 

HAND80HRIYTEN D. K. B1BL. XX. 



willkommnet werden sah. Er denkt: ich will 
doch sehen, ob das Gerede Grund hat, und legt, 
ohne dass sie es bemerkt, da sie in ihrem 
Gemaohe sitzt und nfiht, seinen Ring auf ihre 
Kleidschleppe; denn wenn sie ihn liebt, denkt 
er, wird sie aufstehen, ihn zu sehen und dann 
fallt der Ring herunter, liegt er aber, wenn ioh 
komme, noch an seiner Stelle, bo iet das Gerede 
unwahr. Er tritt also nach einiger Zeit wieder 
bei ihr ein uod fiodet den Ring nooh an seinem 
Platz. Laohend giebt er ihr einen Kuss. — 
Was lachst du in Gegenwart der Frauen, fragt 
sie, so ungebildet; was findest du an mir so 
zu belaohen? — Er erzahlt ihr den Grund. — 
Zorn und Entrusting r6thet ihr Gesioht. Fort 
von mir, lass dich nicht wieder sehen 1 ruft sie. 
Deine Entschuldigung maoht die Saehe nur nooh 
schlimmer. Mir so etwas zu sagen, der Koniga- 
tochter, der KSnigsfrau, der KSnigsschwester! 
Sie lasst duroh Mas'ttd, ihren Diener, sofort 
ihren Bruder ^L^- herbeiholen und klagt ihm. 
ihre verachtliche Behandlung. Er fahrt den 
Elmadl grob an. Lftmmel, solche Reden vor 
alien Frauen hier zu ftthren, schamst du dioh 
nichst? Ich mttsste dir den Kopf absohlagen, 
wenn ioh nioht Rttcksichten nahine. Trolle 
sofort deines Wegs, ehe ich dir mit diesem 
Schwert einen Denkzettel gebel Er lasst eine 
Sanfte bringen, sie steigt ein, ihr Bruder nimmt 
sie mit sich. — Elmadl steht sprachlos da und 
weiss nicht, wie ihm geschehen. Dass er sie 
nicht wiedersehen soil, kaun er nicht aushalten; 
er reitet ihr nach, holt ihre Sanfte ein, fasst 
den Zugel ihres Kameels und sagt zu ^j^i 
bring sie zurttck, ich will Zeit ihres Lebens 
ihr dienstbar sein. — Geh, versetzt er, das 
Gerede nqtzt'dir nicht. — Wie kannst du meine 
Frau mir nehmen und in mein Recht eingreifen? 
Du schuttest Feuer mir aufs Herz, ioh sterbe 
vor Leid, ich lass dich nicht mit ihr gehen und 
musste ich auf der Stelle sterben. Er entreiast 
ihm den Zttgel, sie zankon mit einander; da 
ruft Elgazije ihrem Bruder zu: todte ihn, dass 
ich ihn los werde; was giebst du dich noch 
lange mit ihm ab? — Beide greifen zu ihrem 
Dolch und fallen tlber einander her und steohen 
sich todt. Sie springt aus der Sanfte und wirft 
sich klagend tlber ihren Bruder. Hasan erhalt 
Nachrjcht und kommt, ausser sich vor Schmerz, 
sofort mit seinen Emlren herbei : sie finden 
Beide in ihrem Blute liegen. Da kommen die 
Reiter Elmadls herbei, legen ihre Wafen vor 

36 



282 



6S0S8E ROMANS. 



No. 8278—9280. 



Hasan nieder, fallen vor ihm bin, seine H&nde 

kflssend, und sprechen : Wir waren nicht dabei, 

haben es nicht mitangesehen. Wenn ihr auf 

mich hort, sagt Dajjab, so todtet sie Alle zur 

Sflhne ftlr ^t#-. Das ist nicht nfithig, sagt 

Abn zeid, sie haben nichts damit zu thun; 

zumal sie die Waffen niedergelegt haben, dflrfen 

wir sie nicht todten. Hasan vergiebt ihnen 

und sie gehen ihres Weges; Aba zeid sagt: 

der eine Einlr ist Sflhne fur den anderen, Beider 

AnsprQche auf Rache sind getilgt. Bcide werden 

begraben. Nun lasst Hasan seine Sch wester 

holen und schilt sie und sagt ihr, sie sei Schuld 

und verdiene den Tod. Sie sucht sich zu recht- 

fertigen, was ihr aucb gelingt, und erzfthlt ihm 

ausfuhrlich den Hergang. Darauf berath er mit 

den Emiren, was mit Elm&dl's Sohnen nun zu 

thun sei. Abu zeid sagt: du mus6t sie kommen 

lassen und «n ihres Vaters Stelle als Beherrecher 

von Oyj«JI ein6etzen. Demgemfiss scbreibt 

Hasan an sie: der Tod ihres Vaters betrflbt 

sie, aber ihre Aussicht auf Hasans Wohlwollen 

erfreut sie. Sie kommen an, werden gut auf- 

genommen und erfahren, dass sein Tod gesfihnt 

sei. Dann macht Hasan den filtesten Sohn \^A>, 

zum Herrscber des vfiterlichen Landes, seine 

BrGder 'All und ^L^JI zu seinen Wezlren, giebt 

ihnen noch Rathscblage in Betreff ihrer Unter- 

thauen UDd sagt, er werde in alien Fallen der 

Noth und Gefahr ihnen beistehen. Dankend 

verabschieden sie Bich und ziehen heim und 

verwalten dann billig uud gerecht ibr Land, 

Hasan aber zieht westwarts, bis sie zum Wftdl 

tjkLiiJ! gelangen. 

Schluss f.4 1": J^L> g> &j& ^ OM ^ U ,. 
\>UUI ^\ i j.' Jam j.2* yj*Jt J.cj^.^s, jJLcj'ij 



fiafegt nnd Elg&zije wdSchtigende Reden fohrt 
und sein Vater ihn zurechtweist. P.l«" entepricht 
We.860, f.23 b . F. 38 s entsprioht We.860, f. 41*. 

Das Gaoze ist in dem vorliegenden Bande 
etwas ausfuhrlicher und wortreicher, auch kom- 
men mehr Gedichte darin vor. 

Sohlnss f. 38": ^U^ t^XjUaiJt ^ u^j 

'^UaJIj (5UX1U q^xJ! ^ te&ti l* 

Sohrift: siemlich gross, sehrgelaafig, etwas flflchtig, 
tocsUos. — A bach rift yom J. 1260 Ramad&ss (1844). 



9280. We. 781. 

26 BL 4««, 17-21 Z. (23xJ6>/»; ^'/»-18xl2-18 , > ^, ). 

sr: gelblioh, ziemlioh 
Pappband mit Leder- 



ZoBt&nd:* siemlioh gut. — Papier: gelblioh, siemlioh 
stark, etwas gktt. — Einbana: " " - - - 



&&> it/. 



We. 811. 



AS Bl. 4">, c. 19-20 Z. (22'/, X 16; 17-17'/ 8 X 
11 /»- ,2cm )- - Ziutand. nicht recht sanber. - Papie* 
Kcibliob, nemlioh stark, etwas glatt. - Einband: Papp- 
band mit Le derrfickeu. — Titel f. 1«: 

(Das ursprfiDgliche^yi ist spfiter in eJUJI Terftndert.) 
Anfang f. p : p ^J, ^ ^ ^ ^ 

Vl^o- p^J-l jii'^ ^.IJI S'S \JJL ! I 3 d^i Sb^\, 

Enthalt die Geschichte von Elmftdl's Er- 
mordung von da an, wo Dajjab gegen die 
boiuigen Obrr die Beziehungeu zwischen El- 



raoken. — Titel f. 1*: 

Anfang f. l b .- L J.s ^J^t ^i\ s HjJUJI Jj^H 5 

(^Kaj 3 ,ytaA L-d> jjtl ?Ui^ iJ^ ■ . . 1X4&? b^>»w« 

KA*j3 d U^I 3 ja*J\ v^JL»5 UjJI (^XS ^ a lf &j| 
gJI qU3jS\s ^aj (^J Jl&j w^e 
In alien Zeiten herrschte ttber den Arabi- 
schen Stamm der BenU qahtSn, der 100000 
Reiter zahlte, ein verstfindiger Furst, der hatte 
4 Sohne, narolich ^Jl, J^xit, o^ und -Ult. 
Nachdem sie die SchulwiBeenschafteu getrieben, 
lernten sie reiten und fechten; darauf heiratheten 
sie, als sie gross geworden, am selben Tage. 
Nach der Hochzeitfeier starb alsbald ihr Vater, 
wurde begraben und betrauert: sie selbst aber 
herrschten an 6einer Stelle in Eintracht. Vier 
Jahre lang batten sie keine Kinder von ihren 
Frauen und waren in Sorge, dass ihr Stamm 
aussterbe. Sie batten jeder einen Wezlr: der 
des Fabd hiess uJjUo, der des^JI: «^UA, der 
des £^1 Me6rar und der des J^fyxJI Zeid. ■— 
Nun sagte ihr altester Bruder, Fahd: wir wollen 
zu unsereu Frauen noch andere hinzuheirathen, 
damit wir Nachkommenschail erzielen. Essabu' 
ist dagegen: lasst uns vielmehr, sagt er, den 
Satz des Qorftn befolgen: betet, so will ich 
eucb erhftren. Der Vorschlag findet Beifall und 
wird ausgefuhrt. Alle 4 Frauen kommen in 
die Wochen mit Knaben, schdn wie der Mond, 
Fahd n annte s einen Sobnyx^aaJI, Ennamir J*^, 
Essabu' vXcLm^j und EddarftlyL?.. Sie wachsen 
heran, erhaltenUnterricht, werden tapfere Jflng- 
linge. Vor den anderen zeichnete sich Elga- 
danfnr aus: er war freigebig, bcherzt, tapfer, 



Np,.$280. 



GROSSE E0MAH1. 



28S 



ein ktihner Reiter, ein Nachtfahrer, ein Streif- 
ztigler: so wurde er weit und breit bertihmt 
und verdunkclte den Kuhm seiner Oheime und 
ihrer S6bne. Dartiber wurden diese neidisch 
und ihre Wezlre beforderten die Zwietracht 
unter ihnen, besonders tu»Uu«. Bei diesem kamen 
einee Tages die 3 Vettern zueammen und er 
rieth ihnen, den Elgadanfar zu ermorden, damit 
sein Rubm auf eie ubergehe. Sie beschlossen 
die6, zugleich aber aucb, ihn vorher zu warnen, 
dass er von seinem bisherigen Thun ablassen 
moge. Auf dee Wezlrs Rath, ihm dieee Warnung 
scbriftlich zu geben, echreibt Eddarfll einen 
Brief an ihn und der Wezlr (lberbringt ihn. 
Er giebt die Antwort, daB6 er die HeimBtatten 
verlassen und in die Fremde zu Elmadl oder 
zum Emir Hasan geben wolle, um ihren Frieden 
nicht zu storen. Mit dieser Brief-Antwort geht 
der Wezlr fort und sie Alle freuen Bich dartiber. 
Elgadanfar aber spricht mit seinem Vater; 
haltst du meinen Plan fur richtig oder nicht? — 
So ist's Recht. Wir geben zu Elmadl ben u^yw 
und erzahlen ihm unserc Geschicbte; nimmt er 
sich unserer an und echreibt an sie, so mftssen 
sie sich schon geben. Wir wollen mit alien 
Angehorigen und aller Habe auswandern, Gott 
wird uds helfen; und inzwischen 8oll unser 
Wezlr statt uueer in unaeren Bezirken walten. 
Nuu lasBt Elgadanfar den Wezlr kotnmen, theilt 
ihm mit, dass er sein Stellvertreter sein solle 
und zeigt dies auch seinen Emlren zur Nach- 
achtung an. Darauf wandern sie schnell aus 
und kommen zu Elmadl, der eie freundlich auf- 
nimmt. Nach 3 Tagen erzahlen eie ihm offen 
ihre Geschicbte und ihr Anliegeu. Seid getrost, 
sagt er; du sollst mir wie ein Sohn, dein Vater 
wie ein Bruder sein. Dann beruft er seine 
Grossen, empfiehlt ihnen diese Fremden als 
seine Gaste, wer eie ehre, ehre auch ihn, und 
nimmt sie zu Zeugen, dase er seine Tochter *ijj 
dem Elgadanfar zur Frau gebe. Die Hochzeit 
wird gefeiert und er und die S6hne Elmadl's 
leben eintrfiohtig wie Bruder mit einander. — 
Das Gerticht seiner Verheirathung kam auch 
zu seinen Oheimen und Vettern, die dartiber 
sehr ungehalten waren und Rath pflogen. Nun 
er Schwiegersohn des Elmadl geworden ist, wird 
dieser gegen uns Ziehen und uns weit und breit 
Verderben bringen, sagen sie; wir wollen ihm 
zuvorkommen, uns mit ihm vertragen und zur 
Riickkehr bewegen. — Sie begeben sich also 
in einem Haufen von 500 Reitern zu Elmadl, 



der sie gastlich aufhimmt. Elgadanfar ist nioht 
dabei, sondern zufftllig auf Jagd. Sie tragea 
also dem Elmadl ihren Wuusch vor, er aber 
sagt lachend: ihr babt ihn verjagt, er kam zu 
mir, ist mir lieb geworden wie ein Sohn, ioh 
lasee ihn nicht ziehen. — Nun sagen die Oheime: 
lass uns nicht mit getausohten Hoffnungen voa 
dannen; der Satan hat uns einst verwirrt und 
verftihrt und mensoblich haben wir geirrfc: nur 
durcb dich k5nnen wir uns mit dem Bruder 
und Brudersohn aussdhnen, lass sie herkommen. 

Aber weDn eie nicht sich vereSbnen oder 

nicht mit euch ziehen wollen, kann ich sie un- 
mdglich zwingen oder wegjagen, sagt Elmfedl. 
Er l&sst jene herbeiholen; durch Freundliohkeit 
und Demut und Herzlichkeit sucheu die Oheime 
und Vettern sie zu gewinnen: aber Elgadanfar 
lehnt ab. Doeh ihr Bitten und das Zureden 
deB Elmftdl wirkt endlioh. Geh mit, sagt er; 
was sie dir anthun, thun sie mir; theil mir mit, 
wenn sie dich sohlecht behandeln, und ich be- 
strafe sie und verheere ihr Land. — Wir haften 
ftir seine gute Behandlung, sagen sie, sonst 
kannst du Rache an uns nehmen. So zieh mit, 
sagt Elmadl: wir sind Freund deinem Freunde, 
Feind deinem Feinde. — Reich ausgestattet 
macht sich nun Elgadanfar mit semen Ange- 
horigen auf den Weg; Elmadl achenkt ihm 
seinen Diener Rasid und begleitet den Zug eine 
Streeke lang; Majja, die Mutter der my, sagt 
ihr ein herzliches Lebewohl, das sie erwiderfc: 
sie umarmt ihre Mutter und ihre Schwester b^SJJ, 
und auch die Uebrigen verabsohieden sich von 
einander in herzlicher Weise. — In- seiner Heimat 
wird Elgadanfar von seinem Wezlr und seinen 
Grossen freundlich bewillkommnet; er tibernimmt 
die Regierung wieder, zeigt eich wie fruber edel 
und tapfer und hat tiberall Ansehen. Rftsid 
folgt ihm tiberall, wohin er geht. Aber seine 
Oheime und deren Wezlre laeseu ihren HasB 
gegen ihn nicht fahren und machen einen An- 
schlag gegen sein Leben. Ein Freund hdrt es 
mit an und hinterbringt ihm, dass sie in der 
nfichsten Nacht, wenn das Geetira des Soheil 
uutergeht, ihn tiberfallen und tSdten wollen. 
Er theilt ee seinem Vater mit und macht sich 
nach Abbruch seiner Zelte auf den Weg zu El- 
madl. Unterwegs trifft er einen Bekannten, 
Namens ^t^-l* einen Emir aus Negd, der vor 
seinen Feindeu entflohen ist, weil sie ihm nach 
dem Leben getrachtet, und der nun bei ihm 
Schutz suchen will. Nun erzahlt er ihm seine 

36* 



284 



GROSSE ROMANE. 



No. 9380. 



ahnliche Gescbichte und class er zu Elmadl 
wolle; sie lagern sich im W&dl, essen und 
trinken und eind guter Dinge, und gehen am 
folgenden Tage auf Jagd. — Die Oheime in- 
desseu ziehen in der beetimmten Nacht aus, ibn 
zu ermorden; der Wezlr ,«jiU£ muss voraus- 
gehen, um zu sehen, ob er~6chlafe oder wache. 
Er kebrt zuriick und meldet, er sei fort; Jemand 
mil68e ibm den Plan verrathen habenj ohne 
Zweifel eei er zu Elmadl gegaDgen, jhm dies 
niitzutheilen, und dieser werde mit einem Heere 
kommen, um ihr Land zu verwttsten. Eilt hinter 
ibn drein, fflgt er hinzn, holt ibn cin, ehe er 
dort aukommt, und todtet ibu dann! Der Plan 
gefallt, Essabu' tlbemimmt es, ihn mit 1000 
Reitern einzuholen und zu todten und ihm seine 
Sch&tze abznuehmen. Er bricht auf und kommt 
in das Wadl, wo jener rastet. Er findet die 
Hirten bei ihren Heerden, aber die Zelte 6ind 
von Mauneru leer. Er macbt also einen Ueber- 
fall, raubt die Heerden der beideu Emlre und 
treibl sie fort. Zifa sieht es, bewaffnet sich, 
reitet dem Ohm ihres Mannes nach uod ver- 
langt die Heransgabe der Beute, besonders der 
Heerden ibres Gastes, des Elfioza'i. Sie bietet 
ihm Schnmcksachen zuin Ersatz an, er schlagt 
die Bitte ab. Da greift sie den Reitertrupp an, 
todtet 20 Mann davon; man hutet sich, ihr ein 
Leides zu thun, aus Furcht vor der Rache des 
Elmadl, treibt aber die Heerden fort. Sie kebrt 
nm, wirft in ilirem Lager die Zeltstangen um, 
lobcht die Fcuer aus, zieht einen schlechten 
Mantel an und klagt. Da kommen die Manner 
von der Jagd, sehen die Veranderung; Zifa 
kommt nicht, wie eonst,. ihrem Manne entgegen 
zur Begriissung; er sucht sie und findet sie und 
erfahrt unter Thrfinen, was sich ereignet hat. 
Pa stoest er einen furchtbaren Schrei aus, die 
Jianner eilen herbei, er erzahlt ihnen die schand- 
liche That. Wie viel Reiter hatte mein Ohm 
bei sich? fragt er die Zifa. _ Tausend, ant- 
wortet sie. — Nicht mehr? eagt er lachend; ich 
nehme es allein mit 1000 auf und Rasid gilt 

auch fur 1 000 : wir beide sind fur jene genug • 

Ich furchte fur dein Leben, sagt sie; steig vom 
Pferde; ich will mir eine Locke abschneiden 
uud sie meinem Vater 6chicken, dass er dir zu 
Hulfe komme mit Mannern, die muthig in den 
Tod gehen. — Nein, sagt er, die Locke eollst 
du dir nicht abschneiden, sondern ich allein 
werde Rache nehmen. Er eilt mit Rasid davon, 
aber Elfioza'i und sein Vater nebst einem Trupp 



von 1 1 5 Reitern folgen ihnen. Beim Morgan- 
grauen holen sie die Rauber ein, die noch mit 
ihrem Mahle beschaftigt sind, uberfallen sie, 
Elgadanfar tddtet im Zweikampf seinen Ohm 
Essabu', auch alle Uebrigen hauen tapfer drein, 
700 Feinde werden erscblagen, die ubrigen 
fliehen; nun nehmen sie ihre Heerden wieder 
an sich und kehren frfihlich beim, das Haupt 
seines Ohms aber wirft er vor Zifa bin, indem 
er sagt : so soil es stets deinen Feinden ergehen I 
— Sie aber treibt zu eiligem Aufbrucb : sonst 
kommen deine Oheime, sagt sie, mit alien ihren 
Leuten und machen uns nieder. — SeineOheime 
indessen warten auf die Ruckkehr des Essabu'; 
statt seiner aber kommen Fluchtlinge und melden 
6einen Tod und die Niederlage der Seinigen: 
in Folge dessen brechen sie Alle schleunig auf, 
um Rache zu nehmen. Ezzlfe (lirfjJI) steht 
grade auf einer Anhohe und bemerkt die An- 
kunft der Reiter; sofort meldet sie es ihrem 

Manne. Was ist nun zu thun? fragt er. 

Wir werfen uns auf die Pferde, sagt sie, lassen 
Alles in Stich, und begeben uns schleunigst zu 
meinem Vater, der ihnen Widerstaud zu leisten 
und euch zu hell'en im Stande ist. Dagegen 
spricht Rftsid: Herrin, dein Vater hat mich 
nicht mit dir geschickt zum Essen und Trinken, 
sondern um gegen euere Feinde euch zu helfen. 
Ich und mein Herr Elgadanfar, sein Vater und 
sein Freund ^U*! j>*a*^> wir sind gegen jedes 
Ereigniss und jede Gefahr ausreichend ; der Ein- 
zelne von uns zahlt fttr 1000 Reiter. — Nun, 
sagt sie, dann rechnet mich auch fttr 1000. 
Damit wafibet sie sich, zieht auch den Harnisch 
an und besteigt ihr Pferd. Auch die Leute i 
bewaffnen sich; so ziehen sie 5 den Feinden 
entgegen, wahrend jene das Hab und Gut und 
die Heerden in Schutz nehmen sollen. Als nun 
die beiden Oheime die 6 Reiter gegen sich an- 
sprengen sehen, rufen sie erstaunt: Was? nicht 
mehr als 5? die spiesst auf euere Lanzenschafte! 
— Nun entspinnt sich der Eampf und Namir 
sagt zu 6einem Bruder: vier davon kenne ich, 
aber wer ist der funfte Reiter? — Das ist UjJI, 
Tochter des Elmadl; wenn sie einen Blut6- 
tropfen verliert, lasst ihr Vater Niemand von 
uns und den Unsrigen am Lebcn; geht ihr 
blose aus dem Wege! — Sie haut inzwischen 
auf die Feinde ein, tfidtet 50 dertelben, und 

ihre Kampfgenosseu sind nicht minder tapfer. 

Wahrend sie kampfen, sieht Elmadl zufallig von 
einer Anhohe ihren Kampf ; er war auf Jagd 



No. 9280. 



GROSSE ROMANE. 



gegangen mit einem Gefolge von ungef&hr 500 
Lenten und dabei ziemlich weit ins Land hinein- 
gerathen. Dae muss ein groBBer Kampf sein, 
denkt er; sollte eine der Parteien nicht von 
unseren Freunden Bein? — Er reitet also mit 
seiner Schaar dahin. Eddarftl sieht ihn kom- 
men; nun eind wir verloren, sagt er. Elm&dl 
aber kommt zuerst zu den Hirten und erffthrt 
von ihnen die Sachlage ; sofort wirft er sich auf 
die Feinde, U,yll erkennt ihren Vater, kreischt 
auf, kusst seine H&nde; Elgadanfar, der mit 
Beinem Oheim Namir in Kampf war, l&sst den- 
selben fahren und kommt auch zu Elm&dl. Nun 
beschliessen dieOheime,Bichdemselben zuFussen 
zu werfen und seine Gnade anzuflehen. — Der 
Wezlr des Namir, Namens «j*> <^l cv >t, f&brt 
das Wort; aber nach der Gegenrede des El- 
gadanfar ztlrnt Elmadl und weist eie fort, bo 
dass sie in Todesangsten von dannen ziehen. 
Am Leben hat er sie gelassen als nahe Ver- 
wandte seines Eidams und weil sie dem Sultftn 
Hasan tributpflichtig sind: derselbe ware soust 
vielleicht ungehalten geworden. Er nimmt nun 
seine Toohter und alle Ihrigen mit siob, und 
nach freundlichem Empfange der ganzen Schaar 
fragt er alsbald seinen Schwiegersohn, wo er 
hinfort wohnen wolle. Diesem aber hatte seine 
Frau Bohon vorher geratheD, was er antworten 
solle; demgemass sagt er: in Errauda (**>>$). 
Nicht dort, sagt Elmadl, nicht dort, sondern 
bei mir bleib du nebst Elnoza'i einen Monat 
lang, dann Bteht euch die ganze. Welt offen, 
und wohDt dann, wo ihr wollt. Nach Verlauf 
des Monats zogen sie nach Errauda, dem schdn- 
sten Theil vom Gebietc des Elmadl, und ver- 
•weilten dort ein Jahr, wohlgelitten bei Elmadl 
und angesehen bei den Benu hilal. Dann aber 
trat knappe Zeit ein und Elgadanfar Ness bei 
seinem Schwiegervater anfragen: wohin er mit 
seinen Heerden ziehen solle? — Der aber liees 
ihm sagen: weide, wo du willst, alle Lander 
geh6ren uns. So zieht er denn mit den Seinigen 
hie und dahin und kommt an einen Bezirk, 
dessen Gleiohen im ganzen Lande Negd nicht 
iet; als die Hirten ihm dies melden, heisst er 
sie dort zu weiden : was auch geBchieht. Ueber 
diesen Weidebezirk hatte Hasan einen Knecht 
gesetzt, Namens Wftcil; als derselbe eines Tages 
diese zahllosen Heerden daselbst triffit, wird er 
bdse und fragt, wem sie gehSren? Er erh&lt 
keine Antwort; da sticht er 17 Kameele todt. 
In Folge deBsen kommen die Hirten herbei und 



Bagen : du hattest lieber die Manner mcder- 
hauen sollenl Da fahrt er mit dem ScLweri 
auf sie drein, sie laufeu davon auf eine Anbohe 
und eagen: schamst du dich nicht, uns 60 zu 
behandeln, die wir fremd im Lnnde siad? Nub 
erfahrt er, dass sie Gastfreunde des Elmadt eind 
und sagt ihnen, sie sollten nur getroBt voit d?m 
Htkgel zu ihm kommen; wer unter euch, iahrt 
er fort, gilt bei eueran Herra eo viel, dass cr 
mir das Wort redeD und mich entochuldigen 
darf, so dass er mir dann vielleicht wrzeihti' 
ich will euch jedes erechlagene Kameel durch 
2 andere ersetzen. Er wird an Raaid ge^iecee, 
der in einem Zelt an jenem Hflgel wphnc. Dor 
•wird mich todt scblagen, denkt er, waffnet eieh 
daher gehbrig, reitet bin und ochickfc an ihn 
seinen Burschenyy*. Er erzahll ibm alsdann, 
als Ra6id zu ihm gekommen, seine Geiicbiehto 
und bittet urn seine. FiirBpracba bei Elgadaufar. 
Nun geht Raaid zu diesem und erz&hlt ihm 
den Vorfall; er fangt au zu weinen, denn die 
Kameele gehoren seinem Gastfreunde Elhosft'l. 
Elin&dl tritt znfallig ein, cieht jcnen weinen, 
erfahrt die Ursache, lasst den Wacil bolcn und 
den Vorfall erz&hlen: dann lfioot er ihn seines 
Weges gehen. Elgadanfar aber lasst die Heerden 
von da forttreiben." Einige Zeit spater tritt 
Wassermangel in Negd ein; jeder Bucht far 
seine Heerden einen Wasserplatz su reEemrec 
und eines Tages werden die Heerden dee El- 
gadanfar liberall fortgejagt; Hasans Hirten ^.U- 
und .Uj> und J^lj schelten auf die Hirten des 
Elgadanfar und jagen mit Stocken die Kameele 
voudenTrinkplatzen. Nun entslebt einePriJgelei 
unter den Hirten, mebrere von donen dee El- 
gadanfar werden todtgeschlagen , die anderea 
kommen mit blutigen Kopfen su ibrem Herra 
und klagen und erz&hlen den Vorgang. Er gs- 
rath in Zorn; Zlfa rath ihm, die Zelfce absu- 
brechen und fortzuziehen ; denn zweimal Bchon v 
sagt sie, haben wir Unbilde erlitten; wir battels 
nicht von Hause fortziehen sollen. Er briobt 
also auf; Elm&dl erfahrt ee und auch denGrund 
dazu, und l&sst die Hirten Haefrca *ot cich 
bringen, unter ihnen den Wacil, Want dieaeai 
den Kopf abschlagen, dem Gasir und Geac&r 
aber die Ohren abschneiden; dann ochroibt as 
an Sultan Hasan und etellt ihm die Sache vor. 
Dieser ger&th in grosBen Zora. f Da Abu zeid 
nicht zugegen ist, fragt er den DajjEb, tob su 
thun sei? Dieser hasste den Elm&dl nod engl: 
Was er deinem Kneoht gethan, hut es- gego?-- 



286 



G-EOSSE EOMANS. 



No. 9280, 9833. 



diok^elbst verubt; ware Aha zoid bier, er wttro 
der Erete, der eich gegen Elniadi erhdbe; den 
W*t«l zu tfidten hatte er kein Reoht. Da lasst 
Hasan die Troiomcln aeblagen, dass die Bena 
hilftl eich eammeln, um gegen Elmftdi zu ziehea 
uud diesea zu beetrafen. Aba zeid, der eoeben 
von der Jagd komuat, eioht diese Anstalten, 
f-in-eiigt xn Hasan und fragt: du willst wol auf 
«»agd leifcoa? oder Last du einea Streifzug vor? 
— Nun erfahrt er, wag eich ereignet. — Des- 
ln\h brauobst du doch ihn nicbt zu bekriegen, 
«agt er, iet er ja dooh einYerwandter von uas. 
Audere, die es gut meinen mit Elmadl, sagen: 
dios 1st, der Ratb Dajjftbs. Da gerftth Abo. zcid 
ra Zora und macht dabei dein Dajuab Vorwftrfe 
der Falschkeit, wogegen dieser eioh vertheidigt. 
Inren Zank spkliohtet Haean uad fugt hiazu: 
Elmadl hat aber doch uneeren Knecht getadtet' 
uneero Hirtea vwunglimpft, unser Anaehen be- 
BOhimpft; kusan wir ihu locker, so wird er 
weitei' gchon. — Aber duroh Kricg, eagt Aba 
.-.eio, fcllt, nioht Einer, sondern Viele und Alle 
«u den Bono hilftl gehchig. — Willst du das 
Hob* boseitigai, nogt Hasan, eo verbanne ihn 
i.» am snderen Land. — Besser die Verbannung 
fcls die BekKmpfuDg, eagt Abtt zeid; ich will 
h'jigehea uod iha zum Fortzioben veraulasaen. — 
Dana nimm mir diesen Brief an iha mit, eagt 
Hasan, , m d giebt dem Aba zoid eia Scbreibea 
■caxi, in welchem er ihm aein Unrecht vorhMJt 
uad seike Bentrafting dafur a&kflndigt. Aba zeid 
uberbringt dem Elmadl den Brief: er bricbt in 
Weineu aua. Nioht dardber weine ioh, sagt er, 
dfi88 icb oeinee Gleicken ve.rkecea eoll, eoadern 
dass icb mich voa Eiaem wie du treanen muee, 
*bor ich werde etots an dich deakoa; as iet 
»ih diee Loos ja vom Sohioksul beatiaimti — 
Daranf aimmt er von ihra Abschied, l&set dia 
Zelte abbreoken und sagt: in Negd i B t unsares 
Bleibena nicht mehr. Er nimmt den Elgadaafar 
und EIBozft'i mit uad wandert mit den Pilgera 
«ach Mekka; Sukr eriserlf, Solia dee Hft6im 
hfirf. von ihrer Anknnft, geht ihacn zur Be' 
grDeuung eafgegon, aimmt sie gaetlioh auf. Dana 
maeben sie die WaUfahrt in ihrea eiazelaea 
AbBobmtten mit und boten, Gott m6ge es den 
Beuft bilsl in Negd sjicht gut ergehea laosen. 
SohluBs f.26 6 : ukAT 3 JE^JI ^ ^^ 



* ^Us 3 *Jb^« *Jli a \ sto ^ > u^ ^ 

it c\ *><<*& ion . / J 



.afigo 



Scferift: die sietalioh grossa, ^oaiger diok©, 



9281 We. 845. 

|) f, |— g& 

6SBU*, 15-16Z. (22X16; i8-I8«/iXl3").-2B- 
Btand: moht (pmc wnbar.-Pftpier: minlioh, atuk, weaig 
gbtt- Einbaad: Pappbd mit LoderrfiokeD.— TiteJ f.l"1 

Das EiDgekietamerta beziaht eioh aaf dee 2. StBok di^op 
cmnaBohriit. 

Anfang £2« ; ^Jf ^UUt J^^< r NWI J-aiJ 

gJt ^ oiL O^ ^ J^ uLi^l 5 p-*** j**^ 
Nach Zerwurfnissen mit E6nig Hasan und 
mit Dajjg,b hatte Elmadl Negd, seine Heimat, 
verlaasen, war nacb Ecpa'jd gekommen, hatte 
die Tochter dee Kdnigs-jAfeJI daaelbst gehei- 
rathet uad war eein Nachfolger geworden: da 
er edel und gut war, ruhte Gottes Segen auf 
ihm. — Eines Tsges besucbten 3 Spielleute 
eeinen Hof: aie kamea bus Eijemen und hieseen 
Sofjan, S&lim, NappBr, trugen shin Lieder vor, 
%yurden gut aufgenommen uad veranlaast 40 Tage 
zu bleiben. Bei ihrem Fortgaagc wuxden B ie 
jedcr mit 100 Kameelon, 1000 Go'idetuokea, 
Aazug, Pferd, Diener und Sklavia und andsra 
Sachen besckeaki und auch noch sine Sfrecko 
Weges voa ihm begleitet, dann lud er die eia, 
ihn jftbxlioh zu besuchen, auch alle Dflrftigen 
su ihm zu wcisea. Dann kehrte er zurQok, oie 
aber kamen naoh Eljemen. Dort eah eie 
pU^I^ gi&a wad oegts: das Allee habt ihr 
von Elmadl erholten: was wird euoh denn erst 
Konig Sanaa uad eoinc Emlre gebsn? — Sie 
begabea oich eleo aach Negd su ^aoan, opieltera 
ihm vor uad sangea, cr oowol wie seine Emlre 
alle, ausflor Aba zeid, der auf Jagd war, wurdea 
voa Spiel und Geaang entsuokt und fiaeaa be- 
fahl REaid seinem SchatzmQioter, ihnea beira 
Absuge 100 Kameele, 1000 Diture uad 3 Pferdo 
zu geben. Diese Gabo lohntea sis sb: sie eei 
moht emmal iur eiaen voa ihnea genug. Ab 
Hseaa dies erfohr, liess er bio kommon uad 
fragte: weehalb lehnt ihr die Gsbe ab? hat 
irgend Jemand ©uoh mohr gegobesr' — Ja, viel 
mehrt — Wer kAnnte der Rein? wo wohnt or? 
beaohreib ihn mir. — Nun orgeht eioh Ng.pir 
im Lobe BlmEdl'a uad Hasan oagt: hatteat du 
voa eiaem andera als Elsas?lj gesnigt-, or sei 
edler da ioh ? no hatte eo dir den Eopf ge- 
koetet. _ Diese Loute lOgea, Dsgt Dayab zu 
Hasan, du bif.t cdier sh irgond -war: laas ese 
eufhEngea, si© soteen die Gatsn horab und 
loban die Gemeiaea. — So oprsoh sbor ^Aijsb, 



No. 9318. 



GROSSE SOMAN®. 



287 



well er Schuld war, dass Elm&di von Ne^d 
fortgezogeo war. — Sie zu todten, gab Hasan 
zur Antwort, wttrde mir Unehre bei alien Ge- 

^ bildeten bringen. — Aber wer Konige belfigt, 

*^ verdient den Tod, sagt Dajjab, darliber konn 

dich Keiner t&deln. — Auf fortwahrendes 
DrSngen giebt endlich Hasan nacb : er beaelilt, 
eie zu hangen. Man fQhrt sie heraue, zieht 
ihnen die Kleider ab, fuhrt sie in der Sradt 
herum mil einem Au&rufer, der schreit : dies ist 
der Lohn ftkr solche, die Konigen Hobn und 
Spott ins Gesicht sagen. Die Leutc kommen 
zusammen, sehen sie an; da kommt Aba zeid 
von der J&gd, erkundigt eicb nach dem Auf- 
lauf und erfahrt die Sache. Er wird Bebr bose, 
lasst ihre Bands losen, sie wieder mil KJeidern 
versehen, berubigt 6ie und schickt sie naoh 
seiner Wohnung. Alsdann tritt er bei Hasan 
ein und im GeBprSch mit ibm und Dajjab stellt 
sich Abfi zeid auf Seite der Spielleute und 
bekauptet aucb, dass.Elm&dl edeltnuthiger als 
sie Alle, ibn eelbst miteingescblossen , sei und 
daso ibm bloae Zeid el'aggag ben ffedil gleich- 
komme und dass der vielgerttbmte Hatim nur 
wie ein Tropfen sei gegen sein Meer. — Worin 

^ zeigt eich denn das, fragt Hasan. — Aba zeid 

▼ antwortcte: Zeid scbenkte dem Bedran das 
Leben, obgleicb er sein grimmigster Feind war: 
und wflrdest du, wenn ein Spielmann kame 
und von dir deine Frau sum Weibe erbate, sie 
ihm geben? — O Vetter, entgegnet Hasan, Spiel- 
leute, gicbt man denen Weiber oder Tochter! — 
Das, verbttrge icb micb, tbut Elmadi: kommt 
ein Spielmann und bittet urn seine Frau, die 
&^ji!, er giebt sie ibm. — Das ist unmoglich, 
ruft Dajjab. — Wenn ieb aber, in einen Spiel- 
mann verkleidet, es ausfflhre und die Elhorei- 
fijjje berbringe? — Dann nimm von mir, sagt 
Dajjab, und von Hasan, was du willst und gieb 
es den Spielleuten ; wenn du sie aber nicht her- 
bringat, t5dten wir Bie wegen deinee llisser- 
folges. — Einveretanden, sagt Aba zeid, ver- 
kleidet sich in ein uraltes hockriges Mfinncben, 
nimmt seine Guitarre, gebt in den Dlwfin Hasan's 
und spielt ihnen etwas vor, darin sein Yorbaben 
ausfuhrlich scbildemd. Die HSrer trauen ibren 
Obren und Augen kaum. Was willst du bier, 
fragt Dajjfeb. — Ich vail sogleicb fort. — Wozu 

^ dieeer Aulkug und Anzug? fragt Hasan. — Mir 
£el ein, wie ihr es mit den Spielleuten macbt, 
ibr wollt sie iddfon. — Bleib hier, sagt Dajj&b; 
Elsafidl ist b689 auf ues Ails: erkennt er dich, 



so lasBt er dich zeitlebens nicht wieder heim- 
kehren. — Du seherzest, erwidert Aba zeid, 
das weiBBt du recht gut. — Darauf begiebt er 
sicb zu Elmadi und kommt endlich an. Des 
Kdnigs Gewobnbeit war, wenn er Freitags vom 
Gebet kam und es trat dann ein Bittender zu 
ibm, so schenkte er diesem Alles, was er wollte. 
— Aba zeid aber lie6s den Tag verstreicben 
und ging erst am Abend zu dem Palaet. Da 
6a6sen die 40 Diener an der Thtir; er nabm 
also den Weg von der Hinterseite, kam so in 
das prachtige Zimmer des K6nigs und fand ihn 
und seine Frau auf reicben Polstcrn liegen und 
scblafen. Er 6etzte sicb also zu ibren Hilupten, 
eclilug die Guitarre und 6ang dazu ein Bittlied. 
Der Konig richtete sicb bei dem Gesang auf 
und fragte unwir6ch, wer der Sanger sei? — 
Ich bin fernher gekommen, sagte Abu zeid, babe 
uuterwegs Hunger und Durst, Hitze und Kalte, 
Mubsal und Beschwerden ertragen: warum bist 
du unfreundlich? — Du willst ein gebildeter 
Spielmann sein? von Bildung veretehst du gar 
nicbts, icb werde dich hinricbten lassen zutn 
wamenden Beiepiel fur Anderc! — O Konig, 
sagt er, ich bin am Abend angekommen und 
babe nicbts gegessen: bei una ist es Sitte, wenn 
ein Spielmann am Abend kommt, tritt er in 
das HauB des Emirs, tragt ibm ein Lied vor, 
erh&lt Essen und Belobnung und kebrt heim. — 
Woher bist du? — Icb bin ausNegd und Spiel- 
mann bei Hasan, Aba zeid und Dajjab. — 
Das lflgst du, das sind meine Yerwandten, da» 
iet nicht ihre Art; und w&rest du bei ibnen, 
so wflrden sie dir bo viel geben, dass du nicht. 
zu mir kommen braucbtest; du bist gar kein 
Spielmann, sondern ein R&uber und Wicht, 
nur solchen sieht dies Thim Shnlich, dass du 
bei Schlafenszeit zu den Emlren eintrittst und 
sie im Scblaf Oberraschst. Ich werde dich zur 
WarnungAnderer umbringen. MitdiesenWorten 
zog er ein Schwert und wollte ihm den Hals 
abschlagen. Er aber ergriff d&s Gewand der 
Frau und eagle: icb nebme deinen Schutz in 
Ansprucb. Sie aber rfickte von ihm ab, er 
aber kroch unter ihre Ffisse. — Lass sie, ver- 
fluchter KerlS rief Elm&di ihm zu. — Nicht 
eher, bis du mir Gnade zusicberst. — Du sollst 
begnadigt sein: steh auf, lass meine Frau in 
Ruh! — Damife rief er die Diener und schalt, 
dass sie iha batten bineiagehen lassen. Sie 
entscbuldigen sich damit, dass er von hinten 
eingstreten sei, ofane dass eie ihn geoshen batten. 



288 



GROSSE ROMANE. 



No. 9281. 



— Nun geh! sagt Elmadl. — Nicht eher bis 
du mir das Tuch der Gnade zuwirfst. Dabei 
halt er noch die Elhoreitijje feet und sagt: ioh 
bin dein SchQtzling, edle Praul — Nun thut 
sie Fttrbitte bei ihrem MaDD, so dass dieser 
endliob sagt: ich verspreche dir meinen Schutz, 
geh in die Gastraume und komm morgen frQh 
zu mir, ich werde dir gebeu, was duwtiuschest. — 
Er begiebt 6ich dorthiD, findet eine Menge Gaste 
und soil ihnen, da sie horcu, er sei Spielmann, 
vorspielen. Er lebut es ab, er singe nur fiir 
Emlre. — Am folgenden Morgen tritt er bei 
Elmadl ein, in dessen Zimmer eine Menge 
Emlre und Vornehme sich befanden. Aufge- 
fordert spielt er und singt ein Lied, in welchem 
er Elmadis bekannten Edelsina ruhmt, ihn um 
eine Giibe bittet, und zwar wunsche er einen 
6einer besten Diencr; indess, da er fortwolle, 
bitte er um baldige Erfulluog seines Wunsohes. — 
In der Meinung, dass sich der Alte ein Madcben 
oder auch einen Diener wttnsche, fragt Elmadl : 
welcben Diener er denn haben wolle: er solle 
es nur sagen, so werde er seineu Wunsch er- 
fulleu. — Ich fQrchte, du thust es doch uicht. — 
Die Anwesenden sagen: bist du verrilckt, Alter? 
der Konig sagt: fordere was du willst, du sollst 
es haben, und du sagst: ich fiiirchte, du giebst 
es mir doch nicht. — Genire dich nicht, sagt 
Elmadl, fordere du, ich gebe. — Nun greift 
Abo zeid in die Saiten und singt ein Lied, in 
welchem er um Elhoreitijje bittet. Als er fertig 
ist, nimmt er die Guitarre unter den Arm und 
sagt: o Madl, gieb sie, oder ich gehe fort! — 
Alle Anwesenden zttcken ihre Dolche und 
Schwerter" und warten nur auf ein Wort des 
KSnigs, um ihn niederzustossen; er aber schwieg, 
der Edelsinn stand in ihm fest wie Berge; 
dann eprach er: willst du sie allein oder mit 
noch etwas? — Ich will sie ganz allein: willst 
du sie mir aber uicht geben, 60 gehe ich: 
damit wandte er sich zum Fortgehen. Elmadl 
rief ihn zurttck: komm, sagte er, du sollst sie 
haben, mit ihrer Habe, ihrer Ausstattung und 
ihrem Haus nebst allem was darin: wer reich 
ist und kargt, ware besser todt. Alle An- 
wesenden staunten. Konig, sagte der Spielmann, 
wenn es dir Ernst ist, thu es eofort: ich will 
nach Hause. — Elmadl geht in die Wohnung 
der Elhoreitijje, ruft sie herbei, froh laohead 
kommt sie herbei, will ihm die Hand kflseen. 
Er wendet sich ab. Warum bist du b6Be? fragt 
sie angstlich, und der Gedanke an Trennung 



schiesst ihr durch den Kopf: ein Traum hat 
ihr Ungltick angekundigt. — Liebes Weib, 
sagt er, wir mussen uns trennen, geh in Gottes 
Namen! — Was habe ioh verbrochen? ruft sie 
ausser sich: todte mich, aber lass mich nicht 
fortgehen zu meinen Leuten, dass sie mir nach- 
sagen : hatte sie uicht Schuld, so hatte er sich 
nicht von ihr losgesagt! — Sie dachte dabei 
an *Scbeidung: als sie aber von ihm die Ge- 
schichte mit dem Spielmann erfuhr und dass 
sie mit ihm fortgehen solle, bricht sie in Thranen 
aus, macht ihm Vorwtirfe, dass er sie so be- 
handle; wenn das raeine Angehorigen erfahren, 
was willst du ihnen sagen, wie dich rechtfertigen ? 

— Es hilft nicht, sagt er, steigere nicht den 
Schmerz durch Reden, nimm, was dir gehdrt 
und geh! — Aber man giebt den Spielleuten 
doch nicht Weiber und freie Madcben? — Du 
bist 6elbst daran Schuld, warum hast du Fttr- 
sprache fur ihn eingelegt, als ioh ihn in der 
Nacht tod ten wollte? — Ich nehme deinen Schutz 
in Anspruch, todte ihn, lass mich ruhig hier! — 
Das ist vorbei, ich kann mein Wort, mein 
Geschenk nicht zurttck nehmen. — In diesem 
Augenblick ruft AbQ zeid von draussen : o K5nig, 
bist du noch nicht mit ihr fertig? wenn du sie 
nicht giebst, gehe ich fort. — Gedulde dich 
eineu Augenblick, Spielmann, sie muss sich 
doch erst besinnen. — Nun tritt sie hinter den 
Vorhang und sprioht mit dem Spielmann und 
bittet ihn, von ihr abzustehen und sie bei ihren 
Eindern zu lassen, sie wolle ihm stets dankbar 
verpfiichtet sein; ohne ihre Fttrsprache wttrde 
Elm&dl ihn getodtet haben, er solle edel handeln. 

— Mach nioht viel Worte, giebt er zur Ant- 
wort, was gehen mich die Edeln an ? tritt dein 
Mann von seinem Worte zurttck, so gehe ioh 
fort. — O verkaufe mich, ich gebe dir was 
du haben willst. — Nun, um wie viel? — 
Um 1000 Dm&re, 100 Pferde, 100 Kameel- 
hengste, 100 Kameelinnen und 50 Pracht- 
kleider. — Und gabst du mir 1 000 Beutel mit 
Goldstttcken, ich nahme sie nicht, ich will nur 
dich, komm Bohnell? thut es aber deinem Manne 
leid, so geh ich fort. Damit drehte er ihr den 
Rttcken zu und ging. Elmadl aber rief ihn 
zurttck und eagte: wart' ein Bisohen, mich geht 
sie nichts mehr an, du sollst sie haben. Dann 
trat er zu ihr und sagte: Wohlan, geh fort und 
w&hre meine Ehre bei dem Spielmann 1 — Beim 
Fortgehen trifrl sie ein Madohen, das die Sftnfte 
festsohoallt: sie hiess tO^w, Tochter Gauhars, 



No. 9281. 



GEOSSE ROMANE. 



289 



uud war Magd in der Kuche. Ale sie ihre 
Herrin weinen sah, fragt sie naoh dem Grande. — 
Dein Herr hat mich an den Spielmann ver- 
^ schenkt. — An die krumme verrfickte Spiel- 
frau ? Dann geht sie zu Elmadl und macht ihm 
Vorwfirfe. Er will ihr einen Schlag geben, sie 
aber 6pringt fort zu dem Spielmann und sagt : 
du altes Weib, was willst du mit unserer 
Herrin? Du biBt sobwarz, sie weiss, unser eins 
passt fur dich ; erbitte mich von unserem Herrn, 
ich will mit dir geben und dir dienen, aber 
diese lass hierl Dann kfisst sie ihm die H&nde 
und sagt: wie heisst du? — Selame. — Hast 
du Kinder? — Viele. — Wie heiB6en sie? — 
Rfisid, Mursid, Rasld, Rasdftn. — Ich be- 
scbwore dich, nimm mich als Ersatz Air meine 
Herrin und lass sie bei ibreu Kindernl Sie ver- 
suohte noch allerlei Kunste und Worte, bis es 
ibm fiber wurde und er mit dem Stock fiber 
sie herfiel, so dass sie zu ihrer Herrin lief und 
sagte: Gott steh dir bei gegen diesen ver- 
rfickten Spielmann 1 — Nimm den Kameelhalfter, 
sagt Elmadl, und lass deine Herrin aufsteigen. 
Diese kam, sie hatte noch so eben ihre Kinder 
zum letzten Male gewaschen und gekammt, 
A dann sagte sie zu Elmadl: hast du ein Recht 
dazu von Gott, kannst du mich von den 
Kindern trennen? — Es ist vorbei, sagt er, 
Reden nutzt nichts. — Sie nimmt bewegten 
Abschied, Alle, die sie h5ren, weinen, dann 
steigt sie in die Sanfte, 5 Diener zu Pferd 
vorauf, 5 Madchen in 5 Sanften hinterdrein; 
ausserdem erhielt sie viel Gerath mit, auch 
4000 Goldstficke. Gieb sie fur deinen Mann 
aus, sagte Elm&dt, er ist arm, kleide ihn von 
Kopf zu FQssen mit einem stattlichen Anzug. 
Ihm aber gab er ein Pferd mit allem ZubehSr, 
auch 1000 Goldstficke und sagte: Spielmann, 
nimm ffirlieb und rede mir nicht nach, ich habe 
euch zu wenig gegeben; grass meine Vettern 
Hasan, Aba zeid, Dajj&b, auch den Qfidl: auch 
mSchte ich dir noch einen guten Rath mit- 
geben. — Gieb ihn mir mit, o Kdnig! — Geh 
bei Naoht, versteck dich bei Tag: ich fflrchte, 
Wegelagerer und Bummler kommen und rauben 
dir die Elhoreifijjje. — Der Spielmann entgegnete: 
Ich reite nur bei Tagesanbruch aus und ffirchte 
a mich nicht, und solltest selbst du kommen, 
™ nimm sie mir ab, wenn du es vermagst. — 
Geh nur, sagte er, und befolge meinen Rath: 
sei kein Thorl — Nein, sagte er, ich geh nicht, 
«he ich dir zeige, was der Spielleute Art ist. 

BANDSOHRIFTgK D. E. BKBL. XX. 



Gieb mir einen gehSrigen Hengst und gehdrige 
Waffen und komm mit mir zum Kampfplatz, 
und ftirwahr: ich nehme es auf mit lOOO von 
den besten Rittern deines Volkes und du selbst 
Einer davonl — Nun hatte Elmadl einen Knecht 
aus Ecca'ld, Namens Gauhar, der war sehr 
stark und tapfer und fiber 1000 Knecbte ge- 
setzt. Dem 6tieg die Rede des Spielmanns 
zu Kopf und er sagte: fort oder ich haue dir 
den Kopf abl Dann bat er seinen Herrn, ihm 
zu gestatten, den Spielmann todtzuschlagen. — 
Elhoreifijje betete: o Gott, tfidte ihn, dass ich 
hier bleibe bei meinen Kindernl Der Kdnig 
aber sagte: Geh, Alter, hflte dich vor diesem 
Diener: es ist so gut, als ob du 1000 Ritter 
gegen dich battest, wenn du mit ihm kampfst. — 
Wozu der Worte mehr, o KSnig? gieb mir 
gehdrige Ausrttstung und Pferd und lass ihn 
das Feld gegen mich bebaupten : tSdtet er mich, 
so hat Keiner mein Bint zu racben als Gott; 
tSdte ich ihn, so habt ihr keine Anspruche 
gegen mich zu erheben. Vergebens warnt 
nochmals Elmadl: endlich lasst er Pferd und 
Waffen geben. Er waffnet eich, steigt zu Ross; 
Grauhar mit seinen 1000 Knechten und El- 
madl mit den Grossen des Reiches, neugierig 
wie' die Sache ablaufen m5ge, reiten auf den 
Platz. Gauhar bittet und erhftlt von Elmadl 
Erlaubniss zum Kampf, stfirzt eich auf den 
Spielmann, und nach anzfiglicben Wecbselreden 
kampfen Beide; der Spielmann spaltet dem 
Gegner den Kopf, schlagt in die Andern drein, 
so dass sie endlich die Flucht ergreifen. Darauf 
bot er dem Elmadl den Kampf an: diesen ver- 
wundete er und warf er auf die Erde; da 
wollten ibm die Andern helfen, stfirzten sioh 
auf den Spielmann: da stfirzt er sich auf die- 
selben mit lautem Schrei, so dass die Ohren 
der Rosse betaubt wurden: in dem Augenblick 
springt Elmadl auf, halt die Leute zurflck, 
Jeder geht an seinen Platz, verwundert fiber 
die Thaten des Spielmannes : der nimmt es mit 
10000 auf, rufen sie, es ist kein Graubart, 
sondern ein gewandter Jfinglingl Er aber wendete 
sich an ElmBdi nnd fragt: wie nun, o K6nig, 
soil ich noch bei Nacht oder bei Tage reiten? — 
Wie du willst, erwidert er; ich glaube, wenn 
die (xinnen dich sehen, fliehen sie vor dir nach 
einem andern Ort. — Darauf rief er den Dienern 
zu: geht mit enerer Hjserin und ffihrt die Sfinften 
vor mir her! — Sie folgten dem Befehl, in 
Angst vor dem, was sie so eben gesehen hatten. 

37 



290 



GEOSSE EOMANE. 



No. 9281. 



ElKoretfijje aber sagfe: Hatten die Knechte ihn 
getodiet, 60 hatten wir Ruhe vor ihm, schfind- 
lich schandlich ! Er aber verabschiedet sich rait 
Dank filr seine Gutthat von Elmadl. Dieser 
wendet sich an seine Uiagebung: was oagt ihr 
zu dem Thun dieses Spielnianns? — Er ist kein 
Mensch, er muse ein Ginn sein. — Der findet 
nirgend eiDen Gegner, der ihm gewacbeen ware, 
sagte Elmadl, selbst Abu zeid konnte es nicbt 
mit ihm aufaehmen. — Der Spielmann aber 
zog davon und kam nach 5 Tagen aus Ecca'id 
heraus. Er ging zu EUioreifiya, fand 8ie noch 
weinen. Warum weinst du ? fragie er, — Wie 
sollte icb nicht! verlasse ich doch Kinder und 
Heimat und 6tatt Ktinigin, die ich "war, werde 
ich Dienerin : du passt fUr inich nicht, ich nicht 
ftir dich. — Wie so? ich bin be6ser und grosser, 
adliger und ritterlicher als dein fruherer Ge- 
ma'hl. — Wer bist du, dase du dich mit ihai 
vergleichst? — Icb bin Aba zeid der Hilalite. — 
Weg von inir, Gott verdarome dicb, du Schuft, 
du Schelm, du Schurke und Windbeutel, du 
machst dich zu Abu zeid? du biet von ge- 
meinem Stamm, er aber — - als ob ich ibn nicbt 
kennte, den Sultan der Bend D 'i»-jJ!: der hat 
4 Frauen, der hat meiner nicht noth: aber gieb 
mich zurfick, vcrtrag dich mit ineinem Gemahl, 
ich will dich reich laacben bie auf Kindeakind. — 
Das thu ich nicht, uad gabst du mir Qarfln'e 
Scbltze. — Nun klagt eie fiber ihr Loos, er 
aber bleibt dabei, er eci Abil zeid, der wohl- 
bekannte Held. Dann zogeot du mich nicht 
mit dir durch diese Wttsten: kebr mit mir urn ! — 
Nimmermehrl — Dann schweig und flunkere 
nicht mehr! — Schweig du auch, eonst, fttrcbie 
ich, wir6t du von Sinnen! — Beide schweigen, 
die Pahrt geht weiter, endlich kommen eie bei 
den Heerden der Benfl hilal an, die in unab- 
eebbarer Ausdehnuag weideten. — Spielmann, 
fragtElBoreifijge, wem geborea alle dieseBeerden 
und Hirtcn? — Das eind Allee meinc Heerden 
und meine Hirten. Sie will ea nicht glauben: 
dann triebst du dich nicht barfuss herum, sagt 
sie. — Ich bin hungrig, ich will zu den Hirten 
gehen und ihnen etwas vorspielen, vielleicht 
geben sie mir ein Stuck Brot. ~ Er reitet bin 
zu ihnen, sagt: meldet dem Sultan Hasan, dass 
Abfl zeid da ist und die ElBoreilSjje mitbringt: 
komm ihm entgegen 1 Die Hirten geb.cn auf 
die Zelte loa, er aber kehrt zu der Prau zurfick. 
Wo hast du das Brot, dae du von den Birten 
holen wolltest? fragt sie. ~ Ich babe ihnen 



vorgespielt, eie haben mir aber keine Krume 
gegeben: sie haben wol selbst nichts. — Wo 
ist deine WohnuDg? vielleicht am Rande der 
AneiedluDg, eo dase wir hinkommen kdnnen, 
ohne dase Jemand une 6ieht? — O nein, unser 
Weg ftihrt mitten durch die Zelte, dort liegt 
flie. — Icb wei68 auch, weshalb, sagt sie? — 
Nuu, weshalb? — Damit du leichter die Reste 
nach dem Essen aufsammeln kannst. — Jawohl, 
du hast Recbt, ich sammle bei den Mfinnern, 
du bei den Frauen. — Gott bewahre, versetzt 
eie, und stfirbe ich vor Hunger, danach gehe 
ich nicht aus dem Hause. — Wozu hatte ich 
dich bergebraoht, als dass du inir gegen die 
Noth des Lebens helfest und die Kinder auf- 
erziehest? — Hast du viel Kinder? — 180, 
erwiderte er; ich hatte 6 Frauen, sie sipd todt, 
von jeder habe ich 30 Kinder. — Wahrend 
aie die Aueoichten, die sich ihr eroffnen, beklagt, 
kommt Hasan nebst den Emlren in feierlichem 
Aufzug mit den Frauen unter Trommelschlag 
herbei. Ich sehe die Benfl hilfil kommen, sagt 
sie, dort reitet Hasan Allen voran: wohin wollen 
sie gehen? — Sie ziehen mir entgegen. — 
Alter Schelm, versetzt sie, was hast du fur 
Rang, dass dir die Konige entgegen kommen ? — 
Du wirst es gleich sehen. — Wie soil ich 
meiaem Vetter, Sultan Hasan, entgegentreten, 
was soil ich ihnen cageD, wenn sie michfragen? — 
Wie furchtest du dich vor ihnen, habe ich sie 
doch Alle in Handen! — Du Ittgst immerfort, 
dein Gerede nimmt nicht ab. — Indem kamen 
sie beraDr Abu zeid sprengte vor, alle Emlre 
eticgen von ihren Rooeen ab, begrussten und 
umarmten ibn, dann stiegen eie wieder auf, 
die rothen Pahnen flatterten fiber Aba zeid's 
Haupt, und sie kamen zu den Zelien. — El- 
Boreitfjije war erataunt: dieser Spielmann mu68 
bei ihnen viel gelten, dachte sie, well er so 
sohon singt. Die Emlrsfrauen aber umdrangten 
eie und begrfissten eie, gingen vor ihr und um 
sie, schlugen Pauken und klatechten mit den 
Hftnden. Elfioreiftye aber war in Verlegenheit, 
was sie fiber das Alles denken solle. So kamen 
eie sur Wohuung des Abu zeid; die Madchen 
liessen sie sich auf Gold- und Edelstein-ver- 
zierten Polstern Betzen: Omm moueibar hiess 
sie herzlich willkommen. Sei nicht bfise, Hoff- 
nungsstern (Ls^i! hXsm*), dees dein Vetter eine 
List an dir ausgeffihrt und dich in Polge eiuer 
Wette mit den EosTren hergebracht hat. — 
Wer iat msin Vetter? — Nnn, wer hat dich 



No."'9281 



G-ROSSE ROMANS. 



8»1 



vob deinem Gemahl horgebracht? - Em alter 
hockriger, triefaugiger Spielmann hat meinen 
Gemahl beriickt uad mich ibm abgenommea. — 
«k Da sagte die Frau laohend: du hast iha also 
W nicbt gekanat? - Nein. - Dm jar £ deta 
Vetter Abu zeid. - Lmb ' dooh das Gerede, 
Banzweig ( UH ^V *ch eollte memen Ve.ter 
Abu zeid docb wol kennea, jeaer aber war sin 
uralter Kerl! - Es war Abu zeid, oagte sie 
uud schwor es ibr mil hohea Eidea and er- 
zahlte die gaase Gesckicbte - Da r.ef RU 
noreitijje aus: o abscheulich! w.e sol! ich m.ch 
vor AbG zeid sehen lassen! hatte ich Moss moht 
so zu ibm geredet unterwegs! - Beruk.ge dioh, 
liebes Kind, dein Vetter ist von gntmflUuger 
Art - ludem tritt er bei ihnen ein, ncchdcia 
er sich der VerkleidnDg entledigt. Die Frauen 
apriagen ibm entgegen, kusseu seme fende 
ElhoreHijje aber wurde rotb vor Scham uad 
bat ihn urn Entschuldigung wegen ihrer Un- 
boflichkeit. - Beruhigc diob, autwortete or, 
ich babe Allen vergesscn, eke ioh kerkom. 
Nachdem er sie vollig beruhigt, ging «r »u 
liasan in deu Diwan, ^urde vob alien Eurtren 
freuBdlich begrusst „ n d geehrt und Hasan Jubte 

* 8 eioe That. Nun erz&hit er ausfilhrhcb den 

* Vorgang. riaaan sprach: bozeugt jctet, ihr 
Herren, dase Elmadl mich 1000 mal an Bdel- 
sinn ubertri®, uud zu Abu zeid gewandt sagte 
er; welche Busse legs! du mir ftr die Spiol- 
leute auf? - Gieb ihnen 30 000 Gold***** 
300 Kameelheagste und 3 Diener und 3 Pferde 
und Kleidung fur jenc. ~ Emverstanden, aagte 
er, und docb wahrbaaig zu weaigi - Was boU 
ich ihnen gebeu, fregto Dajjab. - Du hast 
viele Heerden, sagte Abu zeid, gieb jedem 
1000 Kameele und Kleidung. - Dm wt ftr 
m ich eigentlich zu ^enig. - Das ut deme 
Sache und gebt dich alleia m. D«auf warden 
die Spielleute geholt, um Bntechuldigung ge- 
beten und beschenkt und gingen da^end ikreo 
Weces - Aber Hasaa Hess die Effiore.%)e 
in seia Haus holen, ricbtete ibr emen Schmaus 
an, erwies ihr Ehrenbezengungea : aber die gon«s 
Nacht hindurcb weinte sie und hem vor ihiem 
Jammer Niemanden em Auge scbheseeu. - 
Warum weiast du fortwlhrend? fragte Hasan. -- 

A Dass ich meinea Mann und meine Kinder babe 

# verla 88 en mflssen. - Darttber berub.ge dioh 

nur, sagte er, ging in deu Diwto .und spracb 

zu den veroammelten Emlreu uud Grossen : ,oh 

will die Elftoreifijje ihrea. Mauuc .uvuckschicV en : 



W er vob moh abwaimm* «•? - Das w»d Abft; 
g «id thun, eage» AMe, - ©•» «rde ich moht,- 
sprash Aba *«A V dasa fnttt nw »»*»;-; 
Wio soMte ioh, erwiderte dteser, da Etoadl urn 
saeioefc^ea von Nogd forteog? - Bring ; du 
Bie zurftck, fjaJjBb, sagio Aba «eid, ioh btirge 
fur seineu Hoobsian, daes dir f auoh mm dn 
ibm Yate? uud Kinder geWdtet hittert, niohte 
Boseo, Bondern alles Gnte von ihm ™™™£> 
wena du hinkommst: er bt edel und der Edle 
veneiht. - Aber, warf Dajjab em, ioh kann 
nu r dauB geben, wenn Ha^an m.r e,n SohrejbeB 
mitaiebt uid mich ihm empfiehlt. ~ Natttrhoh, 
mien A0e, und ftasan astzt sofort ein eolobes 
Sclreiben au Elmadl auf. - A » .P 1 ^ 
Moreen wirfe die Roise angetreten: Elhorei^e 
erlddi von Basan, f>ajjab Aba ze,d und den 
Uebraren reicblicbe Geschenke, Bie Mir m wner 
Saafte, voa Dajjab nebst 1000 Re.tera beg e.tet, 
Manaer uud Frauen giagea aooh eine Strecke 
Weges mit, gabea ihr 100 Laduagea Grft^e 
an Elmadl mit, datm trennten Bie sich. bie 
kamea gluoklich an die ^™-®™™\®^™ 
aaheu deo Zng «»d meldeten eo dem K8nige. 
es oind die 5 Sanrten dabei, die mil anserer 
Herrin fortzogoa, aad ein Zog vou 1 000 Eeitera, 
en derea Spitzc ein stattlicber Mana auf grtn- 
lichemRoss (U^)> dergleiobea wir me sahea. ~ 
Nua ecbickt er eeinen Wear **** ; auf Er- 
kundigung aus; er reitet mit 500 Re.tera hm, 
Effiorei^ bemerkt iba uad Uu» ihm mg«> 
F ch ecbnell zum Koaig, dass er dem Emir Dajj&b 
flegen komme, der die Elhore,%e zuruck- 
21 - Der Wezxr seadet sofort eiaea Botea 
m Elmadl, BteUi oich selbst aber dem DajjSb 
Wf dea er noch mbht kannte Ab Blmftdi 
die Npohrioht von der Ruckkehr seiner Frau 
e halt, Tpriagt er auf unA ruft: Wie ists m5gl,chl 
der SpieLaL wird «. dea VeUern gekommea 
B e!a s sie werdea ihn mit meiaer Frau gesehea 
Lben, daaa bebea oie sie ihm abgeaommeB 
und mir mit Dajjftb zarOckgeecbiokt: ja, bo 
wads seia, der Spielmann selbst hat s.e moht 
Iscbickt. - Er ltaat die Trommeln eohlagen, 
feitet mit Gciolge dem Dajj&b eatgegea: sie 
be^rfisoen uad umariaea eiaander, kchreB beim, 
B^bounKSnig ab. Er giebt Feste dem 
Dayab zu Ehrcn, dann- plaudern s.e and El- 
S liagt naoh dem Grand ihrer Aabu.fi . ond 
W ie das Alles zusammbftugc? Jeaer lacht, ttber- 
J^oht dea Brief Hasaao: der Klmig taa* ^ 
£**** xzie ,e.du«t. Dae war Abu mid, der 



37 s 



292 



GROSSE ROMANE. 



No. 9281—9283. 



zu mir gekommen ist? sagt er. — Wer denn 

sonst hatte dir die Effioreifijje entfohrt? — 

Era Spielmann mit H6cker, schlottrigem Gauge, 

mit dem hier allerlei passirt und der am Ende 

verlangte, ich solle sie ihm geben. — Du hast 

ihu also Dicht erkannt? — Nein! — Dae war 

ja Abu zeid und das hing so und so zusammen: 

irad nun erzahlt er den Hergang. Hochlichst 

erstaunt sagt Elmfidl: Gott sei Dank, dass wir 

so gehandelt haben, unser Thun ist uns doppelt 

vergolten: glaubt mir, wer Gutes thun kann 

und es unterlfiest, den straft Gott. Wahriich 

was man bei dem Diener verliert, ist bei dem 

Herrn nicht verioren. — Der Emoreifijje aber 

gingen die Frauen und Madchen entgegen, be- 

grussten eie herzlioh : sie stieg in ihrer Wohnung 

ab, herzte und kflsste ihre Kinder und weinte 

vor Freude und ftlhlte sich glucklich. Am 

Abend kam Elmfidl zu ihr, sie ging ihm entgegen, 

kfieste ihm Hande und Schultern, er versSbnte 

sich mit ihr, sie plauderten und er liess sich 

von ihr ausfilhrlich erzfihlen, wie es ihrergangen 

sei. Er dankte darauf Gott, dass sie wieder 

betsammen seien und sie verlebten fortan ihre 

Tage in Gluck und Wohlstand. Daijab aber 

kehrte nach 7 Tagen heim, von Elmfidl reich 

beschenkt for jeden Emir und noch ein'e halbe 

Tagereise begleitet. Dann verabsohiedeten sie 

sich von eraander; Dajjab kam in Negd an, 

von den Emlren in grossem Aufzug empfangcn, 

begab sich dann in den Dlwfin, theilte die mit- 

gebrachten Geschenke aus und bestellte die 

Grusse, und so verblieben sie mit einander in 

Geuitithlichkeit und Frieden 



Schluss f. 63 b (Kfimil, unregelm&ssig) : 

in. S p, h Ji f U ^^ « r0B8 > «? ade "kfcend, dentlich, vocal- 
Hand. Anf f. 47 folgt noch 47* - Abaohrift c. "w/^. 

9283. We. 793. 

31 Bl. 8«, 16-17 Z. (21V* X 16; I7V.X12-). - 

oTuUd ? i*? ? b Tu R * nde '> « r098 * r dorchgohender 
OeMeok,80D8t«emhch ? iit.- P»pier: gelblichfziemJioh 
S.Vrf'fr Einband: Pappband mit Led er - 
rnohan. - Titelfiberechrift f. 1» R anz ohen am Rande: 



Schluss f. 28': _ob ^^Ul iLo^ ,* i A c si, 

ecbrif C t hr c! f ^/t. 8roMe di ° ke HaDd ' ' 0ca,1 °^- Ab - 

9282. We. 816. 
2) f. 33-63. 
8™, 14-16 Z. (19X14; 15-16'/, Xll_Ui;,c m) _ 
Zu stand: n.cLt uheroll eauber, im Anfang fleokig ' - 
Papier: gelblich, glatt, dfinu. _ Titel f. 33": 

Anfang f. 33 b : ^ ^ ^ ^, M . 
O^JI r^AS j 15- LffXa - . . . ^x^ ^^1^ 

***•' vx^yi ^^ ^ ^- ^ ^j, ^ lJ ^ : . 

=We.845, 1 . Haufig ausfuhrlicher; esschliesst 
mit einem langerem Gedicht, das Elmfidl spricht. 



(Auf dem Vorderdeokel ebenso, dann nooh: ii^svJLo ULS. 
^-*'> welobes Stuck hier aber nioht vorhanden IsL 
Dann nooh die Zahlen f1. {,♦ daraoter.) 

Anfang' f. l« s ,00^ ^ L^ ^ ^ •^ 
*i» »^l, ^t ^aJU, U^| ^ <j ^ J|\ . . 

£* vrW ^' *J liLib J^^yj ot>l ^ ^| D ir 
Ein Emir der Bena hilal, Namens 'jonus, 
erhielt Besuch von SpieUeuten, und als diese 
nach 3 Tagen sich von ihm verabsohiedeten, 
sagten sie: wir bitten dich nicht um Geld oder 
Gut, haben aber ein besonderesAnliegen: durfen 
wir es dir vorbringen? — Ibr durft. — Wir 
mSchten, dass du uns Majj die Magd gebest. — 
Das wurde ihm nicht ga D z leicht, aber die an- 
wesenden Emlre redeten ihm zu: so schenkte 
er sie ihnen und sie zogen mit ihr in ihre 
Heimath. _ Diese Magd war sehr geschickt 
in Seidenstickerei; die Kleider, die sie machte, 
galten 10 000 GoldstOcke. Sie wurde von den 
SpieUeuten zu Kuchendiensten verwendet und 
musfite Holz holen: worflber sie traurig war 
und weinte. Eines Tages holte sie wieder in 
der Nahe des Meeresufers Holz: ein fr&nkisches 
Schiff lag dort vor Anker, die Leute raubten 
sie und entfllhrten sie mit sich nach Tunis. Dort 
war ein judischer Kfinig, Namens >x*ju<. ^jupjjt, 
der war hart und von den Unterthanen gefurch- 
tet. Sie setzten sich daher mit «Jl^« ai ,<J"ljJI 
in dem Gebirge von g^|, in Verbindung, dfss 
erjenenumbringe. Es gelang ihm imd er setzte 
sich auf dessen Thron, verftlgte flber alle seine 
bchfitze und heirathete dessen Frau. Sie gebar 
ihm erne Tochter, die Sa'da bJv^ genannt wurde 
und sehr sch6n war. Vergebens bewarben sich, 
als sie erwachsen war, viele Freier um sie: ihr 
Vater hatte geschworen, dass Keiner sie hei- 
rathen solle. Er baute ihr daher ein Schloss, 
liess dies aufs schonste einrichten und hofi^ 
sie werde sich des Heirathens entschlagen. Als 



No. 9283. 



GROSSE ROMANS. 



298 



sie aber das Schloss bezog, fand sie alles sehr 
schon, nur vermisste sie eine geliebte Person: 
ware docb selbst das Paradies obne Menschen 
nicht angenehm. Sie sab einen Ausrufer vor- 

!• Qber-gehen, rief ihn berbei und eagte: Ga'far, 
kannst du schweigen ? — loh behalte, was du 
mir eag6t, bei mir als tiefstes Geheimniss. — 
Gut, so verschaffe mir ein ecbonee Madchen, 
denn derMenscb istfurGeselligkeit bestimmt. — 
Icb werde deinen Auftrag erfullen, eagte er, und 
ging an den Strand, grade als das Frankenschiff 
anlegte. Er fragte den Kapitan, ob er ein 
schones Madchen mitbringe, und da dieser es 
bejahte — er babe deren eogar 8 -—, bat er 
urn Erlaubniss, sie anseben zu durfen. Majj 
gefiebl ibm: sag mir, wer du bist, damit icb 
deinen Kummer zeretreuen und beben kann. — 
Das kannst du nicht, du bist weder Ftirst noch 
dessen Stellvertreter! Er aber kaufte sie vom 
Kapitan und brachte sie zu Sa'da ins Schloss. 
Weinend erzahlt sie ihr von ibrem Aufenthalt 
bei den Benu hilal, rtthmt den Sultan Hasan 
und den tapferen Abu zeid und bescbreibt die 
Schonheit der 3 jungen Prinzen ^y-, ^H^- 
und (j-J^J • Durch diese Erzahlung wird Sa'da's 
Herz zu Liebe zu den Benu hilal gerllbrt, 

^jl namentlicb schwarmt sie fur Junus; o war icb 
ein Vogel, icb floge nach Negd, und beschaute 
mir Junus, war's auch nur fur einen Tag! 
O Gott, fuhr Junus her zu mir, aus irgend eiDem 
Grande! so betet sie. — Majj ging ecblafen 
und hatte einen Traum: sie 6ah Abu zeid mit 
den 3 Prinzen in das Westland kommen. Sie 
sprang auf, weckte Sa'da, erzahlte ihr den 
Traum. Diese Hess den Ramalscblager koincaen, 
Soleiman mit Namen: Majj erzahlte ibm den 
Traum, erdeutet: Misswacbs hat Negd befallen; 
eine Heimstatte suchend kommt ein Hauflein 
her, und Wunderbares wird sicb ereignen. — 
Der Vater dee Soleiman hiees /SjL£ und wobnte 
in t-s-Ls*: als er aber aus dem Ramal ersab, 
das6 sein Sohn Soleiman sterben werde an dem 
Biss einer Natter aus den Garten Garagara's, 
wanderte er nach Tunis aus, dort starb er und 
sein Sohn erbte seine Kunst im Ramaldeuten, 
und von diesern erhielt Sa'da darin Unterricbt. 
Als Soleimftn das Schloss verlas6en hatte, sab 
er ein Schiff ankommen und fragte, was es ge- 
£- laden habe. — Dattebi, war die Antwort. — 
Er kaufte einige, wollte eine herausnehmen, da 
stach ihn eine Natter, die dazwischen war, in 
die Hand ; er wurde ohnmacbtig, kam aber bald 



wieder zu sich, erfuhr, woher die Ladung sei, 
und wusste nun, dass die Vorheraagung des 
Ramal in Erfttllung gehe. Weinend fiber seio 
Gescbick gab er seinen Geist auf, Sa'da aber 
und Majj giogen hin, urn von dem Sterbenden 
Abschied zu nehmen.^ Auf dem Ruckwegc be- 
gegnete sie dem p&JI, der war sterblicb in 
eie verliebt: er hatte sie ausgehen seben und 
stand nun auf der Brticke, ihre Zuruckkunft 
erwartend. Als sie ihn sab, erecbrak sie und 
betete: Gott, verbirg mich vor ibm! Majj aber 
fragte, wesbalb sie so erscbrecke. Nun erzahlte 
sie ihr, dieser liebe sie und habe geschworen, 
er wolle sie wider ihren und ihres Vaters Willen 
an sich nehmen. — Icb will dir ein Mittel an- 
geben, o Herrin, eagte Majy, ihn loszuwerden. — 
Sag aD, was soil icb thun? — Sei freundlich, 
nimm deinen Schleier ab und sag: gutenMorgen, 
Emir 'Allam, lieber Bruder und Sohn meines 
Vaters und meiner Mutter! 1st er gut erzogen 
und edel, 60 sagt er dir nichts mebr; ist er es 
nicht, so tbut er, was ibm gut scheint. — Als 
sie nun ihm uahe kam, nahm sie den Schleier 
ab und begrftsete ihn freundlich als Bruder. — 
Das ging ibm zu Herzen und er erwiderte: du 
Bollst mir Scbwe6ter eein, icb 6chwore es feier- 
licb, und Jeden der dir feindlich ist, soil mein 
Feind eein. — Bruder, eagte eie darauf, ich 
habe ein Buch aus der Zeit des Propheten 
ldne, das mochte ich dir geben. — ScbSnen 
Dank, bringe es mir! — Wenn ee dunkelt, 
komm zu mir, dass ich es dir gebe. — Darauf 
ging er fort und nicht sobald dunkelte ee, als er 
sicb ans Schloss begab und ihr zurief: Sa'da! — 
Steb auf, sagte eie zu Majj, nimm den Stock 
zu 8einem Empfang mit. — Sie ging an die 
Thur und ofibete, und als El'allRm sie sab, 
vcrlor er fast die Besinpung und rief: o Gott, 
ist e6 Sa'da oder eine Hart deB ParadieBes? — 
Ale er dann sicb gesetzt, betrachtete er das 
Schloss, Sa'da und Majj, und wartete auf dae 
Buch, das sie ihm versprocben hatte. Er er- 
innerte eie daran, das Madchen bolte ee: er fand 
es auBserordentlich schon. "Woher hast du dies? 
_ Eb stammt von dem Ramaldeuter Soleiman, 
bei dessen Tode icb zugegen war. Er freute 
sich sehr tiber das Buch und sagte zu ihr: 
woher hast du das Madchen P Auf ihren Wink 
erzahlte nun das Madchen von den Benu hilal, 
dase sie verschenkt sei an Spielleute und dae 
Uebrige, und pries den Edelsinn und die Tapfer- 
keit ihrer friihereu Herren. Dies Lob gewann 



294 



GROSSE ROMANE. 



No. 9283. 



sein Herz, ibn erfullte eine starke Vorliebe fur 
die Bend hilal, mekr als sich sagen lasst, und 
er that allerlei Geliibde ftlr ihr Kommen. Das 
iBt ein Geschenk, sagte er zu Sa'da mit Bezug 
auf Majj , womit dich Gott bedacht hat und 
wie- man es so schon nirgend findet. — Sie iet 
auch aus Negd, von den Benu hilal, und war 
mit dem Prinzen Junus, dem Sultan Hasan, den 
Emlren Aba zeid und Dajjab zusammen. Da 
bat er Majj, ihoo ein Lied zu singen und sie 
trug ihm ein Lied zum Preise der Benu hilal 
vor. Dies verstarkte noch seine Liebe zu ihnen 
unglaublioh, und er achlug im Ramal nach, ob 
sie kommen wurden. — ZwiBchen EPallftm aber 
und Ezzanatl war wenig Liebe: mag man doeh 
uberbaupt, nicht gera etwas, waB Einem fiber- 
legen ist, die Rasnal - Kenutnisse aber batte er 
von Sa'da. — 

F. 9 b unten. Daes aber ein Misswachs in 

Negd eingetreten, bing so zusammen. Als die 

Benu hilal den Elmadi aus Negd trieben, batte 

er seinen Flueh fiber das Land gesprochen. 

Und als er dann in Ecca'ld Kdnig geworden 

war, pilgerte er alle 3 Jabre nach Mekka, 

stand dann auf dem Berge 'Arafat und sprach : 

o Pilger zum Hauee Gottes, der Emir von Negd 

bittet euch urn das Wortchen „Amen« und 

dann las er das Eroffhungekapitel des Qoran 

nod betete : mein Gott, mein Herr und Gebieterl 

wie sie mich aus Negd verbannt haben, so lass 

irgend etwas sie aus ihrem Lande treiben: du 

bist ja nahe, gewahrend, erhorend die Bitten 

und laest nicht zu Schanden werden die Hoff- 

nung derer, die dich anrufen, o AllbarmherzigerJ 

— Amen ! riefen dann die Pilger, ohne zu wissen, 

um was es sich bei ihm handle. — So kam, 

nach Gottes Rathschluss, ein Misswacha und 

eine Theuerung tiber das Land, so dass alle 

Lebensmittel mit Gold aufgewogen werden 

muasten. Da nun El'allam aus dem Ramal 

wusste, dass die Benu hilal sich einen Weide- 

platz suchten und kommen wurden, sagte er zu 

Sa'da : bei Gott, ich vergehe vor Ungeduld, ich 

vyerde mich am Wege hinsetzen und ihre An- 

kunft erwarten. In der That ging er, nahm 

sich Zehruug mit und wartete am Wege auf 

Abu zeid und seine jungen Genoesen. 

F. 1 b . In Negd hatte Misswachs und Theue- 
rung immer zugenommen. Im 1 . Jahre fiel kein 
Regen, so verging die Saat; im 2. verschwand 
das Wild und die Vogel; im 3. fanden aUerlei 
merkwitrdige Naturerscheinungen etatt; im 4. 



versiegten die Quellen, Sprudel und Brunnen; 
im 5. begann die Theuerung und starben die 
Juoglinge und Kinder; im 6. assen sie Knochen 
und Leichen und Alles, was sie finden konnten 
und zerklopften Steine und Knochen, so dass 
sie zunichte und zu Sohatten wurden. — Eines 
Tages ritt Sultan Hasan, der Qadl Bodeir, 
Dajjab, Tuwl ben malik, Mofarrig errijSiSl und 
andere Emlre auf Jagd. Sie kamen dabei in 
eine Gegend, wo eie L&rm und Klopf'en horten : 
sie gingen n&her und trafen junge M&dohen, 
Tochter von Emlren, die schon seit drei Tagen 
von Leicbeu lebten und sioh um dieselben 
zankten und prugelten. Die Luft war verpestet 
und die Vogel mieden sie eine Tagereise weit. 
Hasan ging zu ihnen, weinte heftig und sagte: 
Gott demtithige und strafe euern Emir, o Mad- 
chen, daes es so weit gekommen ist 1 — Dieae 
Worte aber nahmen eie eehr ubel; warum 
schimpfet du, sprachen sie, und schm&hst den 
Emir? der weiss gar nicht, wie es den Leuten 
geht. — Da brachte er ihnen ein Kameel, 
scblachtete es, vertheilte ee an sie und sagte 
mit Thranen in den Augen zu Dajjab : was ist 
da zu thun? Von oolcher Noth habe ich keine 
Ahnung gehabt. — Da sprach Dajjab und die 
anderen Emlre : Keiner als Abu zeid kann darin 
reden und rathen. Sie begaben sich also zn 
ihm, er beherbergte sie in seinen Gastr&umen, 
hiess sie willkommen und fragte, ob sie ein 
bestimmtes Anliegen zu ihm fubre? Darauf 
bewirthete er sie so reichlicb, dass eie etaunten. 
Hasan aber lehnte ee ab zu essen. — Warum 
iast du nicht? fragte Abu zeid. — Ich will 
nicht eher essen, als bis du mir sagst: bewilligt! 
ich habe ein Anliegen an dich, und das gilt 
mir go viel wie 1001 Anliegen. — Sprich, sagte 
er zu Hasan, Alles, was ich besitze an Hab 
und Gut, Leib und Leben, steht zu deinerVer- 
fiigung. — Da eagten Hasan und Dajjab: was 
du sagst, Abu zeid, das thust du auch, und 
einen wie dich giebt ee nie wieder: du bist ein 
Held, Ritter und Nothhelfer am Tage dea Un- 
glucks, auf der Wahlstatt rennst du die Reiter 
liber den Haufen, du kleideet die Nackteo, 
epeisest die Hungrigen immerdar. Die Hungere- 
noth drtickt das ganze Land: unsere eiazige 
Hoffnung iet, dass du ausziehot, um einen an- 
deren Wohn- und Weideplatz fur uns und unser 
Vieh zu suchen. — Euere Worte zerreissen mir 
das Herz, sprach er, aber ich werde gehen und 
bei Gott steht das Gelingen : wenn er mir hilft, 



No. 9283. 



GROSSE ROMAME. 



296 



mache ich euch irgendwo einen Ort ausfindig. 
— Da gingen die Emlre ihres Weges, er aber 
ersiihlte seiner Frau 'Alj&, wie viel Noth im 
Lande herrscbe und dass er vorhabe, aufzu- 

^p brechen, una ein aoderes Laud zum Wohnsitze 
aufzusuchen: eie m6ge nicht weinen oder ver- 
zagen, wie Gott es fuge, so geschebe e8. — Du 
muBst also fori? fragt sie. — 80 Gott will. — 
Geb nicht anders, alo indent du 3 Emlre unit 
dir nitnmst. — Wer aollten die sein? — Such 
dir Marl', Janjg, und Junue aus: sie sind alle 
drei verheirathet und beatehst du auf diese, so 
werden ihre Fraucn und Angebfirigen sie nicht 
mitgeben lassen: dann eagot du: wenn sie nicht 
gehen, gehe ich auch nicht; bo kann dioh kein 
Tadel oder Vorwurf von Seiten der Emlre 
treSsn. — Gott lobne ea dir, 6agte er, das war 
ein guter Einfall und Rath. — Wahrend sie 
uoch so rathechlaglcu, kamen HaBan und eine 
Menge Emlre zu ihm und eprachen: Du biBt 
unsere einzigeHoffnung, du WandersmannHilals: 
Hunger und Noth briogt una urn und wir haben 
keine Freude mehr zu erwarten ale aus Gottee 
Hand, dann aus dcr deinigen, nur ihr konnt 
uns noch helfen. Abu zeid schwieg, er empfand 
Soheu, von der Bedingung, die drei mitzunehmen, 

4^| jetzt zu sprechen. Ausser Hasan redete uuch 
Dajjab von der allgemeinen Noth in beweglicben 
Worten : Abu zeid brach in Thranen aus, eagle 
dann aber, er mtisse Marl 1 , Jafija und Jqdus 
als Begleiter mituehmen. Hasan sagte sofort: 
jeder von den Emlren, welchen du willst, wird 
dich begleiten, aber von diesen dreien oieh ab: 
sie oie alle drei eben erst verheirathet und noch 
zu jung und unerfahren, die passen filr die 
Reise nicht. — Ebenso gut wie ich, versetzte 
Abu zeid: denn bier iet fur Thier und Menech 
bald nichts mehr zu beisaen und zu brechen. 
Ich werde euere S6hne in Obacht nehmen, ihr 
konnt unbeaorgt aein: sie sind Furstensohne und 
rechtlioh gesinnt. — Die ganze Unterhaltung 
uber die Mitnahme von Reisegefabrten hatte 
'Anbar, ein treuer und wackerer Diener Hasans, 
mit angehort. Er wollte den drei jungen Emlren 
also Nachrioht da?on bringen und begab sich 
zu Mar'l. Er fand ihn zu Hause, trat weinend 
vor ihn und erzahlte ihm die Geschichte. — 
Will Abu zeid keinen weiter als uns? — Aller- 
4^ dings. — Nun begab er sich zu Jahja ben -Jut 
^Jil^jJt, traf dort auch Jfinus anwesend, und 
sie oprachen uber die Mittheilung 'Anbar's und 
was die Emlre abgemacht hatten. Mar'l aagte: 



wir wollen ihn begleiten und C4ott wird uns 
geleiten; Abfl zeid hat von uns gute Meinung, 
die wollen wir nicht zu Schandcn machen; was 
ein Jeder leisten kann, heiast es in Gottes Wort, 
das soil er thun; auf, lasst uns hingehen, ehe 
eie uns holen. — Sie begabeu sich also naoh 
Abu zeid's Wohnung, fanden die Emlre noch 
anwesend , begrussten sie und Hasan spracb : 
Willst du dir nicht andere Begleiter wahlen, 
Abu zeid? sie haben keine Erfahrung im Reisen. 
— Da sprang Mar'l auf uud sagte: lieberVater, 
kein Anderer als wir soil sein Reisegefahrte 
sein. In diesem Sinne ausserte sich auch Junus; 
eollte es uns auch das Leben kosten, fugte er 
hinzu, wir gehen nicht davon ab. Und Jahja 
sprach: wer uns rath, abzustehen, den stosse 
ich nieder; wir wollen mit Abu zeid das Leben 
wagen; was im Himmel geschrieben stent, wird 
auf Erden nicht ausgewiacht. — Nun bbrten 
ihre Mutter und Gattinnen von ihrem Reise- 
vorhaben und 'Aljft sagte: urn Gottes Wiften, 
lasst euere Sonne nicht ziebenl Die Fiauen 
machten aber ihr "Vorwfirfe: das hast du uns 
alles eingeruhrt, sie aber wiederholte : lasst euere 
Sohne auf keinen Fall gehen ! — Sie gingen zu 
Abu zeid, weinend und klagend, und Mar'l's 
Mutter legte ihm treue Sorge uud Obhut uro 
die 3 Jtinglinge ans Herz. Sei uubesorgt, ver- 
setzte er, ihnen geschieht nichts, was ich nicht. 
auch-erfuhre und theilte. Auch ibr, Dajjabs 
Tocbter, sucht ibn zu bewegen, die J&nglinge 
daheim zu lassen: er trostet Bie und empfiehli. 
Vertrauen zu Gottes Fugungen. — Darauf geht 
er fort, schminkt sich, macht sich einen Hooker, 
zieht alte Kleidung an, nimmt eine Guitarre 
auf die Schulter uud geht zu dem Dlwan Hasan's; 
dort fragt er: wer ist Hasan? uad «ls derselbe 
ihm bezeichnet ist, tritt er als Splelmanu zu 
ihm hin und kusst seine Haude und sagt: er 
eei aus dem Lande JiM\. Aufgefordert, spielt 
er zum Ergotzen der Horer eine Weile und 
singt Hasans Lob: dieser lasst ihm 100 Gold- 
atttcke, ein Kameel und ein edles Pferd gebei>. 
Was ist das fur Lohn? sagt dex Spielmaaa ; 
ich hielt euch fur freigebig: pfui uber die Miihe, 
so geizig wie ihr seid! Mein Lebtag babe ich 
keine Emlre so geizig und filzig gesehen, wie 
ihr seid. Wie kargt ihr gegen die Spielleute! 
Freigebig seid ihr wahrlich nicht. — DieseWorte 
verdrossen den Dajjab ; ich hatte Lust, dir den 
Kopf abzuhauen fur deine Frechheit und Grob- 
heit, rief er aus, ein richtiger Spielmann redet 



296 



GROSSE ROMANE. 



No. 9283-9285. 



nicht 80. Mit diesen Worten zog er sein Schwert 
und wollte auf ihn loshauen; er aber duckte 
sich zur Seite und sagte: o Gott, der du den 
Lebensathem im Menschen birgst, er ist dooh 
kein Kraut, das jedeB Jahr neu w&chst! sprang 
auf und bat umeineKanneWasser zumWaschen. 
Man braohte sie, er wusch sein Gesicht — sieh 
da, es war Aba zeid, den sofort Alle wieder- 
erkannten. Hasan und Dajj&b baten ihn urn 
Ent9chuldigung und jener sagte: deine List ist 
gelungen bei unB. — Sie gelingt auoh, er- 
widerte er, bei GrSsseren ale ihr, und ich burge 
euch daftir, ich findere euch die jQnglinge 
derart um, dass ihr sie nicht wieder erkennt, 
trotzdem ihr daran gezweifelt habt; und ioh 

kann auoh noch ganz andere Listen uben. 

Nimra die Jungen mit dir, spraoh Hasan, wohin 
du wilUt, geh deines Weges in Frieden! Mach 
uns ein Land ausfindig, das fur uns passt, und 
kommt bald zurttck und gebt uns Nachricht.— 
Darauf rief Hasan die JQnglinge zu sich und 
sagte: reitet getroBt mit Aba zeid fort; sie aber 
kuasteu seine Hftnde und die aller Emlre und 
diese sagten: Gott m6ge euch Alles Schwere 
erleichteru: nun macht euch fertig zum Auf- 
bruch! Aba zeid aber gab dem Mar'l einen 
Sack, worin Mehl und einige Datteln waren: 
er wollte seine Zuverlassigkeit auf die Probe 
stellen und sagte: theile uns den Vorrath in 
gleichen Theilen zu. Er offnet ihn und als er 
die Dattefo fand, kam er damit zu Aba zeid 
und eagte: hier sind 4 Datteln, jeder von uns 
bekommt also eine. Da sagte Aba zeid: solche 
passen zu Reieegefahrten. Auf die Frage: wann 
breoben wir auf, versetzte er: ubermorgen. 
Nun versammelten sich alle Bena bilftl, es war 
eiu denkwUrdiger Tagl Als der Morgen an- 
gebrochen, ritt Aba zeid mit den 3 jungen 
Mfinnern aus und die Emlre ritten mit. Ihre 
Matter und Frauen weinten und klagten von 
alien Seiten, jeder empfahl sie dem Sohutze 
Aba zeids, das ganze Sinnen und Denken des- 
selben aber war bei 'Alja, die immer auch nooh 
klagte und weinte. Darauf gab nooh Hasan 
und aXjpil, MarYs Mutter, und b^r, seine Frau; 
ferner ^m Jahja's Vater und dessen Mutter 
und Li dessen Frau; ferner j*oU, Janus 1 Vater 
und dessen Mutter und 1^, dessen Frau; endlioh 
die Frau Aba zeid's juJ? r \ und seine Frau 
'Alja, endlioh noohmals Hasan gute WunBohe 
und Ermahnungen, Hoffnungen und Vorechriften 
Allen mit auf die Reise. Sie beteten das 



Eingangskapitel des Qor&n und nahmen Ab- 
schied von Allen und ritten davon. Mar'l aber 
sagte seiner Frau: Wenn Aba zeid ohne uns 
zurQckkehrt, so ist etwas vorgefallen : ich werde 
dann Alles aufschreibeu und das Blatt in seinen 
Kameelsattel steoken: da sieh nachl — Nun 
kamen sie nach Mekka, machten die Wallfahrt 
mit und kehrten bei Jujlai' der >X*^ J, Frau 
des pjiiL0 pj v-V y tJi j<A, an. Sie beklagte ihr 
trauriges Loos und bat Aba zeid, ihr aus dieser 
Lage zu helfen. Er verspraoh es ihr, wenn 
er zurQokkoinme. Drei Tage verweilten sie bei 
ihr, dann nahmen sie Absohied von ihr: sie 
weinte heftig und versah sie nooh mit etwas 
Zehrung und Trank. Ihren Mann hatten sie 
nioht gesehen, er sie auch nicht: er befand sich 
grade im Wadt lL». Darauf begaben sie sich 
nach Elmedlna, nach |»l*JI u*i, weiterhin nach 
tSjjJt, wo eie beim Emir v_* iW J»J| blieben, ferner 
naoh dem Land V-mJI, wo ^m^ujJI ben mazjad 
herrschte, nach Bagdad, El'ftne, Elkafe, El- 
kebise, nach (J**)' u^l, nach Diarbekr, nach^jja', 
naoh Haleb. Dann verirrten sie sich, kamen 
erst am 3. Tage wieder auf den rechten Weg 
und kamen zu Ansiedlungen von Arabern: in 
der Nfthe davon hdrten sie Trommeln- und 
Pfeifen-SchaU. Das trifft sich gut, eagt Aba 
zeid zu seinen Gef&hrten, da ist eine Lust- 
barkeit: morgen woUen wir weiter ziehen. 
Sohluss f. 31': r yUt *V •»'■».-■ ; *JW 'jjAj' 

Sohrift: riemlioh gross, gefallig und gat, deatlieh, 
vooallos. - Abeohrift e. "%,«. 

9284. We. 893. 

28 Bl. 4">, 19-20 Z. (22 l /« X 16'/«i 18 X liVs-lS""). 
Zustand: fast lose im Binband; nnsauber, auch fleokig. — 
Papier: gelb, stark, wenig glatt — Binband: Papp- 
deokel mitLederraekeo.— Titel f.t": fv 'A^lstl^^t^ 

= We.793. Anfang und Sohluss ebenso. 
Sohrift: gross, gelanfig, etwas ruodliob, vooallos. — 
Abeohrift vom Jahre 1261 MoKarram (1845). 

9285. We. 794. 

17 BL 8", 18-20 Z. (21xl5 l /»; 16-)7xl2V« <,n, >. — 
Zustand: in der oberen Halfte auf den erston 4 Blattern 
olfleokig. — Papier: ziemliah dann, duroheohlagend; gelb, 
etwas glatt. — Binband: Pappband mit Lederrfioken. — 

Titel f. l»: ,jwwolA^ ^ to^Jf ^f Jj \ jj, 
Anfang f. l b : jjr «^JLs<t Us ^yi JLS 



No. 9285. 9286. 



GROSSE ROMANE, 



297 



= We. 793, f. 10 b bis Ende. Die Erzahlung 
weicht aber in der Form fast uberall ab, enthalt 
aucb mehr Gedichte, ist durcbschnittlicb kflrzer. 
Der Anfang ist so: Die Hungersnoth in 
Negd ist aufs Aeusserste gestiegen; man isst 
V Frdsche und Leichname. Hasan mit einigen 
Freunden verkleiden siob und geben 3 Tage 
duroh die Ansiedlungen der BenO hilal, um zu 
sehen, wie es stebe; Keiner ladet eie ein bei 
ihnen zu gasten. Am 4. kommen eie zu einem 
Emir, Namens rf*i der an der Thflre steht, 
bleicb und gelb im Gesicht; sie fragen, ob er 
sie aufhehmen wolle; er scb&uot sich, es abzu- 
schlagen, nSthigt sie einzutreten, bat aber nichts, 
sie zu bewirthen. Er spricht mit seiner Frau, 
Namens ^, Tochter des Emirs MabmQd, und 
eagt, 6ie 'solle sich nach etwas Lebensmittel fur 
die Gaste umseheu: sie klagt, sie babe nichts. 
Geh zu deinem Vater, sagt er, vielleicht hat 
der etwas. Als er sie kommen sieht, sagt er: 
o Gott, sie will am Ende dooh wol nicht hier 
essen? wir haben nichts. Sie setzt ihm ihr 
Anliegen auseinander; er schamt sich und weint 
und sagt: wir haben selbst nichts. Mit Thrfinen 
in deD Augen kommt sie zurflok und berichtet 
ihrem Manne von den vergeblioben Scbritten, 
und fugt hinzu: geh hin und verkauf deine 
flfc Tochter U.&I, um dafur einen Imbiss fur die 
Gaste zu "beschaffen. Sie kleidet die Tochter 
an, der Vater geht bei den Benfl hilal herum, 
sie zu verhandeln, Jeder sagt: wir haben mit 
uns zu thun, womit sollen wir sie ernahren? — 
Nehmt sie zur Frau! — Wer hatte jetzt Lust 
zu heiratben? — Traurig zog er mit seiner 
Tochter heim. Sein Weib fragte: Wie, du hast 
sie nicht verkauft? — LiebeB Weib, Niemand 
wollte sie. — So geh mit ihr zu Sultan Hasan 1 
Das thut er denn auch. Abu zeid, der es ge- 
merkt hatte, sagte zu Hasan: sie wird dir zu 
Tiieil werden. Hasan ritt nun sohnell fort, kam 
zu seinem Palast, bevor Mofarrig ankam, zog 
ein anderes Gewand an, und als der Emir kam 
und sie zum Kauf anbot, beruhigte er ihn, liess 
ihm seine Tochter, gab ihm einen Centner Mebl 
und er ging vergnugt nach Hause. Hasan aber 
verkleidete sich wieder, ritt nachdessenWobnung 
und kam wieder vor ihm an. Nun machte seine 
Frau aus dem Mebl, das ihr Mann brachte, 
Kucheri, setzte sie auf und bat: nehmt furlieb, 
£- es sind knappe Zeiten! Aba zeid aber sagte: 
du bast lange gewartet, Lieber, wir haben ein 
ganz Theil Zehrung bei uns, holte solohe aus 

HAHDSOHBIFTEN D. K. BIBL. XX. 



seinem Ranzen, legte sie auf den Tisob und 
sagte: nimm sie fur dein Haus! Er trug sie 
weg, dann kam er wieder und sie unterhielten 
sich den Abend sebr gut. Dann ritten sie heim, 
AbQ zeid h6rte aber in einem Wfidl Weiber- 
Btimmen und Scbreien, Weiber zankten sich 
um ein todies Kameel u. s. w. 

Schluss (der Erzahlung wie bei We. 793; 
des Testes) f. 17": <£\J> j &>j ^ 1.^1 ^j j* $ 
*jl»Jl^-*S, «lyU» ^/t, jr\XAeol*i u . J *£f , JI 

Sohrift: gross, ruodlich, dentlioh, vooallos. — Ab- 
eohrift c. l860 /ie«. 

9286. We. 850. 

37 Bl. 8", 14-20 Z. (21 '/» X IS'/i: 17-19X IS -). - 
Zustend: nioht gans feat im Eiaband; Bl. 24 lose; im 
Ganzen nicht recht sauber. — Papier: gelblich, siemlieh 
stark, wenig glatt. — Bio band: Pappband mit Leder- 
rucken. ~ Titel (auf dem Vorblatt): 

aSj^j U 5 *>., Jt 5 ijwwslsbSft, 0±Z& *4>i^ l*ll$^*' **** 

« jk^aJiyca |^> a &*s=vUt. uyt 5 f^j*. bJuw« ^ 

Anfang f. 1*: U gjJ . . . r «/ k ijJJ) J»» 

fitiS (jaw ,y> f ji ck*^ & ^^ ^ UJ ~ hmi 
&Jt jls& v£>^ «*U ^ 5 ^» M> 

F. 1 — 14"ult. = We.793. Der Inhalt weicht 
in Kleinigkeiten ab: z. B. gleioh zu Anfang: die 
Spielleute kommen zu Sultan Hasan (nicht zu 
Junus). Die Form weicht oft ab; im Ganzen 
etwas kflrzer. 

Die Erzahlung geht f. 15% Z. 1 unmittelbar 
weiter. Aba zeid geht also mit seinen 3 Be- 
gleitern auf die Ansiedlung los. Dort wurde 
Hochzeit gefeiert: das hing aber so zusammen. 
Es herrechte dort ein tapferer Emir, Namens 
Berber, der hatte keine Kinder, obwol er sohon 
60 Jahr alt war, und seinem Bruder ging es 
ebenso. Eines Tages gaben beide Emlre ein 
grosses Fest und bewirtheten dabei die Armen 
und Elenden und beten dabei, Gott mSge ihnen 
Kinder bescbeeren. Gott erhSrte sie und Ber- 
bers Frau bekam einen Sohn, die des Braders 
aber in derselben Nacht eine Tochter. Jener 
wurde^Uba, diese ^J\ tsLfc genannt: sie wuehsen 
auf und wurden sebr soh5n. Als sie 12 Jahr 
alt waren, wollten die Eltern sie mit einander 
verheirathen und desbalb grade ein Fest geben, 
sis der Sult&n von &AibUf sie plStzlieh mit 
einem grossen Heer uberfiel; er forderte den 
Emir Berber zum Zweikampf, aber desaen Bruder 
kam ihm zuvor und k&mpfte und fiel, duroh 
einen Lanzenstich tddtlich verwundet. Da etQrzte 

38 



298 



GEOSSE EOMAN1. 



Kg. 828C. 



sich Berber wuthend auf den K.onig, kampfte 
mit ihm, fiel aber verwundet zu Boden. Ale 
er ihm den Gnadenetoes versetzen wollte, horte 
er plotzbch binter sich Lfirm ; einer der Emlrs- 
diener, Namens Sa'ld, der treu und tapfer war 
und den der Emir deshalb fiber die Schaar 
seiner 40 Diener gesetzt hatte, hielt eiob zu 
seinem Schutze in der Nfihe auf; er 8ah den 
Emir fallen, stflrzte sich auf den Konig und 
hieb ihm den Kopf ab. Dann half er dem 
Emir wieder auf, setzte ibn auf einPferd; darauf 
griff er die Peinde an, jagte sie in die Flucht, 
machte grosse Beute und fuhrte den Emir nach 
Hause. Dort wurde er aufs Lager gelegt, starb 
aber nach 40 Tagen. Zuvor aber setzte er den 
Sa'ld als Konig ein in Stellvertretung seines 
Sohnes, liess ihm auch als solchem huldigea 
und fibergab ihm all sein Besitzthum uuter der 
Beciingung, dass er, wenn eein Sohn grossjahrig 
sei, ihm Alles abtrete: bis dahin solle er ibn 
zu Tapferkeit und Bravheit erziehen, dann auch 



mit seiner Brudertochter ^J\ hU vermShlen. 
Alles das verspracb er. Als aber der KSnig 
todt und begraben war, wurde er auf seine 
Wurde stolz, anmassend und flberniflthig, fand 
auch Wohlgefallen an der Braut des jungen 
Emirs und verlangte sie fur sich. Auf die Ein- 
wendungen hSrte er nicht, bedrohte sogar mit 
dem Tode jeden, der ihm darin zugegen eein 
wurde, und liess den Lr ^.Uw und seine Mutter 
durch seine Diener wegjagen, nachdem sie ihnen 
alles Werthvolle weggeiiommen und nur eio 
altes Kameel, Schaf und Ziege und ein zer- 
rissenes Zelt gelassen batten: sie sollten sich 
nicht wieder sehen lassen, wenn ihnen ihr Leben 
lieb sei. So gingen denn Mutter nnd Sohn 
weinend von dannen, packten ihr altes Zelt auf 
das Kameel und kamen in ein entlegenes ThaL 
wo sie ihr Zelt aufschlugen. — Sa'ld aber ritt 
nut einem Gefolge von 100 Mann nach Haleb, 
kaufte dort kostbare Hoohzeitssachen fur*j J «LA 
kehrte zurfick und liess Prunkfeste feiem mit 
Pauken und Pfeifen. Das junge Mfidchen aber 
wemte Tag und Nacht und ihre Mutter war 
sehr bekflmmert. — Aba zeid aber, der die 
Musik hSrte, ging mjt seinen Begleitern auf das 
Haus ides Sa'ld los, fand viele Mensohen daselbet 
und den Sa'ld mitten im Zimmer auf demRfloken 
fiegen, die Diener vor ihm stehend. Die ein- 
teetenden Fremden fanden gar keine Beachtung. 
Aergerlioh sagte Aba zeid zu seinen Begleitern: 
offenbar sind di ese Knechte Hnnde; wie ist eg 



inoglich, dass eie em oberen Ende des Saales 
sich erluetsgen, wabrend die Emlre als ihre Be- 
dienten daetehen io Kuinoier und Betrubniee? 
Sie gingen in dem dortigen Bezirk herum, ohce 
dass Einer sich an sie kehrte. Da eah Abu zeid 
in weiter Ferae ein altee Gerttmpel von Zelt: 
bleibt ihr hier, sprach er zu seinen Begleitern, 
ich will susehen, ^as das let, vielleicht konnen 
wir bei dem Besitser dort fiberaachten. Er traf 
daselbet dea ^U^ und eeine Mutter und liorte, 
wie jener betete: o Gott, lass mir doch dec 
Aba zeid zu Hftlfe kommen! Woher kennt 
der micb, dacbte Abu zeid; iadessen, er meint 
vielleicht einen andern. Er tret ein, fand freund- 
liche Aufhahme: wer bist du? war die Frage. — 
Ein nacbtlicher Wanderer. — Sei willkommen 
tritt ein. — Ich babe Begieiter. — Hole sie, 
auch sie eeiea willkommen, grade Nacbtwanderer 
bat mir msia "Vater empfbblen. — Aba zeid 
holte sie: kommfc mit zu dem jungen Mann, 
desoen Gcsohiobte tnd Ku-nmcr ?i>us8en wir 
doch kennen lerncn. Sie zogen ihre Reitthiere 
naoh sich, „A£a grfloste sie hoflich, band die 
Thiere an, war aber beschSrut, dass er keio 
Fuller fur me babe. Dana ecbJachteie er das 
Schaf, that so in einen gefliekten Kessel und 
zflndete Peuer darunter aa, er aber spaltete dae 
Holz dazu. Er hSrte die herflberschallende 
Musik: er wuaste, dass Sa'id Eochseit feiere 
mit eeiner Geliebten und Feuer durchglObte scin 
Inneres: er fiel vor Enegtfaeit obnmScbtig zu. 
Boden. Dag Feuer wsr der Alteu eusgegangen, 
sie weinte. — Wo ist deia Sohn, Mattcrchen, 
fragte Abu zeid, weehalb weinst du? — Acb, 
Spielleute, sagte sie, was soil man dem eein 
Leid klagen, der es nicht beoeitigen kann? Mein 
Soho aber iet hingefallen, du aber machst eg 
durch Reden nur noch arger. — Abu zeid ver- 
wunderte sich fiber die Rede; nach einer Weile 
fand er den (r AiA auf der Erde in Obnmacht 
liegen. Er brachte ihn zu sich, ffibrte ibn herein, 
setzte sich zu ihm und unterhielt sich mit ihm. 
Er gab sich und seine Begieiter fur Spielleute 
aus und fragte nach seiner Geschichte. ~~ Ach,, 
sagte er, ihr reisst altsWunden auf: meine Ge« 
schichte ist wunderbar. Dann erzfthlte er sie 
und Aba zeid spraoh: berahige dicb! eo Gott 
will, wird dein Kummer aufhdren; aber Einee 
hat mioh gewundert. — Und das wfire? — Ich 
hSrte dich, als ich ankam, eeufzen uad weinen 
und beten: o Gott, kss mir doch den Abfl zeid 
J so Ofilfe komnicnl woh&i- ksecot cb ife? — 



m. 9236. 



GROSS! ROMANS, 



Alterchen, sagte er, ids kenne ifau nicht, babe 
ihn auch -nie gesehen, aber mem Vater erzahlte 
mir etwas von seinea Ihaten und eonderbaren 
Abenteuera uad dass er dem Bedrflokten helfe: 
ich aber habe gErkeiae Auasichten; bo will ich 
morgen zu ihm gehen, each Ne^d, werde ihn 
anflehen, vielleiohfc schickt Gott mir duroh ihn 
Hulfe und Ausgang aus dieser Bedr&ngniss. — 
Da fuhlten sich die ZuhSrer begeistert, ihm 
gegen Sa'id und seine Diener beizustehen und 
Aba zeid sagte: fi*eue dich, dein Rummer und 
Leid horen aufs fragat du, wer ich sei — ich 
bin AbQ zeid, den du erfragen willat, Gott hat 
dein Gebet erhort und mich zu dir geechickt. 
Da sprach ^^U/i seineFreude Ober dieseFugung 
und seine Hoflhung auf Gelingen seiner Wunsohe 
aus, eilte zur Mutter und theilte ihr mit, wer 
die Premden seien. Nun hdrte sie auf zu klagen, 
setste ihnen das Schaf auf die Tafel, und wah- 
rend sie essen, epricht sie auch ihre Hoffnung 
aue, dass Aba zeid ihnen helfen werde. Das 
verapreehen ihr such die 3 Emlre und beruhigen 
sie, uad AbQ zeid erheitert sie durch sein 
GuitarreaspieL — PlStzlich kamen Diener Sa'ld's 
und riefen diesen zu ihrem Herra. Er hatte von 
ihnen erfabren durch einen Mann Namens »j**e, 
dem ein Kameel fcrtgelaufen war: auf derSuche 
danach war er dem Zelt des ,j*wsUm nahe ge- 
kommen und hatte daeelbst hubschea Lauten- 
epiel gehdrt und dachte, ea waren dort Spiel- 
leute: eo hatte er es dem Sa'id gemeldet. — 
Ihr eeid Diener Sa'ld's? fragte Abft zeid. — 
Allerdings. — 1st euer Herr gut oder geizig? — 
Wie sprichst du sol jeden Tag ISsst er zwei 
fiammel echkchten und hat 50 Vornehme bei 
Tisch, von den Dienera abgesehen. — Er lachte 
und ging mit, von semen Gefahrten begleitet, 
H6rt, sagt® er zu diesen, ich werde mich dicht 
bei ihm eetzen uad ihn auf den Fuss treten: 
nimmt er es Qbel, eo fet er tapfer und wir 
baben mit Uun zu kiinpfen; eagt er nichts, so 
ist er feige und wir soblagen ihn ohne weiteres 
todt und sind ihn denn los. — Wie du willst, 
sagten sie, auf una kannat du reohnen. — Ala 
sie hmk&men, lag er noch suf seinem Rucken 
und'sab zo, wie die Diener johlten uad tanzten : 
®t tbhtete sioh etwas in die H5he uad n5tbigte 
si©, sion h& ihm zo eetzen. Aba zeid stelSte 
sieb. gaa® sit end kraMos und &tMste sich anf 
gsincn Stock $ ab «r eich bei Sa'id niederliess, 
setzte er sich auf deesen Kale und drQckte es 
:, dasa ihm Fnnken aus den Augsn 



spruhten und 6r laut sohrie: du bringst mich 
ja um, Spielmann, Taugenichts i Gott verderbe 
den Vater dess, der dich hergebraoht! -^- Nimm's 
nicht ubel, sagte Aba zeid j»oh bin ein alter 
Mann und du weisst wol, dieVorBioht der Alten 
nimmt immer ab. — Nun, esmag so hingehen, 
well Hochzeitfest ist; nun singt uas etwas vor! 
— Im SprUchwort heisst es zwar, sagte Abu 
zeid, erst Grues, dann Essen, dana Redeni in- 
dessen wir haben bereits gegessen, eB maoht 
niohts. Nun atimmen sie ihre Guitarren und 
spielea, daBS Alle taazea und Sa'id gaaz ver- 
wundert ist. Darauf singt AbQ zeid ein Lied, 
in welchem er ganz offen sagt, wer er sei und 
was sie wollen und ihm jrath, dem ^aU* das 
Seinige zuruckzugeben, sonst werde er und seine 
Dieqer getodtet werden. Als er daruber b8se 
wird und sagt: wftrst du nicht so alt, wurde 
ich dir den Kopf abhauen, tritt Mar't vor und 
sagt: nimm dir nicht zu Herzen, was er singt: 
er ist alt und weiss nicht, was er sagt. Ich 
will dir etwas Beseeres vortragen. Aber aowol 
er als Junue und Jahja tragen fthnliohe Droh- 
lieder vor, die ihn mehr und mehr aufbringen. 
Als JaBja geendet, kennt seine Wuth keine 
Schranken mehr: eeiae Augen r5thea eich vor 
Zorn und gluhen wie Kohlen: er apringt auf 
und will auf die Spielieute einschlagen. In dem 
Augenblick kommen Diener angelaufen mit der 
Meldung: unsere Herrin, die Braut, ist zu ihrer 
Mutter entflohen. Da flog ihm die Besinnuag 
aus dem Kopf: lauft ihr nach, holt sie! schrie 
er ihnen wflthend zu. — Sie laufen ihr nach 
und bringen sie zurOck, nachdem sie zuvor drei 
mit einem Knuppel niedergeschlagen hat. Aba 
zeid aber wendet sich zu ihm und sagt: wie 
kann ein Hochzeiter so veretimmt und ftrgerlich 
sein? — Halt den Muad, du Taugeaichts! 
Grade ihr habt mir mit eurenWortea dieFreude 
verdorben. Gott gnade dem Vater deajenigen 
nicht, der euch hergebracht hat! — Schilt uns 
nicht und aei nicht b6se! Nun soil der Soherz 
eufhSren und der Ernst beginnen: erlaube mir, 
Emir, dass ich dir mit Schwert und Sohild 
etwas vortanze: dein Lebtag hast du eo etwas 
nicht gesehen; ich will dich etwas lustig machen, 
dann geh zu deiner jungen Frau heiter und 
Wohlgemuth! Er giebt ihm die Evlaubniss: da 
tanzt er ihm einen Schwertertanz vor und singt 
dazn eia Lied, worin er seine Genossen auf- 
fordert, nun Ernst zu maohen. Kaum hat er 
geendet, fels sie sich auf die Dieaer losstttrzens 



300 



GROSSE ROMANE. 



No. 9286. 



Sa'id sieht es, springt auf, f&hrt den Abu zeid 
an: aber dieser baut ihm mit einem Hieb das 
Haupt ab und macht mit seinen Freunden auch 
alsbald sammtliche Diener nieder. Als dies die 
anderen Leute saben, kamen sie aus Nab und 
Fern berbeigelaufen , die Emlre dankten ihnen 
fur ihre Tbat, er gab sich mit seinen Begleitern 
ihnen zu erkennen und veranlasete sie, den 
(jA^tlXo ale ihren KSnig einzusetzen. Dieser batte 
bis dahin ebenso wenig wie seine Mutter er- 
faliren, wie es den Spielleuten ergangen eei: 
pldtzlich kamen Boten, die ihn 6chnell holten 
und mit allem bekannt machten. Er dankte 
dem Aba zeid, erbielt all sein Gut wieder, zog 
Kfinigskleidung an und setzte sich auf denThron 
seines Vaters. Auch seine Mutter kam und 
dankte dem Abo zeid und seinen Gefahrten. 
Dann wurden 7 Tage hinduroh Feste gefeiert, 
darauf der Hoohzeitscontract gemacht und^L^ 
mit fjj\ «Ui vermahlt: worauf er in Friede und 
Freude seine Tage verlebte. 

F.27% Z.3. Abu zeid blieb noch 6 Tage 
bei ihm, dann zog er mit seinen Freuoden ins 
Land f . ,J\, dann nach fialeb, 6amat, Damascus 
«nd tSj^\. Hier begegneten sie dem Emir Seblb, 
der grade auf Jagd ging. Sie gaben sich for 
Spielleute aus, die zu dem streitbaren Seblb 
sich begeben wollten. Das trifft sich gut, sagte 
er, der bin ich, liess die Jagd sein und kehrte 
mit ihnen um. Er bewirthete sie, dann unter- 
hielten sie sich und er bat sie, etwas Schones 
vorzutragen. Ein Vorepiel von ihnen entzundete 
alle Horer; dann sang Aba zeid ein Lied, tbeils 
zum Ruhme der Bentt hilal, theils auch zum 
Lobe de6 Seblb, und sagte darin am Ende, 
does sie schon morgen heimkehren wollten. Sein 
Gesang gefiel und trng ihm allgemeines Lob 
ein: ihr mosst 40 Tage hier bleiben, sagte 
Seblb. — Am Abend des 3. Tages wurde ein 
Ballspiel zu Pferde gespielt, &eblb nahm die 
Spielleute mit sicb. Aba zeid sprang beim 
Anblick desselben umher, &eblb merkte es und 
fragte: was hast du? — Gieb mir ein Pferd 
zu reiten, ich mochte auch gern etwas mit- 
epielen. — Er bestieg ein Pferd, spielte und 
zeigte eine Geschioklichkeit, dass Alle erstaunten: 
er war ihnen Allen fiber. Das verdross den 
Seblb und er sagte: das kann kein Spielmann 
sein, das muss ein hervorragender Ritter sein; 
er winkte also die Reiter von dem Platze fort 
und hiess sie, die Spielleute zu fassen und ins 
Gefftngniss zuwerfen; morgen wollen wir eehen, 



sagte er, wer sie sind. — Nun that dem Abu 
zeid die Sache leid, auch tadelten ihn seine 
Gefahrten. Dann aber lachte er wieder und 
sagte: seid ohne Sorgen! Er wartete bis Mitter- 
nacht und rief den Gefangenwarter. Gieb mir 
etwas Wasser zu trinken! Er brachte ihnen 
Wasser und Aba zeid holte aus seinem Gewaod 
etwas und ass eB. Was hast du da? fragte 
jener. — Etwae Zuokerwerk. — Gieb mir etwas 
ab. — Gern! — Der Warter nahm und ass 
davon: sofort fiel er hin. Da nahm Aba zeid 
seine Gefahrten, eie sprangen auf ihre Kameele 
und ritten auf ihnen, so schnell sie konnten, 
ostwarts. Am Morgen waren sie schon eine 
weite Strecke fort; Aba zeid stieg ab, melkte 
etwas Milch in einen Napf, machte drei Striche, 
schuttete die Milch darauf, liess die Kameele 
dauber hinwegtreten und schlug den Weg nach 
Gazza ein. A 1b am folgenden Morgen Seblb die 
Spielleute herbeifuhren lasseu wollte, war das 
Gefangniss leer; man brachte den Warter, gab 
ihm ein Gegenmittel, er nieste, dann erzablte 
er den Vorfall. Seblb liess einen beruhmten 
RamaUchlager, Namens \^\, holen, der musBte 
6ein Ramalbrett befragen, gerieth aber in Ver- 
legenheit; er liess sich erst Gnade zusichern, 
dann sagte er: sie haben 3 Meere von Milch 
uberschritten. Seblb und alle Uebrigen waren 
sehr verwundert daruber und dachten nach, was 
es sein moge. Abu zeid aber kam mit seinen 
Genossen nach «^«uJIj) und fand bei einem Mann, 
Namens ^i^jSJ^Uc, gaetliche Aufnahme. Abends 
sagte dieser: giobet du mir nicht etwas Geld, 
dass ich mir dafur ein Hans und Acker kaufe? , 
den Gewinn davon wollen wir dann theilen. — 
Jawohl, sagte Aba zeid, mid gab ibm eine 
Handvoll GoldstUcke. Dann ritten sie weiter 
westlich, kamen nach Gazza, nach Micr, nach 
Epca'ld. Daselbst trafen sie den Elmftdl, er 
bewirthete sie aufs beste und erfuhr, dass der 
Misswachs sie aus Negd fortgetrieben babe. — 
Sie nabmen Abschied, ritten weiter und kamen 
schliesslich nach Tanis, wo *i*L> Jlipf herrschte. 
Es war Sommer und sehr heiss: wir kommen 
um vor Hitze, klagten die Junglinge. Es war 
da in der Nahe ein schdner Garten, sie gingen 
hinein und legten sich unter einem grossenBaum, 
bei dem sich eine Cisterne befand, auf einen 
prachtigen Teppich. Sie kflhlten sich ab und 
schliefen ein. Dieser Garten gehorte dem 
Ezzanatl; unter diesem Baum pflegte er zu 
sitzen; ein Diener von ihm mueste den Garten 



No. 9286. 



GROSSE ROMANE. 



801 



bewaohen. Ale dieser der Kameele ansichtig 
wurde, die draussen gelassen waren, befiel ihn 
Furcht: dort zu Lande kannte man die Kameele 
nicht; er erhob L&rm, braohte alle Kneohte in 
Aufreguug und begab sioh in aller Eile zum 
Konig. Jeder, der den ^y& — so hiess er — 
bo laufen san, fragie: was hast du so Eile? 
und er antworteto: da sind Fremde ubers Meer 
gekommen, die fre6sen Jeden, den sie eehen. 
Auoh dem K6nig erzahlte er von denFremden: 
drei saheu sebr stattlich und sch6n aus, der 4. 
sei ein Sklave, schwarz; sie sassen unter dem 
Baum im Garten. Der Konig begriff die Saohe 
nicht, befragte aber das Ramal und erfuhr da- 
dureb ihro Namen und dass sie nach Futter- 
platzen und Wohnstatten suchend bergekommen 
seieu; ferner, dass sie dann umkehreu und mit 
ihren grossen Heereemassen das Land erobernd 
einfalleu wttrden, da sie vor Kampf und Sohlaobt 
niobt zurUckeehrcckten. Er besehloss daher, sie 
holen zu lassen, um sie zu tddten. Dies theilte 
er eeinen Leuten, die sich um ihn versammelt 
batten, mit und schickte 40 Knechte, wohl aus- 
gertistet, bin, 8ie zu holeu. Sie umstellten sie, 
ttberfielen sie im Sohlaf, bandcn sie an Armen 
und Beineu und brachten sie vor den K6nig; 
er betraohtete sie aufmerksam, dann befahl er, 
sie aufzuh&ngen, nach jeder Himraelsriohtung 
Einen. — Da spraoh Aba zeid: warum lasst 
ihr Spielleute, wenn sie in euer Land kom- 
men, aufhangen? oder aucb, ihr kennt keine 
Spielleute. — Das seid ihr gur nicht, sagte der 
Konig, ihr wolit dae Land durohspioniren. — 
Herr, eagten die Anwescnden, Offenbarung 
aber die Zukunft hat nur Mohammed, der Herr 
aller Gottgesandten , erhalten; die Aussagen 
des Ramal sind trugerisch: lass sie los, dass 
sie uns ctwas vorspieleu: der Dichter und Spiel- 
manu zeigt sich dann ebenso gut wie der Spion. — 
Darauf hin liess er ihre Fesseln Ideen und sagte: 
nuu spielt una von den auscrleseneteu Melodien, 
die ihr habt, etwas vor. — Du hist ungereoht 
und Despot, sagte Aba zeid, und dem Uureckt 
folgt Vcrderbeu; darauf sang er: sie seieu weit 
in der Welt umher gewaudert^ liberal} freund- 
lich aufgenommen: dann seieu sie hiehcr ge- 
kommen, von dem Rufe seines Edelmuthoe und 
seiner Freigebigkeit angezogen. — Dies maohte 
keinen Eindruok auf ihn uud gewann ihn nioht 
zu ihren Gunsten; er befragte wieder das ltamul, 
schuttelte den Kopf und sagte zu Aba zeid: 
Rllnkeschmied du, bei mir ntttzt die Verstcllnng 



und List niobt; ihr seid Spions bus Negd, nioht, 
Spielleute, die ihr dies Land durchsnohfc, wie 
die ttbrigen bis hieher. Damit rief er den 
Knechten zu, sie zu entkleiden, in der Stadl 
berumzufuhren, dann aufauh&ngea. Mit Sts-ioken 
um den Hals fuhrte man sie durob die Strasaen, 
das Volk lief ihnen naob, den Aufzug zu sehea; 
der Henker, Namens jUb*-, maohte mit der 
Peitsohe auf ihrem KSrper Streifen, ale ob er 
sie mit einem Sohwerte sohlage. So kamen eie 
unter dem Palast der Sa'da, Toohter des Esza- 
n&tl, an: da durstete den Mar'l und er bat: 
iet Keiner unter euoh so gut, mir einen Trunk 
Wasser zu reiohen? Da nahm Einer den Beoher, 
der dort hing, finite ihn mit Wasser uud reiohte 
ihm denselben; es war eber ein Glockeneohlagel 
angebraoht, der sohlug gegen den Beoher und 
machte aufmerksam, wenn Einer ihn gebrauohte. 
Diesen Ton hdrte Majj, sah vom Gitterfenster 
aus ihre Herren in der kl&glicheu Lnge, rief 
Sa'da und erzahlte ihr, dass Aba ze»d nebs*. 
Mar'l, Jahja und Jpnus da unton zum Tode 
gefuhrt warden. Nuu hatte Sa'da Erlaubuiea, 
bei ihrem Vater Furspraehe fur Verurtheiltc 
einzulegen: wenn sie die Glooke aog, wussten 
die Leute, dass sie ea thue. Als sie nun den 
Aba zeid und Genossen sah, zog eie die Glooke: 
da sagten die Leute: sie thut Furspraehe fflr 
euoh Armen. Zugleich kamen ihre Dioucr und 
machten sie vou ihren Fesseln frei und fllhrten 
sie ins Schloss. Sa'da kam ihnen eutgegen, 
begrttsste und beruhigte sie, gab ihuen Zncker- 
wasser, ihre Angst zu dftmpfen, sah den Mar i 
an und von Stunde an war sie iu ihn sum 
Sterben verliebt, sie fand, dass Majj nioht den 
100. Theil seines LiebreizeB beschrioben hatte. 
Sie sohwor ihuen, sioh ihrer annehmen zu wollen, 
bat aber, ihr zu crzahleu, wie sie bergekommen 
seien. Aba zeid erzahlt es ihr und fugt nmeu, 
hier seien sie Alle Spielleute. Sa'da laohtej 
mein Ramal hat mir nichts vorgelogon, sagto 
sie; \ch kenue jeden Einzeluen von euoh, kenno 
auoh eure Reiterzahl und wie es euch daheim 
geht, auch was ouch hier zugestosuen ist. lob. 
weiss auoh, ihr werdet mit euren Heeren her- 
kommen; Elqeirwan wird erobert, mem V&tor 
von Dajiftb getddtet werdan; ioh aber bin m 
Liebe dem Mar'l zugethan. - Aba zeid bittet, 
ihr Geheimniss zu bewuhren; ihr Vater set aui 
sie erbittert und ohne ihr Eintreten seien oxo 
schon aus der Welt geschafft: nie sei es ihm im 
Leben so demttthigend ergangen wie bier. — Ba dft 



302 



GROSSE EOMANE. 



No. 9286. 9§87<. 



spricht ihnen Trost und Zuvereicht zu, sie sollten 
sich weder vor ihrem Vater noch vor einem 
Andern fiirchten. — Gelmaz aber, der Henker 
ging zum Konig und berichtete ihm von der 
Ffirspracbe Sa'da's in Betreff der Verurtheiiten. 
Darfiber getieth er in die hfichste Wuth: holt 
sie her, rief er, ich will eigenh&ndig sie tfidten! 
Boi.eu kainen, sie zu holen. Geht euerer Wege, 
sagte sie. — Mitten im Schloss war ein grosser 
Teich, darauf eine Gondel: wenn Se'da miss- 
mitthig war, fuhr sie darin. Ala nun ihr Vater 
zu ihr echickte, sagte 8ie zu Aba zeid und eeinen 
Gefahrten: steigt in die Gondel, ich will zu 
merneus Vater und mich fiber ihn und sein 
Ramal lustig niachen. Sie also stiegen ein, 
Sa'da aber ging zu ihrem Vater. Er fuhr sie 
an: was fallt dir ein, dich dieser Leute anzu- 
nebmcn, die uao todten und unser Reich an 
G.ch nehruen werden? — Wer sagt dir, da88 sie 
feindc sind? warf sie eb. — Das Ramel sagt 
es mir. --- O Vater, das verstehe ich besser 
ate du; ich babe es auch befragt und ersehen 
dass die, von denen du sprichat, weit fort auf 
dem Wasser, diese aber bier arrae Spielleute 
Bind. Glaubst du mir uichfc, so befrage in meiner 
Gegenwart das Ramal. — Ezzanatl kam zu 
Bwiinnung, bcfragte das Ramal: richtig, sie 
waren auf dem Wasser. — Du siehst, Vater 
du hast diese mit Unrecht festgenommen ; sie 
sucben, weither kommend, uichts als Geschenk: 
todlesi. du diese Spielleute, so wurde nie wieder 
em Spiel maun herkommen. Also, lass sie los, 
sie eind scliwach und ohne Beistand; willst du 
es uitsht, so behalt die Jungen hier und lass 
den Alten geheu, um Lftsegeld fur sie zu holen • 
bore auf meiuen Rath! - Als sie dies sagte . 
trat grade El'allam ein, den Sa'da vorber ge- 
beten batte, sich einzufinden : er war von Horen- 
sagen fflr Abo zeid eiugenommen und sagte, 
als der Konig ihn um seine Meinung befragte' 
auf einen Wink von Sa'da: o KSnig, Sa'da hat 
ganz Recht in Betreff der Fremden gebandelt, 
ich babe auch das Ramel befragt und finde' 
dass sie noch auf dem Meere eind. Da sagte' 
EzzanutJ: ftthrt eie her, wir wollen sehen. Man 
bess sie eintreten, der Konig nahm ein Gold- 
stuck in die Hand und rief dem Abu zeid zu- 
du Schwarzer, wie heisst dies bei euch zu 
i,ande? - Er sagte: Gewappnet. _ Wenn ich 
dich fredasse und deine Gefahrten bebalte, wie 
viel Gewappnete briugst du mir zu ihrer Aus- 
losuiig? - Soil ich dir daftr verantwortlich 



sein? — Nein, aber sag es, denn sob halte dich 
far einen guten Mann, brsven Diener. — Nun, 
ich bringe dir fur jeden von uns 80000. — 
Du lflgst, eagte der K5nigj ioh furchte viel- 
mehr, du gehst und kommst nioht wieder. — 
Nein, beim HSohsten, ich luge nioht, eondera 
bringe eie dir blank wie leuchteades Feuer. — 
Als die Jfinglinge diese Worte hSrtea, epracfaea 
und winktea sie sioh einander zu: da waadte 
sich Aba zeid zu ihnea und rief ihnen etwae 
zu: da merkte es Ezzanatl und wurde aoeh m 
seinen Verurtheilea und Befftrohtungen bestarkt, 

Schluss f. 36": 
J£f £j*s* ^ UJ| ^^ ,^^5 „j_j kL* UjLs> Li! 
a u S ° b . r , ift: <j» UTOBS6, krSfti R9 , dioko, voDallose. — 



L We. 851. 

54 Bl. 4*<>, 14-I8Z. m X16; 17'/s— 18 X 1 *•/,«■). _ 

^ustand: un B aober. each fleukig, ziemlich loao im Ein- 

baod UDd viol© looe Blftttor. — Papior etc uod Sohrift 

wie boi 850. - Titel fchlt, auoser auf dem vorderdeeko!. 

Es iot die unmittel bare Fortsetzung von 
We. 850. — Anfang f. I\- 

Sa'da oucht ihrem Vater fiber seine Vor- 
urlheile hinweg zu helfen und mit zweideutigou 
Worten — man werde ihn aus der Ferae mit 
Geld und Roesen aufsuchen und die Gefangenen 
aus der Haft befreiea — ihm Aussicht auf 
Ldsegeld zu machen: er bleibt dabei, dsss bf 
sich vor dem Diener der 3 Jfinglinge furohta: 
er scbeine doch in alien Stticken ihr Haupt zu 
sein, das mttsse ein grosser Emir und tapferer 
Held sein. — Ich will dir eia Unterscheiduags- 
mittel sagcn, spricht Sa'da: lass eie alie vier ia 
den Teich trcten, um ans andere Ufer zu gehen: 
laseen sie ihre Kleidung niederhftngen, so sind 
es^ edelgeborene, nehmen sie dieselbe in die 
Hohe, so dass ihre Scham zu oehen ist, sind 
sie von gemeiner Abkunft uad Knechte. — 
Dies Mittel wird angewendet und Aba zoid 
als Knecht entlarvt, zu Ailer Ergfitzen. -- 
Du siehst, oagt Sa'da, dass du sie mit Unrecht 
festgenommen haet. — Du hast das Alles wieder 
zurecht gemacht, sagt der Konig, nun nimm du 
sie an dich und eorge ftir eie. — Darauf lieas 
eie die Jfinglinge und Aba zeid voran ia ifarea 
Palast gehen. Abu zeid sagte: Gott wird uns 
eiast in die Lege veraetzen, dir zu vergeltea, 
o Sa'da! — Selbet wenn ich alle meine Habe 
und Leib und Leben um euch hiagEbe, vor- 



No. 9287- 



GROSSE ROMANE. 



808 



setKfe sie, ich wttrde bei dem Handel doch nur 
gewinneii : bo lieb iut mir Mar'i, nun kann er 
doch etwas mit mir redenj Du aber mach dich 
graden Wegs auf nach Negd und hoi die Reiter: 
die Junglinge sollen ee indesscn gut bei mir 
baben. Da weinte Mar'i und bat Aba zeid 
ebenfalls, sich eohnell nach Hnuee zu begeben 
und mit den Reiterschanren wieder zu kommec. 
Aha- zeid verspricht ee: so Gott es gestatte, 
werde er sehr bald zurnckkehron und das ganze 
Land crobern, sie aber moge sich inzwischen 
ihrer annehmeu: was sie nochmals verspricht, — 
In der That bricht Abfl zeid um Mitternacht 
auf: als er aber ausserhalb der Stadt ist, be- 
schliesst er, zuvpr noch das ganze Westland 
zu durchforechen. Er reitet also unablassig von 
einem Ort zum andera und erst nach 20 Tagen 
kehrt er um Mitternacht nach Tunis zuruck: 
ich bin hergekommen mit 8 Kfinigssdhnen, 
denkt er, eoll ich ohne sie mit Scbande zuruck- 
kommen? Ich will Alles daran eetzen, Hie mit 
mir zu nehmen. Er steigt ab, bindet eein 
Kameel an und schleioht um Sa'da's Palast 
herum. Zufallig epazierte Erallam, den die 
Unruhe nioht schlafen liess, mit einigen Dicnern 
dort herum und fand das ihm bekannte Kameel 
Abfl zeid's und liese es von einem seiner Diener 
an sich nehmen. AlBdann eah er genauer zu 
und fand Abu zeid beschaftigt, ein Loch in der 
Mauer zu machen, uber eie war ganz mit Blei- 
platten belegt. Da iet ein Dieb, aagte er zu 
seinen Dieaern, greift ihn. Sofort wurde Abfl 
zeid gefesselt und vor El'allam geecbleppt. Wer 
biet du? fragte dieser. — Ich bin ein Diener 
der Gefangenen. — Was machst du da? — 
Ich ging herum und habe mich verirrt und fand 
mich auf dieser Stelle imd da hat mir Satan 
den Kopf verdreht. — Darauf liess er ihn in 
eein Haue fuhren. Dort nahm er ihm die 
Fesseln ab, beruhigte ihn, liese Speise bringen 
und Beide assen zusammen. Ich habe dioh, 
sagte El'allam, echon von Hfirensagen gekannt 
und lieb gewonnen: hast du ein Anliegen, so 
eag es mir, ich ftthre ee mit Gottes Htilfe aus: 
aber ich selbst habe auch an dich ein grosses 
Anliegen! — Sag an, was ist's? sprach Aba 
zeid. — Es ist hier in der Stadt ein Ritter, 
Harness gJU*> ^! J^-' /fa*) . der eo tapfer ist 
wie 1000 Reiter; nun besteht zwiechen uns 
groose Feindscbaft, Reiner hat mich je besicgt 
ale er, ©r ist auf der Welt mem eiasiger Feiad: 
wenn du den tfidtetest, eo g&be ich dir, was 



du verlangen mflchtest. •.>— Aber wie kdonte 
ich es, ich bin hier ja ein Fremdling. — Furohtest 
du dich, wenn ich und alle meine Leute hiater 
dir stehen? — Nun gut, segte er, ich will 
nicbt von hier fortgehen, bis ich ihn gesehen 
und mit ihm gekampft habe; aber wie kommea 
wir zusammen? — Nun wird verabredet, dags 
eie eich beim Gerid- Spiel, das der Anders 
taglich treibt, einfindcn wolleu, dass er sich 
dann einmische und mit ihm kftmpfe, So ge- 
Bohieht es denn auch, und obgleich Sabbftq 
ihn Anfangs ale unebenburtig abweist, lasst er 
sich doch auf Kampf ©in, Aba zeid wirft ihn 
zu Boden und haut ihm den Kopf ab. Als 
dies seine Leute sehen , eilen sie zu Ezzanfttl 
und melden es ihm. Er bedauerte seinen Tod 
und liess sofort den El'allam holen. Sohafi* mir 
diesen Sklaven zur Stelle, sagte er, ich will 
ihn soglcich mit eigener Hand tttdten. — loh 
habe ihn seitdem nioht wieder gesehen, er hat 
sich sofort aus dem Staube gemaoht. — Darauf 
ging er fort zu dem Orte, wo Abfl zeid war, 
dankte ihm fUr seine tapfere That und kusste 
ihn. Nun halte auch du Wort, sagte dieser, 
uud verschuffe meinen Gefahrten ihre Freiheit, 
daee ich sie mit mir nehmen kdnne. Nun, sagte 
er, geh hin zu ibnen und bringe dort die Nacht 
zu, ich werde morgen frflh bei euch sein. Er 
begab sich dann — es war mitten in der 
Nacht — in Sa'da'e Schloss und klopfte an 
die Thtlr, laut als ware Donner und Blitz im 
Gange. Mar'i fubr aus dem Schlaf auf, dachte 
an seine Heimat und was er erlebt habe und 
weinte. — Aba zeid hdrte draussen seine Klagen 
und klopfte nochmals : da liess ihn der Pfortner 
ein und iuhrte ihn zu eeinen Genossen. Sie 
waren froh, ihn zu sehen und fragten: wo bist 
du so laDge geblieben ? wo hast du die Frauen~ 
eanften? — Ich bin noch garnichtfortgewesen. — 
Wo waret du denn alle diese donate und Jahre 
Ober? fragten sie: so lang war ihnen die Zeit 
geworden, obgleich er erst 25 Tage fort war. — 
Ich hatte mich verirrt, gab er zur Antwort, und 
der Teufel hat mir den Kopf verdreht. — 
Wehrend dieser Zeit sohickte El'allam einen 
Brief an Sa'da, worin er sie bat, die Gefan- 
genen frei zu geben und mit Abfl zeid in die 
Heimat reisen zu lassen. — Als sie den Brief 
gelesen, sagte sie : das fallt mir nicbt im Traum 
ein: wis sollte ich mich von Mar'i trenoen? — 
Dem Abfl zeid sagte sie: warum begiebst du 
dioh nicht nach Negd und hoist deine Leute? — 



304 



GROSSE ROMANE. 



No. 9287. 



