XIX. Buck
Die-Poesie.
(Sohluse.)
n. In Prosa.
(SohlUBB.)
15. Legenden und Bekehrungsgeschichten.
16. Kleine Erz&hlungen.
17. Grosse Roraane:
1 . Eliekander.
2. Seif d"fl jezen.
8. 'Antar.
4. Elarqat.
5. Elbedr nftr.
6. 'Amr enno'm&n.
7. Hamza aqrftn.
8. Firdzteh.
9. El'anqft.
10. Do 'lhimma.
11. ElBftkim biamr allfth.
12. Elmelik eflahir.
13. Moftammed elkurdl.
14. Gudar eppajj&d.
15. Etjeir ennfttiq.
16. A&med eddanif.
17. Alf leila we leila.
18. Syar benl hiloL
15. Legenden und Bekehrungsgeschichten.
8953. Pet. 291.
8952.
1) Pm. 654, 3, f. 284»--287* B .
Gesohichte Adams, ^ »iX JUaS ^ jyJ,
in 9 Kapiteln (No. 8483, 36).
2) Spr. 1967, 12, f. 63\
Eine langere Notiz tlber denselben.
3) Pet. 110, 2, f. 23"— 47*.
Format etc. u. Sohrift wiebei 1. — Titelobersehrift:
Anfang: p**!^! vi^tA^ tui \Jaf [l*x*]
i?Jt «Xw K^ltm*^ v_aJ! j^aII ^y* uiLcj l*Ns** |)^?*
Gesohichte Abrahams mit Nimrad. 1st nioht
zu Ende mit den letzten Worten auf f. 47* oben :
Sie gebt hier bis dahin, dass Abraham ins Feuer
geworfen wird. (P. 42 b zumTheil beschrieben,
geh6rt aber nicht dahin.)
4) Lbg. 712, 2, S. 1—93.
8™, 18 Z. (19V«X16; 13V»x8y,«»). - Zustand:
got, dooh in der 2. H&lfte waeserfteokig an dem oberen
Tfaeil des Raokens. — Papier etc and Sohrift (vooalisirt)
wie bei 1. — Titeluberschrift:
fjMttJaa p£ pt&jd Oy^» *jl£> _yi
Dann auch im Anfang: ' UJu*» iUaS *iJ>
^ a l(j m^m) y, o*^ ^ o^' •4^ o* «^'
^LjJI^ t&JI hJJU JJt, jUf a) tAta^y "if r lluJt Ujjl^l
Ausfuhrliche Gesohichte Abraham's mit Nim-
rad und weiterhin bis zu seinem Ende.
Sohluss S. 93: «5U* ^ «5^J! ^iasuSt ^1
Qa*S$ iUwjil «J^yo v$ tuJI v>Lbj oJUfi q* Oj*J|
vu^tJ 'fjij vjy&5 &a1c «^Lwj *JJl ot^JUo «*■«)
198 Bl. 8™, 19(17)Z.(20ViXl6>/»; 15ViXll«).-
Zastand: znm Theil fast lose im Deokel; fleokjg, nn-
eanber. F. 60. 91, 92. 185 lose. — Papier: gelb, dick,
glatt; in den Erg&nzuttgen weisslioh, diok, ziemlich glatt. —
Einband:" branner Lederband. — Titel f. 1*:
'*^LJf axU v-a*Maj iUis 3 *L/Jly^ v ^
^ ^"Sl ^y iU^UJJ
Verfassers. aaeh Anfang.
Anfang f. l b : \Sly> . , . (.Wll #wukJt JlS
&0t l{**:>- ^^J Kasli U^Aft^ L^jumi ^«J &be
Die Prophetengesohichten, sagt 'Omar ben
ibr&hlm elancarl elausl, seien nutzlich und
gottwoblgeiallig; insbesondere lehrreich sei die
Gesohichte des Josef, wie schon der Qoran
angedeutet, und deshalb habe derVerf. dieselbe
bearbeitet, in Sitzungen (jjmil^") eingetheilt und
durch Erzahlungen, Verse, Yermahnungen, Be-
trachtungen etc. lehrreich gemacht. JedeSitzung
beginnt mit dem ausfuhrliohen Lobe Gottes
und Bezeugung seines Propheten und behandelt
alsdann eine Qor&nstelle.
1. (jJLs? f. l b ^0^' TW &ij ^*aS, fjijd Jyi &
2. yJ*? 12" l*iJj» s^it i i^yM i*^ i 1 * 3 ^ i
3. ^Jl^ 23" «<^l 3 ola«*JljL* «« Jull iU3 *J>J i
^_^>^'i J>*^^ 'Ui^V ^i' *U *X*sll
4. l/ JL^° 33 b j?UUs^ (JT,^ U«/ JJJJ, iUS aJ^i £
aJLi Juji? ^L^aJt ^ r&X)h ^> >» *i
^La«. *>b, ^t 5 ioUc J^t ^Ui g*)j» Vj jJJ!
5. ^pLf 44» %p\ f& vufiUI J^sol ,»Ju, J8j i,US aJ^i
^wJ a l#t >r^S A*»"jil O/U (jyB iJ^Jt *Ji lX*jil
1*
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8953. 8954.
6. yU^ 4 56 b ^x^\ a x£j&\ M c l J,Lbj' iJpi ^
( t J*»*e ^A*V>XI fcjwt fcA^S i»UlXj fc^w&Aj) >JLii ...1
O^t^JI ^U3I gAfcw «JJ wW^t <gjl ^ C ,S
8. tj^Xs* 80 a ^Ajt^ KeUJt cifcjy^l J.laj' &Jjj> ^
^-fcuiJI JU s. {J J^ > eJU o^it «gjt ^fiJ!
>JI Jj!^ ote^i ^^
9. u*^ 4 92 b ^ ^"S «£j, *L& ^L, J,Lai' J^s j
j\jii\ JjJ jj^ aJJ Ju^i <gj| .|^ y»^| ^
10. u J^102 b o! >< vJl^ e wirtl L*yi lit .iUi- «jyj j
11. {J J^ 1 10 b 'ojJJ^ p^^o ,»%LjJ, ±Ui iJ,s i
gtjt ^ . r l^l jublc ^ ^ JJt <JJ Jw^l
12. {J As? 123 b <J J^s?. »J|| ^ ^ ^ jjys j
AJjJkS jj'j*' (W^- (*»j L J.c tU«Jt «3, igjd!
13. ^J^ 134 6 lL&\£, ^ ^Ui ^ ^us *J^ &
*U JuaM 'gjl ^^ btJui *JUt os ^ ^
<^>Jt ^y SUjt iXee ^JJt
14. U A^ 147" Ju^t y/J5 ^/JU iUs'*^ ^
JiU JXJ tj*e Ri'L.1 v2y> 5 ^jfcl ^JJi m
15. .^^ 160" ^J <^ ^ UJU ^ ^ ^
fcJJ tXs^t <gj| wjLft. ^yi ,^1 (d^lj .U, 3
a! «^J q^As. 0> *c ^ g*j! 4 ^JJ|
16. (^ 173* oH JJ5 ^L c L, &3 ^jus ^ ^
JsL>-l »,IlX^I vJ/1 o^&a ^^JJt &JU ol^l
"j'^®' **^A* Vi^?" fti'l*'!
17. y*^ 185* *Mt 1\ ^ U^ ^| 5 ius j^ ^
SchluBB doa Ganzen mit einem Gedicht
ia K&mil, dessen 2 letate Verse f. 198":
Dae Werk enth< allerdings die eageohafte
Geschichte Josefs: allein die Einrichtung des-
selben iet der Art, daBS in den 17 Abschnitten,
in die es zerfSHt, nach der jedesmaligen Ein-
leitung, zunachst die in der Ueberechrift an-
gegebene Qorftnstelle behandelt wird, woran
flich dahin passende Verse, Auespruohe etc.
Bchlieasen, und dann zu einem Stack aus der
Lebenegeschicbte Josefs ftbergegangen wird
worauf dann wieder irgendwie bezflgliche Anek-
do„ten, Verse oder dergl. denAbschnitt sohliessen,
der also jedesmal mannicbfacb genug ist.
Die urepruDglioho Handschrift ist an oiDigen Stellon
dofoct geworden und von nenoror uneohoner, obgleich
nioht grade undeuUiohor, Hand erg&Dzt £. 1—11. 90—106.
196—198. Die eigentliche Handsohrift ist gewandt, gleioh-
massig, mit etwas spitzen ZfigeD, gegen Ende etwas
flnchtiger, in der eraten Halfte ziemlich stark vooalieirt,
naohber weniger, deutlich und correct. Die Ueberncariften
roth. — Aboohrift urn 1650.
HKh. Ill 6906. Der Verfasser hoisst bei ihm:
8954.
Daseelbe Werk in:
1) We. 722.
298 Bl. 8« 13 Z. (17% Xl3'/a; 13 x9'/ 8 (-10)-»»). -
Znotand: der Kinband im Rucken geplatet, ako die ein-
zolnen Lagen eitzen nicht ganz feet; im Uebrigen nioht
recht aanbor, atellonweise, beoondera am Rando, fiookig;
aaoh nicht ohne Warmetioh. — Papier: gelb, stark, glatt;
in der eraten Halfte bis f. 148 iet os dOnner, anch weniger
glatt, znm Theil brfichig. — Einband: Pappband mit
echadhaftomLederrucken.— Titel f.l°ebeaao. Verfaseer:
i^»^ i^Loj'Jt ^Ut ^j joe
Anfang so wie bei We. 721 angegeben,
doch steht der Satz ^^tu . . . j^f voran,
dann folgt die Angabe des Verf., dann gJ! ^Ast.
Sohluss f. 268" ebenso (nur stehen die Verse
ia umgekehrter Folge).
Schrift: ziemlich kloin, kraftig ond gewandt, gleioh-
maooig, weDig vooaiiBirt Deberochriftea roth. Die erflte
Balfto f. 1—148, dann nooh 180. 260, ist erganat: die
Sohrift ist ein wonig gr8sser b. flflohtiger. — Aboohrift
c I000 /u8i (rosp. »»°/i6a«).
No. 8954. 8955. LBGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCBICHTEN.
F. 268 b —269 b obeD eine Art HocbzeitG-
protokoll (Anfang: *UJI ^* (Jf^ i_g-^-'' ^ tX*s»i
p, 270 — 272 Gebet, K-^jUjt tlo, deB
^jcil ^UUI A/.c . Daseelbe beginnt : ^iy> ^1
&JI u»;1l'. o^«vJl ,°^» und bricht ab mit den
Worten : ' U 9 LgJU ?;&■ ks U*;^' j ^aXj U J^ ^
Die folgenden Blatter sind meistens leer oder
mit Kleinigkeiten beschriebeu. Das Wicbtigste:
Eine lange Qaclde, obne Angabe dee Verf.,
eteht f. 274 b ; sie beginnt (Tawll):
Einige «»ay> f.284 b — 285, einige^V 292 b ff.,
ein Tahmls f. 290 b auf das Gedicbt (Kamil):
P. 292" ein DiDtenrecept. F. 295" und 295°
(die Blatter otehen uberkopf) das Gediclst de8
^.aJi ^, deseen Anfang (Hafrf)
i^U \J>J&* ^j^Jlc
^u^.'il K»wji_^i ^ i^ftey
Schrift dioaor Bl&ttor groes, rundlioh, fluobtig, vo-
calloe; am ,S00 /n8&.
2) We. 721.
194 Bl. 8", 17 Z. (18xl3'/3i 12x8Va cm ). — Zn-
stand: nicbt ganz feet im Eioband; BL 121 ganz lose; iin
Ganzeo onaauber, anob flockig ; die untere Ecke der or o ten
12 Blatter stark beschadigt, der Teat aber hat darunter
nicht gelitten. — Papier: gelb, stark, glatt. — Ein-
band: Bobadhafter brauner Lederband. — Titol feblt,
etoht abor in dor TJntereehrift.
Anfang wie bei Pet., nur steht nacli dem
Namen dee Verf. (u. vor £\JI l_j,JUI) noch derSat&:
Die Eintbeilung in dieser Handocbrift iot in
J^aJ, aber auf den ergSnzten Blattern (jJ^ 1 .
Sc blue s ebenso (dooh stehen die letzten zwei
Veree in umgekehrter Polge).
Schrift: klein, gut, gloiohmaesig , wenig vocaliflirt,
Uebereohriften and Stichworter roth. ErgBnzt Bind f. 9.
18—36. 78 — 100. 154—156. 163. 168. 181 — 194. Die
Schrift daselbst iat klein u. gefaliig, liogt aber etark yora-
fiber. — Abechrift o. "^/iosi (roop. uoo /j68o).
Nach f.7. 141. 149 foldt je 1 Bl., nach 190 aberi.BL
*sP\i
8955. Pm. 332.
1) f. l-»80.
72 B1.4'»,c. 20-25 Z. (22x16; 17— lSxlSVa -'). -
ZuBtaud: nicht ganz aauber, auch zum Theil fleekig. —
Papier: gelblioh, Btark, etwae glott. — Einband: Papp-
baud mit Lederruoken. — Titeluberecbrift:
Verfasser: 8. Anfang.
Anfang f. l b : { J^> i> Ci >«JUJi ^j *JJ «A*^I
y.LsJI ^i ^ 1X4^! . . . -uisJI M *M3 • • •
anJI jjyj^, (J ; U^.i 5 Us>Lbw> fjM£ obl^s;
Mobammed verweist eine Anzabl unglaubiger
Leute an die Juden (u. Christen), in deren ge-
offenbarten Bttchern von ihm die Rede sei als
ProphetenGottes. Sie wenden eich, ihn beschrei-
bend, an die Juden; diefinden zu ihrem Erstaunen
die Aehnlicbkeit der Aussagen mit den Stellen
ihrer beiligen Scbriften und empfeblen, dem
Mobammed '6 Fragen vorzulegen: wenn er die
beantworten kSnne, eei er der richtige Prophet.
Dieselben betreffen den Du'lqarnein, den Geist
(_ ? JI) vmd Josef. Ueber die Antwort auf die
beiden ersten Fragen wird hier mit den Wortea
„Morgen will ioh antworten; aber die Offen-
barung blieb ihm auo« hinweggegangen ; in
Betreff der 3. aber gab ihm Gott die Sura
Josef ein und auf dieser Grundlage wird hier
die Gescbichte Josefo bebandelt. Der Verf.
iot unbekannt; der Bearbeiter ietMonammed
ben aBmed (ben) elmoqrl (No. 8884).
Er erklart die Qor&nverae hinter einander, aber
mit vielen Abschweifungen und Unterbrechungen
durch Geschichten, Anekdoten, Verse und Ge-
dichte von aich oder seinem Vater oder Anderen.
Das "Werk selbst beginnt f. 2 a unten so:
*yi, ^ ^ u» uSi\ & *m J\ JESlofnp
SchlueB f. 50"; o^U* ^ »Vj *^Lkc ^sA$
6
LEGENDEN UND BEKBHRUNGSGESCHICHTEN.
No. 8955—8958.
"!>^i J^ <±~i ^ ^ui- *JJi j^ i^ ^i,
< l«»i% UlyH ^ m 6y6 s JljCRj r UJ| J^ ^j^
Schrift: gross (dooh angleioh), roDdllch, vooallos.
Ueberechriften (wie ^*ai, KaXi, iol£s>, ...&) nnd stioh-
w6rter roth. - Absohrift im J. 1159 Rabi* I (1746) von
8956. Spr. 465.
184 Bl. 8™, 11 Z. (20»/,xl6V»i 16xlOV). -
Zastand: nioht recht sauber, fleokig; zum Theil am Rand
ansgebessert, bee. die 8 ersten Blatter. — Papier: gelb,
glatt, stark. — Einband: brauner Lederbd mit Klappe. —
Titel, Verfasser nnd An fang fehlt.
Erbauliohe Bearbeitung der SuraoW) (12)
mit Anfuhrung der betreffenden Versstellen und
Umsohreibung oder emeiteraderErklfirung,nebst
Beibringung von allerlei Geschichten und Versen
einschlagenden erbaulioben Inhaltes. Die Qor&n-
stellen eingefuhrt duroh ^JLaj ij^s, die Vers-
stellen hftufig durob ( y*JI j j^. An der
Hand der Qoran-Sura wird hier also die Ge-
Bobichte Josefs erzfthlt.
Das bier zuerst Vorhandene fengt f.l* so an:
V G l O^AI Ul, J^\ «JJLJu o^l K^Ul «iJlS
Die bier zuerst bebandelte Textstelle istf.I k :
A**!" Irf c>«ajUt **t>-\ uJLJlfi J^aj a ^f 3U7p
« tU ^ o'* i^*H *^> LrW» o* 1 «M* (^ L. XlAAJI
(Sura 12, 3) gjl ^b>>| U J^S ^
Sohluss f. H4-, _^ *, a>i ^ ^
fciiiJI «***<**»•**** J» fcilj till OU» ^ »J|
'^1*11 y, »U j^ oft JU.J, j* ^ . . .
Schrift: ziemlieh grow, gut, glelchmassig, vocalisirt,
die Stichworter grower, moistens farbig. Am Snde f 184"
eioe grosse^viereokige Goldverzierong, deren rnndliohes
Wtteletftok, aof Manor Grnndlage, in der Goldverzierong
die weiss gesohriebenen Worter tragt:
Absohrift vom J. 824 Ramadan (1421).
Im Anfange fehlen 8, naoh /. 22 2BL (etatt deren nor
1 leero. eingesohaltet Ut, f.28), naoh f. 181 fehlen etw. 7 Bl.
8957. Pet. 111.
I) f. 1 — 110.
125 BL 12-, 11 Z. (14»/4 x 10; 11 X7«»). - Za-
stand: ziemlieh gut, jedooh (bee. im Anfaog) etwas un-
aaober. - Papier: weise, ziemlieh stark, glatt. - Ein-
band: Pappband mit Lederr&cken und Klappe — Titel-
fibereohrift f. 1^-
Anfang: ^ilJu^^JBj^^ ^
yJLJf M «LUi i oM i\ v u<JI oi,Tv^i* JTl ^Lrf
U*&*, LUTj ^ l^ „|^ ^ oft ^ ^,
Geschiohte Josefs und ZuleiBa's. Der Vert
holt dabei weit aus, erzilUt die Jugend Josefs
u. s.w., ftthrt viele Qoranstellen an und manohe
Anekdoten und sohliesst mit dem Tode Josefs.
Sohluss f.110": jy * j^ ^ ^^ < j^ |J
^1, o!^J! J^il ^^^ u^j ^ ^j ^,
Schrift: ziemlioh gross, krtftig, sehr dentiioh, to-
oalloa, inoorreot - Abeohrift etwa am 1825, von
8958.
We. 719.
116 BL 8™, 18 Z. (21x14V.; Mx8Va e »). - Za-
stand: nnsanber, der Rfioken des Einbandes fast dareh-
gerissen, daher 1 Lage fast ganz lose. - Papier: gelb-
lioh, ziemUoh stark, gUtt - Einband: brauner orient.
Lederband mit Klappe. - Titel f.l' (von anderer Hand):
r>
c^i-v^JJ
An fang fehlt. Das Vorhandene beginnt f.2 4 :
Naoh einem Gedioht auf Moftammeds Tod
(101 Verse) werden an allerlei Ausspruche Mq-
Rammeds und an die im Qorftn vorkommenden
Stellen Qber Josef allerlei Betrachtungen, Ge-
Ho. 8958-8960. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
echichten, aueh Verse, in moralisirender Weise
angeknupft, mit der TJeberschrift f. 6*:
Diese „Greecmchte a Josefe (in der eben an-
gegebenenWeibe) beginnt: <&y*j rJ>\ 'M^ «^»*W>
Schluss f.H5 b : ^ ,JLsJt ,JU*j LfcuJj oJl^
fw>& iJu>J v*o*J Si^Juu plSli iUJLs OjLo jJC*- v-^ibt^
Als Verfasser Elhamad&nl angegeben.
Sohrift: ziemlich gross, gat, gleiohm&ssig, ganz
vocaliairt (aber oft unriohtig). Die Aafaehriften roth. —
Absohrift vod &itl vX-t-c aj^^JI ^ /e**JI »*■**
im J. mt lnu- — Eb fehlen vorne wol 8 Blatter.
8959. We. 720.
106 Bl. 8 TO , 17-18 Z. (15»/s x 10»/»; 12*/» X 7V m )-—
Zee tan d: lose Lagen; ziemlioh onsauber, auoh fleekig,
beaondere am oberen Ronde. — Papier: gelb, stark, tiem-
lioh glatt — Einband: braaner Lederbd mit Klappe. —
Titol f. 1»: / XjJwtaJf V_a*y_J iuoS
Anfang f. l b : *U*i"3fi ^ Stffc- I J*S LT
l^bb i3 s ULsOUl Liy>L6 j oaf ^1^ SCi^LS tjt,
dJjJI^I *J£ ^L. £* JJli-l ^i^l ,^,1 'LiLuul
ail i^lj (S jmo *J)I ^jjwj ifJ&Jij • • • *^2«^J jb&
y£* <j LjU b" l*x».t ^ xttti <j\j wl J*5
gJI Kjj-jJI ^1 tSjsA £* _,3» ail ^Iji *_*^t
Ausfuhrliche Geschiohte Josefs, mit allerlei
Veraen untermischt. Im Anfange muse etwae
fehlen. — SchluBS f.l04 b : OJ ^J> ^ \y>-jS>- Ui
Sohrift: ziemlioh gross, etwas rundlioh, voo&llos. —
Abechrift o. ,!00 /ijm.
8960. Pm.454.
80 Bl. 4 to , 15 Z. (22x16; 16— 18 x 11— 12""). —
Zuutand: ziemlich gat; an dem oberen Rand einiger
Bl&tter etwas Papier angestnokt zar VergrSsserang ihres
kleineren Formates: so f. 2. 39. 46. — Papier: ^eisdioh,,
stark, etwas glatt — Einband: PppbdmitK&tta&rackea. —
Titel von etwas spfiterar (Persisoher) Hand f. I s ;
VtaJLwa.) Jua9 yUtf"
Verfasaer fehlt.
Anfang f. l b : J*» 3 q^JUJI y, ail A*J-\
v-Jba' I^XaJ Juu Let . . • J**si* U^*" /JL« aWI
u^l ,j *>^r^ *-***> *J^&>I M vJU<^( &iaj> tu»
LOU ^bu »J« »J«^ UL/j ^Uj aJJt al^l vJU^
v^AJl ^ li^J 33LUT35 < oA i«ci» j^-l g^ ^
*J jJUj alll IOLjAj uj^'SH J«> 5 J* i^xJl yasaSJt
Die Gescbichte Josefe mit seinen Brftdem,
sein Unglock und seine Erhebung. Dieselbe
beginnt damit, wie er — nacb Erz&hlung des
h^Xa ^ \^tS>2 — S Trfiume im Verlanfe der
Zeit hat (dass die BrOder sioh vor aemsm
Holzbfindel verneigen; dass 11 Sterne nebst
Sonne und Mond Tor ihm sioh hmwerfen;
dass sein Stab grftnt, der seiner Bruder yer-
dorrt), und diese, trotz des Verbotes seines
Vaters, den BrQdern erz&hlt. Dieselben werden
bflse und berathen sein Verderben eto. Spater-
bin stirbt Josef; sein Sarg aber zieht so vial
Segen an sich, dass das Land diesseits des
FlusseB uppig gedeiht, w&hrend das angrenzenda
Land jenBeits desselben Missemten und Hungers*
noth hat. Sobliesslich wird das Abkommen ge-
troffen, dass der Sarg in den Fluss versenkt
wird und so beiden Theilen zu Gute kommt.
Endliob zur Zeit des Moses kommt er durcb
diesen in seine Heimath zurQck und wird neben
seinem Vater Jakob beigesetzt.
Schluss f. 80»: «Uj ^UiuJIc »^L D l ^
jo&xa »j^\ »jji j* i+j y*** \ -fcy> J* J-Jly-I
jl^ujI ijs- *J&>5 *«* *U»»5 f* ^y> *?^>l* *rt^e
iwaS e*rfJo y* LUJI (f ^XJl U 13^ *(^s i-^Juy
L*aJUJI 5 «^LyJI ^ «JLJb J^ V 1 ^ 1 ^ *^
^1 t^JuJi y, &U Jui^
8
LBGBNDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8960-8968.
In bestimmte Abschnitte ist dies Werk
nicht getheilt; der Fortgaug der Erz&hlung
wird in der Regel durch JjJLJI JL5 (oder auch
^,ijJt) angezeigt.
Sohrift: grow, dooh nogleioh, wait, etwae roadlioh,
nioht ondeatlich, vooakos. — Abschrift c. 1800.
Id der Mitte folgen die Blatter so: 54. 56. 65. 67 B.
8961.
1) We. 1747, 7, f. 12)'-124\
12-, 18 Z. (U«/iX 10«/i; 10V»X7»«). - Znstaod;
uDsaober uod fleckig. - Papier: gelb, stark, etwas glatt.
Tit el fehlt. Es ist Legende von Josef,
der in Aegypten zuf&Uig von seiuem Vater h6rt
und ihm Nachricht von sich zukommen lasst;
also etwa: 0U3J iuod.
Anfang: & jS> s j^ ^J^Jt u^yi a e J^s
fJl iutfl ,-o» u-^fo «JLL> g, c ^ j^ ^
Schluss: y'| » ^ JJ| ^^ o , ^
Schrift: siemlich gross, gefallig, vocallos. - Ab-
schrift o. 1700.
2) Pet 182, f.49"_62\ Die Geechichte
Josefs, enthalten in der X*=u*Jt des LyuJI
des xl£- ^j| ^1, i m i. Kapitel.
3) Pm. 75, f. 112-—121" Rand; dann
Text 112"- 116. Die Geschichte Josefs.
Der Anfang fehlt.
4) Pm. 22, S. 123-134 am Rande, die
Geschichte Jakobs, Josefs und seiner Bruder.
5) Pm. 75, f. 117'. Geschichte des
8962.
1) We. 1775, 18, f. 85". 86'.
8™, c. 18-80 Z. (18 x 18'/a; 15-16X 12'/,«»). -
Z ustand: fleckig q. unsauber. - Pepier: gelb, stark, glatt.
Ohne Titel. Es ist die Geschichte von
ij~y> f* o*' oiP (Qarun, dem Vetter des Moses)
und dessen durch Habsucht herbeigefuhrten
Untergang nebst der Nutzanwendung («,UI).
Fangt an: ^jf** C e o* o* OW tf o ! -«W
•S»\ «'j>dl &LUu ^ ^^J ^JUS M y*\ Uk
Sohrift: nemlioh gross, fast voeallos, nioht undent-
lioh. — Absohrift o. m !uM.
2) Pm. 407, 86, f. 433»— 486S
Format eto. and Sohrift wie bei 2. — Titel-
Bberechrift and VerfasBer:
Anfang: oL* .J. e p bL»j »j^ 5 JLJ j^|
Auskunft flber allerlei Pragen, die den fabel-
haften Riesen^^ gJ i (imQamus ^^ -?L)
und die Zeit betreffen, wann er gelebt habe, ob
er bis auf Moses Zeit am Leben geweseu und
von diesem getddtet oder schon zur Zeit der
Sintflut umgekommen sei u. s. w. ; verfaset von
6elal eddln essojatl f 91, / 1608 .
Scaluss: ^ ^ja c l j^ij^Jt ;W xaJ| Os>
HKh. I 1470.
8963. We. 743.
9) f. l« b -149.
Format etc u. Sohrift wie bei 1).— Titel&bersohrift:
Anfang: b^UJI juw e^iX^J ^U< Jyj
Jk ^' ^^ t,?Vi w?^*~j yfll JLfli U^» ^
gJI (.A^aj' p$i Jk».t ,J oUJlT ^^.^ K-i^t jt
Nnchdem Gott in seiner Unterredung mit
Mose auf dem Rerge Sinai diesem 5 Worte
(Satze) der Thora, die er nicht verstehe, aus-
gedeutet hat, begiebt sich der letztere in die
Moschee, zu beten. Da fliegt eine Taube herhei
und bittet ihn in menschlicher Weise, sie vor
ihrem Peinde dem Palken zu eohfltzen. Er
♦
No. 8963-8965. LEGENDEN UND BEKEHRXJNGSGESGHICH'TEN.
steckt sie in seinen Aermel; da kommt der
Falke und beansprucht die Taube, er habe ein
Recht auf sie und sei huugrig. Voll Mitleid
mochte er die Eine schtitzen, dem Andern Recht
geben, jeder vertheidigt seinen Standpunkt; da
erbietet er sich, von seiner Hand soviel abzu-
hauen als die Taube an Gewicht. Der Falke
ist's zufrieden, das Messer aber versagt 3mal
seinen Dienst, beide Vogel fliegen in die Hohe
und rufen ihm zu: lass es gut sein! und siehe,
es ergiebt sicb , dass der Falke Gabriel und
die Taube- Michael waren, ausgesandt ihn auf
die Probe zustellen.
Schluss f. 149 s : \£^>j.i S~*> j&saJ j»3! q \
8964. We. 736.
69 Bl. 8™ e. 12-18 Z. (21 '/s X 16; 15-18 X
10— 12 cm ). — Zustand; ziemlich gut. — Papier: weiss-
lioh, ziemlich slark, wenig glatt. — Einband: Pappband
mit Lcderrucken. — Titel f. 1':
Die Geschichte Salomos zerfallt bier in drei
Theile:l.Thlf.l-22; 2.f.24-44; 3.f.46-69.
Anfang f. l b : .-dJi J.« 5 a *iUK wj, «JJ O^S
lA;; ^yj I f9>y f_^L£jl ^ Si s \ o^.UJ a iS . . .
£.Jt «£U1 & } *i, UJ 5 wSj-i ' *J! ,*JJ» ^s-jli, . .. .
Besondere Geschichten mit Uebersehriften
21 b sw*aj XrfUj v^^**
26* uxw^l e^-Xs*.
48"
54" *j't^! i-AAi <£*■:!>>>»•
58" '"i~4-pl "<i*i<>.J>
62* K.A^tX*.3i ti^siJiiSfc
i_)^.«.Jb K*aIxrJI
63 b .->.xlL .SU^Xi) w^Xs*
64° ^jAJ^JpJI w£*,»<X&-
65* o<**«k ;HU>j ;v£*.jvXs»
66* ^jiyvJI «£*****
66 b a U*Ju, BUj <i^As».
69"
t*»jl l^>J>>»E»
B^ilj e.;H i£ajs>v:>
sind darin:
4* iUU^t \iy>j.*\s»
4 b B.SJ1
5
5 b ( iUl^ CJ JL>-Jlvi^JJvs>
6 b qLaW fcdas* vi^JkXs>
16 b «^jiX5I e^jA=»
16 b JwSO^Jl \£a-kXs»
19 b c%J^ uio^e>
O
,L',aX-w tu^Lb
HANDSOHKIFTEN D. K. BIBL. XX.
Schluss f. 69 b : &*> ^ *** ^«>» «j* c o^5
&j^i ^ oU 3 Ai*« *«•* S iKft'Sj o-*** ^ a t** f-^* fci '
^ L* Jl« K*a3 a " U»* Lfi' U \&* o*t W V; b
S oh rift: gross, randlioh, flachtig, iooorreot, vooalloB,
ziemlich Bohwer. — AbBchrift o. 1320 /ieos.
8965.
}) Pm. 455, 6, f. 55 b -65.
S TO , 23 Z. (Text: 17 1 /d X l 2 ° m )- ~ Znetand: ziemlich
gut; der Seitenrand uberall auegebessert. — Papior: gelb,
ziemlioh glatt, uod etark. - TitelOberschrift:
Anfang: Jt^Ji ^^ o^ 1 ^' ^ ^ ^*" S
(J ^iiL J UJL« /J. ...... oftllM ^.:^ ; .o^.pA
l^ wl ,^ 'U^U£>t o^ 83^ ..^..p4«!J.,-X^*
jJaJ! /jiau . : «4p «r *$y£^ cr** ^! j^ 1 * o^
U^, ^ UJU JjJ, . . . U> 5! l>>» ^r^ 1 ^
Geschichte Salomos und Bilqls'.
Schluss f. 65 b : u^> to .Xsu UjL, ^
""^V c/i> ^^ f^ ^ "-^* ^^ 5 ^ ^"^
2
10
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
No. 8966—8967.
oil x-^l u-xjUI c^ h^u* c ^ i . . . ^ o ^, 5
u*^J! s^u *,u, ^ x^ y^ & \ s vsUmib
Schrift: ziemlioh gross, deutlich vocalloB. — Ab-
schrift im J. 1171 Du'lqa'da (1758).
P. 66 u. 67" kleine Notizen, darunter einige
Distichen.
2) Mo, 164, 5, f. 13 b — 27.
Erbauliohe Geschichte Salomos u. der Bilqis:
O-A^'i^lcr k-* ^iu^Hh ILX^JIg. iwaSe^j^.
Anf: (H XUi- sU oA^l^jfiy 8 . N . 4345, 5.
3) Mo. 162, f. 80"— 88".
Geschichte Salomos und der Bilqis und
Beschreibung seines Thrones.
8966. We. 1782.
4) f 59-65'.
K1.-8" 17Z. (15X10V4; 12V»X8V s -9-.). - Zn -
stand: fleokig.- Papier: gelb, glatt, stark. -Titel f.69":
l*e qU*L« £* J4JUJ1 iuoji 8v x0
s. listen.
AnfangJ. 59 b : '»J*> j^ ^jj, ^ ^
/O JJii J^5 . . . JUJu U^ f i^| ^^ ^
•^ g^ji -tojir, -^j, lA#>J! ^ ^ vLjuJ1
DieUeberschriftistnichtausreichend. Denn
aiuser der erbaulichen Geschichte der Ameise,
mit welcher sich Salomo unterhalt und die ihn'
auf seine Verganglichkeit hinweist, ist hier auch
noch die Geschichte des alten Konigsschlosses
mit seinen Geistern erzahlt, in welches Salomo
mit seinem Wezir Ac&f tritt, nod wo er allerlei
Mahnverse angeschrieben findet. Das Schloss
hat dem verschollenen Konig Seddad ben 'fid
gehort. _ Das Machtwort Salomos saubert
das Schloss von den Geistern, und eine in
demselben gefundene Tafel mit einer Inschrift,
<Jie von einem jungen Menschen verdolmetscht
wird, mahnt ihn wiederum an die Nichtigkeit
und Verganglichkeit irdischer Grosse. Dies
zweite Stuck findet sich in Spr 1362, 2 (ob-
gleich unvollstandig). Die Uebersohrift ist also :
So steht es auch in der Unterschrift.
Schluss f. 65V J-SI «5UJ A-UJ ^yi JtS
£. j~a% aUUI jujj ^ LUJI CiH j C j| u ,«»*,
W*ui D * **» i/b u, ouat, r uj t ^ ~ oUftLw
Sohrift: (aus B er im Anfang) aiiwnlioh groBB, diok,
*ng, vooaJlos, dentHch. — Abaohrift c 1750.
«5 b Gesprach des Teufels mit ^ ^ ^ ^^
uber die 3wlei Arten von Menschen, die ee giebt.
8967.
1) Spr. 1362, 2, f. 40— 44.
Format <T«t: a 14X9"») etc. wie bei 1). - J)io
Scinft gedrangener, enger, ungewandter und nooh on-
angenehmer, Tooallos. Uuj 1800.
Der Anfang fehlt. Ee enthalt eine Sage
aus dem Leben Salomos und seines Wezlrs
Acfif (s. auch No. 8966) mit der Tendenz, an
die Verganghchkeit irdischer Guter und Herr-
lichkeit zu mahnen, zu welchem ZweckeThflren-
aufechriften u. s.w. in Versen dienen und eine
kurze Geschichte des Seddad ben 'fid, die auf
einer Marmortafel gefunden und aus dem Grie-
chischen verdolmetscht wird.
Das Stuck beginnt f. 40":
•Jbw
und schliesst f. 44 b : ^ «jmj ^ ^ ^ U ^
Das Weitere fehlt.
2) Mq. 466, 5, f. 43-94.
8", 13—15 Z. (Text: c . 13 X 9«°). _ Z nB ta n d:
uneauber, auch fleckig. An einigen Stellen hat der Text
duroh Beschneiden der Blatter gelitten. - Papier: gelb,
stark, ziemlich glatt.
Ho. 8967. 8968,
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
11
Ell. 43 gehdrt nicbt zum Folgenden; ausser
anderem wird daselbst (von derselben Hand,
die das Folgende gesohrieben hat) tlber die
sehreoklichen Folgen ernes heftigen Erdbebens
vom J. 1160 Moharram (1747) beriobtet.
Vdr f. 44 fehlt Mehreres. Es handelt f. 44
bis 55* von der Geechichte Salomos. Die-
selbe beginnt bier in seinem Gesprftoh mit der
Ameise: J^S***!^ ^ ^U JwM o>^ o'
gjl ^UJl jvXs yA £± } \ vJjjUwJI ;w>sS} (J0yt\ ^i*
und geht bis dahin, dass ihm die Sehrift auf
einer in einem prachtigen Sohlosse am Halse
eines Gotzenbildes gefundenen Tafel von einem
zufallig herbeigekommenen Jtlngling gelesen wird.
Die letzten Worte: 'gJLJI^ w~-«JI qVqI &*> ^b*
Dann folgen f. 55 s allerlei Recepte, 57*
Briefformulare in Versen, 58 b — 60" in Versen
J^ij^l ^.e ^>UL« ^ vom Nutzen dieser Wurzel
gegen allerlei Schmerzen; 60 b — 94 moistens
Gediohte kleinon Umfanges, mit besohauliohem
oder erbaulichem Inhalt (ein langeres auf ( _ f e_
f. 62*— 65*; auf £__ 65*— 66 b ; und 70 s ein
Lobgedioht auf Mohammed [£ Basty); 71 b — 74*
eine Art Urias-Gesohicbte zwisohen einem Kttnig
und einem Mann Namens FlrQz und dessen Frau ;
75* — 76* ein Gebet urn Trost und Beistand,
dessen einzelne Satze beginnen mit: /ksZ} (und
auf Grand von dem und dem); dann 4 weise
Spruohe; 76 b einige Mittel etc., unbedeutende
Kleinigkeiten , darunter auch f. 81* ff. Hatbsel
in Versen; ferner f. 84* ein langes Gedicbt von
U^U ^ (auf uJo±n Tawll reimend) Gebet;
f. 85 b sohliesst siob unmittelbar an f. 84* an;
f. 88 b wol von demselben eine lange Qaclde
von 46 Versen, deren jeder beginnt mit ^ij \# V!
und die auf die kriegeriscbe Entscheidung am
jtingeten Tage hinweisen. Anfang (Baslt):
8chlus8 f. 92*:
Sehrift; gross, rnndhoh, fl&ohtig (fibgeaehen von
eia&elnen Stellen wie f. 84* u. 85 b ff. bis 92'), meietena
vooalloB. ' — A-bsohrlft o, ,,so /n87.
3) We. 6 1 4, 46, f. 422 — 427*. k*
Gesohiohte von Salomo, darunter seine
Gesohiohte mit Xiyis* qJ Jjj> und das Abhanden-
kommen seines Siegelringes.
Darauf folgen f.427 b — 429 Ausspruche
Monammeds.
4) Pet. 252, 2c, f. 172 b — 180*.
Erbaulicbe Geschicbte Salomos und der
vier VSgel (Falke, Nachtigal, Eule, Rabe).
8968.
1) Pet. 873, 3, f. 92 — 110.
Format etc. und Sehrift wie bei 1). — Titel-
ubersqhrift f. 92* :
Anfang: <~>jj} U^X+e JJ\± (J\ju M $3
l ^UA . . . V_Ake} v**aiJ CS**"** C5^' *i> -<^?*^ ^
At ',»X*JI Ufcjic J^jC*^ jift^-fclll iXaJs^q*^*^
Geschicbte Hiobs und seiner Ungluoksfalle.
Schluss f.llOV^^IXJiJLjJI r UJI^va*J
2) Pet. 110, 1, f. 1 — 23*.
60 Bl. 8", 11 Z. (21 X 15»/«; «6'/» X 11V« C ™>- -
Zustand: etwae ummober. — Papier: gelb, dtok, nioht
glatt. — Einband: Pappbd mit Lederruckes. — -Titol-
BberBohrift f. l b :
BjJLuaH Jy&M Luui (J>*} *^« C?!^' S^ A*o3
„X*JI
■^
Anfang: ^13 Ufit jUs*-^l v**(s *r**j D*
0*> <*?y ] O* LP" 1 O* <*** & V) Oi &
gjt U^> ULJ ^LsU ^
Diese Gesohichte Hiobs ist etwas kurzer
als in Pet. 378, 3.
Sohluss f.23*: ,^1%, (.UJI S^ tfi* vJo-t 5
Sohrift: grosa t diok,aaBeioanderg680gen, nicht undent-
Uoh, aber nnBchSn, vooallos. — Absohrift etwa nm 1840.
2*
3 2
J EGENDEN UND BEKBHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8968-8970.
3) We. 178f>, 5, f. 37-38.
8"°, 26 Z. (20x M; 16Va X 9'/» cni ). - Zuatand:
oneaubor. — Papior: golbliob, glatt, ziemlieh dOnn. —
TiteJ fehlt. Er iet: ^_^j| X*a'»
An fang f. 37' : ^t qC ^J US Ju> ^U
f XJ! ^ ^t ur <jis fZv c ^jj ^ ^ ;L 4je
Gcschiclitf) deo Glflpks n. UnglUcks u. Lohnea
dcs Hiob. Abwcichcnd vou Pet.373,3. 110,1.
Schluas f.38 h : JU <JUAJ£j Lo Jj^> *J ^
<^ ^i .tin ^*voV ^ s^^^
£1 &JJ kX*ii. WU^J 0<ttl s.j &JJ! J^jej JUjLil &aSj| Ci*^
Schrift: kloin, gedrftngt, gleichmftssig , vocalloa,
<loutljoli. — AbBchrift naoh f. 101" v. J. 1073 Saw. (1663).
4) Pm, 75, f.l 1 7"- 1 24 u. f. 1 22'- 1 23 b Rand.
Geechichte Hiobs.
8969. Pot. 290.
55 Bl. 8"», 19 Z. (20 X 14; 13'/n Xfl'/ S «»). _ Zu-
atend: unuauber, flookig, besondere am Ende. — Papior:
galblioh, Btark, glatt. — Einband; Pappband mit Ledor-
rQokoD und Klappo. — Titol f.l":
y*yUL=,j JLuf^ Lj^L alff ^j ^ag 8 ^
ilUMe, Upl y*^} 8U L$3»/Ujt 5 u^^ ^JJLll 5 ^jLAc^
Anfang f. l b : L^J ^^ A ^ ^i jjj^yj
u^> <y^b> ^1 u^bol ^ UdLw^ f^Xaj.5 (-asm
^e <JLib «J JU*ri J^, a l 3 ^« 3 _^uJI ukJUg Uyi
gji ^bj iujcit ^u* *ojt *Ua*i a i(,
Die Gesohichte beginnt damit, dass D a n i el,
em von Gott unit KenntnJBBen namentlich im
snathematischen und astronomiBchen Fache reich
auegestatteter Mann, im Besitze einea Buohes,
daB er Tag und Nacht nicht von sich Ittsst,
naoh einem Mittel gegen den Tod darin sucbt.
Er findet darin ein Kraut angegeben, daB auf
eraem Berge jenseita des D> ^> wachst, begiebt
@ioh dahin, und Gabriel muss auf Gottes Ge-
heioa eicb ra ein Gosprach mit ihm einlaasen
und ihm das Bucli nils der Hand echlagen und
in den Flues wcrleu. Er behalt einige Blatter
davon in der Hand, iBt betrllbt, geht nacb
Huuse, stirbt alsbald und binterlaBst in einem
Kasten die Blatter ale VennaclrtnisB seinem
erwarteten Sohne. Seine Frnu gebart nach
einigcr Zeit einen Knaben, dor 6fimae genaunt
wird u. b. w. Die ganz gleiclie Gcschichte wird
vou dem Daniel erzahlt, der au Anfang des
Romans den Hamza aqrfin We. 683 als Vater
des j$+>-jj} vorkommt. Die per6onen- und
wechselreiclie Gescbiclitc Keliliesst mit gluck-
liubem Ausgangc ftlr den G&mils, der in gluck-
licher Lage als Wezlr des Kfinigs hocbbetagt
Btirbt. Die letzten Worte f. 55": &\ & ^^
gJI Uijk> e*jAs* y* UJI ^jS U I jkpj '\jVyacj *JH1
Die Spracbc ist nicht correct. — (Statt
(jvLcb» stebt gewolmlicli ^^Ast..^
Schrift: gewohnlicb ziemlioh kleia, flOchtig, vocalloa.
nicht grade undautlicb. — Absobrift etna 1750.
8970.
Dies el be Geechichte in:
1) We. 737.
36 Bl. K1.-8", c 21-23 Z.(15'/4X9%; 12'/ 8 x7V8 ea ).
Zustand: ziemlieh gut. — Papier: gelblich, ziemlieh
Btark und glatt. — Einbaod: Pappbd mit LederrOoken. —
Titel f. 1': *»«*L». ^j^XJI ^jj »^jl a J'^Jb t - f Jll[^i
Die Wortfassung weicbt ftftere ab.
SchlusB f. 36": ^1 ^ V U^JI \>Xs> ^ ji Jg
D L^wJ ^yxJI ^ tU^I ^3 (1. ^h^^)
O.SJ ^ Ui ^1, D U uJUJI J^ie J fa j^iaajl
Ivk^j *£.j oleL<^t fifa c»IAlL!l ^\» tSjti M^lj
Schrift: klein, godrBngt, deutlioh, vooallos. — Ab-
b oh rift 0. ,too /i ?M .
F. 36 b ein an MoEammed gerichtetee Gebet
(Anfang: ^U, ^p\ ^^aJI^ ^Jj ^j ^ ^jj
gJI f*s*- j n') von dereelben Hand geechrieben.
No. 8970. 8971.
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
18
2) We. 695.
55 Bl. 8", c. 19-20 Z. (20 l / 9 Xl5; 18xll-12«').-
Zu stand: nioht ginz sauber, aoob nicht frei von Fleoken,
besonders oben am Rande. Das Looh aof Bl. 11. 12 ist
ansgeberaert; von Bl. 14 ist in der Mitt* ein Stflok aus-
gerissen; Bl. 44 unten eingerissen ond MBammengeklebt. —
Papier: gelblich, stark, meistens etwas glatt. — Einband:
Pappband mit Kattnoruoken. — Titel f. 1*:
^«b> ,JJ1 (*/ »jJii *M>>> W^ Nt^*"
Anfang wie bei Pet. 290. Schluss f.55 b :
fcjj: |^JU».9 tS^ji, **\ Jwic ^t. ***> (jH t-*"^
^d jJL» 5 itflLJU. $&>
Von spaterer Hand dann hinzugefftgt:
gJI *M jwauo. f LSI i^c **^J' j 1 -**^ 1 »>* a*j>
Die bei Pet. angegebene Einleitung ist hier
ganz abgekttrzt; hier steht nur, dass Daniel ein
weiser Mann, aber kinderlos gewesen sei, dann
aber einmal, einer geheimen Stimme folgend,
seiner Frau beigewohnt und dadurch einen Sohn
erzeugt babe u. s. w. — Der im Titel vorkom-
mende Li>b ist, wie die Schlangenkonigin dem
Gfisib erzahlt, f.5% der Sohn eines israelitischen
Kdnige in der Stadt Micr; nach dessen Tode
wird er selbst Konig, entdeckt in einer Kiete ein
Buch, inwelchem von dem Auftreten Mohammeds
als Prophet die Rede ist u.wird von soloberLiebe
zu diesemYerkundiger der wahren Gotteslehre er-
fasst, dass er auf bricht, urn denselben aufzusuchen ;
womit naturlich viele Abenteuer verknupft sind.
Sohrift: gross, deutlich, vocallos, etwas Mass. —
Abachrift c. ™tim. - Aof f. 42 folgt noch 42\
3) Spr. 1008, 3, f. 209" unten bis f. 212.
4 to , c. 29 Z. (Texts o. 18 X 13 om ). Modern©, fluchtige
Hand, doch nicht undeutlioh, vocallos. Zur Ausfullung
der leeren Blatter. — Titeluberschrift:
Anfang: «J)I O^ ^ } & jJ ^ *U*? bj+sA
«J JUj bis*, b&jJ ^ £ o* " ( ^^ ^-^
gJt j*tf JU tl D ^ ^U* * a K s b-^t
Ein Sohn des U6iB ist bJiyk, dessen wunder-
bare Geschichte hier erzahlt wird.
8971.
]) We. 733, 5, f. 31 b — 40.
Format etc. n. Sohrift wie bei 1. - Titeluberecbrift:
Anfang: qJ *&\ >X»* jj g*^ 1 o* ^3_>
K*aSJi «sX* v^JUoV [? CsJ^^] J***^ ,W?>^' vXfta * M
bb j?>>J\ &* IJU3 <jib 5 ffcJ* J^i j* &UI ^
Geschichte des Propheten Jonas.
Schluss f.40 b : ^ ^ o 35 O* tl *3 &
2) We. 733, 7, f. 44 b -46.
Format etc. u. Schrift wie bei 1. — Titeluberaohrift:
Anfang: ^ vi^^& «;^» t>* u«^' o^5 ^
Geschichte des Propheten Idrls.
Schluss f. 46 b : bb»? j o^«>l ^> $$
VUXJI ^ /^ ^bu eUl ^ ^ o^b SU^-
1 3vJJ> 'LJLc L>bC« «Uai j5 bo Uipue qI/ wl y^pi
p.47_49 enthalt einige kleine Geeohiohten
(besonders eine von Salomo, eine von Elacmai).
Zwischen 48 und 49 fehlt etwas.
F. 50— 53 enthalt Gedichte massigen Um-
fanges, auch mehrere Distichen, hauptattohlioh
aber Vers-Rathsel (yJ) f. 52 und 53*.
3) Pm. 654, 3, f. 287» B -289**.
Geschichte des Elhidr ysM 3waS y «^
14
LEGENDEN UND BEKBHRUNOSGESCHICHXm N*. m*~m^
8972.
1) We. 733, 4, f. 25-31\
Format etc «. Sckrift vie bei 1. - Titolftboraohrift;
Anfang f.25«: «^M J ff.UiI| ^^ ^ j^
,»*XlU' oiyJI 5 o *JJI <*J t^. U J^ *£ ^
Schicksale des Propheten .~^ (Georg).
Schluss: ; UoJI ^^ ,^y ^ M j^^
2) Lbg. 428, f. 43-46.
Schluss seiner Geschichte mit deui un-
gl&ubigen Kdnig ju>>^.
3) Pm. 22,
S. 249— 255: vom Propheten Elias, im
Anschluss an Sura 37, 123, uach dem Qoran-
Commentar von ^iui\ ; e bo»eo S. 256-260,
im Anschluss an Sura 38, 45, von Moses und'
E 1 n i d r; desgleichen S. 2 6 1 - 266, im Anschluss
an Sura 38, 82. 99. 109 von Da 'lqarnein.
4) Mo. 164, 17, f. 258 b — 259\
Einlgee ftber den Propheteu Johannes
5) Mo. 162, f. 65 b — 74\
Eine Geschichte von Johannes dem Tfiufer
£-JwaJl Ls *^. in seiner Jugend.
Schluss f. 182*: *t OJ, X, uyfc ^ o^ 3
£t *u ^ a u*j* *ol, jji yu» u***^*^
8974. Mo. 381.
105 Seifea 8~, 15 2. (Wk x I2i/,_is; tS»/ 4 x?**>).
Z " tHd! wwwraeokig, «tvaa 0M» tt b«, dor Rtad An-
togs and *» Bade and d«r Twt oaten eef dk» SeJtea
&5-6S bwehadigt and . tt «g«b«wrt. - p ftp i„. ^
gtatt, stark.— Biabaad: Ktttanbaad mit Lederrtefcea. —
Tit«l von guts new Hand:
An fang S. 2:^*, ^ut w, Ui ^1
w1 «J u-U* ^t ^ ^ ... j^ uj^^ ^ jh
r* l*-** l ^53 olr»* «**# Mr* vi«*X&» ^j* ^U
Legende von Marjam (Maria) und Jesus.
Berichtet von der Geburt Marjams, Tochter
'Amrftn'e, und dann von der Geburt Jesus at*,
mit allerlei Geschicbten von deisenWunderkraft.
Zuletet die Verwandlung von 800 Minnern in
Schweine und das Ausgehen der Junger Chrieti,
nach dessen Tode, in alio Lander.
Schluss S. 105$ ^>Uti l„U, vl yto*li
* iJ ' ***; o' <^' r* t^** u*^ *>U*Jt ^"S
5^» «mS 'J^ ^^ ^bti ^ ^ ^
Schrift: siemlioh gnu, gut, vocalUirt Stieb®er69r
roth. Text in rothen Stricben. - Absohrift c »®/, m .
8973. Pet. 373.
4) f. 111-188.
Format etc. und Sehrift wie bei 1. - Titelober-
..krlft f. Ill-, rJj+VJrW*****
Anfang: «^ U JU ,L^*| ^/
Geschichte der Maria, Mutter Jesus.
8975. Spr. 1860.
a> f. M-«i «4-se.
<'♦, lftZ. (82 X 16; 17-18 x ll«/ 8 «»). - 2„ 8 u nd
gelblioh. - Titel fehlt. ^
Dasselbe Werk. Anfang fehlt. Das
Vorhandene beginnt: ^^ ^^ o ^y ^^
^3 fciLsju, .lAj e^» .U„ U, ^^ U,5Ua«
5W *« v*i id r^' «^3 jdj-« JUa ku
= Mo. 381, S. 56.
No. 8975. 8976.
LEGENDEN UND BEKEHRIJNGSGESCHICHTEN.
15
Dies Sttick beginnt mit dem von den Ydgeln
gespeisten Blinden, dessen Tod und der Reiee
Jesus' nacb einer Insel voll Gdtzendienern und
w schliesst mit der wunderbaren Speisung mittelst
eines Fisches und der Anktindigung Jesus',
dass er dereinst den geehrtesten aller Propheten,
Mohammed, senden werde. Die letzten Worte
f. 43 b sind: (^p^U 05 >xXj 5 j&JI ^ jfa}
-^jX&JiS jJJI .../pi* Lj \j}\£ luJo }fols> qjJ/Ijj
*l + u..JJ'UJ Lj*Lai KcLu> = Mo. 381, S. 105,
10 Z. vor dem Schluss. Das Weitere fehlt.
Schrift: gross, doutlioh, vocolloe: am hw /hjt»
Einem fruheren Theil deseelbcnWerkes
geboren die folgenden Blatter f. 44 — 60 an.
Sie beginnen mit den Worten: v^JUs i ( j^ J ^i
js^Jt rg**!* \aJL3 cLtsXJI \*>3> «&*lc qa s £\2 j#>£
qjJUu «jJ (*^r* vj>«ij LJi JlS 'igjjs-u)l 3 J*wJt ^Lu
^ = Mo. 381, S. 4.
Dies Stuck fangt in der Jugendgeschichte
der Marjam an, erzahlt deren Sehwangersehaft,
die Geburt Jesus, und schliesst mit ibrem Tode
und ibrer Unterredung, vom Grabe aus, mit
Jesus. Die letzten Worte f. 60 b sind: U Ul 5
'j^aJI j^fjJJ jb-?" <£ O^^' Q^wi.5 -W/aJI ,j>fi
= Mo. 381, S. 53.
Die Schrift wie bei don vorangehenden Slattern;
nur f. 44" vocalisirt. — Naoh f. 45 fohlt ein Blatt; ebenso
nach f.49.
..;;;r^;/8976.,; ..,
1) Spr. 1962, 35, f. 260— 267.
8", 13 Z. (Text: UVaX 8 l /s'" n ). — Zustand: fast
ganz fleokig. — Papier: gelb, stark, glatt.
Bruchstttck, ohne Anfang und Ende, aus
m einem Werke, in welchem die Wundertbaten
Jesu und seine Aufforderungen zum rechten
Glauben erzahlt werden.
Das Vorhandene beginnt: <_a^jS ,JI eLuoJt
Die letzten Worte : jJ\ ]yi\ ^^Xs* ,4&* &ji&
Schrift: siemltoh klein, gef&llig, etwas vooalisirt. —
Abflohrift o. »«Vi«88.
2) We. 1607% 2, f. 58 b — 59V
Format etc. und Sohrift (vooalisirt) wie bei 1. —
Titeluberschrift:
Anfang: J^ y> *JUI j^-^jl ,>l*>^ v**^ ^
^^-y ^ f ^L>J ^ ^t 1#>I (L gMi) t^j
Jesus erhalt von Gott den Auftrag, die
Bewobner der Stadt WaqwBq zu bekehren;
sio batten 5 gute Eigenschaften und sollten
dieserhalb keine Strafe dereinst erleiden. Er
geht bin, bekebrt eine alte Frau, sie wird
wieder zum jungen Madcben; ibr Sohn will
ibn todten, aber seine Hand ecstarrt, er wird
auf die Bedingung hin, dass er glaubig sein
wolle, wieder gesund. Jesus beauftragt ihn,
dann zum Konig zu gehen und ihn zum Glauben
aufzufordern oder ihn mit dem Tode zu be-
drohen;' derselbe werde ihn zwar daffir hin-
ricbten, er aber werde ihn wieder ins Leben
zuruckrufen; wieder solle er den Kdnig auf-
fordern, wieder eterben, wieder lebendig werden ;
und dann zum 3. Male seine Aufforderung
wiederbolen und zugleich die Tochter des
Kdnigs zur Frau verlangen. Das geschieht
denn aucb; beim 3. Male wird der Konig stutzig,
sagt die Tochter zu, wenn er 1000 Kameel-
lasten Gold und Silber*erhalte. Auf Jesus'
Wort kommen doppelt so viel beladene Kameele
aus einem benachbarten Berge heraus; dies
wirkt: der KSnig mit alien seinen Unterthanen
wird glaubig. — Schluss f. 59": qJ (eij^a
'Juyj, »j\vXSj *JCaa*»-*J WsLT (JLsj ftilt ^ *il! J&
16
LEGENDEN 'UND BEKEHRUNGSGKRCHICIITEN.
No. 8977. 8978.
, . " ":.g977. ;
1) Spr. 1362, 3, f. 45.---61.
Format ote. wio boi I). — Djo.Sojtrl.fi, vonigor
dick u, grpoB, Ut sohr flQohtiR und nioht bogondora leicht
zu looon, Voonllos. Um 1800.
An fang fohlt. — Dion Sttlck ial falnoh gobunden
und bat Lfickon aueaordoni. Dio Blatter folRou «o : 47. 45.
55—68. 4G. 48. Luoko. 49—54. 59— (il. Liioko.
P. 47" beginirt: c ,*^UiJt ; U ^ XeUs- AM ; 1)
£" ^)j$"*-d> "S..aaKJI t> <r jl^aJl J-jluiaaJI ..^
Drs Vorliegeude tst mis einem Knpitel ge-
nommen, das von Acgypten, dem ,U«>aJI -snJI,"
und il, !i. dcr Stadt L^i^JI in geographiecher,
geschichtlicher, politischcr und religioaer Hin-
Bicht haude.lt. Daruuf folgt eiu Knpitel,
dftSBon Ueborachrifl f. 46 h Miltc:
Dasselbe beginuts ^ a ,t UU^ JUtf & tf| J^
gJI !£.&.& jp) ^.aIjP.&JU, . . . ; XA2» ^,J cXaB« J.^ jAM J|
Genohichtc Christi von Anfang an (.^yX^
und ^.jX+P = Hcrodes) und Wunder doHHnlben.
Der Kttnig ^l^AiJ und eeinn 2 Sohnc U_ji
(Thomas) und «,Jjj U*.. (Simon Petriw), und
dea letsteren Tochter *L*.UI tl^, die dpn Sohn
des U^i' hcirathet, in der Folgc nbor itmbriugt
und nun Konigin des Reiches wird. Sie gebilrt
einen Sohn oi <*>~Ji, der spfttcr in Kampf mit
dem Konig von ^aJj,*.^!, Namens JU»»j, den-
oelben beeiegt und hiuriohten lfiest. Nnch ihm
rcgiert nein Sohn ^L^j. Beoiegung des Furstcn
ujULw von Sioilien und der Bcrber-Konige.
2) Pot. 110, 8, f. 47"— 49".
Format, SJusland u. a, w. wlo boi I).
Eiue c.hristliche Legeude, Uberschrieben :
Die letzten Worte f. 61 b j
» r s-
<sl <AS»
Das Weitere fehlt.
K»4s\*£aJI Wi, Gcschichte Jesus mit dem Sch&dei.
Dipscr erzillilt Jesu pein fruhercs Leben und
Bcinon Tod, in Bezug nuf dieeeu und beeondere
in Schildcrung der Holle xicmlick ntmftlbrlioh.
Jesus crbittot ihm von Gott dns Leben und
so bringt cr noch 63 Jnhro auf Erdon im
Dienste Gottes z\x. Anfang: \ ^U\ JU
Aboohrift vom Jnbro 1840.
3) We.. 1785, 8, f. 49 b — 51".
litel: K*^*^-! ^jitXete. Die Wortfassung
weioht ofl ab.
4) Spr. 2005, f. 20—22.
Dice el be GoRctiichte, cntnommea dem
8978.
1) We. 1802, 5, f. 121'— 131.
Formal etc. u. Soli rift wie bei 1).— Titolubor§ohrIft!
Anfnug: v b:r J. ^T ^1 V } ^La ^1 ^^
vi*.ja=» Uj ^fS (Stira 18, 8) L^ Ui'^l a I^UT
Gcschichte derSicl)enHchlafer(aUB (j-6A.it,
unter Kiinig ^Jl^j.). Die Namen; Lfe^,
Ein Hirte, der sich ihnon mit seinem Hunde
unechlieset, ist der siebento. Sie bleiben in
der HOhle echlnfend 309 Jnhre.
SchluHs f. 130 b : ^U"SI ^y^ ^a J^Ui
'^^5 ^^ ^*i cj»UJI _j*^l^ hjl&\ $ ki^JWI ej$.j2
f*3»j *jj.e»! 5 L^uLs.,1 ^rikXfe* ^<« U^JI f-fXit U
Abeobrift von ^Xi\ pt&\^\ ^ ; dlfiJI Jw^a
ira J. 1262 Sowwal (1837). Bl. 130 b untere Hfilfte u. 181 B
atwoH opfttor orgflnzt (im J. ,2nfi /lB«i).
vji^,
No. 8978-8980. LEGENDED UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
17
2) We. 702, 2, f. 15 b . 96—99°.
8 T0 , 28—30 Z. (Text: lG'/a X I2 cra ). — Zustand: stark
0eckig. — Papier: gelb, grpb und wenig glatt.
Daseelbe Werk. Titel f. 15* (von spaterer
Hand) : ;V i(iJi Jȣi kua's u. f. 1 5 b zu Anfang cbeueo,
mit dem Zusatze : '^^iU'sji ;s./> ^^g.^-U^ ajU^Uj
(Die M amen, sehr abweichend, f. 48° oben.)
A n f a n g wie bei We. 1 80 2, 5 . S c h 1 u s s f. 9 9° :
wkfc^-H fj^le (&<-k>ls (Ms J^t^^f- i3j»*-5 v_fl$£Jt 1*4^
t&AJt^S-
'JuJI //r iAJl Lo ItXJS 1 ^ ', JLbj kfcJ! tJ.tAw
^
^ L
Schrift: ziemlioh klein, gedr&ngt, dentlicfa, vooallos
AbBchrift c. 1100 /i888.
3) Spr. 1193, 2, f. 48 b — 49.
Kurze Geschichte der Siebenschlafer (wjL^I
v^^CJt) und ihre Kamen (nach ^kJ\ ^y*.aj).
4) Pm. 585, f. 95 b — 112°.
Nachricht von den Siebenschlafern.
8979.
1) We. 742, 2, f. 18—48.
8 TO , 12-13 Z. (Test: 12 X 9«°), — Zustand: nn-
Dftuber and flockig. — Papier: gelb, stark, etwas glatt. —
Titel f. 18*:
Anfang f. 18 b ; ^suo O***^ iJb U ifs^' 3&
^Jl mJL> q* tM' ^ft MyuaJI^ «J /J^kXAOAJt^
Geschichte, wie die Offenbarungen Gottes
fiber Mohammed gekommen seien (zuerst ale
Traumgesichte, die eich erfullten; weiterhin die
Mittheilungen durch Gabriel); sein Auftreten
ale Prophet und die ereten Glfiubigen.
Schluso f. 47 b : \a**i K^fAs» tJUs iX*c £j*s
| &£jG> ,JU& *sm> ftllt <$y»j kX*£ c^l5 y *^4J J *'
HAHBSOHBIFTEN D. K. BEBL. XX.
Das nun folgehde Blatt ist spater erganzt,
Bcheint nber im Ganzen richtig zu aein; auf
demselben ist der Schhi6S : Ua» v^r (4^ 0""*V
Derselbe entspricht We. 745, 1, f. 10 b .
Schrift: gross, dick, flnchtig, Tocallos. F. 44". 45*
bei der Abschrift fibersprangen, dann mit allerlei Kleinig-
keiten beschriebon. An f. 44* sebliesst sieh f. 45 b an. ■—
Abschrift o. llB0 /i»
2) We. 745, 1, f.l — 10 b .
48 Bl. 8 TO , 19 Z. (ZO'/a X 15; 15 X lO'/s 6 " ). — Za-
stand: uDsauber, apch fleckig; mm Theil lose lm Ein-
band. — Papior: gelb, ziemliuh stark nnd glatt. — Ein-
band: Pappband mit Lederrlioken und Kleppe. — Titel
f. l a von opaterer Hand:
Dassel beWerk. Anfang u.Schluss ebenfio.
Schrift: ziemlich gross, ungleiob, etwas fluchtig,
vocalics. Sticbwortor rotb. — Abschrift c 1,6, /iw
8980. We. 694.
4) f.45-80.
8", c. 16-21 Z. (Text: 15-16 X ll-12 cm ). - Zn-
atand: otwas unsanber, ouoh Seekig. — Papier: gelb,
stark, etwas glatt. — Titol f. 45*:
asus /«*jJb XsP.iX^. HiAaa«*Jj p-'j))
Anfang f. 45 b : e^.>Xs> -\*,\ w<^*» SCm^
Verheirathung des Propheten mit Hadlga.
Schluss f. 80 b : «^J! £-%J&\ U\ s «S, S JU
^^is iUfflSJb t^Jlij _^^ l^j^'3 l 5 i>La9 |&5yiU |^*5^
*JJ .Xj»sil fS-j^jJ' O* 3 "^' *"" f*°*^ ^ 3 V^^ J^'
t| UJ|il 3 U^aJt gt^- ^ UibjA^ J^eU««^ HJ^*m
£ liLkel U c |e »j<Xvl 5 b^< U J>s 8vX*&-J (slWSi w*jUait
3
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8980-8984.
Damit hdrt bier die Gescbichte auf, ob-
gleich der AbschluBS dereelben mit noch einigen
anderen Zeilen zu erwarten ware. Eine Unter-
Bchrift iet auch nicht vorhanden.
S eh rift: ziemlich gross, kraftig, dentlieh and gleioh-
mSaoig, srocallos. -^ AbBchrift c. ,l50 /i7j7.
8981. We. 694.
2) f. SI— 35».
8", c. 23-24 Z. (Test: 17</» X 18«»).-- Zoatand:
fleckig. — Papier: gelb, grob, wenig glstt. — Titel
f.31» 70n ganz ap&ter Hand nnd 3l b oben am Rande:
Anfang ■■ f, 31 b : j^ ^ j^y) j^ ^
Besuch des Propheten bei Abfl bekr; dem
Hallfen ElmamQn von Elwagidl erzahlt.
Schluse £ 35 s : £JU».''L, K^JjJj &**>. ^
y>t q* I^ U^ *4Sift v&j v^as^ ^ ^jj ^ . . .
Scbrift: klein, gedrfingt, gewandt, dentlieh nnd
gleichmasBig, TOcallos Bl. 34 in grosser Schrift organat;
ee fehlt etwaa danach. — A b s o h r i f t v. J. 1003 Sa'ban (1595),
8982. We.744.
S) f. 81-81
8", 14-19 Z. (Tost: 12«/>— 14«/s X 8^-10"). —
Z oetan d: nioht gang eaubor. — Papier etc. b. Sohrift wio
bai 1) (efcwas ungleich). — Ti tel fehlt; Bach der Untereohrift:
iXStJ %f£ wozu wir hinznfngen konnen: Hi**- J^JiSj
Anfang f. 31": ^ ^ V q* ^t ^
J^ .l*S J*i &4 4 W>' o^ , ...r?^.d* O***^
Kriegezug von OBod, Niederlage nnd Tod
Hamza's.
Schlu8s f. 83 b : U*» _-ys Li >i>j»j^3 j^Xws ^Lii
Absohrift von i^ ^ iC^*^f O^s* im J. 1200
Rabi'I (178G). — Nach f. 81 n. 82 fehlt etwas.
8983. We. 745.
4) ff. 17"— g5*
Format etc. nnd Scbrift wie bei 1. — Titel
fehlt. Er ist etwa:
S^Sk. aUa«Ij ,J^M ik£US\4^ J*-^ i^ ^Ufl*
Anfang: ^ ^^Jt J^| B ^ ^^> ^ )S
^Ju J^, UJc J^St jl ^ »Jj| J^ c^hM* -
gJ< JOoL^JI (jsaj^c iuolaJI Jj^L
Auflehnong der Qoreiditen, nnter Aufreizung
deB Abo gahl, gegen die neue Lehre Monam-
meds, Beistand des Ginnen SamEaga zur Be-
eeitigung der G6tzen, und Uebertritt des tiamza,
Oheim MoBammeds, zum Islam.
SchJuss: tj vX>l 8 5 j£ i O^&XjJ ? ^1
a* 5 **' >^ cr* ^s r***° *"* 6y-j «^e jsJ
'», «
l»jLl»)
»y
LLJI
8984. We. 743.
f) f. 126'— I82 k .
Format etc, n. Schritt wie bei 1.— TltelObersohrift:
Anfang: Jk£>V JUs «l SJ «^ ^f ^ ^^
No. 8984—8986.
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
19
Fatima klagt ihrem Vater Mohammed, der
sie beim Kornmahlen trifft, dass sie auch gar
zu schwer zu arbeiten habe; zumal da sie
achwanger sei, ware ibr ein Hausmadchen sehr
von Nfithen. Er wirft darauf eine Hand voll
Gerste in die Muhle — sie mahlt von selbst,
preist dann in deutlicben Worten Gottes Macht
und lasst sich dereinst einen Platz im Paradiese
vereprechen. Gabriel offenbart dann auch, sie
werde in dem Himmelsschlo6se der Fatima ihre
S telle haben, und daran anknupfend giebt nun
Mohammed seiner Toohter allerlei Verheissungen
und Rathschl&ge. Die einzelnen beginnen immer:
Schluss f. I32 b : vi^-»wJ \i\y>\ ^ U iUJbU Lj
isJI (c**^ '^t-^i ws*W 'rj*** 1 ?"' (j«UJ( 5 KXSJuJt^
8985. We. 743.
6) f.H5»-125 a .
Formateto. n. Schrift wiebei 1). — Titeluberachrift:
Anfang: B^S "^j J^s* "i Osut *»», yJiJ£*JI JL3
lAelii ^5 ^ aJJI ii_^wj £j* I^b+m jTj JuLs^aoJI pV
&JI j»X3 iJjSl L* 1^«**kI »wa iX^ wtL^ Lj
Ein Landaraber klagt den Prophetengenossen,
er habe ein bSees Weib, das gegen ihn unge-
hoream sei und ihn von Bewirthung eines Gastee
abhalte und wunscht von ihnen Ausspruche
Mohammeds uber Gastlichkeit und tlber Frauen-
Eigenschaften zu bSren. Diese werden nun in
grosser Menge von den Anwesenden vorgebracht
und die Frau, die das Alles anhdrt, wird zu
dem GestandnisB gebraoht, sie sei nochimHeiden-
thum, wolle aber jetzt zum Islam ubertreten
and due GehSrte befolgen. — Schluss £124 b :
/e**J f£&hoi LeS &&X& ail! ig^>A 'jft*" *^' p*"UW"
8986. We. 741.
88B1.8™, 16-1.9 Z. (IS'/aXH; ll-12VaX7»/a-8 , /8 cnl ).
Zuotand: nicht gauss sauber, auoh nipht frei vonFlecken. —
Papier: golb, stark, wenig glatt. — Eiuband: Pappbd mit
Lcderrucken. — Titel fehlt, ateht aber in der Unteraobrift:
Anfang f. 1": ja^ ^c ^^ *J\ sJiJ$.*Ji JLs
Mohammed ist eines Tages in gemuthlicher
Stimmung und macht mit 1 3 Anh&ngern einen
Ausflug aufs Land. Als sie gegen Abend heim-
kehreD, findet sich, dass sie yon Elmedlna
24 Tagereisen entfernt sind, im Gebiet der
Benu mas'lid, in oder Gegend, in heissester
Sommerzeit. Sie lagern sich, Mohammeds Gebet
erzielt soforl einen weithinschattenden Baum und
rieselndes Wasser. Da erhebt sich eine Staub-
wolke und der Konig Elferegmahal, Sohn des
Tarhan (^Ls-^i?), der Sa'dite, Herr der Benu
mas'ud, kommt mit einem Reitertrupp yon
1000 Mann in die Gegend, urn der Jagd obzu-
liegen. Er bemerkt in dieser ihm wohlbekannten
Wuste jenen Baum, schiokt Einen ab, der zusehen
soil, was ftir Bevrandtniss es damit habe; der
kommt mit der Nachrioht zurtlck, dass darunter
13 Mann lagern, von wunderbarem Glanz um-
strahlt; er schickt einen 2., der in Erfahrung
bringt, dass dort Mohammed mit Freunden
lagere, und zugleich die Auskunft giebt, dass
jener KSnig dort mit seinem Reitertrupp halte.
Darauf entspinnen sich Einzelkampfe, die fur die
moslimischen Kampfer, obgleich sie ohneRustung
und Waffen sind, wunderbar siegretch ausfallen;
dann tritt auch 'All, der daheim geblieben war,
durch das Gebet Mohammeds gerufen, auf den
Schauplatz etc. Die Geschichte endet mit der
Niederlage desHeeres des KSnigs,er selbst fluchtet
auf einen Berg, rolltauf die aasteigenden Feinde
verniohtende Felsblocke und zieht sich in eine
3 »
20
LEGEN DEN UND BEKEHRUNGSGESCHICBTEN. No. 8986. 8987.
Hohle zurfick. Nun wird im Eingaug dereelben
ein starkes Feuer angezfindet, einen Tag hiu-
durch; alsdann findet man ibn erstickt und
verbrannt. Sein Schloss, JJ£) *as», wird ge-
pifindert, sein Anbiinger L^gJ^, der einsieht,
dass seine Gotzin :<JJI ihm nichts hilft, tritt
mit den Seinen zum Islam fiber; die Mosbmen
kehren mit reicher Beute nacb Elmedlna zuruck.
S c h 1 u s s f. 8 8" : .l&dli f US\ li&JU <JI ^
M^J &X&-} g^-?yJ' f.*Xi&S »^**e &?* *ljS. *4»JUel 2
O^'i S;y*H KijiXjl ^i LaA»»- t^lsO. \4lXj ,j^:
(Fur J^=\*s»-yiJ( 6teht auch oft J^SyJtY
Scbrift: ziemlich gross (docb unglcicb), fluchtig, aber
niobt undentlioh, vocaUoe. — Abechrift im Jabre 1193
Rabi* II (1779) von ^\^J\ ) lk i! J\ A*^.
8987. Pet. 331.
i) f. 74 — 109.
Format elc. und Scbrift wio bei I). — Titel and
VerfaBBer fehlt.
Es ist ein Stack aus einem grossereu Werke,
das moglicherWeise von demselben Verf., wie der
in Pet. 331, 1, zusammengestellt ist; der Inhalt
dieses (u. des nficbsten) Stflckes passt wenigstens
durchaus zudera dortgegebenen ; hieristenthalten :
I) f. 74-81".
In Folge des Sendschreibens Mobammeds an
die Juden von Beibar begiebt sich f X* ^ J^Uwt
zu ihm, um ibm 1404 Fragen vorzulegen und
ao seine gSttliche Sendung auf die Probe zu
stellen. Mobammed imponirt ihm von vorn-
herein dadurch, daos er ibm sagt, er wisse, was
er wolle; er solle nur mit seinen 1404 Fragen
bervorrucken, er werde ibm schon antworten.
Darauf fr> der Jude fiber allerlei auf den
Glauben bezflgliche Dinge, namentlich liber
Propheten, Schopfung, Paradies und Bewohner
deseelben, und am ausfuhrlichsten fiber das
Jfingste Gericbt. Moliauimed giebt Auskunft.,
der Jude tritt zum Islam fiber und wird fortan
'Abd allfih gennnnt. Die bier meistens ge-
brauchte Frageformel ist: ^^^kiX^bvuAAJus
2) f. 81 b — 83*.
Der Verfasser behandelt die Schopfung und
darauf bezugliche Fragen; dasselbe Stflck kommt
Spr. 1958, 7 (f. 157 — 161) vor. Es ist nach
f. 83« im J. 822 verfnsst.
3) f. 83 b — 97".
Ausspruche weiser und frommer Manner.
Beginnen bier mit Plato: ^JU-'L f-j£*tt oj&$j>\ Jls
Daun Aristoteles, sp&ter Socrates, meistens Un-
gennnnte. In diesem Abschnitte sind ziemlich
viel Sentenzvcrse. — F. -ST* und 98" leer.
4) f r 98 b ^100V VjsJ&A
Eine Disputation zwischen einer Frau, ge-
nannt ^vjLA^JI :cv», und einem Gelehrten uber
den Vorzug der Knaben vor den Weibern.
Dieselbe wird iu das Jahr 881 /ii66 verlegt und
zwar nach der Stadt BU&-. Die Frau ver-
tbeidigt die Weiber. — F. 100 b — 102" leer.
5) f. 102 b — 105'.
Kurze Gescbicbte der Fatimiden von 'Obeid
allah elmebdl an bis auf iJLJb^LtJI (f 427 /ios 6 );
am ausfuhrlichsten fiber den jJJI ^b ^uil
nach igA$>±J\ und i^w^l qj'.
6) f. 105»— 109.
Anekdoteu von den Barmakiden und Ge-
echichte ihres Falles. Darin ein langes Gedicht,
dem alten Janj& beigelegt, worin er die Hfirte
des Hahfen gegen ihn zu erweichen eucht und
um Gnade bittet (abgekflrztes Kamil):
Dies StUck 'ist bier nicht ganz vorbanden.
No. 8988. 8989. LEGENDEN UND BEEEHRUNGSGESGHICHT EH.
8988.
1) We. 1826, 5, f. 113 6 — 128V
Format etc. u. Sohriftwiobei 4. — TitelfiberachrU't:
«->js pjlcj lists' iX^jS bu^J .<*»*£> iX*^*
An fang f. Il3 a : wl », (j«Uc ^ q£ t^3j°>
»V&j -Jl LilXi' waaT .L^il j5"JUJI iOUe -gJ! fJKsO*j
aSao aJJI i3«jw, i3lj& **J' S^r*' Jjjb' »i^ > jxP*
,&JI J-y^s» »^U13 *^J &**$"! (C^»3I b> J«..j^^> u
SchluBB f. 128 a : (jp- v^^'j (J*° j^s
Dieselbe Geschiclite mit den 1 404 Fragea
(Pet. 331, 2, 1). — Sie stebt auch in Pm.
272, f. 44* ff., mit demselben Anfaug und
Sehluss. Desgleichen in Pra. 4 1 8, 2, f. 56 — 85.
Anfaug und Sehluss ebenso. Der Titel fehlt,
steht aber auf der Rilckseite des Vorderdeckels.
2) Pm, 238, 2, S. 103 — 126.
Format etc. und Schrift wie bei 1.
Dieselbe Gescbichte. Titel stebt nach
deni Biem. : .Jus , _aJU) >»^Lw qj *Ut i\*& J^b»^ t^xS 1
oV>ji*J? p^s
jJjsJI.
jLsSJ! q*> Lgfi L»j 5
'SjaaJU fc*jlX) LcJ Q^5», 2wi J3UJI3 juj&j
Dieselbe hat hier einige Abweichungen.
Sie beginnt hier so : b «^Lm qj &UI tX^c its
J ^bb» .gJy&s- p^Ua Qjl b &a«j ^*.UI «J JlS
b^XXt* u&wb» oLs bJLto 5' uOOCg/> ,yA^> >jL« qji
Lm; ,3L»! *&*» (rf^-S' '"*^ i3lS ^JlsS &lii tUi q^
Auch der Sehluss weicht ab, namlioh S. 126:
.•yt) (p«iXm^^ i^\$J£ L^aKs. ( jj^tekj j.jl j^aJs
t3
O
^S>\ .-ySjJU «^J>3 lX»«9 O^fcJS ^VJ J^J) fefAfl &9»««J |J
^^o ^g^ilJ p^Lw qj *JJt vXa* (JLSj iX«$* b «jftiii««
b^S» 5 iJUi tfi eJS ^ < kK^it ULs ^Ji t^^ tk«
»iSA*j < (4 Xa tdy*»jz) v>X*& vX&s^ 1 i^Jl^ &J w^^w fi
898^
1) Pm.460, 6, f.78 b — 86 b ,
Formet etc. u. Schrift wie bai I. — Tifcelaberaohrift:
Anfang: *a*J3 ^ &»l »j jj«Ub qj! qc ^^
<A^wU ^ joUKt q« ,^> cytJ a* silt tife^; g^ 1 bwJUj-
Uj^tO^ JcfU«Jl W»b ^Jt v^a!=*s' *Xs K^jbsj li<3
Bekehrungsgeschiebte eines fanatiachea
Juden, der durcb MoEammeds Wundcr etc.
iiberzeugt wird.
Sehluss f. 86 a : q\m&\ qs^I ji** ft* («^*^
... ..jbpJI u^JWI *JJ! JU»y wdSXj 5 pU^t j't> ^
2) We. 702, 12, f. 139 b — 148°.
Format eto. n. Sohrift wioboi 11. — Titel&beraohrift:
b^wj» Hj;"^ ^3^ ^^ t^y^' Jacy I gjjXJi »Xj^
6J'i s jC 5 bJj% A^Sbw«^ B,L«i»l 5 &2j^>ls>l 5 ^>&«3 »Ut i3_JAsy
»JL5t ^os 5 ,*Zo »JJt i^, y' v>ob* UJ &3I * ti^bwg
fS Jic w.yJI JjIo u^U^ (3 j)j ^ ^ U 3 ^^U!
Feldzug gegen die Benu enxiofeir u. Ueber-
tritt derselben zum Islam.
Sehluss f. 148": ^.Xa^ p&ta t^r'^ *6j* (£
ps^j f^b/ai g^jljAj f.lXs>Klj, BbLaJ^ D |yii! ff4iw G ^
22
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 8989-
-8991.
JU**?! JCjJaJ? iUj^il gJI v****-) ft JuLswiil 5 ( jjj\
8990.
1) Pm. 460, 4, f. 45 b — 75".
Format etc. u. Sohrift wie bei I.— TiteJ uborechrift:
yJ&JMj &&j$ti £. fL^fe, \s**$ °^i*
(oder auoh *&y,3 8j,jc, nach dar Unterschrift).
Anfang: £ ^L*!! ^ iJII ju* ^ ^
Schildert die Glaubenskampfe der ersten
Heldendes Islam gegen die Griechischen
Christen und den Kaiser Heraclius. Mohammed
selbst und namentlich 'Ah nehmen daran Theil
und sind siegreich; Heraclius erleidet Nieder-
lagen und entflieht, der Bischof und andere
Vornehme werden gefangen, lehnen die Be-
kehrung zum Islam ab und werden enthauptet;
die Menge bekehrt sich. Die Sieger kehren
nach Elmedlna zuruck.
Schluss: S-ytoj, «Os*i ^ uu^ o\jJ&\ o^ ^
W *> f^ rM.o** 3M KfJ"JH b* 3 ^} (4&^
iuj-JL. L^j ^Uill 2^ g^l \ p$ iJUfi VJyto
U tj^ ^-^ ^yu __j^xU Jw> xol\.H v^JUb Jjf,!.,
2) Pm. 460, 9, f. Ill— 13J.
4 10 , 13Z. — Zustand: ziemlioh fleokig. — Papier:
weisslioh, ziemJich dunn und glatt. — Titelaberuchrift:
Mohammed erfahrt eines Tages, dass in
der Stadt U*j (oder Uju) ein gStzendieneriecher
machtiger Konig sei und beschliesst, ihn fur
den Islfim zu gewinnen, fordert ihn daher durch
'Ah brieflich zur Bekehrung auf. Dieser (mit
Namen ^LJI Xi^Xc ^ ^JUtft) wird vor Wuth
ohnmfichtig und ersucht den gleichfalls heid-
nischen, an Tapferkeit dem 'Ah gleiohgestellten,
Kdnig der Burg Ou,l im Lande ^*,t, dessen
Name yia>^t ist, ihm Hfllfe zur Bek&mpfung
und Ausrottung dee Mohammed und seines
neuen Glaubens zu leisten. Die Geschiohte
schliesst mit Besiegung und Bekehrung Beider.
ScWuss f. 131*: fAXic r l3| ^^ii\ \ (£
o[#k\, gj.\ s f \^ a i\ i H^Ljt ^^jftt ,^> j^bis uy
jyai* c\j> 5a,jat j& ^1 *s.y ^ r U| 5 j^^
yas>
■^t
■£• f
.U^l
°!^ cr* o 1 ^ ^ '^ *****
m.
Sohrift: wie bei 1).
8991.
1) We. 701, 7, f. 148"— 155*.
Format etc. u. Sohrift wie bei 4.— Titel am Sohluss:
Anfang: sUaSJJ ^La f Ufl g^»;Li^l
o^ .^^'■•■sr
■ JLS
W r >"*^'^[5 j-»a^2f ^.a AJi\ iuas
^i a y.3
Anfang: ^joa U-o *X>? 5 JUI
^rf J-5j f J,«i' ^ ^ c ^ ^l J^^j j^
«Jf"
Ij oJjit ,.,jl
D«' D^
(«x ^^Jt *J JUS (^Jt
•M (^vkc ^b u^l o^> ^ *JU! ^ b.' JU
gJ5 >JC««« ^Xs* *»LLi> ^a*^ ^^ju^ «,j0^ cr aJ
Bekehrung des gStzendienerischen Land-
arabers durch die redende Eidechse zum Islam,
freundliche Behandlung desselben von Seiten
Mohammeds und seiner Genossen und Rflck-
sendung zu seinem Stamme, den ,»jJL, jjb, und
Bekehrung derselben.
Schluss: obH &u ; Kt g^JI v$Jj ^ \jJUs
No. 8991-8993. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
23
2) We. 1763, 5, f. 23 b — 30\
Format etc. und Schrift wie bei I).
Dieselbe Geschichte. Titeloberschrift:
Anfang: ^Ut^s- $ ^ t^Lc ^j! yc ^
Schluss f. 29 b : ^Ju a ^> ^bU t^Xs*
8992.
1) Pet. 655, 5, f. 58—65.
4 1 ", c. 14 Z. — Zustand etc. u. Schrift wie bei I). —
Titeluberschrift f.58":
fcjl jj«i Jj.c v>/l. |»^l*J tot; «Xj.Xw (^tac juLoU
Eine Wundergeschichte Mohammeds —
T6dtung einer ungeheueren Schlaoge und Ver-
kleiaerung einer hohen Palme — und in Folge
dessenBekehrungsgeschichte eines jungenMannes
und Martyrtod.
Schluss f. 65 b : ij* 8J^>l a J/ ^ (J^a,
"i\ \a^SfjS' OJJ U 5 ^ ^ai ^1 litj w Lf^i)
^ UJt ^ftf U \±» s <(d. i. ^*0 ^ iOs-^
Fluchtig gescbrieben and oehr incorrect.
2) We. 743, 4, f. 91 b — 104\
Format etc. a. Schrift wie bei 1. — Titelfiberaohrift:
Jul^sK-oj J-*^. (.^ Lp^ KJij&JI ol^sK-« viotX*- J-fli
Anfang: tX*c q^ 5 U^-o »j ^^c |»L»^I ^15
jebLuJt c5^^ M**^ L ^* c t -ry a * '^ (**** c5^'
Ein sprechendes Kameel, das sich bei Mo-
hammed uber die Harte seines Herrn beklagt,
und ein Reb, das ins Netz gefallen ist und
geschlachtet werden soil und gleicbfalls in
menschlichen Worten das Loos der von ihr
verlaesenen Rehk&lber beklagt, werden Anlaes
zu Bekehrungen zum Islam.
Schluss f. 104 b : a \ ^1 <Xs*\ 1*a» loj* \
v-JjS tjojiii *m\j V/ ^ J"*?^ i)»**Li (**•* (c^' 4^
Dieselbe Geschichte (aber mit dfteren
Abweichungen des Textes) in Spr. 162, 5,
f. 117 b — 122 b . We. 1763, 6, f. 30— 36. Glas.
128, 3, f. 46 b — 48 b .
8993.
1) Pm. 67, 4, f. 68 b — 136.
Format etc. u. Schrift wie bei 1.— Titelflberschrift:
Anfang: Ui\As* vJ^JiJI ^ l^fr! ^J\ $
^JuJI j^JI j^C^ ( if 3ba tJJi ^l' UI «J& j«iM
*^!H^ !?*'•>' y^^"^ ^ ^5 */"* ^*J V**' £^*
^Ji *JU* JlC IjyjlftJj ^Laas M'l 5 i^* ^i {J^ljS&l
Erzahlt die Schicksale des Elmiqdsd ben
elaswad und der Elmejjase, Tochter des GB-
bir eddabbaq, in der Zeit des Auftretens Mo-
hammeds und wie dieselben sohliesslicb in El-
medlna im Dienst des Propheten bleiben und
1 2, Kinder zeugen und er endlich in Syrien (oder
auch im Peldzuge von q'^J') den Tod findet.
Schluss: a *j ,.UvJt Biji & <A$-&X«t i ^Xt»-
a UJU5t J «v>L^JI ^ &UL? o»*»i !»La% *=l^JI J>»
2) We. 702, 10, f. 120—135.
8 TO , c. 20—23 Z. (Text: o. 20 X 12 6,D ). — Zuatand:
znm Theil, bee. zuletzt, fleckig. Bl. 135 unten stark ein-
geriseen. — Papier: meisteos weisslich, zierflioh stark, ranh.
Dieselbe Geschichte. Titelflberschrift
f. 121 b : 7) i>IJJuJ! iuxaS.
Anfang f. 121 b : ^Uiitl iuaii a c ^U Li
24
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
No. 8993—8997.
«*m *w -^ ^i *^l.i v _ w oLr ^j, ^
°*)i J** "'jf i^'^UiJ ^ JUS U £**> jl^il
^ >^ o- !#?* ya . . . ^UH ^ ^UJI
^o^ ^^«3 o^ } Jh-?- .*! jUi' ^^sj
£* ^ >l ^W ^ ^ j^J ^ ^ ^
Der Text weicht vielfach ab.
Schluss f.l35»: ^U>,5 J^I^JvoS^
fcAW. JJo^ *JJ| ^ j^ ^ ^ ^ j, ^
& M t^il U lo^j ^ o^x j^
Die Blatter folgen so: 121 b . 121\ I22 b . 122*. 123 ff
Schrift: ziemlich gross, gedrfingt, im Ganzen flfichtig,'
vocallos. — Abschrift c. ,M °/igos.
S. such We. 715, 2. 716.
8994.
We. 745.
2) f. 10 b — 13b.
ForxDatetcu.SchriftwiebeiD.-Titeluber8cl.rift:
Anfang: ^ ^ - ^IX ^t^
c*^' ^ (**>' ^ A *~ j** .*» .*> **» ,y v^jj-
Uebertritt Aba bekrs zum Islam.
Schluss f. 13*: .~ X ^1 j* ^ j ^
^ JUS £ ^ ^, ^ ^^ ^ ^ ^
<t^L,U ^iUL ,^>ii B^^jjt vl ^ ~ ^ ,
8995. We. 1723.
8) f. 125-156.
8™, c. 10-16 Z. (S1«/,X16»Aj 16V,XllV 8 -12cn.) _
ZustaBd: etwas unaauber. - Papier: weiaslich, etwas
gJatt, ziemlich stark. — Titel f. 125":
*** ^ o> a^ f *** l^ r >W w>
^Wl D L^ «30J| ^ l.^l. «>.| 5> (>X;( j|
Anfang f .125 b : L^U, ^ ^y^Jf ^
J** C^ 1 D* o**^ V r ^U *«S *X0 <^,| 5
Geschichte der Bekehrung des 'Abd erraR-
man, Sohnes des Aba bekr, zum Islam und
eeiner Heirath mit Elbeidft, Tochter des Aba
sofjan: meistens in Reimprosa. Nicht wenige
Gedichte (aber nur kurze) eingeetreut.
Schluss f. 156\- J^M, jjyL, «5Jo jou 5
^i, «^lji j^i i^u yi.,8^1 w*un iV J{
^ . . . /JI^JUj^ f UsJ| J* (JrfJuJIyC^I^I
Schrift: gross, rundlich, fl5chtig, nicht grade un-
deutlich, vocallos. — Abschrift yom J. tm / tm .
8996.
We. 745.
5) f.25»— 32.
Format etc. u. Schrift wiebei 1). - Titeliiberschrift:
Anfang: V Jo »^> D l ^^ ^.j^ ^ ^
Uebertritt 'Omars zum Islam und Gegen-
beetrebungen des Qoreisiten, bes. des -_**!.*'•
Schluse f. 32": ^^i ^ ^ ^^ .
*UJ ^ ^^ ^IJ) ^ ^^^ ^ ^j, ^j
♦»Jo.j *AJ o^J.^ ^^ *^ s ^[^ ^Lw
Bl. 32 ist ergaazt von groaserer flBchtiger Hand.
8997. We. 701.
10) f. 189-197.
8", 17-21 Z. (Text: 12>/ S X7«»). _ Zustand:
ziemlich gut. - Papier: gelb, stark, ziemlich glatt -
Titeliiberechrift f. 189*:
Auch f. 188' steht der Titel: iU^UJt
c^ 1
amS.
No. 8997-9000. LEGENDEN UNP BEKEHRUNGSGE3CHIGHTEN.
25
Anfang f. 18?": JT ; SwLsuaJl^t ^ ^
4?J) . : /*4JSVA
(j*!. a LJ q^ g-aSl ails) $ q!/ U
Geschichte dee Aba 6ahma, Sohnes des
Aallfeu 'Omar. Keiner las den Qoran besser
vor als er, der uberhaupt ein frommer Jungling
war. ' Von eohwerer Krankheit genesen trifft
ihn ein Jude und veranlasst ihn, Wein zu
trinken und sioh zu betrinken. In diesem Zu-
stand gerath er in ein frerades Haue, trifit ein
schlafendes Madchen daselbst und geniesst eie.
Sie gebiert in der Stille einen Sohn, tragt ihn
in die Moschee und klagt bei 'Omar seinen
Sohn ale den Rauber ihrer Ehre an. Er ver-
Bpricht ihr Unterstutzung fur die Aufziehung
dee Kindes, lfipst Bich alsdann von dem Sohn
die Richtigkeit der Anklage bestatigen und ihn
dann vor der Moschee durch seinen Sklaven
6>JJu> mit 90 Peitsohenhieben todtprfigeln, und
beklagt alsdann sein trauriges Loos.
Sohluss f. 197 b : u*.x), o^b UT <l y£^o
7j j*s J* dj)j <je&} ») J* f^l ***^ iw-sa^i ^il
&*J-\ Xip- UUiyJ ^J, ^sJJi *JJ v**il j*G vJUi
Sohri ft: ziomlich gross, rundlioh, doatlioh, tocoIIos. —
Aboohrift c. im ltim.
Auf f. 188 b ein kleines unbedeutendes Gebet.
8998.
1) Pet. 689, 5, f. 73'— 75\
8 TO , 26 Z. (Text: 16»/8X9"" D ).
Dieselbe Geschiohte abgekurzt. A n f a n g :
SohlusB: 1^p> i^L^J qs &UI <^tj»- l_jJ^
16\
Titeliiboreohrift
2) We. 783, 2, f. 12
Format etc. n. Schriftwieboi 1.
Anfang: ,»* J-Jj**- i5*-— ' "I <**** c,^' Cp ijfs^
ui^w c^-J*- _>J ^c J*^?- (5** j** <y^ O*
Von den vortrefflicken Eigenschaften 'Omars
und seines Sohnes Aba 6uhma.
Schluss: ^ ^*I *JJ! a LT ^ ^Jt JUS
^ ^Jl y^JUJI £^ 5 tyalij U»l» yUJ-t
US' wlisx tyo «JJI u^LpI K^sui jjl JiSj K*Lfiil
A-bsohrift vom J. 1061 Rabi* II (1651).
8999. We. 745.
8) r. 13" -m
Format eto. u.Schriftwie bail).— Titel,zurSeitestebend:
Anfang: U3lX> U*» Ue ^ ,yL**e \i :
JUS j-1.«wJJU <j^a«ax> JA»-j \&.if vJIS w? »— >w ^
gj! 0> JJI ^Ajl LjAS-i U*»j », q^ ^yi
Uebertritt des '0£m&n zum Islam. Daran
Bchliesst sioh f. 15* oben die Erz&hlung von
dem Uebertritt anderer angesehener Manner und
Frauen. Zuletzt erklart sioh auch Hamza dafllr
und Qoreis gerath in Angst.
Sohluss f. 17»: \yey£ \^*^. s l>W v' O^
9000. Pet. 628.
8) f. 160—246*.
Format etc. nnd Schrif t wie bei 1). — Titel fehlt
Titelebersohrift f. 160 b :
Vorfosser fehlt.
Anfang f. 160 b : *L*i"Sl (jfk> i^JJ' «JI <*+&
Ovaj U . . . Q^-fc** i*^*^ O"^ 1 *^ ^^ ^la^U
Behandelt, im Anschluss an die Tradition
y^S^^Lj ttoJ 3 ^\l^^j^$l&&2&^ J von der Urerschaffung der grossen Perle, die
HAKDBOHHIFTBH D. K. BIBL,. XX.
26
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9000-9003.
wunderbare Herkunft 'Alls, ebenso wie die seiner
Frau Ffttima, seine merkwttrdigen Gaben und
sohliesslioh seine Vermfihlung mit Ffttima.
Sohluss (f. 245"): >JJ| ^ ^ 0>t ty,
y, *U u*^l, . . . f LxJ| j* ^i j^ . . .
of. WE. 128, 1, f. 207 b ff.
9001. Spr. 744.
3) f. 300 b -306.
Format etc. und Sohrift wie bei 2). F. 806 eohad-
haft. — Titelubereohrift:
|»jIa»Ji
^*s d-
Verfasser fefalt.
Anfang f. 300 b : «> ^1 ^ ^ ^
Handelt ebenfalls von der Geburt 'Alls und
geht bis zu seiner Verheirathung mit Ffyima.
Schlnss: L»y « >w j J( &,* j^l ^ ws-^1 oJu»
a*sil3 JUXJt^ f UJI d« **V * UJI ^1 U
In dorMitte folgen die Blatter bo: 808. 295. 805. 806
(304 geb6rt zu Spr. 744, 2.)
9002.
1) Pet. 655, 4, f. 49 — 57.
4 l °, 15 Z. — Zuetand eto. u. Sohrift wie bei 2). —
Titel and Anfang fehlen.
Eine sagenhafte Erzablung (^yi JU) von
der Werbung 'Ah'e urn die Ffttima, von def
Hochzeitsfeier und deren Ausgang, mit ge-
sohiobtlichen Angaben, am Ende des Ganzen,
von 'All's Alter uberhaupt und vereobiodenen
Ereignissen seines Lebens.
Viel scheint im Anfang nioht zu fehlen.
Das Vorhandene beginnt f.49 B : J^aJl IpS ^e
*UJ BJ^ ^Jt. ^ILJt j,^ i ^ iii ^ji^^S^
gJt gJ JU ^ ;& ^\ 0> JUi-
P. 57" sohliesst: ^ £J *Ji^ ^ ^
Etwas fehlt nun noch, aber eeist eben nur
sehr wenig, vielleicht einige Zeilen oder eine
halbe Seite.
2) We. 1763, 4, f. 20 b — 23".
Format ete. und Schrift wie b<ei 1). — Titel-
QberBchrifti wJlk ^f ^ J* &j es>0^
Anfang: ^^ b- ^ Jj| J^ o » ^^
aJ^t ^^3 bAjLc «A^ o,^ UfrS'S |J ^jftjJI k^Lu
o4LT T; SUUS ^ j^-^i ^^^ J.a ^U ^pj^j
Behandelt gleichfalls die Geschichte der
Verheirathung 'All's mit Fatima.
Schluss f. 23 b : ^ g&&3 l^, B^^ail J^iS
|t>H p^^' «^S q^ f*uo iXf-s? Lja^I K^t BLac
g.JI JT d c > N^» *JJt J^oj K»4-sJl
9003. Spr. 304.
8) f. 148-157.
4 to ,25Z.(29xI9;22-28xl4-16'" B ).-ZuBtand:
eehr fleckig, bes. in der oberen B&Ifte. — Papier: gelblioh,
stark, etwaa glatt. — Einband: fehlt. — Titel fehlt: aber
naoh der Unterschrift f. 157" ist dereelbe etwa:
Verfasser fehlt. Anfang fehlt
Die Ermordung des 6ahfen 'Ah. Die Ge-
schichte beginnt hier mit der Ergfihlung, wie
^t^l f»j?vL(i ^j o**"^' ,Jk ? s Beme Erbschaft,
Geld und EoBtbarkeiten, mit sich nimmt, nach
Elkufe reist, unterwegs von Raubern ausge-
plundert wird, flttchtet und zu 2 Arabern ge-
langt, in deren Zelt er Aufhahme findet, die
ihn aber zu todten sioh vornehmen. Sie heiseen
*
No.5003^9005. LEGENDED UND BEKEHEUNGSGESCHICHTBN.
27
Duroh zufalligee Ereigniss geben eie den Plan
auf und alle drei verabreden die Ermordung
dcr drei Manner: wJLb ^i ^ J*, Su^U* und
(jaljjl .•** %*♦« u - 8 - w - Die Gesohichte schliesst
mit der Trauerklage der ^j ^c va^J i^itf ft
3jQT"73i auf ihren Vater und dem Zusatz deB
Erzahlere von der allgemeinen BetrQbniss und
mit der Verwunsohung der betheiligten M6rder.
Schluse f.l57»: *SUUiJI rJ j gJ! L^ &&S
4 oA *JIjJI y, «JJ \xUl3
Schrift: groBB, dentlioh, gel&ufig, fast vocalloa. —
Aboohrift vom J. 977 /i&89.
9004.
1) Wc. 403.
24 Bl. 8", 17 Z. (J9«/aX"Vsi UVi-Mx' 1 /*")- -
Zuetand: sohr waseorfleofeig (wodnroh an manohen Stellen
der Text verwiacht iet) und unaauber; der Rand 6ftora
ausgeboBaert. — Papier: gelb, stark, etwas glatt. —
Einband: brauner Lederbd.
Dieselbe Geschichte. Titeltiberschrift
f. l b : 'w-Jlb <*$ qJ tj* U&U3 liX*-* JJ3 1^
Anfang f. l b : U^ls ^UJt Vj *JJ O*^!
O* -d* ^ C^' U V^ 1 '^ °^ U ' ' * •
*JJ KeLbj U*« (jaUJI ^U» u*b\H g*W V^ (^
Schluss f. 24 b : q**^ »^ s J-s-s U Ul
K&13 JwuS wJUa ^ q3 t>* j** o^ a** ^
&JI5 vjl^kaJb ^Lel *JH 5 ,»*«> &M ti>*^ j**^ &**&
Sohrift: ziemliob grooa, gewandt, deutlioh, fast vo-
c&llos. BL 1. 2. 24 ahnlich erganvst, etnas grSsaer. Un-
correot — Absohrift o, 1J00 /ije5.
2) We. 1761, 3, f. 43—72'.
8™, 17 Z. (20xU*/9} 14»/9 X 10 on ). — Zustand:
gat. — Papior: woks, feiu, ziemliob. doan.
Dieselbe Geschichte. Titel fehlt. Im
Ganzen = We. 403, obgleich die Wortfassung
bier, wie uberhaupt bei Werken dieser Art,
ofters abweioht.
Schrift: gross, diok, rundliob, fluohtig and ungefftUig,
vocalloo. Stichworter roth. — Absohrift vom J. 1278
iu'lqa'da (1857).
9005.
1) We. 739.
57 Bl. 8™, 11 Z. (16X11; 12»/s X 7 , /»" m ). — Zn-
atand: ziemliob gnt. — Papier: gelblioh, ziemlich stark,
wenig glatt. — Einband: Pappband mit Lederr&oken und
Klappe. — Titel f.'l»:
5^ «>>
Anfang f. l b : >X^ S i^^y'a i^Lj 5 ^ 1 ^
J?} ^t^sl ^ ffcJ* J^O Jt . . . wl^Pl JjJ>3
r ^LJI ^Uj 3 [d. i. *j>aj ^Jjy] «i>wJ o^i
Ein Landaraber kommt zu Mohammed und
klagt fiber die Gewaltthatigkeiten des gotzen-
dieneri8chen FfirBten ££■> z" ^« n o^*" .***
gehdrig, die er namentlich gegen die zum Islam
ubergetretenen Stamme ube. Er bittet urn Hfllfe
gegen denselben, inBbesondere, dass Mohammed
ihnen den 'All ale Beistand sende. Gabriel
erSffnet ihm, dass der Araber die Wahrheit
sage; iu Folge dessen wird der Kriegszug
unteruommen: derselbe endet mit dem Erfolg,
dass der Konig (oder Furst, er heisst bald^^t,
bald «5ULJ!) -L^Jl oder bloss gL# im Kampf
von dem tapfern cXJb> get5dtet wird, seine An-
hanger theils zum Islam ubertreten, theils alsUn-
glaubige getodtet u. ihrer Habe beraubt werden.
Schluss f. 56 b : J* u 19 "* 5 * U^U ^ D « Jv*j
Utj&u** «5U3J J? yAJI o* ru1 ^ A f^> o^^ S
gJt UfrSi ^4X51 U I^J»3 ^' >W» C^
Sohrift: gross, weit, dentlioh, vooaUos. StichwSrtor
roth. — Absohrift im Jahr* 1256 Du'lBi^e (1840) von
4*
28
LEGENDED UND BEKEHRUNGSGESCHICHTER No. 9005-^9007^
2) We. 702, 14, f. 154 b — 159.
Format eto. a. Sob rift wie bei 11.
Dieselbe Geschichte. Titeluberschrift:
{jb**- LS^ ^^"^J U4JI&3
Anfang: Qi j^>f ^JuJI f U*l g^| JU
«yi UiUj L~»Ual Lix> JU . . . U^J b>w
j LJLs- ^ fc«| ^ Lmju |jJL5 £ D> A>L 3 Jt
Diese Erzahlung bricht hier ab mit den
Worten f. 159": LS\S J^ *JUb Ud> jjj,
y-^5 «^s c ^c ^ jx^Jl jj^ii ^j^ J^| ^^
0> JiiLJI i^ib yjJJ a«j pUVt j>\ f$ aJLLc
9006. We. 691. 692.
We. 691: 38 Bl. 8" 18-19 Z. (207,xl5'/ 9 ; 17xl2«»).
Zostand: schnmtzig and flockig. - Papier: gelb, stark,
wenig glatt. - Einband: Pappbd mit Lederr&cken -
Titel f. 1*:
Anfang f. l>. cr ^t ^ ^ ^^j, ^
^ O-b- wl 5 o»Lr ^ ^ ^ ^ ^xj,
We. 892: 84B1.8", 1G-18Z. (17x11V*; 12-r-12'/„
X 8 cn 9. — Zuetand: nicht ganz aaaber, auoh/fteekig
besonders zn Anfang. — Papier: gelbliob, ziemtush stark
ond glatt. — Einband: Pappband mit Lederrioken und
Klappe. — Titel auf dem Vorblatt von gan^nener Hand :
E8 ist der Schlussband zu 7 dem Werke
We. 691. Eine grosse Luck/ wird zwischen
beiden Banden nicht sein.
Anfang f. 1\- ^ ^^ *J Jus by>T ^
Schlues f.84 b : ^Jt | 5J U, u5Jj ^t IjiLHa
Scbrift: ziemlioh gross, gefallig, vocallos, etwas un-
gleioh. — Abs,chrift von ^J^\ (^ftla^M im J. " M / m() .
Nach f.81 fehlt ein Blatt.
'/ 9007. Pm. 460.
P#t oti fZu> *U\
gJt «,hXj ^,0 JJl« U«
Bek&mpfung dee Gotzenthums, das vertreten
ist durch den Anbeter des Gfttzenbildes ^Jj,\,
den ol^t ^ f Ujrf, durch 'All ben abu S'
der dessen 7 SchlSsser erobert, und Auebreitnng
dee Islam. Erster Band. Es kommen nur
wenige Gedichtstucke vor. /
Schluse f. 38 b : *U qs* j#\ juM &**
1* fit <o*jXf\ U Q* ^,^\Jii\ a W L-rJ, 1 ^
*ut 5 ^ oyCit
Scbrift: gross, rondlioh, flacbtig, vocallos. Zu An-
fang einige Blatter ahniioh erglnzt. — A bsohrift o. t *»/, 78 s.
7 8) f. 96-1 10 s .
Fo/matetc. u. Scbrift wie bei 1.— Titel f.95 b OBtont
In de/Unterscbrift: ^LJt oli^ ^ (jl* =) pUV JjLsi
Aof der Ruokseite des vorderen Deokels:
: Anfang: . . . a^LaJU, ^UJt y^ «JU j^t
e^-oL>^t ^ 0> isUII jU^^t oLfiiJI o,j i\» H£
«' Lr 5L **" *«*^ i^^ 1 ' Xa *< ^1 otji y^^,
Auf der Ruckkehr von dem Zuge gegen
die «5^«lX^Jt unter Fflhrung Mohammeds be-
findet eich das HeeV der Moalimen in oder
Gegend. Auf MoEammeds Frage, ob Jemand
das Land dort kenne, versetzt 'Omar ben omajja
k$j**°&i es 8 ei eine ungangbare Wflste, vollig 6de
und wasserleer. Die Moslimen verechmachten
No. 9007. 9008. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
29
vor Durst. 'Omar sagt, es gebe allerdings
einen entlegeuen Brunnen, JbJt oli genannt,
aber Geister httteten ihn und verhullten ihn
mit Rauch und Dampf, Tausende batten ver-
gebens in fruheren Zeiten ihn aufgesucht und
waren dabei umgekommen. MoBammed wartet,
aber der Durst nimmt zu. Endlich verheisst
er das Paradies dem, der den Brunnen auf-
findet. Es meldet sicb Aba Tap ben rabla;
er kenne ihn, ware auch schon fruher dage-
wesen, aber von seinen Begleitern waren die
Meisten von den Ginnen getfidtet, er selbst
aber nur mit Wenigen duroh Flucht entkommen ;
damals aber freilich eei er nur ein blinder Heide
gewesen, jetzt werde es ihm ale Moslim wol
eher glucken. So macht er sich denn mit
Einigen — darunter 'Omar ben omajja, Gabir,
Aba deggRne der Ancare, Qais ben sa'ld,
'AbdaDah ben enes — und auch mit Kameelen
auf den Weg. Die Unternehmung scheitert;
Aba Tap wird von den Ginnen verbrannt, die
Andern laufen davon. Endlich macht sich 'Ah
mit Einigen auf den Weg; er fuhrt die Sache
glucklich zu Ende, ersohlfigt Hunderte der
Ginnen, die Anderen -bekehren eich ; die Mos-
limen etillen ihren und der Thiere Durst und
ziehen nach 3 Tagen ab nach Elmedlna.
Schluse: ^ SysAjuJi^, X .». « , b ^ \y^Oi
ol j jjO owJu^ "iijjtiS X - ^ Ja J t JUjiXll ^J! ^^j**
< r U^I iSji J* oJijAj j**& J^l kf±* Jj* 3 r*^'
gji wL^t yA ion /*x~% viuxstj r UJi <> ,a*Ji
9008. Pm. 460.
8) f. 31" -44*.
Format etc. n. Sohrift wie bei 1). — Titelfiberechrift:
Anfang: Jus>"i\ c^lSUH J^W olltfJI e>y
j^p-lj, *|/jJI «Ui=lA J^c Uh iMo fcil r U1« ^c "KjJLU
L$>|_i KfiaAJI jwto *>*X»e (^51 l » g*0" »«) q****'ji [o***'3
#JI ^ftkiail LJ&>2 j^jA^f* UXib U vJLSi ^A^iwo
'Ah findet eines Tages seine S6hne Elhasan
und Elhosein betrubt, weil sie gern ein Reh
haben mSchten, wie sie bei ihren Nachbaren
gesehen. Diesen Wunsch zu befriedigen, reitet
er auf Jagd, findet den ersten Tag aber Nichts;
am zweiten begegnet er dem von MoBammed
auf Kundschaft ausgeschickten 'Omar ben omajja
i5j*«&JI; er uDd Bein Ross Elmeimun versohmaoh-
ten fast vor Durst, 'Omar erbietet sich zum
Wegweiser. Sie kommen an einen grossen
schonen Garten, finden aber auch da kein
Wasser; 'Omar nimmt einen Schlauch und
geht auf Suchen aus, findet ein grosses sieben-
thoriges Schloss und hort darin ein mensob-
liches Wimmern. Es rtthrt von einem M&dchen
her, das dem 'Omar, nachdem er gesagt, wer
er sei und was er wolle, erzahlt: sie sei El-
geida, die Tochter des Konigs Elagjad; auf
einem Ausfluge habe sie der Kfinig dieses
Schlosses, Elgatrlf, gefaugen und in dies Schloss
gesperrt und wolle sie, durch mehnnalige tag-
Uche Zuchtigung, zwingen, den Islam aufzu-
geben und den Gotzendienst anzunehmen; soit
3 Monaten weigere sie sich dessen. Er ver-
heisst ihr Rettung, ftillt nach ihrer Anweisung
seinen Schlauch und verlfisst, nach einigen
Abenteuern, das Schloss, trifft unterwegs den
bekummerten Vater des Mttdchens, muss mit
ihm umkehren und ihm das Schloss zeigen;
dieser besteht dort siegreich eine Menge Zwei-
kBmpfe, erliegt aber gegen Elgatrlf und wird
von diesem gefangen auf sein Schloss gebracht.
'Omar kehrt zu 'All zurttck und dieser nimmt
Rache und erschlagt den Elgatrlf; die ilbrig
gebliebenen Anhanger desselben bekehren sich,
'Ah setzt dessenWezlr alsKonig des Schlosses ein
und kehrt (mit einem Reh) nach Elmedlna zurttck.
Schluse: ^^ii KJ^c ^Ua*?! ^Jl JaJ^i UAi
Bl. U b u. 46" leer.
80
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9009-9011.
9009. Pm.460.
2) f. 15 b — 31»>.
Format eto. u. Sohrift wie bei 1).- Titeluberschrift:
Kann auoh, wiein d.Untersohrift, beissen : L**>«**e.>l a H^
Anfang: J+>}\ yJiSLJI jL^W oU&JI ^^
J* ft U^ . . . «L*>! Jajyy>, wt^ ^Jl SJXJ^
'Omar ben omajja ^_^uJt kommt eiligst
zuin Propheten, ihm zu erzfihlen, er sei in El-
jemen gewesen, habe daselbst ein schones und
festes Schlose gesehen und von einem Dienst-
mann dort erfahren: es heisse f$ji\ und es
gebiete dort die schftne Elfiansft, Tochter des
KSnigs Elmun'im; kurzlioh habe der Kfinig
Uuja*}\ um sie geworben, sie habe ihm aber
als Bedingung auferlegt, ihr den Kopf Mo-
fiammede und 'All's zu bringen, und er ziehe
nun mit Heereemacht heran. In Folge dessen
lasst Mohammed den Kopf hangen; Gabriel
aber bringt ihm Trost vom Himmel und rath
ihm, mit seinen Anhangern den Gotzendienern
den Vorsprung abzugewinnen und sich im Wadl
L-**«, aufzustellen etc. Die Ereignis6e und
Kampfe dieses Zuges werden nun erzahlt, 'All
besiegt und erschlagt den Elgatrlf, der sich
zu bekehren weigert; die Uebriggebliebenen
nebst EManea nehmen den Islam an, Mohammed
und die Seinen kehren naoh Elmedlna zuriiok.