Er erzahlte ibr 6eine Erlebnisse, bat, ihD mit 
Zehrung zu versehen und etwas 6chlafen zu 
lassen. In dieser Zeit echrieb Mar'l, wie er 
es seiner Frau bei dem Abschicde versprochen 
hatte, einen Brief ilber alles Einzelne, was sie 
erlebt batten, und steokte ihn Heimlich in Abu 
zeid's Kameelsattel. Noch vor Morgenanbruch 
machte sich Abfl zeid auf den Weg nach Negd. 
Als er fort war, Hess Sa'da die JUnglinge holen; 
sie herzte und klisste den Mar'l uud fragte : hat 
dir Aba zeid uicbt aufgetragen, dich eng an 
mich zu 8chlie.86en, mein Lieber? — Sa'da, 
6agte er, Aba zeid hat tnir nichts Ungebuhr- 
licheti aufgetragen. — Er hatte sie vielmebr 
Alle davor gewarnt, aus Furcht, dass ihnen 
daraus Uebles entstehen wurde. Sa'da aber 
weinte heisse Thranen, warf sich an Mar'l's 
Brust und bat um seine Liebe. Mar'l aber 
versetzte: fordere keine Uugebuhr von mir: aber 
wenn Aba zeid mit den Heeren kommt und 
das Land erobert, werde ich dich von deinem 
Vater zur Frau verlangen. — Als nun Sa'da 
siih, sie kdnne nichts ausrichten, gab sie sich, 
mit Widerstreben, in Geduld: aber sie schlief 
wenigstens auf demselben Polstnr wie er des 
Nachts und Hess ihn des Morgens zu scinen 
Gefahrten ins Gefangniss zuruckfuhren. — Eines 
Tages war Majj bei ihrer Herrin und sagte: 
ich mocbte dich bitten, mir den Mar'l zu schen- 
ken, und ware es aucb nur auf eine Nacht. 
Diese Bitte brachte die Sa'da ausser sich. Sie 
packte das M&dchen, gab ihr eine Ohrfeige, 
dass ihr die Funken aus den Augen flogen, und 
prtigelte sie dermaassen, dass der Stock entzwei 
brach. Das Madchen wurde darllber so b6se, 
dass sie ibren Tod und den der Gefangenen 
herbeizufubren beschloss. t Am nachsten Tage 
hatte sie ein Gesprach mit Hamls, einem Diener 
des KSnigs; nachdem sie ihn durch vollige 
Hingebung gewonnen hatte, erzahlte sie ihm, 
wie Sa'da ihre Nachte mit Mar'l zubringe und 
hat ihn, dies seinem Herrn dem Konige zu 
melden. Er that es, wurde dafur zwar ins Ge- 
fangniss geworfen, aber der Kdnig befahl docb 
in Wuth, Sa'da mit sammt den Gefangenen vor 
ihn zu fuhren. Da erbot sich ein anderer 
Diener, Nagih* g^p mit Namen, durch List 
herauBzubringen , was an der Sache wahr sei: 
was sein Herr denn auch genehroigte. Unter 
dem Vorgeben, er sei von seinem Herrn ge- 
prtigelt und fortgejagt, weiss er sich Aufhahme 
in den Dienst bei Sa'da zu verschaffen, spaht 



aber schon in der ersten Nacht aus, dass diese 
den Mar'l auf ibrem Polster schlafen Iftsst. 
Dafflr erhalt er zwar sofort von ihrem Haus- 
diener eine tuohtige Ohrfeige, wird aber noch, 
als Sa'da es erfahren, halbtodt geprugelt und 
ins Gefangniss geworfen, wo er 8 Tage blieb. 
Inzwischen schrieb Majj einen Brief und sohickte 
ihn an Ezzanatl durch einen anderen Diener, 
Namens Mobarek, dem sie ein Trinkgeld Seitens 
des Empfangers versprach. Er ubergab ihn, 
ohne den Inhalt zu kennen. Dem Kfinig sprang 
die Galle vor Wuth fast entzwei. Er liess die 
Tochter und deren Hausdiencr, die gefangenen 
Prinzen, seine Schwester und ihren Sohn kom- 
men und wer sonst noch im Palast war. Sie 
mussten draussen warten und or liess sie einzeln 
hereinfuhren : zuerst den Mar'l. Er forderte ihn 
auf, die Wahrheit zu sagen, sicherte ihm in 
diesem Falle Straflosigkeit zu, im anderen Falle 
drohtc er mit Todcsstrafe. Er erzahlt ihm, was 
an der Sache ist: der Kdnig entlasst ihn, mit 
einem Ehrenkleid heschenkt. Ehenso sagen 
Jqdub und Jahja zu Ehren der Tochter aus, 
werden entlassen und beschenkt. Auch der 
Diener sagt, Alles sei Luge; in diesom Augen- 
blick trat seine Schwester <_Ay»J (•' ein und 
begann Ehrenrdbriges zu sagen, er jagte sie 
aber mit Stockprugeln heraus. Dann liess 
er ibren Sohn, Namens jSi^JLi, rufen und 
sagte: Keiner spricht zu mir die Wahrheit 
als du, sag mir Alles! — Ich furchte, dann 
schlagst du mich. — Keineswegs, erzahle mir 
unbesorgt, wie sich die Sache verhalt. — Er 
war aber ein frommer, wahrheitsliebender Mann 
und sagte: Es werden aus Negd grosse Heer- 
sohaaren kommen, tapfer und wohlgertlstet und 
unser Land verheeren. Der, den du entlassen 
hast, ist ihr tapferster,- er wird sie holen. Folg 
meinem Rath und entlass die JUnglinge, es wird 
dir zum Gluck ausschlagen; beh&ltst du sie in 
Gewahrsam, so wird Unheil die Folge sein! — 
Diese Rede brachte den Kdnig in grossen Zorn; 
hinaus mit dir, schrie er laut, du verruckter 
Wicht! — Nun trat Sa'da ein, stolz und ohne 
Furcht, und warf ihm seine Ungerechtigkeit vor, 
es sei Alles Luge und Verleumdung, er mSge 
sie von kundigen Frauen untersucben lassen, 
sie babe ihre Ehre nicbt preisgegeben. — Als 
die vorgenommene Untersuchung ibre Unschuld 
herausstellte, that dem Kdnig sein Vorgehen 
leid und dass er sich an das Gerede der Diener 
gekehrt habe; er wurde seiner Tochter also 



Mo. 9287. 



GROSSE ROMANE. 



305 



wieder gut und entschuldigte eich bei ihr. Gieb 
mir die Diener zur Bestrafung, bat sie. Meinek- 
^ wegen wirf sie ins Feuer, sagte er, nimm sie! — 

™ Sie Hess also die drei Diener Hamle, NaglR 

und Mob&rek balbtodt prfigeln und aus dem 
Lande jagen, mit sammt der Majj. Kaum ging 
die Sonne unter, ale sie den Mar'l heraufholen 
Hess; -sie herzte und druckte und kfisste ihn 
und flehte ihn, mit grossen Versprechungen, 
um seine Liebe an : er aber blieb kalt gegen 
ihre Glut und es blieb ihr nicbts ubrig, als sicb 
in Geduld zu ergeben. — EzzanBtl aber dacbte 
fiber die Worte naoh, die {Jb^aji zu ihm ge- 
redet batte, bis es Abend wurde. Da legte 
er sicb bin und sobiief und hatte einen furcht- 
baren Traum. In Angst und Sorgen sprang 
er auf und Hess den ^JLwJLJI tX&» holen: der 
war aller Wissenscbaften und Gebeimlehren 
kundig. Dem erzahlt er seinen Traum, dass 
fremde Manner unter Anfuhrung eines streit- 
baren Ritters ips Land gefallen, aus weiter 
Feme, und dass uber Tunis wunderbare Dinge 
gekommen seien. — Sa'd echl&gt im Gefer-Buche 
'All's nacb, befragt dann das Ramal und sagt: 
nach Ablauf dee Jahres wurde Krieg und 
' Schrecken das Land treffen, fiirchtbaree Blut- 
vergiessen erfolgen; von Negd ber ziehe das 
Unheil herauf : eine Mcnge Kdnige in den Landcrn 
zwisohen Negd uod Tunis wurden getddtet 
werden; er aber werde siegreich sein. — 1st 
das Alles wahr? fragte EzzanBtl, dessen Gesicht 
ganz bleich geworden war. — Ja, Got* weiss 
es. — Woher kommen die Leute? — Aus 
Oaten, es sind Adlige, aus dem Geschleoht 
MoRammeds. — Was ist dabei zu thun? — 
O Kdnig, sprach Sa'd, sie werden nach Mekka 
ziehen: der Serif dort ist mit ihnen verwandt: 
du hast ihn ja auch gem. Schreib an ihn und 
erkundige dich nach ihnen, und sage am Ende 
dee Briefes, er solle sie m6glichst gut auraehmen 
und ihnen Furoht vor dir beibringen: vielleicbt 
halt sie das zuruck, hieher zu ziehen. In Folge 
dessen echrieb Ezzanatl an den Serif und 
schickte den Brief durch Selm&n an ihn ab. 
Du giebst den Brief aber selbst ab an den 
Serif, scharfte er seinem Boten ein. Er machte 
sioh mit den Pilgern auf den Weg und kam 
4^ in Mekka an und fibergab eeinen Brief. Der 
Serif Snkr las ihn und wurde Mass; darauf 
Uees er dem Boten Speise reichen, echrieb die 
Assort und schickte ihn damit zuruck. — 
Absr er wurde nachdenklich und war in Ver- 

II4MCSOBRIFTEN D. E. BIBL. XX. 



legenheit; darum zeigte er den Brief an seinen 
Ohm den Serif Ibrahim und fragte ihn um 
seme Meinung. Lass dir den Ramaldeuter 
'Ammar ben mas'ud aus Elmedina kommen und 
befrag ihn : dann eieh zu, ob seine Deutung mit 
dem Ramal des Ezzanatl Obereinstimmt. Ist 
dies nicht der Fall, so ist die Deutung des 
Ezzanatl falsch: denn 'Ammar deutet pie falsch- 
— Du hast Recht, sagt Sukr, so muss es ge- 
macht werden. — Er forderte ihn daher sofort 
durch ein Schreiben auf zu kommen und 'Ammar 
fand sich unverzuglich ein, wurde auch gut auf- 
genommen und dann gebeten, die Ereignisse 
dieses und des folgenden Jahres aus Ramal und 
Horoskop zu ersehen und zu sagen. Er machte 
sicb auch sofort an die Arbeit; aber al6 er 
fertig war, schQttelte er den Kopf und sagte: 
Geduld und auf Gott hoffen! — Sag an, Alter, 
was hast du herausgebracht? — Erst sichere 
mir Verzeihung in Bezug auf das, was ich zu 
sagen habe, zu. — Gut, ich gebe dir mein 
Wort, du geniesst meinen Schutz. Darauf 
sagt er: von Negd ziehen Helden herbei in 
Unzah), Keiner kann ihnen widerstehen; sie 
kommen zu dir mit ihren Roseen und gasten 
bier mehrere N&chte, werden dir Listen anthun 
und du wirst Sorgen von ihnen haben. — Als 
er dies vemahm, hielt er auch Ezzan&tl's Wort 
fur rich tig: da beschenkte er den Ramaldeuter 
und entliess ibn. Was sagst du nun? fragte 
er seinen Ohm Ibrahim. — Schick Kundschafter 
naoh Negd und sieh zu, wie es dort steht und 
weshalb sie fortziehen wollen: dann erfahren 
wir, wie es bestellt ist. — Darauf schickte er 
einen Mann, N aniens t( Y ^j zu dem Zwecke 
hin. Er hatte sich drei Tage lang bei den 
Benfl hilal auigehalten, ohne dass Jemand auf 
ihn geachtet hatte, dann kam er zuruck und 
berichtete von ihrem Nothstand und dass sie 
naoh Westen aufbrechen wollten in unglaublichen 
Schaaren. — Als er dies vernommen, verlor 
er fast die Besinnung und sah ein, dass Ezzanatl 
ganz Recht habe. Darauf berief er seine Leute, 
Vornehme und Geringe, erz&hlte, wie ee stehe, 
und fragte, was naoh ihrem Dafurhalten zu 
thun sei. Sein Oheim >X^U<« rieth, wenn sie 
kfimen, sie frenndlich zu behandeln: sie seien 
Verwandte und Gftste; gieb ihnen Geechenke 
und lass sie in Gute und Vertraglichkeit weiden. 
— Das ist auch unsere Ansicht und wiser 
Wunsch, sagten die Uebrigen. — Aba zeid 
aber kam auf seiner Ruckreise nach Gazza, wo 

39 



306 



GBOSSE RGMANE. 



No. 928?. 



er bei Lr v ; ««jl ^U& gastete, dann nach a.s.^1, 
hielt sick- aber in einem niihen Wftdl vereteckt, 
ging um Mitternacht ins Schloes des Seblb, 
fand die Wachter in Schlaf, streute Schlafpulver 
anf dieselben und trat routing zu Seblb selbst 
ein. Neben ihm lag ein Sohwert, dae nahm 
er; dann hatte er, als er dae erete Mai bei ihm 
gastete, ein Madchen bei ihm gesehen, Namcns 
pXi, die war wunderschfin und Bchlug die Laute 
sehr geschickt und sang sehr scbfin. Nach der 
stoberte er herum, von Ort zu Ort, endlicb 
faud er eie bei anderen Madchen scblafen. Er 
bestreute Alle init Schlafpulver, nahm die e^Satif 
den Rucken, nacbdem er sie in einen Sack ge- 
steckt hatte, bestieg sein Kaxneel, nahm das 
Madchen vor eicb und ritt spornstreichs davon. 
Am nacheten Morgen traf er Hirten, erliielt 
von ibnen ein Scbaf, soblachtete es, machte auf 
dem Boden 2 Striche, goes dee Bint clnrauf 
und ritt weiter, naohdcra das Madchen zu eich 
gekommen und er e9 hinter sich hatte aufbitzen 
lassen. Er Hess dae Kaineei liber diese Striche 
setzen, dann schlug er die Richtuog auf Mekka 
ein. — Als Seblb am Morgen uufwachte und 
sein Schwert vermisste und eri'ubr, dass p ^ uicbt 
zu finden sei, gerieth er ausser sich. Er liess go- 
fort den Ramaldeuter komnien, Nameus *»*Jtc »,s< : 
der sah nach und 6agtc: das hat kein Anderer 
gethan als Aba zeid der Hilalite. Ale jcner 
dies horte, wollte er vor Wuth platzea und 
fragte: wohin hat er sich begeben? — O Konig, 
war die Antwort, sein Weg ist unbekannt, aber 
so viel 6ehe ich, ist er fiber 2 Meere von Blut 
gekommen. DarQber war Seblb hocblichot ver- 
wundert, zugleich argerte er sich sebr uber den 
ganzen Vorfall und war Uber den Verlust des 
SchwerteB und des Madchens sehr betrilbt. — 
AbQ zeid indessen kam nach Mckka und begab 
sich zu Elgazije. Der Serif war nicht zu Hauee. 

Wie geht es dir jetzt mit ihm? fragte er. 

Ich bin in grossen N6then, vereetzte sie; cr 
droht taglieh mich zu schlagen uud umzubringeu 
und sagt: er 6ei ein gekronter Konig und ich 
nur die Tochter eines Strauchdiebs von Araber 
und er babe mich, wider Willen, geheirathet, 
von meinem Bruder gezwungen. Wenn ihr 
einen Ort habt, der euch zusagt und nach dem 
ihr zieht, und nehmt mich nicht mit, so werde 

ich euch zu jeder Zeit und Stunde verfluchen. 

Nach diesen Worten zttrnte Abu zeid &uf den 
Serif selir heftig, beruhigte sie uad veraprach 
Allee Gute und reiste sofort ab, mit ejiS hinter 



eich. So kam er su Hr.uee an. Hier traf er 
die Nofch noeh weit grflsaer als fruher an: mac 
aes Knookeomehl und Erde! — Da ochimpfte 
Abu zeid ?or den Madchen, welcbe die Knoohco 
mahlten, auf den Konig: die aber bewarfen ihn 
mit Erde und eagtea: Wicbt, was schimpfst du 
auf den Fflratenf und kamen larmeud hinter 
ihm dreiu: sie batten ibn nicht erkannt. Er 
aber atieg ab von eeinem Kameel, schlachtete 
ee fur sie uad gab ihaen, jeder ihr Thcil. Dann 
ritt er mit ^J.'i nach Hause; die Freude fiber 
Abu zeid's Rllckkehr war groos bei den Seinigen, 
aber er befahl ihnen, kein Wort davon zu eagen: 
deun er dachte an die AngehSrigen der jungen 
Einlre. Aber unter den Madchen hatte die 
Tochter dee Abul'auf ihn erkannt; sie lief zu 
Hasan, ibrem Mutterbruder, und meldete ihm 
seine Ankunft. Hocherfreut ging er mit dea 
Emsren zu Aba zeid's Wohnung; aie u mar m tea 
und ktissten eich, dann ging's an's Erzaklen. — 
Wo sind die Jfinglinge? fragt Hasan. — Ich 
babe sie zuruckgelassea , die kommen nach. 
Nun kameu die Angeborigen deraelbea Alie 
und fragten: wo hast du aie gelassen? — Wozu 
fragt ihr mich A He? — Wir fragen dich, sug 
une die Wahrbeiti — Wir haben alle Lander 
durcbstreift nnd sind dann nach Mekka ge- 
kommen, da hat eie der Sertf und Elgazije fest- 
gehalten und oie sind bei ihnen zu Gast und 
werden nach einigen Tagea berkommen. Da 
weinte Hasan uber seinen Sohn ; er traute die6cu 
Worten nicht und bat inotandig die Wahrhcit 
zu aagca, wo sie geblieben oeien, ob sie dei 
Leben oder ge3torben? — Darauf antwortcte 
er: wir babca alle Lander durcbstreift, bis wir 
nach Westen kamen: dort sind Stadte und 
Landereien, Plttsse uud Wiesen und Futterplatze, 
Rauro geaug far euch Alle und Weide for die 
Heerden; 2000 Stadte, 20000 Fleoken und 
Dorfer sind daselbsl, ein fruchtbares Land ohne 
Gleichen. Wir kehrten zurflck, kamen nach 
Mekka, kehrten bei Elgazije ein, die une ebeaso 
wie Sukr freundlich aufbahm und die jungen 
Enilre bei sich behielt; nach einem Monat sollen 
sis zu cucb zuruckkehren. So ist unsere Ge- 
ochicbte. — Nun glaubten Alle eeinen Worten; 
nur Neglft, MarVe Frau, zwei.felte. Sie ging 
mit einigen Dienern an den Ort, wo Abtl zeid 
oein Kameel geDchlachiet hatte, fand den Sattal 
und diucbsuchte ihn und nabm den Brief heraus^ 
den Mar*!, oeinei* Zusage gemas3, hineingestecki 
hatte. Sie las ihn uad wusotc nun AUee, was 



E®. 9287. 



QROSSE -SOMANEi 



SOT 



sie erlebt. Sie giag gur&ek, fand nocb Alle 
beiBfi.mmes '-'-'und esgte ■ dann: ■'■■Du belftgst uns, 
Ab&vzeid, du bast die Prinzea verlorea, biet 
gelbet zuruckgekonssaeis und ssgst nun, sie 
esiea 'bei ESgSaje, ■—- Wie -koiHiaat du 'su 
eolchec RedeBj NeglS? ■■Weiast du'--<von --ihnen 
etwas?,— Allerdiags, die gauze Geschicbte weiee 
acb, und mm erz&Mt sie awsfunrlich alle ibre 
Erlebuiese. — AUe siod -daruber aufe Aeusaerste 
eretaunt, aberAba seid war Tornsiiefc ■'verbis®, 
seine Augen etandeo starr und er esgte: he 
Negla, warst du bei uas? soast kannst .du Ver- 
borgenes erratben. — Neiu 5 icb war nicbt dabet, 
aber sag, war, was ibr erlebt h&bt, so oder 
nicbt? ■■'— - J% eo '-war's, aber- wolier hast du das 
erfahren? — Ds keigie sie TiSarVa Brief: mas 
iae iho vor nod erftifar nun Alloa."- Da- wsiatea 
die .'A-Bgehorigea der -JSagliage, Aba seid abar- 
apracL ibqco Trost e'ia. Eure Soboe skid bei 
Lenten, wo eie es besaer babea ala ibr; «ad 
bub eraablte «f, wie Sfs'da sicb Mirer -anaebme. 
Da wa.sdte sicb HasaB aa iba imdfragis: was 
iet jetet aber su thaa?— Ea bleibt nicbts fibrig 
a!s aussuwaadorn:: was isa Himmel aufgeschrieben 
ist, wird aid* Erdea nicbt auBgewisobt. Ituf 
das gaaz VoSk ■■■auf, sie soiled sick stun Aus- 
waadera aascbieken, Alles mitoebinen, aiebte hier 
lassen; ibre Weiber und Koechts sollen sio oaifc 
sicb fubren, aber wer aus der Freinde em Weib 
hat, sol! es dea Ihrigen EurftekscMcken, es aei 
denn, dafls sie Lust bat, mit uns ..-zu riebem. — 
Diesen Ratb fand Hasan sehr aagemeesesu : Alle 
entferaten sicb su ihren Zeltea and sis die 
Sonne aufging fiber die Thaler, liesg Hsaaa die 
Versaiainlungs -Trommel scblagen :ood slsbsld 
kamen alle E mire bsi Hasan zusommea. Dssm 
wandte er sicb an Alle, wie glficklieh sie io 
ibrem JJaade gelebt, : wie dams Notts and Mead 
io Folge des Misswscbses -fiber sie gekonames^ 
* und Abe seid desbslb die Liader durcbzogea 
babe, eiae pssseade Heiieat fdr sis sm iadeoi; 
Drei Jfioglinge seiea mit ibm gezogea, die hsbe 
^ssaSil iu HaA surftckbeb&lteB iind Aba zeid ; 
tm sMsib surflckgekebrt. Noa bins i'ch Willeae, 
spraeb er, biosHaielioii, uhs. sie ku befrsien. Hier 
kdaaeB wir nicbt -bleiben, die Notb ist so ar^; 
mofgea brecben wir 'anf, Mesne Sanften-Kasaeele 
werdet ifer anf boksia Hfigal steben aehen. Hack 
Elqeimte aad Qibia gebt'a, den Oertem, wo 
di.® Unsrig®a is BaaeSes. Meiae Heiaiat ist 
d@it sieht melir, ■wo ieb dea Fr^Hjdliiag, wean 
®r an fflif : koBa?M-j HtlsSit raelir .MifiiefeEaea kefflss. 



Mir gebt's wie dem Vogel: er fliegt mit vollen 
Sehwiagen; sind ihm die Flftgel tiesohnitten, 
so friatet er eio klSglicbes Dasein. Sattelt und 
osacbt eucb reiseferfcig gen Westeu! Fremde 
Weiber eutseiidet beina! Weesen Weib fern ist, 
hole es sicb, es k5anfce ibm sonat leid werden. 
Den recbtea Flflgel der Sgnfteo soil Dajj&b, 
dee Hnken T^wl bea mSlik unter sicb haben. 
?*onin gebe Abu zeid ab Fflhrer, icb selbst 
wesde biater drein zieben, Alles in Obacht zu 
nebinea. *2000 Kameele sollen zur Speise dienen, 
ebenso ^iele das Kriegsgersth tragen ; 200 Knecbte 
aolien Wasser und Holz berbeischleppen , 200 
Feuer aiisfinden zum Eseenkochen, und andere 
Beetimmungen der Art.— Nun wussten Alle, was 
geBcheben solle und gerstrenten sich. Hasan aber 
aprach mit Aba zeid: Vetter, unser Weg ist 
gefabrlioh 5 ubsere Sanften beacbwerlicb, unsere 
Feisde gablreicb^ uasere Freunde sparlich : icb 
aaochie, dass du dicb ein Stilndchen freiniacbtest 
und in deca Grefer-Buob 'AhV nacbschlflgest, 
was uas treffeo und was aus uns werden mag. 
Sofort ging er in eein Zelt, scblug die Zeichen- 
bficber oacb, forecbte im Eamai: da fand er, 
was ia dieaem Jabre geacheben werde. Dann 
las er im Gefer- Bucb , in dem Qorftn-Gom- 
mentar: da sab er, was geachehen seit Adams 
Zeit nad nocb geschebeo werde bis zum Jflngsten 
Tt&se. In einsaDftem Studinm und Nacbdenken 
verbracbte er eo 3 Tage, tlglich nicbts ala 
S Datteln und etwae Waaser geniessend. Ale 
er mit Allem im fieinen war, begab er sicb zu 
Hasan in den Dlwan: Alle begrQssten ibn, der 
Sasl war gedrangt voll ¥on Hocb und Niedrig. 
ErasbiB Flats an dee SultSns Seite und dieser 
sagte: Vetter , oun da fertig bist, so beriohte 
won AUeiB, wais da kpmnies wird. — Darauf 
hemam Aba zeid aeisen Zukun&sbericht (&+^aJU). 
f ; 2? 8 —37 a . Er beginnt dsmit, dass er in 
den veraehiedenstea WiBsenscbaften unterrichtet 
sei, ancb in den Geheitnlehren: er wisse Bescheid 
mit der Vergangeobeit und Zukunft. Zuerst 
apricbt er von der SebSpfung der Welt, der 
Erde, der Eogel und Geister, des Menscben; 
von desssa Vertreibong aus dem Paradiese und 
der VermebriiDg der Menschen and Verbreitung 
in Eacsn had Stinimeffi aber die Erie. Er 
erzlblfc di® alte Gescbicbt* von Nimrfid an, 
kommt dsnn amf Aegyptea, dans anf den Mbs- 
wacbs and die Moth in NegdL Nun giebt er 
dea Weg, den sie : nmh Tmm eiiiachlagen, and: 
dis HsaptSftsr, die sie erobem werden, aa 

39* 



308 



GROSSE ROMANS. 



No. 9287. 



(f. 30 b — 31"). Dann verweilt er bei den Schick- 
salen Aegyptens nach ihrer Zeit , von den 
Kurden an, und kommt dabei zuletzt auf die 
Turkenherrschaft, die er bis zur Regieruug dee 
«x*s».! \X*c ; verfolgt. (Wenn er dann noch 
f. 33 b oben den Soleiman als de6sen Nachfolger 
aufffihrt, 60 iallt diese irrthtlmliche Vermuthung 
nicht schwer ins Gewicht.) Dnrauf spricht er 
vou den Zeitwirren, die kommen werden, vom 
Mahdl uud dem Jfingsten Gericht. — Als er 
geendet hatte, waren Alle eretaunt fiber das 
W issen und die Wphlredenheit des Aba zeid ; 
Alle dankten ihm und waren voll von dem, was 
sie gehort batten. Und nun, fragte ihn Hasan, 
was haben wir nun zunach&t zu thun? — Als 
ich auf meiner Sucbe nach Mekka kam, gab er 
zur Antwort, und nun uuck bei meiner Rfick- 
kebr, fand ich deine Schwester Elgazije in 
Thranen und voll Sebnsucht nach ihrer Familie 
und Heimat; 6ie klagte fiber schlechte Behund- 
lung und Drohungen von Seiten ihres Manues 
uud hat mich beschworeu, wenn wir nach irgend 
einem Lande auswandern, sie mitzuuehmen, 
sonst werde sie uns fluchen. Als Hasan dies 
hdrte, wurde er b6se und 6agte: ich gehe nicht 
von hier, ohne sie mitzunehmen, und wenn der 
Serif, ihr Mann, sich widersetzt, 60 todte ich 
ihn und nehme seine Schatze. — Bis zum Ge- 
lingen dieses Zuges, warf Aba zeid ein, wilrden 
2 voile Monate verstreichen; ziehen wir mit 
allem unserem Tross nach Mekka, so i6t weder 
Raum noch Nahrung fur uns Alle da; ich denke, 
du lasst die Sanften nach kJt M . e>l ziehen und 
betraust mit der Ffihrung den Emir Tawl ben 
malik und die Emlre uud ihr Yolk ziehen mit 
ihm; du aber, ich und Dajjab und der Qadl 
Bodeir, wir vier ziehen mit je 10000 Reitern 
aus unserem Yolk uach Mekka, holen die El- 
gazije und treffen mit uuseren Leuten wieder 
zusammen in dem Lande ».i»- und »-J^oJI, dem 



Lande des^ M^ojJt, Sohnes desMazjad. — Dieser 
Plan fand ullseitige Zustimmung und am nachsten 
Morgen liess Hasan die grosse Pauke zum Auf- 
bruch schlagen, dann auch die ubrigen, die 
Madchen und Frauen stiegen in die Sanften, 
die Reiter zu Ro6S, Alle hatten Thranen in den 
Augen fiber das Yerlassen ihrer Heimstatten, 
die Sanften zogen ab, die Massen theilten und 
ordneten sich nach der Anleitung Abu zeid's; 
urn die Sfinften ritten Reiter und hinter den- 
selben zog Zeidan mit den Jfiuglingen, 50000 
an Zahl: sie 6chlugen die Richtung auf Aga 



und Selma und Slraz und »-*=JI ein. Hasan 
aber und Aba zeid, I)ajj&b und Bodeir zogen 
mit je 10 000 Reitern und mit ihren Frauen, 
die sie in Sanften mit sich ffihrten, gen Mekka. 
Als der Serif von ihrer Ankunft hprte, berief 
er einen Dlwan und sprach zu den Yersammel- 
ten : seid auf eurer Hut und schickt euch Alle 
auf Krieg und Widerstand an! Darauf'vertheilte 
er Geld und Gaben und es kamen etwa 50000 
Reiter zusammen. Er dachte fiber die Ereig- 
nisse nach und wunderte sich, wie doch Ezza- 
nfttl ihm ge6chrieben, ^ a ss sie zu ihm kommen 
wflrden. Er dachte so bei sich: nie hat zwischen 
ihnen und mir Feindschaft bestanden, ich habe 
mit ihnen nicht angefangen: ist das Gerficht 
wahr, so kommen sie nur urn Elgazije'e Willen. 
Daber 6tellte er Wachter urn das Schloss auf 
und passte auf, dass man sie nicht bei Nacht 
entfahre, rfistete sich vollstandig, nahm 1000 
Ladungen Ko6tbarkeiten , Ehrenkleider, Ge- 
schenke und edle Pferde mit sich und ging den 
Benfi hilal entgegen. Schon nach einer halben 
Tagereise begegnete er ihnen; sie begrfissten 
einander und kehrten, bis auf eine Stunde vor 
Mekka, mit ihm zurflck. Der Serif legte die 
Kostbarkeiten vor Hasan und bat, sie von ihm 
anzunehmen; dereelbe nahm eie und theilte sie 
in 4 Theile; ferner gab er ihm edle Pferde und 
gab Ehrenkleider an den Qadl und Dajjab und 
deren Sonne, aber den Abu zeid fiberging er, 
weil er wusste, dass der ganze Anschlag von 
ihm ausgehe, Sa'd , t *f*il hatte es ihm gesagt. 
Daher war er ihm bttse und gab ihm und den 
Seinigen nichts. Darfiber grollte Aba zeid und 
schwur, er wolle ihm die Elgazije nehmen. 
Dann kehrte er heim, in 1000 Grfibeleieu ver- 
6unken. Hasan aber fragte den Aba zeid: wie 
fangen wir es an, um Elgazije ihm abzunehmen? 
— Zuerst schicke ihr, sagte Aba zeid, den 
Spielmann Bedr, dass er ihr etwas vortrage 
und sehe, ob sie Lust hat, mit uns zu ziehen 
oder nicht? — Als er hinkam, durfte er nicht 
in den Palast, weil rings Wachen stabden. Er 
setzte sich also vor denselben, spielte die Laute 
und sang ein Lied, das, scheinbar an eine Taube 
gerichtet, der Elgazije gait und ihr andeutete, 
was im Werke aei. — Sie ease grade mit dem 
Serif am Gitterfenster des Palastes und hdrte 
mit ihm dem Gesange zu, Wie dumm der 
Spielmann ist, sagte er; sitzt da und redet die 
VSgel an. — Ruf ihn herein, o Serif, es ist 
mein Milchbruder, sagte Elg&zije, die den Sinn 



No. 9287. 



GROSSE ROMANE. 



des Liedes wohl verstanden batte. — Er rief 
ihn, Bedr trat ins Schloss und ging in ihr Zim- 
mer. Hier kusste er den Fussboden vor dem 
Serif, die Frau aber begrusste er ale Schwester. 
£ Spielmann, firagte der {-Serif, wober kennst du 
meine Frau? — Sie ist meine Milchschwester 
und Spielgenossin. Er reichte ihm die Hand, 
schenkte ihm einen Griff voll Goldstflcke, es 
waren nach Bedr's SchatzuDg 250; da sagte er: 
dies ist ein kleines Gescbenk: Konige und 
Fursten scbenken anders. Noch hatte er uicht 
ausgeredet, ale der Palastdiener eintrat und 
sagte: o Herr, es sind Serlfe von Wadi el'abbas 
angekommen, die dich zu sprecheu wQnschen. — 
Mit den Worten: Gazije, gieb deinem Bruder 
nach Gebuhr, verliess er sie und begab sich 
zu den {-Serifs. — Nun bestellte Bedr seinen 
Auftrag und fragte, ob sie Willene sei, mit 
ihrem Bruder fortzuziehen. — Wie kann ich 
mich so ins Gerede bringen und Mann und 
Kinder im Stich lassen? — Du hast es aber 
doch selbst von Aba zeid verlangt. — Ja, ich 
war in Angst vor dem Serif damals, aber jetzt 
erfahre ich von ihm nur gute Behandlung; ich 
habe das herrlich6te Essen auf goldenen und 
silbernen Schfl68eln und wohDe hier im Palast, 
^ der seines Gleichen nicht hat in der Welt. — 
^ Da sang der Spielmann ein kurzes Lied: nicht 
meinetwegen bin ich hergekommen, sondern auf 
Wunsch der Fursten ; um deinetwillen sind wir 
uberhaupt hergezogen, um dich dein Schloss 
mit den Zelteo auf BergeshShen, deine k6st- 
lichen Schusseln mit Straussen-Eiern vertauschen 
zu lassen. Deine Kinder Hamda und Mohammed 
wurdest du mit deines Bruders Kindern, deinen 
Mann mit deinem Bruder eintauschen. Du willst 
nicbt : so empfinde denn Reue, wenn die Deinigen 
fern sind. — Bedr, sprach sie, ich will lur den 
Serif keinen Ersatz 1 — Als er sah, dass Alles 
nichts half, sagte er zu ihr: darf ich eine von 
den Tauben, die du da auf dem SSller hast, 
schlachten? — Wenn du willst, thu's, antwortete 
aie. — Da nahm er Taube und Tauberich, trat 
vor Elgazije, schlachtete die Taube, warf sie 
auf den Boden: das Mftnnchen wurde scheu, 
flog fort und kam nicht wieder. So geht es dir, 
sagte er: sie ziehen davon wie dieser Vogeh, 
du bleibst hier und es geht dir wie dieser 
Taube. — Das leuchtete ihr ein. Ich bin fortan 
% euere Schutebefohlene, eagte sie, ich gehe mit 
euch: geh and sag meinem Bruder, er soil 
kommen und mich mitnehmen. — Da begab 



309 

i 

sich Bedr zu Hasan zuruck und erzahlte ihnij 
was er erlebt, und dass sie mitziehen wolle. — ; 
Was machen wir nun, Abu zeid? fragte er. — j 
Wir wollen uns zum Serif begeben. — Als sie 
daselbst ankamen, jeder in Begleitung voi^ 
10 Reitern, kam der Serif ihnen mit Grass 
entgegen und nothigte sie zum Absteigen. — •. 
Dae ist nicht unsere Absicht, sagte AbQ zeid, 
wir wollten vielmehr Elgazije holen, dass sie 
von ihren Angehfirigeu Abschied nehme und, 
dann wiederkomme. Auf diese Worte erwiderte 
er: du willst uns uberlisten, Abu zeid, und die 
Elgazije mit Rfinken und Kniffen mitnehmen. — 
Nein, 6erif, sagte Abu zeid, du trittst uns ent- 
gegen und doch, bei Gott, wir wollen sie nicht 
heimlich mit uns nehmen, sondern wOrden dir 
pffen sagen: wir nehmen sie. — Steigt ab, sagte 
der Serif, seid diese Nacht meine Gfiste, und; 
schwur, dass ihnen nichte Unliebsames zustosseU 
solle, im StiUen aber hatte er vor, sie zu tddten. 
Gott weiss, dachte er, sie haben vor, mir zu; 
schaden, mein Herz ist nicht ruhig ihnen gegen- 
Qber. — Sie stiegen ab und wurden als Gaste, 
behandelt bis zum folgenden Tage. Wir wollen 
jetzt fort, sagten sie. — Bleibt noch morgen 
und ubermorgen. — Neb, wir wollen fort. — 
Drei Tage sind Gastrecht, versetzte er. Darauf 
richtete er ihnen ein grosses Mahl an, liess 
aber die Speisen vergiften. Eine Kuchenmagd 
aber hinterbrachte dies ihrer Herrin, die daruber 
ausser eich gerieth. Flugs nahm sie 2 Gold- 
platten, theilte sie in 4 Stuckchen, legte zu 
jedem etwas Salz, steckte sie in ein Blatt Papier 
und dies in ein Stuck Brot, und da die Emlre 
grade unter ihrem Fenster sassen, warf sie es 
ihnen durch dasselbe zu: es fiel grade vor Dajjab 
nieder, der es aumahm und betrachtete, aber 
nicht klug daraus werden konnte: es ist grade, 
als ob ich ein Bettler ware, dem Elgazije ein 
Stuck Brot hinwirft. Aber was soil das Gold- 
stuckchen und das Salz? — Aba zeid betrachtete 
es und sagte alsbald: Emlre, das Mahl des 
Serif ist vergiftet: Keiner koste davon 1 — O Gott, 
was ist bier zu thun? fragte Hasan. — Da sagte 
Aba zeid zu Dajj&b: zanke mit mir anschei- 
nend, sage, ich schulde dir 20000 Dlnftre und 
schwdre, keiner solle daa Mahl anruhren, wenn 
sie mir nicht mein Recht zu der Fordernng 
bezengen. Dann sage ich: haet du Zeugen? — 
Jawohl, eagst du, und ich: so geh doch lind 
bol sie! Du gehst und kommst nicht wieder: 
dann gehe ich dir nach, indem ich sage: ich 



310 



G-ROSSE ROMANE. 



No. 9287. 



will doch sehen, wo die Zeugen bleiben, denen 
will ich es schon eintranken. Damit mache ich 
mich davoDj dann eagt Hasan: Gott weiss, ihr 
Zank mag in Thatlichkeit ubergehen, ich iuusb 
zum ReobteD sehen; endlich eagt der Qadl : das 
ist ein schwerer Rechtshandel, wer soil ihn ent- 
soheiden, wenn ich nicbt da bin? So macht 
auch er sich aus dem Staube. — Nach diesem 
Plane wurde verfahren, uud ale der Serif ein- 
trat und anzeigte, das Mahl sei bereit, fiug 
Dajjab den Streit an und der Verabredung 
gemftss entfernten sioh Alle, ' einer nach dem 
andern. — Der Serif aber sagte : dies Mai haben 
diese Hunde Gluck! die Speieen aber liess er 
fortschutten. — Hasan berieth nun mit den 
Emiren, was mit dem Serif anzufangen sei: er 
hat uns vergiften wollen, nun babe ich keine 
Spur vou Liebe mehr zu ihm, dajjab schlug 
vor, hinzureiten und ihm seine Prau vor der 
Nase wegzunehmen. Aba zeid aber sagte: nein, 
sondern wir begeben uns zu ihm und nehmen 
9 Frauen und eiu Madchen mit; die gehen zu 
Elgazije, Ziehen ihr die Kleider des Madchens 



au, nehmen sie. mit sich und lassen das Madchen 
da an ihrer Stelle. Dieser Plan fand Beifall; 
so begaben sie sich zum Serif. Er kam ihuen 
entgegen und begrussle sie, fragte aber, als er 
die Frauen sah: was sollen diese, Abu zeid? — 
Sukr, versetzte dieser, du hast ja nicht erlaubt, 
dass Elgazije komme, um von den Ihrigen Ab- 
schied zu nehmen: so kommeu sie nun, ihrer- 
seits, zu dem Zweck. Er konnte darauf nicht 
gut etwas erwidem, zahlte aber im Stillen zehn, 
und trug dem Thitrsteber auf, er soJle ja, wenn 
sie zuruckk&men aus dem Schloss, nachzahlen: 
was mehr als 1 0, solle er zurfickweisen. Nun 
setzte er sich mit Hasan, dajjab und dem Qadl 
in die Halle, Abu zeid aber stand draussen, 
dte Fraueu erwartend. Wollen wir inzwischen 
nicht etwas Scbacli spielen? eagte Hasan zu 
Sukr. — Das Brett wurde gebracbt, Hasan 
nahm die weissen Figuren und gab die schwarzen 
dem Serif. Da sagte Dajjab : pass auf, £ukr, 
wir nehmen die weisse und geben dir die schwarze 
Figur. Hasan spielte und stellte an die Stelle 
einer schwarzen eiae weisse Figur. — Daiiftb 
sagte: so gent's auoh mit Elgazije. — Da sah 
er aus dem Palast die Weiber und Elgazije 
gehen ; er kannte ihren Gang. Der Qadl aber 
sagte: echftme dich, Sukr, das ist ja Hasans Fran. 

Da liess er denKopf hangen und spielte weiter 

Die Frauen aber waren zu Elg&zije gegangen, 



batten ihr die Kleider des Madchens — aein 
Name war t-^js- — -, diesem die ihrigen ange- 
zogen, uahmen sie mit sich und gihgen aus dem 
Palast. Der Thurhuter liess sie gehen , da es 
grade 10 waren, Abu zeid aber nahm sie uud 
ritt mit ihnen davon. Hasan aber unterkielt 
sich nach jdem Spiel, das er gewonnen hatte, 
mit dem Serif und nahm von ihm in einem 
langen Gedichte, das Lob seines Stammes mit 
allgemeinen Betrachtungen verbindend uud 
schliesslicb die listjge Entfuhriing seiner Frau 
und den Ersatz derselben durch ojlp ande.utend, 
Abschied. Der Serif h6rte den Schluss verblufft 
an und glioh dem Strauss, wenn er angstlich 
dahin renut: aber er machte doch guie Mieue 
zum bosen Spiel uud begleitete die Enilre, als 
sie aufbraohen. Sie nflhinen A bschied von eiu- 
ander, dann kamen sie glucklich heim, nacbdem 
der Serif auch noch unterwegs den Abu zeid 
mit den Frauensanften getroffen und auch von 
ihm sich verabschiedet hatte. — Der 6erlf kehrte 
nun auch nach House zuruck, ohne zu wisseu, 
was sich ereignet habe. Er trnf seine Kinder 
weinend an: ist meine Mutter nicbt init dir 
zurttckgekommeu? fragte ihn sein kleiner Sohn 
Mohammed. Nun ahnte er den Zusammenhaug, 
trat in das Zimmer 6einer Frau voll Wuth, faud 
dort ein Fraueuzimmer sitzen, schwarz wie eiue 
ttauchsaiile. Wer bist du? fragte er. — Ich 
bin »jl_p.. — Mogst du das Herz dessen ge- 
winnen, der seiuen Mitmenschen so aufubrt: 
wer ist Scbuld an diesem Allen? — Abu zeid! — 
Gott steh mir bei, sagte er, schlug ihr den Kopf 
ab, brachte seine Kinder zu dem Hauee seines 
Ohms, berief sofort einen DlwBn und trug den 
Serifs und den ubrigen Anwesenden die Sache 
vor und forderte sie zu einem Raohezug gegen 
die Beuu hil&l. Alsbald machten sie sich, 
50 000 Mann stark, auf den Weg, deu Serif 
an ihrer Spitze. Abu zeid sab sie kommeu: 
alsbald beschrieb er ein Blati, befestigte es an 
eine Lanze und steckte diese in deu Eingaug 
des Thales, durch welches sie ziehen mussten. 
Als der Serif dahin kam, sah er das Blatt uud 
laa es: es war an ihn gerichtet und lautete: 
O Serif, wir haben unsere Tochter wieder zu 
uns genommen und du hast keinen Grund, mit 
une zu kampfen : kehrst du aber nicht um und 
nimmstVernunft an, so wild von meinem Volke 
Keiner sich an euch kehren, nur ich werde nicht 
von euch ablassen, bis Verderben und Ver- 
nichtung euch getroffen hat. — Dies war fur 



No. 9287. 



GROSSE ROMANE. 



311 



die Leute des Serif ein Stich durch's Herz, er 
aber sprach: weiter! wir kehren nicht umnnd 
sollte Keiner von uns ubrig bleiben. Sie kamen 
den Bentt hilal nahe, da wandte sicb Hasan zu 

^ Aba zeid und sagte: beweg sie zur Umkehr: 
sonst wird aus uns nnd aus ibnen nichts Gntes 
werden. Aba zeid also ging in ibre Nahe nnd 
rief ihueo zu : bis wie weit willst du geben, 
o {sukr? — Du ha6t List an mir geubt, Abu 
zeid, entgegnete er: es ist der Tag der Rache 
gekommen : ich werde nicht Kind noch Kegel 
von euch flbrig lassen. — Meine List, versetzte 
er, trifft dich und Grossere als du: sie war aber 
harmlos: wir haben sie mitgenommen, ihre An- 
gebdrigen zu sehen und dann zuruckzukehren: 
wir wollten sie ebenjetzt mit dem Emir Dajjab 
an dich zurucksenden. ■— In Folge dieser Worte 
wurde er sanfter gestimmt und sagte: ihr hattet 
also nicht vor, sie ganz und gar niitzunehmen? 
— Was sollten wir wol mit ihr machen? fragte 
Abu zeid. Aber wir sind Auswanderer, Sukr, 
und haben keinen Vorrath fur deine Leute : lass 
sie nnch Mekka umkehren, du aber bleib uber- 
uacht unser Gast und nimm morgen deine Frau 
uud geh heim. Da sagte er: Gottsei Dank, 
der es so gefugt hat, iiud trug seinem Ohm 

j^^^a auf, mit den Leivteu nach Mekka zuruck- 
zukehren. Sie zogen also ab und es blieb nur 
sein Diener bei ihm. Nun ^ing Aba zeid mit 
ihm zu Hasan; dortludeu sie die Sanften ab 
und schlugen die Zelte auf. Hasan unterhielt 
sich etwas mit ihm, dann ging er zn ElgSzije. 
Sie war freuudlich und dienstfertig gegen ihn 
nod als er sagte: so behandelst du uns! sagte 
sie: ich wollte ebenjetzt mit Dajjab zu dir zu- 
rttckkehren. — Vor der Zeltthur stand einBaum: 
der hies6 Trauerweide : daran band er sein 
Pi'nrd. — Hasan iudessen sprach mit Abu zeid: 
was fangen wir bloss init dem Serif an? — -Wir 
ziehen von hier immer weiter, antwortete er, 
ich aber nehme ihn taglich mit auf Jagd und 
tausche ihn daruber, bis wir mehrere Tagereisen 
weit von Mekka entfernt sind, dann kaun er uns 
nipht ein zweites Mai uberfallen. ■—] Dem stimmte 
Hasan zu, Abu zeid aber rief einen von Hasans 
Dieuern, Namens (j^Us-, und trug ihm auf, das 
Zelt der Elg&zije jedes Mai abzubrechen und 
wieder aufzustellen ganz so, wie es gewesen, 
^ auch den Baum da an der Zeltthure mitzunehmen 
und jedes Mai wieder so hinzupflanzen, wieer ge- 
standen hatte. Das versprach er auch. — Der 
Serif brachte die Nacht in Elgazije's Zelt zu, 



Vertraulichkeiten aber wies sie von ihm zuruck; 
sie 6ei unwohl, gab sie vor. — Am nachsten 
Morgen holte ihn Abfl zeid zur Jagd ab, Hasan 
zog mittlerweile mit dem ganzen Heer und Trosa 
weiter und Abends stellten sie wieder die Sanften 
und Zelte bin, wie zuvor, und Elgazije's Zelt 
stand auch wieder mit dem Baum davor, wie 
es gestanden hatte. In den Bergen aber und 
in den Sandflachen jagten die Jager oder spielten 
auch Gerld und kehrten am Abend vergnugt 
zuruck und fanden Alles so wieder vor, wie es 
gewesen war und der Serif band wieder sein 
Pferd an den Baum und brachte wieder die Nacht 
in Elg&zije's Zelt zu. So ging es 1 Tage lang, 
da fragte Dajfab: wie lange soil dies dauern? 
Wenn ihr Angst habt vor Unheil, so ubernehm 
ich es, ihn fur euch umzubringen, dass wir ihn 
loswerden. — Da sagte Aba zeid: Hasan, sprich 
mit Elg&zije, lass sie ihm mittbeilen, was ge- 
schehen ist. Hasan Hess nun seine Schwester 
holen und sagte: theil ihm die Sachlage mit und 
lass ibn nach Hause umkehren. Als der Serif 
nun Abends mit ihr allein war, sagte sie : glaubst 
du, dass wir noch auf der Stelle sind, wohin 
du mit deinen Leuten kamst? — Allerdings, 
antwortete er. — Nein, sagt sie, wir sind jetzt 
10 Tagereisen weit von Mekka entfernt; jene 
tauschen dich daruber jindem sie dich taglich 
auf die Jagd mitnehmen; aber die Zelte werden 
taglich neu aufgeschlagen und der Baum, den 
du da siehst, wird immer herausgeuoinmen und 
wieder eingepflanzt; ich rathe dir, geh heimj d" 
hast unsere Lebensgemeinschaft zerrissen , geh 
nach Hause und sorge fur 'die Kinder! — Diese 
Worte trafen ihn wie ein Donnerschlag : be-' 
sinnungslos fiel er zu Boden, als ware cs aus 
mit ihm, regungslos lag er da. Sie besprengte 
ihn mit Wasser, es half nichts, bis znm Morgen 
lag er so. Sie liess j es an Hasan und Aba zeid 
melden. Da sagte Hasan : BchafF ibn fort, Abfl 
zeid, lass ihn abreisen. Noch hatte er kaum 
ausgeredet, als Aba zeid auch schon fort eilte: 
noch war der Serif obne Besinnung. Er setztc 
sich ihm gegentiber und wartete: endlich kam 
er zu sich, begriff seine Lage, weinte und klagtc 
fiber die Trennung, zu der man ihn zwinge, und 
bat den Aba zeid, ihm beizustehen. — Ich kann 
nicht, versetzte dieser; ich bin Anlass zu dieser 
Trennung, weil du frOher dich gegen deine Frau 
vergangen hast, und nun kann ich nicbts mehr 
andern : du allein hast Schuld daran. H5r auf 
mich und kehre heim, in der Heimat gedeibt 



312 



GROSSE ROMANE. 



No. 9287. 



man -am beaten; willst du aber mit una ziehen — 
nun, dann wird deia Korper ein Frass den 
gierigeo Vogela. _ G e h heim, sagte Elgazije, 
dem Verweilen hier nutzt dir nicht, — Wohin 
soil ich geben ohne dich, klagte er, und wer 
verraag dich von tnir zu reissen ? — Einem 
Wahnsinnigen gleich redete er noch weiter, liess 
aber die Arme hangen und fasste nichts an. — 
Geh, draogte Elgazije j eonet wird Dajjah dioh 
umbringen, er hat's geschworen. — Da eDdlich 
sprang er auf und bestieg sein Pferd. — loh 
babe far dich, sagte Elgasije, Lebensmittel und 
far dein Pferd Futter an jedem Halteplatz hin- 
gelegt: sieh die Steinhaufen daselbst naoh, dort 
Sadest du es. -^ Ich gebe mein Recht an dioh 
und deinen Bruder auf: der Tag der Verge 1 tune 
steht bei Gott, sagte er, — Outer Freund, ver* 
setzte sie, Trenuung und Wiederfinden ruht in 
Gottes Band.— Somit liess er seinem Ross 
die Zngel los und galoppirte davon mit seinem 
Pieper, fend auf den Haltestellen die Zehrune 
fu^ sich und das Ross, auch drei Strausseneier, 
voil Wasser, und kam endlich in Mekka an 
Zu Hanse traf er seine Kinder noch weinend 
uber ihre Mutter; er herzte und kusste sie, weinte 
lag und Naoht uud konnte sich nicht beruhieen 
und von bestandigem Weineu wurde er blind 
auf be.den Augen und konnte nicht mehr sehen, 
wqhm er.trat. .._ Die Benfl hilal aber zogen 
ihres Weges weiter, aber auch Elgazije liess nicht 
abjzu wemen Tag und Nacht, so dass sie Gross 
und ,kl e « beunruhigte. _ Eines Tages waren 
bei Ha^an baste, ihr Weinen st6rte sie aber 
fortwahrend: da befahl er ihr still zu sein, es 
half aber nichts. Wozu plarrst du iinmerfort 
und thnst weiter nichts? fragte er; wenn du so 
an dem Serif hSngst, so will ich dich moreen 
im Tage ,hm wieder hinschicken. ^- Ich weine 
unv d,e Kinder, sagte sie. -Die sind bei ihrem 
Vater und ,bren Angehorigen gut aufgehoben. _ 
Derart,ge Vorwilrfe machte er ihr und ging zu 
den Gasten zuruck. Sie aber ging hinaus, traf 
draussenemen kleinen Jungen von Hasan, nahui 
•hn zu sicb nnd versteckte ihn an einem be- 
sonderen Orte. Als man Abends das Kind 
verm.sste und es dem Hasan meldete, wurde 
er ausserst traurig. Als nun Elgazije sab, dass 
er den Schmerz um den Kindesverlust genugend 
gekostet hatte, ging sie hin und fragte: weshalb 
bistdu so traurig? _Um den Verlust dieses 
Jungen - Hast du nicht noch andere? um 
emeu klemen Jungen trauerst du? _ Bei Gott, 



das Leben zu opfern ware mir nioht so sohwer, 
als dies Kind zu missen! — Wer ihn dir wieder- 
bringt, was giebst du dem? — Er mag einen 
Wunsoh ausspreohen, er wird ihm gew&hrt. — 
Lfisst du mioh dafur zuruckkehren naoh Mekka, 
meine Kinder zu sehen und dann wieder zu 
kommen?— J a wohl, das soil dir freistehen. — 
Da holte sie das Kind und sagte : halt nun auch 
deine Zusage, o Bruder! — Jawohl, sagte er — 
Am fblgenden Tage pflog er Rath mit den 
Emlren und fragte sie in der Sache um Rath; 
da sagte der Qadl; Keiner kann sie hinbringen 
als AbQ zeid. Der Meinung waren die Uebrigen 
auoh und betrauten ihn mit der Aufgabe. Sofort 
begab er sioh zu Elgazije: wenn ioh dich nach 
Mekka bringe, wie willst du es anfangen, deine 
Kinder zu sehen, ohne dass sie dioh sehen? — 
Ich habe dort, sagte sie, eine Kinderfrau gehabt, 
die 1st gutmttthig, zu der gehe ich und lass 
durch sie die "Kinder holen, sehe eie und komme 
wieder. ~ Das lfisst sioh hfiren, sagte erv nahm 
sie hiDter sioh aufs Kameel und begab sioh mit 
ihr naoh Mekka. Er stieg an einer entlegenen 
Stelle ab, dass ihn dort Niemand eehe, und Melt 
sich daselbst versteckt : geh du jetzt, ich werde 
hier auf dich warten. Sie ging darauf ins Haus 
der Alten, gab ihr 100 Dinare und bat sie, ihre 
Kinder herbeizuholen, ohne aber zu sagen, dass sie 
dort sei. Diese ging also ins Schloss zu Sukr, fand 
ihn erblindet und in Kummer flber den Verlust 
seiner Frau sitzen und fragte: darf ich die Kinder 
etwas zu mir nehmen, um sie zu zerstreuen? 
Er gab ihr die Erlaubniss, so brachte sie die- 
selben zur Mutter. Diese sass versohleiert und 
so verandert, dass Niemand, der hingekommen 
ware , sie erkannt hatte. Sie zerschmolz bei 
ihrem Anblick in Thranen. Als die Frau die 
Kinder zuraokgebraoht hatte, weinte der Knabe, 
wollte mit ihr zuruck, hing sich an sie und 
sagte: ich will wieder zu der Frau, die bei dir 
ist und uns gewaschen und gekammt und ge- 
pufzt hat. — Was ist das fur eine Frau? fragte 
der Serif, freudig gespannt. - Es ist eine Frau, 
die von den BenQ hilal getreunt war: sie sah 
die Kinder und war freundlich zu ihnen: nun 
ist sie wieder hergestellt und will sich zu ihren 
Leuten zuruckbegeben. — Um Gottes willen, 
bring sie mir her, damit ich ihr den Freibrief 
ftlr Elgazije ubergebe. — Recht gem, sagte sie, 
gmg nach Hause und theilte es derselben mit. — 
Ich kann sicher hingehen, sagte diese, so lange 
er blind ist, erkennt er mich nicht. Sie ver- 



No. 9287— 9289. 



GROSSE ROMANE. 



313 



schleierte sich also und ging mit der Alten zu 
ihm. Sie fand ihn erblindet, die Augen ver- 
weint liber ihren Verlust; sie anderte ihren Ton, 
grflsste und fragte nach seinem Befiudeu. Er 
erkannte sie nicht und antwortete: gute Frau, 
mein Befinden ist ersichtlich ohne Frage : aber 
du, aus welchem Stamme bi6t du ? —-Von den 
Benii dqreid • — - Gieb deine Hand, dass ich dir 
deaFrei brief gebe, den du an Elgazije ein- 
bandigst. -— Sie steckte ihre Hande in ein Tuch 
und hielt sie ihm hin; er ergriff und echuttelte 
sie und sagte: bei Gott, du musst ihr erzahlen, 
was du hier siehst. — Das verspreche ich, sagte 
sie, nahm die Amine und Kinder, verabschiedete 
sich und ging nach Hause. Dort schrieb sie 
einen Brief an Sukr, in welchem sie sein frtiheres 
hartes und ungerechtes Verhalten gegen sie ihm 
vorhfilt, die Geschichte ihrer Flucht erzahlt, ihre 
Rtickkehr der Kinder wegen und ihren Aufent^ 
halt bei der Kipderfrau schildert und von ihm 
Abschied nimmt. — Diesen Brief steckt sie in 
die Tasche ihres kleinen Mohammed, weint und 
herzt und kusst die Kinder noch einmal, tlber- 
giebt sie der Kinderfrau, dann eilt sie zu Abfi 
zeid, der sie immerfort erwartet hatte; er setzt 
sie so fort hinter sich aufs Kameel und spornt 
es zu schnellstem Laufe an, tiber Wtisten und 
Oeden, auf Wegen, auf denen Menschen und 
Geister sich verirren. — Die Kinderfrau aber 
brachte die Kinder zurttck und ging wieder fort; 
der &erlf nahm seinen kleinen Jungen , kttsste 
und streichelte ihn, dabei traf er den Brief in 
dessen Rock. Woher hast du das? fragte er.— 
Von der Frau bei der Warterin. — Ruf mir 
dochOnkel Ibr&hlm her. Erkam, nahm den 
Brief zulesen und sie ersahen daraus, dass die 
Frau keine andere als Elg&zije gewesen sei. — 
Da gerieth der Serif ausser sich und rief: holt 
sie aus dem Hause der Alten. Die Diener 
liefen hin, fanden aber Niemand vor, fragten 
nach der Frau und erfuhren, sie habe sich schon 
zu den Ihrigen begeben. Da nahmen sie die 
A.lte mit zum Serif, der liess sie zur Strafe yer- 
brennen, dann schickte er ihr Reiter nach. 
Sie zerstreuten sich nach alien Seiten auf die 
Suche, fanden aber keine Spur von ihr und 
kehrten nach 3 Tagen mit leeren Handen, un- 
verrichteter Sache, zurttck. Als Sukr dies er- 
fuhr, war er ttber die Maassen niedergeschlagen: 
seitdem wird ihm Gott sein Augenlicht wieder- 
gegeben haben und er wird sehnsuchtig nach 
Elg&zije umhergegangen und mit ihr wieder 

HANDSCHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



vereinigt worden sein, Abtl zeid jedoch kam 
glucklieh bei den Seinigen an, da er sich so 
sehr beeilt hatte, dass er in einem Tage erne 
grfissere Strecke, als Andere in 5, zurttcklegte. 
Man begrttsste ihn hocherfreut und Hasan er- 
kundigte sich, wie sie cs bei ihrer Ankunft in 
Mekka gemacht h&tten. Elg&zije erzahlte ihm 
ihre Erlebnisse, dann ging jeder zu seinen Zelten. 
Alsbald ordneten sich die Sanften zur Weiter- 
reise hinter einander; der Missmuth hatte nun 
ein Ende, und der ganze Tross brach auf nach 
»j>p> und dem Lande Vjft^' ^» wo K6nig 
^w^jjJI herrschte. 

S c h 1 u s s f. 5 4 b : a j**Jt «jJ1) 5 O-*** 5 ^ 1 '^J 3 * 
tgjULaj Vj!^' "^i v if V^J 1 O* ^^ ^^ 

9288. We. 891. 

66 Bl. 4 to , 16-20 Z. (23 l /« Xl6j 19 XW-W"). — 
ZustRndigut; f.l etwas flDckig.™ Papier: gelb, ziemlioa 
sterk, etwas glatt. — Einbajid: Pappband. — Titel- 
ubersohrift fA':^ J \^\ l j^s>. i ^j\ X*aS[«> ^ 5mo*] 

Anfang f.65 b : K^JI B^*Jr»>>^J ^^t ^LS 
f^jij, - \S w! c ^ . . ., P U^ vj, ^*» ?*&\s 
^M u^ **«t' S&P ^ oly^l ^ .j*a\ : Uji\ 

n f. 1_20% Z. 13 = We. 79 3. 

2) f. 20', Z, ] 3 bis 40", 3 v. u. = We. 850. 

3) f. 40 b , Z. 3 v. u. his Ende = We. 851. 
Der Text weicht (iberall ab, ist vielfach 

abgekttrzt : so fehlt z. B. die ganze **rf\U Hie 
und da ist er allerdings auch erweitert. 

Schluss f. fi5 b : jLftJJ ^^ J* ^^\ ty> 

SoLrift: ziemlich klein, gewandt, vocallos. — Ab- 
achrift o. im i\ui- 

9289. We. 792. 

49 Bl. K1.-8™, &-14Z. (15X10; U l h-liXl-l i h ea )- 
Znstandi ziemlidi gut, doch nicht &berall sanber, anoh 
nicht gaaz feet im Binband. — Papier etc. und Schrift 
me b ei We. 896. - Ti tel f. I s ; 

ti^jJI Jwai f.^ "3oj J^ &4>^Xa fckP 

Anfang f. l b : ^ ^ ?\f M x$sW J& 

*JJ >>^p t>c ^-[) j*»i »«x*s f^-«*»-5 ■"ur :rt -*r" 
= We. 851, f. 19% Z. 2 bis 37\ 12. Der 

Text ist fast immer ganz derselbe. 
SchlusB (wie dort) (Ramal): 

^J I : ijH^\ J^i |yi**t lu^U L ^L^\ O03 jti ^ 

40 



314 



GROSSE ROMANE. 



No, 9290— 9292. 



9290. 



We. 894. 



2) £-21-31. 

8" V17-19Z. (Text: 16-16V.X ll-llVs 8 ").' - 
ZuBtand: nicht recht sanber, aaoh fleckig. — Papier 
etc. nnd Sohrift wie bei 1). — TiteJ f, 21»; 

An fang f. 2 1 b (Ramal) : 
C^ 1 4^' -Mi )y*4. cs*F*l -^WjJt 0^1 Jfe 

= We, 851, f,27»-37', Z.12. Hat hier 
etwa 360, dort c. 340 Verse. — Schluss 
(wie dort; s. bei We. 792): dann noch: 
(j*"»$ h^[ **^> tK ... ,£o ^bL.,^. juLAj- ^J 

Aus diesem Verse geht hervor, dass die dem 
Tohba' Hassan beigelegte Zukunftsprophezeiung 
We. 894, 1 in R«cksicht auf diese angefertigt ist- 

9291. We -896. 

45BLKl,-8« > 8-i3Z.(15V < ><llill'/^12V 3 x7-8-). 
Zn stand: nicht gan* sauber, besonders im Anfang — 
rapier: gelblich, ziemlich diinn, etwas glatt. '— lin- 
band: Pappband. — Titel f. 1«; 

A n fan g f. 1 " : <^ ^jsi, ^ ^j j^ 
^ -*' tS U i • • • I^Mt. OyJ! D * ojs U t'^ 

Fortsetzung von We. 792. = We. 85] 
f. 37«, Z. 13 bis Ende. Es ist meistens wortlich 
dasselbe, so dass es als Abschrift daraus an- 
gesehen werden muss. Schluss ebenso. 

Schrift; aiemlich klein, stelleqweiee aber doch recht 

'2. We. 852. " 
1) f 1— 15 b . 

- Pa?^ h ga f f t 8tiffl = inb r d .^«t n icbtrecht 8 auber: 
Papier gelb, stark wen.gglait. _ Einband: Pappbd 
nut Ledorrucken. - Titel fehlt. Auf dem Vorderdeckel 

Dies let aber darcbgestrichen; darunter stebt: aj.UI „SLT 
Weiterunten: IT <^ ^^^ ->*'(•*• 

Anfang f j... ^ ^ ^ ^ y( 

Der Zug der Benfl hilfil gi ng we Her west- 
warts nach dem Lande ^ und^^Jt. Dort 
herrschte Konig ^ojJ|, Sohn . des^L^. Er 
hatte einen Sohn, der hiess auch Mazjad und 
aucn 2 Schwesters6hne,derEine Wesso^ta^ 



und der Andere *L*P. Auoh hatte er 4 Wezlre: 
Rasid, Salam, Moqlid *xliw und MnfliB. rfda*. 
Ferner hatte er 200 000 Reiter und ruhmte jjich 
selbst, der tapferste Reiter in der Welt zu sein. 
Eines Tages hielter einen Dlwan ab und fragte 
seine Grossen und Vornehmen um Rath: er 
wolle seinen Sohn verheirathen y was eie dazu 
meinten. Sie billigten das Vorhaben, der Emir 
Humftm aber sagte: Warte damit so lange, bis 
jenes Unheil sich von uus verzogen hat. — Wie 
meinst du das ? fragte der Konig. — Darauf 
erzahlte der Emir, dass die Benfl hilfil ange- 
zogen kainen, um ihre von dem Konige des 
Westkndes in Haft behaltenen SShne zu be- 
freien, und dass ihre Schaaren auch sein Land 
iiberfallen wflrden. Diese Worte machten ihn 
nachdenklich ebenso wie die Anwesenden Alle 
und sie sprachen : b K6nig, verschiebe die Hooh- 
zeit, bis wir sehen, was aus der Saobe wird. 
Der Plan wurde also auch aufgegeben und aie 
richleten ihr Augenme.rk jetzt auf die Ijageder 
Dinge. Die Benu hilftl waren indessen auf das 
Gebiet des Konigs gekommen und waren nur 
noch A Tage von der Stadt Enueirab entfernt. 
Als dies der Konig vernahm, beschloss er, ihnen 
Gewalt anzutbun und Geld, Pferde, Kameele 
ron ihnen zu verlangen. Zu dem Zwecke 
schickte er seinen Wezir Rasid auf Kundschaft 
aus, zu sehen , ob :ihrer viel oder wenig seien 
und wie es uberhaupt bei ihnen aussehe. Er 
verkleidete sich also, trieb sich zwischen ihren 
Zelten heriim, kam nach 5 Tagen zurttck und 
erzahlte von ihrer grossen Zahl und der Aus- 
dehnung ihrer Zelte und den schonen Frauen 
derselben. Darauf hielt der Konig Berathung 
mit den Grossen seines Volkes und eein Wezlr 
Rftsid rieth: schick hin und fordere von ihnen 
den Zehnten und wollen sie ihn nicht geben, 
so bekriegen wir sie: ich sage, sie sind Hunger- 
leider und Wichte und Jed er von uns ist min- 
destens so stark wie 20 yon ihnen. Dieser 
VorscWag fand des Konigs Beifall und sofort 
schickte er einen Brief dieses Inhalts ab, aber 
nicht durch einen Diener, sondern der Wezlr 
selbst erbot sich zum Ueberbringen , um den 
Feinden zn imponiren. — Dies fand der Kdnig 
passend und der Wezlr begab sich dahin. Er 
liese seine Ankunft durch einen mitgenpmmenen 
Diener melden , einige Emlre gingen ihm ent- 
gegen und fuhrten ihn zu Sultan Hasans Zelt. 
Hier wurde er ehrenvoll aufgenommen und be- 
wirthet, darauf luiterhielten sie sich von dem 



No. 9292. 



GROSSE EOMANE. 



315 



Zweck 6einer Herkuuft. Der Wezlr holte das 
Schreiben dee Eddobeiel hervor und Qberreichte 
es Hasan. AJs er es gelesen, veranderte sich 
seine Farbe i er befahl , ihn in die Gastraume 
zu fuhren, dann theilteer den Emlren den Brief 
mit und fragte sie um ihre Meinung. — Gieb 
ihm Antwort, sagte Abu zeid, und bitte Una 
10 Tage Frist: wenn dieselben abgelaufen Bind 
und er dann kotnmt, reichen wir ihm den Todes° 
becher : inzwischen erholen sich unsere Mannen 
und weideu unsere Heerden sich satt. Dajj&b 
aber meinte, das Beste sei, morgenden Tages 
hinzureiten, ihn unversehens zu uberfallen, ihn 
zu tftdten, seine Sch&tze zu rauben, seine Sol- 
daten zu vernichten. Aber Aba zeid's Plan 
fand Beifall; einen Brief mit der Bitte um Auf- 
schub schrieb Hasan sofort , ubergab ihn dem 
Wezlr zubestellen, gab ihm selbst auch noch 
ein Geschenk von 1 000 GoldstUcken. Der Wezlr 
kebrte zuruck in der Meinung, dass Hasan sich 
vor Eddobeisr furohte und sprach, nach Ueber- 
reichung dee Briefes, diese Meinung auch au6. — 
Es wird doch wpl nicht eine List von Abu zeid 
sein? fragte der Kdnig: denn er ist ein Ranke 



schmied und Listenbold. 



O nein, erwiderte 



der Wezlr, sie geben, was du verlangst, weil 
sie sich vor dir furchten. - — Dann leere die 
Scheunen und Vprrathshauser , um dort die 
Pferde, Kameele und sonstige Abgabe unterzu- 
bringen, ehe wir noch die JJochzeit tneines 
Sohnes feiern. Diesem Befehle kam der Wezlr 
nach; der Konig aber hatte in der Nacht einen 
furchtbaren Traum : In einem Engpass kam ihm 
ein Ritter, hell wie eine Feuerflamme, entgegen: 
der schlug ihn in 4 Stucke; dann sttlrzte auf 
ibn ein sch warzer Adler , packte seine Mutze 
(j*-Lw) und flog damit fort; dann kam ein 
scbmucker Mann, warf ihn in eine tiefe Grube 
und pflanzte eine Palme darauf: die trieb sofort 
Aeste und Fruchte und alle Leute des Stammes 
sammelten sich in ihrem Sohatten. Da fuhr er 
erschreckt auf, es brach soeben der Morgen 
an; sofort ginger in den Dlwftn und liess einen 
Traumdeuter bolen, Namens jy'_^*j> und erzfihlte 
ihm den Traum. Derselbe legte sein Ramal- 
brett hin, zog seine Linien und Punkte, bat 
sich ErlaubniBS aus, frei reden zu dUrfen und 
sagte, nachdem er dieselbe erhalten hatte: ein 
erfahrener Ritter bekfimpft dich und lasst dich 
besiegt und hingestreckt am Boden liegen, er 
ist der Vpgel, der dir dein Theuerstes nimmt. 
Die 4 Theile sind deine 2 Schwestersdhne und 



deine Wezlre: sie todtet Dajjab ben gfinim; in 
die Grube wirft dich der Emir Hasan. Der 
Palmbaum ist dein Sohn : der wird nach dir 
herrschen , von Hasan auf den Thron gesetzt 
und von ihm mit der Tochter deiner Scbwester 
vermahlt: die Leute werden ihn lieb haben. -^r- 
Ueber diese Deutung wurde EddobeisI sehr 
bose: hatte ich dir nicht meine Gnade vorher 
zugesichert, rief er aus, ich wilrde dir den Kopf 
mit diesem Schwert abhauen; wie kannet du 
mir Furcht einjagen wollen vor diesen Tauge^ 
nichtsen, die ohne Kampf vor mir in Angst 
sind? • — Dann wies er ihn fort und dachte 
nicht mehr an ihn, sondern wartete ruhig den 
Ablauf der lOtagigen Frist ab. Aber es kam 
weder Geld noch Kameele noch Pferde. ^- W arum 
schicken diese Bauern uns nichts? fragte er den 
Wezlr; ist doch die bedungene Zeit abgelaufen; 
geh und nimm ihnen diesen Brief init und wenn 
sie keine genugende Antwort darauf geben, 
haben sie die bosen Folgen sich selbst zuzu- 
schreiben.: Danu schrieb er einen Brief in 
groben Ausdrttcken Und schickte den Wezlr 
damit ab. Er zeigte durch den Diener seine 
Ankunft an, aber Niemand kam ihm entgegen; 
so gelangte er zu Hasans Zelt, trat zu den 
Emlren, grdsste, Niemand erwiderte den GrueB, 
nur Abu zeid dankte hochmuthig. Wo ist das 
Geld, Hasan, fragte der Wezlr, wovon die Rede 
war? ^ Oeh und sag deinem Herrn, war die 
Antwort, dass wir kein Geld haben. Ihr seid 
Thoren , habt ihr nicht von dem Ruhm der 
Benfl hil&l gehort? — Was ist das fur eine 
Rede? geh und gieb mir das Geld ohne viel 
Gerede, sagte der Wezlr. — Ehe er noch diese 
W orte gesprochen , unterbrach ihn Dajjab mit 
lauter Stiinme : fort von hier, du Hund ! i— Er«. 
schreckt uud eiligst begab er sich zuruck und 
meldete dem Kftnig, wie es ihm ergangen sei. 
Wuthend hiess er die Trommeln ruhren und 
brach zur Stunde auf und betrat das Kampf- 
feld. Als dies die Benfi hilBl vernahmen, schlugen 
Bie auch ihre 4 Hauptpauken und zogen mit 
ihren 4 Corps zu je 90000 Mann zu Felde. 
Als die Reihen einander gegenuber standen, 
forderte der Wezlr Rasid den Dajj&b zum Zwei- 
kampf. Sofort sprang derselbe vor und nach 
gegenseitigen Schmahreden begann der Kampf 
und endigte mit dem Tode des Wezlrs. Auch 
dem Wezlr Salftm, der den Kampf aufhahm, 
erging es nicht besser ; in dem allgemeinen 
Streiten , das sich daran schloBS , wurde auf 

40» 



816 



GROSSE ROMANE. 



No. 9292. 



beiden Seiten tapfer bis zum Abend gefochten, 
aber ohne Entscheidung : beide Theile kebrten 
in ihre Zelte zuruck. K5nig Eddobeisl pflog 
in nicht geringer Unruhe mit seinen angesehen- 
ston Emlren Berathung. Der Emir Hum&m 
meinte: es w&re am besten, wenn du dicb mit 
ihnen vertrugest. Sein Schwestersohn olj^l 
aber sagte: pfui, Emir, du sprichst von un- 
mSglicben Dingen : ich will morgan unter ihnen 
wie ein muthiger L8we wirken, ihr sollt euere 
Lust an meinem tapfern Dreinschlagen haben: 
ich werde den Dajjab todten und sie Alle kurz 
und klein hauen. Der Konig sprach wohlge- 
fallig: dazu gebe Gott dir seinen Segen! — 
Darauf trennten sie sich und am naohsten Morgen 
begann der Kampf aufs Neue. Elhaddaf focht 
mit Dajjab und fiel ; ebenso auch sein Bruder 
Maftmfld, der an jenem Rache nehmen wolite. — 
Als Eddobeisl dies sab, umdusterte sich sein 
Verstend und er wolite eich selbst in den Kampf 
sturzen; aber sein Wezlr Moqlid kam ihm darin 
zuvor und qturzte sich auf Dajjab , dieser aber 
hiebihn nach kurzem Kampf mitten durch. 
Nun wurde dem Kdnig so grun und gelb vor 
den Augen, dass er nicht mehr sehen konnte, 
wohin er trat und in blinder Wuthsturzte er 
sich, wie ein Blitz vom Himmel, auf den Emir. 
Aber Dajjab erwehrte sich seiner tapfer, bo 
echwer es ihm auch wurde , einem bo erfahre- 
nen Gegner gegenuber. Am Abend httrte ihr 
Streiten auf, Jeder gingzu den Seinigen, Hasan 
umarmte den Dajjab , kUsBte ihn und sprach 
seine Anerkennung aus liber seine Tapferkeit: 
er bat sich aus, den Kampf fortsetzeu xa durfen. 
Wieder betrat er, als der Morgen erglanzte, in 
voller ROstung den Kampfplatz und forderte den 
Eddobeisl heraus : sie kampften, aber wiederum 
ohne Entscheidung. In der folgenden Nacht 
hatte^Ak^, Dajjab 's Tocbter, einen furchtbaren 
Xraum; sie bat ihren Vater daher, fur diesen 
Tag dem Kampf fern zubleiben: ich sab dich, 
sagte sie, mitten in einem Meer von Blut liegen, 
dem Versinken nahe; da riefst du, helft mir, 
ihr Helden ! Herbei zu mir, o AbQ seiban! Da 
kam AbQ zeid und entries dich der Gefahrl — 
Er aber sprach : furchte niohts, meine Tochter, 
sei unbesorgt, nicht jeder Traum spricht wahr, 
nicht jeder Vogel singt. Er wappnete sicb also 
und betrat, auf seiner Stute l^sa^.1 sitzend, den 
Kampfplatz. Eddobeisl erwartete ihn: Dajjab 
wirft sich mit ganzer Wucbt ihm entgegen, 
aber sein Gegner durchbohrt ihm mit einem 



wohlgezielten Lanzenwurf den Schenkel, dann 
zieht er das Schwert, um ihm den Gnadenstpss 
zu versetzen. Da aber erhebt er einen bo ge- 
waltigen Schrei, dass Eddobeisl stutzt und von 
ihm abjasst. In dem Augenblicke Bteht Aba 
zeid vor ihm: da ruft Eddobeisl seine Leute 
herbei: nun sturmen diese an, ebenso auch von 
der anderen Seite Hasan mit seinen Schaaren, 
Das Gedrange und Handgemenge war arg, 
dauerte aber nicht lange, denn aUbald brach 
der Abend herein. Der nachste Morgen sab 
den KSnig wieder auf dem Platz : nun focht er 
mit Zeidan, fand in ihm aber einea ebenburtigen 
Gegner. Da beschloss er ihn durch List zu 
bezwingen. 1st es nicht Bchimpflich von dir, 
du Haupt der Junglinge, dass du dir diese zu 
Huife rufst? Auf diese Worte hin sieht Zeidan 
sich um: in diesem Augenblick trifft ihn ein 
Keulensohlag, raubt ihm die Besinnung, er wird 
gefangen genoinmen und gefesBelt. Weiter 
kampfte Eddobeisl dann mit Bedran , der wie 
ein Teufel auf ihu lossprang und ihn angriff, 
aber alsbald auch gefangen genommen wurde. 
Funfzehn theilten allmalig, im Laufe des Tages, 
dies Loos, lauter angesehene Emlre, alle vom 
Kdnige durch List bewaltigt. Als er am Abend 
in seinem Palast sass, liess er die gefangenen 
Emlre kommen und bedrohte sie mit dem Tode. 
Wenn du Lust dazu hast, versetzten sie, so thu 
es, der Tod ruhrt uns nicht; aber wenn du 
bedenkst, dass Abu zeid, Sultan Hasan, Dajjab 
und der Qftdl auf unserer Seite stehen, ziemt 
es dir dann, uns zu bedrohen? und wenn du 
uns 15 von 4 Corps in deiner Gewalt hast, 
glaubst du damit uber uns Sieger zu sein? — 
Diese Worte maobten einigeu Eindruck auf ihn. 
Was beruft ihr euch auf Abu zeid und euere 
'Emlre? sagte er; icb will euoh nicht eher tddten, 
als bis ich auch AbQ zeid und Sultan Hasan 
in Handen habe : dann todte ich euch Alle mit 
Einem Male. — Darauf liess er sie ins Ge- 
fangniss innerhalb der Stadt, ausserhalb des 
Pala8tes, fuhren und stcllte dabei 40 Sklaven 
als Wfichter. Die BenO hilal aber waren am 
Abend naoh diesen Verlusten sehr betrubt; 
Hasan berief eine Versammlung von Hoch und 
Niedrig und berieth mit ihnen, wie es anzufangen 
sei, um die Gefangenen zu befreien. Alle gaben 
zur Antwort: dazu ist nur Aba zeid geeignet. — 
Warum schweigst du dazu? fragte Hasan. — 
Seid unbesorgt, gab er zur Antwort, den Ge- 
fangenen soil nichts gesohehen und ich fiber- 



No. 9292. 



GROSSE ROMANE. 



31? 



nehme die Verpflichtung, sie euch herzubrhigen 
und den EddobeisI zu todten und ware er einer 
von Salomons widerspanstigen Dfimonen. — 
Danach sprang er auf, ging nacb Hause, ver- 
kleidete sich in eiuen Perser, farbte sicb den 
Bart und ging zu den Zelten des K6nigs. Port 
wanderte er von Ort zu Ort, nach den Ge- 
fangenen sucbend, konnte sie aber nicbt finden. 
Darauf begab er sicb zu dent Palaet des Kdnigs, 
stand an der Thur still und redete und rief und 
grflsste in Persischer Sprache. EddobeisI wurde 
seiner ansichtig und fragte: guter Derwisch, 
woher kommst du, wohin willst du, was hast 
du vor? — O Konig, erwiderte er, ich bin ein 
q&diritischer Derwisch, ich wandere in diesem 
Reich herum und als ich in die Stadt gehen 
wollte, fand ich das Thor verschlpssen und man 
dfihete mir nicbt: ich mochte in den Ort hinein 
gehen durf en, urn in der Moschee zu schlafen 
und dort zubeten. — Der K6nig befahl, ihm 
das Thor zu Sffnen und sagte: guter Derwisch, 
ich bitte dich, bitte Gott fur mich um Sieg 
fiber diese Araber und ctass er mich zum Herrn 
mache fiber einen ihrer Helden, Namens Abfl 
zeid, dein Gebet ist ja wirksam; wenn Gott es 
erhfirt, will ich dich reich machen. Ich will 
Gott bitten, antwortete der Derwisch, dass er 
dich und Abu zeid bald zusammen fiihre: denn 
Gott erhSrt ja die Flehenden. — Alsdann ging 
er in die Stadt, wanderte darin von Ort zu 
Ort, und kam dabei in eine Gasse, wo er Stimmen 
durcbeinander horte: er ging naher, es waren 
40 Sklaven: er begrtisste sie und sie forderten 
ihn auf sich zu ihnen zu setzen. Nein, sagte 
er, ich will weiter. — Was bist du, fragten 
sie. — Erst sagt mir, was seid ihr? — Wir 
sind Gefangenwarter des Kdnigs. — Ah, sagte 
er, wozualle diese Warter? da wurde Einer 
genugen, hochstens 2 bis 3. — So hat es aber 
der K6nig befohlen : es sind hier Emlre von den 
Bentl hilftl eingesperrt und der Konig fflrchtet, 
es mochte Abfl zeid kommen und sie durch 
seine Listen befreien; wer bist du nun aber? — 
Ich bin ein Derwisch und der K6nig hat mich 
hergeschickt, dass ich in der Moschee schlafe 
und Gott .fur ihn bitte, ihm den Sieg liber diese 
Araber zu verleihen. -- Setz dich zu uns, baten 
sie nun, dainit wir uns etwas unterhalten, es 
ist ja noch nicht spat.— Konnt ihr nicbt Licht 
anmachen , dass wir einander sehen ?■■'■— Wir 
haben keine Leuchte, auch hat es der K6nig 
uns untersagt. — Ich habe eine Leuchte und 



vor dem Kdnig braucht ihr euch nioht furcntea, 
ich verantworte es fur euch. — Er schlug also 
Feuer an, steckte Schwefel an, rieb seine Nasen- 
locher mit etwas Beng, zilndete die Wachskerze 
an, da strSmte daraus ein Duft mit Mosckus, 
den rochen sie und sofort fielen aie Alle um. 
Sogleich stand er auf, ging sur GefangoiGsthur, 
fand sie verriegelt. Da braiichte er seioeu 
Magnet, die Riegel losten sicb, er oSnete, trat 
ein, gab sich den Gefangenen eu erkeaoeD, 
nahm sie mit sich, nahm auch die Wafien der 
Sklaven , so gingen sie fort. Wartet hier eia 
Weilchen, sagte er, ich will erst das Stadfctbor 
dffnen. Er ging dahin, fand aber 5 Wachter 
dort sitzen. Sie begrfissten einaader, dano 
fragten sie: bist du nicht der Derwisch, den 
wir auf Befehl des Konigs eingelassen haben? — 
Allerdings. — Warum kehrst du eobald zuriick? 
— Ich fand es in der Moschee kalt and die 
Nacht ist ja noch lang: bo kpmme sch her, um 
mit euch etwas zu pl&udera. — Nimm Flatzi- 
Er setzte sich zu ihnen, unterhieit eie, aahm 
etwas aus seiner Tasche uad aes: eie warden 
neugierig und fragten: was isot du da? — - Einige 
Datteln , die ich noch bei mir habe. — Gieb. 
uns etwas davon ab. — Da nahm er 10 d&rou 
und gab jedem 2 : sie amen sie und fielen sofort 
um. Sofort schloss er das Stadtthor auf, holts 
seine zurflckgelassenen Begleiter and ging mit 
ihnen davon; noch graute der Morgea nicht, als 
sie bei ihren Zelten eintrafen; Jeder begab sich 
an seinen Ort und die Angehorigea und Freimde 
waren fiber ihre Rfickkehr sehr erfreut und 
Hasan kusste vor Freude und Dankbarkeit den 
Abfl zeid. EddobeisI aber erwachte am uacboten 
Morgen kaum aus dem Schlafe, als ihm aucb 
schon gemeldet wurde, alle Wachter aindsshlaf- 
trunken gemacht und die Gefangenen fort und 
die Thore etehen alle offen. — Nun wurde ihm 
der belle Tag duster ; er merkte , dass der 
Derwisch Abu zeid geweeen: eofort Hess er die 
Trommeln schlagen, beatieg sein Roas uad zog 
ins Feld. Als die Benu hil&l ^diesen Tromroel- 
Bchlag horten, schlugen auch sie die Paukea 
zum Auf bruch und rOckten auf den Kampf- 
platz. Hier hielt der Konig Tor seinen Reihea 
und sturzte sich, wie ein wfiihender Lowe, auf 
Abu zeid. Beide kampfteu eo tapfer imd ge-> 
wandt, dass die Zuechaner eretauHteo , daoa 
aber gab Abu zeid seinem Gegmer einen Hieb 
auf den Nacken, der ihn hinstreckte. Er schtog- 
ihm den Kopf ab, Bteckte ihn -suf dea Sattol- 



318 



GROSSE ROMANE. 



No. 9292—9295. 



knopf, sturzte sich, unversehens wie das Ver- 
hangniss, auf die Streiter des Konigs; auch die 
ttbrigen miecbten sich in den Kampf, von alien 
Seiten drangten die Schaaren auf einander : 
endlich flohen die Truppen des K6nigs und 
die Bend hilal verfolgten sie bis in die Stadt 
hineiD. Eine Menge erlag ihrem Sohwert, Viele 
wurden ins Feld und die Wtlsten verstreut; 
Hasan aber liess ausrufen: Keiner betrete ein 
Haus, noch thue er den Frauen etwas zu Leide, 
sonst verfallt er der Todesstrafe! Da liessen 
sie ab von der Verfolgung und sammelten Beute- 
stflcke und kehrten siegreich in ihr Lager zu- 
ruek. Als Hasan in seinem Zelte x sass , kam 
vjki, des Konigs Frau, mit ihrein Sohn Mazjad 
und dem Wezlr Hum&m zu ihm, kussten den 
Boden vor ihm, und die Kdnigin trat nfther 
und bat um Gnade fllr ihren Sohn und dass 
Hasan ihn an Stelle seines Vaters einsetze und 
zugleich auch, daBS er den Uebrigen Verzeihung 
angedeihen lasse. Er nahm ihre Bitte freund- 
lich auf, hiess sie in ihr Zelt zuriickgehen und 
berief einen Dlw&n, zugleich auch liess er die 
Yornehmsteu von der Partei des Konigs kom- 
men. — Dannsetzte er den Mazjad statt seines 
Vaters als K6nig ein, gab ihm Thttrsteher und 
Stellvertreter und gab ihm von den Schatzen 
seines Vaters ab , bestellte auch deu Humam 
als semen Wezlr und Rathgeber, zeigte sich 
ihuen Qberhaupt sehr wohlwollend. Der Wezlr 
eagte ihm, sein Vater habe ihn verheirathen 
wollen mit der Tochter seiner Tante; das sei 
durch den Krieg verechoben worden. In Folge 
dessen liess Hasan Feste feiern, 7 Tage lang, 
und verm&hlte den Mazjad mit seiner Geliebten. 
Derauf dankte dieser dem Sultan Hasan fur 
seine Glite, dieser beschenkte ihn nooh mit einem 
Ehrenkleide und verweilte noch 3 Tage daselbst. 
Schluss f.l5 b unten: ^, s r UJt 5 ydM ai^L, 

Schrift: die grossedioke Hud. Ab8chrifta u60 /ig«. 

9293. We. 892. 
1) f. 1-26. 

20 u. 49 Bl. 4 to , 19-20 Z. (28 X 16; 18-19X 12V"). 
Zustand: im Ganien got — Papier: gelb, riemlloh 
stark, etwas gUtt. — Binband: Pa ppband. — Titel- 
flbersohrift 1 1»: -_««jujj| Km3 

Anfang f. IV- ^ ^ ^ yl Ul5 ^ 

gJI wjji nx* D tf a ^L. jjj L^r o*j* ^1 



■= We. 852, 1. Oft abweichend, zum Theil 
ausfuhrlioher, auch mehr Gedichte enthaltend; 
auch verschieden vou We. 795. 

Schluss f.20 b : UaL* (£A* y^ ^oJI^ 
wslLdtj £**J| £pj\ yLiis D L|j tJ$f >jSls> A i 

oW^' U* <J Vj*H ^jd ^ SX* J* l,)b.jj 

Schrift: die bekannte gelanfige ziemlich kleine 
Hand. — Absohrift im Jahre 1263 Qafar (1847) von 

9294. We. 795. 

26B1.4M7-19Z.(23xl6«/ 9 i n'/ 3 -18'/ S Xl2'/ a «» n ). 
Znstand: ziemlioh gut. — Papier: gelb, ziemlich stark, 
etwas glatt — Einband: Pappband mit LederrBokeo. — 

Titel f. 1»: of i lS M^jJ\ a \^ 

Anfang f. l b : a l LOS UJ vJu/^ ^t^l $6 

= We. 852, 1. Die Geschichte ist zum Theil 
ausfahrlicher, enth&lt namentlich mehr Verse. 
Schluss f. 26': fi £* ^jm »jjt x£UJ «^, 5 

A*"^ ^° (3^ b*J* ,JjUI O* O tf U 5 ^^ 
f 1f ^J £JLj wJUiJ. < f L^t ^J ^JualS . . . 

(^%xj\ U |j^>j 'aJus (*2^i *-Jt ULa.3 lit s_**^ 

Sohrift: die gewShnliohe flocbtige Hand. — Ab- 
sehrift vom J. 1261 MoHarram (1845). 

9295. We. 852. 

2) f. 16"— 47. 

Format etc. and Schrift wie bei 1). — Titel fehlt, 
Er ist aos der Aofeobrift aof dem Vorderdeckel za ereehen 

(s. bei 1.) und ist: A^Jf ...f^Ji oder auch: 

Anfang f. 15 b , Z. 13: a ** s * \hLJ\ y>\ s 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 852, 1. 

Dann brachen die Benu hilal auf und wandten 
sich nach Elnilla und Blkttfa. Nacbdem sie 
2 Tage marschirt warcn, wandte sich Hasan an 
Aba zeid und sagte : wir ziehen nach den Lftn^era 
des Westens und wissen nioht, was hernach 

aus uns wird : da ist mir nun etwas eingefallen. 

Das w&re? fragte Aba zeid Ioh mochts mit 

dem Qadi Bodeir nach Negd zurflckkehren und 
dort das Land vermessen und was dort Jeder 



No. 9295. 



GROSSE ROMANE. 



319 



an Garten und Weinbergen besitzt, verzeichnen, 
damit spaterhin , wenn unsere Kinder in das 
Land zuruckkehren, kein Besitzstreit unter ihnen 
entstebe. — Thu, was dir gut scheint, sagte 
Abu zeid. So kebrten also Hasan und Bodeir 
zurlick und nabmen 1 000 Reiter mit sich. Abu 
zeid aber und Dajj&b zogen weiter mit dem 
Tross gen Westen. Dann kamen sie nach El- 
billa und Elkufa, den Landern der Fremden. 
In Elnilla waren 7 Konige, namlich Jjtil, J^aoAmJI, 
yXXi t j&Aa, jjUaJJI, *LiJjt und tXli^Qj dJ^j>\: 
letzterer war der alteste von ibnen. Als sie 
nun sahen, dass die Benu hil&l sich in ihrem 
Lande niederliessen, beriethen sie, was zu tbun 
sei. Da sagte Enn'oman, der ein Moslim war und 
zu den Arabera von Seblb gehfirte: ihr miisst 
mit den Benu hil&l in Frieden und Freundschaft 
ein Abkommen treflen. All sah aber sagte: 
wir mussen Gewalt brauchen und ihr Hab und 
Gut und ihre Weiber ihnen nehmen : sie sind 
Hungerleider und Jeder von uns wiegt zehn 
von ihnen auf; nach meiner Ansicht schickt 
ihr bin und verlangt von ihnen den Zehnten: 
geben sie ihn, gut, so behandeln wir sie ver- 
Echtlich ; verweigern sie denselben, so machen 
wir einen Streifzug gegen sie und rauben ihr 
Vieh. — Das ist das Richtige, sagte Elhirmend, 
und schrieb einen Brief, worm er sie aufforderte, 
ihr Land zuverlassen oder den Zehnten zu 
zahlen: wo nicht, wiirden sie komnjen und sie 
bekampfen und vernichten. Diesen Brief gab 
er seinem Diener zu bestellen. Derselbe begab 
sich zu den Ansiedlungen der Benu hil&l, fragte 
nach dem Zelte des Sultans und wurde zu dem 
des Abfl zeid gewiesen. Diesem iibergab er 
den Brief. Nachdem er ihn gelesen, wurde er 
sehr zornig. Obgleich zu der Zeit keiner der 
Emlre bei ihin war, setzte er sich doch sofort 
bin und schrieb eine ablehnende Antwort. Der 
Bote nahm sie in Empfang und begab sich un- 
verzllglich zu seinen Herren zurlick. Elhirmend 
nahm den Brief und las ihn den Anwesenden 
vor; nach Anhoren desselben wurden sie theils 
zornig, theils nachdenklich, beharrten aber dabei, 
jene zu bekampfen. Am 2. Tage ruckten die 
7 Konige mit 7 Corps ins Feld, ruckten unter 
Trommelschlag gegen die Benfl hil&l vor und 
lagerten sich im W&dl ^13- yJf. Als Abu zeid 
sie anrflcken sab, Hess er auch die Trommeln 
rfihren und zog ibnen entgegen und lagerte im 
I/. Hier hielt er Umschau und 



W&di 



o**,tr 



sah, dass Dajj&b mit seinen Mannen nicht mit- 



gekommen sei. Er 6chickte also 4 Reiter ab, 
sich zu erkundigen. Als diese jenen fragten, 
gab er zur Antwort: gent zu Abe zeid und 
sagt ihm: wer meine Fahrzeuge braucht, kann 
sich auch den Wind dazu aus eigenen Mitteln 
besorgen. So sprach er, weil er daruber bftee 
war, dass Abfl zeid aus eigener Machtvollkom- 
menheit, ohne ihn zu fragen, eine Antwort an 
die Konige geschickt hatte. Als Aba zeid dies 
vernabm, sagte er: der Sieg eteht bei Gott 
allein. Darauf ordnete er die Haufen, etellte 
die Sftnften mit den 'Amm&ritischen Frauen an 
ihren Platz — es waren das aber 80 Emlrs- 
t6chter, darunter Elg&zije, eie gleichsam der 
Mond, die Uebrigen die Sterne. — Nun stttrzte 
sich von den Fremden ein eisengepanzerter Ritter 
wie ein Lowe Vor die Reihen, es war K6nig 
Eccilcll, und forderte zum Zweikampf. Sofort 
stellte sich Zeid&n ihm entgegen , focht und 
verfehlte zwar seinen Gegner mit einem wuch- 
tigen Hiebe, traf aber dessen Pferdes Nacken, 
hieb ihn durch und Ross und Reiter fielen zu 
Boden. Nun wollte Zeidan ihn abthun, aber 
die Fremden stttrzten sich auf ihn und befreiten 
ihn aus seinen Handen. Nun drangten die 
feindlichen Reihen auf einander, es gab hilben 
und drflben ein Morden, die Kopfe flogen her- 
unter, in Stromen floss dae Blut, berghoch lagen 
die Leichen. Da eprengte der tapfere 'All 6&h 
in die Reihen der Bend hilal, wie ein Wolf 
einbricht in die Hee'rde, und echlug einen tiber 
den Anderen zu BodeD. Abfl zeid eieht die 
Seinigen fliehen, wie Sperlinge vor dem Falken. 
Gemach, sagte er, du Verfluchter, nicht so frecb 
vorgegangen! liese seinen Haufen xind wandte 
sich gegen 'All s&h. Rechts und links lagen 
die Erschlagenen vor ihm; er bahnte sich den 
Weg zu dem Gegner, dann begannen sie ihren 
Kampf, schrecklich anzusehen ! Er endete damit, 
dass Abfl zeid ihm den Kopf abhieb. Als dies 
die Fremden sahen, wichen sie ihm aus und 
wendeten sich gegen den linken Heerhaufen 
und uberschtltteten ihn mit Pfeilwurfen. Diese 
Haufen wankten und wichen zurlick: die Feinde 
stUrzten auf sie und bemachtigten sich der 
Weiber und ftthrten sie abseits. Als diese sahen, 
dass sie in den Handen der Fremden seien, 
erhoben sie einstimmig ihr Geschrei: o Abfl zeid, 
o ihr flflter der SanftenI Abfl zeid hSrte dies, 
seine Augen spriihten Feuer, rasend vor Wuth 
warf er sich, gefolgt von Zeidan, Bedr&n und 
einem Haufen Tapferer, darunter seine Sonne 



320 



GROSSE ROMANE. 



No. 9295. 



'Ikrima, Seib&n, Cabra, auf diese Feinde, warf 
sie fiber den Haufen, befreite die Sanften, und 
fuhrte sie zuruck: da braoh der Abend herein 
und die Kampfenden zogen sich zuruck in ihre 
Quartiere. — Elinaria aber, die Tochter des 
QadlBodeir, welche auf einem Kameele sasB, 
das des KampfeB ungewohnt war, war nicht 
mit den ubrigen Prauen zurtlckgekehrt, sondem 
ihr Kameel hatte, durch dea Larm ersohreckt, 
die Flucht ergrifien und war mit ihr in der 
Richtung auf Elliilla und Elkafa davongerannt. 
So viel sie schrie, Niemand horte sie und Keiner 
sah sie als Goneim ben muflili (f^ ^ fbUi) : 
sie war seine Braut, aber noch nicht mit ihm 
verm&hlt. Er sturzte also hinter sie drein, 
warf diejenigen, welche ihm in den Weg traten, 
fiber den Haufen, todtete 30 Mann. Da 
kani K&nig Eccilcil von hinten und warf ihn 
mit Schwertstreichen zu Boden, die Elmaria 
aber nahm man gefangen und brachte sie nach 
ElBilla und schloss hinter ihr die Thore zu. -— 
Als die Bena hilftl in ihre Zelte zurlickgekehrt 
waren, vermisste die Gattin Bodeir's ihre Tochter 
Elmaria; sie gerieth aueser sich, ging zu AbQ 
zeid und klagte ihm, d ass sie die Tochter ver- 
misse. — Ich habe sie auch nicht gesehen, er- 
widerte er, und weiss nichts von ihr, aber sei 
nur getrost: wenn die Fremden sie gefangen 
genommen haben, hole ich sie wieder und todte 
ihre Obersten und verheere ihr Land, so Gott 
will. -— Beruhigt ging sie heim; ale sie fort 
war, kam einer seiner Diener zu Aba zeid und 
erzahlte ihm, er habe gesehen, dass die Fremden 
sie gefangen und den Goneim, der ihr nach- 
geeilt sei, erechlagen, sie selbst aber mit sich 
genommen hatten. Diese Nachricht versetzte 
ihn in grossen Zorn : er schrieb daher sofort 
einen Brief an Hasan und den Qadl, theilte 
ihnen ihre Kampfe mit den Fremden und die 
Gefangennahme der Elmaria mit und forderte 
sie auf, ohne S&umen ihnen zu Hulfe zu kom- 
men. Diesen Brief schickte er durch seinen 
Diener ^»y« an Sultan Hasan ab. Dieser war 
indessen mit dem Q&dl nach Negd gekommen, 
sie hatten dort das Land vermessen und die ein- 
zelnen Beeitzstucke verzeichnet und waren auf 
der RQckrei6e begriffen. Am 2. Tage ihrer 
Reise hatte der Qadl einen schrecklichenTraum: 
er sah eine weisse Taube auf seiner Hand sitzen 
und freute sich daran: da kam ein Schwann 
Raben vorbei, nahmen sie fort und zogen ab. 
Erschreckt fuhr er 60s dem Traum und erzahlte 



ihn dem Hasan; der sagte: unseren Leuten ist 
etwa8 passirt; wenn der Traum wahr ist, haben 
die Fremden deine Tochter gefangen genommen. 
Dies Wort brachte den Qadl auf. Gott ver- 
damme den Traum, wie ist er garstig 1 — Sie 
zogen weiter und kamen zu den Kameelhirten. 
Ihr Oberhirte hiess 'Gmar, der ging auf sie zu, 
begrttsste sie, und der Qftdl fragte : sag, ist den 
Unsrigen wahrend unserer Abwesenheit etwas 
zugestossen? — Darf ich frei sprechen, so will 
ich erzahlen. — . Spricb ohne Furchtl — Nun 
erzahlte 'Omar den ganzen Vorgang und Zorn 
ergriff den QadJ. Elender Alter, rief er, Gott 
strafe dich ftlr diese b6se Nachricht 1 Dann 
theilte er dem Hasan das Vernommene mit und 
beide zogen weiter nach Hause. Abu zeid aber 
und Dajj&b ritten ihnen entgegen und begaben 
sich mit ihnen in Hasans Zelt. Dort starkten 
sie sich an Speise und Trank, dann unterhielten 
sie sich. Wie kam es, sagte der Qadl, dass 
in deinem Beisein Elmaria in Feindes Hand 
gerathen ist? Es ist ja, als ob du mir bdse 
warest; fur deinesgleichen ist das doch ein 
Schandfieck. — Qadl, versetzte A.bll zeid, hatte 
ich es gesehen, so hatte ich die Feinde nicht 
mit ihr abziehen lassen und ware ihre Anzahl 
wie Sand und Kieselsteine gewesen. — Wie kam 
es denn '? fragte Hasan, und Aba zeid berichtete 
den Vorfall. — Ware ich doch da gewesen, 
rief der Qadl, ich hatte sie nicht fortgelassen, 
und weun es mir das Leben gekostet hatte. — 
Da sprach Dajjab ? .-: furwahr, ware ich dabei 
gewesen, ich hatte es den Fremden eingetrankt 
mit meinem Schwerte, und waren ihrer so viele 
gewesen wie Sand und Staub. -- Warum hist 
du nicht dabei gewesen, Bagte Abfl zeid, und 
hast uns geholfen, ich habe doch zu dir ge- 
schicktl — Ich fQrchtete, versetzte jener, es 
mochte ein Theil der Feinde die Sanften um- 
gehen, uns liberfallen und Hab und Gut und 
die Kinder rauben und plundern. — Ei der 
Tausend, rief Aba zeid, die Helden der Fremden 
soliten herumstSbern und in deine Kochtopfe 
und die deines Onkels gucken? Pfui, wie kann 
man da noch viele Worte machenl — Die 
Kdnige der Fremden zankten sich inzwischen, 
wer die Elmaria haben solle: jeder hatte Lust 
zu ihr. Da sagte Epcilpll : lasst sie unserem 
Kdnig Elhirmend, wir aber wollen die Araber an- 
greifen und uns ein jeder eine solche erbeuten, 
wie Elmaria ist. Dieser Vorsohlag fand Beifall 
und sie ruckten wieder ins Feld. Abtt zeid sah 



No. 9295. 



GROSSE ROMANE. 



321 



sie kominen und sagte zu Dajjab: dort rucken 
die Fremden an und suohen uns auf: nun maoh 
dich an sie, du und dein Onkel; ioh bin ja nur 
ein einzelncr Mann , ich bin ja niohts werth 1 
mit diesen Worten erhob er sich und ging in 
sein Zelt. Hasan jedoch hiess die Reiter in 
den Battel steigen, liess die Trommeln echlagen, 
dass die Erde bebte, und ritt mit Dajjab und 
dem Qftdl den Feinden entgegen. Sofort ent- 
spanu sich der Kampf, die Erde drohnte unter 
dem Hufschlag der Pferde, die KSpfe flogen 
vom Rumpf, die Seelen entschwebten den K6r- 
pern ; PfeilwOrfe regneten wie Sohlossen auf die 
Bentt hilal , Schrecken ergriff sie , sie wandten 
sich zii eiliger Fluent. Ihnen voran Dayftb, 
f'ortwahrend urn seine Stute Elhadra besorgt, 
hinter ihurdrein seine Leute; Hasan fluchtete 
sich auf die Bergeshdhen, seine Leute hinter- 
drein; dem Qadl aber brach von all den Kriegs- 
graueln, die er sah, fast das Herz : er und seine 
Reiter ergriflen die Flucht und die Fremden 
setzten ihnen naoh und schlugen mit den 
Schwertern darein und jag ten sie Aber ihre Zelte 
hinaus. Dana machten sie sich Ober ihr Hab 
vmd Gut, Zelt auf und ab stobernd, lasen die 
schmucken Jungfrauen her aus und in ganz 
kurzer Frist beluden sie ihre Pferde mit der 
Beute. Nun standee die Zelte der BenQ hilal 
in Reihen von je 10 Zelten und in einer Aus- 
dehnung von 3 Tagereisen. Aba zeid's Wohnung 
war auf der rechten Seite der Zelte: dort sass 
er missmuthig ^ als einer von seinen Leuten 
herangesprengt kam und ihn bat: auf, Emir, 
den Deinigen nach und hilf ihnen aus dieser 
Noth! — - Was ist denn los? fragte er, ging vor 
das Zelt, sah urn sich und erblickte rechts bei 
den Zelten Dinge, die das Blut im KSrper 
erstarren machen. Ausser sich rief er seine 
Mannen herbei, stieg zu Ross und schneller als 
der Blitz flog er mit ihnen dorthin, wo die 
Feiude plunderten, warf sich auf sie und schrie 
ihnen zu: laest fahren, was ihr in Handen habtl 
fort, odor Strafe ereilt euchl und hieb so auf 
sie ein und drangte sie dermaassen, immer den 
Seinen voransturmend , dass sie Alles in Stioh 
liessen und nach Elhilla zurfickflohen und die 
Thore vor den nachsetzeuden Feinden ver- 
schlosseu. Dann kehrten sie siegreioh zurflck, 
hachdem sie alle Habe und Beute ihnen wieder 
abgenommen hatten, auch selbst von ihnen Beute 
gemacht batten. Die Panzer AbQ zcid's und 
Zeidan's, der Wunder der Tapferkeit verrichtet 

HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



hatte, und auch die der flbrigen Helden starrten 
von Blut: die Feinde aber hatten einen heil- 
losen Schrecken bekommen, namentlich vor Aba 
zeid. Diesem aber zogen Hasan und Day&b 
und der Qadl entgegen und kflssten und um- 
armten ihn und dankten ihm iur seine Thatep 
und lobten ihn einstimraig und Jeder kebxte 
an Seinen Ort zuruok: die Emlre aber begaben 
sich zu dem Zelte Hasans. Nachdem sie sich 
dort durch Speise gestarkt und dann ihre Hande 
und Panzer gewasohen hatten, setzten sie sioh 
zur Unterhaltung und Berathung. Da trat El- 
gazije mit 20 Madchen zu ihnen, blieb mit 
ihnen an der Thure stehen, begrflsste sie, bat 
um Erlaubniss zu r«den, dann klagte sie aiis- 
iubrlich, wie die ubrigen Helden die Frauen in 
Stich gelassen, und rtthmte die Tapferkeit und 
den Muth AbQ zeid's, der sie aus der Noth 
und Gefahr befreit habe. — X>a erwiderte ihr 
i)ajj6b: du spottest meiner, GrSzije, und sagst, 
ich sei aus Angst vor dee Feinden geflphen. 
Nein, ich that es aus Furcht vor Beschadigung 
meines Rosses Elhadra : es ist mir , wie ihr 
wisst, theuref als mein Leben. — Du willst 
dich entschuldigen, sagte der Qadl: und dooh, 
obgleioh sie auch mi ch geschmaht hat, der ich ihr 
Bruder und mehr als du bin, was sie sagt, ist 
wahr und auch nioht ein eiuziges WSrtchen hat 
sie zuviel oder zu wenlg gesagt, und bekannt- 
lioh schmahen die Jungfirauen denjenigen , der 
fortlauft; aber naoh meiner Memung trifftKeinen 
Tadel als den Aba zeid. — Weshalb, Qadl? — 
Alle diese Thaten, versetzte er, Bind dein Werk : 
denn du hast die Ebnftria dir aus den Handen 
gehen lassen. — Das hat Gott gewollt, ant- 
wortete er : aber, Bodeir, sei getrost, noch diese 
Naoht, so Gott will, gehe ioh hin und bringe 
dir Nachricht von ihr. — Gott gebedir seinen 
Segen dazul ^— Sie Bassen dort bis zum Abend, 
dann ging Jeder heim. — Aba zeid ging in sein 
Zelt, yerkleidete sioh als Auslftnder, nahm seinen 
DienerrtLa*£JI>jt und den Bed» ben gftnim und 
begab sich nach Elnilla. Die Thore der Stadt 
waren verschlossen ; er ^tSberte rechts und links 
herum, fand jedoch nirgends einen Eingang, die 
Mauern aber waren alls zu hooh ; vergebens 
suchten sie bis spat Abends, fanden aber keinen 
Ort, duroh den sie hineingelangen konnten. 
Sohon wollten sie umkehren, als sie ausserhalb 
der Mauern einen Hund bellen hSrten. H6re 
Bedr, sagte AbQ zeid, hier draussen sind weder 
Aecker noch Garten nooh sonst etwas: der 

41 



322 



GBOSSB ROMANS. 



No.»S&&„ 



Hund muss aue dem Innern der Stadt sein, sie 
haben dort ihre Acker und Garten ; bleib du 
und Abo'lqimc&isi bier, bis der Morgenstern 
aufgebt, und wartet, bis ioh dann wjederkomme. 
Er aber ging fori, zog sein Schwert und ver- 
folgte den Hund: dieser fiihr v in die Mauer 
hinejn, kam ©ber wieder und bellte inwendig 
voa der Mauer aus. Abu zeid ging ihm nach, 
fand unten in der Mauer ein Loch, gross genug 
fur einen Menschen, stieg hinein undibefand 
sich bald mitten in der Stadt Nun etreifte er 
reehts and links und bat Gott um Beistand, 
kam dann in eine Gaese, am Ende deraelben 
war ein Teich und am Rande desselben standen 
elf Saulen yon Marmor und auf diesen Sauien 
ein prfichtigeB Schloss, mit Gitterfenstera nach 
4 Seiten. Mitten in dieeem Teich war eine Art 
Treppe, doppelt so lang sis das ScMobo; er 
strengte aein Ohr an nnd hSrte Larm und 
Worte. Dies muss das Schlose eineo der Kdnige 
sein, dachte er,zog sicb die Kleider bie flber 
den Kopf, ging durchs Wasser bis zur Treppe, 
stieg hinauf und kam bis zu einem der Fenster. 
Er blickte hinein und sah dorf. alle Konige 
beisammen ; zwischen ihncn sags Elmaria auf 
einem Thronsessel, mit Gold, Edelstein uad 
Perlen geschmuckt, und jene sahen sie an. 
Sch6n, sagte Aba zeid zu sicb, dies mtlsste 
Dajjab sebenl Dann stieg er etwas hoher und 
setzte sich an die Kante des Pensters: ich gehe 
nickt eher fort, dachte er, bis ich sebe, was sie 
bier inachen. — Die Konige aber liessen Kan- 
nen und Becber kommen , sie kreisten herum 
und verschiedene Melodien wurden geeungen. 
Da rief Elhirmcnd dem Schenken zu: fulle den 
Becherl er gab ihm denselben und jener reichte 
ihn an Elmaria: sing mir etwas vor, o Madchen 
des Milcbtranks: denn du hast ruich berauscbt 
auch ohne WeinlBei- diesen Worten gerieth 
sie in Angst und Beben. Neben ihr sase En- 
no'm&n, .von Hause aus ein Bedewl von den 
Arabern Seblbs, der sagte: fflrchte nicbts, Maria, 
dir soil kein Leides geschehen, es mflsste mich 
zuerst treffen, in bin Moslim und Araber wie 
du. Da berubigte sie sich und sagte: o Konig, 
schutze mich vor Unbilde und Weintrinken : 
denn Wein iat nicht unser Getrfink, wir trinken 
Kameelmilcb. Da bemeisterte seiner sich der 
Hochsinn Edler und er sagte: bei meinem 
Leben, Jeder, der zu Elmftria ein verletzendes 
Wort spricht, dem stosse ich diesen Dolch bis 
zum Griff in den Leib: damit legte er ihn Tor 



sie bin. Da sagte Elainnend, der Ifater seiner 
Frau: Keiner will etwas Unrechtes von ihr, wir 
wunsohen nur, dass sie utas etwas versing©, 
denn die Arabischen singen sobon. — So sing 
etwas) sagte Enno'mfin zu ihr, sie aber dachte 
nach nnd song alsbald ein binges Lied, <Ate 
Alle entzuckte: sie klagt darin ubar ihre G»* 
fsogeascbaffc nnd bittet, sie daraus zu befreien, 
namentlich an Aba zeid und i>ajj6b sipd ihrs 
Wflnsche geriebiet. Vor EnteOcken trank EJ- 
nitntend einen Becber Wein, liees iba fallen 
und reichte iba an Eccilcll. Dieser nahm iha 
und sagte: sing ein Lied, du Midchen des 
Milcbtranks! dein Gesaog hat mich in Fesselfi 
geschlagen. Dabei sah er eie an und bias sicfe 
auf die Zabne und war wie berauscbt und Ton 
Sinnen uber ihren schonen Gesang. Du bist, 
sagte er, unser durch Recht dee Erbeutens: da 
mu6st mein werden und ioh muss deine Helden, 
Aba zcid und Dajjab und dieAndera, tfidten. — 
Darauf preist sie die Iloldca ihres Stammer: 
sie werden kommen alsbald, mich zu befreien, 
mein Vater mit ihnen, und die Frauen werden 
sie begleiten und ihnen zujauobzen. ~ Wieder 
wandte sich Konig Elhirmend an Ferrag, den 
Schenken, und sagte: nun beschreib du die 
Maria in schSnen Verscn und lass keine ihrer 
Schonheiten aus. Nun sang er ihr Lob voin 
Scbeitel bis zur Soble und knupfte damn den 
Rath : Schick sie zurflck den Ihrigen, folg uioht 
dem Rathe des K&nigs Eccilcd, er bringt euoh 
Verderben. Darflber wurde diesor ergrimmt, 
aber er unterdrOokte seinen Grimm in Gegen- 
wart der tibrigen Efinige. Dann stand Enno*- 
man auf und wollte sie mit sich nehmeo, aber 
Eeeilcll trat ihm entgegen. Ioh babe sie er- 
beutet, sprach er, uud habe mehr Recht auf sia 
als du; ich weiss recht gut, weshalb du deinen 
Dolch vor sie gelegt hast: damit esscheine, 
als ob du sie hergebracht habest. Deine Ab~ 
sicht iat, sie mitzunehmen und diese Naobt mit 
ihr zu verbringen. In diesem Augenblick trat 
L^to, Tochter des Elhirmend, ins Zimmer, stiess 
sie mit ihrem Fuss, warf ihren Stuhl um, so 
dass sie vor den KSnigen hinfiel, und fuhr sie 
an : Tochter eines Hundes von Araber, du 
rtkhmst deine Helden und wirfst Unfrieden bier 
zwischen die Konige; ware an deinen Ange- 
horigen nur etwas Gutes, batten sie dich nioht 
gefangen nehmen lasgen, Darauf griff sie in 
ihr Haar und zerrte sie daran, Elbirmeou aber 
gebot: bring eie nacb unten und straf sie nach 



No. 9295. 



GROSSE'BOMA'NE. 



8t8 



Gebtihri Da rief Elmaria: zu Hulfe, No'roan, 
ich flehe dich urn Schuts. Der war noch in 
Wortwechsel mit Eccilcil, wandte sich aber auf 
ihren Schrei urn und sab ihre traurige Lage. 

f^ Da ergriff ihn Zorn, rait sprfthenden Augen zog 
er den Dolch, stfirzte sich auf ^^ und hatte 
sie erdolchtj w&re sie nicht ftusgewichen; aein 
Doloh fuhr bis sum Griff in die Wand : sie 
sprang davon ., er aber wandte sich an Elnir= 
mend und sagte : wie kannst du deiner Tochter 
beFehlen, sich an ihr zu vergreifen? ware es 
nicht sohimpflich, ich wurde dies Schloas dir 
fiber den Kopf zusatnmenreissen und auf euch 
AUe sttirzen, elender Eonig dul Dieae Worte 
mabhten Eindruck: Enno'man war ein tapferer 
Held und hatte 100 000 Reiter mitgehracht. 
K.6nig pLfiiflJt stand also auf und sfcifteie unter 
ihnen Frieden. Keinen Zank unter euch, selbsi! 
sprach er: denkt vielmebr an euere Feinde, die 
yor den Thoren stehea und deren "»Tir uns zu 
erwehren baben. Alsdann kain man . (iberein, 
dass Elmaria niitginge zu Enno'man. Sofort 
begab ei' sich nrit ihr zu seiner Tochter *-yjlj, 
iibergab aie ihr, und brachte eelbet die Nacht 
im Schlosse des Elhirmend zu, aus Purcht vor 
ubler Nacbrede. — Wahrend dieses ganzen 

fe Vorganges Bass Abu zeid am Fenster und sah 
und kSrte alles mit an. Als er sah, wie En- 
no'man sich benahm, sagte er: bei Gott, das 
ist ein wackerer Mann; furwahr, den will job 
zum Herrn dieses Landes machen, so Gott will. 
Dann stieg er wieder herab, ging durch den 
Teich und kroch wieder aus dem ICellerloch in 
der Mauer heraus. Von Bedr aber und Abfll- 
qimcan war nicbts zu sehen- Er ging also in 
sein Zelt zurfick und schlief bis zum Morgen. 
Darauf begab er sich zu Hasan in den Dlwfe, 
nahm, nach Begrflssung, seinen Platz zur Rechten 
desselben und alsbald eagte der Qadi: warum 
bast du Elmaria nicht mitgebracht? — ■ Lass dir 
Zeit j Qadi, bis ich nochmals bingehe und sie 
bole. -—Wie ist dip's ergangen, Abu zeid, 
fragte Hasan, erzahle uns dochl — Er stattet 
darauf ausfilhrlichen Bericht ab und Hasan sagte: 
wenn wir auch sogleich auf brechen , mit wem 
sollen wir kampfen, da die Thore verscblossen 
sind? — Schrei b ihnen, empfahl er, dass eie 
die Elmaria ausliefern, wo nicht, auf dem Kampf- 
M platz sich einfinden sollen. Diesen Brief schickte 
er mit iy>Jp , » dem Diener des Qadi, ab; er 
kam an, wurde bei Elnirmend vorgelasseu und 
ttbergab diesem den Brief. Sofort schrieb dieser 



eine Antwort. Was Elmaria anbetrifFt, so ist 
sie von uns erbeutet; wollt ihr abziehen, west- 
w&rfcs oder ostw&rts, so steht euch Keiner ins 
Wege; wollt ihr aber bier bleiben, so sohiokt 
uns den Zehnten euerer Habe und 2Q0 Madehen 
so wie ElmRria. Diesen Brief wollte er dem 
Diener des Qadi ubergebenj da kam einer seiner 
Diener, Namens se^Lb _^sl, an und erbot eioh, 
iho an die Araber zu uberbringen, unter der 
Bedingung, dass ihm die 4 KSnige derselben 
jeder einen Anzug, ein edles Pferd nebst vSlliger 
Rttstung, ein junges Mtdchen und 1000 Dln&re 
geben. Dies solle Elhirmend auf die Ruckseite 
des Briefes schreiben. — Verdammter Kerl, 
sagte jener, du bast nicht mit Unrecht den 
Narnen (= Begehrlich') erhalten : wie kSnnten 
sie deine Forderung erfftllen, da sie urn eiaee 
Mfidcbens willen das Land Terheeren und eie 
diese nicht fortgeben konnen? — Scbreib es 
nur hin, ich werde es mir schon erwirken mit 
dem Schwert; am Tage der Schlacht schlage 
icb Einen vom Pferde und wenn raich dabei 
Keiner todt schlagen sollte, ziehe ioh mit dessen 
Ross ab. — Scbreib immerbin die Bedingung 
auf den Brief, sagten die Anwesenden: wenn 
die Bena hilal eingehen auf deine Forderung, 
bewilligen sie das Andere auch: wo der Herr 
steht, ist auch des Dienere Plata. — Es wurde 
also auf den Brief gescbrieben, er erhielt den- 
selben und ging damit zu Hause. Das erste, 
was er bier that, war, dass er seiner Fran den 
Scheidebrief gab und sie entliess. Dann mass 
er die Thftr seines kleinen Stalles: sie war fur 
ein Pferd mit Rttstung zu eng: er schlug sie 
also ein und machte sie grfisser und machte A 
neue Krippen. Dann bestieg er seinen Klepper, 
nahm seinen Kittel in die Hand und ritt zu 
den Bentt bilal Hazblln aber ging, als er eah, 
was mit Aba tami' gesohab, zu Enno'mRn's 
Hause und als Maria seiner ansichtig wurde, 
begrusste er sie und erz&hlte ihr, dass er ihret- 
wegen einen Brief gebraoht habe. — Bleib, 
sagte sie alsdann, ich will dir einen Brief mit- 
geben; und sofort schrei bt sie an dielhrigen und 
bittet dringend, sie zu befreien. Mit diesem 
Brief begiebt er sich zu Hasan und uberreicht 
ihm deneelben. Als Hasan ihn alien Anwesenden 
vorgelesen, geriethen sie in zornige Aufregung, 
der Qadi aber vergoss heisseXhr&nen. Hasan xief 
den Boten: was hat der Sulten der Auslander 
gesagt, als du ihm meinen Brief ttbergabst? ■— 
O HeiT, Tersetste der Bote, er sohickt eueh 

41 s , 



324 



GROSSE ROMANE. 



No. 9295. 



einen Brief durch einen seiuer Diener, aber un 
diesem ist nicht viel Gutes, es ist ein ver- 
dammter Bursch, der fur sich und seineu Herrn 
viel fordert. — Wie so? fragte AbQ zeid. — 
Ja, es steht im Schreiben, dass jeder von euch 
4 Kfinigeu ihm einen Anzug, ein ganz gerustetes 
Pferd, ein junges Madohen und 1 000 Gold- 
stucke geben soil. — Bei diesen Worten sprang 
Aba zeid auf, ging nachHause, zog sich alte 
Kleidung an und ging auf dem Wege nacb 
Elkufa eine Weile fort: da traf er den AbQ 
tami' auf seinem Klepper ankpmmend; er that, 
als ob er ilin nicht sehe, bis er dicht bei ihm 
war. Da bemerkte ihn AbQ tami', hielt ihn 
fur einen der Knechte und rief ihm zu: he da, 
Knecht! — Er erhielt keiue Antwort. — Dies 
iirgerte ihn und er rief nochmals: he Knecht, 
du Taugenichts ! Gott straf deinen Vater und 
den Vater dessen, der dich verkauft uud der 
dich gekauft hat! Dabei schlug er den AbQ 
zeid mit dem Rock in seiner Hand urn die 
Ohren. — Wozu thust du dies, fragte dieser; 
was habe ich dir gethan? — Verfluchter Kerl, 
du hast auf meinen Ruf nicht erwidert : ich 
wollte dich fragen, wo AbQ zeid und Sultan 
Hasan wohnen. — Du musst zur Wohnung 
des Sultans gehen? — Ja wohl! — Schilt 
xnich nicht, mein lieber, ich bin etwas taub, aber 
bilck dich etwas. Wahrend er dies that, nahm 
AbQ zeid einen Knttppel, den er unter dem Arm 
hielt, haute ihn damit zwischen die Schulteru, 
zer6chlug seine Rippen , warf ihn von dem 
Klepper zu Bodeu, bearbeitete ihn mit dem 
KnQppel, Hess ihn dann liegen, ging nach Hause, 
wechselte seine Kleider uud begab sich in den 
Dlwan. Hier erzahlte er die Geschichte, die 
Allen tilchtig zu lachen gab: da trat AbQ tami 1 
ein, nachdem er von seinem Klepper abgestiegen 
war, aber er hinkte noch. Wer von euch ist 
der Sultan, fragte er. — Man zeigte ihm den- 
selben. — Hier ist der Brief, sagte er ; lies ihn 
sofort und thue sofort, was darin steht, und 
lass mich dann umkehren. Hasan las den Brief 
von beiden Seiten, und als er die Forderung 
fur den Boten gelesen, sagte er: ich sehe, es 
steht da etwas von Botenlohn fiir dich drin, 
AbQ tami'. — Soil ich etwa den Brief von El- 
kufa bis hieher ffir gar nichts bringen ? — Sehr 
wohl, sagte Hasan: ich will deinem Herrn geben, 
was er verlangt, und du lass dir von dem, der 
da sitzt, deinen Lohn geben. ^— Wer ist der? — : . 
Das ist Abu zeid. — Nun gut, Abu zeid, dann 



steh auf und gieb mir meinen Lohn, dass ioh 
zurUckkehre. — Du hinkst ja, AbQ tami', sagte 
Hasan. — Das hat nicht viel auf sich , ver- 
setzte er; unterwegs haben mich '200 Straesen- 
rauber flberfallen; ich sturzte auf sie los, habe 
50 getSdtet, die Uebrigen flohen davpn; nur 
ein verfluchter Kerl darunter schlug mit einer 
Keule auf meine Rippen los, dann entfloh er 
und ich konnte ihn leider nicht einholen. — 
Das hattest du davon, sagten sie und lachten. 
AbQ zeid aber nahm ihn mit sich in sein Zelt, 
setzte sich mit ihm nieder und sagte: Gottes 
Segen zieht mit djr hier ein, AbQ tami 1 : aber 
erzahl mir doch ausfuhrlich, was du dir wun6chst: 
denn soust wisseu wir nicht recht mit dir Be- 
scheid. Also sag: wunschst du Pl'erde, schflne 
Madcbeu ? oder Speisen, Gebratenes, Gebackenes, 
Mehlspeisen? ich will dir einen leckeren Brei 
zusammenrtthren , sag es bloss, ohne dich zu 
geniren. — - Meine Anliegen stehen im Brief, sagte 
er, erftillt sie schnell, sonst komme ichmitgrpssen 
Heeren an, und zwar noch ehe ich esse, sonbt 
spiele ich mit dem Schwert euch auf: ich will 
haben 4 Madchen, 6ch6u wie der Neumond, 
4 edle Pferde mit vollem Zeug, 2000 Goldstucke, 
4 Anziige wie Prinzen sie tragen. Was die 
Speisen anlangt, so ist's mir gleicb, was ibr mir 
vorsetzt; und dann werdc ich, wenn ioh piit 
Allem wieder heim bin, ein gutes Wort bei 
unseren Konigcn einlegen, dass sie euch nicht 
iiberfallen. — -r Als er fertig war, sagte Aba zeid : 
so lange du bei den Konigen ein gutes Wort 
fiir uns einlegst, mflssen wir dich urn so mehr 
ehren. Damit rief erseinen Knecht Abu'lqimcan 
und sagte ihm mit einem besonderen Wi D ^ : 
geh und hoi diesem guten Mann Essen. Er 
verstand seiuen Herrn vollkommen und kam 
bald wieder mit 12 Knechten, die jeder einen 
Arm voll Stocke trugen. Diese warfen sie vor 
ihn hin und sagten: sei so gut, lieber Mann, 
und wahl dir aus , von welcher Art du haben 
willst: magst du Granat, Spargel, Dattel oder 
was sonst? — Als er all diese Stocke sah, 
ftthlte er schon seinen Rilcken zerklppft und 
sagte: o AbQ zeid, ich nehme deinen Schutz in 
Anspruch. So wahr du lebst, sprach dieser, 
das geht nicht, die Schande ware fur uns zu 
gross, dass du hier auf imseren Decken sitzen 
und von unseren Speisen nichts verzehren solltest. 
Damit gab er einen Wink, sofort legten sie ihn 
uber und priigelten auf ihn los mit den Stocken, 
bis er fast todt war. Wartet etwas, sagte Abfl. 



No. 9296. 



GROSSE ROMANE. 



325 



zeid. — Sie hielten ein, bi6 er sich etwae erholt 
hatte, dann fragte Aba zeid: willst du nooh 
etwas Lohn haben, Aba tftmi' ? — loh bin dein 
Schutzbefohlener, gieb mir Alles voll und ganz! — - 
Fort mit ihm! befabl Aba zeid. — Da nahmen 
ihn die Knechte, warfen ihn vor dae Thor von 
EUiilla und banden Beinen Klepper an seinen 
Fuss. Die Diener des KonigsElBirmend sahen 
ihn und trugen ibn zu den KSnigen. Sein An- 
blidk brachte diesen in grenzenlosen Zorn: man 
besprengte ihn mit Wasser, bis er wieder zu 
sich kam, dann fragte man ihn, was sich mit 
ihm begeben habe. Er erzahlte Alles, von 
Anfang _bis zu Ende; kaum war er fertig, als 
er todt hinfiel. Seht ihr wohl, sprach Elfiir- 
mend, was die Bena hil&l mit dem Knecht ge- 
macht haben ? ■— Wftbrend er noch in Nach- 
dehken vertieft war, traten 40 Diener herein, 
jeder von ihnen wie ein Teufelskerl. Sie Alle 
wurden LBJ3 J^ 5 i, Kinder Zenqft's, genannt und 
ihr Aeltester fflhrte den Namen a L*-_r*. Sie 
waren tapfer, jeder nahm es mit 1000 Gegner 
auf. KonigElnirmend hatte 6ie bei sich im 
Schloss, sie mussten aber auch im Kriege be- 
gleiten. Als sie nun sahen, wie sich die Bena 
bil&l benommen, zogeu sie ibre Panzer an und 
begaben sich zu dem Kdnige. Ihr Aeltester 
trat vor und sagte: Warum bast du nicht zu 
uns geschickt, dass wir uns mit den Arabern 
herumschlagen: haben wir denn bloss unsere 
Lust am Essen und Schwelgen? Waren wir 
gleich Anfangs beim Kampf geweBen, wir batten 
sie Alle getbdtet uud ibre Habe und ibre Frauen 
genommen. — Ist's nicht nooh Zeit dazu? fragte 
der KSnig. — Da freute sich Merg&n, jubelte 
auf und eagte: folgt mir, ihr Braven, noch heute 
gewinnen wir Habe und Frauen als Beute. Darauf 
ritten sie gegen die BenQ hil&l: die Emlre der- 
selben zogen ihnen entgegen auf das Kampffeld : 
mit furchtbarem Geheul traten die Knechte ihnen 
entgegen und mit dem Ruf: heraus, ihr Bena 
hil&l, bier stehen die Kinder Zenq&'s, Hasan 
und Aba zeid, Dajjftb und Bodeir m8gen kommen 
mit ihren Schaaren! — Nun hatten die Emlre 
von den Kindern Zenq&'s geh6rt, es seien un- 
verzagte Fechter auf Tod und Leben und wollten 
mit ihren Mannen gegen sie ziehen : aber Aba 
zeid rief : bei meinem Leben, Keiner soil ihnen 
entgegentreten als ich allein, ioh will 6ie ver- 
nichten mit der Kraft meines Arms! Dabei sturzte 
er sich auf Merg&n und wollte ihn umrennen: 
aber dieser sohrie: gemach, da Klotz, wessen 



Knecht bist du? — Der des Aba zeid. — Warum 
kommt er nicht selbst? er furchtet sich wol vor 
uns und giebt lieber dich dem Tode preis? -,-*■ 
Mein Herr kampft nicht mit Kneohten, sondern 
hat mich gegen such geschickt; ihr seid meines 
Gleichen. Da wurde Merg&n wiitbend und rief : . 
geh, verstecke dich, du Wicht! und ritt vom 
Kampfplatz, er und die iibrigen Knechte. Sie 
kamen wieder bei Elnirmend an: so bald kommt 
ihr wieder, sagte dieser; habt ihr Aba zeid mitr 
gebracht, todt oder gefesselt? — Die E«nlre 
sind gar nicht gekommen, sie fflrchteten sich 
vor uns, eB kam Woes ein Knecfit des Aba zeid, 
und mit dem wollten wir nicht karopfen. — 
Wie B ah der Knecht aus? — Schwarz, dick, 
breit von Brust, hochgewachsen , auf einem 
Braunen reitend. Elnirmend schlug die Hande 
zusammen und rief: das war der Herr der Kniffe 
und Kfinste, der Reiter der Araber und Fremden, 
dies ist der Held, der den 'All s&h getbdtet, 
uns die Mfidchen geraubt, die Heere zerstreut, 
ee ist Aba zeid! — Als Merg&n dies vernommen, 
rief er: Ha, folgt mir, ihr Braven 1 schnell, eh 
er noch vom Schlachtfeld entflieht! Sofort kehrten 
sie zurtick und Merg&n schrie: hervor Aba zeid, 
dass ioh dein Blut auf den Boden spritaie! — 
Nicht du, sagte Dajjab, ich ftirchte, sie fikhren 
etwae gegen dich im Schilde: wir AHe wpllen 
gegen sie ziehen. Aber Aba zeid sagte: bei 
Gott, ich will ihnen den Garaus machen, hinter 
einanderl Damit warf er sich ihnen entgegen 
und nach gegenseitigen Schmfihreden kftmpfte 
er mit Merg&n, aber nur kurze Zeit, dann spaltete 
er ihn von oben nach unten. Als die Knecbte dies 
sahen, warfen sie sich Alle auf ihn, er aber 
ging ihnen mit unverzagtem Herzen entgegen und 
tSdtete sie Alle bis auf Einen Namens itJJt g^. 
Der wandte sich endlich zurFlucht,aber Aba zeid 
holte ihn ein, verwundete ihn mit einem Lanzen- 
stich, warf ihn zu Boden und wollte ihn tddten : 
da rief er: ich begebe mich in deinen Schutz, 
o Herr! Da lachte er, nahm ihn in seinen 
Schutz und verschonte ihn mit dem Tode, aber 
sagte: du sollst zu deinem Herren gehen und 
sagen; Aba zeid hat mich nicbt aberwinden 
kSnnen. Mit diesen Worten schnitt er ihm die 
Nase und Ohren ab, that dieselben zusammen 
und king sie ihm um den Nacken, zog ihm 
die Kopfhant ab und befestigte jBie ihm in 
Streifen auf der Nase und den Ohren: dann 
liess er von ihm ab und sagte: nun geh und 
grttss deine Herren und wenn sie dich fragen 



826 



GROSSE ROMANE. 



No 9295. 



nach Zenqft's Kindern, so sag: die in&stet sich 
Abfi zeid fur den Fruhling. Damit ging er fort, 
aahm den Ersohlagenen ihre Waffen, brachte 
ihre Pferde zusammen und ging damit zu seinem 
Zelte. Da begegnete ihm Hasan und Dajjiib 
und kfissten ihn und Dajj&b sagte: du bast heute 
die Knechte getSdtefc, mir liegt morgen ob, die 
Koaige zu tadten. — Moferrig aber begab sioh, 
uber and Qber von Blut triefend, zu seinem 
Herrn.- Ala Elftirmend ihn erblickte, sagte er: 
wHlkommen, bringst du gute Botschaft, bringen 
sie den Abo zeid todt oder gebunden? — O Herr, 
veraetzte er, frag raioh lieber, wie es mir und 
meinen Geaossen ergehe? — Nun, sagten sie, 
wo sind sie und wer hat dioh so zugeriohtet ? — 
Darauf erzahlte er ihnen den Vorgang und sagte : 
Aba zeid ist kein Mensch, er ist der Ginnen 
Oberster, dem kdnnt ihr nicht Stand halten, 
und zogt ihr ihm mit alien eueren Schaaren 
ehtgegen, — Diese Erzahlung machte sie starr 
vor Sehreoken und sic geriethen in tiefes Naoh- 
denken, Moferrig aber blieb noeh einen Tag, 
dann ging er davon , verBtummelt wie er war. 
Elfiirmend aber wandte sich an die KSnige und 
sagte: was fangen wir mit diesen hungrigen 
Arabern an, besonders mit Abfl zeid, der die 
Zeaqa-Kinder getSdtet und unsere Mauern und 
Pestungen. zerstort? Da sprach K5nig pLMJI, 
der Listige: loh weiss ein Mittel, die Araber 
zu verderben und zu Pall zu bringen. — Was 
schlfigst du vor? fragten die Andern. — Wir 
nehmen die Kanonen, die wir haben, laden sie, 
stellen sie in 7 Reihen und beschiessen damit 
die Araber 7 Male: denn im offenen Felde 

kdnnen wir uns nicht mit ihnen schlagen. 

Das ist ein vortrefflioher Gedanke, riefen sie 
aus. Sie batten aber in Elkttfa 700 Kanonen; 
die nahmeu sie, rusteten sioh zum Kampf und 
stsllten sioh mit ihnen in der angegebenen Weise 
auf. Dem KSnig Enno'man aber waren die An- 
hBagerdea Islam nicht -gleichgiltig. Er sohrieb 
daher sofort an Sultan Hasan einen Brief, worin 
er ihca diese List mittheilte. Ale Hasan den 
Brief gelesen, wurde er nachdenklioh, liess Aba 
zeid holen und theilte ihm das Vorhaben der 
Feiude mit; was fangen wir nun an? fragte er: 
dean mit dem Pulver ist nicht zu spassen. — 
S»i guns ruhig, sprach Aba zeid, es ist mit 
Gottes Haifa eineKleinigkeit: befiehl denLeuten, 
sio sollem L&sten Erde auf Kameele laden und 
auf deaKampfplats bringen und Kneohte treiben 
sie dabia und eehlagen hinter den Kameelen 



die Pauken; wir aber theilen uns, ein Theil 
geht rechts, der andere links. Wenn dunn die 
Feinde die Kameele auf sich zukommen sehen, 
denken sie in der Ferae, es Bind unsere Man- 
nen ; dann echiessen sie ihre Kanonen auf sie 
ab ; in dem Augenblick stdrzen wir uns auf sie 
von beiden Seiten, hauen mit Schwertern und 
Lanzen auf sie los , erobern die Kanonen und 
strecken die meisten Peinde zu Boden. — Gott 
sei Dank, rief Hasan, das war ein trefflioher 
Rath! Sofort ertheilte er die nothigeu Befehle 
und Alles wurde dem entspreohend ins Werk 
gesetzt. — Die KSnige aber brachten bei Nacht 
die Kanonen aus der Stadt, stellten sie io 
7 Reihen auf: am nachsten Morgen ruckten 
beide Theile ins Peld. Die Knechte der BenQ 
hilal trieben die beladeneD Kameele vor sioh 
her und schlugen hinter ihnen die Pauke, die 
Reiter aber zogen rechts unter pflhrung von 
Aba zeid und Zeid&n, links unter Hasan, Dajjal) 
und Bodeir. Kaum sahen die Ausl&nder von 
Feme die Kameele herankommen und hSrten 
die Pauke, als sie das Heer der Ben a hilal im 
Anzuge w&hnten imd die Kanonen 7mal ab- 
schossen , dass Erde und Himmel erbebten ; 
einige Kameele fielen, meistens aber wurden die 
Erdsficke getroffen, der Ranch etieg auf bis an 
die Wolken und der Tag verfinsterte sich von 
dem herumfliegenden Sande. In diesem Zeit- 
punkt fielen die Schaaren der Bena hilal von 
rechts und links Uber die Feinde her; mit dem 
Ruf : Gott ist Einer und ausser ihm Keiner und 
dem Anruf des Propheten hieben und staohen 
sie auf dieselben los, wQtheten verheerend unter 
ihnen wie Feuer und vergossen StrSme Blutes; 
wie wirkte Abo zeid und seine Haufen mit den 
Schwertern; wie k&mpfte Zeidan und seine 
jQnglinge lSwengleiohl bis sie die 700 Kanonen 
in ihre Gewalt gebraoht. Nicht minder ver- 
richteten Dajjab und Hasan und derQ&di Wunder 
der Tapferkeit. So wandten sich denn die Feinde 
zur Flucht, die Bena hilal aber setzten ihnen 
nach, bis jene die Stadt Elhilla erreicht hatten 
und die Thore hinter sich versohlossen. Nun 
kehrten die Sieger am , maohten grosse. Beute 
und nahmen die Kanonen mit und kehrten zu- 
rttok. Die Kdnige aber verbrachten eine qual- 
volle Nacht, jedoch am folgenden Tage zogen sie 
wieder ins Peld und der Kampf begann aufs 
Neue. Dajjfib k&mpfte mit KSnig f La»all und 
sohlug ihm das Haupt ab. Da otftrzten die 
Mannen sioh auf einander, Reiter auf Reiter, 



n&. 9295. 9296. 



GROSSE ROMANE. 



32? 



und in dem furchtbaren Gedrfinge traf Aba zeid 
auf den K6nig jiwJt, rannte ibm die Lanze 
durcb den Leib und warf ibn zu Boden. Da 
warf sich K5nig «>wU wie ein wuthender Panther 
auf ibn: aber wie ein L6we trat Abfl zeid ibm 
entgegen und hieb ibm den Kopf ab. So wfltbete 
der Kampf in alien Reiben, bis das Dunkel 
hereinbrach: dann trennten sich die feindlichen 
Haufen und Jeder ging zu seinem Quartiere 
zuruck. — Die feindlichen Kdnige aber kamen 
zuB&mmen und fragten sich : was ist zu macben? 
diese Araber vernichten uns. Da sagte En- 
no'man : ich hab's euch gesagt, ibr wolltet nicht 
auf mich h6ren. Da spracb Eccilcll: W&re 
nicbt AbQ zeid, ich wurde sie efimmtlicb ver- 
nichten. Eonig J»s£l aber sagte : den nebme ich 
morgen auf mich, und ware er einer von den 
siOrrischen Ginnen Salomo's. Wieder wurden 
am n&chsten Morgen die Pauken geschlagen 
und der Kampf begaun aufs Neue. Nun forderte 
Kdnig J^il den Aba zeid zum Zweikampf. Er 
lie§8 nicbt auf sich warten, der Kampf begann 
oofort; ein vernichtender Hieb wurde von Aba 
zeid mit dem Scbild aufgefangen, glitt ab auf 
den Hals seines Pferdeo und hieb diesen ab. 
Eb stflrzte mit seinem Reiter, aber als sein 
Gegner ibn abthun wollte, erhob sich hinter ibm 
ein Ge6cbrei, dass auch den Pferden die Obren 
het&ubt wurden; JjaJl erschrak: der Schrei kam 
von Dajjab: auf diesen sturzte 6ich nun JAM, 
AbO zeid aber sprang auf und rief: hab Dank, 
Dajjjab, aber urn meinetwillen tddte ihn nicht, 
bis ich wiederkommel Dann entfernte er sich 
vozn Eampfpl&tz, rief den Aba'lqimcfin, seinen 
Diener, liess aich ein anderee Pferd geben, 
ecbwang sich hinauf, sprengte wieder auf den 
Kampfpl&tz und rief mit lauter Stimme: oDajjab, 
nun lass ab von JAM und sieh zu, wie ich es 
mit ibm mache. Jeder stand vom Kampfe ab, 
Aba zeid aber sagte : nimm dicb in Acht, Kdnig 
j^aal du sollst nicht aagen: er hat mich fiber- 
listet. Darauf kampfte er mit ihm und hieb 
ihn zu Boden. Nun fuhr er in die feindlichen 
Esihen, in denen Mann gegen Mann kftmpfte, 
und schlug nieder, was sein Schwert erreichte. 
Dsjjab aber rannte den Kdnig Eccilcll mit seiner 
Lanze durcb, dann hieb er ihm den Kopf ab. 
Am Abend flohen die Fremden in die Stadt 
und schlos&en die Thore hinter sich. Dje Benfl 
hilsl aber kehrten von der Verfolgung derselben 
gurflck: es blieben nur nooh 2 feindliche K&nige 
Qber : Elhirmend und Enno'mBn. Am folgenden 



Morgen rflckten die Heere wieder ins Feld and 
K6nig Elnirmend forderte den Sultan Easan 
zum Kampf. Nach gegenseitigen Drohuugea 
voll SelbstgefOhl fechten sie miteinander; Hasan 
durcbsticht ihn und baut ibm den Kopf ab. 
Als 6eine Maunen den Kdnig fallen sehen, er- 
greifen sie die Flucht in die Stadt (Elnilla) und 
schliessen hinter sich die Thore, die Sieger aber 
kehren mit grosser Beute heim. Am folgenden 
Tage kam Kdnig Enno'man mit einer Menge 
Vornehmer ins Lager der BenO bilal: sie trugen 
Bussermienen und Bussgewand. Enno'man trat 
zu Hasan und den Emiren und kfisste ihm und 
den ttbrigen die Hfinde; seine Begleiter thaten 
ebenso. Dann 6prach er: Es war so bestimmt, 
darumGnade, ihr Edlen, bin ich ja docb Moslim, 
an Gott und den Propheten glaubend. Da stand 
Aba zeid anf und sagte: Sei ganz getroat, 
Kdnig: so wabr ich lebe, du sollst Herr werden 
in dem Lande der Fremden : warst du es dock, 
der mit Gutthat voranging. Sie setzten ihn 
also fiber Elfiilla und Elkafa, und er bescheukte 
die ElmBria mit einem Ebrenkleide und zeicbnete 
sie durcb Ehrerbietung aus: die Bena bilal aber 
eroberten Elfiilla, plflnderten den Scbatz der 
Kdnige, machten sehr grosse Beute, nabffiien 
die 4j*>, Tochter des Elhirmend, welche die 
Elmftria geschlagen hatte, und machten sie zur 
Sklavin derselben. Dann blieben sie nock 7 Tage 
daselbst: alsdann wurde die Pauke zum Auf' 
brucb geschlagen und die sammtlichen Haufen 
brachen auf und zogen weetwfirts. 