Schluss f. 31": ^y ^ *J| 0> >U^ U
NP* ^ M gJS jjfe oyUlj j^aJlj, (.UCs,^!
9010. Pm.460.
1) f. 1-16.
181 Bl. 8", o. 17 Z. (21«/4 X 15«/»; 16 »/ f X g'//"). -
Zu stand: im Anfang fleokig und nnsauber, eonat ziemliob
gut. — Papier: gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband:
Pappband mit Lederrficken. — Titeluberschrift f. 1>>:
Anfang: ^Li^l ^UJt jL~^! olittJl o^
c^* oWi 4^' &**> M J^W&it r^
Aba sofj&n erbittet von dem Fursten in
Eljemenj Hozeima, Hulfe gegen den ale Prophet
auftretenden Mohammed. Er erhalt dieselbe
und nach allerlei Vorfallen wird derselbe von
'All besiegt und da er den Islam versohmaht,
getodtet, Aba sofjan aber flieht davou.
Schluse f..l5\. \^jo Ll a . 5 ^jl.^1 ^
\jS*X* I«Xj> iOyd^l Ju^LJI iLLpa) ^J| ^^ Ju^mJI,
Schrift: gross, krfifUg, rundlich, etwas flfiohtig, vooal-
los. — Abschrift c. 1,70 /ies4 (s. f.75»).
901L We. 708.
5) f. 140— 165'.
8^, c. 16-18 Z. (Text: I4X8«»). - Znstand:
stark fleokig; an der unteren Ecke etwas verbrannt. —
Papier: gelb, stark, glatt. — Titeluberschrift:
Anfang f. 140": ^ i«| ^ Ujl^s ^ s \J\ $
gJt *JJt ^j ^^rf j^ Uts 5 (^^ . . .
Kriegezug gegen den gotzendienerischen
Unhold und Menschenfresser *JLk*». ^j (j»LXJt,
den ein Mann vom Stamme ^jA\ bei Mohammed
verklagt, weil er die Tochter eineB der Stammes-
angehdrigen, deesen Name <^^J\ ^ ^ in
seinen Besitz verlange, um sie nach einem Be-
sitze von 40 Tagen seiner Gewohnheit gemass
umzubringen und zu fressen. — 'All erechl>
ihn und seine Anh&nger bekehren sich.
No. 9011-9013. LEGENDED UND BEKEHRUNGSGESCHICHTER
SchluBB f. 164 b : f \J K&lS f U1H ^U.^
Schrift: gross, krfiflig, rondlioh, floohtig, vocallos.
Nach f. 163 feblt etwas. — Absohrift c l!0 */i7es.
F. 165 ,nb folgt noch, von dereelben flftch-
tigen und groben Hand, mit fahrlassigem Text,
ein Lobgedicht des ^iii\ »X*e auf Mohammed,
19 Verse lang, anfangend (Baslt):
9012. We. 746.
151 BL 4 to , 13Z. (22x16; lexll""). — Zastand:
ziemlich got — Papier: gelblich, dick, etwaa glatt —
Einband: Pappband mit Lederrocken. — Titel f. 1*:
(JafiJf (jdj "aj^fr
Anfang f. l b : ^ ^j *, o*\ ^ >>■** o 6
^x*x)t &* a** ly> U 5 *JJt **aJ vJ^ u«^ 0->^
^ ^ 8L/.1 »Jlc vyJuSt OS W 5 f >S\Jt q-o -►fiJ^'
gJtjt^SM, J^^L? ^ i&J*\ 5o^i If** g^,
Auf die Klage eines Weibes aus dem
Stamme der Benu jerbu' fiber die Gewaltth&tig-
keiten des gfitzendienerischen ^«J5 (j»\ } J);^»
liber welcben 'Omar ben omajja i£r***»M » u »
fruheren eigenen Erfahrungen ausfuhrliche Aub-
kunft giebt (f. 3— 8), ber&th sich Mohammed
zuerst mit den Seinigen; dann aber offenbart
ihm Gabriel, er solle jenen Despoten durch
einen Gesandten zur Annahme seines Glaubens
auffordern. Der tapfere f\yii\ qJ jti£\ macht
sich auf den Weg, aber in Polge neuer Offen-
barung wird ihm 'All mit einem Reitertrupp
nachgeschickt; u. s. w. Die Expedition endigt
dainit, dass 'All den Konig Ras elgal todt
schlagt und sein Haupt an das eingenommene
SchloBS h≯ ferner dass die tibriggebliebenen
Anbanger den Islam annehmen. Der Feldzug
hatte 7 Monate gedauert.
Schluss f.151*: tiUXt Sifo y^ gJt 1^ 5
^ £* ^ii\ & tf, . . . fa-art ^ b>
cl 5j i ft»\ o- </> jfft»- k^- **- *>j*» *^>
gjl UJI [d. i. ^fi\ U] LfC^ \te, l fZc ^1
Sohrift: groBS, nicht gas»s gteiohmBseig, wait, ©twos
rundlioh, vocallos. — Absohrift c """/hbs-
9013. Pet. 260.
96 BL 4">, 15 Z. (22 X 16»/»; W'/i- W X 9— ll« m ). -
Zustand: riemlioh lose im Daokelj fleokig, nnaanber, die
eret6n und leteten BiMtar besohadigt. — Papier: gelblich,
wenig glatt, riemlioh diok. — Einband: eohleohter bnnt-
beklebter Pappband.
Dieselbe Geschichte. Tit el feblt. Aber
f. l b steht mit rother Dinte: c? *Jl ^& t^
Anfang f. l b : ^/«JI o^' ^ g^ 31 ^
jjuo ,J^ < J**^ < £»•>>*- u*-*^' ^ft-^ ? O^ l ***^'
So weit f. l b : darauf fehlen 8 (oder 6)
Blatter; nach f. 21 fehlen 6 BL; von f. 17 ist
die untere Halfte abgerissen.
Der Anfang der Erz&hlung fehlt also; aber
aus dem Folgenden ersehen wir, dass hier ein
geschiohtlicher Roman, die Eroberung El-
jemen's, vorliegt. In der Weise der wirk-
liohen Geschichtswerke vrerden zuerst die Tr&ger
der Ueberlieferungen, nach denen derselbe zu-
sammengeBtellt ist, wenigstens zum Theil namhaft
gemacht. Dem Propheten Mohammed wird von
der tyrannischen Herrschaft des vi_j*H u»\j, der
weiterhin U*& rf ^^ heisst, von der Er-
richtung eines prachtigen G5tzenbildes o«|^,
und von seinen ausgedehnten Eroberungen er-
zahlt, und wie er in L**», am Ende der L&nder
32
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESOHICHTEN. No. 9013-9015.
Eljemens, im Wadi !j»jj| in prachtvollstem
Schlosse wohne. Darauf beschliesst Mohammed
ihn zur Bekehrung zum Islam aufzufordern.
Nun wird erzahlt, wie r \>*}\ oi ^l 8 ich auf-
macht, welche F&hrlichkeiten er besteht, und
wie echliesslich das Ziel erreicht wird durch
heimliohe Ueberlistung seines festen Schloeses
durch All ben aba talib, der Konig von diesem
erschlagen wird und Mohammed seinen Einzug
in das Schloss halt, die Schfitze vertheilt, den
(gegen seinen Konig treulos gewesenen) Wezlr
zum Schlosshauptmann macht, und alle sioh
zum Islam bekehren, und Mohammed nach
Elmedlna zuruckgeht, wo er von den Ein-
wohnern mit Freude u. Jubel empfangen wird.
Schluss f. 96»: «JJt j^ Ait^ ^^ y u
wL^u, aU" L\^t_, viUXJI^ r Udt j^JLc bI^UI io^
Zum Theil in gereimter Prosa, stellenweise
mit Versen untermisoht.
Schrift. krjftig, ziemlioh gross, gewandt, deotlich,
vocallos. — Abachrift im J. 1232 12. Ragab (1817) von
^■stiJt f^iijijp} ^.L^l ^ tX*s^ bUx id Elbacra.
9014. We. 740.
100 BI. 8", 17 Z. (2lV4Xl5«/s: 17x12"=). - Zn-
stand: ziemlioh gat, doch nioht ohne Flecke. — Papier:
gclblioh, ziemlich duon, wenig glatt. — Einband: Papp-
band mit LederrOcken. — Titel f. 1* (von neaerer Hand):
An fang f. l b : Jtf xit ^Ls*. 1 *! v^ ^ ^
>**# tt|> • • • «>*• o^l ^ ^ ^gji ^ r j^j|
cr«> o 1 *^ j^ c^ • • • j** *WJl ^ f±
Kriegszug gegen die Oberherrin der Bena
hanife, Namens bUJI kJL«,, veranlasst durch
die Klagen dee JLS- im Namen der mit ihm — in
Folge von gleichzeitigen Traumei;scheinungen —
zum Islam Qbergetretenen Stammgenoasen, gegen
welche die beim Gdtzendienst verbliebene Furstin
aufs Grausamste wuthet. 'All bringt die Unter-
nehmung zu glucklichem Ende, die Tyrannin
wird durch Herabwerfen von einem Thurm
schlieBslich umgebracht, die Bekehrung der
Anhfinger ist die Folge.
Schluss f. 100 b : ^\ t^U «*15 .X«fc
l»yia»4} \yAjiJ, f$\ U, . . . KJU^I K^tJI jUrfjai
KbU <> U-Ux«,5 5 JUt cv^ ^ » JmJ-I g^, %Jfy Jl t
gJt r U*JI J* UftJJ L|X« U lou» 5 '^ ^y^ f |^ >J
Sohrift: ziemlich gross, weit, etwas rundlioh, vo-
callos. Bl. 1 nnd 72 erganzt — Absohrift c ""o/uss.
9015. We. 738.
34 BL 8™, 11. Z. (16x11; WltXVU«*). — Zu-
stand: got — Papier: gelblioh, ziemlich stark, wenig
glatt. — Einband: Pappbd mit Ledorruoken u. Kkppe. —
Titel f. 1«: s ..
Anfang f. l* s ^^ ^LJI ^ «JU vX^l
^-XSl^JI^ v^XJI viLSj ^» ; t\i» Juu U . . . o^UJf
8 ; ^«j I jl 5 . . . v r^l ^5 s^ oo«^ j^vaJI abu>
gJI D "^t a * ^i-t ^as» J* ^ \ J LS\ yXi U^
Mohammed betet mit seinen Anhangern in
der Moschee; pldtzlich kommt ein Trupp von
10 Reitern, erzahlt dem Propheten, eie seien
Juden, aber auf Anlass ihree Konigs zum Islam
bekehrt und baten um einige verstfindige Man-
ner, die sie in den religidsen Vorschriften und
Uebungen unterweisen konnten. Mohammed
geht erfreut auf die Bitte ein, aber den Vor-
schlag der Seinigen, ale Religionslehrer an sie
den AbQ bekr, 'Omar, 'Of man und 'All zu
senden, weist er von sich, entsendet vielmehr,
nach Verlauf von 10 Tagen, 40 Mann mit ihnen,
darunter ^JOJJI ^1 ^lAfiU und p I^l1I ^ ^Jl
und ^*JI yjttejA ^ L^LaJI, an ihrer Spitze
aber den tapfern J^i\ ^ .xJL>. I n einiger
Entfernung von der Residenz ihres KSnigs lassen
No. 9015-9018. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCfflCHTEN.
33
die Juden ihre Begleiter, in einem Steinthale,
um denselben zu benachrichtigen und fur gute
Aufnahme zu sorgen. — N un stellt sioh heraus,
dass Alles nur Lugen waren und dass der
K6nig -— .o>*J!^|.niit Namen — nur angesehene
Anhapger Mohammeds herbeilocken wollte, um
durch deren Tod der neucn Lehre zu sohaden.
Die Folgen dieser Hinterlist und der Schick-
sale beider Parteien -werden hier nun bescbrie-
ben; der K6nig fallt durch 'All's Schwert, die
moisten seiner Anhanger nehmen den Islam an.
Schluss f. 34 b : J>c «,yHI XJL>w>4' \Jj>> f2
$y>% j^Uiii W>*5 ^Uoii pl 5 S^UJi J..aJn+tf U
Schrift: grow, kr&ftig, deutlich, gleichmfisBig, vo-
callos. Stiohworter roth. — Abechrift im J. ,M8 /W von
&10
»J SsoAJ^
Arabisohe Foliirtmg.
O* iS
.i*JI lX*£ iXam«."
9016. We. 708.
4) f. 111-139.
8 TO , c 18—17 Z. (Text: 12—13 X 10 em ). — Znstand:
die obere Halfte fleokig; Bl. Ill unBauber; Bl. Ill— 114
nnten am Rande und im Text beschadigt. — Papier:
gelb, stark, etwas glatt. — Titel feblt. Er stent in der
Untereohrift f. 139": <£tXJL£jf (Jw-^J ^»-*-S ^^
Anfang: Jhe^JI t^/^ o^-**' £*^ ^*
^y* o,b *X»s . • • g^aJ' »^-«> l^*° o* ^^ ("^'
y^., . . . g ^1 a u-^l * r i/3i **L*I ^
Ein angesehener Bedewl au8 El'ir&q kommt
zu Mohammed und klagt ihm, dass ein gewalt-
thatiger Ginnenfurat, Namens ^iXtfrJI lA=*"5>
ihm seine Tochter geraubt und diese in einem
festen Sehlosse (WolkenschlosB genannt) in
einem unzuganglichen Thai eingeschlossen halte.
Nun habe er gehort, dass Mohammed einen
unwideretehliehen Helden an 'All besitze, der
HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
ja auch sohon versehiedene Ginnen siegreich
bekampft habe; so bitte er, diesem die Rettung
seiner Toohter aufzutragen. Das geschieht
denn auoh und hat naturlich besten Erfolg;
der Ginn wird ersohlagen und verbrannt, die
Bewohner von J-&jJl treten zum Islam uber.
Schluss f. 139's ^ h 1 ^ ^ ^ f***
gjt j^, JjS - UAL U U^, ^jttXM ^ a J-iJ
Sob rift: groBS, mndliob, flQcbtig and schleoht, vo-
oallos. — AbBohrift von ^yAtno* ^J J-e im J. 1197
Gom.I (1783).
9017. We. 744.
1) f. 1 —30.
83 BL 8", 17-18 Z. (16 1 /* Xll 1 /*? 13x9 on, >- - Zn-
stand: ziemlich unsaaber. — Papier: gelb, Btark, etwae
glatt. — Einband: Pappband mit Lederrnoken u. Kbppe.
Dieselbe Geschichte. Titel feblt; in der
Unterschrift: i_5«X<^! t_r^>$ 8 Jt*
Anfang ganz ebenso. Schluss f. 30*:
^ JUI ^ p^ L*^, »a*l (^l^ (/ ^^
^y u5J3 O^u, f U"KI J* ^.> l>r ^ 1 g;-^^ j*i
Sehrift: ziemlich gross, flBchtig, nioht nndentlich,
vooalloB. — AbBohrift von ; Ua*JI i\*rf? im J. 11w /mw.
Auf derRuckseite des ungezahltenVorblattes
sind aberglaubisohe Mittel gegen allerlei Haut-
krankheiten (wie Kratze etc.) angegeben.
9018. We. 706.
1) f. 1-38.
84 Bl. 8", c 14 Z. (16V9X11; 11 X8 ,B ). - Z»-
etand: im Ganzen ziemlich gat. — Papier: gelblioh,
stark, etwas glatt. — Einband: branner Lederband mit
Klappe. — TitelBbersohrift f. 1»: Jtji^t ^U> A«3
Es muss aber heissen: <ej]jjt}) iLJfe» iUaft
Anfang (v. 1. 7. 8):*
34
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCH1CHTEN.
No. 9018—9021.
Kriegszug gegen den gatzendienerischen
Fezariten liammad ben esed, dessen Stamm-
genosBen, zum grossen Theil echon zum Islam
flbergetreten, bei Mofiammed Beistand gegen
deBsen Gewaltthfttigkeiten erbitten. Er wird
von 'Ah besiegt und bekehrt sich zum Islam.
Schluss f. 38°:
worauf noch 5 Verse folgen, die fiber den
Verfasser Auskunft geben; derselbe heisst:
jsL&Jf VS^J f^jd ^L^f
zuletzt: fL| J| ^| ^| ^uj| 3 fU .. ^ ^
Das Ganze ist ein Regez-Gedicht in etwa
1050 Versen.
Schrift; ziemlich klein, doutlich, vooallos, blaaa. —
Abeohrift von ^lc .« (oach f. 66"), urn nw /i T37 .
9019. We. 702.
17) f. 168-176".
S", 28-32 Z. (Tart: o. 19 x 13°«). _ Zustand:
fleckig. - Papier: gelb, stark und grob, wenig glatt. -
Titeluberschrift:
^Anfang f. 168': ^ 8 !p ^ ^,j, JLs
^ *Ui J^ ^ LJ ^,1 J| JUS V^> J«JI «**
V?^' ^ «J eft |a>^-» itX»> ,Ou Bt^ ^
Kriegszug 'All's gegen die im Gotzendienst
verbarrenden Qoreiditen in Anlass der Unbilde,
welohe 'Abd hobar ben elaswad der Tochter
Mo&ammeds, der Zeinab, angethan hatte; und
Annahme des Islam von Seiten des Abu Tap.
Sobluss f.l76«: r U, 5 *^ c ^ pW , j^
gJi u^il ^ JU^I ^ ^UiJ, ^ j^
^Jlrf *UI ^^ JL=ii «*JJ J^ r uis JUt b^o
Schrift: klein, gedrangt, fluohtig, vocalloe, - Ab-
schrif t vom J. 1I55 /i?«.
9020.
1) We. 702, 16, f. 163"— 167.
Format eto. a.Schrift wie bei 11.— Titelfibemohrift:
An fang: oi J^>t a *^l^ ^ ^t JLS
lAx* JtS .. . . UXa« b^*, ^ ^jCJI Jus?
^aW a.*is a c c^A^t UwfJ «l aj Jt LibU^ Lio-l^l
1^5^ L**^ »>^»' «*3 l^'j • • • &**JiXil (.(scr. «.«>>, Ouw
Kriegszug 'All's gegen Elmoqaffa'.
Bricht hier ab mit den Worten f. 167 b :
gA.i &S&A ^JUj osu~J OiI&Xa ^^b ^^ ftJls^
2) We. 702, 15, f. 160— 163".
Format etc. u. Schrift wie bei It. — Titel fohlt; eristi
Anfang fehlt; das Vorhandene beginnt:
tj|-XJi *.>s J>c AS.dj/9 ^la^-^ wj^ 0>«.
ICriegszug 'All's gegen die Benu eoleim
und deren Verbllndete und Besiegung derselben
beim Brunnen Ma'ttne.
Schluss f. 163« (eines Gedichtee von
^>^ qj 0*^*"' von welchem bier 12, in seinem
Dlwan (cod. Paris.) nur 5 Verse stehen) (Wafir):
9021. We. 702.
13) f. 148" -154*-.
Format etc. u.Schrift wiebeill).— Titelnbereohrift:
Anfang: O*^^ Js^,! oM J-1^\ g^Jt JLii
^o rJJI Syy Uuj <^ ^yaJI JacS^Jl ^yCJl
No. 9021-9025. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
35
. . . J^Xjj ^ 3 *ot^ ^1 *j& -XU.I cJ^ ^^all
Eroberung des blauen Sohloescs und der
Safran-Wiesen, Tbdtung des K8nigs derselben
und Uebertritt der Seinigen zum Islam.
Schlues f. 154 b : *j f UsU JJS, UjUjs
9022. We. 701.
8) f. 156»- — I7f.
Format etc. u. Sohrift wieboi &). — TitoIGborBohrift:
An fang:
Siegreicher Kampf 'Alls mit dem g6tzen-
dienoriBchen GasS&m. In kurzeri Reimpaaren,
dfters mit Gedichten in den alteren Metreu
untermisoht. — Schlues:
Der Verfaseer heiest *x*s=-t ^ tX*s»t und
lebt im J. im lim-
9023. Mq.618.
8) 1M-T1.
8", 12 Z. (19Va X Wl*i 16 X UVs om ). — ZuBtand:
aemlioh gat; im Anfang etwee fleokig. — Papier: golb,
dunn, etwes glatt. — Titel f.64»:
(4 \$f? U 5 [j^Jh V^fW (k^ U*
«*l^, *U! f / ^ f U"2rt 5 ^ (JM<J^ i j^ c^ 1 e 9
Anfang f. 64": UUf *£*j.X^ \£*8> ^s>j ^^
UAs* L,) «JJbs f ^LJ\ ^L« CJ U^ «w 5 w^}j **!*
4sJ\ ^j^ll ^ul a * ^ f ^LJI yu ^ ^l£9 Jm^
Unterredung mehrerer Mdncbe mit 'All und
Bekehrung dereelbec zum Islam.
Sohluss f. 71»: »X^J ^ (H^^W h&>
Sohrift; aiemltoh grooa, weit, geftllig, vooalisirt. —
Abacbrift c ltt0 /iw».
9024.
1) Pm. 495, f. 168. 169.
Beantwortung von Fragen, welche Juden
gestellt und an deren LSsung sie das Ver-
sprechen des Uebertritts zum Isl6m ge-
knttpft haben. Anfang fehlt. Dann beginnt
die Frage: was ist das fur einc Zehn, welche
keinc Elf hat? was ist die Elf ohne Zw6lf etc.
Was der Baum mit 12 Aesten, die 30 Blatter
an jedem Ast haben etc. Zuletzt Erkl&rung des
Satzes, dass Gott 20 Manner und Frauen ver-
wandelt habe in Elephant, Bar, Haee, Fuohs,
Scorpion, Eidechse etc. Dieser Satz kommt
ebenso vor, von 27 Thieren, We. 706, 2,
f. 78* 80. Nioht ganz zu Ende.
2) Pm. 680, f. 112«.
Sohluss der Fragen, welohe die Juden
an-'All geriohtet haben, nebst der Beantwortung.
Die letzten Worte: K&ds MyA vs>«J^ L^ib BjUJI Ulj,
9025. Pm. 67.
8) f.8B»-68 b .
FormBt etc. u. Sohrift wiebei 1). — Titel em Rando:
Anfang f. 88 b j ^LJ! ^U*-^ oUSJ! Oy
UJ* km* y ^ w, s a^ 1 ^ V^> o^ 8 *^ & ^ £>
36
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9025-9027.
Mohammed mit seinen Anhangern ist grade
in der Moschee, ale ein Reitertrupp von 40 Mann
angesprengt kommt, deBsen Anftthrer Zuheir
alsdann weinend auf den Propheten zugeht und
ihm die Hande kttsst. Dieser trostet ihn, er
kOnne unbesorgt sein um seine Tochter f-Uu$l\,
denn er habe seinen Helden 'Ah ausgeschickt,
sie ibrem Rauber olL^I wieder abzujagen;
Gabriel babe ihm schon vor 3 Tagen die Ge-
schicbte erzahlt. Aufgefordert von MoBammed,
erzahlt Zuheir die Geschichte seiner Tochter
f. 39 b — 60*. Statt irie zu tfidten, wie seine
ttbrigen Tfichter, hat er sie heimlich aufcrzichen
lassen und bei einem Feste macht er sie, die
inzwischen 15 Jahre alt geworden, dem Volke
als solohe bekannt. Bei vorkommender Ge-
legenheit zeigt sie sich sehr tapfer, der unglaubige
und schlechte Mftdchenschander und Menschen-
fresser i y M ^ M J\ j|jui ^ \J!iU.\ hort von ihr
und will sie rauben mit List, fallt aber in ihre
Gefangenschaft; endlich freigelassen , weiss er
sich durch List ihrer zu bemfiohtigen. — Sie
wird durch 'All gerettet, ElEattaf erschlagen
und die Seinigen zum Islam bekehrt. Schliess-
[?***}. o> JU«JI £**T* ijtt <r*'&V p* \^Mi »JsfB
¥■
lich heirathet sie den ^.w^uJI mSJU oi J".ail
und gebart ihm 4 S6hne. — Die Geschichte
enthalt ziemlich viele Gedichtstuoke.
Schluss f. 68»: Si y \ ju^I »J ojJ^ l&lj*
O* ^ yrt^l I* l^s 'jt&> l*X«f oUj «*&,, ^6^
'^UJI Vj *$ 0^3il 3 -M^y olLil £, r U^t oljyi'
Dieselbe Geschichte (wie es scheint) Pet
259, f. 255 b — 274.
VSllig versohieden von Do. 186, 1.
9026. Pm.532.
78 Bl. 8", 9-UZ. (21VsXl6; 16-17 x 12<*»). - j
Zustand: nioht aauber; am Rande oft fleokig. — Papier:
gelblioh, stark, etwaa glatt. — Ein band: sohwareer
Lederband. — Titel f. 1» von ep&terer Hand:
Untergang des ElBasan, Sohns des Halrfen
'Ah; mit einigen Gedichten untermiscbt.
Schluss f. 78»: lA* ^ a ^^l^ ^
gJL^v 4J1 ^a^ Mj u^> ^ ^*» ^ x> . , .
^ ^ 1^4^' u \&*y '"^ iJUI-ol^l*) . . . »Jjj
0>^'j ^ ]l U, J> • • • o** jLaJ<
Sohrift: gross, weit, kraftig, deutlich, vocallos. —
Abachrift c. »»/„„./
9027. Pm. 330.
1) f. 1 -48.
89 Bl. 8", 17 Z. (18xllV 8 ; ltxV/,™). - Zu-
stand: stark' waseerfleokig am Rande nnd in der eraten
Hfilfte auoh im Rucken. Bl. 1 auegebeesert; desgl der
untere Rand der eraten Blatter. — Papier: gelb, glatt,
ziemlich dflnn. — Einband: Pappband mit Lederrficken. —
Titel und VerfaBaer f. 1* von nenerer Hand:
JklftX
\S.
Die eigenOiohe Titelfibersohrift stent f. 1» oben:
I
Anfang f. 1": D „ jj.LaJ j^Jl^uit *JU iX^t
gJI vl^J'j. 1U-JJ (^^ <oU a e ^^1 V U^« ^jt
Die Erinnerung an den Lebensgang und
das traurige Ende des ElEosein ist eine Er-
weokung und Fdrderung der schwindenden Re-
ligiositfit und die Tradition verheisst reiohlichen
Lohn denen, die ihm Theilnahme widmen. Der
Verfasser J,^ > J**. ^ ^^ ^ Jj,
c^^' (J^^ 3 [^ ( No - 2177) hat fruher'das
Werk: jiL»JI ^U>^ yiyi -Lu&* verfasst; das
vorliegende, kUrzeren Umfanges, dient gleichfalls
zu Wallfahrtszweoken. Der Titel ist, nach der
Angabe zu Ende der Vorrede f. 4 a :
No. 9027—9029.
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN, 37
Angehangt smdGedicble anf Elhosein's Tod.
Zerfallt in 3 v£L~a.
1 .(iU^A. f. 4\}lxftJl c Jk iu. ABxI^"5(! j [JUs^l J-^a*. J.e]
2. (iU*.* 1 8» JU! uUj cr w^s* S J^ 1 J 1 *' *-**°3 ^
3.«»)JU^ 81* fcJlc »1J1 oyu* *Jbci /> B,j>Uit ^yflt j.
Schluss f. 48 b (Baslt):
UjJLJ LcofO *^j vi^itfj !•>>*»
tiA»j* «_i.c *♦;£• ji^Oj 8,LaA^U N**»jji *-**JJ' iJ> c
I^.La/s 1-aa^ 1+aUk.j f^i • • •
Sohrift: klein, ziemlioh gedrftngt, deutlich, gleioh-
maesig, fast vocallos. Ueberechriften roth. Verbeeserungen
ofterB am Rande. — Abschrift o. iKO lim-
9028. Spr. 163.
60 Bl. 8™, 21 Z. (20 x U'/s; 15-16«/» x IO-10'/a c,n ).
Znstand: unsanber; der unteie Theil stark fleokig. —
Papier: gelb, stark, etwas glatt, grob. — Einband:
Bohdner Halbfrzbd. — Tit el f. 4":
Verfasser fehlt.
Anf an g f. 4 b : b^UJW, a *il»31 V; «13 *\*J\
^iOj c jA3I £ *«MXil ^JJo^it £fH&}\ G ^ OUs
iJ^ft^l A 3&5 (** q**^* j**' ^~^ i^ (jf&*2> q*
Geschichte des Elbasan und des Elnosein,
von der Ermordung ihres Vaters 'All an, und
ihrer Ermordung und der. Rache daftkr an
Jezld ben mo'awija. (Mit Untermischung vieler
Verse. Die Erzahlung beruft sioh oft auf den
vJU.^^1) Trotz des Titels ist dies Werk
verschieden von Fm. 330, 1.
Schlues f. 51 b : wyfej *-*/ a » 6? «•>' ^
*+«>»
Sohrift: zieml. gross, rnadlieh, etwas fluohtig, vooallos,
ziemlich deutlich. — Abschrift imJ.1020 tiu'lqa'da (1612)
tod {S k f! mJ\ «y^ q* *JJ< «X*« ^J CJ***'*' D* ^^^
1) 52 a von"JIpL^3r^^(Tawil,53Verse). Anf.:
2) 53' von demselben {K&mil, 59 Verse). Anfang :
3) 54" von cX*^l ^(Wafir, 43 Verse). Anfang :
4) 56 b von ^Xo^JV (Baslt, 1 02 Verse). Anfang :
Ferner in Frosa f. 59. 60, mit der TLJeber-
schrift: j-I^U ^ ^ a *-^' ^ ^* c .^ ^b
Wunsche u.Gebet amGrabedesElnosein amTage
'A6Qra. Anfang: y**-^ *N ^^e U Ij ii^U r ^UJI
F. 52 — 60 von derselbeD Hand wie das Uebrige.
Endlich f. l b — 3 b erbauliche Betrachtungen
fiber das Schicksal des ElBosein u. Elbasan, unter
Benutzung von Qoranstellen. Anfang: »U «A*>I
Von neoerer Hand, fluohtig, rundlioh, vooallos.
9029. Spr. 162.
1) f. 1-102".
133 Bl. 8", 16 Z. (21x15; 16'/j x B 1 /a cln ). — Zu-
stand: die eraten Blatter sohadhaft nnd ziemlich Iobo im
Deokel, aosserdem nnsanber. — Papier: gelb, glatt, ziem-
lioh dfinn. — Einband: sohwarzer Lederband. — Titel-
ubersohrift f. l b :
Anfang f. l b : b>JuJI, ^1*35 V^ ^ J ^^'
i *»*s>\ *+&:> *JTj, tVw^ wiij> jfJ> J* r iLJI a
.^Jls- ^3JI v}L£l a bJJI 3 ^1 ^ ^3 J*J.\
ju^Uj wii 333^ . . . ^y*J^ wi^Jb »;lj 5 i
' C UX* iXJ, J>Hi-* >iT vri 1 ^^ O^' '^*>^r
^t ^ X^Im Klftj o^ae- U3 "^ >-A^ ^J< tiLS
38
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
No. 9029. 9030.
Geeohiohte dee Effiosein naoh dem Tode
Mo'&wija's, von dem Tode seines Bruders El-
Hasan an bis zum Tode des Jezid. Viele
Verse eingemischt. Gewahremann oft UUi^l.
f.4' K^X« J*l ^UJ ^SJ\ yUXJl j^, &^>
'j o*^' ***•» »^ *vu oilJM J.\ ^J|
5 b j !M J.\ ^i\ tJ^J ^^j| Xj!yw vUr ^^^
6« x^uu yur u^. ^ji OAMt ii v ur es|uKi>
9" ^1 X^Im ^ Orfjj *m ^iJt V yXll e*X»
ulrft »X£xA 9 a+*c ^ juJ^JI ^ iojjm ^
14 ' ^ ^ <&*J i^» ^ttJl V y£* e^j^
22 " cr*^ %*H cr 6 »>'A ^ &J* vi ** x *
"•ax* o* cr* 1 ^ J** 8 * 2**
*l0, «£«*, A^ie J^l ^ ^ ^| ^^
32« xyat ^t iunjai ^ ^ ^ "^^
Jjys-i Uk y^t Jj» lUiL^ fZUR ^u33
0V«> «M*M» ^3 u& ./U* ytfs,
$,B»1I\ u* (*$}*> ^yj. U, ^t ^^ iLjJU*,
32*
q&**s ! » j&*-i* ^ &rfjL«^ ^
88- J^ ^J| oifJM J.\ &.J {JfikM vUr ^^
£• rHJS-A^j "5/°^ f*^t ^jrf y>i K^XJI
40" fiia o* ^Uj ^b U, ^y ^j ,ju ju^ e^^
qss^I yu* (_^aS,
80* cr ^| jjs ^ Kj^xll & ^jf U
82» JUJ iU*X* yJI y^t ^ ^«,
82* J^XJ KiOw. ^ cyfr ^| ^t, J^o,
83" ^IjLiU, i^Jj jJb ^Jf ^^
86- j^JI sou, ^t aj ^, ^ ^
86b *J ^r> L»5 v^yi
87" c3 j^> yJI ,^1 ^ ^
89 b ivjL« yj Ju^ ^Jl ( ^ ye>i _^__
90 b ^^Lu ^ U, Jsy,, ^c o,JLit Ji^o ^sjO^
91 " ^ i^r?- 1*5 j**Jl.g*A«3 ^lj^» vi^.x*
^^ ^«^ X**£ isijUw ^ a^j £« r ^UJ| ^
92 b L«L3 JC^ ^WZ'WKSf!- U ^ ^ e^o^
94 b 5s»,L> *J a yiJ xi^ ^^ ^jj t ^^
9 * b o* °^ <^ «V^ IfSl, ,yJt ^1 yi^rfj^
96* la*,! ^J iu^ L^l, ^xM L^ ^U ^^J^
97 b &X^>j jJM qH-AjUJI Qjy ^w) vi^j.xs.
100* XgU. yj Jujj Ks-j,; JuP LjSt, ^J{ ^1 v^As,
Schluss f.102 8 : U>L> JyUit wli ^yt U^
wLT c ^ 4-0*4 iLya ^ si^f ^1 »>UJ3 jLyJ
OA**^' (^V^ H^'?J { J*3 (HA^ \^i AUt o'^fe,
Sohrift: ziemlich gross, gewnndt, dentlioh, vocaUos.
DeberoohrifteD n.Stiohwfirter roth.— Absohrift etwa 1760.
9030. Pm.541.
4) t. 69-103.
Format eto. nnd Sohrift wie bei 1). Unten, znm
Theil auoh oben, am Rande nnd am Rnokeo wasserfleckig.—
Titel fehlt, eteht aber 1 104 b s
Dor Titel ist offenbar nioht ganz riohtigj um 2 (ElBoseia
und BlBaBan) handelt es aioh nor an einigon Stellon.
Riohtig wftre or etwa so:
No. 9030-9032. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
39
Anfang: ,51a ait ,j_jx ^1 qJ i)"****^ ($3>j
Enthalt allerlei Legenden fiber Elbosein.
Schon bei seiner Geburt seien die Engel traurig
gewesen in Voraussicbt des traurigen Looses,
das ibm schliesslicb zu Tbeil werden sollte.
Das Ganze ist eigentlich nur eme fortwahrende
Klage verscbiedener Personen fiber seinen Tod.
Gegen Ende f. 101' stebt die der {jOS f>\ in
den Mund gelegte Trauerklage fiber die Nieder-
lage derPartei des Elbosein, anfangend (Wafir):
(es ist zu lesen U^ Jo £l alio- IjI). Darin
kommt f. 75. 76 aucb ein Bericbt fiber das
Ende derFatime und ihre letzteVermabnung vor.
Scbluss f. 103* (Baslt):
La£*J i>U «X3 jo£?jJU twit
obne weitere Unterscbrift. — Es folgt noob,
wol nicbt unmittelbar zu dem Werke gebSrig,
eine Gescbicbte eines an die Legenden fiber
Elbosein sich unglaubig und spSttisch verhal-
tenden Mannes, der aber durch einen sohreck-
licben Traum veranlasst glaubig wird. Die
Zeilen dieses Stfiokes (f. 103» unten und 103 b )
laufen sohrftg fiber die Seite, sind aber von
derselben Hand wie das Uebrige.
Endlich, von derselben Hand, aber nicbt
dazu gebSrig, f.104" ein Excurs darftber, dass
der Isma'll in Sura 19, 55 nicbt der Sobn des
Ibrahim, eondern des J^Sp- gewesen sei.
9031. Spr. 159.
83 Bl. Polio, 17 Z. (50 a /» X ^i 18 X a 1 /* ™)- - Zu-
4£ stand: im Allgemeinen gat, dooh mit einigen Wann-
etiohen. — Papier: waisa, glatt, fein. — Binband:
rother Lederband. — Titei (von epfiterer Hand) f. 1':
Anfang f.l b : v^ 1 - 11 o* f 1 ^ O* .A^' $*
Ausffibrliche Geschicbte der Ermordung des
Elbosein.
Schluss f. 83 b : ^j! & J*& ^ \ ^
jjj, [LJ] iJJI jiAX^Jj JU3'* r UxJb r ^Jt U^lfi
wt U*mJI 5 -EalAJlp ^fvJi^ jyUaJUJIj JOlrfjil o*
'(^p-jjJI c^p-jJI oaJUI y, »u j^ii 5 'o-^ut
F. 1* steben (von Persiscber Hand) einige
Notizen fiber den Urheber dieser Erzftblung,
den ic**?. cyi -b>J, der danacb noch verfasst
bat: c5 -RJi^l BA*** ^ o* J^' J*** ^^
und /j ^t ^ J^s* J-XJU Uctf und
^^aLJI^ iV^I oUT u. a. ungenannte.
Schrift: ziemlich klein, geMig, deutliob, vooallos,
gleichmassig. Die Sticbworte roth fiberstricben. — Ab-
Bchrift o. 1840.
9032. We. 1736.
8) f. 77 -139.
8", o. 15-17 Z. (21V4X15«/4J o.l7-17 1 /3Xl2 on '). -
Zastand: nnsanber nnd fleokig, besondere zu Anfang. —
Papier: gelb, grob, stark, ziemlich ranb.
Dieselbe Gescbichte. Titel f.77» (Mitte):
Jtti q+m*&\}\ J>AiU
Anfang (im Ganzen) wie bei Spr. 159.
Scbluss f.139* (abweicbend) : c y«^l w\j W 5
Ljjw kliOJ *&>■ ^t ».>U^ Ju^J (OL> *Jy*4
^ «Oc> ^ j^u^t ^ jJH j^ *^Lj/ d
\^ . . . M>Li't^ Jv^ *W o*^ ' * * ***' , -> " ,J>
JbUlt, ,^1*0^1, tDLyJI ,y> *JJb J^ fUM, *li>Jt
40
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
No. 9032—9036.
Ej^kommen viele Gediohtsttlcke darin vor.
So h rift: gross, krftftig, rnndlich, vocallos, ziemlioh
flfiohtig, niobt ganz leioht. - Abschrif t im J. 1224 MoH
(1809) von ^LU^I JUU1 ^1 j^ ^ ^
9033. Glas. 36.
2) f. 181-251.
8™, 18 Z. (Text: 11-18x8-). - Znstand etc.
und Sohrift wie bei 1) (f. 1-72). - Titel f. 181« am
Rande (Von. epfiterer Hand):
Verfasser fehlt.
Anfang f. 181": ^ ^xj? ^\ U3,A> JL3
gJI tJUj ^ KibLlL *J j^J ^JUI ^ j^ „ aJj
Ausflthrliche Biographie des Effiosein. Be-
ginnt mit dem Sterben des Mo'&wije und seiner
Ermahnung an seinen Sohn Jezld. Mit vielen
Versen und besonders Klageliedern auf El-
noseins Tod.
Schluss f. 251-: ^.U| ^ 4 Uytf ^
4a*«j" 'LLs L*!^
Daa letzte Blatt flfiohtig erganzt.
9034. Glas. 161.
1) f. 2-51.
Ill B], 4* c. 22-26 Z. (22x 16; 17'/sX 12»°). -
Znstand: nicht reoht sanber, anoh fleokig. — Papier:
weisslioh, ziemlioh stark, wenig glatt. - Bin band: Papp-
band mit Lederrfioken and Elappe.
Dasselbe Werk. Titel fehlt. Anfang
und Schluss wie bei Glas. 36, 2.
Sohrift: jemenisch, gross, rnndlich, flfiohtig, vocallos
bisweilen fehlen diakritieohe Punkte. — Abschrift von
g? 8 "!^ 1 *"' *V & &*>**» & Jm? im J. 1298
SawwSl (1876).
F. 1" enth< Auskunft fiber Traum-
deutung (in kleiner flfichtiger Sohrift) und
ifit = Glas. 100, f. 101 b . 102\
9035. We. 723.
1) fl-49.
71 Bl. 8", c. 23 Z. (21V, X 16; 17 X 11»-). - Zn-
stand: nicht ganz sanber, auoh fleokig. — Papier: gelb,
ziemlioh stark und glatt. - Einband: Pappband mit
Lederrfioken. — Titel f. 1« (von spaterer Hand):
Anfang (von spate rer Hand) f. l b : *U j^l
c - (A /Jo l^ o^i . . . b%JI, oft JLdl Vj
^l a^ JL » JI V> »*!« v*«ai ^AJI *«UI cXj^JI
(j^ VW o c ' t* 0^ J ' O^ 1 ^ O* U V
a> «UJI »lXJ 5 ^Jl ._^ «j»LL^, b^^j LcAi i^ljw
Untergang des Elhosein duroh Jezld. Viele
Gedichte eingestreut.
Schluss f. 49": ^i ^! L r ^T ^1 L,, ^
(^♦•Ir* c^-i K 31 - «^rj i^LaS o* *-i^o
Ul
< *Jl«JI
o" fcL " o^
Absohrift von ^L^aJI v Lp 0# J, fi ^ j^^j
im J. 1146 Ramadan (1734).
p. 5 — 5 1 b enthalten 2 l&ngere Gebete, beim
Besuohe des Grabes des Elhosein zu sprechen.
9036. We. 404.
20B1.KI.-8", 17-19 Z. (16V»Xl0«/ a ; H-12x8V 8 cm ).
Znstand: fast lose im Deokel, nnsauber, auoh fleokig.
Bl. 1 am Rande sobadbaft; BL 10 lose. Etwas wnrm-
stiohig. — Papier: gelb, grob, stark. — Einband:
Pappband mit Lederrfioken nnd Klappe. — Titel f. I s :
Anfang f. 1"; ^U, ^jU\ u^LT /OJ A^l
V**** *ij* «*M» O tf * O 1 **" i^' C^ ^i 1 ^ «^
Untergang des Elhosein.
LEGENDED UND BEKEHRUNGSGSSGHIGHTSK.
Ho. 9037— 9038.
Scbluss f. 19*: «J **•»"» ^ Jo *9 i UJ
tjjuj **&* *H ^s ^*^ ^ *+*> • • • ■ Ju * n »
Worao sicb noch em Gedioht, 15 Verse lang
(Motaq&rib), ecbliesBt, deaden letster Vera f. 19" :
iy, % ±j>\ .&> \<M *j¥f »-** t/* ^>
Sohrift: eiemlioh groan gedrtagt, nmdlioh, ^ooalloB.
NMh f.10 eine Lttcke. - Abechrift im J. 1009 Dal-
fife (1601) von ,>^ Q^ O* f" ^ "^
9031 Lbg.809.
is*) f.ii4«--n? b .
Formatotcn.Sohrift W iebei7).-Titelftbe ra «htift:
Anfang: ^ ^ *a>* UV U **' ^
**& is* U* ** &* **°* O* ^ **j* ***'
ErzSblung des Todee des Effiosein ben 'all.
^ (^la-JU f U^U ^1 K*a« a* '»,*~* "^ «J
Die Geeobiobte iet demnach entnommen
dein JjM X^H, »r von ( ( ^V J<? ) J "**"
9038.
1) We. 743, 2, f. 29>-65 b .
Fomatetc.u.Schriftwiebeil.-Titel6ben«fcrift:
^
,£»*> «*#, ^ /* (jd **^ **■* gM I*" C^'
gj» ^1 <*J 0^» ^ <^ f^ 3 ' •* J*> ^
Untergang des Elbosein.
Scbluss f. 65": d^s ^ U j*j**]F ^ JU *
c ^\ ^ ^sLb-TH o* UAL U ^ 5 % ^^
DannwirdnochhinzugefftgtetwasaberdasVer-
dienstbcbe der Lecture dieaer LeidenBgescbicbte. | mtoig, Tooallos,
EAHDBOHRHTEN D. K. EIBL. XX.
2) We. 1344, 6, 1 104 b -107.
4«> 0.15-18 25.(22x16; 15«/.X"Vrt. - z «*
8t6 nd! fleokig. - Papier ai>d Einbaad wi e boi k
Anfang derselben Erzftblung. B»®
Titelaber8chrift.ist£l^£i^^!^
Die Darstellong wie be! We. MS, % HBrt
auf dan.it, da B s Blbosein einen Brief eAllt,
der ihn auffordert naob Hakflfe ^ korameB
«nd da 89 er darauf misemntbig Beine Sobwestor
«^. aufBUcbt. Das Weitere fohlt.
" Sohrift: groas, diok, dwUlck, vocdJIos. - Ab-
echrift c ""/wm.
3) Pm. 127, 1, f. 66. 67.
Der Aufstaad und Tod des Effiooein. (Ge-
h5rt nicbt znr Cbronik des *>&#& o #0*
9039* Spr. 160.
i) f.i-se.
65 Bl 8", 14 Z. (21X13; U»/.x8->. - 2,u^n&:
«ut. - Papier: bka, aehr fob. - Elnband. JM-
band (roth). - Titel «=d Verfaaeer auf dem Vorbktto
(von aadorer PersiBoher Hand):
Anfang f. 1 B : l ^3 o^ -^ w *^ ^ ^
^ byk, B^ pZ* W 1 Jl c * Ji J* S * ttlUt ^
o^ jl /<> a" d^ A ^ M ^ * U> °'' a<
%X5I i ^ i« ^* V ^** ^^ ,?JLfo ^
Gescbicbte des Elmuntar und des Ibn sQ&d,
von Lut ben jabjR elazdl abQ miBnaf,
um ^gu am Leben.
Scbluss f. 38": f U>\ a* G* 0,1> O^ UU
B^i .^ «*w.> %^ t>- A ^ ;^ ^^^ ^
Sohrift: Poroiflohar Zng, klein, fcto, zierlteh, gJoiob-
AbBohrift e. 1840.
6
42
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
9040. Pet. 631.
MM.*., 14Z. (21./.X15,. 15X10-). - Z n
Papier: weisshch, aemlich 8tar k etwM ..„ "
b»d: W ^.^ ^ ^ZZ+f-^
»ad Verfa.ser f. i« (y0 n anderer Band).
Der richtige TiW let (naoh der Vorwde tib ttrtw0s
_^fang f. ,*, ^ ^ ^ ^ ^
T /? l° he Dar8tellun g' ™ d- an dem
Tode de 8 Elhcein ben 'ah Sohuldigen bestraft
werden, „nd zugleich und hauptefichlich Er-
zatung des Lebens und der Thaten de 8 EI-
i-nKtlr ben aba 'obeid, der die Feinde des
7? UBablfi88i g mit 8e ™' Rache verfolgte.
Allee dies vom sTrtischen Standpunkte au 8 .
Schluss f. 96 b : ^^^^ , .
Schnft: gross, rcgelmlasig, got, deatlioh, vocallos -
No. 9040—9042.
Aufetand des ElmuBtar gegen den fialifen
Merwsn 2U Gunsten der 'Aliden. Er ist sieg-
™ch und regiert nooh viele Jahre in ElkaL
Schlusa f. 7P: ^ ^ jW j,
Hi oV u**?- ]^ !*## o*l Uh^^o.j
—» ^W J f<Jf^l^ ( J,. 1 ,y in|g
Absohrift vom J. 1146 Sawwal (1734).
9042. Pm. 541.
8) 23 — 63.
Format oto. and Sohrift vrie bei 1) _ TJt»i ^
Verfasaer f. 28» obe B am Rande: ^ °° d
o^ u-^J J bJf owkf j ^» ^L^ -r
Anfang f. 23- ^ ^^ ^ ^ ^ {
MoBammed ben 'all ben moBa mmed
beneoga behandelt hier die von ElmuntSr fur
die Ermordung des Elfiosein genoxumene Rache.
Der Verfasser echickt in einem J^ f. 23"
^gemeine ErSrterungen vorauf. Derselbe'zer-
Jallt in 4 pUu.
9041. We. 723.
2)£S1"-71.
c„ ; • • ■ Ui i r ^ ^ o^jij ^, ^,,
l.i»UU 24* i^.tt «.•• •
Dieeer Abschnitt nun enthalt daa Speoielle
diesea RachefaUea und enthalt 3 Abs&tee:
41«
^ Uxil rj^ d r ^CJI
t* f^n vJLfc ^ ^ j. ^ ^^ ^-~j' V**«-. * .U^ya, u ^
48» ^ .Utt^ jW . ^, ^, ^ ^
schiuasf.ea.^,^
«u^ u >T U^ ^^1 ^L .ill ^ ^
^ ^^t ^^- ^^ ^ ^^ 8b
No. 9043-9045. LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEK
9043. Pm. 716.
48
32 Bl. 8™, 1 1-20 Z. (20»/s X 15; 13-15 X 9-11"").
Zustand: ziemtich fleckig; nicht recht feet im Einband. —
Papier: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband:
Pappbd. — Titel f.l* links znr Seite von epaterer Band:
so auch f.2' im Vorwort. Verfasser fehlt, b. Pm. 541, 1.
Anfang f. l b : tfH^l a e o^# ^JJt «JJ vX^I
gJt jLXJI ^yLci uaw v^ ,1411 Ai»l /J j ^IsSt
Geschiohte dee Elmuhtsr, dee R&chers des
gefallenen Elhosein. Er starb im Jahre 67 /686-
Dieeelbe beginnt f. 2 b : g.*^ £ ;Us»"3l ay I o^
und schliesst f. 32 b : Xs^XJL 8Jdl sAP ,5 ojoj'j
Ein anderes Werk desVerf. ist das im An-
fang angefuhrte: J&1\ S.s*\ Jc> j ; li^t g& v^
Sehrift: gross, allinalig etwas kleiner, kraftig, etwas
rundlich,vocallo».— Abschrift vom J. 1237 6om.II (1822).
9044.
1) Pm. 541, 1, f. 1—22.
104 Bl. 12°">, 16 Z. (14«/j X 10; 11 X 6 s / 3 em ). - Zu-
stand: nioht ganz saober; imten am Rande wasser-
fleckig. — Papier: golb, ziemlioh glatt und dfinn. —
Einband: sobwarzer Lederband.
DasselbeWerk. Titel f.l'oben am Rande:
&JLc aUt ^j/O) ic®S& \s™^ O* O-** O- J 4 ^ O^ * t ' k * i ? >
Verfasser ebenda: iftX^-f «X#^? ^ tX&aJ
Im Vorwort f. 1* unten ist der Titel:
Anfang ebenso wie bei Pm. 716. Der
Schluse weicht hier ab: er ist f. 22 b (unten
am Rande): XJU» ^yy^ La**" »)»** fjt *r*« y^s
Sehrift: kleine, etwas vornnberliegende Gelehrton-
hand, gelftufig, nioht undentlieh, vooallos. — Abschrift
e. " m /im8.
2) Pm. 729, f. 155 1 — 161 b .
Aufstand des Elmuntar, des Parteifuhrers
der 'Altden, betitelt: jbii\ -Ji. j jUijJf y^
und verfasst von L»J ^o iX*^ ^ j^*^-
Zerfallt in 4 K*i>
9045. Pm. 546.
1) f. 1-198.
249 Bl. 8™, 12 Z. (19 X 14; 14 X lOV). — Z»-
stand: unsauber u. fleokig, anoh vasserfleokig (besonders
am oberen Rande gegen Ende); der Rand nioht ashen
ansgebessert. — Papier: gelb, stark, ziemlioh glatt. —
Einband: branner Lederband.
Anfang f.l b : ^ <J* £t£ b***% j^ 1 J^j
*!^l yb-j Jl ^Uc 1^.1^ \y\t 8<A£ tiU» ^*aJt (^
Diwon von Klageliedern Verschiedener auf
den Tod des ElEosein, Sohnes des Halrfen 'All.
Der Anfang desselben liegt hier offenbar
nicht vor; denn es fehlt jede einleitende Be-
merkung und die erste Qapide hat die Ueber-
schrift: gJt JLS 5 , die zu Anfang eines Werkes
unmSglich ist. Wie viel Gedichte hier fehlen
oder ob hier etwa die 2. Hftlfte des Ganzen
vorhanden, lasst sioh nicht bestimmen.
Die Qaplden sind von verschiedener Lange,
durchschnittlioh etwa 50 Verse lang; ganz kurze
sind nicht darunter, wohl aber sehr lange,
darunter einige Vierversgedichte , die in ihrem
4. Halbverse reimen. — Die Namen der Dichter
sind fast immer zu Ende der Gedichte in einem
Verse angebracht; von fast alien Dichtern Bind
hier mehrere Gedichte vorhanden. Es sind,
ausser dem oben genannten: f. 22 b ^^Lii,
50 s J3£\ 65 b ,^4^1, 93» ^yaJ! Jj> & yd,
104» uA*», 107 b ^«i^l i^t, 111' a U«,
44
LBG-BNBBN UND BBKEHBUNOSOESOHIGHTEN. No. 9045-9048.
l!3 b U« D , j*, 126» U„4l o^, 133"
o>h^ ^ qJ /^ qJ *x*s*i, 150 a ^JuLLJl,
5.73 s y^uM ^Jbil.
ScMubb f. 196" (Tawll):
J.'.'Ki fU» ^.^, Q^JjJi sLfc ^«i
Dieeer Tkeil des Dlwans eatbfilt ungefahr
4600 Venae.
Sohrift: gross, kr&ftig, deatlioh, gleiohmasaig, etwas
■eoesliflirt. Ueberaohrifton roth. F. 17 n. 25 ergSnzt, in
dickor deatliclier, etwas randliohor Sohrift. — Abschrift
von qJ^qJ Q<-»*k-» ^jJ fcX»>.l ^j Jjs ^j 0-»s.t
t^S^' d-^^M UaL" ,;jJ J* j cir A^; am 1M VlM3
(f. 249"). — Nach f. 103 int eine Lfioke.
9046. Spr. 160.
£) ff. 39-SS.
Format oto. und Sohrift wie bei 1). — Titel
fohlt. Er iut etwa:
Vorfaooes- fohlt: b. Anfang. Bb iet
Anfang f. 39": yJb^ U *Jt £ Utis^t J IS
V^ *4V% fci^U* ^c««/ (J.C yJb-5 Sibli-t uaJL^ £
O-®" H^ LT^ V 1 L^r^S MJ^ <>e 2iL)t ^ JwS
, v <5 XJ I **J.\jj\ $$ 8t )0£ 0>SL »i-s< ^ i^| ^j t
gJ JtS wt ^ ^ J^ oC ^LiS ^ uUs*' a e
Geschichte der Ermordung der Omajjaden
durch den 6ahfen EssaffaR und die Rolle des
Sodeif (w^A*..,) dabei.
SchluBS f. 55 8 : o>« |U Li ^ ^Ut JUs
y>% aibti.! 05 wXs«.L) KsJj> oj jm^ «5LJUo ^ ^^fejj
y«"$ ^yte's .As ^s L, JUiJ ,^3 ,_*JI iLaLsJ fcJLb.1
si) Ul„ l^^la^u. v bcXJf & vZJS \£ s jyj| Je,^
9047. We. 733.
8) f. 100-24.
Format etc. o. Schri ft wie bed 1). — Titelfibereohrift:
t*^.^ jt^ ! j> t.e*^' i jU» uus; fe^u ^v i
Anfang: &il ?J Cfc vLfi ^ «JL3I Jus ^ ^
v^« U3(X» ^^ujt ulj yuj ^ «JJt ^
^ IJO^. y ^t G l f&M a Li«, JLSJ u^oX„1
Selmfin elfftrisl f ^/^ erzahlt dem EI-
liaean und ElBosein seine Herkunft (er heieee
eigentlioh «^j 5; ), eeinen Lobendauf und seinen
Uebertritt zum Islam u. seine weiterenEHebnisse.
Schlues f. 24 b : K$bU> ^ ^JJJ o^ U3Lv f l&
i^ D Lic Kiil& ^ 5 J<5 . B Xiile. j 3 ^ ^
9048.
1) We. 1702, 4, f. 56—76.
K1.-8", 13 Z. (15 a / 8 xi0V*; n l hx7°<»). - Zo-
stand: gut. — Pepier: gelb, ziemlioh etark, glatt.
Dieselbe Gesbhicbte. Titel £ 56 b :
j^UJt C UL»
Anfang f. 56 b : ^\ s t^Ju ^ ^ y\>
ijaaj ^ »_, a li- ^UJt UU D t
<^* M
L Jl* '«^^UI .^w* (j- vj,^ u^t a uj^ l,
Schluss f. 76": ^^1 8 5 iLs- 5 UU«. ±s<pJh
C^ UP*** "^A^° |r»* ^ l,c 5 8 ^ {^;taJt UU JtuaS
gJ! UaiLU|5 IOLjJI jyj &JJU ij,^ t JUi' dlt K&J&,
Sohrift: ziemlich gross, krftftig, vornobariiegend,
vocallos. Stiohworter roth. — Abschrift c 1760.
♦
No. 9048—9061.
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTER
45
2) Pet. 655, 1, f. 1 — 11.