Schlues f. 47 b : vJl^j^l d°& Q^ «*s» y>\» 

Bebrift: die grogse dioke Hand. Bl. 18 n. 26 loee. — 
Abachrift c. ,S!0 /ieM. 

9296. We. 796. 

19 Bl. 4 W , C.24-26Z. (22 l /aX 16Vs>; 19-20X 14«f) - 
Znetand : nicht reoht eaober; anch ziemlich lose ia> Binbd; 
such lose Blatter dabei. — Papier: ge!b, »tark, etwe* 
glatt. — Einband: Pappbd mit L ederr fickan. — Titel f.l : 

S*» ^i h >« o* hH^ ob^ 
Anfang f. 2 B : (jCs-U, &-** i ^ *JJt l/** 
y^l b*\ $te> ^ e^Ls>» o* • • • t^ Us* 

= We. 852, 2. Im Ganzen etwas kttrzer. 
Schluss f. 19 b : f l,»l »** $& ^ jASXJt 



28 



GROSSE ROMANE. 



No. 9296-9298. 



C: 



t.Xc 



'fvjOc ^Uaj (^iJi /t^Lcy aJLc *>.& 

S eh ri ft: ziomlich gross, krafiig, gedr&Dgt nod enc, 
vooaHos. — Abachrift c. "»/io«. 

9297. We. 892. 
2) f. 1-4©. 
Format etc. und S drift wie bei 1). — Titel- 
(UurtcJirifl f. 1»: Xj,UJI KaoS 

An fang t l": K**sRJl ii^JI ^ ^ 9 yj $& 

b^j t5*vrf^ J ' y.xs J^ ^j D t uj vj^r . . . 
£jl o-^s «03. u.u s ^! ^ j* y^ ^^ j 

. :v ~ We. 852, 2. Die vorliegende Darstellung 
1st mciatens viel ausfuhrlicher, auch mehr Ge- 
diehte und Verse darin. 

Sch lues f. 49": *JL=tl & $i» ^ I^UU«I 5 

Abaehrift vou <«^t ,-i*»*Ji wXk>| im J. 1264 

"abi' I (1048). 

9298. We. 853. 
1) f. 1 — 19. 

42B1 . 4* 16-18 Z. (22 x 16'/,; 18 X 12-). - Zu- 

sit&ud: moot resht Bwihsr, aoch nichtganz fe8t im Einbd — 
I-epior oto. li. Sckrift t?io b:si 852. — Titel f. 1«: 



AH 






i>or a. Titcl K ehl auf die 2. Etz&hkng in'dieaem Bande. 

Anfang f.2«s f W y, .^ f y ^ ^y, ^ 

<^:^s ,*jAJI i^L. _^L3 J^U> ^ Lis LJ . . . 

Unmittelbare Fortaetzung von We. 852, 2. 

Konig Elnirraend, der iu Vertheidigung von 
Elhilla gefallen, war Gemahl von ly-j, Tochter 
dm Koniga Timor, OberkSnigs der Fremden. 
I'Jscb ceinem Tode scbrieb sie an ihren Vater 
einen Bericht aber Alles, was sich ereignet, und 
schickle dieseu Brief durch einen Boten an ihn 
in jj^j-. Naelidem er ihn gelesen, gerieth er 
m Loehstcn Zorn und brachte in Aufreguno- bis 
^ M orgea zu. Dann stand er auf, lieurich 
oew iotbas Zoi-nUejd bnngen, zog es an und 
gmg ao in den Dlwfin. Das Gerflcht seines 
Soros hatte oich verbrcitet: so kleideten sich 
denn such aeine Reichsgrossen ganz in Roth 
und schrilteu so zur Versammlung. Als dort 
■dieVornehmen., und Geringen beisammen waren, 
weadte sich sein Oberwezlr, Namens Iskender, 
an Koaig Timflr, kftaste ihm die Hfinde und 
""fiio! T.ie gcht es, o Konig! ichsehe an dir 



heute die Anzeichcn des Zorns; sag uns, was 
dir zugestossen ist: wir Alle barren deines 
Winkes. Darauf theilt er ihnen mit: die Konige 
von Elhilla und Elknfa seien erschlagen, mit 
Ausnahme des Enno'mftn, und die BenQ hilftl 
hattpn das Land erobert und geplundert. Darum 
eainmle, o Wezlr, fugte er hinzu, ohne Verzug 
die Heere, Reiter uud Soldaten, spare keiue 
Ausgabe, ich will die Benu hilal vernicbten, 
ihre Spur vertilgeu. — Demgemass echrieb 
Iskender sofort Briefe an alle Stattbalter des 
Konigs, sie sollten eilig mit ihren Schatzen und 
Soldaten sich einfiuden. Alsbald kamen die 
Heere von alien Seiten und Enden, so dass sie 
6 Corps, jedes von 1 00 000 Reitern, ausmachten. 
Dann machte der Konig seinen Schwestersohn 
o'v^ an 8e ' ner Stelle zum Befcblshaber: or 
liess die Trommeln sohlagen und ruckte ane 
gegen die Benfl hilal. Diese waren auf ihrein 
Marsohe in die Nahe von l yuJl (j-5, gekommen. 
Daselbst hatte Hasan einen schreckfichen Traum : 
er sprang erschrocken auf, als der Morgen eben 
graute; er betete und befahl, dieseu Tag nicht 
weiter zu ziehen. Dann berief er einen Dlwan 
und erzfthlte seinen Traum. Ich befand mich 
mitten auf hoherSee; derRegen fiel inStrdmen; 
unser Schiff schaukelte bin und her, die Wellen 
schlugen auf das Verdeck an nnsere Fusse, der 
Wind blies aus Nord und Ost, hoch thdrmten 
sich die Wogen. Da kamen Lowen und kreisten 
um uns herura, ich aber rief jeden Reiter bei 
Namen, ihn zum Kampf anspornend: da kam 
zu mir Selame nebst Abfl gannftm. Dies ist mein 
Traum: nun hole du, Aba zeid, das Bnch und 
deute ihn! — Nach diesen Worten holte Aba 
zeid das Buch, forschte im Ramal nach, und 
als er Bescheid wusste, eprach er: Waeser und 
Wellen sind die Geschicke der Menschen, die 
Morgens und Abends ttber die Erde dahin gehen. 
Etwas Grosses wird sich n&uhstens ereignen: 
das Blut der Helden wird fliessen, ein grosses 
Meer; die L5wen sind deine Feinde, sie bringen 
tim durch Spiess und Schwert; der Wind be- 
deutet Ankunft zahlreicber Heere, aus Deilam 
und Persien, wie Feuer verheerend. Wir aber 
sind in Angst am Tage der SchlacRt. Der 
K6nig der Feinde beisst Timor; wir vernicbten 
ihn und alle eeiDe Schaaren, machen Beute und 
erreichen unsere > Wflnscbe. — Als er geendet 
hatte, sprach Hasan: bei Gott steht es zu 
helfen. — Dieser Timor, sagte Aba zeid, ist, 
wie ich vernommen habe, Schwiegervater des 



No. 9298. 



GROSSE ROMANE. 



Eluirmend: ich will nun hingehen und mich 
umsefaen, wie es dort bestellt ist, und dann 
wiederkommen. — Wenn dir uur nichts zu- 
stbsstl warf Hasan ein. — Ich rechne auf Gottes 
Sohutz. — Dann legte er seinen Panzer an und 
ritt in der Richtung der Feinde davon. Nach 
2 Tagen kam ihm ein zahlloser Haufe, aus 
Osten heranziehend , entgegen s der Larm der 
Tromraeln wiederhallte von den Bergen. Sofort 
kehrte er zu den Seinigen zurttok und meldete 
den Anzug der Feinde. Vorau zieht Timflr, 
sagte er, und 10 Kdnige sind ia seinemGefolge: 
drum 8chnell zu Ross, dann los auf dieFeiadel — 
TlinQr schlug alsbald sein Lager den BeaO hilal 
gegeauber auf, dann ecbrieb er an Sultfcn Hasan 
einen Brief: er komme, urn fttr Elliirmend Rache 
zu nehmen: indessen, wenn sie den Zehnten 
geben von ihrem Gut und von ihren Pferden, 
dazu 200 Jungfrauen, ferner Alles, was eie den 
Konigen in Elliilla abgenommen und erbeutet 
baben, wolle er von Raohe und Bestrafung ab- 
sehen; sonst trefie sie Vernichtung : 200Kanonen 
ffthre er mit sioh, ferner 6 Corps Truppen, unter 
Befehl des birwan, Iskender, -.^JU, ^UwJLw-*, 
oyu»&, J^xl!. Nun wahle, was du willst, ich 
habe dich gewarnt: so schloss der Brief. Nach- 
dem Hasan diesen Brief erhalten und gelesen 
hatte, reichte er ihn dem Qadl zura Vorlesen 
hin. Da rief AbQ zeid: herbei, ihr Bekenner 
Monammeds! und zu Hasan gewandt sprach er: 
gieb ihm zum Besckeid: Kampf und Streii! 
und bei Gott stebt es, Sieg zu verleiben, wem 
er will. — Hasan schrieb also eine stolz ab- 
lehnende Antwort und schickte sie durch den 
Boten an Tlmtir. Dieselbe brachte ihn der- 
maassen in Zorn, dass er seinen Leuten sofort 
sich zu rusten befahl und am nachsten Tage 
ins Feld rtickte. Nun zogen die BenO hilal 
ihneD entgegen; Ttmur liess den Angriff von 
den Seinigen eroftuen, der Kampf dauerts, mit 
Tapferkeit und Erbitterung gefuhrt, bis zum 
Abend und endete mit dem Siege der Benu 
hil&l. Ueber 1 00 000 Mann batten die Feinde 
an dem Tage verloren. Betrllbt saes Tlmfir in 
seinem Zelt und hielt mit den Grossen seines 
Heeres Berathung fiber die Niederlage und was 
zu thun sei. Alle waren von der Tapferkeit 
Abu zeid's voll. Er iet nicht bloss tapferer als 
Alle, das babe icb laogst gehdrt, sondern auch 
— und noch gestern sagte es mir Jcmand — 
in alien Eunstcn erfahren, gebt in alle Thuren, 
kennt alle Sprachen, und wenn wir ihn tfidten, 

EANDSOHRIFTBN D. K. BIBL. XX. 



sind wir Herr fiber alle Araber und ihre Schatze 
und Weiber. Nun waren in der Vwaaramluag 
2 Brlider, i^MJ! *X*s» und u^AaJt Jw^ , die waren 
in der „Kunst B und in den Fragen erfahren, 
auch des Eampfes woblkuudig. Ai3 nun Tliaur 
so von ihm sprach, stand Sa'd elfelek auf und 
sprach: ich ubernehme es, mit ihm fertig zu 
werden, und ware er von der Sippe der bosen 
Geieter. Beim Feuer und eeiueu Funkeu, sprach 
Tlmar, tfidtest du ihn, so gebe ich dir meine 
Tochter und mache dicii »um Theilhaber ineines 
Wohlstandes. Gut, veraetzte dieser, hake auch 
Wort! — Am nachsten Tage begann der Kampf 
aufs Neue, beide Heeresreihen standen sich 
wieder einander gegenflber : da trat ein ganz 
gekarnischter Bitter in die Schranken, ritt auf 
und ab, mit Schwert und Lanze spielend, und 
rief laut: mir stelle sich zum Kampf keia Feiger 
und kein Wicbt, nur ein Tapferer aus der 
Helden Schaar, AbQ zeid, mir, dem Sa'd si- 
felek. Sofort stttrzte dieser ihm entgegen. Also 
$/a biat Abu zeid? fragte jener. — Ich bin's, 
war die Antwort. — Du sollst ja in der Religion 
des Islam erfahren sein, ich mochte clir gern 
einige echwierige Fragen vorlegen. ~» Frag, wan 
du willst, ich werde Antwort gsbeu, voraetzle 
Abfl zeid. — Jener aber prablt. nur mil aeiaem 
Konnen, obhe eine Frage zu thun, und sagt, er 
mtisse ibn todteu: worauf Abu zeid seioerseits 
seine Kttnste herz&hlt und erklftrt, er werde ihm 
Rede stehen, worin es auch eei. Aber sie 
schreiten sofort zum Kampf; und als Abu zeid 
sieht, ein wie tapferer und gewandter Karupe 
er ist, sagt or zu ihm: bore, nimra den Islam 
an und ich mochte glauben, alodann wflrdest 
du ebenso wie jene Glftubigen ein Held von Ruf 
werden. Darfiber knirochte Sa'd vor Wuth, 
griiOT zur Lanze und fuhr daroit auf Aba zeid 
los. Aber dieeer wich dem Stoss sue, scbleuderte 
durch einen Schwerthieb ihm die Lanze aus 
der Hand, und mit dem Rufe: Gott. ist gross, 
durchbohrte er ihn und bieb ihm den Kopf ab. 
Da verlor Tlmflr fast die Besiaauug: er lieso 
einen allgeraeinen Aagriff macben, der Bodcn 
erdrfihnte unter den Pferdehufen, ein furchtbares 
K&mpfen und Morden erfolgte, bis der Tag zu 
Ende war und jeder Theil in sein Lager zuruck- 
kehrte. 'Abd elfelek aber brachte cine traurige 
Nacht zu: bis zam Morgen zerqualte er sich 
mit Racheplanen gegen AbQ zeid. Dana wir- 
belten die Trommeln, die Reiter eprengten wieder 
ins Feld, die Reihen ordnetcn nick. Da trat er 

42 



830 



GROSSE RQMANE. 



No. 9298. 



vor und forderte den Aba zeid in die Sohranken. 
Sofort trat ihm dieser entgegen: halt deinen 
Mund, sprach er, Gott verdamme deinen Yater 
und deine Mutter, hier bin ich, Aba zeid, der 

dir alsbald das Verderben bringen wird. Ich 

werde sohon an dir Rache nehmen, vereetzte 
'Abd elfelek, aber doch erst einige Fragen an 
dich richten : wenn du sie beantwortest, ist deine 
Religion die rechte. Und nun fragt er: Wer 
istEinzig und hat seines Gleichen nicht? Wer 
sind 2, im Grunde gleich, einer Diener, der an- 
dere Herr, einer schlafend, der andere wachend? 
Wer sind die 4 Paare, die in alle Ewigkeit mit 
einander etreiten? Und wie sind 2 Paare be- 
schaffen? Was ist die Dreiheit, die mit drei 
Malen aus iet? Was ist die Vierheit und wie 
beschaffen? u. s. w. bis zur Zwfilfheit. Dann: 
Wer sind die 2, die nie satt werden und die 
stets eatt sind? die 2, die immer gleich gehen? 
die 2, die bis zum Jungsten Tage getrennt sind? 
die 2, die stets einander hassen? die 2, die stets 
sitzen oder stehen? Wessen Herz ist verhartet? 
was ist sanfter als Seide? u. s. w. und zuletzt: 
Welche Lebensgeister staken ineinander, ohne 
dass ihre Knochen sich mit einander mischten? 
Wer betete vor dem Teufel und vor Adam den 
Herru an? — Als er mit diesen Fragen zu 
Ende war, lachte Abo zeid. Du Esel, sprach 
er, solche Fragen stehen bei uns in jedem Buch 
fQr kleine Kinder, gleichwohl will ich sie be- 
antworten, aber dann werde ich auch Fragen 
an dich richten, und wenn du sie nioht beant- 
worten kannst, haue ich dir den Kopf ab mit 
diesem Schwert. Nun gab er die Antwort: 
Gott; Tag und Nacht; Arm und reich, Sonne 
und Mond, Wolke und Wind, Paradies undHfille; 
Erde und Himmel, Diesseits und Jenseite, Heil 
dem Einen, Wehe dem Andern; die Scheidung; 
die 4 Sekten, Temperamente, Himmelsgegenden, 
heilige Schriften. U. s.w. Dann: der geldgierige 
Lehrer und der wissensdurstige Sohuler; Wasser 
und Schweise; Sonne und Mond, Tag und Nacbt; 
der Teufel und Adam; Leben und Tod; Erde 
und Himmel, Paradies und Hdlle; das Herz des 
UnglSubigen und das Herz des Moshm ; u.s.w. 
Zuletzt: Jonas im Wallfisch; das Urlicht Mo- 
hammeds. Nachdem er diese Fragen beant- 
wortet, knftpft er selbst daran die Frage; wozu 
dient das Gelbe und das Weisse des Eies? 
Woher kommt das Gefieder? woher die Haut 
und das Fleisch? — Ueber die Antworten war 
Abd elfelek aufs Hdchste erstaunt, tiber die 



Sohlagfertigkeit entzttckt. Grosser Gott, sagte 
er, solltest du wirklich ein . Mensch sein? du 
bist vielmehr einer von der Ginnen-Schaar, die 
gegen ihren Herrn Soleiman sich empfirt haben. — 
Gieb Antwort, sagte Aba zeid, wie ist das mit 
dem Ei? — Davon weiss ich niohts, aber lass 
uns die Sache ausfechten, um zu sehen, wer 
tapfer und wer feige ist: denn ich habe an dir 
Rache zu nehmen fur meinen Bruder, oder ich 
theile sein Loos. Alsdann griffen sie zum 
Schwert, und Aba zeid durchbohrte ihn und 
hieb ihn aus einander. Als Tlmflr dies sah, 
wollte er vor Grimm fast bersten; er befahl 
allgemeinen Angriff, aber allm&lig wichen seine 
Haufen, die Bene hilal verfolgten sie bis zum 
Lager, nahmen ihnen viele Beute, auch Heerden 
und grosse und kleine Zelte, ab und kehrten 
am Abend stolz wie LOwen einherschreitend 
heim. Tlmur, in heftigster Aufregung, berief 
eine Versammlung und fragte: was ist mit die- 
sen gierigen Arabern anzufangen? Da stand 
sein Wezlr Iskender auf und sagte: Wir k6n- 
nen das Feld gegen sie nicht behaupten und 
wttren wir so zahlreich wie der Sand im Wfidl 
Kan'an. — Was meinst du denn? — Wir haben 
hier ja, war die Antwort, 200 Kanonen; wir 
stellen sie morgenfruh diesen Arabern entgegen, 
laden sie und schiessen sie bei Tagesanbruch 
auf sie los, so werdeu wir der Sorge und Trauer 
ledig. Der Konig sowol wie die Anwesenden 
fanden den Plan vortrefilich, man holte die 
Kanonen herbei und machte sie zurecht und 
wartete bis gegen Ende der Nacht. Da befahl 
der Kdnig, sie zu laden und auf die Bena hilal 
abzufeuern; dies geschah: da fuhren gleichsam 
feurige Blitze heraus und dichter Rauch und 
Staubwirbel, die bis an die Wolken stiegen, 
und Funken und Feuergarben flogen umher. 
Ersohreckt fuhren die Bena hilal aus dem Schlaf, 
ihre Angst und Betrlibniss stieg mem* und mehr, 
sie verlofen alien Halt. Da liessen sie ihr Hab 
und Gut, ihre Zelte und Lagerstellen in Stich, 
nahmen ihre Familien und ergriffen die Flucht 
vor diesem Schlage ; eie hielten vor dieser Strafe 
und Pruning nicht Stand, uber 2000 Reiter, 
Greise, Kinder und Frauen und Madchen gingen 
zu Grunde, dazu eine zahllose Menge Pferde 
und Kameeje. Alsdann versammelten sich die 
Emlre und Hasan fragte : was, denkt ihr, ist zu 
thun bei diesem Streich des verdammten, ketze- 
rischen, falschen Feindes, den er mit Kugel und 
Feuer uns gespieli hat? — O Hasan, vereetzte 



No. 9298. 



GROSSE ROMANE. 



331 



Abu zeid, man muss nur nicht den Muth bei 
dieser Saohe verlieren, wir brauohen einen festen 
Plan, den wir jenen gegenuber befolgen. — Gieb 
Rath, epraoh Hasan. — Wir sind jetzt fern von 
unseren Zelteo und Heimstatten, sagte Aba zeid, 
unsere Habe ist dort geblieben, auoh unsere 
Lagerzelte. Die Feinde haben im Dunkel der 
Nacht uns beschossen und wissen nicht, was 
aus uns geworden ist; am Morgen werden sie 
kommen UDd Keinen von uns dort zwisohen 
den Zelten linden: dann denken sie, wir sind 
in die Berge und HOgel geflttchtet: sie werden 
sich fiber unsere Zelte hermachen und Hab und 
Gut darin plundern wollen. Wir mttssen uns 
daher theilen in 2 Heerhaufen. Wenn sie dann 
bei unseren Zelten sind, uberfaUen wir sie von 
hinten und von Torn und zerdrucken und Ter- 
uichten sie. Dieser Vorschlag fand einhellige 
Zustimmung und Auerkennung; sofort brachten 
Bie ihre Weiber und Kinder in einem nahen 
W&dl in Sieherheit, theilten sich in 2 Haufen; 
der eine unter Aba zeid und Zeid&n umging 
die Feinde und legte sich in HiDterhalt; Hasan 
aber, Dajjab und der Qftdl blieben nooh an 
ihrem Platz. — Timor's Schaaren aber schossen 
immerfort bis zum Anbruch des Morgens auf 
die Bena hilal; da befahl der K&nig, damit auf- 
zuhoren und befahl 5 Reitern, sich umzusehen, 
wie es bei den Feinden aussehe. Sie ritten hin, 
bemerkten Keinen zwisohen den Zelten, und 
merkten, dass sie gefiohen seien; sie ritten 
weiter, gelangten zwischen die Zelte, bepackten 
ihre Rosse mit Beute und kehrten heira. Nun 
ineldeten sie dem K&nige, das Lager sei leer. 
Siehst du, o Konig, sprach Iskender, wie gut 
mein Rath war? Alle Araber haben keine Furoht 
ale Tor Kugeln. Moge dein LebeD am 60Klafter 
verlangert werden in der OberhSlle und im Thai 
des Feuere, sagte der K6nig: aber jetzt, was 
rathst du jetzt an? — Konig, sprach derWezlr, 
die Araber alle fliehen gewohnlich ins Feld und 
in die Ebenen und es kommt dir gewiss Reiner 
wieder; ich rathe, dass du den Soldaten jetzt 
befiehlst, sich ttber die Zelte herzumaohen und 
zu plundern: wir gewinnen so ihr Hab und Gut 
und alle unsere Miihen haben ein Ende naoh 
Wunsch. — Dieser Vorschlag erhielt des Konigs 
Beifall : sofort liess er die Trommeln riihren und 
brach auf nach den Zelten der Bena hilal: alle 
freuten sich unbandig der Beute, die ihrer 
wartete. Als sie aber im Lager waren, kamen 
die Bena hilal aus ihrem Hinterhalt hervor, 



uberfielen sie Ton hinten und von vom und 
Btftrzten sich wie Lowen aus dem Dickicht auf 
sie. Ihr Schwert wflthete in den feindliohen 
Reihen, Haufen auf Haufen wurden sie nieder- 
gemetzelt, von alien Seiten wurden ihnen die 
Wege zur Flucht versperrt, Aba zeid hieb auf 
sie ein wie ein Wurgengel, zu 100 und 1000 
lagen sie im Blute, das in Strdmen dahinrann. 
Da stiess Aba zeid auf den Wezir Iskender, 
der noch immer zumWiderstand ermahnte: sich 
auf ihn stQrzen, ihn niederstechen und sein 
Haupt abhauen war Werk eines. Augenblicks, 
und weiter trug er den Sohrecken und Hoch 
und Niedrig staunte ob seiner Thaten. Da 
drangte sich Konig TlmQr heran und theilte 
duroh Hiebe reohts und links die Reihen. Da 
traf er auf Dajjab und beide fochten mit ein- 
ander aufs Tapferste, aber ohne Erfolg, denn 
der Abend brach herein und der Kampf musste 
aufhdren. Wie in Blut gebadet zogen die Bena 
hilal ab: sie hatten gekampft, als suchten sie 
den Tod und verschmahten das Leben; auoh 
hatten sie die Feinde so umstellt, dass sie nioht 
entweichen konnten, bei jedem Versuch dazu 
hatten sie dieselben zuruckgedrangt: hatten sie 
ihnen nur einen Weg frei gelassen, sie waren 
sohon gleich zu Anfang in Flucht davon geeilt. 
Mehr als 150000 feindliche Reiter deckten die 
Wahlstatt; hatte der Tag eine Stunde langer 
gedauert, w&re nicht die Hfilfte von ihnen heim- 
gekehrt. Dem Konig TlmQr flimmerte es vor 
den Augen; er sab nioht mehr, wo er ging oder 
stand: in solcherVerwirrung kehrte er am Abend 
zuruck. Er liess die 3 Konige, die noch ubrig 
waren, Sirwan, Moqaddan, Eddarfll, zu sich 
kommen, ihm zu rathen, was mit den Arabern 
zu thun sei? Eddarfll rieth, an die Bundes- 
genossen zu schreiben, dasB sie mit ihren Heeren 
ihm zu Hulfe kommen m6chten, um dann von 
alien Seiten die Feinde einzuengen und <ganz 
zu vernichten. — Wenn wir unsere Kanonen 
nur noch hatten 1 sagte derKdnig; aber morgen 
wollen wir den letzten Kampf unternehmen, ich 
selbst habe vor, in die Schranken zu reiten und 
ihren Anfahrer zum Zweikampf zu fordern. 
Wenn ich ihn niedergeBtochen, werde ich alle 
ihre Vornehmsten, Einen nach dem Andern, 
fordern und tftdten; dann schreibe ich an die 
Verbtindeten, sammle neue Truppen und wir 
verniohten sie alsdann bis auf den Rest. Wenn 
ich aber nicht siege und keinen anderen Aus- 
weg weiss, dann fliehen wir Alle, um dem Tod 



SIS 



GROSSB ROMANE. 



No. 9298. 9299. 



und Verderben zu entgehen. Dieeen Plan lobten 
sie Alle. Als dann am folgondcn Tage die feind- 
Jicben Eeihen sich wieder gegenllber standen, 
begab sich Konig Timor auf den Kampfplatz 
uud forderte den Sultan Hasan in die Scbranken. 
Als dieoer die grosse ungescblachte Gestalt des- 
selben sab, sagte er zu Abfi zeid : wer iet das, 
Veti.er? Das ist ja ciner ?on den Amlaqitischen 
itiesen, von deaen man erzahlt. — O Emir, 

•J- 

antwortete X>ajjab, das ist der verfluchte Konig 
Tlmur; ich bin yorgestera unit ihm zusammen- 
getroffen, gegen Ends des Tages, und babe ihm 
einen Gecchmack von nieinem Kampfen beige- 
bvacbf — Keiuei von euch, Emlre, soil mit 
ihm kaunpfen, sagte Abu zeid, bis ich mich mit 
ihm gemessen und ihm einen Leidenstrunk ge- 
reiobt babe, — Nein, sagte Hasan, das wird 
Keioer Hum, als ich. Was Gott will, thut er. 
Dam it. spornte er eein Ross und warf sich dem 
Konige entgcgen. Nachdeni sie heftige und 
stoke Ssden gegea einander gefilhrt, griffen sie 
zutn Scl'weri. und fuhren auf einander los. Mit 
TapferkeiUmd Erbitterung kampften Beide lange 
Zeit, hie Hasan eowol wie Tlmur ibre Schaaren 
aur Tbeilnahmc bin Kampf aufriefen. Bcide 
Tbeilc stiirztwi oicb nun auf einander, die Kopfe 
dtr Karopfer flogen in der Lnft, die Wogen 
doe Todes gingen boch und prallten an einander, 
dev Tapfere waif sich kuhn denBelben entgegeu, 
der Feige vidb ibnen aup,, die .Erde war roth 
v?ie Scbarlach. Timur aber und Hasan kampften 
inzwiecbeu weiter: wer sie streiten sah, staunte 
ob dee Anblicks. Da drangte Qabi'a, Abu zeid's 
Sohn, sich hcran. Er war erst ein Jungling 
von 15 Jabren, aber dock der Waffen sehr 
kundig; der kamdeni Konige Ton hinteu, schwang 
seine Lanze und warf sie ihm durch dieWeichen. 
Da v.-andte er sich von Hasan ab zu Qabra, 
achlug mit dem Sclrwert nach ihm, der aber 
ling den Hieb mit dem Schild auf und das 
Schwert in seiner Hand wurde krumin wie ein 
Bogen : da oturzts er sich auf £abra, scbrie ihn 
mit betaubender Stimme an, packte ihn und 
riss ihn vom Sattel und hielt ihn in der Faust, 
wie der Falke den Sperling: er aber umklam- 
merfce ihn und zerrte ihn am Panzerkragen : da 
fieleu beide zu Boden, auf eiuauder. Tlmur, 
obgleich schwer verwundet, rang aufs Aeueserste 
mit (pabra, aber dieser inaohte sich los, stiess 
ihm don Dolch in die Brast, hieb ibm den Kopf 
ab und eteckte ihn auf die Lanze, der Sultan 
Hasan abar lobte ihn, Daiauf rief er, die Lanze 



hoch haltend : Seht ihr Hunde, bier ist der Kopf 
euresKonigs, des Schelms, fur den ihr kampft! — 
Abu zeid sowol wie Dajjab und Zeidan batten 
jeder an dem Tage einen der fremden Konige 
getSdtet und tlberhaupt Wunder der Tapferkeit 
verrichtet. Als nun die Fremden sahen, dues 
ibre Konige todt, ibre Grossen gefallen seien, 
ergriflen sie die Flucht, die Benu bilal aber 
verfolgten sie und hieben Alle' nieder bis auf 
den letzten Mann. Dann kehrten sie zurilck, 
sammelten die Beute und kehrten siegreich und 
schwerbeladen ins Lager zurilck. Darauf be- 
statteten sie ibre Todten, liessen aber die Feinde 
als Frass den Vogeln zuruck und entfernten 
sich eine Tagereise weit vom Kampfplatz, um 
des Leichengeruches willen. Nun vertbeilten 
sie die Beute zu gleicben Theilen, Hasan aber 
erhielt davon den funften Theil. Nach 3 Tagen 
Rube liess Hasan die grosse Larmtrommel 
schlagen, zugleich auch die 4 Pauken: die 
Sanften wurden auf die Kameele geschnallt, die 
Reiter sassen auf: dann zogen sie von dannen 
in der RichtuDg auf El'iraq. 

Schluss f. 19 b : vijJOjtJ^ rjUr^JI **-*-()) 

6 



9299. We. 890. 

31BI. 4 <0 , 15— 18 2.(22X16; 16— 17X11 — 13 c »). — 
Zustaad: vorn zum TLeil lose im Einbaad; am Seiton- 
rande eia FettfleokeD, der gegen £ode immer grosser 
wird. — Papier: gelb, stark, wenig glatt. — Einband: 
Pappbaud mit LederrDckeo. — Titel fehlt; anf dem 

Vorderdeckel stebt: i^5UJ_tJdl UJLxf 

An fang f. 2*: ^ L »wXw L 155UI Jl3 
^4eiU> cyjS^ pLiJI^ wJj> u5ULo tJL\ £ ^^ . . . 

Dies ist jedoch nur Fortsetzung: der eigent- 
liche Anfang dieser Erzahlung findet 6ich auf 
f. P von spaterer Hand: j^JU UJ UJ15 \ Uui' 

= We. 853, 1. Text und Inhalt weicht hier 
ofters ab; der Text ist stellenweise kilrzer, bis- 
weilen aber auch langer. 

Schluss f. 31 b : a !y^ Ui^ uJJL* a L>v> Jjt=? 
LgXil U |jv#j 'wis*- ^& 5)U»5 5>*>^ /•+>! *3 -j;^ 

Sohrift: ziemlich gross, kr&ftig, etwas gedrfingt, vo- 
callos. Die Verse darcb rotbe Pankte abgetheilt. — Ab- 
schrift c. » ?0 /i66s. 



No. 9300. 9301. 



GROSSE ROMANE. 



9300. We. 797. 

28 Bl. 4?, 17 — 19 Z. (23 X 16Vsj 18 X 12 l /* c "). — 
Zu stand: Dicht feat im Einband; sonst ziemlich got. — 
Papier: gelb, ziemlich stark, etwas glatt. — Einband: 
PappbdmitLederrtcken. — Titelf.l': of t &ilj+i}\ qI*P 

A nfang: < r W! ^ D l^ ,3*11 13^ ^yi » 

J^ <&&> l^tL **L?\ .&* ^ IU»SU U^S 

= We. 853, 1. Die Erzahlung iet bier 
meistens ausfuhrlioher. 

SchlllBS: S$j**>} vfSijiXl) (j«tj \ySPb* j^Xij 

c JLja*» fU*Jt £* *^* S n**Jj*s» o!^ 1 o* ^ 

Schrift: die flScbtige, etwas feinere rundliche Hand. 
Absohrift Tom J. 1261 Monarram (1845). 

9301. We. 806. 
1) f. 1-30. 

50B!.4<°, 18-21Z. (23x16; 18 l A— 19 , /«xl2 , /» em >- — 
Znstand: ziemlich gut.— Papier : gelb, ziemlich stark,etwas 
glatt — Einband: Pappband. — Titeluberschrift f.l* : 

Anfang f. 1»: J* \jd $& ^ I U> 

In der Stadt 'Ana herrsohte der Jude Ja'qtib 
fiber Juden, Christen und Moelimen; derselbe 
war auob noch Herr fiber Sattat, 'iS^ I , fciiuJt 
u. a. Stftdte, 'Ana war aber die grSsste. Ale 
die Bend hil&l nun in das Gebiet desselben 
kamen, ergriffen Stadter und Landleute die 
Flucbt und klagten dem oli^-l, einem Gl&ubigen 
und Verwalter einer der Stadte, ihre Noth wegen 
der Gewaltthatigkeiten und Greuel der heran- 
ziebenden Fremden. Dieser begab Bicb nacb 
'Ana zu Ja'qflb; erz&hlte ihm die Thatsache und 
echilderte ihm die grosBe Maoht und Tapferkeit 
derselben; zugleich rieth er, entweder das Land 
zu raumen oder sich ihnen zu unterwerfen und 
Gesohenke darzubringen. — Darauf befragte 
Ja'qttb seine Emlre mehrere Male, eie gaben 
aber keine Antwort in ihrer Verlegenheit; endlich 
sagte Einer Nam ens (SjtjJ»: Jener hat ganzReoht; 
aber dieBem antwortete Ibraham der Jude: deine 
Rede ist die eines Feigen und der Feige ist 
fur Nachgeben. Ja'qflb aber untersagte jenen 
Beiden, wieder in eeinen Dlwfin zu kommen: 
denn erstlich eeien eie feige, zweitens aber 
Gl&ubige wie die Feinde auch. Dann sohwSrt 



er bei der Thora, den 10 Gabotea and der 
Auferstehung, dase er die Araber heka&pfen 
und verniohten wolle. Jene Beiden aber sagten: 
dein Wille geschehe, wir thun ihm keineo Ab~ 
bruch. — Darauf versammelt J&'qub eie groaaee 
Heer, theilt demeelben mit, dans die Feiade v 
Alles verheerend, Keinen verscbonead, nun auch 
in ihr Land gekommen eeien und forded, me 
zu tapferem Wideretand auf. Er •begeistert aie 
zum Kriege, dass eie jubelnd ihm soGtiiMaeE 
und Schaaren auf Scbaaren in die Syuagoge 
mit lautem Freudenausbrucb sieben. Seio Heer 
zahlte 60000 Mosliinen, 45000 Chrieten, 180000 
Juden; kein einziger Mann war in dea 8tadt<M> 
oder auf dem Lande zuruckgeblieben. Mua zog 
er ins Feld: unweit 'Ana lagciten die Feinde. 
Der Jude ^ac betrat den Kampfpiate, Abu seid 
kampfte mit ihm und etacb ibn niedcr; aodere 
nahmen den Eampf mit ihm auf, im Gaazeii I $ : 
er aber machte eie Alle aiedor, und nahm ibre 
Waffen und Pferde an eich. Ala oich am Abcaci 
die Heere trennten, zogen die Judea tiiibselig 
heim und Ja'qfib hielt eine Berathung. Da tritt 
f,jL» auf und rath, nicht wetter mil ihasa zu 
kriegen, sondern gfitlicheo Abkommen su treuen 
und den Zebnten zu fordem. Daratif ochreibt 
Ja'qflb an Eonig 6a@an: kebre in dsin Land 
zurfick und verwfistc nicht das msioige; wiiisi 
du aber bleiben, so gieb den Sebotei!, aonot 
iet Krieg unvermeidlich. Hasnn licet dea Briof, 
laeet ihn durch Aba zeid den Emlren vcrfeesn 
und Alle fibevlaseen demeelben, ihners das &a- 
zuratben, wae sie zu thua habsn. Er opricht 
Bich entschieden fur den Krieg &m und 
Hasan pebt daher eine ablehnende und drohende 
Antwort. Ja'qab scbaumt darftbor vor Wuih 
und befiehlt den Aufbruoh. Da tritt eia altsi' 
Mann, Ibrahim mit Namen, beaebeidea vor und 
warnt: ziehe nicht Unglfick und Verdetben fiber 
dich und dein Volk herbei, denn die Femdc 
Bind zu michtig und habea weit uud breit die 
Konige besiegt und vernichtet, Ja'qflb wsint 
ihn zurfick: du bist alteresobwach, f&selat aad 
hast kein riohtiges UrtheiL — So eohi«ke 
wenigstens zu dem Ramalschlige^ dass or a?icb- 
sehe, ob die Gestirne dir Glfick ?evheieaon. ~- 
Derselbe, Namens K \*& >s h ^^^ gebolij pxiift die 
Ramalzeichen und warnt entschiectaa vor Ericg 
und rath zum Friedeo. — B&tio ich dir nicht 
hoch und hei% Sioherheit deiaea Lsbene t-u- 
geeagt, fuhr Ja'qflb ihn an ? ■wfiirde ich dich eoxo. I 
todtea; nun aber eag bievoa Keii»es& sine Siibci 



334 



GROSSE ROMANE. 



No. 9301. 



Damit entliess er ihn und fflbrte am folgenden 
Tage sein Heer ins Feld. Die Bena hilftl rQcken 
ihnen entgege D ; der Wezlr Ja'qabs, wJ^ mit 
Namen, fordert zum Zweikampf heraus, Abttzeid 
stellt sich ihm entgegen. Schick mir den Konig 
Hasan zum Gegner: wenn ich dich nicht kennte, 
dichte ich, du w&reBt ein Knecht. Nach heftigem 
Wortwechsel aber kampfen sie doch miteinander, 
ujo fallt von seiner Hand, und er macht bis 
/.um Abend noch 30 Gegner nieder, darunter 
7 Christen, 3 Moslimen, die Uebrigen Juden. — 
Am Abend halt Ja'qab wieder Berathung ab 
und sein Wezir oli^i rath, an ^LJI i>. 
zu schreiben, dass er ihnen zu Hulfe komme 
und die Feinde durch seine Zauberei vernichte. 
Dieser Rath wird angenommen und der Bote 
mit dem Briefe abgeschickt; er setzt fiber den 
Tigris und kommt in das Land Bjl!>3 i| wo er 
Mergan den Brief ilbergiebt. Dieser beruft 
seiuen Diwan und es wird beschlosseu, dem 
Jaqub beizusteheu. Heere werden sofort zu- 
sammengezogen, Schiffe beschaflt und der Bote 
voraufgeschickt, ihre Hillfe und Ankunft zu 
weldea. Die Leute Ja'qabs erheben ein Freuden- 
gesohrei darob und schlagen die Pauken und 
holeu Mergan jubelnd ein; dieser verspricht 
grosse Dmge uud verheisst sichere Vernichtung 
der Fe.nde. Er lasst ein Gotzenbild von Erz 
giessen, darauf ZaubersprQche und Gottesnamen 
emgrabeu, damit sie es ins Feld mit sich nehmen, 
wo es Feuer und Flammen speien, in Rauch 
dieGegend bullen wird: dann werden die Geister- 
schaaren alle kommen und furchtbares Geschrei 
ausstossen, in Folge dessen die Feinde fliehen 
und ihre Familie und Habe im Stich lassen 
werden. _ Abu zeid aber hat einen Traum- 
er sieht die Form des Gotzenbildes, die An- 
kunft des Zauberers bei den Juden, steht sofort 
auf und betet, schon liegt Sonnenschein auf den 
HQgelD,.da lasst er sich von seinem Diener 
rjUuiiJIj^l seinen Zaubersack bringen, nimmt 
die nothigen Gerathe und Kleider heraus, farbt 
sich Haut und Haare, verkleidet sich und setzt 
eine JudenmQtze auf, nimmt seine Guitarre in 
die Hand und geht zum Palast Hasans; hier 
giebt er sich fur einen Juden aus 'Ana aus, der 
MosLm werden will und erzahlt von der An- 
kunft des Mergan daselbst und was dort vor- 
gehe und beabsichtigt werde. Er erzahlt lauter 
Lflgeu, eagt Dajjab. Er sagt die Wahrheit, 
spncht Hasan; aber holt den Abu zeid; er soil 
uus sagen, wie die Sache steht und das Ramal 



befragen; sagt er die Wahrheit, beschenke ich 
ihn reichlich, sonst verbrenne ich ihn. Abu 
zeid lacht daritber laut auf; Dajjab schreit ihn 
an: geh hinaus, Lummel! Du lachst vor den 
Emiren ohne aUe Rucksicht. — Ich lache nicht 
ohne Rfioksicht, Vetter! - Schweig still, sagt 
Zeidan, ist dein Jndenvater gar der Bruder von 
Ganims Vater? ich mlisste dich tSdten fiir die 
Frechheit. — Er lacht wieder und sagt: ich 
lache fiber euch, dass ihr mich nicht erkennt, 
ich bin ja Aba zeid! — Nun wundern sich Alle 
und brechen in Lachen aus, er erzahlt B einen 
Traum und dass er naoh 'Ana gehen und die 
Zustande erforschen wolle. — Er setzt aicb in 
'Ana an der Thttr des Palastes nieder, und singt 
zu der Guitarre das Lob des Konige Ja'qab. 
Dasselbe gef&llt ausserordentlich dem Konig, 
den Weziren und den Uebrigen, er muss sioh 
neben den Konig setzen und wahrend eie sich 
nocb unterhalten, tritt Mergan, der auch den 
Namen <-*&A> ftihrt, ein, muss sich an die andere 
Seite des Konigs setzen und dieser macht ihn 
mit dem neben ihm sitzenden v_^o bekannt. 
Jener sieht ihn genau an und sagt: Du Listen- 
und Rankeschmied, Abu zeid, bist hieher ge- 
kommen, um auszuspioniren ? wenn der Konig 
auf mich hort, bringt er dich um. — Du bist 
Abu zeid, ruft der Konig aus, der Erzschelm, 
und willst hier deine Kunste treiben? — Nun 
schwSrt er mit alien Eiden, dass er den Abfi 
zeid gar nicht kenne, vielmehr jener sei der 
falsche Rankemacher; prufe uns in der Judisohen 
Religion und wenn er mir fiber ist, dann be- 
strafe mich, dann bin ich Aba zeid; wenn ich 
ihm aber fiberlegen bin, so bestrafe ihn, dann 
ist er der Lugner. _ Was sagst du zu dem 
Vorschlag? _ Ich bin damit einverstanden. Nim 
stellt ^LA> Fragen und Aba zeid beantwortet 
sie; aber auf seine Fragen weiss er keinen Be- 
scheid zu geben. Solche Fragen habe ich mein 
Lebtag nicht gehdrt, aber ich will noch eine 
Frage an ihn richten. Sofort schlagt Abu zeid 
ihn mit einem Faustschlag zu Boden und eagt: 
o Konig, lass nachsehen, es ist kein Jude, 
sondern ein Christ. In der That stent eich 
dies heraus; da schlagen sie ihm den Kopf ab, 
Aba zeid aber wird um so mehr geehrt, Koaig 
Ja qub nennt ihn v«JU3 den Wahrhaften. Abends 
kam der Wachter und empfing von ihm die 
Parole; Aba zeid merkte sie eich und wartete, 
bis der K6nig eingeschlafen war. Dann schrieb 
er auf em Blatt: bV ju3 war kein Anderer als 



K<v. 9301. 



GROSSE ROMANE. 



335 



Abfi zeid: ich hatte dich tSdten ktinnen, aber 
UDterliees es, denn Treulosigkeit ist gemein«, 
legte dies ihm zu Haupten hin, nahm Krone 
und Siegelring , gab beim Hinausgehen dem 
Wacbter die richtige Parole, ging hinaus und 
eotkam im Dunkel der Nacht, Am zweiten 
Tage gelangte er zum Palast Hasans und er- 
zahlte den versammelten Emiren seine Erlebnisse. 
— Als KSnig Ja'qab erwacbte und das Blatt 
gelesen hatte, raufte er sich den Bart fast aus 
und schwur in hellster Wuth, die Benu hilal zu 
vertilgen. Dann berief er seine Wezlre, Sdhne 
und Grossen und erzahlte ihnen, wie Abu zeid 
ihn angefiihrt. — Dank dem Himmel, eagen eie, 
dass er dich nicbt getSdtet hat, war dooh dein 
Leben in seiner Hand. Sein Wezlr 0^^ aber 
rieth zum Frieden mit den Arabern. Schweig, 
rief der KSnig, du bist ein Feigling, schweig, 
sonst geb ich dir hier an Ort und Stelle deinen 
Lohnl und sie beschlossen fur den folgenden 
Tag den Kampf. — Er entspann sich am Morgen 
alsbald mit grosser Heftigkeit; Q^JuSohn Ja'qubs 
fiel im Zweikampf mit Zeidan; ebenso seinBruder 
fcW«. Heftig kampfend wichen die Juden bis 
an die Stadtmauer zurttck ; von dort aus warfen 
die Einwohner Steine und Wurfgesohosse auf 
die Benu hilal und die Juden zogen sich in die 
Stadt zurttck, naoh grossen Verlusten. Die Bend 
hilal aber kehrten urn, ihre Pferde tanzten nach 
dem Takt der Trommeln, und sie kamen als 
Sieger mit grosser Beute heim. Ja'qub aber 
offnete 7 Tage lang die Thore der Stadt nicht, 
bo dass die Benu hilal in v5lliger Ungewissheit 
waren, was sie vorhatten. Wieder entschliesst 
sich Abu zeid, ihrer Verlegenheit abzuhelfen 
und auf Kundschaft auszugehen. Er lasst sich 
durch eine Salbe in 10 Stunden das Haar bis 
an den Gurtel wachsen, entfernt die Barthaare, 
farbt das Gesicht wie das einer Frau und ver- 
kleidet sich in eine Judin, mit dem Stock in 
der Hand, malt auf die eine Seite einer Blei- 
tafel Moses, auf die andereHarttn (Aaron), nimmt 
diese zu sich, geht nun zum Palast Hasans, nennt 
sich &JL3<m, und will eintreten. Die Diener 



wehren es ihr. Was wiUst du, Jlidin, hier unter 
den Glaubigen? — Ich will Hasan, euerem Sultan, 
sagen, wie es bei uns stent. — Mein Herr lasst 
V keine Frauen in den Dlwan treten, sagt San, 
der Diener. Sie zankt nun mit ihm, er schlagt 
sie, sie scbreit, Hasan hdrt's, erfahrt den Grund 
und lasst sie eintreten. Sie sei eine hebraische 
Wonne, sagt sie, und habe gewusst, dass sie 



bei den Moslimen Aufhahme finden werde. Dann 

holt sie eine kleine Cither aus ihren Kleidern 

hervor und singt dazu ein Lied, in welchem sie 

sich uber die Ungebuhr der Behandlung Seitene 

des Dieners beklagt, dann hinzufugt, ware sie 

nicht ein Weib, wflrde sie hinreiten und Ja'qflb 

todten , und zuletzt bittet sie um eine kleine 

Gabe. — Den Diener werde ioh bestrafen, sagt 

Hasan, Da tritt Sari, dem die Diener dies 

hinterbracht haben, ein und Bagt: sje lflgt Alles, 

was sie sagt, ich habe sie nur yom Eintritt 

in den Dlw&n zuruckgehalten; und damit lief 

er fort und yersteckte sich bei dem Q&di. Ha6an 

aber gab ihr 1 Dinare, sie steckte sie ein nnd 

ging nun bei den Emiren herum, ihre Hand 

hinhaltend. Dajjab aber sagt: Pfui uber die 

10 Dinare; dies Weib zu t5dten ware besser: 

eie hat uber deinen Diener grundlich gelogen. 

Da lachte Abti zeid und sagte : ihr seid wieder 

angefubrt! und gab sich zu erkennen. Alsdann 

begab er sich in einen Naohbarort der Stadt 

und ging von da aus mit Anderen in die Stadt, 

wo er sich an der Thur des Palaetes niedersetzte 

und, Gott um Beistand bittend, ein Lied zur 

Cither sang. Sie erzahlt darin von einem Traum, 

den ein Monch im Kloster des Abu £umll ge- 

babt habe, nach welchem K6nig Ja'qob seine 

Feinde besiegen werde. Er lasst sie kommen, 

sie kflsst seine Hande und wunscht ihm Segen. 

Sollte das wol wieder ein Streich der Araber 

sein, dass sie mir ein Weib voll Listen schicken ? 

Aber was wiseen die von Kldstern und Tempeln ? 

— Darauf sagt sie : ergieb dich nicht dem Grubeln ; 

was geschehen soli, geechieht, alles Schwierige 

macht sich leicht! — Da gab er ihr einen Beutel 

mit Gold, worauf sie sagte : ich mochte hier in 

der Gegend wol ein Bischen mich umsehen, er 

aber sagte: geh nicht weg von unsl Sie aber 

ging von einem Wezlr zum anderen, von einem 

Grossen zum anderen, Alle beschenkten sie aus 

Rucksicht auf den Konig, so erhielt sie etwa 

1300 Goldsttioke. Dann ging sie wieder zum 

Konig und unterhielt ihn, bis zur Schlafenszeit, 

und erbat sich Erlaubniss, noch zum Wezlr 

ij»jijs\ zu gehen. Sie erhielt dieselbe, ging hin 

und unterhielt sich mit ihm, was mit den feind- 

lichen Arabern geschehen solle. Der Konig 

hat die Zauberin Sa'da kommen lassen, sagte er, 

das ist die Schwester des Merg&n, den der 

Arabische Rankeschmied umgebracht hat: sie 

kann Feuer und Waaser und Rauch besprechen. 

Da sagte die Nonne: ich mdchte sie wol be- 



336 



GROSSES ROMANS. 



No. 9301. 



suchen, vielleicht scheakt sic mir auch etwas. — 
Bleib lieber hier, sagt er, und wenn sic kommt, 
werde ich mit ihr sprechen von deiner Lage: 
sie wird dir gewiss etwas zum Lebensunlerhalt 
geben. Nach 2 Tagen wurde der Wezlr zum 
Kdnig enlboten: denn Sa'da sei so eben ange- 
kommen. Auch die anderen Grossen wares 
geladen. Der Wezlr nahm die Nouue mil.. Als- 
bald sagte der Konig zu Sa'da: der Himmel 
ist una gn&dig, dass er dich herkommen lasBt 
und dass auch Rufeila zu una gekommen ist.. — 
Wer ist sie? fragt Sa'da. — Die dort dir gegen- 
ubersitzt, antwortet er. — Wann kam sie zu 
ouch? — Vor 2 Tagen. — Sie sah sie genau 
an, dachte nach und sagte: das ist der Ranke- 
bchmied der Araber, der Auebund und Unhold, 
das ist Abu zeid. — Das kanu nicht wahr sein, 
veraetzt der Wezlr, dies Weib ist ja die froraine 
Nonne aus dem Kloster. Sieh nur ihr langes 
Haar, ihre Brust, ihr Alter, wo ware denn sein 
Bart geblieben? — Da sagte Rufeila zum Konig: 
thu inir nicht Unrechl, entzieh mir deine Gute 
nicht! — Er aber befiehlt, sie in Fesseln zu 
legen; da eilen Diener herbei und Einer briugt 
5 Maass brennende Kohlen; Abu zeid aber 
steckt Kr&uter, die er bei sich hat, in den Mund, 
eilt zum Feuer, ruft laut : o Moses, Aaron, Thora, 
Psalter, 1 Gebote, ruhrt in den Flammeu, speit 
Feuer und Kohlen, da enteilt der Konig imd 
Sa'da und er sagt: das ist eretaunlichl sie sagt: 
die List ist stark, legt ihn in Fesseln, es ist 
Abu zeid. — Nun legen sie ihn in Fesseln, 
der Konig aber und Sa'da gehen ins Schloss 
in den oberen Stock , wahrend Abu zeid im 
unterenTheil desselben eingeBchlossen ist. Etwas 
nach Mitternacht ist ee ihm gelungen, seine 
Ketten zu zerbrechen ; er geht hinauf, findet ihn 
schlafen und Sa'da gleichfalls in seiner Nahe; 
er eteckt ihr Betaubungspulver in die Nasen- 
lbcher, echnurt sie zuaammeu, steckt sie in eeinen 
Sack, tragt sie auf seinem Rttcken heraus, nach- 
dem er auf ein Blatt geschrieben hat: Rofeila 
war Abu zeid in der That; ich hatte dicb todten 
konnen, Verfluchter, aber ich habe dich dies 
Mai verschont : trittst du una aber in den Weg, 
so schiess ich auf dich herab wie der Falk! 
Das Blatt legte er ihm zu Haupten hin, ging 
zu den Wachtern, betaubte sie mit Beng, offnete 
die Thuren durch einen Magnet und eilte dahin 
wie der Nordwind und kam glticklich bei den 
Seinen an. Hier trat er bei Hasan ein, Alle 
begrttssten ihn, ,er legte eeinen Sack vor sie bin 



und erzahlte ibnen sein Abenteuer. Dann nahm 
er Sa'da, der er den Kopf abgeschnitten hatte, 
aus dem Sack; ihren Leichnam warf man den 
Hunden vor. — Als Ja'qab am Morgen auf- 
wachte, sah er neben sich einen abgeschnittenen 
Kopf, sah das Papier und las es. Rathlos legt 
er die H&nde auf einander, ruft die Diener und 
Wezlre und befieblt: holt die Rofeila her. Man 
suchte sie, aber vergebens. Er war traurig uber 
den Tod Sa'das, wutbend uber Aba zeid, und 
befahl den Aufbruch ins Feld. Nicht anders 
kehr ich zuruok, sagte er, als todt oder als 
Sieger uber die Feinde. — Beide Theile standen 
alsbald einander gegenllber und Ja'qttb's Wezlr, 
&*b mit Nameu, kampfte mit Dajjab und fiel, 
dessen Bruder &s»jLs gleichfaUs, und noch ein 
Dritter, Nameae^JLj^w, fiel unter seinen Streichen. 
Der Kampf horte am Abend auf und wurde am 
Morgen fortgesetzt. Ja'qub's Wezlr Cadaqa 
kampfte mit -Ju> ^yil^l und fand den Tod, 
dieser aber ritt mit seinen Watfen und dem er- 
beuteten Ross vom Kampfplatz. Ein anderer 
Jtldischer Reiter, Namens ^*=»lJU, kampfte mit 
dem Emir Moslim und fiel. Darauf sprengte 
j^.'^, Abu zeids Sohn, auf den Platz, kampfte 
mit Musa, streckte ihn uieder. Dann kftmpft 
der Jnde (*m>*sx- mit dem Emir ,**»• und er- 
schlagt ihn; dann mit BedrRn, dem Schwester- 
sohn des Abfi zeid, der ihm jedoch das Haupt 
abschlagt. Die Juden kampfen bis zum Abend, 
dann fliehen sie, von den Benu hilal verfolgt, 
bie das Dnnkel diese an weiterer Verfolgung 
hindert und sie zu ihren Zelten zurttckkehren. 
Ja'qub aber Bamraelt seine Reiter und fragt, wie 
es steht? — Du hast zu befehlen, sagen sie, 
du bebst vor dem Kampf mit den Feinden 
uicht zurttck. — Drei Tage halten sie sich in 
der verschlosseneu Stadt, am 4. rucken Bie 
wieder aus. Der Konig liese sich von den 
Monchen und Priestern begleiten: diese waren 
in ibren prfichtigsten Gewandern, trugen Rauch- 
pfannen vod Gold und Silber und schwarze 
Fahnen. Nun kampfte ein Reiter von ihnen, 
Namens (*m»\J>\ mit dem Hilaliten Ojj:: dieser 
spaltete ihm den Schadel. Dann folgte ein 
allgemeiues Handgemenge und Kampfen und 
Schlachten bis zum Abend: es war ein ungluck- 
licher Tag fur die Juden. Weiter wurde gekampft 
am folgenden Tage. Ueber dem Haupte des 
Konigs webte die schwarze Fahne: du alleiu, 
o Konig, bist noch im Stande zu kampfen, 
eagten die Krieger: geb zum Kampf mit dem 



No. 9301. 9302. 



GROSSE ROMANE. 



837 



Sult&n der Feinde. Nun verordnete er, dass 
hinter seinem RUcken 50 Krieger von ihnen sioh 
aufstellten, die ihm auf ein Zeichen von ihm zu 
Hfilfe kommen Bolltec. Nun ritt er auf den 
Platz und forderte 4 . — 5 Mai den Sult&n Hasan 
iu die Schrankcn. Da wollte Aba zeid sich ihm 
stellen, aber Elgfizije hielt ihn zur tick und sagte: 
du brauohst nioht die Wahlstatt betreten, er 
hat meinen Bruder gefordert, wozu hliltet du 
den zurttok? Dann ging sie zu Hasan und feuerte 
ibn zum Kampf an, indem eie ihm Vorwurfe 
maohte, dass er demselben fern bleibe. Darttber 
zankt dessen Frail iJabj mit ihr und der Q&dl 
weist eoloh Gerede gleiohfalls als ungeh&rig zu- 
rfiok. Nun besteigt Hasan sein Ross und reitet 
zum Kampf unter dem Wirbeln von 860 Trommeln, 
Aba zeid aber halt sioh hinter ihm. Hasan fordert 
Ja'qflb auf, den Islam anzunehmen; der aber 
laoht ihn aus. Dann k&mpfen sie lange, bip 
Hasan ihm den Kopf abhaut. Die Juden werden 
in der blutigen Sohlacht vftllig gesohlagen und 
wollen in die Stadt fliehen; an deren Thoren 
tritt Abu zeid ihnen in den Weg: so k&mpfen 
eie nooh bis zum Morgen und suchen zum Theil 
ihr Heil in der Flucht. Die Sieger ziehen heim 
mit grosser Beute, nur Abu zeid bleibt in der 
Stadt zurfick und sohenkt denen, die darutn 
bitten, das Leben, lftsBt sioh dann im Schlosse 
nieder und l&sst Hasan und den Q&dl, Dajj&b 
und Zeid&n bitten , dorthin zu kommen. Als 
dieaelben dort waren, kam Ja'qub's Sohn mit 
Mutter und Sob western weinend an und bat um 
Gnade; Hasan und Aba zeid forderten ihn auf, 
den Isl&m anzunehmen: dies that er und die 
Seuugen und Viele mit ihm, dann wurde er an 
seines Vaters Stelle als Herrscher eingesetzt, 
mit yorsohriften fur gute Behandlung seiner 
Unterthanen versehen, diesen Gehorsam gegen 
ihn einsohfirft. Hasan nimmt den KSnigsschatz 
mit, bleibt nooh 3Tage imLande: am 4. brechen 
eie nach dem Land <u*ul*£II auf. 

Schluss f. 30 b : jJaJ! ^.Xj a l^t g\J\ &> 

Sohrift: die gewohnliche kleine, etw&s fiuchtige 
Sohrift. — Abaohrift o. 1M0 /im4. 

9302. We. 853. 
8) f. 80-42. 
Format etc ond Sohrift vie bei 1). — Titel fehlt, 
er eteht in dem Titel bei 1) f. I s , und iat: 



O"*" J 41 * (^ L 

HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



e>w : 



Anfang f. 20': . . . ^\ I3^J ^\J\ JLS 
njs-yi} M^iy \y*t& i^UJt jJucj i^p ^.ij Uls Uli 

#JI «-*£&& JUj-X/) «Lw,*jXJI ij?^} ii'-S '«-mZmW1 

Nachdem die BenQ hilal den Konig Timor 
getodtet, westwfi.rU weiter gezogen und den 
Sultan von 'Ana niedergemacht hatteh , fuhrte 
sie ihr Weg nach Elkeblsa. In dieser grossen 
Stadt herrschte der Sohn des hoohbetagten 
Emirs |.Lc^, der Emir Elfiafftgl 'Amir, ein tapfe- 
rer Reiter, der allein tausend aufwog und Ge- 
fahren filr nichts achtete , ausserdem war er 
freigebig fiber die Maaseen und kam einmal 
Abends kein Gast, konnte er die ganze Nacht 
nioht sohlafen. Er gebot fiber 60 Stadte mit 
M&rkten und hatte 85000 Mann unter seinem 
Befehl, lanter tapfere Krieger, und konnte aus 
seinem Reich 3 Armeekorps und mehr zusam- 
menziehen. EinesTages sass er in seinem Dlw&n, 
als die Hirten ankamen und sich ilber die Ge- 
waltthfitigkeiten der Bena hilal beschwerten; sie 
waren zahlreich wie Heuschrecken und zehrten 
ihnen die Saaten auf. Dariiber wurde er nach- 
denklich und berief eiue Versammlung seiner 
Emlre und Leute, an der auch 6einVater theil- 
nahm. Diese befragte er, was nach ihrer Mei- 
nung mit den BenQ hilal anzufangen sei? — 
Du hast zu befehlen, o Konig, war die Anlwort; 
thu, was du fQr gut haltst. — Gebt ihr euren 
Rath: ich bin ja hur Einer von euch, mag ich 
immerhin euer Emir sein. — Da rieth sein 
Wezlr 'Omeira, er solle an sie schreiben und 
den Zehnten an Hab und Gut, Pferden und 
Kameelen, dazu einige junge EmlrstSchter von 
ihnen verlangen : die jungen M&dchen und Frauen 
sind, wie man sagt, sebr soh6n, fttgte er binzu. 
Gehen sie darauf ein, gut; wo nicht, bekriegen 
und verniohten wir sie. Dieser Vorschlag schien 
Allen vortrefflich und schon wollte Elhafegl ein 
solches Schreiben aufsetzen, als sein alter Yater 
eintrat. Er erzahlte ihm, was sie soeben ver- 
handelt: da rieth dieser sehr eifrig von dem 
Schritte ab. Beim Krieg kommt nichts heraus, 
eagte er; die Benfl hilal sind wackere Streiter, 
Aba zeid und die ubrigen Emlre sind ihrer 
Tapferkeit wegen weit und breit berfihmt. Sie 
wollen nach Westen, ihre SShne zu befreien, 
die dort gefangen sitzen: lass sie ihres Weges 
ziehen! — Ich bin als tapfer von Jugend an 
bekannt, gab Elhafegl zur Antwort, und ffirchte 
mich nicht: ich muss mit ihnen kampfen und 

43 



338 



GROSSE ROMANE. 



No. 9302. 



will ihnen ihre Habe und ihre Madchen ab- 
nehmen, dabei bleibe ich. — Einige aber meinten 
doch, dass die Ansicht seines Vaters nicht zu 
verwerfen sei, Andere dagegen waren fur Krieg. 
In diesem Augenbliok kamen Andere herein, an 
ihrerSpitze der Emir Jj»i*, und schwuren, 
dass die Zahl der Hirten der Benfl hilal fiber 
200000 Mann und dass sie alle Saaten und 
Flachen abweiden liessen, und baten, bei dem 
Sultan derselben vorstellig zu werden, um dies 
zu verhindern. Sofort sohrieb Elhafagi einen 
Brief an denselben, in welchem er verlangte, sie 
mochten umkehren oder den Zehnten zahlen, 
sonst drohe ihnen Krieg und Verderben. • — Er 
fibergab denselben an den Wezir Mo6lim zur 
Bestellung und dieser machte sich auch sofort 
auf den Weg. Er fiberreichte ihn an Sultan 
Hasan, wurde alsdann in das Gastzimmer ge- 
ftthrt, gut bewirthet und ehrenvoll behandelt. 
Hasan gerietb fiber den Inhalt des Schreibens 
in groBsen Zorn; darauf trat er in Beratbung 
mit seinen Emlren. Elfiafagl verlangt von uns, 
sagte er, den Zehnten an Hab und Gut, Pferden, 
Kameelen, auch eine Anzahl junger Madchen: 
wollen wir darauf eingehen? — i)ajjab lehnte 
es mit zornigen Worten ab : ich ubernehme es, 
fugte er hinzu, ihm das Lebenslicht auszublasen, 
und ware er einer von Salomos unbotmassigen 
Ginnen. — Aba zeid dagegen sagte: als ich im 
Buch der kommenden Ereignisse las, fand ich, 
dass Elnaftvgi nicht mit uns kriegen, sondern 
uns gastUch aufnehmen und ehrenvoll behandeln 
und mit uns gen Westen ziehen werde. — Was 
soil ich ihm denn nach deiner Ansicht ei-vridern ? 
— TauBche ihn durch Antwort mit allerlei 
Redensarten, dann kdnnen wir ja noch immer 
sehen.— In Folge dessen schrieb Hasan: du 
verlangst von uns den Zehnten und eine Anzahl 
Jungfrauen; du bist von edlem Stamme, deines 
Gleichen yerlangt nichts Ungebuhrliches. Der 
Ruf deines Edelmuthes ist zu uns gedrungen; 
wir ziehen nach Westen, unsere Eiuder dort 
aus Gefangenschaft zu befreien, und betrachten 
uns als deine Gaste ; lass uns hier unter deinem 
Schirm und Schatten weilen, bis wir abziehen ; 
Sfihe nicht die Thore des Krieges zwischen uns. 
Zahlreich sind meine Mannen und Eurcht habe 
ich nioht: aber dem Kriege wehren iat besser. — 
Ausser ihm sohrieb auch Abu zeid, Dajj&b und 
der Qftdl jeder einen Brief: der Wezir nahm 
Bie alle und begab Bich damit zu Elfiafagl. — 
Hasan unterhielt sich indessen, ale er seinen 



Brief abgeschickt hatte, mit Abu zeid und fragte: 
wie denkst du fiber die Suche? — Wir mfissen 
ihm einen kleinen Streich spielen, sonst konnen 
wir nichts mit ihm anfangen. Wir lassen 200 
junge Madchen und Frauen sich aufs Beste 
putzen, ihre Sanften besteigen und sich zu ihm 
begeben; dann mfissen sie sagen: wir kominen 
als Gfiste und bitten dich um Speise und Trank. 
Um Elgazije's willen wird er von Krieg ab- 
stehen; will er aber nicht, so werde ich mit 
ihm kampfen und ihm den Todesbecher reichen. 
— Thu, wie du willst, sagte Hasan; aber Dajjab 
meinte: was soil dies Gerede? Wenn Elhafagi 
die Madchen sieht, bekommt er Lust zu ihnen 
und behfilt sie bei sich: wie bekommen wir sie 
wieder? wer ist im Stande sie zu befreien? und 
wenn er ihnen Ungebflhr anthut, kannst du es 
wieder gut machen? Es ist ein schlechter Rath! 
Nach meiner Ansicht ziehen wir bin und kampfen 
mit ihm : Gott giebt Sieg, wem er will ; habt ihr 
Furcht, so Obernehme ich es allein. — O Dajjab, 
antwortete Abfi zeid, vielleicht fiteht uns noch 
viel Kampf bevor: aber was die Madchen be- 
trifil, so reiten wir hinter ihuen her und sehen 
wir von ihm ein Stuck Treulosigkeit, so fallen 
wir Alle fiber ihn her und Gott verleiht Sieg, 
wem er will. — Abfl zeid's Vprschlag wurde 
angenommen und Abfi zeid liess die Elgazije, 
Hasan's Schwester, zu sich entbieten. Er theilte 
ihr den Plan mit, gab ihr Verhaltungsregeln 
und da sie klug war, begriff sie seine Absicht. 
Darauf ging er in die Versammlung zurQck^ 
befahl den Emlren, morgen in der Fruhe sich 
mit ihren Leuten einzufinden und hinter den 
Sanften herzuziehen : sie gingen dann auch heim 
und machten sich fertig zum Kampfe. Elgazije 
aber liess 200 Emlrst8chter zusammenrufen, alle 
von unvergleichlicher Schonheit/ und theilte 
ihnen mit, dass sie morgen schon geschmfickt 
sich zu Elhafagi begeben und um gastliche Auf- 
nahme bitten wollten; wenn er fragt, wer ihr 
8eid , fugte sie schliesslich hinzu , so sagt ihr : 
wir Bind Tfichter von Kameelhirten. Er wird 
uns freundlich aufnehmen; sollte er uns aber 
als Kriegsbeute festhalten wollen , so stehen 
Abu zeid, Dajjab und Zeidan hinter uns. Am 
folgenden Morgen bestiegen die Madchen, wie 
Braute geputzt, die Kameele mit den reich ge- 
schmfickten Sanften: jedes Kameel fuhrte ein 
Diener am Halfterband, Elgazije ritt in der 
Mitte, um sie herum die jungen Madchen, und 
glich dem Neumond mit den leuchtenden Sternen 



No. 9302. 



GRQSSE ROMANE. 



339 



ringsum. Die Reiter folgten ihnen. Reitet etwa 
eine Meile vorauf, sagte Abtt zeid zu Elgazije, 
wir kommen nach. So setzte eich der Zug in 
Bewegung. -—Als ElBafagl die 4 Briefe, welche 
sein Wezlr ihm flberbracht, gelesen hatte, fand 

fm er zwar nichts Anstaasigee darip, aber der Brief 
Dajjabs argerte ihn wegen seines herausfor- 
dernden Tones. Er liees also die Kriegstrommel 
schlagen und machte sich zum Kampfe fertig: 
von alien Seiten strdmten ihm die Mannen zu 
ond alsbald fanden sich an die 80000 Reiter 
bei ihm ein, die kampfesfreudig ihm zuriefen: 
die Feinde sollen dein nicbt spotten , dafilr 
Btehen wir ein! Als er ausrucken wollte, kam 
sein Vater und sagte: halt ein, mein Sohn, oteh 
ab ypn den Bena hilal, meide den Streit, ich 
fttrchte, dir widerfahrt Leid von ihnen. ■-— 
Nimmermehr, vereetste er, ich trete nicbt zuriick, 
ich tqVdte den Dajjsb, diesen belfernden Hund, 
und haue ihm den Kopf ab wegen aeiner BchnSden 
Antwort. Er bbeb also bei seiner A nsicbt und 
rflckte mit semen Scbaaren aus. Npoh war er 
nicht 2 oder 3 Stunden unterwega, als ihm ein 
Duft wie von Moscbus entgegenwehte. Er 
wusste nicht, wie ihm gescbah, und fragte seinen 
Wezlr: riech bloss diesen Duft; Gott weiss, 
bier muse ein Moschuskraut wachsen. — Der 

9 Wezlr aber sagte : eieh doch hin, dort kommen 
uns Besupher entgegen, von deneu rtihrt der 
Duft her.— Ich weiss doch nicbt, sagte er 
und ritt weiter. — ElgBzije aber hatte von 
Weitem den Staub von Elnafagi's Reitern auf- 
steigen sehen : sie war deshalb abgestiegeu und 
zpg ihr Kameel mit eigener Hand weiter, liess 
alle Madchen ein Gleiches thun uud ihre Diener 
mussten binter ibnen hergehen. Dann schlugen 
eie die Becken und sangen dazu in den heb- 
lichsten Weisen, und je naher sie den Scbaaren 
ElKaf&gl's kamen, deeto lauter sangen sie und 
soblugen sie die Becken und klatschten in die 
Hande. — Als ElBafagl ibrer ansichtig wurde, 
erstaunte er liber die Maassen und sab genauer 
bin : es waren lauter JUDge schone Madchen, 
deren reicher Putz die Sinne bethdren konnte: 
er hielt verwundert still, seine Augen verwirrten 
sich im Anblick derselben. Auch seine Mannen 
hinter ihm blieben stehen, auch ihr Veretand 
ging mit ibnen in die Irre. Nun kamen die 
Madchen heran, ElgBzije trat vor und sprach : 
▲ ihr Reiter, wer von euch ist ElBafagl 'Amir, 
der Sultan von Elkeblsa und El'iraq? — Da 
sprach er: was willst du von ihm, Schmuck 



und Krone der Araber? — Bist du es yielleicht 
selbst? — Jawohl. — Sie sah ihn an, es war 
ein stattlicher Ritter, auf edlem Ross sitzend, 
golddurchwirkte Fahnen fiber seinem Kopfe 
flattened: sie trat naher zu ihm und sprach: 
o Emir, wir eind arme Leute, unsere Heitnat 
hat Misswachs erfahren, wir haben nichts zu 
essen. Das Gerucht, dass du Vater der Armen 
Beiest, kam auch uns zu Ohren: wir begaben 
una zu dir und du wirst denen gewiBS kein 
Leid antbun, die um gastliche Aufnahme dich 
bitten. — Ibre Rede und ihre Anmutb gefielen 
ibm : seid willkommen, ihr Emlrstochter, sprach 
er, ihr seid wol von den BenQ hilal? — Jawohl. — 
Wessen Tochter seid ihr denn? aus welchem 
Stamme? — > Sie lachte. Meiner Treu, sagte sie, 
wir sind Tdchter von Kameelhirten. — Da ergriff 
ihn Verliebtbeit und Verlangen und aufgeregt 
sagte er im Stillen: wenn dies HirtentSohter 
eind, wie werden dann die Emlrstochter aus- 
eehenP — Jene trat wieder an ibn heran und 
sagte: o Emir, du zweifelst noch, ob wir Hirten- 
oder Emlrstochter eind. Diese gehen nicbt aus 
ihren Zelten, ich aber bin die Tochter des Ober- 
hirten und heisse Zahide, und wir wollen nach 
dem Westlande, wo die Sfihne unserer Herren 
gefangen sitzen. Dies sang sie ihm mit lieb- 
licher Stimme vor, dann kam Elmaria, die Tochter 
des Qadl, und sang sein Lob, dann sangen 
auch die Uebrigen ihm etwas vor, zuletzt El- 
watfa, Dajjab's Tochter, welche die Schdnheit 
der Tochter der vornehmsten Emlre pries. — 
Diese Gesange batten den ElBafagl formlich be- 
rauscht und er dachte immerfort: du mocbtest 
doch wol jene Madchen sehen, welche diese 
bier so sebr riihmen: sollte es wirklicb lieb- 
licheres geben als diese? ■ — Er blieb also etwas 
verwirrt eteben und dachte im Stillen: nehme 
ich sie gastlich auf, so erwachsen mir Ver- 
pflichtungen gegen sie und ich kann sie dann 
nicht mehr bekampfen; nehme ich sie aber nicbt 
auf, so reden sie davon in ihren Liedern. Er 
waudte sich also an seinen dritten Wezlr, Na- 
mens Qbi>, und fragte ihn um seinen Rath. 
Der 6agte: diese Beute ist von selbst in unser 
Garn gelaufen: icb denke also, du suchst dir 
10 Madchen aus, die (ibrigen vertbeilst du an 
deine Leute ; dann machen wir einen "Ueberfall, 
todten die Manner und plilndern und bekommen 
damit die Emlrstdchter, welche diese so tubmen, 
in die Gewalt. — Bei diesen Worten aber ge- 
wann der Edelsinn in ibm doch die Oberhand. 

43* 



540 



GBOSSE ROMAN E. 



No. 9302. 



Er spuckte dem Wezlr ins Gesicht und sagte: 
Gott verdamme dich, was hast du fiir gemeine 
Gesinnung, wie schandlich redest dul Wie sollte 
ich sie me Sklavinnen behandeln, die als Gaste 
herkommen und mich urn Aufnahme bitten und 
in Gesangen preisen ? — Vor Aerger hatte er 
den Wezlr fast niedergestossen , aber dieser 
inachte sich aus dem Staube. .— Darauf wandte 
sich Elfiafagl an die Madchen und sagte: seid 
mir willkommen, tausendmal willkommen; kommt 
mit , euer Wunsch ist erfullt : euere Aeltesten 
6ollen mir, das schwore ich, Schwestern, euere 
Jungsten wie Tochter sein : den Treulosen aber 
straft Gott. — ■ O Hafagl, sagten sie nun, wenn 
du una gastlich und giltig aufnimmst und unsere 
AngehSrigen nicht, das ware eine schlechte 
Gastlichkeit : nimm uns entweder Alle auf oder 
lass uns weiter gehen oder nimm uds gefangen, 
wie dein Schlingel yon Wezlr dir rieth. — Da 
lachte er ihnen ins Gesicht und zeigte ihnen 
den Hoohsinn der edlen Araber, indeui er sprach: 
Wahrhaftig, nicht bloss ihrsollt bei mir gasten, 
sondern alle euere Angehfirigen.— — Darauf hiess 
er die Pauken schweigen und beschloss Vertrag 
mit den Benu hilal und Aufhoren des Krieges. 
Daher begab er sich zu ihnen und alter Sitte 
gemass, wenn Vertrag nach Feindseligkeiten 
geschlossen wurde , prfisentirte der Haufe , der 
ihn begleitete, die Lanzen vor den Benu hilal. 
Als diese es sahen, thaten sie ein Gleiches: 
beide Theile naherten sich einander, stiegen von 
ihren PferdeD ab, Hasan und seine Emlre um- 
armten den Elfiafagl und seinen Vater, dann 
machten sie sich mit ihm auf den W eg. Zu 
Hause angelangt wies er ihnen Quartiere an 
dem Orte Schone Aussicht (Ji;+J| Xs\^j) an, 
Hess sie auch bewirthen, die Emlre aber lud er 
alle zu sich und in seine Zelte. Darauf hiess 
er sie Alle bei sich , mit herzlichen und an- 
erkennenden Worten, willkommen und sagte: 
ihr Alle seid meine Gaste 3 Monate, 3 Wochen, 
3 Tage, 3 Stunden : und wollt ihr nicht, so t<5dte 
ich mjch vor euerer Aller Augen. Auch sein 
Vater sprach freundliche einladende Worte: 
unser Land eretreckt sich weit hin, bis nach 
'Ana und gen Bagdad, filgte er hinzu: lasst 
euere Heerden weiden, wo ihr wollt, 'schneidet 
Saat ab nach euerem Bedarf. Hasan dankte 
ihnen fur ihre Gute und sagte : ihr Weg gehe 
nach Westen zu ihren gefangenen Sohnen. — 
Fortan fllhrten sie ein herrliches Leben bei El- 
Hafagl; zu keiner Tageszeit liess er es an Auf- 



merksamkeiten fur sie fehlen und jeden Abend 
brachten 50 Kameele Speiee und Trank in die 
Quartiere. Die Abende brachte er bei Hasan 
zu und mochte sich vor Mitternacbt nie von 
ihm trennen. So vergingen 3 Monate. Da kam 
eines Tages einer von den BenQ zagbe und 
wollte etwas auf dem Markte kaufen. Da sagte 
der Handler : habt ihr noch nicht genug an dem, 
was euch Elfiafagl zu essen giebt? er ist doch 
so freigebig gegen euch, dass ihm selb6t nichts 
verbleibt, und nun willst du noch handeln? — 
Was das f fir eine Rede ist 1 6agte der Zagbite: 
denkst du, er nimmt uns so aus reinem Edel- 
muth auf? Weit gefehlt , er thut es nur aus 
Furcht vor unseren krummen Sabeln. — Diese 
Worte argerten den Kauftnann : 6ie brannten ihm 
auf der Seele und schliesslich ging er zu Elfiafagl 
und erzahlte ihm die Geschichte. Er gerieth 
daruber in Zorn, behielt die6en zwar bei sich, 
sagte aber zu sich: ich muss docb einmal einen 
Handel mit den Benu hilal baben und ihnen 
zeigen, wie viel sie auf der Rennbahn werth 
sind.Er liess seine Mannen sich daher rusten 
wie zum Kampfe, daun ritt er am folgenden Tage 
zu den BenQ hilal und ; stieg bei Hasans Zelt ab. 
Sie begrussten sich, Hasan aber fragte: was 
hast du vor? es sieht ja aus, als ob du in Krieg 
ziehen wolltest. — O Emir, versetzte Elfiafagl, 
ich bin des Sitzens uberdrussig: es geht nun 
schon in den i. Monat, dass wir uns in Waffen 
nicht versucht haben: ich mochte, dass wir 
heute ein Turnier veranstalteten und mit einander 
fOchten, damit sich zeige, wer der Ueberlegene 
sei: ein Gerede, das unter euch im Schwange 
ist, giebt mir Anlass, dies zu wunschen. Pfui, 
wer kann so etwas sagen? erwiderte Hasan ; oder 
auch, es scheint, ale ob du uns beschimpfen 
wollest, nachdem du uns bisher geehrt ha6t. — 
Bei Gott, versetzte Elfiafagl, deine Vermuthung 
ist nicht richtig; aber ob zuerst oder zuletzt, 
lass uns hinziehen und ein Sttindcheu tnmieren. 
Hasan war es zufrieden, rief Abu zeid, Dajj&b 
und die anderen Emlre herbei und theilte ihuen 
Elfiafagl's Vorschlag und Wunsch mit. Sie 
waren einverstanden, dann ritten sie mit ihren 
Mannen auf den Platz und stellten sich in 2 Rcihen 
einander gegenilber. Nun focht Elfiafagl mit 
HasaD, Dajjjab und dem Qadl Bodeir und be- 
siegte sie ; endlich auch mit Aba zeid, der ihm 
aber gewachsen und etwas tiberlegen war. Nun 
horten sie auf und zogen heim; bei Abu zeid 
wuchs die Zmieigung und Achtung gegen El- 



No.9302. 



ORQSSE ROMAME. 



341 



liafagl, Dajj&b aber, der von vornherem ihm 
nicht wohl wollte, fasste you jetzt an einen ge- 
heimen Groll gegen ihn, weil er ihn bei diesem 
Turnier vom Pferde geworfen hatte. Die iiber- 
^ nommene Frist gastlicher Aufnahme war ver- 

^ strichen: daliessfiasan em Mahl zur Bewirthung 

von Hoch und Niedrig anricbteu, denn so war 
es Sitte vor der Abreise. Als Elhafagl dies 
bemerkte, ritt er zu ihm und eprach ganz be- 
trubt: o Hasan, wozu thust du so? Als ob dir 
von unserer Seite etwas Unangcnehmee wider- 
fahren sei! — Bewahre, gab Hasan zur Antwort, 
du hast uns immer gtttig behandclt: aber so ist 
es 8eit Ahnen Zeiten bei uns tlblich, wenn wir 
im Begriff sind, von der gastlichen Statte auf- 
zubrechen: deiner aber werden wir vod Ge- 
sohlecht zu Gesohlecht dankbar gedeaken. — 
Nun sah er ein, dase er sie von ihiem Fort- 
ziehen nicht abbringen k6nne, sagte aber : wabr- 
haftig, Hasan, ich kann mich gar nicht ent- 
schlieseen euoh zu verlassen ; ich mag nicht mehr 
ohne euch einen einzigen Tag zubringen; euch 
zu verlassen ist inir sohwerer als das Leben 
aufzugeben 1 — Gott wird es uns moglich machen, 
deine Gote eiost zu vergelten, gab Hasan zur 
Antwort: aber jetzt sei so gut und fordere deine 
Leute auf, sich bei unserem Abschiedsmable 
▼ einzufinden, damit sie auch l'erner uns Gutes 

wfinschen m6gen. — Da liesB Elhafagl nach 
alien 4 Seiten der Stadt Elkebtsa ausrufen: 
Jedermann finde sich da und da ein zum Ab« 
schiedsschmause, den der EmlrHnean ben sirhan 
giebt. Die Stadt war aber eine haJbe Tagereise 
lang und breit, erstreckte sich vom Elfurat bis 
zu "-^V O* 6 un< ^ tatte 4 Thore, namlich: 
«Xfji U>b, »j^u5JI k^A> t~»b, { J^\ VW, un( * 
*^XJi v-Jb und eine Menge Marktplatze. Hasan 
hatte 200 Tafeln deckcn laasen — von seiner 
eigenen grossen Tafel abgesehen — , und Reiter 
ritten ab und zu und fuhrten die Ankommenden 
dahin und Diener trugen die Speisen auf. Aber 
Schaar auf Sohaar kam und so weit auch der 
Platz war, er fasste die Zahl der Gfiste nicht. 
Da sohickte auch Aba zeid 80 Tafeln, ebenso 
Dajj&b und der Qadl; bei alien war Gold gelegt 
unter die Schusseln und manniglioh war erstaunt 
Tiber die Praoht. Ale sie dud Alle beim Essen 
waren, kamen alle jungen M&dchen und Frauen 
der Araber an, kichemd, aingend, Becken und 
A Klappern schlagend, und priesen jeden EmTr 
einzeln. Elhafagl aber sah die Madchen an 
und seine Gedanken verwirrten sich. Da fiel 



sein Blick auf Watfa, Dajjabs Tochter, und er 
verliebte sich so in sie, dass crdachte: ich muss 
mit ihnen ziehen; was im Himmel aufgeBchrieben 
ist, wird auf- ; ,Erden nicht ausgeloscht. Die 
Giiste aber laagten eifrig nach den aufgetragenen 
Geriehten: sie waren so inannichfaltig, dass die 
Augen von Hoch und Niedrig vor Erstaunen 
still standeu; zu ibren Haupten standen die 
Diener mit Trinkwaeser. Darauf riefen sie : 
langfc unter die Tischdecken, o Araberl Das 
thaten sie und holten Goldstucke hervor, so dass 
an jenem Tage die Armen zu Reich en wurden 
und das Erstaunen von Hoch und Niedrig fiber 
diese Freigebigkeit kein Ende finden konnte. 
Da trat Hasan zu Elbafivgi, dankte ihm fur alle 
seine Gutthaten, die er und die Uebrigen so 
lange Zeit erfahren, und bat ihn, zum Dank fur 
seine Giite, die 4 vornehmsten EmlrtSchter, 
w-y^i ijiis, seine eigene, { ydaS\ ^Us-, Tochter 
des Aba zeid, *Ab s , Tocbter Dajjab'a, *rf,Uil, 
Tochter des Qadl, als Geschenk anzunehmen, 
dazu auch noch die schwarzen Sklavinnen der- 
selben. — Die ubrigen Theilnehmer am Mahle 
gingen heim, dankbar fur das Genossene und 
erstaunt uber den entfalteten ReichthunK die 
Bcwirthung des einen Tages hatte dem Hasan 
halb so viel gekostet als der mehr als drei- 
monatliche Unterhalt dem Elhaf&gl. ■— Dieser 
aber genirte sich und dachte; ich hatte wol 
Lust zu ihrcn Madchen, aber wenn ich eine 
davoa erbitte, wird man, furchte iehy sagen^er 
hat es ja nur deshalb gethan, dass er sie be- 
wirihete, und mein Ruf wird darunter leiden und 
es heisat: er hat seine Gutthat verkauft. Er 
erwiderte daher: ich liebe euch, aber verlange 
nicht Geschenke irgend welcher Art. Aber mit 
euch ziehen, o Emlre, mochte ich nach dem 
fernen Westen, euch halfcn eure S5hne zu be- 
. freien, mit euch den Ezzan&tl bekriegen und 
besiegen. Wohin ihr gehen wollt, nehmt mich 
mit, ich kanw mich nicht von euch trennen, ich 
mag ohne euch nicht leben 1 — Hasan nahm 
diese Worte nicht fur Ernst: bo gingen sie aus- 
einaoder. Aber er befahl 4 Ausrufern, im ganzen 
Lager der Benfi hilsl zu verkunden, dass sie die 
Zeltseile abschneiden und raorgen in der Fruhe 
aufbrecben sollten. Elhaffigl jedoch hieBS den 
Seinigen, sich zur Abreise fertig zu maoheD, 
iadem or ihnen sagte: wir ziehen morgen mit 
den Benu hilal gen Weaten. Als seine Frau 
Majj und seine Tochter «j^ dies h5rten, fingen 
u weinen und waren auBser 



sie 



an, bitterlich 



342 



GROSSE ROMANE. 



No. 9302. 9303. 



Stande, ihm Antwort zu geben, sondern gingen 
zu seiner Mutter jujpit *Jyi und theilten ihr 
sein Vorhaben mit. Der sprang vor Betrubniss 
daruber fast das Hers; sie ging zu dem Sohu, 
traf ihn das Zelt abbrechend und sich reisefertig 
maohend und versuchte, ihn von eeinem Vor- 
haben abzubringen. Aber alle ihre Voretellungen 
und Grttnde waren vergeblich: er b)ieb dabei, 
er konne 8ich von den Beua hilal nicht trennen. 
Da begab sie sich zu ihrem Manne, erzahlte 
ihm ^des Sohnes Plan, mit den Bend hilal nach 
Tunis zu ziehen, und dass sie ihn nicht habe 
bewegen konnen, davon abzustehen. Da wurde 
dem alten Dirgam der belle Tag duster vor 
Herzeleid; er begab sich zu dem Sohne und 
bat ihn instandigst, daheim zu bleiben. Urasonst! 
Lass dns Reden, sprach er, ich kann nicht 
anders, ich muss mit ihnen ziehen, ich mag nicht 
mehr hier bleiben ohne sie. Da ging der Alte 
zu Hasan und bat ihn unter Thrunen, seinen 
Sohn su bewegen, dass er daheim bleibe; meine 
Augen weinen sich blind, sagte er, mein Herz 
geht fort mit ihm in die Ferae, seine Mutter 
gramt sich zu Tode ; ich habe nur dieseu eineu 
Sohn! Hilf mir, Gott wirdes dir lohnen! — 
Auch die Mutter bat ihn, sich ihrer anzunehmen. 
Hnsan selbst wurde geruhrt bio zu Thrftnen. 
Bei Gott, sagte er, es ist mir schwer, euern 
Bund zu losen und dies Leid zu verursachen : 
aber euer Sohn ist mir lieber als mein Leben, 
theurer als Kinder und Geschwister; er ist uns 
ein edelherziger und freigebiger Freund gewesen, 
ich kann es nioht uber mich gewinuen, ihn 
zuruckzuweisen und in euerem Sinne mit ihm 
zu reden. In diesem Augenblick trat Elhafagl 
einj^nan begrnsste sich; da sah er seine Eltern 
bei Hasan stehen und dachte sich sofort,« was 
sie hergeftthrt habe. Mein Sohn, sagte der Alte, 
ich wollte die Emlre veraulassen, dich von dem 
Mitziehen abzubriugen. — Vater, sagte er, lass 
das, und damit genug! _ Da ihm dies nichts 
half, wandte er sich an die Emlre und fragte: 
wer von euch nimmt meinen Sohn als den 
seinigen an? Keiner nntwortete, obgleich er die 
Frage mehrmals wiederholte. Willst auch du 
es nicht thun, Hasan? fragte er darauf diesen. 
Ich kann es nioht, war die Antwort: wenn er 
in Zerwurmiss mit Jemand gerathen sollte, 
konnte ich dann leicht parteiisch erscheinen 
und seinem Ansehen und meinem eigenen scha- 
den: aber einer der Emlre kann es ja thun und 
ich garantire die Ausfuhrung. Auch darauf gab 



kein Emir, als er fragte, Antwort. Endlich 
sagte Zeidan: er hat etoe Stelle mitten in meinem 
Herzen, das wissen Alle; er soU mein Gast sein, 
bo lange ich lebe, ich will von dem, was ioh 
habe, halb abgeben; du kannst ruhig sein, und 
nun lass das Weinen. Ihr Andern aber Alle, 

rttstet euch zum Abzuge morgan, es ist Zeit. 

Darauf nahm Elhafagl sein Weib und seine 

Tochter mit sich, seinen funfzehnjShrigen Sohn, 

Namens ^_,b, liess er jedoch auf Wunsch seines 

Vaters bei diesem zurtiok. Dann begab er sich 

zu Zeidan und dieser uberaahm ihn von seinem 

Vater, in Zeugen Gegenwart. Alsdann wurden 

die Tromroeln geruhrt, die Kameele mit den 

Sftnften bepackt, die Reiter bestiegen ihre Pferde, 

die Frauen ihre Kameele, und dann setzte sich 

der Zug in Bewegung. Dirgam und Saula 

riefen ihrem Sohne ein herzliches Lebewohl nach, 

alle Emlre bittend, 6ich seiner anzunehmen in 

Noth und Gefahr: es wurde ihnen Allen weh- 

mflthig urns Herz. Der Absohied wurde ihnen 

beiderseits schwer: aber trennen mussten sie 

sich einmal. So kehrte Dirgam und Saula 

mit den Einwohnern der Stadt dahin zurQck, 

die Benu hilal aber zogen westwarts und schlu- 

gen die Richtung nach 'AzzRz und Haleb ein. 

Schluss f. 42": V >Jt ^j^lii fc^s Ste ^ 

9303. We. 798. 

v 36BI. 8«,17-20Z. (21 xl4>/i; 16-17x1 1-12«<">).- 
^qstand: fast ganz lose im Einband; nioht ganz eauber, 
bsflondere zu Anfeng. — Pap i or: gelb, ziemlich etark und 
Rlatt. — Einband: Poppband mit Lederrficken u. Klappo — 
Titel fehlt: anf dem Vorderdeokel ateht: 

Anfang f. 1": $& ^ if Ui ^Ul Jtf 

= We. 853, 2. Weicht oft ab. Besonders 
sind hier viel mehr Gedichte. F. 29 ist leer 
gelassen; es fehlt dort der Text. Die ganze 
Stelle ist ausfuhrlicher als in We. 853, 2. 

An die vorliegeude Geschichte echliesst sich 
hier sofort die des K6nigs ^Oo in Haleb 
(We. 800, 1); ee ist davon hier aber nur der 
Anfang vorhanden, iy 2 Seiten (f. 3b*- b \ 

Schluss f. 36»: UJU V ^J| ^ ^^ 

a v S u h - r i ft! ?JS? Koh & 0Bli > krfift '8' gef&llig, vooalloa. - 
Absohrift o. ,9HI /i8M. 



No. 9304. 9305. 



GRQSSE RQMANE. 



343 



9304. We. 897. 
1) f. 1-S2. 

G6B1. 4 to , 18— 20Z. (23x16; 19x13 cn '). — Zu- 

• stand: ziemlicb gat. — Papier: gelb, ziemlieh stark, wenig 
glatt. — Bin band: Pappband. — Titeluberscbrift f. 1°: 

Anfang f. 1 B : I L4£> U Uii LJ vJuJ 5 

&3\ aajJw^ KkmaXJI i«i>jl»» LuumaJI <Ni^b A^aiiXs 

= We. 853, 2. Es weicht sehr etark ab 
in den Einzelheiten, ist auch ausfQhrlicher und 
hat mehr Verse; ist auch von We.798 abweichend. 

Sohluss f. 32*: 1 ixAc 4JaL> s,WI *J ^ 

Sohrift: die gewolinlicbe kleinore fluchtige Band. — 
Absobrift om ,260 /io44. 

9S05o We. 854. 

1) f. 1-19". 

31 Bl. 4 10 , 17-19 Z. (22X16; 17'/ a -18x 12ya-13"»). 
Z us tail d: nicht ganz feat im Eitiband, aoch nicbt recbt 
saabor. — Papior etc. nnd Schrift wo bei We. 853. — 

Titel f. 1 B : v_JU> 5 ;j^£ .. Jlj^X (Dor Zuaatz v_Jb- 5 
_^ boziobt sioh auf das 2. Stuck dieses Bandeo.) 
* Anfang f. 2": ^UJI (lUli J^>y f ^UU! J^! 

q/> ^s>-LsJ-! » Ju>S iibl# ,^.o ^jl LiS LJ «_^*^ . . . 

Nachdem Elhafagf sich den BenO hil&l an- 
geschlossen, zogen 6ie weiter und setzten fiber 
den Frat (olyiJI). Nun war damals im Lande :Lc 
ein Eegent Namens iW ic^t^Jt, der 100000 
Reiter unter seinem Befehl natte. Eines Tages 
sass er in seinem Dlwan, als ein Kaufmann, 
der aus Haleb geburtig war, zu ihm kam und 
erzahlte: Wir waren unarer vier Kaufleute in 
El'iraq und reieten naoh Elkeblsa: da sahen 
wir dort bei dem Herrn des Landes, dem Emir 
Elhafagl, die 'Benu hilal. Es sind Araber, 
zahlreicb wie die Heusohreoken, die waren bei 
ihm su Ga8te. Und nun erzahlte er ihm deren 
Geschichte : Hungersnoth, Kampfe, Plunderungen, 
Alles der Wahrheit gemass. Ale {£)*>)*& *^ eB 
gehort und zugleich auch, dass ihr Weg sie 
Qber eein Land fuhre, liess er einen Mann 
Namens Sabiq ben k&sib holen und gab ihm 
"fp den Auftrag, nach Elkeblsa zu gehen und dort 
Kundschaft ttber sie einzuziehen, damit er, wenn 
eie kamen, auf seiner Hut Bein und sie in die Ebe- 
aen und Berge jagen kdnne. Sabiq machte sich 



also auf* den Weg und als er nach LsJi kam, 
sah er die Zelte weithin uber Berge und Thaler, 
Ihre Menge setzte ihn in Erstaunen; er ging 
zwischen die Zelte durch, streifte von Stelle zu 
Stelle berum und fiel dabei dem Abu zeid auf. 
He, Freund, rief er ihm zu, was etreifst du so 
berum? — Zu keinem besonderen Zwecke; ich 
hatte feineZeuge feilgeboten und gehe nun fort. — 
Gott erh'alte dicb, duStadter-Gesicht! ich ver- 
muthe, du bist aus der Gegend von Haleb und 
'Azzaz uDd man hat dich als Spion herge- 
schickt und du gehst nun, um zu berichten, wie 
es hicr aussiebt. Diese Worte machten ihm 
Angst. Bei Gott, eagte er, wenn du mir die 
Wahrheit sagen willst, werde ich dir nichts 
verheimlicben ; aber sag mir, wie heisst du? — 
Abu zeid Selftme der Hil&lite, ist mein Name. — 
Du bist Aba zeid? — Jawohl. — Bei Gott, 
AbQ zeid, die Luge liegt dir fern : nimm mich 
in deinen Schutz, so sag ich dir Alles. — Ver- 
hehle mir -nichts, sagte Abu zeid, bo sag ich 
dir meinen Schutz zu. Nun erzahlte er ihm, 
er komme von 'Azz&z im Auftrage des El'azzazi. 
des Statthalters des Kdnigs Bedrls in Haleb. 
um zu forscben, wie es bei den Benu hilal aus- 
sehe; zugleich warat er ihn, in jene Gegenden 
zu kommen, da grosse Heere bereit standen, 
sie zu bekfimpfen. — Darauf zahlt ihm Abu 
zeid die Streitkrafte der Benu hilal auf; er moge 
seinen Herrn warnen, mit ihneu anzubinden. 
Dann nimmt er ihn mit sich in sein Zelt, be- 
wirthet ihn und begiebt sich mit ihm zu Sultan 
Hasan. Ich habe Angst vor ihm, ,sagte Sabiq; 
sei unbesorgt, war die Antwort, Hasan ist so 
gutmtithig wie Einer. Als sie angekommen, 
setzte sich Abu zeid zur Rechteu Hasaus, Sabiq 
aber blieb an der Thi&r stehen. Wen hast du 
denn da mitgebracht? fragte Hasan. — Er ist 
aus 'Azzaz; aber ruf ihn und frag, weshalb er 
hergekommen ist. — Hasan rief ihn heran und 
fragte, wer er sei und was er wolle? — Er gab 
daruber ganz offen Auskunft. Der Sultan laehte, 
gab ihm ein Geschenk und sagte: geh zu dcinem 
Herrn und sag ihm, was du gesehcn hast. — 
Nun kehrte er zuruck, trat vor ^El'azzBzi und 
sprach: o Herr, die Sache ist bedenklich : es 
sind Leute, an denen nichts auszusetzen ist; 
ihre Menge ist zahllos, ihre Reiter hitzig drein 
fahrend, wie Feuerflammen. Dann erzahlte er 
seine Erlebnisse mit Abll zeid und Hasan und 
was er gesehen und welohen Eindruck Alles 
auf ihn gemacbt habe. — Dem El'azzazi wurde 



344 



GROSSE ROMANE. 



No. 9305. 



die Sache bedenklich und er fragte seine Um- 
gebung nach ihrer-A.n8J.oht, was zu thun sei? — 
Sie riethen: zuerst theile dem Konig Bedrle die 
Sache mit und bitte ihn, dass er zu Hfllfe 
komme, ehe jene euch fiberfallen und vernichten. 
Dieeer Rath schien ihm gut und er schickte 
sofort einen Brief des Inhalts an den Konig ab. 
Dieser verlor fiber die Mittheilung fast den 
Verstand. Er las semen Vornehmen den Brief 
vor und fragte nach ihrer Ansicht. Da erhob 
sioh sein Qberwezlr Namens Jv^s* (j^J-\ und 
sagte: lass dem El'azzazl sagen, er "solle seine 
Mannen sammeln, sich rfisten und auf seiner 
Hut sein; und so thu auch du selbst, sammle 
die Heere und Hfllfstruppen, und wenn dieBenu 
hilal nach 'Azzftz kommen, so greife du sie von 
vorn an, ich werde yon hier aus ihre Heerden 
und Familien rauben und plflndern , wfihrend 
sie selbst in Kampf begriffen sind; dann werde 
rch von hinten, El'azzBzI sie vou vorn angreifen 
und wir vernichten sie so vollstfindig. _ Das 
ist ein vortrefflicher Rath, sagten Alle und 
K6uig Bedrts theilte sofort dem El'azzazl seine 
Verhaltungsmassregeln mit. Als dieser den 
Brief gelesen, freute er sich sehr und brachte 
alsbaH 80000 Reiter zusammen und wartete 
der Dinge, die kommen wfirden. — Die Benu 
hilal waren inzwischen fiber den Elfurftt ge- 
setzt und in das Qebiet yon 'Azzfiz gekom- 
men, Hasan faatte sich in v^b an der Wiese, 
Abu zeid in « r «^ bis gen Kfiris C^.tn, 
Dajjab in *jiiX und Bodeir in den Bezirken von 
u4T n'edergelassen. El'azzazl war fiber ihre 
grosse Anzahl ganz erstaunt, schrieb aber doch 
an Hasan, ermfige sein Land verlaesen, sonst 
wflrde er sie bekriegen; wollten sie aber durch 
das Land Ziehen, so mSchten sie den Zehnten 
ihrer Habe, Pferde und Kameele und 2000 
Stficke verschiedener Waffen, dazu noch 50 aus- 
erlesene Jupgfrauen, Tfichter der angesehensten 
ILmire, an ihn abgeben. Zugleich schickte er 
auch erne Mittheilung an Konig Bedrts: dieser 
liess sofort den ElhozB'l ausrflcken. Hasan aber 
geneth fiber den Brief des El'azzazl in grossen 
£om. Z&fallig war von den Emlren keiner bei 
inm; er zernss vor Aerger den Brief und be- 
antwortete ihn dahinrWir sind aus Negd fort- 
gezogen, baben eine Menge grosser KSnige auf 
unserem \^ e ge besiegt: was f&Ut dir ein, du 
Wicht, mit defnen Porderungen unserer Habe 
und unsererMadchen? Seiverstfindig und er- 
6flne keineFeindseligkeiten, es wflrde dir schlimm 



ergehen, ich warne dichl — Diese Antwort 
brachte den El'azzBzI ausser sich, dass er fast 
blind wurde vor Wuth; sein Volk musste sich 
kriegsbereit machen und am nfichsten Morgen 
rfiokte er unter Trommelschlag aus gegen die 
Quartiere des Sultans Hasan, die ihm am nfichsten 
lagen. Hasan sah ihn ankommen und liess seine 
Reiter gleichfalls ins Feld ruoken. Er schickte 
aber seinen Emlren keine Nachricht, weil er 
dachte: ich werde allein mit diesen Peinden 
fertig. Die Schlachtreihen s standen einander 
gegenflber; da ritt ^L^», Hasans Brnder, in 
die Schranken und forderte den El'azzBzI zum 
Zweikampf. Dieser stellte sich ihm sofort: 
beide entwickelten eine staunenswerthe Gewandt- 
heit und Tapferkeit; einen furchtbaren Hieb des 
Higazl wehrte sein Gegner mit dem Schilde ab, 
er glitt aber auf den Nacken des Pferdes und 
hieb diesen durch, so dass Pferd und Reiter zu 
Boden stftrzten ; Higftzl wollte nun ihm den 
Gnadenstoss "ersetzen, aber die Mannen des 
Erazzfizt warfen sich ihm entgegen und zogen 
ihren Ffihrer unter den Pfissen der Rosse hervpr 
und brachten ihn vorn Schlachtfeld. Darauf 
kfimpften beide Theile mit einander in furcht- 
barem Gedrftnge und Gelarm bis zum Abend; 
die Leute des El'azz&zl wurden gesohlagen und 
flohen, die Bentt doreid verfolgten sie bis zur 
Stadt. DieThore wurden hinter den Flfichtigen 
gescblossen, die Sieger kehrten in ihr Lager 
zurfick. Ueber 1 000 feindliche Reiter waren 
in diesem Kampfe gefallen, El'azzBzI bereute, 
dass er sich auf den Kampf eingelassen, liess 
seine Leute und Reichegrossen zusammenkom- 
men und berichtete fiber die Tapferkeit der 
Bena hilal und wie es ihnen selbst ergangen 
sei. In diesem Augenblicke kam ein Bote von 
ElBozB'l, dem Wezlr Bedris', der seine morgige 
Ankunft meldete, urn die BenQ hilal alsdann 
von hinten anzugreifen, wahrend El'azzazl die- 
selben von vorn niedermachen solle. In freudiger 
Hoffnung auf Sieg brachten sie die Nacht hin 
und ritten dann aus, dem Bundesgenossen ent- 
gegen. Darauf stelltea sie ihre Haufen in 
Schlachtordnung. Elfioza'l aber war mit 100000 
Reitern von Haleb aufgebrochen und den Benfl 
hilal bis auf 4 Stunden nahe gekommen, hatte 
sich dann in einen Hinterhalt gelegt und wartete, 
bis die feindlichen Reihen mit einander in Kampf 
waren. Die Haiae seiner Truppen schickte er 
dann gegen die Peinde, mit der anderen mar- 
schirte er gegen dieAnsiedlungen der Bentt doreid. 



No. 9305. 



GROSSE ROMANE. 



345 



Jene uberfieleu die Zelte, in welchen 20 000 
Mann unter Ftthrung des Emirs Tawl: er wehrte 
sich gegen die Uebermacht aufs Tapferste, und 
auch seine Leute kampften so tapfer, dass sie 
den Angriff zurliokschlugen und der Feind gegen 
Abend abzog. Hundert Feinde hatten sich aber 
innerhalb der Zeltreihen versteokt, ohne dass 
Jemand sie bemerkt hatte. Diese nahmen 
20 EmlrstSchter gefangen, darunter a^l^-l, Negla, 
Zeinab, Tochter Qaid's, Elmaria, U^, Tochter 
des Errijasl , ferner die Tochter des Goneim 
ben muflih und andere, und brachten sie ohne 
weiteres Aufsehen in die Festung 'Azz&z. — Die 
anderen 50 000 Mann unter Elhoz&'l's Fflhrung 
ilberfielen von hinten her den Sultan Hasan; 
dieser aber 6ah sie kommen, alarmirte seinVolk 
uud warf sich den Feindeu entgegen und ver- 
richtete mit den Benu doreid Wunder der 
Tapferkeit, bis gegen Ende desTages die Haufen 
kamen, welche sich vor Tawl fliicliteten. Diese 
Uebermacht lastete zu schwer auf den BenQ 
doreid und sie zogen sich Abends geschlagen 
in ihre Zelte zuriick. Die Heere von 'Azz&z 
und Haleb aber, deren Zahl an jenem Tage 
280 000 Mann gewesen, kehrten , nach Haleb 
und 'Azzaz frohlockend zurUck. Hasan jedoch 
begegnete bei seiner Heimkehr dem Emir Tawl 
ben malik, der ihm seinen Kampf erzahlte. Als 
dieser dann aber in seine Zelte kam, empfing 
ihn allgemeines Schreien und Wehklagen und 
er erfuhr den Raub der 20 Madchen. Als Hasan 
davon hfirte, platzte er fast vor Ingrimm und 
schrieb den Vorfall sofort an Aba zeid. Dieser 
Hess schleunigst seine Mannen sich sammeln, 
seine Reiter zu Pferde sitzen, und ritt mit Zeidan 
und anderen Helden fort, schickte auch an den 
Q&dl Bodeir Botschaft, mit seinen Leuten sich 
einzunnden. ±>ajj&b lag zu weit ab und erhielt 
keine Nachricht. Darauf begaben sie sich in 
Eilmarschen wahrend der Nacht gen 'Azz&z, 
wo sie am Vormittag anlaugten. Die Truppen 
des El'azzazl waren schon im Kampf mit Hasans 
Heer begriffen, als Abfl zeid mit seinen Mannen 
6ie iiberfiel und unter ihnen verheerend wuthete 
und etwa ein Drittel derselben niedermachte. 
In dieser Noth sturzte sich nun auch der Qadl 
Bodeir, der soeben auf dem Schlachtfelde mit 
den Benu 'amir anlangte, auf sie und bedrangte 
sie von alien Seitcn. Da bemerkte Aba zeid 
den Elhoz&'l, der seine Truppen noch immer 
zum Kampf und Widerstand antrieb; er braoh 
sich also Bahn, hieb Alles vor sich nieder, bis 

HAUDSOHMFTEN D. K. BD8L. XX. 



er ihm gegentiberstand, warf sich auf ihn und 
ftthrte einen veruichtenden Sohwerthieb gegen 
ihn. Er fing ihn mit dem Panzer auf, er drang 
aber doch bis auf die Schulter durch und ver- 
wundete diese betrachtlich. Da ergriff er die 
Flucht auf Haleb zu und 1 seiner Reiter folgten 
ihm ; die llbrigen Truppen flohen, von den BenO 
hil&l verfolgt, bis sie die Stadt erreicht und die 
Thore derselben verschlossen hatten: die Sieger 
aber kehrten in ihr Lager mit grosser Beute 
zurQck. El'azzazl aber yersammelte, sobald er 
in die Stadt zuruckgekommen war, seine Grossen 
und uberrechnete mit ihnen ihre Verltistc: es 
fand sich, dass sie mehr als 50000 Reiter ver- 
loren hatten. Da vergoss er Thrftnen nnd sagt^: 
o Leute, wirwollen uns hier einschliessen bis 
auf bessere Zeiten: denn wenn wir morgen 
wieder zum Kampfe ausziehen, verniehten sie 
uns mit Stumpf und Stiel. Wahrend ^sie noch 
so redeten, kam ein Schreiben von Elhoza'l an, 
der sie ermahnte, weiter zu kampfen, bis er 
den Konig Bedrls und neue Heere herbeifuhre 
und die Feiude ganzlich ausrotte. In Folge 
dessen beharrten sie helm Kampfen uud gaben 
sich der Hoffnung auf Sieg hin. — Zu der- 
selben Zeit hatten sich in Hasans Zelt die Emire 
versammelt und frenten sich ihres Sieges. Da 
fragte Hasan den Aba zeid : was wollen wir 
nun weiter beginnen? ich hftrme mich fiber die 
Gefangennahme der Madchen ab und fttrchte, 
wir bekommen dadurch noch schwierige Handel: 
was rathst du zu thun? — Der rechte Rath 
kommt von Gott, antwortete er, aber ich hoffe, 
morgen sie zu befreien und die Feinde zu ver- 
niehten. Er ging heim, nahm am naohsten 
Morgen aus seinem Zaubersack allerlei Krauter, 
kochte und machte sie kunstgereoht zu einer 
Schminke, schminkte sich damit, so dass er 
aussah wie eine habesitische Sklayin, farbte sich 
die Augen schwarz , legte Fusszierrath , Arm- 
spangen und Ringe an, zog ein seidenatlassenes 
Kleid an, nahm 4 schone vollbusige Jungfrauen 
mit, reichgeschmuckt wie Braute, und jede von 
ihnen bestieg eine Sanfte: so begleiteten sie die 
Reiter in den Kampf, die unter Hasans Fuhrung 
und unter Trommelschlag sich auf der Wahl- 
statt aufstellten. Auch El'azzazl zog, sobald 
er die Trommeln der Feinde wirbeln h6rte, ins 
Feld. Die Madchen in den Sanften hielten 
hmter den Benu hilal und feuerten diese zum 
Kampfe an. Hasan gab den Seinigen einen 
Wink zum Angriff: sofort sttirzten sie vor, 

44 



346 



GROSSE ROMANE. 



No. 9305. 



griffen an und auf der ganzen Schlachtlinie 
entspann sich der Kampf. Dies dauerte etwa 
-i Stunden: da rief Hasan die Seinigen und floh 
und alle Bentl bilal folgten ihm in eiliger Flucht 
und die Feinde verfolgten sie. Die Madchen 
aber trieben ihre Kameele zur Flucht auf die 
Feinde los: und ale diese ihrer ansichtig wurden, 
umstellten sie Bie und brachten sie zu ETazzazl! 
Hocherfreut kehrte dieser mit seinen Truppen 
heim, Hess die Thore schliessen, setzte sich in 
seinen Palast und gab sich freudigen Hoffnungen 
bin. Dann liess er die gefa D genen Madchen 
yor sich bringeu und ihre Schonheit ergotzte 
ihn so aehr, dass er auch die anderen Madchen 
kommen liess, die fruher erbeutet waren. Da 
funkelten seine Augen vor Lust, Elgazije aber 
sah den Aba zeid an, erkannte ihn zwar nicht, 
wunderte sich aber doch, woher das Madchen 
komme, sah ihn aber wiederholendlich an: da 
gab er ihr einen Augenwink, nun wusste sie 
Bescheid und sang ein Lied, in welchem sie 
lhres Stammes Helden lobte und ihre Hoffnung 
auf Rettung durch deren Tapferkeit aussprach. 
El azzazl wunderte sich darfiber. Dn lobst die 
Deinigen, o Zier der Araber, sprach er zu ihr, 
und du sohmfthst uns, und doch sind sie AHe 
vor une geflohen wie die Schafe. — Bei Gott, 
sagte sie, und wenn ihnen 1000 Helden wie d J 
entgegentraten, sie machten sich nichts daraus: 
aber Alles , was geschieht , let Sohickung des 
Hdchsten. r- Bei diesen Worten drang Liebe 
und Verlangen zu den SchSnen immer mehr in 
sein Herz: darauf ging *r in ein Sohloss, das 
Oj^J! hiesB, lieBs die 10 S&hne seines Ohme 
kommen, sie mussten eich urn ihn setzen; dann 
liess er auch die Madchen kommen und musterte 
sie, eine naeh der anderen betrachtend. Dabei 
wurde er aber ganz verwirrt, eine schien ihm 
immer schoner nnd reizender als die andere, bis 
sein Blick auf die Sklavin -fid, Er betrachtete 
sie^mehrmals, wunderte sich Qber ihre Anmuth 
und aie machte einen tieferen Eindruck auf ihn 
als M^Gbrigen. Wie heisst du, allerliebstes 
Kind ? fragte er f - O Herr, ich heisse Selm&. — 
Wessen Sklavin bist du?_ Ich bin Sklavin 
des Serrf Ibn hasim und dies ist meine Herrin, 
Elgazije, und er hat uns bei dem ersten Streifzug 
gefengen genommen. _ O Sehna, sagte er, du 
bist ohne Gleichen und passt am besten dazu, 
uns mit deiner Hand den Becher reinenWeines 
zu reichen. Mit diesen Worten liess er Wein- 
krug und Beoher bringen und sagte: steh auf, 



Sehna, schenk uns ein und heute Abend wollen 
wir uns lustig halten. Sehr wohl, sagte Bie/ 
sprang auf, streifte ihre Aermel in die Hohe, 
kokettirte mit ihrem Gange und ihren rothen 
Backen und ihren Looken so sehr, dass sie ihn 
ffirmlich bestrickte; dann nahm sie den Becher, 
fttllte ihn und reichte ihm denselben hin. Er 
nahm ihn und ging zu den Madchen und sagte 
zu Elgazije: du bist die Gattin des Serif? w 
Bei dem Leben des Serif, du sollst mir zu dem 
Beoher ein Lied singen, urn mein ^ergnugen 
zu steigern! — Darauf sang sie: trink den 
Becher duftenden Misohweins und freue dich 
des Anblicks der SchSnen um dich. Aber hor 
meinem Worte: du thust Unrecht und wirst es 
bereuen; das Rechte kommt dir von einem 
Ritter, der furchtet sich vor dir und vor Tau- 
senden nicht; morgen l&sst er dich todtauf der 
Wahlstatt liegen und Aba seib&n heisst der 
Held. Ich wame dich vor ihm. Trink denn, 
'Azz&zl, den Giffcbecher, dein Herz wircl dayon 
springen. — Dies Lied brachte ihn in Zorn: 
du lobst den Aba zeid, und deine Leute sind 
doch Feiglinge: so wahr ich lebe, waren ihrer 
doppelt so -viel und noch mehr, ich machte mir 
nichta aus ihnen. Du denkst wol, wie mir 
scheint, dass du noch von mir aus der Haft 
herauekommst? Damit iet's nichts! Morgen frUh 
reite ich gegen die Deinigen mit meinen Mannen 
und vernichte sie und dann spllet du, nieder- 
trachtige Dirne y deinen Lohn haben. — Sie 
Bchwieg darauf still und sagte kein Wort mehr. 
Seine Vettern aber eagten: wir haben wederim 
Guten noch im Bftsen etwas damit zu thun, 
wir mflssten una doch auch etwas mit diesen 
hubeohen jungen Madchen amftsiren! Da wandte 
sich El'azzazi an Selmft und sagte: fall den 
Becher! Dann nahm er ihn, gab ihn an El- 
maria und fragte: nun, wie ist denn dein Name? 
wessen Tochter bist denn du? — Ich heisse 
Ehn&ria, eagte sie, und bin Tochter des Q&dr 
Elbodeir. — Sing uns etwas vor, aber zieh 
kerne Sorgen und b5ee Gedanken herbei. — 
Sehr gern, sagte sie. Abu zeid aber gab ihr 
einen Wink, der sagen sollte: berauscht ihn, so 
viel ihr kdnnt, durch die Lieblichkeit eurer 
Lieder. Darauf sang sie ein Lied zum Lobe 
ihrer SchSnheit. Es erg5tzte sie Alle dermaassen, 
dass sie fast ihrer Sinne nicht mehr maohtig 
blieben. El'azzazi trank wieder einer Becher, 
liess ihn aufs Neue fallen und reichte ihn an 
Negla. Und wer bist du und wesaen Tochter? 



Ho. 9305. 



GROSSE ROMANE. 



347 



iragte er. — Ich heisse Neglfi, sagte sie, und 

bin Sultan Hasan's Tocbter. — Beim Leben deinea 

Mannes Mar'l, du sollst mir ein Lied singen 

toii deiner Liebe zu ihm und wie es dir, seit 

er fort ist, ergangen ist, ^~ Da singt sie, wie 

froh sie im Traum gewesen, als er sie besucht 

hat, und wie ©lend sie sich geftthlt, als sie er- 

waoht sei. O Wind, sagt sie, bring ihm Bot- 

schaft und Grass von mir; sag ihm: dass wir 

hier gefangen sind bei bSsen Leuten, in der 

Festung ' Azz&z in Sorgen und Noth, trotz Beoher 

und Wein. O Aba zeid, hilf uns aus der Qual, 

rette uns, du tapferer Held ! — Darauf erwiderte 

ihr El'azzazI, ebenfalls singend : deinen Mar'l 

wirst du nicht wiedersehen im Traum, nbch 

deine AngehSrigen im Dunkel der Nacht. Ver- 

gebens rufst du euere Streiter, sie sind fern von 

hier in ihren Zelten. Wo ist Abu zeid, den 

du rufst? er i8t weg, entflohen. Die Benu hilal 

sind zeretreut, geflohen aber Wusten und Hflgel, 

■wir aber sind die L6wen, die deinigen nur 

Lammerl Ich aber, El'azzazI, bin gefibt im 

Kampfe, bin der Held am Tage. der Schlacht. — 

Nach diesen Worten irank er wieder einen 

Beoher, dann eagte er: nun iat's genug, Selma, 

ioh bin mttde. Damit ging er in sein Zimmer 

innerhalb des Sohlosses und rief Selma zu: 

bring mir die Elgazije und Elmaria her, sie 

solleB hier schlafen. Seine Vettern aber gingen 

verdriesslich weg, denn er hatte ihnen nichts 

2U trinken gegeben; sie legten sich schlafen in 

«inem anderen Palaet. Selma aber fuhrte die 

beiden Frauen zu El'azz&zi, dem der Wein vpllig 

eu Kopf gestiegen war. Als sie bei ihm waren, 

wollto er aich der Elmaria nahern, aber Selma 

eagte: deine Vettern, o Herr, sind sobon b6se 

auf diob fortgegangen , weil du ihnen Eeinen 

Wein abgegeben hast und sie auch yon den 

schSnen Madchen nichts gehabt haben. — Selma, 

sagte er, ich ware zu tadeln, wenn ich bei 

vollem Verstande gewesen ware; nun geh aber 

zu ihnen und gieb jedem von ihnen zu trinken, 

ich aber bin mude. — O Herr, sagte sie, bevor 

du schlafen gehst^ trink noch diesen Becher 

sum Schluss; ich habe ihn deinetwegen voll- 

geschenkt und ich reiche ihn Keinem als dir. — 

Nun denn, auf dein Wohl will ich ihn trinken, 

aber nur unter der Bedingung, dass du mir ein 

passendes Lied dazu singst. — Sehr gem, sagte 

Selma, und sang ein Liebeslied zum Preise der 

Elmaria, ihn wie zum Scherz vor ihr warnend. 

ihre schone Stimme hatte ihn berauscht, wenn 



er es nicht schon ohnehin gewesen ware; auf 
ihre Worte hatte er gar nicht geachtet. Darauf 
trank er den Becher aus: :sofort wurden seine 
Augen stier, er fiel um. Sie liessen ihn liegen, 
Selma ging zu den Vettern, begrusste sie und 
sagte: ich habe dem Herrn gesagt, dass ihr 
Terstimmt fortgegangen seid ; es war mir das 
ja sehr unlieb , deshalb habe ich, als ihr fort 
waret, ihm Vorwurfe gemacht, da hat er denn 
befohlen, jedem von euch Wein und ein Madchen 
zu bringen. — Dies war ihnen wie ein Traum; 
sie freuten sich unbandig, dankten ihr vielmala 
und versprachen ihr allerlei, dann sagten sie: 
nun bring her, Selma. — Sehr gem, sagte sie, 
ihr seid aber 10: wenn ich jedem einschenke 
und dazu singe, das wurde zu lange dauem; 
ich will lieber euch Allen mi t einem Male ein- 
schenken und euch Allen dazu ein passendes 
Lied singen: dann trinkt ihr und dann hole ich 
euch die Madchen. — Vortrefflich, sagten sie, 
das thu, briug uns Wein her; ein Madchen 
wie du pnsst filr Konige. — Danu ging sie, 
holte den Wein, schenkte Allen ein uud sang: 
trinkt den Mischwein, wohl bekomm's, anders 
bleibt euch nichts iibrig. Ihr seid Em Ire in 
'Azzaz: dies Land ist ein Thor zumVerderben. 
Wir sind hergekommen, unseres Wege9 ziehend ; 
El'azzazI verlangte von uns all unsere Habe; 
wir wollten Schatze und Heerden ausliefern: da 
kam Elhoza'l und zog gegen un6. Ihr habt 
uns erbeutet und hergebracht, aber die Zeit 
rollt, Niemand ist vor ihrem Wechsel sicher. 
Trinkt cure Becher, wohl bekomm's: dann kdnnt 
ihr Wunder sehen, o Konige 1— Als sie aus- 
gesungen hatte, freuten sich Alle tiber ihre 
schone Stimme und tranken Alle ihren Becher 
aus; dann fielen sie Alle zu Boden.— - So war 
denn die Sache nach Wunsch zu Ende gebracht, 
sie Alle hatten Schlafpulver bekommen. Nun 
sprang Abu zeid auf und ging heraus und rief 
die Madchen und sagte: je 2 von euch tragen 
einen dieser Hunde nach unten. Das thaten 
sie, indem die Einen die Arme, die Andem die 
Beine anfassten; Abu zeid schleppte den El- 
'azzazI nach unten. Unterhalb des Schlosses 
war ein Teich, an des&en Rand standen Saulen; 
an eine dieser Saulen band Abu zeid den El- 
'azzazI, dann gab er ihm Gegenpulver, er schlug 
die Augen auf, sah die Madchen und Selma 
vor sich stehen. He, Selma! rief er,-— Jawohl, 
Herr, antwortete sie. — Wer hat diesen Streich 
uns aagethan? — O.Herr, ich habe es gethan. — 

44* 



348 



GROSSE ROMANE. 



No. 9305. 9306. 



Verfluchte Dime, weshalb ? — O Herr, urn dioh 
fiber meine Niedertrachtigkeit aufzuklaren ; aber 
du sollst gleich sehen! — - Damit zog er aus 
seinem Gfirtel ein vergiftetes Messer und spraoh : 
O 'Azzazl, sieh dort deine Vettern : und damit 
schlachtete er sie am Rande des Teiches ab, 
allzusammen, vor seinen Augen. — Als El- 
'azzazl das sab , etarb er. fast bei lebendigem 
Lei be und sagte: icb rufe deinen Sobutz an, 
o Selmal — Abo zeid aber sagte: Alles ausl 
du Feigling, kein Anderer steht vor dir als der 
Emir Aba zeid, der Herr der Ritter, der Ver- 
theidiger der Frauenzelte ! — Als jener diese 
Worte horte, starb er anscheinend ypr Scbreck 
und fiihr dahin, Abu zeid aber wuscb sein Ge- 
6icbt und er kam wieder zu sich und bat Abu 
zeid um Gnade und Schutz, er aber verbdhnte 
ihn. Noch einmal bat er den Aba zeid: ich 
nehme deinen Schutz in Anspruch, Gnade 1 Da 
sagte er : icb gewahre sie, aber erst nimm diesen 
Schlagl Damit hieb er ihn mitten durch. Sofort 
nahm er den Manuern ihre Kleider, zog sie den 
Madchen an, gab ihnen auch deren Waffen, 
nahm den Siegelring des El'azzSzI, schrieb auf 
ein Blatt: dem Trager dieser Schrift sollt ihr 
geben, was er verlangt, und Keiner soil dagegen 
sein , untersiegelte sie, nahm sie in die Hand, 
zeigte Blatt und Siegel dem Stallmeister : dieser 
verneigte sich , holte die verlangten Pferde. 
Diese fuhrte Aba zeid zu den jungen Madchen, 
lieBB sie aufsitzen , ging vor ihnen her, zeigte 
Jedem, der ihnen in den Weg trat, das Scbrei- 
ben mit dem Siegel, und kam so an das Stadt- 
thor. Der Pfbrtner offnete ibm, nach Vorzeigung 
des Schreibens, das Thor; darauf kehrte er sich 
um, haute ihm den Kopf ab, liess das Thor 
auf, nachdem er mit den Madchen heraus war, 
und liess einenRuf, laut wie Donner, erscballen. 
Sofort kam der Emir Hasan mit den Bern! hilal 
an, muthig wie Lowen des Dickichts, Zwischen 
ihm und Aba zeid war namlich abgemacht, 
dass er auf die Stadt losreite und um diese 
Zeit dort auf ihn warte. Nun fuhrte er sie in 
die Stadt, die Einwohner und Soldaten lagen, 
da es Nacht war, in tiefem Schlaf'e: sie aber 
storten sie auf, macbten sie nieder und mordeten, 
was ihnen vor die Klinge kam, bis der Rest 
am Morgen um Gnade bat. Da liess Hasan 
und Abu zeid dem Blutvergiessen Einhalt thun; 
nun plflndertc man den Palast von 'Azz&z und 
kehrte mit den Schatzen und der Beute beladen 
siegreich ins Lager zuruck. Die Beute wurde 



zu gleichen Theilen vertheilt und auch Dajjab 
erhielt sein Theil, obgleich er nicbt dabei ge- 
wesen war. Er kam erst gegen Abend des 
Tages mit seinen Leuten an und fragte: wo 
sind die Hunde geblieben, welche Richtung 
schlugen sie ein, dass wir sie verfolgen und 
verniohten kdnnen! — Da erzahlte ihm Aba 
zeid, wie die Sache verlaufen sei, fugte aber 
hinzu: hier hast du doch deinen Antheil von 
der Beute! — Gott segne dioh dafflr, Abfl 
zeid! indessen, so Gott will, werde ich bei Ge- 
legenheit ebenso verfahren. — Akdann sagte 
Aba zeid zu Hasan: die Feinde, welche von 
hier gefluchtet sind, haben sich nach Haleb 
begeben; ich sage dir, KSnig Bedrle earn melt 
sein Heer und beabsichtigt, uns noch Umstande 
zu machen; denn sein Wezlr ging verwundet 
von mir und entfioh nach Haleb: der wird dem 
Konig Alles erzShlt haben und ioh sage euch 
(und Gott weiss es am besten}, er wird uns 
den Weg von vornher verlegen. Da sprang 
Dajjab auf, drehte seinen Scbnurrbart und sagte: 
ich ubernehme diese Hunde, und waren sie 
zahlreich wie Sandkorner! — Nachdem sie noch 
3 Tage dort verweilt, wurde die Trommel zum 
Aufbruch gerflhrt und -der Zug ging weiter, 
Soldaten, Reiter, Frauen, Kinder und Kneohte 
und Magde. — 

Schluss f. 19*: jte IA^juj |.U x£A3 jOjtS 
*<5W*J'$ c^y^i *>}■>"} (•&**> &+»■: 6\^'j^\ 6yJo 

(Die Stadt, von der hier die Redo ist, heisst ;tlc; 
der Statthalter ,c:tjsJI, meistens aber (und in der 2. Halfle 
stets) bloss jtj*Ji>) 

9306. We. 799. 

22 Bl. 4"', 16—18 Z. (22x16; 17—18X13""). — 
Zuatand: Diobt ganz sauber. — Papier: ^elblich, stark, 
otwas glatt. — Einbatid: Pappband mit Lederrflcken, — 

Titel f. l*(2mal): ce> i Jp~^I3 

Anfang f. 2": l^iLs S& ^ Us ^,1^1 JlS 

= We. 854, 1. Die Erzahlung weicht oft 
ab: so gleich im Anfang. Sie beginnt damit, 
dass El'azzazl zu der Zeit, als die Bena hilal 
uber den Elfurat setzten, einen bosen T r aum ge- 
habt babe: er sah Staubmassen aufsteigen und 
Feuer sein Land verbrennen. Er lasst einen 
Traumdeuter kommen: derselbe sieht im Ramal 
nach, wird gelb vor Scbreck tlber das, was er 
ermittelt, lfisst sich Verzeihung fur das, was er 



No. 9306. 9307. 



GROSSE ROMANE. 



349 



zu sagen babe, zusichern, dann sagt er: Feinde 
werden ins Land einfallen und es verheeren, 
er moge Botschaft dariiber an Konig Bedrts 
senden und mit ihm berathen; ferner solle er 
KundBcbafter nach den Feiuden ausschicken, 
die, wie der Kaufmann Sellm erzahlt babe, im 
nahen Anzuge gegen das Land seien, und zu- 
gleich auch seine Truppen zusammen ziehen. 
In Folge dessen berath er mit seinen Leuten, 
was zu tbun sei, scbickt Boten an Bedrls, 
Kundschafter nach den Feinden etc. 

Schluss f.22?: y gJ! £U°i mU* -*J, -b> 

Schrift: gross, weit, rundlich, deutlich, vocallos. — 
Abschrift c. "">hm 

9307. We. 800. 

1) f. 1-32. 

74 Bl. 4», 16-19 Z. (23 X 16; 19 x 12 — 13«»). T 
Znstandi riemlioh gui. - Papior: gelblich, stark, wenig 
glatt. — Binband: Pappbd. - Titeluberschrift f.l«. 

Anfang"f. 1»: \^ -f\/ \> •JUV^I &S 
«5JU vJb> SUrfJw. j, K >il . ,,. r ^ £»** ^ 
gjj ^1^1 ;.':fJ >y j-H)J> *? ,c& u^^ ^ ^ 
In Haleb berrscbte ein machtiger K6nig, 
Narnens Bedrts, und der hatte zum Wezlr den 
Elnoz&V Nun hbrte er, dass die Benu hilal 
in ihrem Lande Misswachs gehabt batten und 
aus Negd mit ihren Heerden und Familien fort- 
gezQgen waren und mit A^-q* -.'dr****^' g e " 
kampft und dieKonige Persiens (^JS) getodtet, 
die Stadte Elhilla und Elkafa geplttndert, mit 
wJUUxJl gekriegt, den Juden Ja'qub in wU ge- 
tfidtet und sein Land in Besitz genommen und 
sich erst bei ^U, dann bei ,,jlj* niedergelassen 
batten. Da hielt er besturzt eine Versammlung 
seiner Reichsgrossen und Ritter ab und stellte 
ihnen vor, wie die Benu hilal an Anderen ge- 
than hfttten, wurden sie auch bald an ihnen 
thun; ihr Einfall ins Land stehe in Aussicht 
und wenn sie nicht kluge Maassregeln ergriffen, 
wurde es ihnen sohlimm ergehen.. Der Wezlr 
rath, zu erkundschaften, wievielstreitbareM&nner 
sie batten und wie es uberhaupt bei ihnen aus- 
eehe : dies mtisse aber sohnell gesohehen, damit 
sie sich vorbereiten konnten, ehe jene etwaein- 
fielen bei ihnen. Er entsendet daher einen 

tapfern Ritter, Namens v-"^ o- (J^ U ' der 
nun bei ihnen berumBpahet. Da begegnet ihm 



der von der Jagd beimkehrende Abu zeid und 
sagt ihm: er sei dahin gekommen, um ihre 
Lage auszukundschaften, aus Haleb sei er. — 
Dir ist auch nichts verborgen, versetzte Sabiq; 
aber wer hist du? ~loh bin Aba zeid. — Dann 
gieb mir deinen Schutz und deine Verzeihung, 
so will icb dir offen sagen, was euch bevor- 
steht. Es geschiebt und nun schildert er die 
Macht des Konigs von Haleb und .rath ihm, 
ostwarts zu ziehen, nicht aber nach Haleb; Abu 
zeid erwidert darauf, sie seien nicht minder 
zahlreicb und machtig und sein Konig moge 
sicb bliten, mit ihnen anzubinden. Du bist 
heute mein Gast, komm mit mir. Er bewirthet 
ihn und nimmt ihn mit zum K6nig Hasan. — 
Ich ftirchte mich vor ihm, er wird mich todten, 
sagt er. — Du bist in meinem Schutz, giebt 
er ihm zur Antwort. ^- Der Konig unterhalt 
eich mit ihm und erfahrt den Grund seines 
Herkommens. - Dir soil dafilr kein Haar ge- 
krUmmt werden, erzabl deinem Herrn, wie es 
bier aussiebt. ^ Nach eiuigen Tagen bncht.er 
auf, von Abti zeid mit 1000 Dmaren beBcbenkt, 
und kommt bei ^ ; 0o an, dem er die Erleb- 
nisse schildert und die Hauptpersonen beschreibt, 
und den er zur Vorsicbt ermahnt und vom Knege 
abrath. Seine Grossen fathen nichts desto 
weniger zum Kriege. Sein Wezlr sagt; ; wir 
wollen doch abwarten, dass sie von &--.XS ipi^t- 
zieben und zu uns kommen: da ists nocb immer 
Zeit, ihnen mit unseren Heeren zu begegnen, 
die wir inzwischen zusammen- bringen.— Dies 
gefallt dem Konig; er lasst aus seinem ganzen 
Reich zahllose Mengen Soldaten eich zu ibm 
begeben. Vielekommen auch herbei ausReichen, 
die nicht unter seiner Herrschaft stehen. — Die 
Beua hilal inzwischen ziehen weiter und kommen 
auf das Gebiet von Haleb. Die Einwohnur 
fliehen und lassen ihre Habe im Stich. Die 
allgemeine Rathsversammlung empfiehlt ihm, deu 
Zehnten von ihnen zu verlangen, wo nicht, den 
Krieg zu beginnen. — In diesem Sinne schreibt 
er an Konig Hasan und verlangt ausserdem 
seine Schwester *^ zur Frau, ferner noch 
eine Menge vornehmer Franen, dazu 100 schoue 
Jungfrauen, 200 Diener und Dienennnen, 200 
Nebenfrauen, 200 Panzer, Lanzen, Scbwerter 
und Pferde. Mit diesem Schreiben schickt er 
einen Diener, Narnens Zeid, an Hasan ab. Der 
Qadl ^^o begegnet ihm und fragt woher er 
sei und' was er wolle? - Er bringe dem Konig 
einen Brief und wolle Antwort haben. - Zeig 



350 



GROSSE ROMANE, 



No. 9307. 



her, ach will sie dir geben. _ Du bist wol 
von Smnen? wie sollte ich ihn an dich geben? 
geh deiner Wege und lass mich! _ Du kennst 
mich wol nicht: ich bin der Qadl, ohne dessen 
Kath der Kdnig nichts thut. Da der Bote bei 
seiner Weigerung beharrt, wird jener zornig und 
schlagt ,hn mit einer Keule auf den Schadel, 
aass ^er hintenitber fallt. Dann nimmt er ihm 
das Schreiben ab, liest es, zerreisst es, wirft 
die Stucke hin und beantwortet es mit Zuruck- 
weisung der Vorschlage; er m5ge Vernunft an- 
nehmen. Dies Schreiben giebt er dem Boten, 
der sich mzwiscben wieder erholt hat und nun 
e.lends zurfickkehrt. Er ersahlt, wie es ihm 
ergangen sei, und tibergiebt den Brief. Der 
Konig best ihn, weint vor Wuth und sagt: so 
Meibt dcnn nichts als Krieg ubrig. _ Bodeir 
aber geht zu Hasan und erzahlt den Vorfall. 
Du hast Unrecht gethan, du hattest mit dem 
Brief zu m.r kommen sollen, dann hatten wir 
ihm erne nachdruckliche Antwort gegeben.— 
Ich habe ea auch nicht zu knapp gethan, ver- 
setzt jener; doch mussen wir das mit Abu zeid 
berathen Dieser schlagt vor, dem Bedrls falsche 
Vereprechungen zu machen, dann aber ihn un- 
versehens zu uberfallen. Dajjab *) ist dagegen 
fur oftenen Kampf, wenn es sein muss; aber 
er wolle an ihn schreiben, daes er sie unbe- 
belligt weiter ziehen lasse und auf seine an- 
massenden Forderungen verzichte; sie wolle er 
nicht zur Tkeilnahme am etwaigen Kampfe ver- 
anlassen, sondern dies allein (mit seinen Stamm- 
genossen) gegen Bedrls ausfechten. Trotz des 
Br.efes^ z.eht Bedrls gegen sie an. Sein Wezir 
Mhozai kampft im Einzelkampf mit Daji&b- 
dieser haut den Nacken seines Pferdes durch, 
es fallt zu Boden und der WezJr mit ihm, jedoch 
so, da 3 s e^ unter dem Pferde zu liegen kommt: 
aber seine Leute kommen ihm schnell zu Hulfe 
und bnngen ihn fort. Nach tapferer Gegen- 
wehi- fliehen die Truppen des Bedrls nach Haleb 
zuruck, die Sieger machen Beute und kehren 
heim zu den Benu hilal. Konig Bedrls ist sehr 
verdnesshch fiber die Niederiage seines Wezlrs 
und ^macht ihm Vorwurfe, dass er ihnen die 
Femdeherbe.ziehe durch seine Schwache ; morgen 
werdc er selbst den Kampfplatz betreten und 
zeigen, wie man sich gegen die Feinde benehmen 
mflsse. Zuvor aber halt er eine Berathung, in 



< ."5 Er Bagt von sich { - W: VW^JI ujj uj| 
ju?-yi ^ ^i, j 8t a!E0 mit 6 za aclireiben ' <-^ 



Folge deren er nochmals an Hasan schreibt, er 
m6ge sich morgen ihm zum Kampf stellen oder 
auf seine Bedingungen von Mher eingehen. 
Dieser weist die Ansprttche des Bedrls stblz ab, 
nimmt die Herausforderung zum Kampfe an. 
Am folgenden Tage stehen sich die feindlichen 
Heere gegenUber ; die Kttnige feohteu mit eln- 
ander, Bedrls fellt mit dem verwundeten Pferde 
zu Boden; die Seinigen kommen ihm zu Hfllfe 
und setzen Uin auf ein anderes Pferd. Der 
allgemeine Kampf dauert bis zum Abend und 
wird dann ohne Entsoheidung abgebrochen. 
Bedrls lasst von alien Seiten nooh Kfimpfer 
kommen, dass sie sich in Hinterhalt legen und 
zu reohter Zeit die Feinde im Kampf flberfaUen ; 
die Weiber sollen Mannertraoht anziehen, um ihre 
Zahl zu verstarken, alle Manner in Haleb sollen 
sich waffnen. Wieder beginnt am folgenden 
Tage der Kampf; grade als er am heissesten 
ist, werden die Bena hilal von alien Seiten fiber- 
fallen und gerathen ins Gedrange und weiohen 
UDter hartem Kampf zu ihrem Lager zurftck. 
Bedrls frohlockt; nun mussen sie auf unsere 
Bedingungen eingehen, raft er aus, und fordert 
sie nochmals in einem Briefe dazu auf Sfibiq 
iiberbringt denselben. Hasan, der ihn von frflhe- 
rer Botschaft her kennt, fragt: du willst Antwort? 
'■— Ja, sagt er; mein Herr hat nicht ein KSrnohen 
Veretand, tort auf keines Einsichtigen Rsth, 
sondern nur auf den seines Wezlrs, und der 
giebt nur schlechten Rath, und ihr werdet die 
Sieger sein; ich habe den Brief liberbracht, um 
bei dieser Gelegenheiteuchum Nachsicht gegen 
mich und die Meinigen zu bitten; — Die soli 
dir zu Theil werden, sagt Hasan, und wenn wir 
Bedrls todten, sollst du an seiner Statt Kfinig 
werden. Darauf befragf er seine Emlre und 
wendet sioh dabei hauptsacblich an Abtt zeid, 
was zu thun sei? DieBer sagt: thut was ihr 
wollt, ich i. bin mit Krieg oder Friedeh einver- 
standen; Dajjab aber ist entschieden fur Krieg. 
Da die Emlre aber merken, dass Aba zeid mehr 
fur Frieden ist, stellen sie sich auf seine Seite. 
Da^rath er, in der Antwort dem Bodeir die 
Erfullung seiner Bedingungen zu versprechen, 
zunachst aber moge er einen lOtagigen Waffen- 
stillstand zusichern und ihnen gestatten, in Haleb 
zukaufen^und zu verkaufen. In diesem Sinne 
schreibt Hasan und auch er selbst. Ihre Bitte 
wird zugestanden, obgleich der KOnig eine List 
im Hintergrunde vermuthet. WaffenstiUstand 
wird im Lande verkundet, die Bewohner Halebs 



No. 9307. 



GROSSE ROMANE. 



851 



sind froh in Hoffnung auf Handel und Erwerb. 
DerWezlr veranlasst den KSnig, an Hasan zu 
schreiben, dass er auf seine Wunsche eingehe, 
und ihn zu sich einzuladen. Inzwiechen ist der 
Verkehr der Bena hilal in Haleb sehr lebhaft, 
dieHandelsgeschafte bluben, die Strassen sind ge- 
dr&ngt voll von den Fremden. Am 9. h&lt 
Hasan Berathung: morgen laufe der Waffenstill- 
stand ab, dann werde Bedrls das veraprochene 
Geld holen lassen; was nun zu beginnen sei ? — 
Lass bekannt machen, sagt Aba zeid, dass morgen 
kein Araber nach Haleb geht, sonst halt sie 
Bedrls als Geisseln fur die versprochene Zahlung 
fest. 173 Diener verbreiten die Nachricht und 
als die Handler am folgenden Tage ihre Laden 
bffnen, ihre Waaren ausbreiten und die Kaufer 
erwarten, kommt Niemand, weder Manner noch 
Frauen. — Am selben Tage unterhfilt sich 
Bedrls mit seinem Wezlr. Richte 4 Palaste 
zum Empfang der Schdnen ein und macb in 
den Schatzhausern Platz fur das Geld, das die 
BenQ hilal acute zu zahlen versprochen haben. 
Ich furchte ele hintergehen uns, uberfallen die 
Stadt und plundern eie und bringen uns in 
Unheil. — Lass die Tb ore sohliessen, sagt der 
Wezlr, und Hand anlcgen an jeden Araber, der 
in der Stadt ist, damit diese fur die Zahlung 
haften. — Da hast du Recht, sagt der Kbnig, 
und giebt Befehl dazu : aber es findet sich kein 
Einziger von ihnen dort. — Was nun? fragt 
Bedrls. — Ich werde einen Handelsmann hin- 
Bchicken, der unter dem Vorgeben, seine Waaren 
feilzubieten , kundschafte. — Er schickt einen 
Feigenhftndler bin, der packt seine Frttchte auf 
einen Esel und zieht diesen am Strick hinter 
sich her und ruft zwischen den Zelten seine 
Waaren aus.Pldtzlich sieht er sich um: er 
zieht den Strick hinter sich her, den Esel hat 
man ihm gestohlen. Er sieht die Emlre von 
alien Seiten zu Hasans Zelt reiten: er folgt 
ihnen dahin, hort wie sie fiber den Abzug be- 
rathen. Aba zeid sagt ihnen: zttndet Feuer 
vor euem Zelten an , damit der Feind glaube, 
ihr seiet da; zu Anfang der Nacht brecht auf 
und eilt eucb; sind wir erst im Land wvStyw 
und in der Efaene, so haben wir gewonnen. — 
In Folgedessen ziehen sie ab. — Der Handler 
aber bringt dem Wezlr Bescheid; dieser be- 
richtet dem Konig. Mag ihr ganzes Wesen 
immerhin ein grosser Lugensaok sein, sagt er, 
ich bin doch wie das Band daran und schnure 
denselben zu. Ich schliesse sie im Pass von 



*_aS!^w ein, du kommst mir mit all deiner rasch 
versammelten Mannschaft nacb, ich drange sie 
von vorn, du von hinten, so erdrlicken wir sie 
mit einem Male. — Schnell bricht er auf und 
legt sich im Land u^SLw im Hinterhalt, die 
BenG hilal erwartend. Diese hatten ihre Heerden 
und ihre Familien unter Begleitung des^^ls^jxl.c 
und einer Schaar von 5000 Reitern voraus- 
geschickt, in Erwartung dass Bedrls sie alebald 
mit seinen Reitern verfolgen werde. Dieser sah 
noch vor Tagesanbruch die Feuer im Lager der 
Benfl hilal brennen, dachte also, sie waren nicht 
fort, und schlief rubig biB in den Morgen hinein. 
Als er da erfuhr, sie seien abgezogSn, sch&umte 
er vor Wuth, liess das Heer sich schleunigst 
sammeln, trieb es zu eiligem Marsch und setzte 
den Feinden nach. Diese waren faei Tages 
Anbrucb nach dem Lande <_*3Lw gekommen ; 
^^-LfcS-l aber begleitete die Frauen und Heerden, 
als er plotzlich den Wezlr Elhoza'l und seine 
Schaaren auf sich loskommen sieht. Es ent- 
spinnt sich ein hartnackiger Kampf, schongerath 
(jr »-U^-l in die Enge, als Abfl zeid in seinem 
Hinterhalt davon h6rt, sich eilig aufniacht und 
unversehens sich auf die Feinde stflrzt. Indessen 
war auch Bedrls angekommen, hatte die Sanften 
und was dazu gehSrt ohne Deckung gefunden 
und nahm die Halfte derselben in Beschlag, 
was ein grosses Klagen und Jammern zu Folge 
hatte und allgemeinen Schrecken verursachte. 
Abu zeid fasst sich zuerst; er ruft dem Hasan, 
Dajjab und dem Qadl zu, sich auf den Wezlr 
und seine Schaaren zu stlirzen, er Belfast mit 
seinen Leuten und mit Zeidan eilt auf den K5nig 
Bedrls los. Diesem entwindet er die erbeuteten 
Weiber und Heerden, Dajjftb, der die Macht 
des Wezlra gebrochen hat, kommt ihm zu Hlilfe; 
am Abend hdrt der Kampf auf, um am Morgen 
wieder zu beginnen. AbQ zeid kiimpft im Einzel- 
kampf mit dem Wezlr; dieser haut dessen Pferd 
den Nacken durch, es f&llt und AbG zeid mit 
ihm; der Wezlr will ihm den Garaus machen, 
da sttlrzt Dajjab faerbei und auf den Wezlr 
los, man setzt den Aba zeid auf ein anderes 
Pferd, im Kampf mit Dajj&b fallt der Wezlr. 
Die Nacht mtecht dem furchtbaren Kampf ein 
Ende, Dajjafa kehrt zu seinen Zelten zurdck, 
auf der Lanze das Haupt des ElMoza'l vor sich 
haltend, Aba zeid aber dankt ihm herzlich fflr 
seine Hulfsleistung und Rettung. Am Morgen 
beginnt aufe Neue daa Streiten. Konig Bedrls 
kampft mit Abu zeid, dieser verwundet ihn stark, 



352 



GROSSE ROMAN E. 



No. 9307—9309. 



er flieht, Dajjab kommt ihm entgegen und er- 
eticht ihn. Da ergreift sein ganzes Heer die 
Fluoht, die Benu hilal verfolgenes und metzeln 
Unz&hlige nieder. Zwei Tage dauert die Ver- 
fplgung, da kommen sie zu deu Thoren you 
Haleb. Die Burger schliessen die -..Thorp, und 
berathen, was sie dem Feiude gegenuber thun 
spllen. Sabiq rath, sich zu ergebeu und Ver- 
zeihung und Leben zu erbitten ; Abtt zeid habe 
ihm das schon frtiher zugesichcrt und sie batten 
es nicht mit Wortbrechern zu thun. So ergebeu 
sie sich denn, erhalten Verzeihung unter der 
Bedingung, dass Sabiq fortau uber sie herrsche. 
So wird Sabiq ihr Furet, Abil zeid kehrt zu 
deu Benu hil&l zurttck, erzahlt die Ereignisse, 
erutet yiel Lob; Dajjab aber macht sich daran, 
die Laden eiues rcjohen Kaufherrn in Haleb 
auszuplundern. — 

-..".-■..,; Schluss f. 3'2 b : ^-)Ij5 ^tf, ..O^t.^ » 5 J^*> 5 
yJb- .1^ q* _?&s -jJl*'wv£Jj J>li' >X=-i. J.C jl£ 

Schrift: ziorulioh gross, gewandt, ctwas rundlicb, 
fluchtig, vociiUob. _ Abschriftim J. 12G4 Rabi' (1847) 
von wft*.^Ji iX*.=»l. 

9308. We. 854. 
2) f. 19", Zeile 10 bis f. 31. 

Format etc. und Schrift wie bei 1). — Titel fehlt; 



er liegt in dom bei 1) angefuhrten und ist: >- r Jl»> imUjJ 
Anfaug: ^cSjJ-l^ ^ U -lot a^^o ^ L> ixgi 



jLw 



:li£ 



r** ?jF 



s i o* 



o> XiXi UJ \X*^ 



= We. 800, ]. Im Ganzeu etwas kurzer. 

Schluss: ^x> o^^ yHa* ^Hj-^H _>■".> "^ 
* U"Jfi ^L> l0.XJL.a_i ^> J^*, "" Jl ..^Iso 

An dem Schluss fehlt bier etwas, weun auch 
nur einige Zeilen : es bricht bier ab mit der 
Bitte der Einwohner urn Gnade. 



9309. We. 865. 

46BI. 8">, J8-19 Z. (21 X 1 5 l /s ; 17>< 11-11 '/3 ,!ro ).— 
Zustand: ziemlichgut. — Papier: gelblioh, ziemlich stark 
und glatt. — Einband: Pappbaud mit Lederrfloken und 
KJappe. — Titel fehlt, aber auf dem Vorderdeckel steht: 

S£& ^ i^tf - tf* 'i'tmkl I'Jj-H^ 

Anfang f. I": j^xfij-, ^^ U j fXc\ aJJU, _J\3 

LIS UJ Uuf . . . ^J| ^ ^JUsy ^ l^u-Al 

> »AAi^ ijAlli! L) »J 5 J' ^jjJoiolS ^-Jj-C ^^ ,^0 ^ 



Naohdem die Benu hilal deu Bedrls ge- 
todtet hatten, gelangten sie nacli Elma'arra und 
liessen sich daselbst nieder. Dort herrschte 
K6nig ^U*aJI: der horte von ihrer Aukunft und 
berathschlagte mit seinem Wezlr, was mit dieseu 
gewaltthatigcn Schaaren zu machen sei. Dieser 
schlagt vor, sie zu bekampfeu. -r -■■ Aber wir 
haben dazu nicht Mannen geuug.— So werden 
6ie die Wegegebllhr zahlen. — Was ist W e g e " 
gebuhr? --*•, Der Zehnte au Pferden, Kameelen 
und sonstiger Habe und an Madchen, dazu die 
Elgazije, des Sultans Sch wester, und qjuJI JUj>, 
die Tochter Aba zeids, und >JJ&, Tochter des 



QadJ Bodeir; ferner die Tochter des Emirs _U^ 
und die des Dajj&b und die iui.>3, Tochter des 
v«Lc ^3-U^-l und so weiter, je Eine von zehu. 
Fordere dies von ihnen: sonst drohe ihnen Krieg. 
In diesem Sinne schrieb denn auch Euuo'mnn 
und seine Kriegsleute waren damit einverstnnden : 
weuu sie cs nicht eingehen, so bekampfeu wir 
diese Hungerleider. Er schickt den Brief au 
Abu zeid durch eineu Soldaten, Namens p*jL»» 
der uber die Zahl der Mannen, der Pferde uud 
Kameele und Wafl'en und die Pracht dps Pa- 
lastes des Sultans Hasnu ganz betroffen und 
kleinmilthig wird. Er tlbergiebt deu Brief an 
Abu zeid, der darilber in Staunen gerath. Was 
ist's mit dem Brief? fragt Hasan. — Er kommt 
von Enno'mau, dem Konig vou Elma'arra. Gieb 
ihn mir zu lesen! sagt Dajjab. Er liest ihn 
durch, gerath in Wuth und sagt: ich inach es 
mit ihnen ah, und will den Boten niederstechen. 
Halt, sagt Abu zeid, gieb ihm liebereine Ant- 
wort! Da schreibt Dajjab einen ablehnenden, 
hochmilthigen und hdhuenden Brief, mit dem 
Alle einverstanden sincT, und schickt den Boten 
zurttck. Zugleich sagt er : Keiner soil sich mit 
Enno'mBu befassen als ich uud: mem Bruder 
Zeidan und die Bentt zagba, uusere Leute, ,-. — 
Der Brief brachte den Kpnig sehr auf; wer ist 
dieser Dajjab ? fragt er seinen Bpten. _. Er ist 
Eiuer ihrer Emire uud rtthmte sich, er wolle 
dich bekriegen und Alle anderen Emire dankten 
ihm filr seine BereitwiUigkeit. — Nun liess er 
durch seinen Wezlr die Heere aufbieten, die 
alsbald von alien Seiten ihm zustrdmten, Dann 
theilte er sie nach ihren Gebirgen und Landern, 
woher sie kamen, und schiokte Schreiben an 
seine Bundesgenossen ringsum uud forderte sie 
auf, zum Kampfegegen die BenQ hilal sich bei 
ihm einzufinden. Er that seine Waffenmagazine 
auf, liess Pferde aus alien Landern holen und 



No. 9309. 



GROSSE ROMAN E. 



353 



wiederholte noch einmal brief lich seine Zehnten- 
ForderuDg. — Die Emlre der BenQ hilal be- 
riethen grade, was anzufangen sei, und Hasan 
sagte zu Aba zeid: du hast uns bieher gebracht, 
waren wir doch in Negd gestorben! • — Als 
der Bote den Brief uberbrachte, sprang Dajjab 
auf, nahm den Brief » g a b ihn an Bpdeir zu 
lesen, gab inn an Aba zeid, der ihn auch las 
und dann yorlas. Dajjab wurde wild vor Wuth, 
die Emlre sagten: lass Aba zeid ant wprten, er 
aber litt es nicht, sondern schrieb eine etolze 
drohende Antwort und schickte damit den Boten 
fort, nachdem er dessen Zahne hatte einschlagen 
und die Nase abschneiden und die Anne binden 
lassen. — Was ist nun zu thun? fragten die 
Emlre den Aba zeid. Dieser erwiderte: En- 
no'man ist ein tapferer Krieger und gleicht 
'Antara, dem Helden; hore, Hasan, nicht auf 
f)ajjab und sein Gerede! -r— Die Emlre schwiegen, 
aber Dajjab gab zur Antwort: du echreckst uns 
vor Enno'man und dass Reiner von Euch es 
mit ihm aufnehmen kftnne. — Du bist ihm auch 
nicht gewachsen, versetzte Aba zeid, und doch 
kennen wir deiue Tapferkeit. — Das werde ich 
Euch schon zeigen, erwiderte Dajjab. — Als 
der Bote in so verstttmmeltem Zustand weinend 
zu Enno'man kam und den Brief abgab, kannte 
seine Wuth keine Grenzen ; die Wezlre wusohen 
ihm das Blut aus dem Gesicht, losten die Bande 
an seinen Armen und fukrten ihn dann vor den 
Konig, dem er den Vorgang erzahlen musste; er 
spornte denselben ausserdem durch Schilderung 
der schonen Mfidchen zuiu Kriege an. Er 
musterte seine Haufen, bewirthete sie, danu Hess 
er die Trommeln ruhren imd zog in den Krieg, 
hinter den berittenen Soldaten her. Der Larm 
des Heeres und der Tronimelu erschreckt die 
Kameele und Hirten der Bena hilal; ein Theil 
l&uft davon, andere bringen den Rest der Ka- 
meele zu den Zelten und einer von ihnen, ff^^ 
mit Namen, flberbringt dem Aba zeid die Nach- 
richt von dem Heranziehen der zahllosen Feinde 
und fordert auf zur Vorsicbt und zum Wider- 
stand. Sofort eutbietet er durch seinen Diener 
J'-i»" y*\ d\e Benu q&>jJ! und theilt es d&nn 
Belbst dem Hasan und den ubrigen Emlren mit. 
In der That steigt der Staub der heranziehenden 
Heerhaufen in der Feme auf ; sie werden gefuhrt 
von den 3 Wezlren j*iit, ^iJ^Jt, xd^i dem 
EmliyJLo und Emir Ouj>. Dem Heere voran 
geht der Ffirst von jjJbljJb, Namens Emlr 
L^lftJI *A> yi (^**j) c-s^; hinter ihm ziehen 

HAND8CIIRIKTEN D. K. BIBL. XX. 



30 000 Gepanzerte. Bald stehen die feindlichen 
Heere sich gegenflber; da steigt ein Reiter aus 
KyuJi in die Schrankeu, der hiess Jarba' und 
war Emir von &&JL.. Auf Hasans Aufforderung 
stellt sich Mirdas ihm entgegen und durchsticht 
ihn mit der Lanze: der allgeuaeine Kampf dauert 
bis zum Abend. Am folgenden Tage kampft 
Rabl' ben damig mit Bedr ben ganim, fallt aber 
durch einen Lanzenstich getodtet; Bedr stosst 
ferner den Emir +& zu Boden und nimmt ihn 
gefangen und fuhrt ihn zu Hasan mit den Worten : 
so moge es alien deinen Feinden ergehenl Am 
nachsten Morgen kampft Dajjab mit dem Wezlr 
-«jJI; er rennt mit seinem Schild gegen ihn, 
schlagt ihm damit zwisohen die Augen, er fallt 
zu Boden und wird gebunden an Handen und 
Fuesen vor Hasan gefuhrt und ins Gefangniss 
zu Rabl' geworfen. Dann kampft Dajjab mit 
dem Wezlr yaJJt p^*., der ihm einen solchen 
Schlag versetzt, dass ihm davon, obgleich er 
ihn mit dem Schilde auffangt, die Nahte auf 
dem Rttoken platzen. Nun denkt er an Flucht, 
aber Aba zeid ruft ihm zu: Halt Standi da 
kehrt er urn, schlagt ihn mit der Keule vor die 
Brust, dass er hinten fiber fallt, dann haut «r 
mit dem Schwsrt ihm den Kopf ab. Diesen 
nimmt er mit und zeigt ihn an Hasan und die 
Emlre. Kampfe morgen nicht, sagt Hasan, die 
Tage sind [nicht alle gleich und die Kampfer 
auch nicht! — DaB nahm Dajjab ttbel und 
schwor, er wolle nicht von ihnen ablassen; worauf 
Hasan sagte, er babe so gesprochen nicht aus 
Gleichgultigkeit, sondern aus Besorgniss um ihn. 
Tags darauf kampft Dajjab mit 'All, dem Sohn 
des Enno'm&n, und nimmt ihn gefangen. Nach 
heftigem Kampfe kehren die Bena hilal am Abend 
zu ihren Zelten zurttek , sind jedoch in Ver- 
legenheit und Sorgen. Wiederum wollte Dajjab 
am folgenden Tage kampfen, aber Watfa, seine 
Tochter, bat ihm mit Thranen in den Augen 
davon abzusteben, sie habe einen bosen Traum 
gehabt: ^^ Enno'man werde ihn todten, wenn 
Aba zeid ihm nicht zu HQlfe komme. i— Dajjab 
lacht: was sollte ich von Enno'man zu furchten 
haben? den rechne ich fflr gar Nights, sagt er; 
ebenso wenig mache ich mir aus Hasan und 
Aba zeid, setzt er hinzu. Er reitet also in den 
Kampf: dies Mai ist Enno'man selbst sein 
Gegner. Dieser schleudert ihm die Lanze durch 
beide Lenden, so dass er der Lange nach hin- 
fallt und vor Schmerz schreit: Aba zeid, hilf! 
In der That holt ihn Aba zeid mit seinen Leuten 

45 



S54 



GR088E ROHANE. 



No. 9309. 



vom Schlachtfeld, 6chickt ihn zu den Madchea: 
dann wird er in sein Seit getragen; der allge- 
meine Kampf aber d&uert bis Abend: die Nieder- 
lage der Benfi hilfil war bedeutend. Dajjab lag 
blutOberstromt auf seinem Lager, tief betrubt % 
bo fanden ihn die Emlre , die ibn beauchten. 
Die Madcben urn ihn jaEnmerten, aein Vater 
weinte. — Dann beriethea die Emlre bei 6aean; 
dieser sagte: Abu zeid eiubb es wiasen, was zu 
thun ist: er hat uns ja hieher geruhrt. — Ver- 
liere den Mutb nicht, giebt Aba zeid zur Ant- 
wort; „hente mir, morgen dir« ist ein wahres 
Wort. Gott wird uns beistehen. Lsae die 
Franen morgen dem Kampfe betwohnea, hoch 
auf ihrea Sanften, dass sie die Krieger durch 
ihren Sang zu tapferen Thaten anfeuern; wir 
aber wolien kampfen, wir tSdten den Konig 
und seine Tapferen und strecken Roes und Reiter 
nieder; ich befreie die Gefangenen und seine 
Frauen und Schfitze werden ima zur Rente 
fallen. — Diese Worte erfflllten sie init Zn- 
versicht und getrSstet eahea me dem kommenden 
Morgen entgegea. — Enno^Bn aber tr&t zu 
den gefangenen Esniren zornig ein. En warea 
(jOojs, Bedr ben g&oini (der Wezlr Hasans), 
ferner ^p* ^IJ 1 , Ibn abfl el'auf, ^L > gli*, 
jrs^e q? v>!tX|Ji, FiKd.-^iXrfli) und andere, im 
Ganzen 20. Weh such, ihr Hungerleider von 
Araber, ihr Landstrescher, ibr woJlt meine 
Mannen todten und mein Eigenthum r&uben? 
Heute babe ich Dajj&b getodtet, morgea werde 
icb Aba zeid todten und die Seinigcn mit Stumpf 
und Stiel ausrotten. Und dicb, Bedr, werde icb 
ins Grab betten, wie deiVBrader Dajjab es 
mit meinem Soha 'All gemacht hat. — Sprich 
nicht bo bochmuthig, versetzte Bedr, und lass 
deine Drobungen : hinter uns steht eia Bitter, 
deesen Gleicben es in der Welt nicht giebt; 
das ist Abii zeid; er wird schoa zu dir koinmea 
und deine Stadt dir liber den Kopf 2er8t6reB 
und du seJbst wirst Trauriges erleben : uns schreckt 
deia Drohen nicht I ~- Wcrauf der KSaig esgt ; 
noch tSdte icb dich nicht, erst muss noch Aba 
zeid den Tod erleiden. — Zehn Tsge nach 
Dajjabe Verwundung ruhte der Kampf; bis d&hia 
war die Wuade noch nicht geschlossen, als die 
Emlre hinkamen, eich nsch seinem Be&iden raa= 
susehen. Sie esseeis eine Zeitlang bei ihm, 
dann eagte er zu Aba zeid s Bitte, erzabl mir 
etwas, um niich aufzubeitera ! — Sehr gern, ver- 
eetste er: was willst du boren? Klmpfe der 
Vorfahren, oder Gedicbte, oder von den Konigeo 



der Araber oder der Ferser oder von den 
tiriechen oder von K5nig Tobba' uud den Him- 
jaren, oder von Enno'man uad'Antar beniiedd&d? 
— Erzahl mir lieber, wie du zu Knnig -v_j > .'1 
in Yerkleidung einee Arztes und Spielmanns 
kamst. .-■•— Das habe icb euch eohon oft erzShlt, 
sagte Aba zeid, wie kommst du jetzt darauf?— 
Wie du bei ihm eintratst und dich j^il*Jt^NjL 
nanntest und er dir glaubte und man dir den 
EmJr pys^ brachte und du ihn heiltest, dass 
er sofort gesund wurde. — Ja wobl, so war 
eB. — Wenn du deinen Feind beilen and ge- 
sund macben konnteetj trotz seiner tSdtlichen 
Wunde, warum heilst du micb nicht, der ich 
doch zu deinen Freunden undDieaern gehSre? ^~ 
Da lachte Aba zeid und wunderte sich fiber 
diese Zuthunlichkeit und sagte: Fflrwahr, noch 

in dieser Nacht will icb deine Wunde heilen. 

Mit Ghina-Fett scbusierte er nun die Wunde 
und sofort schloGS ose sich zum Erstaunen A Her. 
Day&b war darfiber sebr froh. — iiro folgenden 
Tage nahm der Karapf wieder eeinen Anfang: 
Haeaa epomte bciq Roes in die Schranken, um 
dem Konig Eano'man entgegca zu treten. Dieser 
fragte: wer biet du? — Er gab zur Antwort: 
ich bin KSnig Hasan. Und ich bin anch Konig, 
vereetzte er, wie dn eelbet. — Nach prableriscben 
Gegenreden kampfen sie, aber 6asan ergreift die 
Flucbt mit den Worten: ware icb doch nicht 
geboren! Da brach der Konig in Lachen aue, 
jeder aber ffabrte 6eine Truppen an ibren Ort 
zuriick. Auf detn Wege trafen ihn die Franen, 
auf ihrea Kameelen siisend und eagien: Warum 
bast dts den EnDo'mansicbtgetodtet?— O Kinder, 
eagt er, sum Unglflck geht das nichtS Betrfibt 
kehrten sie heim, er aber kam zu Dajjab und 
Abfi zeid, die sich freuten, daea er unversehrt 
war; er bezeichnete seinen Gegner ak einen 
Gewaliigen, an dessea Feuer man nicht gut 
thue, eich zu wfirmen. — Morgen werde ich 
mit ihm kSmpfen, so hoiFe ich zu Gott, sprach 
Dajjab. In der That sattelte er am Morgeu 
aein Roes La^-I, zog oeinen Panzer an and 
betrat den Kampfplatz. Ale Enno'mga ihn sab, 
fragte er: wer bist du? — Ich bin der, der 
dir den Kopf abhauen, den Atbem aualoBchen 
wird , ich bin l)ay ab. — Hab ich dicb nicht 
neulich verwuadet? fragte er; bist du Schurke 
wieder gesund geworden? — Nach stolzen 
Wecheelreden stiessen nun beide auf eiaander, 
aber ihr Kftmpfea blieb ohne Entscheidung. 
Die Madchen begrQsflten mit Jubel Dsjji.bE 



So. 9309. 



GRG38E BOMANE. 



355 



B&ckkehr. Ach, Kinder, aagte er, ware soir 
vom Geschick nicht em Aufsckub bestimmt ge- 
wesea, oo hatte mich Konig Enno'man getodtet. 
^ Auch fiaaan und Aba zeid bewillkommneten 
»f ihn, er aber sagte: ea iet ein bitt9rbossr Gegner: 
ware der Tag nicht zu Ende gegangeu, ioh hatte 
keine Kraft und keine Finten mekr ihm gegen- 
flber gebabt ; mit ihm kaaa es .auf deta Schlacht- 
feld Keiner aufnebinen. Laast uae morgen im 
Tage von hier aufbrechea, daas wir loakonunen 
yob seinen Unbildea, Da verruhmte sick aber 
Abu zeid, dass er den Konig schon besiegea 
und t6dten werde, und betrat am folgenden 
Morgea in voller Rustung den Kampfplatz, 
wahrend die Madchen in ihren Sanften unweifc 
davon hielten und HaBan, Dajjab uad die Emlre 
mit ihren Scbaaren in Reihen dea Feinden gegeu~ 
uberstandeu. Bald stand Konig Earso'inan ihm 
gegenuber, und von Worteu zwiacben ihnen kam 
es bald zu Thaten, aber auch jetzt iiei keiae 
Entscheidung. Aucb Abu : zeid afciegen jetzt 
Zivreifei an dem gluckliehen Ausgsng dee Kampfes 
auf. -Mit Enno'man, eagle er zu den Emiren, 
kann sicb Keiner measen; alle Kriegspfortes 
babe ich gegen ihn aufgeiaackt, aber er hat 
aie alsbald wieder verrammelt. — Eano'man 
4f aber war nicht im Mindeaten erschopft, er ga~ 
loppirte davon und kam saunter bei eeiuem 
Heere an. Am nachafcen Tage k&mpfte der 
Qfidl Bodeir mit ihm. YVer bist da? fragte 
der Konig bei dem erstea SueaiameatreUsn. - — 
leh bin der Qfidl Bodeir. — Qld$ bist du, aagte 
jener, und unteracheidest Rscht von Unrecht and 
koinmst doch, um mit mir zu kampfen? Darauf 
begann der Kampf zwiacben ikoen und dauerte 
vom Morgen bis zum Abend: dann aber £k»h 
der Qadl, ohne etwas auarichten zu kdnuen, 
davon. Da der Konig tsah, daas die Bena hil&l 
zwar k&mpften, aber dock jedesmal dea Ktirzeren 
zogen, befahl er aeinea Soldaten , die Heerden 
derselben zu rauben. Die BeuB hilsl aber be- 
riethen und Aba zeid empfahl, nicht imsaer an 
dereelben Stelle zu lagera;. das Land eei gross 
und futterreicb nod wasBerreich gemig, nm 
anderswo ihre Zelte aufsuachlsgen und die 
Heerden zu ernahrea: wogegen Hasan tneinte, 
die meiaten Weideplatze und Brunnen eeion 
innerhalb ihrer M. auem, die auaserkalb beSnd- 
A lichen eeien nicht reekt ausreickend. — Bei En- 
no'man war ein Schwestsrsofan, 15 Jahre alt, 
Namea9 :£OU>, der war bei allar Jugead ssbr 
verechlagen uudgewandt: der ritfc auf den Kampf- 



platz und forderte zum Zweikampf mit ihm 
feeraue : ihm stellte sich Seidan, Dajjab's Bruder, 
wurde aber von ihm gefangen genommen und 
zu Enno'man gesehiokt. Dort wurde er ins 
Gefangmas zu den Uebrigen gesteckt, aber der 
Schbesser kaante ibn von fruher, war ihm ver- 
p&ichtet uad sagte! nimm ea dir nicht zu Herzen ! 
und iiess ihn Nachts eiatwiacben. Am nScksten 
Tage kiimpfte toU^- wieder : da stellte sicb ihm 
BedrSn, Abu zeid's Scbweetersobn, aber aucb 
er wurde gefangen genommen und barfiissig und 
in Fesseln zu Enno'man gefuhrt uad ins Gre- 
fdngniss gesteckt. Die Verlegenheit und der 
Kleinmnth der fiend hilal wurde immer grosser: 
da bot eich Abfl zeid sum Kampf an, aber 
Zeidan hielt ihn zuruck: du bist nicht an der 
ReibeS und kiimpfte am nacbsfcen Morgen wieder 
rnit u3U»-. Dies Mai war ihr Kampf ohne 
Entaobeidung und HammSda kehrte zuriick, vor 
Aerger fast platsend, daea er Beinen Gegner 
aicht besiegt babe. Der Kampf zwiachen beiden 
v/iirde atn folgenden Tage wieder aufgeuommen 
und Zeidfm gefangen und sum Konig gefttbrt. 
Doraelbe freute eich, gab ihm einen Faustschlag 
end licsa ihu zu den anderen Gefangenen fuhren. 
— Die Bern! bil&l aber verloren den Muth und 
der alte Ganim rieth dringend zur Rlickkehr 
nach Negd: hier gingen sie zu Grunde, Schuld 
ssi Abu zeid und Hasan daran, an diesen eei 
Racbe zu nehmen. So wurden dieBenU zagba auf- 
riihreriach gemacht ; Hasan aber fragte wiederum 
den Aba zeid, was zu thun sei? der aber ritt 
su jeaen Haufen bin und wandte eich an Ganim 
und sagte: warum thuet du Bolches? Der aber 
schlug mit seinem Scbwert auf Aba zeid loa, 
den Scblag fing Haaan mit seinem Schild auf, 
nabm den GSnim bei der Hand und Bagfce: set 
dock langmtithig! — Aba zeid jedoch, empdrt 
fiber eein Benebmen, sagte: nur aus Rucksicht 
auf ihn ala einea ihrer Eoiire todte er ihn nicht, 
uad fiigte famsH, er ia8ge doch daran denken, 
wie oft er ibm und Anderen aua hoohater Ge- 
fabr geholfen babe. Endlicb bringt Hasan eine 
AuasShnung zwiachen ihnen zu Stands. — Dann 
k&mpfen am nfiebeten Tage Hammada und Aba 
zeid, aber Beide kSffisen einander nichts anhaben 
und missmuthig darHber kebrt Aba zeid zu den 
Seinigen zurilck; aue gleiekem Grunde ist aach 
Hammfida verdriesslich. -Ich mag dir gar nicht 
ins Gesicht saheti, oag-te er zu Enno'man, weil 
ich oicbts ansgericbtet : aber icb werde morgen 
den FeMaehlag gut macben und meinen Gegner 

45" 



356 



GROSSE ROMANE. 



No. 9309. 



tttdten. — Bring ihn mir lieber gefangen her, 
sagt dieser, dann werde ich Rache an ihm 
nebmen und alle ibre Grossen todten und ihre 
Weiber nehmen. — Am nacbsten Morgen kftmpft 
Aba zeid aufs Neue mit Hammada, aber ricbtet 
nicbts aus; sein Scbwertbieb macbt auf diesen 
keinen Eindruck, vielmehr springt das Scbwert 
entzwei; 'Amir elHafagl kommt ihm, ale er zu 
Boden fftllt, zu Hfllle, und st5sst mit der Lanze 
auf Hammada: er merkt nicbts davon, aber die 
Lanze bricht in Stucke. Manner auf Manner 
fallen um ihn, die Schaaren des Enno'man 
dringen immer weiter in die Reiben ein, die 
Niederlage der BenO hilal ist gross, ihrVerlust 
an Pferden und Rustzeug bedeutend. Endlich 
am Abend h6rt der Kampf auf; Enno'mfin ebrt 
den Hammada durch ein Prachtgewand. Von 
den Benu hilal aber •will Keiner mehr sich auf 
Zweikampf einlassen ; auf wiederholte Fragen 
Hasan's erfolgt keine Antwort; endlich sagen 
die Emlre: wer von tins kann sich mit Aba zeid 
messeu ? Hammada hat ihn zu Boden geworfen, 
wer kdnnte von uns es mit solchem Gegner 
aufnehmen? Aba zeid hat uns hieher gebracht: 
was er angiebt, wollen wir thun; £>ajj&b iet 
verwundet, Bodeir, Ganim und Elfiaftgl sind 
zugegen: m5gen die ihren Rath gebenl — Da 
spricbt Aba zeid: so werde ich List br&uchen 
gegen Enno'man , fasst nur neuen Mutb! — 
Ich lasse dich nicht gehen, sagte Hasan, icb 
ftircbte ffir dein Leben: und wenn man dich 
tSdtet, kdnnen wir nicht ruck- oder vorwfirtsl — 
Seid unbesorgt, sagt er und will davon gehen. — 
Heile erst meineWunde, sagtDajj&b ; ich ffirchte, 
man todtet dich und ich behalte meineWunde; 
lass mich dich in deiner Abwesenheit vertreten. 
— Darauf scbmiert Aba zeid seine Wunde mit 
der Salbe ein und sofort schliesst sie sich. — 
Jetzt geh, sagt Dajjab, und sei um uns unbesorgt. 
Nun verkleidet sich Aba zeid in einen alten 
Handelsmann , nimmt kostbare Gescbenke mit 
sich, reitet auf einem httbschen Maulthier zu den 
Emlren. In diesem Aufzug willstdu fort? sagt 
Hasan. ■ — Jawohl; seid Manner in meiner Ab- 
wesenheit! sagt Aba zeid. Hasan und Andere 
weinen und wollen ihn nicht fortlaBsen, er tr5stet 
sie mit dem ^glQcklichen Ausgang in anderen 
Fallen, aber Hasan besch wort ihn zu bleiben, 
betet fur sein Wohlergehen, bittet Mofiammed 
um Schutz fur ihn und bittet um RQckkehr in 
10 Tagen. (Sein Gebet oder iwaj, welches 
in diesem langeren Gedicht enthalten, 1st vorn- 



alphabetiscb, mit Voran6tellung des betreffenden 
Buchstabens; also zuerst f. 34 b : 

Nun begiebt sich Aba zeid fort, kommt bei 
Tagesanbruch zu den Zelten, da sieht er zabl- 
lose Heere, flber deren Zahl er erschrickt, wan- 
dert weiter, es sieht ihn ein Wezlr dee Konigs, 
fragt, wer er sei; er antwortet: ich bin ein 
HandeUmann und will mich bei dem Konige 
beklagen; Rftuber haben mich unterwegs fiber- 
fallen und meine Waaren mir abgenommen und 
meine Habe, meine Kinder und Leuteget&dtet 
und ich komme nun zumKonig, Klage zu fufaren. 
— Man bringt ibn zu demselben, er legt seine 
Gescbenke ihm vor und sagt: ich will mich 
bei dir beklagen fiber das, was mir widerfahren 

ist. — Wie beisst du? Salim ben sellm. 

Aba zeid hat mir 50 Kameele mit Waaren aus 

Indien genommen, 3 Sobne sind mir ge todtet, die 

Leute dazu ; nimm Rache dafur an ihm 1 -— Dabei 

weinte und zerschlug er sich das Gesicht und 

jammerte : meine S&hne todt, in ein Hab und 

Gut dahinl — Wer hat denn deine S6hne 

niedergemacht? — Zeidfin hat es getban , der 

Bruder Dajjab's. — Wie, du kennst ibn? fragt 

Enno'man mit Lacben. • — Ich habe ihn eelbst 

gesehen, r5thlich sieht er aus, — Freue dich, 

sagt er, der sitzt bier ja im Gef&ngniss nebst 

seinem Brader Bedr und 20 anderen Emlren; 

ohne deine Ankunft hatte ich sie heute hinrichten 

lassen. — Lass mich Zeidfin sehen, dass ich 

mich an ihm weide, und aucb Hammada, der 

ihn gefangen nabm, dass icb ihm danke, — 

Dort steht Hammada, sagt der Konig.— Der 

hat ihn gefangen genommen ? — Jawohl 1 -—Nun 

dankt er diesem und bittet, nun aucb den 

Zeidfin sehen zu dfirfen. — Erst iss, dann will 

ich mit dir gehen, sagt Hammada. Er isst von 

den vorgesetzten Speisen, dann gehen beide fort. 

Ich mag dich gern, sagt Hamm&da , und du 

kommst mir sehr gelegen, Alter, aber wariim 

bast du nicht mir allein die Geschenke gebracht? 

der K6nig verdankt seine Siege mir und noch 

ist mir Keiner entgangen ale Aba zeid. — Was 

bis du fQr ein Held! sagt sein Begleiter. Sie 

kommen zum Gefanguiss. Der W&rter, Namens 

i> iJ Jk*i>j verneigt sich tief vor Hammada und 

bittet um die Kleider der Gefangenen: seine 

Kleidung Bei abgetragen und ruhre noch vom 

Grossvater her. — Gut, sagt er, du Bollst sie 



No. 9309. 



GROSSE ROMANE. 



357 



haben; jetzt aber kommeu wir nicht, die Ge- 
fangenen zu tddten, sondern nnr, damit SeiB 
Salim eie eieht, dem sie 3 Sfthne umgebracht 
haben. Nun kttsst der W&rter deBsen Hande, 
er giebt ihm 10 GoldstQcke, hocherfreut schliesst 
er auf, Beide treten ein. Wo ist Zeidan? fragt 
er. — Kehnst du ihn nicht? — Neinl — Der 
da im Eisen, zeigt Hammada. — Die Emlre 
werden angstlich , Salim aber sagt : furchtct 
nichts , ich will bloss deD Zeidan sehen , der 
meine SShne in Persien umgebracht hat und an 
dem ich mich rftchen werde. Nun macht er 
denwelben heftige Vorwflrfe, dieser lengnet die 
That, Hammada will ihn Bchlagen, Salim aber 
eagt: lass das, er ist ja ein Emir und dazu 
gefangen ! — Weh dir, sagt Hammada zu Zeidan, 
da drphst mir mit Aba zeid: ich babe ihn ja 
im Kampfe niedergeworfen und h&tte ihn, ohne 
ElBafegl's Beistand, zum Gefangenen gemacht. 

Ich vermag hier nichts gegen dich, versetzt 

Zeidan^ aber wenn Abu zeid kommt, wird er 
sohpn uns rachen. — Nimm dir das nicht zu 
Herzen, sagt Salim zu Hammada, indem er ihn 
tbrtzieht; wir wollen den Abu zeid auch noch 
hieher bringen und sie dann mit Einem Male 
todten. Damit gehen sie fort. — Nun unter- 
halten sie sich mit Enno'man; da sagt dieser: 
was ist dir Hammada, du siehst so verandert 
aus? — Er ist b6se, sagt Salim, denn er wollte 
Zeidan umbringen, und ich wollte, dass wir sie 
nicht eher tddten, als bis wir Aba zeid, El- 
nafSgl und Hasan selbst in unserer Gewalt 
haben, urn sie dann Alle mit einem Male um- 
zubringen. — Da hast du Recht, sagt der Konig 
und besanftigt den verdriessliohen Hammada. 
Dieser rflhmt sich seiner Thaten und wie er 
alle Helden der Benfl hilftl besiegen und todten 
wolle, Salim drttckt ihn freudig an die Brust 
und sagt : o K5nig, ich babe lange schon von 
HammadaY Tapferkeit gehSrt und danke Gott, 
dass er mich ihm so nahe gebracht hat. — Komm 
mit mir nach Hause, sagt Hammada zu Salim, 
als sie von dem Konig fortgehen. Sehr gem, 
versetzt derselbe, ich will immer bei dir bleiben! 
So brachte er daselbst die Nacht zu. Am fol- 
genden Morgen gingen sie zum Konig zur Be- 
rathung. Greift doch die Bentt hil&l an, sagt 
Salim, ich m6chte gem den Hammada fechten 
sehen. Die Pauken werden also geschlagen, 
Hammada sitzt zu Pferde und sagt: Alter, komm 
nun mit und sieh dir meine Thaten an. — Gebt 
mir ein Pferd, bittet er. — Der Stallknecht 



bringt ihm die Stute seines Sohnes Qabra. So 
reiten sie auf den Kampfplatz, Hammada fordert 
zum Zweikampf. Elfiafagl stellt sich ihm, wird 
aber gefangen genommen und so vor Salim und 
Enno'man gefubrt. Salim bezeigt dem Sieger 
die herzlichste Freude, ElBafagl aber^wird ins 

GefangnisB gesteckt. Salim geht wieder mit 

HammRda fort, sie unterbalten sich und Salim 
sagt zu ihm: sag mir bloBS, wie du das mit 
den Reitern machst? es ist ja wie Hexerei und 
nicht bloBB Tapferkeit. — Du hast R,echt,j sagt 
er, es ist eine Hexerei, die stammt von! Aba 
bess&ra her, den Abfi zeid in Zion todtete; er 
schrieb mir diese Sprflche auf und steckte sie 
mir an dem Arm (spiter steht: an der Stirn) 
fest, damit kann ich alle Reiter fassen, bloss 
Aba zeid, wie soil ich an dem meine Zornes- 
wuth ktthlen? — DaB ist sehr leicht, sagt Salim, 
ich babe einen Zauberspruch, wenn ich dir den 
aufschreibe, so bist du unsichtbar wie Elbcrduil 
und kannst todten den Gegner, ohne dass er 
dich sieht. — , Bitte, um Gottes willen, den 
Spruch 6chreib mir auf, dass ich noch morgen 
mit Abu zeid kampfe und ihn herbringe und 
du Rache an ihm nimmst ftir deine SShne! -— 
Gem, sagt Salim; aber wiBse, ein Zauberspruch 
hebt den anderen auf; gieb mir den deinen her, 
dasB ich meinen dir anlege und du desto mehr 
Erfolg habest. — Ich bleibe dir ewig ver- 
pflichtet, sagte Hammada, und alle meine Habe 
lege ich dir zu Fflssen. — Schon gut, versetzt 
Salim, ich will dir den Gefallen thun, gieb mir 
deinen Talisman her. — Er ist da an meiner 
Stirn festgemacht, reib ihn mit deiner Hand 
heraus. — Salim reibt ihn, best ihn und ist ganz 
erstaunt. — Das ist Abu bessara's Talisman? 
Aber wie nehme ich ihn fort? — Er ist mittel6t 
Zauber angelegt; willst du ihn abnehmen, so 
ritze den Zipfel meines linken Ohres. Er thut 
es, der Talisman fallt ab und er steckt ihn zu 
sich; dann betet er Spruche Obcr Hammada, so 
dasB er einsohlSft; Salim aber trifft seine Vor- 
bereitungen, geht zu den Gefangenen, erdrosselt 
den GefangenwSrter im Schlaf, bricht die Thflr 
des GefangnisBes auf und l6st, nachdem er seinen 
Sohn Cabra umarmt hat, die Fesseln der Gefan- 
genen. — Am folgenden Morgen geht Hammada 
zum Geffingnis8, findet den "Wfirter erdroBselt, 
die Thttr erbrochen, die Gefangenen fortgelaufen, 
er eilt zu Enno!man, sofort bricht dieser zum 
Kampf gegen die BenQhilal auf. Hammada 
betritt den Kampfplatz nnd fordert zum Zwei- 



358 



GROSSE ROMANE. 



No. 9309. 



kampf: Aba zeid schickt seinon Diener D La»aJI «it 
gegen ihn. Erst sag mir, werbistdu, spriohtHam- 

mada. — Das ist nioht nothig, veraetzt jener. 

Sie kampfen, der Diener sohlSgt ihn auf den 

Kopf und blast ihm das Lebenslicht aus. 

Nun fielen die Schauren des KSnigs fiber die 
Feinde her, brachten sie zum Weiohen und 
bemachtigten sich der Frauen und Jungfrauen, 
an die 200, und wollten sie in die Stadt fQhren. 
Da begegnete ihnen Zeidan nebst Elhafegi und 
'Aqll und Napr und einem Haufen junger Leute, 
sie waren grade auf der Jagd gewesen (dies 
passt nicht ganz zu dem fruher Erzahlten) und 
sahen nun, dass Enno'man hinter den gefangenen 
Frauen herzog. Sie verlegten ihm den Weg, 
Zeidan fuhr ihn an: du verfluchter Hund, wo- 
hin willst du mit den Madchen? Sie werden 
handgemein, Zeidan durchsticht den Kdnig mit 
seiner Lanze, er iallt zu Boden, jeaer haut ihm 
den Kopf ab; in dem allgemeinen Kampfe k&mpft 
ElEafegl tapfer mit seiner Sohaar , Zeidan's 
Rucken deckend, sie haufen Hugel von Er- 
schlagenen um sich und die Weiber sehreien 
ihnen zu: die Tage sind nicht alle gleicb, tapfer 
drauf, ihr jQnglinge! Endlich am Abend floh 
Enno'man's Heer, fiber die Tapferkeit Zeidan's 
erstaunt, der, als sein Schwert entzwei brach, 
mit der Lanze den Re3t des Tages focht. Froh 
begruBsten und bewillkomoineten Alle einander 
und kehrten mit den befreiten Frauen und 
Madchen zu ihren Zelten zuruck. Alle Emlre 
dort, Hasan, Dajjab, Abu zeid u. A., gingen 
dem Zeidan entgegen und dankten ihm fur 
seine Thaten. Am folgendeu Tage zog Mo- 
Keibar, Abu zeid's Soha, mit 300 Reitern aus: 
da stiessen sie auf j&UaiUl , Enno'man's Sohn ; 
sie kampften mit ihm und todteten ihn und seine 
Begleiter und kehrten mit den abgesohnittenen 
Kopfen auf ihren Lanzen zu den Zelten zuruck. 
Aba zeid drttckte ihn an seine Brust und sagte: 
inochtest du mir crhalten bleiben! was sind das 
da fttr Kopfe? — Sein Sohn erzahlt ihm den 
Kampf; dann sugt er : was fangen wir jetzt 
mit dem Heere der Feinde an, um den Kampf 
zu Ende zu bringen? — Als die Stfidter die 
Niederlage und deu Tod des Elgadanfar erfuhren 
uud man seine Leiche brachte, zerrissen seine 
Mutter ,j-*l*v uud die Uebrigen ihre Kleider, 
zerrauften ibr Haar und die Wezlre jammerten 
um ihn. Sie hatteu gehofft, dasser ihr Konig 
werde.u werde, nun gingen sie zur Mutter und 
s:igten: die Bena hilal sind Sieger, sie haben 



den Konig getodtet und werden vielleioht aaoh 
una' t5dten und unser Land verwQsten : S6ir 
sind nun der Meinung, dass du einige Ffauon , 
und Greisinnen mit dir nimmst, wir gehen mit 
euch, und beugen unseren Naoken vor dem 
K6nig und bitten ihn um Gnade; er ist hoch- 
herzig und l&sst uns am Ende unsere Ehre und 
Habe. — Da sprach Selmg : euer Rath hat 
meinen Beifall. Am folgendeu Tage begab sie 
sich mit den alten und jflogeren Frauen, beglei- 
tet von den Wezlren, ins feindliobe Lager, Hasan 
aber Hess die Kriegstrommeln sohlageh , und 
seine sammtlichen Heere kamen zusammen, alle 
in voller Kriegsrustung, und marsohirten auf 
Elma'arra los. Auf dem Wege begegnete ihnen 
die KSnigin mit ihrem Gefolge, und bei ihnen 
'Agib, der Sohn Enno'm&n's : es war sein jungeter 
Sohn, erst 20 Jahre alt. Nun liessen sie ihre 
Schleier herab, nahten sich dem KSnig Hasan 
und kussten seinen Steigbflgel. W"er ist der 
junge Mann da? fragte er. — Es iat Enno'mBn's 
Sohn. Da weinte Hasan, stieg yom Pferde, 
umarmte und kttsste ihn, Selma aber trat an 
ihn heran und bat um Gnade. Dann bat suoh 
Bedra, Tochter des Wezlrs s U*»xJt, far die 
Frauen um Gnade, endlich bittet auch 'Aglb, ihn 
gfitig zu behandek. Der Kdnig sagt es ihm 
zu, zieht mit ihm und den Frauen nach Elma'arra; 
daselbst bewirthet er alle Einwohner, Gross und 
Klein, 3 Tage lang. Dann lasst er 'Aglb kom- 
men und sagt: du musst mir einen Wunsch er- 
fullen ? — Sprich ihn aus I — Bedra, dieTochter des 
Wezirs, soil Musa, Dajjab's Sohn, heirathen. — 
AUes, was ich habe, steht dir zu Befehl ; du kann6t 
fiber Bedra nach Belieben verfugen. — Alle lobten 
sein verstandiges Benehmen, trotz seiner Jugend, 
und der Konig Hasan eprach: du stellst mir all 
dein Hab und Gut zu Befehl: ich nehme es an, 
gebe es dir aber zurQck, mit Ausnahme von Bedra. 
Nun begiebt sich 'Aglb mit den Vornehmen zu ihr 
und theilt ihr die Absioht Hasans mit; sie ist 
einverstauden, kommt mit zum Konig, der Ehe- 
contract wird aufgesetzt, Dajjab giebt an ihre 
Verwandte sehr reichliche Geschenke und erhalt 
Lob fttr seine Freigebigkeit; der Qadl setzt 
den Ehevertrag auf, Feste werden gefeiert, die 
Annen gespeist, dann findet die Hochzeitzwischen 
MfisR und Bedra statt. — Schluss f 46 b : 8.0 lj»fj> 

Sohrift: fjroas, gut, vocallos, nichtvollig gteichmttssig. 
A b soli rift c. l,B0 .i834. 



No. 9310. 9311. 



GROSSE KOMANE. 



359 



9310. We. 802. 

48B1.4« <> ,c.20--25Z. (23x16; 19-21 x 12- 16 cm ).— 
Saefcsnd: gat. — Pepier: gelblich, ziomlioh oterk, etws 
glatt. — Einbend: Pappband. — Titeloberechrift f.l": 
|^ If ' Uai ^UJI tUjt &oJ 

A n fang f. I 8 : qJU^II .>***» t5 ic ,^LJI 5 £sU>j 

,UJ| qv* ^Afl/iUoJt^ U^Jj . . . w>;<^j Li -£l»b L) 

m\&>2 }.S» L*5»S ^JU:i jdUW. /c£s? S . . . «A*S^ Jkfi 

^>Jt l£obb s »la*JI L ^s f4h^ J^*5 V^* 
= We. 865. Die Erzablung ist aber hier 
oil ausfubrlicber in Eiazelheiten. 

Scbluse f. 48 b : ^U^J. a ^b Lg^ *iUsi 
_^j| liili »Lj' K&j^sJl Jusjj J.U)? K&.M Jlt^Xe^tj tX&Jie 

jtapVi «S*M^»» f a^Je,^b *JJ\&"> 5 !>^*\) fV^' |JlS • • . 

Sohrift: die gewohtiliche etwae kleinere flfiohtige 
(blasss) Sohrift. — Abeobrift c.'^/um. 
F. 13 b let lew goblieben, Text fehlt nicht. 

9311. We. 800. 

■2) f. 83-58. 

^. Format etc, trad Schrift: wis bei 1); die Sohrift 

^^ wird alknBlig fluchtiger nnd grosser. — Titel f. 38 s : 

DecEiDgekluEuserte ist der Titel des S.Stuckes dieses Bandes. 

Anfang f. 38 b s w«fiJI ye o?^y °2> ^ '^ 

wjU^&swI j£»b' i_Jb»^.Q^ Ait L^Ls^jJ JwvkJj lP.Li>l. 



ftjl JU »>Xlc .•jKft 



,\3 iiAj^^,.,^l &1a9I, c A<0|)/ -Jlf 



Fortsetzung zu We. 800, 1. 

In Hsleb wobnte ein christlicher armeniscber 
Kaufmann, Namens Kass&b, aus derStadtCyprU6 
geburtig, del* war unermeselich reicb und beeass 
50 Laden und Waarenhauser; die pltlnderte 
Dajjab rein aus. Da verlor jener fast den Ver- 
stand und wanderte nach t*S£U\ t setzte sich an 
den Strand und sab nach Cyprus hinubcr. Dort 
herrechte ein christlicher armeniscber Konig mit 
Namen Jawl^* y>\ u«t_^Jt. Kass&b begab sich 
zu ihm und klagte ihm sein Leid und erzahlte, 
was die Benil hilal fur Thaten getban und wie 
Dajjab den Konig Bedrla und seinen Wezlr 
getfidtet babe. Nun war aber Bedrle der 
^ Schwestersobn dee K6nigs und ale dieser seinen 
"^ Tod erfahrt, filllt er vor Scbreck vom Thron 
und Scbzt lant. Alsdann versamntelt er seine 
Groesen uod Wezlre, die Bischofe und Mflncbe, 



und berath, was mit dieeen Arabern zu thun 
sei? Da spricht Kase&b: sie eind zahlreich 
und unvergleicblicbe Krieger, jeder einzelne vou 
ibnen nimmt es mit 1000 Feinden auf; riicbi 
mit Gewalt ist ibnen beizukommea, sondern nnr 
durch List. Ich, du und derWezlr wollen una 
ale moslimische Qfidls ^erkleiden und udb zu 
ibnen begeben. Wir seben ea auf Dajjab, der 
an dir und mir so vie! verecbnldct bat, ab, 
womoglich aucb auf Abu zeid, den Rankeschmied. 
Der Plan findst Beifal). Sie steigen in ihrer 
Yerkleidung zu Schiff, nebmen kostbare Ge- 
schenke mit, gehen in aj^^U! aus Land, und 
begeben sich kii Pferde zu den Brnfl hilal. Dort 
erfragen sie, wo Dajjab eicb auf'halt, gehen zu 
ihm und finden freundlicbeAufnabme; sie sageu, 
sie 6eien gekommen, um den durch das GerOcht 
wegen seiner Trcffliebkeit und Tapferkeit Ge- 
priesenen kenneu zu lernen; sie eeieu Qadis aus 
ErrQm, 3 Bruder, und wegen Handfilsgeschafte 
auf der Reise von Elladaqijja nach Haleb. Der 
Pass dabin, sagen sie weiter, soil nicht ganz 
sicber sein: wir mochten dich aleo bitten, mit 
nns als Scbntz zu gcheD, Gott wird es dir 
lohnen, und ausserdem nimm bier einige Ge- 
scbenke von uns an, darunter auch ein Gewaud 
fQr Kdnig Hasan, eines ffir Abu zeid und einea 
fur den Qadl Bodeir. — Erfreut 6agt er zn, 
sie 6elbst zu geleiten, g^ebt ibnen auch, auf ihr 
Verlangen, einen Eidscbwur darauf. Er reitci. 
also mit ibnen fort, Keiner der Seinigen weise 
darum, bis sie aus Meer kommen. Bei dessew 
Anblick steben ihm die Haare zu Berge; sie aber 
sagen: bleib hier, wir wollen baden. Sie zuuden 
Feuer an, kocben Kafie, trinken, schutten in 
seine Ta6se einige berauschende Tropfen, ei 
trinkt und schlaft ein. Sie nebmen seine Waffeu, 
binden seine Glieder ganz lest, legen ihm an 
die Fusee und urn den Hale Ketten und be- 
steigen ein SchiflP, das 6ie durch ein Zeichen 
am Strande berbeigezogen haben und fahreu 
mit ihm und seinem Ro68 nach Cyprus. Unier 
wegs geben sie ihm ein Gegeumitt.el ein, er 
niest, koramt znr Besinnuug, erkeunt seine Lag?' 
und jammert und betet zu Gott um Rettung. 
Glaubst du, dass du wieder loskommst? 6agt 
Elharras zu ihm; du hast den Bedrls und seinen 
Wezlr erschlagen und dem Kassab sein Hab 
und Gut geraubt, du sollst es bitter bflssen. In 
Cyprus angelangt, wird der Konig von Grose 
und Klein begrus6t und wegeu Gefangennahmr 
des Feindes begluokw&Dscht. Dajjab wird in 



360 



GROSSE ROMANE. 



No. 9311. 



das Gefangnies der Verrttckten geateckt und 
eieeia unglSubigen Warter , Nameng '^j-o, 
ubergeben, der ihn hart behandelt. — In- 
desoen ist Dajjab zu Hause vermisat; man 
sucht ihn, kommt auch zu den tu£i yu, aber 
weder oie aoch sein Vater, der uber die Nach- 
richt sehr betrttbt wird, konnen Auskunft geben. 
Nun inacht sich Abu zeid auf den Weg und 
kommt mit seinen Begleiteru zu der Stelle, 
'.to jene gerastet und den Dajj&b betaubt batten! 
Doit lag ein Mann und schlief. Sie wecken 
ihn auf und frageu: hast du vielleicht 3 Qadls 
und einen Reiter, so und so aussehend, ge- 
eehen? — Ja, einen solchen Reiter wol, aber 
nicht.. 3 Qadls, sondera Franken in schwarzen 
Kitteln, die batten den Reiter bei sich in Schlaf 
und winkten ein Schiff herbei und sind mit ihm 
abgesegelt, nach Cyprus oder Alexandria, weiss 
nicht. — Also fiber das Meer hin entfuhrt, so 
viel wussten sie nun, vermuthlich auf Niramer- 
wiedersehen! Sie kehren heim, Abu zeid sieht 
»m Ramalspiel nach, wie es ihm ergangen und 
wo er ist. Er geht dann in den Diw&n, findet 
Hasan und die Emire beisammen, erzahlt ihnen, 
was er in Erfahruug gebracht. Darauf farbt 
er sciu Gesicht weiss, kleidet sich in einen 
Monch uui, uimmt eine hohle Keule mit, in 
der iajyi steckt; aclbst liasan und seine Emire 
erkeunan ihn bei solchem Aeussern nicht wieder. 
Nun geht er fort, kommt wieder an die Stelle, 
wo Dajjab von seinen Begleitern betaubt worden, 
badet s.ch und wird von dcm Beherrscher von 
Laodicea, Namens Jiy, der mit 1000 Reitern 
des Weges kommt, ergriffen. Der erkennt 
ihn, obgle.ch jener Aufangs dabei bleibt, er sei 
ein Monch; denn aus dem Ramalspiel hat er 
»hu, se, D Vorhabeu und den Erfolg desselben 
kennen gelernt, und er verspricht ihm Hftlfe. 
In der That giebt er ihm ein Schiff und 10 Mann, 
die ibn nach Cyprus bringen; er landet, sie 
kehren heim. Er geht ins Land hinein, rathlos 
des Weges, und betet zu Gott um Beistand. 
Da tritt ihm der Monch ^^y>, der voa ihm 
schon aus dem Ramalspiel erfahren hat, ent- 
gegen, legt ihm 3 Rathselfragcn(betreffendGebet, 
Wochentage, Auge) vor, die er lftst, und will 
Hand an ihn legen; er aber zieht aus seiner 
Keule das J^AJi (Strick) wirft es ihm um 
den Hals, « e ht seinen Kopf vom Rumpf, wirft 
den Edrper auf einen Haufen Holz und steckt 
denselbea an. Dann geht er weiter und kommt 
nach der Stadt Cyprus. Konig Elharras reitet 



grade auf Jagd, er redet ihn an, er sei ein 
200 jahriger Greis, pilgere duroh die Welt, habe 
von seinem Knaben Jx«Ui gehtirt, der werde 
einst ein machtiger Kdnig werden; hdre auoh, 
dass er den Dajjab, den Mdrder seines Neffen, 
in Gewahrsam habe; von dem wisse er, dass 
MSncbe und Geistliche jeden Ranges ihm Feind 
seien und ihm auflauern, um ihn fur all seine 
Scbfindlichkeiten zu tSdten ; Kdnig Jliii*, dessen 
Diener er sei, habe ihm au%etragen, dabei zu 
sein, wenn Dajjab hingerichtet werde, damit er 

ihm alsdann Nachricht da von bringe. Der 

Konig, dem die Unterhaltung geffillt, steht von 
der Jagd ab, bewirthet ihn ; er erzahlt ihm eine 
Menge Anekdotea und setzt sich so in Gunst 
bei ihm, dass er ihn zum Obersten aller seiner 
Rathgeber und Monche macht. Diese sind un- 
zufrieden damit. — Nehmt es mit ihm auf, wenn 
ihr wollt; wer obsiegt, steht Uber den Anderen! — 
Da ruft ein M6nch, Namens uu, ihm ins Ge- 
sicht: Wie, AbQ zeid, du R&nkebold wagat, 
unter die Mttnche, hieher, zu kommen? — Woher 
weisst du das? — Das Ramalspiel hat mir 
verrathen, wer du bist; und bist du es nicht 
uad bist kein Moslim , so beantworte mir ein 
Paar Fragen, sonst bleibe ich dabei, dass du 
Abo zeid biat. — So frage! — Was ist das Ah- 
em Kreuz, das Gott aus allerlei Erdengemacht 

und hochaufgerichtet und geehrt hat? Das 

ist Adam. Aber nun antworte du mir: was ist 
das fur ein Vogel, er hat keine Flugel und 
nichts fliegt so rasoh wie er; er frisst nicht, er 
trinkt nicht, wo er auch sei; doch wenn er frisst, 
kann nichts ihn sattigen, er frisst eine ganze 
Stadt auf; trinkt er, konnen FlQsse und Meere 
seinen Durst nicht stillen; alle Menschen brauchen 
ihn, an aeinem Innern stecken sieliioht an. — 
Er kann dies Rathsel nicht rathen. Vielleicht, 
sagt er, kana esunser Prior (j.Uy _>j|s kann 
der es nicht, der una Allen sebr uberlegen ist, 
so erklaren wir una uberwunden. Er ist hier, 
lass ihn Fragen an jenen richten, bittet er den 
Konig. Der tritt nun vor und richtet ver- 
schiedene kurze Rathselfragen an AbQ zeid, die 
dieser alle sofort beantwortet, zum Erstaunen 
aller An wesenden. Da kommt grade der Bischof 
**)?■■& ^jti* »n, aUe stehen vor ihm auf, nur 
Aba zeid bleibt sitzen und rQhrt sich nicht. 
Der hatte seinen Sitz in Elqods, hatte aber 
von diesem M6nch gehort, hatte aus dem Ramal 
ersehen, es sei Aba zeid, war sofort hergesegelt, 
um ihn zu entlarven. Er fragt den Kdnig: 



No. 9311. 



GROSSE ROMANE. 



36 1 



Wie kommt es, dass du die Feinde deiner 
Religion und die Morder deiner Verwandteu, 
die du in deiner Gewalt hast, nicht todtest und 
sie sogar fiber die Mbnche und Christen setzest? 
— Wie so, Vaterchenl — Ich spreche von 
Abu zeid und von Dajj&b. — Ioh hfttte Unreoht, 
wollte ich einen Monch wie diesen da tbdten, 
der einzig in seiner Art ist. Alles was du 
sagst, ist Neid: sonst streite init ihm fiber wissen- 
schaftliche Fragen und wenn du ihn besiegst, 
nun, dann hast du zu eagen. — Ich lasse mich 
uioht auf Streiten mit ihm ein; was ich sage, 
kommt vom Eifer fur die chrietliche Religion. 
Aus meinem Ramal habe ich ersehen, dass er 
in alien Wissenschaften erfahren iet, sich in 
7 verschiedenen Weisen zu schminken und zu 
verkleiden versteht. Wenn es dir Recht ist, 
will ich Fragen an ihn rickten, und er kann 
auoh solche stellen. — Der Konig erlaubt es. — 
Vor allem, woher bist du, Monch? — Aus Jeru- 
salem. — Habt ihr's gehort? Das ist die erste 
Lfige. 40 Jahre wohne ich da und habe nie 
von eitsein M6nch deines Namens (sJ&J) ge- 
hort. — Tropf! meinesgleiohen wohnt nicht 
innerhalb derMauern, sonderndrausseninEbenen 
und Wusten. — Aergerlich richtet er nun kurze 
Rathselfragen an ihn, die er sofort beantwortet, 
wahrend jener auf seine Fragen nichts zu er- 
widern vermag; aber er bleibt dabei, dass dies 
Aba zeid sei. — Was sagst du dazu? — Es 
ist schon spat, gieb mir Zeit bis Morgen, ich 
werde meine Vater und Vorvater ubernacht 
bitten und wae sie mir sagen, will ich dir be- 
richten. — Damit geht er fort, streichfc seine 
Haut mit einer Salbe ein, die ihn unverbrennlich 
maoht, und betet die Nacht fiber, Gott m6ge 
ihm beistehen. — Am Morgen begiebt er sich 
ku dem KSnige, wo die M6nche schon beisammen 
sind. — Nun, fragt jener, haben dich deine 
Vorvater die Apostel erleuchtet? — Ja, sie haben 
mich alle 40 besucht, ebenso auch die Geheim- 
welt-Manner (w-jaJI «ib^)> haben diesen Ober- 
mfinoh hier verflucht und geschworen, sie wollten 
ihn ira Feuer verbrennen, und ich habe ihnen 
deine Trefflichkeit geruhmt und in Folge dessen 
hat jeder von den 40 dir ein Lebensjahr zu- 
gelegt- — Das ist schon, das vergelte dir der 
Messiasl Es war doch hoffentlich im Wachen 
und nicht im Schlaf. Aber nun, in Betreff des 
Maqlab? — Da haben sie gesagt, wir beide 
noUten in einen feurigen Ofen gehen, damit ihr 
.sahet, wer darin umkomme. — Was meinst du 

HAJKDSOHMFTEN D. E. BIBL. 2X. 



dazu? fragt der K6nig den Maqlub. ~— Das ist 
eine Satanslist; aber lass ihn zuerst hineingeben, 
ich will hernach auch. — Es wird also eiu 
Ofen geheizt, Abu zeid geht ypr und winkt, 
der Andere aber bleibt zuriick; jener geht hinein, 
murmelt vor sich hin Qoranstellen und Gebete, 
und der Konig sieht ihn darin sitzen, gemuthlich 
wie auf grttner Au. Er Iiisst den Maqlub herbei- 
holen, der am ganzen Leibe zittert. Hun geh 
du hinein I Diener schieben ihn, Abu zeid zjeht 
ihn zu sich hinein, die Flatnmen utnapielen ihn, 
bald ist er zu einem Ascheahaufeh verbrannt. 
Abu zeid aber kommt unversehrt heraus, der 
Kfinig umarmt ihn, die Uebrigen kttssen ihm 
Hande, Filsse und Kopf; der Konig entschuldigt 
sich, dass er an ihm gezweifelt, sein Ruf ver- 
breitet sich durch dae Land, man bringt ihin 
von alien Seiten Geschenke. — Das Kirchenfest 
steht bevor; Abu zeid veranlas9t deu Konig, 
an demselben den Dajjab und alle sonst noch 
in seinem Lande befindlicheu raosliniischen Ge- 
fangencn hinzurichten. Boten werden ausge- 
geschickt, um auszurufen, dass diesclben zur 
Stadt gebracht werden. Ihre Zahl belauft sich 
auf 12 000, die alle an demselben Ort uuter- 
gebracht werden. Aba zeid geht didiin, sieht 
den Dajjal), der dunn wie ein Stock gewordeu 
von der schlechten Behandluog im Gefangiaiss. 
Er ohrfeigt ihn und sagt: Scliurke, Diorgensollsfc 
du verbrannt werden. — Veifluchter, vereetzt 
der, wenn ich von hier entkommen sollte, so 
wiirde ich allein mit meinem Schwerte es mit 
alien diesen Lumpen aufuehmen! — Und ein 
anderer, Namens 'Omar, sagt: o wer dir doch 
draussen begegnete und mit dir machen kounte, 
was er wolltel — Was wurdest du d;i.uu thuu? — 
Dich umbringen. — Dann wfirden wir beide 
todt sein. — Als er dann auf ih'u losging, hob 
ihn Aba zeid wie einen Sperling in die Hohe 
und warf ihn zu Boden, dass die Kuocban zer- 
brachen; was sagst du. uun vou der Tapferkeit 
der Monche? fragte er. — Schade, das8 das 
ein Christ ist! — Darauf giebt Aba zeid 3ich 
ihnen zu erkennen und sagt, er habe vor, den 
Konig zu tSdten: Alle sind hocherfreut. Dann 
geht er zum Konig und sagt: diese Gefangeuen 
taugen nicht zum Verbrennen, sie sind klein 
und mager: ich mochte, du fiittertest sie fett 
bis zum nachsten Fest. — Thu wie du willst, 
es ist mir Alles recht. — Die Gefangeneu werden 
also 10 Tage lung sehr gut verpflegt, ' besonders 
i>ajjab, der tSglich 2 Huhnchen verzehrt. Dann, 

46 



362 



GROSSE ROMANE. 



No. 9311—9315. 



um Mitternacht, macht Abu zeid sie von jhren 
Banden frei, geht mit ihnen ins WaflFenhaus, 
alle wafFnen sich dort; darauf schickt er 3000 
Mann nach dem Osten, 3000 nach dem WeBten 
der Stadt., 3000 vertheilt er an 4 Stellen, mit 
dem Rest von 3000 Mann geht er in den 
Palast, tritt ins Schlafzimmer des Konigs, zieht 
ihn am Fuss, so dass er aufwacht, Wer ist 
da? ruft er. — Sei unbesorgt, Keiner als Aba 
zeid, dein alter Freund, der dich umbringen 
will. Als er dies hort, gerath er ausser sich. 
Er will ihm die Hande kiissen, der aber haut 
ihm den Kopf ab, geht heraus und ruft den 
Pajjfib : darauf tddten sie im Palast Alle, gross 
und klein, dann pltlndern sie die Stadt, morden 
die Einwohner, von vier Seiten auf sie eindrin- 
gend, einen ganzen Tag und auch die Nacht 
hindurch; was tiberlebt, schreit um Gnade und 
wird ins Gefangniss gesteckt, um keine Hinter- 
list gegen sie ausiiben zu kfinnen. Darauf schickt 
AbU zeid Botschaft an Naufal in Laodicea, der 
kommt schnell an, Aba zeid macht ihn'zum 
Herrn von Cyprus; seit dem geh6rt es den 
Mpslimen. Dann geht Aba zeid mit den Leuteu 
zu Schiffe; sie nehmen unzahlige Beute mit 
sich, kommen nach einigen Tagen in Laodicea 
an, steigen ans Land , die Gefaugeuen kussen 
deu Boden ihrer Heimat und danken dem Abu 
zeid; der beschenkt noch jeden mit 1000 Dlnareu 
und sie gehen aus einander, Jeder zu seinen 
Angehangen. Aba zeid schreibt an ftasan, der 
ihm mit seinen Emlren entgegen zieht, Alle 
bocherfreut fiber die Rettung des Dsjjab und 
des Wohlbehaltenseins des Aba zeid; sie kommen 
glucklich heim, danken ihm Alle fur Beine Thaten 
und sagen: Wie soil es uns ergehen, wenn du 
nicht mehr am Leben bistl 

Schluss f. 56>: "olijJIg^.'j^^i ^ 



\W* mXjsJI ^ f.-$j ^ gju « r L| xaia j,ju J^^ 
AbBohrift vom Jahre 1264 Rab? II (1848). 

9313. We. 900. 

42B1. 4">, 18-19Z. (22«/ S X 16; 17x 11-12™). - 
Rostand: nicht ganz sauber, — Papier: gelbHoh, oiwas 
stark, wenig glatt -Einband; Pappband mit Lader- 
ruoken. - Titel f. |«: ^ |^y ^\^\ ( ^ > . 

Anfang f. l b : Us ^ L iOL* L ^Ut jls 
vOs> ^ i .y^ J^t 3 D *kJL S&S> ^ ]^ 

Enthalt die Geschichte We. 800, 2, aber im 
Ganzen ausfuhrlioher. 

Schluss f. 42 a : ^ SU\ a * ^ _jj! v^t 

Schrift: die gewohflliciiie, Sohrift dissea Workos — 
Abaohrift im Jahre 1261 Gomada I (IMS). 

9314. We. 855. 

1) f. 1-22'-. 

47 Bl. 8", 15— 1G Z. (20 X 16; c. 17 X 12<"»). - Zn- 

s land: mcht recbt feet im Einband; ziemlich unsaaber — 

Pap 1 er: gelblioh, stark, etwas glatt. - Einband: Papp- 

band mit Lede rrfloken. — Titel f. 1»: - 

D i«JI jj o^'pL**^ ?/A>_^l O^i .U*r>* blM^ 
Dieser Titel bezieht sich auf den Inhalt des ga D zen Bandcs. 
Das erste Stuck davon ist: (jo^S ...Lj^. 

Anfang f. 2»: LT L> L .^'"i^yi <3|? 
ls^J u^j"" V 1 -"*^ «**»t j=-Lj' Ws>l 5 <^A&- 3 

Es ist dieselbe Geschichte wie We. 800, 2. 
Schluss f. 22 b ebenso wie bei We. 800, 2 
angegeben. — Soh rift: ebenso wio We. 861. 



9312. We. 897. 
2) f. 33-66. 
Format etc. und Schrift "wie. bei 1). - Titel- 
uberschrift f.33«: ^\Ji\ «5UUt u^ji X^. 

Anfang f. 33': ^^U ^ U«cXS Ui/jlS 

= We. 8 00, 2. Es ist ausfuhrlicher. 
Schluss f. 66": ILW5 ^J| ^^ ^^ 



9315. We. 800. 

",:.'"'.";. ; 3)"r.«— 74. 

Pormateto.u.Sohriftwiebei2). Docb ist die Sohrifc 
fast flberall grosser. — Titslfibersohrift f.67 a (Zeile 2): 

(Darunter nooh^ -L^Le-lj 05i \J\ otj U tj^ ^[jj| Jfe 
Anfang f.57 B (Z. 1): ^ ^^ o^ rf{ U, 



No. 9315. 



GROSSE ROMANE. 



363 



Nach Eroberung Cyperns verweilen dieBenfi 
hilal noch 3 Tage an ihrem Ort. Da geht 
Hasan, der etwas verstimmt ist, mit Dajjab und 
dem Qadl Bodeir auf Jagd. Sie kommen dabei 
an ein Gehoft, genannt q^jCwJI, und treffen da 
einen Gewflrzhandler, der seinen Esel an der 
Hand fuhrt und seine Waaren ausruft. "Was 
hast du denu da? fragt ihn Dajjab. Der Handler 
aber schreit ihn mit solcher lauten Stimme an, 
dass er besinnungslos wird; Hasan will ihn 
echlagen, aber er kann sich nicht ruhren; ahn- 
lich mit Bodeir; nun will sich Dajjab auf ihn 
sturzen, kann sich aber auch nicht ruhren. 
Darauf bewegt der Handler seine Lippen, mur- 
melt einige Wortc: sofort gehen alle 8 vor ihm 
herj die Pferde hinterdrein, als wurden sie ge- 
zogen; die Emlre sehen sich einander erstaunt 
An. — Der Handler hiess Abu bedara und war 
ein grosser Zauberer; er konnte, wenn er wollte, 
die Fische aus dem Wasser herbeizaubern. Sein 
Wohnort war Zion Q^yx^to), denn er war Christ. 
Der Herr dee Ortes hiess Us>. Nun fuhrte er 
die 3 Emlre zu diesem, dass er sie ins Gefang- 
niss stecke und ging wieder fort. — Am 2 . Tage 
war Abu zeid und Zeidan zum Dlwan gegan- 
gen und hatten gehort, dass Hasan und die 
Andern auf die Jagd am vorigen Tage gegan- 
gen, aber noch nicht zuriick seien. Auf Zeidftn's 
Rath verfolgen sie ihre Spur; es dauert aber 
nicht lange, so begegnen ihnen die Reiter, welche 
mit jenen auf die Jagd geritten waren, und sie 
erfahren von diesen, was vorgefallen. Hochlichst 
verwundert sagt Abu zeid zu ihnen : ihr konnt 
eures Weges gehen, er aber geht mit Zeidan 
auf Suche aus. Endlich kommen sie auch nach 
^yCwJt und treffen den Handler. Von dem 
haben die Leute gesprochen, sagt Zeidan. Komm 
mal her, ruft er ihm zu. Der aber wendet sich 
zu ihnen um und sagt: Heute seid ihr Beide 
'reingefallen ; ich muss euch nur ans Ende der 
bewohnten Welt versetzen. Sie sind sprachlos 
vor Erstaunen, Zeidan winkt mit den Augen 
auf den Speer, der Handler aber nimmt eine 
Handvoll Erde, murmelt einige Worte daruber, 
bestreut sie damit, und sofort wurde Zeidan 
wie angebunden, Abu zeid aber steif wie ein 
Stuck Holz auf seinem Pferde, und das lief 
mit ihm, als sei Einer mit dem Stock hinter- 
drein, zu den Ansiedlungen der Benu hod'eil, 
wo sein Sohn j&J? und 'Ikrima ihn vom Pferde 
hoben. Er aber konnte die Zunge nicht ruhren 
und Keinem antworten. Man rieb ihn und 



muhte sich mit ihm ab, es half aber nichts und 
man war rathlos und besorgt, was nun aus den 
Benu hilal werden solle. Den Zeidan aber 
brachte der Handler ebenfalls nach Zion. — ■ 
Aba zeid aber wird, wahrend er schlaft, voin 
Elhidr gerieben und wacht gesund auf. Geh 
hin und befreie die Gefangenenl sagt dieser zu 
ihm. Er verrichtet sein Gebet, erzahlt den 
ankommenden Emlren seine Erlebnisse, sagt, sie 
sollen am Platze bleiben, bis er wiederkomme, 
und macht sich auf den Weg nach Zion, in 
einem alten Kittel, mit einem hohlen Stock, 
worin JajwiJI steckt. In einem Flecken unter- 
wegs ruft Abu besara seine Waaren aus; als 
jener ihn hort, versteckt er sich in einem ver- 
fallenen Gebaude, bis er fort ist. Dann aber 
geht er hinter ihn drein , einige Meilen weit, 
macht sich an ihn heran und will ihn von hinten 
abthun. Der aber wendet sich zu ihm um und 
sagt j Schlingel, du denkst wol, ich hatte dich 
nicht geseh en, als du dich in dem Geinauer 
versteckt hattest? und nun schleichst du mir 
nach? Her zu mir, ich will dich Mores lehren! — 
Abu zeid erschrickt, will fliehen, ist wie an- 
genagelt, kann keinen Fuss vor den andern 
setzen. ffier will ich dich sterben lassen, Keiner 
soil von dir je wieder hSren. Er geht fort. 
Da hebt Ab u ze >^ die Haude auf und betet; 
da hort er eine Stimme sagen: sei getrost und 
ruf ElHidr an! Das thut er, sofort stellt sich 
dieser ein und sagt: ruf den Abu besara, dass 
er dich frei mache, sonst werde es ihin schlccht 
ergehen. — Er ruft ihn; dieser hort es, wird 
zornig und kehrt gradeswegs zu ihm zuruck. 
Lass mich los, sagt Abu zeid, duuu geh zu 
den Gefangenen und todte sie! — Was hatte 
ich davon? das ware so gut, als wenu ich den 
Schwanz der Schlan'ge abhiebe uud ihren Kopf 
Hesse; erst muss ich dich todten, danu alle 
ubrigen der Benu hilal. — Mit einem Male fuhr 
eine Hand dem Abu besara liber das Gesicht 
und dreht seinen Kopf nach hinten; zugleich 
stSsst den Abu zeid eine Hand in den Rucken, 
schiebt ihn fort, er fiihlt sich frei und eine 
Stimme raunt ihm zu: mach diesen Unglaubigeu 
niederl Er uimmt aus seiner Keule das h ;y» 11 
und spaltet ihn damit aus einander. Dann zieht 
er seine Kleider an, treibt seinen Esel vor sich 
her und geht so, immer seine Waaren ausrufend, 
nach Zion. Als die Kinder ihn kommen sehen, 
rufen sie: ah, da kommt Abu besara. Er ver- 
theilt an sie einen ganzen Sack seiner Waare, 

46* 



364 



GROSSE ROMAN E. 



No. 9315. 



indem er sagt: wir haben heut ein gutes Ge- 
schaft gemacbt, nehmt! — Er begegnet dem 
Mar Manna , der sagt: wir haben dich lange 
nicbt gesehen: warum hast du den Aba zeid 
uicht mitgebracht? Wir hlitten sie alle mit 

eiaem Male 6chon verbrennen kdnnen. Was 

mau heute nicht f&ngt, kann man morgen er- 
jagen, vereetzt er. — Br nimmt ihn mit sioh 
nnd bewirthet ihn, setzt ihm auch Wein vor. 
Den nihre ich nicbt an, sagt er, bis ich dir 
den Aba zeid herbringe, daps wir ihn sammt 
seinen GenoB6eii als Opfer verbrennen. Aber 
lase die Gefapgenen kommen, du sollst deine 

Lust daran haben, wie ich mit ibnen verfahre 

Sie werden in Fesseln berbeigeftthrt. Er ffihrt 
den Zeidfin an : Schlingel, wo ist dein Gefabrte ? 
Furchtlos erwidert er : alle diese da aind meine 
Getabi-ten. — Von denen rede ich nicht, son- 
de™ von Abu zeid. — Ich weiss nicht, wohin 
er gegangen ist. — Dana will ich's direagen: 
ich babe ibn in die Wiiste geworfen, dass die 
wildeu Thiere ihn frcssen, und dich und deine 
Genoeaen will ich noch heute im Feuer braten. 
— Du bast mich in deiner Gewalt, aber mein 
Leben steht in Gotta Hand, vor dir fUrchte 
ich niich nicht. — Hanna wird zornig und will 
ihn Bclilagen; Abu zeid halt ihn zurtick: du 
sollst nocb v/eiteren Spase mit anueben, sagt er 
zu ibm, Dann fragt er: wer von eucb bat den 
Bedns und Elhozai getodtet? — Mein Bruder 
Dajjab. — 1st due dein rechter Bruder? — Ja, 
willsl du richtige Rache nehmeu, musst du dich 
dafur an ibn halte.D. — Wer sie erscblagen hat, 

ist er und Abu zeid, nicht. ich, sagt Dajjab. 

Wir Beide haben es wabrbaftig nicbt gethan, 
lase ibn ecbworen 1 — Ich schwore es, ibr Beide 
babt sie erechlagen. — Und ibr Beide, sagt 
Aba zeid, seid Einer kuronierlicher als der 
Andere. Darauf laset er den Dajjab auf die 
Erde werfen und giebt ihm Schlfige auf die 
Fusse. — Was ict das? sagt Zeidan; fttr Prflgel 
giebt ee eine beesere Stelle. — Pfui, sagt Dajjab, 
icb bin nicht deia Bruder, du Hurensohn; aber 
A bu beiiara ist ganz blind, sonst wlirde er dich 
beetrafen. — Nehmt diesen weg, 3agt Abu zeid, 
bringt roir den Hasan her. — Dieser ietwehmttthig, 
auch darilber, dass Reiner Beinen Gruss erwidert, 
nnd spricht es aus, dass Abu zeid kommen 
und ibn rachen werde. Hanna will ibn hauen ; 
jeaor wehrt ea ab. Zum wievielten Male drohst 
du mir mit Abu zeid? cagt er. Auf den rechne 
nicht, dexn hube ich es schon basorgt und er 



soil noch vor eiieh brennen. L)nnn l&sst er den 
Qfi.dl Bodeir kommen, mit dem er sich alsbald 
auf theologische Fragen und auch sonst auf 
allerlei Rnthsel- Fragen eiulasst, bis er endlich 
eine Frage des Bodeir nicht beantworten kann 
und dem Bodeir fur Beantwortung derselben 
verspricht, dass er und alle seine Genossen 
tfiglich 5 Etthnchen hekommen solle. Der giebt 
ihm die Antwort darauf und dann sagt er zu 
Hanna: ich will sie gut liilsten bis dahin, dass 
wir den Abq zeid hier zum Fest herbringen, 
damit sie dann beBser verbrennen konnen. Noch 
sprecheu sie so, als ein alter Moncb, Namens 
Marcus (VjeSy/s), aus Jerusalem kommt, um den 
Streich des Abfl zeid aufzudecken. Die Christen 
nehmen ihn ehrenyoll auf, jener aber betheiligt 
sich nicht, sondern denkt: den Abo besara bist 
du los, nun muss dieser verfluchte Mdnch kom- 
men! — Marcus fangt an zu weineD. — Was 
feblt dir? fragt Hanna. — Ich bin betrubt dar- 
uber, dasa AbQ besara todt ist? — Der ist hier 
bei uns, du sollst ihn sogleich sehen. — Der 
ftehte ist leider todt, dies ist ein verkleideter 
Moelim, dies ist Aba zeid, der Listen- und 
Rankeschmied, der gekommen iat, dieGefangenen 
zu befreien. — Da tritt Abu zeid herein, grusst 
die Anwesenden und setzt rich. Marcus redet 
ibn an: du bist Aba zeid, hilf mir Jesus. — 
Wer i6t Aba zeid? fragt dieser. — Du selbflt, 
Feind aller Monche und Geistlichen! — Du 
irrst, Marcus, sagen die Anwesenden, er iet ja 
grade unser Freund und hat es gezeigt. — Nun, 
ich will einige Fragen an ihn richten, ee wircl 
6ich ja zeigen. — Meinetwegen thu es, sagt 
jener. — Marcus fragt, der Andere antWortet. — 
Da haben wir's, sagt Marcus, die gethanen 
Fragen kann nur ein Moslim beantworten. — 
Wirklich? rufen die Anwesenden aus; wir haben 
es gleich gedacht, als er kam. Da springt Aba 
zeid auf, schreit sie mit lauter Stimme an, so 
dass sie ihm vom Leibe bleiben : lasst mioh nnd 
hSret erst! dieser, ich echwfire es, dieser da ist 
Abu zeid; oder, ist er wirklich Christ, so kann 
er auch 3 Fragen, die ich an ihn stelle, beant- 
worten ; und ausserdem, werft une beide in einen 
brennenden Scheiterhaufen, und wer unversehrt 
herauskoromt, dessen Religion ist die achte. — 
Es geschieht, Aba zeid springt unversehrt daraus 
bervor: da entschuldigen sich Alle und Hannft 
sagt: ich habe dir schon frOher Vertrauen ge- 
schenkt und alles uberlassen, nun thu auch 
ferner, was dir beliebt. — Dann lass mir die 



No. 9315— 9318. 



GROSSE ROMAN E. 



e*> O *} 



Gefangenen vorfuhren. — Ich sehe, sie sind 
noch schwach und mager: gieb ihnen reiehlicher 
zu esscn inskttnftig. — Daraut' eines Abends 
% sass er uud Hunna imd die Vornehmeii und 
Geistlicheh iro Gesprach zusammen bis Schlnfens- 
zeit; da nahm er eine Btlchse, rieb seine Nasen- 
ldoher mit Niesswurz ein, Sffnete jcne und liess 
daraus einen betaubendcn Duft wie von Mosohus 
aufsteigen. A He werden davon schlaftrunken; 
er springt hin, lOst die Fesseln der Gefangenen, 
nimmt diese mit sich ins Schloss, Alle waffnen 
sich, ttberfallen die Schlafenden und bauen sie 
nieder, t6dten alsdann die Diener und besteigen 
ihre Rosse, Aba zeid ihnen voran 6ffnet dieThore, 
und so reiten sie von dannen, ihm fur seine That 
dankend, und kommen zu den Ihrigen zuruck. 
Schluss f. 74»: \y+i=>-\ i ,*fy ^ \^ 

•p&^l j in* \y*i aAj> 'jUaJ! «,U* jf\ |*0 

9316. We. 855. 

2) f. ea b — 33. 

Formnt und Zustand etc und Sohrift wie bei 1). 
Der Tite), so wie tlort angogeben, iet fur dies 2. StOok: 

An fang f. 22 b unten (im unmittelbaren An- 
schluss an das vorige Stuck) :iiUij | .y KftlS^UUUt 

Die Erzfthlung wie bei We. 800, 3. Schluss 
ebenso (^Lb*- J.t lybi^). 

9317. We. 801. 

IBB).* 1 ", 16-17Z.(22'/4X16; 17-17 l /»xl2-12'/» e .' ,, ). 
Zustand : nieht gans aaubor. — Papier: gelblich, ziemlioh 
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit Leder- 
ruoken. — Titel f. 1* (so auoh f. 2* oben am Rande): 

Anfang: <_£!» Uj (J^s *■**«* fJ*' *M c^*" 

ya, \jijt u $te<j* D * <±» i^y * • • • r 5 ^ 

= We. 800, 3 (obgleioh die Wortfaseung 

oft abweicht). 

Sohluss f.l9»: jf\ *JJt t>Jl»5 (*&*» W*"* 

|t *^l ^Jle >** ^ »^L> ,LtfJ yxj JJiS ol \jl& s 

a \^\ ^LfilL. U^, < D **3U oir ^ \yU>, 

Sohrift: gross, rundlieh, vooallos. — Absohrift 
o. ""/ism. — F. l b >et eine etwas spfttere Absohrift von 
f.2», Zeile 1—18. 



9318. We. 804. 

29 Bl. 4* 19 Z. (22»/a X 16; c. 17 X il'/s" '). - Zu- 
stand: nioht ganz Banber. -^ Papioi*: gelbiich, stark, 
etwas glatt. — Einband: Pappband mit Lederruokon. — 

Titel f. 1 " : '$)U>-a 1 8 ''■&** ry° Qft*»"r''s («»>l-»-i tjbtf" 

I jAUf (iXL^JlJ) ..fcX&tfjJI ,.J|jd 

(F. l b roth uberschriebon : QA«JJ.. ( j».»t qWv 

Anfang f. I**: L*e ji^as-lj ^j^sj |«Xei *_Ui^ ,£o 

iol LOS U vJu* - , jUttil ^L^ 1 a-* C-^ (£f? ^J^ 
iJI »A^ f**^ vyoJbs"! UJ 6^Uil ^ ^^i >>>->) jd ^ 

In Negd iet Misswache eingetre£en und Abfl 
zcid durohsucht die Lander nach Weidepliitscu; 
er kommt zu K6nig Ezzan&tl, der die Fursten- 
Junglinge ^^ c^^ ,,n ^ u"4^ ' DC Gefangniss 
wirft. Er war dann mit seinem Hanfen urn- 
gekehrt; sie wareu nach Haleb imd nach i,.o!^iS 
gekommen; daun kam Dajj&b in {joy£ abhs.nden 
und wurde wiedergefuuden uud befreit durch 
Aba zeid. Auf weiterer Fahrt kaaieu sie dann 
auch in das Laud qXwJi, durch dessen Pass 
sie ziehen mussteu. Dort herrschten 2 Kdnige 
(weiterhin ist imnier uur von Einem Konig, unci 
zwur 'Abs, die Rede); sie waren I3ruder.uod 
hicsseu der eine T Aba und der andere 'Abb&s, 
aus dem Stamme der tapferen BenQ Voo, nach. 
Einigen sognr Nachkommen des Belden 'Antara. 
aus jcnem Stamme. Ihr Heer ber.tp-nd aus 
200000 tapferen Reiteru, und die Herrsohaft 
erstreokte sich tiber \ja&s») BU^», ^>w.-, Baalbek, 
Tadmur. Als nun die Nachricht vom Anzuge 
der Benu hilal und vou den Greueln und PlOo- 
derungen, die sie verubt — batten aie doch deo 
Bedris von Haleb uud {j»\j£\ van. Cypesn ge- 
t6dtet — , zu ihnen kum, erlnhrcn sie aacb, 
dass sie in zahlloser Menge seien uad westeg-iis 
ziehen wollten und dass man allerorto in Angefc 
vor ihnen sei. K6nig 'Abs sieht dsher alier- 
seits Truppen zusammen und beeetEt die Gisnaea. 
Mit den Anftthrern h&lt er Beraihuug, ^?ss so 
thun sei? Da sprach J^vSjO ii, oeia SiafcthoSicr 
von Himc: schreib an oie, dass, wean sie imoe? 
Land durchziehen wollon, oie den Zebutexi oa 
Geld, Pferden, Kameelen und Midcaea gebca 
sollen. Diesen Rath befolgt er 5 ecbreibt ciaes 
Brief und sohickt ihn durch einoa Dioasr, 
Namens J-*fii, an KSnig Haasn fib. Dieoar ant- 
wortet in Zorn: wir wollcn nach Tuqsg ziehcu v 
wo man uneere Jflnglinge gofengen hiilt; Hn 
verlangst den Zehnten: den beeahlcn rdr raift 



366 



GROSSE ROMANE. 



No. 9318. 



unseren Scbwertern: hate dich, mit una anzu- 
binden! Auf diese Antwort erfolgt der Krieg 
Abu zeid fordert zum Zweikampf lieraus; der 
Bruder des Konigfl, 'Abbfis, stellt sich ihm und 
iallt nach tapferor Gegenwehr, und so besiegt 
jener hmtercinander 40 Geguer. Am folgendcn 

Ta W w , der Kampf erueuert 5 i>«jjab reitet 
auf die Wahlstatt und kampft mit Mesrur, dem 
Statthalter von Tadraur; er schlftgt ihm den 
uohadel em und wirft in gleicher Weise bis 
sum Abend 50 Reiter todt zu Boden. Am 
oachsten Tage kampft ElHafagi 'Amir mit En- 
no man, Statthalter von Baalbek, sticht ihn zu 
Boden, ebenso noch 50 andere Kampfer, ' Da 
forfeit 'Abe selbst den Kdnig Hasan zum Zwei- 
kampf. Dereelbe reitet auf den Platz, ein Hieb 
gleitet an dem Stahlpanzer des Gegners auf den 
Nacken des Pferdea ab, haut dieseu durch, es 
iallt mit. seiuem Reiter zu Boden. Die Seinigen 
(.iitziehen ihn dem drohenden Streich, indem sie 
mcb auf Hasan stUrzeu. Dieser weicht, mit ihm 
die Seimgeu, die Pferdc derselben konnen nicht 
gut auf dem ihaen ungewohnten Boden Pubb 
faasen; mehrere Tage hindurcb ziehen die BenQ 
hilfti deu Kurzeren. Was beginnen wir? fragt 
Hasan seine Grossen; unsere Saohen stehen 
achlecht. Aba zeid empfiehlt einen listjgen Au- 
sonlag, rath aber zunSchet Naohgiebigkeit an. 
Hasan schreibt an 'Aba: Wozu bekampfet du 
una j* laus ab vom Blutvergiessen und sag, was 
du voo uns verlangst? Wir sind Gaste in deinem 
Lande: lass uns duroh den Pass abziehen nach 
W eaten. 'Abs erwidarfc: ioh verlauge denZehnten 
au Geld, 200 Panzer und Schwerter, Pferde 
und Knechte data, 20 Madchen, auch Seiden- 
zeug und Teppiche. DafQr konnt ihr eure 
Meerden weiden und findet bei mir gute Auf- 
nahme. Wo nioht, nehmen wir euch das Alles 
icrt. Oder auoh, kehrt in eure Heimat zurttok! — 
Diese Antwort erh&lt Hasan und theilt eie dem 
Aba zeid mit. Bringt das Geld zusammen, 
ordnet dieser an. Dajjab wideroprioht, er fordert 
auf zu mannliohem Widerstand und Kriegsthaten. 
Aba zeid entgegnet, er sei auch tapfer und alo 
eolchen konne ihn Jeder, hier aber sei Naoh- 
giebigkeit und dann List am Orte, und er setzt, 
wie auch frtther schon, eeinen listigen AnsohW 
auseinander. Dieser wird befolgt. Zwanzig 
achone Junglinge werden ausgesucht, darunter 
tr^.oij^ ein Schwestersohn des Aba zeid; 
All ben abttl'auf; Seiban, Sohn des Aba zeid 
Aql und Nacr (Sflime der *,>), Ma eR , Dajjabs 



Sohn; sie werden in stattliche Fraueukleider ge- 
steckt, auf Kameele gesetzt, mit Dienern und 
MSdcheu im Gefolge, und Aba zeid geleitet 
sie mit einer Schaar, indem or zngleich die ver- 
langte Geldabgabe ilberbringt. Er lasst sein 
Kommen durch L?yo, den Diener des 'Abs, 
diesetn melden. Kommen sie in Gutem oder 
Bosem? fragt dieser. In Gutem, nntwortet er 
und berichtet. — R u f die Emlre, sagt er, wir 
wollen ihnen cntgegen ziehen. _ So geschieht's; 
der Anblick der (anscheinenden) Madchen erfallt 
ihn mit Ergfitzcn, er lftsst sie und ihre Kisteu 
in den Palast bringen; Aba zeid und seine Be- 
gleiter werden reich beschenkt und bewirthet. 
Gieb uns ein untersiegeltes Handschreiben, bittet 
ihn Aba zeid, dass Niemand uns den Abzug 
durch den Pass wehren soil. Er erhfilt dies 
Konigliche Schreiben und bittet ihn, die Madchen 
erst zu besuchen, wenn er mit seinen Leuteu 
und den Sanfteu nach Himc abgezogen sei, 
um ihre Verwandten zu bolen, damit alsdann 
die Heiratbsvertrfige aufgesetzt werden kfinnteu. 
Er kehrt nun zu Hasan zurQck und betreibt 
ihren eofortigen Aufbruch nach verschiedenen 
Richtungen hin. 'Abe aber besucht am Abend 
die Madohen ; ihr Liebreiz entztlckt ihn, Wein 
hebt die Stimmung. Er aetzt sich zu Abal'auf; 
sing mir etwas vor; wie heisst du? — Ich heisse 
W*, sagt er und singt. — Ebenso singt Seibfin, 
der sich Seibftna nennt, 'Aql, unter dem Namen 
Aqla, Nacr unter dem Namen «,«j, Mas& unter 
dem Namen «^Jy!, un d aUen erwidert er gleich- 
falU durch ein Lied. Endlich unterhalt er sich 
nut 'Aziz, der sich 'Azlze nennt, eine Zeitlang, 
dann will er mit ihr achlafen gehen. Sie wehrt 
solche Zumuthung ab; erst musse ihre Heirath 
formlioh vollzogen sein, er moge warten. Nun 
schamt er sich seines Rausches und seiner Worte. 
Gott verfluche den Wein und den Trinker des- 
selben! Was fur Unheil kann er anrichten! — 
Damit geht er fort und echlaft in seinem Ge- 
mach. Nun kommen aus den mitgebraohten 
Kieten die Manner heraus, werden gespeist und 
halten sich mit ihnen luetig, loben auch ihren 
Gesang, machen aber dem Maaa flber den 
frivolen Inhalt aeinee Licdea Von^firfe. Daranf 
versteoken sie sich wieder in denEisten und achla- 
fen aus bis zum Morgen. In der Frflhe briogen 
die Diener den Madchen Wohlgeruohs-Easeazen 
und Leinen-Ttlcher; eie eagen ihnen r meldet 
euerem Herren, er solle nioht eher sie besuchen, 
bia die Ihrigen angekommen aeien, damit sie 



No 9318. 



GROSSE ROMANE. 



367 



nicht in Unehre kamen. ■ — Das ist ganz in 
der Ordnung, sagt der K6nig und schreibt au 
Hasan und die Hauptemlre uud bittet, moglichst 
bald zu ihm zu kommen, urn die Ehecontracte 
zu maohen. Sein Dieuer qL>^<> flberbriDgt den 
Brief. In Folge dessen brecben sie sofort nach 
£**»Ji auf, wo 'Abs sie festlich und frcundlich 
eiripfangt. Nach der Bewirthung und nach 
Schliessung der Ehepacten sagt Abu zeid zum 
Konig: wir mochten dich bitten, nach unserer 
Landessitte, den Pfortnern zu befehlen, dass sie 
die Thore bei Nacht nicht schliessen, damit 
wir gehen und kommen konnen. Ihr sollt die 
Schliissel haben, sagt der Kdnig, zwischen uns 
soil nichts Trennendes liegen, eure Sitte sei die 
unsrige. Man ttbergiebt die Scblflssel an Abu 
zeid, die Palnsthftter gehen schlafen. Nun will 
ich noch, ehe ich auch gehe, sagt Abu zeid, 
deu jungen Fraueu einschftrfen, wie sie sich 
gegen dich zu verhalten haben: sie sind Ara- 
berinneu und kennen deine Stellung nicht, Thu, 
wie du willst, sagt der Konig, ich habe nichts 
dagegen. Er geht nun zu deu J tiglingen, die 
ttber ihre Rolle missvergntigt sind und ihr Be- 
gebnisa mit dem KoDig erzahlen. Er beruhigt 
sie, giebt dem 'Aziz ein Flascbchen mit Schlaf- 
trunk (^*j) und sagt: wenn 'Abs herkommt, 
giesst ihm davon auf irgend ein Kleidung6stuck 
und klopft dans an die Thur: es wird mir ein 
Zeichen sein, dann komme ich, denn ich bin 
im Schlose. Als er geht, begegnet ihm 'Abs. 
Nun, fragt er, hast du ihnen gute Lehren ge- 
geben? — Ja, eine Lehre, die sie ihr Leb^ 
tage nicht vergessen werden. — Damit geht er 
ins Esszimmer, der Konig tritt zu den jungen 
Frauen. Hoflich etehen sie auf und verneigen 
sich vor ihm: er hangt der 'Azlze das Tuch 
fiber die Schulter und geht vor ihr her ins 
Schlafzimmer, sie folgt ihm. Er setzt sich mil 
ihr aufs Sopha und will sie beruhren. Nicht 
doch, sagt sie, wie das Vieh; erst lass uns 
etwas Confect essen! Bei der Gelegenheit steckt 
sie von dem Schlafmittel etwas in eine Frucht, 
streut Zucker dartiber und steckt sie ihm in 
den Hund und er verzehrt sie. Sein Glieder 
werden schlaff. Was ist das? sagt er; ich bin 
doch nicht trunken. Er macht Larm, die 
Anderen treten ein, werfen ihn hin, Abu zeid 
kommt herein, offhet die Kisten, die Manner 
darin kommen heraus, zuerst Emir (jmXijC ; er 
ruft: wo ist der Weiberhengst? — Was willst 
du mit ihm? fragt Abfi zeid. — Ihn abschlachten. 



— Das ist ihm nicht zugedacht, er liegt so 
schon wie todt da; wenn er zu Besinnung kommt, 
dann ist's etwas anderes, dann kann ich schon 
mit ihm fertig werden; aber du und dein Neffe, 
eure Art ist's hinterrucks zu uberfallen, sei es 
eiuen Schlafenden, sei es einen Machtlosen. — 
Darauf packen sie Alles, was tragbar ist, in die 
Kisten, ziehen den Kdnig uackt aus bis auf die 
Hosen, Abu zeid nimmt seinen Siegelring vom 
Fiuger, dann werfen sie ihn auf eine Matte und 
lasseu ihu liegen. Urn Mitternacht schliessen 
sic die Palastthuren auf, ziehen ab und sind 
beim Morgenanbruch bei den Zelten derlhrigen. 
Hasan reitet ihnen zum Willkomm entgegen 
uud freut sich Uber das Gelingon des Anschlages, 
Abfl zeid erzahlt ihre That ausfuhrlich. — H&ttest 
du ihn doch getodtet! uneiut Hasan. — So sagte 
ich auch schon vor dir, wirft ^pOo^c ein, aber 
Abu zeid wollte nicht auf mich hdren. — Ich 
biitte feige gehandelt, sagt dieser; hiitte er sich 
von der Betaubung erholt und ware dann uns 
iu die Queere gekommen, so wttrde ich ihm 
gedient habeu. — : Abs iudesseu schlief noch 
ain Nachmittag des '2. Tages und war bis dahin 
Keinem sich t bar geworden. Als nun srie 
Wezire und Beamten ihn nicht trafen, fragten 
6icdieWarter: Keiner hatte ihngeseheu. Endlich 
suchten diesc ihn in den Gem&chern und fandeu 
ihn fast nackt auf der Decke liegen; auf ihr 
Schreien kommen die Wezire herbei, sahen ihn 
wie ein Stuck Holz hingeworfen und dass dor 
Palast leer ist von oben bis untcn. Sie erkenneu, 
dass ihm ein Schlaftrunk eingegeben ist und 
verabreichen ihm ein Gegenmittel. Etwas zur 
Besinnung gekommen ruft er fiber seine jungen 
Frauen, sucht sie fiberall. Da tritt sein Wezlr 
J-o,k>JI zu ihm, erzahlt wie man ihn get&uscht 
una betrogen hat und fordert ihn auf, Rache 
zu nehmen. : Er sammelt also sein Beer und 
nimmt aus den Provinzen, die ihm unterthan 
aind und durch die er zieht, die Truppen mit, 
und lagert sich, den Bentt hilal gegenuber, die 
bis zum Land kkthsi\ oio.\ gekommeu waren, 
Konig ? Abs fordert den Abu zeid zum Zwei- 
kampf; dieser durchstioht ihn, nach weiterem' 
Kampf fliehen seine Truppen; am folgenden 
Tage werden sie yon den Benfi hilal im Lande 
«iUllt eingeholt. Der fruhere Wezlr , J^AJ!, 
jetzt zu ihrem Konig gemacht, spornt sie zum 
Widerstand an, kampft mit Abs zeid und fallt 
unter seinem Schwerthieb ; seine Reiterschaaren 
fliehen. Nun wird der 2. Wezlr, Mohelhil, zu 



368 



GROSSE ROMANE. 



No. 9318-9320. 



ihrem Konig gemacht, und es wird weiter go- 
kampft. Derselbe fallt im Zweikampf mit El- 
Kaf&gi 'amir, welcher ihm den Kopf entzwei- 
spaltet. Nun fliehea alle seine Soldaten nach 
^^XuJI; die Benu hilal setzen nach, pllindern 
die Stadt, machen reiche Beute, die Frauen des 
Kbnigs 'Abe fallen in ihre Hande. Hasan macht 
den Naufal, Sohn des 'Abs, zum Konig an 
seines Vaters Stelle; dann zieht er mit seinen 
Schaaren nach Syrien. 

Schiuss f. 29 b : V^j **}\ £>&y> »y£s>> 
vv*-* £• f£f ^ yjSLi ' r UJI Sth Jji S£& ^ 

Sobrift; groBs, gewandt, ziemlicb gut, vocallos. — ' 
Abecbrift o. ,S *W 

Die Erzablnng ist mit vieleo Gedichlep ausgeslattet. 

9319. We. 855. 
3) f. 34-47'. 
Format pto. uod Scbrift wie bei ])• — Der Titel 
dieBes Sl&okes so wie bei 1) aogogebao: 

Anfang f. 34 s ; ujUjt J-^\ pbt&t Jk^sil 
Jij'i^ cybUaJI J^Jsol «JU (cajJI j^Jj f^UJi <**W 

^4. WJyUI ^i\Js> ^U, ^bb «j4^I Us J^l; 

Im Ganzen = We. 804, doch mit starken 
Abweichungen und kurzer gefasst. 

Wegen Misswuchses in der Heimat ziehen 
die Benu hilal unter steten Kampfen undGreueln 
westwttrts, bis sie sich im Lande ^ J! lagern. 
Dort herrscht ein tepferer Ffirst, Namens 'Abe; 
der hat zum Bruder den Emir 'Abbas und die 
Zahl seiner Mannen ist 200 000 Reiter; denn 
sein Reich geht bis nach Ba'lbek. Er hort von 
Ankunfl der Bene hilal und verlangt den Zehnten 
und 30 Madchen. — Es werden 20 Junglinge 
als solche verkleidet und zu ihm gebracht; die 
Qbrigen Benfl hilal aber ziehen durch das Land 
und lagern sich von ASjJafiJI bis nach <_ja*»-. 
Der Verkehr des Konigs mit den vermeintlichen 
Madchen, das Hinhalten desselben bis zurAn- 
kunft der Verwandten , der Sohlaftrunk und 
dessen Wirkung, das Erwachen und der Zorn 
desK5nigs — Alles dies wird im Ganzen ebenso, 
aber kurzer, erzahlt. Der Kampf beginnt, Abfl 
zeid ersticht den 'Abs, Dajjjab spaltet dem 
Jui^xJt den Kopf, Zeid&n ersticht den Mo- 
helhil; nach tapferer Gegenwehr fliehen die 
Feinde und werden alle niedergemacht, die 
Benfl hilal kehren mit reioher Beute heim. 



Schiuss f.47": .o>le. iU*%^X4 L$J SU^tac iUAiij 
Der eigentliche Schlus6 des Bandes fehlt. 

9320. We. 774, 
4) f 105-139. 

.. -8r», e. 15—16 Z. (16»/s X 1 1 i 14— 14'/a X 9— 9.!/»^). 
Zuotand: zirmliph gut, docb nicbt ohne Fleoken. — 
Papier: gelblicb, zicmliob stark, etwas glatt. — Titel- 

uberechrift f. 105*: V^jXwJ! lylfcrf^ 

Anfang f. 105': ^t^ Kj-ub ,*Lil «JJt (J^ 

r^c . . . JiiJ Le iwJrjt v_aL»2 (*^*Jj i« A)a ^ U»«*. 

I UJ f LT,jy..ioU..Li juu Ul., . . l^L^i, wyjt 

j^i^i ^i \j& s up>> 5 ByuJi i^i s**'^ 

■:-gJI.L < 3 ; U-.:vp».y^5'. 

Gescbichte dee Kampfes mit 'Abs, K6nig 
in (jXwjil, uebst Besiegung und Tod desselben. 
= We. 804. Weicht aber vielfach ab. 

Als Konig 'Abs von der Ankunft der Benu 
hil&l erffihrt, sammelt er seine Truppen und 
sohickt an den Emir von Hirac die Aufforderung, 
ihm zu ;'Hulfe zu kommen. Er zieht seinen 
Wezlr, G&bir mit Namen, zu Rath, was zu thun 
sei? Darauf entsendet er ihn auf Kundschaft, 
wo eie lagern und wie zahlreich sie seien. Bei 
dieser Gelegenheit triffl er Aba zeid, der ihn 
fur einen Kundschafter halt und mit dem Tode 
bedroht. Er giebt sich fur den Abgesandten 
des KSnigs aus, wird von jenem zu Hasan 
geftihrt, der mit ihm redet und ihn freundhch 
entlasst. Er kehrt zurllck und schildert ihre 
Maoht und die Schonheit ihrer Madchen. Nun 
schreibt er an den Emir von &£*L» und an den 
Emir Habib, Inhaber des Schlosses ^^^yt-A, um 
Hulfstruppen. Dann befolgt er den Rath seiner 
Emire, von den Benfl hil&l den Zehnten an 
Geld, Pferden, Kameelen und M&dchen zu 
fordern. Dieser Brief versetzt den Hasan in 
Unruhe und Zorn, er lehnt das Ansinnen ab 
und ruhmt ihre Helden und ihre Tapferkeit. 
Auch Aba zeid und Dajj&b sohreiben stolze and 
drohend ablehnende Briefe. — Der Krieg erfolgt, 
Kdnig 'Abs lasst den J^9,yXJI, seinen Statthalter 
uber ^>o*^-, ihm mit Truppen zu Hulfe kommen; 
dann zieht er nach dem Lande ».Xjj-»JI o».!, 
das zwischen Ham&t und qawjJI liegt. Die Benfl 
hilal ziehen ihnen entgegen und k&mpfen. Der 
Emir J^j-Ji fordert zum Zweikampf heraus; 
der Emir JtsLwut stellt sioh, haut den Nacken 
eeines Pferdes duroh, wirft ihn durch dessen 
Fall zu Boden, er springt aber auf und die 



No. 9320. 9321. 



GROSSE ROMANE. 



369 



Seinigen retten ihn vom Kampfplatz. Am folgen- 
deu Tage wird weiter gekftmpft. Der Bruder 
des 'Abs, der Emir El'abbas, fallt von der Hand 

W des Abu zeid; derselbe erschlftgt an jenem Tage 
50 feindliche Reiter. Am folgenden Tage kiimpft 
Dajjab mit Mesrfir ben 4jm mit gleichem Er- 
folge, am nachsten Tage der Qadl Bodeir mit 
dem Statthalter von *-fe«JLw; beim Fall seines 
Pferdes gerftth er unter dasselbe, kann seine 
Fflsse nicht aus den Steigbtigeln Ziehen und wird 
-von jenem gebundeu und seinen Dienern tiber- 
liefert. Am nachsten Tage kampft Elhafagl mit 
Enno'man und haut ihn nieder; da tritt 'Abs 
selbst in den Kampf und fordert den Hasan 
heraus ; jener haut diesem die Lanze durch, 
dann aber wird 'Aba vom Pferde geworfen, das 
gestolpert ist, die Seinigen entziehen ihn dem 
Kampfe, derselbe wird aber erbittert fortgesetzt 
und endet mit dem Siege der Benfl hilftl und 
der Flucht der Anhanger des 'Abs hinter die 
BrQcke von ^yX^ji\. Hier verschanzen sie sich 
und stellen Wurfmaschinen und Bogensohutzen 
auf. Ein mehrtftgiger Kampf erfolgt: die Benfl 
hilal konnen nichts ausrichteu und verlieren viele 
Krieger. D% empfiehlt Abu zeid in dem Kriegs- 

% rath die List, 20 Junglinge als Madchen zu 
verkleiden u. 6. w. (wie in We. 8Q4. Von dem 
Widerspruch des Dajjab ist aber hi e r nicht 
■die i Rede. . --- Ferner nach 'Alja singt jJLfic uud 
lyaj, dann unterhftlt sich der KSnig mit 'Azlze. — 
Die Erzfthlung von dem Schlaftrunk und dem 
Erwachen danach ist hier viel ktirzer). Dann er- 
folgt der Kampf, Abu zeid ersticht nach l&ngerem 
Zweikampf den KSnig, von alien Seiten sturmen 
•die Benfl hilftl gegen die Feinde los, treiben in 
wilder Flucht Einige bis nach \ja+=>- binein und 
Andere bis nach ^yu^l, machen reiche Beute und 
ziehen nach 2 Tagen fort nach Syrien undHauran. 
Schluss f. 139* : v"**** ***s **M' *•>«* >>**«> 



'.x^ ji\} S&» ,yj £« «J \j>- U s ULJIj LS^I j 

Sohrift: ziemlioh gross, fl&cbtig, rundlioh, yocallos. — 
Absobrift c. "^/ish. 

9821. We. 856. 

65 BL 4 tt , 18-19 Z. (22»/s X .16 j 18«/s X laVi"")- — 
Znstand: nioht feet im Einbd; ziemlioh ansaaber, auah 
-fleckig. — Papier: gelblioh, ziemlioh stark, wenig glett. — 
Einband: Papp baad m it Ledertfioken. — Titel f. 1*: 

Auf dem Vorderdeckel aosfOhrlicher: 

.Jt^JjsW &A&Jj UA^M UUi I3t0 
HAHDBOHRIFTEN D. E. BIBL. XX. 



Anfang f. 2': «JUJ! Os^s^j r ^JI J-ail 

$& ^ ui» m ... ^yi J13 r ^bJI ,»JUJJ 

Von j^Jiw J! zogen die Benfl hilftl weiter nach 
Gflta beiDamaskus. In Syrien herrschte damals 
K6nig aX*o l5 ^j j 5J^ ein einsichtiger und ge- 
bildeter Fttrst; in &i\pl aber regierte der Emir 
Seblb, der tapfer una kriegssuchtig sich diesen 
unterworfen hatte und jahrlich den Zehnten von 
ihmbezog; seinen Oheimssohn, JUJI 'iXlc, hatte 
er zum Gouverneur von Oo,t gemacht, der tlber- 
brachte ihui von QaliB den Zehnten. Das Ge- 
rUoht von der Ankunft der Benfl hilftl kam auch 
nach Syrien; ^!&Kh liess dies dem Seblb (mit 
dem Zunamen \3jt^ ^yujdi) melden und sagen: 
wer die Abgaben nebme, musee auch den Ver- 
theidjger abgeben. Seblb beruhigte ihn darttber 
und schickte seinen Vetter >Xm\j (CiXo^Jt mit 
25. Emlren von den Benfl (Ja fort nach El'hrftq, 
um dort sich nach den Beau hilftl umzusehen, 
ob sie edlen oder gemeinen Wesens seien, und 
so bald wie mSglich wieder zu kommen. — Sie 
kamen endlich nach El'irftq und Ezzobeidl fragte 
Reiter, die vor ihnen ritten: wohin wollt ihr? — 
Wir Bind Gftste des KSnigs Hasan. — Die 
gleiche Antwort erhielten sie auch von Andern, 
so von Spielieuten, und als sie anlangten am 
Hofe des KSnigs ■■— der im Land b)_js>- j juU!, 
wo i>^ty> qJ y^wju^xJI herrschte, sich auf hielt — , 
belief sich die Zahl der Ankommenden auf 
3000. Der K6nig uahm Alle gastlioh auf und 
Ezzobeidl nebst seinen Begleitern staunteu uber 
die glanzende Bewirthung AUer. Aba zeid nahm 
abdann den Ezzobeidl bei der Hand und sagte: 
du und deinTrupp, ihr seid heute meine Gftste. — 
Das ist zu viel Gfltel — • Warum wolltest du 
dich geniren? wie ihr bei Hasan gegastet habt, 
so gaetet ihr nun bei mir, — Wider Willen 
nahm er die Einladung an und fand, als er zu 
ihm kam, daselbst an 8000 Gftste. Am 8. Tage 
fragte ihn Abu zeid: woher bist du? — Ein 
Araber aus El'irftq und den dortigen Land- 
striohen. — Ein schoner Araber I meinHerz 
sagt mir, du bist Ezzobeidl rftsid, Vetter des 
Emirs Seblb , hier zu kundsohaften und ihm 
dann zu berichten. Du hast vielleicht von Aba 
zeid gehdrt? Wie kannst du dir einfallen lassen, 
deine List an ihm zu versuchen?— Ezzobeidl 
wechselte die Farbe. Sei unbesorgt, sagt Abfl 
zeid, dir und deinen Begleitern soil nichts ge- 
Bchehen, auch soil Keiner erfahren, wer ihr seid, 
unter der Bedingung, dass ihr als Gaste bei 

47 



370 



GROSSE ROMANE. 



No. 932 r 



mir bleibt, von jetzt bis dass wir uns Syrien 
nahern: dann lass ich euch los und ihr kehrt 
zu Seblb zuruck und warnt ihn: nimmt er die 
Warnung an , so bleibt er lange leben , sonst 
werden die Seinigen tiber ihn Jammer und 
Klagen erheben. Seinem Auftrage gemftss seht 
nun Alles genau an und prfift! — - Erstatint 
fiagt Ezzobeidl seine Begleiter: war Aba zeid 
damale bei uns, als Seblb uns den Auftrag 
gab? — - Nein, aber der Blick der Edlen tauscbt 
sich nicht. — Sie blieben also und machten 
ihre Kriegsztige mit, von dem gegen Eddobeisi 
an bis zur Besiegung des ? Abs in xy*»J\. Da 
gab Aba zeid ihnen Erlaubniss zur Heimkehr, 
beschenkte sie und trug ihnen auf, sie bei 
Seblb in richtiges Licht zu setzen. Als sie 
daheim angekommen, fragte Seblb: warum seid 
ihr so lange fortgeblieben? Darauf erzahlt Ezzo- 
beidl ihre Erlebnisse ; die Zuhorer fielen daruber 
in tiefes Nachdenken. Als er fort war, sagte 
Einer zu &eblb : glaubst du, dass das Alles wahr 
sei? Es ist nichts als Aufschneiderei; die Bena 
hilal werden ihm viel Ehre angethan haben, 
so preist er sie nun so gewaltig und jag t uns 
solche Furcht vor ihnen ein. -—Ein Anderer 
rMh: frag seine Begleiter alle einzeln aus: stimmt 
ihre Aussage zu der seinigen, so iat's wahr, 
sonst hfi.lt er es mit jenen Arabern. — Dieser 
Rath wird befolgt, aber ihre Aussage stimmt 
mit der des Ezzobeidl uberein, geht sogar uoeh 
druber hinaus. — Ein Anderer sagt: du musst 
von den Bena hilal den Voriheil ziehen, dass 
du mit deinen Leuten von ihnen unbehelligt 
seist; bleiben sie einige Tage hier, so sieh sie 
als Gaste an, darauf lass sie ungehmdert ziehen; 
ruhlstdu dich stark genug zum Kampf, so lass 
don Kampf zwischen euch entscheiden. — Ein 
Emir, Namensg.ty, sagt: Mit den Hunden konnen 
wir es im Kriege schon aufnehmen, waren sie 
auch zahlreicher als der Sand des WadlKan'ftn. — 
Das ist ganz wahr, sagt Seblb: und nun ging 
er daran, auszurechnen, wie viel Soldaten un d 
wie viel Verbttndete er babe. — Die Benu hilal 
waren inzwischen naoh Damask gekommen : 
Sultan Hasan wohnte im Bezirk von Pomeir 
(/**^> «jp), Aba zeid im Lande vj^oJI <jb.\ 
»jj| ,.,gL«j,-- Dajjab in ^S\ Q&J , Bodeir m 
&bj«J! OS»,jI» und die ubrigen Emlre wohnten hier 
und da im Lande. Bald kamen die Hirten 
und klagten dem gJL*« -^jjfijf, dass die Bena 
hilBl allerlei Gewaltthat flbten, ihr Kom auf- 
assen und ihre B&ume abhauten. Er berath 



mit seinen Emiren uber die Sache: es wird be- 
schlos8en , da es vorausBichtlich nichts ntitzeu 
werde, den Seblb um Htilfe anzugehen, mit den 
Benu hil&l ein Bflndniss zu schliessen. Sie 
begeben sich also zu Seih Raslan, der in der 
Moschee einen besonderen Raum inne hatte und 
fiber dessen Frommigkeit Niemand in Zweifel 
war, und klagen ihm die Unbilden Seiteus der 
Bena hilftl und fragen um Rath. — Sind sie 
Anhanger des Islam? — Ja. — Nun, im Kampf 
kann ihnen, wie ich hore, Niemand widersteheii: 
so wollen wir hingehen und 6ie zu uns einladen. — 
So werde ich der erste Konig sein, sagt Q&liii, 
der eiu Bundniss mit ihnen macht. Darauf 
packt er 200 Ladungen Zucker, Kaffe und allerlei 
ziisammen und begiebt sich mit Seih Raslan 
uud dessen Schtilern, %velche voraufgehen und 
Flftten: blasen, und mit voraufgetragenen Feld- 
zeichen, zu den Hilrden der Benfl dpreid, Die 
Emlre sind grade bei Hasan versammelt, als 
dieee Musik und der Larm ihnen zu Ohreu 
dringt. Erechreckt Fragt Hasan den Aba zeid, 
was das bedeute; er erwidert^ es seien Leute 
iius Syrien , theils fromme Beter, theils Serlfe, 
von denen der Vers gelte : vor den Betern brauchet 
du dich nicht furchteu, und der Ausspruch : 
Syrien ist moin Kocher: wer etwas Boses da- 
gegen im Scbilde fuhrt, den treffe ich mit einem 
Pfeil daraus. — In Folge dessen nimmt Hasan 
sie gaatlich auf, Q&lih iibergiebt ihm seine Ge- 
ischenke, die er dankend annimmt, und bittet um 
ihren Schutz, HaBan aber sagt, dass sie auf 
ihrem Wege nach Tunis einige Tage bei ihnen 
gasten wollen. Raslan wunscht ihnen Segen 
von Ort zu Ort, Qhlila bewirthet sie 3 Tagu 
laDg kostlich, am 4. bittet er Hasan, ihm zu 
gestatten, dass er ihn und seine Emlre zu deu 
Grabern der Frommen und der Propheten in 
Syrien fuhre. — Dazu wollten wir uns scbon 
einen Fiihrer annehmen, du bist darin uns freund- 
lk?h zuvorgekommen. Nun fuhrt er sie zu den 
Badern und Grabern, sie beten in der Omajjaden- 
Moschee, und kehren Abends in ihre Zelte 
zurflck, dem Qalifi herzlich dankend. Nun 
wQnschten auch die Weiber, einen fihnlichen 
Umzug zu halten, und Elgazije bat ihren Bruder 
Hasan um Erlaubniss dazu. Sie erhalteh die- 
selbe auch und ziehen untcr dem Schutze von 
einer grossen Menge Reiter aus. Neugierig be- 
trachtet sie das Yolk, MiinDcr sowol wie Frauen; 
die Stadterinnen lachen dieBeLasdbewohnerinnen 
aus, aber als die Manner ihi?er frischen Farben 



Nn.9321. 



GROSSE RGMANE. 



371 



und ihrer Schonheit ansichtig werden, gerathen 
sie vor Enfczucken iiusser sich uud folgen ihnen 
. und treiben sich zudringlich zwischen den Zelteu 
heriim, Daruber besehwert sich Abu zeid bei 
Qalin in einem Briefe ; derselbe autwortet : das 
Leben eincs Jeden, den ihr da trefft, ist euch 
verfallen; Pies wird bekanut gemacht, in Folgc 
davon machen sich Alie fort, nicht um 1000 
Dlnare wurde Jeaiand geblieben sein, ■■■■— Nun 
brechen die Benu hilal auf, Qalili begleitet sie 
noch eine Strecke Weges , und dann schlageu 
sic die Richtung nach Ezzarqa ein. 'Abd el'al, 
der Stattbaltcr in ju^t, bringt 200000 Mann 
zusammen, urn sie zu bekampfen; auf die Ab- 
niabnuqgen erfahreuer Manner hort er nicht. 
Bei ihrer Ankun ft iiberfallt. er sie unversehens, 
aber Abu zeid stiirzt sich auf ihn und stosst 
ihn nieder; da eigreifen seine Mannen die Flucht 
und zerstreuea sich , die Sieger aber plilnderu 
Arbad und machen die Einwohner nieder. Nun 
wird von Hasan uod dea Exalren berathen, 
was weiter zu thun sei? Abu zeid sagt: ich 
habe mit Seblb den ¥ertrag gemacht, dass ich 
mit grossereaa Zug von Katneelen nicht sein 
Land durchziehen wurde , ohne ihn zuvor zu 
benaohrichtigen. — Dieser Vertrag iet hiufallig, 
sagt Hasan; Seblb ist em Verrather, ich fttrcbte, 
dir geEchieht etwas; denu er ist im Stillen dir 
feindlich und kann nicht vergeBsen, waB du in 
*.> 5 jJt ihm in Betreff der p^Xs> (n, pr. fem.) und 
des Sohwertes einst angethan hast.— Wie Gott 
will, sagt Abu zeid; aber ich werde hingehen 
und sehen, wie es steht. Er verkleidet sich 
nun in einen Dorwisch und schminkt sich das 
Gesichfc weiss, geht zu Hasans Zelt und will 
ihm etwas vorsingen. Dajjab versucht ihn ab- 
zusteuern, aber der Derwisch driingt sich mit 
•den Worten: ich will nicht zu dir, wer sollte 
von dir wol Gutes erwarten, sondern zu Hasan, 
vor und singt ein ^ierlicbee Bittlied. Willst 
du Geld oder Lebensiaittel iur deine P&milie? 
fragt Hasan, — Nein, eondem nur erne Kanne 
mit Wasser, um mich zu waschen. Man bringt 
sie, er tritt abseits und w&acbt sich, geht wieder 
hinein: siehe da! es i8t Abii zeid, zu ihrer Aller 
Erstaunen. —-Nun bin ich deinetwegen ofone 
Sorgen, eagt Bajj&b, du kannst dich zu gut 
verkleiden ; ion m6 chte gem mit dir gehen ! — - 
Deaselben Wnnsch spreohen auch ^Ou^e, tg^y 
und viiAdJJI _ yt\- aus: er nimmt sie mit, nachdem 
er ;sie gesohminkt und umgekleidet hat; jeder 
jiimmt sine Guitarre mit. Dana reiten 3ie fort, 



machen aber einen Umweg, damit man denke, 
sie kftmen aus dem jIj^I, und gelangen nach 
EzzarqtT. Seblb will grade auf Jagd gehen ; 
als er die Ankommenden sieht , fragt er : wer 
6eid ihr? — Wir sind Spielleute, sagt Aba zeid, 
und wollen zum Emir Seblb. — Der bin ich, 
sagt er, seid willkommen. Er verzichtete ihret- 
wegen auf die Jagd, kehrte mit ihnen um und 
brachte sie in den Gastraumen unter. — Als 
er sich der Jagdkleider entledigte, sagte seine 
ErauJ warum kommst du ^obald wieder? — 
Er erwahnte nun der Spielleute und sagte: sie 
sind in den Gastzimmern. Nun war dasFenster 
der Frau denselben gegeuilbcr; sie trat an das- 
selbe, sah hinilber und zitterte, dann sagte sic: 
diese Leute gefallen.mir nicht. — Sie kommen 
aus der Richtung von Elhlgaz; die Meisten dort 
zu Lande sind Fabulanten. — Darauf lasst er 
sie vor sich und die versammelten Grossen 
kommen und lasst ihnen Speisen vorsetzen; 
Abu zeid stellt sich als einen alten Mann. Dann 
fragt ihn Seblb: wie heisst du? — Ich heisse 
Selame, mit Beinamen Aba zeid. Seblb erbebt 
und fragt: es giebt also noch Einen diesesNamens 
nusser dem Hilaliteu, dem Sohne des Rizq? — 
Ja wohl, der bin ich. Ich bin mit ihm in 
derselben Nacht geboren; mein Vater hat mich 
nach ihm genannt : meine Eltern wohnten im 
Gebiet seines Vaters. — Sprich mir nicht von 
ihm, sagt Seblb, er ist unser Feind und ist 
nicht weit ab. — Du bestehst doch wol darauf, 
ihn zu bekampfen? — Naturlich; komin mit, ich 
will dir zeigen, was ich im Stillen filr ihn bereit 
habe. Er zeigt ihm seine grosse Waffensammlung 
von allerlei Arten. — Das ist ja prachtig, davon 
m8chte ich fast etwas abhaben. — Soil ich dir 
ein Stuck geben?— Nein, nein, das passtfilr 
Reiter, aber nicht fur Spielleute. Unser eins 
empfangt Gaben von euch und verbreitet dafur 
euern Ruhm. Aisdann singen sie zu dem Spiel 
ihrer Guitarren und entzucken die HSrer. Ihr 
musst 7 Tage bier bleiben, auch noch mit uns 
auf Jagd reiten. — Herr, sagt AbU zeid, ihr 
reitet auf Pferden, wir haben nur Kameele, 
das geht nicht. — Als ob ich nicht 5 Pferde 
fur euch bfitte, sagt Seblb, und lasst sofort diese 
Zahl kommen. — Wenn ich mir nur eins aus- 
sucben konnte in deinem Marstall, das fur mich 
passte, sagte Aba zeid: alte Leute , wie ich, 
sind darin angstlich. — Er erlaubt ihm, mit 
einem Reitknecbt in den Stall zu geben, uud 
die Pferde sich anzuseben: das war aber eben 

47» 



372 



GROSSE ROMANE. 



No. 9321. 



sein Zweok. Die er ihm zueret zeigte, gefielen 
ihm nicht; so zeigte er sie ihm allmfilig alle, 
aber er fand kein passendes darunter. — Hast 
du weiter keine? fragte er; alle diese sind nicht 
filr mich geeignet. -— Nein, es ist nur noch der 
Hengst (j*.UaAj| Gbrig,. den kann keiner reiten 
als der Emir am Tage der Schlacht, der ist in 
einer H5hle angebunden, erhfilt dort Speise und 
Trank von einer Brucke aus, Keiner kann ihm 
nahen. -^ Den mochte ich gar zu gern sehen ! — 
Der Reitknecht fragt Seblb. ■— Meinetwegen, 
sagt er, schliess ihm die Thur auf ; wenn er ihn 
reiten kann, mag er es thun. — Nun schliesst 
er sie auf und sagt: da ist der Hengst. Als 
dieser den Abli zeid sieht, wiehert er laut, schlfigt 
mit den Hufen den Boden, ist sehr unruhig: 
Aba zeid aber bertthrt seine Haut, fasst den 
Vorderfuss an, krauelt ihm an den Ohren, kurz, 
bes&nftigt ihn; legt ihm sofort sein Sattelzeug 
an und die Zugel, sitzt auf seinem Rueken, reitet 
hinaus, tummelt ihn, dass er folgsam wird wie 
ein Bund, zum grSssten Erstaunen des Reit- 
knechtB. Als nun Abu zeid damit zu Seblb 
kommt, schwankt er auf dem Pferde bin und 
her und thut, als ober herunterfalle. Seblb 
lacht ihn aus, ebenso seine Begleiter. Sein 
15 jahriger Sohn, Jiao mit Namen, sagt: wer 
diesen Hengst reitet, muss mich aus dem Sattel 
heben! .— Das soil geschehen, sagt Abu zeid, 
reitet auf ihn los, hebt ihn aus dem Sattel und 
setzt ihn vor seinem Vater in den Sattel. — 
Da6 kann kein Spielmann sein, ruft Seblb, das 
ist ein edler Ritter , und er verfiel in Nach- 
denken. Er stellte die Jagd ein, kehrte um, 
hielt eiaen Dlwan ab und liess die Ramalschlager 
kommen. Als deren filtester, Abu 'ikrima, sich 
e ingestellt, befahl er ihm, das Ramal in Betrefl' 
dieser Spielleute zu befragen: da ersah er ihre 
Namen und ihr Vorhaben, und theilte dies dem 
Seblb mit, sammt ihren Namen, und ffigt hinzu: 
Schick deinen Vetter fj^d d j J~kcU*!zu ihnen, 
der kennt sie ja von frflher, der mag sie re- 
cognosciren. Er war nfimlich fruher einmal 
mit Seblb zu den Bend hil&l gekommen und 
kannte die einzelnen Emlre. Er geht also hin 
zu den Gastrfiumen, wo die Spielleute jetzt sich 
aufhielten, und sagt: wie kannst du das Herz 
haben, Abu zeid, hieher zu kommen mit Dajj&b, 
c^y. ^">JI und t^Ou^? — O Ibn 6eifrm, 
sugt er, wir haben Brot undSalz mit einander ge- 
gessen, das kannst du nicht ungeschehen machen. 
— Aber ich muss dem Seblb die Wahrheit sagen, 



versetzt er, m6ge es euoh gut oder schlecbt 
ergehen. — Nun berichtet er und rath, sie Alle 
umzubringen. — Da springt Seblb auf, geht 
zu den Gastrfiumen, sieht dem Aba zeid ins 
Auge, und sagt: du bist unser Feind, wie kommst 
du hieher?— Er antwortet : der ist Feind, dem 
seine Lage nicht passt. — Nun Ifisst Seblb sie 
binden und befiehlt den Dienern, sie am Abend 
zu tfidten. — Zuffillig kommt :r a«e, Seblbs Sohu, 
bei ihnen vorbei, sieht sie in Fesseln, erfShrt, 
dass sein Vater sie zu binden und zu todtea 
befohlen hat; da sagt er: thut ihnea niohts zu 
Leide, sonst kostet es euer Leben, ich werde 
Furbitte fur sie thun bei meinem Vater. In 
der That gelingt es ihm, denselben milder zu 
stimmen. Er Ifisst sie gefesselt vor sich bringen, 
Ifisst dann ihnen die FesBeln abnehmen und 
Bagt: Abu zeid, du nimmst mir meineMadohen 
und mem Sohwert, jetzt kommst du als Spion 
her und nun soil ich dich trotzdem freigeben? 
aber sag mir aufriohtig — denn Lflgen ist nioht 
deine Art — , wie willst du mir vergelten? — 
Hfire, versetzt er, wenn du uns freilfisst, kom- 
men wir mit stolzen Pferden zu dir: kfimpfst 
du dann mit uns, so kfimpfen wir mit dir;. 
maohst du Frieden, so machen wir Friedeu; 
todtest du uns, so steht es dir frei; giebst du 
uns los, so ist es deine Saobe. — Aber ihr seid 
jetzt meine G&ste; wenn ich euch tddte, ge- 
sohieht es nur aufeinendeutlichenGrund hin. — 
Und der ware? — Ihr seid angeblioh Spiel- 
leute : nun babe ich andere Spielleute bier, mit 
denen sollt ihr euch im Singen messen; sind 
sie euch fiber, so tddten wir euch; seid ihr die 
Sieger, so k6nnt ihr in Sicherheit gehen. — Dae 
ist alles, was wir wunschen, sagt Aba zeid. — 
Nun werden die andern 25 Spielleute geholt, 
darunter ^Ut ^Uj, ,^1*^,^1*^1 f\Ja^i t SUs>, 
^UJt ^**J, und ihr Oberster ^JL^LyaJI, ihnen 
der Wettkampf mit den andern befohlen , und 
im Falle sie unterliegen, verboten, je wieder zu 
kommen. Ihr Oberster macht es mit Aba zeid 
aus, dass der Wettkampf zwischen ihnen beiden 
ftir Alle genuge. — Darauf geht Abo zeid hinaus, 
um am Sterneuhimmel dieGlucks- undUnglucks- 
Gestirne zubetrachteD,Eccoweilegfinl aber denkt, 
er wolle das Gestirn des Bfiren betrachten, und 
macht darUber hdhnische Bemerkungea. Als 
nun Seblb diesem ein Ehrenkleid geben Ifisst, 
nimmt Abo zeid es fort und sagt: ich denke, 
das ist fllr den Sieger bestimmt; darauf trfigt 
er sein Gedicht vor, voller Selbstlob, und oine 



No. 932J . 



GROSSE ROMAN E. 



373 



Menge Fragen ihm vorlegend. Alle Horer sind 
eretaunt, sein Gegner weisskeineFrage zu 
beantworten. Da lasst Seblb ihm und seinen 
Begleitern den Bart abschneiden, ihre Babe ab- 
nehmen, und jagt sie von dannen; darauf tragi 
Abfi zeid noch auf seinen Befehl eine lange 
Qaplde mit ktinsUichem Reime Tpr. Du hast 
noch 6 Kunststflcke zu leisten: wenn du dich 
deraelben entledigst, kommgt du frei, sonst tSdte 
ich dich. — JZueret hat er mit einem Ring- 
k&mpfer zu ringen; er druckt ihn bo, dass er 
todt hinfallt; darauf besiegt er noch einenU>3ly>, 
einen «JoL&* (die Finger in einander steckend 
und die Hftnde umdrehend), einen Pfeilschfltzen, 
Gelehrte in alien Faohern und Kuneten, beson- 
ders auch in den GeheimwisBenschaften. — Ich 
glaube fast, sagt Seblb, du biet gar kern Mensch, 
sondern einer von den bosen Geietern, die sich 
gegen Salomo aufwarfen. — In diesem Augen- 
blick kamen 40 Spielleute aus Syrien an, die 
hatten erfahren, dass dort andere seien und dass 
die Sieger guten Lohn bekamen. Seblb nahm 
sie freundlich auf und ver6prach ibnen gute 
Belohnung, wenn sie diese besiegen wiirden. 
Es wurde nun ausgemacht, da68 ein anderer 
von ihnen den Wettkampf bestehe und zwar 
wurde Aba'lleif ausgewahlt, der aber war ein 
grOsserer Dichter als Imruolqais. Er tragt eine 
Qaclde vor, in welcher er den Stamni lobt und 
eine Anzahl Fragen vortragt. Als er fertig ist, 
sehen die Spielleute zu Boden und wissen nicht 
zu antworten. Da lasst Seblb ihnen die Barte 
absoheeren und ihr Gepack fortnehmen und 
jagt sie fort; dann geht er nach Hause, uber 
den Sieg dieser Beiden in Gedanken vertieft. — 
Dajjab aber hat in der Nacht einen furchtbareu 
Traum; ich fflrohte, dass Seblb eine Treulosig- 
keit gegen uns uben wird,- sagt er muthlos. 
Aba zeid spricht ihm Muth ein. Indem lasst 
Seblb eie holeu, denn Spielleute aus Aegypten 
waren angekoromen. Wiederum findet ein Wett- 
kampf statt, in welchem Aba zeid aufs Neue 
obeiegt und die Gegner sprachlos dastehen. — 
Wisst ihr nichts zu antworten? fragt Seblb. — 
Und wenn alle Spielleute der Welt sich ver- 
sammelten, sagen sie, so wiirden sie seine Fragen 
nicht beantworten konnen ; er milsste von Rechts 
wegen das Haupt aller Spielleute sein. — Da 
Hess Seblb auch ihnen die Barte abschceren, 
ihre Habe fortnehmen und sie fortjagen. Zornig 
sah er den Abu zeid und seine Genossen an. 
Warum siehst du uns so zornig an, was baben 



wir in deinen Augen fftr Aufialligee an uns? 
Wir haben unsere Gegner besiegt: warum zflrnst 
du? Sagt nicht scbon Loqm&n: mein Sohn, 
nimm dich vor Neid in Acht, der maoht nur 
krank und hilft zu gar nichts; ich rathe dir, 
widereetze dich denen nicht, die GJ«ok baben: 
es ist die alte Regel, es kommt nichts dabei 
heraus als.Verderben. ■— Diese Rede yerdrpsa 
den Seblb und er sagte: ich muss dich todten, 
was auch danach kommt. Darauf lieas er den 
Abu zeid und seine Genossen in die Gast- 
zimmer fuhren, dann sagte er zu den Anwesen- 
den: soil ich sie todten oder nicht? t— Sein 
Bruder Soweima (**j^«) rath zu : das Gast- 
recht, sagt er, erstreckt sich auf 3 Tage, diese 
sind scbon langer bier, also darf man eie, nach 
Arabischer Auffassung, todten.— In Fplge 
dessen befiehlt Seblb 40 starken Knecbten, jene 
einzusperren, bis das Sternbild der Waage Ober 
ihren Banptern stehe, dann sie aufzublngen . 
Unter denen, die anwesend waren, als Seblb 
diesen Befehl gab, war auch der Emir ^^1^, 
der Oheimssohn desselben. Er fdhlte sich Heni 
Abu zeid zu Dank verpflichtet, da er ihn, als 
Dajjab ihn am Tage des Ueberfalles im W&di 
Ja*JI todten wollte, entwischen Hess. Er sam- 
melt also 1 OOOReiter, macht ihnen Vorstellungen, 
dass ihre Ehre darunter leiden werde, wenn jene 
uingebracht wnrden, und befiehlt ihnen, die 
Knechte gegen Mitternacht zu flberfallen und 
jene zu befreien. Dies gescbah; er gab ihnen 
5 treffliche Pferde und ihre vollige Waffen- 
aiisrU8tung, und luhrte sie ins Freie und sagte 
zu t)ajj&b: hiemit lohn ich dein ebemaligesyor- 
haben gegen mich; wenn man nur mit List zur 
Tranke kommen kann, muss das Pferd die Gerste, 
auch ohne Wasser, heiunterschlucken. — Diese 
Worte argerten den Dajjab und er rnerkte sie 
sich. — Nun kehrte Enuo'eiml um, horte das 
Schreien uin das Entkommen der Gefangenen. 
ieblb, aus dem Schlafe geweckt und davon 
benachrichtigt, war sogleich mit einer Schaar 
denselben nachgeeilt; Enno'eimI schloss sich 
ihnen an , ritt sogar schneller als sie, um die 
FlUchtigen zu erreichen und sich selbst mit 
ihnen aus dem Staube zu machen und schrie 
ihnen zu: man verfolgt euch, rettet euch! Da 
wandte sich Dajjab um und rief : wo sind die 
Verfolger, du niedertrachtiger Hund! und stiess 
ihm die Lanze durch die Brust, so dass er hin- 
fiel. Entsetzt rief Aba zeid: was hast du ge- 
than, Dajjab! m6gen deine Hande und Glieder 



374 



GRQSSE ROMANE. 