65 Bl. 8 TO , 15 Z. (21X15; 15x8""). — Zastand:
fleokig, eobadbaft (besonders f. 1), am Rande vielfaoh aus-
gebessert. — Papier: gelb, ziemlich stark, glatt. — Bin-
band: Pappbd mitLederrOcken. — Titelfiber8ohriftf.l b i
Nur der Anfang derselben Gesohiohte;
das Vorhandene bricht f. 1 l b uiit den Worten ab :
Sohrift: blein, gut, gleiohm&ssig, nioht vooalisirt. —
Absohrift etwa am 1800.
9049. Do. 185.
2) f. 51-56.
ForiBat.ZusUndetc.wiebeil).— Titelubersohrift f.61*i
Anfang f. 51*: JlS KiL^ ^ ^e .,*♦*©$! ^
SelmaVs Unterredung mit einem Todten,
der ihm den Akt des Sterbens und die den
Gestorbenen im Jenseits erwartenden Zust&nde
undVorgftnge auseinandersetzt; mit sohliesslioher
Hindeutung auf das Verdienstliobe der Wallfabrt
zu Selman's Grabst&tte.
Sohluss f. 56*: q\ v*"' o* l**** cr**^ ^
9050. We. 1766.
14) f. 52 b -81».
Format etc. n. Sohrift wie bei 6). — TitelQbersohrift:
Anfang: ,.^1^ ^afj ^a*^! V; ^ *X*^1
. . . f \*t\ guySJJ g*&il JlS . . . ULi r Ls»,"Kl & ^
gJt s l^1 uJL^ 0,^0- JlS bj (^-y^t #.Ut vK*o ^t
Unterredung zwiBohen Elnagg&£ + w /n< un ^
einem Jangling. Jener richtet an diesen allerlei
Fragen, deren Beantwortung ibn zuerst dfters
sehr aufbringt, allmftlig aber semen Beifall und
seine Gunst herbeifuhrt. Dieselben betreffen
vorzugeweise das tbeoretisobe und praktische
Gebiet des Glaubens. Unter diesem J tingling ist
hier der obige s -,*«»&- ^ ^jiXjUJI &*) (J*oj"*^'^')
zu versteben; am Ende aber steht dafUr:
^J^jUJI ^ ^ 3ZP. In We. 1782, 2 heiest
er Sohn des Zein el'&bidln; dies passt auoh
fur Pm. 840,-1; 460, 7; Pet. 246,* 5, wo er
Mohammed elb&qir beisst, wfihrendinWe.201,4* '•.'.
sein Name 'Abd all&h ben zein er&bidln iet. .'•'
Scbluss f . 6 1 " : «*JuT ^«* a ^^ »■>' pfri J^
9051. Pm. 340.
I) f. 1-28*.
185B1. 8 W , 11 Z. (20X14; lSxlO 00 ). — Zuotand:
aiemlioh gat. — Papier: weisB, etark, wenig glatt. —
Einband: rother Lederband mit sahwarzem Ruokon.
Die eel be Gesohiohte, aber etwas ausfuhr-
lioher. Titel naoh dem Yerzeichniss auff. 1 B :
Anfang: (<>£s*-\$ *>*** ^ (JLcl *JLit^ /^s»-
ElEagg&g ben jflsuf triflPt einen Jungling
auf der Jagd, den er hoohmuthig fragt, wer er
sei? Dieser antwortet stolz und grob, wird ge-
fangen genommen und sp&ter vor den ElnsggBg,
der von seinen Grossen umgeben ist, gefuhrt.
Auoh hier benimmt er sioh mit rucksiobtlosem
und derbem Freimuth, oft unter Anfuhrung von
Qor&nstellen und eohmaht auf den Hallfen 'Abd
elmelik ben merwfin sowol wie auf Elnagg&g
und seine Leute, so dass dieser ihn tddten lasssa
46
LEGENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN. No. 9051. 9052.
will. Zuvor entspinnt sich aber noch ein Ge-
spraoh ilber den Ort, woher er sei; er giebt
verschiedene an und jedesmal verhdbnt Elfiaggag
den angegebenen Ort (oder das Land); endlich
giebt er sich ale 'Ahden ans Elmedlna kund
und preiet den Propheten. Wieder giebt jener
den Befehl, ihn zu t6dten und weist die Ver-
mittelung einiger Kufenser zuruck. Aber das
Gottvertrauen des Mohammed elbaqir bringt
ihn doob dahin, ihn nioht ungehdrt sterben zu
lassen: so entspinnt sich ein Gesprfich, in
welcbem der Jiingling fiber den Propheten und
die Hauptlehren des Islam und moralische An-
forderungen u. s. w. sich auslfisst. Schliesslioh
telohnt er ihn, obgleich derselbe bei seinem
Freimuth u. Trotz verharrt ist, mit Geschenken
und ltisst ihn ungefahrdet davonziehen.
Schlues f. 23*: Q l kSjjA <oc*L^ ^^ JtiJA
Sohrift: gross, kraftig, vocalisirt. — Absohrift
c ,soo /n86. - F. 28 b -26» fast ganz leer.
9052.
Dieselbe Gesohiohte (mit kurzerer Wort-
fassung) in:
1) We. 1782, 5, f. 66_82».
K1.-8", 11 Z. (18 Z. von f. 77 an) (15 X 10«/s;
V l h X 6Vs om ). - Zustand: waaserfleokig, im Anfang
auoh onsauber. - Papier: gelb, atark, etnas glatt -
Titelubereohrift f.66 b :
(nod kfireer f.66»).
Schluss f. 82': ^ «if| 4f& ^ { ^ t Jfc
UJI ^iXJl Ll Kkft, 'yJfaX; g^ ( ^\ J^
Sohrift bis f. 76: siemlioh klein, etnas rondlioh und
vornuberliegend, deutlioh, vooallos. Stiohwfirter roth. Von
f. 77 as: etwas grosser, krtftig, geftllig, gleiohmassig,
vooallos. — Absohrift o. 1800.
F.66* erne Notiz aus dem _ jAMfc R>Jt des . ftw j d l,
betreffend die Zahl der geoffenbarten Btloher
und dass der Inhalt des ganzen Qoran in Sura 1
enthalten und der Inhalt dieser in dem Bis-
millah und der des Bismillah in dem Buch-
staben uj sei.
2) Pm. 460, 7, f. 86-95.
Format etc. u. Sohrift wie bei 1. — Titelftbersohrift:
(Gemeint ist: J^\)
Schluss f. 95 b : g/ ij. D l Jt^JJ |3^ 0j4 , ^
^I&XJ JlS *JJL» CO,t vijot, r bLJI ub 0-
3) Pet. 246, 5, f. 85—91.
Format etc. und Sohrift wie bei 8). — Titel von
gan* epater Hand: {J AJL&J\ jLjj oi ^\ jOuS
Schluss f.91»: 13^ D ^ J/^ j|| x^
UJI ^1 U 13^ *4W ^^j * 5 jujf| ftJLt j_^r v
gJI *U o^Ltj J^ fUsJI J* J^^Jlg, S L^| j^^
P. 91 b stehen einige Verse des «>UJI ou»
»^l
V W
^
;AJ3l
4) We. 702, 6, f. 38 b — 47.
Format eto. n. Sohrift wie bei 5. — Titelubereohrift:
pbUJJj J^l iCuaS
Schluss: wJ^o tJ^yj-aSj JwiLJI yL# ^
F. 48 — 53 enth< verechiedene kleinere
Stflcke, theils Verse, besonders cfifischen Inhalts,
dabei ein TaBmls auf das Liebesgedicht (Wfifir):
theils in Prosa: daruater eine Vermahnung Gottes
an den Menschen, sich zu ihm zu halten in
FrSmmigkeit (Anf.: ^I^^^^j,.!,)
f. 48 b . 49»; die Verantwortung der Menschen
vor Gott fiber ihr Verhalten im Leben 50 b . 51\
No. 9052—9055.
LEGE1SDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
47
5) We. 201, 4% f. 29— 36\
Titel: £<o { _ f iSH\ >-k*»jA qJ -La^I iUaS
Schlues: t^M ^^PJ ^^ "^ |X *^' «i^*5
6) Spr. 1363, f. 19".
Bloss der Anfang dieser Geschichte (mit
Zein el'abidln).
9053.
1) We. 701, 6, f. 146 b — 148 s .
Format etc and Schrift wio bei 4. — Titel
fehlt Er ist otwa:
Anfang: J^JI ^1 ^ ^t D 1 ( y^
iM^sM w r*i XwjsJI qS **5»-lJ luiu 0>j&ili l ja*Jiil 3
Anekdote von der Grobheit eines Wusten-
arabera gegen den verirrten Fursten Elhaggag
und dessen Edelmuth gegen jenen.
Schluss: luyo btc (_;**■ *&$} 7^^ w^^lai
2) Pm. 585, f. H4 b ff.
Geschichte dee j-*-*- 1 ? - o~* iX^*-*" mit
^yti&ll a»^ ^ s Lp^l (Vgl. No. 8946, f.l6\)
9054.
1) Spr. 901, 16 b ff.
Erbauliohe Geschichte, i.«$Jw* i«i vi^-hXab.
(t ^/ess) *M*^ ^a"*" m *J i^r?" ^ ijfy 41 *^'
2) We. 702, 11, f. 136— 139".
4«o, e.26— 80Z. (Text: 17— 18 X 12 ein ). — Zoetands
fleokig. — Papier: gelb, stark and grob, etwas glatt. —
Titel fehlt Er ist:
Anfang £136 b : *u*s5Jt «^*Jt *k$J ^yi jlS
^U^&Jj q-»*W XftkX*^ j-fl"} jUjt _JLJI u»l>>/>
Lgftjt ,y> U^k^vJ l$UJ w»yJt toU Lgj ^*m*J
£1 y^ o^** «J JjAo** «5^TU lit l4*# vi>JU
Geschichte des Talfia ben 'abdallah und der
Gamra, Tochter des (c+b'JI y\£>j> qj (j"U*M
und ihr Uebertritt zum Islam. Einige Gediohte
eingestreut.
Schluss f. 139": *iJI ^ Ou»*» j. qH^*^
^lc oL£JI (Z*> ^\ fifa ^L% yai, j^>- 5 f
Kjsvib vi*^X*- /J4*** UP^S 'o**^** 1 ^ O* 1^*^*"**
Schrift: ziemlich gross, gedrangt, etwas fluohtig,
vooallos. — Absohrift o. IIM /i?j7.— Naoh f. 137 feblt etwas.
9055. We. 394.
77 Bl. 8™, 18 Z. (21 X 14>/s; 15'/a X 12— lS'/a""*). —
Zustand: lose Lagen and Blatter, mehr ale die obera
HaJfte wasserfleokig, auoh sonst ansauber. Bl. 1 sohadhaft,
auch am Text. — Papier: gelblioh, stark, glatt. — Ei ri-
band: Pappdeokel mit Lederr&cken nod Klappe. — Titel
und Verfasser fehlt S. Anfang nnd untan.
Anfang f. 1*: ^sSJb u^-il ^Mit JwjJt $S
&jj*o ^J*^ . . . yw *JiI (j»^Xs ^^t ^jj (kaPljfl
*jJt ^JJt v 1 *^' <y ^-^m ««V>*3 s-Ajj^J'
^^ c,^^' o* 8 " lt^j^
Im Jabre ^Visse nat *e ^ijJI o**®* L^**) 1 *
ein Werk verfasst, betitelt:
f&A yj (tf&jA UaUS\ [was ^] ^1 j^aJI
in Tflrkiflcher Sprache. Auf Wunsch Ton
Freunden hat es der obige Ahmed ben
jasuf sin&n (auch bloss jttsuf oder bloss
sinan) elqardmdni eddimadql f 1019 /i6io > nB
Arabisohe ubereetzt, ohne eigene Zuthaten.
Alsdann aber hat er einen Auszug daraus
gemacht und diesen betitelt:
w^Slj^ ^ 1****^ J^(> |*a**aj( U°3j^
Er beginnt darin mit dem Leben des <X*>t,
Grossvaters von dem f&>\ ^ f^j^- Er be-
sitzt unter anderen Dingen einen schOnen Lust-
garten, in dem eine fortwahrend bluhende weisse
Blume w&ohst, an der er seine besondere Freude
48
LEGEHDEN UND BEKEHRUNGSGESCBICHTEN.
No. 9055.
hat. Eines Tages frisst sie eiD Ziegenbock auf,
der in Folge dessen sich einige Tage nioht
rttbren kann. Der Sultan erfehrt den Verlust,
J6t ausser Bich dartiber, dann aber auch erstaunt
fiber die Krankbeit des Bockee und ruft Ge-
lehrte aller Art zusammen, ihm dartiber Auf-
klarung zu geben: wozu sie auBser Stande sind.
Nun folgen 1 */ 2 leere Seiten. Auf f. 4 a iet
danD die Rede von eeinem boffiiuogsreichea
juDgen Sohne ,►*>«, der 10 Jahre alt iet, als
sein Vater stirbt. Nun folgt f. 4' die Ge-
schichte desselben: er wird Thronfolger seines
Vaters (\->\j&\ JlS &S, ^1 D LLLJI &aS to^
wbs^ *JLTt o\J UJ oUfcJl Jj»| ^ jUe^l »\ % J\
^J! *£*£>• jlyb\ ^JUi' 5 ), herr6cht liber weite
G«biete Chinas 10 Jabre lang, von den Unter-
thanen geliebt, nimmt aber, das VergSngliche
des Irdischen frlih erkennend, plotzlich Derwis-
kleidung uud wandert durch die Welt, kommt
nach Horftsan und wirbt bei dem Kfinig urn
die Hand seiner Tochter, der dies aber libel
aufnimmt und ihn hinzurichten befiehlt (f. 8 b ).
Hier ist nun eine Unterbrechung in der Er-
zahlung wegen einer Lticke von 11 Blattern.
Von seineu Schicksalen iet weiter nioht die Rede.
P. 9 beginnt in der Geschichte seines Sohnes
Ibrahim. Deraelbe ist — nachdem er seinen
Thron verlassen hat — Derwls geworden und
tritt hier als Aufseher von Arbeitern in einem
grossen Garten auf. Der Berg, den dieselben
abtragen sollen, wird duroh ein Wunder aus
dem Garten entfernt, WasBer tritt an dessen
Stelle, ein Drache kommt und frisst 300 Ar-
beiter auf u. s. w. Nun werden seine Abenteuer
erz&hlt bis auf eeinen Tod. Der Verf. sagt
f. 68 b zusammenfasBend , er sei 110 Jahre alt
geworden, habe die ereten 30 Jahre sich aus-
gebildet, dann 40 Jahre ale K6nig von Balh
und Horasan geherrecht und erobert, dann
abgedankt, Thron, Volk, Familie im Stioh ge-
lasBen um Gottes Willen, sei duroh die Welt
als Derwle gezogen und habe wie fruhere Pro-
pheten sonderbare Prfifungen durchzumaohen
gehabt, deren er 7 aufzahlt.
Das ganze Werk dient zur Verherrlichung
des Standee derer, die den Gutern der Welt
entsagen und in Demuth ihr volliges Genuge
in der Liebe zu Gott und in Hinnahme seines
Willens ohne Widerspruch finden: woran sich
dann als Lohn beeondere Gnadengaben und
Wunderfahigkeit schlieset. Dann erzahlt der
Verf. f. 70 b ff., wie der Sultan von Aegypteu
(^A*- (d. i. ^j4Jb>) sein Grab auffindet und
besondere Stiftungen daran knttpft, was die
nachfolgenden Turkischen Sultane gleichfalls
gethan batten. In dem Schlussworte wird ge-
sagt, dass Ibrahim ben adham 868 Jahre vor
der Abfaesung des Werkes gelebt habe. Zu
Grunde liegt die Verherrlichung des beruhmten
bussfertigen Ibrahim ben adham ben mancflr,
welcher im J. 16, /77g geetorben ist.
Schluss f. 75 a : Ls^ij, a JXhi\ y& LUTt^
fej4=s»j . . . <x*is* U^_a*. /J^ -sJLff , JUsk .■ r ft+s>\J\
Sohrift: gross, breit, doutliob, vocallos. Stiohw6rter
roth. — Aboohrift im Jahre 1125 6omadS 1 (1718) von
(J& „,b£l qJ j^UJI (Xjc
F. 76 6 von derselben Hand: Lobgedicht
auf Mohammed, in Tahmls-Form. Der erete
Grundvere ist (K&miT):
Das Tahmls beginnt:
L*a^ iSbsXi (5 U« 5jaJ U>*Ej iJm»JI >ivsj i_ci3Jt J^
F. 7 6 b Lobgedicht auf Mohammed. Anfang :
jlyW JasA^s *U*J^t Vjkis ^*i jaS" «*X*j . e*\s>y {&&
F. 77 s Lobgedicht auf denselben. Anfang:
JUaJ2U> j*i-U Uii J^ji Jus* £*X* & ^ii fAffi
F. 77 b ein vornalphabet. Gedioht. Anfang:
(iet nicht zii Ende, but 12 Verse vorhanden
bis .yt,). Die Verse sind wenig correct.
No. 9055-9069. LEGBNDEN UND SEKEHRUNGSGESCHIOHTEN.
49
Die Lttoke nach Bl. 8 entspricht der Stelle
We. 395, f. 11% 7 bis 30% 5.
^ Dass der Verfasser dieses Auszuges eioh
aioht strenge an eein Original gehalten, sondern
Manches selbst hinzugetban babe, besonders
am Ende, erhellt aus der Angabe von Jahres-
aafelen (wie 982) und Personen, die hinter der
Zeit liegen, in der der Derwls 6asan eein Werk
abfasste (im J. 963).
9056. We. 395.
156 BI. 8™, 13 Z. (16xl0 s /«; 10 l /s-llx7-7«/i! e,n ). -
Zustand: ziemlieh gat, obgleich nioht gane sauber. —
Papier: gelb, etark, wenig glatt. — Einband: brauner
Lederband mit Klappe.
DaseelbeWerk. Titel u. Verfasser f.i B :
: ^i\ oi f^y\ UaLJI WJ (&U$ j^Ji v^
Anfang f. 1": <3^ B^«<J ^>X&I U ilte
4J* gji IbU »S±a j D W OJ> Jul
Die in We. 394 befindliche Einleituug ist
bier weggelassen. Obiger Anfang entspricht
We. 394, 1% Zeile 9. Schluse wie dort.
F. 4 b ist leer and enthalt eine LGcke ; ebeneo 14 b , das
in der nnteren Halfte leer iBt und eine etwas grSsBere
Ltioke enth<.
Schrift: ziemlieh groBB, rnindlioh, dentlioh, vocallos.
Stiehwdrter roth oder roth fiberetriohen. — Abschrift
von i J>+£\ ^ZM ^ &i j** o* O^ O* J**
im J. 1162 DB'lqa'da (1740).
9057. We. 1782.
6) f. 82"— 91.
Format eto. und Sohrift wie bei 5). (Die grSssere
bie f. 86.) — TitelfiberBchrift:
Anfang: \&JS »S>j ^UawwJI Jujt! j^ &&
Eine erbauliche Gescbichte, wie Abn jezld
elbist&mi (d. i. T©ifilr ben 'isa) f M1 /»76 ^e
Homehe des Elosters La**» j&s bekebrt.
HAMDSOHBIFTSM D. K. BIBL. XX.
Sohluss f. 91 b : t.Xsw> t^., jJ^Jl !^*j*"5
bl L ,> i Js»>» ^ t^-H ^^ i^> b 3 ^■ 5
F.92 leer.
9058.
Dies el be Gescbichte (in verschiedener
Wortfassung) in:
1) We. 201, 4 b , f.(29)36 b -40.
Titel f. 29": ( y\h*~!>\ Jsijrf ^ '*■"»
Anfang £ 36 b : JS ^ o^J 3 ' CW /•*
Schluss f. 40 b :
B1.41. 42 faet leer.
2) Pet. 684, f. 6 a — 7 b .
3) We. 1706, 15, f. 46"-48'.
9059. We. 702.
8) f. 74-95.
&">, 21 Z. (Text: UX8 1 /, 1 "). - Znstand: aiemlioh
gut. - Papier: gelb, etark und glatt. - Titeluber-
eohrift f.74»: UuJ^\ ^) £? jty**^ ***<&
(Aehnlioh aueh f.74*.)
Anfang f. 74 b : ^Xi i ^ fcil fk\ ^/^
\S -iU*\ ^ VINA' Q*j Si ^^ ****** o^ 1
g^ jij*** < ) 5* JsJ ^
Geschichte des christliohen reiohen Kauf-
manns Masrar und der judiBcben Prau Zein
elmawacif, die in Abwesenheit ihres Mannes
sich in Liebe jenem hingiebt, Schliesslich
werden Beide Moslimen und heirathen sich.
SchlusB f. 95 b : I^ALe^ fLM & j>*k (***»*
Sohrift: groBB, kraftig, deutlich, vooallos. — Ab-
Bchrift vom J. «W - : < F - 96-106: b. bei: 2. 3).
7
50
LEQENDEN UND BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
No. 9060—9063.
9060. Do. 186.
2)8.158-207.
8" lG Z. — Zustand eto. nnd SclirHt wio boi I).
TitelOberachrift S. 15S:
At. fang: j^, Jls ^ ^ ^ USj ^ ^
W 5 (JZ*o *11[ Jj*, 5ti rf vM wi4>^ Jls ^J, |
XsUs* ^ ^ ajl ^ ^ ^i ^ ^L Lit
In der heidnischen Zeit vor Abraham erhalt
ein hochbejahrter Konig Namens J^tf endlich
eine Tochter, die den Namen ^^JOS (auch
O-^filS kommt vor) bekommt. Erwaohsen, wird
sie durch eine redende goldene Taube von dem
Irrthum des Gstzendjenstes uberzeugt und zur
Annahme des Isl&m gebracht. Ihr V ater w ju
nichts davon wissen, droht mit Strafen, wenn
sie nicht davon lassen werde, Best ihr endlich
die Hande abhauen und verstosst sie ins Elend.
Es wird nun erzahlt, wie ein Konigssohn sie
findet, durch ihre Zusprache und Belehrung
ebenfells den Glauben annimmt und sie heirathet;
wie eie, to der Zeit einer langeren Abwesenheit
ihres Gemahls, durch List aufs Neue in die
Ein6de getrieben und von ihm wiedergefunden
wird, und wie ihr Vater sammt seinen Unter-
thanen schliesslich auch noch zur Annahme
des Glaubens kommt. — Schluss: J^ <j j^f
'XaoaJ!
9061. We. 743.
5) f. 104*— 115".
Format etc. n.Schrift wie bei ]). - Titelflberschrift:
Anfang: , v^^^c^^l^^jj
gJI l« r lKi yw ±s>* c<x> ^ c ^, ^^ ^
Ein Jude flttchtet sue Syrien und kommt
nach Aegypten; dort fasst er den Plan, den
und geht 30 Jahre, bis er schliesslich einen ver-
wandten JudeD unter einem Apfelbaum stehen
und beten eieht: derselbe heisst juL>. Dieser
fr%t ihn, wie er den Weg dahin gefunden habe
etc. DieGfisohichte ist von cufischem Charakter.
Schluss f. 1H": j** ^Jl jyujl ^ ^
9062. Spr. 298.
6) f. 23- -26".
Format etc. u. Schrift wie bei J). — Uebereohrif t:
An fang: J.^jt ^ t L>. ^ o i ^1 ^^ (Jlc ,
gJ! ^i^JI (jvtXfiit. ^JU=>Jl ^x^il ^Jl ^ibJI
Eine Parabel von dem gUtigen Konlge, dem
ungehorsamen Minister und dessen Bestrafung
und Besserung und Annahme zu Gnaden. Die-
eelbe geht auf den SuDdenfall des Menschen
und Gottee Erbarmen gegen denselben.
Die Parabel beginnt: .s>aJI ^js & IT iJ\
gJI ,*V*I «£!.* as U jfti^ uj^ 4^ oA ux,
und schliesst f. 26 b : fr A„ ^ l^i ^ x ^ ^
worauf noch zur Erklarung einige Zeilen hinzu-
gefiigt eind, deren Schluss: «£» ^bUJI -*%
,^s»JI I.JI (*-»XH ^il ajI *.^:^ K*.ij U£ 5 j^
9063. Spr. 298.
S) f. W — 2Z\
Format etc. u.Sohrift wie bei 1), aberenger u.kleiner.
An fang: L^l . . . x*», ^jjj ^ Uj'l Lj^
a' 9 o^"*" ^~
rAJI a UJI
Nil hia ,..,««;„ tt ,. ' ne erDau »cue iirzahlung, in der die Sehn-
m b,s zu semem Ursprung h,n zu verfolgen | sucht nac h Gott und die Schwierigkeit des
i
qUh^I a>4, g^l^ ol*,^j £ _j.^ BjUiJi bix^,,
^Asj /-oJI ^U 3 LT as «J1 ^^Jl *AJU,
Eine erbauliche Erz&hlung, in der die Sehn-
No. 9063— 9G65.
LEGENDEN UKD BEKEHRUNGSGESCHICHTEN.
51
Hragelangsns zu ihm in fasslicher Weise der
Gefahren einer Iteiae aus welter Feme zu einem
geliebten Kdnige dargestellt wird.
Dieselbe ist mil einem Commentar versehen,
der die sinnlichen Ausdruoke geistig erklart.
So beginnt die Erkl&rung zu obigem Satze
^Jj! ,_y*U J. CJ Lf tXs bo: S>m\ l<r «oUj 0>t^
q^JCj .jd! iUj^syJI 8ii*«*«Jl Kjlsil «<aaJt (fcrf^i
Die Erz&hlung ist in gereimter Prosa. Gegen
Ende ist Bie abgekurzt u. nioht ganz mitgetheilt.
Schluss des Gommentars: ^y^X^il IJ^J *i s
(ikjkXi 'sUaS .yS 1\ SjJLJi 8lX£ if.' ili dyke (_C}.*» ^.-Llil
gjt .,1)1 ^>. ( ^&aJI J_UJi *JJL "tf Bji ^ J^s. ^ J^M
Auf f. 22 b — 23* Beaatwortung der Frage,
was in den Qoranversea Sura 2, 259. 260
(i?J! ^^s^T. \$Xa\ p,sA3( ^J. ■■"I.) gemeint aei
mit den Ausdrucken S_*.JLi) und ^ »j , von
..I iXki ,.,j«jjl
J>»
9064. Pm. 105.
22) f.264 b -268.
Format etc. u.Scbrift vriebei 19). — Titoluberschrift:
Im Anschluss an das Gebet eines Land-
arabers, der betete: Gott, ich bitte dich um
Verzeihung und will mich schnell in Busse zu
dir wenden (Uu ; «. isLJt ^>y^«) — waB als Zungen-
busse und Bus6e von Lugnern bezeichnet wird —
wird hier die Bu6Sgeschicbte des „j*aZi\ erzahlt.
Er ist ein wohlbabender, aber sundhafter, Jude
in Jerusalem, verkauft sein grosses Haus an
David, der dort den Tempel bauen soil, ver-
langt den Preis in unermesslich vielem Golde
ausbezahlt, zieht aber, durch einen Traum ver-
anlasst, das Gluck und die Seligkeit im Jenseite
vor, wandert in die Einode, betet, wird dort
allmalig mit Gutern gesegnet — durch eine
Ziege begrlindet er seinen Wohletand — , will
nach Jabren dem rechtmassigen Eigenthtimer
<1
der Ziege diese and alien daher ihm zugekom-
menen Reiqhthum zuruckgeben und wird fur
seinen bussfertigen Sinn belohnt, anob der Qoran
nimmt, wie es heisst, Bezug auf ihn (Sura 66, 8).
In Verbindung mit dieser Geschiohte ist die
des Tempels von Jerusalem gesetzt, den David
begonneo hat, aber nioht vollenden sollte, dessen
Vollendung Gott jedooh, den bittenden David
erh5rend, seinem Sohne gestattet.
Anfang:^ «dJt a*e oi yL> a e ^^
Schluss: ».«».<».l As q\J i#^ (j*L*Trt Jv
'[vj'^jI aj.] bUjl (3^*5 L5>«Uj ,»j'ii «5 5 to »jj\
9065.
1) Mf. 53, S. 570. 571.
Gescbichte von einem fro mm en Juden,
dem Gott zur Erquiokung uberall eine Wolke
naohsobickt und seine Zusammenkunft mit einem
Busser - K6nige.
2) Pet. 252, 2% f. 180 b — 184».
Erbauliche Geschichte, zwisohen JJtfJi und
einem Hallfen vorgefallen, betitelt: ^^a ft *ait x*aS
= S P r. 1962, 19, f. 140— 142 a .
3) We. 237, 5, f. 20— 21.
Format etc. wie bei 1.
Bruohstuck in Prosa. Schluss einer erbau-
lichen Geschiohte : U^jy l ^-**' 5 ^^sj} f^UJI X«eS
deren Erz&hlung dem ^U* ^j ^Uc in den Mund
gelegt ist. Das Weib , um das es sich han-
delt, heisst <m^<&j>
4) Mq. 466, 12, f. 150 b — 152.
Bekebrungsgeschiohte eines auf einer Insel
angetroffenen Gdtzendieners ; dieselbe ist dem
i\j\ i i\s>\jl\ Jw^c in den Mund gelegt.
5) Dq. 142, 3, f. 50— 52.
Format etc. and Scbrift wie bei Dq. 136, 1.
Ein kleiDes Stuck, das Ende des Iskender
betreffend, erbaulichen Charakters. Es beginnt:
i^l K*Jbe ,L3l jo .:,! ^sAi — Schluss f. 52«:
' .y«vAA»r ftMj aXLo (jA^ qO^ 'kXi* q_^SjIS» C^»** 0*6C»
7*
52
KLEINE ERZAHLUNGEN.
No. 9066. 906?.
9066.
1) Pet. 110, 4, f,49 b . 50.
Format etc and Schrift wie bei 3.
Eine kleiae moralische Geschichte von einem
Jfiger und Sperling, beginnend: iS *jl J^S
^ ,>L*a ^3-j (Jyfii yaatt w-aL* 3 ^UjJl ^OvS ^
*JI <^>\ac ju«,! ^ 5 a.«aJ| £S>\
2) We. 1706, 15, f. 46 s — 48».
Format etc u. Schrift wie bei 1. — Titeluborachrift:
Ueber die Vortreffliohkeit und Wirkeam-
keit der Glaubensformel.
Anfang: &jl } aJI »JJ1 A^iJ ,Jlaj .4)1 Jb
y *i jJM JU-.4JI. us.3 (jui y,t. x*«ui a ^ -i\
Darin f. 46 b die .Geschichte dee O^p *i\
^ILwJi (No. 9057) und eine Geschiohte f. 48%
dem /ojUJI (j». Jl entnommen.
F. 48 b behandelt die Ewigkeit der Hollen-
strafen und wie diejenigeo Stellen des Qoran,
in welchen von einer Beschr&nkung derselben
die Rede sei — duroh den Zusate: «*ij tUa L,"SI
oder «L't cL& U "Jl — darait in UebereioBtimnHiBg
zu setzen eeien?
3) Pm. 460, 5, f. 75 b — 78 6
Format etc. o. Schrift wie bei 1. — TitelBbersohrift:
Anfang: ^ ^t ^ ^ IflU ir wt ^
Ein m&ohtiger Ednig will sioh dnroh feste
Bauten vor dem Tode schutzen, wird aber vom
Skorpion gestochen und stirbt, wie auoh alle
seine Unterthanen sterben, und sain Sohloes
fallt in Trammer und entsohwindet den BJioken
der Menscheh und wird erst wieder giohtbar
werden, wenn der Elmebdl auftritt.
Schluss: *SL»\ "^ &u aJ,l ISUu »*aL U tS4
U vZlXi} "3U aJ* 3i\ 1 S eJj> ^ ^ oMA &>\ \
16. Klei
9067. Do. 186.
I) S. 1-157.
207 Seiten 8™, 16 Z. (21» s xl4; l5V»X9 e,n ). —
Zu stand: got; nur ist die Handachrift in der Mitte des
Seitenrandes dnrohgehend wie von einem Nagel besehadigt;
nnd ebenao ziemlich unten im Texte bie S. 55, obgleioh
weniger; die bescbadigten Worter aind dann an den Rand
geschrieben. — Papier nnd Schrift wie bei Do. 191. —
Binbaod: Lederband mit Rlappe. — Titel:
,.^*t^l V«A>
3w*aS ovXP
Anfang: f /L ^ *^iu ^ «JJi 5 \.jfj,
(*ii\ vi**>ls»f ^ wftL«. (O^ij ^sm U*i U>LJ\ S
IXU «pi a jomSI uUU, u^ji ^ ^ Lr w|
Schlus6 S. 156: ot.MII ^Lg> ^Li| < t|
Inhalt: Ein GriechenkSnig Namena El-
mihirgBn bat eine sohSne Tochter Elheife, wel-
oher er in Anlass eines Traumes ein Sohlose
baut. Dort macht sie Bekanntschaft mit Jflsuf,
dem Sohne des Sahl, Ednigs von Indien; ihre
Liebe, ihre Trennung, die Botsohaften zwischen
ihr und dem eifereuchtigen Geliebten durch den
Vertrauten Ibn mancar, ihre Wiedervereinigung,
die dem Vater zufaliig kommende Kenntniss
dieses Yerhaltnisses, eein Auszug mit einem
No. 9067—9070.
KLEINS ERZAHLUNGEN.
58
Heere gegen Jusuf, dann der Kaxupf, in wel-
chem der Yater ereohl&gen wird, Jflsufs Ein-
setzung ale Koaig in dessen Reich bildeu dea
Inhalt dieses Romans, der durch die vielen eia-
gestreuten Gedichte, die zum grossen Theil von
10 Madchen der Elheifa vorgetragen werden,
besondere Abwechselung hat. Als Anhang von
S. 121 an gehdrt dazu noch die Erzahlung,
wie ElmanrQn der Hallfe von diesen 10 Mad-
chen h8rt und eie zu besitzen verlangt; wie er
seinen Liebling Ibrahim eunedlm absendet, sie
ihm von Josuf zu erwirken, sie in der That
auch erhalt, an ihrem Gesange sich ergotzt
und sie schliesslich, in Erfullung einer vorher
zugesagten Bitte, demselben zurucksehickt und
ihm noch besondere Ehren und Gnadeu wider-
fahren lasst. — Der Text ist, wie uberhaupt
bei dieser Art Litteratur, wenig correct.
9068. We. 693.
85 Bl. 8™, 17 — 19 Z. (20V»XU»/s; 14x8^). —
Zuetand: ziemlich lose im Binband; unsaabor, zuin Theil
flockig. Bl. 29 — 32 durobgerirseu und zuoammengeklebt;
Bl. 81 am Rande ausgebessert. Bl. 1" fast ganz mitDinte
besohmiert. — Papier: gelb, glait, stark. — Einband:
Lederdeckol mit Klappe.
Dieselbe Geschichte. Titel fehlt, steht
aber in der Unterscbrift f. 84 b . Anfang und
Schluss wie bei bei Do. 186, 1.
Sohrift: ziemlich klein, gefallig and gat, etwas vo-
calisirt. — Abschrift im J. 1178 Motiarram (1764) von
ie^Ci\ f-i»L&Jt ,*«««aXJI ,_, hwLjJI (Xs^ qJ tX-*sS°
9069, Mq. 431.
8 Bl. 8 TO , c. 18 Z. (21 Va X 1 5 Va ; 17 l /» X 12'/s em ). —
Znstand; verschiedene grosse braune Flecken, oben nad
unten. — Papier: d&nu, gelblkh, nioht glatt. — Bin-
band: in Steif-Papier geheftot- — Titel fehlt; er ist:
JukJf +i
Anfang f. l b :
vJls #il
ikJsa!)
K'wv
>) U"^ e O- O* ^?Z)
Enthalt die GeBohichte des Tamlm eddail,
der seiner Frau auf unerklarlicbe Weioo ab-
handen kommt, naoh niehr als 7 Jahren, grade
als sie wieder heirathen will, pldtzlioh wieder-
kommt, und nun seine merkwOrdigen Erlebnisse
mit den Gionen auf einer Insel etc. vor dem
Hallfen 'Omar erz&hlt.
Schluss: »J ,c.l«xJi fzfr&i &te!i q^ \JJ<ki U l«XS>
Als Nachtrag sind einige kurze fromme
Gedichte hinzugefugt,
Schrift: nrngrebitisch, steif, nngleiobmSssig, ziemlicli
dentlieh, vocalloB. — Abschrift nm 1700.
9070.
Dieselbe Geschichte in:
1) Pm. 67, 5, f. 137— 162 s .
Formet etc. a. Schrift wie bei 1. — Titelabereohrift:
Anfang: { -^ UXu \}U oLbJ-l ^j j*a qc
Schluss: '«Uk5-! w-«^j'^ .^i. y&L>f \^*3&&
l4=»i; £? ly^S ^^ L^?"5j 1^* ^*J1 3ji ,j\
j^jjj'lii ...jJ'Lw qjJJwsIss- *JJ \jhy&j\i ^c_pJf A-fr*^
<£J*
vXJI
./$-!?**•**
2) Pet. Ill, 2, f. Ill — 125.
Format etc. nnd Schrift wie bei 1). — Papier
efcwao dicker. — Titel f. Ill 8 ebenso.
Anfang: qJ j*e Ua J^a *j (j«Uc qjI ^li
rtj^eti uVX«.! ^' ^idt S^Lo (.[{$] ija&> £ 7j wLLs-l
Schluss f. 125 B s iy* «^j?y> ij^s?- ^i
iUoS ^>-sj 'jJlei *JJI^ KJUit «vkl» j^c (^*[>9 «s**jJ'
3) We. 735.
14 Bl. 8 T0 , 15 Z. (19Xl4'/9i Ux8 l h cw ). — Zo-
stand: nnBnnber und fleckig; ofters aasgebeseert. —
Papier: golb, stark, glatt. — Einband: Pappband. —
Titel f. 1": (6>teJI >--V;^- <y! f£+* '&*&
54
KLEINE ERZAHLUNGEN.
No. 9070—9073.
Anfang f.l»: fJ fl a ^ ^t s ,JW *% /vi
c>-«-»J
&jF* o 1
^,
o^^'cr !Ou> Lpu, jJSli . . . ^Us-^ D «*. I3 jj ^
Schluss f.l4 b : ^Uafll ^1 ^^1^1 jsi
U^u ^JUS M fr \ ^J| ty k UT »>ty g.
*J! too*; <JJ J^tj oUJu
Sohrift: ziemlich gross, gefftllig, gleiohmassig, vo-
callos. Stichworter roth. — Abeohrift c. no %ee8.
4) We. 743, 3, f. 65>— 91 b .
Format etc. u. Sohrift wie bei 1.— Titelfiberschrift:
Anfang: ^1 ^ ^U! jU-.J ^1 LSAe.
iW-O* l^l> ^5 \£M J1
Oja»,
wLspi
o* J
,tjdl
*>*-!> J^V/J' o" 1-^ J*U* *^ Jj»! \i s KiKXll
Schluss f. 91": Jx& Ufejt at^jLl 1^ ^
^^i^Jt J^J( vJyailj _,bJI ^ ^> 3 j cjJXsAa
U U^j '£ Afc^j £," ^ijj| ^ ^ wlX. (Jl
5) We. 388, 1, f. 66 b — 79" (No. 8788).
Geschichte des Azad bant u. seiner 1 Wezlre.
Schluss f.86": ^ J**, i^« ^ ^^^
4>ui i^i, .^ ^ yjjji 1^3, ^i ^^
_^5 y^Uai fcj o^?. Uj ^_aLIJ jwj- a *aLJ jy, «JL»
Sohrift: riemlich klein, gleiohm&ssig, vocallos. Stioh-
wartor 2am Theil roiJi. P. 1-18. 63. 68. 62-73 ergfiMt:
grdsaar, fl&chtig, rnndtich. — Absohrift o. ,U0 /i7 OT .
9072. We. 696.
60 Bl. 8« 16 Z. (16 X HVsi 12 X 7<*»). - Znetand:
got. — Papier; gelb, stark, otwae glati — Einbandr
Lederband mit Kattnnr&okeo.
DieeelbeGeBchichte. TitelttberBohriftf.l":
9071.
We. 711.
86 Bl. 8" 13 Z. (f.1-18: 8-10 Z. and f. 62-73:
11-15 Z.) (15xi0«/ a ; 12'/aX7"»). - Zustand: ziemlich
nnBanber, auch fleckig. — Papier: gelb, stark nnd glatt. —
Einband: Pappband mit Lederraoken. — Titel yon gonz
ep&tor Hand f. I s :
£9 ist:
Anfang f. 1\- ^^ ^.^ ^ ^ ^^
*J JUu ^yJI ^^L, ^ DCJu lf jj| . . . ^, Us*
*JI *xJ^ a ^j,, y )s 09J& * ^ o ^ ^ atjj3 , <L ^ ^.^ y^ ^^ ^ y^^ ^^j, ^^ ^
Anfang f. 1": UjJI ^as i IT iJl J^
J^fJw i ^L, Jj* ^ y^ JOrfvX* ^ d»
Hort bier auf im 8. Tage, mit den Worten
f. 50": J^Jaaili ^ ^ JJ ^ ^j^UI 1^,1^ ,J ^ s
C^* r 1 ^" C^ 1 ^ "^J' &*&&> fUi (^\ vw«j fUe
Sohrift: ziemlioh klein, geffillig, gleichmaaeig, yooal-
los. Stiohworter moistens roth. — Absohrift o. uw /i787.
9073.
1) Saob. 231.
43 Bl. 8", 15 Z. (17»/«X11; 15 x7'/<»). - Zu-
stand: gat. — Papier: weiss, dfinn. — Einband: Papp-
band mit Lederraoken.
Dieselbe Geschichte. Titeluberechriftf.1 :
*!>> jAc X^jji
Anfang: ^ .U^, o^. tylt ^Jyu u£L> JS
gJi ^««* £o»A*J fc^» _j^« ^ ^ ij4 ^i v_^ai' JUjtX*
Schluss f. 43\- U> w ^i ^1 Uvh »,Jb» 5
No. 9073-9076.
KLEINE ERZAHLUNGEN.
55
(aUeberaetzung der Geschichte der 1 Wezlre
bus demFe)l&nl (von JeremiasV. Sacb.au, Kurzes
VerzaichniBS.) GegenWe. 711 sehr abgekurzt.
Sclirift: ziemlioh kloiu, kraftig, breit, noschon and
andeutlich, vooalloa. — Abechrift etwa 1860.
2) Sach. 164.
29 Bl. 8™, o. 30 Z. (-20 X 7»/»; 18'/a X &li ta ). — Zu-
Bland: gut. — Papier: weios, d&nn. — Einband: Pftpp-
bnnd rait Loderruckon. — Titel fehlt,
Dasselbe Werk. Anfang ebenso. Am
Sohluee feblt die iUJl^-i; es schliesst: (b ^>-
' ijjl «-Li U -Jt LjJ (jiLfij Q^i <S!j*J' (c'' 6-*°}
Dae Weitere f. 23»— 29 ist Syriech.
Sobrift und Absohrift wie bei Saoh. 281.
9074. Spr. 1368.
28 Bl. 8™, 29 Z. (20'/aX]5j 14x9"°). — Zuetand:
&ockig, Bohmutzig, auoh am Rande beschmiert, defect. —
Papier: golbliob, ziemlich Btark und glatt. — Einband:
Pappband rait Kaltonraoken. — Titol fehlt. Von anderer
Hand ubergeoohrieben auf f. 1* oben:
Anfang f. l a : (Ss^^ fc^i J. (X&\ UJU, i ^j>-
^Ji .L£5t u^UI q^ mJJU qIj^Ij yaaJt UkJLwj J-^'
Eiiae Geschichte in der Weise der „ 1 We-
zlre". Ein kinderloeer K6nig bekommt endlich
einen Sohn, der ^j^JI JS genannt wird, und
dem, als er erwaoheen ist, naoh dem Horoskop
ein UnglOok droht, das durch 7tagiges Schweigen
abgewendet werden kann. Er wird eines Ver-
gehene (gegen die Haremsgeeetze) angeklagt
und soil aterben. Darauf die Erzahlung der
7 Wezlre an jedem Tage von der List der
Weiber, und die Entgegnnng der Frau des
Kftnigs durch Erz&hlung von der List der
Manner, und ecblieaslich die Reohtfertigung
des Sohnes und Strafe des WeibeB. Nicht jeder
erzShlt bloes eine, sondern die Wezlre erz&hlen
jeden Tag 2, bloss den 5. und (vielleicht, denn
die Handeohrifi iBt daselbst defect) 7. Tag je 1,
die Frau erzahlt Ssnal 1, Smal 2; wie eB am
7. Tage iBt, lSsBt sich wegen dor Lucke nicht sagen.
Der Schluss fehlt, ist jedoch von anderer
Hand erganzt. Die letzten Worte: L »J JLs.,
jJLb &ajI (jJLs-j S^LjJI (e^^ Ij'i u^L« (iiot ig^s
•UxSi J* *J^*» {y> LwJi LjXil U (hX5^ KXUit /e"^
Sohrift: eehr eng, klein uod fein, aber im Ganzeo •
deutlich, vocalloB. — Absohrift um ,900 /ir86.
Nach f. 8 fehlen 8 Blatter, und naoh f. 22 mebrere.
9075.
Dies el be Geschichte in:
1) Glas. 166, 2, f. 288—339.
Format etc und Sohrift wie bei 1). — Titel fehlt;
f. 289° oben in der Koke stent:
wu-mJI s-ijVjJI K^bU^ vJ*$>
waB allerdings riohtig aein kann.
Anfang f. 288": L*J a \f ait fU! *JJl^ /J
SchlusB f. 339*: B^y&jJ! jil 5 Bj**JI D *^lj
^Xs» fc^Sj w$^JU j*s>- ,^1(5 KxlaiJI iij^>lj ^*^5 (JkXt?
Die Blatter folgen so: 288—827; Lfieke; 331—884.
328. 329; Luoke; 880. 885—339.
2) Spr. 1243, f. 1— 23 (No. 8458).
9076. We. 381.
' 94BI.8 TO < 21Z. (I7xU 1 /s; 14 l /sx8 OID ). — Zustand:
sobleoht; eohmutzig, fleokig, mehrfach, bes. im R&oken,
anegobessert. — Papier: gelb, ziemlich glatt und eterk.
Einband: Pappband mit LoderrDcken. — Titol f. 1°:
Anfang f. 1": (X*-^ *■**«* (kA ^ ^»-
jj«LaJl ijXi Ki^Lsa> j»L)< ^ o^^b _j*^' wiJL«5 o^l
j»yGL ,^i^o j§£&! <>■'»? w^ ^ J**' ^ ^^
^J\ 14! vJUu aL ^ (H^ 1 ^ cr* (^ o^> eft
oU «^-y su«J ^oy mJXo ^I(j ^f*Jt *^j U J3-ii> q^
iJt jjls* »^»t jAm**^^ (»*», *-ywt j**£JI qP>J^ <_Als»
Wie dieBer Anfang zeigt, ist bier die Ge-
Bchichte der Barmekiden in romanhafter
Weise behandelt. Sie ist eigentlich nicht in
56
KLEINE EHZAHLUNGEN.
No. 9076^9079.
gewisse Abschnitte getheilt, stellt aber dooh,
mit einer Art von Ueberaohrift, das Zueinander-
gehdrige zusammen. So f.31* ^ vX*i SjJ s
f^ iy (^ & ^a kX«!^JI v* 31 ^ lW
8?* ^^ otoyHil. ''ji44i Jl^ Stf^t jjtf v^, /j
SohluBfl ..:f.9.4?: Vl^l &J!hj &^rf o'^
cy^'a (H^ 1 * f**^ H 1 ^ i ^1^1 JuJ,
r****' o^" o" tf;^ ^l h* 8 ^ r* 1 * 1 ** (H^
O^- OUO (jiMU ^ Llyi JJU U 1^3 fcL^ uj
k>JjUttrf J-wy -«3 ^ ty> By ^Ufc. J**,!^ oLajXLJ
***«* (^ ^0* t±» ^'iM "J^-i *AJ 0^3 y i>
In der Erz&hlung kommen oft kleineGedioht-
atuokevor. fDasWerkviUI^J^Li^ ^JUw» ^s.t H
(Cod. Par. Suppl. 710) ist ganz versohieden.]
Sohrift: klein, geftllig, deutlioh, etwas vorn&ber-
Jiegend, vooallos. Ueberschriften nnd StiohwCrter roth.
Der Text in rothen Linien eingefaset. — Abeohrift
o. " w /i688- — Bs fehlen mehrere Blatter j dieselben sind
von roher Hand, gross, diok, unsohdn, rnndliob, erganzt,
und zwar Bi. 1-4. 12. 18. 22-27. 84-40. 57. 68. 74.
98. 94. Diese Erganzung ist etwa vom J. ini >j lim .
9077.
1) We. 702, 1, f. 1_13.
208 Bl. 8- 19 Z. (21X15; 16 x 8-). - Zustand.
ziemlioh gut, nioht ohne Fleoken. - Papier: gelb, stark,
wenig glatt. -Einband: Pappband mit Leden&oken. -
Titel f. 1., ^ ^ u, ^f^^AUJf iUoi
Anfang f. i». ^\ y ^ A ^ ^ ^
**^i o*) iotfkll ... f*KS, ^ ^ ^
cP> lj*' 15 i/Mi ^ cy o-^i ^^1 oi }»
GeBohiohte des Qadte und des Rftubers.
SohluBB £ 13": ji» ^ y^ 0^ ^^
e**>U>SL «s^, l^L> ^ ^^ JOJLT Lrf L^J
upfjls U*a* ^ J^i-bj KjJLAJI oL^ K»_t»UiJt
£JI &*> ^ LJI ^liij u u^
Sohrift: gross, kraftig, etwas rundlich, vooallbs.
Stiohwdrter roth. - Abeohrift v. J. 1248 Gom.ll (1828).
2) Spr. 1864.
12 Bl. KI.-8™, 16 (u. 12) Z. (16 l /» X 11; 18 X 9«»). -
Zustand: sohmutzig nnd fleckig. — Papier: gelb, siemlioh
stark nnd glatt (Bl. 1. 2. 11. 12 weies, dflnner). - Ein-
band: Pappband mit Eattnnr&oken.
Dies el be Gesohichte. Titel fehlt.
Sohrift: ziemlioh groBS, aber unsohdn, vooallos. Die
erganzten Blfttter 1. 2. 11. 12 in sohCner, denUicher, ziem-
lioh grosser Sohrift. — AbBohrift nm 1800.
9078. We.694.
1) f. 1 —SO.
80B1. 8", 16Z. (20'/.Xl6; 16 1 /. X -10-). - Zu -
stand: nioht ganz Banber, auoh nioht ohne Fleoken. —
Papier: gelb, stark, ziemlioh glatt. —Einband: Papp-
band mit Kattunrfloken. — Titel f.l«:
Anfang f. 1" : ^\. ^ £ ^ ^ S6
4j* o* ««* . . . o^i ^ j j( ^rr. .
Geschichte des ^eddftd, Sohnes des Sihab
eddin, eines arabisohen KdnigB. Mit vielen
Gedichtstucken gemiacht.
SohluBB f. 30»: !^L5t3 ^lj^ ^ s l ^l* ^
oijjn ^ ^b-t ^^ wclmJI i ^r f uu i
Sohrift: ziemlioh gross, gewandt, vooallos, blass. —
Abeohrift c. »«>/„„. - Naoh f. 18 u. 26 fehlt etwas.
9079. We. 697.
52 Bl. 8«, 16—17 Z. (20VtXl6; 17xl2»»). -
Zuetand: fast ganz lose im Deokel; eohmntzig nnd
fieokig. — Papier: gelb, ziemlioh stark nnd glatt. — Ein-
band: Pappband mit LederrSoken. — Titel fehlt; er ist:
Anfang fehlt, ist auf f. l b erganzt: ^X».
o* o*> o u ** *J ^ r^ 01 ^ cr« ^ o*
•O^ft D l(5 . . . Ai-Lc, cJ* ^JJl^ 0^3 jtJuJI U^Ut
r* o^ f j^ 1 «*^ o 1 ^ >*>)' **"!9 "U^ ^j3
gJi «JUit ; j^ jjLto oos r ^i oil ^ « P >^ «jaxi
No. 9079. 9(180.
KLEIN E ERZAHLUNGEN.
57
Geschichte des PereerkSnige Sehrm&n und
der Verheirathung seines Sohnes ARmed mit
der KSnigstochter Sems ennah&r. Sie beginnt
mit dem Befehl des KonigB an Beinen Wezlr
Azdah&r, ihm ein Schloss zu bauen, das seines
Gleichen nicht habe, und sohlieBst mit der
Hobhzeit des Sohnes und dessen Ruckkehr zu
dem Vater und feierlichem Empfange.
Schluss f.52 b : v*Jty oU^P^UM ci*S^ s
A*j>< jfM\ e^iji «£Ut ur^^ **rf) O"* 3 *^ '^.^
♦l^lXsll o^xJI 'oUU^I fir*-**, oUlJI ^U-
Von den Worten \y>\J&J> p&S an ist der
eigentliche Text ausgestriohen und zum Theil
verklebt und von apaterer Hand in der obigen
Weise ersetzt. Trotzdem scbeint aber dooh
faier der Schluss der Geschichte zu sein.
An dor HaodBobrift foblen mehrore Bl&tter und eind
spater erg&Dzt: f. 1. 14. 26. 51.
Sohrift: gross, weit, rundlich, vocallos. Die Er-
g&ngung >Bt kleioer u. gedr&ngter. — A bseb rift o. '""Visas.
Naoh f. 44 fehlt etwaB.
9080.
1) We. 701, 9, £178— 187.
Format etc. a. Schrift (o. 14— 15 Z.) wie bei 4. —
Titol fehlt; er iot:
O
Anfang f, 178": JLS ..-», ,j*Lc i\ ^e ^ S)
pU^ jJUJ^ mU3 vi AJi wU" -v'r^V^ ^j^'
^U£s f.U'ils *JU& a e ~a: f.U'Jtj «kU«j ^,c j<j _>j<
. . . ^biXj | »Sio. < ^ i *J? 5 oJLS f; ^Woi}^ ^»»Ljll 5
Geschiohte des echSnen Fadlfln, Anfechtun-
gen und Prfiftmgen desselben und Rettung des-
selben, unter 'Omars dalifat, durch 'All. So
tiatte es in eiuer Betyersammlung Mojiammeds
0A2fD8OKRIFTKM D. E. BXBL. XX.
mit seinen Anbangern Gabriel im Auftrage
Gottes dem Propheten vorausgeeagt.
1st hier nur etwa halb zu Ende; bricht ab
mit den Worten,: *6£i% sk*£ J*** ^UL~ -L
2) We. 742, 1, f. 1 — 17.
48BI.8", 18Z.(15VsXtO«/3; 18(11) x6»fc©"").-
Znstand: unsauber, aach fleckig. — Papier: golb,
etark, etwa B glatt. — Einband: Pappband mit Leder-
rucken und Klappe.
Dieselbe Geschichte wie We, 701, 9, wenn
auch in der Wortfassung abweiehend. Titel-
uberschrift f. I s : ^** X*»»>
Anfang f. 1*: ^s>^ *>*& i* w ^i ; 5i
fZo (jj-iW '^^ <2> o^ <*** «* O b fcJI • • •
f r*> ^ ^ o^ujs 0> La4 j^i A.L e g y J.> ;
yJL?- Uh ,»^> ^' U^*4 *J^U* ^^ ^^
Schlues f. 16 b : 7 ; ^ f U3l U >aS U^
^ ^U r U^(\ ^J,^ J-5, jA^i o*^ fcS^^W ,- !
Schrift: groBB, kraftig, vooallosj Stichworter rotb,
auch grfin; von f. 11 an in kleioer Sohrift erganist. -
Abaohrift c. lta >lim ( ,SM /i7es).
3) We. 743, 1, f. 1— 29 b .
149 Bl. 8", 9Z. (21«/9X15; 17x11"°). - Zn-
stand: im Ganzen gut. — Papier: gelb, ziemUch etark,
etwaB glatt. — Einband: rothar Ladorband mit Klappo.
Dieselbe Geschichte. Titeluberechrift
(nach dem Bismillah) £ l b : ^^^^^^
Anfang f. l b fast wSrtlich eo wie bei
We. 701, 9. — Schluss f. 29': u&3 0^d> JlS
^J g.^5 ||f H«3 »1M Ou.£>5 ^ e £* t/ B t^V 5 '
8
58
1£LEINE ERZAHLUNGEN.
Wo. 9080—9083.
Sohrift: magrebitiBch, gross, weit, gut, gleiohmassig,
vooalisirt. Oft mit farbiger Sohrift (roth, grtn, gelb) unfcar-
roieoht, welohe ttn<sh fur die Stiohwdrter gebraucht iat. —
Absohrift von ^tjj.\ «||| J^ j ^Um lm J »«/ 1M8 ,
Der Gesammttitel aller in diesem Bande ent-
haltenen Stttcke ist nach f.l49 b oben: JIHi^S
9081.
1) We.701, 5, £141>>^146 8 .
Format etc. u.Sohriftwiebei 4.— Titolfeblt;eri8tetwa:
Anfang: U, H a K. .^l*..^ KfcU-.pl ^
Geschiohte der treuen Liebe zwiechen einem
Wustenaraber und seiner Frau, die trotz glan-
zender Anerbieten des Mo'ftwija nicht von ein-
aader laesen wollen.
Sohluss: L <ft lfi U ».. c u L^j» yis ^ w LM^.,
2) We. 701, 4, f.138— 1.4.1%
8™, 14-16 Z. (Text: 12V.X8<-). - Znstand:
fleokig; der Rand von 138. 139 (auoh von 140) beBcbadigt,
so daes der Text darunter gelitten hat- Papior: geib,
grob und ziemliph rauh. — .Tifrel fehlt. Er iat:
l*Jf&Jf (joUr &*aS
Anfang: JU . . . ^1, ^ ^ ^ ^,
Geschichte des Liebhabers, der, um seine
Geliebte nicht blosszuatellen , lieber die Strafe
des R&ubers erdulden will, durch ihr Bekennfc-
niss aber freikommt und sie heirathet.
Schluss: o^lj lg y^j»Xi ^xsl) ^Li\ pi*)
«**3 V »>% **r *»i» o^ M^ '^o* V»#
Schrift: gross, rondlioh, vocrjlos. — Abschrift
9082: Spr. 1363.