No. '9321. 



eratarren, du hast einen ehrcnwertheu Maun 
getodtet: ohne ihn warest du dort umgebracht. — 
Geh deiner Wege, versetzte Dajjab, und, mach 
nicht viel Worte: wer sich vor den Ginnen 
nicht Bcheut, hat auch vor den Engeln keine 
Furcht. — Aba zeid wundert sich uber die 
Niedertrachtigkeit Dajjabs uud dass er keine 
Verbindlichkeit achte; so treulos, sagt er, hatte 
nicht einmal Elharit' ben dalim zu 'Antar's Zeit 
gehandelt! Was ist gross dabei? versetzt Dajjab; 
er war unser Feind und dein Feind: woher lag 
dir Giite gegen ihn ob? — Gott verfluche dichl 
gab Abu zeid zur Autwort; damit ritten sie 
eiligst weiter und kamen zu den Ihrigen. Seblb 
aber traf, bei seiner Verfolgung, den erschlagenen 
Eano'eimi. Ich dachte, er ware Schuld an 
ihrem Entkommen; ich habe mich geirrt, sie 
wurden ihn dann nicht fur seine Wohlthat ge- 
todtet haben! Nun kehrten sie um, nahmen 
ihn mit und begruben ihn; Seblb aber verzehrte 
sich im Stillen vor Zorn und Kummer. — Aba 
zeid aber und seine Begleiter etiessen im Wadl 
der Schlange (iU^I) auf Sultan Hasan, der sie 
dort erwartete, in Unruhe seit dem Tage, dass 
sie fort waren. Hocherfreut kehrt er nun mit 
ihnen heim und Abu zeid erzahlt den Emlren 
a lie ihre Erlebnisse; sie danken ihm herzlich, 
tadeln aber den ftajjab. Nun wird berathen, 
was weiter zu thun sei. Abu zeid sagt: wir 
wollen nafch Westen, unser Weg geht durch 
den Pass von Seblbs Land; seiu Gebiet ist 
futter- und wasserreich, lagert euch dort; halt 
er Friede, gut, so zieheu wir weiter, wo nicht, 
kampfen und vernichten wir ihn. Sie brechen 
demgemass auf und lagern sich in Ezzarqa. 
Alsbald kommen die Hirten zu 6eblb und klagen 
tiber Gewaltthatigkeiten der Eena h'ilfil; da ruft 
er _den Ahmed ben elgadanfar, den Jagdmeister 
(■>4«J!), und eagt ihm : geh anscheinend auf Jagd, 
aber sieh dich um, wie es bei den Bena hilal 
steht? — Er jagt also, erlegt 3 Rehe, legt sich 
daun auf einem Hugel nieder und schlfift ein. 
Beim Erwachen aieht er, wie die Ebenen und 
Berge voll sind von den Bena hilfil, und wahrend 
er betrachtet, lauft seb Kameel mit der Jagd- 
beute und dem Jagdhund davon und zwar ins 
Lager der Bena hilal, wo es andere Kameele 
schreien hort. Die Hirten bringen es zu Hasan 
und sagen, was sie darttber wissen. Da sagt 
Aba zeid: es wird dem Ahmed ben elgadanfar 
gehSren, dem Jagdmeister deB Seblb. — ' Sieh 
dich etwas nach ihm um, vielleicht triffst du 



ihn, du kennst ihn ja. — In der That findet 
er ihn zwischen den Zelten, nach seinem Kameel 
herumsuchend, erffihrt, weshalb er dort ist und 
nimmt ihn mit sich zu Hasan. Er wird dort 
freundlich behandelt, erzahlt, wer er ist und 
was er suoht, und erh&lt sein Kameel wieder. 
Nun verschenkt er die Beute an Hasan, Aba 
zeid und Dajj&b, erhalt dafflr ein reichliohes 
Geschenk wieder und wird dann befragt, was 
Seblb vorhabe. — Wie kann dae ein Diencr 
wie ich wissen? autwortet er; ich bin nichts 
als eiu Jager, der seinem Geschaft nachgeht: 
am besten fahrt man, wenn man den Mund 
halt. — H6r, Abu zeid, hoi QanO', das Madchen 
des Seblb, und lass sie ihm etwas vorsingeu, 
damit er doch dem Seblb davon erzahlen kann. 
Es geschieht: sie kommt, schlfigt meisterhaf't 
die Laute und singt dazu, mit einer Stimme, 
welche die V6gel vom Himmel herunterholt, 
ein Lied zum Preise der Bena hilal. — Das 
werde ich dem Seblb erzahlen. Thu's lieber 
nicht, sondern sag ihm, er soil nicht mit den 
Bena hilal anbinden: die es gethan, seien noch 
Alle umgekommen. Darauf reitet er auf einein 
schonen Pferde, das man ihm geschenkt, und 
mit 2000 DinSren fort, sein Kameel am Halfter- 
band fahrend, und kommt zu Seblb. Er be- 
richtet sein Erlebniss und der Emir verfftllt in 
tiefes Nachdenken. Ich hatte ilber Naoht einen 
sohrecklichen Traum, sagt er: ich sah, wie Feuer 
mein ganzes Land verzehrte! — Das passt zu 
dem Bericht des Jagdmeisters , sagen die An- 
wesenden. — Was rathet ihr denn, jetzt zu 
thun? — Da sprach sein Bruder n^y*: ich 
will sofort in mein Land gehen, dort ein Heer 
auf bringen, die Feinde von hinten angreifen, 
wShrend du sie von vorn anffillst u. s. w. 

Nun folgt, von f. 37" oben an bis 59% die 
Geschichte, welche in We. 784, 2 (f. 68 — 81) 
erzahlt ist. An einzelnen Abweichungen fehlt 

es dabei allerdings nioht. 

Dann heisst.es weiter f. 59% 7: Nachdem 
also die Sonne Seblbs, Namens }^ und bJUU, 
an ihreB Vaters Stelle als Fursten von Hasan 
eingesetzt und zu gerechtem Regieren ermahnt 
worden eind, brechen die Bena hil&l nach 
3 Tagen auf nach dem Lande qU^ ; yj{, wo 
Soweima herrscht. Dieser hatte ja mit seinem 
Bruder verabredet, sie von hinten anzugreifen, 
hatte auch in seinem Lande und bei den Nach- 
baren und Verbttndeten ein sehr grosses Heer 
aufgebracht; als er nun gegen die Feinde ziehen 



No. 9321. 



GROSSE ROMANE. 



375 



wollte , suh or die Fluchtlinge ankommen und 
erfuhr den Tod seines Bruders und die Nieder- 
luge. Da schrieber sofort an Hasan und ver- 
lnugte den Zehnten an Geld^ Pferden, Kameelen, 
Waffen, M&dohcn etc. — Hasan liest den Brief 
und lasst ihn durch den Qfidi Allen vorlesen, 
die zugcgeu sind. Da springt Dajjab auf und 
will fnr sich allein die Sache mit jencm ab- 
ltiachcn; aber auf Aba zeid's Rath fordert llasnu 
ihn iu seiner Antwort auf, Vernunft auzunehineu 
uud sich ruhig zu verbal teu. Aber nach Einpfang 
dcsselbcu steigert sich 6ein Zorn ; er frugt seino 
Umgebung, was zu thun sei, sie erkliireu sich 
mit seiner Entscheidung im Voraus eiuverstnnden. 
Da trltt plotzlich ein Mtinch bei ilmen ein und 
wird auch freundlich aufgenommen : Soweima 
wohnte namlich unweit eines Klosters, in welchein 
Mftuche warcn, die eich auf Zaubcrei verstandeu. 
I a diesem Puukte hielt er vicl auf sie, beschenkte 
nie dann auch reichlich; unter diesen waren 
namentlioh zwei, an die er sich in 6olchen Palleu 
wandte: der eine hiess i-d,, der andere i»ASe. 
Aba zeid wusste dsrum und hattc sich damals, 
als Hasan den Brief beantwortete, zu Hau6e 
urogekleidet in das Aeussere des Monchs 'Uqab 
und war, einen Steckeu in der Hand, zu Soweima 
gewandert. Als nun der Mdnch Platz genommen 
hatte, fragte jener ihn um Rath. Zcig mir erst 
die Antwort, sagte er; dann dachte er etwas 
nach, schuttelte sein Haupt und sagte: wartr, 
erst muss ich das Ramal befragen, um zu seheu, 
wii6 geschehen wird. Darauf nahm er ein 
Schreibzeug aus eeinem Gurt, echrieb die Deutung 
auf und las sie vor, des Inhalts: die Feinde 
werden dich besiegen und dir den Kopf ab- 
schneiden. Aufe heftigete erzurnt, lasst er den 
Monoh ins Gefangniss werfen und schickte eineu 
Burschen ab, um 5 alte Mdnohe, die er namhaft 
machte, herbeizuholen. Als sie angekommen 
waren und Platz genommen hatten, war auch 
'Uqab darunter. Da wunderte er sich und 
sagte: 'Uqab ist hergekommen und hat mir aus 
dem Ramal Bdses von Seiten der Feinde pro- 
phezeit:' nun mochte ich, dass ihr zusahet und 
prUftet, was uns betreffen wird. — Ich ware 
hier gewesen, sagt 'Uqab, und hatte dir pro- 
phezeit? — Allerdings, dul — Ist der MSnch, 
der dir prophezeite, noch im Gefangniss? fragten 
die Uebrigen. — Holt ihn her, befahl er. — 
Er trat ein, grusste, man sah ihn an, eah den 
'Uqab an, beide waren so Shnlioh, dass man 
sie nicht untersobeiden konute, und Alle waren 



aufs hqchste erstaunt. Da sprang Abu zeid 
auf und sagte: was seid ihr so verbltifift? kbnnt 
ihr nicht sagen, dass ich der Mdnch 'Uqab bin? 
wenn ihr zweifelt fiber jenen, der sich 'Uqab 
neiin.t)' 60 will ich ihn vor euch prfifen und 
beweisen, dass es Abu zeid, der Rankeschmied, 
ist, welcher den Seblb abge6chlachtet hat. Da 
freute sich Soweima uud sagte: bindet diesen 
treulosen Hund, dass wir ihn bestrafen. Sofort. 
sttlrzteh sich Alle auf den wirklichen Monch 
uud banden ihn. Da sngte er: verzieh nocli 
ein Weiloben, o Emir: jener Monch Hlgt und 
du glaubst ihm: aber priife, und die Wahrheit 
wird sich herausstellen. Das leuchtete ihm ein 
uud er sagte zu dem andereu Monch: was ha.»-t 
du dagegen zu sagen? — O Emir, lass ihu 
doch I'ragen, was er will, und ich will ihn dann 
auch uach Beliebeu fragen: dann wird sich j a 
herausstelleu, wer der richtige Monch ist. — 
Nun thut der wirkliche 'Uqab allerlei astru- 
uomisehe Fragen, sin Bczug auf welche sich der 
andere vor Lachen uusschutteu will : die seic n 
gut -fur Schuler; darauf beautwortet er dieselb( n 
und thut nuch eiue Frage. Ueber seine Antwort 
siud alle erstaunt; uls aber der ftchte 'Uqab 
seine Frage nicht beautworten kann, sttirzt der 
Einlr auf ihn los, hebt ihn hoch in die Lu!t 
uud schlagt ihn zu Boden und quetscht ihu 
breit. Da rich tet er sich auf und sagt: scblag 
mir lieber den Kopf ab, das ist mir erwunBchter, 
uls dass AbQ zeid her kommt und du ihm bei 
seinen Listen behulflich bist: er hat deineu 
Bruder umgebracht. Wer ft ihu auf den Mis i, 
dass ihn die Hunde fressen, ruft er, zur Strafe, 
dass er meinen Bruder abgeschlachtet hat. Dann 
klopft er dem Abu zeid auf den Rttcken und 
sagt: dir soil es bei mir an einem aufopferoden 
Freunde zur Zeit der Noth nicht fehlenl — 
Dann lfist er die Versammlung auf und berath 
mit Aba zeid, was er gegen die Araber aiazu- 
fangen habe? — Sei ganz ruhig, ich weias ein 
Mittel, um dich zum Kfinig uber alle und zum 
Herrn Uber ihr Vermogen und ihre Weiber ?.u 
machen: dagegen kann eelbst Abu zeid nichfs 
ausriehten. — Sag es mirl bittet Soweima. — 
Du besorgst uns 2 Nebenanztlge und den Raiazen 
von Spielleuten und 2 Guitarren; dann lass deine 
Leute um Mitternacht an einem bestimmten 
Punkt angreifen mit dem Schrei Ach und Wehl 
Nun ist ja bekannt, wenn das Haupt weg ist, 
nutzen die Glieder nichts; du kommst mit mir, 
sprichst keitl Wort und ich mache alles Mr 



876 



GROSSE ROMANE. 



No. 9821—9324. 



<iiok ab, iodte Haeaij, Dajj&b, den Qadl, und 
alle Grogs^Emlre, du hast nichts zu thun als 
mit /mir m gehea und mir zu gehorohen: vor 
Morgea-Anbrach sind aie todt, wo nicht, yer- 
aioht^n eie ana. Und verlass dich auf Keinen 
als spioh ; weil dein Bruder zu unvorsiohtig war, 
k&oa er uia,— - Gem besorgt Soweima den 
Auftrag; sis kleiden siob dann beide in Spiel- 
leists win , mit den Guitarren unter dem Arm, 
uod machen sioh auf den Weg und treten bei 
Haaan ein und grussen ihn; darauf spielen 
beids sine zeitlang Guitarre, dann singt Aba 
zeid ein Lied, wodurch er seinen Gefahrten ale 
SowaiEsa ihnen beseichaet und zugleich angiebt, 
dess seine Mannen in der Naoht einen Ueber- 
fail maohm wollen. Alsdann sohleppt er ihn 
siilleaan und ersahlt ihnen Alles, was gesohehen; 
dioeer will ein Wort mit Soweima reden, aber 
D&jj&b springt zu und haut demselben den Kopf 
ab. Da mgt Aba zeid: mogen deine Hande 
verdoi-rea, o Dajj&b: wie gering gelten dirSohutz- 
Yerp&ioktungea! Du magBt gem Uebles mit 
dam Sohwert anrichten! — Du spriohst, versetzt 
er, ek ob ioh ihm im Kampf nioht gewaohsen 
gawcesn w&rol Ioh ttbernehme filr micb allein 
alio KSmpfer von Uua 5 j^ail Darauf machten 
siofe Alle auf, uberSolen dieselben unversehens, 
von 4 Seiteu, drangen mit Sohwert und Lanzen 
auf eia ein, tSdteten die meisten. 

DorAbechluss dieserGesohiohte, wahrsohein- 
lioh fur acch wenige Zeilen, wird auf einem 
folgend6n Bktte gestanden haben: dies fehlt bier. 

SohluBQ f. 65 b : vtfji gjt\ ^ ^ ^ 

8ohdft: dia gowShnliohe diokere Hand. — Ab- 

eolmifc ma !K5 /»8M. 

9B22. We. 898. 

l)t.l-B8. 

SO BL 4*», 21 2. (22'/s X 16; 18V»-19V« X IS"*). - 
ZiiBi&ad! saomlioh gat. — Papier: gelblioh, idemlioh stark, 
atw&3 gkU.~ Eiabd : Pappbd. — Titolttbersohrift f.l»: 



Anfaag f.l»: L ^J$ ^ $&g> ^ \ Uj 
*/***■ o^ o u i !! ****** p^'s «3j4*Jt ^U, f ufl 

= We. 856, f. 1— 87* oben. Die Fassung 
weioht oftora ab und iet im Ganzen korzer. 
Eigoatiiob. oatepiioht f. 1 We. 856, f. 7; aber 
wea in der vorliegenden fkndsohrift im Anfang 

«;j.f«clQ'jt'«M J6?;, v?kd apSi^hia nsohgeholt. 



Das Stuck schliesst in dem Gedicbt, worin 
$L> den Traum des Seblb deutet, f. 22 b : 

Schrift: die Ueinere, gel&nfige, feioere Hand. — 
A.bsohrift nm ,M0 /ig«. 

Die unmittelbare Fortsetzung iet We. 784, 2. 

9323. We. 805. 

61 B). 8", 17-7-19 Z. (21 l /sX 15 l /si c.17'/,x13«»). - 
ZoBtaod: eoost ziemlich gut, dooh nicht ganz saaber, auoh 
fleokig. — Papier: gelblich, ziemlich stark, etwaa glatt. — 
Sinband: Pappba od mit Lederrficken nnd Elappe. — 

Titel f. 1»: 33ZZ& U^ l^fl>.* (A.nf dem Vorderdeokel 

eteht: r LiJt fiS ,y> s «--«-* (^ O* W ol^O 

Anfang f.2»: viO^l $&^ Q l Uia U*JUl' 

— We. 856, f. 1-42. 
Die Erzablung brioht hier ab in dem Ge- 
zank der Weiber am Brunnen: Sohlussf. 51 b : 

Lj[j-»jJI 3kS»Li 5 liy (c^Jlc |>)^ 
Sohrift: ziemlich gross, gut, Tooalloe. — Abechrift 

O. ,M0 /l844. 

9324. We. 784. 
2) f. 68—61. 

Format etc. and Schrift wie b ei 1). — Titel fehlt: 
er wird sein: §&S> ^-ii B^w y* ( yuu« rjW^ 1 

Anfang fehlt. Das Ganze = We. 856, 
f. 37* — 59*. — Das Vorhandene beginnt in 
einem lftngeren Gedichte: 

In demselben deutet JbLs- einen Traum des Emir 
«5JU pj v-vrt* 1 dahin aus, dass die Feinde, 
namlich die Ben a hilftl, sie uberfallen werden 
und rath zu eifrigem Widerstande. Seblb fragt 
die Hirten nach ihrer Meinung : sie klagen uber 
Gewaltthatigkeit der BenQ hilftl und sein Bruder 
*+Hy* sohlagt vor, er wolle im Lande ^iJI und 
^Lwuu ein Heer auf bringen und dann mit seinem 
Bruder Seblb die Feinde in die Mitte nehmen 
und verniohten. Dieser Plan gefallt und *-*j_j— 
begiebt sioh dahin. Bald hernaoh h6rt Seblb 
yon einem Vetter, Namens ^U»-, dass seit einigen 
Tagen ein Reiter von den Benu hilftl jeden 
Morgen an der Quelle LS^I bete; das musse 
Aba zeid sein, der tapferste und findigste Held 
der Benu hilftl. Er setzt daher auf dessen Kopf 
eine grosse Belohnung und ein Emir Namens 
Jj3 erbietet sich, den Aba zeid gefangen zu 
nehmen oder zu tddten. Er legt sioh daher 
mit 40 Mann bei der Quelle in Hinterhalt. In 



No. 9324. 



GROSSE ROMANE. 



3?7. 



der Fruhe konimt Abu zeid an, badet, trankt 
sein Robs, scbickt sich zum Gebete an: er h6rt 
Pferdegestampf, bricht sein Gebct ab, besteigt 
sein Ross, kanipft und erschlagt 6 Reiter, die 
andern entflieben. Er plundert die Ge t fallenen 
aus und nimmt ihre Rosse rnit sich. Hozeima 
(.cjrfJiJI), auch wjlksM genannt, hat den Kampf 
von fern angeseben und berichtet daruber dem 
Seblb. Dieser will ihD dafilr ins Gefangniss 
werfen lasseu, weil er durcb seine Reden die 
Leute bloss muthlos mache; aber die ankom- 
menden Fltichtigen bestfitigen die Wahrheit. — 
Was ist nun zu thun? fragt er seine Emlre; 
waren wir doch bloss seiner List und seines 
Leids ledjgl — Einer verspricht, mit lOOOReitern 
ihn zu besiegen und seinen Kopf zu bringen. — 
1000 Reiter thnn es nicht, sagt w'do^J. — Du 
haltst es mit den Feinden, ruft Seblb. — Nein, 
wahrlichl aber neb tut mich mit, und wenn ibr 
den todtet, konnt ibr auch mich todten; sonst 
gebt mir 2 Kameele als Geschenk. — Abgemacht, 
sagt Seblb. — Nun reitet $&%- aus und nimmt 
1000 Reiter und den v-AIa^t mit, auch einen 
Jagdtreiber (■>{&). Sie uberfallen den Abu zeid 
wiederum am Morgen; er bat nur seinen Sohn 
■Qabra und 'Ikrima bei sich. Er schl&gt 40 
nieder, wirft den $&&■ zu Boden, der aber er- 
bolt sich und nimmt seinen Gastschutz in An- 
spruch als Sobn seines Ohms, des .^^o^***^' 
Die Uebrigen fliehen alsbald. Abu zeid vollendet 
sein Gebet, seine Sfthne bringen die BeutestUob" 
und die fluchtigen Rosse zusammen: so kehren 
sie heim, Hasan freut sich und lobt ihre Tapfer- 
keit. Da kommt ein Spielmann, bittet um ein 
Geschenk, lobt ihn: nimm die 40 Rosse, sagt 
er; ihr Preis wird mir zum Preise sein. Erfreut 
zieht dieser von dannen. Inzwischen haben sicb 
die Fluchtigen bei Seblb eingefunden; Gelal 
sagt: *-»Lt»^! hatte ganz Recht! — Gebt mir die 
vereproohenen Kameele i sagt jener. Schweig, 
ruft Seblb, du kracbzst nur Ungltick! trolle dicb 
fort, ich will dich nicht mehr sehenl — Nun 
giebt Gelal eineSchilderung desKampfes. — Was 
rathet ihr jetzt? fragt Seblb. — Schick bin, ssgen 
die Emlre, fordere dein Scbwert und dein Mad- 
chen zurflck; schickt sie Aba zeid dir wieder, 
so sei das Blut gesuhnt, dann lass sie ziehen 
und der Kampf mit ihnen h6re auf; wo nicht, reite 
mit alien Arabem des Flachlandes (&*>UJt Wjs) 
gegen sie und vergiesse ihr Blut. — Das iet 
••ein gediegener Rath, sagt Seblb ; aber — er tbut 
aiicht danach, sondern bringt von den Land- 

HAND80HEIFFEH D. K. BIBL. SS. 



Arabem ein Heer von 180 000 Reitern, ge~ 
panzert und hicbt, zusammen und riickt mit 
ihnen bei Nacht bis in die Nabe der Bea\x hilal. 
Diese haben zuvor Berathung gepflogen, was 
in ihrer Lage das Beste Bei, und Abu zeid bat 
empfohlen, an Seblb freuadlich zu Bchreiben, 
damit er sie ihres Weges ziehen lasse; er babe 
ja sobon einige Kriegsproben von ihnen geseben. 
Aber bevor dies gcschiebt, greifen die Feindc 
ihre Heerden und Hirten an, daran ecblies3t 
sich ein allgemeineo Handgemenge; sie nehmen 
zwar jenen die Heerden wieder ab, ziehen abei 
dies Mai doch den Kiiizerea. Da rathea die 
Emlre dem Seblb, an die Ge3chlagenen zu 
eehieiben und den Zehuten an Geld und Gut 
und an Pferden und Kameelen zu verlaugen; 
dies tbut er uod fbrdert dazu noch 200 von 
den schonsten und vornehmoten Jungfrauen. 
Diese Forderungen werden atclz zuruekgewiescu. 
In neuem Kampf ziehen die Reiter oebibs dea 
KGrzeren. Um die Quelle tU^jJi erhebt cich 
dann ein Sank der Weiber; die der Becii hilal 
wollen die der Gegner nicht hinzulcssen; sie 
werfen sie mit Steinen. Hanoa liiuffc su ihrein " 
Vater Seblb und klagt, wie sie bebaudelt worden; 
gebt nach diesem in groseeren Haufen dahis, 
sagt er. Dagegen Hasan laoht iiber dec Bo- 
richt und Abu zeid oagt: daoo ist una ein Vor- 
zeichen unsereo Sieges uber eie! — Nach eiuigen 
Tagen gehen die Frauen der Beau hilal wieder 
zur Quelle; es dauert nicht lange, komoien 
auch die der Benu ^ (der Peinde) und zauken 
und schmahea wieder auf einander; wieder er- 
folgt Steinwerfen, auch Dreinhauen mit Stouken; 
die Weiber der Benti hilal behaupten das Feld, 
die snderen fliehen und Hanafl klagt wieder ihr 
Leid ihrem Vater; der sagt: ibr konnt nichts 
gegen sie ausrichten, geht nach Hause! Seblb 
bricht zu neuem Kampf auf; Hasan begegoet 
ihm auf der Wahlstatt. Wir oind beide, sagt 
er, Anhanger des Islam; kein Moalim raairat 
Steuer vom Andera, nur ihsr verlangt es mad 
verschliesst uns den Weg und wollt una zwiisgen. 
— Ihr wollt, aotwprtct Seblb, naeb Weuten; 
wohin ihr kommt, vemicbiet ihr die Saaten 
und nehmt die Quellen in Anopruck; oo bin 
ich in den Kampf getreteo, um wciterea Blufr- 
vergiessen zu hindern; todtcut du mich, so let's 
dein Gluck; todte ich dich, so ist'e meia Glflck. 
Aber seit ich dich geoebea babe, bin ich dir 
gat; kebr um und schick gegen mich deE Aba 
seid oder Dajjab. Erst, wean ich todfc bin, 



378 



GROSSE ROMANS. 



No. 9324. 



3 

versetzt Hasan, wird dein Wunsch in Erfullung 
gehen; aber wenn du mir einen Rath giebst, 
kann ich auch dir einen ertheilen : wenn du mir 
dein Ohr sohenken wolltest, lass deine Thorheit 
und nimm wieder Vernunft an imd lass uns 
ungehindert abzieben und wir wollen dir keine 
Schuld anrechnen. Darflber ergrimmt Seblb und 
droht, Hasan desgleichen. Der Zweikampf zwi- 
echen ihnen fuhrt keine EntscheiduDg berbei; 
zwar wird Seblb durch einen Lanzensticb aue 
dem Sattel gehoben und zur Erde geworfen, 
jedoch seine Leute holen ihn fort; aber Hasan 
ist durch den Kampf ganz erschopft, kehrt in 
sein Zelt zuruck; Elgfizije erqnickt ihn mit 
einem Becber Zuckerwasser. Da erholt er sich 
und preist seines Gegners Tapferkeit und spricht 
Beffirchtungen far die SeiDigen aus. Aba zeid 
lacht. Wie kannst du fQrchten, spricht er, so 
lange du mich und Dajjab und Zeidan hast? 
Ich nehme es im Felde mit ihm auf; ich steche 
ihn aber auch, wenn du wftnschst, in seinem 
Zelt nieder, wenn er schlaft. Ich werde hin- 
gehen, sagt er zu Hasan. Ich lass dich nicht 
gehen, sagt dieser, opfere dieh nicht hin; die 
Tage haben verschiedene Loose, heute fur, mor- 
gen gegen dich! — Er beharrt dabei. Bleib, 
sagt Dajjab; nimm Vernunft an; alle Bena ,_b 
kennen dich, sie bringen dich um. Er aber gent 
nach Hause, verkleidet sich als Arzt, steckt 
einige Instnimente, Arzneien und Pflaster in 
einen Beutel, ladet ihn auf ein Maulthier und 
reitet die Nacht durch, bis er Morgens an das 
Schloss des Seblb kommt. Hier hort er, wie 
Seblb sich in einer Qacide von den Seinigen 
verabschiedet. [Dieselbe ist vorn alphabetisch; 
jeder Vers beginnt nach der Reihe der Buch- 
staben mit dem Namen des Buchstabens, auf 
welchen ein Wort, das mit demselben Buch- 
staben anfangt, folgt. Filr einige Buchstaben 
reicht ein Halbvers aus, fur die meisteu aber 
st ein ganzer Vers verwendet. Fur den Buch- 
staben J steht f. 78% 4 im Text ffilschlich **% 
fur r bUI..] Alle weinen bei diesen Abschieds- 
versen; dann spricht er noch seine letzten 
Wunsche fttr seine Familie aus, und wie er be- 
graben sein will. Seine Mutter, sein Sohn, 
seine Frauen weinen und wehklagen: er stirbt, 
es ist mit ihm zu Ende! Da hort Einer, der 
bei der Thflre steht, einen Arzt draussen rufen: 
Ich bin ein Weiser, ein Arzt, ein HeilkOnstler! 
Er ruft ihn an: verstehst du die Kunst? — Ja, 
Keiner kann's besser als ich. ~- Er bringt ihn 



zu Seblb: dieser ist erscbbpft und ohnmaohtig 
von seiner Wunde. Abfl zeid ftthlt seinen Puis. 
Sei getrost, sagt er, es steht nicht 6chlimm. Da 
sieht Seblb den Arzt an und erkennt den AbQ 
zeid. Er schreit: Abu zeid, Abu zeid! so laut 
er kann. — Was sagt er? fragen sie den 
Arzt. Er sagt: bringt Oel, verlasBt das Haus 
[er verdreht die Worte o^ ^j| j^ ^\ i n 
vb^wJI \jks> v^j !pts>]! Sie gehen Alle heraus, 
nur seine Mutter holt Oel und giebt es dem 
Arzt und wehklagt. Er sagt: nun geh heraus, 
ich werde die Thure verschliessen und ihn ver- 
binden. — Wenn du ihn gesund herstellst, sagt 
die Alte weinend beim Fortgehen, will ich dich 
reich machen. — Er schliesst die ThQr zu, deckt 
Seblbs Kopf bloss, der erkennt ihn und schreit, 
Niemand h6rt ihn; Schuft, schreit Abu zeid ihn 
an, ich werde dich abschlachten wie ein Schaf, 
nimmt seb Messer und schneidet ihm die Kehle 
durch. Dann schreibt er einen Zettel, legt ihn 
auf das Polster, geht fort und sagt den draussen 
Stehenden: So Gott will, geht es gut; offnet 
erst nach 3 Stunden sein Zimmer; dann legt 
ihm statt des bisberigen ein weisseB Zeug an. 
Darauf begiebt er sich so schnell wie mdglich 
fort bis hinter die Quelle LS^JI. Ein Diener 
Seblbs erkennt ihn dort. O weh, Aba zeid, 
also du bist ein Arzt? — Dafttr wirft er ihm 
einen Stein ans Bein, so dass er beulend zu 
den Seinigen kommt. Leute, ruft er, den Arzt 

lasst nicht zu unserem Gebieter eintreten! 

Das that er schon. — O das ist ja Aba zeid, 
der Bevfilkerer der Gr&ber, der Zerstorer der 
Schlosser! — Eih'gst treten sie bei Seblb ein: 
da hegt er mit durchschnittener Kehle! — Schnell 
zu Pferd! man jagt ihm nach, er hort Pferde- 
stampfen, sieht sich um, erblickt in der Ferae 
2 voraufsturmende Reiter. Da liegt eine Wasser- 
muhle, dicht bei ihm. Er tritt ein, nur der 
Muller ist da. Schatze mich! — Gern, aber 
vor wem? — Die Benu ^ wollen mich zwingen 
zu heirathen und ich will nicht; sieh dort 2 Reiter; 
raech, lass uns die Kleider tauschen, geh dort 
auf die Hohe, ich bleib hier bei der Thttrl — 
So ist's kaum geschehen, a4s die 2 Reiter an- 
kommen. Wo iet der Arzt geblieben? fragen 
sie den Mann an der Thur. — Er ist dort auf 
dem Hfigel, steigt hier ab und geht hinauf ! — 
Sie packen dort den Mann und rufen: Komm 
mit, Abtt zeid, du Listenbold! — Der bin ich 
nicht, ich bin ja der Mflller! — Nun steigen 
sie zur MChle hinunter — Abu zeid ist fort, 



No. 9324. 9325. 



GROSSE ROMANE. 



379 



mit sammt ihren Pferden ! — Sie erfahren yom 
Muller den ganzen Hergang und kehren unver- 
richteter Sache urn , nachdem sie den Muller 
fast todt geprfigelt. Abu zeid aber kommt zu 
den Seinigen, kleidet sich urn und tritt bei 
Hasan ein, wo gerade Berathung stattfindet. 
Wie steht's, sagt er, wie weit seid ihr? Icb bin 
seit 2 Tagen Arzt. — Soh6n, sagen sie, wir 
dachteu, du warst zu Seblb gegangen und waren 
urn dicb reoht besorgt. — Bringt mir das Ramal- 
Brett, sagt er zu einigen Dienern, ich will sehen, 
wie es dem Seblb geht. — Er beschaftigt eicb 
damit und sagt dann: icb will bingeheu und 
ibn tddten. — Das leiden wir nicbt, sagen sie, 
du bist nocb zu erschSpft. Da erzahlt er ibnen 
eeine Erlebnisse und seinen Erfolg. — Hasan 
und die Emlre sind hoch erfreut. Mfige Gott 
dicb uns lange : erhalten , rufen sie, als Schutz 
gegen unsere Feinde! — Seblb wird von den 
Seinigen bestattet. Noch trauern sie an seineui 
Grabe, als plotzlioh zahlloee Reiterscbaaren an- 
kommen: es ist <^jL>J*i] JL& mit etwa 40000 
Mann aus Negd und 50 000 Cbristen aus 'Akka 
und dem Bergland und Seblbs Bruder mit 
30000 Mann. Da greifen die Benu hilal an, 
es wird eine grosse Scblacht geliefert, sie fallt 
zu Gunsten der Bend hilal aus: diese machen 
grosse Beute. Seblbs Mutter ersticbt sich ; seine 
Frau (Kj^jl^I *-y^?') begiebt sich mit ihren 
Kinder n in Hasans Schutz : er gewahrt ihr Gnade 
und laaat das Morden einstellen. Dann setzt er 
Seblbs Sohn als Herrsoher ein, bleibt noch 
5 Tage, dann bricht er auf nach ,^si\ und 
^Uuj, Abu zeid zieht vorauf. 

Schluss f. 81 b : £>y MyiJL, ^fU"*! I^«L«j 5 

Absohrift im Jahre lS68 /i8so- 

9325. We. 861. 

60B1.4 to , 16— 18Z.(22V4X1G; 16 l /s-17ysXl2 om ).— 
/Znstand: unsauber, bes. zn Anfang; aaoh nioht recht fast 
im Einband j einige Blatter (1. 16) logo. — Papier: golblioh, 
stark, etwas glatt. — E i n b a n d : Pappbd mit Lederr&cken. — 
Titel febjt; anf dem Yorderdeckel (auseen) stent: 

Anfang f. 1*: \JuS . . . ^/ L> ^lr" $* 

Nachdem die Bend hilal den Elmadl getodtet 
*ind seinen Sohn statt seiner zum Sultan ge- 



macht batten, waren sie weiter westlich gezogen, 
um ihre Kinder, den Mar'l und Jabjtt und Jtlnus, 
zu befreien. So kamen sie zum Wfidl Errasrau, 
das schon zum Gebiete des ***ii» .-i'LSJI Ovjuu _jjl 
gehorte und zwischen 2 Bergen lag: ihrer Menge 
wegen fullten sie das ganze Wadl, so dass alles 
Wild vor ihnen in der Richtung auf Tunis davon 
lief. Zufallig wollte Ezzanfttl an dem Tage 
etwas Wildpret essen und sein Schwestersohn 
c^LLk geht deshalb mit 20 Reitern auf die Jagd: 
sie haben Hunde und Falken bei eich. Kaum 
sind sie etwa 2 Stunden von Tunis entfernt, 
als das Wild von alien Arten ihnen in vollen 
Rudeln und Haufen entgegen kommt. Sie 
machen also grosse Beute und haufen sie als- 
bald vor dem KSnig auf. Ihr seid bald zurttek- 
gekehrt und habt gute Geschafte gemacht, sagt 
Ja, sagt Mut&wi', es ist erstaunlich: 



er, 



ich fiirchte, dass der Bursch, den du freigelassen 
hast, uns schweres Unheil fiber das Land bringt! 

— In der Nacht hat Ezzanatl einen furchtbaren 
Traum: er erzahlt ihn und der Traumdeuter 
befragt das Ramal und deutet ihn dahin, dass 
zahllose Heldenschaaren sich 3 Tagereisen ent- 
fernt gelagert haben und dass er, wenn Gott 
wolle, sie besiegen werde. Da kommt sein 
Bruder, (jaA^a^ii, bemerkt, dass er nachdenklich 
und traurig ist und fragt nach dem Grunde. 
Er erzahlt seinen Traum. — Ich habe einen 
ahnlichen gehabt, sagt er, und bin davon wie 
trunken geworden : nun erzahlt er seinen Traum. 

— Allerdings ahnlich, sagen die anwesenden 
Emlre, und nun fragt der Konig, was zu tbun 
sei. Es wird beschlossen, Kundsohafter aus- 
zuschicken. Ein solcher, Namens Selm&n, macht 
sich sofort auf den Weg und kommt zu dem 
Lagerplatz der Benu hil&l, wo er sich 5 Tage 
fiber auf halt; dann kehrt er zurflck und berichtet 
von ihrer furchtbaren Macht .und Zahl. Der 
KSnig wechselt in BekfimmernisB die Farbe. — 
Was ist dir? sagt sein Bruder; hast du nicht 
24 Sultane unter dir, von denen jeder fiber 
100000 Reiter verfugt? — Lieber als 1000 
ihrer Corps waren mir 1 000 Reiter wie du und 
wie der J^-l ^U**, den der Knecht erechlagen 
hat: dann wfirde ich mit alien Arabern schon 
fertig werden. — Schreib an alle Statthalter, 
dir schleunigst Heere zu schicken; ich werde 
mit den vorhandenen Truppen die Feinde fiber- 
fallen; Schick die Ankommenden mir nach, lass 
Keinen hier im Lande bleibenl Mit 300000 
Reitern bricht er auf und nimmt den Mut&wi' 

48» 



380 



GROSSES ROMANE. 



No. 9325. 



mit oich. In einein dem Wadl ErrariraB benach- 
barten Wad'i legea oie oich in Hinterhalt; 
Mutawi' win! mit 20000 Reitern auf Re- 
cognosciren ansgeschickt. Die VorpoBten der 
Benu hilal kommen ihm alsbald entgegen, dar- 
unter Abu zeid, 'Amir elhafagi und Zeidan; 
beide Theile gerathen in Kampf, Mutawi' ent- 
kommt mit gcnauer Notb de.m Scbwert des Abo 
zeid uad fiieht zu ^tug/ogll zuruck, dem er dao 
Ycrgefallene nieldet. Dieser bricht nun mit 
alien eeinen Leuten gegen die Feinde auf, welche 
mzwiBoben fast die sammtlichen mit Mut&wP 
ongekommenen Eeiter aufgerieben baben. Die 
Uebermacht erdruckt fast die kleine Schaar 
Abu zeid's und der Emlre; da kommt Hasan 
und Dajjab mit ibren Leuten ihnen zu Hiilfe 
und Kfinig (ja^g^! und seine Krieger flieben 
davon, JasDen grosse Beute den Siegern zuruck 
and begeben sick wieder in ihren Hinterhalt. 
Wa-ohte fiber unternehmen aie einen Ueberfall, 
der gelungcn ware, da die Emlre in die Flucbt 
geschlagen sind, und der ihnen viele Beute und 
Franen eingcbracht batte, wenn sie nicht durch 
die T&pferkeit des Abu zeid echlie3Blich vollig 
geocblngen und um alle Beute und Vortbeile 
gcbracht wordea waren. Alle danken dem 
Helden Abu zeid, beoondero auch die geretteten 
Frauen iyjl^l und %«.*,; wortiber Dajjab sebr 
verdrieeslich wird und aeioe eigene Tapferkeit 
rfihmt, wahrend Aba zeid voll Selbstgefuhl seine 
Thaten preiat. Dsrauf liieet er die Frauen- 
Wagcn auf einen Haufen bringen und bewaeben, 
er seibst bleibt mit 1 000 Mann in dem Wfidl, 
um gegen die erwarteten neuen Angrifie der 
Feinde die Seinigen zu Gcbutzen. Wahrend 
dxeser Zeit wird er krank, uiusb etwa 7 Tage 
auf eeinem Lager liegen bleiben und kommt 
eebr von Kraften. Indeesen rllckt u^utg^agJI mit 
seinem Heere nacb 5 Tagen wieder vor und 
sobickt an Sultan Hasan die Botscbaft, er wolle 
zu ibm ubergeben, um den ^ i'WI zu bekampfen. 
Erfreut zieht ihm Hasan mit 2000 Mann ohne 
Waffen zum Empfang entgegen ; er aber uber- 
faU.t sie, treibt sie mit Verlust zurfiok, macht 
Beute und nimmt unter Andern auch 80Weiber, 
Tocbter der Emlre, gefangen. Ala der kranke 
Abu ?.cid aufwacbt und den Kriegslftrm hort 
und den Vorfall erfdhrt, erfasst ihn Zorn und 
Kummer; er betet inbrunstig und wird plStz- 
licb geouud. Er kleidet sicb zum Kampfe, 
nimmt die *>!?>j ^ mit oich, iiberfallt die 
Feinde; ins Zweikampf erliegt ibm {J a^a^\, 



seine Truppen flieben und erleiden groBsen Ver- 
lust; viele Beute wird ihnen abgenommen, die 
gefangenen Weiber befreit. Darauf zieht, nach 
abgehaltenerBerathung, auf Vorschlag der SsijlaM, 
Dajj&b mit 90 000 Hirten sammt den Heerden 
nach yjL£J! 5 UaJt ij^lj, Aba zeid begleitet sie, 
Borgt fur ihre Sicherheit und kehrt zu den 
Bentt hilal zuruck , wo er alsbald mit 1 000 
Reitern von den Bergen aus Umschau halt, ob 
auch irgendwoher der Feind heranziehe. — 
Mittlerweile hat ^jLyJl die Niederlage und den 
Tod seines Brudere erfahren und bricht mit 
seinem Heere nach dem Wfidl ^ly^JI auf; 
sofort sammelt Aba zeid seine Schaaren und 
zieht an deren Spitze gegen sie. Sie kampfen 
mit einander, der Konig erkennt in Aba zeid 
den von ibm freigelassenen Burschen; der Konig 
fallt von dem niedergehauenen Pferde, die Seini- 
gen befreien ihn mit grossen Verlusten aus seiner 
gefahrlichen Lage, ein allgemeiner Eampf ent- 
brennt bis zum Abend; auch der folgende Tag 
verlauft ohne Entscheidung; aber Sultan Hasan, 
besorgt um das Leben des Aba zeid, veranlaset 
diesen, eine schwere silberne Kette um seine 
Beine zu legen. Dies hinterbringt ein Kund- 
schafter dem ^Lyii ; so greift er am folgenden 
Morgen die Bend hilal wieder an, schlfigt sie 
in die Flucbt, sie ziehen sich, noch weiter be- 
kampft, zuruck. Da nimmt die L**» (die Tocb- 
ter des Ha6an) den Schlussel, offhet das Sohloss 
■an der Kette des Aba zeid, macht diesen frei, 
er ruetet sich und reitet zum Kampf. Ezzanati, 
zucrst Behr kampfesmutbig, weicht doch vom 
Zweikampf mit ihm zuruck und flieht davon, 
auch seine Truppen ergreifen die Flucbt und 
werden bis nach Tunis verfolgt, in dessen Mauern 
sie sich einschliessen. Die Benu hilal kehren 
eiegreicb und beutereich heim, an ihrer Spitze 
AbG zeid, brechen dann aber sofort Alle auf 
und belagern Tunis. Ezzanati aber hatte in- 
zwisohen an 7 ihm untergebene Sultane ge- 
Bchrieben, ihm zu Hiilfe zu kommen; jeder der- 
selben hatte 100000 Reiter zur Verfugung. 
Inzwischen fordert er den Hasan zum Zwei- 
kampf; statt seiner stellt sich Aba zeid und 
zwingt ihn zur Flucbt und verfolgt ihn bis zu 
den Tboren von Tttnis; der Kftnig entkommt 
also, und jener kehrt zu den Seinen zuruck, 
nachdem er vergeblich das Thor vollig zu 
sprengen versucht hat, wobei der Pfbrtner Ga'far 
getodtet ist. Dieee Nachricht wird dem Ezzanati 
hinterbracht; er befieblt in Folge dessen, das 



No.9325. 



GROSSE ROMANE. 



Thor unter keinen Umstanden mehr zu Sffinen. 
Am folgenden Morgen begehrt Abu zeid in 
voller Rushing Einlass; der Pfortner weist ihn 
ab, jener veranlasst ihn, seinem Herrn eine 
Herausforderung von ihm zu uberbringen. Die- 
8er lehnt sie in einem langen Sohreiben (in 
Gediohtform) ab , macht ihm aber glanzende 
Anerbietungen, wenn er ihn in Frieden lassen 
wolle, weist aber zugleich auch auf die grosse 
Macht hin, fiber welche er verfOge. Nach Be- 
rathung mit Hasan giebt Aba zeid die Antwort, 
er wolle auf seinen Wun6ch eingehen , unter 
der Bedingung, dass Ezzanatt die gefangenen 
-*,*, /efrSj; und (j««J>J herausgebe. Er ist dazu 
bereit; aber seine Tochter bJulw, bei der sie im 
Verschluss gehalten werden, bringt ihn davon 
ab, e8 sei besser, 6ie ale Geisseln bei sich zu 
behalten. Als sie in ihren Palast zuruckgekehrt 
ist, fragt Mar'l sie, was vorgefallen; 6ie giebt 
ibm Auskunft, aber, da sie ihn liebt, will sie 
sich nicht von ihm trennen und geht auf seine 
Bitte, ihn freizulassen , nicht ein. — Wieder 
findet sich am folgenden Morgen Aba zeid am 
Thor ein und verlangt die Gefangenen oder 
Zweikampf mit dem Konig. Der Pfbrtner, 
-u,y> .o yas> mit Namen, berichtet und er- 
bietet sich zum Kampf; der Konig verspricht, 
ihm im Fall des Sieges ein pangaq ((j&Xm>) 
zu verleihen. Muheloe besiegt ihn Aba zeid, 
Bchenkt ihm aber auf seine Bitten das Leben. 
Nun macht der Konig in einem Schreiben 
Friedens-Anerbietungen; und grade als Hasan 
und seine Grossen im Dlwan daruber verhandeln 
wollen, kommt ^U , ein Kundschafter, den 
Aba zeid in das' Gebiet der 7 Unterkonige 
ausgeschickt hatte, zuruck und berichtet von 
dem Heranziehen ihrer furchtbaren Schaaren. 
Aba zeid zieht, trotz der Befttrchtungen des 
Hasan, ihnen in aller Stille entgegen. Am 8.Tage 
lagern sie auf einer Wiese; Aba zeid wird im 
Schlafe von einer 10 Halbellen langen Schlange 
gestochen; sie kehren mit rhm zurttck, Hasan 
und alle Uebrigen trauern in grSsster Besturzung 
und Angst um die Folgen. Ezzan&tl erfahrt 
durch einen Spion, dass Abu zeid im Sterben 
liege; er fasst wieder Muth und fordert Hasan 
zum Zweikampf. Drei Tage lang kampfen sie, 
ohne Entscheidung ; am ^4. kommt ein Ritter, 
Namens ^^taXM, dem Hasan zuvor und fallt 
im Kampf mit Ezzanatt; so ergeht es auch dem 
Emir Rebl'a, 'Imran, Qalih u. A. an jenem Tage; 
am nachsten fallt Emir jJLw, j***i oL>~* u. A.; 



und auch an den folgenden Tagen ..Mlfc eia© 
Menge Tapfrer, so dass die Mutblosigkeit aU- 
gemein wird. Da epornt sie 8,Um, eine 'Aomsftritia 
(Xj.U«JI), zum Kampf an; Hasan und eome EmttQ 
greifen die Feinde aufs Neue an und ireibss 
sie in die Stadtmauern zurttck. Darsuf hsltea 
Bie Berathung bei Abu zeid, der noob krank 
ist und sich nooh nicht aufzurichten veraiag; es- 
fordert den Qadl Bodeir auf, die Nameis alter 
Emlre aufzuschreiben und dana tBglioh zu 
loosen; diejenigen, deren Nsmen auf dsia ge- 
zogenen Blatte stehen, eollen k&oapfea. Der 
Vorechlag findet Beifall 5 filie Werden aufge- 
Bchrieben, ausser dem g^UsAS j^ j -weil er era 
Fremder sei. Als dieser aber drarch den ■■EmSr 
*JU ryi Uyjk davon gehort hat, besteht er dar- 
auf, in die Liste aufgenommen su werden. Tags 
darauf kampft er mit dem Ezzan&tl $ der Kampf 
bleibt unentsohieden und wird am nachstea Tsge 
fortgesetzt; so dauert ihr Kampfen 1 Tage Mb- 
durch. Ersehopft BUpht EzzanEtl ssia ScMpaE 
auf; dort sitzt er und erzahlt dem g^Lt^ die 
Vorfalle, als seine Tochter Sa'da kommt und 
ihin rath, den 'Amir durch grosse Versprechun- 
gen auf seine Sejte zu siehem ; in Folge dessea 
schreibt er einen sehr freundlichen Brief an 
'Amir, der aber alle Anerbietungen abiebnt snd 
seine Ehre dem Gewinn ?orzieht . In der M achi 
hat er einen be&ngstigenden Traum: er siehfe 
an seiner Zeltthur einen grossen Baum, em 
Zimmermann haut ihn ab and grabt seine Wur- 
zeln aus. Seine Tochter &5» J, der er deaselben 
erzahlt hat, rath ihm ab, weiter mit dem Konige 
zu kampfen, es werde ihm Ungluck briagenf 
er solle sich krank stellen, sie wolle daa Wori, 
fur ihn fuhren. Als er am folgenden Morgan,: 
da der Kampf beginnen soil, ausbleibt uBffl 
Hasan schon das Loos Anderer sum Kampfen 
Ziehen lassen will, bittet die 5m)US .-zu/wartep, 
geht mit 10 Emirstochtern zu seinem Seltunfl 
ruft V he , Hafagl : , : schlafst du noch bis jetst? 
Seine Tochter erzahlt ihnen, was geschehen sei, 
die '*j;lit aber stellt sich an sein Kopfend@ v 
rOhmt^seine Tapferkeit, der Tod auf der WeM- 
statt sei loblich u. s. w. und befeuert Beinea 
Muth der Art, dass er sich zum Kampf rGatet 
und mit ihnen auf den Kampfplats geht. So 
eben tummelt dort Ezzanatl eein SchlacMroee; 
im Zweikampf gleitet ein Schwertschlag des 
Elhafagl ab auf das Pferd seines Gegners; da@~ 
selbe fallt mit seinem Reiterzu Boden, jensr 
eiltj ihm den Garaua zu machen, seine Lewie 



382 



GROSSE ROMANE. 



No. 9325—9327. 



setzen ihn auf ein anderes Ross, er entkommt; 
das allgemeine Gefecht aber dauert bis zur 
Dunkelheit. Der KSnig aber versammelt im 
Schlosse seine Emlre und sagt , so lange El- 
Bafagl 8ie bekampfe, kamen sie nicht zur Ruhe, 
nicht Altenoch Junge wurden ilbrig bleiben, 
und fragt, ob sie Rath wussten. Mutawi' (c 3 Um) 
scblagt vor, dass EzzanatI erne Zeitfang mit 
ihm kfimpfe, dann davon fliehe, jeuer werde ihn 
verfolgen und bei dieser Gelegenheit, wenn sie 
bei einem Buschwerke dort vorbei kamen, wolle 
er selbst von seinem Versteok aus ihn von binten 
mit einer Lanze durchbohren. Dieser Vorschlag 
wird angenommen, Sa'da aber (die Tochter des 
Konigs) erfahrt durch ihren Kundschafter den 
Plan. Schon frdh am ifolgenden Tage findet 
sich Elnafagi auf der Walstatt ein, noch ist 
kein Gegner dort; er reitet an die Mauern der 
Stadt und ruft, unter dem Schlosse der Sa'da 
steheud, seinem Gegner zu, sich ihm zu stellen : 
es sei der 10. Kampftag , heute musse eine 
Entscheidung herbeigefubrt werden. Sa'da warnt 
ihn, von ihrem vergitterten Schlossfenster aus, 
aber vergebens. Denn er kampft mit dem etwas 
spater angekommenen EzzanatI , dieser flieht, 
nach tuchtigem Kampfeu, vorbei an dem Ge 
biisch , jener verfolgt ihn , und MutSwi' rennt 
ihm vouhinten die Lanze durch den Leib; er 
wendet sich. um und scblagt ihn zu Boden ; da 
kehrt EzzanatI um und durchsticht ihn auoh 
von binten; er wendet sich nochmals urn, haut 
auf diesen ein , der Hiesb, mit der Keule auf- 
gefangen, gleitet ab auf den Nacken des Pferdes 
und haut diesen durch. Da sinkt Elhafagl zu 
Boden; die Bend hilal sehen es, erheben ein 
Geschrei, sturzen sich auf den Helden, sprengen 
auf die Feinde ein und suchenRache zu nehmen; 
ihre Haupthelden, Zeidan, Bodeir, Hasan, metzeln 
die Gegner von alien Seiten nieder und jagen 
die Uebrigen in die Stadt zurttck. Elnafagi 
wird in sein Zelt getragen, Manner und Weiber 
erheben Wehklage urn- ihn, sie brecben 80 
Schwerfccr , 90 Lanzen Qber ihm entzwei , die 
Jungfrauen und Weiber scbneiden ihr Haar ab 
(es eollen 5 Kameelladungen gewesen sein); 
seine Frau, Namens ^, und seine Tochter &jJ 5 .i 
klagen in Trauerliedern um den Gefallenen. 
Wahrend die Wehklage am lautesten war, oflnet 
Elnafagi plotzlich die Augen und fragt nach 
Hasan. Diesen bittet er, ihm genau zuzuhoren, 
das Wesentliche, was sein Heimatland betreffe, 
aufzuschreiben und das so beschriebene Blatt 



unter den Flfigel eines in El'irBq heimischen 
Vogels zu binden. Sie riohten ihn auf, er Bprioht 
seinen letzten Willen aus, empfiehlt dem Sohutze 
der Vornebmsten unter den BenQ hilal die 
Seinigen, und stirbt. Den Vogel lassen sie mit 
der Botschaft an fie,,}, den Vater des Elhafagl, 
fliegen und bestatten denTodten feierlich; Hasan 
nimmt sich seiner Hinterbliebenen freundlich an. 
Darauf ber&th dieser sich mit den Vornehmen 
und Geringen fiber das, was zu thun sei ; man 
kommt iiberein, die Elgazije kommen zu laesen, 
damit sie Rath gebe. — Sie 6cbJagt vor, am 
folgenden Morgen das Loos zu ziehen, wer 
kampfen solle. Dies findet Beifall; sie zieht 
den Namen des Elqadl Bodeir. Hasan hat Be- 
denken, das Leben dieser Sttttze seines Reiches 
zu wagen; Bodeir aber stellt sioh zum Zwei- 
kampf, der damit endigt, dass sein Pferd mit 
den Vorderbeinen stolpert, er selbst vornuber 
fallt und, ehe er sich noch wieder grade auf- 
richten kann, einen Schlag auf den Schadel 
erhalt, der ihn t8dtet. Darauf wendet sioh Ezza- 
natI zur Flucht; desgleichen ziehen sich seine 
Mannen fliehend in die Mauern von Tunis zurilok. 
Schluss f. 60 k : Ui S&& ^ ptf^ o,l*j 
'lAXUs ^jyi\ \i,J^. s iuu^xJJ yii *| ( jyfc£ 

Sohrift: die gew8hnliohe diokere etwas rnadliohe 
Sohrift, vooallos. 



9326. We. 812. 

36 BL 4*>, C.19-20Z. (22>/s xl6«/a; 17>/» X12-18'"). 
Zustand: nicht reoht feat im Einband; auoh fleokig und 
nioht rooht eanber. — Papier: gelb, ziemlioh stark und 
glatt. — Einband: Pappbd mit Lederruoken. — Titel f. 1*: 

An fang f. 1" : v ur ^ y/J U ^\J\ JU 

»*y \yhUs ^^toUt y-s S&» (^ a t *JLS ^1 

= We. 861, f. 1—38" (bis dahin, dass Abfl 

zeid durch den Stich der Schlange todkrankwird). 

Schluss f. 36": Cu>\ "i a b mj> ^ ^ 

'«Juu ^3JI ^\j&\ & JUXJI, ( ^Uji\ ^ 

Sohrift: die gewohnliche grosse rundliche Hand. — 
A bach rift vom Jahre 1261 Rabi' I (1845). 

9327. We. 899. 

37 Bl. 4'", 18-21 Z. (227s X 16; 20 X 13-14»»). - 
Zustand: ziemlich gut. — Papier: gelb, stark, etwas 
glatt. — Einband: Pappband. — Titel f. 1«: 



No. 9327— 9329. 



GROSSE ROMANE. 



383 



j^itoUl »V'W J** u^ o' U > ^ • • • 'f&' Vj 

= We v 8 6 1 , f. 1 — 3 8 b (soweit wie We. 8 1 2). 
Schlussf. 37 b : nJ^toi^-. _^aj Ju;_jjl .Loj, 

'c/** ""!** ^** i ^ lt'V Ul ^ S-^-r^ ^ U" 1 -^ 

Schrift: ziemlioh gross, zum Theil etwas gedr&ngt, 

krlftig und gewandt, vocallos. — Abschrift c. ,mo /ism. 

9328. We. 810. 
3) f. 35-64. 
4'°, 20-24 Z. (23 Xl6V»; c. 19xl3 cm ).- Zustand: 
oicht gans sauber, aoch etwas fieckig. — Papier: gelb, 
stark, etwas glatt. — Titel f. 35* von sp&terer Hand: 

v^» ^ »J*" CT° LW^W' (j!*^ 
An fang. f. 35 b : ^^^^^l j^J Lis ^y JiJ> 
alii u£J<3 sXUi iw«UaJ f-*^-£ ^U-JUry 2wbiy q<C 

Ein Stuck von der Geschichte dee ^"1^1 • 
E6 liegt bier die Stelle vor, welche enthalten 
iet in We. 861, ziemlich im Anfang; ee weicht 
im Text oft ab. Namlieh von da an, dass der 
Kundschafter (welcher bier ^UJLw heisst) 6ich 
in das Lager der Benu hilal begiebt, bis dahin, 
dass EzzanatI, nach mehrtagigem Kampfen und 
nachdem er zuletzt mit Gluck gegen Hasan 
selbst gestritten, einen Zweikampf mit Abu zeid 
bestebt, in welchem er aber mit seinem zer- 
hauenen Rosse zu Boden fallt, dann zwar von 
den Seinigen gerettet und auf ein anderes Pferd 
gesetzt wird, aber nach Tunis entflieht, von 
Aba zeid bis ans Thor verfolgt. Am folgenden 
Tage kampft jener mit ebenso wenigem Gluck; 
drei Tage bleibt er erschbpft auf seinem Lager 
liegen ; dann schreibt er an Abtt zeid und bietet 
ihm die Halfte seines Reiches und seine Tochter 
Sa'da zur Frau an. In diesem Briefe bricht 
das Sttick ab mit dem Verse f. 54 b : 

Schrift: ziemlich klein, etwas nngleich, flQohtig, 
Tocallos. — Abschrift nm 1860 /is44. 

9329. We. 862. 

58 Bl. Format etc. und Schrift wie bei We. 861. 
Uebrigens faat lose im Einband. F. 28 b leer. 

Anfang f.l'iji+s*} S^,c*i &Q** y^ l*-*-*** 
feJI U^J&>j L^JUmcj L$ 5 ^Xb»I 5 _^po ^tol&JI KJL> 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 861. 

Der gefallene Bodeir wird bestattet, Elmaria 
(XjjjUJI) und alle Frauen und Manner beklagen 



seinen Verlust, jene zerreissen ihre Gewander, 
diese zerbrechen uber ihm Schwertklingen und 
Lanzenschafte. Darauf wird berathen und be- 
schlossen , den einen seiner rechten Bruder, 
Namens JjtoAy* (der andcre hiess JMai), zum Qftdl 
an seiner Stelle zu machen. Wieder betritt 
EzzanatI den Kampfplatz; ein Gespenst (^Lyf>) 
meldet ihm dort, dass die Unterkfinige in 5 Tagen 
eintreffen wtirden ; er aber trfigt demselben auf, 
ihnen zu m el den, dass sie umkehren sollen, er 
bedurfe ihrer nicht mehr, da er mit den Feinden 
allein fertig werden werde. Nun zieht Elgazije 
wieder das Kampfloos : es trifft den Mofaddal. 
2 Tage hindurch kampft er mit dem Konige, 
erst in der Mitte des 3. Tages raurot EzzanatI 
das Feld und fluchtet in seine Stadtburg. Er 
berath mit seinen Mannen, was zu thun sei, und 
ob nicht Einer unter ihnen den Kampf mit 
Mofaddal bestehen wqlle. Dazu meldet sich 
der Prediger Mutawi' (cjLL* v^b^l) : er durch- 
bohrt den Gegner, dessen Pferd gestolpert ist 
und ihn abgeworfen hat, haut ihm den Kopf 
ab, nimmt ihn mit und kehrt heim, verfolgt 
yon den erschrockenen und erbitterten Feinden. 
Auch die Soldaten kampfen bis zum Abend in 
grosser Erbitterung mit einander. — M^tawi' 
wird yon dem Konige sehr geehrt und zum Qadl 
gemacht. Nun schreibt Mutawi' an Hasan und 
fordert ihn auf zur Rttckkehr. Derselbe gerMh, 
ebenso wie seine Emlre, in grossen Zorn; Zeidan 
erbietet sich zum Kampfe; Hasan yerweist auf 
die Entscheidung durch das Loos, kein Anderer 
solle kampfen; er schreibt einen ablehnenden 
Brief voll Selbstgefuhl an EzzanatI. Der Brief 
wird dem Mutawi' tiberbracht, dieser tibergiebt 
ihn dem Konige : derselbe gerftth in Zorn, dass 
jener eigenmachtig geschrieben hat und macht 
ihm Vorwurfe; er bittet ihn, keinen anderen 
ale ihn den Kampf gegen die Emire der Feinde 
bestehen zu lassen, er allein wolle alien ihren 
Helden den Garaus machen. — Indessen hat 
Mar'l (^eyj) von Sa'da die filr die Benu hilal 
nachtheiligen EreignUse erfahren und weint heisse 
Thranen. Sie trostet ihn damit, dass sie suchen 
wolle, ihren Vater umzubringen. Sie lasst einen 
Weisen, der im Dienste ihres Vaters steht, 
kommen und fragt ihn, ob er nicht ein Mittel 
wisse gegen Schlangenbiss ; ein ihr sehr liebes 
Madchen liege daran schwer krank. Er giebt 
ihr ein solches Mittel — das ihm freiheh der 
Konig sorgsam zu behtiten geboten hat, damit 
es nicht dem Abu zeid zu Gute komme — > 



384 



GROSSE ROMANS. 



NO.S829. 



und sie schreibt an Hasan und iiberschickt es 
ihm; er giebt dem Abu zeid etwas davon zu 
trinken, derselbe erholt sich aofort und erhalt 
baldigste Genesung. Er ertahrt die traurigen 
Verluste wahrend seiner Krankheit und wild 
dardber sehr betrubt. Am folgenden Morgen 
rustet er sich zum Kampf uud betritt die Wahl- 
atatt. Ezzanatl ist erstaunt, ihn dort zu sehen; 
Mutawi' kampft mit ihm, fallt aber bald; und 
der Kdnig flieht, nachdem die Seinigen eine 
grosse Niederlage erlitten haben, in die Stadt 
znruck, deren Thore gescblossen werden; er 
klagt, dass er, solange AbQ zeid den Peinden 
beistehe, 6ich nicbt mehr auf ein Karapfen ein- 
lassen kdnne. Aba zeid aber, der in Erfahrung 
gebracht bat, dass Ezzanatl an die Unterkdnige 
geschrieben und diese urn 6chleunigen Beistand 
ersucht bat, beschliesst, dieselben aufzusuchen 
und, nocb ehe sie anlangen, zu bekampfen. Die 
Besorgniss des Hasan, dass der feindlicbe Konig 
wahrend seiner Abwesenbeit sie angreifen werde, 
zerstreut er dadurch, dass er vor seiner Abreise 
eine rothe Fahne an dein Thore von Tunis 
aufpflanzt; solange dieselbe wehe, werde jener 
glauben, dass er anwesend 6ei und nicht wagen, 
einen Ausfall zu machen. — In der Stille bricht 
Abu zeid auf mit 1000 Reitern und liberfallt 
die 7 heranziehenden Kdnige Nachts, von einem 
Hinterhalt aus. Ezzanatl aber, der sich 3 Tage 
lang eingeschlossen hat, erfahrt von den Seinigen, 
dass eine rothe Fahne am Thore von Tunis 
wehe, Keiner wisse, zu welchem Zweck. Durch 
einen Spion erfahrt er, dass Abu zeid den 
Unterkdnigen entgegen geritten sei, und be- 
schliesst, aufsNeue die BenQ hilal wahrend seiner 
Abwesenbeit anzugreifen. Sein Zweikampf mit 
Zeidan, den das Loos getroffen, endet mit eiliger 
Flucht nach Tunis; bei der Gelegenbeit aber 
hatte das Kameel, auf welchem Lyo, die Ge- 
liebte des Zeidan, dem- Kampfe zugesehen hatte, 
sich den flilchtigen Reitern und Rossen ange- 
schlossen und war mit nach Tunis gekommen. 
Voll Angst und Besorgniss sprengt Zeidan am 
folgenden Morgen zur Stadt; aber scbon trifft 
er seine Geliebte mit Gefolge und reichbeschenkt 
ihm entgegenkommend. Auf Wunsch des Kdnigs 
hatte Sa'da, seine Tochter, sich ihrer freundlich 
angenommen. Nun berath sich der Kdnig mit 
seinem Neffen gjUa*, wie eie durch List sich 
des Zeidan entledigen, sonst bringe er sie ins 
Verderben. Jener 6chlagt vor, er wolle einige 
Locher an der Westseite des Gebusches gra- 



ben; der Konig solle kampfen, dann nach der 
Seite hin fliehen, seines Gegners Ross werde 
bei der Verfolgung vielleicht hineinfallen, er 
selbst wolle dann den Zeidan von hinten duroh- 
bohren. Dieser Plan scheint dem Ezzanatl 
angemessen, und er tritt wieder am folgenden 
Morgen auf der Wahlstatt auf. Zeidan setzt 
es durch, dass er und kein anderer durch neues 
Loos Gewalilter den Kampf mit jenem aufnimmt. 
Der Kdnig zieht wieder den Kurzeren, ohne 
seinen vortrefflichen Panzer und Helm hatte 
ihn Zeidan mit furchtbarem Sohlage zerspalten; 
er flieht also, Zeidan verfolgt ihn, stfisst ihm 
eine Lanze in den Rucken, aber sie bricht am 
Panzer ab, und er entkommt unter seine Mannen. 
Diese aber umdrangen nun den Zeidan, er aber 
schlagt 1 1 Reiter zu Boden : da erscheint Ezza- 
natl aufs neue im Feld; nun sturzt er sioh auf 
diesen, der flieht, und bei der Verfolgung fftUt 
jener mit seinem Ross in die Grube; Mutawi' 
stfisst ihm die Lanze von hinten durch die 
Brust, Ezzanatl kehrt um und durchstdsst ihn 
von vorn. Die BenQ hilal, ausser sioh vor 
Zorn, bringen den Feinden eine furohtbare 
Niederlage bei, liber 30000 derselben waren 
gefallen, und bestatten unter Klagen den Zeid&n. 
In den Kampf am naohsten Morgen tritt der 
Emir Bedr, um den Tod seines Bruders Zeid&n 
zu rachen; 3 Tage wahrt der Kampf unent- 
schieden, am 4. flieht um die Mitte des Tages 
der Kdnig unter seine Leute, Bedr verfolgt ihn 
und der Verabredung gem&ss schiesst Mutawi' 
ihn in -den Rftcken und haut seinen Kopf ab. 
Die Seinigen bestatten ihn unter Wehklagen; 
seine beiden Sdhne jU^> ^ Jic undyaj beweinen 
ihn, der erstere beschliesst, Rache zu nehmen. 
Seine Mutter bittet ihn, davon abzustehen, aber 
vergebens; auch die Abreden seines Ohms, des 
Konigs Hasan, des Bruders seiner Mutter, 
fruchten nichts. So kampft er denn mit grdsster 
Tapferkeit am folgenden Tage mit dem Kdnig 
Ezzanatl, setzt ihm arg zu, aber vermag gegen 
dessen Panzer nichts auszurichten. Seine Krafte 
sind am Ende des Tages noch frisch, als habe 
er keine harte Arbeit zu verrichten gehabt, 
wahrend seines Gegners Kraft fast erschdpft 
ist. W&hrend am folgenden Tage die M&dchen 
der Stadt von den Mauern aus die SchSnheit 
' Aql's bewundern, der sein Ross auf dem Kampf- 
platz tummelt, und wahrend die jungen M&dchen 
der Benu hilal (die ol^Uait) Kriegslieder singen, 
den Muth anzufeuern, triflft. endlich Ezzan&tl 



No. 9329. 



GROSSE ROMANE. 



385 



zum Kampf ein. Er wird zur Flucbt gezwungen, 
ebenso seine Leute: sie schlieBsen sich in die 
^ Stadt ein, w&hrend 'Aql vor den Mauern heraus- 
9- fordernde Redensarten fflhrt. Alle, die ihn sehen, 
etaunen liber seine Schtinheit. Eine Tochter 
des Ezzan&ti, Namens m**j (Basma), verliebt 
sicb in ihn und als er in aller Frtihe am folgen- 
den Tage an die Mauern von Tunis gesprengt 
kommt und sie ihn von ihrem FenBter aus er- 
blickt, ruft sie ibn heran und warnt ihn vor 
Mutawi', der ihn im Zweikampf bekampfen wolle. 
Dieser aber riohtet nichts gegen 'Aql aus, 
sondern wird zur Flucht gezwungen; den Plan, 
durch eine Grube den Gegner zu Fall zu bringen, 
der bei Zeid&n gegltickt, theilt Basma dem 'Aql 
mit, der sich audi in sie verliebt hat und in 
der Frtihe au ihr Gitter kommt. Der Plan 
misslingt; nun wird verabredet, dass, wenn 
Mutawi' eine Zeitlang mit 'Aql gekampft, der 
Konig Ezzanatl, k#&s. qj *'iUJl und jCsX^JI ^'bUil 
herausprengen und sie vier den 'Aql tiberfalleu 
und todten wollen. In der That uberfallen sie 
ibn, er aber vertheidigt sich, weist sogar die 
ihm geschicktc Untersttitzung durch Hasans 
Brtldcr, _*c, ^U*, ylz, zurtlck, durchbohrt den 
^ ^.x^suJS |»^jl!|, jagt die Anderen fort und bringt 
ihren Leuten grosse Niederlage bei; urn sie zu 
reizen, lasst er die Madchen und Frauen hinter 
sich her trommeln und in die Hande klatschen 
und weist ihre Versuche, sich derselben zu be- 
machtigen, siegreich zuruck. Freund und Feind 
preist seine Tapferkeit. Basma rilhmt ihn gegen 
ihre Schwester Sa'du und setzt deren Geliebten 
-a gegen ihu herab. Sa'da geht zu ihrem 
'ater, tadelt die Sehwache, den Misserfolg, die 
Feigheit der Kampfer; er solle die Frauen 
kampfen und die Ehre wahren lassen. Erztirnt 
darilber verspricht er ihr, den 'Aql am folgenden 
Tage zu bekampfen und zu besiegen. Er ver- 
abredet wieder mit Mutawi' die List mit den 
Gruben; dies Mai geliugt sie, da jener von 
Basma keine Warnung erhalten hat; er fallt 
bei Verfolgung des EzzauatI in eine derselben 
und wird von ihm und dem aus dem Versteck 
kommenden Mutawi' durchbohrt. Nun sturzen 
sich die Benu hilal ingrimmig auf die Feinde; 
es erfolgt ein Kampfen und Schlachten, wie 
fl| noch nie in diesem Kriege stattgefunden , bis 
zur Dunkelheit, aber sie konnen nicht verhin- 
dern, dass die Feinde den gefallenen 'Aql mit 
nach Tunis nehnien. Drei Tage ruht der Kampf. 
Dann tritt Mutawi' wieder auf den Kampfplatz 

HANDSOHEIFTEN D. K. BIBL. XX. 



tf2 



und Nacr ben haula, der rechte Bruder 'Aql's, 
sturzt sich auf ihn und haut ihu nach langem 
Kampfe nieder. Am folgenden Tage kampft er 
mit Ezzanatl, fallt aber bei Verfolgung desselben 
in eine von »bL*JI gegrabene Grube, sein Gegner 
durchbohrt ihn dort, haut seinen Kopf ab uud 
nimrat ihn mit, urn ihn auf die Mauern seiner 
Stadt zu pflanzen. Ein allgemeiner Kampf bei 
der Grube ist wieder sehr blutig und dauert 
bis zum Abend. Der Gefallene wird bestattet, 
seine Mutter *Jj> und Schwester »JUij erheben 
die TodteDklage. Da steigt d,er alte Gunim, der 
Vater des Dajj&b, zu Ross, um mit Ezzanatl zu 
kampfen. Dieser verhohnt ihn : geh lieber beten, 
sagt er; aber bald fuhlt er dessen tapfere Streiche 
und muss entfliehen. Ganim kehrt unversehrt 
hehn; ich mag nicht raehr leben, seitdem die 
SShne gefallen sind, es sei denn, dass ich sie 
rache! Sieben Tage hinter einander kampfen 
sie. Inzwischen aber batte Ezzanatl seinen 
Bruder ta^js-jA ansgeschickt mit 100000 Rei- 
tern, um den Dajj&b im Wadl ^jLiJt., i^iil zu 
todten und die Heerden zu rauben. Er fallt 
aber im Kampfe mit Dajjab und sein Heer wird 
theils niedergemacht, theils zerstreut. Sie sam- 
meln sich nach und nach, kehren zum Ezzanatl 
zuruck und melden deu Tod des Ftihrers und 
die Niederlage. Da schickt er mit noch grosse- 
rer Heeresmasse seinen Bruder Jj^aX* dahin, 
aber auch dieser fallt und sein Heer kehrt ge- 
schlageu zurtiok. Der Konig ist in hfiohster 
Betrtibniss und Besttirzung. — Hasan ist in- 
zwischen voller Sorgen, was aus Aba zeid ge- 
worden sei? Da tritt der Emir U>Us> zu ihm 
und erzablt, dass derselbe mit reicher Beute im 
Anzuge sei und die 7 Unterkonige (Namens 
*b, \8*, J^>, p*&, fl?, u-LcoJI, ^jl^ji!) 
besiegt, zum Theil getodtet, und die ihnen ab- 
genommene Beute sehr gross sei. Nach 5 Tagen 
kommt Abu zeid und wird froh empfangen; 
liber das in seiner Abwesenheit Vorgefallene, 
besonders tiber den Tod des Zeid&n, ist er tief 
betrtibt. Nun ersinnt er eine List. Er ver- 
kleidet sich als Braut, lasst sich von iu^Lil und 
100 geputzten Madchen, Tochtern der Entire, 
begleiten und geht nach Tunis. Das Thor ist 
verschlossen. Was wollt ihr? fragt der Thor- 
warter, Namens «,U d j jy^- — Wir wollen 
kaufen und verkaufen, sagt Elg&zije. — Dies 
war weiter nicht aufiallig, da ein solcher Han- 
delsverkehr zwischen den Einwohnern und den 
Feinden fortw&hrend bestand und sie nur auf 

49 



386 



GROSSE ROMANE. 



No. 9329. 9330. 



dem Kampfplatz auf einander losschlugen. — 
Aber der Thorwartcr offnet nicht, sondern fragt 
erBt den Ezzanati. Dieser hat Nachricht er- 
halten von der Niederlage seiner Uuterkonige 
und hat aus dem Ramal erfahren, dass Abu zeid 
mit zahlloser Beute zuruckgekehrt ist, weiss 
dadurch zugleicb auch, welche List er vorhat. 
Er verbietet also bei Todesstrafe, das Thor zu 
oflhen; ich habe, sagt er, ihren Brief geleseD, 
ehe sie ihn noch geschrieben haben. So bleibt 
das Thor geBchlossen, alles Zureden hat auf 
den Pfortner keinen Einfluss; sie kehren un- 
verrichteter Sache zuruck. — Inzwischen sitzt 
Mar'i bei Sa'da und klagt ihr, dass cr seit 
3 Jahren fern von den Seiuigeu 6ei; sie trostet 
ihn damit, dass sie aus Liebe zu ihni ihren 
Vater umbringen wolle. Aus dem Ramal weiss 
sie, dass derselbe von der Hand des Dajjab 
fallen wird. Sie verkleidet sich nun als Krieger, 
niinmt 40 ebenso verkleidete Madcheu mit, lasst 
sioh das Thor aufschliessen uud begiebt sich 
ins feindliche Lager zum Zelt des Hasan. Es 
ist Mitternacht; sie klopft den Wachter, den 
alten ,JU,, heraus, er solle den Hasan wecken, 
sie hatten ihm Wichtiges zu mclden, Er wei- 
gert sich. Geh und week ihn! wiederholt sie; 
ich bin Sa'da, Tochter des Ezzanati, und muss 
den Kdnig sprechen. Endlich geht er und 
meldet. Erstaunt hort er die Botschaft und 
will zu ihr gehen; sie selbst aber ist schon ins 
Prauengemach gestiirzt, giebt sich, ale die Prauen 
bei dem Anblick eines Mannes Geechrei erheben, 
zu erkennen, und U^i- umarmt und kttsst sie. 
Ist mein Liebling Mar'i bei dir? fragt sie. Ja, 
und er ist mir lieber als mein Lebenl Nun 
klagt Hasan uber die Gefangenschaft der drei 
Prinzen; Aba zeid, der von der Ankunft der 
Sa'da gehort hat, kommt gleichfalls hinzu; Sa'da 
spricht von ihrer Liebe zu Mar'i und dass das 
einzige Mittel, ihren Vater zu beseitigen, in der 
Hand des Dajjab liege ; Hasan mfige ihn kom- 
men lassen, wo nicht, werde er sie Alle ver- 
derben. Alsdann begiebt sie sich rait ihrem 
Gefolge zuruck; wenn man euch fragt, sagt sie 
zu.diesem, als sie zurtickgekehrt sind, sagt ihr, 
dass ihr mich besucht habt; und damit entlasst 
sie sie , nachdem sie jede kostbar beschenkt 
hat. — Hasan und Aba zeid berathen nun, was 
zu thun sei; sie selbst konnten nicht an Dajjab 
schreiben, denn er sei auf Beute, sei auf Kampf 
mit dem Feindo erpicht ; am besten sei, wenn 
die Angehorigen der Gefallenen ihn baten, zu 



kommen. So geschieht es denn; XjiLsM, RjUi 
und 80 Frauen schreiben an ihn, auch sein 
Vater Ganim klagt ihm ihre Bedrangniss und 
bittet ihn, zu kommen. Die Briefe, in einen 
Beutel gesteckt, werden einem Diener Dajjabs, 
dem Sa'd, tlbergeben, der sie schnell ihm ein- 
handigt. Er holt sie aus dem Beutel hervor: 
alle sind in Schleier und Haare eingewickelt ; 
er liest sie und wundert sich, dass weder Hasan 
noch Abu zeid an ihn geschrieben. Ohne ihre 
Aufforderung und bestimmte Zusicherungen 
werde er nicht kommen, sagt er dem Boten 
und schreibt in diesem Sinne an die Beiden. 
Nach Einsicht dieses Briefes schwankt Hasan: 
er furchtet, dass Dajjab nach Beendigung des 
Kampfes sich uberheben werde. Aba zeid aber 
beruhigt ihn darilber und er schreibt nun einen 
zur Rllckkehr und zum Kampf einladenden 
Brief an Dajjab. 

Schluss t'. 58 b : &jl ^ ^sAa ,c\. ( y M ». £\j& 

9330. We. 813. 814. 

24u.34B1.4<°, 19-20Z.(22'/aX16; 17-I77s,xl2°°>). 
Zu stand: nicht recbt sanber, aucb etwas fleckig. — Papier: 
goiblich, zieoilioh stark, etwasglatt. — Einband: Pappbd. — 
Titel We.813,f.l»: j^J! l-Jy* £x> (^t-Ui-l KbS \^> 

$&& if*i *^*Zf ^y« 'lM^j jrf-^J .gjk>\M\ J.**;, 
(Anf dozn Vorderdeckel steht noch: 

We. 814 ist ohne Titel, aber auf dem Vorderdeckel steht: 

Anfang We. 813, f. 1": ij^j ^yi JLs 

$j}&S\ pftjS j \jm\3} u^rU tjJb^ 5 p,$>S±i vi^Jjs*! 

Es ist dies ein Stuck aus der Erzahlung des 
KampfeB gegen Ezzanati; diese beiden Bande, 
welche unmittelbar zusammengehoren, enthalten 
den Inhalt von We. 861, f. 38 b (Ezzanati er- 
f&hrt durch einen Spion, dass Abu zeid von 
einer Schlangc gestochen im Sterben liege) bis 
We. 862, f. 37' oben (Nacr betritt den Kampf- 
platz, nacbdem El'allam ihm eine Pallgrube 
gegraben hat). We. 813 schliesst an der Stelle, 
wo Bodeir vor Beginn des Kampfes, in wel- 
ohem er fallt, mit Ezzanati Worte wechselt 
(= We. 861, f. 60 s unten). — Die Erzahlung 
ist hier meistens ausfuhrlicher und wortreicher, 
enthalt auch mehr Gedicbte. 

Die Schrift ist dieoolbo wie in We. 811. 



No. 9331. 9332. 



GROSSE ROMANE. 



387 



9331. We. 815. 
1) f.1-24. 

39BU'<',19-20Z.(22V 3 Xl6;17-18xl2-13< !ra ).- 

•Zustand: ziemlich gut, doch Dicht uberall ganz sauber. — 
Papier: gelb, zieml. stark, etwonglatt. — Einband: Papp- 
band. — Titelubei-Bchrif t f. 1» oben (von anderer Hand): 

Anfang f. I s : oS JI V ^ ,^-s; &> ■&& 

— We. 862, £38 8 -58' Mitte. Geschichte 
des EzzanatI, vom Tode des ,*3J an bis zur 
Auffoj-derung an Dajjab, zu Hfilfe zu kommen, 
und deasen Einwendungea und Paeans Be- 
sorgniss daruber. 

Schluss f. 24": fj U ^ U, v Lp U, 

Der obige Titel ware richtiger : JlijJt uy> ^o 
(da dieHauIa nur vorubergehend bier vorkommt). 

Sohrift: groan, gel&ufig, in der 2. Halite fluchtiff, 
vocalloB. — A b sohrift 1261 RaW I (1845). 

Auf f. 23 folgt nooh 23\ 

9332. We. 863. 

fc 84 Bl. 4«>, c. 16 2. (22X16; e. 17 X12'/,"-). - Zu- 

^ stand: nieht genz sanber; zum Theil lose Blatter. — 

Papier eto. und Sohrift wie bei We. 862, nur ist die 

Sohrift nioht ganz gleiohm&soig, besonders zu Anfang 

F.63 nnd 63 A leor. - Titel f. 1«: ^LijJI Jj3. 

Anfang f. 2 b (Kamil): 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 862. 

Ausser Hasan sclireibt auch Aba zeid an 
Dajjab, und beide fordern den alten Ganim 
auf, mit seiner Frau zu dem Sohne zu reisen 
und ihn zu holen, auch die Briefe mitzunehnien. 
Sie begeben sich zu ihm, er verspricht auch, 
ihretwegen der Aufforderung zu folgen: sie sollen 
vorauf reioen, er werde in 5 Tagen nachkommen. 
Darilber werden sie argerlich, er beruhigt sie 
aber, und nach 3 Tagen kehren sie zuruck und 
berichten fiber den Erfolg. 5 Tage spater 
langt Dajjab an, yon zahlreichen Haufen empfan- 
genj die Jungfrauen und Frauen haben sich 
au den Grabern in Reihen aufgeslellt, besonders 
bei dem Grabe des Bodeir, und mit aufgelostera 
Haare, und rufen ihm entgegcn: Rache, Rache! 
und seine Tochter hmSo, sagt: weisst du nicht, 
dass eine ihren Vater, eine ihren Bruder hier 
begraben hat? Er verspricht, Rache fur sie zu 
nehmen und laost oein Zelt auf der Wahlstatt auf- 



schlageu. Diesen Vorgang schildert w-c^! jy'''"'. 
eine Tochter Hasans, ihrem Vater und dem 
Abu zeid, die wahrend der Zeit in ihrem Zelte 
gesessen haben. Nun schickt Hasan eine Alte, 
cy&4- f\-, aus, dass sie erforsche, in welcher 
Stimmung jener zum Kampfe mit EzzanBtl gehe. 
Er erfahrt durch sie, dass er seine Tochter 
t^f gefragt, an welcher Stelle er ihn treffen 
solle, und dass sie geantwortet habe : ins Auge. 
Am folgenden Morgen besucht Dajjab den Hasan, 
bei dem Abfl zeid anwesend ist. Sie fruhstucken, 
dann frfigt Hasan : willst du nicht den Kampf- 
platz betreten? Nein, nicht eher als bis ihr 
mir schriftlich gebt, dass, wer den EzzanatI 
todtet , Sultan wird. Hasan will aufbrausen, 
Abu zeid beschwichtigt ihn: sei still! wenn er 
den Gegner getodtet hat, soil er die Antwort 
von mir haben. Hasan erwidert also: Wozu 
sagst du das ? du sollst haben, was du willst. — 
Nun, dann seid getrost und rechnet den Ezza- 
natI zu den Todten! — Nun rttstet er sich 
sofort und reitet auf seiner Stute (5>ox£l) in den 
Kampf; bald steht ihm der feindliche Konig 
gegenuber. Nach tapferer Gegenwehr Auchtet 
dieser in die Stadt, die Seinigen werden ge- 
schlagen und fliehen gleichfalls. Am folgenden 
Morgen, in erster Frtihe, reitet Dajjab aus: 
noch zeigt 8ich kein Gegner, die Thore sind 
noch ge8chlossen. Er kommt an den Graben: 
er steigt ab und misst ihn, er ist einen Lanzen- 
wurf breit. Nun reitet er zuruck, setzt sein 
Ross in Galopp, dass es von Schweiss trieft 
und die Funken stieben und setzt mit ihm uber 
den Graben. Hinter der Pforte zu demselben 
findet er den Pfortner in Schlaf; er setzt ihm 
die Lanze an die Kehle und weckt ihn auf; 
halbtodt vor Schrecken muss er seinen Herrn 
wecken und ihm melden, dass Dajjab ihn schon 
seit halber Nacht auf dem Kampfplatz erwarte. 
Heute, fugt er hinzu, ist er mit seinem Pferde 
tlber den Graben geBprungen, morgen setzt er 
uber die Stadtmauern. — Der Konig ger&th 
in BesWlrzung. Das ganze Ungliick rflhrt von 
der falscheu Sa'da her, ruft er aus, und lasst 
sie holen. Er macht ihr Vdrwtirfe. Wie, ver- 
setzt sie, du furchtest dich vor Dajjab und hast 
doch grossere Helden besiegt? — Ich habe 
nicht mehr Muth, es mit ihm aufzunehmen. — 
Ich werde ihn von dir fern halten, sagt sie, 
eilt in ihr Schloss, oflfnet das Gitterfenster, 
sieht den Dajjab an der Grabenpforte hin und 
her reiten, ruft ihn herbei, unterredet sich mit 

49* 



388 



GROSSE ROMANE- 



No. 9332. 



ihm und versteht sich dazu, ihren Vater zum 
Zweikampf gegen ihn zu bestimmen. Das thut 
sie, er betritt wieder die Wahlstatt, muss aber 
wieder sein Heil in der Flucht suchen. So 
auch am folgenden Tage. Da befragt er das 
Rnmal: er ersieht daraus seinen Tod. Darauf 
lasst er die Sa'da kommen, zahlt die Ereignisse 
des langeu Kampfes auf und macht ihr Vor- 
wiirfe wegen ihrer Treulosigkeit. Sie spricht 
ihm Muth zu, wtinscht aber im Stillen seinen 
Tod. Dajjab aber wird bei seiner Rtickkebr 
vom Kampf freudig von iy^Li! und anderen 
Frauen begrtisst : ich hoffe, sagt er, dass Ezza- 
natl nur noch diese Nacht am Leben ist. — 
Dieser indessen berath mit f&ai^ was zu thun 
sei? Dieser rath, an Dajjab zu schreiben, ihm 
Frieden anzubieten und Geld und Geschenke 
zu versprechen. Er schreibt in diesem Sinne 
und bietet ihm seine Tochter Sa'da, deni Abu 
zeid die des El'allfim an; er weist aber die 
Anerbietungen schndde und stolz zuruck. Am 
folgendenTage kampfenBeide wieder; einLanzen- 
stoss trifft, statt des Dajjab, dessen Pferd und 
durchbohrt seine Weichen; es spriDgt auf und 
tragt seinen Reiter zu dessen Gezelt, dann sturzt 
es zusammen. Dajjab ist vor Schmerz uber 
den Verlust seines Rosses ausser sich ; er schreit, 
wirft sich auf dasselbe, umhalst es, Manner 
und Frauen weinen mit ihm. Ezzanatl indessen 
kampft weiter und richtet ein Blutbad unter den 
Benu bilal an, ergreift aber vor Abu zeid die 
Flucht; ebenso fliehen seine Mannen vor diesem 
in die Stadt und schliessen die Thore. Abu zeid 
und Hasan sprechen Trostworte zu Dajjab; es 
sei doch besser, dass er selbst am Leben ge- 
blieben sei, sein Leben sei ihnen mehr werth 
als die Welt mit alien ihren Scbatzen. Ebenso 
tr66ten ihn die (ibrigen Emlre. Er aber bleibt 
trostlos und beklagt den unersetzlichen Verlust. 
Darauf wird das Ross feierlich bestattet. In 
seidenes Zeug gehullt tragen es Manner auf 
ihrem Nacken zur Gruft bei den gefallenen 
Helden; dort beten sie, werfen Erde auf das- 
selbe und Weiber rufen ihre Todtenklage da- 
selbst 7 Tage lang. So lange bleibt auch Dajjab 
ohne Unterlass an dem Grabe, schlachtet 90 Ka- 
meele und speist damit die Armen. Dann kehrt 
er von dort zuruck, in grosserer Wuth auf 
Ezzanatl als je, wappnet sich, besteigt einen 
Nachkommen seiner Stute und reitet zum Kampf. 
Tapfer kampft Ezzanatl, aber um Mittag wendet 
er sich zur Flucht; Dajjab verfolgt ihn, den 



Speer in der Hand; sein Gegaet wendet sich 
ge«*en ihn um, da dringt die Lanzenspitze ihm 
ins linke Auge zum Hinterkopfe hinaus; er fallt 
in seinem Blute schwimmend hin. Dajjab lasst 
ihn liegen, sturzt sich auf seine Leute, maoht 
deren eine Menge nieder, treibt sie nach Tunis 
zuruck, stosst seine Lanze in den oberen Thor- 
pfosten und heftet daran ein Blatt, worauf er 
geschrieben, uuter dieser Lanze habe sich jeder 
zu bucken, bei Todesstrafe, fortan sei er hier 
der Herrscher, geht ins Schloss, setzt sich auf 
den Thron und alle seine Maunen von den 
^i- _jjj huldigen ihm. Hasan und Abu zeid 
haben indessen weiter gek&mpft; letzterer trifft 
auf den |.^*J', dieser ruft ihm zu: ich bin dein 
Gastfreund, und erhalt von ihm die Erlaubniss, 
sich aus dem Staube zu macben, er solle 6ich 
aber vor Dajjab nicht 8 eh en lassen. Der Rest 
von Ezzanatl's Kampfern bittet um Gnade, erhalt 
sie und bringt Hab uad Gut den Siegern und 
zieht weiter nach Westen fort; Sa'da aber be- 
giebt sich in seinen Schutz. Dann lasst er den 
gefallenen K6nig bestatten zwisohen seinen 
Brtidern Bedr und Zeidan. — Inzwischen ist 
Hasan bis an die Mauern von Tunis gelangt, 
sieht die Lanze und das Schriftstuck daran, 
h6rt einen Ausrufer 6chreien: Sultan von Stadt 
und Land ist Keiner als Dajjftb, jeder Rebelle 
findet Tod und Grabl Voll Zorn kommt er zu 
Abu zeid und erzahlt ihm die Geschichte und 
frugt, was nun zu thun sei? Auf seinen Rath 
reitet er, begleitet von den Tapfersten der BenQ 
doreid, zum Thor von Tunis, baut Dajjabs Lanze 
daselbst mitten entzwei, wartet eine Weile, bis 
das Geriicht davon zu Dajjftb kommt, tritt als- 
dann mit zornigen Mienen, in seiner Rechten 
das Schwert schwingend, in den Dlwftn zu 
Dajjab, sturzt auf ihn los und macht ihm harte 
VorwUrfe und droht ihm. Dajjab springt auf 
und will mit Hasan kampfen: da tritt Abu zeid 
ein und sucht zu beschwichtigen, auch die Emlre 
wirken dazu bei ; so bequemt sich Dajjab, Ent- 
schuldigungen gegen Hasan vorzubringen, dieser 
setzt sich auf den Thron, Abu zeid zu seiner 
Rechten, Dajjab zur Linken und J^os, Brtider 
des Qadl Bodeir, nimmt seinen Richteretuhl 
ein. Darauf spricht Hasan seine Anerkennung 
uber Dajjabs Verdienste aus und macnt ihm 
grosse Vereprechungen. Alsdann gehen Alle in 
den Palast der Sa'da und kommen mit den so 
lange vermissten Angehorigen ,_£*-*> ^s^ un< ^ 
jj^jwj zusammen. Hasan, fast ohnmachtig vor 



No. 9332. 



GROSSE ROMANE- 



389 



Freude, druckt den Mar Van seine Brust und 
kusst ihn. j6ajj&b erbittet sich vod Hasan die 
Sa'da, erh&lt sie und schiokt sie in sein Zelt. 
DanD fiffnen sie die Schatzkammer und theilen 
Geld und Beute unter sich. Dajjab kehrt in 
sein Zelt zurtick, lasst Sa'da kommen, ohrfeigt 
sie, dass sie ohnmachtig und blutend zur Erde 
f&llt, Ifisst ihr die seidenen Kleider ausziehen 
und grobe Rbcke anlegen, flchickt sie zum Dienst 
als Kuchenmagd : das ist zum Lohn fur das, 
was du an deinem Vater geth an hast, spricht 
er. Eine6 Tages holt sie ein Bttndel Holz, 
wirft es aber, mtide vom Tragen, zu Boden 
und setzt sicb, um sich zu erholen. Ein Emir 
(von den «Xj.>>^.o) sieht sie, 6taunt uber ihren 
Wuohs und ihre Sohonheit, stellt sich vor sie. 
Geh deiner Wegel sagt sie. "Wohl, versetzt 
er, aber ich werde nachdenken, was dich .in 
dies Elend gebracht hat. — Geh, kummere dich 
nicht um die Schickung, sagt sie und weint. — 
Um Gottes Willen, sag inir, wer du hist? — 
Ich bin die Tochter Ezzanatl's; einst hieBB ich 
Sa'da (Glttck) ; jetzt ist mem • Name Saqwft 
(Bjui, Ungluck). — Auf seinen Anlass scbreibt 
sie an Mar'l und klagt ibre Lage, giebt dem 
Emir ihren Brief und geht mit dem Bttndel 
Holz ihres Weges. Der Emir handigt den Brief 
dem Hasan ein ; der liest ihn, gerath in Zorn 
ebenso wie Abu zeid, dem er denselben mittheilt, 
und lasst den Dajjab kommen. Wie geht es 
Sa'da? fragt er. Sehr schon, besser als bei 
ihrem Vater, sie hat Alles vollauf. — Lies 
diesen Brief, sagt Abu zeid. Er erstaunt; jener 
wirft ihm seine Treulosigkeit vor. — Der Brief 
ist Luge und Verleumdung, ruft Dajjab, sie ist 
treulos und falsch, zuerst gegen ihren Vater, 
und nun will sie uns entzweien, die LugnerinI 
Da steht der Ueberbringer des Briefes auf, bittet 
sie ein Weilchen zu warten und fuhrt Sa'da 
herbei, die ein neues Holzbtindel auf dem Rticken 
schleppt. Hasan geht heraue, sie anzusehen, 
lasst sie zu seinen Frauen bringen, kommt zu- 
riick und macht dem Dajjab Vorwurfe, der in 
Zorn sich zu seinen Zelten begiebt. Hasan 
aber lasst die Sa'da aufs stattlichste kleiden und 
verheirathet sie mit Mar'l. Sie gebiert einen 
Sohn, der den Namen y^J™ ( nacn 8 e ' nem Ur- 
grossvater) erhalt. Ihm zu Ehren giebt Hasan 
ein Fest; der Knabe geht bei den Anweseoden 
Emlren von Hand zu Hand und kommt so auch 
an Dajjab; er zupft ihn am Bart, die Emire 
lachen und Abu zeid sagt: der Bursche wird 



mit der Zeit an deinen Sobnen Rache nehmenl 
Jener argert sich, aussert aber nichts. Dana 
l&sst er die Palastaufseherin kommen , besticht 
sie und giebt ihr Gift, die Sa'da und ihr Kind 
aus der Welt zu schafien. Sie besucht darauf 
die Sa'da, herzt das Kind, ist sehr freundlich 
gegen die Mutter und bestimmt sie, ihr Haar, 
das sie herabfallend tragt, weil ihr Geiiiahl es 
gem hat, sich von ihr ordnen zu laesen. Kaum 
hat sie den vergifteten Kamm angesetzt , als 
jene einen brennenden Kopfscbmerz spurt. \V art, 
ich will dir ein Mittel dagegen holen, sagt jene 
und eilt fort. Aber das Gift theilt sich schnell 
weiter dem Korper mit; da schre.it ihr Kind, 
sie legt es an die Brust, sofort theilt sich das 
Gift dem Kinde mit, das Fleisch schrumpft 
von 6einen Knochen zusammen; da 6t8sst die 
Mutter einen Schrei aus, der die Frauen fcjjbil, 
JiUJt, mj> herbeiflihrt. Sa'da erzahlt ihnen 
den Vorgang, sie brechen in Weinen aus, Mar'l 
kommt und klagt, auch Hasan und seine Frauen 
kommen. Dae Kind wird begraben, die Palast- 
aufseherin herbeigeholt. Sie leugnet jede Schuld, 
aber uach kSrperlicher Zuchtigung gesteht sie 
und sagt, wie Dajjab sie zu der That bewogen 
habe. Zur Strafe wird sie mit demselben ver- 
gifteten Kamme gekammt und vergiftete Nadeln 
ihr in den Korper gestecktt so geht sie elendig- 
lich zu Grunde. Sa'da wird bestattet und Hasan 
theilt dem Abu zeid mit, was geschehen ist. 
Voll Wuth begiebt er sich mit Hasan und einem 
Haufen von etwa 2000 Emtren zu Dajjab, um 
ihn mit dem Tode zu bestrafen. Aber Enn&fila, 
seine Schwester (und zngleich die Gattin Hasans) 
hat ihm von dem Plan Nachricht zukommen 
lassen. Da lasst er sein Ross vorfuhren, um 
zu entfliehen; aber ehe er noch den Fuss in 
den Steigbiigel setzt, stttrzen die Emire auf ihn 
los von alien Seiten, Hasan ihnen voran; er 
schlagt ihn mit einer Keule zu Boden, lasst 
ihm Arme und Beine binden und baarhaupt 
baarfusB in sein Schloss schleppen. Dann be- 
fiehlt er, ihn hinzurichten. Erst lasst mich 
wissen, welcher Schuld ihr mich zeiht; hernach 
thut mit mir, was ihr wolltl sagt er. Man sagt 
ihm den Grund, er leugnet und echwort, er 
wisse von Nichts. Daher wird er eingesperrt, 
aber nach 6 Monaten thut Abu zeid fllr ihn 
Fflrbitte und Dajjab wird wieder zu Gnaden 
aufgenommen. — Nach dem Tode- des Ezza- 
nSti waren seine 3 Sohwestern — sie hiessen 
%> f ! bL^A, ^UA f\ *)/> (sie heiset spater 8^*5, 



390 



GROSSE ROMANE. 



No. 9332. 



was wol richtig ist) und :^Ji\ f t ^^ _ mit 
den ubrigenFluchtigen entflohen naoh.j.ij^lv-Jjill 
und verabreden nun eine List, nm an Dajjab 
und den Feinden sioh zu rfichen. Zunachst 
verkleidet sich ^Lg-ii, geht zu Hasan naoh Tanis 
und ruft seine Hiilfe an. Die Ihrigen hiessen 
U"J^ : j*ii aber EzzanatI habe sie angegriffen, 
gepliindert und aus ihrem Lande verjagt vor 
vielen Jahren. Nun habe Gott sie geracht 
dadurch, dass er die Bena hilal zu Siegern 
fiber jenen gemacht. Sie wohnten jetzt in 
lt 5 !^ 1 Vj^ l: und nun schildert sie dieWunder 
des Landes, besonders den Park von Elbehrgan 
Qi^j*^ *^*> in We. 8 1 7 ub^J). In Folge 
dessen schickt er seinen Diener ^.U, mit, um 
mit eigenen Augen dieVortrefflichkeit des Landes 
zu prufen. Dort angekommen, werden sie mit 
unerhdrtem Luxus aufgenommen und von Ge- 
nuss zu Genuss geffthrt; so dass Sari nach 
3 Tagen, ale Sahla zur Ruckkehr drangt, ihr 
rath: sie solle gehen, er wolle lieber bleiben. 
Hasan wird aber mir nicht Glauben schenken, 
versetzt sie. Daher kehren sie nun beide um 
und SBri preist das besichtigte Land. Die Alte 
wird reich beschenkt, versteokt aber ihre Ge- 
schenke und geht nun zu Abu zeid und lobt 
in ahnlicher Weise die Gegend. Erst muss ich 
sie sehen, sagt er, und reitet mit ihr dahin. 
Er kommt ebenfalJs entzttckt zuruck und giebt 
gleichfalls reiche Geschenke. Nun geht sie 
zu Dajjab und veranlasst auch diesen, sich das 
herrliche Land anzusehen. Er nimmt die Alte 
und seinen Diener J^As mit und gerath bei alle 
den SchSnheiten, die er sieht, in hdchstes Er- 
staunen und kann sich vor^Freude kaum lassen. 
Sie rath ihmdarauf, zu Hasan und Aba zeid 
zu gehen und das Land unter sich zu theilen; 
aber nimm, fQgt sie hinzu, filr dich den Park 
von Elbehrgan, ich mochte nicht, dass er einem 
der Anderen zufiele. Du giebst mir da einen 
guten Rath, sagt er, beschenkt sie reiohlich, 
und setzt hinzu : aber ich lasse dich nicht fort, 
du musst bei mir bleiben. Wie du willst, ver- 
setzt sie, und bleibt. ~ Darauf begiebt er sich 
sofort zu Hasan, bei dem Abu zeid und die 
Emire anwesend sind. Er rtthmt seine Thaten 
und seinen Sieg fiber Ezzanati ; er sei aber um 
die ihm gebflhrenden Vortheile und Vorrechte 
gebracht. Jetzt schluge er vor, die Lander im 
Westen unter sie auf Zoll und Fuss zu theilen; 
es ware ihm gleich, was sie ihm davon geben 
wollten, an welcher Seite es liegen moge; jeder 



solle dann in sein Land gehen, so wurden sie 
Alle zur Ruhe kommen. Verwttrfen sie aber 
seinen Plan, so wfirde er naoh Negd ziehen 

und dort sein Reich aufschlagen Was meinst 

du dazuP fragt Hasan den Abe zeid. — Das 
ist ein guter Plan, er gefallt mir. — Auoh die 
Emire sind damit einverstanden. — Nun reiten 
sie 40 Tage lang das Land nach alien Rich- 
tungen durch, um dessen Stadte und Fleoken, 
Gfirten und Flusse kennen zu lernen. Dann 
theilen sie es in 4 Theile und losen darum. 
Tunis nebst Gebiet fallt dem Dajjab, der mittlere 
Their (^Oa^l) dem Qadl Fadl, ^jl^l V yJ| 
dem Hasan, endlich die Grenzlander ( <_>iiJI S±>) 
dem Abli zeid zu. Alle sind damit sehr zu- 
frieden, ordnen die Angelegenheiten ihrer Lander 
durch Vertheilung von Landereien an ihre 
Mannen und andere Bestimmungen ; Dajjab ist 
besonders froh uber seinen Antheil und entl&sst 
die Alte reich beschenkt. Nun geht sie zu 
Hasan und stellt ihm vor, dass der Park von 
Elbehrgan nur ihm gebuhre und rfith ihm, sich 
denselben anzueignen. — Im Grunde hat sie 
Recht, denkt er, ich werde zum Gespott, wenn 
ich ihn dem Dajjab lasse, und schickt zu Aba 
zeid und theilt ihm, als er kommt, die Sache 
mit. Sie hat mir fruher auch davon gesagt, 
versetzt er, und ich habe ihn mir eel bet ange- 
sehen ; ihre Absicht ist, Zerwtlrfnisse unter uns 
anzurichten; wir wollen sie zur Rede etellen, 
lass sie holen. — Die Alte aber war fort, als 
habe sie die Erde verschluckt. — Was ist zu 
thun? fragt Hasan; der Park allein ist so viel 
werth als das ganze Land. — Wir wollen zu 
D a jJ aD gehen und ihn zuruckerbitten; giebt er 
ihn in Gute, schon; sonst nehmen wir ihn mit 
Gewalt. Sie reiten also zu ihm, Abu zeid bringt 
das Geepr&ch auf die Landtheilung, envihnt den 
Park und eeine SchSnheiten; Dajjab etellt eich, ale 
habe er nie davon gehfirt. Wirwollen ihn dir auoh 
nicht nehmen, fahrt jener fort, aber ee war von 
ihm damale gar keine Rede, er gehSrt also nicht 
mit zu dem vertheilten Grand und Boden; er ge- 
hort une aleo Allen gemeineam. Da braust Dajjab 
zornig auf, Hasan erwidert noch echroffer: er 
sei stets treulos und falsch gewesen; sie seien 
hier in ihrem Recht, seine Anspruche aber un- 
gehorig; da er es nicht anders wolle, nfthmen 
sie den Park mit Gewalt, moge darnach kommen, 
was wolle. — Dajjab merkt, dass er zu weit 
gegangen sei; zum Glttck tritt der Qadl Fadl 
ein und stiftet, auch von Aba zeid unterstutzt, 



No. 9332. 



GROSSE ROMANE. 



391 



unter ihnen Frieden ; sie vereinigen sich dahin, 
dass das Stuck Land ihnen gemeinsam gehfiren 
solle. Nach 3 Tagen, die sie schmausend zu- 
briqgen, nehmen sie von Dajjab Abschied. — 
Dieser aber denkt fiber seine Lage 20 Tage 
nacb und verfallt endlich darauf, zu Hasan zu 
geben und einen ordentlichen Vertrag mit ihm 
zu schliessen, um sich beruhigt zu filhlen. Er 
reitet ako mit seinem Gefolge hin, und als er, 
unweit von Hasans Wobnung , einen grossen 
prachtvollen Palmengarten sieht, erfasst ihn der 
Neid ; er lasst von alien Seiten Feuer daran 
legen und als es gehSrig brennt, kehrt er mit 
den Seinigen um, ruft seine iibrigen Mannen 
herbel und besriebt sich auf die Flucht. Als 
Hasan den Brand erfahrt, ruft er sofort ans: 
das hat Niemand gethan als der falsche Dajjab! 
Er lasst Abu zeid und Fadl holen, auch die 
Emlre und Vornehmen, tragt ihnen den Fall 
vor und berath, was zu thun sei ? Er sei ge- 
neigt, sagt er, ihn dafttr mit dem Tode zu be- 
strafen. — - Hast du Beweise fur seine That? 
fragt der Qfidl Fadl. — - Nein. ■— So hast du 
kein Recht dazu. Icb werde au ihn schreiben 
uud wenn er schwort, er babe es nicht gethan, 
hast du kem Recht an ihn; schwort er aber 
nicht, so thu, was dir beliebt. Er schreibt 
daher an Dajjab und schickt den Brief ab, 
jedoch sein Bote kehrt unverrichteter Sache 
zuriick; er sei fort und nur die Weiber zuruck- 
gelassen. Das spriehtfur sein Schuldbewusstsem, 
sagt Hasan. Uebereile dich nicht, versetzt der 
Qadl. Darauf schickt er den Boten nach dem 
Orte, wo Dajjab sich befindeu soil, mit dem 
Briefe. — Was ist zu thun? fragt er nach 
Durchlesung desselben seine Mannen. — Du 
schwprst, dass du den Brand nicht angelegt 
hast und von Nichts weisst: dann bleiben wir 
von Krieg und Blutvergiessen verscbont und 
du ihust fur den falschen Eid Busse mit Frei- 
lassung von Sklaven und mehrmbnatlichem 
Fasten. — In diesem Sinne schreibt er also 
und der Qadl und Hasan beruhigen sich, Aber 
er ffiblt docb in Bezug auf Hasan sich nicht 
ganz sicher und will daher die Vermittelung 
des Abu zeid nachsuchen. Derselbe ist abwesend, 
und zwar bei Ha6an. So sucht Dajjab sich die 
Uuterstiitzung des : - ; ^J#-, des Sohnes des Aba 
zeid, zu verschaffen. Nach eiuigen Tagen kehrt 
Abu zeid zuruck , sein Sohn thut Fiirsprache 
filr Dajjab ; jener sagt seine Verwendung bei 
Hasan zu; und in der That reicht dieser, als 



sie Alle sich zu ihm begeben haben, jenem die 
Hand der Versohnung. Darauf wird ein grosses 
Mabl angerichtet, an dem Alle theilnebmen ausser 
Dajjab, der sich fern halt! Erst als Hasan seines 
Wunsch erfullt, den Moheibar offentlich zu er- 
klaren und einzukleiden als Altermann der Jungen 
(wjU-wJI W&) an Stelle seines todten Bruders 
Zeidan und ihn alle Emlre und Grossen als 
solchen begriissen, ist er zufrieden gestellt und 
betheiligt sich an den mehrt&gigen Festlichkeiteu. 
— Nachdem Sahl& zu ihren Schwestern zuriick- 
gekehrt ist und ihre Erlebnisse erzahlt hat, macht 
sich die 2. Schwester ayai mit ihren 2 TSchtem 
auf den Weg zu Hasan. Sie klagt ihm, dass 
sie, die Schwester des Ezzanatl, sich mit ihren 
Kindern in grosster Noth befinde; er beschenkt 
sie reichlich. Darauf geht sie zu Abu zeid, 
der sie noch reichlioher beschenkt ; dann zu 
Dajj&b. Dieser kommt erst am folgenden Tage 
von der Jagd zuruck, uu d fragt, wem die fremde 
Heerde gehore auf seinem Hofe? Sein Oheim 
t>0Uj£, der zufallig bei Hasan die Elagen der 
Alten mit angehort hat, erzahlt ihm, wer sie 
ist. Ergrimmt, will er sie todten und ihre Habe 
'fttr sich nehmen. Das thut dem Diener leid, 
er giebt ihr einen Wink, sie macht sichscbleunigst 
aus dem Staube. Sie legt eine nene Verkleidung 
an, geht zu Hasan, sagt ihm, der Ort wo er 
wohne, sei 6de und voll Mucken und Wurmer; 
er babe das unvergleichlich schone Tunis auf- 
gegeben; in dessen Nahe sei eine Quelle qI^U-qas 
in einem Gebiet, das eine Tagereise lang in 
Breite und Lange und ein wahres Paradies sei. 
Neu«rierig gemacht, schickt er den Sfirl mit 
der Alten dahin: derselbe preist nach seiner 
Rilckkebr die Gegend aufs hochste. Aba zeid 
h6rt dies Lob an und r&th, den Dajjab einzu- 
laden und Verabredung mit ihm zu treffen : der- 
selbe kSnne nicht anders als sich fflgen. Er 
kommt und nach mehrtagigem Schmause schlagt 
ihm Hasan vor, mit ihren Landern zu tauschen, 
ein Jahr lang. Dajjab versetzt: du bist unser 
Herr, selbstuber unser Leben gebietest du; 
aber gieb mir 7 Tage Frist, dass ich die Meini- 
gen anderswohin bringen kann. Er erhalt die 
Erlaubniss und reitet mit seinem Gefolge fort. 
Unterwegs sagt er : denkt euch , Hasan will 
Tunis haben, und es ist doch mir zugefallen! 
Da sagt l^JOjC (sein Oheim) i es ist ihm 
bloss um die Quelle ^Lv zu thun, ich weiss 
es von Sari, und nun erzahlt er die ganze 
Geschichte. — Wohnt er erst in TuniB, auoh 



S92 



GROSSE ROMANE. 



No. 9332. 



nur einen Monat hindurch, so giebt er es 
nicht wieder heraus und ich bin es los, sagt 
Dajjab. — Da hast du ganz Recht, ^- Was 
soil ich denn thun, Oheim? — Die Quelle 
zerstoren und die Pflanzungen darum nieder- 
brennen. — Er befolgt den Rath sofort. ~ 
Am Ende des 7 . Tages unterhalten sich fiasan 
und Abu zeid iiber den am mprgenden Tage 
stattfmdenden Aufbruch uach Tunis. Beim 
Fortgehen bemerkt Abu zeid in der Richtung 
tod Tunis grosse Rauchwolken; er kehrt urn 
und macht Hasan darauf aufmerksam. Wa6 
mag da brennen? fragt dieser. Ich weiss nicht, 
autwortet Abu zeid, aber ich denke mir, Dajjab 
hat das Geholz um die Quelle in Brand ge- 
steckt; er ging missmuthig fort von hier, wagte 
aber nicht, sich auszusprechen. — Ausgeschickte 
Boten bewahrhe.iten die Ansicht des Aba zeid. 
Sofort brechen Beide mit ihren Mannen gegen 
Dajjab auf, finden ihn aber mit alien seinen 
Leuten nicht niehr vor, sp dass sie wieder 
urukehren. — Er hielt sich namlich in eiuem 
Versteck, in der Richtung auf das Land _n^L£!I, 
seit etwa 30 Tagen . auf; es diinkte iliin eine 
Zeit von 30 Jahren, so sehr langweilte er sich 
dotf. Er schrieb daher einen Entschuldigungs- 
brief an Abu zeid, seine Schuld cinranmeud und 
Gnade erbittend. Beide fiihlen Mitleid mit ihm, 
er findet sich perspnlich, mit seinem Gefolge, 
bei Abu zeid ein, der ihn freundlich behandelt 
und die Versphuung zwischen ihm nnd Hasan 
herbeifiihrt. Dunn lasst er seine Leute sich 
wieder naeh Tunis begeben, wo es ihneu wieder 
gut ergeht. — Die 2. Schwester des Ezzanatl 
erntet mit ihren Erfolgen kein Lob bei ihren 
Sehwesteru. Nun komme ich an die Reihe, 
sagt^IIusn, die ,3., verkleidet sich und geht 
zu Hasan, welchem sie, yon eiuem Schatz im 
Westeu .erzahlt, womit sie den Garten Merwans 
(o'*> x o J "^) meint. Eine Tagereise ins Geviert 
babe er Ba.ume und Blumen, Bache und Grotten 
und Schlosscr, kur.z so vie] Schones und Wnnder- 
bares, dass ihm zum Paradies bloss die Hurls 
fehlen. Habgierig gemacht, ladet er den Dajjab 
eiu, erwirkt von ihm das Abtreten des Gartens, 
dann aber — wie das erste Mai — lasst dieser 
die Batime abhauen und verbrennen , entflieht 
und bittet den Abu zeid wieder uin Vermittlung 
bei Hasan: die dann auch nochmals erfolgt. 
Er sitzt nun wieder in Tunis, aber Zorn, Hass 
und Neid lassen ihm keine Ruhe. Da geht 
eiues Tages eiu Magrebitischer Pilger bei ihm 



vorbei und grflsst ihn ; . er bewirthet ihn und 
jener fragt: bist du Dajjab ben gSnim? — Ja. 
— Du bast den Ezzan&tl getddtet? — Ja; aber 

was willst du und wie heisst du? Ich bin 

aus dem Westen Lf i\ J J-\ xjjd), aus dem Ort 
lO^Ui , am Ufer des Meeres, und heisse Sein 
Singab (wl>u*.) yon <ien ,_Jlc ^ .c^J jx>, 
bin 70 Jahre alt und diene dem Herrn auf dem 
Berge OS; LS und habe von EzzanatI gehort, er 
sei ein Tyrann gewesen , und dass seine IJn- 
gerechtigkeit sich bis zu unserem Lande bin 
erstrecke. Da schlug ich das Ramal und fand, 
dass ihn Araber Namens Benu hilal, und yon 
ihnen ein Held, Namens Dlb oder Dajjab, er- 
schlagen werde. Das ist denn auch eingetroffen; 
so glaube ich darum gleichfalls seinen Zeichen, 
dass dieser. selbe Held auch den Sult&n seines 
Volkes, Namens Hasan, t6dten wird, trotz all 
seiner Klngheit, und zwar im Schlaf, ferner npch 
den Ritter Berekat und den Aba zeid und dann 
im ganzen Westen als Sultan allein herrscben 
wird. Als ich dies ermittelt, habe ich mich zu 
dir aufgemacht, dir dies mitzutheilen und dich 
froh zu stimmen. — In der That erfflllen diese 
Aussichten sein Herz mit Freude; hore, sagt 
erzu Singab, du musst mir ein Mittel braueu, 
das meine Gegner regungslos macht und das 
mein krankes Herz gesund macht. — Nun geht 
er daran und kocht allerlei Ingredienzen zu- 
sammen unter Zauberspruchen : plotzlich aber 
kommt aus der Erde Jemand, gross wie eine 
dicke Palme, hervor und sagt zu ihm: lass 
das! daroit richtest du nichts aus, denn jene 
sind gegen dergleichen gefeit. So geht Singab 
zu Dajjab, theilt ihm dies mit und rath ihm, 
seine Zeit abzuwarten. — Du hast Recht, sagt 
er, beschliesst aber, ihn als Ltlguer heimiich zu 
todten. Sein Oheim u*>xj.c giebt ihm Recht 
darin, benachrichtigt aber heimiich den Pilger, 
und dieser macht sich aus dem Staube. Dennoch 
bleibt Dajjab bei dem yPlan, Abu zeid und 
Hasan zu yerniohten. — Hasan hat in der Nacht 
unruhigc Traume und lasst Aba zeid holen; 
dieser schlagt Ramal, lasst Diener kommen und 
erkundigt sich und erfahrt die Geschichte mit 
Singab. / Er theilt sie dem Hasan mit, der in 
furchtbaren Zorn gerath. Er bricht sofort mit 
Abu zeid und Gefolge auf, uberfallt den i)ajjab, 
schleppt ihn gefangen mit sich, und lasst ihn 
ins Gefangniss werfen, schwort zugleich, dass 
er darin ihn sterben lassen und die Fursprache 
keines Menschen fur ihn annehmen wolle. Dort 



No. 9332. 



GROSSE EOMANE. 



80S. 



blieb Dajjab 3 Jahre, seine Augen wurden fast 
blind, seine Ohreu tanb, seine Haare wuchsen 
ihm iiber die Schulternherab; endlieh schreibt 
er au Hasan und bittet um Verzeihung. Er-. 
lasst den Brief durch seinen Vater Ganim an 
Ilasap befordem. Aus Riicksicht auf d ich, sagt 
dieser, habe ich ibn leben und einkerkern lassen; 
sonst babe ich inehrfachen Grund, mich an ihni 
zu rechen und ihn mit Tode zu bestrafen. 
Weineud geht der Alte fort: 'Dajjfib war der 
einzige ihni iibrig • gebliebene Sohn. Er triflt 
Beiqe Tocbter Ennafile, die Gattin Hasans, in 
seinein Hause; sie fragt nach der Ursache seiner 
Traurigkeit und verspricht, bei Hasan fur ihren 
Bolder zu wirken. Sie versucbt es, erhfl.lt aber 
keinc Antwort. Auderen Tages geht sie zum 
Ernjr «JUU ^ \j,y&i einem Onkel Hasans, der 
sehf augesehen bei ihm war, und bittet denselben 
um Verinittlung. Er bittet nun zuniichst den 
Abu seid um seine Unterstiitzung, die er ihm 
auch zusagt, und begiebt sich dann zu Pferdc 
zu Hasan, bei welcheni nuoh Abu zeid sich 
grade : eingefunden hat. Komm herein ! sagt 
dies<;r.— Neiu, ich steige nicht eherab, bis 
ihr sagt in Bezug auf das, was ich wiinsche: 
Zugestanden ! — Nun, sagt Abu zeid, steig 
nur ab: Zugestanden sei Alles, was du wi'mschst, 
deine Hofl'uung auf den Konig des Westens 
soil nicht zu Schanden werden. — Er ist zwar 
giitig, antwortet ig^, gegen seine Preunde, ich 
aber hoffe auf die. Freilassuug des Dajjab, uad 
steige erst ab und setze inich zu euch, wenn 
es heisst: Zugestanden! sonst ist meinesBleibens 
bei euch nicht. Hasan giebt keiue Antwort, 
aber Abu zeid sagt: du forderst ihn nicht auf, 
als ob du ihn missachtetest? Ist er doch dein 
Onkel und alter als du. Wer Audere miss- 
achtet, findet bei ihnen Missachtung und Spott. 
— Fern sei von mir Missachtung Grosser oder 
Kleiner; aber gegen Dajjab habe ich die Pflicht 
der Rache seit lange, du weisst es am besten, 
und noch heute will ich ihn mit dem Tode 
bestrafen! — Aergerlich setzt ihm nun jener 
auseinander, wie er Zank und Zerwurfniss unter 
ihnen berbeifiihren werde, wenn er ihn nicht 
loslasse, und wie auch die Emlre der Ansicht 
waren. Endlieh sagt Hasan: steig ab, .g^i?, 
ich will deinen Wunseh erfiillen, jedoeb eine 
Bedingung daran kniipfen: kommt Dajjab aus 
dem Gefangniss und tritt her zu uns und griisst, 
so soil keiner ihn wieder griissen, noch em 
Wort mit ihm sprechen: dann wird er vor 

KANDSCHSIFTEN D. K. BIBL. XX. 



Ingriinm platzeu. Damit sind Alle einyerstaD- 
den.— Nun lasst ihn Hasan aua seiner Haft; 
er kommt bin, grlisst, Niemand erwidert seinen 
Gruss; er will Hasans Hande ktissen; er ent- 
zicht sie ihm und setzt hinzu: bringt ihn her^ 
aus, ich will ihn nicht sehen. Das ist ihm wie 
ein Dolchstich ins Herz. Er g-ebt. fort und 
begiebt sich zu seinen Mannen, den fe«cj ^» 
die ibn herzlich willkommen heissen. Sieben 
Tage erbolt er sich, versainmelt seine Emlre 
und berath, was er nach so geringschatziger 
Behandlung zu thun babe ? ■— Unseres Bleibens 
ist hier ferner nicht, sagt sein Onkel ^jUjc; 
ich schlage vor, wir ziehen nach Eljemen und 
bleiben dort bis zum ktinftigen Jahr, gewinneo 
den dortigen Sultan, bringen ein Heer zusam- 
men, kehren dann um und tiberfallen diese hier. 
todten ihre Grossen und Anhiinger und nehinen 
dies Land in Besitz. Dieser Plan wird int 
Werk gesetzt; sie ziehen ab und nach 7 Tagea 
schreibt Dajjab an Hasan und kiludigt ihm 
spatere Vergeltung an. Hasan bedauert nun, 
dass er iho freigebassen habe; er zeigt dem 
herbeigeholten Abu zeid den Brief, dieser fragt 
den Boten, wohin sein Herr sich begebe? Wie 
ich gehort habe, sagt er, nach Eljemen. ■ — Also 
dorthin,, wo die Ungliicksmutter (Tod) haust, 
fttgt Abu zeid hinzu. — Dajjab zieht weiter 
und kommt nach Eljemen, wo |»WI ^j Oww&sk, 
der von Hasan eingesetzte Sultan, ihn freund- 
lich aufnimmt und wo er ein Jahr bleibt. Dann 
verabredet er sich mit diesem, dass sie sich der 
Lander 4es Westens bemftchtigen und dass sie, 
nachdem sie Hasan und Abu zeid getodtet, ihr 
Hab und Gut und ihre Herrschaft unter sich 
theirlen wollen. So breehen sie mit ihren Schaaren 
auf und kommen in die N&he von Tunis; dann 
scbickeu sie an Hasan Botschaft, dass sie an 
dem und demOrte mit einauder kiimpfen wollten. 
Hasan theilt es dem Abu zeid mit, sagt ihm 
auch, dass Sa'ld sich mit Dajjab verbtindet 
habe. — Da spricht Abu zeid: bei meinem 
Haupte, Keiner von euch soil sich vom Platze 
rhhi-en, ich allein will Schande und Verderben 
•iiber sie bringen! — Nun lasst er seine Mannen 
sich zum Kampfe waflhen und reitet mit seinen 
Schaaren, 90 000 Mann, den Feinden entgegen. 
Im Zweikampfe macht er den Sa'ld nieder und 
richtet unter dessenLeuten ein furchtbares Blut- 
bad an; Dajjab und seine Reiter suchen, nach 
empfindlicher Niederlage, ihr Heil in der Flucht. 
— Bei nachtlicher Dunkelheit, unbemerkt von 

50 



394 



GROSSE ROMANE. 



No. 9332. 



deu Seinigen, begiebt sich Dnjjub zu Aba zeid, 
weint uud klngt und bittct ihn uin Vonnitteluug 
bei Hasiin. Er lilsst sich erweiohen und nimmt 
ihn mit sich zu diesem und stif'tet Frieden 
zwischeu Beiden; Diijjiib erhalt sein Land ■'zu- 
riick uud ko lebcu sie. fortnu in Vertrag und 
freundlioheiu Verkehr mit eiuauder. 

Hosein elga'farl, Vater der \Ac (der Gattin 
des Abtt zeid), war niich Mekka gepilgert, dann 
nach Negd gekoinmen und dort wieder zu Macht 
und Ausehen gelangt und erkundigte sich dort 
oft nach den Schicksalen der Bcnfl hilal. Seine 
Tocbter LJLc aber verging, seitdem sie den Aba 
zeid und ihre Kinder verlassen hatte, in Sehn- 
sucht und Thranen. A Is sie dann erfuhr, dass 
es den Augehorigen in der Feme gut ergehe, 
schrieb sie an Aba zeid und gab ihrem Ver- 
langen nach der Vereinigang mit ibm Ausdruck. 
Ihr Diener Mesrttr reitet mit dem Brief'e nach 
Mekka und schliesst sich dort an Magrebitische 
Pilger an; so fragt er sich durch die L&nder 
durch und ftbergiebt deu Brief an Abu zeid, der 
daruber in Thrttnen ausbricht. Darauf schreibt 
er ihr, cr werde bald nach Eljemeu zu ihr 
kommen, auch er sehne sich nach ihr, und Uber- 
giebt den Brief nebst reiehliehem Botenlohn 
dem Mesrur. Er kommt glftcklich zuruck und 
bandigt der Lie den Brief ein, die daruber sehr 
glucklich ist und im Stillen auf die Ankunft 
ibres Mannes harrt. — Dieser aber wartet bis 
zur Zeit, dass die Pilger des Westens ihre Fab rt 
antreteu uud theilt dann dem Mar'l, JabjB und 
Janus seine Absicht mit, mit ihnen nach Negd 
zu gehen und Lie zu holen. Wahreud sie noch 
reden, kommt oJL> j i^c zu ihnen, ein schSner 
junger noch bartloser Mann, dabei ein tapferer 
Held. Als er von dem Plan h6rt, bittet er, 
ibn mitzunehmen, was ihm gem gewahrt wird. 
Vor seiner Abreise empfiehlt Aba zeid seinen 
altesten Sohn y^ der Obhut seiner Mannen. 
Nun verabschieden sie sich von Hasan und den 
Emlren und reisen mit den Pilgern ab nach 
Mekka, verrichten dort ihre Wallfahrtsgebrauche 
und reisen weiter, bis sie zu einem Orte t^ 
kommen, fast todt vor Durst. Sie suchen nach 
einer Quelle herum und linden endlicb einen 
lfingst verlassenen Brunnen. Abu zeid will den 
Eimer niederlassen, aber Mar'l kommt ihm zu- 
vor; er zieht ibn empor, der Strick reisst, der 
Eimer fallt herab. Jener will hinab, ihn zu 
holen; Aba zeid sagt: lass mich hinab, bier sind 
viele Schlangen, mir thun sie nichts. Mar'l 



•besteht auf sein Vorhaben, steigt hinab, fttllt 
den Eimer, bindet ibn fest und trinkt und seine 
Begleiter ziehen ihn heranf und trinken selbst 
und tranken ihre Kameele. Nun will Mar'l 
zuriick; schon balb in die H6he. gekoinmen 
wird er vou einer Schlange in den Scheukel 
gestochen; er schreit und ruft jenen zu, was 
geschehen. Seine Hiinde sind schon abgestorben; 
man zieht ibn heraus, er wehklflgt fiber sein 
frilbes Ende und stirbt. Sie begraben ihn und 
verlassen den unheimHchen Ort , nach dem sie 
sein Kameel auf dem Grabe geschlachtet haben. 
Am Abend stirbt auch Janus, ehc sie noch 
einen Rastort erreicht haben , an Herz- uud 
Kopfschmerz. Auch er wird begraben und sein 
Kameel geschlachtet. Dann kommen sie am 
Abend nach einem Fleckeu in Negd, Namens 
fngHI; dort stirbt Jahja in der Nacht, wird be- 
graben nnd sein Kameel auf dem Grabe ge- 
schlachtet. Abu zeid und 'Aziz, die allein 
Uebriggebliebeneu, ziehen nun weiter und kom- 
men zu Kumeelhirten. Sie geben sich filr Spiel- 
ieute aus. Ihr kommt sehr gelegen, tagt der 
Oberbirte; beute Abend wird hier cine grosse 
vornehme Hochzeit gefeiert; und nun erzfihlt er, 
dass 'Alja, Tochter desHpseiu, einem vornebmen 
Emir Naufal vermahlt werde. UnmSglich, sagt 
Abu zeid ; sie hat ja einen Mann, deu Aba zeid, 
den Sultan der Benu { yks>y — Ja, sagt der 
Hirte, Namens ^.s-, der ist mit den Benu hilftl 
damals, als hier zuLande Hungersnoth herrschte, 
nach Westen gezogen, hat sich nie wieder um 
sie gekummert und so hat ihr Vater sie wider 
ihren Willen verlobt. ^^^ Woher weisst du das 
Alles? — Ich bin Hirte bei ihrem Vater und 
mein Vater war vordem Hirte bei Abu zeid, 
ihrem Manne. — Dann bist du wol ««wj: ■•jj! ? 
— Ja, der bin ich; und wer bist du?— Ich 
bin Abu zeid; aber thu mir die Liebe und sprich 
nicht davon ! — Nun kusst er ihm erfreut die 
Hande, nimint ihn mit zu seiner Mutter, die 
ihn gleichfalls erfreut aufnimmt und ihm das- 
selbe von 'Alja erzahlt. Verratbet mich nicht, 
sagt er, aber bringt 'Alja her, dass ich sie sehe. 
Denn erfahrt man, dass ich hier bin, so ent- 
ftthren sie 'Alja von hier; denn A lie, von Osten 
bis zum Westen, sind uns Feind und haben 
Aniass zur Rache an uns. — Sei ganz getrost, 
6agt sie, und da 'Aziz der 'Alja ahnlich, zieht 
sie ihm brautliche Kleider an und nimmt ihn 
an dem Hochzeitabend mit sich und wartet dort 
unter den Frauen, bis alle fort sind. Dann gebt 



No. 9332. 



GROSSE ROMAN E. 



395 



sie zu 'Alja, erzahlt ihr, dass Abfl zeid bei ihr 
sei, 8icb aber versteckt halte, uimmt sie nut 
sich und lasst deu 'Aziz an ihrer Stelle zuruck, 
diesen unterweisend, wie er sich gegeu Naufal 
zu verb. al ten habe. Dae Wiederselien des Abfl zeid 
und seiner Fran is't herzlich und ..schmerzlioh ; ssu> 
gleich. Wahrend dessen kommt Naufal zu der 
vermeintliclien 'Alja, setzt sich zu ihr und wird 
zndrioglich. Sie weisst ihn zurttck: fort yon 
mir, elender Knecht! Wer bist du, dass du 
dich an 'Aljft wngst, die Gattin des tapferen 
Aba zeid, dee Bezwingers der Konige? Geh, 
oder ich t6dte dich oder micb! — r Solph Ver- 
halten hatte die Alte dem 'Aziz eingescharft. 
Naufal hatte beim Vater urn 'Aljft geworben, 
hatte aber Abscblag erhalten, da ibr Maun uoch 
lebe. Darauf war er eine Zeitlang abwesend, 
brni'.bte f'alschc Zeugen bei, dass jeuer todt sei, 
uud erbielt das Jawort, ohne dass 'Alja darum 
wusste. Als nuu Naufal von 'Alja iu obiger 
Weise bebandelt wordeu , gericth er in Zorn 
und ohrfeigte sie, nabin dauu hus seinem Giirtel 
eine vergiftete Pfrieme und stach damit die 'Alja 
in die Sehultcr. Nun hielt diese nicbt inehr 
an sich, sprang auf, fasste ihn um den Leib, 
hob ihn in die Hohe und sehmetterte ihn zu 
Bodeu, dass die Knochen brachen uud er qhn- 
machtig hinfiel und siob nicht mehr rilhrte. 
Darauf giug 'Alja d. h. 'Aziz in das Haus der 
Alteu und erzahlte dem Abu zeid, wasgeschehcn 
sei. Er sei verwuudet und filhle wie Feuer in 
seinen Gliedern. O uber die Unglucksreise! ruft 
Abfi zeid aus, und sagt zu 'Alja: geh ius Haus 
deiuer Tante uud stelle dich so, als ob dir das 
Alles geschehen sei, was 'Aziz mit Naufal erlebt 
bat. Sie bringt sich also eine Schulterwuude 
bei uud erzahlt der Tante, danu auch den 
Eltern, ihr Erlebniss. Sie war derselben einziges 
Kind, ihr Schinerz uud ihr Zorn daher gross. 
Der Vater ruft daher seine Leute zusamineu, 
liisst sie sich wattneu, tiberf'allt deu Stainm des 
Naufal, todtet diesen uud nimint Rache. Zwe.i 
Tage verweilt Abu zeid uoch, da sagt 'Aziz 
zn ihm: ich fuhle den Tod in mir von der 
Wunde, iu alien lneinen Gliedern brennt es und 
der Schinerz niromt zu: wie machen wir's, dass 
wir 'Alja von hier mit uns nehmen? Da^sagte 
er : ich kann sie nicht mit mir nehmen ; Hasan 
wiirde denken, und seine Emlre gleichfalls : um 
der Liebe willenzu 'Alja hat er unsere Sohne 
geopfert und sie heimgeholt. Nein, komm, wir 
wollen fortziehen, unser Verweilen bier ist nicht 



recht. Ich blieb uur, um Naufal zu tod ten; 
nuu ist die Rache durch Audere gescbeheu. — 
Thu wie du willst, sagt 'Aziz, ich trete dir 
nicht entgegen. So brechen sie auf, kommen 
naoh Mekka, daun gen Damascus, dort ftihrt 
der Weg westwarts. Sie rasten in &2^c (im 
Lande Hauran): dort stirbt 'Aziz, Aba zeid 
bestattet ihn, soblachtet sein Kameel auf seinem 
Grabe. Er kann sich yon der St&Ue nicht 
trennen, weint heisse Thranen und stiinmt eine 
Trauerklage uber die Wechsel der Menschen- 
loose, die Treulosigkeit der Zeit und die Nach- 
theile der Fremde an. In der Friihe reitet er 
einsam von dannen, immer westwarts. •— - Nach- 
dem Hasan 2 Monnte hiuduroh, sort der Ab- 
reise des Abu zeid, iu gedrttckter Stimmung ge- 
bliebeu, reitet er mit Dajjab uud yielen Emlren, 
darunter MoBeibar, Sohn des Abu zeid, auf 
Jagd. Auch Hasans Schwestem und die des 
MoBeibar und ungefahr 50 junge Emlr-Sohue, 
auch Mosa, Sohn des Dajjab, hatte er mitge- 
noinmen. Ungefahr 3 Tage laug jagen sie, 
dabei erkaltet er sich und zieht sich Leibweh 
zu. Er kehrt krank uach Hause znrilck nebst 
den Uebrigeu, mir MoBeibar und die Junglioge 
und die Frauen jagen weiter. Hasan aber wird 
kriiuker uud legt sich fieberkrauk uieder. Jene 
jedocb koinmen iu die Nahe des Landes ^j-^iJs, 
El'allam dort hort davon , sein alter Ingriinm 
wird wach, er nimmt eiuen Haufen von 1000 
Reitern mit sich, ilberfallt sie, als sie grade 
mit dem Mahle beschaftigt uud ihre Rosse auf 
der Weide zerstreut grasen; sie nehmen alle 
gefaugen und ohne auf die Eiurede und die 
Bitte des MoBeibar zu achten, machen sie auf 
seinen Befehl Alle uieder und nehmen ihre Habe 
, an sich; duim zieht El'allam fprt in AnB Land 
^al^Ji. Der Eiuzige, der ihnen entkommen, 
war Masa, Sohn des Dajjab; deuu von jeher 
hatte sein Vater ihm die Vorsicht empfohleu, 
sein Pferd bei sich zu behalteu. So hatte er 
sich bei dem Augriffe spfort darauf geschwuugeu, 
war den Verfolgern eutflohen, und kam bei 
seinem Vater an, den Vorfall berichtend. Er- 
grimmt macht sich Dajjab , mit 500 Reitern, 
darunter sein Ohm u-^c, zur Bestrafung der 
Rauber auf den Weg; Musa fiihrt sie an die 
Stelle, da liegen sie Alle erschlagen, Geier und 
Raben kreisen darftber; er lasst sie eingraben 
und sucht dann nach den Mdrdern 5 Tage lang, 
aber vergebens. Was ist nun zu thun ? fragt 
Dajjab den Lr .xi J s. Dieser lachelt verschmitzt und 

50» 



'.96 



GROSSE ROMANE. 



No. 9332--0334. 



seine Miene heitert. sicb auf. Bor zu, sagt er; 
es ist gekomraeu nach deinem Wunsch; gllick- 
lich ist, wem seine Auliegenheit gclingt, ohne 
dasB er seiu Lebeii w'ngt. Nun hast d» die 
beste Gelogeuhoit, die wir deuken konnen, Rache 
zu nehnieu. Dort liegen die Erschlagencn, 
Abu zeid ist Tern in Negd uud kommt nicht 
zuriick; denu weun audi Ungluckefalle ihu ver- 
tiehonen, ersehlagen ihn die Feiude. I-Jusau liegt 
krnnk und kaim nicht zu Pferde steigcn; du 
hast nur zu ihin dioh zn begeben und ihn iin 
Scblaf zu crmorden und dauu mit den Deinigen 
dich ins Weite zu begeben, wahrend wir auf 
Nachrichten vou Abu zeid aufpasseu, uud damit 
ist Alles zu Ende. — Dajjab sieht ciue Weile 
zu Boden, daun spricht er: du bast ganz Rccht. 
Er reitet mit dcin Gefolge zu den Zelten; die 
Nackricht von der Ermordung der Jnuglinge 
hat dort Alle in Trailer' versetzt. Dajjab nobst 
ijtO^jS uud u5UU qj iSjh und einigen Erniren 
geheu zu Hasan uud erzaklen ihm den Vorfall; 
er wk-d vor Betrilbniss olmmfichtig und uoch 
krauker; Dajjab verheisst Rache an El'allam 
vju nehmen und filhrt glatte Reden. Die Emlre 
geben fori, audi er schickt sicb an zu gehen, 
als es dunkel ist. Bleib ilber Nackt bei "mir, ' 
bittet ihn HasaD, id) bin ruhiger alsdann. Wie 
du willst, sagt er. Utn Mitternacht schlaft 
Hasan; Dajjab geht vors Zelt, Gieht sicb rechts 
und links iim, Wiemand ist zwischen deii Zelten 
zu erblicken, Der Augeublick ist gtinstig, sagt 
er zu sich, laest, durch seinen Diener seiu Ross 
gesatielt halten, tritt ein bei Hasan, ersticbt 
ihn, deckt ihn dann wieder zu, besteigt eilig 
sein Ross, jagt zu seinen Zelten, theilt seinem 
Oheim die Sache mit, und bricht mit alien 
Seinigen sofort auf. — Da Hasan, wie es schien, 
bis spat in den Vormittag hineinschlaft, ganz 
gegen eeine Gewohnheit in gesunden und kranken 
Tagen, tritt endlich K^vl^l bei ihm ein und fiudet 
ihn ermordot auf Beiaem Lager. Auf ibren 
V^eheruf eilen die Frauen herbei :>UU!, iw^UJI 
(Tochter des ^.ukjl), -MjS- (Mutter des "(-Cy*) 
und andere und brechen in laute Klagen aus. 
Grade zu dieser Zeit kommt Aba zeid an; er 
hatte nicht bei Tage bei den Seinigen eintreffen 
wollen,.weil die von ihm mitgenommenen jungen 
Leute nicbfc mit ihm zuruckkehrten. So kam 
er Abends an, mitten in das Weinen und Klagen, 
da«&us alien Zelten erscholl. Bald erffihrt er, 
was geschehn ; halbtodt ?or Schreck und Schmerz 
fSllt ' er hm und bleibt lange so liegen. Dann 



erholt er sicb, reitot bin, inn Husau zu selieu : 
der Anblick erscbopft seine Krftfte; er fallt auf 
ilm, kttsst ihin die Wangeu; dais Leid um deu 
VerluBt des Gefjihrten und der ttbrigen Geuusseu 
wirft ihn ohumachtig nieder. Danu koinnit er 
wieder zu sicb tmd i6t gefasst. Das taugt fflr 
Weiber! ruft er sicb zu, uud gebt, init alter 
Energie, daran, seine Pflicht den Umstauden 
gemass zn thuu. Er bestattet ihn, lasst die 
Armen speisen und crkundigt sicb bei Elgazije, 
wie die That geschehen sei. Sie erziililt ibm 
den Hergang, cr beklagt den Tod der Seinigen 
und seines Freuudes, uud unbesdireibliche Trau- 
rigkeit erfullt Alle, grosB und klein. Aber nach 
Verlauf von 7 Tagen koinmen die Emlre der 
Benu 'amir, zahlfln und doreid zu Aba zeid uud 
forderu ihn auf, mit ihnen auszuziehen und Rache 
zu nehmen. Er entspricht diesem Wuusche. 
Schluss f. 84 b : *6os»-\ i »Ju_i) 0^{jj\ ^,c_jJL&-^3 

(^A^-^j ii£4J&^**) j.jlj^-KI Ofy-^ I'jA ttfcj^y^l* tt^pL^I 

: 9333. We. 815. .,.: 

2) f. SS-39. 

■i'", c. 22 — 23 Z. <22x.-16; 19 — 20x 12 — W a ). — 
Zustand: die untere Halfte flecliig. — Papier: gelb, 
glatt, ziemlioh atark.— Titel f. l a : 

Anfang f. 26 s : 

^jLaJI r^.,vj Wojjy&ii (j«,Lflji ^jUkXJ ASj.w^/o^wAS.Jaw,! 

■■■= We. 863, f. 2 b — U\ Schliesst sicb uu- 
mittelbar an die in We. 815, 1 erzahHe Ge- 
schichte an und geht bis zur Eiusperrung des 
Dajjab filr dessen schandlichos Benehmen gegen 
Sa'da. Die Geschichte derselben mit Dajjab 
und ibr Ende ist hier sehr kurz bchandelt. 
Schlues f. 39 b ; y^b cr ^ *-J* ^1 "Ask: 

I^A^S>\ (sJ'lj L^JtSJ^ i fJ*y£g!' lyfJun &&$ JwfelJ 

Sohrift: gross, braftig, godr&ngt, deutlich, vocalloa. 
Aboohriftc. '""/ibm."" " : 

9334„ We. 817. 