19 B). 8™, 19 Z. (21x14%; 15^ X lO'/s 00 ). -
Zustand: etwas fleeing. — Papier: gelblioh, siemlich
stark u. gktt.— Eiaband: Pappbd. - Titel fehlt: er iat:
Anfang £1^ ^i;^^^ *% ^J^
oIJ (jbLoJ} ^ p* ^ij-t XsUlJ-i a Lf mJ . '. ..
Zueret iet die Rede von der Verkleidung
des Horan errasld, Ga'far und Mesrflr, ihrer
Durchwanderung der Straeeen Bagdads und
dem Verbot, wahrend 3 Tage Licht oder Peuer
anzuzunden. Nach dieser Einleitung folgt, wie
-bei abennabgem Gauge diu-ch die Stadt der
Hallfe dea Sebmied Basim dem Gcbote zuwidor
handehid trifil und was zwiecben ihnen vorftllt,
und wie der Schmied endlich in den Dienei
des fiallfen tritt.
Schluea: »Lkfct 3 U^aJI KUs. ^ i JL a > 5
Sohrift: Eiemlioh gross nnd dick, dentlioh, aber
incorrect, vocoJIob. — Abschrift am 1800.
Auf f. 19 b in flftchtiger Handsohriil, der
Anfang der Erzahlung von Elfiaggag ben jfisuf
und dem 'Allden yj^UJI ^ g jI (No. 9052, 5).
9083,
Dieaelbe Gescbichte in:
1) We. 708, 6, f. 167—202..
8™, 14-16 Z. (Text: U'/t-MftxP-). -Znetand:
onsanber und flookig. - Papier: gelUich, riomHoh start
und glatt. — Titel fehlt, etelit absr in der Untarflchrift
Anfang fehlt, iat aber aai f. 167 b esgauzt.
Schlues f. 202°: ^K. ^JUJ! *J^ £ U,b Jb
gJI UJI ^^ci! U IJ^, '^^^Uj oj^JI ^6
Schrift: zieinlioh gross, weifc, dentlioh, aber von f.198
an fluohtigor oad gcdnlBgtor end weuigor gleichmilBslg
end dootlicb, vosalloo. — Abcchrift c. ssoo /ijes,
Mo. 9083—9086.
KL'EINE ERZAHLUNGEN.
59
2) We. 701, 3, f. 113—137.
8 vo ,o.16-19Z. (Test: c.l2x& l tf»*). — Zustand: un-
sauber. — Papier: gelblich, stark, etwaa glatt. ^-Titel fehlt.
Anfang fehlt; die zuerst vorhandenen
Worte sind : [l-Mte^JLJJt /:{ ja*i & ij£& JK^&yJi o^O
iuJi _yftss» B^i^j .^ffi^Ls A^Jas : LnJLS / idSy L**Jis
Schluss fehlt; das Vorhandene bricht ab
Bait den Wortens 13^> ,J5 wki»b' yl nj&U ot^JI
K.^^Lc^ ijoLi-l JbLUI it«^Le JaJU> , ^ojj't) iijJOjJ!
,..Lj»»j: j-J.eiJI kXAjs , _}' -»^ J ,•>' u&JU« v>lytJ> jJjjJ'
Der Test ist sehr abweichend.
Naoh f. -1 24 and 127 fehlt etwas.
9084
1) Pm. 67, 1, f. 1— 30".
162 Bl. 8'°, 11 Z. (21'/aX 16; 15'/aX ll cm ). — Zu-
stand: nicht renbt swibsr, anch fleotig, besondero f. 11.
12.21.— Papier: gelblich, Btark, etwas glatt, — Einband:
aobSaer Balbfranzband. — Titelubernchrift f. l b (anch
in dor Inbaltefiborsicht f. I s ):
Anfang: U^ (£*}% j^s f^*"^ i*^ e ' *■% \^^>
J-s»j j^jLajJi ,sj,XS ^ fJS *Ji *j«XI viwJ^Ls*-! q/9 (<«>^j
Der K6nig Elgadaban hinfcerlfisst 2 SShno,
Tarr&d und 'Ano&n; beide rauben, ale seine
Naohfolger, zwei Schwestern und erhalten von
ihnen Kinder; jener eine Tochter, die Elkafils
(j-bbwXJI) genannt wird, dieser einen Sobn, der
den Namen Zeid erhg.lt. Von den Erlebnissen
dieser handelt dieee Gescbichto, die oft mit
kleinsn Gedichtstucken vereehen ist.
Schluss f. 30 B : ^Jl L$> ,JA 5 gjLa \£>&d»\±
,..L«!*i3l^ -Jsl&SU) ...UalLUl^ loLjJt ,*j4 {JUL J^aij
Schrift: gross, kr&ftig, rnndlich, gleichmassig nnd
dontlicb, voc&llos. — Abschrift c. 1S09 /j»86.
2) We. 702, 19, f. 186— 208.
8 vo , 19 Z. (Text: 14Vs X 9 cni ). — Zuetand: nioht
ganz reinlioh; Bl. 197. 198 zur Seite im Text besohadigt. —
Papier: gelb, glatt, ziemlioh stark.
Dieselbe GeBchichte. Titeluberschrift:
Die Wortfassung vielfach abweichend.
Schluss f. 208 b : J JlS, & ;US yjas*t «JT ^
JUc cUj.^ it *J jUflj Q^it ^y*S" ***J^' *Jl |&J
■b^U' *#Li'l ,(-as»> tXj; kXJi.c j^j 5 c sUSj l j»* t o'^^ o^'
'^r-'U^I'/HjXJl La \j^ s 'oLcUji) (3jL&*.5 dtiJLJI
Sohrift: ziemlich klein, gewandt, gleichm&Bsig, voeal-
Iob. Stiohworter rotb. Bl. 208 von ganz neuer Hand
gross und rimdlioh erg&nzt. — Abschrift 0. * 100 /i88«.
9085. We. 702.
7) f. 54-88'.
8™, 16-18 Z. (Text: 0. 17xll cm ). — Zustand:
ziemlioh ansauber, auoh fleokig, besoodere oben am Rande. —
Papier: gelb, stark, etwas glatt. — Titel fehlt; er ist:
Anfang f. 54": ^-J^! -v J>a»- q* fj^*»
iwjjjl iwJiJI jy>y\} *^W?^' olSUjJrt q<8 (jf*^''
Gescbicbte des 'Abd elhamld und Beiner
eifersfiohtigen Frau und seiner Geliebten SelmS,
Schluss f. 67 b t JvjbS OJ> iX^il JyjBj, 1^
(j«C \jl\ jj *J 5 dLjm olJ«^ oUiJ'j ^>Sa. 5 oljj»w« 5
'oLfiUil ^^ oliJJI piU- ^LjI ^i'*- jLil fesJUJ
Schrift: ziemlioh gross, fl&chtig, vocallos. — Ab-
schrift 0. IS0O /«8».
F. 68 s — 73 erjthS.lt von derselben Hand ver-
echiedcne kleinere Geschichten, ziemlicb unbe-
deutender Art.
9086.
1) We. 704, 2, f. 21— 28 s .
4 to , 24 Z. (Text: I6V9 X & l la ca ). — Znet&Dd: nn-
88ttber; lose Blatter. — Papier: gelb, glatt, ziemlioh
stark. — Titelfiberflobrift f. 21 s Mitte:
O
60
KLEINE ERZAHLUNGEN.
No. 9086— 9088.
Anfang f . 2 1 a : ^13 oUio fcuii-l C) l ( J^ 9
Der reiche Moliammed der Trage erz&hlt
dem Hahfen seine Geschichte, wie er zu eeinem
groesen Reichthum gelangt sei.
Schluee f. 28": «jJ3 UA£\ ^^^ ^^J
i\*s* g Ui jjis' Lr »\jj\ y^ 2*«j. jJU^^
t^fs f4^ £H> .'■^ D-* ^^ vs^s p iL«XJI
Schrift: ziemlich gross, gewaDdt und deutlioh, etwas
vorauberliegond, vocallos. — Abechrift c. "% m .
2) We. 704, 3, f. 28 a — 33».
Format etc. u. Sohrjft wie bei 2. — Titelnberschrift:
Anfang: KJLJ *J &*as» UJL^-J o»»t Q l (^jGs^
Geschichte des Goldschmiedes 'Ah ben
moliammed, den der Wezir desNachts nackt
auf einem Platze gefunden und von dem die
Waehter aussagen, dase er schon 3 Nachte
eioh in dieeem Zustande dort einfinde,
6^ ...tt^Sj j^-T^r KS^i-l^b ,i,l a^ ^^ *5Uju
.... ..::.■ I aJUI jeaXwl
9087. We. 707.
44 Bl. 4">, c. 16-20 2. (22 X 16; 20 X 13y s «">). —
Zuutand: nieht ganz eauber, aucb fleckig; der Rand
durch Austuokon von Papier znm Theil vergrossort. —
Popier: gelblicb, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
baud mit Ledorrucken u. Elappe. — Titel f. 1":
UJ iAtl uiX^Jf^ p^Sjf^ ^LjMflJf Xjl^fe.
Anfang f. ] b : ^>l^ ^ .^ ^ ^ t j±
^ JUy oL*o j^ ; :t
/Jj..«-jl ivjl »> . . .
Geeohichte des Fischers Sindbfid und des
Geistee, der aus einem von jenem aufgefischten
Kasten heraussteigt, Namens j^aiil (Ji^jU, und
des singenden Fisches an dem Orte, der w Augen-
weide« heisst unddesKdnigs u.Kaufinannssohnes.
SchlusB f. 44»! Jl> ^Jl C 5_. «£>U ^5
fcrf.UI (jBj* j ^.j^ ^ ^jj^ J.£* Lib I3L? 5 ^^
LLl.ij r ^UJI «$J3 ^^s-t ^Ul mil ^- ^ 5 Ut' JL5
^JLei'j »JLa?v* JJ! J.^aj aai, ^oj^ ^ £ji ^.l',\
( vlll JuCU\ b&j. v-^ii «.*lc «Jb 5 ; L->"!(l arf ty> U (31?^
Scbrift: gross, rundlich, vocallos. — Absehrift
C ,S00 /l7D6.
9088. We. 708.
1) S.I-M.
202 Bl. 8" HZ. (16X11; H'/»X7<"»). - Zustandt
ziemlich gut, gegen Ende fleckig. ~ Papier: gelblioh,
ziemlich stark and glatt. — Einband: Ealb-Leder- uad
Halb-Pappband mit Lederrucken. — Titel fehlt; er steht
in der Untersohrift:
Anfang fehlt, ist aber erganzt f. P.- a.^1
Ail (J.c\ Ai\ s ^JJ> ... . 4J| ^^ ^UJt Vj fc U
J.J ©U Jw^JI jy^U!' ^LaJ! ^ ^ (j^il V. ;
Der Barmekide Ga'fer entflieht vom 6a-
lifenhofe, urn nicht der VerstimmuDg dee Harun
arra6ld zum Opfer zu fallen, maoht in Damas-
kus die Bekannteohaft dee vornehmen Und edeln
'Attaf, in dessen eine Frau er sich verliebt, ohne
dass er dies ihr Verhaltniss kennt; jener will
sie ihm abtreten etc. Endlioh findet wieder
eine AuesShnung mit dem 6alifen statt.
Schluss f.64»: ■Ap.; v l^ia B .U s ,iJ|.j l J
o'iaji r^ ^ a 1 A5 Jt "^ .->!> »^ ^
Sohrift: ziemlich gross, weit, vocallos. — Ab«ohriffc
iui J. " M /i7M von c ab«M.
No. 9089—9091.
KLEINE ERZAHLUNGEN.
61
9089. We. 708.
t)I. 66-84*.
8"°, 13 Z. (Text: I2xl i h m )- — ZnBtand: ziemlioh
got. — Papier: gelblich, ziemhch stark, wenig glatt. —
Titelnberuchrift f. 66 b :
Anfang: . . . r <>l 5 *~* j ^ ^'j ^>
gj\ o^ jj* a K 3 jAj *J Jjy vV^j
Die schone Hind hat anf den frommen
Bisr ein liebendes Auge geworfen und besturmt
ihn mit verliebten Gedichten, die er ablehnend
gleichfalls mit Gedichten beantwortet. Schliees-
lich wird er murbe, maoht sioh aber zur Wall-
fabxt auf nach Mekka, sie reist ihm nach, und
Beide sterben vor Liebe, erst im Grabe mit
einander vereint.
Schluss f. 83 b : ^A-^5 ^AUJI L*,*- »
oLotf «AP ffi^p J* )y~S tfh V-> w i* y^
. . . ffclc aJN £.:>, ~«Jt *i' ** ; *3«J' ^ »>♦*'»* • • •
gj\ UJ\ ^il U >J^ 5 'yJJJ *U* U J* tSi
Schrift: gross, rundlich, flfiohtig, vocallos. — Ab-
6chrift c. ,MO /ieo6.
9090. We. 709.
2) £31-59.
8 t 0) c . |4_19 Z. (Text: c. 12 — 13 X 8 cm ). — Zn-
stand: nicht ganz eanber. — Papier: gelb, Btark, glatt —
Titelnberschrift f. 31 b :
L^J ^c.9. U *1*JoaJ! »^*y ^^ *J^ Sh >
Anfang f. 31 b : (£>\i ^.*>4 r^ 1 *^ x > W 3
*-#*<• A tr 1 ^ uf ; * ****• * ' • • G U / H^ 5 ^ U
Zur Zeit als Mohammed ezzeinl, unter der
Regierung Haron's arra6ld, in Elbacra Stadt-
riohter -war, lebte dort ein ehrsamer Kaufmann,
der eine firomme Toohter und ein en lebenslustigen
Sohn hatte. Bei seinem Tode verziohtet jene
auf den grossten Theil der Erbschaft, um
ungestSrt ihren frommen Uebungen zu leben,
der Sohn aber wird eolide und heirathet und
bekommt einen Sohn. Seine Frau Jedoch wird
von Hass gegen ihre Schwagerin erfullt, todtet
ihr eigenes Kind, um diese ale Thfiterin zu
bezichtigen, und da auch der Schein gegen eie
spricht, haut ihr Bruder ihr in Wuth die Hftnde
und Seine ab. Ihre spateren Sohioksale und
wie sie wieder zu Ehren und zu einem Manne
und zu Kindern und Gliedmaassen kommt, wird
des Weiteren hier berichtet.
Schluss f. 59 b : ^«Jis*V jU*> ii«.!\»JCfa»1,
^iX^i US- UUil ^ ^^V^'r^ 4*
U <X*i U*X^-M ^ £»« *>*
Schrift: ziemlioh gross, gleichmSssig, vocaMos, etwaa
blass. Stiohworter rotb. - Abschrift o. »»/i«e ;
9091. We. 734.
3) f. 117 b -ia8.
Format etc. n. Schrift *ie bei 2). - Titel fehlt; er ist:
Anfang: Jj>j ^Xks X^vX* 3 ^ "' ^^
^ ^^ Xl. J ^ ^ ^ S> eft ^
U*SJ« jaw »J uf^* 1 ^*A^( >>* "o^' O tf 5
^ji ,>iii owi <J< "*^» « llMli A^ ^ c
Nar eddin der Goldsohmied erlangt durch
geschickte Antwort die Gunst des HalifenHarQn,
wird Hofjuwelier und nimmt Theil an dessen
GeseUschaften. Er schlagt ihm vor, eich zu
verheirathen: nun folgen allerlei Intriguen etc.
Schliesslich kehrt er zu dem Halifen zurttck,
der ihm seine voile Gunst wieder zuwendet.
Schluss f. 128": U*U ^ ^Xi\ til A*^!
.XS, x**~X *W J^«r &***i &S* ^ ^*?
62
KLEINE ERZAHLUNGEN.
«<?V k o^ >y J-& 'y~ «XJ 0\J ^ aJLJI ^W
>» ;^ iL,>jl iUib. .i^^ JCa-JL^-t ^uJU ^li ^
9092.
We. 734.
4) f. 130-167.
Format etc. o. Sohrift we bei 2). - Titol feb.lt; er ist:
Anfaug f. 1 30\ u^l ^ J. \s a ^
U-U a ^ ^M, }J S6 ^ Si,\ ^ i ^ ^
O^ £ft^« o-^l LI *J JUL, Jj^ *t ^ ^ U
Geschichte Abu 'lnasan's, des Bummlers.
Nach dem Tode seines Vaters vergeudet
er rait lustigen Bradern scin Vermogeu , ohne
auf die VorsteUuagen seiner Mutter zu hSren.
Endlich 1st das Geld verthan, seine Freunde
wenden sich yon ihm ab, er gent in eich, wird
solide und gewinnt wiederWohlstand. Da macht
Haran der Hahfc eines Nachts einen Gang
durch die Strassen, bort lustigen Gesang in
einein Hause, wird neugierig und klopft. Abtt'l-
nasan wobnt dort, will aber nicbt offnen; end-
lich lasst er sich erbitten, da Haran sagt, er
sei fremd in der Stadt, und lasst ihn ein. Er
findet eine reichbesetzte Tafel, wundert sich etc.
E 8 schliesst darait, dass Aba 'Ihasan und seine
Geliebte «,*,>. sich todt stellen, der Hahfe und
seine Fran Zobeida kommen in sein Haus, urn
sich von ihrem wirklichen Tode zu uberzeugen;
da springt jener auf und erklart den Zusammen-
hang. Dann tritt er wieder in den Kreis der
Twchgenossen des Hahfen ein.
Schluss f.167": jUi «J^ ^ ^| ju,
*1 JUii JUAJI ,A> U ^1 bi L, ^ jyij^,
*J &h ^ ^~J!j *ui! ^^ ^y ^
No. 90&1— 8094,
oUL^I j^, o^ui ^Lo ,lsl i ^j, s^j
9093. We. 704.
4) f.88 h -S8.
Format etc. o. Sohrift wie bei *). _ Titelabersehrift:
WW <^UJf Jblik
Anfang: \s ^UUt «,U ^ D l ^
IfJ, M^* *U. ^. /« oU, ^ 8 L„L g3j ^
Geschichte des angefuhrten Liebhabere und
der Frau dea Emirs.
Schluss f.38": o^^ Uia^ ^ ^
Bl. 38 ist tod nener Hand flaohtig n. a DB oh6n ergtozt.
9094. We. 704.
8) f..89-.49 b .
4% 15-24 Z. (Text: H'/»X 10-11 i/ 9 «a). _ 2n .
stand: stark fleokig, mebxfaoh ausgebesesrt, lose Blatter -
Papier: gelb, glatt, stark. - Titeluberoohrift:
Sie moaote dentlioher bo seiii:
Anfang: Q l ^l 5 ^^ j, ^ ^ ^
^lij vW gJ8 *XS Jl, . . . )i}MA .y^ X J.^, ^
Geschichte des gefoppten Liebhabere 'All
eddln ben teh- bender und seiner Rache.
Schluss: g U ^! A L^JU e ^ G l
£- ^1 J3^ rfl» I^Jtf Jt^i ^ . . . B J^ U
V^l a ^ jfe JL U»( 5 u S^ e J^|' J j^^ yjj,
Schrift: ziemlich kiein, weit, voosllos. Erg6n«t
Bl. 39. 40 and eioige Zeilen oben auf f.41»u.43 b in nener
rondlioher Sohrift. — Abeohrift o. uw / m7 .
F. 43 b _47 entbalt kleinere Gedichtsttlcke
Verschiedener, l,iebe und Wein betreffend, von
derselben Hand wie 5) geschrieben, aber vocalisirt.
No. 9095—9(197.
KLE1NE ERSlHLUNGEN.
9095. We. 7 33.
l)f. 1— 1Q«.
63.BI...8™,, 23 Z. (21 x 15; 16 X lO'/a™). - Zo-
A stand: lose Lagen nnd Blatter; nneauber, fleckig, be-
sondera am Kande. — Papier: golb, ziemlich stark u. glatt. —
Einband: brauner Lederdeekel mit Klappe. — Titel f.l & :
^L^sif [l. *£)¥(] frfM ^ SL& &k!& /&
Anfang f. l b : *il . . . j*t 5 <J*t *J-S^ /<>
o!3 J. *J1 «^ w^Ua^-l q^ ^** fl*^ *>J J^- (*1*<1
5U*Aft .■■,*J : \iLSj 8;|jS u c^ C?* ^"^ J^>X? fe^J-wJl
,srJl «JJi fys>.. d fl^J' ^^A^*^ *■*' (M- 5 ^ f 5 &**>
Gesohichte des Gabala ben eleihem des
GassBniden Er ist zum Islam flbergetreten,
wallfahrt mit 'Omar, schlagt bei der Gelegenheit
einem Fezariten ein Auge aus, 'Omar will ihn
mit gleioher Strafe belegen, er fluchtet, geht
naob Konstantinopel, wird wieder Christ, erhalt
V& endlich Erlaubnise vom Hahfen 'Qfman zur
Rflckkehr, der Bote findet ihn aber gestorben. —
Eb sind sehr viele Gedichte eingemischt. —
Die Geschichte ist im Grunde ebenso erzahlt
im Kitab elagam. (Vgl. No. 8857, 38 b .)
SohluSB f. 10": «~, qUc qJ qUae yu^S
e^ji f,)L^\ qj*> -J?*, piwJi ^ £^y ^s5
Sohrift: groBB, krftftig, gef&llig, gleiohm&esig, vocalics.
Oft mit farbiger Dinte abwechselnd. — Abachrift von
^*s? j )Ls\ im J. 1061 6om5da I (1651).
Auf f. l a findet sich von ^j^^vJI ,oU)l >x*c
ein Stuck betreffend die Nutzlichkeit und die
Fonnalitaten der Heirath. (Anfang: tli ^»J-\
^ F. 10 b ein Paar Gedichte auf die Ka'ba.
F. 11 — 12° eine erbauliche Betrachtung
(wie Gott einen selbstgefalligen Menschen
richtet) und 2 kleine moralische Erzahlungen.
9096. WE. 128.
■■'1)11-11 ■'■■'■
221 Bl, 4 to , o. 25-38 Z. (27 X 18; 22 X H C " D ). "—■ Zu-
etand: lose im Deokel; viele einzolno Blatter; unsaaber,
fleckig. ■■— Papier: gelblioh, stark, glatt. — Einbaad:
sohadhaft, brauner Lederband mit Klappe, — Titel f. 1*:
Er ist f. l b etwao auefthrlioher wiederholt
Anfang f. l b : U»4*JI JjL^i yi J JS
f.4 b LuU^JI JU^iXaJ <&£ ^wwsw^JI 0%jj _j3^ 'V'W
Sagenhafte Beschreibung der Stadt Elbah-
nasa, und ihrer besonderen Vorzuge, ihrer G0-
schichte und Eroberung derselben. Mit ziemlich
vielen Gediohtstellen. Der Zweck ist, den Sieg
und die Ausbreitung des Islam zu verherrlichen.
Naeh f. 63 fehlt wol niohts weiter als die
Ueberechrift, etwa Ua^rjlS;.
Das Ganze schliesst mit einem Gedicht
(in Wafir), dessen letzter Vers:
^pUUi Zph £* f\£h\ l^sS' *L»0 i ;j*lo w^s>Li -Uj
Schrift: GelehrtenhaDd, etwas flflchtig, abar nicht
undeutlich, yocallos, nicht ganz glaichmasaig. Die Anf-
Bchriften roth. — Abschrift im Jahre 9,0 /im« von
In- Pet. 635, 3, f. 160 b . 161» eteht ein
Stuck, die Eroberung von X^. Rom betreffend.
Anfang: gXs g &\3 >^aȣ ^ gt>j& 13* &4j?. o e 5
In We. 614, 45, f. 414— 421 ist ein Stuck
aus einer grosseren Erzahlung vorhanden, worin
die Anfange der K&mpfe im Islam, zur Zeit
Mohammeds, geschildert warden. Es ist be-
sonders die Rede von ^_>j, v_dLb ^! qj ^a,
9097. Pm.373.
60 Bl. 8™, 15 Z. '(21>/«X-16; U'/ixH'- Zu-
atand: ziemlich got, doch an mehreren Stellen olfleckig,
64
KLEINE ERZAHLUNGEN.
No. 9097—9099.
beBondere stark f,5— 14. Bl. 1 u. (aooh im Test) 2 u. 8
besehSdigt und am Rande anagebessert. — Papier: gelb,
Btark, ziemlich glatt. — Ein band: Pappband mit Leder-
rooken. — TitelDberschrift f. l a :
[d. i, ^.] L^. j^s,^ jjw.^ \l^J
».>J>
Anfang f. i l : w^L, 5 ^Ul Uj & tff
■Sy±2? K(»\ l/ 3 |»tj$J ju^ vJLs?, qI/., ^Uc ^&JI -KjU
Erzahhing von den wunderbaren Schicksalen
der beiden Konigekinder, des Qamar ezzeman,
des Sohnee des Konigs Mafimad, und der
Sems, To.chter des Konigs Behram. Jener
hat yon der Schonheit djeser bei Gelegenheit
einer Jagd geh6rt und sehnt sipb nach ihrem
Besitz, Nach allerlei Fahrlichkeiten und schliess-
lich auch nach auggestandener Verzauberung
erreicht er seinen Wunsch; sie feiero Hochzeit
am Hofe des Behram und wollen in jure Heimath
zurttckkehren ; auch der alte Behram, der seine
Tochter nicht verlassen mag, will mit ihnea
ziehen. Damit bricht die Geschichte hier ab,
wie viel weiter sie noch ausgesponnen sei, lasst
sieh nicht sagen.
Schluss f. 60": Ij^t wi^lM ^jol U
^
I Jls ^tXXc Oj>>l Jl». tjS^a ^^wtj, I.Xs-1 ,*&[*.*]
\j '>X«ftJ. .-»S e^UL ■ JCil ^ [d. i. i^>] yu Lit
Schrift. gross, kraftig, dentlicb, vooalloB. — Ab-
achrift c. laoo / 178 6. — Nach f. 4 fehlt wol 1 Blatt.
9098. Pm. 67.
2) f. 30" -38V
Format etc. und Sohrift wie bei 1). — Titel fehlt;
in dem InhaltsverzeichmeB f. 1° richtig bo:
Anfang: ^ ^ f U ^ JlS ^U c ^i aC
JUS v'j^l -^-i J. UjU "U^ui ^| ; ys^JI ^JLb
iude ^ly *Jj^ v^Oi (^^Laj IJ^ fcjl J|t «^J
Eines Morgens findet 'Omar in der Moschee
einen Mann in Frauenkleidung, mit geferbtem
Bart und abgeschnittenem Kopf; die Mdrderin
wird entdeckt und erzahlt ihre und des Manues
Geschichte. Sie ist die Toohter eines der An-
caren, Namens ^^ <Ajau« ^ ^Lc, sie selbst
heiss,t '4*^4- , ist durch List veriuhrt und hat
den Verfuhrer getddtet. Sie erhalt Verzeihung,
die Alte, welche dem VerfQhrer behttlflioh ge-
wesen und dann sohwort, sie wisse von niohts,
wird gesteinigt.
Sohluss: u* J ^ OJJ j^LiJl ^JJ, iy
9099.
1) Spr. 1962, 22, f. 163 — 166.
8'°, 19 Z. (Text: 13 xW). — Zuetand: nicht
recht sauber. — Papier: gelb, gktt, stark. — Titel fehlt.
Bruchstuck ohne Anfang und Ende. Es
ist eine Geschichte, die zwischen einem jungen
und einem alteren Manne passirt ist und die
jener (in der ersten Person) als sein Eriebniss
erzahlt. Der altere wird darin a y<Xl\ Jp!
genannlj und ist ein Bar bier. Statt den Kopf
des Jungen zu scheeren, unterbricht er sein
Geschaft alle Augenblicke mit Geschw&tz und
es scheint, dass die Geschichte in ein Werk
uber Schmarotzer (jJUat) gehdrt: denn der
Barbier drangt sich dem Jungen zur Begleitung
in eine Gesellschaft ein, zu welcher dieser ge-
laden ist. Die Geschichte stebt in 1001 Nacht,
Bd I. Das zuerst Vorhandene (Tawll):
LtuJI. <^4-\>, &*is6\ \->j uSSi
Zuletzt: ^y, L iJJl 6{** OJ> Al\ ^jl\ |j^ Jtas
'ivXSP U J c^lfii ^^>_s L< .^J y^LcOl. uXi* ^'1 Q l
Sohrift: gross, kraftig, etwee rnndlich, vocallos. —
Abechrift o. 100 %69i-
Ho. 9099—9102.
KLEINE ERZAHLUNGEN.
65
2) Pet. 655, 5, f. 12 b .
Eine Wundergeschichte, wie die Liebe zu
dem verstorbenen 'All ben aba tftlib einem
blinden Weibe das Gesicht wiedergiebt.
9100.
1) 8pr. 1362, 4, f. 62 — 64.
8*>, 14 Z. (16 X 10; 12Vs X Vl>° a ). - Titel feUt
A nf ang fehlt. DieBe Blatter beginnen f.62 a :
_JS^ LgA^t ,JI LgAE* &*s»l*» L*xli g"**^' isij ^
•Es handelt sich bier urn einen Faqlr, der
bei dem Kirchhof vorbeigegangen , ohne seine
Verbeugung gemacht zu h&ben. Daftir zum
K6nige gefuhrt, soil er sterben, 3 Wunsche
ihm aber gewahrt werden, worauf er wttnscht,
dem K5nige 3 Sohl&ge auf den Kopf zu geben,
was er auch thut etc.
F. 62 u. 63 gehbren zusammen. Dann ist
eine Lucke, die Geeohichte ist nicbt zu Ende.
F. 64 gebdrt demselben Werke an, aber der
Anfang der Erzablung (wie der K6nig, trotz
des Wideropruches des Wezlrs, mehrere Leute
[seine Zechgenossen] kdpfen lasst und dann am
folgenden Morgen fragt, warum dieselben sich
nicht eingestellt haben) fehlt.
Sohrift: ziemlioh gross, stark, gat leserlioh, ohne
Vocale, sehr inoornoot. — Absohrift om 1S00 /i78».
2) Lbg. 526, 22, f. 303 b ,
Anfang der Geschichte des ^^> ^ jfA*J
ifj
,UJ\ und seiner Erlebnisse zur See.
9101. Pet. 109.
40 Bl. 8 TO , 17 Z. (19X18V9; 12 1 /* X 9 Mn )- — Zu-
stand: ziemlioh lose im Deckel, unsauber. — Papier:
gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
band mit Lederruoken u. Klappe; sohleoht. — Titel f. 1*:
Anfang f. l b : U tf" ^ ^J ^\J\ 6&
ol^LwJI fy> qJI &\jai\ 8>>J> viatic _jJ aJU-jj ol% qO
EANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
Dies Werk soil also der 15. Theil von
1001 Naoht seins das ist jedoch eine falsche
Angabe. Es ist vielmehr ein Theil eines Ro-
mans, dessen Held der K5nig Kan makftn.ist,
dessen Geschichte in einer (vielleicht grossen)
Anzahl von zum Theil sehr kurzen Nachten
erzahlt wird. Dieselben sind nicht .gezab.lt.
Schluss und Anfang jeder Naohterzahlung ist:
idbUJl KUII a \f ULS * c l«*Jl .M^fftyytj, «nd
dann wird fortgefahren : tX^juJl u£Ut Lg^t ur**^
also ganz nach dem Vorgange der 1001 Nacht.
Die Erzahlungen bringt hier die djtf&'jyor,
im Beisein ihrer Sohwester .M^LlV -^ Einge-^
webt eind einige Erzahlungen:
14" f UJ( 5 \3,L^I 5uUi> 16" lMJt3 ,*jLJt Hjbo>
Dieser Band ist am Ende defect; das yor-
handene umfasst 43 Nfichte. Die Schlusswprte
f. 40": tu4? ,J a \f U l/ r bir o U# gM« Wi
'hJ* l )^ f.L*j* Jiajj pU^ (j^Li &j! ^ f ^
Sohrift: klein, fein* flfiohtig und unsehSn, sohwer
ed lesen, vocallos. — Absohrift urn 1750.
9102. Glas. 166.
1) f. 1-28?.
839 Bl. &">, 17-18 Z. (20x14 j 18»/s X S'/s" )- —
Zustand: reoht nnsanber und fleokig; der Rand ftfters
sohadhaft Jind ansgebessert, bos. m Anfang und am Ende,
auoh f. 119 u. 126—184. Nioht ganz feet im Einband. —
Papier: gelb, stark, glatt— Einband: brauner Lader-
band. — Titel fehlt, oteht in dor Untersohrift f.287 b :
Verfasser fehlt.
Anfang fehlt; die zuerst vorhandenenWorte
f. 1 »: gJ< ^U»-5 \^*»- o^* ^y '^ t ° D* 53 *** ^5
Ein Unterhaltungsbuch , in welchem bier
40 ungezahlte mittelgrosse , zum Theil aber
auoh nur kurze, Gesohichten (oft ^|UC^ betitelt)
stehen, oft mit Versen untermisoht, Viele da-
von fallen in die Zeit des Hallfen Hftran ar-
rasld und seiner Nachfolger. i
KLEINE ERZlHLUNGEN.
No. 9102—9104.
Die erate vollstftndigeGeschichte beginnt f. 1 3 b :
gJI ^y^^ *>U** J^i ^ HSU l ^J^\ jM f 54^J|
Eine andere (die 15.) f,176 b : Ju^jl Syl£
Die letzte (40.) Geeohiohte beginnt f.280 a :
t^JI U*» ^1| ^ *j| ^Xejj j^ ^j ^ ^
£' J*HJ U^ -^» tAs jy^ und echlieast f. 287 b :
^JJt u^UJ «Jjy *\ «5UJ U, li, Jd, *J| ^ 3
«^ ^> j .W3 1^ U^ «5UJ| y s ^
Sohrift,: jemenieoh, siemlich grosa, gut, vooallos, oft
ohue di&krititfohe Puukto. TJebereohriften hervoretooLead
gross. - Naoh f. 237 fehlf, etwas. - Abeohrift von
O* J** grf' O* o^*^l Qi &LJI Uwjs ^ j^p-jJl
JJjJI J^b q* ^tyt >ai J. 1079 Rabi' II (16G8).
Nioht bei HKh.
die Sohlueeworte der N&chte und der Uebergeng
zu der folgenden Nacht (^L^J! -i>^a ^^
gjl yt<jj^l j^e w>^X«i) sind immer auege-
etrichen. .Die erete Geschichte iet^^lkStyioj^.
Der Konig, dem eie erzahlt werden, verlangt
moralieche Erzahlungen, die Tbieren in den
Muad gelegt werden. Dann kommt f. 19 b
ay^ jm «J ^^ U> &*.£>. ^U, k^x»~. Der
Wezlr erz&hlt dens Konige wahrend der N&chte
Geechicbten; diese eind bier bis zu Anfang
der 20. Nacht vorhanden; in dieser beginnt
or die GeschicMe der zwei Schlaukopfe
qaJUS?) QAls-jJt wS*JiX£».
Sohrift: ziomliob groan, gow&ndl, deufclioh, vooalloa. —
Abeohrift von ^jali ^/J| j^^ *|. Jj j^ j^^jj
nm 1U0 /im. ' "
9103. We. 662.
1) f. I-S0».
182 Bl. 4", 21 Z. (22X16; 18X11 !/,»). - Wand:
moht g ttDZ eaubor; Bl. 1 von gun neuor Band ergSnxt,
Bl. 2 obon abgeriasen und aiit weieoem Papier ergftazt. -
Papier: gelb, etsrk, etwae glatt. - Einband: Pappbd rait
Lederrfioken u.Klappe. -Titel von gan!! neoerHand ll«:
*J4« AJ ol^C yo^Sj Ob^^^ V b^ 13^
Waiter onten steht von andorer Hand:
Bj^JI s.^ ^t lU^J UJ| 8jftw ^ vUr 5^
Anfang f. l b s a ^ £> i\ ^ j^ ^ o ^ w
O^ u^X« \S fcj| . . . ^ ^ ^j ^ — ^
gJI «U, U^j- L^bj »t^ ,| jjg^u
Gesoniohten in der Art, wie die in 1001 Naofet.
Sie sind der o^ in den Mund gelegt; aber
9101 We. 662.
2) f. fio b -eo.
4 W , c. 19 2. (Text im Ganzen: 13xl2 en ). — 2a-
BtftQd: nicht gans reinlioh, aooh flockig. — Pepier:
golblioh, stark> efc^aa gktt. — Titol fahlt.
Sammlung von allerlei kleinen Gesobiohten;
jede derselben iet liberecbrieben mit APU
oder p^ Ov9>U. Sie eind aus versehiedenen
Werken genommen; eo f. 54 s angegeben;
Anfang £ §0 b ; lO^ ^ J^ ^ ^^
ft*V <^t 5lB ftX*s ^i ^ Jij ^juu *=jL>. (Juji
Bricbt ab mit den Worten f. 90 b : \ J^
)j£ ■'4**> ^^ 4=^^ livJlwjt J^A^UJJ 5^ pt
e t^t5 «5^de ^aj aJ wjJlS, Kj,l4< «sJLs»05 e.U
Den Titel aBewoisstacke habon diese Ge-
scbicbten erhalten, weil sie ffer die oder die
Eigenaohaften der Menschen Boweie abgeben.
Wahreoheinlioh iet auch das Stuck f.91— 110 b
dahin gebSrig, obgleich f. 91 nicht unmittelbar
auf f. 90 folgt* En enth< MmKoh 18 Ge-
sobiohten, seiche eicb ^JJI ^ j>\M\
erz&hlon lisst nnd die bsndeln von List der
Weiber mid MSnnor und was doneelhen pRseirt
Mo. 9104. 9105.
KLEINE ERSAHLUNGEN.
67
Daran schliesst sioh ein Stuck f.H0 b — 120
uberschrieben : iUJjtf 1 (jtyioill j$\jj ^ iAPUi$ Kj^j s
R&ubergeschichten, von denen die 2. (f. 110 b , 18)
der 1001 Naeht entnoaimea ist ■■-■and also von
vMj_{|*i erz&hlt wird. Dies Stuck eadigt so,
dass die Erzahlungen der 1001 Nacht damit
sum Abscbluss konamen, der KSnig die Er»
sakierin beirathet u. 8. w. Das Gaaze ist aber
nur ein abgekiirzter Test jenes Werkes.
Darauf folgen noch £ 121 — 132, ganz so
wie f. 50 b ff. , kleine Geschichten mit den
Ueberschriften tX^Li.
Sohrift: f. 50 b — 108 im SauEsn gross nad wait,
<36dtlioh und -yooslloB. F. 107—120 felaioor u. geiMagtor,
f. 121 ff. r-octt (jiOBO, fl&chtig uod raudlioh. — Abecbrii't
swisohen im /im bis t3,J> /iesi-
Pet". 259.
338 El. 8™, 14—1S Z. (21»/sX lS—lS'/a; 15 X 10 ora ).
ZuBt&nd: eiwss loss im Deckel;' latilirfach bescfctaatat. —
Papier: weisalichj aiamlich duna, woaig gist-t, -• llia-
baad: Behleohter achwarzer Ladarbaod. — Tifcal fahlt:
absr snf f. I s etoht aia korzes absr uavolkttodigea Ver-
EoSokaira dee InbtJts.
Der Band enthait eiae grosse Anzahl kleiner
ErzahluDgee, in yersehiedene Zeiten gelegt.
L(f.l b )
^© pW§3U 81aX&**L^3b ;... fo^^feJl ■<&£&>
(GeBchichte des Glftckapferdes und Kauf
deeselben fftr 'Ah ben aba talib).
Anfang: /UmJI U««j JtS yalisJS qJ J^saaaJi «^
2. /£. 20 a ) 'ws^f ^ aM\ ^«P t^j»- I03 t^J-H &1j&
Anfang : .Li^! pJyiUJl )U*>°$ oIJaJI «ss»y
3. (f. 37") SJJ! dj*»j ^>^k h^ S J***^ ^j*
Anfang: ,Us»^t ^Ji»U5l jUs^iS uyU&5S o$,j
4.(£53 b ) t&jJi^ os ,p> ^ «£^il &aS
Anfang: .,,£-. A*&jM ^^ K%yM %} ,\g$)
5. (f. 54 b ) ^AaixJr^fe* -Haas
Anfang ; a & } L»% a J3\jd\ ^Ue^ &\Md\ ^
6. (£93 b ) i ^^y»^ pUbULgj&> U 5 ^L^^ja'i B«,^
Anfang: (^^ o' ( fe ^'^' s * ^ 'jft^-'-i^ igsj
7. (£ 109 b ) ^toasJI M'bLjkAoSI Kj^S
Anfang: J^, qW5^ j^iAS i5 q^ *^' ■«V*^.
8. (f. H2 b ) ^U*!!! pa i«jLjjj i^t»9 5 (.LwA B^jc
Anfang : pWt Uaaj |^1 Ls .Lc^I oLaill p^
9. (f.l29 b ) yyi^lcrj/!' U 5r U^^ p UaAJt >lj£
Anfang: jLj>$ ^JiUJI _,Us»"!(! oLaii< 'p^
JB „i»l^ qJ .lie qB AaJ^-i /j^"! ^ iX*^ 1 »Wy
io. (f. no b ) '^tiM £* lt-^1 x^s
Anfang: (3^.-*, JLS JU wl ^-Us ^^ ^ \$»>)
11. (f. I49 b — 152 b ) Kleine GedichtstQcke auf
Verachiedenea gehendj z. B. auf Geizige.
12. (I 153") Ohne Ueborechrift. Der Titel ist:
Anfang; »jJ-\ <&& }t>\ ^Jdl «JJ O^t
|3iftBl
ws-^j
ail yX
Eine kurze im Auftrage des \^ J ui>ji'^
verfaeste Abhandlung theologisch-philo-
Bophiacber Arts J^ £fy>j4 J' Kfi*Sa>- p Lo ^
'xJLjJ^ J^WI ^V.e, welcbe schliesst
(f. 168 b ): v>U^I w Jk^i) v^^' (jf*'5 ^
Absckrift im Jahro 1260, 12. lUb? I (1844)
13. (f.169 8 ) wii.^' g-*^ 1 £<• <>**p < OJU* K< ''^ ES *
14. (£ lf0 a ) Jj^> ^ c i (^ ^^M ^^»-
KLEINE ERZAHLUNGEN.
No. 9105—9107.
15
16
17
18
1.9.
20.
21.
22.
23.
24.
25
27.
28.
29.
80.
81.
32.
(f. Ill") vijMM} *Uifl £• JLUi jgXi *2i
'cAjJu Kaj^m £ ^ JS J^S '«iJlil 5
Es iet die Geschichte aus 1001 Nacht
I, 84 ff. (ed. Bulaq.), etwas abgekttrzt.
(£ 203") ^JKJ) g, ^jj) j^ s
(£ 203 b ) J*S * <r £\ ^j ^ g\ s ^yt ^s
(£ 232») *% /o < D t 5 a e ;C , D u^» ^ c jus
, (f. 245 b ) * iL^ p tf wl J*S ^aJI SU3
. (£ 246 b ) D UfiJ J <y^ «»V £• o 1 *^ **>*
(f. 247 b ) ^j^Jt JlS «^t u^ J^J| K*fl3
(f-.248')p,r.Jl» > p L^I ^ ^jjt ^ suss
(£255 fl ) JU^^s^Q, W%.^t suaS
**U**Ji was; \j>jk*) *^UI ^isj jyLf J^
(£255 b ) J^ ^ys- U 5 ^jLb^t ^ ^l^i -^
(£274°) a*** ^ '^l^l^b.^ ja*.^
(f. 287 b ) yjJes* * j^UJ^ (.A*^^' JUs>1 X*a3
(£295») *il ^ ^LUJ ^>p^Luf
'^LJt ^ K.3^^ j^Uj' ^o* ^ (( ^ J(j
(£ 295 b -^ 298 b ). Zwei kleine Geechichten
und einige VersBt&oke.
(£299') \x^| yo-U^iC*. ^juj, ^
''ty (^W ^ iUJ bU £jl i^JJ { j^
(£808*) «^jJl ^L ^ a^&JI p^-jus
(£322") 'oUj-L^r^U.-^, ^'k^
33. (f.324 b ) ^aJ'^y '(e*wie jm OsjLsJI jfvij* 5 *^
«^?v (My qj (/** c *M & i l J" - vJLS jUs^l
Der Schluss dieser Erzfthlung (nach £ 828)
fehlt. P. 329— 834 weiss.
34. (f. 335 s ) « vya,, ^Jl ^; ■:* v *«jai,.K < uc B .
Schluss £336".
Sohrift: (dieselbe wio oben bei No. 12) gross, hr&ftig,
rondlioh, dentlieh, vocallos; und die Absohrift urn doe
Jahr ,3 «V,8m.
9106. We. 704.
1) £1-20.
47B1.8« o.16-22Z.(20V9X14Vs; 16-17 x 10-1 1»>»)
Znstaod: ziomlioh nnsanber, auoh fleokig. — Papier
gelblioh, glatt, ziemlioh dunn. — Bin band; Pappband mi
LederrOoken n.Elappe.— Titel fehlt. EristimAUgemeinen
A.nfang £ l b : ^ ^ :CJ tf wt ^f jJII^ ^^
^jUj JOXi o!o XS^LS *^ ^^^iiaJI UU Os*,
Sammlung verschiedener kleiner Geeohiohten.
Die erate deraelben handelt von As'&d b&ia
und seinen 3 Zeobfreunden (Namens «>»Xw
a*atw 5 -aAcjJj) und dem Arzte ^iaij4\ jyUllLw.
Die letzte erzablt die Liebe des Bedewl cite;
zu der Sultanstochter iUs^i und die Vereinigung
der Liebenden.
Schluss £ 20 b : Jjs ju^J £* f Utty*t g_jLcj 5
Sohrift: gross, moistens diok, rnndlich, flaohtig,
vocalloB. — Absohrift o. 1,s< yi8os.
9107.
"We. 710.
71 BL B3.-8 TO , 13 Z. (15x 10«/ S ; IlVaX? 1 /^ 10 ). —
Zastand: lose im Dookelj nidit rooht Baober. — Papier:
gelb, Eiemlich atark nnd glatt. ■•— Binband: branner
Lederdeckel mit KJappe. — Titol fehlt. Aber anf f. 1 B
stehen mehrere Titel, von deaen sich dor 1. anf das 1. Stfick
bezieht, nfimlioh: /XiaLJI -do 'dJSs-
Anfang £l b : iU^Xo^ ^ ^1 ^ *DI 5 ( ^Xs»
4?Jl *jLas OjJLsc, js^ajk wvaX^I
No. 9107. 9108.
GROSSE .-RQHANE,
69
Es finden sich f. 1 — 3 1 einige kleine un-
bedeutende Erzahlungen, in ganz ungebildeter
Weise vorgetragen, die anscheinend zu einander
gehSren, da sie mit der alsdann tlblicheD Formel
4yiJI £=^ an einander geknllpft eind. Aber
es lfieet eioh gar keinZusammenhang unter ihnen
erkennen. In der 1. Erzahlung iet von einem
sprechenden Vogel nicht die Rede, allerdings
aber von einemVogel, der fur einen kranken Juden
geschlachtet wird, u. e. w. j hauptsaohlioh handelt
es sich urn einen Apfel, desBen Genuss Horner
am Kopfe wachsen macht. Ausser dem Juden
und einem Derwisch spielt eine Prau, OyaMl\ IsjLs,
eine Rolle darin. — Die 2. Gesohichte f. 6 a
handelt von yjjJt ^, dem Sohne des Konigs
VO n lyjS. Es folgt f. 15 b die Geschiohte des
Fischers und der aufgefisohten Kiete; 19 b die
des ..&JJ* ■■*$■* eineB Wezirs in Aegypten;
26 a — 31 Gesohichte des Hasan und 'All ielebl-
Schrift: groas, randlioh, fiuchtig, vooallos. Naoh
f. 1 muBB etwas . fefolan, wenn oberhaopt dies organzte
Blatt dasu gohort, — Abochrift c. im lnu.
Die darauf folgenden kleinen Geschichten
f. 32—41 (wbnach eine Lucke ist) sind von
derselben Art, sie tragen aber nicht die Phrase
&&£>& an ihrer Spitze. — Dann folgt f. 42 B
die Geschiohte des JU^I>«A, mit der 3 Ge-
schicbten im Zusammenhange stehen, welche drei
Derwische erzahlen ; 48° ^^JUI^I J^ Kjl**.,
57 b %^ wfi^JU> '.-AA <&* iuU^ und 64 b
gkjl «U . f >* U&>- ~ Nach f.70 fehlt der
Schluss; die Erganzung f. 71* ist nicht richtig.
Schrift : ztemlich gross, weit, voealloa, etwas Mass,
urn iwo lim-
17, -:Grosse Roman©*
1. Eliskaader d'u Iqamein.
9108. We. 522-529.
8™, 13-14 Z. (21«/.Xl6Vai 14^16 XlO-lOVa 001 );-
Zustand: ziemlioh got. - Papier: gelbhch, ziemhcb.
etark, etwas glatt. — Einband: Pappbd nut Lederracken.
We. 622 (118 Bl.). Titel f. I s :
Anfang f. 2 s : ,*&s»U, ***** f***' ^s <^^
•gj^SA & tf kit f^i\ <£*#>.»■ u* i^Xfij* U« I* d
UJ idU, oijS UJ c ^ o*^ ^^ «&* *<&*&•
»j\ Ui ojilj ^Kj^ >>*.>>>*> U>J> o*® "^ f y
*J1 *jd.,£ «-<Wy £*^" «&A* u**»'
Behandelt die romanhafte Gesohichte Alex-
ander des Grossen. Dieselbe ist nicht in
besondere Abschnitte getheilt, aber ziemlich
baufig ist die Erzahlung unterbrochen durch
das Wort [oder JJSLJI] ^yt Jb — ftir welches
hier uberall Platz gelassen ist — , womit der
Fortgang der Darstellung eingefuhrt wird.
Schrift: grosB, flQchtig, nicht ganz leicht zn leoen, vo-
oalloB. (Dieselbe in We. 623- 529.) — Abschnft o.^mi-
We. 523 (121 Bl.). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f.2 B : D y^ t ^ ^j*i'a ***) u«W j**"'
gJI U^ \Jj>ji ^ u\ JUWi ^x*- .^M J^i r*^ 3 '
We. 524 (117 BL). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f. 2°s ^ yai-l »il» fW «*** ^ j*^ 1 ^
J!j S ^^ f**\ »*» ^5 J» &U ' o' f^ 5 aaJ '
^J| ^tslSJI ttW* 1 «^J ^"5 ^^ t^ 6 g*^ ^^^
We. 525 (112 Bl.). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f. 2 R : \^^> 6&* .)M**M -M^m-.v^'S* 3 *
We. 526 (123 BL). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f. 2 s : Jj-ii K^.X»JI «^i' ^ Iji^
Am Ende etwas wurmBtiohig.
We. 527 (117 BL). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f. 2 s : *X«J» \ 9j &b ^P S / Lw * JI
F. 61 b iot loer, aber es fehlfc niohto.
70
GROSSE ROMANE.
No. 9108— 9111.
We. 528 (103 BL). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f. 2»: J^U ^J J U> ^ v y ^ ^,
We. 529 (106 Bl.). UnmittelbareFortsetzung.
Anfang f. 2": ^ij| ^ M \Jt, ^^ l^jb &
Die Geachichte endigt mit dem Tode dee
Alexander, der Klage um ihn und dem Be-
gr&bniss desselben.
Schluss f. 1 05 b : & ^u JJUj o^t ^jj "^
kSil3 U^ kit J^ HftikvXlU ^1 ^Mfl/> ^ ^iXuCwlft
B^xirjt^o^.% ;J #t ^j of ^tji ^ Buat
(^ 5 jia*' ^*u U^«Jt ^ ^XJIk^Ajd,,^ K*.^l
^ o*^» & *~W ^lu 5 ^'uiifci'^jjr'fcj^iju
^<Ssc 5 kej ; l tSU BA^ J,jLj ^JL ^|i s ^M ^g
U*j <***, *3b^3, JUU c jl ^ oU kit J^ xll
UAjM^ * ^ L«,1UJI 5 a^LyJI *.-(j[j|-:^4j U j |5
O^ 8 ' qL««AJ! w /dbi L<9
Wunsch ausspricht, dass eie das Kind, mit
welchem seine Gemahlin schwanger sei, ale
eeinen Nachfolger anerkennen m6gen, gleichviel
ob es ein Knabe oder ein M&dchen sei; welcben
Wunsch zu erfllllen sie Alle versprachen. —
Dann erztthlt er, fU» unten ffi, wie dieKonigin
ernes Kn&bleins genas, diesen aber, um die
Herrechaft far sich bis an ihr Ende zu bebalten,
tadten lessen will, wie die Amme eie davon ab-
bringt, wie er in einem Kasten aussgesetzt wird etc.
Dieser Band bflrt auf in der Erzalilung,
wie die K6nige kH-yi und fl xo und auch ^
vom Gatzendienste ablassen.
Schluse 190": k^l f ^ t o/J..oJl'^.
9109. We. 530.
90B1. 4" 18 Z. (22»/«x i 3 i/ 9i 20x I0V S "»). - Zu-
Btand: loseLsgon u. Blatter; nioht fiberell ganz eauber. -
t '/™? : u g ■^J g,att ' Btarb> - Kiuband: Poppdeokelniit
LederrDcken tt,Elappe. - Titel f. 1» von ganzopfiter Hand:
(U.« 1^.1
Anfang f. l b ; ^1 ^Jl ; L^( 4J j,^
ux* ut ui k^. ( »x s a s yju j3 oA 3.aj« ^ ofi
gJI U«» f.^ ;.JJ „ „u^l 5 :y»^l' J,J
Der Verfasser hat eine Menge Werke Qber
Alexander geleeen, besondere auch das grosse
Geschichtsbuch f^\ ^ )LX J\ f das besondere
reichhaltig in Betreff der Geechichten derKonige
let, ausserdem auch genealogieche Werke. — Er
giebt zueret f. 1" unten bis 4 8 oben einen Ueber-
bhck fiber die Kanige in Babel, von o ;> &£ an
bis auf c * 4 j, der kurz vor dem Tode in einer
Aneprache an die Grosaen seines Reicheg seinea
«„ii n o Soh a r *-^ : / i 1 en,lio,1 L grosB ' g^lig. gloiohmfiasig", vo-
oallos, 3tiohw6rtor roth. — Abechrift c Ilw /u«,
Die EreShlung let, von der Einleitung Weeoheo
9110. We. 532.
Znstand: die obere Halfte (and mehr nooh) i e fc wa aM r-
fleqkig^auaserdertt nioht frei von Fleoken. — Papier-
C>, glett, ziemUch otark. - Einband: Pappband mit
Dieser Theil der Geechichte Alexanders
umfasst den Inhalt von We. 528, 17% 1 bis
529, 25 b , 4. Er geht von der Bekehrung dee
Cbazarenfuraten bis zur Ankunft des Neffen
des Konigs ^L*^ bei Alexander und dem
Weitermarsche auf die Stadt Laljb..
Er beginnt f. 1» : ^ ^^ u , ^ ^
£&;, JiUJl ^ [if Ul \jAe\ kXJ^O V L^ JLS wJOc
j^J! kjlJ^JL LLdo WjJt ^y, Aai und hart f. 59 b
auf mit den Worten : ^^{^ ^ jj u u ^
Die Fassung des Testes ist kurzer als ia
We. 528 ff.
_8ohrift: klein, geMig, gletchwfieflig vocalloa. Stioh-
worter roth. -Abechrift o3'w/if«. -NaSt f.l f 9 W 9a .8B1.
911L We. 531.
in dor obMjm Halfte waeserfleckig. - Papier: gelb ektt
stork. -Einband: Pappbd mitWrtlta i nSdlhSS
Titel fehlt. Es ist der Schlussband von
>
91 HjAMt
No. 9111— 9114.
GROSSE ROMANE.
71
Anfang f. I s : vM-» ***, ^) s* \ps j* 5 * 3 '
*Lw&"3l jJOu \ a USi\ <J* <-*j?. (jsJ L. iSlii
i6\ uSUt \x\S> ^e <u*x+m. JlS «aj1 5 »JS* 5 *2j*&.
= We. 529, 10', 1. 532, 50 b , 3. Der
Text ist fast wSrtlich derselbe wie in We. 529.
Schlus*e ebenso.
Die Erzahlung beginnt bier, wie die Konige
llaf und Singab (w»l?U«.) den Alexander be-
suchen und sich zu seinem Glauben bekehren.
Dann folgt der Kampf des Salim mit dem
Drachen etc.
Sohrift: ziemlich gross, gelaufig, gleiohmassig und
deatlioh, vocallos. — Absshrift im J. llTO /n«.
9112. Spr. 1362.
1) f. 1— 30.
64 Bl. 8 TO , 15 (14-17) Z. (16- 16% X 11; 18>/»
x8 l /s OT '). _ Zngtand: sehr fleolrig and schmutzig. —
Papier: ziemlich stark, gelblioh, nicht besonders glatt. —
Einband: Pappbd mit Kattunruoken. — Titol fehlt; nnr
f.l* oben am llande ist von anderer Band gesohrieben:
Anfang fehlt. — Das Vorhandene be-
ginnt f. 1»: (ct** 1 ^ &M 4^ J B 5 U 59 ^ »M O**
fcjlc fi>W» f*$ o^» niUaJ'j Vj^' (•&* V^
gjt JU3\ B^Le uSjJj f&Ui i i)jsO
1) Dieser Band beginnt mit einem kurzen
GeBprach des Eliskender mit der K5nigin X**o,,
ihm gegen die machtige Stadt iLOSlLjl beizusteheu,
die von ***». vertheidigt wird. Was denn auch
geschieht, Rustem wird besiegt, die Stadt bis
auf die Festung, welche Rustems Sohn inne
hat, eingenommen und dieser durch einen Brief
zur Uebergabe aufgefordert. Dann ist eine
groBsere Lucke.
2) Elhidr schickt den Perser yU*^*" mit
Botschaft an den D l^y« yon 01 y**S; Tod des-
selben, und neuer Aufbruch, und Aufforderung
an den qL:^ von g^-y» zur Unterwerfung und
dessen Vorbereitung zum Widerstand.
3) Was mit dem Kfinig ^j-e geschah :
Zweikampf seines Wezlrs mit Elnidr und Tod
desselbeD wie auch des Konigs. Weiterer Sieges-
zug des Eliskender iiber Dijarbekr nach 8.jj^!i>ib
und Ruckkehr nach lUilkH;- Vorbereitung zum
Angriff des machtigen ^.jI^lXJI, Brief an den-
selben und Gebet des Elnidr urn Sieg.