3881.4"", 19Z.(22V8Xl6'/ 8 i 17xl2 01B ).-ZaBtaad: 
aioht ganz fsnt im Einband, anch niohfc oline Fleoken. — 
Papier: golblioh, ziomlioh Btark, etwae glati ■— Ein- 
band: Pappband. — Titel f,l a : 

QAJUSJt^ ^UJ|^ JMjAJU^JI^ kX»-kJt (i^^AJ I^AXfiyA 

(Uobsf JLUas» ist Sbergeschriobsn 8jj|*«»\ 



No. 9334. 9335. 



GROSSE ROMANE. 



397 



An fang f. ] b : ( f \/ L. «iU \> "'ifJJ »JIS 

= We. 863, f. 37 a — 59'. Entbalt den An- 
fang der Geschichte der drei Sch western des 
Ezzanatl upd geht. bis zu der Einkerkerung 
des Dajjab (in Folge seiner Zauberplaue durch 
Singab). Hier scbreibt dieser noch vom Ge- 
fangniss aus an seinen Onkel, den Qadi Fadil, 
und bittot ihn mn Verinittelung und Fttrspruche 
bei Hasan: dieser schlagt die Bitte ab. 

Schluss f.38": ^LSJ! ^ Uli ^1^1 jlS. 
oLijJI jJu^Ij, tu*\jL&. i^Xc-^ v_)U£JI ijjJa J-toli 

Sohrift: ziemlich gross (gegen Endo grosser), ge- 
laufig, rundlich, vocallos. — Absohrift im J. 1 * 61 /iB46- . 

9335. We. 818. 
28 Bl. Format (20 Z.) etc. und Schrift (etwas ge- 
dr&ngter) wie bei We.8l7. — Titel f.l*.: g_>JUSJij> viJLSJt 

A n f an g f. 1 b : ^Ull v^> J-y' U» ^U t JB 
iJI xbu, j^ly &ty sijS Lis oLi^^l <JJI J»*oli 

= We. 863, f. 59» unten bis f. 72 b oben. 

Die Erzablung schliesst sich unmittelbar 
an We. 817 an und gent bis f. 13 b , Z. 2 bis 
dahin, dass zwischen Hasan und Dajjab Vertrag 
und Freundschaft hergestellt ist, nachdem das 
Complot des letzteren mit Sa'ld, dem K6nige von 
Eljemen, gescbeitert ist. — Der nuu folgende 
Besucb des Aba zeid bei 'Alj& ist bier zieinliub 
abweichend erzablt. 

Nachdem nun Frieden hergestellt ist, denkt 
Aba zeid oft an 'Alja, seine Frau, und an die 
Freunde in Negd; sein Sohn Seiban bittet, mit 
ihm und den anderen Sdhnen dort einen Besuch 
zu machen, und er sagt es ihm zu. 'Alja aber 
und ibr Vater waren nach ihrer Trennuug von 
Abu zeid nacb Negd gekommen und batten 
nach 2 Jahren allerlei tlber die Benu hilal und 
ihre Thaten und Schicksale gehort, nichts aber 
von ihrer Absicht, nach Negd zurQckzukehren, 
vernommen. 'Alja wurde von Freiern viel urn- 
worben, aber ihr Vater wies die Freier alle ab. 
Da bewirbt sich Naufal, Haupt eines Stammes, 
um sie; er erzablt, Aba zeid sei Sultan im 
Westen geworden und denke nicht an Ruckkehr; 
er moge sie aus dem Bunde mit jenem losmachen 
und sie ihm zum Weibe geben. Der Vater 



aber sagt, Aba zeid sei ihr Gemahl und lierr, 
sie hange von ihm ab; gegen dessen Willen 
zu handeln, sei unzulassig und wiirde ihnen 
Verderben bringeu; docli wolle er seine Tochter 
um ihre Ansicht und ihren Rath fragen. Sie 
aber will von ihrer Treue nicht lassen und klagt 
ihre Sehnsucht nach dem Abwesenden. — So 
zwinge sie doch, meinen Wunsch zu erfillleu! — 
Sie hat Kinder von Aba zeid ; ausserdem wiirde 
sie ein solcher Schritt in Unehre bringep, und 
mich auch; es wurde heissen, es war ihm nur 
um die Morgengabe fur seine Tocbfcer zu thim. 
Ausserdem sehnt sie sich nacb ihrem Manne 
und will von keinein Anderen horen; es giebt 
der Frauen ja genug, nimm eine andere! — 
'Alja aber fflrchtet, nachdem Naufal in der That 
abgereist ist, dass ein Anderer durch viel Geld 
ihren Vater umstimmen konnte und scbreibt an 
Abu zeid und schickt den Brief durch MesrOr, 
ihren Diener, ab. Er geht und kehrt zuriick 
und bringt gute Botschaft. — Dajjab inzwischen 
briitet Rache, da bei Theilnng der WeBtlande die 
Insel L?-^i! «jrff> [so steht deutlich f. 23", 7] 
und die Quelle ^1^ dem Hasan zugefallen ist. 
Er reitet also mit seinen Reitera aus, kommt 
nacb der Insel Ls»y$JI, haul die Palmen und 
andere Baume dort ab und verbrennt die An- 
pflanzung. Hasan erfahrt davon, nimmi. ihn 
gefangen und steckt ihn 7 Jahre ins Geffingnio:;. 
Wieder lost Aba zeid ihn durch gute Worle bei 
Hasan aus der Haft und stiftet zwischen ihnen 
Vertrag. Nun kommt dem Abu zeid wieder 
'Alja in den Sinn und er fordert Mar'l, Jaftjft 
und Janus und 'Aziz ben Kalid auf, mit ihm 
nach Negd zu reisen. Negla (t>l.^), die Frau 
des Mar'l, hort dies und sagt ibm: lasot du 
uns noch nicht in Ruhe und willGt una trennen? 
keiner deiner Begleiter wird wiederkehren ! Aber 
Mar'l kehrt sich nicht daran; so siehen sie 
denn fort. Im ndrdlichen Negd, im Bezirk lip, 
kommen sie an einen verlasacnen Brunuenj 
Mar'l wird in demselbcn von einer Schlauge ia 
den Schenkel gestochen und etirbtj Abo zeid 
beklagt seinen Tod. Sie ziehen 6 v/eiter; da bs- 
fallt den Jttnus ein Herzleiden, das ihn plotilich 
schwer krank macht; dazu kommt ein ochrcck- 
hafter Traum: er sieht oich in der W&ote blom> 
liegen; des Meeres Wellen kommen und reinoea 
ihn fort, ein grosser Fisck kommt und vot- 
echlingt ihn. Abu zeid soil den Traum deutoa. 
Er sieht ernst zu Boden. In Geduld sich fugen, 
ist gut, sagt er, du ivirot sterben, fern von 



398 



GROSSE ROMANE. 



No. 9335—9337. 



deiner Heiuiat, deine Gefahrteu nicht wieder- 
sehen; im Grabe wirst du ruhen, im Munde 
der Leute deine Gesohichtc leben. 

Schluss f. 28 b : uJUju _^Xj pto,UJ| iwy ^ 

(Der Vater ^Aljfi'e heisst hier steta ^^*^l.) 
Abechrift vom J. ,,6 |/i(i46. .....'. 

9336. we. 8i9. : ; 

29 Bi. Format etc. u. Schrift wie bei We. 818. — 
Titel felilt. Auf dem Vorderdeckel oteht: 

.An fang f. 1": L=p ^ ^Lc t, Ls\Ju \£S j>U Us 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 818. 
F. 1 — - 26 ===== We. 863, f. 72 b bis Ende.. 
Daini gebt die Erzahlung hier weiter. 

Abu zeid . zieht nun mit seinen Getreuen 
aiis, um an Dajjab Rache zu nehmen. Nach 
3 Tagen findeu sie ihu, umstellen ihn mit seinein 
Anhaug, fasueu ihu and 90 Emlre und binden 
sie und fflhren sie. baarfussig und bloss mit 6ioh. 
Auf dem Wcge schimpft eiue grosse Volksinenge 
.uif Dajjab, spuckt ihin ins Gesicht und verhobnt 
ihu Abu zeid steigt iu Hasans Zelt ab und 
liist-t dann Dajjab mit den Uebrigeu in das 
Geikuguiss werfen, iu welchcm er schon friiher 
gesessen hatte. Dort bleiben sic 3 Monate. 
Nun kommen die Frauen desselben und bitten 
den «£JU ^ ^cjJa, filr die Befreiung des Dajjab 
zu wirken. Er sagt es zu, weil er es mit ihtn 
hielt. Mit eioem Haufen Weiber und Manner 
begiebt er sich zu Abu zeid, der sie gut be- 
wirthet und daun nach ihrem Anliegeu fragt. 
Thu niir den Gefallen und gieb den Dajj&b frei! 
— Ich hatte vor, ihn im Gefangniss zur Strafe 
umkommen zu lasseu, aber aus Rilcksicht auf 
dich und deine Furbitte gebe ich ihn und seine 
Genossen frei. Er wird aus dem Gefangniss 
geholt, vor Aba zeid gefilhrt, dankt ihm kuieend : 
nimm mich unter deine Knechte auf, ruft er, 
der Teufcl hat mich verfflbrt zu jeuer That, 
ich bereue sie, thu mit mir, was du willet! 
Gieb mich frei oder todtc mich, ich werde 
deine Guade nie vergessen ; wer das thate, ware 
ein Schuft, und so Gott will, werde ich's dir 
vergelten! — Abfl zeid erwidert: hat Hasan ea 
um dich verdient, dass du ihn ermordetest, nach 
all den Gnaden und der Verzeibung, die er dir 
hat angedeihen lassen? Ohne Fiirsprache des 
^£»jp hatte ich dich zum Futter den Hunden 
gegeben! — Ich werde es nie vergeasen und 



bin dir Zeit Lebens verpfliohtet! — Den An- 
weaenden ist die Sache peinlich, sie verdenken 
ihm seine Handlungsweise. Aba zeid sagt zu 
ihm: Jetzt geh deiner Wege! — 

Schluss f.29 a : <J JUb *i*» J* Alo Jy>^ ^^ 

Nach f. 11 fehlt ein Blatt; 6b fiodet sioh eioeeheftet 
in We. 820, f. 11. 

9337. We. 784. 
1) f. 1-67. 
81 Bl. 4">, c. 19-21 Z. (23X16; 19— 19 J /s>< 13 c »). — 
Zustand: ziemlich gat. — Papier: gelb, stark, wenig 
glatt. — Einband: Pappband. — Titel: 

Anfang i\ 2 s : ^.LxJL *JJt g^*,! U ^Ul "jlj 

—ljuti y£$ —bUI qj; >X*s^ KjoI* ^c ^yA*L» 5 _LLJL 

,5.1 \jijjj, ^UXJL, u^iS. iyib l^ixi tsUJi \ji US aJl£ l^JUo 
^Jt\ili^J! *^3! ijis ^L^ {Joy;*, id^P ^ yoi Jijj qIiAaXI 

= We. 862, f. 3 7\ Die Wortfassung weicht 
in der Regel ab. Die Geschichte beginnt hier 
mit dem Zweikampf des Nacr ben haula mit 
dem Ezzanati. 

We. 863, f. 2 b fif. entspricht hier, dem In- 
haltc nach, f. 29" unten u. S. Der Tod des 
Rosses -iy£&\ f.49 a unten. Tod desEzzan&tl f.50 b . 

Die Erzahlung nimmt hier bis f. 58* den- 
selbeu Gang wie in We. 863. Die Alte, welche 
die Sa'da und deren Kind vergiftet hat, wird 
in gleicher Weise bcstraft. Vou hier an be- 
ginnt eine veranderte Erzahlung. 

Dajjab ist zu den Sohnen des Elmadi (^^Ul) 
gefli'tchtet, aber aus Furcht vor Hasan weisen 
sie ihn ab. Er begiebt sich zu Abu zeid und 
dessen Fiirsprache versohnt Hasan mit ihm. 
Dajjab reitet, innerlich grollend, nach Hauee. 
Abu zeid aber hat mit El'allam und Mutawi' 
eine Unterredung und nimmt ihnen das Geltibde 
des Gehorsams gegen Hasan ab. — Wie s,ollen 
wir unter der Botmassigkeit eines Anderen 
leben? sagt Mutawi'. Wir wollen, unter dem 
Vorwande der Jagd, mit unseren Leuten aus- 
ziehen, ein Thei) hiehin uaid der andere dahin, 
und wenn uns einzelne Haufen der Benu hilal 
begegnen, diese niedermachen. So reiten sie fort, 
jeder mit 5000 Reitern. — Indessen wahlen 
sich die Jungen, nach dem Tode des Zeidan, 
den s^ms, Sohn Abu zeid's, zum Oberhaupt 
(oU«JI m); der Vater ist einverstanden, ein 
Feot wird deshalb gefeiert, dann beschlossen, auf 



No. 9337. 



GROSSE ROMANE. 



399 



Jagd zu reiten. Nur MflBB, Sohn Dajjab's, 
weigert sich; ich reite nicht mit, es sei denn, 
dass mein Vater mir sein Ross gabe. pabra 
reitet mit seinen Freunden bin und bittet ihn 
darum ; er schlagt es ab. Erst den VorsteDun- 
gen des Aba zeid gelingt es, ihn dazu zu be- 
wegeu, doch muss der Sohu echworen, gewisse 
Vorsicbtsmassregeln zu befolgen, Darauf scharft 
Abu zeid seinem Sphn Vorsicht ein und warnt 
ihn, vor Mutawi' und El^Ham auf der Hut zu 
6ein; Dajjab empfiehlt seinem Sohn: wenn eine 
Schaar euch angreift, so reit davon und kehr 
dich an gar nichts. -— Sie reiten also nun aus 
und lagern im Wadl essidr (^X*JI ^! 5 ) und 
schicken ihre Jagdwarter {Treiber, ^Ugs) aus, das 
Wild aufzustobern. Der Treiber des pabra 
begegnet dem Mutawi' und El'allam ; sie fragen 
ihn aus und todten ihn. Mutawi' fordert auf, 
nun an den Jagern Racbe zu nehmen. Bedenk 
dich, sagt Erallam, an den Sohn des A bo zeid 
Hand zu legen. JWk habeo Vertrag mit ihm, 
uns geht nur an, Rache an Pajjab's Sohn zu 
nehmem Ein alter Mann, Namens J-*t), rath 
zur Besonnenheit; gegen die Menge der BenQ 
hilftl konnten sie nichts ausrich ten. Aber sie 
spotten -, -seiner, und ziehen bis auf eine halbe 
Tagereise bin zumWadl und legen sich zwischen 
den Bergen im Hinterhalt; bei Nacht schicken 
sie Einen, Namens jU>, auf Kundschaft, dann 
beschliessen sie den Ueberfall. glabra hat einen 
Wachter auf einer Anh6he angestejlt; dieser — 
Namens a ^*A* — berjchtet, dass Feinde heran- 
ziehen; pabra waflnet sich, ermahnt zu Muth 
im Kampfe: es seien Mutawi' und Erallam, die 
Rache zu nehmen ankamen. — Sie kampfen, 
wahrend MasB davon reitet und auf einem Htigel 
halt. El'allam bemerkt ihn und reitet auf ihn 
zu; der entkommt auf seinem schnellen Pferde 
dessen Bereich; dann halt er still, kommt wieder 
naher und ermudet durch bestandiges Hin- und 
Herreiten den Gegner. Dann ruft er ihm zu: 
mich zu verfolgen, nutzt dir nicht ; die Unsrigen 
sind zahlreich, ihr konnt gegen sie nichts aus- 
richten! — So zieht El'allam ab, Mus& aber 
reitet allein die Nacht hindurch bis zum Morgen, 
kommt zum Wadl und findet dort die Er- 
schlagenen und Verwundeten. Von dem ver- 
wundeten MeimOn erfahrt er die Einzelheiten 
des Kampfes. pabra ist von Mutawi' mit dem 
Schwert am Kopfe getroffen, zebu Andere haben 
sich ebenfalls auf ihn gesturzt und den Fall 
des Ezzanati an ihm geracht; Auch die andern 



Jtinglinge sind todt oder verwundet. Er bittet, 
ihn nicht dprt in der Wttste liegen und yer- 
derben zu lassen, sondern mitzuuehmen; er habe 
ihm ja auch einmal gegen Mahlui das Leben 
gerettet. — Sei getrost, ich komme wieder, sagt 
Mesa und durchwandert die Reihen der Todten. 
Da liegt pabra in den letzten Ztigen, der Qibla 
zugekehrt, die Finger wie zum Glaubensschwur 
erhoben. Er wirft sich ttber ihn, klisst ihn und 
ruft ihn mit Schmeichelworten. (glabra kommt 
zu sich, erzahlt ihm 6eiuen Kampf, bittet, scinen 
Vater aufzufordern , ihn zu bestatten, schickt 
Griisse an die Brtider, d|e Mutter, die Oheims- 
tochter; dann haucbt er semen Geist aus. Wei- 
nend reitet er fort; da ruft MeimQn ihm nach. 
Er kehrt um und nimmt ihn mit sich; aber er 
kann den Ritt nicht aushalten; lass mich her- 
uuter, bittet er ; so setzt er ihn ab und reitet 
j or t. — Dem Abu zeid hat inzwischen getrftumt, 
dass El'allam ihm die Hand abgeschlageu, Mu- 
tawi' aber die Zahne ausgeschlagen und die 
Augen ausgerissen habe. Er reitet zu Hasan 
und erzablt ihm in Schrecken und Aufregung 
den Traum; lass Fadil, den Qadl und Traum- 
deuter, holeu. Dies geschieht, nachdem Hasan 
ihn zu trSsten versucht hat. Fadil, der Qadl, 
kommt und deutet den Truum, der Wirklichkeit 
entsprechend. AbQ zeid klagt und die Emlre 
versammeln sich am nttchsten Tage pr Be- 
rathung. Da kommt MflsB und erzahlt den 
Vorgang: jene ziehen, um Rache zu nehmen, 
aus.— Die Feinde indessen ziehen mit ihrer 
Beute und ihren Familien von dannen, um der 
Rache der Benu hilal zu entgehen. Abu zeid 
aber kennt den Weg, theilt seine Haufen nacb 
verschiedenen Seiten und kommt ihnen nahe. 
El'allam ist besorgt; Mutawi' spricht ihm Muth 
ein; heute wollen wir sie fiir den Tod des 
Ezzanati bestfafen. Beide Theile gerathen an 
einander; im Einzelkampfe durchbohrt Zeidan 
den Mutawi' und haut dann seinen Kopf ab; 
die Niederlage der Feinde ist gross; Erallam 
bittet den Aba zeid, ihn zu schonen ; er sei sein 
Gastfreund von ehemals; nicht er habe seinen 
Sohn pabra erschlagen. Aba zeid scbenkt ihm 
das Leben und wehrt dem Dajjab, ihm Leides 
zu thun. El'allam klammert sich aus Furcht 
an Aba zeid; Dajjab geht zu Aba zeid's S6hnen 
und ruft: seht, euer Vater nimmt den El'allam 
in Schutz: lasst er nicht von der Thorheit, so 
t6dte ich ihn yor seinen Augen. Sie dringen 
auf ihn ein: lasst es, oder ihr habt es mit mir 



400 



GROSSE ROMANE. 



No. 9337—9339. 



zu thun! ruft Aba zeid, und wehrt ab. Aber 
Dajjab durcbbohrt ihn, die Junglinge fallen fiber 
ihn her und hauen ihn in Stficke, dann Btfirmen 
sie auf die noch Uebrigen eio, macben sie nieder 
oder vereprengen sie in die Wfiste, nehruen 
Alles, was sie finden, an Frauen und EDecht'en 
und Waffen und Sachen, mit sich als Beute 
und kebren siegreicb heim. Dies war das Ende 
der Anhanger des Ezzanati. 

Schluss f. 67 b : ,31^ ^\5 $& ^ coii, 

Sehrift: die etwae weniger dick© und etwae kieinere 
Hand, zum Theii flucktig. 

9338. We. 883. 
1) f- 1 — 16. 

57B1.4'" 17-18Z. (23 3 / 4 xl8; 19-20'/* X!37 8 -14°»>). 
Zustand: mcht ohne Flecken; fil. 1 etwas auBgebessert. — 
Papier: golblioh, glatt, ziemlich stark. — Einband: 
Pappban d. — Tite) f. P oben ain RaDde: 

*j*te* ^"u^u *JU9.> OLiJ Vs^ 

Anfang f. 1": j^. _^| LJ ^ ^Ul $6 

X£>\ *-j£ :l^4«» (tJ'tC .Xlc jjj iJU,! 5 WUO' w.aJ' 
^Ji sUo JlX^s. kXs*^ ^j wAAJ'lXJt 

= We. 863, f. 2"-35\ Die Erzahlung 

ist hier sehr abgekilrzt. (Abu zeid schickt 

seinen Brief an Dajjabs Vater Gftnim, der sich 

damit zu seinem Sohne begiebt, etc. bis dahin, 

dass Sa'da, die Frau des Mar'l, mit ihrem 

Kinde vergiftet stirbt.) 

Sehrift: gross, krftftig, schwungvoll, vocallos. — 
Abschrift c. " T0 /i85i. 



9339. 



We. 820, 



35 Bl. Format etc und Sehrift wie bei We. 819. — 
Titel f. 1» fehlt, es steht nur; 

^j-SUaJIj u^LwJS^ ■ i; j ! yU*Ji 5 u*^^ 

Unmittelbare Fortsetzuug von We. 819. 
Anfang f. 1": > ^ M/ Ul^ L ^ 

^ Nach Betheurung seiner Dankbarkeit geht 
Dajjab zu seinen Leuten, die ihn hocherfreut 
wiedersehen. Ich bin mit Aba zeid ausgesobnt, 
spricht er, aber nur ausserlich; ich denke, wir 
gehen nach Habes, verbunden uns mit dem 
Konige dort, so hilft er uns gegen Aba zeid 
und wir veranlassen ihn, dcnselben zu todten; 
dann bemachtigeh wir uns ibrerHabe und machen 
uns zu Herren der beiden Westlande httben und 
drttben (^I^U, ^ytyJi). Sein Ohm (^fcj^ 
billigt den Plan: so brechen sie bei Dunkelheit 



auf und gelangen bin. Dort herrschte Konig 
_fj>-\ er nimmt sie freundlich auf und weist 
ihnen die besten Wohnsitze an. Nach 8 Tagen 
geht Dajjab zu ihm und erzahlt ihm: Ich bin 
erziirnt auf die Meinigen ; sie haben micb aus 
meinem Lande vertrieben, nachdem ich es fur 
sie erobert und den Konig Ezzanati getodtet 
hattej ich m6chte, du zogest mit mir, um mich 
an meiuen Feinden zu rachen. — Er lehnt es 
aber ab; so bleibt denn jener 7 Jahre ruhig 
in seinem LaDde. Inzwischen herrschte Abe 
zeid tiber seine Lander; Anfangs zwar hatte 
er gehort, daas Dajjab fortgezogen sei, Niemand 
wusste wohin; dann hatte er vernommen, er sei 
bei dem K6nig von Elhabes, uud sich nicht 
weiter um ihn gekflmmert. Eines Tages hielt 
er einen Dlwan ab und gedachte dabei an Hasan 
und Dajjab und weinte. Wfiren wir doch in 
Negd geblieben und hatten uns von den Freuuden 
nicht getrennt! — Da sagte ^jh: Hasan ist 
seiner Zeit gestorben, als sein Tag kam; aber 
was Dajjab betrifPt, so lass ihn komnien und 
gieb ihm dein Wort, dass er in Sicherheit zu 
uns zuruckkehren darf ; der Lebende geht dem 
Todten vor, bei ihm ist Anhalt gegen Feindes- 
gewalt und Gott nimmt den Geschadigteu in 
Schutz. Mag sein Vergehen in deinen Augen 
auch noch so gross 6ein, todteD konnen wir 
ihn doch nicht; lass ihn bei uns leben! — Meiuet- 
wegen, sagt Aba zeid, deine Rede scheint mir 
nicbt thoricht. Er schreibt also an ihn, fordert 
ihn zur Rflckkehr auf und verspricht, das Ver- 
gangene als abgethan arizusehen. Dies Schreiben 
Obergiebt er dem t^b; dieser wahlt 20 Emire 
aus, schickt sie ab und tragt ihnen auf, nicht 
ohne Dajjab zuruckzukommen. Sie kommen 
bei ihm an, finden freundliche Aufnahme; er 
liest den Brief und fragt heimlich seine Emire 
und Mannen, wie sie fiber den Vorschlag denken. 
Uns ist das Leben hier im Lande der Schwarzen 
fiber; wir mochten gem dorthin ziehen; Abu 
zeid ist ein Mann von Wort; aber thu, was 
du fur gut hftltst! — Nach dieser Erklarung lasst 
er die Zelte abbrechen, verabscbiedet sich von 
dem Konige und zieht fort, von diesem noch 
einen ganzen Tag begleitet. Als Aba zeid von 
ihrer Herankunft hort, reitet er mit mehreren 
Grossen ihnen entgegen; sie umarmensichfreund- 
schaftlich und es folgen 7 Tage festlicher Be- 
wirthung. Dajjab schwfirt Freundsohaft und 
Vertrag mit heiligen Eiden. Da sagt Abu zeid: 
ist dein Herz lauter und dein Eid wahrhaft, so 



No. 9339. 



GROS8E ROMANS. 



401 



denke ich, du legst deine Waffen ab und lasst 
Schwert und Lanze von dir und reitest kein 
£ edles Ross. So sprach er, weil er sich vor 
seiner H in terlist furchtete: denn Dajjab war 
falsch und treulos. — Ich gene gem auf den 
Vorschlag ein, antwortet er, ich bin ja nur noch 
ein alter Mann. — Vergangen ist und vergeben 
sei das fruher Geschebene, fugt Abu zeid hinzu; 
aber beiriibt bat mich der Tod des Hasan aufs 
Aeusserate. — Schilt mich darum nicht! blind 
vor Wuth hatte er mich getodtet, ware ioh ihm 
nicht zuvorgekommeu. Er hat, weiss Gott, den 
ersten Sohritt gethan; in seiner Haft babe ioh 
gelitten Und gerungen, kein Freund hat mich 
dort besucht, nur der Teufel hat mich zum 
Ungehorsam aufgehetzt. — Darauf beschwSren 
sie ihren Freundscbaftsbund und leben wie fruher 
in Frieden und Freuden, bis eines Tages Abu 
zeidj urn sich zu zerstreuen und seinen Schmerz 
um Hasan zu banuen, eine Jagdpartie unter- 
nimmt, Er ladet den Dajjab dazu ein; der aber 
lehnt ab: ich babe ja geschworen, keine Waffe 
anzuriihren, kein Edelrpss zu reiteu; soil ich 
mit, so such mir einen Kleppcr aus. — Du 
^ bast ja Pferde obne Zabl; uimm davon ein 
gutes starkes Ross uud komm mit un6. — Gut, 
ich thu es, aber ungern. — Er wahlte also ein 
Pferd aus Negd, dessen Sattelzeug und Bebang 
goldwerth war und das fttr besonders schwere 
Vorlcoimneuheiten aufgespart worden und strie- 
gelte sein Haar und seine Mahne Bauber ; ausser- 
dem steckte er unter sein Oberkleid eine schwere 
eiserne Keule. — So reitet er mit den Audern 
fort; im Verlauf der Jagd zerstreuen sich die 
Jager, er bleibt mit Abu zeid zurttck. Dieser 
spielt mit einer Reitgerte, sie fallt ihin aus der 
Hand; Dajjab will sie aufheben: lass das doch, 
bittet jener, uud buckt sich selbst danach; in 
demselben Augenblick giebt Dajjab ihm mit 
aller Kraft einen Keulenscblag . auf deu Kopf, 
der ihn leblos zu Boden streckt. Als er dies 
merkt, lasst er ihn dort in der Wiiste liegen, 
sprengt zu seinen Leuten, erzahlt ihnen den 
Vorfall und bricbt schleuuigst mit ihnen alien 
zu deu Sohuen des Elmadl nach Ecca'id auf. 
Dort fiuden sie gute Aufnahme und bestimmen 
A dieselben, sich mit ibneu zu verbunden, um an 
^ den Benfl doreid Rache fttr den Tod des Elmadl 
zu uehmen. — Als die Jager den Abu zeid 
endlich in solchem Zustaude auffinden, gerathen 
sie ausser sich und erkennen die Hiuterlist des 
Dajjab. Wehklngeu erbeben alle Stammes- 

HANDSCHRIFTEN D. K. BIBL. XX. 



angehdrigen, zu denen er zurttckgebracht worden; 
Dajjab, den man zur Bestrafung ziehen will, ist 
verschwunden. Die Weiber umstehen ihn wei- 
nend; Elg&zije erhebt die Wehklage. Dabei 
erwacht Aba zeid aus seiner Bet&ubung, achzt, 
wendet sich an eeine Kinder: wollt ihr vor 
Dajjab sicher sein, so geht zu Simeon dem 
Juden in ,*Jy£M, der mit mir Beit Jahren in 
treuer Freundschaft lebt und der allein euch 
beistehen wird; er giebt ihnen auch weiteren 
Rath, Elgazije klagt und preist ihn, desgleichen 
auch die Mutter seines Sohnes jj-^j endiich 
spricht er auch noch in langerRedo seine letzten 
Wflnsche aus, setzt die Zukunft seiner Sonne 
aueeinander und giebt ihnen Verhaltungsregeln. 
Darauf erhebt seine Tochter v ytyi bus- ihre 
Klage um den sterbenden Vater. A in 8. Tage 
stirbt er und wird bestattet und 7 Tage lang 
von Klagefrauen beweint. — Auf die Bptschaft 
von seinem Tode maeht sich Dajjab auf den 
Weg und zieht mit seinen Mannen nach der 
Gegend, wo die Bena doreid sich aufhalten. 
Diese und die Benu hilal und die Benu \y^>\ 
ziehen ihnen entgegen. Zuerst kampft Dajjab 
mit Cablh im Einzelkampfe; aber dieser sbwol 
wie ein zweiter Ritter Namens -jj- fallen unter 
seinen Streichen. Dann erfolgt ein allgemeiner 
Kampf, der fur die Benu hilal unglucklich endet 
und 1020 Emlren das Leben kostet. Am fol- 
geoden Tage greift Dajjab noohmals die Bentt 
doreid an, raubt ihre Heerden, Pferde und ge- 
sammte Habe, plnndert die Wohnung Hasans, 
jagt dessen Waisen davon und nimmt seinen 
Thron ein. — Grosse Freude herrschte bei den 
e^£i yj ; keinen Feind hatten sie hinfprt zu 
filrchten; der ganze Westen war ihrem K6nig 
unterthan. Darauf thut Ub s , des Konige Tochter, 
FUrbitte bei ihm fur die Waisen: er fahrt sie 
zornig au und sagt, er werde sie alle umbringen. 
In Folge dessen veranlasst sie die ajjU*-! und 
die Mutter des ^JLjfJ (Sohnes de8 Aba zeid) 
zur Flucht an "eioen entlegenen Ort: in der 
That unternehmen sie dieselbe in der Nacht 
mit alien ihreh Leuten. Enn hatte aber *isUJt 
eine Tochter, Namens tJ+*\, die in jener Nacht 
im Hause ihres Onkels Dajjab schlief. Da die 
Mutter ihr keine Nachricht zukommen lassen 
kann, nehineu sie sie auf der Flucht nicht mit. 
Als sie Morgens die Wohuungen der Ihrigen 
leer findet, kehrt sie weinend zuriick und erz&hlt 
auf Befragen der Watfa ihr Leid. Sprich zu 
Keinem davon, sagt diese, sonst verfolgt sie 

51 



402 



GROSSE ROMANS, 



No. 9339. 



mein Vater und thut ihnen Leid an. Erst am 
7. Tage h6rt Dajjab von ihrer Flucht und ver- 
folgt sie mit Ingrimm 3 Tage lang, ohne eiac 
Spur von ihnen zu finden, und kehrt zurflck. 
Die Fiuchtigen aber waren auf dem Wege nach 
gj^XJl und dem Lande ^Xj^I begrifFen, wie 
eB ihnen Abu zeid angerathen hatte. Dort 
herrschte Simeon (^y^) der Jude ; sain Wezlr 
aber war Abu'lgad,ein Moslim. Er hatte sich, 
als er frOher von Hasan gehort hatte, dass er 
die Lander des Westens sich unterworfen habe, 
zu demselben begeben und seine Oberherrschaft 
anerkannt; so dass dieser ihn, reich beschenkt, 
in seinem Lande als Ktinig bestatigt hatte. Als 
er nun den Tod Hasans und des Aba zeid er- 
fahren, beschloss er, an dem Morder Dajjab 
Rache zu nehmen und zog mit alien semen 
Heeren aus gen Tunis. Unterwegs begegnen 
ihnen die Schaaren der Benu hilal; wer ist euer 
Anfiihrer? fragt. er. Als er erfahren, dass es 
Elgazije sei, erkundigt er sieh nach der Lage. 
Sie giebt ihm Auskunft, eagt auch, dasB Abu 
zeid sie an ihn verwiesen habe als ihren Biche- 
ren Schutz. Er nimmt sie freundlich auf, kehrt 
mit ihnen um und weist ihnen ¥/ohnsitze in 
seinem Lande an. Das Land ^j^XJ! be6teht in 
unzuganglichen Bergen und ist wenig fruchtbar. 
In den 14 Jahren, die sie da zubringen, baben 
sie oft Hunger und Durst, Hitze und Kalte zu 
leiden. Die Emlrkinder haben ihren Unterhalt 
vom Kfinig; die anderen aber 6aen, ernten und 
treiben Viehzucht. — Dajjab inzwischen fuhrte 
ale Herrseher des Westens ein behagliches 
Leben; Elgazije aber verheirathete die Emlr- 
sohne, welche das Alter erreicht hatten, kleidete 
6ie ihrem Stande gemass und liess sie sich in 
den Waffenkunsten uben. Sie erreichten darin 
grosse Uebung und Vollkommenheit und machten 
auf die Land-Araber haufige Anfalle. Ale Dajjab 
davon erfahrt, schreibt er, auf den Rath seiner 
Emlre, an Simeon, er solle die jungen Emlre 
todten, ihre Habe an sich nehmen, und macht 
ihm dazu grosse Versprechiingen: den dritten 
Theil des Westens ak eigenes Reich, die El- 
gazije zur Frau, dazu viel Silber und Gold 
u. ' dgL; auch dem Wezlr verspricht er viele 
Kameele und Pfei de. Dieoen Brief giebt er 
seinem Diener L^J zur Bestellung an Simeon. 
Dieser war der Elgazije seit der Zeit, dass er 
ihr auf der Flucht zu ihm begegnete, in Liebe 
zugethan; als er nun jenen Brief erhalt, lasst 
er seinen Wezlr kommen, erwahnt den Inhalt 



des Briefes und dass Dajjab ihm die Elgazije 
zusichere und schickt ihn an dieselbe mit der 
Anfrage, ob sie ihn heirathen wolle. Hdre, 
sagt sie zum Wezlr, ich bin Moslimin, dein 
Herr ist Jude ; ferner, ioh bin nicht von meinem 
Manne, dem Serif Sukr, geschieden, habe Kinder 
von ihm und darf nicht 2 Manner nehmen. 
Damit fing sie und ihre Kinder zu weinen an. 
— Nun, mit Gflte oder Gewalt, sie muss mein 
Weib werden, sagt Simeon dem Wezlr, ale er 
ihm die Antwort uberbringt; lies diesen Brief, 
gen nochmals bin und mach sie mit dessen 
Inhalt bekannt. Als sie dies vernimmt, brioht 
sie in Klagen aus. Also es genflgt dem Dajjab 
nicht, dass er Hasan und Abu zeid getodtet; 
er will nun auch noch die Waisen tddten und 
mich zwingen, einen Juden zu heirathen! — 
Ich meine es gut mit dir, sagt der Wezlr; wenn 
du ihn nicht nimmst, todtet er die Kinder und 
freit dich wider deiuen Willen. — Aber es ist 
doch unmoglicb, dasB ich Einen heirathe, der 
unseren Gott und unsere Religion verleugnet; 
lieber den Tod fur mich und die Kinder! — 
Den Wezlr ruhrt ibr Schmerz. Furchte nichts, 
sagt er, ich werde dir helfen. Wie viel streit- 
bare Manner habt ihr? — 30 000 Reiter. — 
Dann verkleidet den Bureiqa' (My) und SeibSn 
als junge Frauen, setzt sie in eine Sanfte, bringt 
sie zum KSnig, ihr selbst in voller Waffen- 
kleidung; dann soil Seiban und Elgazije bei ihm 
eintreten; legt er dann Hand an ihn, so sturmeu 
xvir hinein, bemachtigen uns seiner Schatze, 
machen den Bureiqa' zum Konig. — Diesem 
Plane (einigermaassen) gemass wird Seib&n und 
Elgazije von den ausgerflsteten Begleitern zum 
Palast getragen ; die Frau tritt beim Kdnige ein, 
darauf Seiban; dieBer erdolcht ihn von hinten, 
"schlSgt sein Haupt ab, die Verschworenen sturzen 
hinein, plundern Palast und Schatzkammer, El- 
gazije nimmt die besten Rosse fur ihre Waisen, 
die sich nun Morgens und Abends darauf tum- 
melu und sich nun vornehmen, an Dajjab Rache 
zu uben. (Von Bureiqa' ist hier, bei Ausfuhrung 
des Planes, gar nicht die Rede; aber aus dem 
Folgenden geht hervor, dass er Konig geworden 
ist an Simeons Stelle.) EljgSzije rath davon ab, 
andere Weiber aber hohnen sie wegen ihrer 
Feigheit. Vierzehn Jahre sind vergangen, sagen 
oie, seit ihr vor ihm geflohen eeid; aber gegen 
Manner kttnnt ihr nichts ausrichten, ihr seid 
nur tauglich, um Vieh zu hutenl Zornig uber 
eolchcVorwttrfe beechlieseeu sie denKriegszug. — 



No. 9339. 



GROSSE ROMANE. 



403 



Als Nebhan, der Ueberbriuger dee Briefes au 
Simeon von Sciten Dajjabs, die Ermorduug des 
Konigs erlebt, begiebt er sich zuriick und rpeldet 
seinem Herrn , was gesohehen ist. Voller In- 
a grimm schreibt er au die W Risen einen Droh- 
brief: er. werde ausziehen, sie sammt und Bonders 
zu vernichteu. ''■-, In Folge des Briefes berathen 
sie, was zu thun 6ei? — Seid unbesorgt, sagt 
Elgazije, ich werde fur euch antworten. Nun 
schreibt sie, halt ihm seine Siinden vor, ver- 
heisst ihm Augrifi", Niederlage und Tod, und 
schickt derl Brief ub. Alsdann rilhrt sie eine 
Salbe zurecht, geht zu den jungen Frauen der 
Waisen — was sie seit Abu zeid's Tode nicht 
gethan — , kammt und pomadisirt ihr Haar 
aufs beste, putzt sie wie Braute, und beschwort 
sie, wenn ilire Manner komuien, keineu der- 
selbeu an sich heranzuiusseu, sondern zu spreohen : 
Wir sind die Manner, ihr die Weiber, Keiner 
von euch hat auf Gunstbezeigungen von uns 
zu rechnen, bio ihr durch Ermorduug des Dajjab 
gezeigt habt, dass ihr Manner seid. — Nach 
solcher Zuriickweisuug bringen die juugen 
Manner fast echlaflos auf cinsamem Lager die 
Nacht zu. Am folgenden Morgen geht Seiban 
zu Boreiqa' und findct diesen in Schlaf. Was, 
^ du kannst schlafen, ruft er ihm zu, als h&ttest 
W du schon ftir Hasan und Abu zeid Ruche ge- 
nommcn? — Ich bin ganz trostlos. — Wie so? — 
Meine Frau hat mich so und so behandelt. — 
Die meinige hat es auch so unit mir gemacht. 
— Es stellt sich heraus, dass es ihnen Allen 
gleich ergangen ist. — Dajjab hatte einen Sohn, 
Namens joLit, der urn diese Zeit erwachsen war, 
und den er gem verheirathen wollte. Man rieth 
ihm, die Emina (Tochter Hasans) dem Gannam 
zur Frau zu geben; keine passe so gut ftir ihn 
wie diese. Sie war, seit der Flucht der Ihrigen, 
im Hause des Dajjab, ihres Mutterbruders, ge- 
bliebeu und war jetzt erwachsen („trat in ihr 
15. Jahr!! «), bildochon und holden Wesens. 
So spricht denn die Mutter des jungen Mannes 
mit ihr. Sie aber sagt, ich passe nicht fur 
euch, ihr nicht fur mich; ausserdem hat mich 
schon mein Vater mit Seiban, dem Sohue des 
Abu zeid, vereprochen; ich habe in Trubsal 
urn die Meinigeu meine Jugend verbracht, auf 
Putz und Wohlleben verzichtend. Lass diese 
^ Gedanken! sagt die Mutter. Deine Familie 
* sind nur wir; deiu Gerede von dem Versprechen 
deines Vaters kannst du lassen; er ist dahin, 
ihn siehst du nicht wieder, ebeaso wenig deine 



Brtidef. — So Go'tt will, versetzt Emina, werden 
sie mir bald nahe sein.— Wer hat dir das 
gesagt? — Ich weiss es, sie werden her koin- 
men und dies Land in Besitz nehmen. — Zornig 
schilt die Mutter auf sie und Seiban. — DaB 
sagst du zu mir, der Tochter eines einat so 
macbtigen Herrschers? — Dabei werden sie 
handgemcin, Emma wirft sie zu Boden; diese 
schreit, Frauen konimen herbei, schlagen die 
Emina; diese geht bittcrlich weinend fort. — 
Nun hatte Dajjab erne kluge Tochter, Namens 
U0O; die verhohate bei Gelegenheit der Ruck- 
kehr einer Jagdpartie, die sich bei einer Quelle, 
genannt j^JI qac , gelagert hatte und mit Ge- 
sangen der jungen Mftdchen und allerlei Spiel 
die Zeit vertrieb, die Emina in echimpflicher 
Weise; ausGnade sei sie bei ihnen aufgewachsen, 
man werde sie nachstens dem Gannam geben 
zur Kurzweil, nicht aber als ehelich Gemahl. — 
Was habe ich dir zu Leide gethan, fragt sie, 
dass du mich so beschimpfst? —Weil du meinen 
Bruder Gannam nicht heiratheu willst, du hast 
ihn verschmaht. — Wie sollt' ich ihn nehmen, 
versetzte sie; hinter mir stehen 20 Emlre, jeder 
gilt auf der Wahlstatt 1000; sie werden kom- 
men, dies Land zu erobern, deinen Vater zu 
todten und Rache an ihm zu nehmen. —Wenn 
dein machtiger Vater und dein Oheim Aba zeid 
es nicht vermochten, wie sollten es diese jungen 
Schwachlinge ? Mein Vater wird sich mit ihnen 
gar : '"nicht befassen. — Wir sind KSnige ge- 
wesen, deinVater unser Diener und Freigelassener ; 
ihr und Taj und Qais waret une unterthanl — 
Da gab ihr Dahna einen Schlag auf den Kopf, 
ri83 ihr die Locken ab und rief : warest du nicht 
meine Verwandtin, so wftrde ich dich elendig- 
lich umbringeu. Emina weint heftig; die Frauen 
sagen zu Dahna: es zieint sich nicht, dass du 
sie tSdtest: sie ist eine Konigstochter, verwaist, 
betrubt, und steht hfilflos da. Durch ihr Da~ 
zwischentreten trennen sie sich. — Einige Tage 
hernach sitzt Emina weinend am Grabe ihres 
Vaters; ein Paar alte Diener ihres Vaters, 
Namens Bedr und 'Omeir — dieser war Hasans 
Stallmeister gewesen — , Behen sie weinen und 
weinen nail. Wer seid ihr? fragt sie.— Wer 
bist du? entgegnen sie. — Ich bin Emina, 
Tochter des Konigs Hasan; ich bin, als die 
Meinigen nach ^^XJI flohen, hier gelassen und 
jetzt wollen sie mich an Gannam, meinen Vetter, 
geben; ich habe nicht gewollt, da hat mich 
Dahna geschlagen und meiner Locken beraubt.— 

51* 



1 



404 



GROSSE RGMANE. 



No. 9339. 



Ich heisse Bedr ben *-&U> und bin einer von 
den Leuten deines Ohms, und der da heisst w^c 
und war fruher Stallmeister deines Vaters (wir 
treiben Handel nach ,<s>jjXJI und reisen n&chstens 
dahin ab). —- Und ihr sagt mir gar nicht, wie 
es den Meinjgen dort geht? — - Sehr gut. — 
Wann reist ihr ab? — Uebermorgen. — Wollt 
ihr einen Brief von mir mitnehmen ? -— Ja, wir 
wollen ihn an deine Bruder und an Elgftzije 
bestellen. — Bedr holt sofort Papier und Scbreib- 
geschirr, Emma schildert ihre Erlebnisse und 
ihre Lage und giebt den Brief an Bedr. Sie 
reisen ab, Bedr llbergiebt den Brief an Boreiqa'. 
Als dieser ibn gelesen, wird er schmerzlich be- 
wegt und lasst Elgazije holen. Woher kommt 
ihr? fragt sie die Boten. — Aus Qairuwan und 
Qabis. — Sie geht zu Boreiqa', um welcben 
die Emlrssohne und Araber versammelt sind. 
Hier uberreicht ihr Bedr den Brief : sie bricht, 
nachdem sie ihn gelesen hat, in Thranen aus, 
auch schmerzlich geriihrt beim Anblick der 
Lockenhaare im Briefe. Nun liest Boreiqa' den 
Brief den Emlrssohnen vor : sie AUe weinen 
heftig und die anwesenden Frauen und der 
ganze Stamm weint und klagt. Nun kommt 
auch *JUUt, die Mutter Boreiqa's, liest den Brief 
und weint noch heftiger als die Andern um 
das Leid ihrer Tochter. Elgazije spornt die 
Jlinglinge zur Racbe an: die aber sehen erst 
einander an, dann blicken sie zu Boden. Seiban 
aber ruft: lieber Tod als Weiberschmahung! 
auf, zu Pferde I lasst uns Rache nehmen an 
Dajjab und entweder siegen oder sterben! ~^- 
Sie waffnen sich mit ihren Mannen, auf Boreiqa's 
Ruf kommen die Land-Araber Trupp auf Trupp 
an; so sammeln sich 60000 Mann, die mit 
Paukenschlag und Pfeifen und wehenden Fahnen 
zugleich mit den auf Kameele gesetzten Sanften 
abzieben. Nach 3 Tagen machen sie im Lande ] 
l^sa*-! KaiLJI Halt, schlagen Zelte auf, wetzen 
ihre Scbwerter, sch&rfen die Lanzen. — Dajjab 
indessen hat, nach dem Abschlag Seitens der 
Emlre, gehort, dass der Emir .Xsr-U, einer von 
den Benu doreid, eine sehr schone Tochter hat; 
er schickt daher seinen Onkel (jj.LXi„e mit einem 
Briefe aus, um dieselbe von dem Vater fur 
seinen Schn zu erbitten. — Ich bedauere, sagt 
dieser, das Ansinnen ablehnen zu mussen; meine 
Tochter ist, noch vor ihrer Geburt, dem Boreiqa' 
versprochen: wie sollte ich sie dem Sobne dieses 
treulosen Hundes geben, und bote er mir such 
noch so viel? — Gieb uns das schriftlich mit, 



sagt u*.Xi-e, und Magid schreibt einen Brief des 
Inhalts. — Ale Dajjab die Antwort gelesen, 
bricht er sofort mit seinen Schaaren zu seiner Be- 
etrafung auf. Magid aber, in Vorahnung solchen 
Schrittes , ist auch aufgebroohen und auf dem 
Wege zu den Waisen, um bei ihnen Beistand 
zu erbitten. Als Dajjab zu Magid's Wohnstatten 
kommt, findet er sie leer, er hdrt aber, dass 
derselbe uach ,so *£JI aufgebrochen sci. Er setzt 
ihm 3 Tage nach, kehrt aber ohne Erfolg zu- 
rtick, innerlich vor Wulh Feuer und Flarame. 

— Magid aber macht Halt, sobald er die Grenze 
von gJj&\ (lberechritten : hier sind wir weit 
ab von Dajjab, sagt er, und hieher kann er nicht 
kommen; so zunden sie Feuer an und bereiten 
ihr Mahl und .fttitern die Thiere. Zwischen 
ihnen und dem Lagerplatz des Boreiqa' war 
aur die Entfernung von 1 oder 2 Meilen; aber 
Keiner wusste etwas vom Andern. Am Abend 
sieht Seiban ostwarts und bemerkt die Lager- 
feuer Magid's; er theilt es dem Boreiqa' ver- 
wundert mit; er sieht mit seinen Palaetleuten 
gleichfalls nach der Gegend : das mussen Araber 
aein, sagt er, denn ausser Nomaden rastet dort 
Niemand; aber Gott weise, es mag Dajjab sein, 
der gegen uns einen Zug unternimmt; so Gott 
will , tfidten wir ibn und kurzen seinen Weg 
ab; wer aber gebt fttr uns auf Kundechaft aus? 

— Das Beste ist, sagt Elgazije, ich und du 

und Seib&n forsohen der Sache nach und sehen, 

was das fur Araber sind. Sie verkleidet sich 

als Mann und reitet mit den beiden Anderen 

fort. Ich denke, 6agt Boreiqa*, wir gaetenim 

Zelt des Emirs. Ich ffirchte, yersetzt Elgazije, 

man erkennt uns. — Es ist ja Nacht, sagt er, 

man kann sioh nicht erkennen. Es war aber 

mondhelle Nacht, als sie zu Magid's Zelt kamen; 

noch spielten die jungen Midchen, darunter 

Magid's Tochter , ihre Spiele. Ale sie die 

3 Rosse bemerkte, meldete sie es schnell ihrem 

Vater : es kommen 3 Gaste in Panzer und Helmen, 

mit Schwertern und Lanzen und Schilden, auf 

Arabischen Rossen; das mussen Leute von den 

Benu hilal sein: in Folge dessen liess er die 

Feuer hoher brennen , dass die Fremden sioh 

besser zurechtfinden konnten. Die Ankommlinge 

aber hielten, nach kurzer Berathung, es iur'e 

Beste, nach dem Rath dee Boreiqa', dss Zelt 

des Emirs aufzusuchen. Die Tochter meldet 

es ihm; steh auf, geh ihnen entgegen! — Er 

bewillkommnet und bewirthet sie, dann sagt 

Elgazije zu ihm : Gott lass es dich nicht miasen, 



No. 9339. 9340. 



GROSSE ROMAN E. 



405 



o Mftgidl — Eure .Ankunft bringt uns tausend- 
fitftig Glttck, aber woher kennst du mich, 
o Reiteremann? — Gott, wie schnell vergisst 
du! Aber es heisst ja auch; aus deu Augen, 
aus dem Sinn! — Darauf giebt sie ihm Aus- 
kunft tiber seine GaBte, tiber ihre Schicksale. und 
Plane und fordert ihn auf, mit ihnen gegen 
Dajjfib ;zu zieben. Ueber die Maassen erfreut 
tiber das, was erh6rt,erzahlt er auch, wie es 
ihnen ergangen sei und was sie vorhaben. Darauf 
rufter seine Leuteherbei, so laut er kann. 
In der Meinung, dass Dajjab sie tiberfallen, 
kommen sie eilends herbeigesturzt: es giebt doch 
keiu Ungltlck? fragen sie. Mit nichten, erwidert 
er, sondern unsere Freunde lagern ganz in der 
Niihe. Nach 3 frShlich veriebten Tagen sohwtiren 
sie sich Einmitthigkeit in Vernichtung des Dajjab 
zu, und ein alter Mann, wohlangesehen schon 
zur Zeit Hasans, ruft ihnen beim Scbeideu Worte 
der Ermuthigung und Hoflhung nach. Zuvor 
aber schreibt Elgazije noch an \§^ y* wSJ^, den 
Bruder des Magid, ihn zum Btindniss mit ihnen 
gegen Dajjab aufforderad. ■— . Schluss f. 35 b : 

e^fxfi -p*" ^ v^ c$^> tX, *^ t f ' '**$-^\ ^ ^ ji ' 

Auf f. 10 folgt f. 12 ff. Blatt 11 gohort zu We. 819. 

9340« We. 821. 
30B1. Formateto.u.Schrift wie bei 820. — Tit el fehlt. 
Anfang f. 1*: ic,*Ub ^ Ul ^JtfS* \^JS iXij 

Unmittelbare Fprtsetzung von We. 820. 

Diesen Brief sohickt sie durch einen Emir 
Namens Mesrttr an ihn ah. Erfreut theilter 
ihn seinen Leuten mit, giebt eine Autwqrt, in 
der er seiner Freude und Hoflhung auf Rache 
Ausdruck leiht, dem Mesrur mit, und Elgazije 
entsendet einen Mann , Namens wsajIj ^jJ »yS, 
von den cLLw _jJb, zu erspahen, ob Dajjab yon 
ihrem Raohezuge Wind bekommen habe. Er 
reitet bin und kehrt zurtick mit der Nach rioht, 
dass dereelbe keine Ahnung davon habe und 
seine Unterthanen in Frieden und Gemaohlichkeit 
dahin leben imd sich auf das beyorstehende Fest 
freuen. Nun schreibt Boreiqa' an Malik, er 
solle sich niohts merken lassen, auf seiner Hut 
sein, nicht zum Festgebet und zum Festspiel 
gehen, sondern ein Theil von ihnen solle schmau- 
sen, ein anderer Theil in Rtistung zu Pferde 
sitzen; er selbst wftrde am Festtage bei ihnen 
eintreffen. Demgem&SB legt ein Theil seine 
Rtistung an; Dajjab bemerkt es und eohiokt 



seinen Sohn Ganufim, nm sich zu crkuudigen. 
Er hort, da68 sie zu eimmder sageu: heute 
giebt's Knmpf, denn heute koimnon die Waisen 
nn. Er meldet es seiuem Vater; der lacht 
dardber und sagt: ich will sie zum Schmausc 
einladen und Gross und Klein von ihnen um- 
bringen. Er richtet also ein grosses Festmahl 
au und befiehlt deu Beuu *+ej, alle Grosseu 
von den BenU hilal dabei zu todten. Die 
Amber finden sich alsbald ein und lagern sich 
an den Tischeu, aber die Bona doreid komuneu 
nicht, sondern eiu Theil besch&ftigt sich, bei 
den lhrigen zu rsseu, ein nuderer Theil tuni- 
melt sich auf Rossen herum. Sie siud heute auf 
ihrer Hut, sagt Dajjub zu ..seinera Sohnc, ich 
kann nicht an sie kommen. In diesem Aiigeu- 
blick kommen die Hirteu herbeigestih-zt und 
rufen: die Waisen sind iu unser Gcbiet ciu- 
gefulleu und rauben und pliindern. Duinmes 
Zeug, sagt Dajjab; fallen sie voin Himmel, 
wachsen sie aus der Erde? — Da sagt Moslim, 
sein Bruder: schilt diese nicht L«guer; wenn 
dn auf mich horst, geh den Waisen entgegen 
und uimm sie gut anf und gieb ihnen ihr Land 
wieder. — Pfui, sagt er, das sollte ich, Dajjab, 
thun? — Wie dn willst, versetzt Moslim. — 
Es dauert nicht lange, so sehen sie die Fahnen 
wehen, horen dieTrommeln wirbeln, die Fanfaren 
schmettera, Pferdegewieher und Meuschen- 
etiinmen ; rechts und links wogen die Schauren 
heran, Hunderte und Tausende, ihre Waffeu 
blitzen im Sonnenschein und der Kriegsruf er- 
schallt: zum Streit, zum Streit! zur Rache bereit! 
FUr Hasan und Aba zeid und Tawl (^b)I 
Tilge die Schmach der heutige Tag! — Als 
> Dajjab dies horte und sah, liees er das Fest in 
Stich, sammelte schnell seine Leute und fubrte 
sie gegen die Feinde. Aber zuvor berath er 
mit seinen Grossen und schickt einen Brief an 
sie, uin sie einzuschtichtern. Boreiqa' weist 
jede Einigung mit ihm zurtick und sohwort, 
Rache an ihm zu nehmen. Jener echreib^noch 
einmal, zahlt seine Thaten und wie er Hasan 
und die Uebrigen getodtet habe, auf und warnt 
den Boreiqa' vor gleichem Schicksal. — Dieser 
liest den Brief den Seinigen vor. Denkt euch, 
erst rtthmt er sich seiner Thaten und dann 
nimmt er uns ubel, dass wir es ihm vergelten 
wollen! — Der Alte faselt, eagen sie; aber es 
bleibt dir nichts als Zweikampf mit ihm tibrig: 
entweder du siegst und erh&ltst die Herrschaft 
oder er eiegt und bleibt Herr, weiter nichts! 



406 



GROSSE ROMANE. 



No. 9340. 



Er zeigt ihm also den Kampf an. — Dies Hin- 
und Herreden ftthrt zu gar niofats, aagt Elg&zije. 
Kampf, nichts als Kampf liegt euch ob, ihr aber. 
habt Scheu davor und macht Redensarten. Das 
ist erst recht schimpfiich. Ich sehe, ihr seid 
zu feige zum Kampf, an Euch ist Nichts; lasst 
uds Frauen kampfenl Du kennst mich auf dem 
Kampfplatz nicht, o Boreiqa', weisst nicht, dass 
ich den Reitera im Streit uberlegen bin. Ich 
sprecheim Ernst, nicht im Schcrz, und beiGott, 
ich werde mit Dajjab kampfeu und ihm seinen 
Lohn geben! — Diese Rede wirkt. Boreiqa' 
kusst sie, wisoht ihr den Schweiss von der Stirn 
und sagt: bei unsern Todten, ich werde ihren 
Tod an Dajjab rachenl — Nun beruft er die 
Kainpfer zu sich: eie geloben Tapferkeit bis in 
den Tod! Danu spricht er zu Elg&zije: ich 
will heute mit Dajjab kainpfen, ich weiss aber 
nicht, ob es em Glttcks- oder Unglttckstag ist. — 
Sieh uach dem Wandelsterne, erwidert sie, steht 
er rechts bder links ?-— Grade vor una, sagt man 
ihr. — Dann dauert der Kampf 3 Tage, aagt 
sie. Darauf giebt sie ihnen Anweisungen, wie 
sie mit Dajj&b, bei dessen verschiedenen Kampf- 
weisen, zu kampfen ha ben und spornt sie zu 
Math und Ausdauer an. — Wir sind, versetzen 
sie, keine Weiber, wie du denkst, sondern 
Kdnigssdbne und werden. entweder siegen oder 
falleu. -- Diese Worte beruhigten sie eehr. — 
Dajjab aber sagt zu den Seinigen: ich habe 
uoch keine Antwort von Boreiqa', was soil ich 
macheu? — Lasst uns mit ihnen kampfen, 
erwidern sie. — Moslim aber empfiehlt Flucht 
init ihren Familien und aller Habe; denn diese 
Waisen gleichen ihren V&tern und Ahnen, wir 
richteu gegen sie nichts aus. — Das geht nicht, 
sagt Dajjab; damit wurdeu wir zum Gespotte 
aller Welt. Er bricht also mit den Reitern 
zum Kampf auf; auf diese Nachricht zieht 
Boreiqa' ihm entgegen; auch Elg&zije zieht 
Mannerkleidung an und waffnet sich und reitet 
unerkannt auf den Kampfplatz. Prahlend mit 
seiner Starke reitet ihr der tapfere iU—jjt ent- 
gegen; sie giebt ihm keine andere Antwort als 
dass sie, ohne viele Mtihe, ihm den Kopf abhaut; 
ein 2. uud 3. fallt uuter ihren Streiohen ; eiu 
4. Held, NamenB Jjjj ^ ooli, wftlzt sich auch 
bald in seinem Blute, und so fallen bis zum 
Abend 27 Kampfer von ihrer Hand. Da tritt 
ihr Dajjab gegenuber und betrachtet sie. Was 
soil das? fragt sie ; komm lieber heran und hoi 
dir Antwort! — loh k&mpfe mit Keinem, ant- 



wortet er, von dem ich nicht weiss, ob er 
meines Kampfes werth ist. — Ha, du Lump 
und Feigling, Niemand anders als Elgazije, 
Sirh&ns Tochter, steht dir gegentiber, und hier, 
hoffe ich zu Gott, wird dein Grab sein, du 
bundbrtichiger , treuloser Schuft ! — In Be- 
sturzung sagt er: mit dir kampf e ich nicht.— 
Warum nicht? — Wenn du mich todtest, heisst 
es: er fiel von eines Weibes Hand, uud das 
ist ruhmlos; todte ich dich, so sagen sie: es 
war nur ein Weib, und auch das ist ruhmlos, 
ja bringt Tadel ein. -— Bist du selbst ein Weib 
an der Stelle von Helden: so sollst du es heute 
btlssen fUr die Angeh&rigen. — Ha, die Grossen 
habe ich getddtet, was outzen die Kleinen? 
Vernichten will ich euch heute und das Land 
von euch saubern. — Tddtest du uns, so geht 
es uns wie den Dahingegangeneh; tddten wir 
dich, so nehmen wir Rache und stellen das 
Recht her, wie es war, oder ich will nicht 
Sirl\an8 und Sammas Tochter sein! — Ich rede 
kein Wort mehr mit dir; geh du zu den Waisen- 
knaben; der Kampf ist fUr Manner, uicht fdr 
unbartige Knaben! — Willst du denn nicht 
mit mir kampfen, so will ich den Boreiqa', 
deinen Schwestersohn, schicken: der ist deines 
Gleichen. — Den Tausch lass ich mir gefallen, 
antwortet er. — Nun reitet sie zu Boreiqa': 
jetzt kampf mit deinem Onkel und kuhle deinen 
Zorn in seinem Blute! — Er reitet bin, ohne 
Furcht und Zagen. Onkel, sagt er, ich komme, 
urn Rache an dir zu nehmen; du hast meinen 
Vater heimlich erschlagen; wer sein Recht auf- 
giebt, hat keine ; dazu verspottest du uns noch. 
— Dajjab laoht; ihr seid nach den Bergen von 
**j^£Ji mit Sack und Pack ausgekniffen; Schafe 
seid ilu*, zum Kampfe nicht zu brauchen; nichts 
fuhrt euch her als euer Verhangniss, dass wir 
euch eure Pferde und euer Vieh abnehmen; 
denn lange leben werdet ihr nicht. Nach dieseu 
Worten zieht Boreiqa' sein Schwert und geht 
auf ihn los, mitten zwischen den Reihen der 
beiden feindlichen Heere, so dass ihn jeder sehen 
kann. — Was soil dies Benehmen, du Klotz? — 
Dass Jeder mich, den Sohn Hasans, sehen kdnne : 
denn wir sind lange fortgewesen. — Dajjab 
lacht ihn h6hnisch aus und warnt ihn vor Kampf; 
jener zahlt ihm seine Schandthaten auf uud 
spricht mit Zuversicht von seinem Erfolge. Sie 
kampfen bis Sonnen-Untergang, Keiner des 
Anderu Meister, und kehrcn zu den Ihrigen 
zurttck. — Am folgenden Tage kampfen sie Beide 



No. 9340. 



GROSSE ROMANE. 



407 



aufs Neue, nachdem sie zuvor mit drohender Rede 
und Gegenrede eich erhitzt haben. An derselben 
hatte auch Elgazije, die mit Seibfin unweit Bo- 
reiqaV 6tanden, theilgenommen. Du prabtet 
umsonst, sagt sie; weinen wirstdu noch uber 
das Vergangene; du weisst nicht, wer von deinem 
Scbwerte fallt und welcher Schicksalsscblag dir 
bevorBtebt. Lass dies Gefasel und kampfe, eB 
ist deines Lebens letzter Tag 1 — Sie kampfen 
also Beide und zugleich auch beide Heerhaufen; 
auf Dajjabs Seite fallen 1200, von den BenQ 
hilal 100 Reiter; am Abend wird der Kampf 
abgebrochen. Die Bena doreid treten zu Bo- 
reiqa' liber ■, im Ganzen 200000 Mann. Bei 
Dajjab blieben nnretwa 90000 Mann. Unter 
diesen Umstanden hielt er es furs Beste zu 
fliehen und Hab und Gut im Stick zu lassen. 
AlleB das wird nun geplimdert und geranbt und 
die Beute vor Elgazije gebracht: ihre Achtung 
vor den Kriegern steigt durch solcbe Thaten. 
Madchen und Frauen werden ibr barfuss und 
nackt vorgefubrt und fleben ihre Gnade an. 
Sie aber treibt die Waisen zu weiterer That 
und Verfolgung an. — Dajjab begegnete auf 
seiner Flucht dem Moelim, seinem Bruder; bab 
ich dir nicht gesagt, warf er ihm vor, dass du 
A nichts ausrichten kSnnest gegen sie und fliehen 
sollest? — Gott hat eB so gewollt, versetzt jener, 
dagegen lasst sich nichte maohen. Er weint, 
ist vBllig muthloB und sein Bruder merkt, dass 
er nicht mehr kfimpfen mag; dennoch sch&rfi 
er seinem Sohn ein, vom Widerstand und Kampf 
nicht nachzulassen, und dieser sowed wie Moslim 
vereprechen ihm , mit ihrem Leben nipht zu 
kargen. Sie wollen an Boreiqa' Botscbaft 
schicken, er will es aber nicht, und der Kampf 
beginht am 3. Tage wieder und wird am 4. fort- 
gesetzt. Boreiqa' und Dajjab kampfen wieder, 
die Frauen der Waisen kreisohen und rufen 
ihnen zu : nehmt Rache Rache an Dajjab, dem 
feigen Morder, schnell echnell! Auch Elgazije 
spornt den Boreiqa' an: wie lange soil's noch 
wfihren, eh du den Mdrder deines Vaters er- 
8chlag8t? Wie ein Panther aus dem Gebflsch 
springt er auf Dajjab los: dieser holt zum Streich 
aus, aber verfehlt seinen Gegner; dieser richtet 
sich im Steigbugel auf; nimm dies dafur, schreit 
er ihm zu und haut mit seiner Keule auf dessen 
^ Helm, dass derselbe ihm uber die Augen h&ngt 
^ und er nicht mehr sehen kann. Da nimmt er 
Reissaus, hinter ihm drein Boreiqa', Seiban, 
'All und SirnBn, Fadl und Fadll und andere; 



Seiban kommt Allen zuvor und durchstosst ihu 
mit seiner Lunze; Dajjab siukt vom Pferde, 
sein Blut fiieest in Stromen, dieVerfolger drangen 
sich uin ihn. Boreiqa' ist verdriesslich, dass 
Seiban und nicht er selbBt dem Dajjab den 
Tode.88toB6 gegebeu hat. Wer gab dir den Auf- 
trag dazu? fragt er uuwillig; das war meine 
Sache. — Wir stehen beide gleicb, versetzt 
§eiban; ich babe meinen Vater, du den deinigen 
zu rfichen. — Beide zanken mit einander: da 
tritt Elgazije dazwischen; lass das, sagt sie zu 
Boreiqa', die Tapferkeit liegt ihm im Blut, sein 
GrosBvater Rizq macbte es ebenso; deine Sache 
ist zu herrscben, gleich deinen Yatern! — Da 
echweigt er. "— Urn den Gefallenen erhebt sich 
ein furchtbarer Kampf; die Bena a**j wollen 
ihn aus der Gewalt der Feinde befreien, aber 
vermfigen es nicht und bitten urn Gnade. So 
werft die Waffen bin! wird ihnen anbefoblen. 
Nun tritt Elgazije zu Boreiqa' und sagt: Hier 
ist das Messer, mit dem er deinen Vater er- 
Btochen hat! und wirft es bin vor Dajjab. 
Dieser hat 8ich wieder etwas erholt. Gnade, 
ruft er, der Teufel hat mich verfflhrt zu meineu 
Thaten, ich habe schlecht gehandelt, aber ich 
war gereizt, Bchont meine Ehre! — Boreiqa' 
ergreia das Messer. Warte noch, bittet Dajj&b, 
lass mich erst Abschied nehmen vom Leben 1 
und damit preist er Gottes Erhabenheit und 
Gute, spricht sein Bekenntniss an den Einen 
Gott, bedauert die Erniedrigung der Frauen 
seiner Stammleute und rfiumt ein, daeB b6se 
That nur b5se Folgen haben k6nne. Nacb 
diesen Worten schneidet Boreiqa' ihm den Kopf 
ab mit dem Messer, wirft ihn vor die Waisen 
und die Elgazije hin, die Leute sturzen herbei 
und trinken sein Blut, daes kein Tropfen mebr 
zur Erde rinnt; einige spielen mit seinem Kopfe 
Ball und die Frauen jauchzen vor Freude. Da 
kommt Ub. und ihre Schwester L0O und treffen 
die Leiche^ in solchem ZuBtande; ausser sich 
vor Schmerz erhebt Watfa um ij^n die Todten- 
klage, nach ihr auch Dahna, und schneiden die 
Haare ab , die Stammgenossen weinen , dann 
begraben sie den Todten. Boreiqa' aber nimmt 
den Thron ein, alle St&mme unterwerfen sich 
ihm, Feste werden gefeiert; er heirathet die 
Watfa, sein Bruder die Dahna; Trflbsal hat 
ein Ende. Die Lftnder des WeBtens theilt El- 
gazije unter die Waisen, jeder ist mit seinem 
Antheil zufrieden und Alle leben in Freundschaft 
und Frieden mit einander. Nach einiger Zeit 



408 



GROSSE ROMANE. 



No. 9340—9342. 



versammelt sie Alle und sagt: Gott Dob, ich 
habe euch gross gezogen und dahin gebracht, daes 
ihr euchgeracht habt und die Herrschaft eurer 
Vater wieder an Euch gekommen ist; nun will 
ich Abschied von euch nehmen und nach Mekka 
gehen und seheu, wie es nieinen Kindern Mo- 
hammed und sj^*. (seiner Schwester) geht und 
mich init dem Serif ..aussqhnen: ich that doch 
nicht Recht darau, sie zu verlassen. — Fern 
von dii- zusein, ertragen wir nicht, antworten 
sie ihr. Du bist uns Vater und Mutter gewesen 
und hast uns auferzogen; gehst du fort, hat 
das Leben keinen Werth fiir uns. Die Sehn- 
snoht uach Mann und Kindern ist ja freilich 
deiue Sache; nur furchten wir, sie zwidgen dich 
zu bleiben und wir sehen dich nie wieder. — 
O Kinder, versetzt sie, wenn ihr mich auch 
nur em klein Wenig lieb habt, lasst mich ziehen 

und gewiss, ich komine gern zurflck Darauf 

wird ein Trupp von 1000 Reitern zu ihrer Be- 
gleitung auserlesen und sieselbst trittmit reicher 
Ausstattung an Geld und Kostbarkeiten , auf 
bO,Kameele. gepackt, in kostbarer Sanfte auf 
hellgrauem Knmeel, mit stattlichem Gefolge die 
Reise an. Drei Tage lang begleiten sie die 
Ihrigen: dann entlasat sie dieselben mit guten 
WiiMchen und Ermahnungen zur Eintracht und 
Boreiqa' wUuscht ihr GHlck zur Reise und tragt 
'hi- Griisse an die Ihrigen auf. So zieht sie ost- 
warts, die Emlre westwarts zu ihren Heimstatten. 

Schluss f.30": \ sA s J \ s ^ ^ u ' 
UJI c ^i U Ij^p, ^u, .£ ^. v yu »,WR, 



(•jLsAaJIi; Sw'_j; 



Abschrift vom Jahre 1261 Ramadan (1845) 

9341. We. 872. 
34 Bl. 4'°, c 17—19 Z. (22>/ 4 x "«, 17'/ a x 12°»). - 
ZnBtand: z.emhch gut, doch nicht tri\ von Fleoken. - 

itWJL S - l' 8tark ' £? ni S el««. - Ein band: Pappband 
nut Lederrucken. — Titel f. 1»; rr 

-^P" <y* *>*- cr° o^^'i gt-*Jt 

Anfang f. If-, J^,;^, |^ r^y, ^ 

Mj^'j ;*#**■&& \^^i Lis LJ vjuT f mft o, 
*«JIL- ^ ^Ul -o^ ^jj ^^f -^^. ^ 

^Jju* ^ji i^ uujij, f uuj| .^ ^1 ^ 

Dieeer Band schliesst aich an We. 821 an. 

Die Touhter dee J^.^, die .jULii, begiebt 

sich auf die Wallfahrt, danach snoht ■ sie in 



Mekka ihren Mann auf, den ^ALS» ^ U^jAi] *&. 
Er ist abwesend, sie trifit aber ihre SShne .vX*s^ 
und o^>\ und ihre Tochter 10^ an; ihr Mann 
kehrt zurttck, sie bleiben vergnfigt 1 Jahr bei- 
sammen, er stirbt, sein Sohn o^tf 4 wird sein 
Nachfolger, u. s. w. — Die Gesckichte aohliesst 
damit, dass alle Eehden und Feindseligkeitea 
ein Ende haben und mehrere Festlichkeiten in 
Tfiniaveranstaltet werden. DerKonig ^I^JvXe 
kehrt naohij k x £ J! vXSPzurOck, von den Aus- 
gesohnten eine Tagereise begleitet. Der Emir 
jiijj halt einen Diwan ab, weist den OU3_^ 
neue Wohnsitze an, das freundschaaiiche Ver- 
hiiltnias bleibt bestehen und Boreiqa' herrsoht 
angesehen bis an aeinen Tod. 

Schluss f.34«: LjjJI ^^ ^ ^JUMyaLS^ 

£^ { 5 o^3 u** s cr^ 1+lil. ^3Jt \J^I A'-f+AZ 
<&:} . >~'^t oiaU^ \»j»X s p^js ^iUJI U„->. 

tjAt-*" •* ■■ rw^lA ^^■■^■:|^uM 3 : ''.-»>Ui^%-: 

. v S , ch .V ft: gross, rundlioh, etwaa flucbtig. vocallos. — 
Abschrift c. ,,M l lm . 

9342. We. 786. 

28 Bl. 4;», 19-20 Z. (22 X lGj 17-18 X 12"»). - 
iuBtand: ziomlich got. — Papier: golfa, ziemlich stark, 
weDig glatt. — Einband: Pappband,— Titolf.l": 

Anf a ng f. 1" ; yl^Jt ^(^ J^e r JLCai 9 ^J^i 

Der Emir ^Bssan, FUrst der Benu fiassan, 
hatte 3 S&hne, oU>, ^^ und ^*=e < . Die 
beiden altesten waren tapfere Reiter und auf 
Befehlen und Gelderwerben erpicht; Monammed 
aber, der jttngste, war freigebig und edelmuthig, 
ritt gem aus und war Jagdliebhaber. Eines 
Tages langweilte er sich und ritt mit seinen 
Freunden auf Jagd. Nun Wteer einen Spiel- 
inann, ^uo mit Namen, der war zuoL^e, d^m 
Emir der Benu temlm, gekommon , um ihm 
etwas vorzueingen. Rima (&*SJ), dessen Tochter, 
horte yon ihm, liess ihn, als er von ihrem 
Vater kam, durch einen Diener zu sich fuhrea 
und bat ihn, ihr etwas vorzutragen. Er sang 



No. 9342. 



GR03SE ROMANE. 



409 



ihr das Lied von JbUo vor, in welchem dessen 
SchSnheit gepriesen wird. Da fragte sie ihn: 
woher ist er? hast du ihn geseheu? — Ja, 
aber ich hatte mich verirrt und weiss nicht, 
woher er gekomrnen ist. — O ich mfichte ihn 
gar zu gera sehen! — Darauf sang er ihr noch 
Verschiedenes bis zum Abend vor; sie entliess 
iha reich bescbenkt und am folgenden Tage 
trat er bei 'Assaf ein, verabschiedete sich und 
erhielt auch von ihm grosse Geschenke. Dar- 
auf, nach eiuigen Tagen, machte er sich auf 
zu den BenO hassan und begegnete dem auf 
der Jagd begriffeneu Emir Mohammed. Das 
trifft sich ja gut, Bagt dieser, woher kommst 
du? — Er erzahlt es und schildert dabei die 
Reize der jungen Rima. — Ich brenne vor 
Begier, sie. zu sehen; die muss schon eeinl 
— Gewiss, fiber alle Beschreibuog. — Folgen- 
den Tages gingen sie beide zum Emir Hassan 
und der Spielmann trug ihnen auf Wunsch 
etwas vor; er sang ein Lied, ihnen Allen zum 
Lobe, und unterhielt sie dann noch weiter bis 
zum Abend. Als Mohammed nach Hause ging, 
nahm er : den Spielmann mit und Hess sich noch 
von Rimas Schonheit bis Schlafenszeit erzahlen. 
Dm Mitteruacht weckt er ihn auf; ich kann 
vor Ungeduld gar nicht schlafen. Er" singt ihm 
daher ein Liebeslied vor: wodurch er mitaolcher 
Liebessehnsucht erfullt wird, dasher am folgen- 
den Tage sein Pferd besteigt und davonreitet; 
der Spielmann muss ihn auf seinem Kameei 
begleiten. Lass uns tauschen, sagt er am fol- 
genden Tage; nimm du mein Ross und gieb 
mir dein Kameei; zieh auch meine Kleidung an, 
ich lege eine andere, die ich mitgenommen habe, 
an. Und nun, geh zu den Deinigen und be- 
wahre mein Geheimniss; geht es gut und erreich' 
ich meinen Wunsch, so beschenke ich dich 
reichlich. — Dieser gebt und Mohammed ge- 
langt an die Weideplatze der Beau temlm. 
Einige Hirten findet er bei ihren Kameelen 
schlafen , andere wachen. Er begrdsst diese, 
sagt, er heiese ""Ajjat (JpL*) und suche einen 
Posten als Hirte von Kameelinnen. — Das 
trifft sich gut, Prinzessin Rima sucht noch einen 
Hirten.— Man meldet es ihr, eie lasst ihn 
kommen. Du kannet hfiten? -— Ja! — So 
■weide dieae Kameelinnen und eei aufmerksam! — 
Er treibt sie aus, lasst sie den Tag fiber weiden, 
treibt eie Abends heim, Rima, die auf dem 
Weideplatz gewesen ist, lobt ihn fur die Miihe, 
die er sich giebt: denn die Thiere sind dies 

HAHI>B0HR1FTEN D. K. BIBL. XX. 



Mai gesattigt heimgekehrt. — Vor Traurigkeit 
und Verliebtheit kann er erst gegen Morgen 
einschlafen. So geht es ihm mehrere Nachte, 
Da hort er die Stimme des DabbaB, der bei 
Rima singt; er geht naher und wartet, dass 
derselbe herauskomrae. Als er endlich kommt 
und jener ihn sieht, sagt er: du hast mich auf 
eine harte Probe gestellt. — Gediilde dich noch, 
o Berr, versetzt der Spielmann f* und im Ge~ 
sprftch verbringen sie die Nacht. Am Morgen 
geht er die Kameele weiden, der andere aber 
begiebt sich zu Kttnig 'Assaf und vertreibt ihm 
durch sein Spiel die Zeit. — Als die Hirten 
auf dem Felde hfiten, kommt ein Reitertrupp 
angesprengt und raubt die Heerden; die Hirten 
Bchreien und jammern; da kehrt ein Theil des 
Tmpps um, ihr Piihrer fb AJ-\ qj ^U schleudert 
seine Lanze auf 'Ajjat, aber verfehlt ihn ; dieser 
haut ihn mit seinem Knittel fiber den Kopf, 
dass er todt hinfallt; dann nimrnt er dessen 
Schwert und Pferd und setzt, schneller als der 
Wind, den Rauborn nach, schlagt 5 davoa zu 
Boden, die Uebrigen entiliehen; er sammelt die 
Heerden, die Hirten finden sich bei ihm ein 
und treiben Abends wie gew5hnlich heim. — 
Der Emir erfahrt von einein der Hirten, dase 
die Benujo&j" einen Streifzug gegen die Jleerden 
unternommen und dass 'Ajjat sie gerettet habe, 
und lasst diesen komruen. Setz dich! — Er 
thut'e nicht. — Oberhirte, sag mir aufricbtig, 
woher du bis4. — Ich weiss es nicht, ich vrachs 
als Waise anf und heisse 'Ajjat. — Jener dringt 
in ihn, aber er bleibt dabei; die Hirten jedoch 
sagen: er ist von vornehmer Herkunft und heisst 
anders und hat gewiss etwas Besonderes vor. — 
Der Sanger indessen unteEhalt den Emir und 
seine Tochter bis Schlafenszeit, dann geht er 
zu 'Ajjat und Beide vertreiben sich die Zeit 
mit Vortragen von Liebesliedern , die -Rima 
anbort, ohne dass sie davon wissen, und deren 
Gegenstand aie selbat ist. '— Folgenden Tages 
lasst sie den f)abbsB kommea und fragt ihn 
nach 'Ajjat; er sagt: der ist mit den Hirten 
fort. Sie fragt nicht weiter, aber ihr Yatsr 
lasst ihn auch kommen, fragt und erhalt die- 
selbe Antwort. ~ In der Rathaversam mlung 
unterhalten sie sich liber ihn. Br handelt wie 
ein Held, sagt der Emir, und ist doch nur ein 
Hirte: ich weiss nicht, was ich aus ihm raaehen 
soil: ich mochte ihn gern belohnen, — Dei 
Emir Fans (Ohmssohn des 'AsBSf) sagt: das 
verdient er auch. — Selim, Bruder des Paris, 

52 



410 



GROSSE ROMANE. 



No. 9342. 



sagt: er verdient, dass du ihm deine Tochter 
Rima zur Frau giebst. — Wir sind z war nicht 
stolz, giebt \A6sBf zur Antwort, aber wir kennen 
seine Herkunft ja nicht. — Da sagt der Emir 
Sa'dan (^i^-t : warum fragt ihr Dabbah den 
Spielinarin nicht danach? vielleicht weiss der es. 
— Weis6tdues? fragt ihn der Kfinig. — Nein, 
ich babe ihn nur bier gesehen. — Warte bis 
zum Abend, sagen sie ; wenn er vom Huten 
der Heerden heimkomnit, lass ihn holen und 
frag ihn, er wird dir die Auskunft nicht ver- 
weigern. — Abends wird er zum Emir geffihrt, 
bewirthet uDd nach seiner Familie gefragt und 
weshalb er zu ihnen gekommen sei. — Ich bin 
ein Fremdling, antwortet er, habe nicht Ver- 
wandte noch Freunde; ich stand in der Stadt 
L\*e in Dienst, das Verhaltniss hat aufgehort, 
so bin ich hieher gekommen. — Du siehst 
nicht aus, wie ein Hirte, du haudelst wie ein 
Ritter, sag mir die Wahrheit: welches ist deine 
Herkunft und wie heisst du, dein Vater^ dein 
Stamm? was ffihrt dich her? — Nun erzfihlt 
er ihm, der Wahrheit gemiiss. — Der K6nig 
ist erfreut darUber und fragt die Anwesenden: 
welchen Lohn verdient er? — Die Hand deiner 
Tochter, geben sie zur Antwort — So sei es, 
sagt er und sofort wird die Heirat vor dem Qadl 
abgeschlossen und Feste gefeiert, SO Tage 
hindurch. — Inzwischen hat der Vater des 
gefallenen r jU, Emir der BenO^^, von deseen 
Tod und der Niederlage des Trupps gehfirt, 
als er Rache zu nehmen beschliesst und mit 
8O00O Bewaffneten gegen 'AeBUf zieht. — Als' 
'Ajjat^ von den Seinigen v.xx Hanse vermisst wird 
und nirgende aufgefundeu werden kann, machen 
sich seine Bruder jnit 10000 Reitern an die 
Suche. Am Morgen dee 10. Tages eitzen sie 
bei einem Trankort ab, tranken ihre Pferde und 
essen, als Hirten mit ihrem Vieh dort ankommen 
und, ale sie dort Reiter sehen, in Angst vor 
Femden den 'Assaf benachrichtigen. Er kommt 
mit 6000 Reitern, in Begleitung des 'Ajjat, 
dorthinr sie machen einen Anfall, dieser an 
lhrer Spitze, und es stellt sich heraus, dass die 
Juhrer jener Reiter seine Bruder eind. Nun 
begrussen sie den 'AesBf, reiten mit ihm und 
erfahren, wie es ihrem Bruder ergangen sei. 
Auf seinen Wunsch echicken sie an den Vater 
Botschaft, dass er mit den Seinigen auch hin- 
komme; dereelbe macht sich auf den Weg und 
gelangt zu ihnen. _ In dem Augenblick, als 
man den 'Ajjat zu seiner Frau Rima feierlich 



geleiten will, tlberfallen die Reiterschaaren der 
Benu (Jis? die Leute 'Assaf's und gleichfalls 
den Triipp, welcher den Vater 'Ajjat's begleitet. 
Ich glauhe, sagt 'Assaf, wir konnen e6 mit den 
Feinden nicht aufnehmen: was machen wir? — 
Ich denke, versetzt Hassan, wir holen die BenO 
hilal zu Bfilfe. ~ Das ist ein guter Gedanke, 
ruft 'Assaf aus, und echreibt an dieselben einen 
Brief, worin er sich unter ihren Schutz gegen 
die Feinde stellt; desgleichen thut der Emir 
Hassan; beide Briefe uberbringt sein Sohn Mo- 
hammed 'Ajjat. Nach 7 Tagen kommt er bei 
K8nig Hasan an; dieser liest die Briefe, Aba 
zeid liest sie den Vereammelten vor. Was thun ? 
6pricht Hasan. — Nach deinem Willen, ver- 
setzt Aba zeid. — Nein, nach deinem Gutdfinken, 
sagt Hasan. — Er schickt darauf dnrch seinen 
Diener MesrOr ein Schreiben an fJiJ-\, in welchem 
er ihm rath, die Benu Hassan und Benu temlm 
in Rube zu lassen und heimzukehren. Dieser 
liest den Brief und zerreisst ihn und wirft ihn 
hin. Einen Brief meines Herrn, sagt Me?rQr, 
zerreisst man nicht bo; wie du ihn zerrisseD 
hast, wird es dir selbst ergehen. — Er geht 
heraus, legt auf ,*^l an, aber sein Pfeil yer- 
fehlt ihn. Man verfolgt ihn, er eilt dahin wie 
ein vom Bogen geschuellter Pfeil; Zamil (^k), 
der Schwestersohn des^U^I, holt ihn ein; jcner 
wendet sich um und schiesst ihn vom Pferde, 
setzt Bich auf das6elbe und entkommt alsbald 
seinen Verfolgern: diese kehren um und nehmen 
den todten Zfimil mit sich und erzahlen die 
Flucht und die That des Mesrur und sagen: 
das ist keinMensch, das ist ein 6inn! — Das 
glaubt -f&4-\ t und lasst den Ramalkundigen 
palih ben 'oqla kommen und bittet ihn, durch 
seine Kunst zu erforschen, ob jener zu den 
Ginnen gehore oder nicht? Er schlfigt Ramal, 
geht zu dem Emir, giebt ihm Auskunft uber 
Mesrflr, er sei ein Diener dee Aba zeid u.s.w., 
und zugleich fiber das ihm und den Seinigen 
durch die Bena hilal bevoretehende Loos, auch 
dass er ihn einkerkern und dase MesrQr ihn 
befreien werde. — Der Emir wird sehr zornig 
in Folge dieser Mittheilung: deine Kunst ist 
Luge, du bist mit den Feinden imBunde, ruft 
er, und lasst ihn in Fesseln legen und abfuhren. 
— 'Ajjat begegnet auf seiner Rfickkehr von den 
BenO hilal am 4. Tage dem Mesrur und erfahrt 
deesen Erlebniese; darauf trennen sie sich. 'Ajjat 
berichtet, nach seiner Rtickkehr, seinem Vater^ 
wie es ihm ergangen, und sie warten nun auf 



No. 9342. 



GROSSE ROMANS. 



411 



die Ankunft der Bena hilal. — Bei diesen ist 
inzwischen Mesrar eingetroffen und hat Bericht 
erstattet. Am folgenden Morgen brechen Aba 
zeid und MesrQr auf und rasten Abends an 
einer Quelle ; dann schlfift jeuer, w&hrend dieser 
wacht, Urn Mitternacht hort er ein Ger&usch 
und Gefluster und Anrede, kann aber nicht 
ausnqdig maehen, yon wem es herrfihrt; er hort 
es wieder, horcht gespannt und vernimmt die 
Worte: MesrQr, Diener dee Aba zeid, week 
deinen Herrn! Diesem erzahlt er nun den Vor- 
fall; da komint Jemand und grflsst sie. Aba 
zeid grflsst wieder und fragt: wer bist du, der 
im Dunkel der Nacht zu una redet? — Einer 
der Ginnen, die an Mofiammed glauben, ich 
bin V3^ o* r^J*^' — Was willat du? — Ich 
will dir ein Mittel angeben, wodureh du den 
Listen der Feinde, gleichviel ob Menschen oder 
Ginnen oder Satane, entgeben kann at. Wisse, 
bei Kpnigi»j^l^JI, einem hartherzigen Tyrannen, 
iet ein Zauberer Namens *»sla*» ^ ^LjjjjJI; der 
hat jenem sagen mflssen, was in der nachsten 
Zejrt geschehen wird. Der hat ihm denn, naoh 
Befragung des Rama) , gesagt , es werde ein 
Kampf der Benu Eassan und Benfi temltn mit 
den Bena j«J»s» und den Qantaniten (^Uo^svS jT) 
stattfinden und es werde der Streit von den 
Beiden letzteren auggehen. Denn 'Azim (j»jLe\ 
Sohn des |*Aii, werde die Heerden der Benu 
fiassan rauben, 'Ajjat dieselben befreien und den 
'Azim to'dten nebst mehreren seiner Begleiter ; 
fs^&sil wird gegen sie Ziehen; sie werden die 
BenQ hilal zu Hillfe rufen : diese kommen, und 
bedrangen jene, sagt der Zauberer; dann rufen 
jene die 4 chriatlicheu KSnige : ^J^gJI, Sohn des 
Mftgid (O^?4o), ^ )U ^ ^.Xj^t, '6j\ih ^ vjjXlL^Jl 
(das Romiscke Schwert genannt) und Ibn darab 
(den Romischen Hund) zu ihrer Hillfe herbei. 
Willst du, sagt er, so rufe ich einen Konig der 
Ginnen mit seinen Schaaren von 1000 Reitern, 
seelenlosen Gestalten, der dir helfe. — So ist 
es geschehen und nun warte ich schon Tage 
lang auf dich, um dir beizustehen. Nimm dies 
Schwert, ich habe es ausBlei(( = >pl*9,)gemacht und 
ihm die Kraft gegeben, diesen citirten Ginnen- 
kfinig zu todten, ist er aber todt, so fliehen 
seine Schaaren. Nimm auch diese 3 Hiillen, 
ftir den Kopf, deine rechte tind linke Hand : 
so kdnnen sie dir nichts anhaben. Ebenfalls 
sind hier fiir deinen Diener drei solche Hiillen. 
Nun weisst du Bescheid und sei auf deiner Hut! 
Abii zeid dankt und der Geist entfernt sich. 



Sie legen die Hullen an und reiten am Morgen 
weiter und kommen zum Wadl. Dort hdren 
sie Geschrei und Anruf: Wohin des Weges? 
weiter kommt ihr nicht, du und dein Diener! 
Diesem wird bange, Aba zeid ermuthigt ibn: 
da sehen sie 1000 Reiter auf sich loekommeo. 
Wie gewohnlich in Ndthen, schiokt Aba zeid 
auch jetzt ein Gebet um Halfe an Gott; dann 
sagt er zu MesrQr : geh und sieh zu, wie es im 
Wadl aussieht. ZSgernd geht dieser, einen 
Schritt vorwarts, einen zurOck machend; ehe 
er noch dahin kommt, schreit man ihm ent- 
gegen: Weh dir, Mesrar, was wollt ihr bier? 
und zugleich hSrt er den Ruf : haltet ibn fest, 
greift ihnl Wie der Wind kehrt er um: fast 
hatten sie mich gepaokt, ruft er dem Aba zeid 
zu, was maehen wir jetzt ? — Geh du vor mil*, 
ich hinter dir und sei getrost, es hat bald ein 
Ende und war nichts als eitel Wind. — Beim 
Eintritt in das Wadl h5ren sie L&rm von alien 
Seiten. Aba zeid zieht sein gefeites Schwert, 
und erwartet festen Sinnes die Ankunft f der 
Reiter, an deren Spitze ein gewaltiger Ginn 
daher ritt. Er schreit ihn an wie mit Donner- 
schall, sein Haufe thut ein Gleiches; Aba zeid 
geht auf ihn los, rflhrt ihn mit dem Schwert 
an, da fallt der Kopf vom Rumpfe und der 
Rumpf fallt zur Erde. Da fliehen seine Be- 
gleiter; das Wadl fttUt sich mit Staubwolken 
und als sick der Staub senkt, siehter die Reiter 
am Boden liegen wie Holzsoheite. Er dankt 
Gott, steckt das Schwert in die Scheide. So 
durchziehen sie das Wadl bis Sonnenuntergang, 
sitzen an einer Quelle ab und tranken ihre Rosse 
und sich, beten, st&rken sich mit Speise und 
Trank; dann sagt Aba zeid: ich bin mflde und 
will etwas schlafen. — Wie, in Feindes Land ? — 
Lass mich ein Weilchen ruhen, dann wecke 
mich ! Damit legt er sich einen Stein unter 
den Kopf und schlaft. Um Mitternaoht wacht 
er auf. Nun schlaf du ! sagt er zu MesrOr. 
Ich bin nicht mude, erwidert dieser. Sie er- 
zEhlen sich also etwas und brechen am Morgen 
wieder auf, kommen um Mittag zum Heu- 
schreckenteich (v^U^I _^^£), am Abend zum 
Fluss obL&Ji _^i, Betzen uber und lagern sich. 
Da erhebt sich eiue Staubwolke, ungefahr 500 
Reiter sind im Anzug. Meerar geht auf Kund- 
schaft aus und erfahrt, dass es Reiter von den 
Bena «jtj9 seien, unter Anftthrung des J£ mit 
dem Beinamen »jLw. Dieser lfisst sofort an- 
greifen, trotz Abmahnens des 'Urwa ben muc'ab, 

52* 



412 



GROSSE ROMANE. 



No. 9342. 9343. 



der bis zuin Morgen zu warten rath. Abu 
seid fahr^ in sie hinein, todtet 200 Reiter, deiien 
er die Kopfe abschneidet, die Uebriegen fliehen 
davon, Mesrur sammelt Beute, die sie zuriick- 
gelassen baben. Sie ziehen weiter, stossen Vor- 
mittags auf Heerdeu der Bena BassBn und Bentt 
tesBim, lessen durcb eiuen Hirten derselben 
ihrea Hen-en meiden, dass eie von Seiten des 
Konigs Hasan augekommeu sind: mit Pauken- 
schlag zieht man ihnen entgegen imd nimmt 
sie hoeberfreut auf. — Der Emir x^i! hort 
das Paukenschlagen, schickt eiuen Kundschafter 
aus, was es zu bedeuten babe und erfahrt die 
Ankunft. des Abu zeid. — Der Emir HassRu 
aber bewilikonimnet den Abu zeid und sagt, nun 
sei ein Ende gemacbt mit alien seinen Sorgen. — 
S ch 1 u ss f. 2 8 b : ^ Ijkj>L 2 --Jo ^\ f \$ a f 

Schrift: die gewohnlicha grossa rundliche. — Ab- 
uclirift, vom .Tubre 1261 6omadS I (18i5). 

■. We. 787. 

2G Bl. 4'°, 115-192. (2SVs X 1G»/b5 c 17 X 12"™). — 
IvaEtat'fJ etc. uud Sckr-ift wie bei We. 736. 

An fang f. 1»: ^L?-^ USb, AJy£- J.C ^Sj\ $ 

Uuniitielbarc Fortsetzung you We. 786. 

Anch der Ennr 'Assaf bewillkommnet den 
Abu jseid. Dieser schreibt an den Einlr ,*£^t, 
ev moge mil seinen Truppen voudaunen zieheu 
uad sc-bickt den Mesrur mit dem Briefe ab. 
Wieviei Leuie habt ihr bej eucb? fragt pJi.J.\ 
dicsen. Mein Hcrr ziihlt allein fiir Tausende, 
ileilerschaaren braucht er zur Begleitung uicht; 
warest du also iu nudereui Wabn, so komm 
davon zuriick. Deber solche Rede lacht jener, 
schreibt ablebneude und drohende Antwort und 
Gcbickt Mesrur damit zuriick. Abu zeid best 
den Brief, zerreisst ihn uud wirft die Stilcke 
ami" -den. Boden. Ihr sollt sehen, sagt er, El- 
gesm'.-wird mit seinen Heeren wider mich zieben, 
ich aber werde, mit Gottes Hiilf'e, allein ihn zu 
Schaudeu macben und ihm Todesverderben brin- 
gen; von Eucb, den Emiren, verlange ich nichts 
als dass ihr mich im Riickeu schiitzt, kiimpfeu 
sollt ihr selbst uicht, ich -wer.de schon allein 
mit, den Feindeu fertig. Am folgenden Morgen 
brzieben die Truppen beiderseits die Wahlstatt; 
die Emire Hassan und 'Assaf mit 20 000, die 
Feinde mit 80000 Reiteru. Aba zeid kiimpft 
mit. ( Jk-.d\, sein abgleitender Streich haut seines 
Gegucfs Pferde den Nacken durcb, es fallt mit 



dem Reiter zu Boden, seine Leute entziehen 
ihn dem Todesstreich, zu welchem Abu Zfc v;< ans- 
holt. Der allgemeine Kainpf wird am Abend 
abgebrocben, beide Kfimpfer loben den Ibrigeu 
die Tapferkeit des Geguers. Urn Mitternacbt 
verkleidet sich Abti zeid nod geht mit MesrQr 
in das Lager der Feinde: diesen l&sst er an 
der Ecke desselben steben, dort soil er auch 
bleiben; er selbst geht zum Zelt des Gesm, wo 
er die Wachter sitzen siebt; er wirft ins Feuer 
ein Betaubungskraut, dessen Duft sie zu Boden 
wirft 1 Nun geht er ins Zelt, findet den Emir 
schlnfen auf einem grossen Feldstuhl, daneben 
eine Lampe; er kebrt die Sacben desselben urn, 
legt ibm sein eigenes Scbwert auf die Brust 
und schreibt dabei die Zeilen: Geffne die Augen, 
an deiner Seite stebt kein Andrer als Aba zeid. 
Sieb, ich babe dich in Handen, aber ich schenke 
dir das Leben dies erste Mai: ein zweites Mftl 
sei auf deiner Hut 1 • — Darauf kehrt er mit Mesrur 

wieder beim. Als Gesm am folgenden Morgen 

die Umftnderung im Zelte siebt uad den Zettel 
best, wird er starr vor Schreck; er will die 
W achter wegen ihrer Fahrliissigkeit bestrafen, 
fiudet sie aber noch betaubt daliegen ; sie erhalten 
eiu Gegenmitt el, darauf beruft der Emir seine 
G rossen , erzahlt ibuen den Vorfall und 'All© 
werden bedenklich; aber schon werden die Pauken 
der Gegner geschlagen, so bricht er denn auch 
mit seinen Reitern zum Kampfplatz auf und 
kfimpft wieder mit Abfl ieid, wird aber von 
diesem mit seiner Keule zu Boden geschlagen, 
Seine Leute entreissen den Besinnungslosen dem 
Feinde, setzen ihn auf ein Pferd und bringen 
ihn in Sicherheit : der allgemeine Kampf aber 
dauert bis zum Abend. Auf des Emirs Seite 
sind 330 todt und 40 verwundet; die BenO 
liassau und Bena temlm zahleu nur 1 Gefangene 
und 4 Todte. Ihre Gefangenen befreit in der 
Nacht Mesrar, indem er den Gefangnisswarter 
und seine Kneehte todtsehlagt. Aba zeid und 
die andern Emire sind flber die That hocherfreut: 
(iresm aber gerath in Zorn, als ihm 6ein Diener 
Gerlr ben gahman (qU^s.) meldet, die Gefan- 
geneu seien fort, die Wachter erschlagen. Wieder 
beginnt am Morgen der < Kampf und Aba zeid 
kampft aufsNeue mit Gesm ben^UJl: dieser 
fallt wieder mit seinem Pferde, dem der Gegner 
den Nacken durchgebauen hat, und seine Leute 
retten ihn v/ieder aus der Gefahr, setzen ibn 
auf eiu anderes Pferd und bringen ihn fort : 
die Uebrigen kampfen bis zur Dunkelheit. In 



No. 9343. 



GROSSE ROMANE. 



4 IS 



der Nncht lasst er seine Emlre und die der 
Benu fezara zu sich bernfen; er berath mit 
ihnen die sehwierige Luge: den Gegnern, und 
besonders deu Bene hilal j sind sie nicht ge- 
wachseu , Rache nehmen fur seinen gefallenen 
Sohn |.jLc will er: was ist zu thun? Da schl&gt 
der Fezarite qLts> ^j wLuto vor, die Gegner 
anziigreifen und zu plnndern, so gut es gehe, 
und die Konige der Benajj8*o1(l und Rome und den 
Kfinig O^U^j/gxXjL.jjJt und Kfinig -jb^j^jiX^t 
und K8nig SeiTerrfim und Konig Kelb'erram 
um Hfilfe zu bitten. Dieser Rath gefallt; Mesrttr 
aber, an der Thtir des Emir fJ«^-\ stehend, hfirt 
Alles und theilt es dem Aba zeid mit. Dieser 
schreibt einen Drohbrief an aJ*^-\, derselbe 
antwortet in gleichem Tone und dass er bei 
seinem Vorhaben, das jenem verrathen sei, bleibe. 
Den Brief fibergiebt er dem Mesrur, der beim 
Abschied ihm die Hand kfisst, zugleich seinen 
Turban mit den zwei daran gesteckten Gold- 
federn ihm vom Kopf reisst und zu Pf'erde 
springend das Weite sucht. Sie verfolgen ihn, 
er aber entkommt. Der Emir rfickt, wiithend 
fiber die Schmach, sofort wieder ins Feld, auch 
Abu zeid lasst die Seinigen vorgehen. Lass 
mich heute mit dem Emir kampfen ! bittet Mesrar 
ihn.— Du bistihm nicht gewachsen, ich ftirchte, 
er schlagt dich todt, sagt Aba zeid. — Wenn 
er mich zu Pferd in die Enge treibt, springe 
ich ab und kampfe zu Fuss. — Aba zeid lacht 
und lasst ihn ziehen. Wo ist der K5nig, wer 
zeigt ihn mir? ruft Mesrfir. — Hier ist er, sagt 
der Emir; aber, ffigt er alsbald hinzu, du hist 
ja der Spitzbube, der mir den Turban gestohlen 
hat, und nun willst du dich im Zweikampf mit 
mir messen? Ich dachte, als ich dich sah auf 
edlem Ross, du warest einer der Ritter. Sonder- 
bar! deinem Herrn 1st wol das Kampfen fiber, 
so dass er dich geschickt hat, ihn abzulosen! — 
Mein Herr nimmt es mit 10000 auf: bist du 
aber ein Mann, so versuch es mit mirJ — Nun 
geht er mit der Lanze auf Mesrttr los; dieser 
springt vom Pferde, springt um den Gegner 
herum, ist bald vorn bald hinten, schlitzt dem 
Pferde desselben den Bauch auf, Gre6m fallt, 
seine Leute eilen herbei und entziehen ihn seinem 
Gegner. Aub dem allgemeinen Kampf gehen 
die. Bentt fiassan und die Benu temlm als Sieger 
heryor : sie plundern die Zelte der Feinde, Mesrttr 
besteigt wiedersein Pferd und nimmt 10 andere 
Pferde mit sich. Ins Lager zurfickgekehrt ver- 
missen die Sieger den 'Ajj&t und suchen nach 



ihm: alsbald aber kommt er und bringt 5 ab« 
geschnittene Kfipfe und 1 aufgezaumte Hand- 
pferde mit sich. — Al6 der Emir Elgesfrn seine 
Leute tiberzahlt, fehlen 24000 Mann, auch 
seine 2 Sohne Salim und 'Azzam (|»Ufc). — 
Tiefbetrfibt bricht er am folgenden Morgea auf 
mit alien seinen Soldaten, um die BenQ £j>b&\ 
um Hfilfe zu bitten. Sie kommen in das Land 
^UJ'y?- und begeben sich klagend und um 
Hfilfe schreiend zu den Gezelten des Konige 
JO>U qj VgjtXAgJ!. Dieser erfahrt von ihnen, 
was geschehen ist, nimmt sie freundlich auf 
und sagt dann: beim Messias und dem wahren 
Glauben, ich will wider die Feinde ziehen und 
ihnen nach Gutdfinken vergelten: die Benu hilal 
haben mit den chri6tlichen KSnigen seit jeher 
Handel gehabt! Er schreibt daher eofort an 
Konig „jU ^ —O^Jf, an KSnig u^XJLgJi (den 
romischen Degen) undlbn darab (den rSiBiechen 
Hund) und fordert sie zu eiliger Hfilfe auf. Sein 
Bote kommt nach der Stadt y^JwU^iXJl, tritt eia 
bei K6nig ^vXa^JS, tiberreicht ihm den Brief 
und sofort bewaffnet dieser seine Truppen und 
ist bereit zur Hfilfsleiatung. Darauf geht der 
Bote zu K8nig Wj^LJl^Ji in der Stadt »JU^s, der 
gleichfalls bereit ist; endlich zu Konig Ibn darSb, 
der ebenfalls seine Leute sofort bewaffnet iiad 
ausrlistet. Nun kehrt der Bote zu seinem Herrn 
vX>-U ^i ^vXAgJt zurfick. — Aba zeid aber 
hat 20 Tage nach jener Pliinderung einen Traum, 
der ihn erschreckt: das Waseer sei so gestiegen, 
dass es die Erde bis auf einen kleinea Theil 
bedecke, so dass die Menschen darauf ihre Moth 
haben : da kommen wilde Thiere aus der Wfiste, 
schlfirfen all das Wasser weg und die Erde 
wird trocken wie zuvor. In Angst erzdhlt er 
dem Mesrttr diesen Tx'aum, deutet ihn auch 
zugleich auf die Menge der Feinde. Dana sagt 
er ihm, er solle ausspahen, wie es mit den Feinden 
und mit den zu Hfilfe gerufenen Konigen stehe, 
wie zahlreich sie seien, welches Weges sie kommen ; 
er selbst aber wolle mit den Benu Eassan und 
Benu temlm zu den Benu hilal sich begeben 
und sie dort ansiedeln, bis Gott ihnen Sicherheit 
vor den Feinden verleihe. Konig Hasan nimmt, 
als sie Alle ankommen, dieselben gfitig auf, weisfc 
ihnen Wohnsitze an und Abu zeid muss erzahlea, 
was vorgefallen ist. Einen Monat spater konimeD 
3 Spielleute und noch ein Anderer an den Hof 
des Konigs Hasan; sie sind aue der Gegend 
von Elbacra, von den Arabern JjU-«sJ! w.e, und 
heissen : «,^s, „U, Jjf uud »itsUj. Sie eingen d«.& 



414 



GROSSE ROMANE. 



No. 9343. 9344. 



Lob Hasans und seiner Emlre und werden von 
alien reich beschenkt uud gehen fort, — Mesrur 
wird indessen von den Bena selim ycrgebens 
erwartet; er aber hatte sich, im Auftrage des 
Abu zeid, aufgemacht und war in das Wftdi 
der Knochen (fU3*J| (_gv>^) zwischen zwei hphen 
Bergen gekommen. Beim Eingang in dasselbe 
dachte er an das Wadl, wo sein Herr mit den 
Geistem gekampft hatte und gerieth in Angst; 
seine Beine schlotterten vor Angst und cr glaubte, 
vomWege abgeirrt und in dasunheilvoUeGeister- 
W&di gerathen zu sein. Er wollte sich auf- 
raffen und ermaunen, aber die Krafte versagten. 
Da betete er zum Elfiidr urn Beistand : sofort 
fuhlte er 6ich gestarkt und spprnte sein Ross 
in das Wadl hinein. Trotz seiner Lange von 
10 Stunden galoppirte er durch dasselbe in 
kaum 2 Stunden und dankte Gott inbriinstig 
filr das Gelingen. Am Abeud kam er in das 
Wadl .U*.., wo er Ansiedelungen von Araberu 
antraf. Er ging auf eiu grosses Zelt los, wo 
er rait Speise und Trauk erquiekt wurde und 
die Auskunft uber sich gab, dass ert£»LLc heisse, 
zu den Benu gemale gehore uud ein verlanfenes 
Kameel suphe. — Bleib iiber Nacht hier, sagte 
der Herr des Zeltes , wir wollen die Hirten 
fragen, — Wie heisst du ? — Ich heisse 
^/otjj-l w»Uj| ^j *>Ji,\j und gehore zu den Benu 
roafizuip. — Ich sehe, ihr seid iu Aufregung 
uud Augst: vvpher kommt's? -— Daher, dass 
4 Ghristenkonige gegen die Bena .hilal im Auzug 
sind; sie kommen mit 10 Corps, jedes zu 
100000 Mann, und miissen jeden Augenblick 
eintreffen; ihr Weg fuhrt sie fiber hier und wir 
wollen sehen, dass wir Jemand finden, der die 
Bena hilal zur Vorsicht ermahnt. — Sind sie 
weit von hier? — 19 Tagereisen. — Er lasst 
sich dieselben einzeln angebeq., erfahrt noch, 
dass sie 30000 Reiter stark siud, dass Kund- 
schafter ihnen Nachricht bringen und dass sie, 
im Falle der Noth, den anziehenden Schaaren 
aus demWege gehen, indem sie sich auf die 
Hochflachen der Berge begeben. Als urn Mitter- 
nacht sein Wirth Rasid schlaft, begiebt sich 
Mesrar fort und reitet fast ohne Unterbrechung, 
bis er nach der Stadt^y' kommt. Er schlaft 
ausserhalb derselben, bricht dann auf und trifft 
am Vormittag das Heer des <X>U ^ ^J^^l! 
an. Er treibt sich zwischen den Zelten herum, 
immer in Angst, dass die Bena .'fjtea- ihn sehen 
und erkennen mSehten und dass dann sie ihn 
einkerkern und sein Vorhaben misslinge. Er 



betet also; die Nacht kommt, er stellt sich zu 
dem Diener des Ktinigs Elheidabl ben mfigid, 
und eieht in dessen Z.elt den Emir Elgedm, 
ferner den (jtjiAo den Fezariten, den Emir 
^UmsvaJI y^Us- . und die 4 christlichen Kttnige 
sitzen und berathen; sie beschliessen, dass am 
folgeudeu Morgen Seif errcm und Kelb erram 
auf brechen und den Emir :: j*&£\ und seine Reiter 
mitnehmen sollen; dass die ubrigen aber am 
n&chstfolgenden Tage nachrticken, .we.il eonst 
vielleicht Wassermangel unterwegs sie treffen 
ktinnte. .—■ Mesrflr begleitet jene zuerst Auf- 
gebrpcheneu; am Abend des 3. Tages geht er 
bei einem grossen Zelt vorbei, worin die -■.■Ge- 
faqgenen lnitgefuhrt werden; er bemerkt darin 
den Ramalkunster U«£ ,^f gJUo und beschliesst, 
ihn zu befreien. Er nimmt um Mitternacht 
ejnes der angeschirrten Pferde, die daneben 
gesteckte Lanze und das dabei liegende Schwert, 
bindet es ausserhalb der Zelte fest, steckt die 
Lanze und legt das Schwert daneben ; dann 
kehrt er um, ersticht deu schlafenden Gefangniss- 
aufseher und seine 3 schlafenden Kuechte, tritt 
zu Calih'ein, weckt dieseu» lfist ihm die Fesseln, 
nimmt ihu mit sich und bringt ihn zu dem 
Pferde: nimm das Schwert und die Lanze und 
reite davon und rette dich, sagt er zu ihm. 
Er dankt ihm und kusst ihn und reitet davon. 
Me8rQr aber eiltauch noch in derselben Nacht 
von daunen, kommt Tags darauf zu Arabern 
von den Benu ,»ljj> und biegt ab zu Raeids 
Zelt. Sie umarmen sich und dieser fragt, ob 
er jetzt sein Kameel wiedergefunden habe? Nun 
sagt er ihm die Wahrheit, wer er ist und dase 
er auf Kundschaft ausgegangen sei: die Feinde 
sind hinter mir im Anzuge, sehet euch vor! 
Damit sprang er wie ein Reh davon und lief 
ohne anzuhalten, bis er zu den Bena hilal gelangt 
war. Er eilt zum Zelt Hasans und berichtet, was 
er erlebt und erfahren hat. — Schluss f. 28 b : 

Abschrift vom Jahre 1261 6omada I (1845). 

9344. We. 789. 
28 Bl. FormBt etc. und Schrif t wie bei We. 787. — 
Titelf.l": i^ l ^ a , yoJi\ i , g\J\ ^Lxi^^eJli 
Anfang f. l b : j^Sg^X, Jj>, (J ixA\j U j^ 

c^o^ ^ v* & cr" <* J *^' ^ 

Unmittelbare Fortsetzung von We. 787. 

AlsMesrQr seine Erzahlung beendet, gerathen 
die Benu hilal in Aufregung und Sorge; auch 
dieAnkunft des Ramalverstfindigen **&n ^ ^JUo 



No. 9344. 



GROSSE ROMANE. 



415 



und eein Bericht vermindert ihre Unruhe nicht. 
Ale tkber die Feinde Nachricht auf Nachricht 
einlauft, lasst Hasan, uuf Aba zeid's Rath, die 
weithin weidenden Heerden zusammenbringen 
naoh dem |>LiJJt^5C>t^ und dort nachtigen. Er 
selbst aber geht mit MesrOr und den BenQQ^b* Jl 
auf Kundscbaft aue; sie kommen zum i$*^'j 
viA^xJ-! , dann lauft MesrOr ihnen vorauf zum 
(5>>U^I \^lj» steigt dort auf einen bohen Hugel, 
spaht bis gegen Mitternacht, yernimmt Pferde- 
gewieher, geht darauf zu dem Anfang der Zelte, 
geht auf das des Kdnigs Kelb erram los, steht 
bei den Dienern dort bie Schlafenezeit, geht dann 
in dae Zelt dee Kdnigs, bittet ale Fremder die- 
sen um eine Gabe und reisst bei der Gelegen- 
beit ihm die Krone yqm Kopf, lauft davon und 
entkommt den nacheetzenden Verfolgern. Der 
crzarnte Kdnig bestraft sie mit Abschneiden 
der Hande; MesrOr aber kommt bei Aba zeid 
an, flbergiebt ihm die Krone, erzablt ihm die 
Geechiehte, die .ihn sehr heiter stimmt. Darauf 
ziebt er mit seiner ganzen Schaar nach wbjjjvM^, 
wo sie sich bis Mitternacht in Hinterbalt iegen 
und yerbergen. Dann liberfallen eie die Feinde, 
die sich dort gelagert und bringen ihnen grosse 
Niederlage bei; Aba zeid nimmt den Kdnig 
Kelb errQm gefangen und lasst ihm Arme und 
Beine fesseln, Mesrflr aber nimmt die 3 SShne 
des A^Ct, den ftp, ^JLv und f^Lw, gefangen 
und ziebt sie an Stricken hinter sich her zu 
Aba zeid. Mit ihren Gefangenen, deren Zahl 
im Ganzen etwa 360, und mit grosser Beute 
ziehen sie nun heim zu K6nig Hasan, der die 
GefangeDen einsperrt, die Beute vertheilt. — 
Der Verlust des Kdnigs und der 9000 Gefalle- 
nen betrtlbt die Feinde tief und die Kdnige 
klagen laut daruber, aber sie setzen ihren Marsch 
gegen die Feinde fort. — Aba zeid aber mit 
seiner Truppe wird schon am Tage nach seinw 
Ankunft wieder vermisst, was aus ihnen ge- 
worden ist, weiss Niemand. Hasan versammelt 
daher seine Emlre und sagt: Aba zeid ist fort- 
gezogen, um dem Feinde Abbrucb zu thun; 
falgt ihr, die ihr hier zu Lande zurftokgeblieben 
eeid, seinem Beispiel, vielleicht habt ihr Gluck ! 
— So bricht denn Zeidfin ben g&nim, ferner 
Tawl (tgj-k) und Bodeir auf mit ihren Mannen : 
bei Hasan bleiben 80 000 Mann zurttck. Jene 
begegnen den Vorposten der Feinde und ver- 
nichten dieselben, deren Zahl ein Corps von 
100000 ausmaohte; sie sohleppen 4000 Ge- 
fangene mit sich beim, darunter wjwm, den 



Emir der Bena v^) den *JbLs>, Sohn des Kdnigs 
Jo-U qj ,jvX*$M, ferner den fcSjl*, Sohn des 
Seif errQm. Kdnig Hasan befiehlt, ihnen die 
Annabme des Isl&m aufzuerlegen, im Falle der 
Weigerung sie zu tddten. Da die Gefangenen 
sich weigern, erleiden sie den Tod. -—Der 
Kdnig Seif errOm versammelt seine Emlre und 
theilt ihnen mit, er babe den Plan gefaest, an 
den Kdnig der Araber, der Bena hil&l, zu 
schreiben, um zu sehen, was derselbe wol yor- 
babe und antworte. Er schickt also einen Brief 
an Hasan ab, in welchem er, Herausgabe der 
gefangenen Sdhne verlangt und sonst Bestrafung 
androht. Hasan weist in seiner Antwort diese 
Forderungen stolz zuruck; die Gefangenen seien 
getddtet, gleiches Loos stehe ihnen selbst bevor 
u. e. w. Diesen Brief tibergiebt er dem Boten, 
zugleich aucb ein Geschenk von 100 Din&ren; 
dieser lobt nun die Tapferkeit der Bena bil&l, 
Einer derselben wiege Tausende der Gegner 
auf, sie mdchten nur diesen den Garaus machen. 
FOr diese gnte Meinung wird der Bote, Namens 
(j«3»>ji^j* j^*ij belobt; er aber sagt: gebt es mir 
schriftlich, dass, wenn ihr uueere Mannen be- 
siegt und gefangen nehmt, ihr mir nichts thun 
wollt. Da sagt Aba zeid zu Hasan: gieb 
ihm den Freibrief; ich glaube fest, dass 
er ein Moslim, kein Unglaubiger, ist; wenn 
mein Ged&chtniss mich nicht trfigt, so ist es 

zu udb kam am Tage des Kampfes mit Man- 
mod, Sohn des Kdnigs Soleim&n des Phflo- 
sophen. — Der Bote dankt ihm und lobt ihn, 
dann verabschiedet er sich von ihnen. Darauf 
trfigt Aba zeid dem MesrOr auf, sich zu er- 
kundigen, wie es mit den Feinden steht. Er 
sohleioht sich also an das Zelt des Kdnigs 
-jUyi -yjOsAgJ!, wo sich Seif errum ein- 
gefunden hat und mit ihm Plane zur Vernich- 
tung der Gegner schmiedet. Von ihm erffthrt 
er, dass seines Ohms, des Kelb erram, Sohn 
von den Bena hil&l als Gefangener getddtet ist, 
und vergieset darUber Thr&nen; auch sagt er, 
dass er einen Spion ausgeschickt habe, um aber 
den Stand der Sache bei den Bena hil&l zu 
erfahren. — Sofort meldet nun MesrOr seinem 
Herrn, was er erfahren, dass die Kdnige in 
Angst und Sorgen sind und Spione ausschicken. 
Aufmerksam geworden suchen sie nun nach und 
machen den Spion ausfindig: vor Hasan ge- 
schleppt, soil er den Isl&m annehmen; da er 
den chrietlichen Glauben nicht aufgeben will, 



413 



GROSSE ROMAN E. 



No. 9344. 



wird er enthauptet. Mesrur wartet bis Mitter- 
nacht, nimiut den Kopf, geht sum Zelt dee 
Konigs Seif errum, und befragfc, was er da habe, 
eagt er: das IbI der Kopf des Spions der Benu 
hilal, den die Wachter des Elheidabl ben niaj>id 

...... - ^ 

gefangen genommen und den der Kflnig hat 
enthaupten lessen; er hat mir aufgetragen, ihn 
an da6 Zelt des Seif errum festzubinden und 
das will ich jetzt thun. Das ftihrfc er denn 
aucb aus, dann aber macht er sich eilig aus 
dern Staubc. Am nachsten Morgen wird der 
Streieh entdeckt^ zur Strafe liisst Seif errum 
die Wachter, 19 an Zahl, ktipfen, uur Einer 
bleibf. iibrig, da znfallig Kbnig Elheidabl kommt 
und Furbitte eiulegt; Schuld babe der listige 
Diener des Aba zeid: dafilr wollten sie morgen 
die Feinde angreifen, besiegen und bestrafeu. 
In der That bezieheu sie mit Trommelsehlagen 
und Musik den Kanvpfplatz; anch die Beuu 
hilal rttcken dahin an. Dajjab betritt zuerst 
die Wahlstatt uud kampft mit w^LjJt (—Seif 
errum). Jener stieht das Ross seines Geguera 
■zu Boden, so filllt auch sein Reiter, aber seine 
Deute bringen ihn in Sioherheit; die Uebrigen 
kampfen bis zum Abend. Am folgeuden Tagc 
kampfen Abu zeid uud Elheidabl ben magid 
mit einander; letzterem ergcht es ebeuso, wie 
am Tage vorher dem Seif errum. Die Benu 
hilal macheu 5000 Gefaugene uud verliereu 
deren 70; Konig Elheidabl, von den Seinio-eu 
wieder auf ein Pferd gesetzt, erbolt sich in 
seinem Palast. Mesrur aber befreit wieder die 
Gefangenen, iudem er siob fur ■■■den Dieuer des 
Merwftn ben iy b_JI, des Emirs der Beuu fezara, 
ausgiebt, den der Konig Seif errum schickt, 
urn dieselben' zu holen; todtet dann anch noch 
die schlafenden Wachter. Wiederum hebt der 
Kampf am folgendeu Morgen an; Muc'ab ben 
q\>J\, Bruder des Emirs Merwau, kampft mit 
Zeidfvn ben g&nim: dieser nimmt ihn gefangen. 
Der allgeuieine Kampf dauert bis zum Abend: 
die Benu; hilal vermissen eine Anzahl hervor- 
ragender Emlre, den Musa ben dajjab, Bedrau, 
'Amr, den Bruder des Konigs Hasan, Eebl'a 
ben posua, MoKeibar, den Sohn des Abu zeid, 
'Ajjat, Malik ben (^^h, Mahrnud, Sohn des 
wJjjmLuU!, und 20 andere. Da sie nicht unter 
den Gefallenen sind, halt man sie fttr Gefangene. 
Abu zeid will den Mesrur auf Kundychaffc 
schicken, er ist aber nicht aufzufinden. Dieser 
1st auf eigene Hand gegangen , hat den Ge- 
f&ngnisswarter durch Vorspiegelungen in6 Freie 



gelockt, ihn getfidtet, seine Kleider angezogen 
und daun die andereu Wachter zur Rube fort- 
geschickt. Als sie in tiefein Schlafe sind, todtet 
er sie, bringt die Gefangenen aus ihrem Ge- 
wahrsam und schickt sie heim. Er selbst kehrt 
urn, Ktcckt die 3 Gefilnguiss-Zelte in Brand und 
geht danu auch selbst zu den Seinigen zurilck; 
er tritt in Hasans Zelt eiu, erzahlfc auf Befragen 
seine That. Als die christlicheu Konice den 

..■■■■ O ■■;■■■ ■ 

Brand der Zelte uud den Tod der Wachter 
erfahren , kennt ihr Zorn keine Grenzen: sie 
brechen v/ieder zum Kampf auf und Jols^j . SjJ *, 
kfimpft mit Merwan ben ettofeil, dem Emir der 
Beufl »j,3, fiillt uuter sein schwerverwundetes 
Pferd und wird von den Seinigen mit eineru 
neuen Pferde versehen ; sie kiimpfeu dann weiter 
und Merwan wird von ihm zum .Gefanecnen 
gemacht und deu Dienern tlbergeben. Das all- 
gemeine Handgemeuge dauert bis zum Abend. 
Die Benu hilal ziihleu 60 Todte, 20 Gefnngene, 
daruuter Surflr beu iaid, Sa'ld und Musa'id, 
Fadil ben rasid, ^U ^j .^Ui, Malimud Iben 
soleimau elfllusuf, k^JLe., n^Xat , yilj" , _JoU , 
^jLj.5 qj a^aXs, Seiban, Sohn des Abu zeid, 
Malik ben (^jh. — Wiederum will Abu zeid 
den Mesrur auf Kundschaft schicken, er ist aber 
uicht anfzutreiben, hat iuzwischen aber, uach 
Todtung des Warters, die Gefangeueu befreit 
und zuriickgebracht. In dem allgemeinen Kampf 
des folgendeu Tages haben die Benu hilal 
20 Todte uud JO Vermisste, die Fcinde aber 
5300 Todte uud J 60 Gefangene. Diese solleu 
getodfcet werdeu, bekebreu sich aber zum Islam, 
alle bis auf Eineu, Numeus aS.U* ^ cjj_p». 
Dieser lacbt seine Gonossen aus. Warum nimmst 
du nicht den Islam an? fragt Abu zeid. — Was 
soil ich damit? Ich bin eiu Reiter und eiu 
Laufer schneller als dus Reh. — Was sa^st 
du dazu, Mesriir? — Er lQgt. — Wenn du ihn 
iiberholst, sollst du Sa'ida, die Tochter Musa'id's, 
zum Weibe haben. — Mesrur, der zum Sterben 
in sie verliebt war, spriugt in die Hohe, ktissfc 
seinem Herru die Handc, und spricht: ist es 
wahr? dann nberhole ich ihu im Laufe und 
hatte er Flugel uud fioge dahin. — Nun giebt 
er dem Garbu' einen Vor3prung, er uberholt 
ihn, spriugt -Sber ihn weg und dergleicben, ohr- 
feigt ihn, bindet ihn und schleppt ihn hinter 
sich her, bis er mit ihm bei den Emlren an- 
kommt, Da fallt jeuer ohnmilcbtig hin und 
bekehrt sich , als er zur Besinnung kommt, 
ebenfalls zum Islam. Mesrur aber geht ins 



No. 9344. 8345. 



GROSSE ROMANS, 



417 



feindliche Lager, hort Stimmengewirr nnd triiFt 
eine Schaar, welche die Gefangenen grade zu 

4fc den Zelten der Konige zur Hinrichtung fuhren 
sol!. Geht schnell, sagt er, zu den Zelten, 
dort richtet man den Sultan Hasan bin ; wenn 
ihr euoh beeilt, so erhaltet ihr am Ende etwas 
von seinen kostbaren Gew&ndern; gebt mir nur 
den Strick, ich will euch diese Gefangenen 
nachfflbren. Sie gehen also fort, Mesrflr aber 
lost die Fesseln und befreit bo die Gefangenen. 
Als die W&rter an Ort und Stelle erfahren, 
dass sie getauscht worden, erfasst sie Furcht 
vor der Strafe. Auf Veranlassung eines der- 
eelben, Namens a.-Uj, der ihnen semen Traum 
erziihlt, dass ein grosses Ungeheuer alle die 
KSnige und Soldaten und Zelte verschlnngen, 
sie aber als seine Freunde ^erschoni habe, be- 
schliessen eie , sicb zu den Benu hilal zu be- 
geben und den Islam anzunehmen: was sie auch 
ausfuhren, 130 Mann an Zahl. — Als die 
Konige alle diese Vorfalle erfahren, sagen sie 
in Zorn und Missmuth: bringt una den Ramal- 
schlager Q&lifi ben 'oqla her! Als sie nun horen, 
dass auch der aus dem Gefaugniss befreit und 

^ bei den Benu hilal ist, gerathen sie auaser eicb 
und ziehen wieder zur Feldschlacht aus. AbD 
zeid nimmt den WjXSL^JI (= Seif en-flm) gefangen 
und ubergiebt ihn gebunden dem Mesrur. Der 
allgemeine Kampf dauert bis zum Abend, der 
Verlust der Benu hilal betrfigt 209, darunter 
15 Gefangene, der der Feinde aber 1 1 030 und 
40 Gefangene : diese nebmen den Islftuj an. 
Am folgenden Morgen kommt eine Geoandtschaft 
der christlichen Konige zu Sultan Hasan und 
uberbringt einen Brief des Elheidabl ben magid; 
er verlangt Herausgabe der Gefangenen, den 
Zehnten von Hab und Gut, auch von den 
Madchen jahrlich eine grossere Zahl, widrigen- 
falle er mit Feuer und yernichtung droht. — Abfl 
zeid, dem Hasan den Brief zu lesen gegeben hat, 
zerreisst ihu und giebt stolz ablehnende Antwort. 
Schluss f. 28 b : 

(F. 1 3 b ult. : hier sind die herausfordernden 
Verse des Elheidabl nebBt der Antwort des 
Aba zeid fortgelassen.) 

9345. Wc. 788. 

33 BL Format ef». n. Bohrift, wie boi Wo. 787. — 
Titel felilt 

Aafang f.l*: (CjjjJ! J^ - /■&!*= »XS <J>\ j^b^ 

HAND8CHSUFTEN ». K. BIBU S3.. 



Unmittelbare Fortsetzung von We. 789. 

Nach der Zurtickweisung der Forderungen 
durch den Brief dee Abu zeid bietet Elheidabl 
ben nazih (r-jU) einen Ttagigen WaflenstillBtand 
an, damit die Soldaten sicb erholen kpnnep, 
und schickt diesea Brief durch Simeon (^^s^w) 
ab. Hasan giebt denselben, nachdem er ihu 
gelesen, an A bu zeid, dieser an I)ajjab und die 
ilbrigen Emlre. Der Brief gefallt dem Hasan j 
Abu zeid meint: die Worte gefallen inir, was 
dahinter steckt, ist ein schwarzer Anschlag. 
Was kommen wird, sagt Hasan, weiss allein 
Gott. Er lasst den Brief durch Bodeir alien 
Soldaten laut vorlesen. Was antworten wir? 
fragt Hasan. — Du hist ja einsichtiger : gieb 
ihnen, stutt 7, eine Waffenruhe von 14Tagen.~ 
In diesem Sinne scbreibt ers seine Antwort 
befriedigt den Elheidabl ben Dfizih. Aber El- 
heidabl ben magid lasst den \^Ajnu .Lie hplen, 
giebt ihm '200 Dlnare als vorlaufigen Lohn nnd 
befiehlt ihm, den gefangenen Konig Seif errQm 
durch List aus seiner Haft zu befreien: er 
kdnne dann als Preis sicb erbitten, was er wolle, 
und solle es bekommen. Nun verkleidet sicb 
'Ajj&r, uimmt einen Ranzel auf die Schulter 
und kommt als Bedewl und Handler QUae) zu 
den Hurden der Benu hilal, und ruft seine 
Waaren im Herumhaueiren aus ; in jedce Zelt 
tritt er und Madchen und Weiber kaufen ihm 
ab. Am 4. Tage kommt er in das Zelt des 
Gefangenwarters ; innen sitzt ein Maun, an 
Handen und Fflssen in Eisen geschlossen, auch 
am Halse ein Ring; an der Thiir sitzt der Warter 
und isst. Er ladet den Handler zum Mitessen 
ein und erfahrt, da,SB Seif erriim hier einge= 
schlossen gehalten werde. — 1st der da wirk= 
lich Seif errQm? fragt er. Auf die Bejabung 
der Frage geht er zu demselben ins Zelt, giebt 
ihm einen Faustschlag ins Gesicht, dass Funken 
aus seinen Augen spriShen, und schilt ihn 
schmahlich aus. — Hast du keinen Funken 
Mitleid, sagt der Warter, und Gottesfurcht, dass 
du ihn so behandelst? Ich werde es dem Emir 
Hasan sagen. — Nun, sei nur gut^sagt erin 
Angst, nimm dieses Waarenpacket fur die Des« 
nigenl — Nun, sagt der Warter, bleib uber 
Nacht nur bei mir ale mein Gast; verweiie, ioh 
will bloss das Abendbrot holen. Er holt dea 
Essen fttr sie, holt dann das Essen ffir den 
Gefangenen nnd stellt es vor ihn bin. Nub 
essen sie, aber der BSndler rnhti nur wenig as, 
er habe keinen Appefcit. — Darauf unterhaltea 

53 



418 



GROSSE ROMANE. 



No. 9345. 



sie siqh noch bis tief in die Nacht, Jetzt gieb 
mir etwas zu essen! 6agt der Handler. — Geh 
nur hin und hoi dir etwns! — Er geht, stopi't 
sich die NasenlScher mit Baumwolle, in Mandelol 
getnucht, voll, streut betitubendes Pulver darauf, 
ebenso auf das Feuer, das er umriihrt, und 
stellt Speiseu vor den Warter hin. Nach dem 
ersten Bissen fallt dieser um; auch Seif errum 
fallt bin. Jeuen sticht 'Ajjur todt, diesen schntirt 
er zusammen, tragt ihn auf der Schulter fort 
und kommt glucklich bei Elheidabl mit ihm an. 
Dort ldst er die Schnfire, nimmt die Fesseln ab, 
giebt ein Gegenmittel, Seif errum niest, kommt 
zu eich, sieht sich bei Elheidabl und erfahrt 
nun, welche Mittel 'Ajj&r zu seiner Befreiung 
gebraucht hat: dieser erh&lt Dank und reich- 
liche Belohnung. — Am folgeudeu Morgen fragt 
Hasan in der Versammlung seiner Emlre: wo 
ist Seif errum? — Im Gefanguiss, sagt Abu 
zeid. — Ich hatte fiber Nacht, sagt Hasan, einen 
furchtharen Traum und furehte, duss mit Seif 
errum etwas geschehen ist: sehet einmal nach! — 
Man geht hin und iindet das Gefanguiss leer, 
den Warter getodtet. — Erschrocken und be- 
trtibt zugleich sagt Hasan: bringt mir den 
Ramal-Deuter Qalih her: er soil uns sagen, was 
dahinter steckt. — Er kommt, zieht seine Liuien, 
setzt seiDe Punkte, rechnet und findet heraus, 
was und wie sich die Sache begeben hat und 
filgt hinzu, dass sie vor einem Ueberfall morgen 
auf ihrer Hut sein sollen. —Von alien Seiten 
erhalt er Dank fur seine Deuiung und wird 
geehrt und reich beschenkt entlassen. — Die 
Ruckkehr des Seif errum wird mit grossen Gast- 
mahlen gefeiert; am folgeuden Morgen machen 
sie einen Ueberfall auf die Bentt hilal, diese 
aber, durch den Ramaldeuter gewarnt, leisten 
Widerstand: ein allgemeiner Kampf entspinnt 
sich, in dem Hasan, Abu zeid, Dajjab beson- 
ders sich anszeichnen. Die Christen erleiden 
eine grosse Niederlage und die Benu hilal machen 
unglaublich grosse Beute, gehen dann am Abend 
zu ihren Zelten zurflck: ihr Verlust betragt 
309 Mann, der der Feinde jedoch 3070. Unter 
den von den BenQ hilal Vermis6ten befindet sich 
der Emir Zeidan und sein Brudersohn, der Emir 
Mus&, und Selman, Bruder des Sultans Hasan, 
und der Emir 'Auf und Mofaddal, Bruder des 
Qadt Bodeir; ferner ,*£*£ und 'Ajjat und sein 
Ohm *-*j, ji\. Ueber diese Verluste sind Alle 
sehr traurig; da sagt Dajj&b : der Ausgang des 
Treffens steht bei Gott, die Gefangenen aber 



knun Niemand befreien als Abu zeid. Beruhige 
dich, sagt dieser; so Gott will, werden sie Alle 
frei werden. Nun verkleidet er sich in ein altes 
cbristliches Weib und geht bei Nachtanbrucb 
zu den Zelten und tritt in eine kleine Hiitte, 
trifft darin ein Madchen und fragt: wie heisst 
du? ■— Ich heisse Mob&reka. Er unterhalt sich 
mit ihr, betaubt sie, bringt sie nm, zieht ihre 
Eleider an, geht dann bei Abend aus und sieht 
sich uberall um, wie es den Gefangenen geht. 
Bei der Gelegeuheit begegnet diese Altc dem 
Mesrflr, der da zwischen den Zelten herum- 
lungert; sie nimmt ihn bei der Hand und sagt: 
mein Sohn, was thust du bei Nachtzeit hier? 
ich fiirchte, die WSrter thun dir Leides an, 
komm mit mir ins Zelt! Mit diesen Worten 
zieht sie ihn mit sich. Ihm wird die Sache 
bedenklich, er geht aber doch mit ihr und tritt 
ins Zelt ein. Da giebt sie ihm einen tuchtigcn 
Faustsehlag ins Gesicht. — Was schlagst du 
mich ? — Du Schuft, bist du nicht MesrQr Und 
willst hier deine Listen (Iben zur Befreiung der 
Gefangenen? — Du bist argwohnisch, Alte, — 
Ja, das bin ich, bin auch dumm, du Ranke- 
6chmied! — Nun holt sie Esswaaren, setzt sie 
vor ihn hin und sagt: iss hiervon. Er aber 
denkt: sie will dich durch Schlafpulver betauben, 
du bist 6chon angekommen! und sagt: ich mag 
nicht; willst du mich todten, so todte mich, 
ohne dass ich gegessen habe. — Komm nur 
und iss, ich will dir auch alle Gefangenen, wegen 
deren du ja doch bier bist, befreien.— Ich 
habe Scheu vor dem Essen, aber wenn du mit 
isst, esse ich auch. So essen sie Beide; dann 
sagt die Alte: bleib hier, ich gehe, die Ge- 
fangenen zu holen und komme wieder. Als sie 
fort ist, denkt Mesrur: wer weis6? vielleicht 
holt sie Leute, mich einzustecken oder zu todten; 
ich will lieber davon gehen. Dann aber fasst 
er wieder Muth und denkt: wie Gott will 1 — 
Wahrend er in diesen ErwSgunge.n befangen ist, 
kommt die Alte mit den Gefangenen an. Komm, 
Mesrur, geh mit deinen Gefangenen zurllck zu 
d einen Leuten. Da kflsst eg der Alten Hande 
und W an gen, ebeneo thun die Gefangenen, und 
begeben sich dann fort. Abu zeid aber eil! 
schneller als der Wind davon, geht in sein Zelt, 
wascht sich, kleidet sich um, tritt bei Hasan 
ein, wo eben die Gefangenen mit Mesrur an- 
kommen. Dieser erzahlt nun seine Abenteuer. 
Kennst du die Alte nicht? fragt Abu zeid. — 
Wahrhaftig, nein; Gott moge ihr ihre Thafc 



No. 9345. 



GROSSE ROMANE. 



419 



lohnen; ohne sie hatte ich meinen Zweck nicht 
erreicht; wenu ihre eine Hand mir auch einen 
Schlag gegeben, hat sie mir mit der anderen 
^ auch was Gutes gegeben. Abu zeid fangt an 
™ zu lachen: deine Alte war in der That, sagt 
er, kein Anderer als dein Herr, Abfl zeid. — 
Da erheben alle Anwesenden ein lautes Ge- 
laehter, Mesrur aber springt auf, kusst ihm und 
Allen die Hande und sagt: nun verhelft mir 
auoh dazu, dags der Emir Abu zeid sein Ver- 
spreeheu erfulle, — Thu es uns zu Gefallen! 
bitten ihn die Emlre. — Sehr gem, erwidert 
Abu zeid, und sofort verbindet er ihn mit seiner 
geliebten Sa'ida. Nun kommen die Knechte 
von alien Stammen herbei, von iy&s>\ 40, von 
Doreid und 'Amir 80 u. s. w., im Ganzen 1400, 
tummeln die Rosse, schwingen die Lanzen und 
kommen mit Geschrei zu der Zeltthur des Sultans 
Hasan. Was ist los? fragt er. i- Meerflr soil 
nicht allein heirathen, sagen sie; wir wollen 
auoh. Hasan lacht, heisst sie getrosten Muthes 
sein, lasst ihre Herren holen, spricht mit ihnen, 
dann wird jeder Knecht mit eiuerMagd ehelich 
verbunden und unter Paukenschall zu ihr ge- 
- -fuhrt. — Als die christlichen Kdnige diesen 
, Trommelschall hfiren, schicken sie Kundechafter 
yfl aus uDd erfahren die Sache. Sie machen sich 
nichts aua uns, sagt Elheidabl ben magid, furch- 
ten uns gar nicht und denken nicht ansKampfenl 
Als jedoch am folgenden Morgen die Christen 
ins Feld rllcken, kommen auch die BenQ hilal 
angezogen: plotzlich aber tauchen Reiter in der 
Gegend des christlichen Lagers auf: jene den- 
ken, dass die BenQ hilal von hinten sie uber- 
fallen und sagen ihren Knechten : ruft den 
Arabern zu: heute ist WafFenruhe! In Folge 
dessen ziehen beide Theile wieder in ihre 
Quartiere; jene Reiter aber warenVorlaufer der 
Hiilfstruppen, welchj zu den Christen im An- 
marsch sind: namlich Konig .OJj,\ und Konig 
qUsJI j die Konige von Abessynien (KA^il) 
und dem Sudan nahen herbei, jener mit 100000, 
dieser mit 120000 Reitern, und werden, auf 
der Strasse von «ola*9 heranziehend, am 10. Tage 
eintrefien. — Damit aber die Benu hilal er- 
fahren, was im Werke sei, muss Mesrur spio- 
niren. Am Konigszelfce stehend h6rt er, dass 
Seif erram mit 20 000 Reitern den Hiilfstruppen 
£- entgegen ziehen will. Sie brechen sofort auf, 
Mesrur zieht eine gute Strecke mit, geht dann 
zu Seif errum, sagt ihm, er eei auf falschem 
Wege, er wolle sie auf den richtigen bringen, 



wo nicht hohe Berge und Untiefen sie aufhalten. 
Er fiihrt sie also zu dem Pass des Berges jj^yM 
und des Wadi j*&i\, lasst eie dort halten, um 
zu sehen, ob dort auch ein Hinterhalt von Seiten 
der Araber gelegt sei. Er geht, kehrt aber 
nicht zuruck, sondern eilt zu den Bend hilal 
uud theilt ihnen mit, wie die Sachen stehen. 
Sofort bricht derQadl Bodeir mit 25 000 Reitern 
auf, nimmt den Emir Zeidan mit, und begiebt 
sich zum Wadi iS^aXJI, wahrend Mesrur auf 
den Hilgel .dv^Qjt steigt und ausspaht; Bodeir 
aber theilt seine Reiter in 4 Theile und legt 
sie an verschiedenen Stellen in Hinterhalt. Da 
Seif erram die Rilckkehr seines Fiihrers ver- 
gebens erwartet, zieht er endlich weiter und 
denkt, er werde erschbpft und in Furcht um- 
gekehrt sein; am 3. Tage kommt er zum Wadt 
JjaJUI; sein Vortrab wird daselbst uberfallen, 
sein Wezir von Zeidan erschlagen, Bodeir selbst 
kampft alsdann mit Seif errum, sohlagt seinen 
Kopf ab, und die Feiude erleiden eine grosse 
Niederlage; 400 Reiter von ihnen sind todt, 60 
gefangen, wahrend die Bentt hilal nur 10 Todte 
haben. Mesrar eilt vorauf, den Seinigen den 
Sieg zu verkftnden, wahrend Bodeir erst spater 
eintrifFt. In d«r Nacht nimmt MesrQr 2 Lanzen 
und die Kfipfe vod Seif errum und von dessen 
Minister, schleicht sich in das Lager der Feinde 
und pfianzt die Lanzen mit den Kopfen zwischen 
den Zelten der beiden Elheidabl auf und kehrt 
unversehrt zuruck. Als die KSnige am folgenden 
Morgen die Lanzen mit den KSpfen erblicken 
und die Kopfe erkenneD, sind sie erstaunt uber 
die verwegene That und erztlrnt und schreiten 
sofort zum Aufbruch und zum Angriff. Auch die 
Bentt hilal beziehen das Schlachtfeld. Zuerst for- 
dert Elheidabl ben magid den Sultan Hasan zum 
Zweikampf: dieser hautjenem den Kopf ab; aber 
sein eigenes Pferd ist vom Gegner durchgestochen 
und hingefallen , so dass er selbst zu Boden 
geworfen ist; seine Leute aber drfingen sich 
um ihn und geben ihm ein anderes Pferd. Der 
allgemeine Kampf endet mit der Niederlage der 
Christen; die BenQ hilal machen grosse Beute, 
haben aber keine Gefangenen, da Abfl zeid ihnen 
geboten, Keinem Gnadezu gewahren, sondern 
Alle niederzumachen. Sie selbst haben 400 Reiter 
in diesem Treffen verloren, die Christen aber 
9000, darunter die S6hne des Konigs Elheidabl 
ben n&zih und die 1 Wezlre und ihre 22 Sonne. 
K6nig Elheidabl selbst ist verwundet und wie 
die anderen hochst niedergeschlagen ; er sucht 

53* 



420 



GROSSE RQMANE. 