Die HandBohrift ist voll Lucken und ansserdem falsch
gebunden. Die Blatter folgen: f, 1, Lucke, 14— 19, Lucke,
2— 13, Lucke, 20— 39, Lucke. ; _
Schri ft: ziemlich gross und dick, etwas in einander
gezogen, nioht besonders deutlich, vooallos. — Abschrift
o. 1800.
9118. Spr. 1356.
92 BL 4 to , c. 19 Z. (23 x 16; 18— 19 X 18— IS""). -
Zustand: grossere Fleoken, besohmutzt. — Papier:
etark, wewstfeb, nicht glatt. — Einband: Pappband mit
Kattunrfioken. — Titel fehlt. Auf dem Deckel staht:
Anfang fehlt. F.l* beginnt: *iU yai-\ Uj
8^ J^e r UJ( j J**£t 0&; »»Xic ,y. ^&-
In halt: Ein Theil der sagenbaften Gre-
8chichte des Eliskender. Beginnt mit Erzahlung
der Belagerung der Stadt LusjI*-, Eroberung
derselben mit Hulfe des Brennspiegels, und
Unterwerfung des KSnigs oli.e, und gebt bis
zur Ankunft des Kfiniga f^m in der Insel &*Uw
imd Bericbt seiner Erlebnisee.
Dieser Theil schliesst: t^iXs ^J? ta^Wj J#$
ist aber damit nicht zu Ende.
Schrift: gross, ziemlich blase, nnangenehm, ebsr ias
Ganzen deutlich. Ziemlich correct. — Abaohrift om 1800.
9114. Spr. 1357.
l)f.l-fi&.
60 Bl. 8 TO , 15 Z. (21 X 14>/s; 14 X 10»/i->. -Zu-
stand.: sohmntzig, voll grCssarer Fleoke; die orsten BIStter
oben sohadbaftj ebenso sohadhaft f. 18. 19. 63. — Papier:
gelb, ziemlich stark und glatt. — Einband: Pappband
mit Kattunrfioken. — Titel f. 1* (mit rother Dinte):
Anfang dieses Theiles fehlt. — Das vor-
liegende Werk beginnt mit einem Gespr&oh
zwischen o^» und dem jungen v'j^ wlA
dann mit dem Kampf zwischen jenem und dem
^^s-j-.U. — Das Blatt 2 a beginnt (die ersten
Worte sind nicht recht lesbar): J-v> & Ul UJ
oj-p <-*?** /*»*^ '^ v^ 1 ^ ^ ■r Jte o* ^ lXe "'
& *»j%* J J!* . (*» .vb^ ^ ^ "^ *-^
gJ)".'liX*lJ ^ £»-" ^ V Q* A-^ 1 *
und diese Handschrift sohliesBt, nach kurz zuvor
berichteter Zurtickkunft von dem Zuge nach der
Quelle der Jugend, mit der Erzahlung von der
Entlarvung des Juden U*», der einen Mord-
versuch auf Eliskender vorgehabt. Die letzten
Worte auf f. 5 8 b sind: ,j±\ ^ «n*1b Jw's ^
l - l ^i i &#Xi *J ^*^><5 <iUcLb *i*£ ^>S M 5 *****
Die Schriftzuee sind persisch, ziemlich grosB, dentiioh.
vocallos. Abschrift urn 1800. - Der Text in rothen
72
GROSSE ROMANE.
No. 9114—9118.
Linien eingerabmt, im Ganzen sorgfcltig — Lfioken Bind
nach f,6. 19. 29. 34. Der Sobluss dieses Bandes fehlt
ebenfsils.
9115. Spr. 1358.
24 Bl 8", 22 Z. (21«/s X H»/*; 16 X 111/,-) _ Zu-
stand: schadhaft, fleokig, schmutzig. — Papier: gelblieh.
suemlioh stark and glatt. - Einband: Pappband mit
Kattunrficken. — Titel fehlt.
An fang: Was vorhanden ist, beginnt f. 1»:
V*> "^t o 1 ^ 4*-'* *j»j& t/* *& v^
^" ^ O* 1 if* pk
Dieser Theil der Iskender-Sagen beginnt
mit der Erz&hluug vom Empfang der Insel-
K6nige und dem siegreiohen Znge naoh .U^S
(Bekehrungszuge zur Ausbreitung des wahren
Glaubens und Vernichtung des Gdtzendienstes)
und endet mit Ankunft vor der Stadt UJbL>,
dem Konig ^U^' gehSrig.
Die letzten Worte auf f. 24 a sind: oJUSl *3
V^J u*^, (J^AJI^ tfydl, j_^,
Der Band ist dam it nieht zu Ende.
r v Sohr ,| ft: otw . & ! dL »s, riemlioh gross, ungeubt, dent-
beh, vocallos. — Abschrift nm 1800.
9116. Spr. 1359.
31 Bl. 8", o. 22 Z. (21 X U'/a; 16 X 11«»). - Zu-
•? D ir'.^ a ? , !! r \ Elnb ~ a . nd . wie bei Spr. 1858 (Pappband
nut Kattunruoken). — Titel fehlt. w»"u
Dieser Theil sehliesst sich an Spr. 1358
an; er beginnt mit f. 1": ^^ \\s> jtfjJl fc
g^ »*)> t^ *•* a^ f V^ ^Uo! j«u
Dies entspricht in Spr. 1358 f. 23 b , 8 von untenl
Die Erzahlung geht weiter bis zur Ankunft im
Lande foJoji, das von ^uU>yJi bewohnt wird.
Die letzten Worte auf f. 3l b : +S\\ J U$
Dieser Theil ist damit nicht zu Ende.
Inhalt: Schluss des Briefes des Eliskender
an den indisohen K6nig ^y, Herrn der Stadt
ry&i worin derselbe aufgefordert wird, dem
Gdtzendienst zu entsagen, und Uebersohiokung
desselben an den Konig u. s. w. bis zur Ueber-
windung desselben, Unterwerfang seines Sohnes
jUx*, und ebenfalls seines alten Vaters ->3,
und Annahme des wahren Glaubens: worin
sich der Aufbruoh zu neuen Thaten knupft.
Sohrift: gut, ziemlioh gross und weitlaufig, vocallos. —
Absohrift im J. ">»/im* von ^^bfiAJI otfy ^j^LJt J^
TJeberall (im vorderen Theile) steht ^ and nioht
^_>i, und gj+i nod nioht T ji$.
Die Blatter folgen so anf einander: f. 1 4 2fi «U
10-25. 5. 6: Luoke. 7-9. 35-39. '
Daran sehliesst sich ein neuer Theil, der
mit dem letzten Theil des letzten Satzes im
vorangehenden Theil beginnt (f. 40 a ). Hier
wird nun der Aufbruoh zu der „Wunderstadt«
der beiden KSnige v L?u* und v ^»t erz&hlt,
deren Befreiung von der Plage eines Draohen
unternommen wird. Mitten in dieser Erzahlung
bricht die Handsohrift ab, wie Eliskender sich
an EInidr um Rath in dieser Saohe wendet,
mit den Worten: ^»*JI ;( xaC*,^l «5JLJ| a \ ^
:i
H.„f '.!!£*'' k™ b6 L Spr ' 1 ? 58 - F ' 2 - 3 - l0 ^n anderer
Hand gesohneben, sehr unsohon.
9117. Spr. 1361.
42 Bl. 8'«, 15 Z. (20 X U; 15 x 8«/ S om ). - Znstand-
schmntz.g und vol grosser Flecken. -Papier: ziemlioh
r^l«'n g , °T'. gl I att - - Ei a°a»d: Pappb'd mit Kattan
ruoken. - T. tel am Rande (f. 1») wchts oben, von
anderer Hand: " ) \XJS^\ kuzs aJS>
Anfang f. 2' fehlt. Das Vorhandene be-
ginnt f. 2': ^,, ^ ^1 ^j, ^^ ^ ^^
C^j. L) sa^l ^1 (sic) I^J U ^ ^ ^1 ^
*^yi viLS a« (sic) osT Jj* aJ JLlii iiJ
Die Handsohrift ist also defect.
Die Sohrift von f. 40 an hat durohaus magrebinisohe
/luge, ist wemgor correot, sohleoht geschrieben, vooallos.
9118. Spr. 1360.
1) f. 1—25.
70 Bl. 4» c. 18Z. (22VsX16j 17-18xl2-13<>«). -
iustand: ziemlioh gut, bis auf eioige Fleoken. - Papier:
gelbhoh, aiembeh stark und glatt. _ Einband: Pappband
nut Kattunriioken. — Titel fehlt.
Anfang: J^^xJl ^ ^ Q , ^, ^^
u^^f^-i k^ 1 ^ ^^yc*-^! j.«*- 5 l^*. tjitLs «,ymt
Aay. wJok- «J,Ut Lfcjl (JLc^ ^ yai! *J JLfiJ LfcJLc
Dieser Band der Iskender-Sage beginnt mit
dem Besehen der wunderbaren Erz-Stadt Solei-
man's ben dawud, dem vergebliohen Zuge nach
der Quelle des Lebens, dem Geschenk der
wunderbaren Weintraube, dem Zuge nach Afrika
etc. und sehliesst die Gesohichte des Helden
mit dem Zuge nach Mekka und dem alsbald
erfolgten Tode desselben f. 13*, unten.
No. 9118. 9119.
GROSSE ROMANE.
73
Dann folgt f. 1 3% 4 von unten ein Nach-
trag zn der Geschichte seinea Endes, der f. 25 b
ochlieBst: ku.l &&U 8iX*g J^l-jJ ^/aJW ^'^5 *«*"$
e 3
'Schrift: f. 1—8 regelni&wig, nioht eohon, aber deat-
lioh; von f. 9—25 JBfc sine andere Hand, sear nnBchon,
immer fluchtigor gegen Ende, gross und unangeuekm, wean
auch ziemlich le^erlioh. — Abaohrift vom J. ,9,0 /i8s«.
In We. 614, 41, f. 385. 386 und 42,
f.387 — 394 stehen zwei Stucke aus der (roman-
haften) Geschichte Alexanders. Der Erzahler
ist t*jjM>M (wie in We. 530).
't;.^: :.;■&; \Seir &u jezen.
'-.,9119. We. 624-632.
4*, 14^-20 Z. (22Va X 15'/ 3 ; 17 X 10 1 /s-ll ,>,D ).. —
Znatand: ziemlich gat. — Papior: gelb, stark, nioht
recht glatt. — Einband: Pappband mit Lederracken. —
Titol We. 624, f.'l": ■
Anfang f. l b : (e*** U j ^1 ^$ t) ^>
gJtvJaj li^spM a! a ^ v/M. *«*' o^> j^ 5 o 1 *^
Der Himjarenfurst Ettobba' du jezen mustert
sein Heer eines Tages und fragt in Stolz und
Freude seinen Wezlr, Namens Jatfrib, ob wol
ein Konig machtiger als er sei und ein grosseres
Heer als das seinige von 400000 Mann besitze?
Der Wezlr antwqrtet, weit im Osten wohne
em noch machtigerer Konig, Namens Ba'lbek,
der far seine Frauen einen eigenen Palast ge-
baut babe; wenn er'einer derselben beiwohne,
hore man sein Geachze und Geston 4 Para-
sangen in die Ruude. Er beschliesst einen
Kriegszug gegen denselben , bricht mit seinem
Heer auf, zieht iiber Mekka, sieht dort die
Ka'ba, besohliesst dieselbe niederzureissen und
prachtvoll aufzubauen. Der Wezlr rath davon
ab, jedoch vergebena; in der Nacht aber befallt
ibn eine Gesehwulst; der Wezlr stellt aie als
Strafe fur sein Vorhaben bin, der Konig lasBt
HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
davon ab; aber er besinnt sioh, meint, ea seieu
nur Blahungen , und will doch den Tempel
einreisaen; aeine Krankheit wird &rger, sohliesB-
lich giebt er sein Vorhaben auf, giebt aber,
auf n&chtlichen Traum hin, der Ka'ba einen
„r6mischen« Ueberhang und, nach einer weiterea
Eingobung, einen koatbareren, von Seide und
Gold gewoben. Darauf zieht er 10 Parasangen
weiter und mit des Kftnigs Erlaubnias baut der
Wezlr, der in alten Rollen und Bftchern die
Ankttndigung der Sendung des letzten Propbeten
Mohammed ben 'abdall&h gelesen hat und im
Voraus an ihn glaubt, dort eine Stadt seinea
Namens nnd bevSlkert aie. Sie Ziehen weiter,
K6nig Ba'lbek wird verjagt und ein Stadthalter
eingeaetzt, nnd im Lande der Habe6lten und
Sadftn baut der Konig an einer passenden Stelle
auch eeineraeits eine Stadt, die er a *Ji *<-***'
nennt, und will nun von weiteren Erpberungfl-
ziigen ablassen. Aber der Konig der Habeslten,
Namens A^l vju~, ist mit der Niederlaaaung
dieser Fremden in seinen Landen, obne seine
Einwilligung, aicht einverstanden und beachliesst
aie mit Beinen 600 000 Reitern auszurotten;
er hat «m sich 2 Weiae, deren Einer, Uttj\
mit Namen, im Stillen die Ankunft dee in alten
Bucheru verheissenen letzten Propheten erwarte^
der Audere heisst ^.Sp.: dieser rath, vo!i
Gewalt abzuatehen und List anzuwenden, n&m-
lich den K6nig zu beschenken und zu vergitten.
Dieser Rath findet Beifall. Der Konig ftber.
sendet Geschenke und eine ech6ne Sklavin,
Namens fcjj4, oae ihn liebkosen und vergifteji
soil. Aber Errlf lasst ihn heimlich von dem
Plan in Kenntniss setzen, die Sklavin bekennt,
findet Gnade in seinen Augen, er wohnt ihr
bei, sie wird sohwanger, er stirbt. Er tbeilt.
aber seinen Wezlren und Grossen den Umstand
mit und bestimmt, daes das Kind, wenn es ein
Knabe sein sollte, sein Nachfolger werde, sobald
es erwachsen; soUte es ein Madchen sein, solie
derjenlge, welcher eie dereinst heirathe, fiber
sein Reich herrschen; bis dahin aber, dags das
Kind so alt gewordeu, solle die Mutter herr-
schen. Als die Sklavin nach seinem Tode
einen Sohn geboren, setzt eie denselben alsbald
imWalde'ausj ein Reh nahrt ihn einige Tage,
ein Jager findet ihn, nimmt ihn mit, bringt ihn
zu Konig J^, der sich seiner annimmt und
ihn gross Ziehen lasst; die ihm zu gleicber
Zeit geborene Tochter lasst er besonders auf-
ziehen; diese erhftlt den Namen mU, der Knabe
10
74
GROSSE ROMANE.
heisst tOUJI j^ y Sein Lebenslauf ist Gegen-
etand dieses langen Romans. Seine Abenteuer
begmnen mit den Leistungen, die er zu erfullen
hat, ehe. er d.e von ihm geliebte v.Li heirathen
kann. Bei der Gelegenheit - urn das Buch
£^I £4p aufzufinden - kommt er an ein
Roster findet giitige Aufhahme, wird zum
Islam bekehrt und erhalt den Namen <ju~
(oder ausfuhrlicher oJi £ ^^ We. 624, 34".
Es handelt sich in diesem Roman theils urn
die Vorzuge und das Uebergewicht der Semiten
fiber die^Hamiten, theils urn den Sieg des
Islam ^ber andere Kulte und Ausbreitung
seiner Herrschaft. Verwendet werden zu die-
sem Zwecke nicht bloss Menschen , sondern
auch Geister in grossen Massen. Einige der
vorkommenden Personen , ausser den schon
trenannten, sind: _s^jJt v- ...
spater ,XmJ| ^ genannt, .*>, J^^l, j*/^
^cHi', oSr ^L^, JaJLfiJI, o^f, JUUi.^.1
No. 9119.
«*U! ^ L*i> (ja.j ^^ ^| y^L, 5 ^j^
tyUI id^JI ^ .^u., Jptrf^Odt l ,a ^*£}
i^lAJLit ..\I<b _l*vl tt !• » a . ^i .. ...
■Ii1 ^l ;Ujt ^
«*U! L&X«u
^u,, u^, _^ ? ^ ^ ^^
J^l . **—, J^JU.!, ^-LiLi.), giu^ijji,
WJ^.^V *%*, u-^JI, ^l **L.,' uuil,
^Die einzelnen und zum Theil vie! ver-
schlungenen Abenteuer konnen bier nicht an-
gegeben werden; sieaind oft genug ermudender
Art. — Die Geschichten schliessen damit, dass
der altgewordene Seif sein Reich, dessen Grenzen
er_noch zu guter Letzt sehr emeitert, an seine
Sohne und^Enkel vertheilt - nachdem vorher
noch .m Strafgericht abgehalten iiber einige
W g Fl ~ - UDd 8db f b eine Hohle d!s
Berges Elgujusi <^i^| j^) ge ht, wo er
von den- Seinigen^Abschied nimnS und^ei^
Zeit ln Anbetung Gottes verbringt bis an seinen
lod. _ Die eingestreuten Gedichtstucke sind
weder lang noch zahlreich.
Schluss We. 632, £ 124": ^ ^ .^
^■.W!...o^ ^ a- a^-^l ^ U 'JL
V^' j^V ^ '^ >JJt iu^'ouu^i ^
^ We. 624; 79 fil. Sehrift wie bei We. 588. Im Text
sind oit freie Zwisehenrfinme; es sind die Worte V * J Jl JIS
ansgelassen. ■■■■: •S??-JT r
We. 625: 76 BJ. (22V» X 15Vs; 17 x ioV,-ll»).
l^icbt ganz fret von Wormstich. Im Uebrigen Znetand
ete. und Sehrift wie bei 624. '
. .We. 626: 182 BL jsi*/* X 15; 16xl0<>»). Zttstand
(niebt ganz feet im Einband, anoh nicht frei von Fleoken)
ete. and Sehrift (e. 20 Z.) wie bei 624.
We. 627: 76B1. 4", e. 19 Z. (22V 4 Xl6j 17xll«>).-
Znstand: sonst saemlieh gnt, doch gegen Ende oben am
Bande fattfleokuc. ~ Papier: ge|b, etwas grob, nieht
reoht glatt. - E.nhand: graner Pappband mit Leder-
r&cken. - Sehnft: ungleich, flfichtig, nieht fiberall leieht
an lesen, vooalloB. — Abeehrift e. ""/ids*
7 y 6 -! 2 V 7 °M PV S X16M7-19X11-.13»).
Zufltand etc. nnd Sehrift wie bei 627
iiustand etc nnd Sehrift wie bei 627.
We. 630: 56 Bl. (22 x lS'/sj 17'/ 3 x 11-12«») Zn-
s tan d etc. a. S eh rift wie bei 627. P. B9». 40* eehr besohmiert.
7 „„" M^i (SZxiS^i 17«/ a X I1V,-12«»).
Zaetand etc. n D d Sohrift wie bei 627
We. 632: 124 K. (21x15; 16V a X 10V.««>). Zn-
stand etc. nnd Sehrift wie bei 626.
Anfange: We. 624: s. oben.
We. 625, f.]«: .^J^l jLf j t jLb U1 J ^^
We. 626, f.2«: ^ ^ ^ ^^ ^
^^ C#l> a>« 5 J >-«A« «>!^U! J.i»iXs bSUUSj
We. 627, f. lV. ttJ Jl».«jJ.L fXrtfc .^ KUJI A*
j?J! *-«!y« w^AJI Xjusuj
We. 628, f.l« : ^i'^^^i, jMA
.^1 /ujii«
«5ULJt J^
We. 629, £1-,..^ *WoS.^'*««. : *«
We. 630, £P: Lgi'L^ ^Jl ^y, ^j, ^
We. 631, f. iv. JU« L ^..U/. ! J^I 9 ..l f OU «^
y^ L^U ^JJJ Liyuj U k p.. D ^,, b ^. jA> .,.
No. 9119—9121.
GROSSE ROMANE.
75
*
We. 632, f. 1»: ^H ^.U wW 5 s^ ^ ■/«»
J.WJ-^ KrfiX^ Ji (j-ljJi u*.lii iXaSj ^lc U>>
9120. We. 633^641.
We. 633: 189 BL 8«, 18-14Z. tfl'/sXlS 1 /*; UVsX
IOV9 9 ?). — Zuetand: ziemlioh gut. — Papier: weisBlich,
glatt, ziemlioh stark. —Einband: Pappband mit Leder-
ruoken. — Titel f. l'i \Ju» «.w£JUt * S^
==We.G24 ff. DieWortfasBungweiohtoftersab.
Sohrift: ziemlioh groBB, von zittriger Hand, weit,
aber nioht leioht zu lesen, vooallos. im Text 6fters
Zwisohenraume frei gelasBea; es sind die Wprte i«j\jM JS
zu erg&nzen. — Abschrift 0. 11140 /ibm.
We. 634: 92 Bl. WUxWh; lb i j»xlQ l li-U« B ).
Zustand, Papier (zum Theil dicker) etc. und Sohrift
ebenso.
We. 635: 92 Bl. (22 l /s X 16V«; 15 l /a X lO'/.-ll ").
Zustand etc. und Sohrift wie bei We. 634.
We. 636: 53 Bl. (21 8 /iXl6; 1VI»X W™). — Zu-
Btand: unsauber, lose Bl&tter und Lagen im Deokel.
F. 60 b leer. — Papier: gelb, glatt, ziemlioh stark. —
Einband: Pappdeokel mit Lederruoken. — Sohrift: gross,
krfiftig, etwas rundlioh, deutliob, vooallos. .— Abschrift
0. 1!00 /hb». — Arabisohe Foliirung.
Eb fehlt zwisohen 685 und 686 ein Band, umfaseend
den Text Wo. 626, f. 1-79% 18.
We. 637: 39B1. (22xl6 l /s; 17»/ a -18 X 18" 11 ). Zu-
stand I 'eto. und Sohrift wie bei We. 686.
We. 638: 85 Bl. X2l l iiX "l6Vsj 17 V»X 18V9-14« m ). -
ZuBtand; sehr unsauber, Bl. 14 einKerissen; zum Theil
lose im Einband. — P apier eto. und Sohrift (aber enger
und kleiner, o. 25 Z.) Vie bei We. 686.
Naoh We. 687 fehlt Mehreres, vielleioht 1 Band.
We. 639: 82 Bl. 8™, 16— 17 Z. (21»/*X 16»/i"; 16»/»-17
XlSVs*™)- ■— Zustand: im Ganzen gut. — Papier:
gelblioh, stark, etwee glatt. — Einband: Pappband mit
Lederr&oken und Klappe. — Sohrift: gross, weit, deutlioh,
etwas rundlioh, vooalloe. — Absohrift 0. ueo /ns7. —
Arab. Foliirung, dabei f. 71 ubersprungen.
Sohliesst Bioh nioht anmittelbar an We. 688 an.
We. 640: 47 Bl. (21V«xl6; 16-17X 11 — 12 0m ).
Format eto. und Sohrift (etwas grosser) wie bei We. 689.
Zustand: die Lagen fast lose im Einband. Bl. 2 — 5
erg&nzt, von grSsserer, kraftigerer Hand.
Sohliesst sioh nioht unmittelbar an We. 689 an.
Die letzten Worte hier: ^^Xa*. ^\ y\ W
'^Aa*.} ^js *&-*>f- d^"- «** cr-^ ^ l^)i
We. 641: 41 Bl. i u , 0, 28-27 Z. (24x18; 21-28
X 15— 16 , /» om ). — Zustand: fast ganz lose Blatter nnd
Lagen; eehr unBauber nnd fleokig, besonders an der oberen
Eeke, ausserdem haupts&ohlioh f.20. 21. — Papier: weiss-
lioh, stark, etwas glatt — Einband: Pappdeokel mit
Lederruoken.
Anfang f. I 4 : vyii»M ^bci?. a ^s?. U ^ ^airf
^J! \S \j, o^Ls* u* Lfi^L* «& £J~^> Li* 0*
Schlieset Bioh aioht an We. 640 an. Dieeer
Band beginnt damit, wie yo von Beinem Vater
vj^«* «5UUJ! die ErftiUiing eeineB Versprechens,
dass der Kftnig (j» } Jt «3UlJI ihm seine Tochter
zur Frau geben solle, erbittet. Dieeer aber,
der zugegcn iet, sagt, daruber habe er keine
Maoht; und als jener erstaunt naoh dem Grunde
fragt, antwortet er, sie sei mit .$&)>' verheirathet.
Diescr, der sich am Orte befindet, wird herbei-
geholt ; Anfangs weigert er eich zu kommen,
weil er fur sein Leben furchtet, aber der Konig
u» 5 Jl verbtlrgt sich fur seine Sicherheit, etc.
Der Band schlieset mit der Untefweieung,
welche der 6eih ^U dem Kfinig Seif giebt,
auf dem Nashorn zu reiten, und mit der Be-
gleitung, die er und seine S6hne ihm naoh der
Stadt csjL*- geben; und erzahlt endlich von
der in Folge eineB TraumeB erfolgten Bekehrung
des jyi ^j \ fA n*aA zum Islam und der Frei-
gebung seiner Gefangenen, darunter yO wlUit,
Sohn deB Ui^» u&Ui'.
Schluss^f.41': Ui «5^fili>l li% y>aw »J i\J&
Sohrift: gross, ziemlioh gedrangt, etwas rundlioh,
deatlioh, Tooallos. Die Sohrift geht meistens bis knapp
an den Rand. — AbB.ohrift vom J. 1228 Qafar (1808).
Mit diesem Bande 1st der Roman nioht zu Ende,
9121. We. 643-652.
4 10 , c. 19-28 Z. (22xl5 8 /«; 16-17 l /»X HV* 0111 ). —
Zustand: ziemlioh gut, dooh fast loBe_ im DeokeU —
Papier: weisslioh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
band mit Lederruoken. — Titel We. 648, f. 1»:
"** o«>i >JiXaj? ^* wAa*** *"^W q* tJi*'
(mit Hinzuffigung des frflheren Besitzers:
' ^e^iJ! till vX*e g-^iJI <-a5^ O*)
Anfang f.2»: ^^Jj-1 0^5 ^11 «H tX^I
55 . . . £&> yjj (j^t ^ ^J^oU^ ^LT
«Jt 1JI «^i U (Oiy U 0> JCj. Ljj tf U *aj v ^ (^
Dieser Band enth< eine im Einzebaen yiel-
faoh von We. 624 versohiedene Darstellung der
Gesohiohte des K6nigs Seif. Besonders zu
bemerken ist, dass der ganze Absohnitt f. 1— 81
dort fehlt und dass der Anfang jener Hand-
Bohrift hier, der Saohe paoh, auf f. 31 b unten
zu finden ist. — Unsere Handschrift beginnt
mit der SohSpfung (u. zwar zuerst der HimmelB-
tafel) und koramt sohnell auf Noah zu Bpreohen,
10*
GROSSE ROMANE.
No. 9121.
handelt dann von der Sintfluth, ferner von
Theilnng der Erde unter seine 3 Sohne Sem,
Ham und Jafet »md von den Nachkommen Sem's.
Einer derselben heisst ^U^l *C* ri 0^» (Sohn dee
f \J.tai\ f <X^,)i derselbe hinterlasst 2 Sonne,
tlo.jo.Jla*! und ^*e. (jilj.| . Jener ubernimmt
die HeiTBcbaft des Vaters und erobert viel dazu,
wendet sich znm Gotzendienst (dem &s>\) und
macht, um das Leben besser zu geniessen, seinen
Bruder zu seinem Stellvertreter in der Regierung.
Alsbald tr&umt er einen beangstigenden Traum,
hat ihn zwar am Morgen vergessen , will ihn
aber dpch gedeutet haben. Dazu ist freilich
Keiner im Stande, bis sich denn pldtzlich ein
weiser Einsiedler . vom Berge ^Ai^JI, Namens
{ yHf & -i^*^H> einfindet und ihm seinen Traum
erzahlt und dentet: er werde einen Sohn be-
kommen, der ihn tddten und um die Herrschaft
bringen und auch die Grossen des Reiches
todten werde. In Folge dessen werden dann
die schwangeren Weiber seines Harems um-
gebracht und weit und breit befallt die Vater
Furcht, der K6nig moge ein Auge auf ihre
Tochter werfen und ein gleiches Loos ihneu
zu Tbeil werden. Aber die Tochter eines ihm
untergebenen Konigs Hassan , deren Namen
^, fuhlt dennoch Beruf in sich, Tasst ihr Bild
malen, sohickt es dem Konig, wird in Folge
dessen seine Frau und gebiert eine Tochter,
die unter dem Namen JU^I KjyJu heimlicb auf-
gezogen wird. Als sie erwachsen ist, verlasst
sie eines Tages ihr Versteck ; der Konig erblickt
sie, verliebt sich in sie, will sie auch alsbald
geniessen. Da geht die Mutter zu ihm und
erzahlt die Geschiohte, er aber verwirft sie und
besteht auf sein Vorhaben. Da legt sich sein
Bruder ins Mittel und erhalt von ihm 10 Tage
Aufschub, ihm ein gleiches Madchen zu schaffen.
Er rnacht sich auf den Weg, mit Zehrung ver-
eehen, und gelangt in das Thai oLs-.AJt ^1,,
wo er einer schonen und tapfern Jungfrau
begegnet, die nur den als Mann haben will,
der sie im Kampfe besiegen kann; sie heisst
:^-U>Jt olo, Tochter des J^/JI «jUUJI. Diese
scheint ihm fur seinen Bruder ganz geeignet;
vielleicht auch erschlftgt sie ihn im Zweikampfe'
dann sind sie Alle frei von dem Tyrannen. Er
reist also nach seiner Residenz «J! *Uu*> zu-
rttck und berichtet ihm von seinem Funde; in
Folge dessen schickt er einen Boten, um sie zu
werben. Sie schickt denselben an Nase und
Ohren verstummelt zuxuck. Da geht er selbst
bin, besiegt sie im Zweikampf; der oben ge-
nannte Weise erbaut ihr im Umsehen ein pracht-
volles Schlpss, der Kiinig wohnt ihr bei, sie wird
schwanger und gebiert einen Sohn. Dem Vater
wird ein fremdes todtgeborenes Kind als das
seinige gezeigt und froh daruber lftsst er es
begraben; jener aber, dem der Name «*jge-
geben, wird in einem fruchtbaren Thai neben
einer Quelle ausgesetzt und ihm zur Seite Kost-
barkeiten und ein Schriftstuck gelegt. Dort
findet ihn der Emir der ^^j, Namens (J^*,
der selbst 2 Sohne hat, den y,£j und J^o;
seines Alters wegen hatte man ihn seiner Stellung
beraubt und so war er fortgezogen und in dies
Thai gekommen. Auf der Schrift, die bei dem
Kinde lag, war die Bitte ausgesprochen, das-
selbe aufzuziehcn; in der That nimmt er sich
des Kindes an, das er bliil ^ nennt. Eines
Tages verfolgt er auf der Jagd ein Reh und
kommt dadurch zu der Wohnung des Weisen
^XJI auf dem Berge ^Xi,s^\; dort trifft er ein
schones Madchen, vom Geschlecht der Ginnen,
die er sofort heirathet, und die einen Sohn
bekommt, der den Namen ^jU* erb<. Nach
7 Jahren besucht er einmal den Weisen wieder,
findet, dass die junge Frau seit einem Jahr
todt ist, uud nimmt seinen Jnagen mit sich,
der an Kraft und Gesundheit vortrefflieh zu-
nimmt. Auf einem Streifzuge begeguet er mit
dem ^leJI ^L> dem ElHidr, der sie. zur Religion
Abrahams (d. h. dem Islfim) bekehrt, dem
Letzteren sagt, er heisse ^j', und dann ver-
schwindet. In Folge dessen bekehrt sich die
ganze Familie zum Islflm und Tobba' wird daB
Haupt derselben. Der kunstfertige Schmied
pLu, echmiedet ihm aus einem Donnerkeil ein
Schwert, das den Namen oU*J| oli erhalt; bald
hernach ersucht ihn der Weise J^XJI ihn zu be-
suchen, da sein Ende herannahe. Er geht bin,
nimmt mit sich den VjSj und fjiU\ und ^U
und J4I4 Jt und Grosse des Reiches ; jener zeigt
ihm einen Schatz an; ein Drittel soil er davon
selbst nehmen, ein Drittel an Vj ^, den Rest
an die Armen geben. Dem Jefrib trfigt er
auf, mit seinem Antheil nach ElhigBz zu reiten
und dort, wo sein Pferd stillstehe, eine Stadt
seines Namens zu bauen: sie werde durch den
kommenden Propheten MoBammed, der dort
wohnen werde, beruhmt werden. Darauf stirbt
der Weise und wird begraben. Der Schatz
wird geboben und nach der Bestimmung ver-
theilt und nach Jahresfrist brieht JeMb auf,
*
No. 9121.
GROSSE ROMANE.
77
um den Platz der zu griindenden Stadt zu
ermitteln. InzwiBchen fasBt
tf\&\ (d
ein Feueranbeter war) den Plan, Beinen Bruder-
sohn, den Tobba', aus der Welt zu sohaffen.
Er veranlasst, dass deBeen Halbbruder auf eine
weite ReiBe geschickt wird und benutzt die Ge-
legenbeit einer Jagd, jenen zu blenden, scbreibt
dann auch an den Negerkonig JLb Ji^P, gleich-
falh einen Feueranbeter, ins Land zu kommen
und es in Besitz zu nehmen. DerBelbe kommt
mit seinen 2 Wezlren, o^-ft*- und o^*^ und ,
einem grossen Heere an, der geblendete Tobba'
flieht mit Beiner Mutter (von deren Beziehnngen
zu ihm bis dahin keine Rede gewesen) und
mit nicht wenigen Sohatzen und Begleitern
naoh Persien. Dort wird er dem Konige von
^31 &*&0, Namens OJ o AA (in Folge eines
Ringkampfes) ale tapfrer Held bekannt, derBelbe
zeicbnet ihn aus und in einem Kriege mit
•UN v_a*«, dem er Beine Tochter oUUJl gli -
abgeschlagen ,hat, und der ibn arg bedrangt,
Btebt er dem Sab bin, nachdem er durch El-
nidr's Beistand Beine Sebkraft wiedererlangt hat,
bei, t6dtet den feindlichen Konig und vernichtet
Bein Heer, bei welcher Gelegenheit er auch den
/ fcU* wieder antrifft, und zieht mit jenem aus,
3m auch nooh den Rest der Feinde, den Bruder
des .U» w***, den oU r ^ und seine Schwester
KJuK *c, zu besiegen und zu vernichten.
Diese aber umgiebt ihr Land mit FeuerschlQn-
den, jene konnen nichts ausrichten, (JjUw, der
sich in die Stadt gewagt, wird gefangen, aber
ihre Tochter, Namens ^IjAJI oft e, verliebt sich
in ihn, tddtet mit LiBt Mutter und Oheim, und
ruft durch MuB&biq die Feinde ins Land.
Diese ziehen ein, todten Alle, die sich nicht
zum Islam bekehren, und gehen nach eimgen
Tagen zurttck naoh ihrer Heimat (^Jl &&S).
Dort wird des Kdnigs Tochter mit Tobba',
zum Lohn fur Beinen tapfern BeiBtand, und
'Ain elgazal mit Musabiq vermahlt, und nach
den Festlichkeiten ziehen beide heim nach
.,*J1 *L«a*>. Sie bemfichtigen sich des LandeB,
deT Oheim ***> /ji^ flilchtet in eine Hbhle,
wird aber doch gefunden, geblendet, und busst
seine Schuld in Gefangenschaa, in der er stirbt,
ohne sich zu bekehren. Seine bildschSne Tochter,
Namens *SIj, heirathet den £*i und wird
schwanger mit einem Knaben, der alsdann den
Namen jJl jJ vJ>~« erh<. DerBelbe wachBt
heran und Bein Vater ubergiebt ihm, bei seinen
Lebzeiten, die Regierung. Eines Tages erlftsst
er an alle 300 ihm untergebeneu K6nige Schrei-
ben, daBB Bie ihm Geld und Geschenke schicken
sollen, dann beruft er eine VerBammlung seiner
Reichsgrossen und whtt die Frage auf, ob wol
Jemand ihm an Tapferkeit und Ansehen den
Rang streitig mache? Darauf antwortet schliess-
lich Einer, er Bei auf seinen ReiBen in eine
wohlbefeBtigte und wohlhabende Stadt, cr *A c?A e
genannt, gekommen, deren Konig Ba'lbek ausser-
ordentlioh machtig sei. Darauf hin beschliesst
er, mit einem Heere dahin zu ziehen u. s. w.
Der Schluss des BandeB ist, dass Seif zum
Konig r \/SV kommt, den ^^ v***** zum
Isl&m bekehrt, und dieser dem K8nig rath, seine
Tochter dem Seif zur Frau zu geben. Er ladet
ihn daher auf Rath BeineB Ministers oS <**~4t
zu sich. Die letzten Worte f. 61": ai JLSi
^.ji &j£ «5JJ* (^ «*U» M •***• </ V"*'
Scbrift: gross, nindhob, voeallos. — Abechrift
c. «»/ini.
We. 644: 4", 38 Z. (23 X H'/« »Vi XlW - Zu-
Btand: im Ganzen fleekig und unifauber; der Rncken aus-
gobeeBert; B). 18 dwcbgerissen und zusammengeU ebt. -
Papiers celb, glatt, ziemlicb stark. - Einband: Papp-
ba» P d mit LederVucken und Klappe. - Titel (von der-
gelben nenen Hand wie We. 643): w**« * ^^
Anfang f. 1»: q*** <-**"> v***^ ^^ O"
Ein Band von der Geschichte des KSnigs
Seif, der aber nicht mit dem vorigen zusammen-
hangt. Die Geschichte beginnt hier damit, dass
Merg&ne den Seif zu seiner Mutter (o*^ K~*>
die in einer verzauberten Stadt festgehalten ist,
hmfuhrt und diese die Mittel angiebt, wie sie
frei werden k6nne von ihrer peinlichen Lage.
Bd 644 — 646, von dereelben Hand ge-
schrieben, hangen unmittelbar zusammen. Nach
dem Schluss von We. 646, Bl. 82' wflrde damit
der Schluss des Werkes^vorliegen: y^l u^i>
A.Z& f^< jf^ ^> f*>*^ ***** ^
^SIS ^.*, , 5 OJI ^ s oUU^I £/»> oUW ^
<^iL^\ JU\ i>y J^ £* ^ ^ ^ ^
Diese Seite allerdings giebt einen Schluss, der
jedoch ganz kutz ist und von dem bei We. 624
7 8
GRQSSE EOMANE.
No.9121.
bis 632 besprochenen vollig abweicht; dazu
kommt, dase dies Blatt von anderer Hand als
die 3 anderen Bande geschrieben ist und auf
Bl. 31 b die letzten Worte ausradirt und um-
geaodert sind, um einigermaassen in Verbindung
mit Bl. 32* zu stehen. Mir scheint, dass der
Schluas von dem hier zuletzt Vorliegenden noch
woitab ist; es schliesst dasselbe n&mlich damit,
dass ^«/^ in Damaskus sioh zum Dienst eines
Gotzen und dieSeinigen ebenfalls dazu veranlasst.
Zuletzt f. 31": ,^-wJl ^ ^ifci ^ jX-
Hud (id «»/,„) erginzt. Die Schrift des Bandes ist
fcleui, gefflllig, gleiehmasBig, vocalloa. Um '""/ims.
W« 2fc 64 w ! i? 1 ,^ //>«-mat eto. und Sohrift vie bei
We. 644. Naoh f. 30 fehlt etwas.
We. 646: 32 Bl. Format etc. wie boi We. 644. Bl. 21
fast lose.
, i ii !£!* 647 ir 22 Bl 8 ""> 19 - 20 Z - (20'/ 8 X U'/s; 17 X
"It t ~ Z«atand: fleokig. Bl. 1 lose. - Papie*
gelbl.ob, z.eml.eh stark und glatt. - Einband: sohleohter
Pappdeckel. - Titel auf dem Vorderdeckel : ^^(iUIt . *
Darnntor die Zabl b, aleo 5. Band. a
An fang: A € xij a & ^U,, chXa\ yisj r ^jl
f X*1ll £.1^ ^^ L*yj ^Jj oo«4 L^^aj W 6 A J-
Die Geschichte beginnt damit, dass Seif
aufbricht naoh u*L. j^ und den ^US auf
seine Bitte mitnimmt, in der Waste Hunger
und Durst aussteht eto. Sie schliesst hier damit
dass iWaU den Seif durch die Luft hinbringt
zu dem Schlosse der Konigin \jJ.\ y und
dieser sie wie ihre Sohwester iup zum Islam
bekehrt, diese ihn alsdann aber bitten, sie zu
heirathen und sie solange bei ihrer Verehrung
des Feuers zu lassen, bis er alle Stadte und
Lander erobert habe.
Dieser Band beginnt mit der Ankunft des
Sinn und der ;jT & und ihres Sohnes s^j und
dem Zusammentreffen der s.\^\ j^t mit ihnen;
ferner mit der Entdeckung, dass "'der bei ihrer
Zusammenkunft kraohzende Rabe der von b^.
*13,^i verzauberte Seif sei und dem Befehl &a
<j**i\ sie Alle sofort durch die Luft zu dereu
Sohloss zu bringen etc. — Der Schluss des
Bandes handelt von dem Kampfe des i\c.l ^a~
mit Konig ^lyl, der trotz der Tapferkeit Ei'n-
zelner, wie des yo, dessen Zweikampf mit
einem Habesiten ausfuhrlich eszahlt wird, in Be-
drangniss ger&th; ferner von ^il ^ u. y^.
Schluss f. 40»: *\fi ^ B s/4i ^ ^jLfc| Jj Ui
Schrift: gross, weit, rondlioh, vooalloB. — Abschri/t
«• 116 %737. — Naoh f. 30. 31. 37. 88. 89 Lucken.
x 12-iS; " nd 649: 4 '°' u ~ 19 z * (22x 16; 16_17
t ,„*!'» 6 ? l,; Zostand: in dor oberen Halfte fleckig; von
f. 42— 49 ist der Rand nnten und zur Seite dnroh An-
Btfioken von Papier vergrSasert. — Papier: gelb, stark,
etwas glatt. — Einband: Pappband mit Lederruoken. —
Titel f.l»: Ou. 8^*. ^ eJLiil
a. .v u hrift l t ziei ? lio . , i g"» B . fluohtig, vocallos, nioht nn-
dentLch. — Abechrift o. '»<»/„„. 6 ' "" UD
We. 648: 40 Bl. 8™ 14-16 Z. (21x 16; 17x 12«»). -
E SftlJS! 1 , ?, E,n ^- -;»J«i gelblioh, stark, glatt. -
Einband: Pappband mit Lederruoken and Klappe. —
Titel f. 1» oben: Uu~ M^ v ltf ^. reoht8 dft70B
Also der 9. oder 6. Band vom Leben des K5nigs Seif.
An fang: »^ } «j^ ^^ M ^j Jla
wXa« ^Li A ^-v^ m^ l^ ^jty, ^^ ^j^^
Anfang: ^A^ JUS| ^ Ui Lil U I^J JLs
O 1 ^ c^ U*!^ «^iJ^ «^^ ,> jASl K JLS ^m
j»U«s W Ul U, ^ ^j^i ^ Xs> ^jt ^^,, ^^ A
Beginnt damit, dass }i JZ Abschied von
vJirt- nimmt, und dieser ihre Begleitung ablehnt,
weite Wilsten durchwandert und endlich zu
einem Riesen vom Volke der Amalekiter kommt,
der im Stehen 60 Ellen miest, und ihm von
dem auf sein Volk erzOrnten Konig und seinen
4 Burgen erzahlt u. s. w.
We. 649 schliesst sich unmittelbar an 650
an. Es endet damit, dass Seif von Kdnig A^iSUi,
das Wunderpferd ^ysLJt Jj£\ erhalt, das ihn in
etwa 40 Tagen an sein femes Ziel, das Kampfer-
land und die Lichtquelle ( ) yii\ ^ i }J i\a\ ^t),
tragt. Im Kampferland angelangt will es nicht
von der Stelle; vor Zorn t6dtet er es. Da
erscheint plotzlioh iwisLfc, macht ihm daruber
Vorwflrfe und erfahrt von ihr, dass das Kampfer-
land vor ihm liege, und sieht wie eine Licht-
sfiule in ^der Feme aufsteigen; sie sagt ihm,
dass dort Ginnen hausen. Sie verlftsst ihnj er
geht seineB Weges fort und hort eine Stimme
sagenr zieh' deine Schuhe aus, diesen Boden
betritt man nur barfuss. Er gehorcht der Stimme.
No. 9121. 9122.
GROSSE ROMANE.
79
SchluBs: {J^\) u£Jl«J £^s>t *-***" ^ 4*fy
" We. 650 50 Bl„ 649 45 Bl. Schrift in Beiden grosB,
rundliqh, vooallos. — Abschrift c. un /ini- — Ale der
^ty ist 660, 2» n. 649,42" angegeben: ^JUJI^jI. —
In 650 ist f.42— 49 in kleinerer blasBerer Sohrift. In 649
fehlt naoh f. 14 etwas.
We. 651: 4 to , o. 19-21 Z. (21 Xl6; 17V«X (12>/» bis)
]B>/s < " n ). — Znstand: ziemlich unBauber, zn Ende auch
fleokig. Bl. 9. 84 lose. — Papier: gelblioh, stark, wenig
glatt. — Ein band: schleohter Pappdeckel. — Titel anf
dem Vorderdeckel: vJ^ w&LJl. Darunter steht !•,
also 10. Band.
Anfang f. 1*: *i laJLS «*♦* ^LL *J JUi
JJA\ fMk (2 >J±i B,UJI £** Ll4 t+i ^±>\h «,Uit
Beginnt damit, dasB j>fcu den .wm zu seiner
Mutter bringt, dann kommen sie zu seinen
Brudern, die nach der inB Wasser gefallenen
Scherbe (8)^1) suchen, den ^a* aber auf der
Ineel der Seeungeheuer aussetzen (^j^l 8^f>)»
wo er auf einen Baum, unter dem eine Quelle
m ist und viele Knochen liegen, steigt etc.
■* Der Band sehliesst damit, dass u^U^
Toohter des ^*s* g.*«J', eines Feueranbeters,
entflieht mit y»oJ, dem Sohn des Seif d'u jezen;
sie wird eingebolt, er entkommt, kommt in ein
odes Schloss, genannt jy^>*^ o Aa£ ^> m welchem
ein wunderbarerBrunnen ist, aus welchem allerlei
Geetalten herauseteigen , darunter ein hocbver-
ehrter Greis, deesen Toohter *w»U*» genannt ist.
Die letzten Worte f. 34*: ^ cXoU, ,J>li
Sohrift; ziemlich gross, rnndlioh, oaohlftssig, auch
Bohief, vooallos. — Ab s o hr if t -c ls P°/i78».
We. 652: 40B1. 8™, 17— 19Z. (20xl3Vsrl7>< 11 Vj™).
Znstand: etwas unsaaber. — Papier: weisBKch, starki
wenig glatt. — Einbaadi Pappband. — Titel auf dem
Vorderdeekel: \_ft**» H-jyw. Darunter steht 1, also 9. Band.
Anfang f. 1*: >-**** ^jc. ^l*/} |*gJU>l wj f&
JUi jOx c>*J1 U+^i **** ***"*■& *5^t*"'' p*^ 1 **
Beginnt in der Erzahlung, wie es gekommen,
dass die Stadt des Kdnigs £>bUi unter Wasser
4p gesetzt ist und Elhidr Hulfe von Seif verheisst,
dieser auch ankommt u. s.w. — • Es sehliesst
damit, dass Seif im Kampferlande ankommt
(s. We. 649), in Begleitung des -bj^*, dieser
sich in der Lichtquelle badet, der Alte, den
jener dort gefunden und der ihm Auskunft
ertheilt hat, stirbt, nachdem er ihm Anweisung
gegeben hat, wie er ihn bestatten eolle, welohe
Anordnung er auch ausfuhrt. Dann giebt er
dem Js 3 uc Befehl, ihn nebst einem Easten, in
welchem Krone, Kranz und Gtlrtel, die Schmuok-
stttcke der Balqls ehemals, lagen, von dort
wegzutragen.
Schluss f. 40": lit ^lXa*. L^ Jo>jt* *J ^Ui
U ^JUJ^ ^^l ol* «J JLfii JU^I ^1 vi^rtfij
Schrift: ziemlioh gross, rnndlioh, flnohtig, vocalloe. —
Abschrift 0. l900 /i78B.
9122. We. 653.
162 Bl. 8", 16-.17Z. (16V»XHj UxVjf). -
Zustand: ziemlich gut, am Ende fleokig. — Papier:
gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit
Lederrnoken und Klappe. — Titel fiber echrieben f. 1*:
vjt**- l^5sJUJt B.,yw »l\#
Anfang: »ii ^sA <u-^i ,»i«=l *JJtj <^ > '
«Jt X^yJt XjjL+Jt jy>% iitA^il ol5L4^il. *o|^
^p ^1 Vys^i A«^ * . . . a Upt (*.X> i o K
,).«*o a * Li"' oty&il iiU?- u* olyCaJI ^Aorf ,»*»«
Geschiohte des Kfinigs Seif in Abktirzung.
Der Anfang ist im Ganzen so (aber kurzer),
wie er bei We. 643 besprochen ist. Dieeelbe
ist hier vielleicht bis zur Halfte vorhanden.
Zuletzt- ist die Rede von den Erlebnissen des
jtaUe und der #-&4ijJI und dass Seif um Er-
laubniss bittet, sich zu Macr zu begeben.
Die letzten Worte f. 162 b : f^i* v"^ *
Darauf sind in etwas grfisseren und grBberen
Ztlgen, aber wie es scheint, von derselben Hand,
wie die des ganzen Bandes ist, unten auf der
Seite noch ein Paar Zeilen hinzugefttgt und so
auch auf der Innenseite des Hinterdeckels, um
einen scheinbaren Schluss herbeizufuhren. Zu-
letzt: \&>-\ ii • . • f+» ^^ j^» a 1 ^ *^*
Sohrift: gross, rnndlioh, vocallos. — Abschrift,
naoh der Bemerkung aaf der Klappe, von ^jfa A»\
J&Jj-S flJM oft-*" ^ CJ*'» im J - l538/l8W -
80
GROSSB BOMANE.
No. 9123.
8. 'Antar.
9123.
We. 901— 960.
Diese B&nde enthalten den Roman 'Antar.
Das Werk ist aus verechiedenen Esemplaren zusammen-
gesetzt und fast yollatfindig. Daa Format ist theils 8",
theil8 4 10 , c, 19 Zeilen. Zuetand: moistens etwas lose im
Deckel, zum Theil auch lose Blatter, nioht iiberall dauber.
Papier: etwas brfinnlieh, ziemlich d&nn, nioht glatt,
Ein band ^moistens Pappbd mit Lederrficken (u. Klappe),
uberall mehr oder weniger Bohadhaft, besondere auoh im
Rfioken. — Die S oh rift dieser Bfinde ist durchaohnittlich
ziemlich gross, gat, regelmftsBig, vooalloB. Sie ist aber
nioht flberall von dereelben Hand. Abeohrift meiatens
vom Jabre ,sa »/i 8 6i , auch ««»/ I8a (z. B. We. 957); vom
Jahre » •»/,„» (We. 930); "% m (We. 959. 960).
We. 901 : 60 Bl. 8™ (21x15; 14 X 8 3 / 3 -9™). Der
TiUl fehlt, nftmlich: J£i£ 'i-UM
■ :E8-.begiant-,6o:,-jjfJL> l o\^-\ «5iUt aJLJ Om^I
iy \£^ aJJjJI Q-tlJ '^P^S -SMi\.£ qJ -aaS B^w
'^W% L*ala% ^LsJU, (e^Jt J^t S^ysJ! SjjLs-
Vorangeht aber der eigentliehen Ge-
sehichte des 'Antar eine Vorgeschichte ;
Ala Erzabler dieser Geschichte wird zuerst vor-
geftlhrt: ju^,^^^,. — Diese Arabische Vor-
geschichte ergeht sich zum Theil in behaglicher
Breite (bei bekannten Personlichkeiten der Sage),
zum Theil sehr kurz (z. B. f. 50"). Nach der
Erzahlung von Ibrahim kommt die Rede auf
die letztwillige Verfugung Nizar's an seine
4 .Sfthne ^U»l_j yoswj t&tijs ^Ljf ; weiterhin wird
die Geschichte der Kameelin der (j^JI erzahlt,
mit ihren Folgen, etc.; von Elmohelhil und
seiner Herrschaft und Gefangenschaft und Tod
(902, f. 4 b ). Vom Konig 24*^k&. und seinen
4 Sohnen, Zwejkampf mit der Furetin ujU^JI,
Tod, und von der Niederlage der Bena '/J***
und Heimflucht. Nach des Konigs Tode wird
sein Sohn'Amr und nach diesem Zoheir Konig.
Er racht an vWyi den Tod des Yaters, und
kehrt eiegreich zuruck. Seine Gefichichte mit
dery&Lj, Tochter dee iXj^&JI, u. Verheirathung :
unter ihren Kindern die BJysim (902, 20 b ).
Nach dieser Vorgeschichte beginnt f. 21 B
der Roman selbsfc. Eigentliche Titelaufschriften
fehlen, doch steht in der Regel vorn in jedem
Bande, meistens auch auf dem Deckel, die An-
gabe, der wievielte Band es sei. — Die Ab-
weichungen der verechiedenen Exemplare dee
Werkes sind ziemlich betrachtlich, obgleich die
Erzahlung im Ganzen denselben Verlauf nintmt,
auch die Aufeinanderfolge der vielen Gedichte
ziemlich die gleiche ist. Im Einzelnen y enthftlt
die Wortfassung des Textee grosse Verschiedeu-
heiten, auch die Gedichte haben weder stets
dieselbe Lange, noch dieselbe Folge der Verse.
Unter den Ged^hte 11 — im Ganzen tiber
6000 Verse — ^ kommen auch die Mo'allaqat
und das Gedicht des Ela'ia vor, aber die Ge-
dichte 'Antars, wie dieselben in dessen Dlwan
vorkommen , habe ich nicht darin gefunden,
wenngleich einzelne Gedichte damit ahnlich
sind (z. B. Spr. 1297, f.46 b und 1353, f. 12").
Das Werk ist uberall in gereimter Prosa
und von grossartiger Composition, das Leben
der Arabischen Stamme und Helden urn die
Zeit der Geburt Moliammeds wiederspiegelnd
und kunstvoll die geschichtliohen Traditionen
zu einem Gesammtbilde benutzend. Die Spraohe
ist nicht Uberall correct, aber doch nicht eigent-
lich vulgar; auch in dieser Hinsicht alien. tlbri-
gen Werken ahnlichen Inhalts uberlegen.
Schluss f. 60 b : U o^j f^j^ \yS^ Q \ s
\ySj (^J^aij ^0*4 t 5 ^«jj (= Spr. 1812, f. 1
bis 56% 5 v. u.)
We. 902: 60 Bl. 8™ (21 X 15; 14 x 8 9 / 8 — 9 cm ).
Anfang: ^t ^Lb ^J & J^%«J! 5 I^L^
»^jfc!>! 03 (j*Lw*> qI/j (jmL*c> — Schluss:
(= Spr. 1312, f. 56", 5 v.u. bis 1313", 30\)
Wo. 903: 68 Bl. 8 TO (21 X 15; 14 X 8 9 / 8 -9 (lm ).
Anfang : **wjX» ^ nAs- ^aPj diJUI! &J* f^>|j
iCiwL^; jU» 5 — Schluss (Baslt) :
(= Spr. 1313 b , f. 30* bis 1314, 27 b .)
We. 904: 60 Bl. 8 TO , 19 Z. (21 x 15; 14 X 9 cm ).
Anfang (Baslt) :
Schluss: £vt] I&jZa fiji J^J-I oLiUa «j
(= Spr. 1314, £ 27 b bis 1315, 11».)
We. 905: 70 Bl. 8 TO (ebenao viel Centimeter).
Anfang (Tawll): ^^xJtj ^^aJiJIj y^.J ^^Li^wt
Schluss: [Uj] ^iLx^ 5 ^ & i ^/J'
(=Spr. 1315, f.ll"_49 b .)
No. 9123.
GROSSE ROMANE.
81
Wa„ S8i: 70 Bl. S n (ebenso).
Anfang (Tawil): ^Ub jy> i^UUc cO^LA U» 3
^ Sbhlusls : &SW5 «iU: 5 J^JiS "5H uA* Us JU«*,UJb &*JS^
(=Spr.l315,£49 b bis 1316, 24 b .)
Wo. 807: 70 BL 8 TO (ebenso).
Anfang: qa «us l^Us?. ,*% UUJi p# mj^I
JmkuJI KaasJI — Schlues: >S^ S f»& ^ u^
bis 1317, 15 b .)
We. 908: 74 BL 8 TO (ebenso).
Anfang: ^Jl t^lia kJjj ^s- \&ma jljl Jj
Schluss: iXjuj LiuJI jb q* Ut jmAc! «>ii' q! ^'
(=Spr. 1317,£15 b — 52 b .)
We. 909: 70 Bl. 8™ (ebenso).
Anfang; J^f! ^t LLoj Lit 131 \MvXfc \* I3>£
Schluss : &Ag ly**** slJUe /&Lsm 5 uls gJb caSl$
= Spr. 1 317, £ 52 b bis 1318, 30 b .)
We. 910: 70 Bl. 8™ (ebenso).
Anfang : i>Le 5 ***a> OjS*j &XftLw q* — Schluss :
(= Spr. 1318, f. 30 b bis 1319, 7*.)
"♦ We. 911: 57 Bl. 8™, 0. 15 — 21 Z. (21 X 15; 0. 16-17 X
11— 12 cnl ).
Anfang: «/> JoLlJ! cy^Lw U>_^ w^' i3*&> ^y** -
J-A k^» U fLkwJ — Schluss: C^ ! >> vXas 53!
fOs-o^ (== Spr. 1319, £ 8«— 41».)
We. 912: 70B1. 8 T ° (wie 903).