No. 9345. 



emeu 10 t&gigen Waffenstillstand nach und 
erhalt denselben. — Abu zeid bat indessen den 
Mesrur au6geschickt, um auszukundschaften, wie 
es mit den heranziehenden Hulfstruppen der 
Christen 6tehe. Er geht daher verkleidet in das 
feindliche Lager und hort das Gesprach ver- 
schiedeDer Gruppen an. Von den verbundeten 
Tr.upp.en, faeisst es, ist -immer uoch kerne Nach- 
richt. Warea sie bloss erst da, sagt ein . Anderer; 
Eiit den J3enu hilal ist sonst nicht fertig zu 
werden. Drei von imneren Konigen sind todt, 
der 4. verwundet. Wenn die Konige der heran- 
ziehenden Truppen wtissten, wie es hier steht, 
mSchten sie tiberhaupt wol nicht kommen. — 
Von anderer Seite hort er, dass sie jetzt in 
_.L*jJI sich befinden uud morgen iD &_^>LaJt 
aakommen, das6 letzteres fur eiiieD rttstigen 
Fussganger 6 Tage eutfernt sei, Mesrur schleicht 
sich weg und eilt dann nach Krai'ten fort; bort 
bei Nacht Mrmende SticnmeD, geht nfiher, sieht 
Feuer angezflndet, steigt auf eine -Auhohe bis 
Tagesanbruch, sieht vor sich ein Lager, steigt 
herab und fragt -'sich durch nach den Zelten 
der KSnige. Er giebt sich aus fiir den Boten 
dee Jionig6 Elheidabl und gebt, nachdem er 
aich beilauh'g erkuudigt, wer von den beiden 
Konigen das Meiste zu sagen habe, zu dcm 
ZeJt des angesebeneren Enuo'man. Mit zierlichen 
Redeiisarten, die denselben von vornherein fur 
ibn einnehmen, erzablt er, dass sein Herr, Konig 
Elheidabl, ibn geschickt habe, damit er ibnen 
als Wegweiser diene; er habe die gestrige Nacht 
auf dem Hiigel zugebracht und von da aus am 
Morgen an den Zelten geselien, dass sie scboa' 
verirrt seien; der Weg, den sie jetzt einschlagen, 
sei sehwer gangbar, nur Ginnen und v/ilde Tbiere 
benutzten inn, Vor euch, ffigt er hinzu, liegt 
das c^LJI 150I3, durch das konnt ihr in eineni 
Monat nicht durchkornmen, ihr kommt darin 
una. Wie heisst du? fragt Elmond'ir. — Mein 
Name ist ohy — Und du sollst uns fiihren, 
dazu hat dich dem Herr hergesandt? — Ja, 
wenn es euch 60 beliebt. — Auf sein Y/ort bin 
breebeu sie nun -auf unter -seiner Fuhrung. Sie 
kommen zuin Wadl |.U«J.t, wo sie nachiigen, 
dann zum Wadl Ibrahim, wo sie wieder ihre 
Zelte auf'schlagen. Hier bleibt, sagt er zu den 
Konigen : gest&ttet tnir, dass ich zu den Konigen, 
meinen Herren, gehe, ihnen Nacbricht von euch 
bringe und sie herfuhre, dass sie mit, ihren 
Beeren zu euch stossen. Sie geben ihm Urlaub 
and sprechen ihm auch noch Muth zu: dann 



geht er fort und eilt, so schuell er kann, zu 
Abu zeid, dein er von alleni Vprgefallenen 
Bericht erstattet. Nun bricht die6er sofort mit 
alien seinen Mannen, im Ganzen 90000 Reitern, 
auf; in seinem Gefolg ist 7 Ajjat. ' Um Mittag 
tranken sie am Teich QX*J-\ ^xi) ihre Pferde, 
halten ihr Gebet, dann gehts weiter bis zum 
Abend, wo sie zum Teich ^Ufct.s» ^j>>.£ ge- 
langen. Endlich kommen sie zum ^i-d! 15^? 
wo sie Halt machen. Gefangene macht ihr 
nicht, sagt Abu zeid, soudern schlagt jeden, 
der sich ergeben will, zu Boden. Dann theilt 
er sie in 4 Haufen, stellt im Osten den Emir 
'Auf, im Westen <len ^jXA^jft, nftrdliih den 
&S&4 qj ^aac auf, wahrend er selbst sich ettdlich 
mit seinen Haufen tiufstellt, und scharft ihnen 
ein, dass eie nichts 1 weiter reden solleo als: 
hussah, hussah! Darauf ttberfallen sie die.Feiude, 
Abii zeid verrichtet Wunder der Tapferkeit uud 
im Zweikampf haut er dem Konig Enno'rean 
den Kopf ab; der Emir Lf iiU J! „Jw.' schlagt 
den Konig Elmond'ir zu Boden. Darauf fliehen 
deren Truppen; Aba zeid eetzt ihnen nach und 
schliigt sie zu Boden, von Sonnen Aufgang bis 
AbeDd, und macht unermessliche Beute. Der 
Rest der Feinde fltichtet von dannen; die Sieger 
aber mit ihrer Beute kehr^n heim, Mesrur 
kiindigt ihren Sieg und ihre Ankunft clem zurfick- 
gebliebenen Hasan an, und am 3. Tage trifft 
Abu zeid mit seinen Reitern und mit der Beute 
ein. Letztere wird vertheilt und in flottem 
Leben verbringen sie mehrere Tage. In Miss- 
muth aBer, Angst und Sorgen verbringt EK 
heidabl auf seinem Schmerzenslager die Tage 
und die Nachte; er -allein. ist von den Kfinigen 
am Leben geblieben , viele Tausende seiner 
Reiter sind gefallen, mit Trauer und in Thraneii 
sieht er der Zukuaft entgegen. '■■— In Liebesr 
weh .klagt dagegen 'Ajjat um seine achone aber 
feme Rlma und wirft sich, wie ein Truukener, 
zu Boden. — Als Hasan am folgenden Morgen 
VersammluDg seiner Emlre und GrosBen abhalt, 
kommt ein Bote von Seiten der Christen und 
bittet um Wafienstillstand von 7 Tagen. Deraelbe 
wird bewilligt und der Bote kehrt heim. —.Da 
ruft Abu zeid den Mesrur. Du musst dich 
erkundigen, was ee fflr eine Bewandtniss mit 
dem W affenetillstand hat,. Er geht ins feindliche 
I-iager, kann aber von den gemeinen Soldaten 
nichts erfahren. Unverricbieter Saclie umkehren 
mag er nicht; in Verlegenheit dastehend sieht 
er einen MSnch zu Pferde mit groosem Gefolge 



No. 9345. 9346. 



GROSSE EOMANE. 



421 



ankommen. Er sehliesst sich demselben an; 
der Mouch, ^t-REj mit Namen, geht in den 
Dlwfin," er selhst h.leibt draussen an der Thiire 
6tehen. Ich biu in grosser Verlegenbeit und 
Noth, sagt der. Konig, denn ich babe emeu 
Traum gehabt und du musst ihn mir deuten. 
Nun befragt der Mooch das Ramalspiel und 
giebt ihm Antwort, die damn a-uslauft, dass er 
den Islam annehnuen werde, wie auch er selbst 
Bekenner des Islam sei. Gleich nach diesen 
Worten fjillt der Monch leblos bin. Der Konig 
bedauert den Fall und lasst ihn bestatten. Mesrur 
aber stiehlt ihn bei Nacbt und tragi ihn auf 
dem Riicken ins Lager der Benu bilal. Wen 
hast du da? fragen ihn die Wachter. — Einen 
Todten! bleibt hier, ich will meiaen Herra. be- 
nachrichtigen. Mit weinenden Augen erzahlt 
er ihm den Fail; ich wollte doch gem, sagt 
er, dass er als Moshm bei seinen tapfern Giaubens- 
geuosscp bestattet werde. Sie begraben ihn, 
speisen die Armen. Dana begeben sie das unter- 
brocbene Hochzeitsfest des 'Ajjat mit der Rima. 
Nach 8 Tagen hebt der Kampf wieder an; 
Hasan und Elheidabl kiimpfen mit einander; 
letzterer, der mit seinem schwerverwnndeten 
Pfeyd zu Boden gefallen ist, wird gebunden ond 
den I)ienern iibergeben, die Christen werdeu 
vollig besiegt, manche fliehen bei Nachi-dayon, 
die Gefangenen nebmen den Islam an, iiber 
9000 Mann; die Zahl ihrer Todten betragt iiber 
10O00. Die ..Benu bilal haben 413 T.odte ver- 
loren, Jhxe Beute ist unermesslich. Am 3. Tage 
bekennt sich Elheidabl zum Islam, wird be- 
scbnitteu, erhalt den Narnen ^l^lc. Was aber 
die Benu fezara und Al qatlian und Benu gesm 
anlangt, so batten sie sich schon vor diesem 
Trefien berathen , dass sie ihrer Wege gehen 
und ee abwarten wollten, wie die Benu bilal 
mit den christlichen Feinden fertig wilrden : denn 
bis dahin batten die Christen ja stets den Kttrse- 
ren gezogen. Dann wollten sie, wenn jene wieder 
den Sieg da von triigen, sich in ihren Schutz 
begeben unci das, was sie tiber sie bestiromen 
wiirden, leisten und tragen. Sollten aber die 
Christen siegen, bo konnten sie ja umkehren 
und sagen: wir wollten den Benu bilal den 
Weg verlegen, damit aie nicht davon fliehen 
konnten. Sie ritten daher bis zu den Grenzen 
von iNegd fort, blieben 5 Tage weg und er<v- 
bielten am 6. die Nacbricht von der ganzlichen 
l^iederlage der Christen und der Bekehrung 
des Konigs und der Anderen. Da kebrten sie 1 



urn und baten AUe, in em Sehutaverhsltmss 
von Ahuzeid nnd Hasan aufgenommen su.werden. 
Dies wurde ihnen gewahrt, ibre Gefangenen 
freigegeben und ihnen freigestellt, dort zu bleibea 
oder in ihr Land zu zieben. pa sagten sies 
unsere Heimat ist Eampf und Liebe zur Heimat 
entspringt aus dem Glauben. Kachdem sie 
einen Moriat verweiit, baten sie Hssan .ues ;Er»- 
laubtdss, fortziehen eu durfen; dann yerab- 
schiedeten sie sich von Hasan und den Emlren 
nnd zogen ihrer Hei mat zu. Die Benfi biisl 
aber blieben in ibren Wohnsitzen in Frieden 
und Qicberheit. 

Schluss f. 33 b : qaa^I ^.jiLfcjt t i i 5 >Xs3 .(*%$& 

Abfichrift voni J. r,!6 Vi8S6- 

2M6» We. 790. 

18 B), 4*°, 17—19 Z. (23 >< if.; !7'/s— 18 X 13 csn ). — 
Zuntand: xiemlioli gut, doch ziaoilioh su kviliing einige 
Blatter lose und aeolt f.S fshkn otwa 6 Blfttter. — P spier: 
polblich, ettsrk, etwaa glatt. — Einband: Pappband mit 
Ledorruckofl. — Titol f. 1*: 



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(, 



is; 1 



§Ji5 



An fang f. l b : L/^s^ij tjysJS q.© ^ L $&& 

S$& ^.U qUj ^.e yUjJi f *JiX9 K % ,.j^ fcil 1,3^}^ «3^. . • - 

■Vor -langen Jahren ■herrschte, zur Seit der 
Benfl bilal, ac den Grenzen von Negd ein.Emlr. 
Bodeir ben ragib. Eines Jabres irai eine ge- 
waltige Hungersnoth ein : da betrachtete er aein 
Weib, die hiess Elfanza und war von unver- 
frleicblicher Scbonheit, und er dacbte bei Gicb: 
ea giebt kein schoneres Menschengebilde »1q eie, 
aber sie leidet unter dem Mangel. Als er sie 
dann nach einiger Seit wieder ansab und fand, 
dass'ibre Gesicbtsfarbe blass geworden, eagte 
er zu ihr; lass una auswandem. zu deinen Ver- 
wandten, der Nothstand hier ist zu grogs. Da 
weinte sie und sagte: lieber Mann, wenn ich 
zu meinen V erwandten gebe, warden sie .Gages : 
als ea dem Bodeir gut ging, sahen -eie. uns nicht 
an und besuchten una nicht, nun es ihnen aber 
Jknapp geht, kennen sie una. — Was uollen 
wir denn aber anfangen in dieEer Noth? fragts. . 
er. — Hab Geduld, sagt eie; Geduld ist der 
Schlussel zur Freude, Die Noth muss ja einnial 
aufhoren und beesere Tage kommen. -Morgea 
frtih bricb auf zu. Zeid ben ,»,L# f w: er ist fur 



422 



GROSSE ROMANE. 



No. 9346. 



einen edlen Emir bekaunt: ich aber xril\ Gott 
bitten, uns in seinen Schutz zu nehmen. — 
Ihm gefallt der Vorschlag; bei der Abreise will 
sie ihm noch einen kleineu Vorrath Getreide 
mitgeben, er aber lehnt es ab. Mir geniigt das 
Gras auf dem Felde, die Pfiitzen am VVege 
stillen meinen Durst, brauchdu das Getreide 
fiir dich ; du sollst von mir nicht eher etwas 
h&ren, als bis ich kommeu und dich von deinen 
Verwaudten abholeu kann: ich bin besorgt, 
dass man deiner Schonheit nachstellen wird. — 
Geh getrost, sagt sie, und lass mich iu Gottes 
Hut : ich liege, keiue Furcht. Weinend nehmen 
sie von einauder Abschied. Mir ist das Leben 
eine Biirde, solauge du fort bist, aber es ist ja 
Gottes Wille, sagt sie. — Er reitet fort und 
kommt in Zeid's Laud. Dieser ist grade auf 
der Jagd in _-JI J-*> nnd im Wfidl ^IjiXAJI, 
und hat 1000 bepanzerte Reiter bei sich. Jener 
reitet uuu herum, ihu aufzusuchen, und wird 
seiner ausiehtig. Er bemerkt ihu auch, ruft 
seiueu Wezir Ridwan herbei und sagt: dort 
kommt pin Reiter des Weges auf uns zu, frag 
ihu: wolier? nud wohin? Sollen wir ihu unter- 
stiitzen, weil er iu Noth ist, gut; ist es aber 
eiu Feiud, so todte ihu uud nimm ilnn Pferd 
uud Rustling ab. Der Wezir reitet hin uud 
f'rajrt : Waudersinanu, vou wannen kouimst du 
und wohin willst du? — (Hier, nach f. 3, ist 
eiue Liieke vou ctwa- 6 Bliittern; s. uuten.) 

Da sieht Bodeir Leiehnauie mit abgehaueneu 
Kopfeu liegeu uud sagt: Anfaugs dachte ich, 
Elfauza ware vou ihren Verwaudten geholt; 
aber weshalb hat man diese Leute getodtet? 
Rathlos stelit er und weiut, sein Dieuer Falilm 
(**£J) aber bittet ihn, sich zu setzen, er wolle, 
das Raiual betrageu, was dies Alles zu bedeuten 
habe und wo Elfauza gebliehen sei. Er fiudet 
Iieraus, dass sie gesuud sei uud nichts Biises 
ihr widerfahreu sei. Eiu gewaltthiitiger uud 
tapferer Emir, f.yJi .o J*-i-=- mit Namen, habe, 
sie geraubt uud die Leute., welche sie vurthei- 
digt, uiedergehaueu. Alleiu kounc er gegen ihu 
nichts inaction, or miissc sich zu dessen Vetter, 
dein braveu Kiiuig JJoas- t J > Aj-\, begeben, uud 
dessen Beistaud erbitten. Sie begeben sich zu 
ilnn, h'nden freuudliche Aufuahme, Bodeir' klagt 
sein Leid, Elgallll sagt ilnn Hulfe zu. Zuvor 
aber sehrcibt or au Ibn qadim, die geraubte. 
Frau herauszuge.ben, der aber lehnt die Auf- 
forderung entsehiedeu ab. Nun brieht jener mit 
90000 Maun auf und kommt in sein Land. — 



An dem Tage, an welchem die der Elfauza 
gestellte Frist abgelaufen war, kommt Ibn qadim 
zu ihr und erzahlt, dass Elgallll und Bodeir 
ihn angreifen werde, zur Strafe fur den Raub, 
den er an ihr besrangen; er werde aber die 

DO / 

Feinde erschlagen, vor alien den Bodeir; sie 
aber solle sich nun nicht lauger strauben, sondern 
sich ihm ergebeu. — Sie legt sich nun auf 
List uud heuchelt Freude, sagt aber : sehr gem, 
aber nicht eher, als bis du inir den Kopf des 
Bodeir briugst. Eine Frau darf uur eiueu Maun 
habeu, eiu Mann kann sich 4 Fraueu nehmen 
und Sklaviuueu dazu. Daun aber bin ich ledig 
und du kaunst die Ehe mit mir eiugehen. Du 
sagst ja, dass du mich liebst, so thu, was ich 
wiinsche; wo nicht, tSdte ich mich, sobald du 
Hand au mich legst. Er verspricht, ihr den 
Kopf Bodeirs zn bringen, und ihren Wuusch 
zu erfulleu. — Nach 5 Tagen erhfilt er dnrch 
Kiiudschafter Nachricht, dass Elgallll augekom- 
meu sei. Er zieht ihm mit 80000 Mann cut- 
gegeu. Nuu fordert Bodeir ihu zum Zweikampf 
und hort aus dem Haufen der Weiber heraus, 
die den Ibn qadim in ihren Sanfteu begleiten, 
die Stimme der Elfauza, die ihn zuin Kampf 
gegen die Feinde erinuutert. Aber zum eigeut- 
licheu Zweikampf kommt es nicht, sondern 
Bodeir kilmpft mitten in den feindlichen Haufen 
uud schliigt rechts und links Feinde uieder, so 
dass von seiner Hand allein 100 fallen. — 
Erhole dich vou der Austrenguug, ruft ihm 
Elgallll zu, uud betritt nun selbst den Kampf- 
platz, kiimpft uud fiillt vou der Haud des Ibn 
qadim. Daiauf fliehen die Seinen, Bodeir bringt 
sie, von *;^s uuterstiitzt, iu den Kampf zurtlck; 
so leisten sie Widerstand bis zum Abeud, ilicheu 
danu aber doch. Nun inacht sich Bodeir, auf 
Fahim's Rath, auf zum Emir wJJU ^ yi«, der 
sie sxl'iti<x aufuimmt und dem er seine Geschichte 
erziihlt uud den er uin B e ist Jlu d bittet. Er 
safft ihm -Hiilfe zu, schickt seinen Sohu !*>.) 
init eiuein Brief an Gemil ben qadim ab, uud 
triijrt ilnn auf, Elfauza zu holeu. Er nimmt 
1000 Reiter mit und bcfiehlt ihneu, Jedeu, der 
ihnen iu deu Wng kouimt, zu todteu. Endlich 
kommen sie in Geinll's Gebiet^ er schickt den 
Brief durch eineu Reiter an Geinll, mit dem 
Auftrag, nur init Elfauza zuriickzukehren. Der- 
selbe sagt bei Ucberreichuug des Briefes: gieb 
mir Elfauza heraus! Er aber sagt: deinen Brief 
lese ich niclit und Antwort gebe ich nicht: uun 
geh, ich todte each allzusainmen und Saqr mag 



No. 9346. 



GROSSE ROMANE. 



12 a 



thun, was er will. Als DaBll diese Antwort 
erhiilt, rnft er: nehmt Gemil's Heerdenl — Sie 
erbenten dieselben und Gemll reitet, auf die 
Nachrieht davon, sofort mit 5000 auserle8enen 
Reitem ihnen nach. Sie kampfen mit einander 
vom,Morgpn bis ziini Abend, 1000 Reiter fallen 
auf Gemil's Seite, 100 von deuen des DaBll. Den 
Saqr aber traumt, ibm f'alle der Siegelring vom 
Finger. Ergchreckt fahrt er auf und spricht zu 
Bodeir: befrage schnell das Ramal! Ich kann 
nicht, aber mein Diener versteht's. Sofort Bieht 
dieser nach und sagt ihm, in welcber Lage sein 
Sohn sich befiode. Brich sofort mit 50000 
Reitern auf, sagt Saqr zu Bodeir und komm 
meinem Sohn zu Hfllfe, ich komme mit dem 
flbrigen Heer riach. — Bodeir bricht schleunigst 
auf, findet den Kampf im Gauge und Dafiil 
verwundet; uun greift Bodeir mit seinen Haufen 
an und kampft tapfer bis Sonnenuntergang, dann 
weicht er zurilck. Da aber kommt Saqr an, 
fordert den Gemll heraus, nach heftigen Wechsel- 
reden kampfen sie, und Gemll fallt, von einem 
Lmnzenstich durchbohrt. Saqr's Reiter stiirzen 
sich auf die Feinde, diese flieben und Saqr 
macht grosse Beute. Bodeir erbeutet die Sanftc 
Elfauza's, bringt sie auf einen HOgel und ale 
Saqr zu fhm sagt: warum maebst du keine 
Beute? antwortet er: meine Beute iet Elfauza, 
ich bin die ihrige. Saqr tritt zu Beiden bin, 
sie danken ibm und wiinschen ihm langesLeben; 
kaum hat er aber Elfauza einen Augenblick 
gesehen, als er sich iu sie verliebt und zwar 
mit so starken Geftthlen, dass er fast vom Pferde 
fallt. Nun beschloss er, heimlich den Bodeir 
um seine Geliebte zu bringen. Sie kehren zu 
dem Stamm zurtick und Saqr sagt: gebt ein 
Drittel der Beute an Bodeir, der Elfauza zu 
Ehrenl Dann spricht er mit Bodeir: ich habe 
eine Tochter Namens Dorra, ich will dir damit 
eiD Geschenk machen und du heirathest sie 
noch heute. Saqr's Absicht aber war, den 
Bodeir auf solche Weise allmalig von Elfauza 
zu trennen, um sie selbst zu gewinnen. Bodeir 
aber dachte an die Heerden, die er unter Auf- 
sicht seiner Diener zuriickgelassen hatte, und 
sprach mit Fahlm von seiner Absicht, sich zu 
denselben zu begeben. Thu das nicht! sagt 
dieser; der Konig hat Absichten auf Elfauza 
und will dich aus der Welt schaffen: scbick sie 
vielmehr bin, dass sie sich fur all seine Gttte 
bedankt: wir wollen dann sehen, welche Ant- 
wort er darauf giebt. Dieser Rath gefallt ihm; 



Elfauza geht hin und bedankt sich. Da merkt 
Saqr, dass sie fortgehen wollen, oboe dass er 
seinen Zweck mit Elfauza erreicht hat. Er sagt 
also zu seinen Leuteu: eeht, dieser UndaDk- 
bare, filr den ich Vermdgen, Pferde, Soldatea 
hingeopfert, um dessen willen ich einen Ver- 
wandten getodtet habe, hat nicht Luet, selbst 
Abschied von mir zu nebmen, sondern schickt 
seine Frau dazu : steckt sie ins Gefangniss, ich 
habe mit ibr und ihrem Manne abzureebnen. 
Sie. steckten sie also ein, Bodeir aber wartete 
auf ihre Riickkehr. Endlich ging er aus, sie 
zu suchen : sobaJd Saqr seiner ansichtig wurde, 
lie68 er ihn einsperren und durch Wachter be- 
wachen. Fahlm, vor Schmerz darttber ausser 
sich, betet um ihre Rettung. Sofort fallen ihm 
die Ketten von den Uanden, er macht sich aus 
dem Gefangniss frei, zieht seinen Herrn, wfth- 
rend die Wachter schlafen, nach sich und zieht 
ihn ins Freie. Wohin flihrst du mich? — Komm 
nur, bin zu Zeid ben U»yi. — So flieben Beide 
und kommen zu Zeid. Fahlm eilt vorauf, findet 
diesen schlafend und weckt ihn durch Kitzeln 
an den Fusssohlen auf; er fragt, wo hast du 
Bodeir gelasseu? erf&hrt dessen Geschichte und 
ruft: die Edelsinuigen eind ausgestorben ! — 
Indem kommt Bodeir in traurigem Zuslandf 
an; Beide umarmen sich, er starkt sie durch 
Speise und Trank, dann ruft er sein Heer scbuel). 
zusammen und schickt mit seinen Briidern Napir 
und Naccar die Vorhut von 30000 Maun auB, 
wahrend Bodeir mit ebenso viel Mannen nach- 
rtickt. Saqr liberfallt die Vorhut und macht, 
die Meisten nieder im Dunkel der Nacht. Bo- 
deir kommt mit seinein Heer, sammelt die 
Fliichtigen, Saqr etellt sich ihnen eutgegew, 
wfihrend zweier Tage kampfen sie, dann kommt 
Zeid mit dem Heere, da flieht. Saqr in die Stadt 
und verechliesst deren Thore. Da Bchreibt ibm 
Zeid : und sollte ich ein ganzes Jahr hier vor der 
Stadt liegen, ich werde dich gefangen nehmen, 
du Hund von Araber, und Elfauza dir abnehmen. 
Erst handelst du edel und daun gemein. — 
Zeid zerriss die ablebnendeunddrohendeAntworfc 
und der Krieg begann am folgenden Morgeu 
aufs Neue. Bodeir reitet in die Schranken; 
Elfauza, in kostbarer Sftnfte der Schlacht bei- 
wohnend, sieht ihn und ruft: sei heute tapfer 
mehr als je! rette mich aus Feindes Hand, 
tranke die Feinde mit Verderbenl Saqr aber 
hatte vor langerer Zeit Elfauza auB dem Ge- 
fangniss holen laosen, sie aber hatte sich seiner 



424: 



GROSSE ROMAN E. 



No. 9346. 9347. 



Ciwehri: warte uoch einen Monat, wenn ich 
(hum von Bodeir uicbts hore, thu mit tnir, was 
du willsf, aber lass Gewalt, sonst tddte ich 
mieh. Gut, sagte Saqr, noch 31 Tage Fristl 
Uin die Uiilfle des Monats aber kamen die 
Vorposten, die er besiegte, wahreud Elfauza in 
ihrer Siiuflc dem Kainpf beiwohnen musste. 
So werde ich audi den Bodeir niedermachen, 
hattc or sich geriihint. Aber Bodeir war bei 
deu Vorposten nicbt, er liess ihn aufsuchen, 
aber seine lteiler faDden ilm nicht uud kehrten 
mit leereu Iliinden znriick. — Nun aber, als 
Eiraii7.n ilin 7.1U11 Kampf auf'euerte, stttrmte er 
in das feindlidie Hecr hinein mid machte iiber 
'2000 Miiuu uieder. Der Abend trennte die 
Hccre, Zeid bcwunderle seine. Tapferkeit. Als 
cr aber aiich am folgcudeu Tage kampf'en 
vi'ollle, hiell dieser ilm duvon zurilok und kiimpfte" 
selbsi so tapfer, dass Keiuer inehr ihm Stand 
halteu wollle. Da sagte Dalill, Saqr's Sohn: 
ich will mit ihm kiimpfcn uud ihn todlen, und 
ritt in die Sehrankeii. Wo ist dein Vater? rief 
Zeid. Ich vertrete ihn, war die Antwort. 
Wiitlieud stftrzt Zeid sich auf ihu und uimmt 
ilm uach tapi'erer Gegenwehr gefangen uud lasst 
ihu biudeu. Das sieht Saqr, steigt vom Pferde, 
gehi auf Zeid los und bittet inn Gnadc filr 
t.einen Sohu. — Wo hast du ineine Brilder 
i^fioir und Nacpar gelasseu? — Saqr schweigt, 
sie waren ini Tretfen der Vorbut gefullen. Da 
sagt Zeid: Gleiehcs uin Gli-iches! uud haut ilnn 
den Kopf ab, reitet «ii Dalill uud schlilgt ihm 
den Kopf ab, danu stfhv.t er sich auf seine 
Haufen, ebeuso audi Bodeir, macheu die Meisten 
uieder, die. Ueluigeu fliehen. Zeid maoht grosse 
Beute, plunder! JuM, verschout Frauen und 
Kinder, erbentet Saqr's Schatz, der reiclilich 
verselieu war, Bodeir aber zieht Elfauza's Saufle 
auf eiueu Iliigel. Zeid rnft: willst du nicht 
Tbeil an der Beute nehuien? Er aber sagt: 
meiue Bciite ist Elfauza, eine andere will ich 
nicht. Zeid lacht uud vertheilt die Beute, giebt 
davou 5 Theile an Bodeir, 3 an Elfauza. Nun 
brechcu sie auf und kommen zn Fahlin, der 
sich bei den erbeuteten Heerdeu aufhielt. Voller 
Freudc kiisst er ihnen die Hiindc. Da bot Zeid 
deni Bodeir die *-t~S?, Tocher des Saqr an. Ich 
will keine Nebeufrau, sagt Bodeir; er hatte 
ebeuso weuig gewollt, dass Zeid ihm die eigene 
Tocliier augctrageu lilitte. Sondern er sagte: 
ich bin dir aus alter uud neuer Zeit verpflichtet. 
i-^iiu kehrte Zeid zn seinem Ort zuriick und 



Bodeir kehrte audi zurttck und erlebte bessere 
Tafe als je und pries den Emir Zeid fur alle 
Beiue Gute. Als spater wieder Hungersnoth 
ttber Negd kam, zog er mit Sultan Hasan fort 
nach Westeu. 

Sohluss f. 18': ^U bUJI jL> Q < ^1 

I j-^5 Vc" V^-*H O**** o^"*""" 't'j** ^^ ^■^** 

Schrift: die etwas kleinere fluchtifie Hand. — Ab- 
achrift Tom Jahre 1261 MoUarram (1845). 

Die Lttck e nach f. 3 hat folgcudeu Iuhalt: 
Bodeir giebt sich dem Wczlr zu erkeuueu 
und sagt, er wolle von Zeid eine Gnade erhitteu. 
Derselbc ftthrt ihu zu dem Emir, dieser nimmt 
ihn freundlich auf, bewirthet ihn und fragt nach 
seinem Anliegeu. Er erzahlt ihm, dass Noth 
ihn aus der Heimat getrieben. Jeuer giebt ihm 
Herberge auf langere Zeit, versieht ihn dann 
reichlicb mit Geld, Pferden, Kameelen uud 
Dieuern zur Heiinkehr. Unter den Dieuern ist 
Einer, Namens (**$*, der klug, gebildet und 
besouders audi im Ramalspiel uud iu Sternkunde 
sehr erfahreu, ausserdein treu und zuverlilssig 
ist. — luzwischen hut sich der Ruf von Elfauza's 
Schouheit verhreitet uud ist aueh dem tapfern, 
aber gewaltthatigeu Geinll ben qadim zu Ohren 
gekorameu. Er beschliesst, sich ihrer zu be- 
machtigen und begiebt sich mit einer wohl- 
geriisteten Schaar zu ilir. Das Gerucht seiner 
Ankunft hat sich verhreitet, cs schaaren sich 
von deu ini Stainine Zuruekgeblicbeneu eine 
Meuge Tapfere urn sie; Geinll aber ttberfallt 
sie, macht Viele nieder, haut ihneu die Kopfe 
ab, nimmt Elfauza mit sich und reitet davon. — 
Bodeir hat wiihrend der Z^it seine Abreise be- 
sehleunigt uud sich auf den Weg gemacbt; er 
beeilt sich, so vie) er kanu, die Heimat zu 
erreichen UDd freut sich auf das Wiedersehen 
seiner geliebteu Fran. — Als er ankommt, 
findet er die Wohnstatteu leer und ode. Er 
sieht sich erstaunt um. 

9347. We. 791. 

36BI.4 1 ", 17-19 Z.(23xl6'/ 3 ; 18-19xl2 1 /s-13 cn '). 
Zu stand: nicht gfiMi feat im Einband, aoch nicht ohne 
Flecken. — Papier: gelblich, ziemlioh stark nnd glatt. — 
Einband: Pappband mit Lederruoken. — Titel f. 1": 

fl C ^ ^1J\ JjlS 

Anfang f. l b : kS -^a U-J. ^JLcl ^ ^Sj>- 

ynai\ sJiJU-^ qUjJI ^J3 ^ ^ *ji $ . . . f*£>} 



Mo. 9347. 



GRGSSE.R0MAM1. 



Vor jangeu Zeiten herrechte ein Kfinig, 
Namens Gerad ben gfidir, ttber die Lander der 
Ruesen, der Schwarzen, fiber ^ijAie, ^j, ijJU, 
jUL, g^JaaJ!. Derselbe hatto 10 Armeekorps 
(oly"), 14 Sohne und 6 Brilder. Die Sdhne 
hiessen: wi^Ls-, .Xjj, Us, y>b, yil£, ^jJOj^, 
iXaIsx; eyas*, J*?*, giU, jv>L»», jj^Xs-, J*^, 
^jjUi. Seine Brilder hiessen: y**s», ^-Hr-*, 

f£»L?} kXaJI _;_J^3, J-A-^l p-tlai, oUjjJI ij^J. 

Gerad war ein gewaltthatiger Konig, mit dem 
im Kriege Keiuer es aufnehmen konute, der die 
Lander verwtistete, die Mflnner erschluc, die 
Fraueu erbeutete. Er hatte 40 Frnuen, von 
den Nebeufrauen abgesehen, und lebte vergnftgte 
Tage. Eiues Tages sags er auf seinem Thron, 
von seinen Dienern umgeben, Trorumeln wurden 
gesohlagen und Freudenlarm ertonte ringaura: 
da kam Einer Namens qawK /^i ^ ^teyi mit 
einein Haufen von 5000 Reitern an, kehrte bei 
ihm ein und klagte ikm, dass die Beufl hilal 
das Heer sefues Vaters in Negd niedergemacht 
und dessen Brilder ^y> und (j.<,LejJI getodtet 
batten. Zornig daruber sammelt Gerad seine 
Heere und beschliesst, ihr Land zu erobern 
und sie zu vernichten, triigt auch dem (j*byi 
auf, bo viel Heere wie moglich in seinem Lande 
und bei Befreundeten aufzubringen. Dieser be- 
giebt sioh in sein Land und hat alsbald 100000 
Soldate.n beisammeu, mit deneu er nach Negd 
aufbricht. Unterwegs stcisst er mit Gerad zu- 
sammen und Bie berathen den Kriegsplan. Mirau: 
sohl&gt vor, die Feinde auf 3 Punkten anzu- 
greifen: ein Theil soil die Zelte, ein anderer 
die Heerden, ein dritter plttndernd das Land 
uberfallen; alsdann wurden die Feinde nicht 
wissen, wo sie sich vertheidigen sollen, sie 
mtlssten sich zersplittern : wiiren sie alle auf 
einem Punkte, so konne Keiner es mit ibnen 
aufnehmen. Ferner die Heerden solle ihr Ober- 
dienstmann JljJj mit 100000 Mann rauben, die 
Zelte wollten sie selbst angreifen. Der Konig 
aber meint, dann verlSren die Haufen den Zu- 
Bammenhang, wussten auch nicht, wohin sie 
sich zurtiokzuziehen hatteu: er iet dafilr, von 
vier Seiten anf die Zelte loszugehen; eiu Kuud- 
echafter soil das Laud durchspahen, um zu 
erforschen, wer dort zugegen ist oder nicht. 
Dieser Plan wird augeuommen und als Kund- 
schafter ein der Oerter kundiger und schlauer, 
auch in Geheimwissenschaften erfahreuer, Mann 
Namens ^U*, ausgeschickt. — Die Benu hilal 
sassen inzwischen in behaglicher Ruhe und 



ahnten nicht, was is vVerke gegan sie y/-,u. 
Da kam ein Bote und meldei.e, dass Fiidi' bow. 
zeid el'aggag („.LpJI) in der Wane mil uoci 
komme, um zu seiner Boohzeit, die in diesom 
Monat stattfiuden oolle, eznzuiadeu. £ie frauei' 
sich dartlber, die Emire zieheu Aun cuigcgcii 
und bewillkommnen ilm herzlich, f Shrew iLu 
daun zum Zeit des Ro»ig3 Hasan. ■$\i liber- 
giebt diesem das Eiuladimgaschreiben SdirM 
Vaters, der es lieet, danu dure?. Abu zeA uei' 
Auwe3eaden ?orlesea liisat. i-iaaaa ist cs.frcui 
daruber uud triigt dem Fftdil seine Toehter 
_to, zur Frau an. Dieser uagi: wa3 dor C;u:i 
geber dem Cast aubielet, muss dieseiu rechfc 
seiu; du bist der Vater, ich der So'im: liciu 
Wille geschehel Soibsi werdeu Facte ? r, '^s 
gefeiert, der Ehecontraet aufgesetzi uud die. 
Hochzeit abgeschlosseti ; Faciii auer uiih«r(. sick 
seiner jungea Frau hicht v scharfl iki ftber eiu., 
nichts davon zu sageu. Am folgeadcn JVlo»-gi';i.: 
geht er in deu Dlwiia, Al.lc begriisixii iiu.- v:oli. 
freuudlicheu Worteu, er aber ist iu Vai-legc.iiiboi.v. 
liber das, was gesckeltea i3t. Aber ct' apv.-.cl. 
nicht dariiber, bat jedoch alsbald um ;"i!rhu»i»nisa 5 
heimzukehren. Er erlialt diesclbe, aiicii vicio 
und kostbare Geschecke , und Abli zcid uau 
Dajjab, als die vomeLmsten lOm'/re, noiioa daa 
Paar begleiten. Abu. zeid thut eo ungui . ., au,s 
Besorgnisa, es konnte hi r.eiuer Abwoco^heii- 
etwas Be8ondeies de.n Bcl>Q hilrd KuatouBCi-.. 
Fadil nimmt Abscliied, nacbdeiu ibn i-ljjsan vcii 
seitie Emlre noch eine Tagcreise beglcitct f;M.oei. v 
und diese kchren znrilck, v/ahrcnd ei mii. Abu 
zeid und Dajjab uud einem Gefolge voa iOCOO 
Kriegern die Reise nach Iiausu fortsetzt. Be'Hf:."- 
Heimat nahe schickt er einen Bolen 'vov-j-uf, 
seinem Vater Zeid el'cggag seine RucLkc-.r «o 
melden; derselbe ?,ieht ihneu eutgegeu, emi>fa;>g. : . 
sie herzlich und ftmri. sie frohbeh uod mi;. 
Gepr&nge beim, dar.lrt auch dem Abu te'J \\n(l 
Dajjab in so uberschv?eugiiche^ vTovtcu., dass 
der Erstere Anlass nimmt, diesclbeu au KiiSssigei.-. 
Nun feicrt er die Hochzeit seines Colmcs: et.wf, 
200 000 E'leundo uud Gfcr;fe '...ahmenTSieil &»,, 
und kehren nach mehreren FesLtagcti br.hr>. /,»:»; 
Abu zeid traf die Anslaltea zur LiuekLeLu-: n 
war verdrosseu daruber, dass SeidiiB ben (^"y'' 
nicht selbst gekommeu war sum ^'cste. Flo^ll-i 
kam die Naohricht, dass er uutenvego sei Vi>.<J 
bald eintreffen werde. Hun iii.t Zeid ii-.n* e'>t- 
gegeu mit DajjfXb und Abfi zeid uud deu a/idoro" 
Emiren und nabmen ihn bei < < *Ji L jvi, bocberf'-eui. 



HANDSOHRIl'TEN D. K. B1BL. XX. 



426 



GROSSE ROMANE. 



■'.No. 93-17. 



in Empfang. IhD begleiteten 100000 Mann; 
aber er batte auch 1 500 reich unit Geschenkeu 
ftir Zeid el'aggag beladene Kameele bei sich. 
Sie kehrten nun zurtlck und Zeidan stieg bei 
Zeid ab. Alle wurden auf das Reichlichste 
bewirthet und waren in bester Laune und auch 
noch am iblgenden Tage waren die Emlre sehr 
vergntlgt und dankteu ihrem Wirth fur eeine 
freigebige Gastlichkeit. — Indessen war Sejjar, 
der Kundsehafter (ilerad's, fortgegangen, hatte 
6ich im Lager Hasans von Zelt zu Zelt um- 
gcseheu und erforscht, wer da und wer abwcsend 
sei, auch die Wcge und Stege sich genau ge- 
merkt, oliue dass auf ihn, der sich verkle.idet 
hatte, Jcmand geachtet hatte. So kehrte er 
deuu zurtlck und brachte dem Konige Bescheid, 
wobei er.auch erw&hnte, dass und weshalb Abfi 
zeid und Dajjab abwesend scien. — Du hast 
grosseu Lohu verdicut, sagte dor Konig, und 
sollst ihn iinch habeu: aber du musst nun auch 
noch Rathschlage geben. — Nicht Rathschlage, 
versetzt cr, sonderu eiuen cinzigeu. — Dieser 
ware? — Sehicke &\j}y mit 100000 Knechten 
gegeu die Heerden der Benu hilal: die nehmen 
6ie sammt den Hirlen, wir aber ziehen gegen 
das Lager, da siud bloss die. alteu Emlre zuruck- 
gelilicben, wir pli'iuderu es, erbeutcu die Sckatze 
und Fraueu dersclben uud machen sie zum 
Gerede und GespStte bei aller Welt. — Der 
Plan ist gut, sagt der Kfiuig, wir luuesen ihn 
sofort ins Werk setzen. — Er giebt also dem 
Zalzal den Aultrug, sich der Heerden zu be- 
meistern: der Ort, wo sie zusammen treffen 
wurden, sei BalE und (ji^A^. Demgemass 
bricht cr unverzuglich, wohlgertlstet, mit 6einen 
Schaaren auf, kontmt nach 7 Tagen zu den 
Heerden, die Hirten derselben erheben ein furcht- 
bares Geschrei und wehren sich nachKraften; 
ihre Zahl ist aber nur 6000 Mann, deuuoch 
kampfen sie 2 Tage lang und das Gerueht 
dd,vou dringt auch zu Hasan , dass ihrer nur 
noch wenig flbrig seien und Widerstand leisten. 
Er ruft also seine Emlre zusammen und fragt, 
wer die Rettung der Heerden flbernehmen wolle. 
Zeidan bietet sich dazu an, fragt aber, wer den 
Ueberfall gemacht habe? Die Antwort ist: 
Leute mit schwarzem Gesicht, lauter Knechte, 
Niemand weiss, woher sie sind, zu welchem 
Stamm sie gehoren. Zwei Tage kampfen sie 
schon und haben von den Hirten wer weiss 
wie viel niedergemacht: wie soil dies werden? — 
Nun ruft er die jungen Leute zur Gegenwehr 



nuf und still mt mit einem Haufen von 60000 
Mann gegen die feindlichen Schaaren. — In- 
zwischcn berath Hasan mit deu Emlren, und 
Risq eddoreidl rath, da binter jenem Ueberfall 
Gott weiss welche List stecke uud man nicht 
wisscn kiinne, was bevorstehe, sich zum Kriege 
bereitzuhalten und an Abu zeid uud Dajjab 
Nachricht zu schicken. Dieser Anschlag gefallt. 
Die. Trommcln werden eiuige Tage lang gerfihrt, 
da kommen vou alien Euden die Beuu doreid, 
Benu zahlfiQ, Bcufl zagbe. Benu "amir, neugierig, 
was im Werke ist. Hasan will selbst mit ihuen 
das Land dnrchstreif'en uud zut-elien, woher die 
Beunruhigung desselben riilire. Aber Rizq 
empfiehlt, sich iu 4 Haufeu zu veilheileu, 60 
dass jeder es mit den eindriugeudcn Feiuden 
aufbehmen und dieselbeu vernichteu kouue, und 
rath, an die abwesendeu Emlre zu schrciben. 
Nuu sendet Hasan eiueu Brief an dieselben, 
wclcher sie zu schlenniger Rilckkehr auffordert. 
'Omar qLs^JI ilberbriugt ihn, steigt bei den 
BenO 'aqll ab, geht zu Zeid el'aggag, bei dem 
die Gesuchteu noch sind. Abu zeid liest den 
Brief uud theilt den Iuhalt mit uud sa<rt auf 
Befrageu, wie das Allea komme: das hat Keiner 
angerichtet als Mirdas ben abu rasein, erziihlt 
den Anlass und ftigt hiuzu: das wird Haudel 
gebenl Dajjab aber, dem vor Uugeduld „der 
Schuurrbart tanzte K , bittet Erlaubniss zu sofor- 
tiger Heimkehr. Nun brechen Alle, auch Zeid 
el'aggag und Zeid ben sarhan, mit ihreu Mannen 
nach Negd auf, im Ganzen an 200 000 Kampfer. 
— Als Konig Gerad mit seineu Heeren nach 
Negd gekommen, befahl er seinen Sohnen, mit 
300 000 Mann in die westlichen Gegeudeu ein- 
znfalleu, er selbst aber ging mit 5 Korps auf 
die Ansiedlungeu der Beuu hilal los. Hier aber 
entspauu sich mit diesen ein furchtbarer Kampf: 
aber die Benu hilal zogen den Kurzern, ver- 
loren 10000 Mann und suchten in der Flucht 
ihr Heil, konnten die Fraueu nicht mitnehmen 
und liesseu sie in Sticb, und die Feinde eroberten 
ihr Lager. — Zeidan aber mit seinen Jtinglingen 
hatte nach 3 Tagen die feindlichen Knechte im 
Wadl enno'mBn mit deu geraubten Heerden ge- 
troffen, verlegte ihneu vorn den Weg, kampfte 
mit ihnen, schlug nach heftigem Kainpf den 
Zalzal nieder, brachte den Uebrigen erne 
grosse Niederlage bei, die Meisteu kamen 
um, die Wenig6teu entflohen. Nun wurden 
die geretteten Heerden wieder an ihren Ort 
zuiHokgebracht. Donn stiegen sie ab, um sicb 



No. 9347. 



GRQSSE ROMANE. 



427 



daselbst zu erholen. Es war ein barter Strauss, 
sagt Zeidan, aber ich will doch einmal das 
Ramal befragen, was es mit der ganzen Sacbe 
fur eine Bewandtaiss hat. Er ersiebt daraus, 
dass Konig Gerftd ihr Lager iiberfallen, die 
Frauen geraubt, eine Menge Krieger im Kauipf 
getodtet bat und dass die Uebrigen gefloben 
sind; nun bittet er Gott urn Beistand in diesen 
DraDgsalen und fordert seine Genossen auf, 
sofort unit ibm aufzubrecbeD. Sie inacben sich 
dazu fertig, als eine Menge Frauen scbreiend 
UDd mit fliegenden Haaren zu ibnen stosBen, 
von feindlicben Reitern verfolgt, dazu aucb noeh 
Haufen von den flilchtendeu Benu bilal. Betet 
zu Mohammed urn Htllfe, ruft Zeidan den Seini- 
gen zu, er hat so oft den Vatern geholfen! 
und ueugestarkt stflrzen sie sich in die feind- 
lioben Haufen, von dem Gescbrei der Frauen 
und Madchen zum Kampfen angefeuert. Hin 
und her wogt der Kampf, auf alien Seiten fallen 
Krieger, Konig Gerad's Sohne und Bruder 
fordem die Ihrigen zum Widerstand auf und 
zu Mutb im schweren Kampf; Zeidan fordert 
zum Zweikampf heraus und kampft mit oblj>, 
dem Sobn des Konigs, und todtet ihn Bowie 
andere 5 Sohne desselben, indem er, mit Auf- 
bietung seiner Kraft, Wunder der Tapferkeit 
tbut. Nun fallen alle Bruder des Kdnigs liber ihn 
her, so dass er nicht mebr weiss, von wem die 
Schwertbiebe kommen: aber seine Junglinge 
eilen ibm zu Hulfe, auf die6e sturzen sich wieder 
feindliche Haufen und wieder beginnt ein all- 
gemeines Gemetzel, aber echon wanken die 
Feinde und werfen sich in die Flucht. — Ihr 
Konig wusste von diesen Vorgangen nichts: erst 
als flucbtige Haufen bei ibm eintrafen, erfuhr er 
von dem unglticklichen Kampf uud dem Tod 
seiner Sohne. Nun war seiDe Wuth und aucb 
seine Sorge gross, er tobte und wetterte, rief 
seine Reiter zusammen und eilte mit ibnen auf 
den Kampfplatz. Hier traf er Berge von Er- 
schlagenen an, das Blut floss in Stromen, die 
Krieger waren in Staub gebullt, die Junglinge 
der Benu bil&l batten in der Kampfeswutb ibre 
Turbane verloren, die Wege waren wegen der 
Todten ungangbar; aber gleich einemPfeil sturzt 
der Konig sich auf die Feinde, spring! ver- 
nicbtend auf sie ein wie ein Lowe, bant blind- 
lings recbts und links mit dem Schwerte drein, 
aber unverzagt tritt ibm Zeidan entgegen; lange 
kampfen sie, da trifft ein Keulenscblag des 
Kdnigs, statt des Zeidan, dessen Pferd : es fallt 



mit ibm zu Boden, jener eilt mit gezficktem 
Schwert auf ihu loo. Aber die Junglinge werfen 
sich, auf das anspornende Gescbrei der Weiber, 
auf den KSnig, der aich wehrt, ohne zu weicben, 
und die Angreifer mude macht und scbliesslicb 
zuruckwirft. Nocb liegt Zeidan am Boden, die 
Seinigen baben ibm nocb Dicht zu einem Pferde 
verhelfen konnen, im Gegentbeil sind sie in 
Nachtheil geratben, die Weiber scbreien und 
spornen zum Kampfen an und jammern, die 
Krieger des Konigs dringen weiter vor, die Benfl 
bil&l beginnen den Mutb zu verlieren : da kommt 
angespreDgt Zeid el'aggag und hinter ibm AbtS 
zeid, dann Dajjab, Zeid ben sarhan und ibnen 
Dach eilen ihre gewappneten Haufen herbei. 
Neuer Muth erfilllt die Wankenden ; die Scblacbt 
beginnt aufs Neue und nun verlieren die Sol- 
daten des Kdnigs, von alien Seiten bedrangt, 
den Mutb; Zeid eraggag baut sich durcb ibre 
Reihen, dringt bis zum KSnige vor. Die Frauen 
aber schreien : Emlre herbei 1 belft Zeidan 1 der 
nocb immer am Boden liegt, und Elgazije bittet 
mit eindringlicben Worten um ihre Htllfe. Aba 
zeid siebt sich in Folge dessen um, er erblickt 
Zeidan am Boden liegend und um ibn berum 
einzelne Emlre eingeengt, wabrend Andere todt 
daliegen oder fliehen. Nun babnt er selbst sich 
einen Weg, ruft auch dem Dajjab zu, dem 
Zeidan zu Hfilfe zu kommen ; dieser schlagt sich 
durcb, trifft die Brflder des Konigs, die eich 
an Zeidan herandraugen, von der anderen Seite 
kampft Abu zeid sich durcb, schlagt einen Bruder 
des Konigs nieder, niramt dessen Pferd, sctzt 
Zeidan darauf, Dajjab stoset den 2. Bruder des 
Konigs Dieder; von alien Seiten drangt man 
nun gegen sie an, aber tapfer erwebren sie sich 
der Angriffe. Nun kommen Hasan und die in 
die Flucht geschlagenen Reiter zurfick und 
greifen von binten und vorn an. Der Konig 
eiebt seine Truppen zurfickgehen; mit lauter 
Stimme ruft er: was fallt euch ein, Elende, dass 
ihr weicht! — Komm zu una, Konig, gebeD sie 
zur Antwort: die Wege sind gesperrt, allereeits 
sind wir in der Enge. Der Konig dringt vor 
uud trifft auf Zeid el'aggag und Zeid ben sarhSn. 
Er fordert sie zum Zweikampf, kampft erst mit 
jenem, hebt ihn aus dem Sattel und wirft ihn 
zu Boden, will ihm dann den Garaus machen; 
da vertritt ihm Zeid ben sarhan den Weg, er 
aber wirft ihm den Schleuderstrick um den 
Hals, zieht ihn an sich und will ihn abtbuo: 
da bort er aich mit furchtbarer Stimme an- 

54 e 



GROSSE ROMANE. 



No. 9347. 



n(slirc>en, Abo zeid und Dajjftb springen auf ihn 
fi'.i uud I'iiiijjiCcLi beide mil ihm, dann kommen 
anr.h noch vrieder Zeid el'aggag uud Zeid ben 
.'jiahno : (■)• abei- erwehrl sich ihrcr und kiimpft 

• >„■ (•.!(•?{■■■ vVeise eineu'volien Monat, vom Morgen 
!>ic zum Abend, bis die Bend bilal des Kampfens 
•nixie cod, da er Einen nach deui Audern von 
ihx-u rh'Uli'u zu .Boden schlftgt. In dieser Noth 
'y.U'o nit', ru Gotf. urn Hiilfe, be6onders inbriinatig 
.'>!>(■«• bete! Zeid el'aggag. — AbQ zeid aber Gah, 
'.■■'.•I!-,:-, wed?)- er noch Dajjab dem Konig ein Leid 
iv.jibmi kounten uud dass alleWaffen ihm nichts 
Rdiadel.eu, und daehte: dat; geht nicht mit rech- 
icn Diugcn >:u. Dcv Gruud dai'itr war allerdings 
C'.e* - , dnv-a ocjjftr, dcr Listenkuudige, die Hande 
der Entire nod ihreWafieu dom Konige gegen- 
uber gebunden haiie dureh Zauberibrmeln und 
GoiiP.snHmpn: nllp Cchlfige siuf ihn prallten also 
kali, nod scbndlos «b. — Nie bither balteu die 
iv'iu. bilal r-olebe Kiederlagen erlebt: da Abu 
■/.(•id i.iiu ai)or iiberzeugt war, dass Zauberoi im 
Spick i.pi, ging ( r vors Lager, badete. und betete 
•ic Gebcv. dry* Anheimslelhing (oAjz^uSi] *Uo), 

• >:•(. aui'.h se.iuea Hcrrs imd Meister, den El- 
iinh , urn ^ei:;faud uud iegte sich mit dem Ge- 
r-.i!:iii gegea dip Kn.'ba schlafen. Da crschien 

• iv.i Etliidr ini Traiira, sagte ihm, was Sejjar 

gfkjsiicbl imd ->yic er sich dabei benommen und 

v.'i IcIk'S die Folgpo davon seien und sagte: 

■j.oi'gp)) friih Y-.'erde ir.h hei euch sein, Zeid el- 

:i '',!.V'E ; -' li niich anch gcbeien: seid also ruhigeu 

••■iV.'vxcdk., und dabei reichte er ihm die Hand. 

f- i)ii zeiii fnhr any dem Traum auf; er hatte 

"o k-bhafi. gelr.-uivst, als ob er wachte. Er 

J:o»;n(e aber uielit xvieder einsehlafen, riehtete 

mc!« aui, iiciete seine ytilleu imd lauten Gebete, 

mid h)s die Sonne iiber die Hiigel und Thaler 

s>.'ifging, r.taur!. or aaf, ccbrieb eine Zeile auf die 

!->iahlklii>ge uud darin die Kauien Gottes, uiu 

dcu Za»>ber iiuwirksam zu machen, nahm das 

i'oioskop, tun den Urbcber jenes Zaubers und 

v/o er cich nnfhalle zu entdecken, uud fand, 

<hv.:v. deiselbe aid' einem Biigel beschiiftigt sei 

■rn'ii Oebnng iieiner Geheimkunst; er las also 

r(ir Kormeki des VovGebwiodcnr, : da ward er 

nnsiobfbar, durchv/ftudcrfe so die Oerter, niii.ten 

f't»-cls die !i.<>ere > r.iieg auf deD Hiigel, sah den 

'."'Pjjas sifzeu und seine Zraiberibrmeln schreiben. 

Diecpt- ?orniiumf. pl6*Klich einen Tritt hinter 

f.» oil., lie:.!, die ).<Wrael des .,Aufdeckens K : er eieht 

ucc Abu ?,eicl au!" cich zukommen, der rufi, : 

^"o'uirv --lilKf. dn. oclniff? weh dir.. wollte ich 



es machen, wie du, mit der Geheimkunst: ich 
branchte nicht kampfen noch streiten, langst 
6chon liatte ich die Konige aus alien 4 Welt- 
gegenden niedergeschlagen , aber deine Stunde 
ist gekommen ! — Nun wollte Sejjfir sich durch 
Formellesen vor ihm schiitzen, der aber gab 
ihm eiuen Schwerthieb iiber, schnitt ihm die 
Kehle ab, nahm sein Zauberbuch fort, kehrte 
urn, traf den Konig Gerad auf dem Schlacht- 
feld steheu und seine Herausfordernngen aus- 
rufen: Keiner aber stelltc sich ihm; dann ga- 
loppirte er rechts und links, da kam Abu zeid 
an, der ihn nun mit Drohworten auredete. (In 
melireren dieser Verse fangeD die Worter alle 
oder meistens mit demselben Buchstaben an.) 
Nun gerath der Konig in Zorn, er wird schwarz 
aussehen wie „Eisen«, stilrzt sich auf Abu zeid: 
der aber hat eine Hand voll Erde genommen, 
spricht dariiber Formeln, die den Zaube'r auf- 
heben, bestreut ihn damit, giebt aD Zeid ben 
sarh&n einen Wink; diesem aber und den an- 
deren Emlren war mit der Zuversicht auf Gott 
auch die Kraft erstarkt und muthig kampfen 
sie mit deu feindlicben Keitern. Der Konig 
aber fuhlt sich ermiidet und sieht sich plotz- 
lich dem Aba zeid, dem Zeid el'aggag und 
Zeid ben sarhan gegenuber; sie kampfen mit 
einander, Dajjab und der Rest der Jilnglinge 
sind mit den Solmen und Briidern des Konigs 
im Handgemenge, die tlbrigen Reiter scbliessen 
den Konig ringo ein und werfen sich auf ihn, 
so dass er sich kaum uoch riihren kann: da 
kommt eine griine Fahne heran wie mit Sturmes- 
wehen, dringt zwischen deu Reitern vor, druckt 
dieselben nieder und eine Stimme ruft: ich bin 
der Wezlr Alexanders, bin Hidr der Grune; 
uud in seiner Hand glanzt ein Zeicben und er 
halt dem Konig gegenuber still, auf einer Taube 
sitzend wie auf einer Wolke, wendet sich zornig 
gegen den Konig, ruft Abu zeid und Zeid el- 
'aggag heran und sagt: macht euch iiber euern 
Schulduer her! Da sprechen sie das Anfange- 
gebet im Qor&n, legen die Lanzen ein und 
fahren wie Drachen auf Sen K6nig los, Abfl zeid 
von vom, Zeid el'aggag von hinten, so durch- 
stossen sie ihn, hauen ihm den Kopf ab und 
werfen ihn bin. Als seine Leute dies sehen, 
sturmen sie rechts und links auf die Feinde loe : 
aber die Emlre mit ihren Schaaren engen sie 
ein. Dajjab merkt, dass der Konig gefallen iat: 
nun stiirzt er sich auf Mirdas, haut ihn nieder. 
Zeid&n mit den Jiinglingeu erschlagt die Sohne 



No. 9347—9350. 



GROSSE ROMANE. 



A?.?, 



des Konigs, dann auch seine Bruder. Von alien 
Seiten drangen die Haufen gegen die Reiter 
des Konigs an: Einige bitten um Gnade und 
erhalten sie; andere, die es verschmahen , zu 
bitten, werden getodtet. Die Benfl hilal maohen 
grosse Beute an Sch&tzen, Pferden und Ka- 
meelen; dank der Hlilfe des Elnidr und mit 
Gottes Beistand batten sie den Sieg gewonnen. 
Dann kehrten sie in ibre Wohnungen zurlick. 
Schluss f. 36": u*U1 ^ y^Jt **L» j^iAS 

' r UJt J* *\j> «5JUi a ^ &* UJI l(Xit U U*, 

Schrift: die gewohnliche sehr gel&ufige etwas feinere. 
Abschrift c. M60 /io«. 

9348. We. 847. 

26BI.4 10 , 16— 17Z. (22xl5Vs; 17— 18 X IS 00 ). — 
Zustand: nioht ganz sauber. — Papier: gelblich, stark, 
etwas glatt. — Einban di Pappban d mit Lederrficken. — 

Titel f. 1»: yU q jI 0>!y?- «£Ut 1J0S \<H> 

Anfang f. 2": O, y*£. s f l/ Lj ^yi JlS 
JJlJJ\ *6^j> * u*JU LT wt ^le . . . fiSi\ 

gJt jU> «5JU a ^ JJLJl ^U i *>y> *J JUb 
= We. 791. Die Erzahlung ist im Ganzen 

etwas klirzer gebalten. 

Schluss f. 25 b : "Jfs LfrJ^JS t ***« y^z.^ 

Schrift: die grosse dickeHand. AbBohrift o. IS60 /ibm. 

9349. We. 889. 
39B1.8 TO ,18-19Z.(21'/ 8 Xl6 1 /sll5-n 1 /»xn-13 enl ). 

Zustand : ziemlioh gut. — Papi er: gelblich, ziemlich dfinn, 
etwas glatt. — Einband: schlechter Pappband. — Titel- 
6bereohrift f. 1': ji\£ tf >>t/> 

= We. 791. Anfang und Schluss ebenso. 

Schrift: ziemlich gross: es ist die etwas feinere sehr 
gel&ufige Hand. — Abschrift c. ,S60 /ieM. 

9350. We. 806. 
2) f. 31 -50. 

4 t0 , e.20— 23 Z. (22x16; 19 — 20x14"°).— Zu- 
stand: ziemlioh fleckig, besonders £.48. Einige Blatter 
ausgebessert. — Papier: gelblich, ziemlich Btark, etwas 
" ;.— Titel f. 31": 

jftX.il jjJ) £«0 ij'^-l) jl/Ml ^[*^ 
Anfang f. 32»: JuJOi L> O^ L JxJj U 

tf, . . . L^Ljtiil vuJa a^ ^J^>^ y^ 1 o* 



Eines Tagee hielt Haoaa, der Biiii.au der 
BenC hilal, seinen Diwan ab: ikra zur Eccbten 
8a68 Aba zeid, zur Linken Dajjab, die Tjebrigen 
etanden in Reihen zu Hunderten ud<3 Tauuenden : 
da wandte sich Abu zeid an die Emlre und 
lud sie zu sich zum Mahle ein: denn ei- woLlte,J 
Zeidan einsetzen als Altermann der Jnngezs 
(ujU«JI ^«)» dass er ihm Helfsr uud Geuoeas 
sein moge bei alien Voikommcaheiten, bei seiner 
Abwesenheit oder in seiner Gegeowert. Mua 
ftthrte er die Emlre in sein Zelt, liess die Tafcto 
decken und Speisen auftragen: 6ie aber asoea 
und tranken und waren gutei' Dinge, und niclits 
trUbte ihren FroheiDn, bis sie Alle satt v/aran 
und die Tische abgedeckt, wurdea und sie allerfoi 
kurzweilige Spiele trieben. Dann nagte Ab;av : 
zeid: nun will icb den Zeidan einkleiden, lieea 
sich das Festgewand bringen, deesea Anblick 
Alle, die es saben, mit Staunen orfallte. Dm 
GottesWillen, o Emir, riefen sie auo, eia Gc.7J>.a(I 
wie dies giebt es ja in der ganzen 'Welt nicbt, 
kein Konig besitzt ein oolcbesl Abu zeid aber 
trat zu Zeidan, warf ihm dae grocne Piacbt- 
gewand uber die Schultern und spnrob : 'HWalre, 
verneigt euch vor ibm! Dies thftten oie raebi-ere 
Male, und von diesem Auge»'olick aa -vrv.-v f:< 
in sein Amt uber die Jtinglinge deo Ctnssmec 
eingesetzt. Nun verflossen ihnen die Tagc in 
Wohlleben, bis eines Tages Zeidan die Jfi.iglinge 
kommen liess und ihnen oagte, rvir TroiieQ j;,uf 
Jagd reiten. Nach den nSthigen Vorbereitungen 
begaben sie sich nun auf den Weg, ritten Tage 
und Nacbte, Niichte und Tage, bis sie znw 
Lande des Konigs U^Jsr;M, dem uohn dsn 
Konigs Enno'mBn, des Herrscbers uber t:A'-^ 
cr j_ >A c (o*^ 45 ) und die Lander von^.^H Qj'.ajty; 
kamen. Dort liessen sie sich an 3eso T«i«b v 
genannt ^LwJ! jJ^e, nieder, eahen oicli nm 
und erblickten daselbsfc 40 Madchen, leuoht!:ad 
wie Kerzen im Dunkel der Naebt odnr v/ir. 
Monde, und unter ihnen eineo, genannt ^lXJIq-jj., 
dem an Schonheit und Wuehs kein Modr.ben 
vergleichbar war. Als Zeidan und oeine G?,- 
nossen sie sahen, giDg ihr VevDtaud fort >md. 
Wabnsinn erfasste sie. Er geetead ibr oofori 
seine Liebe,, nannte seinen Nanasn i>.nd seint> 
Herkunft und sagte, was ihn in dieoe Gcge»?(' 
gefiihrt babe. Sie erwidert, sie oei Tochter e'eo 
tapfern Elgatrtf und babe einen Yetter Maineie 
Magid ; Viele batten sich umsonot um ibre Br.uo 
beworben, vielleicht aber moge ibr Tate;: ceinc* 
Werbung geneigt sein. 'Er moge dc.a Vevctictj 



430 



GROSSE EOMANE. 



No. 9350. 



machen: ubrigens fiirchte sie, dass ihr Vetter 
ihm iu den Weg treten werde. — Furchte nicht, 
versetzt er, dass dein Vater oder Vetter mit 
ihrer Macht mir etwas anhaben k6nuen: ich 
verstehe mich auf Kampf und ich liebe dieh zu 
sehr, als dass ich dich lassen konnte. Wozu 
soil ich dich von deinem Vater erbitten? drange 
nicht darauf! meine Beute ist in meioer Hand, 
wozu soil ich mich darum kiiniinern, wera sie 
geh6rt? lass das Gcrede und komm mit mir 
aacli Negd, .dort sieh dir die Frauen und Mad- 
cben, Helden nod Mannen an, und weun man 
etwas von mir will, kann man zu mir nach 
Negd koinmeu. — O Zeidan, versetzt sie, das 
ware ein Schiinpf fur uns Beide! du bist ein 
Emir und ich einc Emlrstochter: was wiirden 
die Leute sageu? Sie wiirdcD erzahlen: In El- 
gatrlfs Tochter hat sich Einer der Benu hilal 
verliebt, er hat sie verfuhrt und ohne Ehepakt 
and Hocbzeit mit sich geuominen. Das ver- 
unglimpft alle Eralre gleich dir: ihr seid die 
Herrscher von Negd, euer Kuhm ist bis zu uns 
gedrungen, dass ihr die Ehre der Menschheit 
seiet: nehmt sie in Acht, nimm Vernunft an, 
bedenk meiue Woite! — Du hast Recht mit 
deinem Rath, sagte Zeidan, eo lasst sich nichts 
einwenden, obgleich so wic so wir die Beute in 
der Hand haben. — Kbnig Elgatrlf und Magid 
sassen indessen bei einander, ohne Ahnung 
desaen, was vorgefallen war. Da nickte der 
Konig und schlief ein; ihn trftumte, er sehe 
einen Taubchschwarm an eineni Teiche, und in 
dem Sohwarm eine Taube vorzuglicher als die 
iibrigen, und er mochte diese gem leiden. Da 
kamen Raubvtigel und wollten die Tauben rau- 
beu, und auf die Taube, die der Konig lieb 
hatte, schoss ein Geier, der den anderen iiber- 
legeu war, und wollte sie erbeuten; sie aber 
wendete sich rechts und links und der Geier 
hinterdrein und es blieb ihr kein Entrinnen. — 
Erschreckt fuhr der Konig aus seinem Traum, 
von Kummer und Sorge gequalt, und liess Magid 
kommen, der bei seinem Anblick bestiirzt au8- 
rief: Um Gottes Willen, was ist dir geschehen, 
Oheim! — Lass mir sofort die Rainalschlager 
und Traumdeuter holen! — Es kamen alsbald 
deren zwolf, denen er seinen Traum erzahlte. 
Nun stellte der Aelteste derselben, 'Abd elfiajj 
mit Namen, ein sehr erfahrener Mann, seine 
Untersuchungen an und als er mit Allem Be- 
scheid wusste, sprach er zum Konig: darf ich 
ohne Furcht reden? — Sag die Wahrheit, ver- 



Betzte derselbe, und furchte. nichts. — Nun eagt 
er, dass ein Maun Naraens Zeidan, tapfer wie 
kein Zweiter,unterstutzt von muthigeu Junglin<reu, 
die jtjJt ^jj entfuhrcn uud dass dies blutige 
Folgen haben werde. Wiitbend bel'ahl er dem 
Magid und seinen Sohuen ,.tJuo, ^Jbc«, .lj»^> 
und (j^jm, mit einer Reiterschaar an dem Teich 
tj5 5t«JI nach seiner Tochter zu forschen. Sofort 
6pringeu sie zu Pferde uud uehmcu etwa 
100 000 tapfere Reiter auf dem Streifzng mit. 
— Der Emir Zeidan hatte sich inzwischen eut- 
schlossen,_ den Konig Elgatrlf aufzusucheu, der 
Emir pLi^o zSgerte aber, den Teich zu ver- 
lasseu; seine Absicht war, die Madchen mitzu- 
nehmen, die aber hatten ihre Bedenken dartiber. 
PlStzlich kamen Reiter augesprengt und Zeidan 
rief den jQnglingen zu, des Augrifi's gewartig 
zu 6ein. Dabei sprengte er zu Ross hin und 
her, mit 6olcher Gcwandtheit und solchcm An- 
staud, dass er die Herzen aller Madchen be- 
zauberte. Der vorderste Reiter war Magid, 
hiuter ihm die Vettern. Zein eddar auderte 
die Farbe; ihr wurde urns Herz gluheud heiss 
und sie wunderte sich, wer wol jenen uber sie 
Nachricht gegeben habe, betete aber zu Gott 
um geduldiges Ausharren. A1b die Reiter auf 
einander stiessen, fuhr Magid ihn an : was hast 
du hier bei uns zu suchen ? — Die Braut holen, 
versetzte Zeidan, und meinen Muth an euch 
kuhlen! — Fort von hier, du Hund! gab Magid 
zur Antwort; Tapfere stehen dort hinter Tapfe- 
ren, des Kainpfes knndig, du aber kennst dich 
und deine Lage nicht, dass du in Leidenschaft 
sie dem Verderben weihst. Nach heftigem Wort- 
wechsel kornmt es zwischen ihnen zum Kampf: 
sie fechten mit Lanze, Schwert und Keule, 
wuchtige Hiebe fangt der Schild ab, endlich 
verfehlt ein Hieb Zeid&n's den Gegner und 
haut des Pferdes Hals durch, so dass es mit 
ihm zu Boden sttirzt: da eilen seine Vettern 
und andere Reiter auf Zeidan los, diesem kom- 
men die Junglinge zu Httlfe und er selbst haut 
auf sie ein. Das Feuer des Kampfes brennt 
lichterloh, Blut fliesst in Stromen, so dauert es 
bis zum Abend ; 2000 Reiter waren auf Magid's 
Seite gefallen, er selbst, unter seinem Rosa 
herausgezogen, war auf ein anderes Ross gesetzt 
worden, Am folgenden Morgen kampfte Zeidan 
wieder mit Magid und durchbohrte ihn mit 
seiner Lanze, so dass er todt hinfiel. Nun 
eilten seine Mannen von alien Seiten herbei 
und wollten Rache nehmen. Haddar's Hieb 



No. 9350. 



GROSSE ROMAN E. 



431 



verfehlte Zeidan, schlug aber dessen Pferd durch 
den Nacken, so dass es mit ihm hiufiel; er und 
sein Bruder &kj> wollten ihm nun den Garaus 
^ machen, aber die Junglinge fielen wie ein Blitz 

Tom Himuiel uber sie her, entrisseu ibnen Zeidan 
und setzteu ibu auf'ein anderes Pferd; nun griff 
der Emir cLu den Haddar an und stach ihn 
nieder, 'Ikrima warf den ^Za vom Pferde und 
zertrat ibu; imi die Feinde berum scbrieeu und 
tobten die JftDglinge und verstopften ibnen die 
Auswege. Da flohcD endlich die Fciude, so 
gut sie konuten, von den Jtinglingen verfolgt, 
und verloreu an die 20000 Mann au jenem 
Ungliickstage. Zeidan aber nahm Zeiu eddar 
hinter sich uud ritt mit den Jiinglingen und 
Madcben siegreiek und beutereieh Ton dannen. — 
Konig Elgatrlf aber erfubr tou den Flilchtlingen 
die Niederlage der Seinigeu uud gerieth ausser 
sich vor Wuth uud schrie: icb will au den 
Beuu hilal ein Beispiel der Strafe geben! und 
zog iu Eile furchtbare Heere znsainmeu. Anch 
sehrieb er au seiuen Oheinissohu, den Konig 
Enuo'man, ibu zn Hiilfe rufeud. Mit seinen 
Trnppen machte er sich nach iL*,\*JI J^' auf: 
nach 15 Tageu knm er zum Fluss qv>.j, an 
A den Greuzen von Negd, wo er sich lagerte und 
ilberlegle, was zn than sei. — In froher Stimmuug 
kehrteu die Jtiuglmge nach Negd heim und 
sehickteu oiuen Boteu, ibre Ankuuft zu meldeu. 
Als Hasan von diesem die gauze Geschichte 
erfahren hatte, war er sebr uuzufrieden und 
zornig (iber die Uubesounenheit Zeidflns, welche 
ibueu die Hecresmaeht Elgatrifs feindlicb gegeu- 
iiber gebracht hatte; man verfeiudet uus mit 
aller Welt, wir behalten keinen eiuzigeu Freuud 
melir: ich muss die Schnldigeu greifeu und dem 
Kouig auslieferu, weiter bleibt nicbts nbrig, 
sagtc er. — Dem widerspraeh Abu zeid: wie 
ware das mfiglich? Elgatrlf hat angefaugen, 
hat sie znerst augegrift'en uud dn wolltest sie 
strafen zn Guusteu eiues Kouigs, der Feuer- 
aubeter ist? Er und die Seinigeu siud Foiude 
uuseres Ghmhens, fiir jedes llaar auf dem Haupte 
Zeidans ist er verautwortlich ; ich bin selbst 
verautwortlich fiir j(>deu Angriff auf Negd, sei 
er mit oder obue Grund gemacht. — Nun sebwieg 
Hasan, Abu zeid aber uud Dajjab zogen den 
£ Juugliugeu mit Paukenschlag und Fahnen eut- 
▼ gegeu , begriissteu sie auf das Herzlichste und 
kehrteu mit ibnen zu ihren Zelteu zuriick. Da 
kreischteu undjubelten ihnen die Frauen und 
Madcben zu, Hasan liess sie bewirthen, alle 



waren froher Dinge und Zeidan erzahlte ihre 
Erlebnisse. Die Emlre lachten wohlgefallig 
dartiber und sagten: Heil eurer Tapferkeit! 
Hasan aber fragte den Abu zeid urn seinen 
Rath : ich fiirchte, die Sache hat Folgen, fugte 
er hinzu. Sei gauz ruhig, versetzte Abo zeid; 
mit Gottes Hiilfe ist Alles leicht. Darauf ver- 
abredete er mit Dajjab, er wolle mit den Benfi 
^Us^j aufbrechen, jener aber solle ihm mit den 
Bena jui: nachkommen, bis sie zur Wiese 
j^jld _.j» gelangten : dann wollten sie seben, wie 
die Sachen standen; die Junglinge aber sollten 
mit Zeidan 5 Tage spater sie einholen in dem 
^y^wJI icOt^, an der Ostgrenze von Negd. So 
bracb denu Abii zeid, sich dem Schutze El- 
Bidrs befehleud, auf und traf unterwegs mit 
Dajjab znsammen und lagerte zusammen mit 
ihm an dem Quellort auf der Wiese und sagte 
ihm: bleibt bier, icb gehe auf Kundscbaft aus: 
unsere Feinde sind Juden, ein listiges Volk, 
ich fiirchte, sie spieleu uns einen Streich. Gott 
sei mit dir! antwortete Dajjab. Nun kleidete 
sich Abu zeid iu einen ^,l£-tj> (= C^n) oder 
Derwisch um und wauderte fort. — Konig El- 
gatrlf erwartete iuzwischeu die Ankunft des 
Enno'mftu. Eingefunden batten sich bei diesem, 
in Folge seiner Schreiben nach alien Seiten, 
100 000 Kampfer: als er nun vou dem Boten 
erfahreu, dass Elgatrlf schon aufgebrochen sei 
uud ihn erwarte, machte er sich mit seinen 
Mannen, 4 Corps, auf den Weg. — Abu zeid 
aber war zum Fluss .-jj^jJ gekommen, sah dort 
die Tauseude vou wohlgeriisteteu Kriegern und 
machte sicb zum Zelt des K6nigs Elgatrlf auf. 
Der sass auf goldeuem Throne, in Seide ge- 
kleidet, mit 2 Schwertern nmgurtet; als Abu 
zeid ihn sah, sprach er den Zauberspruch des 
Bindeus fiir Zunge und Ohr, begrilsste ihn 
dann, erzahlte, was er von den Beuu hilal ge- 
sehen. uud dass sie alle Auswege besetzt batten; 
dass Abu zeid zu ihm kommen werde, um 
Frieden zu machen, und liess sich ausfuhrlich 
iibcr die Vortheile desselbeu aus. Der Kfinig 
autwortete: Derwisch, du hast wirklich Recbt, 
aber was werdeu die Meuscben dann sagen? 
Sie werdeu sageu : dem Kouig Elgatrlf ist seine 
Tochter durchgegangen, seine Krieger sind ihm 
getodtet und nuu macht er aus Furcht und 
Schwache PYieden mit den Benfl hilal. Ich 
habe zu meinem Vetter geechickt, mir zu Hiilfe 
zu kommen, uoch ist keine Nachricht von ihm 
bier: wenn er kommt, sprich mit ihm; stimmt 



432 



GROSSE ROMA'NB." 



No. 9350. 



er zu, bin ich's zufriedeu, 6cblagt er ab, so 
oehme das Schicksal seinen Lauf! — Dana 
unterhielten sie sich uoch iiber allerlei Dinge 
von Eiu8t und Spater; Abu zeid's Rede gefiel 
ihtn wohl und auch den Raroalschlagern : er 
sah, wie diese ihn und er sie beobachtete. Dann 
gab er dem 'Abd elhajj Auftrag, im Rauial 
nachzusehen, wie die Geschichte mit deD Benil 
hilal ablaufen wiirde, und dieser schickte sich 
dazu an, als ein Scbreibeu von Enno'man ein- 
lief, dass er mit seinem Heere komtne und dass 
sie im ^U*ii .5.M5 sich trefi'en wollten. Er gab 
den Brief an Abu zeid zu lesen uud bat urn 
seinen Rath, uud sagte: icb wollte die Benu 
hilal bekriegen und bestrafen, aber deine Rede 
hat mich davon abgebracbt; nun geh bin zu 
Euno'man nud suche ihn zn bereden: ist er aber 
abgeneigt, darauf einzugehen, so gieb mir Nach- 
richt: dauu wollen wir weiter sehen. Ganz 
eiuverstauden ! sagt Abu zeid und geht. Er 
trifft den Enno'man, sich ein prachliges Zelt 
bauend, tritt vor ihu uud begriisst ihn. Nun 
batte ihm aber getiaurat: ein Derwisch sei zu 
ihm gekooimeu, er habe ihu gefragt, woher nnd 
wohiu, und die Antwort erhalten : ich bin Abu 
zeid, bole Kuudschaft uud kehre heiro. — Als 
uun der Derwisch vor den Kouig trat und 
dieser ihu iu wachem Zustaude so wie im Traum 
sah, fragt c er ihn: woher uud wohin? — Ich 
komme vou deinem Vetter und soil dich voui 
Kriege abhalteu. Da ergriinmte der Kouig uud 
sagte: davon lasse ich uicht ab, ich will die 
Beuu hilal bestrafen; aber du, du bist fiirwahr 
AbQ zeid, der hier zu spiouireu kommt, du 
sollst uicht loskominen von hinr, sonderu Leute, 
die dich keuneu, solleu bezcugeu, dass du es 
bist: wir haben Ramalschliiger hier, die sollen 
es schou herausbriugen. Sofort crhielt derRamal- 
kuudige Jk^\' } ^j <XSJ> deu Befehl, uachzuforschen, 
woher der Derwisch sei ; er that es und fand her- 
aus, es sei Abu zeid. Er aber beobachtete ihn und 
das Schwert zeigeud sagte er: sprichst du davon 
eiu eiuziges Wort, so mache ich dich todt. Als 
Farqad dies horte, zitterte er am gauzeu Leibe, 
und sagte uun, uach dem Raiual sei dor Derwisch 
au9 Rum ; er sei weit herumgewaudert, verstehe 
Thora uud Evaugelium und Psalme, alle Re- 
ligioneu nud Wisseuschafteu, uud verdiene alle 
Ehre und Achtuug. — 1st das auch wahr? fragt 
der Kouig. — Bei deinem Hauptc schwore ich's, 
versetzt der ltamalkundige; thu ihm nichts zu 
Leide, sprich uicht zu ihin iu Eifer, 3onst trifft 



dich Ungluck; folgst du meinem Rath, so Qber- 
Ifisst du ihm deine Angelegenheiten , und sei 
getrost und lass ihn zwischen dir und den Benu 
hil&l vermitteln : es mochte sonst, nach meinem 
Dafurhalten, sonderbar kommen. — Erztlrnt 
l&sst der Konig ihn und den Derwisoh ins 
Gefanguiss werfen : Beide wollen mir ans Leben, 
ruft er, lasst sie nicht entwisohen, sonst kostet 
es euch den Kopf! — Im Gefaugniss fragt 
Abu zeid lacbend seinen Mitgefangenen : was 
denkst du uber deiue Lage? — Sie ist so gut 
wie sie werden kann, versetzt Farqad 6pottend 
Dank dem, der uns dies eingebrockt hat. — 
Warte nur bis zum Abend, dann soil der KSnig 
Erstaunliches erleben. Sie lasseu also das Ge- 
sprach fallen und warten ab, was der Konig 
thun werde. Dieser aber liess Lohnung unter 
alle Soldaten vertheilen und befahl, am nachsten 
Morgen gegen die Benu hilal auizubrechen. — 
Abu zeid aber nabm, als die Wachter schliefen, 
Geinen Magnet, offnete damit seine Ketten und 
die des Farqad, murmelte die Zauberspruche 
des Unsichtbarmacheus, besprengte die Diener 
mit Schlafpulver, dass 6ie regungslos zu Boden 
fielen, schrieb dauu auf einem Blatt an den 
Kouig: Der Derwisch war Abu zeid, er hat die 
Fesseln gelost, die Diener betaubt, den Ramal- 
deuter mitgenommen; und nun bedenk deine 
Lage noch, o Konig 1 — Dies Blatt warf er 
ins Zelt des Konigs, der mit seinen Grosseu 
zoruig iiber die Benfl hilal redete. Es flog ihm 
an deu Bart, er nahra es, las uud schrie laut 
auf: seht zu, was aus dem Derwisch geworden 
ist I Es war Aba zeid, er hat seine Fesseln ge- 
sprengt uud ist mit dem Ramaldeuter auf und 
davon 1 — Er und seine Grossen eilen zum Ge- 
fiingniss: da liegen die Diener schlaftruuken, 
die Ketten sind losgelost, dieGefangenen fort! — 
Nun bereute der Konig seiu Thun zu spat 
und verfiel in Nachdenken. Wie geschah dies 
Wimder? Es ist wahr, dem Abu zeid ist Keiner 
an Listen iiber \ Aber nun, ihr Reiter, gilt es, 
sofort zum Kampf aufzubrechen, ehe noch die 
Benu hilal fertig sind. Sie machen sich also 
auf den Wcg nach Negd und der K6nig be- 
uachrichtigt in einem Brief den Elgatrlf davon 
und vou den letzten Ereignissen. — Inzwischen 
verweilte Dajjab in dem Lande mit den Quellen 
und es vergiug eine Woche, ohne dass er von 
Abu zeid etwas horte. Das hat etwas auf sich, 
dachte er, und beschloss, nachzuforscheu, was aus 
ihm gewordeu sei. Die Benu zagba und zahl&u 



No. 9350. 



GROSSE ROMANE. 



433 



sitzeu zu Pferde, sucheu Ort fur Ort durcli uud 
kommen endlich an den Fluss ,m»^. Hier 
trifft Dajjab Leute, die er uicht keunt, uhnmt 
W ihuen deu Brief Enuo'mfm's au deu Kouiff El- 
gatrif ab, liest ihn, kann aber uicht klug daraus 
werdeu, wie es mit Abu zeid steht. Elgatrif 
aber hat mit seinen Lenten deu Marsch aun-e- 
treten, urn mit Enno'man znsamuieuziitreften; 
da begeguen ihuen Reitersehaareu, Dajjab an 
ihrer Spitze, und kanin siud sie eiuauder uahe 
genug, als or fragt: wer seid ilir? wolier koinmt 
ihr? wohin wollt ihr? Seid ihr Freuude oder 
Feinde? Auf die Antwort: wir wolleu nach 
Negd uud Rache uehmeu, eutgegnet er: Welche 
Freude hat mir die Zeit zugedacht! Ihr seid 
unsere Freuude uud Gaste, so inusseu wir cuch 
tractiren: meldet es eurem Fiihrer, damit wir 
erfahreu, was sein Zweck ist uud was ihui von 
ud8 gebiihrt. Versteht sich, autworteu sie, und 
melden cs deni Konig. Der fragt: was sind es 
filr Manner? — Es ist ja stockfinstere Nacht, 
wir konuen uicht seheu, wie sie ausseheu, son- 
deru nur ihre Stimme h6ren. — Haltet hier 
still bis zum Morgen, befieblt er; dauu kouuen 
wir sehen und wissen, wer sie siud, woher sie 
4)| konmieu, wer sie anfiihrt. Am Morgeu stauden 
beide Theile einauder gegeuuber, sahen sich 
einander au, die Reiter tummelteu ihre Rosse 
rechte und liuks, Dajjab sprengte vor uud rief 
zum Zweikampf mit ihm. Nun ritt Elgatrif ill in 
enlgegeu, lauge uud tapfer kampfeu Beide mit 
Schwert und Lauze und Keule; endlich erhalt 
der K6nig eine Wunde au der Hand, so dass 
er laut aufsehreit; seine Sonne kommen mit 
eingelegter Lanze herbei, deni Dajjab koinmen 
die Seinigen zu Hillfe, eiu allgemeiuer erbitterter 
Kampf hebt an, die Truppen' des Dajjab siud 
hart bedrangt, er selbst blutet aus mehreren 
Wunden, nun sprengt Elgatrif gegeu ihn an 
und versetzt ihm eineu furchtbaren Schlag, aber 
das Schwert zerbricht, wieder drangeu sich ihre 
Krieger um sie uud kampfeu mit Erbitterung 
bis zum Abend. — Aba zeid und der Ramal- 
deuter sind auf ihrer Flucht durchs Land end- 
lich an die Stelle gekonimeu, wp Dajjab sich 
aufgehalteu hatte; da er dort uicht uichr ist, 
denkt Abu zeid: sonderbar, was mag aus ihm 
A gewordeu sein, wohin mag er sich geduckt 
haben? Nun bittet er seineu Geuosseu, aus 
dem Ramal zu erforsehen, wohin er sich be- 
geben hat. Der macht deuu ausfindig, dass Dajjab 
im Kanipfe mit Elgatrif in grosser Verlegeuheit 

HANDSCHRIFTEN D. K. KIBL. XX. 



und Draugsal stecke und fordert ihn auf, ihm 
moglichst bald zu Hfllf'e zu kommen. Sofort 
brechen Beide auf, so schnell, dass sie 5 Tage- 
reisen in cinem Tage zurttcklegen und Dajjab 
in seinen Nothen finden. Als sein Diener 
qU-ub.I1 _jjI, der init Ungeduld seiner Ankunft 
enlgegen geharrt hatte, seiner ausichtig wurde, 
lief er ihm freudig entgegen uud gab ihm Aus- 
kuuft iiber ihre Bedrangniss. Nun waffnete er 
sichj nahm die Benu zalilan mit, " stellte sich 
den Feinden in den Weg, haut rechts und links 
die feindlichen Reiter niedcr, sieht Dajjab von 
Elgatrif bedrangt, das Blut quillt hervor aus 
seinen Armen uud cr ruft: zu Hillfe, Degen 
Hilals, tapferer Reiter und Nothhelfer! Bei 
dieseu Worten stilrzt AbQ zeid mit eingelegter 
Lauze auf Elgatrif los uud bohrt ihm von hinten 
die Lanze durcli die Brust, so dass er todt zu 
Boden sinkt. Die Seinigen ergreifen die Flucht, 
Abu zeid uud Dajjab und ihre Leute verfolgen 
sie uud todten eine zahllose Menge und machen 
grosse Beute; dann kehren sie zu ihren Zclten 
zurttck. — K5nig Enno'man UDd seine Schaaren 
waren indessen nach Negd gekommen und trafen 
mit Zeidan und seinen Jiinglingen zusammen; 
diese sturzen sich auf ihre Gegner und als 
Enuo'raan died wahrnimmt und erfahrt, ee sei 
Zeidan, der die Madchen entffibrt, mit seinen 
Jiinglingen, ruft er aus: das trifft sioh achon, 
euch Jungen werde ich heute nach Gebiihr 
strafen! Mit diesen Worten sttirzt er auf Zeidan 
los, der aber ha.lt Stand uud nach heftigem 
Wortwechsel beginut ihr Zweikampf, der aber 
ohue Eotscheiduug ausgeht. Drei Tage dauerfc 
ihr Kampf uud sie gerathen immer mehr in die 
Euge: da flatteru Fahnen in der Nahe, es zeigt 
sich ein langer Heeresschwarm in Eisen ge- 
panzert: ihnen voran zieht der Degen Hilals, 
der Feindestodter, Abu zeid, 'und hinter ihm 
die Benu zalililn, wie Adler, und hinter ihnen 
Dajjab mit den Bend zagba. Frischer Muth 
und Freude erfQllt den Zeidan und er schickt 
eiu Dankgebet zu Mohammed empor. Enno'man 
aber denkt beim Anhlick dieser Heere an Flucht; 
aber Zeidan tritt ihm in den Weg und bohrt 
ihm seine Lanze in die Brust, haut ihm alsdann 
den Kopf ab. Darauf richten seine Junglinge 
und Abu zeid und Dajjab mit ihren Schaaren 
unter den Feinden ein furchtbares Blutbad an; 
eine Menge flieht, arg verfolgt von den Benu 
hilal, in ihre Heimat zuriick. Die Einwohner 
bitten um Gnade ; die Sieger setzen eineu Ver~ 

55 



434 



GRGSSE EOMAWE. 



No. 9350-9352= 



waiter des Landes eiD, der den Zehnten giebt. 
Dann begeben sie sich in das Land des El- 
gatrlf: die Einwohner unterwerfen sich und 
zablen den Zebnten, bringen Geschenke allerlei 
Art und erhalten aucb einen Statthalter. Da 
die Lander erobert, kehren sie um und schicken 
an Sultan Hasan einen Bo ten , der ihren Sieg 
und ihre Rtickkehr anzeigt. Hochcrfreut zieht 
Hasan und der Qadl Elbodeir und Alle, Manner 
und Fraucn, ihnen entgegen; berzlicb begruset 
und umarmt man sich, die Jiinglinge und Zeidan 
kussen dem Sultan Hasan die Hand, er dankt 
ihnen filr ihre Thaten und alle Emlre begeben 
sich in Hasans DlwfiD. Hier wird ihnen cin 
Festmahl gegeben, die Armen werden aucb ge- 
6peist; dann wird der Ehecontract zwischen 
Zeid&n und Zein eddar gemacht und beide 
mit einander vermiihlt. 

Schluse f. 50 b : «ioUj <*y%*$\ m£Jj w y^s 
pAl^i .g*£fj La3 >$&&&*}] <\&mj \£a±>* rj"3 ^XaJi osJ^ 

Abschrift von 1X4^^! .X*t wiLw^Ji i>~*s>l 
iui J. 12G0 ftu'llii&e (1844). 

Schrift: vod verschiedonen Battden, ziemlich gross, 
kraftig, znm Thoil und moistens (f. 34. 35. 38 — 48) zu- 
uammengedrangt uad kleiner, naoh blasser; dieso St&cke 
Bind von etnas filterer Hand, 

9351. We. 803. 

22 Bl. 4'°, 17 Z. (22X16; 17 l / 8 Xl2-13 CE1 ). — Zn- 
ctund: ziemlioh gut, doch nicht ohno PJeoken. — Piipior: 
gelb, ziemlicb stark und glatl. — Bin band: Pappbd. — 
Titel f. 1* (das Bktt lot schadhafl): 



;W qjj _?■?! \Jkgjhjdi ..Jj-£*. 



|jv£> 



Anfang f. 2": ^JUj *JJi s^xs* J^c ^eJJOJ 

»x;Uj,i^ q'iXj; jf/>$\ i.y^taS JULO WUSjJ' .-jM'Jz-j 

jA^KI qJ> w£Jj JJ^ $k$> ^j ujLvSJ! ,J*a &*tA- 

L^aS . . . aXs^Ijj a^aAj /*Let *JJ! re^ 5 " • • • &J\ —^ 
4?J1 f^ 'jS» ^3 $&& L jJ-} J-jM O c • • • Ls^LaJfct 

= We. 806, 2. 

Schluss f. 22 b : jj Jj= ^) ^Ji\ _^ks>o 
JwCji ,3 jtX&Sj \J*i> n^tJj "Jj-^'ij *J1I Kaawj ,liXJ! 

Schrift: ziemlich gross, duDn, rundlich, fluchfcig, 
vocallos. — Abschrift von ^Ji^a/aa ^ ^JLts*. ^^amU! 
iin J. 1242 <?afar (1826). 



9352. We. 886. 

1) f.1-28 6 . 

46 Bl. 8'", 17—18 Z. (21'/s X 16; 16»/s X 12™). — 
Zostand: niobt rooht caubar. — Papier: gelblich, 
stark, etwcs glctt. — Einband: Pappband mit Leder- 
ruckon uad Klappa. — Titel f. l a s 



Anfaag f. l b : qw*-., &Uj q^sj ■5 1 X%J 
*J ijj> U , JLs ,^Us> u^UI iii*£j «la*JI jkXi KasS ^. 

Konig Zeidan (beigenannt Altermann der 
Jungen) traf auf der Jagd den vX*sJt rA"* war 
3 Tage mit ihm zusamtnen, todtete ihn und 
nahm seine Pferde und son3tige Habe und be- 
gab sich damit zu den Benfl hilal. Da pries 
ibn X^l_*! (mit der Kuaje und auch genannt 
t _gwXj,>xJi<j>^>-tOM^s*j'»t) und pries auch eeine jungen 
Leute eiuzeln mit ihrem Nameu. Da sagte ihr 
Schwestersohn, Namens (^tX^JI) >X»r* cyi rf^" ! 
es wundert mich, dass du alle die JOnglinge 
lobend erwahnst, aber mich nicbt. — Viel- 
leicht, versetzte sie, holot du dir die «Li;JI .Ju, 
Tochter dca Konigs j>\ja; dann will ich dich 
unter den Mannern preisen. — Wer iot sie, wo 
wohnt sie? fragt Gabr. — Sie wohnt im Lande 
gleichen Namens, in As^i\ ,j^j. — let's weit 
von hier? — 90 Tagereisen. Ihr Vater hat 
10000 Waffentrager. — Auf sein ungestunaes 
Verlangen bescbreibt sie ihm ihre Schonheit in 
einem Gedicht. — In Folge dessen macht er 
sich sofort auf den Weg, und trifffc unterwegs 
in eincm Thai den *Xn ,^1 qJ mJLg und dessen 
Diener ,}b!j>, und erzahlt jenem sein Liebesleid 
und sein Vorhaben. Er rerspricht ihm Hiilfe 
und schickt ein leeres Blatt, das er untersiegelt, 
durch scinen Diener an Zeidan, den er auffordert, 
in der Ereitag-Nacht die 1. Sura seinen Emlren 
vorzulesen. — Ala dieser das Blatt erhalten 
und gehort hat, dass es Ton 'Ikrima UDd Gabr 
komme, wird er eehr unrubig. — Inzwischen 
reisen diese Beiden weiter. Ea herrschte aber 
ein macbtiger Gewalthaber iiber 1 2 Corps (ojS')} 
jedes zu 100000 Mann, Namens S\^-ij\ oijj^j 
in damaliger Zeit: von alien seinen Unterthanen 
kannte Niemand den Islam. Eines Tages traten 
zu ihm Dichter ein auo dem Lande ^aJi, die 



t 



No. 9352. 



GROSSE ROMANE. 



435 



von eeineiu Ruhm angelockt ihu preiseu wollten 
uud Belohuung daf'ur hofFten. Hun spielten 
sie uud saugcu uud entziicktcu die Horer. Ihr 
seid viel herumgekommeu iu dcr Welt, sagte 
der Kftnig, habt ilir auffallig sch6ue Fraueu 
geseheu? Der alteste Spielmann, Nameus (^Fjft, 
trat vor uud sprach : die kaou ich dir bald 
nachweiscn, uud erzahlte von der Tochter des 
Kouigs Cadir. Sofort schreibt der Kouig ^ ^ 
an diosen, verlangt von ihm deu Zehutcu and 
seine Tochter Bedr euna'ain. Seiu Diener 
Mns'ud muss den Brief iiberbriugeu. Cadir 
emptaugt deu Brief und wird sehr betriiht; die 
Emlre rat lieu ihco, sich deu Forde.rungen niclit 
zu filgeu uud deu Boteu zu todteu. Er wird 
bis zur Ohuniaclit geprugclt uud oben vom 
ochloisu hernntergcworfcn. Dauu baudeu ihn 
Kneehte auf seiu Fferd fac^xS") uud brachten 
ihn au die Grenze zu Hirten, indein oie diesen 
sagleu: fi'ihrt ihn zu seinem Herm, dem Kouig 
Cur! Dorf. erholt er sich uud erzithlt seine 
Behaudluug. Wilthend schwflrl Cur beim Glanz 
des Mondes, er wolle ia dein Laude keiucu 
Stein auf dem auderu lasssen uud schickt seiueu 
Wezlr 'Amir mit 200 000 Reiteru aus, dasselbe 
zu verwilsteu. Cadir hat iuzwischeu, uae.h Be- 
ralhung mit seiueu Emlren, seiue Tochter uud 
5 Emirtoohter nebst Dieueriuuen weitab uach 
dem festen u^l „. j gebracht, und als der Wezlr 
eiafallt und ihn zum Zweikampf fordert, kiimpft 
er bis zu Dunkelheit mit ihin, ohne dass der 
Kampf eutschiedcu wird. — Gabr uud 'Ikrima 
waren indesseu auf ihrem Wege uahe dem 
j,Wusteuschloss M gekoinmen uud lagerten an 
eiuer Quelle iu der Nlibe; Gabr erfahrt von 
einer Dieuerin, die dort Wasser holt, dass Feinde 
ins Land gefallen siud und dass sie dorthin ver- 
jagt 3eien; ihn selbst habe der Ruf der Bedr 
enna'am herbeigezogen, sie moge ihm den Weg 
in deren Land angebeu. Sie heisst ihn wnrten, 
um mit ihrcr Herriu zu Bprechen. Dieser muss 
sie, deren Name ri) jJ| <&-. ist, aber erst e 



X 5 



me 



Beschreibuug der Fremden geben; darnuf ladet 
sie dieselben ins Schloss auf Gebelss ihrer Herriu, 
da diese sie sprecheu will. Ihre Schouheit 
macht Beide wie bestilrzt. Ihr seid frerad hier? 
fragl sie. — Ja, wir hatten eiueu Zweck, und 
den haben wir jefit erreicht; uud Gabr sagt, 
ich suche Bedr enna'am, zeig mir deu Weg zu 
ihr. Die bin ich, sagt sie, uud erzahlt ihm von 
dem Eiofall dw; Kouigs Cur uud bittet ihn um 
Hiilfe, ihu zugleich ihrer Liebe versicherud. 



Wiihrend sie sich noch froh uuterhalten, kommen 
fluchtige Reiter ihres Vatera, von Leuten des 
We.zirs verf'olgt, an und sie fordert nun die 
Fremden auf, ihnen beizustehen. Sie stflrmen 
iu die Feiode ein, hauen Alles zu Boden, was 
ihnen nahe koinrat, und werfen die" Angreifer 
zuruck und in die Flucht. Konig Cadir, der 
oben vom Schlosse aus Alles angesehen hat, 
geht deu tupferen Jiiuglingeu entgegeu und dankt 
ihneu und alle seine Auhanger sind mit ihm 
froh Qber den Ausgang. Sie erzillilen ihm, auf 
sein Befirageu, dass sie aus &j*x«JI <X£? seieu und 
welches ihr Reiseziel sei. — Aui folgeuden Tage 
begiunt der Kampf wieder: Gabr kampft mit 
dem Wezlr, dieser fallt, da sein Pferd von 
einein Streiche niedergemacht ist, zu Boden, 
wird aber, ehe der Todesstrcich ihn trifft, von 
den Seinigen iu Siohcrheit gebracht, dann wieder 
auf ein Pferd gesetzt und kampft aufs Neue 
mit Gabr: dies Mai fallt das Pferd dieses ver- 
wuudct hin., er mit ihm, aber 'Ikrima rettet ihn 
unversehrt aus dem heissen Kampf. 7 Tage 
dauert der Kampf, die Schaareu des K6nigs 
Cadir geratheu iu immer grossere Bedrangniss 
vor der Uebermacht des Feindea. Auf Gabr's 
Rath schreibt uun Cadir an Zeidan (beigenannt 
u^LuiJI iy^ _ uud ^LcjOjjl) und Dajjab und Aba 
seid uud Hasau und Bodeir und alle Bend 
hil&l uin Hulfe. — Zeidan indessen, voll grosser 
Unruhe fiber das Verschwiuden des Gabr und 
'Ikrima, ritt aus mit Gefolge sie zu suchen. 
Da trifft er den Boten des Cadir, liest den 
Brief, und bricht sofort zu ihm auf. Abends, 
nach Souuenuntergaug, horen Gabr und 'Ikrima, 
t als sie grade bei eiuander sitzen und sich unter- 
halten, Pferdege.trampel und ftirchten, dass der 
feiudliche Wezlr einen Ueberfall mache. Sofort 
werfen sie sich zu Pferde, linden aber zu ihrer 
Ueberraschuug Zeidan mit seiner Schaar, 60000 
gepanzerten Reiteru. Cadir, dem die Ankunft 
derselben geineldet, ist fiber die Maassen erfreut. 
Am folgenden Tage kampft nun Zeidan mit dem 
Wezlr; dieser fallt mit dem Pferde zu Boden, 
besteigt ein 2. Pferd und kampft weiter; da 
fallt Zeidau, besteigt aber auch ein anderes 
Pferd uud schliigt dies Mai den Wezlr nieder. 
Da greifcn auch die Uebrigen die Feinde an, 
bringen ihnen eine vollige Niederlage bei und 
macheu grosse Beute. Cadir richtet ihneu ein 
grosses Gelage an, dann aber, in Voraussicht, 
dass Kouig (pur neue Truppen aufstellen werde, 
schreibt Zeidan an Konbj> Hasau und dessen 

55* 



436 



GROSSE ROMAN E. 



No. 9:*52 — 9354. 



Emlre und schickt den Brief durch seineu Diener, 
Nainens olJ>~Ui w\y*, ah. Cur zieht indessen 
mit ungeheurem Heer gegen Cadir und lagert 
im j&&a1\ iS^Sj, will aber zuyor noch Negd ver- 
wilsten und uin dies Vorh&beu mit Erfolg aus- 
zuftihren, schickt er einen seiner Krieger, jL>. 
mit Nainen, ale Kundschafter dahin. Dieser 
ist Zeuge davon, wie nach Ankunft von Zeidfln's 
Brief ein Theil der Bona hilal uuter Fulining 
des Abu zeid und Dajjiib aufbricht, wahrend 
Hasan und Bodeir mit den Uebrigen znrftck- 
bleiben, urn etwaigeUebcrfiUle abzuwehren. Jeue 
kommen an uud werden von Cadir freiiudlichst 
aufgenommen, der nun mit Ziiyersicht der An- 
kunft des Feindes entgegensieht. — Nachdem 
der Kundschafter zu pur znrOckgekehrt ist und 
berichtet hat, bricht dieser nach Negd nuf uud 
theiit seiu Heer in 4 Theile: einen zur Fort- 
treibung des Viehes, einen die Eiuwohoer uieder- 
zumetzeln, einen zum Pliiudern, eiuen zum 
Kampfeu. Konig Hasan hort von ihrem Hcran- 
nahen und zieht ihncn eutgegeu, muss aber 
zuriickweichen, wilhrend das gauze Land ver- 
wustet und geplundert wird; der Feiud zieht 
mit der Beute nach dem -wd! icJ)!.,. Da schickt 
Ha3an ein Schreibeu durch seineu Diener Hilal 
an die Emlre Abu zeid und Dujjul) ab. Darauf 
schreibt ^JLc, Vater des Dajjab, an Zeid el- 
'aggag, der sich auch sofbrt mit seinen Truppen 
nach Negd aufmacht uud auch den .Jj> r & t jj.J>Xj}, 
der ein Gefolge von 1000 Mann bei sich hatte 
um auf Jagd zu geheu, mit niinmt. — Konig 
Hasan komnit mit seiucm Heere in das Gebiet 
von plsUJt jJu, und vereiuigt sich mit Abu zeid, 
Dajjab una Cftdir. — Zeid ( laggfig ist indessen 
zum ^jjmJI (3^>^ gekommen, wohin audi Qudir 
mit seinen lJuudesgenosseu sich begebeu hat. 
Hier findet nun die grosse Entscheidungsschlacht 
statt, Cur kampft mit Dajjab am 1. Tage, ohue 
dass Einer von ihnen obsiegt; am 2. Tage kampft 
Zeidan mit ihm und haut ihn auseiuander, und 
darauf wird seiu Heer zum grossteu Theil nieder- 
geroacht, die Benu hilal machen grosse Beute, 
kehren heim, Cadir zieht mit nach Negd uud 
fciert dort die Hochzeit seiner Tochter mit 
Gabr 7 Tage lang. 

Scbluss f. *23 a : jj^jJU JjAlaJt V^ 2 ^ _r*\> 
fG^iuJi j^>- J^»^j js,L»! iLa_k_>jj /*rf'^>''' *A«.c^ 

Schrift: gross, kraftig, gleichmussig, vocallos. — 
AbBohriftc. »»/,» . 



9353. We. 845. 
2) f.29 — S3, v; 

Format etc. und Schrift (stellenweiee kleiner nnd 
gedrfingter) wie bei 1). — Titol feblt, aber er ist ent- 
halten in dem Titel f. 1*, namlich: »UUJI >>Xj imUt}^ 

Anfang f. 29": ^^ e^i. j ^1 «JJt ( _ks> 

<~>-^i Jj»l Jbl> ^o \£*^\s* O< o u$\j>2 . . . (.iLJI^ 

= We. 886, 1 . Die Fassung oft verschieden. 
Schhiss f. 53 b : LWl^US^J. L^J^J* UuoJL, 

Q^>XJi^Jj 'qIL.'^U 8^jb ^Ab lybX} Pj-*^Ji Ouu-Jt 

9354. We. 844. 

27 Bl. Format (1(5—18(23) Zeilen) etc. u. Schrift 
wie bei We. 845, 1 (22x16; 1 7 '/a — J8x lS ta ). Nicht 
gnnz feet im Einband, fit. 1 u. 2 lose. — Tite) f. 1": 

ka& f&) [J^t* 

Anfang f.2»: f^i\ «5ULLi .X^ - f&&\ J->ka»t 
iXs-\ ly* u£JU ^1^ *ai ^ in.LT Lj 15^1-il JL5 . . . 
*&£?.*, *A*aiJi u5Jl*JI Qji ^bJvjjJl s*m,\ u^JUJt 
a?Ji qjJJ^, jJ ..jli'j iXi^JI ijiji' <£ki. s-Jii obb ^c 

Kouig ^UXjjJi herrschte fiber die Lauder 
Naql 1 uud Kus elhind nnd hatte 2 Sohne, von 
deuen der Eiue J-^-i ^c; und der Audere 
JLs-JI (jiAS hiess. Beide waren tnpfer und der 
Mnth eines Jeden von ihnen ersetzte tausend 
Reiter. Eines Tages ritt der Vater mit diesen 
Sohuen uud tausend Begleitern auf Jagd; dabei 
kameu sie in das Gebiet vou Negd. Da seufzte 
der Konig fiber seineu Oheim t -JLu^J! , der 
dort gefallen war nnd sagte: wenu wir von den 
Bend hilal einein Trupp hier begegneu, mUssen 
wiv sic todton uud Kache an ihueu nehmen. 
Auf die Frage der Sohne erziihlt er, dass der 
Sohu seines Ohms bei der Heimbolung seiner 
Braut mit Molieibir in Streit unterwegs geiathen 
sei, dass ein Kampf sich eutspounen babe, in 
dem er ge(allen , dass dann auch der Vater 
desselben in dem Kachekrieg, den er unter- 
nommen, von Abu zeid nicdergemacht worden 
sei. — Darnber gerathen die Sohue in grossen 
Zoru. Hiittest du uus davon frtther erziihlt, so 
hiitteu wir liingst uus geracht und die Benu 
hilal als Warming fur knuftige Zeiten hingestellt; 
aber nun geheu wir nicht fort, ehe wir Rache 
geuommen haben. Der Vater aber rieth, ge- 
machlich vorzugehen, wenn sie mit Einem von 
den Feinden zusammenstiessen, ihm zu schaden 
so gut sie konnten, er aber wolle heimkehren, 



No.9354. 



GROSSE ROMAN E. 



437 



Truppen sammeln und sich dann auf sie stiirzen. 
Demgemiiss wahlen 6ie 800 Mann und ziehen 
weiter, der Vater nber begiebt sicb mit 200 
Mann heiin, nm zu rlisten. — Zeidan sass in- 
dcssen in seinem Zeit imd unterbielt sich mil 
25 Jiiuglingeu; da sagte Musa, Dajjabs Sohn: 
wir liebeu die Jagd so sehr, und sind doch 
lange nicht dazu ausgezogen. Das konnen wir 
ja tliun, um uns zu zerstreuen, sagte Zeidan. 
Sie brachen also auf und kanien jageud in das 
Wadt jj'iyJi »nd lagerten sich an der Quelle 
^b-^Jl q*s und brieten sich dort ihr Jagdfleisch 
und assen. Nur 'Ikrima riihrte kein Essen -an. 
Warun) isst du nicht? fragen ihn die Begleiter. 

— Ich bin uuruhig bevregt, versetzt er, mag 
nicht esseu oder schlufeu oder sitzen, ich muss 
immer an Leute denken, die uns bier uberfallen 
mojren. — Was soil das Gerede? an Feinde 
ist bier nicht zu denken. — Esst ruhig weiter, 
icb will derweile fur euch Umschau halten. — 
In diesem Augenblick kamen Reiter auf sir los. 
Nebmt das Essen Tort, jetzt ist nicht Zeit dazu, 
rief 'Ikrima, es kommen Reiter. Er sprengt 
auf 6ie zu, tritt ihrem Fiihrer J^i-i ^cj ent- 
gegen; dieser fragt: wer und woher seid ihr? 

— Wir briugeu Ungemach an diisterem Tag, 
wir sind die Jungen von den Benu hilal , den 
Leuten zu Kampf und Qual! — Sie gerathen 
in Worlwechsel, darauf kampfen sie mit einander, 
dann stUrzen sich alle Junglinge auf den Feind, 
der Kampf wird allgemein. Moheibir kampft 
mit JL=»JI Lr'J", aber ohne Entscheidung: das 
einbrechende Dunkel nothigt zum Einstellen des 
Kampfes. Aber am nachsten Morgen kampft 
Za'im elheil wieder mit Zeidan und giebt ihm 
mit der Keule einen Schlag auf den Helm, der 
ihn betaubt; als er ihm dann den Garaus machen 
will, wirft sich ihm Hasan ben *\jy> entgegen 
und kampft mit ihm bis znr Dunkelheit. Mo- 
tieibir aber ware im Zweikampf dem i3'u>JI (j»& 
erlegen, wenn ihm nicht cLLo zu Hiilfe gekommen. 
Ueberhaupt aber waren alle Jilngliuge mehr oder 
weniger schwer verwundet. — Am nachsten 
Morgen erueuert sich der Kampf zwischen Zeidan 
und Za'lm elheil; jenem kommen Moheibir, 
'Ikrima und Hasan ben mazjad zu Hiilfe; da 
eilt der Bruder, mit einem Haufen dem Za'lm 
elheil beizusteben, dieser aber weist ihn zurilck: 
ich werde allein mit diesen Hunden fertig. In 
der That eetzt er Allen vieren auf das Heftigste 
zu und treibt sie in die Euge: da steigt cine 
Staubwolke auf, angstlich seben sie dieselbe 



naher kommen, endlich erkenneu sie darin 
3 Reiter ihres Stammes: Aba zeid, Dajjab und 
Musa, dessen Sohn. Letzterer war bei Beginn 
des ersten Kampfes nach Hause geritten, hatte 
den Abu zeid von ihrem Zusammeutreffen mit 
den Feinden unterrichtet uud um Beistand ge- 
beten; derseibe hatte sich auch sofort dazu 
bereit gefunden, Dajjab batte sich ihm ange- 
schlossen: so kamen sie denn in aller Eile an, 
grade zu rechter Zeit. Abu zeid stlirzte sich 
sofort auf Za'lm elheil und fahrt ihn an: was 
wollt ihr? was hat euch hergefuhrt? — Wir 
haben uns zu racben, versetzt er, fur fruhere 
Unbilde: lass du von uns, lass uns die Sache 
mit deD Jungen allein, Einem nach dem Andern, 
ausmaeben! — Wer soil gegen dich fechten? — 
Such du selbst einen aus! — Die Jungen sind 
ihm nicht gewachsen, denkt Abu zeid, und 
sucht den Dajjab auf, der grade mit i}L>jit ^ 
kampft. Als er Abu zeid kommen sieht, meint 
er, class derselbe den Za'lm elheil niedergemacht 
hat, streugt alle seiue Kraft und Geschicklichkeit 
an und bringt dem Gegner den Todeshieb bei. 
Als desseD Bruder dies sieht, sturmt er auf 
Dajjab los, sticht mit seiuer Lanze auf dessen 
rechten Schenkel, der aber hatte sich unter den 
Bauch seines Pferdes gedreht, so dass die Lanze 
in den Sattel fubr; Manna', 'Ikrima und Hasan 
ben mazjad kommen zu Htilfe und v/erfen ihre 
Lanzen auf jeneu ; er duckt sich auch unter 
den Bauch seines Pferdes, und Abu zeid kommt 
heran und sagt : geb unbehelligt deines Wegs, 
Za'lm, und sag deiuem Vater, wenn er Krieg 
mit uns will, so soil er ihn haben, wo es auoh 
sei. — Ich traue deinem Wort nicht, versetzt 
er, ibr wollt mich ttbeifallen, babe ich doch die 
Meinigen alle vcrloren! — Ich gebe dir mem 
Wort, wiederholt. Abu zeid, Keiner sol) sich 
jetzt an dich heranmachen, so lange ich am 
Leben bin. — Er wehrte also die Junglinge 
von ihm ab und veiband ihm seine Wunden. 
Dariiber wurde Dajjab bose, da er ihn durch- 
ans niedermacheu wollte, und sagte zu Abu zeid: 
es scheinl, du hftltst es mit den Feindenl — 
Keineswego, aber es ist ein tapferer Jiingling 
und dann ist er hier ganz allein: also lass ihn! 
— Bei allem, was uoe hoch und heilig ist, 
versetzt Dajjab, ich muse ihn todten. — Da 
wurde Abu zeid boee; Za'lm elheil aber Bah 
das Zerwurfniss zwischen den Beiden, kiisste 
die Hand des Abu zeid und sagte: ich nehme 
deine Giite in Anoprucb, laos mich thuu nacJi 



438 



GROSSE ROMANE. 



Nn. 9354. 



meinem Willen und lass auch dem Dajjab sein 
Belieben: ich bin verwundet und mag meiuen 
Bruder nicht iiberleben: lass mich kfimpfen! 
Da er ihn so auf Kampf bestehen sah, trnt 
er ihm nioht mehr in den Weg und alsbald 
kampft Za'lm elneil mit Dajjab. Der Kampf 
dauert lange, da sprengen Jiinglinge heruu, 
dem Dajjab zu helfen. Abu zeid webrt ibnen: 
lasst sie deu Streit allein ausfechteu! &- Sie 
gehen, versperren ihm aber den Weg hinten 
und vorn. Beide Gegner brachten die Nacht 
auf dem Schlachtfelde zu, eiuander beobacbteud 
bis zum Morgcn. Da 6porute Za'lm sein Rose 
und rief dem Dajjab zu : hole mich ein bis zum 
Wadl Jj^JI; aber kaum hatte er eine kleine 
Strecke zuriickgelegt , als die Jiinglinge ihm 
von vorn in deu Weg kamen und wie L&wen 
auf ihn sturzteu, um ihn herum, vorn, hinten : 
er hielt ihuen Stand durcb allerlei Reiterkunste, 
da kam Dajjab an und begann sein Fechten. 
Er wchrte 6ich, aber brach zugleich in Klagen 
fiber die Ungleichheit des Kampfes, er allein 
gegen so viele, aus und ahnt seinen Tod und 
bittet den Wind, seinen Vater von ihm zu grussen. 
Nun verbietet Dajjab den Jiinglingen, sich ihm 
zu nahen, er aber kampft init ihm. Der Kampf 
dauert lange, Beide kfimpfen auf das tapferste, 
aber au Dajjab's Kraft zersplittern des Gegners 
Waffen, er fallt zur Erde, sich immcr noch, 
ohne Wafieu, wehrend aucb gegen die schliess- 
lich herbeigeeilteu Jiiugliuge und laut rufeud, 
obgleich er keiuen helfenden Freund hat. 
Plotzlich steigt Staub auf, Reiter kommen auf 
schaumenden Rossen: sie sind vora Heere des 
qIj.Xj.xJ!, des Vaters des Za'lm. Derselbe hatte 
ein Heer von 500 000 Mann in seiuem Lande 
und bei Verbtlndeten zusammengebracht und 
war damit ins Wadl o^Llait und ins Gebiet von 
oLsytii (u&j\) gekommen. Dort lagernd hatte 
er eiuen furchtbaren Traum: er berief daher 
einen der Ramalkundigen, die er bei sich hatte 
und der fur besonders geschickt gait, Namens 
wAj^, und liess ihn sich deuten. Er habe 
namlich von Wolfen und Panthern getraumt, 
mit denen er zu kfimpfen gehabt und dencn er 
schliesslich unterlegen sei. Die Deutuug spricht 
von dem Tode des ^Ls-jJI u^\f und von der 
verzweifelten Lage seines zweiten Sohnes. Der 
Konig wird zornig und bektimmert zugleich: 
sofort schickt er eeineu Brudersohu, den L«a£j|, 
jenem zu Hiilfe mit 2000 Reitern. Bring mir 
den Dajjab gefangen oder todt, so sollst du 



mein halbes Reich habeu! Er macht sich also 
auf und kommt gradp au, als Za'lm in hochster 
Gefahr scliwebt. Er stflrzt sich nun init seiner 
gauzeu Schaar auf die Feiude, schliesst sie ein 
und uimmt Alle gefaugeu, bis auf Dajjab: dieser 
will rutfliehen, aber U*teaJ| holt ihn ein, zer- 
schlagt ihm einige Rippen mit der Keule und 

will ihn vom Ross werfen. Als dies aber 

es war die unvergleichliche Stute »^a£\ — merkt, 
dass sein Reiter heruutergleiten will, fliegt es 
liber Feld und Hiigel mit ihm dahiu, vergebeus 
von ^jL*ia»JI verfolgt. Endlich lasst dieser von 
der Verfolgung ab, kehrt zuriick und nimmt 
Za'lm ellieil und die Gefaugenen und begiebt 
sich zu Konig UxpJ|. Dieser lasst sich alle 
Umstande des Kampfes erzahlen, ist ttber den 
Tod seines einen Sohnes sehr betrUbt und will 
die Gefangenen hinrichteu. Za'lm ellieil bringt 
ihn davon ab : nicht auf diese kommt es an, 
sondern auf Dajjab, sagt er. Diesen hatte in- 
zwischen sein Ross zu Aba zeid's Zelt getragen; 
dieser muss den Krieg6schauplatz schon zu der 
Zeit verlassen haben, als Za'lm und Dajjab mit 
einander kampften : deuu jetzt sitzt er in seinem 
Zelt und befragt das Ramal: er bringt heraus, 
dass Feinde ihr Land Negd betreten. Unmuthig 
8pringt er auf, geht hinaiis : da steht das Ross 
des Dajjab, er selbst halt dasselbe umklammert, 
seiner Kraft beraubt. Er tragt ihn ins Zelt, 
die Emlre kommen herbei, Abu zeid macht 
seinen Korper bloss, reibt ihn, verbindet ihn, 
olt ihn ein, giebt ihm einen Trank, lasst ihn 
scblafen, deckt ihn zu, dass er schwitze. Als- 
bald erbolt er sich von seiner Ohnmacht, kommt 
zu Besiunung, will sich aufrichten, verinag es 
aber allein nicht; Andere setzeu ihn aufrecht, 
er isst und trinkt und erbolt sich. Er blickt 
um sich und fragt: wo bin ich, was ist mit mir 
geschehen? — Das wissen wir nicht, sagen die 
anwesenden Emlre, was mit dir vorgegangen 
ist, du warst plotzlich hier: was geschah dir 
vorher, wie ging es den Jiinglingen? — Nun 
besinnt er sich und erz&hlt. Ala sie von der 
■"Gefangennahme der JiiDglinge horen, weinen sie, 
besonders iiber Zeidan und seine Genosecn. 
Sofort lasst Sultan Hasau alle Leute zusammen- 
trommeln und sich riisten; er legt selbst seine 
Rustung an und bricht mit alien seinen Schaaren 
auf, nur dass er 50000 Mann unter vXjj^ ^ j+s- 
und Sinan ben jasir und \iy ben ganim zurtlck- 
l&6st zum Scbutze der Weiber, Kinder und 
Heerden. — Sie.langen bei der Quelle an und 



No. 9354. 



GKOSSE ROMANE. 



433 



halten dort in Hasans Zelt Berathung. Abfl 
zeid schlagt vor, Alle sollen daselbst bleiben, 
bis er zurdckkomme: er wolle herum6pioDiren 
und sehen, ob er die Gefangenen befreien konne. 
Der PJan geffillt. Er gebt nacb Hause, macht 
durch Zauberformel und Spriiche die Gefangenen 
unverwundbar, verkleidet sich in einen Derwisch 
und Spielmann, mit dem Stock in der Hand, 
der Guitarre uuter dem Arm, und begiebt sich 
zum Kfinig o b^0Jt. Dieser hatte inzwischen 
seinen Sohn und den Neffen L H awsJ! mit 
200000 Reitern ziehen lassen, um die An- 
eiedlungen der Benfl hilal zu iiberfallen, zu 
pltlndern und zu vernichten. Dann wollten sie, 
dies war der Plan dee Sohnes, der des Konigs 
Beifall erhalten hatte, umkehren, der Kfinig 
aolle mit oeinen Truppen anriicken und er von 
der einen, der Sohn von der anderen Seite das 
Heer der Benfl hilal angreifen und vernichten. 
— Za'lni elceil trifft unterwegs, im Gebiet der 
Benfl 'aqll, den Derwisch. Dieser wird ihrer 
kaum ansichtig, ale er seine Guitarre spielt und 
dazu eingt: viel sei er umhergekommen , auch 
nach Negd, habe Konig Hasan gesehen und 
Abfl zeid und Dajjab : deren Mannen batten 
Zelte im Lande 'Aqil aufgeschlagen, Abu zeid 
wolle bin, um die Gefangenen zu befreien. 
Zeigt an, schliesst er, wo ist euer Fiihrer Za'im, 
dass er mein Wort bore und auch — dass er 
mich belohne! — Darauf fragte Za'im, ob Abu 

zeid wirklich komme, und jener beschwor es. 

Kommt er, so mag er verlangen, was er will, 
und ware es mein Kopf, er soil es haben, aber 
die Gefangenen kann er nicht bekommen. — 
Vielleicht kommt er nicht heute, aber doch 
bald: ich mochte dir rathen, ihn hier einige 
Tage zu erwarten, damit ihr zwischen euch 
Qber die Gefangenen etwa6 abmacht und du 
das Todten derselben vermeidest: denn eine 
menschliche Seele zu todten ist in keiner Re- 
ligion erlaubt. — Da hast du ganz Recht, 
Viiterchen, sagt Za'im elbeil. — Wisse, fuhr 
der Derwisch fort, ich will zu deinein Vater 
gehen, ich habe es geschworen, wo er auch 
sich aufhalten inoge, sonst wttrde ich dich hier 
nicht allein lassen: allein, wenn Abfl zeid in- 
zwischen kommt, halte ihn auf, bis ich wieder- 
komme! — Dies sagt ihm Za'im zu und nun 
begiebt sich Abu zeid zum Konig ^juJJt. 
Was bringst du fur Nachrichten, o Derwisch? 
fragt er ihn, alB er sich durch Speise gestarkt 
hat. — Dieser ergreift die Guitarre und singt: 



die Heere und Helden der Bextu hilal sei;;r? im 
Anzuge, er habe auch Za'im getroSen tine! iL«m 
dies gesagt. — Du ruhmst ja die Benfi fojl.al 
sehr stark, sagt der Konig: du bist am Ejjd.e 
selbst einer von ihnen? — Nein, das biu icis 
nicht, sondern ein Monch, aus fsrnstem Theil 
von El'iraq hergekommen , und nun erzahlt er 
ihnen so viel, dass er Alle in Erstauuen setzt. 
— Spielmann, fragt der Konig, wie heisst du?-- 
Spielmann bin ich nicht, sondern der Monch 
Selame, aber ich bin in dieser Verkleidung ge- 
kommen, aus Furcht vor den Moslimen. — Du 
sollst immer bei mir bleiben, sagt der Konig. — 
Sehr gem, aber willst du nicht hin und jene 
Araber angreifen und vernichten? — Ich habe 
ja meinen Sohn dazu ausgescbickt, ihre An- 
siedlungen zu plttndern und zu zerctoreo und 
bleibe hier so lange, bis er wieder kommt., — 
Aber ich hSrte in Negd, dass die Benfl hilal 
gegen euch ziehen und dass Abfl zeid die Ge- 
fangenen befreien will: habt ihr denn Gefangene 
von ihnen? — Ja, 5 Stuck. — Warum todtet 
ihr sie nicht? — Ich wollte es gleich Anfaugs, 
aber mein Sohn ist fur sie eingetreten: fio 
wollte ich ihn nicht erziirnen. — Das ist ;?,uch 
ganz Recht, so einen Sohn krankt man wegen 
der lumpigen Araber nicht: denn dafttr haHv; 
ich die Benfl hilal, gross und klein; ja, wMren 
ee noch von den Vornehmstcn derselben, dies 
werden aber solche sein, um die sich Niemantd 
ktimmert, nicht viel besser ak Hunde. Frei!ich ; 
hatteet du Sult&n Hasan oder Abfl zeid, Dajjab 
oder den Qadi in deinen Hs.nden und iodteiesfc 
einen von diesen, da6 ware ein Schlag fur oie: 
jeder von ihnen wiegt ein Viertel ihres ganxen 
Heeres auf. Immerhin aber, bewahre sie auf, sie 
konnen vielleicht als Geisseln dienen. — Ob sich 
Abu zeid wol hieher wagen sollte? — Gewiss', 
dergleichen pflegt er zu thun, und Tod und 
Gefahren achtet er nicht; er geht in jede Thtir, 
6teokt sich in siebenerlei Verkleidung, farbl 
sicb auf 6iebenfache Weise: aber wenn er slcb 
vor Allen versteckte, mir wtirde er nicht ver- 
borgen bleiben, ich kenne ihn, auch wenn er in 
70 Verkleidungen steckte. — Solltest du ihn 
fassen, so bringe ihu zu mir: ich habe grade an 
ihm von Alters her Rache zu nehmen. — Am 
besten thatest du, wenn du mich zum Aufseher 
setztest fiber die Gefangenen: denn wenn er 
herkommt, thut er dies nur, um dieeelben zu 
befreien: ein Anderer wurde ihn nicht erken- 
nen. — Dies sah der- Konig ein und machte 



440 



GROSSE ROMANE. 



No. 9354. 



ihn zu dereD Aufseher und zum Gefangnisswart. 
Drei Tage brachte er in dieser Stellung zu, 
am 4. aber ging er um Mitternacht durcb die 
Zeltreihen und borte in einem Zelt Gesprach. 
Er trat ein UDd grusste, man erkannte ihu uud 
fragte: Wohin nooh so spat, Vfiterchen? — 
Ich konnte vor Unruhe nicht schlafen, sagte er, 
da ging ich aus, borte Stimmen bier, nun 
mochte ich etwas mit eucb plaudern. — In 
diesem Zelte waren 7 Soldaten, von denen 3 
wach waren, die anderen 4 schliefen. Wfthrend 
sie sicb uuterhielten, nahm er aus seiner Tascbe 
etwas und ass. — Was isst du da, Vaterehen? — 
Etwas Datteln, die ich noch grade bei uiir 
habc. — Gieb uns etwas davon ah! — Viel 
babe ich nicht, aber oehrat diese sechs Stuck, 
fur Jeden 2. — Kaum baben sie sie gegessen, 
als sie umfallen. Das war ihm gerade recbt. 
Er holte aus seinem Giirtel eiueu vergifteten 
Dolch, stach sie todt, nahm ihre Waffen, ging 
zu den Junglingeu, gab sich ihnen zu erkennen, 
' machte sie los, ftihrte sie in dies Zelt, jeder 
bestieg ein Ross der Leute, so ritten sie von 
dannen, Abu zeid als Ftihrer voran, bis sie zu 
deu Ihrigen ankamen. Alle waren hooherfreut, 
aber Abu zeid liess sofort Dajjab kommen: du 
und Zeidan, ihr mnsst sofort auf'brechen mit 
eueren Leuten nach dem Wadl J-sjUJI uud legt 
eucb dort iu Hinterhalt: findet ihr Pferdespuren, 
so geht weiter zu den Zelten, denn Za'lm elheil 
und Elgadban rilcken mit 200 000 Mann gegen 
unsere Ansiedlungen, urn sie zu plundern und 
zu zerstoren. Dabei scharfte er ibnen Eile und 
Vorsicht ein uud sagte: ihr habt es mit diesen 
Leuten zu thun, Hasan, der Qadl und ich be- 
sorgen das Uebrige. Jene also brechen schnell 
auf zum Wadt Joiill. — Die iu den Ansiedlungen 
Verbliebenen, Grabr ben mazjad und ^u, hatten 
indessen Wacbter nach alien Seiten ausgestellt, 
aus Furcht vor Ueberfall; Za'lm aber war, in 
Folge seines Gesprachs mit AbQ zeid, 4 Tage 
an seinem Ort geblieben ; da aber keine Botschaft 
kam, brach er mit seiDein Ileere gegen die An- 
siedeluDgen auf und kam mit ihnen an die 
Grenzen des Landes. Da sahen sie die Wachter 
und meldeten es: sofort brachen Grabr und 
Zijan mit ihren 50000 Mann gegen sie auf 
und kamen zum Wadl JiJUJI; es entspann 6ich 
der Kampf; Za'lm elheil kampfte mit U, 
,jL*aiJI aber rait Sinan ben jasir; ein Keulen- 
schlag aber wirft Beide zu Boden; jenen holen 
seine Reiter von dem Orte weg, stossen aber 



auf Feinde und mussen mit ihnen kampfen; 
Za'lm aber verfehlt mit seinem Streich den 
Zijan, trifft den Nacken seines Pferdes, es fallt 
mit seinem Reiter zur Erde; Za'lm will ihm 
den Garaus machen, die Seinigeu aber retten 
ihu. Arg setzen die Feiude deu Beuu hilal zu: 
Siu&u uud Zijan zu Bodeu geworfen und zum 
Theil noch liegeod wehren sich gegen Za'lm 
und ^LwiaitJ!, die sie ciuscbliessen. Da steigt 
eine Staubwolke auf, kommt immer nivlier auf 
sie zu, angstlich ricbteu sich ihre Bliuku dahiu, 
die Reiter werden crkenubar, es siud Haufen 
der Bend hilal, denen Dajjab voransturmt. Sie 
kommen an, sehen die Lage ihrer Geuossen, 
sturzen sich in die Reiheu der Feiude, machen 
Sinan uud Zijan frei von ibren Draugem. Da 
begiebt sich Za'lm auf deu Kampfplatz uud 
fordert Dajjab zum Waffentanz; auf das tapferste 
k&mpfen Beide, aber ^U-oaAJi schleicht sich vou 
hinten an Dajjab uud will ihn erstechen, aber 
ein Keulenschlag fahrt ihm zwischeu dieScbulteru 
und zerschlagt ihm die Rippen: dieser Schlag 
kam von Zijan. Da dies Za'lm sieht, lasst er 
von Dajjab ab, springt auf Zijan los uud sticht 
ihn nieder. Da Zeidan seiuen Bruder fallen sieht, 
wird er fast toll vor Wuth, uud stlirzt sich auf 
Za'lm: aber c .,L^i3*JI tritt ihm in den Weg und 
nun fecbten beide mit einander; Dajjab aber, 
der seioen Bruder ^b; fallen sieht, sprengt an 
Za'lm heran, stosst ihm seine Lanze in die 
rechten Weichen, so dass sie zur linken Seite 
herausfahrt und er fast todt hinfallt; Dajjab 
baut ihn dann noch vollends in Stucke. Da 
lasst qL^oaJI den Zeidan, wirft sich auf Dajjab, 
aber Zeidan setzt ihm nach, durchsticht ihn, 
haut ihm den Kopf ab. Als das die Reiter 
sehen, ergreifen sie die Flucht: aber die Junglinge 
versperren ihnen von vorue den Weg, schliessen 
sie ein, hauen auf sie los, strecken die Meisten 
nieder. Ein Theil flieht, wird verfolgt: gross 
ist die Beute, die die Sieger machen: stolz 
kehren sie zu ihren Zelten heim. — Aber Aba 
zeid sagt zu Hasan: in der Friihe werde ich 
die Feinde ilberfallen: ich gehe voraus, rucke 
du mir nach mit deinen Leuten: ich hoffe aber 
schon vorher fertig zu sein. Aba zeid ist auf- 
gebrochen und kommt am 4. Tage bei dem 
Lager des Kfinigs Eddeideban an. Er legt sich 
in den Hinterhalt, vertheilt die Soldaten rechts 
und links und wartet bis Mitternacht: dann 
uberfallt er das Heer von alien Seiten, das 
Qberrascht und verwirrt, wie es im Dunkeln ist, 



No. 9354. 9355. 



GROSSE EOMANE. 



441 



eine furchtbare Niederlage erleidet. Abu zeid 
haut sich durch die feindlichen Reihen einen 
Weg bis zum Konige, der immer noch die 
Seinigen zum Widerstande anspornt, sticht ihn 
nach kurzem Widerstand nieder, wirft recbts 
und links die Feinde Ober den Haufen. Sultan 
Hasan und Qadl Bodeir kommeu bei Morgen- 
Anbruch zu ihnen, versperren von vorn den 
Fluchtigen den Weg, ringen eie von alien H6hen 
her ein. Auch der Rest, der Flucht versuoht, 
wird eingeholt und niedergemacht, dann die 
Beute gesammelt, welche hochst betrfichtlich ist: 
dann ziehen die Sieger stolz heim, erzahlen den zu 
Hause Gebliebenen ihre Erlebnisse und Thaten 
und bleiben daheim iu Gluok uud Woblstand. 
Schluss f. ->T: _>jJo»-5 v^-^'JiJI J* J ^L. i 
»Jb'l .X**^ (*#a*t ijfi&i f^i \j>- U JJ' Jf. (fcfoaju 

9355. We. 783. 

46 Bl. 4* 19-20 Z. (22'/»xl6; 17-17'/.xl2«»).— 
Zuetand: lose im Deckel; nicbt ohne Fleokeo. — Papier: 
gelblich, ziemlioh stark, etwas glatt. — Binband: Papp- 
band mit Lederrucken. — Titel f. 1»: 

Anfang f. l b : ' f bl*J! uJJUl Ov^y r bbGI Ju>aJl 

*j\ fXsJ*, *-** j ,Uci jJlij < jj>- . . . c _»jlSi yj, 3 

«W» ^ S** & «*^ • • ■• oW* (*'** i a* 
c U>Jl s>^L j fS\J\ K kit j* ji^j, Vj i{ j^| 

Zur Zeit der BenQ hilftl herrscht im Land 
Elwisafi ein Emir Sellin elwisaBl, sehr angesehen 
und kriegerisch, der war 50 Jahr alt und obne 
Kinder. Dies bedauerte er sehr und gab ein 
grosses Fest, zu welchem er die Armen und 
Elenden einlud, dass sie fur ihn Gott urn Nach- 
kommeuschaft bitten sollten. Dies Gebet hat 
auch Erfolg und seine Frau bringt einen Knaben 
zur Welt, der den Namen Moslim erhalt. Er 
wuchs auf, erhielt Dnterrioht in den Wissen- 
schaften und kriegerischen Kunsten und zeichnete 
sich durch Geschicklichkoit , Tapferkeit uud 
Edelsinn aus, ging auch allein auf Jagd und 
todtete Lowen in ihrem Dickicht; dazu war er 
ein bildschoner Jungling. — Eines Tages ging 
er mit Freundcn auf Jagd uud verfolgte, da sie 
auf einen Haufen Rehe stiessen, eiues dersclben 
so eifrig durch Feld und Busch, bis er es er- 
legte, es hinter sich aufs Pferd legte und heim 
ritt. Dabei aber verirrte er sich; da stieg er 
in einem Thai ab, briet sich das Reh, liess sein 

HANDSCHRIFTEN D. K. BIliL. XX. 



Pferd grasen; dann legte er sich hin und echlief. 
Am Morgen ritt er weiter, um nach Hause zu 
kommen, verirrte sich aber wieder und kam in 
den Auslaufer eines hohen Gebirges. Hier sah 
er an einer Hdhle eiue Thar, trat ein und fand 
dort einen alten Maun sitzen, der immerfort 
betete. Er begrusst ihn, derselbe erwidert den 
Gruss und fQgt hinzu: Gott segne dich, Moslim! 
— Woher kennst du mich, Alter? — Ich habe 
dich kennen gelerat, als wir in der Engelwelt 
waren und der Ewige uns mit ciuauder bekannt 
machte. A lies geschieht auf Gottes Rathschluss: 
ohne dein Verirren warst du nicht hieher ge- 
koinmen und hattest nicht aus diesen Wassern 
getrunken. — Der Alte erweckt 6ein Vertrauen; 
«r steigt vom Pferde, kflsst ihm die Hande und 
bittet ihn, das Ramal fiber seine Zukunft zu 
befragen. Gerne, sagt er, setzt die Punkte 
nach alien Riohtungen, der Vorschrift gemass, 
sieht aufmerksam nach, und verfarbt sich. — 
Was hast du, fragt Moslim? — Ich sehe, du 
wirst mancherlei Schicksale haben. — Sag mir, 
welche? — H6re, sagt der Greis: du wirst in 
diesem Jahre wallfahrten, auf der Heimkehr 
Grefahren bestehen, Liebe wird dich bethdren; 
hute dich, eine Schone anzublicken und in ihre 
Netze zu fallen ; aber zuletzt wirst du der Liebe 
froh werden. — Ich werde mich nie an die 
Weiber kehren, giebt er dem Alten zur Ant- 
wort. — Nun, dem Sohicksal entgehst du nicht, 
sagt er; daunt entlas6t er ihn und zeigt ihm 
deu Weg : er reitet Tage und Nachte lang, kommt 
aber nicht heim, sondern nach Elqahira; dort 
treibt er sich 7 Tage lang auf Strassen und 
Platzen hin und her. Am 8. stosst er auf 
Manner und Fraueu und Kinder, die lannend 
sich versammeln: er erfahrt, dass heute die 
Pilgerkarawane aufbricht. Er schhesst sich 
derselben an, macht in Mekka die Ceremonien 
mit, kehrt mit den Pilgern nach Elmedlna um, 
besucht das Prophetengrab daselbst, dann weiter 
mit ihnen nach Syrien und Ma'an (yj>**)i ^' er 
wird sein Pferd milde, daher geht er strecken- 
weise zu Fuss neben her, bis nach uj^tagjl. 
Hiuter ^IjJjJI wird er von Beduinen ausge- 
plundert und seines Pferdes beraubt und bleibt 
nackt auf dem Felde liegen. Seinen Reise- 
gef&hrten, einen Derwisch, der sich soloher 
Behandlung widersetzt, hatten sie getodtet, seine 
Kleiduug genommen, nur seinen Lumpenkittel 
und Kapuze hingeworfen. Diese zieht Moslim 
an und iu solcher Kleidung wandert er von Ort 

56 



GROSSE ROMANE. 



No. 8355. 



so Ort, bis er uach «}!*!!, zwisehen »£*JI und 
W v -s!j<~" gelegen, kommt. Hungrig, elend und 
h&sslieh 'kommt er dort an, sieht um sich und 
erbliekt 4 Kameelc mit geputzten Sanften an- 
kommen, darin 4 sehone junge Madchen. Es 
warcn Barmekidiuuen und ihre Oherste war 
Husn, Tochier dps Emirs f&lls, Kfinigs der 
Barmekideii. Da fiel ihm die Rede dos Alten 
iu opr Hohle ein, er giDg also vom Wege ab, 
zog die Knpuze fiber das Gesicht uud legte 
bich sehlafen. — Husn war fiber alle Be- 
f-chreibung schon uud ritt, wie sie oft pflegte, 
mit ilireu Freuudinnen umher; so kam sie dies 
Aiiil audi zu Moslim, f'aud an ihm Spureu von 
^•chonheit, uud besehloss, ihn in sich verliebt 
zii inachen; es war ibr woblbekauut, dass Jeder, 
der sie nnsah, seiu Herz verlor. Sie reitet also 
auf ihn Jos uud sagt : Steb auf, Tolpel, lass 
die Kameele vorbei. — Zieht eures Weges, sagt 
er, und lasst mich iu Ruhe, ich liege nicbt im 
Wege. — leh geh nicht von danDen, sagt sie, 
bis ioh dich die gpeise der Verlieblheit babe 
koeleu Jafcseu. — Geh, sagt er, du Zier der 
Araberinnen, mit snmmt deinen Gefahrten, geht 
i "ort . icb biu Derwiseh , zieb durcb die Welt 

uud kummcre mich um die Schonen uicht. 

Hcire mein Lied, sagt sie, dann wirst du das 
wo) bleiheu Inssen; nud damit preist sie ilire 
Schoubeileu. Er envidert abwebrend; sie aber 
trill ibreu Willeu babeu, reitet berau uud 6teigt 
dicbt bei ihm vom Kameel ab, fiber ihn bin. 
Bei dicser Gelegenbeit siebt er ibren hlosseu 
Korpcr imd ibre Reize und geriitb in Eutzucken. 
Aber das Wort, des Alten in der Hohle fallt 
ihm eiu, er stcckt den Kopf tiefer in die Ka- 
puzc, legt sich ziun Sehlafen zurecbt und denkt: 
vielleicht vergess icb das Bild. Vergebens! 
scin Herz stebt iu lieliten Flammen, er spriugt 
auf, seiu Verstaud geht in die Irrc. Sie aber 
steigt wieder auf ihr Kameel und trabt mit 
ihrenRegleiteriuuen so sclmell wie mfiglich davon. 
Moslim seufzt; icb will ibr uach, sagt er, sie 
uoch ciumal zu seben oder iu Sehnsucht nach 
ibr sterbeu. Sofort setzt er ibr nach, mauch- 
mal spriugend, manclnnal laufend, des Huugers, 
dor Erniiiduug, der Hitze uicht achteud. Am 
Naclimittag begeguet er eiuem Treiber, der 5 
mit Ocl bcladeue Esel vor sich hertreibt. Der 
muss ctwas vou ihr wisseD, denkt er, und fragt, 
als er ihm nahe ist, uach ihr. Ja, sagt er, icb 
babe sie gesehcn, sie hat aucb niir es augethan, 
weiter weiss ich uichts. Dauacb trennen sie 



sich, Moslim eilt weiter, bis er an einen Dreiweg 
kommt, bei einer Brficke. Er ricbtet an diese 
seine Klage (in einem vornalphabetischen Ge- 
dichte) und bittet sie, ihm Ausknnft zu geben. 
Neben der Brficke war ein verfallener Han; 
ein alter Mann, auf seineu Stab gestDtzt, kommt 
daraus auf ihn zu und fragt : was fehlt dir, dass 
dn die Brficke anredest, ale wfirest du von 
Sinuen oder aucb verliebt? — Ich bin verliebt 
bis fiber die Obren. — Doch wol nicht in Husn 
die Barmekidin? — Allerdings; sahst du sie 

vielleicht und kanDst mir den Weg zeigen? 

Er lacht; du weisst wol uicht, wer ich biD? 
fragt er. — Wie sollte ich dich kennen? babe 

ich dich doch nie gesehen uoch du mich. 

Ich bin 'Ah ben mancur; icb war verliebt schon 

im Muttersclioosse : seit wie lange bist du's? 

Seit 20'— 30 Tagen. — Er lacht wieder. — 
Was lachst du? — Dass die Liebe eines Monats 
dich aueser dir bringt: was soil denn derjenige 
inachen, der seit vielen Jahreu in Liebe befangen 
ist? — Da sagt Moslim: ach ach ach! — Was 
soil dein 3 faches Ach? — Das erete gilt der 
Trenuung von meinem Vater, das 2. meiuem 
jetzigen Leid, das 3. dem Greiseuthum, das dich 
altern gemacht vor Liebe und nicht zur Busse 
gegen Gott gefuhrt hat. — Wusstest du, was 
ich erlebt, du wflrdest mich entscbnldigen, spracli 
'Ah, und erzahltihm, dass der Anblick der Husn 
ihu alt vor der Zeit gemacht. Wahrend sie 
sich so nnterbaltei) , kommt Sukr esserlf ben 
hasim zu ihnen: die Benu hilal hatten ihm die 
Elgazije geraubt und waren damit westwarts 
gezogen; er hatte sie 10 Tage begleitet und 
kehrte nun dort ein, zerstreut und unlustig zur 
Heimkehr in seine Wohnuugen. Kaum sass er 
dort, als Ibn abfl 'l'auf und nocb einige 20 Ver- 
liebte daselbst an der Brficke aulangten, darunter 
aucb Mohammed, der Eseltreiber: dieser hatte 
kaum den Moslim verlassen, al6 seine PhaDtasie 
ihm das Bild der Husn vorffihrte und die Ver- 
liebtbeit ihn vollig bethorte; er schnitt seineu 
Eseln die Sehnen durch und kehrte um und 
kam zu den Verliebten bei der Brficke an. Jeder 
vou diesen 25 erzahlte in einigen Versen seine 
Geschichte ; jeder behauptete, was er erlebt, sei 
das Wunderbarste und Reizendste. Das dauert 
mir zu lange, sagt Moslim, ieh muss den Sanften 
der Husn nacheilen, elie sie mir fortkommen: 
zeigt mir den Weg! — Die steigt nur im H&n 
Mancur ab. — Er eilt dahin und ruft Mancur 
dem Pfortuer zu: math auf, meine Bekannten 



No. 9355. 



GROSSE ROMANE, 



siud hicr! — Derwisch, versetzt derselbe, dns 
Sprichwort sagt: komin Morgeus zu don Leuten, 
aber liicht Abeuds! — Ich kttuu doch nicht 
draussen bleibcu, inach auf'! uud dnbei klopft 
cr die Thnre fast zuuicht. — Du scheinst mir, 
sagt der Pfortner, einer vou deueu zu sein, die 
in Husn die Barmckidin verliebt sind? — Urn's 
Himmels Willeu, mach auf! Frag Husn, ob 
du oft'ueu 8ollst; t 6agt sie nein, so bleib ich vor 
der Tbttr dcs Hans. — Endlich geht er bin 
uud mcldet ihr, dass draussen eiu Verliebter 
warte. — Wie heisst er? — Als sie seiuen 
Namen erfahrt, 6pringt 6ie auf, offuet die Thttr. 
Er liegt vor derselbeu auf dem Rucken; bei 
ibrem Aublick springt er auf uud ruft: Tausend 
Dank, Geliebte! — Sie macht die Thur ihra 
vor der Nase zu und sagt: wer bi6t du? — 
Kennst du niich nicht? ich bin dein verkohlter 
Sklave. — Was willst du? bist du noch nicht 
todt? — Ja, schon eine Zeitlang, aber raein 
Geist ist dir gefolgt hieher; Gnade ist etwae 
sohones, o Husn! — Ich kenne dich nicht; du 
scheinst eiu Derwisch; geh und schlaf in der 
Moechee! — Nun steigert sich sein Liebesweh 
noch raehr; mit heissen Thranen klagt er ihr 
sein Leid. — Was soil das? Das Beste ist, 
geh deiner Wege; wir kennen dich nicht, du 
uns nicht; Pfortner, schliess die Thur, la°« ihn 
nicht ein! er kdnute uns etwas nehmeu and 
wir tntissten ihm dunn nachlaufen. — Nun legt 
er sich erst recht auf das Bitten; sie hort es 
hinter der Thur und wird weich gestimrat, geht 
in den H&n, ruft einen christlichen Aufseher, 
der ihr auch in Liebe zugethan und ihres Winkes 
gewartig ist, und sagt: draussen steht ein Der- 
wisch, lass ihn ein und gieb ihm diese Nacht, 
mir zu Gefallen, Obdach. — Komm herein, 
sagt er zu ihm, bleib bei mir die Nacht und 
geh ^morgen friib! — "Wohnst du hier nahe 
bei Husn? — Ganz nahe. — Er tritt in des 
Christen Stube ein, die sehr wohnlich ist, setzt 
sich und sieht 6ich um, ob er Husn nicht 
irgendwo erblicken kaun. Er sieht eine Zither 
an der Wand bangen, nimnit uud stimmt sie 
und spielt und singt ein Liebeslied. — Wunder- 
schon, sagt jener, es geht dir wie mir. — Wie 
so, bist du auch in sie verliebt? — Ja, sie 
kostet mir schon fiber 2000 Dlnare.und doch 
habe icb es noch nicht weiter gebracht, als sie 
anzusehen: ich bin in einen Brtinnen gefallen, 
der hat keinen Grund und Boden. Aber die 
Geschichte ist lang, erst eollst du etwas essen. — 



Aber er ist ausaer StaDde, von den vorgesetzten 
Speisen einen Bisseu zu geniessen ; deck ab, 
sagt er seiuein Wirth, ich kann nicht e6sen, 
os sei denn, dass Husn selbst mir mit ihrer 
Hand zu essen reicht. In diesem Augenblick 
kommt Husn herein, Mosliin fliegt auf sie zu, 
druckt sie an sich, wie von Sinnen, ku6st ihre 
Waugen und Anne und Lockenhaare und ruft: 
ist es im Wachen oder im Schlaf? — Setz 
dich, sagt sie, und iss! — Ich bin satt, versetzt 
er, und mag nicht essen. — Endlich aber isst 
er doch, als Husn, die nun auch in ihn ver- 
liebt geworden, ihm die Bissen in den Mund 
steckt. — Darauf nimmt der Christ die Speisen 
fort und macht die Thur zu. Nun zeigt sie 
sich in ibrem ganzen Liebreiz und preist in 
einem Lied ihre schonen Glieder. Nun kann 
er fast nicht mehr an sich halten; stille meine 
Sennsucht, bittet er sie. — Leg dich nieder, 
sagt sie, ich komme wieder, ich habe nur noch 
etwas zu holen. Damit geht sie, kommt aber 
nicht sofort wieder; er aber bchlftft vorMfldigkeit, 
da er seit mehreren Tagen kein Auge zugethan 
bat, fest ein. — Da kommt sie endlich, findct 
ihn in festem Schlaf, legt ihm sein Kopfkissen 
auf die Brust und geht fort. Er traumt nun 
von ihr, sie aber reitet in aller Frube mit ihren 
Freundinnen von dannen nach Haleb. Als «r 
erwacht und sie trotz alles Suchens nicht findet, 
fragt er den Pfortner liber ihren Verbleib und 
erfahrt ihren Aufbruch nach Haleb. — Ist das 
weit von hier? — Etwa 12 Tagereisen; aber 
gedulde dich ein wenig, bis der Herr des Hans 
kommt: danu ubergebe ich es ihm und begleite 
dich. — Du willst uiich nur aufhajten, erwidert 
er, und trotz Einredens eilt er davon. Wo 
gehts nach Syrien bin ? fragt er unterwegs Jeden, 
der ihm begegnet, und trabt und rennt weiter, 
bis er unweit Himc anlkngt. Er begegnet 
Kameelhirten, die von Haleb kommen, und fragt 
nach Husn: die wird in Haleb mit ihrem Ge- 
folge eingetroflfen sein. — In Trauer fiber das, 
was ihm passirt, und in Liebcsweh ergeht er 
sich in Klagen, und kommt so Tag und Nacht 
gehend in Haleb an. Gegen Abend findet er 
den H&n 'Otmfin, in welchem sic eingekehrt 
sein 6oll. Er klopft, dass die Bretter der Thttr 
beinah zerspringen. — Welcher Schuft klopft 
so bei Nachtzeit? — Mach auf, meine Begleiter 
sind hier. — Niemand ist hier. — Doch, seit 
gestern Abend! — Du bist wol ein in Husn 
Verliebter? — Jawohl! — Er 6ffnet, sieht 

56* 



444 



GROSSE ROMANE. 



No. 9355. 



einen Derwisch vor 6ich. Geh, sagt er, was 
hat eiu Derwisch mit Liebe zu thun? geh beten 
in der } Moschee , noch dazu , du ein Derwisch 
und Husu Tochter des Emirs Cuweilib des 
Barmekiden und Herrn von 50 000 Reitern; wie 
sollte ihr Vnter sie dir geben? — Ich bin kein 
Derwisch, ich bin Moslim, Sohn des Emirs 
Sellm, des Sultans von _l~Ji; meine Leute sind 
100000 Tapfre an Zahl: aber uieht daruin kum- 
mere ich ntich, soudern uur um die Liebe zu 
Husu. — Wenn das wnhr ist und du soust 
keiueu helfcnden Freund hast, will ich dich an 
Jemaud wcisen, dor sie dir irgcnd wie verschafft, 
sonst bekommst du 6ie nicht zu Gcsicht. — 
Wer ist's? — Ein Christ, Nainens Emir Hanna, 
Vogt (*J'<^-) in *JL*iJl *c : geh hin und erzahl 
ihm deine Geschichte, er hilft dir mit Gflte 
oder Gewalt, mit Geld oder mit Miiuneru. Er 
bringt die • Nacht dort zu und reist in der 
Morgenfruhe zu Hanna. Er trifft ihn auf seinem 
Sitze, die Vornchmeu um ihu. Er will ein- 
treten und ihm die' Hande kflssen, aber der 
Stolz macht ihu bedenklich: er ein Moslim, ein 
Emlrs6ohu, sollte einem Christen die Hande 
kflssen! Er kehrt um, der Emir bemerkt es 
und liisst ihn rufeu; da ttberwiegt in ihm die 
Liebe den Stolz, er tritt vor ihn hin und begrusst 
ihu. Wie kanu ich dir behuiflich sein? fragt 
er. — Da erzahlt ihm Mosliiu seine Geschichte. 
Jener lacht uud sagt: Wenn der Narr spricht, 
muss ein Veretandiger wol zuhoren; wie kdnnte 
der Emir 6ich wol eiulassen, seiue Tochter einem 
Derwisch zu geben? — Ich bin kein Derwisch, 
sagt er, und erzahlt nuu seine Herkunft, uud dass 
ihn die Liebe veraulasst hat, den Derwischkittel 
anzulegen. — Du hist der Sohn des Emir 
Sellm? — Jawohlj — Da6 ist herrlich, aber 
bescbreib mir die Husn, damit ich zusehe, wie 
ich in dieser Sache hundeta soil. Er beschreibt 
sie uud jener sagt: gut, icb werde sie dir ver- 
schaffen, irgend wie; aber zuvor mochte ich, 
dass du zu ihren Ansiedlungen gehest und dich 
umsehest, wie man bei ihnen die Madchen ver- 
heirathet; dann komm und sag mir Bescheid. 
Er begiebt sich also zu den Wohnungen der 
Barmekiden und begegnet unterwegs einer alten 
Frau. Woher bist du? — Von den Ansiedlungen 
der Barmekiden. — "Wie hei6st du? — Omm 
mofariq (Mutter des Scheidenden). Ibn ver- 
driesst, das6 sie von Scheiden spricht, nimmt 
ihr den Stock, an dem sie sich 6tfitzt, aus der 
Hand und sagt: du alte Hexe, ich werde zwi- 



schen deinem Geiste und K or per scheiden, und 
haut auf sie loe. Sie schreit und eine andere 
Alte kommt des Wegee. Was hat dir die Alte 
gethan, mem Kind? fragt sie. — Und du, alte 
•Hexe, wie heisst du? entgegnet er. — Ich beis&e 
Omm gfimi' (Mutter des Verbindcnden), auch 
Omm salim (Mutter desUnversehrten). — Warum 
denn? — Ich verbinde die Liebenden und scbeide 
sie iu Unversehrtheit. — Waren doch alle Alten 
so wie du! die da hat mir erst vom Scheiden 
gesprochen, nun aber halte ich mich an dich. — 
Hdre, sagt sie, Husn )6t soeben fortgereist nach 
dem Fluss jo^-^JI -p, mit 12 jungen Madchen: 
geh du uun hin, spiel mit ihnen uud am Abend 
komm zu mir! — Vielen Dank, ich will es dir 
vergelteu. — Darauf geht er hin und trifft eie 
beim Badeu : ihre Kleider liegrn am Ufer. 
Sofort zieht er auch seinen Mantel aus, springt 
iu den Fluss und schwimmt an die Madchen 
heran. Husn uahert sich ihm und fragt: wozti 
kommst du hieher? willst du uns bei den 
TSchtern der Emlre in Unehre bringen? — 
Mein, ich komme nur, um hier zu trinken. — 
Aus die6em Fluss? bist du blind? — Und tranke 
ich ihn ganz aus, ich wttrde, glaube ich, meinen 
Durst nicht los; erst wenn ich aus deinen 
Handen einige Zflge thue, hort derselbe auf; 
eher gehe ich nicht. — Gieb ihm zu trinken, 
sagen die Madchen binter ibr, dass wir ibn los 
werden und er fortgeht. — So komm denn, 
sagt Husn zu ihm, echopft ihm Wasser in ihre 
Hande, er trinkt mit Entzticken und kusst ihre 
Hande und ti-inkt immerfort, 60 Hande voll, 
dass sie glaubt, er werde springen. Dann geht 
sie zu ihren Freundinnen, er aber tritt aus dem 
Fluss, sein Bauch wie aufgeblasen, zieht seinen 
Kittel an, rafft die Kleider der Madchen zu- 
sammen und geht damit an einen Baum, ziero- 
lich weit vom Ufer entfernt. — Das ist eine 
schone Geschichte, sagen sie zu Husn; er ist 
bloss deinetwegen bergekommen; wir sind unser 
Lebtage hieher gekommen und haben nie Jemand 
hier gesehen, Miemand sah uns. — Macht euch 
nichts daraus, ihr seid schoner als ich ; aber ich 
will eucb euere Kleider von ihm holen. — Sie 
geht also aus dem Wasser, lasst ihr Haar her- 
unterfallen, es verhflllt ihren Busen und sonstige 
Reize, geht zu ihm und sagt: was soil das? 
es ist, als ob du von Sinnen oder nicht bej 
Trost wfirest. — Was habe ich euch denn gross 
gethan? ich furchtete, ein Dieb wUrde euch die 
Kleider stehlen. — Das kriegt kein Anderer 



No. 9355. 



GROSSE ROMANE. 



445 



fertig ale du: gieb uns die Sachen her! — 
O Husu, das Mitleid ist eio herriich Ding! — 
Heisst das, wenn du Jemand lieb bast und ihn 
siebst, dass du ihm deine Liebe dadurch zeigst, 
dass du ihn in Unehre bringst? — O bewahre! 
Aber 6eit dor Zeit, dass du tlber micb hinweg- 
scbritlcst, «ls ich lag und 6ehlief, bin ich nicht 
wieder zur DeBinnung gekommen; aber tadelt 
mich nicht dartiber, vielmehr, una deinetwillen, 
nimm deioe Kleider und zieh sie an! — Sie 
legt sie an und sagt: gieb audi den Madchen 
ihre Kleider wieder! — Nein, sie. sollen ebeD60 
wie du kommen und sie holen: 6ie sind nicht 
besser und scboner als du. — Das geht nicht ; 
und ich bringe sie gewiss nicht her. — So geh 
getrost, was liegt mir an ihnen? meiu gauzes 
Sinnen geht auf dich. — Sie nimmt also jenen 
die Kleider init; sie ziehen sie an, stellen sich 
um sie auf und kommen so zu Moslim, desseu 
Herz bei ihrem Anblick in Entztlcken gerath. 
Da sagt Husn: wenn ich dich nicht lieb hatte, 
wurde icli nicht init dir redcn, aber um deinet- 
willen will ich es thuu und dir 6agen, dass ich 
einen Vetter hube, dcr nicht mit sich spassen 
lasst, Namens Sahln, der selbst L8weu hus 
ihrem Dickicht jagt: erfabrt der, da6s du mich 
liebst, so uimm dich nur in Acht! Nun hore: 
er hat einen Hengst, dessen Gleichen Konige 
nicht habcn und er hftngt tlber die Maassen 
an ihm. Nun werde ich hingehen und um seine 
Zunge ein Schwanzhaar binden: dann lasst er 
Essen und Trinken; man wird Ros6&rzte holen, 
sie werdeu rathlos sein, der Vetter in MiBsmuth 
gerathen. Dann werde ich sagen: Vetter, da 
und da ist ein Derwisch, der allerlei Geheim- 
mittel kennt: holt ihn, er wird das Pferd ber- 
stellen. Wenn er dann schickt, so komm und 
zeig all deine Geschicklichkeit : man wird sie 
nicht bezweifeln, sondern dir nachsagen: der 
versteht's, und dann koniui zu mir, und sonst 
kannst du nicht dazu kommen, mich zu sehen. — 
Vielen Dank! sagt er, und giebt ihr '2 Kusse. 
Sie wartet nun, bis Alle 6chlafeD, umbindet die 
Zunge mit einem Haar, sucht dann ihr Lager 
auf. Moslim aber verbringt die Nacht im Hause 
der Omm g&mi' und geht in der Frllhe zu dem 
Fluss. Das Pferd aber, das 3 Tage nicht ge- 
fressen oder getrunken hat, kann von den Pferde- 
arzten Keiner curiren. Auf Husn's Vorschlag 
wird der Derwisch geholt, der Geheimnisse 
weiss, selbst auf Wasser gehen kann, ohne sich 
die Fuese nass zu machen. Den Boten sagt 



er: geht nur und sagt eurem Herrn: mit dem 
Pferde steht's gut, es hat ihm ein b66er Blick 
geschadet. — Als sie dies melden und sagen: 
der versteht's, der weise im Voraus, was kommt, 
geht ihm Sahln entgegcn und nimmt ihn unter 
Ehrenbezeigungeu mit 6ich; er nimmt 3 Eier, 
bespricht sie, zerschlfigt sie an den Backed des 
Pferdes, deckt ihm mit seinem Rockzipfel sein 
Gesicht zu, zieht ihm uuter demsclbeu heimlich 
das Haar von der Zunge, bllist ihm dann ins 
Gesicht uod sugt: hringt ihm den Gerstentrog 
her; nun friss, in Gottes Namenl. — Sahln ist 
sehr froh und dankbar und will ihm ein Ehreu- 
kleid gebcn. Er lehnt es ab; die GtUer dieser 
Welt rlihrc er nicht an. Die Anweseudcu 
sngen: er ist ja ein Sohn 'Abdelqadir's: wollte 
er weltliche Gflter haben, wilrde er soviel wie 
er nur m6chtc besitzen; du weisst doch wol, 
dass er eio Asket ist? — So sag mir eiueu 
Wunsch, vielleicht knuu ich ihn erftlllen und 
dir deine Gille vergelten; du darfst Zeitlebeus 
nicht von mir gehen, souderu musst bei mir 
bleibeu. — Vergeltuug erhofle ich nur von Golt, 
erwidert er; aber ich will eiuige Tage bei dir 
bleibcn, dir zu gefallen. Er blieb also dort, 
verweilte dann, von Gro6seu und Kleinen eiu- 
geladen, der Reihe uach auch bei dieseu, inn 
sie seines Segens theilhaftig zu macheu und 
kani so denu auch wieder zti den Barmekiden 
und zu Omm garni', wo Husn ihu besuchte 
uud er im Stilleu sich ihres Anblicks erfreute. 
Dies dauerte ungefahr einen Moiiitt, da sagte 
Husn ihm eines Tages, sie musse ibn 4 Monate 
lanw verlassen. Er betheuert ihr, dass er nicht 
einen Tag ohne sie aushalten k6une, sie aber 
antwortet: du musst dich gedulden! und geht 
fort. Er fallt darflbcr in Ohnmacht. Darauf 
kommt Omm garni', er klagt ihr sein Leid, 
Husn selbst habe ihm gtsagt, sie musse so lange 
fort. — Sei getrost, sagt sie, eilt zu Husu und 
sagt ihr, sie habe von ihr getrilumt. — Den 
Traum musst du mir erzahlen! — Ich sah dich 
im Paradiese, da kam ein Derwisch zu dir, 
6ch8n und wohlgefallig; dem sei gut und hold, 
6agten dir die Paradies-Jungfrauen, sieh, er 
vergeht in Liebe zu dir. Dies bezieht sich auf 
Moslim: ich rathe dir, geh hin uod troste ihu, 
er ist tief betrObt vor Liebe zu dir, Gott wird 
es dir hoch anrechnen. — Ja, ich liebe ihu 
freilich von Herzen, aber er ist arm und meiu 
Vetter ist ein Teufelskerl: erfabrt er etwas 
davon, so todtet er ihn und dann verzehrt sich 



446 



GROSSE ROMANE. 



No. 9:ibt). 



meiu Herz in Trauer um ihu; allciu, or sagt ja, 
dasa er im Lande Elwisah Sultan ist: komm, 
wir wollen zu ihm gehen! — i)anu gcheu sie 
l>eide hin zum Haiuse der Alten; dort liegt er 
nuf dein Rttekcn wie todt. Als er sie sieht, 
springt er auf, he.rzt und kiisst die Husn; sie' 
reisst sieh los und sagt: was willst du von mir? — 
]ch will es dir sageu. — Neiu, Moslim, hore 
erst micli, daun gieb mir Autwort. Nun sagt 
sie: die Sehoneu liebeu tapfere Heldeu; hnst 
du die Eigeusehaftcn derselbeu, so handle da- 
nach und uiinm Platz in lnniuem 'Horzon. Aber 
du bist ja nur eiu ariner Derwisch: hort das 
niein Vater, so lasst er dich todtcn; hort ea 
Sahln, so bringt er dich uin: dennooh ist meiu 
Herz ihm liebeud zugethan, mir das seinige! — 
Da kcht Moslim und sagt: ich lass dich mir 
uicht nchmen und wcnn mich noch so viele 
Lanzeu uud Sehwerter bcdrohten. I)n machst 
mir Angst mit deinem Vater und Vetter: was 
das Anseheu betritft, biu ich Sohu eiues Sultans; 
was das Geld aulangt, so schaffe ich dir Schatzc 
iei Httlle und Fulle. Deiu Vetter ist eiu tapfcrcr 
Reiter immerhin, aber ich wiirde dich ihm eut- 
reiasen uud hatte er 2000 Tap fere bei sieh, ich 
wiirde sie tlbcr Iierg und Thai zerstreuen. — 
Schon, sagt sic, aber du musst nothwendiger 
Wcise filr mich scheme Redensarten, aber keine 
werthvolle Morgcugabe bezahlen. — O bewahre! 
fordcre, was du willst, du sollst es haben! — 
Du bist ja Derwisch uud hast uichts : so will 
ich von dir vou AUcm, was vierbcinig ist, je 
200 haben. — Viel und doch wenig: ich gehe, 
es dir zu schaffen. — Warte ein Weilchen! 
Damit geht sie und bringt ihtn ein Pferd aus 
dem Stall ihres Vaters. Schnurstracks reitet er 
znm Emir Hanuft und erzalilt ihm seine Ge- 
schichte. — So gut wie gewounen, sagt der- 
selbe, ich schaffe sie dir irgend wie, sei es mit 
Geld, eei es durch Kampf im Feld! — Sofort 
ruft er sein Heer zusammen, giebt Moslim ein 
schfines Reserve - Gewand und edles Ross und 
R(istung: so kommen sie znm Emir Cuweilih, 
der sie freundlich aufnimmt und bewirthet. 
Dann fragt er den Hanna: hast du ein beson- 
deres Anliegen? — Ja und was fur ein! ich 
korame als Freier um deine Tochter, du wirst 
sie nicht abschlageu. Ei, sagt er, freien die 
Christen Tfichter von Moslimen und nehmen 
Konigstochter zu Frauen? — Nicht fur mich, 
sondern fttr diesen Derwisch, erwidert er. — 
Ei, nehmen die Derwische Emlrst6chter ? — 



Rechnest du dich als Herru uber 50 000 Maun, 
ao gebietet diescr Sultaussohu im Lande El- 
wiaah uud hat 200000 woblgerustetc Reiter 
nm sich. — O Emir, versetzt er, wir haben 
f'rDhere Verpflichtuugen. — Wie so? — Meiue 
Tochter hat einen Vetter, Naineus Sfihlu, der 
selbst Lowen aus ihrein Dickieht treibt. — 
Lass ihn doch eiumal kommou! — Als er (re- 
holt ist, sagt Hanna: ich habe eiu Auliegeu 
an dich. — Das ware? — Dass du mir dciue 
Ohmstochter abtretest far diesen Derwisch uud 
der ist ein Sohn des Sultaus vou Elwisiih uud 
gebietet Uber 200 000 Reisige. — Hore, Hauna, 

ich habe das erste. Aurecht auf sie. Du 

machst also uusere Hoffuung zuuichte ? — Das 
nicht, abe 5 r ich habe mir zugeschworeu, Keiner 
soil inir Husn abuehmen, ausser wenn er mich 
auf der Wahlstatt im Zweikampl'e besiegt: das 
ist meiu letztes Wort. — Was sagst du dazu? 
fragt Hanna den Moslim. — Nuu, daun be- 
trete er den Kampfplatz: der zeigt den Uuter- 
schied zwischeu tapfer uud feige; deukt er 
doch, er sei uuter den Ritteru der ritter- 
lichstc. — Hanna aber dachte: fallt Moslim 
iin Kampfe, so bin ich ihu los; fallt Sahln, so 
stehe ich vor Moslim rein da. — lndesseu hatte 
Husn von dem beabsichtigtenZweikampfgehort; 
sie schickt daher die Alte zu Moslim und bittet 
ihu, wo moglich dcu Sahlu uicht zu tttdtcn, 
sondern gefangen zu nehmen. — Jenes, sagt 
Moslim, ist ihr uicht gleichgQltig, dies aber 
macht mich lacherlich; aber morgeu wird's ja 
sehen, wer Augen hat. — Der Zweikampf geht 
vor sich, zuvor aber h6hnen sie einander mit 
Worten. Schweig still, feiger Huud ! sagt Sahln. 
— Kein freches Wort mehr! versetzt Moslim: 
ich gebe dir nur noch mit dtesem Schwert 
Antwort. — Jener drangt seiu Pferd an ihu 
heran. Ah, ruft er, du bist ja wol der Derwisch, 
der den Hengst curirt hat? — Jawohl bin ich 
der, nun zum Kampf, dass ich dir das Lebens- 
licht ausblase! — In Zorn droht nun jeder dem 
Andern Tod und Verderben. — Im Kampfe ist 
Moslim dem Gegner ftberlegen, schiesst, wie 
der Falke auf den Sperling, auf ihn los, haut 
ihm tlber den Kopf einen betaubenden Schlag, 
packt ihn und mit den Worten: Husn, sieh her! 
reisst er ihn aus dem Sattel und halt ihn mit 
der Faust, wie der Falke den Sperling, und 
sagt: ware es nicht um Husn's Willen, so wQrde 
ich dich todten! — Moslim, setz mich wieder 
in den Sattel und bring mich nicht in Schnnde, 



Xo.-D3. r )5. 



GROSSE ROMANE. 



447 



ich will dir audi bebiilflich sein. — Er setzt 
ihu hiuein, sic umarmen sich uud kehren zu 
den Zelteu ztirflck. — Bei Cuweilili eingetreten, 
spricht Sahlu: Ohm, gieb deine Tochter an 
Moslim: ich bin mit Allem, was du willst, eiu- 
verstandcu. — Was soil die Rede? — Moslim 
verdieDt Hnsu und sogar all unsere Fraueu 
dazu. Jch daclite immer, ich ware ein tapfercr 
Reiter uud konnte es mit Jedem aufuehmen und 
habe es auch bisher gethan, aber Motlim ist 
mir uberlegeu. — Da freuten sich die beiden 
Parteien tlber seine Rede uud ihre Eintracht 
uud der Vater sagt: willst dn sie hier heiratheu 
oder bei Eueh? — Ich will es bei den Meiuisren. 
— In reiehgeschmnckter Sanf'te und grosser 
Ansstattuug und mit vielor Dienerschuf't zieht 
mm Husn fort und ihr Vater uud Sfthlu und 
Hannfi begleitou sie und Moslim, mit zahlrcichem 
Gefolge. A Is sie '2 Tage unterwegs tiud, be- 
geguet ihueu Mohammed der Eseltreiber und Oel- 
liandlcr uud Mancur der Pfortuer; wohin wollt 
ihr? fragt Moslim. — Nach Haleb, urn zn seheu, 
was Husn macht, wir haben sie uoch nicht 
wieder geseheu. — Ich aber habe sie gesehen, 
sagt Moslim, du in der Sftufte ist sie. — Wohin 
geht sie? — Ich nehme sie zur Frau: da ist 
ihr Vater uud dort ihr Vetter: wir gehen in 
meiue Heimat. Kehrt ihr nur in die eurige 
ziiriick und lie.bt, wie es fur eueh pusst; aber 
wenn ihr je von Husn spreeht oder singt, bei 
Tag oder Nacbt, schlag ich eueh todt. — Da 
rannen dem Eseltreiber Thrfinen tiber die Backen 
uud er klagt sein Leid. — Jetzt geht eurer 
Wege und la6st solch Gerede! — Hast du denn 
gams vergessen, wie ich die Sacke aufschnitt, 
dH8 Oel auslaufen liess, die Esel schlachtete, 
und aus Liebe zu Husn in der Welt herum- 
8trich? Alles Gut ist Menschengut: nun hab' 
ich die Bescheerung! — Da wird Moslim weich 
gestimmt, reicht ihm die Hand, giebt ihm einen 
Beutel Geld und sagt: nun geh deiner Wege! 
Als er nun wieder zu dem Geld fur sein ein- 
gebiisstes Eigenthum gekommen, wandte er sich 
gen Syrien. Mancur aber sngte: Moslim, denkst 
du gar nicht mehr daran, wie ich aus Liebe zu 
Husn zuni Landstreicher geworden bin? — 
Was hast du jetzt vor? — Ich mochte, dass 
du die Gflte h&ttest, mich bei dir zum Partner 
zu machen, dann konnte ich doch Husn sehen, 
und ware es auch nur einmal im Jahr. — 
Darttber wird Moslim bose. Du Hund! ruft er; 
dachte ich nicht daran, wie du mich in den 



Han eingelassen hast, ich sebluge dir den Kopf 
ab. Er schalt noch weiter, da machte Mancur 
Kehrt und ging von dannen. — Moslim holte 
bald die Seinigcn ein und als sie in sein Heimat- 
land gelangt, meldet er seinem Vater seine Au- 
kunft. Dieser freut sich fiber die Maassen, als 
ware ein Todter ibm wieder zum Leben zuruck- 
gekehrt; so lange sein Solin fort war, hatte er 
nicht essen oder triuken mogen, hatte iiberall 
nach ihm herumgeforscht, aber nirgends die 
geringste Spur von ihm entdecken konnen. Nun 
zog er ihm froh entgegeu; nach herzlicher Um- 
armuug begriisst er die Uebrigen und kehrt mit 
ihneu um und bewirthet sie aufs Beste uud 
Kostbarste; gegen diese, sagen sie, sind wir 
init unserem Wohlstaud nur wie ein Tropfeu 
im Meerc und kaum! — Moslim aber erziihlt 
seinem Vater, als er Abends mit ihm allein ist, 
alle seine Erlebnisse. Weisst du, sagt derselbc, 
wir wollen- dem Sahlu deines Ohms Toehter, 
die Ezzein (^jJI), zur Frau gebeu, dann hat 
er eineu Ersatz. — Vortrefl'lich, sagt Moslim, 
sie ist ja ebenso hubsch wie Husn und noch 
hubscher. — Am fblgeuden Tage waren bei 
Sellm die Freunde und VornehmeD, seine An- 
gehorigeu und Mauuen versaminelt. Nach der 
Bewirthung sagt Scllni zu Sahlu: du hast 
meineni Sohn Husn al)getreten, ich -will dir die 
Ezzein gebeD, dabei machst du ein gutes Ge- 
sch&ft. — Das ist ein guter Vorschlag, sagen 
Alle, der Contract wird sofort aufgesetzt, Sellm 
giebt ihr doppelt sovicl als Husn mitbekommen 
hat, besebcukt den Suhln reichlich, auch deu 
Hannfi und die Anderen, und Alle siud liber 
seiue Freigebigkeit erstaunt uud mit seinem 
Benehmen sebr zufrieden. Nach etwa 20 Tageu 
brechen sie auf nach Ha use, Sellm uud Moslim 
gebnn ihnen mit ihrem Gefolge das Geleit. Als- 
dann feiern sie 40 Tage Feste, zu denen sie 
die Konige und Statthalter von weit und breit 
her einladen, bedenkeu auch die Armen reichlich. 
Darauf halt Moslim Hochzeit mit Husn. Wache 
ich oder triiume ich? sagt er. — Du wachst, 
sagt sie, und dess zum Zeichen |>esinge mich 
vom Scheitel bis zur Sohle! Darauf preist er 
alle ihreReize und sie sagt: du bist der wiirdigste, 
dich ihrer zu freuen. — So genossen sie denn 
in Liebe einander uud verlebten ihre Tage in 
Gliick und Wohlstand. — 

Schluss f. 46": ^Ji^ pLsJ^i *J3 qc vii-Jljj 

.^sLJIe, u%ai\ v-aJ^j a'^LsJI <£JX\ iX^jj^i a^lXJI jbj'j 



GROSSE ROMANE. 



No. 9355—9358. 






J' isJ I J.JC 



l»L*X)l .\X^i\ iX*^* 



'&* & J* fcU" Jk*i» 5 
Schrift: ctio groBse, ruodliobe, gewandte und ziemliob 
feraftigo ScWift. — Abschrift vom J. 1262 6om.II (1846). 

9356. We. 848. 

34 Bl. 4'°, 16-18 Z. (22 X 16; 17'/, X c. 12 »/,«»). - 
ZaotaDd: fast loce im Einband; viels vereinzelte Blatter; 
oft ifcckig und nnGaabar. Bl. 1 oben etwas schadhaft. — 
Papier: golblich, siemlich stark, wenie glatt. — Ein- 
band: Pappboud mit Lederrucken. — Titel fshlt, steht 
luf dem Yorderdecko) (auaaeD): JL^o , -s-UJt ,.,«.*> 
(darunter H, d. h. Bd 23). - ^ UJ ^ 

= We. 783. Anfang u. Schluss ebenso. 
Ber Text ist. zum Theil ein wenig. abgekurzt, 
aber deuuoch im Gauzen derselbe. 

Scbrift : dio gowdhnliche dicke Schrift. — Abschrift 

9357. We. 888. 

18 Bl. 4">, c. 22-29 Z. (22 x 16; 19-20 X li™) — 
AusUnd: fast ganz lose; nicht rooht saubef. - Papier: 
f.elblicb, ziomlioh stark, woniir glatt. — Einband: Pappbd 
mil Lodorruoken. - Titel f. 1» : [jVJ «jL^ ^L^St 

Anfang f. 2°: ^^ ^ ^ ^ Jj, ^^ 
,.-^'1 e^.>U*t CT * % _aU. ,,0% ^a,, \_ tJJt \ _ 4 
V'J» _.*-« o^ «' i>« • . . L»,La.1, yjl ^ 

^-11 /i-JLw -^t >JJL 

=- We. 783. Der Text ist viel'fach abgekurfct. 

Schluss f. 18»: |yux c | 5 ^t J* J^o 

U/ ; ^ ,U, LAX*;. L^Jt UJi ^6 ^jiwJl ^^^ 

Schrift: dio dicke, ziemlich grosse gedrangto Scbrift. 

9358. We. 775. 
4) f. 124-172 
8", o. lfiZ (lG'/sXll: l«V»-Ux9-9l/,"»). - 
Zu stand: z.einhch got, doch niobt oberall ganz aauber. - 

fcft'in (m* ' Wi6 b9i 3) - ~ Tit «l'"'»>or- 

(>£»■> ^jU^ai (^»fjJ^ 
Aufang f. 124": ^tj *«*, ,JW ,JJ| ^ 
• . . ^1 e^>L>l ^ .j^ (OJB^ ^^ U* 
f,^ \JH 3 s*J\ ^fcJu, 3 UjJI ^JJ ,$ lf ^sp. 

gJI y,«Jt nALsr colCj ^L *J JUb 
In fruheren Zeiten gab e 8 einen Emir, Namens 
JfiBir: den filrcbteten die Araber weit und breit; 
der hatte einen Sohn, der hiess Jo^t L~, weil 
er Pferde und Reiter liber den Haufen warf; 
ov war so tapfer, dass er bei Nacht die Lowen 
>» ihrem D.ckicht erlegte, ein gewaltiger Reiter, 
em biibBer Recke. Seine Schwester biesa !> : 
me war tlbcraiiB Gcbon, Viele batten sie heirathen 



wollen, aber ibr Bruder wollte es nur in dem 
Falle, dags er dafur eine Frau aus derselben 
Familie erhalte. Eines Tages spracb Jasir mit 
eeinem Sohn (iber die Sache und sagte, sie 
geratbe allmalig in die Jahre: er aber blieb 
bei seinem Vorsatze. Nach eiuiger Zeit ging 
Sinan aufJagd: er nahin dazu, wie gcwtibnliob, 
alle jungen Reiter uud Krieger mit sich, sie 
blieben daDD raeisteus 30 Tage aus, die sie in 
den Bergen zubracbten. Jasir hid inittlerweile 
eineu Emir, Nameus ^wLc, von deu BenQ bilal 
zu sich ein und bot ihui seine Tochter an: 
wenn er darauf eingebe, mdge er sich aber 
beeiten. Er koinrat sof'ort an, ist zur Heiratii 
geneigt, hat aber in Betrefis Sinan's Besorgnisse, 
die der Vater desselben jedoch beseitigt; der 
Ehecoutract wird aufgesetzt, die Hochzeit ge- 
feiert. Als Siuftn von der Jagd zuruckkehrt, 
kommt ihm uicht, wie sonst, ein frdhlicber 
Haufe zum Empfang eDtgegen. Er ist verwundert 
und argerlicb darttber uod erfahrt dann, was 
in seiner Abwesenheit sich ereignet bat. Er 
fragt seine Mutter: wo ist meine Scb wester? 
sie autwortet: sie ist ins Wasser geo-anceu. 
Aber ein kleines Madchen, welches zugegen ist, 
Bagt: sie bat sich verheirathet mit Gannam. 
Sofort begiebt er sich zu seinem Vater, der 
die Emlre grade bei sich hat, macht ihm die 
heftigsten Vorwurfe und droht fortzugehen nach 
Negd; der Vater entscbuldigt sich, er aber sagt: 
bier ist meines Bleibeus nicht langer! Er nimmt 
seine Waffen und reitet fort, seiue Mutter sucht 
ihn mit Bitten und Tbrfinen zurilckzuhalten, 
aber vergebens. Er kommt nach Mekka und 
maoht die Wallfahrt mit; dann begiebt er sich 
nach El'iraq, darauf zu einem Stamm Araber, 
NamenS BenQ sam, die in Zelteu wohnteu. 
Hier versteckt er in einem Steinhaufen seine 
Waffen, nachdem er schon in Mekka sein Pferd 
verkauft hatte. Dem Emir derselben, Namens 
l»L«^>, welchem er sich vorstellt, sagt er auf 
Befragen, er sei ein Freindling und heisse Gelal, 
und tritt bei ihm als Hirte in Dienst. Nach 
einigeu Tagen treibt er die Kameele aus am 
Morgen, bindet sie auf dem futterlo&en Weide- 
platz an, treibt sie Abends heim. Sie werflen 
immer magerer, undHusam schickt einen Knecht, 
zuzusehen, wie Gelal es treibe. Da er nun 
findet, dass die Kameele nichts zu fressen habeu, 
macht er ihm Vorwurfe und ohrfeigt ihn. Ich 
bin gar kein Hirte, sagt Sinan, sondern ein 
Emir: warest du nicht ein Kuecht, ich schlftge 



No. 9358, 



GBQSSE B0MAME. 



dir deu Kopf ab. ~- Verzeih, sagt er, ich wusste 
das nicht, ich will es auch Keinem yerrathen. ?-*-■ 
Gut denn, erwidert Sinan, weide du die Kameele! 
Damit geht er fort, holt seine Waffen und 
RflstuDg au8 dem Versteck und wandert fort, 
bis er an die Grenzen von Negd kommt, zu 
den Beuu <«^1=-, deren Haupt der Emir (_,«.t^j 
ist. Er versteckt wieder seine Waffen in einein 
HiJgel und tritt vor den Eniir. Auch hier nennt 
er sich Gelal und tritt wieder als dessen Hirte 
in Dicnst und treibt die Kaineele einen Monat 
laDgauf die Weide. Die wunderschone -T0.ch.ter 
deesejbeu, JNamens . UKc, sitzt eines Tages an 
einer Quelle, als plbtzlich die Kameele zu denr 
Wasser gelaufen kommen. Gelal war einge- 
schlafen; er wacht auf, sieht, dass die Heerde fort 
ist, hesteigt sein Kameel, das bei ihni kuieend 
lag, uud geht auf die Suche, Er findet sie bei 
der Quelle, schreit sie laut an, angstlich brullen 
sie, als wenn der Wolf tsie in Angst setze; 'Ad'bfi 
sagt: so schreit nur ein Emir, das kanu kein 
Knecht sein, uud die Liebe, die sie ohuehin 
sohon zu ihni hatte, wuch6. Sie geht heim und 
lasst ihn durch ihr Madchen »juil ; holen. Wir 
bekommen Gaste, sagt sie, hilf uns Getreide 
mahlen. — Sehr wohl, antwortet er, uud hilft 
dem Madchem mit innerem Widerstrebeu gegen 
die demiithigende Beschaftigung; am Ende gar 
uooh Kindermadchen ! aeufzt er. — Dae Madchen 
legt dabei ihre Hand auf die seine und setzt 
ihren Fuss auf den seinigeo ; er aber legt seine 
Hand und setzt seinen Fuss oben. Als sie es 
wiederholt, giebt er ihr eine Ohrfeigc, dass sie 
ohnmachtig hinfallt. Ihre Herrin kommt dariiber 
zu, sprengt ihr Wasser ins Gesicht. Das 
Madchen schimpft auf ihn, er entgegnet mit 
Selbstgefuhl , 'Ad'ba wird in ihn verliebter ale 
je. Sie nimmt ihren Schleier ab, lachelnd tritt 
sie vor ihn, erklart ihm, dass sie ihn liebe habe, 
halt dies aber vor Anderen geheim. Er indessen 
weidet nach wie vor die Heerden, ihre Liebe 
aber nimmt taglich zu. — Da unternimmt ihr 
Vater einen Kriegszug und nimmt alle seine 
Manueu mit, er lasst nur die Frauen und Kinder 
zuruck und die Hirteu sainmt deu Heerden. 
Aber die Feinde, von einer anderen Seite her, 
(iberfalleu die Heerden und treiben sie wee. 
Da kommt die Schwester des KSnigs, ,m^£=» ?\ 
mit Namen, schliigt mit einem Kniippel auf die 
Hirten los und sagt: lauft hinterdrein und holt 
die Heerden wieder! — Das ist unmotdich, 
ssagen sie, wir haben keiue Waffen. Sie trifft 

HANDSOHRIFTEK D. K. HIBL. XX. 



den (Jelal sohlafebd an, schiegt i|in, er spriagi 
aornig auf, mit Schaurn vor deni-Muade, uud: 
fragt: wosu weckst du .mitt|i.2.-— Bistdu biiadf 
aagt sie; die Feinde haben die Heerden ge- 
nommen, und ihr seid dock 1000 Hirteg. — ' 
Wena ich ein ...Pferd hatte, : : daun , soiltest du 
schon seheal sagt er. .-?- Sie holt ihm esa Pferd, — 
Das taugt nichts, sagt. er. ■— . Weiter sat kerna 
da , veraetzt sie. -^ Dana, gea ich iieber , «a- 
Fuss. .— ■ Hore, sagt 3ie, uuter diesera Hugel 
ist ein Rnum, da hat mein Bruder eiu : F'ferd, 
dem aber kanu .Reiner aahe kommeu.-als deiu 
Herri — • Nachdem 10 Hii-tea es vergebiich 
versucht haben, weiss Gelal es durch gescttickte 
Behaadlung zahm su machen^ sattelt es und 
zaumt es, aber verkehrt , vom. Schwaaa aua 5 
wprilber die zusehenden Madchen vor LficiteuL 
bersten wollen; als er aber hu Wftdl ist, -.steigt 
er' ab, zaumt und sattelt es gehorig, holt seiue 
Waffen und seinen Panzer hervor und sea;i 
nun den feindlichen Reitern Each, .DiesB .-hutteu 
sich gelagert uud Yorposten ansgestellt, obgieich 
sie wussten, dass kein atreitbarsi Macn iu der 
iiberfalleneu Ansiedelung zuriicbgebliebeu sef. 
Plotzlicb erhebt sich eine grosse ■■Staiibwotk.c. ' 
Die Feinde kommen, o wehl -schreie.n sie. — 
Vielleicht sind^ nur ^Venige, -— Neia, 500 
Eeiter! — ■ Nur 200, §agea Andsre, v;iedsr 
Andere: es siud etwa-lOO. Eadiich . aeheii ; sm 
Einen Reiter dahersturmeu. Wisst , sagt ihr. 
FQhrer, t .j!>,ivij mit Namea, in dieser Gegeud 
halt sich Sinan ben jasir auf, vielleicht ist er'iit-— 
Wir wissen nicht, ist die Antwort, wie kiiuae 
der hieher? — Ohne Zweifel ist er es; d&vn 
nimmt er die Heerden weg~: wir wolieu sie -ihru 
gutwillig gebeu, sonst ko3tet es, wenu wir mit 
ibtn kampfen, uns daa Leben. — Ic der ■■■That 
tibergeben sie ihm die Heerden uud -'was .sie 
sonst erbeutet haben, aue freiec Stackea und 
ohne Kampf: erzieht damit ab 110c! auch sie 
kehreu zu den Ihrigen zuruck. Uaterwega aber 
vermisster die Eaineelin der p"5L^>- (»!, die zuruck- 
zubringeu sie ihni gaaz besonders Eiiigetrfigea 
hatte. Er kehrt also schaeii ma su dea ■ Ab- 
ziehenden, fragt wo sie aei, erhiili aber die. 
Versicherung, sie sei bei den ubrigen, uud ke'sit 
wieder urn. Zuruckgekommen stellt er sich, 
als ob er uicht3 ausgerichtei habe, und wird 
verhohnt von den Weiberu und von (•;-^j> - f5 
arg ausgescholten.— Indem lasst ^w^j .seine 
RUckkehr snelden; die Frauen gehen dem Boteo, 
Mas'ud genannt, entgegen, er erziihlt ih'neu von 

57 



4£>0 



GROSSE ROMANE. 



No. 9368. 



dem gliicklichen Ausgang uud dem reichlichen 
Ertrag des Beutezuges. — Was uiitzt das? sagt 
des Konigs Schwester; ihr beutet dort, sie bier. 
Dann erz&hlt sie ihm, was 6icli ereignet hat. 
Er fragt: von wo kamen die Feinde? — Von 
der Seite des Weisseu Wadi her. — Er reitet 
davon, urn seinem Herrn Nachrioht 7.11 bringen. 
Sein Weg f'fihrt au dem Wadi vortiber, er sieht 
dort die Kanieele weidcu uud weis6 uicht, was 
er dazu sagen soil. Er wartet bis zum folgendeu 
Morgen, dann treibt er sie zu der Ansiedlung, 
giebt vor, er habe sie den Feinden abgeuommeu, 
und wird von den Fraueu und Madchen be- 
jubelt. Sie sagen ihm, Gelftl sei UDverrichteter 
Sache zurnckgekommen. Was der sich wol 
einfallen lflsst? giebt er zurAntwort; znm Mist- 
auf6amnieln der Kainwlc taugt er, abcr fur 
Fahrlichkeiteu, da passt nur Eiuer wie. ieh; 
ware uicht der Abend hereingebrochen, ich hatte 
die Feinde gefangen geooinmen. Nun kommt 
anch der Konig an, wird frob begriisst nnd seine 
Schwe6ter erziihlt ihm das wiihrend seinerAb- 
wesenheit Vorgefallene und wie albern sich Gelftl 
benommen und wie tapfer und erl'olgreich sein 
Diener Mas'ad gehandelt habe. Der Konig 
liisst ihn rufen, lobt ihn, macht ihu zum Ober- 
hirteu, giebt ihm 100 Kameele und soustige 
Geschenke, sagt ihm auch seine Tochter 'Ad'ba 
als Frau zu und es werdeu ihm zu Ehren Feste 
gefeiert. — Nun geht 'Ad'ba bin, trifft Gelal 
schlafeu, macht ihm seiner Tragheit und Gleich- 
giiltigkeit wegeu he.ftige Vorwlirfe, er aber sagt, 
or sei entschloeseu die Wahrheit an deu Tag 
zu bringen. Er geht zu der Festtafel, an der 
der Kouig uud Mas'ud und eine Meuge Emlre 
und Volk sitzen und jener ebeuso wie 6eine 
Schwester des Lobes voll 6ind von Mas'ad, und 
sagt, uicht jener, sonderu er eeJbst habe die 
Ileerden zurtlckgeholt. Als man ihm dies als 
verrflckte Anmassung bezeichne.t, sagt er: gut, 
wenn Mas'ad es gethan, wo hat er denn die 
Pferdezaume und -sattel gelaBsen? (diese hatte 
Gelal namlich in dem unterirdischeu Raum ver- 
steckt, in welchem das edle Ross des ^Ls-j 
sich aufhalten muasfe). — Das ist auch wahrj 
sagen die Emlre, und ^1=* j wird nachdenklich 
und fordert Gelal auf, ihm die Wahrheit zu 
sagen. Nun giebt er sich zu erkennen als 
Sinan; er habe die That gethan. — Da bittet 
Lr^-J ihn urn Entschuldigung und sagt ihm 
seine Tochter 'Ad'ba als Frau zu, wortiber sich 
Sinan ebenso iieut wie diese. Mas'ad aber 



steht auf und sagt: er liigt, wenn er behauptet, 
ein Emlresobn zu sein. — So beweise ihm das 
im Zweikampf: der Sieger erha.lt 'Ad'ba. — 
Sinan holt 6eine Wafi'en aus dem Verstcck, auch 
Mas'ud erh&lt Waffen, beide betreteu den Plan, 
es dauert aber nicht lange, so haut Sinan ihm 
den Kopf ab; darauf reitet er mit deu Zu- 
schauern zu dem Vcrsteck und zeigt Allen die 
Sattel uud Zaunie der zuruckgebrachten Pferde. 
Allgemeine Frende herrccht, der Ehecontract 
wild aufgesetzt, Feste gefeiert, die Hochzeit 
vollzogen. — Sechs Monate vergehen ihnen so 
in stillem Glftck; den Umgang mit anderen jun- 
gen Madchen, den 'Ad'ba sonst pflegte, hat sic 
ganz abgebrochen. Sie klageu dies der r,^^>- A : 
wisst ibr was? sagt diese, aber ihr miisst es 
nicht weiter sagen, ich werde Zwiespalt zwischen 
beide Gatten briugeu; morgen ist Hochzeit 
meiner Tochter, da kommt ihr Alle bin, aber 
uber 'Ad'ba habe ieh keine Macht. — Nun 
putzen sie sich und gehen zu 'Ad'ba und forderu 
6ie auf'initzukommen; sie lehnt es ab, ihr Mann 
sei auf Jagd, sie wisse nicht, ob es ihm recht 
sein werde, wenn er sie bei seiner Heimkebr 
nioht zu Hause trefi'e. Aber auf Zuredeu der 
Fitnc putzt sie sich und geht mit und ist ver- 
gudgt mit den ubrigen. Aber durch die Rauke 
der Alteu, welche dem von der Jagd beim- 

4 O 

kehrenden Sinan auflauert und ihn durch allerlei 
Redensarten argwohuisch und eifersuchtig macht, 
uberzeugt er sich, durch den Schein getanscht, 
von ihrer Treulosigkeit und verlasst sie und 
acbtet auf ihr instandiges Bitten, bei ihr zu 
bleiben, nicht im Geringsten. — Mit lautem 
Weineu klagt sie ihrem Vater, dass Sinan zu 
deu Seinen zurilckgekehrt sei. Er lasst sofort 
6atteln, jagt ihin mit einem Gefolge von Emlren 
nach und holt ihn ein. Er fragt ihn, weshalb 
er fortgebe, ob ihm von 'Ad'ba Uuliebsames 
widerfahren: er aber sagt zu wiederholten Malen, 
er habe Nachricht, dass sein Vater krank 6ei 
nnd er musse deshalb beim. — So trennen sich 
beide. Der Vater kommt ohne ihn zuriick; 
da macht sie sich auf den Weg uud besttirmt 
ihn mit Bitten, mit ihr umzukehreu, Er lehnt 
ab und sagt ibr den Grund: er selbst habe ge- 
sehen, dass sie in seiner Abwesenheit mit einem 
Diener Umgang gepflogen habe. Sie recht- 
fertigt sich, nicht ein Diener habe sie beaucht, 
sondern q*5U> A in solcher Verkleidung; dann 
auch sei sie noch in Verkleidung eines Rittera 
bei ihr geweseu, aber sie sei ganz unschuldig? 



No, 9358, 



GRQSSE i-fiQMANE. 



451 



jene babe nur den boseu Scbeiu fiber sie ge- 
bracht. — Er wird iiber ihre Worte nach- 
denklich, dann sagt er: ich sehe, ^Li=> f»t bat 
Scbuld: aber icb kann nicht umkehren, was 
wiirde dein Vater dazu sagen, mit dem ich 
umzukehren mich weigerte? Aber ich ffirchte, 
ich bleibe lauge fort oder sterbe auch iu der 
Ferae: dann binde ich dir auf die Seele, bei rathe 
nach mir Keinen als deinen Vetter ^J>*Xa. — 
Nun weint sie aufs Neue und sagt: ich lasse 
dich nicht vou mir, du bist mein Leben, ohne 
dich kanD ich uicht sein, und fallt fast in 
Ohnmacht. Da steigt er vom Kameel, kllsst 
6ie und sie umarinen sich: aber er bleibt bei 
seineni Vorsatz. — Nun kominen die Frauen 
und Madchen der Ansiedlung, auch die Manner 
und sagen: es fallt uus schwer aufs Herz, uns 
von dir zu trennen. Alle weine.u, Siu&u auch: 
aber da sie siebt, dass er bei seinein Vorhabeu 
beharrt, nimint sie Absehied uud kehrt heim. 
Siuan reitet fort: die Hirten, bei deneu er 
vorbeikommt, deuken, er gehe auf Jagd. Er 
halt still bei einer Quelle, wascht sich uud 
betet, triftY dort einen Dieuer von 'Ad'ba's 
Vater und sagt: ich gehe in nieiue Heimat, 
griisse deiue Herrin 'Ad'ba vielmals, uud weint 
heftig uud der Dieuer weint mit ihm. Daun 
reitet er fort, so leid es ihm thut, bis er uach 
langerer Zeit uach dem Laud vou ,.,l._JiJt kommt. 
Er lasst seine Ankunft uielden: Vater uud 
Mutter, Geschwister uud Freuude kominen ihm 
froh eutgegeu, er zieht mit ihueu heim, Feste 
werdeu gefeiert. So vergeht eiu Mouat. Eiues 
Tages ist eine Hochzeit au ihrem Ort: da dcukt 
er au 'Ad'bii, mit solcher Sebusucht, dass er 
abmagert uud krauk wird. Nuu hatte er eiuen 
Vetter, J>oli ^ s*iyJ> mit Namen, der war auf 
cinem Kriegszug abweseud uud hatte vou Siuau's 
ltiickkebr nicbts gehort. Der kebrte siegreich 
heim, horte von ihm und besuehte ihn. Siuau 
wollte aufsteheu und ihn begriisseu, konnte aber 
vor Schwiiche nicht. "farlf will einen Arzt 
holen, aber Siuau sagt: kenntest du mein Leiden 1 
mein Arzt, der mich heileu wiirde, wobut fern 
von bier! — Sag mir, giebt der Freuud zur Aut- 
wort, wer er ist, ich werde ihn holen. — Es 
ist eiu Madchen, heisst 'Ad'bn, ist Tochter des 
^wLp-j: vor Sehusucht nach ihr bin ich krank: 
weuu ich sie an mich driieken konute, : wiirde 
ich gesuudeu. Nuu erzahlt er ihm seiiie Ge- 
schichte. — Freuud, sagtjener, der Eva-lochter 
giebt on viele! — Und schmuckten sich alle 



T6chter der Welt fur mich, so ware mir keiue 
angeuehm als sie; nicht jeder, der von Liebe 
klagt, kennt Liebe; und horen und seben ist 
ein Unterschied. — Tar'f beklagt ihn, macht 
sich auf den Weg, kommt zu der Ausiedlung 
der Benu ,»j^»: die zogen grade von danuen, 
hatten eine schon gescbmtickte Sanfle bei sich : 
die Frau darin, Namens «-*;>, fragt ihn : woher 
und wohin, Freund Araber? — Frag nicht, 
schone Frau, unsere Geschichte ist lang, und 
icli will iu dieseu Gegendeu und in Negd eiu 
Reh holen. — Gch fiber Nacht nicht weiter, 
sagt sie, sei unser Gast, anders erlaubeu wil- 
es nicht. — Bald schlug ihr Maun iyo\^z das 
Zelt auf, jener kehrte bei ihueu eiu, uud es 
dauerte nicht lange, als auch schon 'f'arlf uud 
jene Fr.au sich einauder durch Winke zu ver- 
steben gaben, dass sie sich lieb batten. Sie 
verlangt von ihrem Manne ein Kameel uud 
'20 Dinare, er weiss nicht, was ihr einfallt, sagt 
aber: Geld hast du ja bei dir, 2000 Goldstftcke, 
Kameele aber, die weideu ja vor dir iin Feld. 
Noeh in selbiger Nacht packt sie von G<jid 

und Kleidiingsstileken 4 Sacke voll und geht 

t. . . . 

arlf, der sie hinter sich auf seiu Kameel 

nimmt, durch. Am Morgen steigeu sie bei einer 

Quelle ab. Er lasst sie dort, verspricht bald 

wiederzukommen und begiebt sich zum Emir 

(j~l>j. Als die Madchen ihn kommen sehen, 

betrachten sie ihn ueugierig, 'Ad'ba wiluscht, es 

mfichte Sinau sein. Sie fragen ihu, was er 

wiinsehe, wie er heisse. Er giebt Auskunft 

darilber und das alteste unter den Madchen, 

Fitue mit Namen, erzahlt ihm, wie sehr auch 

'Ad'ba an Liebe uud Sehnsucht gelitten habe. 

Die Madchen alle sind so liebenswiirdig gegeu 

ihn, dass er deukt: es steht dem Siuftn wohl 

an , .vor Liebe krank zu seiu : jedes Madchen 

ist hier eine Schone, die 1000 Sohatze werth 

ist, uud jedes harmt sich um ihu. — Mit grosser 

Beflissenheit helfen sie ihm vom Kameele und 

bringen ihu zu 'Ad'hfi. Er begriisst sie, sie 

crwidert: 1 00 000 mal guten Morgen! erziihl mir, 

ehe ich sterbe; 6eit Siuau fort i6t, schwindet 

mein Korper dabin! — Er erzahlt ihr darauf 

vou aeiuem Liebesgram und Siechthnm. Da 

stosst sie einen Schrei aus, streut Asche auf 

ihr Haupt, zerreisst vor Weh ihren Schleier. 

Tarlf siebt ihre SchSuheit, sie geht ilun tief zu 

Herzen. Auf ihreu Wunsch wiederholt er ihr 

das letzte Gedicht, in welchem Sinau seiue 

.Sehusucht nach ihr ausgesprochen hat. — Was 

57* 



6R08SE "ROMANE. 



No. 9358. 



bat er 8<mai, ».oeh geeagt? fragt sie unter Thranen ; 
sag es mir, seiae "Worte klingen mir siieser als 
die <:schoaste Masik. — Er tragi ihr noeh ein 
jbieb.ssgedicht ;-vqb ihm vor. Darauf geht sie 
a« ihrfesH Vater, erzahli von Tarlf's Ankunft 
und billet, ihn gut aufzunehmen. Er ist sehr 
fretsnolicli gegen ihn, Tarlf muss ihm erzahlen, 
wie es SieSa geht, 'A«?ba hfirt hinter dem 
Vorhafige Allee mit an. — Er bleibt nle Gast 
erases Monat, dann verabsehiedet er sich und 
7 A aba, glebt ihm ein Erinnerungszeichen — ein 
Blumenbouquet-'-und Wohlgerttche, in Rehhant 
gewiokelt, Kiit eineHi Kuss versiegeli, in eines 
mrsr- -'Kleider eingeschlagen ■— an Sinan mit, 
ausserdens einen Brief an ihn, den sie versiegelt. 
— Tarlf beeili seine Riickkehr; er nimmt seinen 
Weg fiber die Stelle, wo er Hamra znrfick- 
gdbcsen bat: sie ist nicht mehr dort, keine 
Spur ?oa ibr zn ■flnden. Nun geht er weiter 
"iiijcl koamit-aach .;.',<. -^Sj', triiFt Sinan am Leben 

w -V" 

aa.j ■um ihn die Enure und die Fratieu. Komm 
her, ^f'snf, sagt. er, lass mich deine Augen 
kiisEsrij sie baben Ad'b& geeebei), deine. Hande 
kttessa , dsrm eie babea ihre Kleider gestreift. 
Sie nisi arm en sicn, er ttberbriogt ihm die Grusse 
und Ktlsee Ton 'A d'b&y die sie ihm aufgetragen 
hat. Er Wfiiat he'ftig, such seine Mutter wiscbt 
eich die Tisrsnen fori und sagt: o hatte 'Ad'ba 
nie gelebi! o lebte sie doch nicht mehr! — 
Sobweig doch, Mutter, du faselet : ist. eie doch 
dan ■ hiahi ■■■meiner AugenDterne! Darauf flber- 
gisbt 'rarlf ihm ■■■■ibren Brief; er nimmt ibn, 
weint ■'■und macbt. sich die bittereten Vorwurfe. 
blun muss der Freund ihm too ihr und ihrein 
"Vater erzahlen: da fallt er ohmnachtig hin. 
Dana oilhet er ihr Erinnerungsge6chenk, schlfirft 
ibree Dnft ein, Freude zieht in sein Herz ein 
und verscheucht den Knmmer, der bi6her ibn 
drilckte. Nun beschlieset er, sn 'Ad'bfi zu 
reisea: er 'Jasst Kameele 6atteln und mit Vor- 
ratb und Gescheaken bepacken, sein Vater will 
iba daroa abbringeD , seine Gesuodheit sei zu 
sch wach, er aber lasst sicb nicht abhalt en , nimmt 
Tar! f und seinen Diener Abu'l'auf mit und reiet 
ah. Nncb 20 Tagen kommt er, nahe bei u^jLS, 
t>.n die Qtielie; seine Krankbeit hat zngenommen, 
er fuhlt sein Ende nabe, bedauert, dass er 'Ad'ba 
nicht noch geeeben bat, bittet Gott, ibn mit 
ibr im Paradiese zn vereinigen und ibn im 
(jlauben oterben zu lassen. Wie bitter ist die 
Trenaung! "W-ir ecbeiden, wann sehen wir une 
vieder? Komro her, ■| , ai*lf, eagte er mit schwerer 



Zunge, kfiese 'Ad'ba von mir, kusse meinen 
Voter und meine Mutter in der Heimat und 
begrabe micb : ich bin ein Martyrer der Liebe. 
Damit bauchte er seinen letzten Seufzer aus. 
Tarlf und sein Diener weinten und bestatteten 
ihn auf einem Hflgel. Sieben Tage verweilten 
sie dort an eeinem Grabe, *T arl f selbst aber 
wurde immer scbwficber. Der Diener scbuttelte 
ihn — er war todt. Nun bestattete er ihn bei 
eeinem Freunde, dann verliess er die Gegend, 
ungewiss, wohin er gehen solle. Er ent6chlieest 
sich, nach Negd zu geben und 'Ad'ba zu sehen, 
um deretwillen Beide den Tod gefundeu baben. 
Er kommt an und begegnet einem Zuge, darin 
prachtige Sanften. 'A«fba bemerkt ihn, lasst 
halten, er nfihert sich, grusst sie, und sie fragt: 
bist du nicht Sinan 's Diener? — Jawohll — 
Sie schreit laut auf in freudiger Erwartung: 
o erzahle mir^ sagt sie, mSglichst ausfQhrlicb, 
wie es Sinan geht. — Er weint und meldet 
seinen und X 81 "^' 6 Tod. Da wirft sie eich von 
der Sanfte herab und erhebt ein lautesWeinen. 
Sie klagt es ibrem Vater: da weint er e.benso 
wie q^^» *\. Nun fragt 'Ad'ba den Diener: 
bat dir dein Herr noch zuletzt etwas fflr micb 
aufgetragen? — Ja, du solltest nach seinem 
Tode Tarlf und nach dcssen Tode, sagte er, 
micb nehmen: nun sieh zu, was du thun willst. 
— Da sprach sie: und wenn du vom Stamme 
'Abs warest, ich nahme dich nicht statt Sinan 
und will flberhaupt keinen Mann baben, bis 
man mich einhullt in inein Leichentuch. — Ich 
kann nicht mehr fort in die Heimat, erwiderte 
er, sondern t6dte mich, wie du die andern ge- 
todtet hast; ich komme nicht mehr heim und 
sterbe unterwegs! — Sie aber kehrt sich nicht 
an ihn und sein Weinen und zog Trauerkleider 
an. Abfl'l'auf, der Diener, aber ritt, mit Liebe 
zu ibr im Herzen, heim und kam nach El- 
qairnwfin, 6tieg ab vom Kamcel und traf Jaeir, 
Sinan 's Vater, dort. — Wie gebt's, fragt dieser, 
wo sind deine Begleiter? ihnen ist doch nichts 
zugestossen? — Da ftillen sich des Dieners 
Augen mit Thranen, er senkt das Haupt und 
eagt: er ist todt und auch T arl f ruht an seiner 
Seite. — Da weint Jasir und seine Tochter I.?; 
und bringen in Verzweiflung 1 Tage zu. — 
Unter den Stammen aber verbreitet sich die 
Kunde von Sinfin's und Tartf' 6 Tode. Nun 
kommen Freier zu 'Ad'ba in Menge, sie aber 
lehnt sie ab und sagt: ich heiratbe nur Jemand, 
der mir Nachricht von Sinan und T arJ f bringt. 



No. : 9368. 9369, 



GROSSEROMANE. 



Da kommt anch ihr Vetter 'Ah zu ihr, dem 
sagt sie: bring mir Nachrieht von ihnen, so 
nehme ich dich zum Manne! — Sehr gem, 
Bagt er, waffnet sich, spornt sein Knmeel hin 
zu dem Grabesbilgel , findet dort 2 Grabe.r 
ueben einander und auf dem eineu steht die 
fraurigc Gescbichte Sinan's geschrieben. Er 
tchreibt sie ab, 6teckt das Blatt zu sicb, kehrt 
zu 'Ad'bft zuruck. Sie hilft ihm vom Kameel, 
faest ihn bei der Hand, gebt mit ihm ins Zelt 
und fragt: sag mir wahr, ist Si nan gesnnd, ist 
<r krank, ist er gar schon todt, dass icb um 
ihn klage Zeit meines Lebens? Wo ist Tarlf, 
wie geht's ihm, lassen sie mich grussen? — 
leh stieg auf den Hugel, giebt er zur Antwort, 
der Wind spielte in den Bluiueu ; ich sah beider 
Grab dort und auf Sinan's Grab stand seine 
Leidensgeschichte geschrieben. — Da fallt 'Ad'bft 
ohnmiicbtig hin; als sie sich erholt liat, sagt 
sie: aui' welebeni Huge] ist's? — Westlieh von 
Qabis: sie wollten zu dir, starben aber unter- 
v/egs. — Da stellte sie 7 Tage Todtenklage 
an, so diiss die Leute sagten: 'Ad'ba hat den 
Verstaud verloreu. — Um diese Zeit uuteruahm 
ihr Vater einen Raubzug und lie6s 300 Keiter 
zuruck unter Fuhrung des v-a-^--, seines Bruder- 
sohns: die6er war ein Freund von Sinnn ge- 
weeen. Nun hatten Reiter ihre Heerden ihnen 
fortgenommen, Munlf setzte ihnen nach und 
nahm ihnen die Beute wieder ab. Berg&s kehrte 
uuverrichteter Sache, mit leeren Handen, heim : 
da erfubr er Munlf 6 That und sagte: ich will 
ihm meine Tochter zur Frau geben dafiir. Da 
kam Munlf und wollte sie ho'len : sie aber ant- 
wortete: Munlf, du bist mir lieber als alle 
Fremden, aber ich nehme dich nur unter der 
Bedingung, dass wir beide hingehen und sehen, 
was Sinan macht. Lebt er, nun, dann wird 
nichts daraus; ist er heimgegangen , so nehme 
ich dich. — Sie reiten also beide hin, kommen 
auf den Hugel bei Qabis an, erblicken dort 
Pferde und eine Menge Lanzen. Langsam, sagt 
er, da ist ein Reitertruppl — Gott wei68, sagt 
sie, 6ie werden Sinan besuchen. — Sie kommen 
naher und finden dort Manner und Klageweiber; 
'Ad'bft begritest sie, man sieht sie mit verwun- 
derten Minen an. An der Seite des Grabes 
sitzt ein bartloser J tingling; SinBn's Mutter 
halt ein Scbwert in der Hand, und Zabr elban 
und Jftsir und Tarff 's Angeh8rige nebst Knechten 
Btehen dort, und Abu'l'auf darunter. Aber sie 
richtet ihren Blick auf den Jungling: er sieht 



aus, als ware er SinaD. Warum oiehst du mich 
so lange an? iragt sie. Wer bist du, woher 
kommst du und wie ist deine Geschicbte? fragt 
er. Sie giebt ihm Auskunft, da sagt er: ich 
bin Sinan's Bruder, um deinetwillen ist er ge~ 
storben, vor Sehnsuoht! — Da weint 'Ad'ba, 
wirft sich auf das Grab, umarmt cs uud rufts 
o Grfiber, schickt mir eure Gruose, lasst mich 
ein Wort von euch veruehmen I Meine Thranea 
rinnen um euch hier in der Fremde. Ware ich 
doch frfther gekommen! Nun ist kein Wieder- 
sehen als am Tage, da tins Gott vereint! — 
Vom Morgen schlnchzt sie bis zum Mittag, 
endlich versagt ihre Kraft, ihr Herz ist auR- 
gebrannt, noch einmal umarmt 6ie daG Grab, 
dann giebt sie den Geist auf. — Nun streut 
Munlf Asche auf sein Haupt, zerreisst sein 
Kleid, weint und ist untrostlich. Sinan's Mutter 
wfl6cht die Todte, Munlf grttbt ihr Grab ueben 
Sinan und steigt in die Graft, sie dort. zu bcf.ten. 
Da fand er die Wand von Sinan's Grab ein- 
gefalleu : so war keine Scheidewand mehr zwi- 
echen ihr und SinaD, so dass sie nun in einem 
Grabe neben ihm ruhte. Da fiel auch Muclf 
ohnmachtig bin mitten im Grabe: Bein Diener 
6ticg hinunter, trug ihn heraus, man echuftelSe 
ihn, er war todt. Da begruben sie ihD zur 
Seite von 'Ad'ba, so daee diese nun zwiechen 
Beiden ruhte. Da beklagte ihn sein Diener, 
be6tieg sein Kameel und kam nach einigenTagcn 
zu 'Ad'ba's Vater und crzablte ihm alles, wao 
vorgefallen und dass seine Tochter uotl Sinan 
und "farlf und Munlf alle auf dem Hugel be- 
stattet 6eien. Da erhob Berg&s seine Klage. 

Damit bricht die Geschicbte ab: on demEnde 
derselben fehlt scbwerlich mehr als 1 oder 2 Bl. 

Der Text auf f. 172 ist nicht ganz iu Ord- 
nung: die Zeilen 6 — 12 auf f. 172" gehoren nicbt 
ganz an die Stelle; auf f. 172 b wird wiederholt, 
was zum Theil auf der vorbergebenden Seite steht. 

Die letzten Worte auf f. 1 72 b : ^«, JJcJi ,3 ^J.i' 
«v>*P iW&H iwL> j ,Lili fefii vJls v^uXoj <4>jU UXftj tips 

9359. We. 846. 

35JB1. 4'°, 15- 18Z. (22X 16; 13— 18 ! / 2 x 12— 13 fDJ ).— 
Zust&nd: ziemlicb lose im Einband, fleclsig und im Gauzcu 
anBBuber. — Papier: gelblich, ziemlicb stark, etwee glutt. — 
Eisbasd: Pappbd mit Lcde rrflchen. — Tite l (von ftiide- 

rer Haud) f. 1': «J L=>- U 5 ^XoM l$ *mJjh1 ujUJ' !>>Jt 

Auf dem aaeseren Deckel ■vom: 



Doruber: fv (Dand 27). 



46$ 



(JROSSE ROMANE. 



No. 9359. 



An fang f. 2*: r &Ji eUil Juj*>>' f^£H J-sai? 
,»£>l 5 *-*£ j *U &JJI c>? Xa. . . . ^i\ JS S 
J> c 1^5^' .JlS . . . v_AL«5 (^XJij. (jjsk LUs . . . 

gJl L$ii>U yysJI v_»l^ cr *^>| o<0 I(. J^toU 

Im Laude El'iraq war ein Emir, Namene 
El'oueisl fadil, vortreft'lich uiid ohne Gleichen, 
der hatte einen Brnder, Hammad mit Namen. 
Dieser war eiu tapfercr Degen, jener hochge- 
sinnt, schon uud tapfer. Eines Tages ging 
Fadil, nach auf'gehobener Sitzung, dein Ballspiel 
der Knaben zuzusehen: da flog der Bull auf 
ihn zu und du er es Bah, schlng er ihn init 
dem Stock von sich nud uuu traf der Ball den 
Schenkel eines der dortigeu Knaben und that 
ihm weh. Die Mutter desselben erhebt daruber 
Geschrei und erfahrt, dass Fadil daran Schuld 
sei; mm schilt sie auf ihn los. Lass das, sagt 
er, du sollst 50 Kameele dafflr haben. Nun, 
ich will das Sche.lten lassen, sagt sie, aber Gott 
bitten, er inoge zur Strafe dich treffeu mit der 
Liebe zu Ezzein, der Tochter des ^jw, um die 
viele Konige sich vergeblich beworbcu haben. 
Da sie ein fromines Weib war, erborte Gott 
sof'ort ihre Bitte uud er verliebte sich in sie 
auf das blosse Horen von ihr. Aber, Miitterchen, 
du musst rnir audi sagen, wo sie wohut, uud 
beschreiben, wie sie aussieht. Sie thnt dies 
und sofort beschliesst er, sich zur Reise zu 
riisten. Seiner Mutter, die ihn dabei trifft, sagt 
er, dass er auf Jagd gehen wolle; dann aber 
schreibt er ihr, was er vorhat und trostet sie 
damit, dass sein Binder Hammad ihr ja ver- 
bleibe uud dass er hoffe, zuriiekzukehren. Diesen 
Brief steckt er in einen gestickten Beutel und 
legt ihn auf ihren Stuhl; um Mitternacht aber 
bricht er auf seinem schnellen Kameel auf nach 
Elhigaz. Neunzig Tage reitet er durch Ebenen 
und Wiisteu, Hohen und Tiefeu, und kommt 
am 91. bei der Quelle D ^Li r l D ^ an . Viele 
Magde fiillteu dort ihre Kriige; und als er ab- 
stieg, sein Gesicht euthtlllte und jene ihn sahen, 
wnrden sie von seiner Schonheit fast beriickt. 
Nun war darunter auch eine Alte, Namens 
J-ol. |.l, die hatte Ezzein aufgezogen und war 
stets bei ihr geblieben; seine Schonheit machte 
auch auf sie den tiefsten Eindruck, sie drangte 
sich vor und reichte ihm zu trinken, bis er 
genug hatte; desgleichen trankte eie auch sein 
Kameel. Du hist fremd hier, sagte sie zu ihm: 
woher kommst dii und wohin willst du? was 



trieb dich in die Fremde? — Er giebt ihr Aus- 
kunft und sie antwortet: ich begreife den Grund; 
ein schfiner Mann wie du passt fur ein schones 
Madchen wie sie; aber du sturzest dich in ein 
Meer von Gefahren ; fallst du ihrem Stamm in 
die Hande, so giebt es keine Rettung aus ihren 
Banden; und dann, du kannst nicht zu ihr 
kommen, sie ist abgeschlossen von allem Ver- 
kehr; Ihr Vater Mo'aimnar ist Emir dieses 
Stammes (&s*S), unterrichtet und einsiohtsvoll, 
und hat grosse Heere. K6nige. und Ritter haben 
sie vergebens umworben, du kommst hieher, 
fremd, ohne Heer oder Heifer. Deunoch sei 
getrost, ich will dir helfen, vielleicht erreichst 
du deinen Zweck. — Gieb mir etwas Genaueree 
uber sie an, bittet er. — Sieh, dort wohnt sie 
in dem Palast, sagt die Alte; 70 Mann halten 
Wache an dem Eingang. Aber warte, bis die 
Leute schlafen; binde dein Kameel in jenero 
Thai an und begieb dich in die Hurdeu, nimm 
dort ein Schaf und ein Messer, schneid es 
entzwei; dann komm bei Nacht zuui Palast, 
wirf das Fleisch den Hunden vor, geh bei deu 
schlafenden Wachtern vorbei, tritt ein; wenn 
du Muth hast, dann werde ich dir helfen, zu 
ihr zu kommen, und werde dir voranfgehen: 
nun weisst du Bescheid. Darauf geht sie fort 
zu Ezzein, die ihr sagt: du bist heute lange 
fortgeblieben. Ich hatte zu thun, sagt diese, 
giebt ihr aber weiter keine Auskunft. Abends, 
beim Gebet, wird Ezzein schl&frig, dann fallt 
sie in Schlaf und traumt. Plotzlich springt sie 
erscbreckt auf, ein boser Traum hat sie ge- 
angstigt. Was hast du? fragt die Alte. Mir 
traumte, sagt sie, dass Jemand zu mir kam, in 
Schonheit prangend; da ktlsste ich ihn und 
fragte, woher und wer er sei? Ich bin aus El'iraq 
und heisse Fadil el'oueisi, versetzte er mir, und 
nun bin ich in Liebe zu ihm versunken und 
wusste bisher doch nicht, was Liebe sei. — Sei 
nur getrost, sagt die Alte, der Traum weiet 
auf Vereinigung zweier Liebenden hiu, sonst 
hatte er dir ja 6einen Namen nicht genannt. 
Aber banne Satan von dir und ruf Gott an, 
lass dein Haar lang aber dich hinfallen, von 
Kopf bis zum Fuss dich einhiillen, und schlaf 
wieder ein ! — Fadil war inzwischen, den Rath 
der Alien befolgend, in den Palast gekommen 
und zu Ezzln gelangt: er fand sie in tiefem 
Schlaf, ihr schwarzes Haar umhullte 6ie, so dass 
er schon dachte, es 6ei eine schwarze Sklavin; 
plotzlich aber biss sie auf ihren Finger, und 



No. 9359.. 



GROSSE ROMANS. 



4.55 



logte eine Hand auf die andere und 6eufzte: 
o weh um die Pein fur dich, o Fadil I da sah 
er ihre Hande und Fueee weise wie Alabaster; 
auch ihr Gesicht sah er, ale sie sich unrnhig 
auf dem Lager hin und her warf und ihr Haar 
davon abglitt, hell und echSn, wie der Neumond 
scheint. Da warf er sich auf sie. und kusste 
eie; sie merkt seinen Athem und erwncht, springt 
auf, halt ihn fest und fragt: wer bist dn? woher 
kommst dn? wer hat dir Eintritt gestattet? soil 
ioh meine Leute rnfen, da68 sie dich nieder. 
machen? — Daran denkt nicht, wer dich be- 
sncht, versetzt er. — Zeig dein Gesicht! — Er 
uimmt die Httlle ah, sie sieht ihn und gerftth 
nusser sich, springt auf ihn zu, sie umarmen 
sich und werden ohnmachtig vor Eutziiekeu. 
Bald aber kommen sie zu sich. Bist dn' El- 
'oueisl fadil? fragt sie. — Ja; aber wohcr kenust 
du micli? — Ich habe dich im Tranm geseheu. 
Nun giebt s\e ihm ihre Liebe zu e.rkeuuen, 
nbrr trotz ihres sturmischen Liebesdranges bleibt 
or dabei, sie nnr in erlaubter Weise ganz zu 
besitzeu. — Inzwischeu ha ben Ilirtcn das an- 
gebnudeue Kameel des EPoneisi gefunden und 
zu Mo'aromar gebrauht. Scin Wezlr jJJL: ineint, 
ontweder sei es das Kameel eines feiudlichen 
Kuudsehafters oder eines Liebhabers, der seine 
(ieliebte hier in ihrein Stanmie besuelie. Er 
empfiehlt, es in der Hilrde anzubiudeu und von 
4 starken Knechten Tag und Nacht bewachen 
zu lassen, damit sie, weuu der Eigener koinmt, 
ihn festnelimen. So geschieht denu auch. El- 
'oneisi aber nimmt, nachdem die Woche ver- 
strichen ist, welche er auf Wnnsch der Ezzein 
bei ihr zugebracht hat, von der Geliebten 
schmerzlicheu Abschied, springt ilber die Hunde 
und schlafenden Knechte hinweg auf sein Kameel, 
schreit ihm laut ins Ohr, und hinweg saust es 
init ihm, die Knechte bei Seite stossend und 
aufweckend. Sie schreien hinter drein, eine 
Menge Leute eilt herbei, auch der Emir Mo- 
'anunar koinmt: als er die Geschichte erfahreu, 
wird er sehr zornig und rnft: zu Ross, hinter- 
drein! Wer mir den Sohuldigen bringt, soil 
meine Tochter haben tmd theilhaft sein meiner 
Gnade und meines Wohlstandes! — Anf ver- 
schiedenen Wegen setzte man nun dem Flflch- 
tigen nach, darunter war auch eiu Prediger, der 
sich bei dem Emir aufhielt, Namens jtlcJI o^. 
Dieser hatte einen unvergleichlichen Renner/auf 
dem jagte er dem El'oneisi nach und holte ihn, 
,die ilbrigen Verfolger weit hinter sich lassend, 



in der That am folgendeu Tage eiu und rief 
ihm Halt zn. Jener wendet sich um, sieht einen 
einzelnen Reiter und fragt, als derselbe naher 
kommt: ich habe keine Fnrcht, was willstdu? — 
Nichts weiter, als dass du inir ein Gedicht her- 
sagst. — Er tragt ihm sofort eiu Lied vor, in 
welchem er seiuer Liebe Ausdruck giebt tiud 
6ein Kameel zur Eile anspomt. — Keite in 
Gottes Namen dcines Weges, sagt 'Agruf zu 
ihm, der wohl gemerkt hatte, dass Ezzein seine 
Geliebte sei und der sein Gedicht auf den 
Vordersattel aufgeschriebeu hatte. — Jener setzt 
seinen Ritt in die Heimat fort, dieser kehrt 
um und erzahlt dem ICmir: er habe den Reiter 
getroffen, der habe ihm seinen Zustand in einem 
Gediclite vorgetragen, er habe es behalten und 
bitte nun, alle Miidcheu und Frauen nach der 
Quelle Q^Ui f 1 o- c 7M kcrufeu: dort wolle er 
ps vortrageu und diejenige, anf welche es sich 
beziehe, werde sich gewiss beim Anhoreu des- 
selhen verrathen. Der Vorschlag gefiillt dem 
Kouige, nlle werden dahiu geladeu nud stelleu 
sich eiu, ausser Ezzeiu. Der Prediger tragt das 
Lied vor, macht aber keinen Eindrtick. 1st 
weiter keine im Stnmme? fragt er. — Keiuc 
als Ezzein, die Emlrstochter. — Lass sie koinmen ! 
bittet er den Emir. — Ha, was sind das fur 
Redeu! Meine Tochter sollte etwas vou Liebe 
wisseu! sie ist wie ein zugeklapptes Buch. — 
Denuoch, lass sie kommen! — Um alien Arg- 
wohu zu vermeideu, befiehlt er, sie solle am 
folgenden Tage dort sich eiufiuden. Sie komint, 
ebeuso auch die ilbrigen Mjidehen und Frauen. 
Nun triigt jener mit lauter Stimme das Gedicht 
vor, da fangt Ezzein an zu weiuen, besonders 
b,ei der Stelle: 

o Kameelin, sass ! im Sattel hinter inir der 

traute Freund, 
trabten wir dahin und nirgend gab' es bessere 

Wegsgenossen. 
Sie schreit laut auf, zerreisst ihre Kleider, streut 
Erde auf ihr Haupt, 6tiirzt anf den Redner los, 
giebt ihm einen Faustschlag ins Gesicht, dass 
die Funkeu ihm ans den Augen springen, und 
ruft: Hund, wie kommen konigliche Worte in 
den Mund eines 6o uiedrigen Lumpen? Sie 
entreisst ihm das Papier, worauf das Gedicht 
steht, kilsst es und spricht in zartlichen Worten 
ihre Liebe und Sehnsucht nach ihm aus. Der 
Emir 6ieht besttirzt und betrilbt zu Boden und 
fragt seinen Wezlr, was da zu machen sei ? — 
Er riith, eie zu verbrennen, zur Warnung fur 



45« 



GROSSE ROMANE. 



No. 9358. 



andero Jungfrauen, uud dor Emir lasst eineu 
Holzhaufen aufschiohten. Wahrend Ezzein noch 
klagt, tritt Ornin wacil zu ihr und sagt: komm 
zu d|r, siehst du nicht, dass mau dioh ver- 
breunen will? Sie aber weint uud klagt nur 
noch ioehr. — "Wahrend der Emir duu in Zorn 
1st und vorhat, sciue Tochter am nachsten 
Tage zu verbrenneu, kommen Giiste zu ihm, 
er weiss nicht woher, und deshalb bescbliesst 
er, das Verbrenneu zu versehiebcu, aus Furcht, 
es mftge die Geschichte bekanut werden. Aber 
diese G&ste gehen und andero kommen, so dauert 
es eine Zeitlang. — El'oueisI indessen koinint, 
nach mehrtagigein Ritt, zur Briicke ,«.<<>Lsj| -~z*-, 
steigt dort ab uud triiFt daselbst '25 Verliebte an, 
wie Nfipir ben maupar, ElwiHalil moslim, Sa'd 
el'iliuirl, Magnuu leila, IbD abu'Pauf, Siuan 
•u. s. w. Er tritt zu ihueu uud auf Befragcn 
schildert er seine Gcliebte uud klagt seiu Leid; 
alsdauu reitet cr weiter. — Seine Mutter und 
seiu Bruder hatteu, da er vou der Jagd, auf 
die er augeblich geritten war, nicht zuruckkehrte, 
das gauze Land vergebens nach ihm abgesucht; 
seine Mutter war trostlos, uud als sio eudlich 
sein Schreibeu fiudot und daraus sie.ht, dass er 
nach Elliigaz gerittou sei, glaubt sie. au sciue 
einstige Ruekkehr. Sie theilt den Inhalt des 
Schreibens Allen mit und nun legt. man sich 
auf das '-Wart-en. Er aber kommt eudlich zu 
seiner Heiinat, sohickt durch einou Ilirteu Nach- 
richt vou seiner Aukuufl uud koinint bei den 
Seinigeu, die ihn fcierlieh einholen uud auf day 
herzlichste bogrusseu, an. Namentlioh seine 
Mutter (geuaunt xoUaJI) ist hoolierf'reut, die 
gauze Naclit ttber muss cr ihr Alles, was ihm 
begegnet ist, geuau erzahlou. Eines Tages 
kommt die Mutter zu ihm, fiudet ihu sehr 
niedergeschlageu uud blass uusselieud; er klagt 
ihr seiu Liebesleid. Aus dem Ramalspiel, dessen 
sie kundig war, ersicht sic, dass Ezzein iu 
hSchster Gefahr schwebt uud uur durch ihreu 
Sohn zu retten ist, und theilt ilun dies mit. 
Sofort spriugt er auf, packt 2 Rauzel, den eiueu 
voll Gold, den audern voll Lebensinittel, beladet 
seiu Kameel uud bricht auf, bis er zum Laude 
seiner Geliebteu konnnt. Der Prediecr o.-^ 
sieht ihn uud meldet es sofort dem Emir. Lasst 
ihu kommen, sagt er, aber beobachtet ihn. 
Steigt er ausserhalb der Zelte ab, so todtet 
ihn, ich will ihn dauu nicht sehen; kommt er 
aber hieher, so wollen wir sehen, was er vor- 
hat. El'oueisI aber ritt auf den Palast des 



Emirs zu, stieg dart ab und trat ein. Hoflich 
empfangen und bewirthet, wurde er alsdanu 
vom Emir nach seinem Begehr gefragt. Den 
Verjagten, sagt er, beschirmen wir, dem Ver- 
schuldeten helfen wir, den Armen bescheuken 
wir. — Nicht verschuldst, sagt er, bin ich, noch 
verjagt noch arm, sondern k'omme mit eiueiu 
groasen Anliegen: ioh bitte um die Hand deiuor 
Tochter. — Fremdling, versetzt der Emir nach 
kurzein Schweigen: Gast bist du bei mir 3 Tage 
lang: dann kehre um, woher du kamst, bei inir 
hast du keine Aussicbt. Ezzein aber, die von 
seiner Ankunft geh6rt, kommt wie vou Siunen 
hineingesturzt und, ohne Rucksicht auf Jemand 
zu nehmen, flehet sie ihreu Vater, sie jenem 
zunt Weibe zu gebeu. Der Emir ist vor Scham 
ansser sich; er springt auf, nimmt den Wezlr 
bei der Hand, geht mit ihm iu ein auderes 
Zimmer und berath, was zu thuu sei? Wahrend 
dom aber zieht sie den El'oueisI iu ihrc Wohuung 
und beauftragt die Omm wacil, sich zu er- 
kundigen, wa9 ihr Vater fur eiueu Entschluss 
fasse. Dieeer aber erhalt von eiuem Eintretendeu 
Nachricht, was seine Tochter gethau ; da gerath 
er iu Wuth. Die Gaste haben uus abgehalten, 
sie zu verbreuueu, wie wir beschlosseu: jetzt 
will ich aber sie uud ihn dazu verbrenneu. So 
ist's Recht, sagt der Wezlr. — Die Alte aber 
hort dies uud meldet es den Liebeudeu. So 
werden wir Beide zu Martyreru der Liebe, 
Bagt Ezzein, innarmt uud kilsst den Geliebten 
und Beide betheuern ibre Liebe uud beklagen 
ihr Schicksal. Ihr Vater aber, in den Dlwilu 
zuruokgekehrt, pflegt mit deu Auweseuden viber 
deu Fall Rath. Nun war da ein alter erfahrener 
Emir, Namens Bedr, der ihr Loos iu deu 
Sternen verbuudeu gefuudeu hatte, der sagte: 
du thiitest am Besteu, sie zu verheiratheu, uud 
auch audere Wohhneinende rietheu dazu uud 
stiimuten ihn weicher. Er liess also deu El'oueisI 
kommeu uud sagte: ich verzeihe dir, Jiiugliug, 
und gebe dir meine Tochter, aber uuter eiuer 
Bediuguug, uiimlich, dass ich sie erst beirage. 
Thu das, sobald als moglich! antwortete er. 
Darauf geht er zu seiner Tochter, theilt ihr 
seiuen Willen mit und sagt: ich will each nicht 
verbrenneu, bedinge aber das Eine, dass du ihm 
entsagst. — Das kauu ich nicht, auch nicht 
eine Stunde ! — Tochter, sagt er, jener ist fremd, 
seiue Herkunft, seiu Charakter uns uubekaunt: 
ist er tapfer oder feigc, freigebig oder geizig? 
Schonheit ist fur Frauen., fttr Manner geziemt 



No. 9359. 



GROSSK EOMANE. 



45T 



sich Edelmuth uud Tapferkeit. Entsagst du 
ibm nicht, furwahr, so iat das Schwert fur dich 
bestimmt. Da weint eie uad betheuert noch- 
mals ihre Liebe, von der sie nicht lassen will. — 
Du bleibet dabei? — Ja, unter alien Urn- 
s tan den. — Der Emir geht zuruck in den 
Dlwan und eagt: icb gebe meine Toohter dem 
El'oneisI, Bammt der Ausstattung, ihr sollt mir 
Zeugen daftlr sein, und er giebt mir ibre 
Morgengabe (^f«) vollstandig. — Gott lobne 
es dir, icb kann dir deine edle That nicht ver- 
gelten, sagt El'oneisI. Zeitlebene bleibe ich dir 
verpflichtet! — Darauf wurde der Heiratba- 
contraot vor Zengen aufge6etzt, 7 Tage Peste 
gefeiert, EPoneisl vertheilte aus dem Ranzel die 
mitgebracbten Geschenke, gab auch an die 
Annen Almosen, gab dem Emir 10000 Dlnare, 
und 1000 Dlnare an Omm wacil; der Emir 
aber schenkte ihua und seiner Tochter 2 grosse 
Ueberwurfkleider, darauf wurde El'oneisI und 
Ezzein alleiu gelassen, die Qbrigen Gastc ent- 
fernten sich. 1st es Traum oder Wachen? rufl 
Ezzein. — Hore, sagt El'oneisI, du sollst mir 
nicht eber dein Geeicht entballen und deine 
Schonheiten zeigen, ale bis wir in meiner Heiraat 
Hochzeit feiern. — Sie macbt zwar Einwen- 
dungen gegen den Aufschub, giebt sioh aber 
endlich zul'rieden. Am folgeoden Morgen gebt 
er in den Dlwan; der Emir sagt: icb bin ein 
alter Maun, ich trete die Hiilfle ineines Reiches 
und Besitzes an meinen Eidam ab: einen Tag 
soil er berrschen, den anderen mein Sobn Sa'd. 
Du bast ganz Recht, sagen die Anwesenden, 
und EroneisI verdient es. Dies sagte der Emir 
aber nur, urn denselben zum Bleiben bei ihnen 
zu reizen. So gescbab es denn auch und ab- 
wechselnd besorgte er mit Sa'd die Geschafte 
oder ritt an freien Tagen auf Jagd und erfreute 
slch der zartlicheu Aufmerksamkeit, die Ezzein 
ihm bewies. Etwa 20 Tage waren vergangen, 
als am Orte eine Hochzeit gefeiert wurde; die 
Tochter eines alten rankesuchtigen Weibes, 
Nameus ^X-Jo ,»!, beirathete Einen aus dem 
Stamme, und dazu lud sie auch die Tochter 
der Emire ein. Ezzein wollte nicht koramen, 
weil sie ftirchtete, inzwischen mochte ihr Mann 
kommen und, wenn er sie nicbt antrafe, ver- 
driesslich werden. Aber auf vieles Zureden 
ging sie endlich mit; El'oneisI aber, der von 
Omm w&cil bei seiner Zuriickkunft hort, wo 
Ezzein ist, spcist uud begiebt sich zur Rube, 
und reitet am Morgen wieder auf Jagd. Die 

HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX. 



Alte aber beschliesst, der Ezzein einen Streich 
zu spielen. Sie flberredet sie, als sie eben fort- 
geben will, sich von ihr frisiren zu lassen: du 
wirst, sagt sie, deinem Manne nur um so mehr 
gefallen; dein schlicht berabfallendes Haar kann 
ibm nicht so gut zusagen. Da sie endlich ein- 
willigt, kammt. eie sie mit einem Kamme, den 
sie in eine besonders zubereitete Flussigkeit 
getaucbt bat, in Folge wovon ihr Haar vdllig 
grau wird. Dann ordnet sie ihr dasselbe und 
sie gebt davon, obue eine Ahnung dessen, was 
an ihr vorgegangen ist. Damit nicht zufrieden, 
veranlasst die Alte ibre Tocbter, mit einer 
Freundin sich da aufzustellen, wo El'oneisI bei 
seiner Ruckkebr vorbeikommen muss, und sagt 
ihnen, wie sie sich dort zu verbalteu baben. 
In Folge dessen giebt in dem Augenblick, als 
er vorbeikommt, die eine der anderen eineu 
Stoss, so dass sie hinfallt, und jene sagt zu ihr: 
du bist wol ebenso mit Bliadlieit gescblageu 
wie EroneisI: nimrot der sich eine Frau, die 
6 Jahre alter ist als er! Aber Liebe macbt 
ja blind! — Was ist das fur Gerede, denkt er; 
du sollst doch seben, ob es wahr ist? Er tritt 
in Ezzein's Zimmer, findet sie schlafend, ihr 
Haar gekammt, niederfallend — vollig grau als 
ware sie 150 Jabre alt! Er echlagt die Hande 
auf einander, seufzt und klagt uber die Tau- 
schung. Er geht fort und alsbald begegnet 
ibm die Alte mit einigen jungen Madcbeu. 
Welch sebmucker junger Maun! sagt sie zu 
ibnen ; ist der mit des Emirs Tochter ange- 
fuhrt! ich weiss nicht, ist sie oder bin ich ein 
Jahr alter. — Nun halte er es nicht bloss ge- 
sehen, sondcrn auch gehort, dass Ezzein ein 
altes Weib Bei. Eilig sattelt er seine Kameelin 
und packt auf; sie stosst einen Schrei aus und 
schaumt vor Ungeduld ; Ezzein hort es, springt 
erschreckt auf, kommt daruber hinzu, wie er 
sich auf deren Rticken sebwingt und forteilt; 
sie ruft ihm nach, er dreht ihr den Rucken zu 
und reitet weiter. Liebster, wohiu willst du? 
rnft sie nochmalB. — Zu meinen V^rwandteu. — 
Willst du mich nicht mitnehmen? auch in die 
Wuste folge ich dir. — Statt der Antwort 
spornt er das Kameel an. Sie springt ihm 
nach : halt, nur zwei Worte sag mir ! bittet sie 
und tritt naher an ihn heran. Er halt still bei 
der Quelle ^"iUc p\, sie kommt zu ibm und 
sagt: ich beschwore dich, sag mir, wohin gehst 
du? — Meine Mutter liegt im Sterben, ich 
soil hinkommen, sie noch einmal zu sehen und 

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458 



fiBOSSE B0M4&E. 



No. 9359, 



koEasae daan wieder. — lefa vn\l dicb begleitea, 
dich uatereegs bedieaen; and eosst, sag snir, 
was icb verbrochen babe, uad todte miob, else 
da ?<sb daaaen gdket, damit man aicht in Stsdt 
n&d Land mit Pingefa atif mich tyeieel Was 
soil ids sagea, wena man mich fragt, weehalb 
du fbrt biet, womit mich eatsebuldigea? Ent- 
schuldigung ist echimpflicber als tausendmal 
Scbuld babea! — lob babe geseben, antwortet 
er, dass du alt nod gran bist, const babe icb 
von dir nur Liebes uad Gutee erfabren. — 
Steig wenigeteaa ab, daos icb dir Lebewobl 
sage. — Icb kaan voa dir such eo^Abecbied 
nehmen. — O Fadil, der Durst verzehrt mich; 
eteig ab, lass mich einoa Tropfea Wasser 
trinken im Kuss auf deine Hand. — Vor dir 
ist die Quelle, trinke draus zur Label — Einen 
Tropfen von deiaer Head! Seht eie. — Keine 
Aatwort mebr; er eporat seia Kameel, ecbsriagt 
die Peitecbe aad fiiegt dabia zwieehen HimEael 
uad Erde. — Sie etarrt sbm nacb, er eat- 
sebwindet ibren Augea, eie ainkt zu Bodea, 
sohrcit auf und fallt obaraachtig zusaiamen. 
Hirtea komaiea gegen Abend Eur Quelle mil, 
ihrea Heerden und linden sie in dieseia Su» 
6taade; Keiner rtthrt sie an, sondern sie melden 
e6 ibrem Vater. Ibm wird sobwsrz vor den 
Augen; er springt auf, begiebt eicb mit. seinen 
Grossen an den Ort. Woch liegt eie ohn- 
machtig dort: man besprengt sie mit Waeser 
und bringt eie in6 Leben zurficlc Sie spriagt 
auf und ruft: wohia gebr.t du, P&dil, und lagst 
micb bier! Da sagen ibr die AnwcQendea: 
El'oneiel iet ja fort. Nun sagt Einer: eiaea 
Hubscheren als Eroneiol giebt's in der Welt 
aicht. Eia Aaderer: das kana Einen davon 
ouriren, eicb ia eiaea Fremdea zu veriiebea. 
Ein Anderer: Bei Gott, das wird Ezzein nicbt 
nberleben. — Sie hort die Reden an, kann 
nber aichte erwidern. Darauf lasst der Emir 
seiae Tocbter von den Frauea aach Hauee 
bringen: ate sie ihrenGeliebten dort aicbt findet, 
bricbt sie ia Weiaen und Klagen aus. Die 
Eiaea tadela oie unter Frohlooken, die Andem 
bedauera eie : alle geben weg, nur Omm wficil 
tritt zn ibr uad fragt: Wie gebt es dir jetzt? 

— Wie eollte es inir geben! lot docb Fadil 
auf und davoa. Da benserkt jene ibr granes 
Haar uad fragt: wie komrot's, dass dein Hear 
ergraut ist? — lob weiss cs nsoht, Mfittercben. 

— Wean icb mich -eight t&usehe, sagt die AJte, 



iet dies der Grand, ^esbalb EPoneisl fortge- 
gasgea set, fclun bolt Ezzein eiae Locke aack 
vorn, eiebt, dass es wabr iet, das6 ibr Bear 
ergraut ist, uad bricbt iuWehklagen aue. Dana 
l&sst sie die Omm aakld bolea uad sagt: du 
Bollenbrand, was babe ich dir Bosee getbaa, 
dass du sair mit grauem Haar vergiltst? Uad 
bin docb nocb ia der Blutbe der Jabre! — 
Sie ergreift einen Dolch uad ereticbt eie. In 
dern Augeablick tritt ihr Bruder Sa'd eia. Wee 
macbet dn da, nift er, wao bat sic dir getbaa? 
— Weinend erzahlt eie ihm dea Vorfall. Dm 
Gottes Willen, sagt, er, immerfort aiaobet du 
una Scbsnde. Fadil ist fort, fabr er zur H5)le, 
geb cr dabia, wo der Uxzeit Mutter, Verderbea, 
eieb aageeiedelt! — Er lesst die Todte fortbria- 
gea uad begraben, gebt daan zu seinem Vater, 
ersablt. ibm Alles und die6er eagt: tbu mir den 
Gefallea, sneia Soba, fflbre deiae Scbweater weit 
v/eg von hier uad bring sie um, daes wir eadlicb 
Eube vor ibr baben .* dena eie briagt nns Scbande 
bai aller Weit; gebe Gott Keinem Tocbtsr, ee 
eind Unglftcksgesobopfe ! — Sa'd gebt darauf sn 
seiner Sobweeterund sagt: Scbwester, koaim mit 
iair Bftoh der Einsiedelei und zeretreue dieh dort, 
vielleiobt vergieet du dort deine Geecbicbte und 
dea Gram, der dich druckt. Obae Arges zu 
abaea setst oie sick hioter ibn aufs Pferd, er 
reitet ias Flacblaud, spricbt uad scberzt mit 
ibr und sagt: bier wohat der, dort der, obae 
daB3 sie die Erinaeruag aa El'oaeisi los wird. 
Endlich kommea sie in eiae Eiaode; Grauen 
erfasst sie uad eie fragt: Bruder, wozu briagst 
du mich bieber, mein Hers iet so in Aeagsten! — 
Scbandlicbe, oagt er, du bast uns flberall Scbande 
gemacbtl eo iet besoer, du etirbot, als dass du 
lebet. Er springt zu Bodea, reiest eie vom 
Pferd uad zilokt das Scbwert auf oie; sie wehrt 
den Scblag mit dem Ruckea uad dea Elbogen 
von eicb uad schreit: Bruder, icb bja ia deinens 
Scbuts, halt ein, ioh babe dir eia Paar Wort© 
zu flagea. Sie bittet ihn um ibr Lebea und 
klngt ibre Liebe. Aber taub gegen ibre Worte 
baut er auf sie eia mit dexS Scbwert, blutead 
und obnmachtig fallt sie bin, er halt sie flir 
todt und will fortreiten. Aber ibm fallt eia, 
dass wilde Thiere kommea und eie auffressen 
T?erdea; er sucbt also berum und findet eiae 
kleiae Hoble, tragt aie hioeiD uad veratopft 
ibren Eingaag mit Steiaea. Daan reitet er beim 
zu oeinem Vater and erzablt ibrn den Vorgaag, 



Mo. 9359. 



&B&B8E '-HOMAHE: 



Sehr zufriedea daakt dieses Jam uad sagt: aua 
v/erdoti wir endlich Itohc liabeu; >3ott gebe 
Keiiaem TSohfcer, sis siad Uagluckegeschopfe ! — 
la der folgendeu Naoht tr&uiat Sa'd, daee eeiae 
Sohwesfcer iha frtsgcs Bosewicbt, crluubt dir 
Gott, assch so zu bfchaadcla, dues a** mich in 
dieser Bohle Ifuset wrwuadet, huagrig und 
duretig, aiatteraeelen&lleia ? Uud er babe ge~ 
antv.'ortet : biet du saooh svbj jbebea? — Er~ 
acbreckt spiiagt er Ruf, die Morgearothe brioht 
grade en, wad denkt: iok will zuaeken, ob sie 
tioch lebt, uad suehea, eie daun am Leben zu 
erhaltea. Br fliblte Reue, packte Suaaigkoiteu 
and Erquiekuugea auf uud giug in das Wadl. An 
dem Eiugaag der Hohle borte er ihr Wbaaieru; 
u&chdem er die Stcine wegger&uiat, wat er eia 
und faud ale liegea wit oifeaes Augeu. Scbilt 
wjeiae That aicht, o Sch wester, icb ha.be. oie 
aicht ubaichtlich, eoadern wider Widen gethaa, 
deiu Vater wollte ea bo: aber uua veruprecke 
icb dir, bo lauge du urn Lebea biet, Bach 
Kriiften fur deine Geaeouag zu sorgea. Sie 
sioht ihn UDd hort iha, aber kauu aicht uat- 
wortea. Er bolt Kr&uter, legt ( oie auf ihre 
Wuaden, stelit Nakruagamittel ihr zu Haupten 
uud gebt fort. Aber t&glicb koioimt er wieder 
und sorgt fur sie. So geuas sie alliaalig mit 
Gottes Fiulfe, vor Uafallea imd wildea Tkierea 
bebiitet, ibr Vater aber bielt eie fur gcetorbe-u. — 
El'oucial batte iazwischea, auf scbnelleui Kauicel, 
Wustea auf Wiiatea durcbme&Ben , ia Nacb- 
deakea verauakea liber eeiae Erlebaisae uad 
klagend fiber sein MiaBgescbick uad aeiue Leidea. 
Plotzlick eieht eeiae Kameelia eiaen todtea 
Beaget am Wege liegea : eie otutzt, apriagt zur 
Seite, wiri't ihren Eeiter ab und fliekt davoa 
ia die WfieieBBchluchtea. El'oaeieX liegt obn- 
macbtig auf dem Bodeu; alo er erwacht, iet 
ueiae Kameelia fort. Er apriagt auf, gebt laug- 
oam weiter, vom Fall aoch betaubt. Da konuat 
eia Bareapa&r, hiuter ibuea dreia eia Lowe, 
e.r packt dea eiaea Barea iait sniaea Zabaco 
uad zeretampft iba uad gebt davoa. Der 
aadere B&r otebt uad brummt laut uad heulead 
ilber aeiaea Genoosca. Da bricbt El'oaeioi ia 
Tbraaea uad in Jtuatuera bub: dieocc Tbier, 
sagt cr, jammert ilber eeiaea Genooacn — und 
icb kouate mieb treuaen voa Ezzeial — Nacb 
dea bitierBtca Vorwiirfca gegea aiob niihert or 
oicb deu» Barea uad &us Fitrcht vor ibm eetet 
er sicb auf oeiaea Uttckew, sie befreundeu oich 



suit eiaaadar, so geeellt er sicb au dea "wMsa 
Thieren ; der "B&t beeobi«at iba uad jcae than 
ibin keia Leidea aa; er iest Kraut der Brde 
uad triukt aiiB Ffutzea ; seiae Kleider fallea ibm 
vom Leibe, die Soaae brayat uad dorrt aeine 
Haut, iai Spriagen uberbolt er die wildea Thiere. 

— Seiae Mutter aber war eiaes Nacbts aus 
eiaem furchtbareu Truuia aufgewaebt, ala so 
ebea der Morgea aabiiracb. InbruoBUg betete 
oie su Gott, opraug auf, verrichtele ibr Morgea- 
geliet, daaa aabai oie da3 Ramal-Brett — sie 
verstaad sicb auf die Kuast —, eab aufraerksam 
uacb uad sab, was ibr Soha bis dabin erlebt 
babe uad wie er verwildert uad dee Veretaades 
baar gewordea aei. Sie rail ibrea Soba Hamm&d, 
tbeilt ibm Alles iait uad bescblieaBt, jeaea 
init eeiner Hiilfe aufzusucbea. Er beetellt seinen 
Wezlr ziim Stellvertreter, waffaet sicb uad be- 
steigt seia Ross, seiae Mutter steigt auf eia 
Eameel, oo brechea sie naeh Elbigftz auf. Nach 
liiugerer Tug- uad Nachtfahrt eteigea eie bei 
eineai Teich ab uad afSrkea sich mit Speise 
uad Traak. Da kommt eia Derwiech zu ibaea, 
nimmt Tbeii aa ihiem Mabl uad die Mutter 
frapt: lieber Derwiech, hast du ia dieaer Wttete 
keiaea Maun, so uad go auesebead, aagetroffea? 

— Keia, aber zu dieeeai Teich kommea die 
wildea Thiere uad uiit ibaea Jemaad ia Mea- 
ocheageBtalt. Ale ich eiaot ia dieser Gegead 
war, eahea sie mich uad liefea davoa uad er 
miti ibaea. Dae iet er, ruft aie, bei GottI das 
iet aieiu Sohal Sie erziiblt ibm aua die gaaze 
Geacbicbte uad was sie aus dem Ramalepiel 
ereehea uad dass sie Beide iha aufsucheu. W&b- 
read deaeea kommea die Thiere uad El'oaeisI 
mit ihaen, aber der Meascbea aaoichtig laufea 
sie davoa uad er aoch scbaeller als die Thiere. 
Hammad oetzt ibaea uacb, aber davoa eiad sie. 
Der Derwiech sagt aua: icb babe ein Kraut: 
werf ich eo ias V/aooer, oo trinkea die Thiere 
aicht davoa, sobald sie ee riechea; er aber 
cocrkt dea Gerucb nicbt uiiid eobald er getruakea 
bat, kebrt aeia Verstand zurilck uad er gesellt 
sicb aicht mebr zu dea wildea Thierea, dieae 
nicbt mebr zu ibm. Auf ihre Bitte wirft er 
aua dies Kraut ia dea Teich, Hamm&d aber 
reitet ia der Gegead umher, um sicb etwas zu 
zeratreuea. Er koasmt in das Wadl uad zu 
der Hdble mit verotopftem Eingaag. Da hort 
er ia dersolbea eia Weib oingea uad ibr Leid 
klatoea ; er kebrt uui uad erzftblt- seiaer Mutter, 



460 



GROSSE ROMANS. 



No. 936'9. 



was er gesehen und gehort hat und wiederholt 
das Lied. Komm, mein Sobo, eagt sie, wir 
wollen sie sehen. Sie komnieu zur H6hle und 
boren sie tiber ibre Trennung von Fadil ein 
klagendes Lied siugon. Da entferuen sie die 
Steine, treteo ein, sehen sie nocb leideud und 
krank, obgleich ibre Wnnden aicb achon ge- 
schlossen habeo und Hie in Besserung ist, aber 
doch so schon, daas ihre Schonheit fur 1000 
Weiber ausreichend gewesen ware. Sie setzen 
sich zu ibr und die Mutter sagt: Tochterchen, 
ich sebe, da keunst deu El'oneisi und sprichst 
von ihm in deinen Gesiingen. Nun denn, ant- 
wortet sie, wer sonst als er hat micb in diese 
Lage gcbracbt? aber du kennat ihn, wie ich 
sehe, aueh; vielleicbt hist du, wie ich, in 
Licbesweh um ihn. — Nein, i'urwahr, aber dein 
Geliebter ist mein Sohu und auch ids verzehre 
mich in Liebe urn ihn; und dies ist sein Binder 
Haminad und wir sind hier in der Wflste, um 
ihn zu suchen und dioh. Nun freute sich 
Ezzein, umarmte und kuaate Beide uod erzahlte 
ihnen ihre ganze Geachichte und wie sie in 
diese Kohle gckommeu aei. — Du musat nun 
mit una kommen, aagt die Mutter. Ezzein 
heftet ihre Augen auf Hammad und sieht, dasa 
er Aehnbchkeit mit aeinem Bruder hat. Wie 
aoJlte ich uicht mit euch gehen? aagf sie; und 
ginget ibr in deu Abgrund, ich folgte euch; 
und eollten wir ihn nicht wiedersehen, ich wQrde 
au euch eeinen Duft verapfireal — So gehen 
aie zuriick und aitzeu dort beim Dexwiech und 
plaudern. Da sieht die Mutter das graue Haar 
des jungen Madchen6, ataunt liber die Bosheit 
und List der Weiber, hangt tiber das Feuer 
einen Kessel, kocht Wasaer auf, wirft dareiu 
gewiuse Krauter, wascht und kammt ibr Haar, 
da geht das Graue davon ab wie Seifenschaum, 
und aie kainmt iraiuerfort, bis es schwarzer 
und achoner wird als es war, reinigt ihre Wuuden, 
olt eie «'in und verbindet aie, danu muaa aie 
achlafen. Nun kommt die Zeit, das.s die wilden 
Thiere zur Tranke au den Teich kommen: eo 
gehen jene bei Seite. Die Thiere aber wittern 
den Geruch der hineingeworfenen Krauter und 
kehren um ; El'oneial aber, vor Durst halbtodt, 
wirft sich in den Teich und trinkt, aeiu Freund 
der Bar briimmt ihm zu ; lass lass laes es sein ; 
er aber trinkt. sich satt, steigt heraus und springt 
den Thieren nach, der Bar aber trabt ihm nach, 
beisst und verwundiit ihn und wirft ihn nieder 



und will ihn fressen; da sprengt Hammad herbei, 
sohreit ihn an, da l&sst er jenen fahren uad 
trabt davon. Nun tritt Hammad zu seinem 
Bruder, der ohnmMohtig daliegt; er ladet ihn 
auf aein Rosa und bringt ihn zur Mutter, ohue 
Besinnung und ohne Kleider, achwarz wie eine 
Kohle. Die Mutter kocht ein Mitt el, wascht 
ihn damit, so dass die Haut abgeht wie Fisch- 
Bcbuppen, und fahrt damit fort, bis seine Haut 
wieder weias wie Alabaster wird, sie reinigt 
und olt seine Wunden ein, verbindet sie und 
bringt ihn in Schlaf. Er schlaft bis an den 
nachstfolgenden Morgen: nun iat er wieder wie 
friiher und aein Veratand hat sich wiedergefunden. 
Er preiat Gott daflir und fragt: wo bin ich? 
— Hier bei deiner Mutter und da iat dein 
Bruder und dort deine geliebte Ezzein. Da 
eagt er: hangt sie Isioh noch an mioh, diese 
Alte? — Komm zur Besinnung, mein Solin, 
eagt die Mutter; waB du auch um ihretwillen 
auegestanden hast, nicht umsonst hast du um 
eie Mflhen geduldet, um die sich KSnige weit 
und breit beworben haben. Neider haben euch 
getrennt; sich her, da liegt sie und schlaft. 
Er sieht ihr Haar schwarz wie die Nacht, ihr 
Gesicht strahlend wie der Vollmond. Da ent- 
brennt er in Liebe noch 20mal mehr.als zuvor; 
er wirft sich auf sie, kuast sie : da erwacht sie, 
sieht sein Gesicht fiber sich schoner als je: 
1 beide umarmen aich, von heftiger Erregung unci 
Freude des Wiedersehens nach dem Leid der 
Trennung halb ohnmachtig. Nun jubelt sie fiber 
den wiedergefimdenen Geliebten, Alle freuen 
sich der Wiedervereinigung und Ezzein erzfthlt 
dem El'oneisl die Ranke der Omm nakld und 
wie ihr Bruder sie behandelt habe. Dann sagt 
die Mutter zu ihm: bedenk, diese ist erst 
14 Jahre alt; und Ezzein sagt: nehmt mich in 
euer Land mit I Nein, sagt El'oneisl, erst will 
ich in euer Land mich begeben und deinen 
Vater und Bruder zur Rede stellen. Darauf 
belohnten sie den Derwisch reichlich und begabeu 
sich zur Wohnstatte des Emirs Mo'ammar. 
Die Mutter uud Hammad blieben etwas zuriick, 
Ezzeiu begab sich in ihre Wohnung, El'oneisl 
aber ritt zum Emir uud grtisste. Steig abl 
6agte man zu ihm. — Nein, das ist nicht meine 
Absicht, sondern ich will meine Gattin holen 
und fortgehen von hier. — Die hat ihr Bruder 
langst getodtet, sagt der Emir. Da sprach ihr 
Bruder: Aber fnrwahr doch nur mit deiner 



No, 935$— 9361. 



GROSSE ROMANS. 



461 



Einwilligung. Da sagt El'oneisI: war sie viel- 
Moht erne sitlenlose Dime? — Keineswegs. — 
Also deshalb, well sie um ihren Gemahl klagte, 
der sie verlasaen? Ihr seid ohne Zuverlass, ein 
Abgrund von Dummheit und Treulosigkeit. Aber 
ich verlange, dass eine zuverl&ssige Frau hingehe 
«ad prflfe, ob Ezzein sich vergangen habe; sie 
isfc soeben in ihre Wohnnng zuruokgekehrt. 
Nun erzahlt er ihnen Alles, was sich mit ihnen 
begeben, und eine ehrsame Matrone wird an 
Ezzein abgeschickt, um zu prufen und der 
Wahrheit gemass zu berichten. — Ezzein hatte 
bei ihrer Ruckkehr an der Thur ihrer Wohnung 
die alte Omm wacil getroffen, deren Augen yom 
Weinen fiber Ezzein erblindet waren, und die 
eben noch uber ihren Verlust jammerte. Mutter- 
chen, fragt sie, ist dir jeraand gestorben, dass 
du bo klagstf' — O Gott ? ich hatte eine Toehter, 
die war mir so tbeuer; da sind Neider und 
Verleumder gekommen und haben sie von mir 
cetrennt. — Wenn du jetet eie s&hest, wilrdest 
du sie erkennen? — Mit dem Sehen ist's vorbei, 
aber wenn ich ihren Duft rieche, erkenne ich 
eie. — Da trat Ezzein nahe an sie herau und 
hielt ihr ihren Hals bin: da fiel die Alte vor 
Freude ohnmachtig hin. Darauf umarmte Bie 
dreselbe und Ezzein erz&blte ihre ErlebnisBe. 
Indem kam die auf Veranlassung dee EroneisI 
und seines Vaters abgesandte Matrone , nahm 
ihre Prufung Ezzeins vor und fand sie vollig 
unschuldig. Diesen Bericht stattete sie dem 
^Vater, und wer sonst noch in der VersammluDg 
war, ab und es wunderte sich Jeder iiber die 
Reinheit und Zartheit ihres Yerhaltnisses zu 
El'oneisI. Ich will, sagt dieser, sie mit mir in 
meine Heimat nehmen und sie dort heirathen: 
lefe bin, wenn ihr es vielleicht nicht wisst, der 
Sultan von El'irfiq. Dies aber sage ich euch 
uber unB: man hat uns ungerecht behandelt: 
und damit, gebabt euch wohl! — Nun ging 
er zu Ezzein, nahm diese und die alte Omm 
wScil mit sich und begab sich mit ihnen und 
seiner Mutter und 6einem Bruder in die Heimat. 
Dort sogen Manner und Weibcr ihnen zum 
Empfang entgegen, ihr Einzug war festlich und 
unvergeBslich , die Ankommenden wurden von 
den Zuruckgebliebenen herzlich begriSsot; man 
lobte in Gemflthlichkeit und Wohletand und 
El'oneisl feierte seine Hochzeit mit Ezzein, 
r>aohdem er einen vollen Monat hindurch Peste 
wad Schmause eegeben und auch die Armen 



reiohlioh bedacht hatte, und beide verlebten ihre 
Tage froh und glficklick, bis der Storer der 
Preuden, der Veroder der PalSste und der Be- 
vSlkerer der Gr&ber, kam und ihnen den Becher 
des Todee reichte. 

Schluss f. 35 11 : -^1 Sjfj, goUl yy* ^ 

Schrift: dio kr&ftige dicko und deutliche Sohrift. — 
Abeohrift c. "^/lei*. 

9860. We. 782. 

38B1. 4'°, c. 16—19 Z. (W/sXlS; l7-19xlO-13V9 e,n ). 
Zustand: nicht gauz fest im Einband; flockig in der ersten 
Halflo, bosonders zu Anfang. — Papier: golblich, 7,iemlicb 
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband. — Titel 
feblt eigontlich: etoht aber f. 1° oben am Rande: 

(und bo auoh auf dem Vorderdeckel, mit dem ZuBatz: 
('ft* <•$%$> iS Jj b^« o* iM'L* 

= We. 84 G. Anfang f. 1 R fast ganz wie 
bei We. 846 augegeben. 

Schluss f. 38°-: ^Jl r Liol 
sJI UJj'-^i oLf-sil (V-*;, oi.XlJt f->lS> alii a \ 



j, f,\j&*\ 3 






o* 



Schrift: zuerat kloin und fein, allmalig groaser und 
kriftiger, auch O&chtiger, wie diese, im Durchsohmtt nicht 
dicko, Schrift gcwohnlich iot. — Abschrift um 1S60 /ibu. 

9361. Mq. 611. (=6B1.) 

1) F. 1 and 5. 6. 

ft) P. 1: 8™, 15 Z. (lS'/s X 13; 15 X Wj,™). — Zu- 
stand: flockig, am Rande ausgebesBert. — Papier: gelb, 
ziomlich stark, etwao glatt. — EinbRnd: Pappband mit 
EattuDruoken. — Titel fehlt. 

Es 1st ein Blatt aus einem Bande der Ge- 
schichten der Benu hilal, enthaltend ein Ge- 
dicht der vyw^l j^aa,, mit dem Anfang: 

an ihren Vater gerichtet. Vgl. We. 858, 1. 863. 

b) P. 5. 6: 4'° (20»/aXl4; 17 l /8X 12"«). — Zu- 
Btand: sehr flockig; am Rande nnd Rucken ausgobeaBert. — 
Papier and Einband wie bei a). — Titel fehlt 

Zwei nicht unmittelbar zusammengehdrige 
Bl&tter aus einem Bande der Geschichten der 
Benii hilal, worin von &=fcj^ und deren 
Dienerin «jP; und Oj^Jt _jj! J=b und Konig 
..Xsz-imi ^ rj*»»- Gedichte vorkommen. 

58« 



462 



GROSSE ROMANE. 



No. 9361. 



Ein Gedicht des o^J! j*\ beginnt f. 5 & : 
Eia anderes f. 6 b : 

,£*&> ^J* (s 3UM\ i L$ &>is> Lg*^ (S*^ *rf>^- \>. "M 

fur uS u. s. w.)' 



(Alles sehr incorrect, z. B. ^ 
Ygl. We. 736. 763. 



Scbrift: flfiohtig und schlooht, vocalloB. — Ab- 
Bcbrii't o. lwo /na6. 



2) F.3 and 4. 
c) fc\3 u.4: Zwei zusummenhaDgendeBlatter (8 T0 , 13Z. 
[18 l , 8 Xl3: 12x7 cm ]); Papier: tfolb, ziomLgrob, unsauber. 

Zwei christliche Gedichte, das erste auf 

Maria und Jesus, anfangend f. 3": 

Das zweite, f. 4 a , moralisirend : 

Scbrift: kleio ziemlioh deutlicb, vocallos. 
Bl. 2 ist faBt gaoz unboscbrioben. 



A. W. Oohado'o Buohdruckoroi (L. Scbndc; In Berlin. Blullnehrelberelr. 45/46. 



M / s* AT MJ& Oj^*» 




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1°) 



ijM ^LkU £j\£i\ ^J^ flJL 



IS&\ Lsjai Zjyi\ olLjWM c-y 



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W 1 fib 






DIE 

HAITOSCHRIFTEN - YERZEICHNISSE 

DER 

KONIGLICHEN BIBLIOTHEK 

ZU BERLIN. 



• • 




ZWANZIGSTER BAND. 

VERZEICHNISS 

DER 

ARABISCHEN HANDSCHRIFTEN 

VON 

W. AHLWARDT. 

ACHTER BAND. 



BERLIN 

A. ASHER & C°. 
1896. 



VERZEICHNISS 



DER 



ABABISCHEN HANDSCHRIFTEN 



DBS 



K&NIGLIOHEN bibliothek 

ZU BERLIN 



YOM 



W. ABLWARBT* 



AOHTER BAKD 

SIX. B0CB 

(BOHMJBB). 



BERLIN 

A. ASHEE & 0°. 
J896. 



Mit dem vorliegenden achten Bande des Kataloges der arabischen 
Handschriften der Koniglichen Bibliothek zu Berlin ist das iro sechsten Bande 
S.471 begonnene 19. Buch, welches die Poesie behandelt, zu Ende gefuhrt. 

Die poetischen Werke, welche in metrischer Form abgefasst sind, 
behandeln die Nummern 7394 bis 8314; es sind darin auch die literargeschicbt- 
lichen und die Gedichtsaminlungen in engerem und weiterem Sinn enthalten. 
Die schonwissenschafttichen Werke, welche in Prosa, zum Theil mit Versen 
untermischt, abgefasst sind und an Zahl, Umfang und Bedeutung jenen rein 
poetischen kaum nachstehen, sind in No. 8315 bis 9361 besprochen. 

Ein grosser Theil derselben will angenehm und geistreich unterhalten. 
Stoff dazu bietet der Mensch mit seinen verschiedenen Charakterseiten, mit 
seinen mannichfachen Bestrebungen, mit seiner Lebenslage nach Stand und 
Beruf, mit der Auffassung seiner Pflichten und Kechte in religioser und welt- 
licher Beziehung. Stoff bietet auch die Natur mit ihren verschiedenen Kraften 
und Erscheinungsformen: die Gestirne, die Winde und Wetter, die Jahres- 
zeiten, die Lander, die Meere, die Berge und Flusse sind Gegenstand sinniger 
Betrachtungen. Nicht minder die Naturreiche; Pferd und Esel, Kameel und 
Rind, zahme und wilde Thiere, Vogel und Falter, Insecten und Gewurm, 
namentlich aber Pflanzen und Blumen mit ihrem Duft und ihrer Farbenpracht, 
selbst auch Gestein und Metalle, werden bald von dieser bald von jener Seite 
betrachtet, geschildert, gepriesen. Der Stoff wird theils in grossartigen, das 
ganze Gebiet umfassenden Werken behandelt, theils in kurzeren Darstellungen, 
auch in Auszugen aus grosseren, dem Leser vorgerahrt. Die Darstellungs- 
weise ist verschieden, je nach den Kenntnissen, dem Geschmack und dem 
Geist der Verfasser; sie ist im Durchschnitt einfach, deutlich, ruhig; aber es 
fehlt auch nicht an solchen, die durcb gewahlte und kunstreiche Ausdracks- 
weise und seltene Worter und Wendungen zu glSnzen trachten. Hieher 



gehoren die Maqamen , welche durch Wortkunsteleien uber den in der Regel 
unbedeutenden Inhalt hinwegtauschen und dem Ohr gefallen, ohne den Geist 
wie mir scheint, zu befriedigen. Diesen Mangel theilt die Gattung der Kunst^ 
bnefe: es ist ein Wortgeklingel, ein Schillernlassen desselben Gedankens in 
verschiedenen Farben, aber auf Kosten des Inhaltes. 

Ein anderer nicht minder umfangreicher Theil der schonwissenschaft- 
lichen Lrteratur sind die Erbauungswerke. Hier ist nicht die Unterhaltung, 
die Beiehrung und Erqmckung des Geistes, das freudige Erfassen des fluchtigen 
Augenbhcks und der Wonne des Daseins inmitten der reizvollen Naturscenen 
mid im wechselnden Menschenvefkehr die Hauptsache und der Zweck: sondern 
uie Grosse und Allmacht Gottes, welche sich in der Natur w ie im Menschen- 
leben, im Grossen wie im Kleinen, offenbart, aber leicht verkannt und ver- 
gessen wird, soil dem Menschen in Erinnerung gebracht und eingescharft 
werden. D.e Bekehrung von leichtsinnigem und straflichem Wandel zu Ehr- 
barkeit und Frommigkeit, der Hinweis auf das Vergangliche gegermber dem 
Eingeo die Betonung der Nothwendigkeit der Reue und Busse, der Recht- 
glaubigkeit und der Werkthatigkeit sind der Inhalt dieser durch Warme 
der Empfindung und durch Starke der Glaubensfreudigkeit ausgezeichneten 
Werke. Der Ernst, mit welchem auf Grund der unwiderlegbaren Qoranstellen 
und der maassgebenden Ausspmche des Propheten und anderer glaubens- 
starker Manner die Flucht aus weltlichem Treiben und die Einkehr in sich 
selbst gepredigt wird, hat etwas ungemein Ansprechendes und Gewinnendes. 
Dies um so mehr, als die Einkleidung des Stoflfes sich von dem theologischen 
Bunkei und Eifer und Gezank frei halt und mit freundlicher Milde sich der 
Venrrten und Sunder annimmt, sie in Elend und Ungliick trostet und sie 
nicht mit der Keule des Glaubens zerschmettert, sondern mit dem Stabe der 
Hoffimng aufrichtet. 

An diese paranetischen Betrachtungen und Erorterungen schliessen 
sich im vorhegenden Bande Legenden von Propheten und Bekehrungs- 
geschichten, welche die siegende Gewalt des Islam preisen; dort handelt 
ee sich haupteachlich um Geschichten von Josef und Salomo, hier urn legenden- 
faafte Bekehrungszuge MoBammeds, um Uebertreten namhafter Manner zum 
Mam und um Verherrlichung des Glaubenshelden und Gottesschwertes 'Ah' und 
unner beiden Sohne Eihasan und ElHosein und das bekiagenswerthe Ende 
des Letzteren. 

Mit diesem Abschnitt horen die religios-erbaulichen Unterhaltungs- 

werke auft der poetische Hang des Volkes greift nun nach weltlichen Stoffen 
und die Phantaaie, des tomes und der Zeit nicht achtend, schwingt sich in 
ierm Ladder und Meere, fliegt m dm Reich der Geister und Kobolde, gefSUt 



slch in Verkleidungen und Verwandlungen allerlei Art und ergeht sich enl- 
weder auf dem Markt der Gegenwart oder bemachtigt sich der Helden aus 
alter und neuerer Zeit, urn sie naeh freiem Ermessen zu verklaYen nnd der 
Fassungskraft der unermfidlichen Zuborer naher zu bringen. Es wecbseln die 
Namen der handelnden Personen, der Schauplatz ibrer Thaten und ihrer Leiden 
ist verschieden, aber in fast alien grossen oder kleinen Erzahlungen mrd nn 
Grande derselbe Faden gesponnen, die Originalitat in den Romanen grossen 
und grossten Umfanges ist sehr gering und die alten Yorbilder werden mehr 
oder minder gescbickt copirt. Da es sich nm Helden handelt, deren unglaub- 
liche Kraft und Tapferkeit fiber Menscben und Geister schbesshcb siegt so 
endet die Erzahlung oftmals in Niederwerfung der Feinde und Bekehrung der- 
selben zum Islam und in sofern beruhrt sicb diese Dichtgattung mit der oben 

besprochenen^ ^^ Erzahlungen abgesehen, in welchen Eifersucht und 
List der Frauen, Liebe, Untreue und Intriguen aller Art und wunderbare 
Lebensschicksale das Haupttbema abgeben (zum Theil nach dem Vorbilde 
von Erzahlungen der 1001 Nacht), mogen hier fiber die in No. 17 dieses 
Buches zusammengesteUten grossen Rom an e S. 69-462 emige Bemerkungen 

Platz finden. „ ... ,. 

Zuerst die, dass die grosse Anzahl derselben, und zwar m vollstandigen 
Exemplaren, die Berliner Handscbriften-Sammlungen vor denen aller anderen 
Bibliotheken auszeichnet. Man mag fiber diese Dichtgattung urtbeilen wie 
man wolle, so wird schwerlich in Abrede zu stellen sein, dass sie mindestens 
fur die Culturgeschichte eine ergiebige Fundgrube ist. 

Den Hauptwerth unter alien diesen Romanen darf ohne Zweifel der des 
'Antar (S. 80-94) beanspruchen. Die correcte und gewahlte Sprache, der 
im Ganzen spannende, vielverwickelte und reiche Inhalt, das alterthumhche 
Colorit, die Ffille der anmuthigen und geffihlvollen Gedichte, zeichnen ihn 
vor alien Werken dieser Art aus und er ist aus diesem Grunde schon lange 
auch weiteren Leserkreisen bekannt gemacht worden. Grade von diesem Werke 
hat die Konigliche Bibliothek mehrere Exemplare, von denen viele den beiden 
Wetzstein'schen Sammlungen angehorige Bande durch Alter und Correctheit 

ervorra en^ ^^ ^^ be kannten Romanen gehort der des Eliskander (No. IX 
Du'lhimma (No.10) und die halbgeschichtlichen des ElHakim biamr allah (No.ll) 
und Elmelik et't'ahir (No. 12); aber diese beiden finden sich doch auchwohi 
nur vereinzelt,'sind jedenfaUs nichtVielen zuganglich geworden, und Du lhimma 
ist, me schon aus der Bemerkung auf S. Ill (zu No. 9149) ersichthch, un- 
gemein selten* In Betreff der einzelnen Romane habe ich mir Muhe gegeben, 



£2£ rt^r^iSSj "" r — — * 

««»geben, „ie dieselbe verlfaft L?°* ♦ V* 181 *' Tor si <* **»i <md 

Grande, uberfOssig, -1^^^ ~ *",*« -*««- 

reuendsten Work der UnterhdtangsUterZ- hiL «f ^ "" Wdchem 
Brachstucke voriiegen. Bei alien MrfZ^L. bng * nS mu * (S^ere) 

gem eehen, Bilder in d«wL 8 "^ man «"• hoffe ioh > ■»*** «•>- 

S. tH-Hi** in nXTtnr WnoJ^T EtoeBke «aur (No. 12) 
unterseheidetsich von aZrl 2i. k a ** Exem P 1 * re '> ™rhanden; er 

— .** sr r^tr^s^^trr t v ^ 

genauere Inhaltsangabe, von welebe,- ;mT7 u ,v ,. 6 bleten Ersate P* 

SUar benl hilaL Er ist MeTta IT t ,"* der unter No.l8 besehriebene, 

und Kleichmfcsiget fiLml^n *T M ; ° bgIeich " ioht ^^ ™U e «adigen 
keit zu den we^ouZt^ "er^^ ^ **•**»■ 
von einem anoh nur annahemd vXS 7.- Ko °« l «*« Bibliothek; nur ist 
Biblioftek Nicbts bekaZ ™ord» tIT? *™"* , » ta *"» "*~ 
Inhalteubersicht des gTatnZ Wel» f* " **" Tereuuht > *» 

Diwane - «, h^' £%£^J*J*?> "?» *<* die einzelnen 
Ganze ist ein historiseher r2. a ^ *" "i"""* 81 ' reil "e. Das 

beginnt, als !teStS £jT ?"»*"* » •»« W 
«- Eljemen herrsehte. DJe^ndl^tn^ ^ m \f° r ™™ &"**> 
Naehkommen fifflen den ?JZT w ^eksale J™er VorvSter und ihrer 
(No. 9200): von ^ ^ ^"nZb t ft ™* K^*** ™« 
Erobernngen zahlloser Ltodf und 2ft^ "^ Umfes8ende Z «' «« 

dieBenuhilal. Dieser NaTe 1st d»V L BeS,e « ua 8 '"Schtiger Konige dun* 

eelbst beiges w^S^^^TS^ f^ T *"»** 
»ngenommen und nach MnK„ m T * ™ hren Gefol «schaften den Islam 

'abbas aufgesrierL^Zt, 9 tr^ g, Zet D T^ * *** * 
janzen Werke weiter nir** ™I °i , , Zeitangabe habe ich in dem 

» das Jahr -^T^^'S^' 1 ' £■*! *£«j« * Stadt Qatfa 

>irKan, dessen St 1^ , JS fr&her ' theils ^ ^^ ben 
-d vLle rSi^S^ ! st ' ««- Thaten verrichtet 

ehen sich i^A^H^'ik ^ aohs in *"*, Lande ein und sie 

'onflikte; aus Ifen £ ^^ - nnmer in 

^us demselben Anlass und L !l • F ^ctkeiten, siegreich hervorgehen. 

Amass und um emige ihrer in Tunis gefangen genaltenen 



Fiirstensohne in Freiheit zu setzen, unternehmen sie mit alien ihren Haufen 
und Heerden ihren Zug nach Westen, Alles vor sich niederwerfend, Schrecken 
und Greuel urn und vor sich her verbreitend, und erobern nach tapferer 
Gegenwehr des streitbaren Konigs Ezzanati die Stadt Tunis, Dann aber macht 
sich der Ingrimni, den Einer der tapfersten Fiirsten und Anfuhrer, Namens 
f>ajjab, langst gegen ihren Stammfursten rtasan angesammelt hat, geltend: er 
ermordet denselben (No. 9332). Desgleichen failt Abii zeid, der kluge und 
tapfere Berather des Konigs fiasan, durch die Hand jenes Verrathers (No. 9339) 
und dieser selbst findet seinen Untergang durch Boreiqa*, einen Sohn des 
Abu zeid (No. 9340), welcher nun, nach Beendigung aller Fehden, in Rune 
bis an seinen Tod herrscht (No. 9341). 

Es lasst sich nicht leugnen, dass der Gesamm^Eoman ein grossartiges, 
wenn auch oft phantastisches, Gemalde der Rauflust und der Raubgier, der 
Tapferkeit und der Feigheit, des Edelsinnes und der Niedertracht, des Gott- 
vertrauens und des Aberglaubens der arabischen Stamme entrollt. Der 
Charakter der Hauptpersonen wird so, wie er einmal aufgestellfc ist, im 
Ganzen getreu durchgefuhrt: liasan ist der Anfangs tapfere, sp&terhin uber- 
legende, gutem Rathe zuganglicbe, giitige Herrscher; ihm zur Seite, in Noth 
und Drangsal wie in ruhiger Zeit, steht der kluge und ebenso tapfere Abii zeid, 
dem es nie an Listen und Auswegen mangelt, der, wenn Alle zagen, den Muth 
nicht verliert: er ist die Hauptperson in dein ganzen Verlauf dieser Geschichte. 
Dann ist noch frajjab einer der hervorragendsten Helden: aber er ist falsch, 
neidisch, hinterlistig, habsiichtig, und in diesem Lichte erscheint er iiberall. 
Auch die Charakteristik der uberaus zahlreichen Manner und Frauen ist mit 
Geschick festgehalten, selbst die der Diener in ihrer Treue und Bravheit, die 
aber, wenn sie die Herren spielen wollen, in ihrem tappischen Benehmen 
sich lacherlich machen. 

Von Schilderungen der Aussenwelt und Erorterungen seelischer Vor- 
gange ist durchweg kaum zu sprechen. Die Ereignisse spielen sich in 
meistens rascher Folge so, wie sie sich ausserlich darstellen, ab und zwar 
nach ziemlich derselben Schablone. Fast in jedem der einzelnen Romane 
handelt es sich um Eampf: unglaublich grosse Heeresmassen, oft von 
Hunderttausenden, treten einander gegeniiber; Zweikampfe der Helden gehen 
ihrem Ringen vorauf ; das Kampfen dauert oft tage- wad wochenlang. 
Gefangennahme und Errettung aus Todesgefahr, falsche Wegeleitung der 
Feinde und verwegene Ueberfalle; Ueberlistung oder Betaubung der Ge- 
faUgenwarter und Wachter, sogar auch der Anfiihrer selbst; Anwendung 
dels Ramalspiels zur Erforschung der Zukunft; Warming durch Traume und 
Deuten derselben; Benutzung der Zauberei, Anlegen von unsichtbar machenden 



Kappen; Auftreten von Spielleuten, welche aus v/eiter Feme kommend ab- 
sonderhche Mahren initbringen, von Moncben und von Juden, die iiberlistet 
werden - dieser Art sind die Mittel, welcbe in ihrer Abwechselung die Auf- 
merksamkeit wecken und festhalten. Der eigenthiimliche Reiz solcher Erzah- 
lungen wd nicht unwesentlich erhoht durch die vielen eingenochtenen 
Gedichte. In Bezug darauf sagt Wetzstem in seinem kurzen handschrift- 
bchen Katalog (zu No. 748 bis 821 der 2. Wetzstein'schen Sammlung) : In 
dieser Ljebhngsdichtung der Beduinenstamme und der Masse des arabischen 
Volkes wecbselt Prosa mit Versen in freiem Metrum ab; die Prosa wird ge- 
sproehen und die Balladen zu den Tonen der Rebab abgesungen. 

Die Sprache in dem ganzen Roman ist uncorrect und vulgar; die 
metnsche Form der vorkommenden Verse sehr mangelhaft und oft kaum 
erkennbar. Die Zeit der Abfassung gehort wohl frahstens dem Anfange dieses 
Jahrhunderts an. 

Schliesslich mochte ich nicht unerwahnt lassen, dass die Forderung des 
Druckes durch eine schwere Erkrankung, die mich im vorigen Jahre befallen 
hat, urn mehr als 8 Monate verzogert worden ist. 

GREIFSWALD, den 20. Juni 1896. 

W. AMwsrdt