Anfang: cLwwJi V^' o** Nr 1 **l"**H
gLr*j! «3^> ,$ fJ&* _^>^
Schluss (Kamil): ^s\*j WJJ>c> r UJI jA> ^vXs?
(== Spr. 1319, f. 42" bis 1320, 6\)
We. 913: 70 Bl. 8 T ° (19 Z-), 21 l /a X 15; 14 X 9 cm ).
Anfang (Kamil): V,uX«a* 5! ta,_j^ ^l ^jJI
Schluss: Jlsis ^Ulacj *)j>5 0^^ e i O** 6 £*"
Lm^I (=Spr. 1320, f. 6'— 57 b .)
We. 914: 72 Bl. 8™ (ebenso wie 913).
Anfang: U,l: vju/ L&Jt ,«~&c V^-' '^ 0'
Schluss: Jw« 5 ; 13 0>j> jU*Jb t3! s ^UJ! «£J3_}£>
[Jliafl»] a &*!& (= Spr. 1320, £ 57 b bis
% 1321, 55 b .)
We. 915: 68 Bl. 8'" (21 2 / 3 x 15>/3; 14x9V«).
Anfang: o^tf f*& >:, **i <i* ^2 ^l^ 3 ^'
Schluss: tol^QEj IgdS gwOyJt v_aac ,3 LjUab}
(= Spr. 1321, £55" bis 1323, ll b .)
HANDSCHRIFTEH D. K. BIBL. XX.
We. 916: 68 Bl. 4*° (22x14; 14— U«/» X 8 l /s— 9°*).
Anfang: IjajLb^ «Ju» fc&lS U^jAw/t^Sj l^vid'
Schluss: 0iAALfil 5 &*JJ3 kjwi*j (^^fcT ULjI jis
^ Lifl »^9 5 4» (= Spr. 1323, £ ll b bis
1324, 10».) ]
We. 917: 60 Bl. 4% 18-19 Z. (22 X 16; 17 X 10-11 8B ').
Anfang: UUa^z JV^j «3^ ^ Ma^' ^
U>Oe 0^*3 ^Ws — SchluBS (Motaq.):
(= Spr. 1 324, f. 1 s bi8 1 325, 22 B .)
We. 918: 60 BL 4 to (wie 917).
Anfang (Motaq.): ^^5 ■&*& * P M
Schluss: i^J^ i^^^ o*^° h^S
^131, ^U(=S P f.l325,f.22'bis 1326,33 b .)
We. 919: 60 Bl. 4 40 (wie 917).
Anfang : wAAJul, j&xiW ^Ud ^-« 5 ^5o OSjlJq
Schluss: l j**ii* ^« «^*i iJUsi ol^'s uUjij
Jl^H £^ 5 (=Spr.l326, f.33 b bis 1327,49 a .)
We. 920: 60 Bl. 4 to (wie 917).
Anfang: /ssA-, *h&g »^J 5 f$l gJjovSSh ^« 5
(J.W* ^ obU — Schluss: fUUt J^T JOe
SyJLSi t I3mJJ .V>* & (= Spr. 1327, £ 49^bis
1328, 58 a .)
We. 921: 71 BL 4% 21-22 Z. (22xl5V 9 ; IVh^lStyX
H_12«>).
Anfang: ^s> 3^1 q/> >Xj "!( (iUiil «JU3 ^sj 3
^4^(5 ^UJI,— Schluss: ^ ^ ^1 ^j
(= Spr. 1330, £ 25 s bis 1331, 50 b .)
We. 922 : 87 Bl. -4f (22 X l5>/s; 0. 18 X 12«*). ,
Anfang: U M> $£ } vi^Ul s-A2 B a L«S ,yi
jlaaJt *>S> J=»i — Schluss : Lf J>>^ vy*L^t ^5
jyu JJW! wi ^ «^J->>La^j "2(1 (= Spr. 1331,
£50 b bis 1333, 32 b .)
We. 923: 46 Bl. 8™ (2lVa X 16; 17 X 12-12Vs oa ).
Anfang (Baslt): vXS, u^LeJ) C^a J.t Ut* ^"Hyt
Schluss (liaflf): (^-« f& ^W^ 1 (^ o^
(= Spr. 1333, £ 32 b bis 1334, 12 b .)
We. 924: 67 Bl. 8™ (20>/«xl5; 17 X 11 — llVa 0111 )- -
Hftngt nicht mit 923 unmittelbar zusammen.
Anfang : D li <£p^o «<i5U3w J*Aj "^ w5U*Xj
g^T /J^' — Schluss: olL*Jt. »-»* (^J tUJ
-£* \ UU jtS u^^t ^1^1 (= Spr. 1384,
£ 10° bis 1335, 28 b .)
ll
82
GROSSE ROMANE.
No. 9123.
We. 926: 85 B). 8™ (21 3 Ax 16; 17-18X 11-12«">).
Anfang: Os^ IjJs^ ^ J*u juflJb.^^aJI ^
Schluss: pU^iJU, ^L^aJt *jLc outSyS jt^iw Jiw
(=Spr. 1335, f. 28" bis 1337, 30 b .)
We. 926: 116 Bl. 8™(15xl0»/*; ll-12V>X7-8™).
Anfang: JL> L. ^1 ^yu Q l VI ^yrjlS
*** ai * £* — Soh)us6: u-jli, *JdU*s cXa» juH
vi>^r \, ij^i* (= Spr. 1337, f. 13" bis
1338, 29'.)
We. 927: 92 Bl. 8" (15 x 10*/*; 11-137, X 7-9 V>).
Anfang: «xJ Vj*^ b^ O* \s^' *** d>
W?^ o' U*** l^* — Schluss: JJS j :]l yi- ^
■J*«V t>*^ j^^tj, Jj^kll j*«J1 |j^ oudjcl
(= Spr. 1338, £ 29» bis 1339, 21 b .)
We. 928 : 50 Bl. 8™ (21 '/« x 14 1 /,; 17»/s X 12"»).
Anfang: J^kil ^mJI .. : ; | jo. vj^^M ^- ^
Jl^il JL»s Jjwjj — Schluss: f^j\ fjjjt ^^^
yi^ 5 *>L> l^,u3 ^ (= Spr. 1339, f. 21"
bis 1339, 64 b .)
We. 929: 73 81^21'/, Xl5'/,j 17V,-18V,X10»/ S
Anfang: jjb.JI ^Xasmj j* tjrsJl^;, ^fa,
iUiLJlj l^-^Jj — Schluss: .ibb vJI fjlA^
Lil ^ijJiJi «Jd3o Ut v-^ ^^ (= Spr. 1339,
f.64 b bis 1340, 65'.)
We. 930: 68B1. 8™(21xl6Vs; 16V»-17V 8 xlO-llV s «»).
Anfang: St^l ,kXS» ^ «~k3 V . jj| 3 ^ ^
Schluss: mU ^t ; ^ fjx* \J^ M JjUs-
l^J^?- ^cs^' ^U, Jkj>| . . . (jbJ^X* *jas>
(=Spr. 1340, f. 65' bis 1342, 3».)
We. 931 : 60 Bl. 8" (21 x 15 ; 17 »/» X 12"»).
Anfang: «*o^ U bl, ^Lub ^CJL J ^&\
O^*^' <^ ! — Schluss: r LI X&S W ^
yU*Jt j^> ^yi g^J| j; 3 ( = gp. 1342, f. 3"
bis 1343, 37'.)
We.932: 95B1. 8«(18'Axl3V S ; laVs-HVsXSV^-lOV,,^.
Anfang: ^ _&Jt c:rA »^t >^ ^ yUJt,
(•*^*>.-yi«oJt — Schluss: Ltfto Lu> U U,Jt
y^Ub ^1 ^U* xU% (= Spr. 1343, f. 3 7*
bis 1345, 3'.)
We. 933: 73 Bl. 8™ (21 x 15'/«j 15-18»/ S X 11-12«»).
Anfang: ^ ^J^ls, a *>oU ^ ^ a LXJI
bj«it — Schluss: £ ^U, ^XJLc U^sj^
oL*JI KJol^ w^AXiu IaxUs ot^l *xs>
(= Spr. 1345, f. 2 b bis 1346, 25\)
We. 934: 72 Bl. 8™ (20«/s X 15; 17— 17«/s X 11»»).
Anfang: _^! I j^> ^ £ JUU! a> Jo ^ a,>JuJI
l$J oJlii — Schluss: VjS ^ wxJlS cm "tf
*UI o^i yoJl ^} JOS ^ ^(^ Spr. 1346,
f. 25* bis 1347, 22».)
We.935: 67 Bl. 8™ (2q l /,X 15; 17-17V?X 11«»).
Anfung: ( » i ^| J Ij^l jJilSl w5^^ 4« Os^
>b^i (j«yt — Schluss: ^OJSj, cL*jfij c^ JJ'
j^jju^VI Jb" (= Spr.1347, f.22' bis 1848, 19 b .)
We. 936: 59 Bl. 4* (22 x L5«/»; 17-18 xlO~12V»«»).
AnfaDg : j^Mi^ *UaiiJt 5^ jOS ^ j>J.\ *& ^
Schluss: JUi UJI^^| :iy , ^ajo* U,
(=Spr. 1348, f.19» bis 1349, 22 b ,)
We. 937.; 92B1. 4 to (22X16; 17-^18 x 10^-1 1«»).
Anfang: KeLJI b>c. D U*Jt yi.1 ^«V| JLfij
okr^ 1 !^i^ — Schluss: j^AJI J^S c5 *m*U
^,yi JLS «_^XJt» y J Jt ligy jC i il J (= Spr. 1349,
f. 22 b bis 1350, 15'.)
We. 938: 37 Bl. 4«" (22 x 15 l /»; 16Vs-18x 10<"»).
Anfang: ^*iU> r ^LX» 1^ XL* «>*m» Uii JL5
yilJt JuSU q* — Schluss: Ui3b *^le j^L
(= Spr. 1350, f. 15» bis 1351, 22 b .)
We, 939: 98 BL 8™ (16 l /4 X 11; H l /«— 13«/» x 7«»).
(Synon. von Schwert, Lanze, Panzer, Pferd,
Kameel, Wein, Schlange, f. 90— 98.)
Anfang: D UyJi SCJu ^ ^^ jSl ^J, ctu^
Jltu^^ BjyjvJI — Schluss: XX* *Usuai ^
t>oL«J! ^1 j*x «J JUy (= Spr. 1351, f. 23'
bis 88 b .)
We. 940: 110 Bl. 8" (20»/»Xl5; 14x9Vi«»).
Anfang: jUb M )^> ^ J^, ^\ ^L5 iol ^
^UJI D it ^tj, &J _ Schluss: BjTUi ^
O*^ £**^* cf^i 6b* O^ 5 >H \>^j
(== Spr. 1351, f. 88 b bis 1352, 62 b .)
We. 941: 98 Bl. 8™ (20»/» X 15; 14-18 x 9V»-18 e »).
Anfang: L. fcy^j o^- ^ ^^Xs. L(J U ju0.Uu«
Ooy — Schluss: «5JU>5 j»4^j (jUJI ^J Jjkoi
JlS vW^I «>-m lXSj wUJI (= Spr. 1352,
f. 62 b bis 1353, 55'.)
We. 942; 94 B1.8" (21»/ 8 X 168/*; 17-18 X 11V»-12«»).
Anfang: *JI ^^^ «&&, Q \ ^^ ( _ > ^UJ! t^
Lit ^^U — Schluss: (JUj ( _ ? *3* j£L ^P.bp
xit ^- jiu U wbLr o t Ou*il(= Spr. 1353,
f. 55'-^80 b und 1292, f. 61 b — 113".)
No. 9123.
GROSSE ROMANE.
88
We. 943: 79 Bl. 8™ (21% x 16; 16Va-18 X 10 1 /s-13 6m ).
Anfang: 'tU**o ^cSj* LJj>ta ^i jiu^ vjhj Ou»
Jaii\ : \Jh9iX> — Schluss : '_Awi^J! JiiJI fUfrJt lit
'bj^-iS, ,****> ^y>- vi*J (= Spr. 1 292, f. 1 1 3 b
bis 1294,46'.)
We. 944: 78 Bl. 8™ (21%X 16; 17 — 18 X 11— U°»).
Anfang: *jil* ^^Jj ^S\ ^J»J| Ut
Schluss : Jls ^jLJLj J>s» L« iXev> _^! yoj! LJ*
(—Spr. 1294, f. 46* bis 1297, 33».) -
We. 945: 83 Bl. 8 T ° (21VjX 15'/a; 16-17 X IlVa " 1 ).
Anfang: JL^U! a^jj U wis L-oaAJ1 ^xi ^ U Ul 5
Sohluss (Kamil):
(= Spr. 1297, f.34 a — 96'.)
We. 946: 64 Bl. 8™ (20y 3 Xl5; 15— 19 x 10— 13"°).
Anfang (Kamil) : wjlc u*jji ^ J^aS ^ ^
Schluss : j^fc.Lil jl*A"!(! ^ »b| ^^j jLi!^ ( JJiA\ i
(= Spr. 1297, £ 96" bis 1298, 43 b .) '
We. 947: 61 Bl. 8™ (20% X 14Va; 14Va-15VaX9-10 l /j 0,n ).
Anfang : ^$> gs-j oo a Lwa*JS bfj C5 ***>'!f! Jls
jt^A^P ^^ ^Jj^'i — Schluss: UJ ^^s- i>^
(JH
'j***'
(== Spr. 1298, f. 43 b bis 1299, 64».)
<P We. 948: 85 Bl. 4"> (22x16; 16— 17 X 10— 12<»»).
Anfang: ^y *■**!:> yU* t5U» u^&H^ Lj iuSL
Schluss: o^AwaJ! q-o waS 5 l ^*a>aJI j^ jLo UJj,
o>yJI ,>jJI !>x«j (= Spr. 1299, f. 64" bis
1301, 58 b .)
We. 949: 86 Bl. 8™ (16 X 10; llVa-13 X 7 1 /a onl ).
Anfang : bvAj^s ^ Oj*J! 5 LuaiiJI / As- L*jlX»
J>lj^> ,_^fc v^s — Schluss: vJjt *Jic cmoOOS
Jjs-U'ttl-^'W ^ L> JOJiJI (=Spr. 1301,
f. 58" bis 1302, 21\)
We. 950: 68 Bl. 8 T ° (21 x 15Va; 15— 17 x 11-12™).
Anfang: J^ Q 1 ^LsSo*,^ «JLL> j vi-^'i d^°
«jj v— 'LiT — 'Schluss: &a£uo jaXc u itiu ,-*»■
pJo vX5 IJU, «*Axr j? Uy_o «jj> (= Spr. 1 302,
f. 21" bis 1305, 8'.)
We. 951: 62 Bl. 8" (20'/*x 14 l /a; 15-16x 10— 11<™).
Anfang : fc^ykc (JUc ^ ^^ judc |»l\S Oo IJU,
**>-i)5 — Schluss : »Jb3 ^c w^jJI iO^ $ <}jjw
Oo V ^ (= Spr. 1305, f.8"— 62 b .)
^ We. 952: 65 Bl. 8™ (21'/ s x 16 ; 16—17 X 10-11 Vs ").
~ Anfang :v t j^a A ^*^>|j J^mI^^^^Ls^.
Schluss: K^CLMiyflj^L^JLs- Os/s ^K! <iU£lj Jyw&s
(= Spr. 1305,"f. 62 b — 105'.)
We. 953: 50 Bl. 8" (21 X 16'/*; .15-16 x9«/a— ll 9in ).
Anfang : *4*^" c* lT^"3 *a^U-« j*a2 ^ yi^r
»OJ^ v_jy — Schluss: »3sS> ^yi ^Xic fci Ui^
LiL|fl:J* ^JaJlp^l (= Spr. 1305, f. 105*
bis 1306, 15 b .)
We. 954: 69 Bl. 4* (22'/s X 16; 17 l /s X 12.V» e »).
Anfang (Tawll): f y£X\ JLi-L. Iju« UUb t^
Schluss : o^ai»- 5 (4*4^ CJ* O 50 ^' «**-•>' !+»' /^
(= Spr. 1306, f. 15 b — 69 a .)
We. 955: 67 Bl. 4* (22xl5 l /»; 16-17V8Xll l /a-12V» cm ).
Anfang: (ja*Jt v^-^l Ljil ^ ^^ Jiw 5 ptVir
\-frH}j ^e — SchluBS : (JLwj, o^lit J-i ; jtfo»- UJi
\ *ja\s j^Jc (= Spr. 1306, f.69 a bis l$07,82 b .)
We. 956: 89 Bl. 8" (21x15; 15— 17»/axil'/s— I2 e "»).
Anfang : MjS- \^>£ay> ajL+am*> *^ jfS". n'
iCJULIaJt Js-uUJU — Schluss: lyiji ^ IJj
■^ -j^aM e byi ^ (= Spr. 1307, f. 82 b bis
1810,66*.)
■We. 957: 70 Bl. 4 to (23 X 16; 17Va X HVs 010 ).
Anfang: (ja»J! fi*>*i rr* V^V o**rf>^ (^ J^
5j^j» LJ 3 — SchlussrjjL?. ^yjl ^^j (jr »**JI
yac e*j^s; £»-« >x* LT <ol» (= Spr. 1310,
i.66 b bis 1311, 18».)
We. 958: 44 Bl. 4 t «' (22V*X 15'/s; 16— 16 l /s X llVs " 1 ).
Anfang (f. 2% 2): £o^J! JJ3 _JuLc I ^*« JJ5
a,Uc «^>lji v>l^ qj! — Schluss: o.«xL«5
(=Spr. 131 l,f. 18*— 57\)
We. 959: 68 Bl. 8^ ; (21 X 16; 16 l /i— 17V» X lS-lBWjom).
Anfang : *Jji/> ^Lct ^ kJ>^£ » j ^cj ^*Pj v_a^
vi5Jj ilb Uls JL» — Schluss: ,«^Ae Q^liij ^i
(== Spr. 1311, f. 57* bis 1313, 8\)
We. 960: 71 Bl. 8" (21V3XI6; 17— 18 X 13 en >).
Anfang: o.>j>t$ JjLmI ^! vua.Uj^^^Xjj^^^^I
Schluss f. 71»: tULJI JuUai ^ ^ *JJI j*s^9
(*#*- 3 jflH (Ji rW* (*-=vj> f i-*>^i r&Sj
^ vJ* Lj ( *jZm» /c*-^ vi^s Job tLyw^t q* *t**»
JixXmiJ} ^UiiyJ^ Bi>LjjJi ^ ailLi oyiij (JL^JIj fUxJI
U^I *JUI JL-Js UJLJI o[^ ^ ,4^!! iJLJI
(= Spr. 1313, f. 8 b bis Ende des Bandes.)
11*
84
GROSSE ROMANE.
No. 9123. 9124.
We. 911 hangt nioht unmittelbar mit 910 znsammen,
es fehlt 1 Bl.; ferner fehlt nach f.52 1 Bl. — Auoh zwisohen
We. 911 u. 912 fehlt 1 Bl. — An We. 926 fehlt das 1. Bl.j
naoh f. 105 fehlt 1 Bl. — In We. 930 fehlen naoh f. 35
c8B)., nach f.52 2 Bl., naoh f. 67 1BL — In We. 941 fehlt
Bl. 5. 8, 59. — In We. 945 fehlen Bl. 2. 3 and 2 BL naoh
f. 72. — In We. 946 fehlt 1 Bl. naoh f. 16, wol 2 Bl. nach
f. 51. — In We. 947 fehlen nach f.3 wol 4 Bl.
9124. We. 961 — 1020.
Dies Exemplar desselben RomanB enthfilt B&nde
theils in 8 TO , theile in 4*? zu etwa 15-^r21 Z. In der Kegel
ist der Zustand: nicht recht sauber; das Papier: gelb,
riemlich glatt, disk; der Einband; Pappband mit Leder-
rucben nnd Klappe. — Die Schrift ist yon verschiedenen
Handen, meiatens ziemlich gross, kr&ftig, deutlich, vooalloa.
Stichworter, aucb. ganze Zeilen, roth. Abocbrift We. 961
im J, n *VM73, yon j^sixKW „Li! j^j ^a«^j ; moistens
am 1800 oder ep&ter gescbrieben; We. 1020 im J. ,8W /ieM
von l _ s ^**M o M ^~ C^ V*^? vXa*J1; We. 985 im
J- m3 /i»MS We. 992 yon '*****£> ^ £*■**»- O* LS^ 3 * ^
im J. tM0 /m5.
Fur We 961, den ersten Theil des Werkos, Wober
den Titel hat f. 1*:
and in welchem die Vorgeschiohte f. 3* beginnt, warden
ale Qaellen angegeben die RawiB;
Weiterhin steht gewohnlioh Uobb ic^Ut JL3, bisweilen
auch Jj*i pj i-a^ vi^ °^ er jW*"^' k-usi - JL3 oder
We. 961: 90 Bl. 4'°, 17 Z. (22x16; 17 X ll cm ).
AnfaDg: ^ ^c^i J, LcCwm-oj, ,>!(X&Ji £j*dt ks\.
wUbl _j*c — Schluss: IJnJ» JLuJt ^aosJ! Lpl?
«i^>L. L fc Jlyae i (=We.901 U.902, f.l bisc.39.)
We. 962: 59 Bl. 8 T0 , 19 Z. tfO'/sX 14'/,; 16— 17x llVa om >.
Anfang: ajZ-jp.^ *^sSj| »»-y«JI <o^ ol^ yi3
a^All KjjLJI — SchluBB! &jO ^SUMj (c+La q/«
J13 j^^s £**> Jjs (= We. 902, fi'21 bis
903, c. 25.)
We.963: 55B1. 8 W , 15Z. (157 s xll; 12V3-13x7'/s.— 8*"").
Anfang: yLkc $ pL^-l., w^Lzd! Q-vJLb ^ 5 U«>ls
r^Li-S O^ j^ — Schluss : *x«^jc t L«J (j4, 5
*Ia£ ^JS a*^ iiJUJ.! 3 (= We. 903, c. f. 25
bis c.'f. 63).
We. 964: 62B1.8™, 15Z. (15 8 / 4 Xll; 12V»-13x8-8 , /9 l " n ).
Anfang: lss>.Xi ^J! J^ «Lx f l ^1 fjjtf «j| ^^i-
w^ixJI^ .; — Schluss: <i5o\>ls*. pLi' ^ tiX* a l
^ uSLJI w>L» AS aJJ! D ^( (= We. 903, c. f.65
bis 904, c. f.45.)
We. 965: 89 Bl. 8", 16—21 Z. (21Xl5Vs; 16-17x11^).
Anfang: w&Ui*! ^Jb *j (^aJ «JiJI «IJI *sL, iXSj
«^Sbt,l 5 — Schluss: g**- UJb l&Jlj y#i!iX$j
w^iS y^t (= We. 904, f. 45 bis 906, 45.)
We. 966: 66 Bl. 8™, c. 19—21 Z. (21 x 16; 17 X llV» 0,a ).
Anfang r^U u\ UuS;, fUgJIyu* JLas^e b^^-l r ^£H
Schluss: uyJI o,a&« jyi Uwt cJL> s vjjI ib Uj
(= We. 906, f. 45 bis 908, 8.)
We. 967: 121 BL 8™, 15 Z. (15 a /8Xll ; ll'/s— 13x7-8"/9 om ).
Anfang: Lay! uJL> 3 y^l ^t J^w' a3 ; '%'^j
l»Ui5 <-yJI c^a^ c^ ~~ SchlusB: UJt^l v^kJ
3f Q*i l^xp yus {j^AJI _^jI K*^* ^
(= We. 908, f. 13 bis 909, 58.)
We. 96B: 110 Bl. 8« 19 Z, (21«/ 8 X 16*/a; 17-18 X
10— llVa ™).
Anfang: Kl ^ Ui ^OwJI ^ t^yi U p ^
«-Je Ui> ^ — Schluss (Kamil):
!yrtdgilX«\jUSJI p^j
(== We. 909, f. 58 bis 912, 3.)
We. 969: 74 Bl. 4", 19-21 Z. (22x15; 17-17 */» X 1 1-1 2«°).
Anfang (Kamil) :
Schluss: JUJI ,j ^ASiXtaj^ JLail Siiujisq yijif
«j^ wftotf c l (= We. 912, f. 3» bis 913, 52.)
We. 970: 74 Bl. 4 to , o. 19— 21 Z. (22xl5^ 9 ; 17-17'/»
xll— 12 cm ).
Anfang: ^^ac ( _ s 0j c^I ^ ^J^ac «tvSJ ArfjLit
o>i*oj ^! QliJkCj — Schluss: wjHa^-l jj^ Asj
(==We.913, f.52— 70. Spr.1321, f.l— 44.)
We. 971: 90B1.8« 13-16Z.(16xl0y 8 ; ll-lSxe^-?'^).
Anfang: &Ab. \y^. V y>\ £S>y uJUJI \ ^
XsL*a!i vji*-u ^Jl *>jj«j 5 — Schluss: \ja&ii\ iuLs
^°3 o' .M".9 JL>-^' (Jh="j fLitJI vl
(=Spr. 1321, f. 44 bis 1322, 34.)
We. 972: 80 Bl. 8 TO , 15 Z. (16 x lO'/s; 13 X V\^).
Anfang: L> \ Sj & ^ L^ ^| e^ixit U$
Schluss: Oja«.JI
(= Spr. 1322, f. 34 "bis 1323, 17.)
We. 973: 90 Bl. 4«°, 19Z. (22 s / 8 Xl5 , /2; 17x11-11 V» ctB ).
Anfang : Jai Uii^j^ u^t J,l o^jQAXatsS bU,^
Schluss: jyCU3-\ J^j i^sUJ JOss ^j^asS ^^t^
LJ^tyuj, (= Spr. 1323, f. 17 bis 1325, 3.)
qLw 'Jfj .kXS BlXiC UJ LSaJ
No. 9124.
GROSSE ROMANE.
85
We. 974: 86B1. 4'°, 19Z. (22xl5Vsi; n-Wh><n i ls-\2™>).
Anfang : v^^j^^er 1 y' i^MM '^h Sf** 3 ^*"^
Sohluss: g^ri^i (^! 'j^J^ i> V^ ■"</**
g^Aji'oW.'o* O 1 ^' £ (= Spr> 1325 ' f - 8
bis 1826, Ende.)
We. Q75: 61 Bl. 4 to , 17 Z. (22 X 16; .17!/, X 12° m ).
Anfang: U*aJI Sg&y,^^ \^J> — Schluss:
(=Spr. 1327, £2 bis 1327 j Ende.)
We. 976:. .69 Bl. 8«?, 19 Z. (2iy»X 15.Va.; leVs-nVsX
10— I2 cro ).
Anfang : n^J^a »>$jrb **M (^^rf ^s JJ' A o^
H^-i A U^ — Schluss: \jX>& 5 ^ ^to-
r L^ y^l \J\ (= Spr. 1828, f. 2 bis
1329, 14.)
We. 977: 88 B1.«8 TO , 19—22 Z. (20Vs X 16Vs; 17 X ll*/s
: J: : b»B 12V9 CB1 ).
Anfang: JU^ Xyl\ >^sLu pU^sJI ^ '5^*^
u£J3 JyU* — Schluss : ««XJ>t.§ \j»\yi\ &a*> uS^se
jde tjsaajij, .^l^tj o^' (= Spr. 1329,
f. 14 bis 1380, 40.)
We. 978s 68 Bl. 8*0, 15 Z. (17x11; 12V»-18x8«»).
Anfang: VLSaJlotoUaaii *Le <J* gia£% U"!?*'
-&' ,>.> I.XS' — Schluss: ^ LsJt., w-*aJI 0*9
(== Spr. 1830, f. 40 bis 1331, 31.)
We. 979: 80B1. 4* 19Z. (22X IS 1 /*} 17-nVaX llVs ").
Anfang : l ^*i r Jt c ^e ^aJ ^Ju^t*^ p^l ^ tol>>^»i$
Sohluss: £*iy& 1^ g>iH o^ J^) O-V^ y5 ^*»
(= Spr. 1831, f. 31 bis 1833,9.)
We. 980: 66B1, 4% 19 Z. (22xl5»/8; .17— 18x 11-12<»>»).
Anfang: ^*Ji tf (J&-J> f^* Ki^. q* J^
n^JUJt jh^I — Sohluss: ^ ^^ «&Wi L*^«
(OOa e^J^' wl ^ »J^JI ^L&t (= Spr. 1333,
£9 bis 1334, 17.)
We. 981: 72 Bl. 8", 19 Z. <si»/»X 15; 1? X 11-12"").
Anfang: o**^ p^LK5t f^h\ t^" 8 *" v ^-^ y£»J^'
JjJtfl yj^y* — Sohluss: ft^is _y*^-j, (.U'Jft ^*J
"SL|«j'"bi*i *JJ&j f ^( ^ (== Spr. 1334,
f. 17 bis 1335, 38.)
We. 982: 84B1.8™, 19 Z. (21>/sXl5; 17 X 11*/b— 12» m ).
Anfang: v-^sJ! ^ 5 U*JJ!j,bl^j > ^^0 5: >^l |i ^ > f J ^.s
Sohluss: (j «^s> 0^5 t>Lrfj qJ b^Ue J-aSXv.!
**Jo *>^ (= Spr. 1335, £.38 bio 1338, 12.)
We. 983: 100 Bl. 8'°, 19 Z. (21% x 16'/a; 16-17VbX
11 — 12°™).
Anfang: <Ai> *J>.sM \ $ \j Ui ^l$Jt 5 u^l ^
.UsJt *4*J* ^Lc 5 ^UaiJ! OjLfe- (y^>
(= Spr. 1338, t 12 bis 1339, 51.)"
$6,984: 77 Bl. 8™, 15-19Z. (20xl4'/ 9 ; 15-17x9-ll 6m ).
Anfang: tXsJ 6j$A tM^»3 ''-^wJlj j>^-l«> L*^ i3«*"
^jiwjJJ J^ BbUaJV'— Schluss: ^t i)^' CTiO
J^j.^ U^Ui ^1 o^f f& Wjj (= Spr. 1839,
f. 51 bis 1340,47.)
We. 985: 74 Bl. 8'% 15 Z. (21 3 / 4 X 16.«A;. .16 X 10— H CIB ).
Anfang: \^ U, J^iaJt ^UjJI ^ l4J..J*r- ^
,^Jw> JJ^ J* — Sohluss: »<ye V 1 ^ 5 ls=^5
(== Spr. 1340, f. 47 bis 1341, 54.)
We. 986: 86 Bl. 8™, 0. 16-19 Z..(2lVs X 15Va! 16»/s-rTl7V«
X 11-12 8 /< 0B1 ).
Anfang: Ow^JI^^Jt \3 c^'^ S !*6*5 ' lX A**^'
■«JJU"' ^kXlJjj, — Sohluss: j*« t y> _yOe -,Us>-i
&^J| ^ o^ £•■ jl« ^ wl (== Spr. 1341,
f. 54 bis 1343, 25.)
We. 987: 79B1.8", 19 Z. (21% X 15»/»} 17x11-12").
AnfaDg: ^ ^ ^.^ o^ ^J* 1 ^ ^
■$lajt\ -q* K«Jlj>.. f A^9 — Schluss; jLfcu>3b
(= Spr. 1343, f. 25 bis 1344, 37.)
We.988: 80B1.4 10 , 19-22 Z. $?Xl6>/iS 17 X 12 l /s om ).
Anfang: ait pi ^ mssSXa \ ^ «ja^s t 5
^'"jyl^Oii-l — Schluss: W ^ ^^U» U
jl^JI J5 U,^!I A p^yi^ iUaJ) (== Spr. 1344,
f.47 bis 1345,52.)
We.989: 90B1. 8", 16Z. (15 8 AxlO'/d; 12Va-18x8-8Va 0,D ).
Anfang: ^Xs> ^UuJI a * t^wU* U \n*M ^ &&>
$J\ &« l ]jA«JI-jkit — Schluss: ^L^" ^
^ aiUL^Jt gJ U*.^' «5U^U(=^ Spr. 1345,
f.52 bis 1346, 36.)
W0. 990: 93B1. 8-.16Z. (16xl0«/ s ; 12-13x7Va-8 om ).
Anfang: ^^ l*M o U U«l _/<io ^ ^
uSUs .xa* — Sohluss: K&^l ^* V^ O^ fJ*^
., fc S y aiAIV J ^l<=Spr.l846,f.S6bU.1847,18.)
Vo. §91: 79 Bl. 8™, 15 Z. (16X 11; nVfl-lSX?--?*/^^).
Anfang: b£W! ^»« U^ h%a^> ys ^sXsfJJs
^Ub _yJ-l kxJ> g^^ — Sohluss (fiaftf):
4r^ J^lJ> j^Sit ^tX* [(j)^ 1 *]
(= Spr. 1347, f. 18 bis 1848, 1.)
86
GROSSE ROMANE.
No. 9124.
We. 992: 82B1 8™, 16-19Z. (Six 15; 15-18X 1 1-18«»).
Anfang: ^ r ^i ^ ^ ^ ^ j^^. ^
^JuflSl^ — Schluss: JUii jLjJI ^ |.^ c u
(= Spr. 1 348, f. 1 bis 1349, 81 .)
We.993: 84B1. 8™, 16 Z. (16x11; 12«/j X 8y,«>).
Anfaog: t^^^JUJt^JI J. ir r.Uu i(b ^t 1^,
Schluss: JjU l^yOOS J* juSI, ^ *JU*=^I ^
(= Spr. 1349, f. 81 bis 1350, 27.)
We. 994: 100 Bl. 8", 16 Z. (16 X 11 ; 12'/» X 8>/»«»).
Anfang: t^tu^ o>X& ^ l^j JJii W B^JJI
oyji, — Schluse: _XLe J* ^Lo, O^aJt ,y^
obJ^I ^ L «5U^ (= Spr. 1350, f. 27 bis
1351, 40.)
We. 995: 74 Bl. 4* 19 Z. (22xl6'/s; 17xl2'/,"»).
Anfang: ^ «jL«iJ ^ ^| ' I.^Jt ^^
D L«yt HA*fp — SchluBs: LsrUl 5 x^, ^ ^
«UJ_^. D t (= Spr. 1 35 1, f.40 bis 1352, 30.)
We. 996: 72 Bl. 8", 16 Z. (16i/ s xl0V s j 12 x 6*U«°).
Anfang : tf±z yfR &} j ^ ^ l^^j ^ ^^
Schluss: ^^o! ^ ., UFj ^. u /^ya. Ut 5
JLS, jwWli j^\ (== Spr. 1352, f. 80—70*.)
We. 997: 98B1.8", 0.I6Z. (IfixlOV,; 12-18x7V»-8«=>).
Anfang (ftaftf): ^1 ^3J ^ ^ U
Schluss: UT -JU), ^ c ^ ^ L*uU, jLoilj
JUtffl ^ (= Spr. 1352, f. 71 bis 1353, 25;)
We. 998: 100BL 8" 16 Z. (16 x 11; l3x8-9«»)
Anfang: \L,> i^V OrfU> 5 JL^ ^ Jl^
MjL ajIc — SchluBs: v^LS, vAaoUU! AcyJt ajV
xjj»i\ iUi ^ (= Spr. 1353, f.27 — 80.
1292, f. 61 -,74.)
We. 999: 83 Bl. 4Vo. 19 Z. (21»/ 8 X 16'/,; 16>/ s -17x
10— llVs ™).
Anfang: ^ wU ^1^1 V _**& *! «^l L.
v-^*JI' r ie — SchluBs: (j^ viiUj 0UJ» w£JUj
v£**> fJJ Udl «5Jo g^Uj ^ Ui^ b y
0= Spr. 1 292, f. 74-1 28. We.943,f. 20-30.)
We, 1000: 66 Bl. 8*», 16 Z. (21 x 16»/»; 10 X ll™).
Anfang; JLS, *s| ^ j^ v^ «*i, oV
»W L L*i — Schluss: «^ f ) ^ y,ij| o,U*
(= We. 943, f. 38 bis 944, 27.)
We. 1001: 87B1.8™, 15Z.(153/<xll; 12V.-13x7-8Vs«'»).
Anfang (W&fir): fa ob> jy ^^
Schluss : ^ Uj t ^axa. > ^^Jl ^ ^ Jo
giw a l Ul» (= We. 944, f. 27 bis 945, 10.
Spr. 1297, f. 41— 45.)
We. 1002: 100 Bl. 8", 16 Z. (16^x11; 13x8V s «»).
Anfang: ^ ^ ^ ^ & jym .■££ y^
^\ tk>«i — Schluss: ^jx&t t juuo**) : y_ju*
^rf^SI o^CT" Vj* 4 **^'(— Spr. 1297, f.45-90).
We. 1003: 69 Bl. 8", 19 Z. (?l«/ s x 15»/»j 18 x 12'/i*-).' ::
Anfang: jj^t jy ^\ ^ Bj ^u,' ^j, ^^^^
KLwLJI s»Ui" J,j, — Schluss : .iUil _^| Ve^t U^
(Folgt auf We. 1006.)
We. 1004: 60BUV9Z. (22x16'/*; 17^.17«^xl8y,^18W).
Anfang: \y> U, f iUJt «jO> -£ v-^JI p ^ JLS
(..LXa.'J/l ^ us"^ J,c — Schluss: jip l^J ^fU,
We. 1005: 106 Bl. 8" 16-17 Z. (16 X 11; U X 8-8'/^).
Anfang: Js^y^ «^ g^Ji, U^aJ| ^
ls^H O 1 ^5 — Schluss: J*^, f ^T->L:--H|^
fU iK ^ JnUMJ (= Spr. 1297, f.'90 bis
1298, 25.) (Folgt auf We. 1002.)
We. 1006: 96 Bl. 8" 16 Z. (16 X 11; 18 X 8%1-J.
Anfang: % S^>^ »£L ^ *^ «J a K Q t
UJjuK ^i^i — Sohluss: o-ul w>«^ -.jIIS
*4^* XLmL« ^ Jc?-t KcU=- ^ ^Jl
We. 1007: 97 Bl. 8", 16 Z. (15 xlOVi; 12-18x7V»-8™).
Anfang: . Jo. ;U ^Ajf L4J ^^ V^*j ,yrf^
V>Jj^ U, U - Schluss: .ydfcy jito.^
DioBftndefolgeaso: 1002.1005.1006.1003.1004.1007.
We. 1008: 88 Bl. 8" 16 Z. <l5»/ 8 x 10«/,; 18.x 8^?/^-).
Anfeng: ^tooat, Byi J^^t^YI^' JjU.
Schluss: ^U, ^y. J-o, .^^ v^A ^bjfo
F. 52— 79 enth< ein langes Selbstlpb-Ge-
dicht (0. 418 Verse).
We.1009: 96B1.8™, 10-18 Z. (16x10; 12V»X7V.-8»/» , » ).
Anfang: ^1 «jJJ j.^L y^ ^ JU
^twOi, — Schluss: of^p^-p 1 ^ ■■■k Hs
ju-IvXJ va^ KJ'^U co^ ojj G tf U ^j^
We.1010: 91B1. 8", 19 Z. (16x10V*; 18-18'/. x7V.-8»«)
Anfang: od aV^ld^orf^yt> i ^^iolJ
Schluss: ujSUy-rfg^, yLCi'o^l^jXii^,
No. 9124. 9125.
GROSSE ROMANE.
87
We. .1011:' 102 BL 8™, 15-19 Z. (15 3 /<xlli 13x:8'/s €m ).
Anfang: ol^lJ £yL«wJ' V^r 5 * ^W^cr* h*J* ^
Sohluss: ^l^iijXJ^wJiIssOlyb^lj, (Ousl^^J^b
We. 1012: 80B1.8™ 15 Z. (15 8 /iX lO'/a; 13x87s, om ).
Anfang : *JL$le ^ v^aaJI ^^1 aii'U ^ wyto s ^U3i
Sohluss: ^s! 4>»y>.iX*l j ^ <3^-^'cr» V^c^**"
We. 1013 : 82 BL 8™, 13 Z. (21 8 /« X 16 ; 16-17 X lS'/a ™)-
Anfang: j* KJ.JJI 0^j ., V ,^ u^S UM ^15
ktJUU u^t — - Schluss: v**»% <**h j^ 1 f*^*
.^1 v-aS^j, wejJt |H^5^
We. 1014: 80 BL 8™, 15 Z. (16 x 10>/a; 13 X 8-9"").
Anfang: yM v&J \y» 6^> (J^\ ^U^
■:-'\j£6\ yl <^ j&& — Schluss: Oy*L» UsJW,
We. 1015: 100 Bl. 8*», 16 Z. (16 X 11 ; 13 X 8.yi-9«).
Anfang : xX&s*) (*%d<& U3t 5 ^sCwi *ule i j&$5 Sj3t& j
Sohluss: t»iH vAju wAAj^aJU, JwiUw q^><>
We, 1016: 100 Bl. 8™, 16 Z. (16 X 11; 13 X &-& l h c, %
Anfang: B^l v* 8 *^ V*A^' ^V 8 *! u^ 4 ^ tt "^
w^^lj — Schluss: ^>«4!>>^ ^ W (3^j
^j> ^4«^ ^ ^i;;^ &JU> ^ oLs*
We. 1017: 61 BL8™ 19 Z. (2lVsXl6j 16-17x10-1 iVa" ).
Anfang: liywW \^ ^ p^fS v^ \j^ xs 3 *^
■■uftWi pJ? — Sohluss : 0*3^ L{ q^UL
We.lOI8:68B1.4'°,19Z.(32xl5Vs;17-17V*xl2-12V»'' ,E )-
Anfang: fJJ ll 8^ yajj ^1 ^> i>^j> O^-S
v**«j uJUi CUas — Schluss: j-a^J o' ■*-***"■»
We, 1019: 61BL8™, 19 Z. (21 l / s Xl6; 17 X l?V m ).
Anfang: qIXo ^et j a^Us- M**^ j^j ^i
,4^3^ UB — Sohluss: u»j^! «^p» q-^
W@.I020; 66 Bl. 8™ 19 Z. (21 s / s Xl6V»; nx^/a-lS™).
Anfang : u£W kXsu., pUiall «J t^XJs, L»J1 ..yl»>
&>ljJI «Xe»t — Schluss des Werkes .:, 0- $£s" ^
silt ^Uij, D LJJ! otj^Q^ «JJI /*&»Jj> UftJ^
p ^LX» ^ UMsUi b^l^ -51. D t D Ut! C U^I
^My^fe^ — Schluss der ynterflchrift:
9125. We. 1021-1054.
Anoh dies Exemplar desBelben Werkeu iat theta
in 8™, dieilB in 4 to j Zastand: siamlioh nnsanber, nioht
ohne Flecken. Papier: gelblioL, etwRB glatfc und etark.
Einband: Pappband mit LederrnckeD. — Schrift voa
verschiedenen Handen, mewtens ziemlich groBa, breit, ge-
wandt, deuUiqli, vocalloa. Abschrift nm 1800. We, 103*
im J. WM /i63e Ton ^j^X^^U^S v\*n.*» j ^«>l v\«^*.
We. 1042 im J. l,M /i773 von ^sU^ u&^'A O.*^ tX*«Jl.
Wb v I02I: 64 B). 4", o. 18 Z. (22 a / 3 X 1 6; 17-18 X 12<»).
Titel f.l a : : ^3m } /Oc «_.*,« * dyM- (Dar-
tlber steht: >>s^il '^ t^> was rttckeicht-
lich des Inhalts dieses Bandes zulassig ist.)
Anfang wie bei We. 901. Schluss: «>3jAj U5$
(= We. 901 bis 902,19.)
We. 1022: 66 Bl. i\ o. 17-21 Z. (22 l /2-23x 15— 16 l /s;
17VsXll 1 /8-12 cm )-
Anfang: U, f ^t«Ji J^» «^^ o* ^h^^^.i
tJ^I^D jArf — Schluss: ^>\yS\ «.s» 5 J>* l^tya^
^ ^JL^ & \ 5 (- We. 1021, f. 17-64;
We. 902, f. 19—24.)
We. 1023: 48 Bl. 8™, 15-16 Z. (2lVs X l&Va; »5— 16 X
10-12 (9)"°).
Anfang : ^jJ^^Jsjao J * f ^&'<, L^v& 5 oUjI' A' ^"j>
Schluss: ^.MjJ! o)Ji 5 ^>L,*a3i ^.*ibl. 5 ^Ji iLfB '
(= We. 902, f. 56 bis 903, 35.) Bl. 47. 48
gehoren zu einem anderen Bande.
W8.1024: 89 BI.8™,o.20Z. (21x16; 16-18 X 12-13 '/rt
Anfang: ^ ^ u^U, l^ »Jwu* jj\> ,y^s^ 6&
0ff . U w^l < — Schluss: B^t coy »,
o^ 5 ^^^ (^We.902,f.21 bis 903,04).
We.!0gft: 71 Bl. 8% c. 14-18 Z. (l5 9 /s X 10»/ a —llj
18-18 l /8X8-8V2 e,,, ).
Anfang: <£*.•> w-M" v>^ tf 5 ^ ^ UJU> ^ ***
^5»i 5( yl — Schluss: ^5 ^l L^^"^
L^LS J-^ (= We. 905, £.67 bis 90S, 45.)
We. «026: 49 BL 8™, 19 Z. (lft'/sXlOV*; 13VaX8 l /»-9 0!B ).
Anfang (f.2%4): l^Lf U ,5Mj> o 1aw9 " J^
oUU jrt>>, JJJJ> olrfrAJ' — Sohlnse:
(= We. 906, f.45 bis 907, 19.)
We. 1027: 66 BL 8 TO , e. 16-19 Z. (81X15«/»; 1*V»— «'^
X 11— 12 om ).
Anfang: ^y>i «s^jl5 «^® t^*** ^-^ ^
o,^ li«^Ji — Schluss: ^ o«UJI |^« s
(== We. 908, f. 58 bis 909, 52.)
We. 1028: 83 BL 4", 0. 18-21 Z. (22x16; 16»17V»X
10— 12 I /s cm )-
Anfang (K&mil): \M\ ^x^ie ^' o^ &** ^
Schluss: \ 5 tiJJUfeljp&J <^*^\s ^5-^^ «H) ^
(= We. 906, f.65 bis 908, 12.)
88
GROSSE ROMANE.
We.l029:96B1.4» 18-21Z.(22'/„xl6j 16-17 XI 1-I2«»).
Anfang: ^ Jl i£rM, W &> *% ^ ^^
M?- 1^ 1 — Schluss : jks-a* vJJlsP dsiLA U,
.. j^ 3 ?vXT l*JU«J (=We.908,f.l 2 bis 909,53).
We. (030: 94B1.4'»,o.l8Z.(23xl6; ie^l7'/,xloy,-18-)
Anfang. ^ luJ^I ^^1 ^ ^ jj.
***' ■£• >* — Schluss: ^.^ ^ p !ja<"^
O***^ ^M (=We.909,f.58 bis 912,15.)
We. 1031: 65 BJjJVlT-lB Z. (22 x 16'/, J 16 -16'/, X
Anfang: O^ yu* JUi ,*J U JJt* ^J U yu«J
U^fi r y\s> L, — Schluss: o»fcdj .La, ,U jjt ,»3
We
Anfang: fa ^ p l_y ^ .jl.^ ^Ul JL3
r tf % k,JI gl*** ^ L « — Schluss (Kamil):
p ^lgiL^jUflJl r>i ,(=We.910,f.70bi8912,3.)
We. 1033: 90 By™, c. 16-19 Z. (21 x 15^6^17'/, X
AnfangV W*> * s ^j o , ^ ^^
I^^^^U' J« - Schluss (amRande):
*$, 4*. oUi (= We. 91 1, f. 69 bis 913, 36.}
Neoh f. 78 fehlt etwaa. '
We. .034: 188 81.^, 15-17 Z. (16 x 11, l, V ,-13x
Anfang: ^ «JU _^ ^U ^ p u j^
,_,« i JL^< — Schluss: ^JJI KjIjUI J^t . .
»*. «J^ ^'1 ^ j, ^ ' <£
(= Spr. 1325, f. 43 bis 1328, 3.)
Die Blattfolge ist: 1-28. 33. 84. 29. 80-82 35 ff
We.1035: 61BL8" o 16-26 Z. (21 V.X15'/,; 18x12-13-).'
Anfang (Tawll): U„U ^ ^^ ^ . '
Schluss.-U li^^^l iX^^u. <uAr
(= Spr. 1321, f. 30 bis 1322, 55.)
We. 1036: 56B1.8", 19 Z. (21x15'/,; 18'/,xl8-).
Anfang: ^jj, „^ ^ ^ ^
V-l * 5 w^.JI 5 _ Schluss: ^ JX**
$*** O 1 l^M V,«Jt UJ „ (= Spr. 1322,
f. 55 bi B 1323, 56).
We.J037: 43 Bl. 4* . ,6 Z. (22./ 4 Xl6; 19-20X13-)
Anfang: ^Jl ^ ^ ^ ^ ^ j
(3-JI ^ ,! - Schluss: v>w ^ JUJ .0^
iyo u 4*1 &>u Jt (== Spr 1 324j f j 5 __ 5
We.1038: 47BU* l5-i 7Z .( 22xl5 , /4 . 19xl8(J4><J0) , a
Schluss: v ^| A | ^ ^^ U«AJ| . <#w .
Wl, (= Spr. 1324, f. 59 bis 1325, if)
No. 9125.
We. 1039: 86 Bl. 8™, 28 Z. (20VsX16i 16V»X10»»).
Anfang: U Ju* ?±i*^ J.^ aUJ Juu 5 ,.1,1 ^
^e5 r — Schluss: tfUoj ^^ U j^ ^jjjt^
JMi jA8Jl 1^ (== Spr. 1325, f.45 tis 1328, 8).
We - ,0 *° : ^^4 6 z ' < 2, V» >< 16, /»; it-is!/, x
Anfang: ^ b ^ ^^S Jlsj ^ ^Li »US >,
U5U^J — Schluss: \^U ^ jD ^ j.^
Ja,JiJ LfiiJ^ (= Spr. 1328, f. 8 bis 1329, 7).
We.1041- KB1.4M7-21 Z. (22X15'/,; 16-17i/ s x
Anfang:^ tjUI'^S bUixL. Ait ^Jlo^tc^J^
" ,tJ
^1,^1*1^ (=We.909,f:57 bis 9l6,70>^ Schluss: KX JL«>tjUJl ^*&L* Xt j
|^108B1 8",12-,7Z.a5y,Xll ; .l-13x7-8V,«»). 3b J..^ (== Spr. 1 329, {. 1 1 bis 1 880,- 24*!)
Anlang: J^ ^ ftjJ - ^ v ^ k isJJ| ^ ^ ^^ ^ ^ ^ ^ z (22><151/s! ^^^
Anfang: ; Uil 5 J^ vX,^ ^ Ui «*^l JLS
v5L* r bLXJl IAP - Schluss: J^x^^^j^
tf'
goSP^ ^J (= Spr. 1342, f. 22 bis 1344^ 6.)
We.1043: 66 B1.8" c.22Z. (21x15; 17-19xl0'/,-12»»).
Anfang: jL<j>(t 5 ^\ ^A* ^ ^±\ ^ , JU
Jlail ^1 - Schluss: ^^jb ^..Ji JWIj
J^ ,>L*^ JL^il (=Spr.l332,f.48 bis 1334,10).
Naoh f. 16 fehlt 1 Bktt.
We. 1044: 45 Bl. 4", 16—17 Z. (23 X 16; 16»/,X 'H%r>
Anfang: ^. ijs ^^ ^.3 ^liJI ^Jl j, f L.{
!>s^Jt ^5 JUj — Schluss: ^JLc ^^ Uj
Li** ^ ^c ^^ U 5 ^Jt J^o ^
(= Spr. 1333, f. 28 bis 1334, 11.)
We. 1045: 98 Bl. 8", c. 14-22 Z. (16x11; 12-14x9«»).
Anfang: ^M 1,5 ^^\ u j.^ w ^ ^ JLw
U^l^ — Schluss: ^^Q-^ic U.i^J^o.Uj
>>^ l< J^^J (=Spr.l346, f. 25 bis 1347Vl5.)
We.1046: 42BL8™ 16-18Z.(15X10V,; 13-18'/, X8-9«»).
Anfang: ^^^ L**JI^ ^c UmL>^
p L#>(l 5 _ Schluss: ^ fa ,^. e ^ ^ _j,
L^SJt X>U (= Spr. 1348, f. 19 bis 1349, 6.)
We. 1047: 89 Bl. 4<°, 19-25 Z. (22x157s; 17-19'/,X13«»).
Anfang:^ ^Sil AJ*^ jp^j IJuUl^mi
Schluss (Tawll): ^b JT^ JW uL. b.l
Nach f. 26. 33. 87 fehlt etwaa.
We. 1048: 58B1.4*. 16-20 Z. (22x15'/,; 17'/ lX llV,«»).
Anfang (Baslt): ^ a ^i oJ5 bLuJI ,.1^.^
Schluss: vya ll Ja^ ^| ^^^j, ^ ^
^bJI ;); ^JL ^,| Ua£ b. ,J JLS^ (=We.944,
f. 19 bis 945, 10. Spr. 1297, f. 41—45.)
No. 9125. 9126.
GROSSE KOMANE.
89
W0.IO49: 46 Bl. 4«", 15-17Z. (23x16; 17'/aXl2 enl ).
Anfang: ^a v«Aa.«JI f^lo\ *fii'Lc ^ **;&>} fW
«5. UJ, *i0U — Sohluss: >->£ Hi ,».$.w.ait ^e
.t.S ^j( w£JU (jiv.sM (j.c xLJUl «»£lj° qL5" !»•£*"*
We. 1050: 64 Bl. 4*", 19 Z. (23 x 16; 17—18 X 11— 12 cm ).
Anfang: -w*£>'U> wu ; A tX*s^ \cX>X B^.*a v_aM
fejAA«BftjU 8^^..'i — SchlllSS: iMiAav >jJ -Has (j*^
We. 1051: 127BL3™, 15 Z. (16xl0»/4! 12-12 l /sX7y s -8° m ).
Anfang: Jlfii w^<.a-w c^LcS ^ ^^^aj ^j
jJJI. ,j*.aS <iS>U( — Sohlu88: KjXaaCj e jleJi ^t
We. 1052: 57 Bl. 8"°, o. 19 — 25 Z. (21 X 15; 17-18 X
Anfang (Tawll): U.£>
L>
Sohluss :
*-***> o**^' ; l "* a - 5 V J
-=M ...I.AJ ■«aol-,.
We. 1053: 63 Bl. 8", o. 18-19 Z. (21 l /» X 15; 17—19 X
12 — 13Va cra ).
Anfang: ilj ULs waJj bid j t Aic '".aaacj »**) »-fcAJj
Schluss: ii*itf U* *.*<;> ,Jl ols-tjl J*Pi -o^lc,
-*a3 tjiXP} '•j**** !<*.•>■' --^*
We. 1054: 87 Bl. 8™, 16—17 Z. (21 x 16%; 15-18'/s x
1 1 Va — 13 0m ).
Anfang: B^JI t\3> j: !.:> U ^-.#1^ W?*V ^
ty££l D < iLsSjt — Schluss: oUUi joO jWfl
9126. We. 1055-1069.
Ein DDTollBtfindigeg Exemplar desselb en Romans,
theils in 4'°, theils in 8 T °. Zustand: nioht reoht sauber.
Einband; ziemlioh schlechter Pappband. Sohrift von
verechiedenen Bfinden, aus neuerer Zeit.
We. 1055:. -60 Bl. i**, 17 Z. (22x16; 18-19 ><12~19 m ).
Enthalt den Anfang dee Werkes, aber
ohne die Yorgesohichte; der Band beginnt
mit der Geschichte des Konigs X*^3c> ^ fS>y
Anfang (nach dem Bism.) f. 1*: /JUI /c^°i
*JII H^Ias KaaaS \J*j&\5 : &*?* j&Y [£* 0^*^*11
Schluss : o*^Xi> ( J^*>^ > i j_^**«J5 vi*JJi Ait
j^JI^ *Jus^ ^ (=We.902, f. 18 bis
903, l6.)
HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
We. 1056: 92 Bl. 8", 16-18 Z. (16VsXi0'/s; 13— 13'/s
x7- 8Vs <,m ).
Anfang: U«5 U i\«j ,Ji tiUu ±$iy* ,}.? «-** c ' ^
^i4L,*.)UJL c — Schluss (Wafir):^UiU I^a^s^
(=We. 904,f.65 bis 905, 20.)
We. 1057: 78 Bl. 8", 16-18 Z. (16 l /»x lQ'/s; 13 X 8 om ).
Anfang: u^Ji l\*c -.is ^tiS L\$J v^Aait ^
pljk^i *aj! — Sohluss: -*il ,-^Iju c^Jl.-:i>V ^*
>Li^JlJ '^aA Jl. ot; - (-We. 905, f. 20 - 67.)
We. 1058: 88B1.8",11-17Z.(15x10Vj; 10Vs-12x7-8 cm ).
Anfang: ^j^fij 1 ) "iji^ ^^ o c u^ ^^
b ^.aj J.SL35 I — Sphlussi ■ J|Uyi Js*v>l *i!f
^a.a,c Jlc Ul» J'AJlfV. >A*a*JI ti ;i a * jiaLsj
(= We. 905, f. 6 bis 906, 8.)
We. 1059: 117 Bl. 8™, c 12-13 Z. (167a x 10 3 /«J 11—12
x7 l /8-8°' B ).
Anfang: v_Ali» J-& V^A"* o' J**' l*^ c ^*
«5.t» Aaa»JI — Schluss : aj.^1 t'Lcoi^ -La^I^asI
^^AeNAAilJ^ ^(=^.906,^8 bis907,6.)
We. 1060: 122 Bl. 4 W , 14-19 Z. (22y a x 16; 17'/s~19
xll— 13'/» cm ).
Anfang: J JLS p^J.'S^ \.^i :P US ^_.aS3> Uii
L«.J^c — Sohluss : tX'N (jAAtail ^ ^(j^**
fc J^^UJ *.*£$»>• (F.l— 97 == We. 906, f. 45
bis 907, 57; f. 98-1 12=We.9 12, f. 4—44.)
We. 1061: 8SB). 8", 14 Z. (16x11; 13Vi>x9 CIB ;.
Anfang: c*a$"I» ^A*» »w**JaJ >>•» 1^^' w*< 3 JLS
L^jjwi; «j£ — Schluss: njI_j.cI -*-^j *jl>« («-^»c
o y -^ US, (= We. 907, f.51 bis 908, 58.)
We. 1062: 68 Bl. 4 W , 25 (16-20) Z. (20X 14; 15-16 X
10— 12 co ' und 22X16; 16 X 9Vs— 10 C,D ).
Anfang :_.:s:"fl n^l_^> j^b^c^yX^ f^^S jOc
Schluss: U, oU#vLia3/<i LfiUacI gji 5 pbjUpU '
rW :.fi.A^ (= We. 909, f. 27 bis 910, 51.)
Nach f. 48 fehlt etwas.
We. 1063: 68 Bl. 8", c. 20-^22 Z. (21 x 15'/»; 17— 17Vs
X10— n m ).
Anfang: "& ^ U, r '«Aii a \^jA U «y^ ^
aaJLc L* a * — Schluss: ^*aj "Jf ^J>jL»- C jL«j9 *J^*«
J,lw UaS 5 ^.o.>l(=We.909,f.60 bis 910,70.)
We.J064: 89 Bl 8 TO , 15-18Z. (20'/s X 16; 15-17 X
lO'/s— 12 cm ).
Anfang: c^Sj, Jwi ^a*JI \a^ai <$> ^**' c^^'i
Schluss (Tawll): >X*ls»j ^-Ac^^Ui^Ails
(=We.913, f.40-70. Spr.l321,f.l— 30.)
We.l065:83B1.8«,cl9Z.(21Xl6V»;14-18x8 1 /!l-12 1 /« on, )•
Anfang : O ~o;>l r =i Jf < ^c »l j> ^g^J' ^ Wfil JI ^
Schluss: c^l^j wol ; l+fwl kOJ>.* (^1 ^-^J 1 cj*
y^SJl^^p.1 (=We.911,f.57 bis 913,33.)
12
90
GROSSE ROMANE.
No. 9126. 9127.
We. 1066: 53 Bl. 8™, c. 19 Z. (21'/ a X 15'/ 3 ; 16- 19V,
Xll~13<™). '
Anfang: l^J D _^*JI o!.#w 0> ^| B ;i ^r «i,j^
^y O-*** — Schluss: ^Xas^ Lil ■j». J i ys-j^,,
JUii Jk*A*y ^1 ^Jl (= We. 91 3, f. 33 — 70.
Spr. 1321, £1 — 28.)
We. 1067: 107 Bl. 8™, 13 Z. (16'/sX 11; 12x7Va cm ).
Anfang: ^.-^Jl o\ JUi ^ JUe s^ /> V UT
t^jl Jt JL5 . . . yiie ^ ,,1^^' JuiS ^c J.*aA^
LcS-l wb,J,c f.lb^jj likJJt^ xLc UJUJ — Schluss:
^1)1. f Mi\ (= We. 9 10, f. 65 bis 912, 4.)
W0. 1068: 94 Bl. 8™, 13Z. (167 8 X11; ll'/i-Mx? 1 /^.
Anfang: J.>Jt Up ^| ^JIJ! l&\ ,j c | Jl* ^
^ O* fj^ &)S ~ Schluss: w>^« (Jt«>
(= Spr. 1344, f, 61 bis 1345, 38.)
We. 1069: 106 Bl. 8", 13 Z. (16 '/„ x 1 1 j 11 y a x 7 «£••).
Anfang: 1&^I <. ^Ju Lj aUU ..x.i.c JL5i
q£*j "3 Li5 5 c^!**"' — Schluss: __jL> i^y
9127. We. 1070—1085.
/■.i • ?i n ,, an x d L er M 8 ^ efeoteB Ex «mplar deaBelben Werkes.
WeichfallB theila 8™ tbeils 4'». ZuBtand im Ganzen
ziemhoh uneaaber u. fleekig. Schrlft von versohiedenen
Handen, meistene groos, broit, randlioh n. deutlioh, vocalloB.
We. 1070: 106 -BL 8^, 13-15 Z. (16 X 11; WL-Wk
X81/g — 9<an). " i0 ' a
Anfang: BJ^J^^ ^o^ kX* L^Xj 5 jI^JJ)
J-H» I^ BwX^J} — Schluss (Wafir):
Dies ist nicht der Beginn des Werkes.
(= Spr. 1323, f. 16 bis 1324, 15.)
Die Blattfolge ist: 1—35. 40. 37— 39. 36. 41 ff.
W9.I07I: 52B1.4<° (22 3 / 3 xl6; 17 X 12°»).
Es ist der Anfang des Werkes, aber mit
Fortlassung der Vorgeschichte (a. We. 1055)
und auoh Boast einer Einleitung (wie sie
z. B. We. 1055 hat). Derselbe lautet f.l":
}? o\\ vXsj c Uaji ^s_u u, ^^i\ :$$
Nach einigen Zeilen folgt die Geschichte
des KSnigs Zoheir ben gadlma. — Schluss :
\JS-}. -v^^l.Jji^wl «JJI^ y^ 5^*^
■";,. fUai-U, Ju&Jt ^^J .it.XA ^^9 --C^wJ
(= We. 902, f. 20 bis 903, 25.)
We. 1072: GOBI. 8", 16Z. (l9'/ 3 xWk; 15—15^9 X9 cni X
Anfang: ,,lyii vij^Ji JC^-wtj, KasXII oU« J^
LP/UJ! yitj, •— Schluss : jXXs. ! v_jLi» oljui ^
a^AaJf^ o^l jj&j (==We.902, f. 10 — 55.)
We,l073: 61 Bl. 8", 15Z. (l9«/ a XHVs; 15— 15»/ S 5<'9W).
Anfang (fiaftf) : Lv^.4 ■ v^js-> \ :( £ y^iJI vi^oU
Schluss: j^kU! Lao s U j-^sj _jjjj| ^jiUJ vXsj J^^
(= We. 905, f. 61 bis 906, 41.)
We. 1074: 61 Bl. 8™, 17 Z. (20 l /3 x li'/a; 17 x 11™),
Anfang ^Ui'^iJ.c oLs? Ur^JJI.^ *^L, U^^
Schluss : JL^cl U 5 I^Lw^ JlO^JI UaJI »JkJ>J!
V^=t U^ <i5UJo (=We.902, f,50 bis 903,64.)
We. 1075: 60 Bl. 8™, 15 Z. (19V3X14; 14VaX9""»).
A nfang : ^s* &j^b j o]j kj\ ^ UxJIj ^JLkl! Uuj^Pj
Sohluss: wiisaj D l .xjjj My>. *j) ^^ &ju^s t
(=We.902, f.55 bis 903, 37.) ' "
We. 1076: 68 Bl. 8™, 16-17 Z. (19V 3 xl4'/ 3 ; 14— 16Vs
Xll-12 cm ). . '
Anfang: clXilfi «L&e ^ ^JjL ^ o>lSpt Q .«
^.jIjoj^Ij I vilj, — Schluss: Us\XU± J^jJ! 3 iuiAiS ^
We. 1077: 28 Bl. 8™ 15-20 Z. (20'/< X WU\ 14-17 x
"11— 12 cra ),
Anfang: ,xx*Jl D ^ ^j^Jlj, KJvbJI u£JLi' «^o^
vi>j<x»» LgJ» objj^KJt — Schluss: U «^.L»jJt
W9. 1078: 54 Bl. 4% 18-19 Z. (22 X lSVa; 16-17'/aX
lO'/s— 12° m ).
Anfang: {joji\ ^J) vs^j ^^ ^ ^^^ \^
aSU^ii jj «JL5^ — Schluss: ^ 8l xl a #^^
(==We.907, f. 62 bis 908,60.)
We. 1079: 120 Seiten 4">, 20 Z. (22 x 16; 17 1 /»X13'"«).
Anfang: ^^^ \XjJ^I oJSj y^to *uU 1^!^ UI
iXA^bL^t^Caj ■— Schluss: ^m^K ^jK^iM^
lX«j! Uiiyafi (== Spr.l329,f.21 bis 1330,33).
We. 1080: 99 Bl. 8™, 19 Z. (20y a Xl5; 14-17x8y 2 -12<»»).
Anfang: u^J^^^U ]^ U, J^Sx^i
" tyj^ 'is*** ii^l— Schluss: *X«yUi L^wLs
t*& .wy^rfj *jj3-t» •feHr'' J *-^rf o' H^^ 1 *** , l_v'l9
(= We. 9 1 3, f. 38 — 70. Spr. ] 321, f. 1 — 2 8.)
BL32 fohlt.
We.l08l;120B1.4 , • ) 15Z.(22 1 /sX16;18-18VaXl2-12V^ c,, ').
Anfang: ^s\ U Jo "i f ^LkJIj, U^Jt (jJ^ r Wt
fLw^l t j*^j — Schluss: J^c J*»jtj ^L»5 sUi-t
Uu^JIs^t (=Spr.l323, f.55 bis 1325,13.)
We. 1082: s. bei 1001 Nacht.
*o. 8127— 9129.
GROSSE ROMANE.
91
We 1083: 52 Bl. 8™, 18-21 Z. (20 8 / 3 X H'/a; 18— 18«/s
XllVa ").
Anfang: *^Lk> U v£».L*l^ye s^u U^ 9| y nils
ii)J j> ^ kJS — Schluss : «jJI Q^pJL JJm *^Ju« vdjj) ^ 5
(= Spr. 1331, f.35 bis 1332, 48).
We. 1084: 78 BL 8™, 17 Z. (20 l / s x U 1 /*;. 16xll l /s-12 ,!l,n ).
Anfang: «£JUJ( ^jb> 5 (j*j^ wW****^ $ a^L**^
*jj^-t^ U"-fc* Schluss: »L>^ , : Ut va>jfc»jC&-l
«5U3 ^Ua^J! «=m* Lis ^U Q?iXj(*Ji ij
(= Spr. 1 33 1, f. 19 bis 1332, 49.)
Nach f. 61 fehlt 1 Blatt.
W8.I085:156B1.4>°, 15Z.(21X15 1 /*; 18Va-HVaX9-l oom )-
Anfang: (•-4*3 mimjuo^ BjiiXJI &s- ^ia ,.,U«j5
wJjsJt. fsy' (^,U«j — bcbluss: BjUic q| &j
o*Jub 5 qIj^JL! c>\y£\ o*3L» *bLCJt t»ki? vX«
9128. We. 1085» bc -
Drei Bande desselben Romano, theils ill 4'°, tbeik
in 8 vo . Zu stand von We. 1085" gut, tod 10*5 bc nicht
reoht sauber. Einband (von We. 1085°) in rothem Loder
Bait Elappe. Schrift ziemlich , gross , gewandt. Ab-
schrif t von We. 1085» im J. 1268 Du'lBigge (1852).
We. 1085": 184 Bl. 4'°, 15 Z. (23 X 16; 16 l /a~17x ll om ).
Anfang: tXsjj .' . . b"^»«j li^-tyw ^& *iH ^°^>
obUJI «*/U^s pbUGI u£Jj qj9 — Schluss:
-■^XJ! tj^j 2lam^aj JJuy. 1st (nach der Titel-
angabe) der vierte Theil.
We. I085 b : 85 Bl. 8 TO , 16 Z. (l&Va X 11 ; 12 X 8Vs om ).
Anfang: \y£j) >Xs« f*ptef\ t-I^Xcif l ^ac j^JU
,«=g»^lj5 ffa^i^J — Schluss: vi>I*3ls ^1$ pLiilt w
««!,, K-A*H ^jaJI (= We.905, f.5 bis 906,12.)
(Nach dem Titel der dritte Theil.)
We. 1085°: 8861.8", 15 Z.(lCxlO»/a; 1 1 '^-^xS^^'/a 01 ").
Anfang: *Jlc l^s-Loy /^l^l. »*■** ^^j), " c ^s
_-s»t u£Jy^ — Schluss (Kamil):
(= We. 906, f. 12—65.)
9129, We. 1086.
362 Bl. 4'° und 8 vo . Kattunband mit Lederruoken.
Schrift vod versohiedenen Handen.
Bruchstuuke desselben Romans.
1) f. 1—19: 4 te , 23-25 Z. (22 xl5'/<; Wh-lb'hxVh™).
Anfang: A*^i\ vi*s^j r»U»$ ^Us^ ^ „$i Si^\
(Jaji\ ftMtJH — Schluss: /X^c v^>&a2?» iJvXJI lil
Anfang des Romans, aber das 1. Blatt fehlt.
2) f.20— 33: 8™, 18—19 Z. (21 l /aXl4V»J 17— iVVaXll*").
Anfang: "5(1 j_J s tXe &»Jls qj^X^JI a£jU|§ <st£si
/j^jjwtl*]! uj> ■ — SoMuss: Lj*iW BcX&q* j^"/^^
q_j3UJI Licit.. Gehort in den Anfang ; ein Stuck
aus der Geschichte Ibrahlms und Nimruds.
S)f.34-69: 8 TO , 16-19Z.(21V 4 X14 8 /*; lSxlSVa-lS ").
Anfang: colij 150^^ jUJi (jxybt 1^5 lAx3 5 ,j*
Schluss: (j«L& ,Ww» jS*«si&3i JJa»^Jl L^j^ &k>^
*4>a i>* (= We ' 908 s f - 38 bifl 909 » 2L )
4) f. 70—86: 8 TO , 17 Z. (21 ! /« X 15»/3; 1? X 10'/9 om ).
Anfang : l^jJj >>^sJW j^S^ *^*W lS^J^s vi)>-*ij
Schluss : Q^iUS «Jj yo vis*^y wAa^I u««iUi« «JUj vj
(= We. 909, f. 61 bis 910, 10.)
5) f. 87: 8 TO , 26-28 Z. (21 s /« X 16 l /a5 17'/a X 12°°>).
Anfang: ~£ ^ j?j f.K'^t & q=M »^* «^saj ^US§
Schluss: &^A&«»i ^UsJl ^^e ^-lai (jLjj Uj <djA&-5
bJI 0^ (=We. 910, f. 4 1—44.)
6) f. 88-112: 8™, 19 Z. (20x14; lS'/a-lS'/aXS 013 ).
Anfang: .^a»-j-»j<»L9 q^Jsj! ft^ls^ Je.Ut j^ jfdJi
v_^3JU — Schluss: a^Jj' ^ q^! 5 iXjidtjUil
_U«aJt ^a^»I ^ils- tiJJbXJ i«*iS p.l^*j5
(= We. 912, f. 23— 58.)
7) f. 113—137: 8"">, 19-21 Z. (20'/a X 15; 17—18 X 13 om ).
Anfang: u^JU f ^'3 p.U>aH g^*al ,^*!> u5U^
^^J-t wJliiJU p.H 3 — Schlueo: ^ yj^ «*3j
(= We. 912, f. 59 bis 913, 36.)
8) f. 138—140: 8 TO , 26-28 Z. (21 X 15; 17 X 12 ela ).
Anfang: a K 5 0>tjJi J^1 5 r UbJt ^^5 c!LK,«5dt 5
feu_jJt w.)3 J.«A.wt — Schluss (Kamil):
(= We. 913, f. 40— 46.)
9) f. J4I-I7I: 8 TO , 21 Z. (20 l /aX 15; 17 X ll <,n> ).
Anfang: ^e vJuiJi - i «^5 t U s fi\ ^ Lj
*iJ| 5 I^it L e-^ — Schluss: J^raA! j^W *^^
jUSil g*,! o- '(^e-j, $ s (= We. 9 1 3, f. 46-70.
Spr. T321, f. 1 — 15.)
10) f. 172-177: 8'°, 1SZ. (16x10; 12 l /8-13x7Vs-8<»=).
Anfang (Baslt): aJ'^ej; U«i' ^ yit-U^ ^"^>
Schluss : ^uv>j »»Xae <Z)~A*) pUjJi J^^y?' s^* ^^s
(= We. 913, f. 69. 70.)
I!) f. 178— 193: 8™, 19 Z. (21-22x15; 17Va-19X
llVa-lS'/a 00 ).
Anfang: ^^Cuf is>Lot {S ^h^ }»Jt ^ v^S (J>^ v
<£j> «Jl (fcj — Schluss: MjXj jS> s pi^S^t ^
(.l^fltt OUT! (> (= Spr. 1321, f.6-28>
12 e
GROSSE ROMANE.
No. 9129. 9130.
12) f. 194-212: 8" 13-14Z. (21x14; l8x8V«-9y» e »).
Anfang: jiXt ^Ul s ^UJI v_A^JI \\s> c^sz "t\
^J* Lf^ (^' Cf*^ — Schluss: t^lj l^M £,
jy <^ lA*, bLJl ^ jj>
(=Spr. 1321, f. 16— 32.)
13) f.213-252 : 4% 15-16Z.(22xl6»/,5 16x 10'/»-l I""").
Anfong: ^U^ t,^ juJt^*^ ^ JT i ^
Schluss: <^ 9J |yy . iiu, j^| ; ^ls* ^ab^o li
(== Spr, 1328, f. 3 ff.)
14) f. 25S--265: 8", 21 Z. (20 x 15; 16V» Xl2«/< c,n ).
j*lc ^Lfcj — Schluss: «JL3 a wiiXetj a^JI -*Xiij 5
**^Ms ****» x*W (== Spr. 1338, f.l2_26).
15) f.266-^270: 8 TO , 16Z.(20V»Xl4Vii;17xllV. c ' D ).
Anfang (Tawll): ^^ ^ i^l^l vXl»Jty>
ScMuss (Kfimil): g^ X^ jj^ jj^
(=We. 944, f. 13—18.)
16) f. 271: 8™, 23 Z. (20»/s X 15; 16>/» X 1 !•-).
Anfang: ^^b L 3 r lyGI ^y^ K L. Ij^j
filXJl ^ — SohluBs: _ly,t« _jXa* v_JS i-Jlias
( y s *.r** o j(=We.l003,f.36%Z.14bi837%'l6.)
17) f.272: 8", o. 20 Z. (20x15; 15«/»-16x 11«»).
Anfang (Tawll): L^cUw <-V*^ ^ oJL>,
Scbluse (Tawll): ^JLSl^ oUSb O^,^ L
(= We. 1003, f. 67% Z.7 bis 68% 4.)
18) f.273. 274: 8", c. 20 Z. (21x15; 17X ll-llVs"").
Anfang: ^^Is^ f.^^ ^jUj JjLi^ ^j
Schluss : y>TsJJt r ^JLc Ouj l 3 ^X«4Js; jA* ly**?^
(= We. 1007, f.9%Z.7 bis 12% 10.)
19) f 275-280: 8", c 20 Z. (20V»X15«/»; 17-18'/sX
12— 13 0,n ).
Anfang: ^^IXJIjulj*^ JjM i^ Jyioo,
Sohluss: ytoJI ,_A*|f L^ (j^j- iUxL*. L (-.1^,
ir*- 5 ^ o^ (= We. 1009, f. 68— 78.)
20) 1281: S", 25 Z. (21 XU 3 /,; 17'/,X llV").
Anfang (KftmU): 1^1 £ ^^ ^j ^,
Schluss : sjXto^gtt DMo tjU,>j ^Xie «*j Uli^i-I ^
(= We. 1011,' f. 76% Z. 11 bis 80'.) '
21) f.282: 8" c. 18Z. (20</ a Xl2 8 /«; 16V»X9V»-10<»»).
Anfang: J^l ^^ ^^ &yjJ , ^^
a'-^l Jo: — Schluss: ^l^i 5 Ju^l a _ ) *Lji ! j
*>i»X£ ^j jaac cj^a j^ (— -vy e> 1043, f. 66%
Z.7 bis f. 66%)
22) f. 283-311: 8«, 21 Z. (19 X 14; 14V„x 10«"»)
Anfang (Tawll) : f JJf ^ f Lo ^ ^ ^^
Schluss: ajI, U^^xc ojJ aUI, ^^s tiOJI JUs
^ c aj^A*, (= We. 1017, f. 34—52.)
23) f.312-331: 8"M9Z.(21V»Xl5V,; 16^-17x12-13^).
Anfang: J^> p «J^t l^. A.^ilSj ^^
va*Ji» «JJj — Schluss: OJiJ jjft, jXfc ^
^Uo.Kb u$JUI 13^ ^ w5X> (Von Bl. 323 an
= We. 1018, f. 9— 18.)
24) f. 332-336: 8« 19-20 Z. (19>/i X 13V»; 15—17 X
io— H""). •■ '"''-''■'■ ■■■ : --' ::: - : -^
Anfang: julya v Li ,xSj y* t^^Jb?-! «JU3 o^u^
wJJvi ooui ■— Scbluse (Tawll):
v^xSt \xj» L*UJ u^ ^ju ^
(= We. 1018, f. 34— 87.) V
25) t 337-344: 8«, 19 Z. (21^x 15} 1««/9X 10»°).
Anfang: (ot^ij) o^ij *JU> cotjj «^ia£ ^^j-
.**?» t^* ^s — Sohlussj ^>T fySi\ mSj^U
cy ^j** 1 ^ M$
26) f. 345-358 (20V«Xl4; 18xll>/»-12 6 «').
f. 359 (22 X 15; 17 X 18 8 ").
f. 360 (20.X 14V»; 16 X 10 em ).
f.36l. 362 (22X16; 18-19 x 127»-I3<w>).
9130. Spr. 1255 — 1311. 1313 bl ».
Bin Exemplar deeselben Romans, theik in 8 T0 , theils
in 4 to . Der ZuBtand der B&nde dieses Werkes iat im
G&nzen sehr eohleoht; B&nde aind es fiberhaapt feat nioht.
denn das bei weitem Meiste hegt in losen Lagen and
Blfittern in Deokeln, die grosBentheils jselbst sohadEaft ind
en Uein sind. Das Papier ist sebr versohiedenartig, an
Stoff nnd anoh an Grosse; in demsalben Deokol liogt mit-
nnter grSsseres ond kleinerea Format, woduroh dann der
Rand besohfidigt ist Das Werk lanft mit den Banden
moht einfach fort, sondera grosstentheils wird entweder
nooh etwas ans dem Ende dee letztvorhergshenden Bandes
wiederholt, oder es ist auoh eiqe (kleineie bder grdssew)
Lnoke da. Anoh ist der Text nngleiohartig behandelt,
bald kBraer, bald ansiohrlicher nnd selbst behagKoh breiC
aunh die Correctheit des Textes ist versohieden. — Sohrift
von versohiedenen Htoden. A bsch rif t meistenB in nenerer
r*H SS, -hr* hwom. Spr. 1267 im J. »"/i76i; 1294
i«» J. ,S08 /»93; 1313W im J. ™hw.
Spr.1255. 55 Bl. 4f, 0.I8Z. (22x16; 17— 191/aX 11— 14«»»).
F.l«: ^l^i l. Titel f.l»:
Anfang f.P: ^ U ^£] s ( ^ t4 ^i\ $3
**? O 1 ^j* 5 ' **£& xy^i *^K^' «jA*^l «J^ i
Dieser Band beginnt mit einem Streifzug
der Benu 'abs, an welohem ^J^ ^IJUi theil-
nimmt, gegen die BenQ 4^s».. Derselbe
lauft siegreich ab, und wfihrend der Heim-
kehr thut Sedd&d einer gefangenen schonen
Schwarzen, Namens juajj, Gewalt an. Sie
hat ihre 2 Knaben, deren filterer o^>, der
No. 9130.
GROSSE ROMANE.
93
*
jttngere u^**^ heisst, bei sich. Sie fallt, als
der Trupp zu Hause die Beute theilt, dem
Seddad zu, und bringt (f. 5*) einen schwarzen
Knaben zur Welt, der den Namen 'Antar
erhaVt etc. _— Schluss f. 55\
(=Spr. I313 b , £ 1*— 60 b .)
Spr. 1256: 76 Bl. 4", o. 13-19 Z. (22 l /s x ^ l h: "-19
xn-is co1 ).
Vorblatt: L^JliJl ^t- Anfang 1»: t£«* a \
Schluss 76": _^l L^t .*£&j4> U -J b^fj
;£& js^Jt (= Spr. 131 3, £61 bis 1315,22.)
Spr 1257s 89 Bl. 8™, c. 10-15 Z. (15'/8Xl0»/s; ll'/a— IS
x8-9»).
Vorblatt: viJUdl ,jjjJM... Anfang l a : tf^jb
Schluss 89 b : *»)J o >XJue «^A«i( q» JicUs- J^S^
^ t^Lcl (= Spr. 1314, £35* bis 1315, I2 b .)
Spr. 1258: 82 Bl. 4", o. 15 Z. (22»/aX 15 l /»; 18-19X 12«»).
Auf dem Vorderdeckel : g)Jl jjj& Anfang 1* :
l$U i/i-.ji' L*^ cr l**»4?^ fcS^ — Schluss 82 b :
(1= Spr. ,1 815, f.,1 4 b — 54*,)
Spr. 1259: 67 Bl. 4". c.15-20 Z. (22»/»X 15»/s; 16-17
xll-13 c,D ).
Vorblatt: u^lJ-t. Anfang 1*: D X« q^ J^
^ p- Ui J^'i iiW — Schluss 67":
J^> *6\ ^ (= Spr. 1316, £32 bis 1317, 30.)
Spr. 1260: 84 Bl. 4", 19 Z. (22V*X 16; 16-17 X ll onl ).
P. 1": «jL*Jt. Weiter nach unten auf der
Seite: u^UJI. Anfang 1": &**» *J Uu "^
Uul :*J!j>j,'Vj*^.^ — Schluss 84»: o^j«j 5
(= Spr. 1317, £ 20 b bis 1318, 22,) "
Spr. 1261: 67 Bl. 8", 15-18 Z. (21 l /sXl5 1 /si 16-18 X
ll-lS^ ; ,■;:
Auf dem urwendigen Vorderdeckel : jjLJt.
Anfang 1*: ■£**■ *^ j i_^*Ji ^; ^.t J| JLii
3Uj Jo wS _j*5 — Schluss 67 b : s-Ajtji ^
vii4s* 3 fbi-l o* °^ ^ o*%s f L>*2t
(== Spr. 1318, f. 24 b bis 1319, 18.)
Spr. 1262: 70 Bl. 4", 15 Z. (22x 15V>; 16 X lVh ea ).
Auf dem Vorblatt : jyUK. Anfang 1 * : a \
v^mJ>> UJ S u5JLS> o yi» w£Ju> «^ic yJ _r*-*-J
Schluss 70 b : £>>l^ Ji^j <^Uj u-U ^
iUA ,H^ (= Spr. 1319, £ 18»-66".)
Spr. 1263: 67 Bl. 4*>, 16-19 Z. (22 X 15j 18V»— 19 X
12— 12 l /a cn> ).
Vorblatt: kjmLxJL Anfang 1*: **3>1., «>I.X&
p^li vJJ^I iuSU, J^t iU*-; — Schluss 67 b :
^ Us (= Spr. 1319, ^66 bis 1321, "*%)
Spr. 1264: 78 Bl. 4 te , c. 16-20 Z. (22 X 16»/aj 16Va-18V9
: UX12™). ■-'
Vorblatt: yiUJt- Anfang I s : _^ y^fl & ^
UJu»y j _j*jJsiJ! — Schluss 78 b : L_^J! _J"Uvc
(= Spr. 1321, f. 4 bis 1822, 57.)
Spr. 1265: 89 Bl. 4*°, C.19Z, (23x16; lS-lSx^" ) -nnd
f. 26— 85: 8™, 19 Z. (21X15; 16xl0 6n 0.
Ueber8ohrift am Rande oben 1*: j&Jt \3^\J-\
Anfang 1»: ^ »J>»\ S 4*^ t^ wjjm^Tw^-U
D lisXc tgXi — Schluss 89 b : iujU*- u»Lo. ^
cLbXI »LA j^«j JwiiJ f£ (= Spr. 1322, £ 57
bis 1824, 44'.)
Spr. 1266: 121 Bl. 4«°, 19 Z.
1) f. 1—58 (23X16; 19 X 12 om ).
2) f. 54-77 (28 x 16V< ; 19—20 X U ta ).
3) f. 77—121 (22 X 15—16; 17-18xl2-14< !nl ).
Oben am Rande 1 ": J^ ^UJS. Anfang 1 B : gUai?
cjjJI (j-'Jij, £*»&s ^MQlfcjU^JUj-— Schluss
121 b : jLi! (.^IXJt tvN# Ow*j 5 (.^tj> ^klr" M ^ ii '
( 1) == Spr. 1324, f. 44», Z. 7 bis f. 47 b .
2 < = Spr. 1325, f. 15 bis 1326, 15.
3) = Spr. 1326, f. 16 bis 1327, 37*, Z. 8.)
Nach f. 53 cine kleine Lilcke.
Spr.1267: l)f.l— 62: 4«»,16-22Z. (28x16; 18-19x14™).
2)f.63-L10:8 TO (2lV»xl5; 17-18xl0-13 cm ).
(Ohne Bandbezeiohnuiig.)
Anfang 1 * : ^•±£iL> u-*c C >*J x^ y^ J-&
oLu'it b^4» — Schluss 11 b : iJiUii^UJt «-»lr»l 5
«u],s ^ -«^l (= Spr. 1327, £.87* bis 1330,28*.)
Naeh f. 22 fehlt 1 BL, naoh 46 4— 6 BL, naoh 51
2 BL, nach 62 3 BL, naoh 65 1 Bl.
Spr. 1268 U. 1269 : 114 BL 4 to , c. 16-18 Z. (c,22 x.16 1 /*;
17 l / s — 18V»X12-13 CB >).
(Ohne Bandbezeiohnung.)
Anfang 1*: ^LfUlt ^i> v^ J** 3 ^ f^ ! O^ 1 ^
Schluss 1 14 b : v,-^ r^i^ f U j ^ "° >Xe (^ u ^>
(= Spr. 1330, £28*, Z. 8 bis 1332, 26'.)
Spr. 1270 u. 1271: 80 BL 8'°, 17-19 Z. ;'(21 l /» X 15V»;
17 — 18 X 12 — 13 om ).
Auf dem Vorblatt: ^ gUJi. Anfang ■!»:
gji ; p L.yi. j^». o^ c^- 5 l*, — Schluss 80 b :
(= Spr. 1332, £26 bis 1334, 19 b .)
94
GROSSE ROMANE.
No. 9130.
sp, «^-^ja 2 B,. S)15 - 21 z. (2lV3 xi 5 ./ 9 ;
Auf dem Vorblatt: ^ ^&}\ 5 j^ ^
Anfang l' : ^j| ^ ^ ^ ^J ^ UjJ!
Schluss 78": ^It^U J^JL, ^ t^Uv ^
i^yi ^L5 (= Spr. 1334, f. 21* bis 1337, 9«.)
Spf. 1275 a. 1276: 94 Bl. 8-, R-18 Z. (21% X 15'/ S -
18%- 19x 12 -14«). (OhneBandbezeiohnung.)
Anfang 1« : D ^U| |^ ^ bi>Lv g y, ^
r *iXJI <*5U3 — Schluss 94": ^ ^ ky^t
_7<*)l Lpk" oLv^mJI KUs* (= Spr.' 1337, f. 9*
bis 1338, 49 b .)
Spt-.S277 ; 27B1.8-)4-13Z.(16xll i lli/ 3 -13V 8 x8-9o<»).
(Obne Baodbezeicbnniig.)
Anfang 1»: *| £iJU ^ A ^, ^ ^^ ^^
^y> U L^ii — Schluss 27 b : jfc^ umJ Uj ^^
oUJI £<> *.:o,Xs» (— gp r> 13 4g } f 8 8 ~21 b .)
Setzt Spr. 1283 fort.
S^.I278:C7Bi.8-lii-l9Z.(207 8 xl4'/ 8 ;l7-l8xl2^).
Oben am Rande f.l\- ,....£*, ^^u. An-
■17 Z. (15%xl0%;
fang ]•: ^L^ J^f lXrfJ ^ , .,
ochlusc 67 b : ^ oWs yx^, j., ui ^ ^
oAiUiy U* (= Spr. 1339, f. 50" bis 13.40, 38.)
Spr. 1279 u. (280:
1) t 1-G3:8- 17~20Z.(20X15 ! 16V S X11V D )
2) .64-73-: 4" (22x15%; 18'/ X 13-). '
3) f.74-181: 8- (21X15-17; lOxll™
4)f.l82— 163: 4"> (23x 16; I9x h«-).
(Obne Bandbszeicbnuog.)
Anfang 1- A; Ui JlS U>ll ^ ^ ^
iMtoJt Q J y»U — Schluss 163 b : ^ J^i
r ^! ^Ti o-3, Ujp ^tf ^ (= Spr. 1340,
f.38 bis 1341, 62» uod 1342, 1" bis 1343, 55")
?? ff»! ?n Ch f - 1 ! 4 ,, 1 t ( ° d0r2) Bl - naoh 3 ? <> »ach
7it etwa 10, naeh 1 15 etwa 1 Bl.
Spr. 1281 li. (282: G2 Bl. 4K>, 17-18 Z (22»/, ^ ifi.
19%-20>/ a x 13-14""). ( /3 * 16;
Oben amRaDdel'^^&^^ujt. Anfangl":
Schluss 62": ^LU b^T,,* o^^l SuoiU!
'O*
(= Spr. 1343, f. 55" bis 1344, 57V)
Nuch f. 52 febleo etwa 4 Bl.
PT. 1283: 55 Bl. 4-, 21-22 Z. (23 X16; 19X13-14-)
ObenamRwdel':^^ .ji. Anf ,..
Schluss 55 b : dJJ ( ^ & Jl^l ^1 jcju.1 ^Ub
VjW. Vyto j- (= Spr. 1344, f.57 bis 1346, 8.)
Nacb f. 29 fehlt 1 Blalt.
8pp. 1284-1286: 89 Bl. 8™, 15-
12'/s-13x8 l /j° m ).
Auf dem Vorblatt : ^/^^ Mi\. Anfang 1 8 ;
^ O^-^ *W' <&* Ip'U* «J|^ Wj*. JOft^,
J^sLJI qj yU — ScUuss 89 8 : ^ U D «^
(= Spr. 1338, f. 34 b bis 1339, 50\)
SppJ287:164B1.8-n.4^,o.l3-18Z.(21-23xl5-15 s /s;
15— 20 xl 0-1 S 010 ).
Oben am Rande 1»: ^^Ul, ^y^^ ^UJt
0*3^13, J^ipi 5 . Anfang 1»: jj^i\ LuJI g.
jL^JI^ J^JJI ,3 o4&A ^J^^ _ Schluss 164*:
_r^V^^* *^> >*-. ^ 5 jfiJj, JJie J^ j&x^ u
S" ^ r ^ 1346 ' f ' 21 bie 1348 ' 3a -) Po] gt «uf
bpr. 1277. °
Spr. 1288: 70 Bl. 4% 19 Z. (98 % x 16%; 19'/ s X 13«»).
(Ohae BandbezeiobnDDg.)
Anfang l« s e^^f U*, JUaJI ^J^^ |^ s
ftS^W, U — Schluss 70 b : « Lilfe L* j^,
(= Spr. 1348, f. 3 a bis 1349, 31 b .)
Spr. 1289: 89 Bl. 4«», 16-18 Z.
f. 1—44 (22 X 16; 18'/ 3 x U l k^).
2) f.45-89, 8'» (21VaX15; 17X120-).
(Obne Baodbezeicbonng.)
0>*il — Schluss 89 4 : vaUTyl .iUJJ^ U, ^J
s ljw^l J^i" (=Spr.l349,f.32« bis 1351, 62 b .)
8pp. 8290: ^B'^18-19 Z. (22 X 15'/ 3 ; 18'/ 3 -19x
Oben am Rande P: ^ ^,. An „
fang 1-s a ^ Jijj ^u^i j^, a ^ ^^ ^
C*$ j — Schluss 4l b : y^ls jj^ ^ ^u^
(= Spr. 1351, f. 62 bis 1352, 25".)
Spr. 1291: 69 Bl. 4">, 18—19 Z. (wie bei Spr. 1290).
Oben am Rande: D ^^ gUJI^ ^^ ^U
Anfang 1 • : U^^^ '^ ^ c ^ ( ^jy i ^ e Y |
Schluss 69': ^ ^f\^ jo^jh f; UoJt l^c J^y V
(>*«s« JW ojy?. (= Spr. 1 35 2, f. 25 bie 1353, 35V)
Znsaramengebunden mit Spr. 1290.
8pr.l292 1129* 128B1. 4- 16-18Z. (22x15%; I5'/ S -19
Oben am Rande i»: o6 3^ >£ U X Jt a ^^^^t
Anfang 1»:,,JUAJ| g^ ^^ Juj ^ j^
Schluss 128 b : v^^Jf ^L^JI :{yi ,^x^ U
(1) f. l-6p = Spr. 1353, f.35°, Z.4 bis f.80 b
(eehr abweichend).
2) f. 61 b — 128 = We.942, f.ll'> bis 943, 38.)
No. 9130.
GROSSE ROMANE.
95
8pr. 1284: F. 1 — 29: 8", 13-15 Z. (15— 16 l /i X llj
WliXVIi™).
Oben am Rande : q^j'XI. Anfang 1": ^^
&***&*? fji&s f^l u»*J ^ — Schluss 29 b :
Spr. 1295 U. 1296: F. 30— 64: 4»y 15 Z. (22 X 15 l /»S
16— lS'/sX ll-12 l /s om ).
Oben am Rande: A*tJ>> iXs>l>JI und auch
(von anderer Hand) : yt$$h qA^- Anfang
30': Jo'^JiJI fytl n^^ w'i btf\A!1 5 S/M
Sohlues 63 b : '^jlt^^^^j^o 1 ^ ^^
F. 52 — C3 za 19 Zeilen.
(Spr.1294— 1296= We. 943, f. 37 s bis 944,41'.)
Spr. 1297: 136 Bl. 4", 15—16 Z. (22 X 15 a /ai 17-18»/s
xl2-14 0m ).
Oben am Rande: q*«; ! j viJliil q**iJ} S^
a ^ J \^ & \ ! il Anfang 1*: J* (J^^ a ^t
U^ ^ J^> 5 a ^i' £ v.**** — Schluss
1 36 b : XbUJ< uy-JJb K^ 1 *^ ^"^ ?> ^^ly
(== We. 944, f. 41' bis 946, 40.)
Spr. (298: 80 Bl. 8", 15-16 Z (2lV 9 xl5 s / t ; 16 l /a X
lli^_12»/j cn >). (Ohne BaadbezeionDung.)
Anfang 1': As-( ; iXib U v-sU* <-^ u ^' ^'j
£ kJI J^y — Schluss 80 b : \yM ^«XJI ^t ^
,is.4jo lff orfj ^.U(=We.946,f.40bi 8 947,22.)
Spr. 1289: 80 Bl. 8", 14-16 Z. (wie bei Spr. 1298).
(Ohne Bandbezeiohnung.)
Anfang 1": oJjJji' vXs u»pfl a \&S> ttJ^I (&&k
Schluss 80 b : *J1 J^ 5
JCs» _>-.t f
-a*i
LaJ
^iv-AfjJ.
(= We. 947, f. 22 bis 948, 16.)
Spr. «300: 80 Bl. 8™, 14—16 Z. (wie bei Spr. 1298).
Auf dem Vorblatt: D *w>t 5 £?UJI. Anfang 1»:
^1 v*)JJ> ^|.^« ^ «^« 1^*5 — Schluss 80 b :
J' o^Jj U-«l (= We. 948, f. 16-50'.)
Spr. 1301: 89 Bl. 8 TO , 14-15 Z. (16x11; 12V»-13 l /9
Auf dem Vorderdeokel : ut&Js qAH\. An-
fang 1": (,{*&+& |»L*«^: od&ij |.Uj ^^ { j*^i. q^^I
Schluss 89 b : »JUS( o^Xi I, »Uj «*V ^ ^
^ 5 yi ^LS (== We.948,f.49 b bis 949,51'.)
Spr. 1302-1304: 80 Bl. 4»°, 15-17 Z. (22 x 15 l /sj 17-18
x I3 0m ).
^ Auf dem Vorblatt: q***^ ^wUil. Anfang 1':
Schluss 80 b : XiUM ^ JyiJ U Jk«j jUS^Ls" UJ 3
jjj^JILw (=We.949,f.51' bis 950, 6 l b .)
Spr. 1305: 1) f. 1-77: 8™, 15-17Z.(21 3 /4Xl5 l / a ; 17-18
r >,; J2 13« m ).
2) f.78— 136: 4*, 20 Z. (22 X 16; 17 X H V" " 1 )-
Auf dem Vorblatt: qa*mj> 5 J^^j. p£***4-l
ju* m j>5 ^iU^. Anfang 1': ... Okie ^1 Uw>
(.K^^lfl »i>JJ> J* .f lS**»'$ wb?, fc*>j) — Schluss
136 b : ***S li 5 t jts^UJI qa "'■'}*♦>■ (^.J Lku*! 5
(=We.950,f.62 b bie953,45 b .) Sehr abweichend.
Spr. 1306: 71 Bl. 8™, 19-22 Z. (21 X 14»/a; 18 X 12"").
Oben amRandel ': ***j>j vUIjJ!. Anfang 1*:
Schluss 7 l b : <6^*JU: ^^.^"y^ij^li^j vM'ii
(== We. 953, f. 45 bis 955, 6'.)
Spr.l307:82B1.8 TO ,17-20Z.(21 l /aXl5jl6-17xllVii-12 c,n ).
Oben am Rande l': ofr «A*i» 3 ^yi. Anfangl":
Schluss 82 b : ^L>^i q^ u^J w*J! <j^ £; 0' 11 J*} &
(= We. 955, f. 5' bis 956, 2«.)
Spr. 1308 U. 1309: 71 Bl. 8™, 19 Z. (21 X 15; 16X 12"°).
Oben am Rande 1*: p-***i»^ ^AM An-
fang 1* : dLwa»- fUjt ty> f>\* jyJ^I ^J^o^ ■&#&*
SoHusb 71": J^ I J-o Vjji j^U ^l ,4
^^Jl ^ (- We. 956, f. 2'-78 b .)
Naoh f.-22 ist eine Luoke.
Spr. I3i0: 169 Bl. 8", 13-18 Z. (15 l /s-16 9 / 8 x 10-11;
12-13'/»x8-9' !in ). ■•■■■,
Oben am Rande 1 ' : <A«J ljw^LJU ,j(wtL>t
a t^*^ ^UJIj Qi^Mi-' (aber u^U-t ist aus-
gestrichen). Anfang l b : (4ilaX5>tJ ^a**^! jU
L^j v-Jyte^ !^! q* jXJ~* — Schluss 15 9 b :
lyUJti t) IvX*! U**us J5 L»-! vi^J^Xc ^ «U«J! S
(== We. 956, f. 78» bis 957, 50".)
Spr. 1311: 60 Bl. 4", 18-24 Z. (22 x 15; 18 x HVs'*).
Oben am Rande 1*: qmm*s> s q^LSJI. An-
fang 1 & : »3i d^ *■>"** CT* O 5 )*^^ (J^^ 1 •>'
Schluss 60 b : (^FW o^t-**^' OS " ^^5
(=We.957,f.50 b bis959,3 b .) Bl. 1 gehSrt nicht
dazu; es ist = Spr.1310, f,136», Z.7 bis 137 b ,2.
Spr. ISIS 1 "': 79B1.8 TO , 18-21 Z.(20V»xl6 l /s; 18xll-12 cm ).
Titel auf dem ungezahlten Vorblatt:
Ueberschrift auf JN '^^LuiJiyUs Hj^,.U3-tJK*
Anfang 2»: Uya^tol^l/L«J>JI ctv^olj bU» 5
l^s-U, — Schluss 7 9 b : 5 i UJU ^ (*%**** S^s
( = We. 959, f. 64', Z. 13 bis 960, f. 71.)
96
GROSSE ROMANE.
No. 9131.
9131. Spr. 131 2— 1353.
,JE"' °-'8Z.(21V a Xl6i I6'/ 9 -17xi2'/ a OB '). Spr.1315
u.1822— 1324 etwas kleiner (20x14 Vsi 16— 16x)2 cm ).—
Zustand: eehr gut, eauber, neu. — Papier: weisa, Btark,
nioht glatt. — Einband: PappbaDd mit braunem Callico-
Ruoken. - Titel in Spr. 13 12, vor f. 1 (die Titelblfttter
uberall nioht mitgezfthlt): ^Uc B^ ^ li^.l.-.^t
^bUi j^ ^j\ ...«^,v^;^^j.,ij^>f,'
In 1818, vor f. 1 : .ilju^ yCLc bj**^ J,*| vjUT !J^
In 1314: ^UJI vjUT" j^ u. s. w. Die Vorgeuohichto
ist also ala Band far eioh gezahlt.
miJQ? Exem P lar de 8 'Antar ist nioht vollBtftndig: seine
2649 Blfttter enthalten nur (und fast genau) die ersten
zwei Dnttel dee Werkes: da B letzte Drittol fehlt.
Die Sohrift iet ganz neu, gleiohmassig, nioht schdn,
etwas gezogen, ziemliob leserlioh, vooalloB (nur in Spr.
1315—1317 Bind die Gedichte mebr oder weniger vocali-
atrt). — Abeohrift vom J. '*»/ leM .
S pr. 1312 (68 BL). Anfang P: *Jj|
J*
\ju> iAju Ut .
/feAtO
^L*JI ^Ut C ^JL> ^t «5JUI
J.L3I iX*,! ^ ^ 0>b^| USbUj Sly>*\ u JLii\
gJt ^1 ^j -,U>. — Sohluss 68 b : ^L>- c to-
l<ttt U Kk*j ^.yi JS «obUJI yjJI £**?• ^A^
(=We. 901 — 902, f. 2P.)
8pr.J812»<* (40 BLV Gehort an das Ende
de8 ganzen Romans. Ohne Titel. Anfang P:
J>!^l n^AJ^ji j,u^| J^i-t ^ olj^ — Schluss
40 b : (^JUo Lf x*. jyOKj crsW ^Jl ..■JjL.VI jAto^t
(= We. 959, f. 14 b , Z. 3 bJB 67 b , 1.)
Blatt84 u. 87 mit rotber Dinte etark be 8 ohmutzt.
Spr. 1813 (62 BL). Anfang P: ^yi ' ju
V^JI b^S> ^ (^JUl U . . . otjLi^l ijKjf <J|
cr* J^* o' • • • K*rf^H J^IaJt ^"^ it*A^ji
^Jl J.l^s-VI U^c_5 ^c ^ _ Schluss 62 b :
'r?" 1 ^ f*A> ^+ Aoli • • • *•*" ( 8 ° iiT £}j ™ lesen) _£,
e* l 3 ->*> (= We - 902 » f - 21 bis 903, 41.)
Spr. 1814 (60 BL). Anfang 1": ^b ^
V*yiW; — Senium 60 b : ^dh !3i ^jjt 4^
j+bc^ o^5 v^Ji (=We.903, f.41 bis 904, 43 b .)
Spr. 1315 (72 BL). Anfang !•: D L«^ ^t>
O \*lo % ^>yo eyas. If, — Sohluss 72 b :^ j^to-Vb
jiifSMlS ^UJt j*ac (= We. 904, f. 43 b bis 906, 42.)
Spr. 1816 (60 BL). Anfang V: i a ^^uJt
tf* o' ^ cW O' '^^ ^ — Sohluss V 60 b :
^ r^ «^ g*^ o*^ • ' ' *-V* *J (= We. 906,
f. 42 bis 907, 42.)
Spr. 1317 (60 BL). Anfang 1": jUaJI^ ^^
&{?>■ o^ . — SchluBB 60 b : JJiJ 4[! 5 eAjui'XI 1^3 JLiii
A#X-J| V|>«J' (,5^ (= We. 907, f. 42 bis 909, 16.)
Spr.. 1318 (60BL). Anfang 1«: ^iil^ooj^JI
<X&J-\ jaj^JLj — Sohluss 60 b : \JxcA) I^jI *3
fJaej U>LXj ^jji, (=We.909,f. 16 bis 910,^54;)
Spr. 1819 (70 BL). Anfang 1>': Uxt^ ^^
wiJIS^, I^XAj&j — Schluss 70 b : LUI Lwi't SCUJIj,
JJvft-KLJ e^^ilj (== We. 910, f. 54 bis 912, 60.)
Spr. 1820 (60 BL). Anfang 1": U> JU
gl^J^ IXJI l^*4-<« Oj_juaJ! Ij-jjl3 — Schluss
60 b : l^loj JLMI o^*Jb JL^Jt ^ "" *jk*
(==We.912, f.60 bis 914, 5.) ^ ^
Spr.1821 (60BL). Anfangl^oL^^»«j tys-U^
B^jyo^o'uJIc — Schluss 60 b : Ji^lj JLs^JI 'liLM***.^
t^tj 30*31 1^5, (== We. 9 14, f. 5 bis 915,6.)
Spr. 1322 (60 BL). Anfang P: iu^l lyiltl.
jyjl ^Upi 1^ — Schluss 60 b : XUUi «jaj D 1
^j^JI «AjvA^ «uikx> KJU (= We. 915, f. 6—57.)
Spr. 1323 (60 BL). Anfang 1«: x*^ ^J\
VW^'! Vj ^'jl U/ — Schluss 60 b : oJ i^ : , ^IXi!
^ru«£ c^i*9} U w>^j (=We. 9 1 5, f. 57 bis 9 1 6, 60.)
Spr. 1324 (60 BL). Anfang 1»: ^.,1*^1, *j»
^x*} jL& JUli — Schluss 60 b : ^ J^l,
fH 1 ^ 1 ^ r^ !,AS (= We.916, f.60 bis 917, 86.)
Spr. 1325 (50 BL). Anfang 1': ^ ^jo
J^jsJ! wli' A*c i^Li^i _ Schluss 50 b : lil oJ«aS
(= We. 917, f. 36 bis 918, 30.)
Spr. 1326 (44 BL). Anfang P: ^! ^ $*
^w^JI l^vXs-3, J.aJ-1 iL^ci UJLLbt — Sohluss
44 b : f>yjjl 5 BJkcUJI jo,. v^JLb^ ^ -LjlSI^
(= We. 918, f. 30 bis 919, 14.)
Spr. 1327 (50 BL). Anfang 1»: *J*\ S ByaJI,
BbXj iS j**j ^^ — Schluss 50 b : joj\ \ aU« JU)|$
^'j ur^ «^ ^ Jl:!, u (= We - 919 » f - U b>s 920, 2.)
Spr. 1328 (60 BL). Anfang 1»: v^t, ^
^JL> ^U c^ 1 *^ — Schluss 60 b : ^ f p ^
^r^ 3 c^ 1 V^-' 3 «' (£ ^»^' o^Jt ^IjU ^J)
(=We.9'20, f.2— 60; auob = Spr. 1 267, f. 12-52.)
Spr. 1329 (50 BL). Anfang 1»: U» jj^ ^ L^JLs
iOj:U,^ J xie y\ (£ — Sohluss 50 b : -Li^lJI r r J J *ij'
B ij; JI a Ads ol^l 5 (= Spr. 1267,' fl 52—84.)
Spr. 1830 (50 BL). Anfang P: JUu^ a^t
,3-Jkjs CL^" ^ ~ SchluBB 50 b : ^5 (Aj*-% -K.AN
^1 ^t^c? (= Spr. 1267, f. 84 bis 1268, 30\)
Spr. 1330, f.25— 50 = We. 921, f.l— 25 b , Z.7.
Ho. 9131— 9133.
GROSSE ROMANE.
97
Spr. 1331 (50 BL). Anfang 1*: J^> s ^H\
J jlSj ^^aS ^ioJS — Schluss 50*: qjJJI ^Uw^I ^y>
JU*JW Jul j^ (== We, 92 1, f. 25 bis 922, l b .)
Spr. 1332 (50 BL). AnfaDg 1«: UJ JLaJt..
^e s>»-, 5 ii< ; Lil (fcjij — Sohluss 50 b : £La=> I^as^
Bjj-j OL#l tL^^yptU (= We, 922, f, 1 "— 52 b .)
Spr. 1333 (58 Bl.). Anfang l^^b^v^ 1
gp.| Jl jls vjUJtj fjJJl — Schluss 58 b : <i)uU*-j, %
^b^oj^^yl V (=We.922, f.52 h bis 923, 32.)
Spr. 1334 (56 Bl). Anfang 1": cy-^Ui'.Xi'li
Jl>Jt J*V lit i*U^ — Schluss 56 b : vjLA&Jt^y^^Jlj
V A ^' 1^*11 j^lbj' (=We.923,f.32 bis924,45.)
Spr. 1335 (50 BL). Anfang 1": wjL.^1 y, ^
wL^aJI^ jLiJt dUJ^ — Schluss 50 b : »*i L Ifc-Jt bSL
«JUs v^UI 5 O ^or (===We.924,f.45 bis 925,7.)
Spr. 1336 (50 BL). Apfang 1": v^JLai v*4%
U^^_^^»i>^»«5J' tKS. — Schluss 50 b : |Hf?j.^-»ii
c ^b o^I^lt^^U^I ^^^ (= We.925, f.7-54.)
Spr. 1337 (56 BL). Anfang 1*: \ijU^3t ^^
^4,11 U^ o^.t c LiL — Schluss 56 b : ti ^l £ ^t
UUJfe oL^viy^ (~ We. 925, f. 54 bis 926, 78.)
Spp. 1338 (58 BL). Anfang 1": y^ui W.
JJU: *>*j>l ,JI j>Lc 0>.S — Schluss 58 b : vis**^
(== We. 926, f. 78 bis 927, 61.)
Spp. 1339 (82 BL). Anfang 1»: rfljOc ^LJI^ L
Uil^js- Uj o^aj tiUt — Schluss 82 b : ) .i J J'b, ii)J.i Juu 5
&& ^L^Ue »I3L (=We.927,f.61 bis 929,190
Spr. 1340 (68 BL). Anfang 1'; JUe jJ vJUe
^■XA ^jj j.XJLe lit LP ,_$-*-* ^ — Schluss 68*:
(== We. 929, f. 19 bis 930, 7.)
Spp, 1341 (70BL). Anfang 1»
H.A&J i^£Jt ^ L*p» a l — Schluss 70 b : tiWLjJI ^e
o5J! u<Jv> j. ^Jl 5 (=We.930, f.7— 67.)
Spp. 1342 (72 BL). Anfang 1»: «^Jt uUi &»
>il*sJ5 «^SjJ( ^Jl Jj«5 v\3 — Schluss 72*: «iXua>^
»b^>U »l^«w t a ,31» 5 (=We.930,f.68 bis 931,38.)
Spr! 1343 (74 BL). Anfang 1": *% aU^o. I,
icAjS oioi)l «_XJ£i — Schluss 74 b : A^ftj *X*^t
^ $> 5 B/ x*o ^^^ (= We.931, f.38 bis 932, 28.)
Spp. 1344 (74 BL). Anfang 1»: OOc ^ vJLSj
AH\ ,y> ^"Sl ^j>t C L*J! — Schluss 74": t 5 ^Lo,
^ vJLal JtLjTH bj^^I (= We. 932, f. 28—93.)
8pp. 1345 (74 BL). Anfang 1»: ^ 6\j&
Lfj^jtj "i_jj &J iy* Jj" /c*c ^j»j Ui — Schluss
HAHD30HRIFTBH D. K. BIBL. XX.
iV
, _. ..yl ,;"> L-iLj jj**- &/A**5» Lo,\j
74 b : j^j^suJl oJJii u^Laj,^! *y»» u^bl^JI ^
(= We. 932, f.93 bis 933, 49.)
Spr. 1346 (74 BL). Anfang 1*: j^sUI oJU»
wJo^s-l^ oil XUJI K.jwojli vJtiLJi Ut — Schluss
74 b : ^bUJt ^ JjLs
(= We. 933, f. 49 bis 934, 49.)
Spp. 1347 (72 BL). Anfang 1': ^ ^b>Jt
.ol>> Ui-. g-UXJtj -yjil iJT — Schluss 72 b :
(== We. 934, f. 49 bis 935, 43.)
Spr. 1348 (50 BL). Anfang 1": (Jyb "jub\ 9
JxiM ^1 (J* U* 9 j 1 **^' ^ — Schluss 50 b :
Jj>.LJt csmJ U ^fii J-*Jl L« vs2kj,l lj**- J-fc*^
(= We. 935, f. 43 bis 936, 40.)
Spr. 1349 (58 BL). Anfang 1': UXi U. m>,UI
^J^i-t ^ ^jUPI it — Schluss 58 b : 5-a>l ^^ »Jx
f U*JI ^ o^UJI (= We. 936, f. 40 bis 937, 62.)
Spp. 1350 (48 BL). Anfang 1": «jUj j oJ a
^Atuail O.*^ y 5 ^t — Schluss 48": vJ^tj
Us vJli' 6^ ^jWs (=We.937, f.63 bis 938,23.)
Spr."l351 (88 BL). Anfang 1»: Uj ^ 5 Ut &
£pijl\ iU^Jj vi>j«Rit — Schluss 88 b : *LsuoJ >o ^^
»J jl» l^ikl. VJL» (=We.938, f.23 bis 940,1% 3.)
Spp. 1352 (82BL). Anfang l'.'vJLWIJucAJJliJi
jjl\ Up te,l oouJt^L. — Schluss 8'2 b : b,^ aL^}
o^ a l ^^ fctil^J! (= We. 940, f.l bis 941,33.)
Spr. 1353 («0 BL). Anfang 1»: &*> *Si s \
*Jl*t ^ <yj!P OJi a l^ — Schluss 80 u : o^»tj ^5.
*JLjG!^ ot>xit _UjJt ^Jwojj, ot^tvJ^^Jt .jfAtj^Us-'i't
^b^^^I v^'i (=We.941, f.34 bis942,24 b .)
9132. Pet. 108.
67 Bl. 8", 13 Z. (16X11; 12'/»x 7 »/» cm ). - Z"-
stand: anBaaber. — Papier: gelblioh, diok, weniggiatt. —
Einband: PappbdmitLederrucken u.Klappe.— Titelf.l*:
Anfang (mitten im Gedicht) (fiaflf) f. 1":
Schluss: j-kjj U i>jo _j,fj_5.J> uili Onu Jj^j
'J^bywUI. EntsprichtWe.905,f.61' l bi8906,42.
Violleioht feblt p&ob. f. 9 1 Blatt.
Schrift: ziemlioh klein, dick, deutlioh, vocallos. —
Abschrift etwa 1800.
9133. Pet. 107.
86 Bl. 8 TO , 19 Z. (20 X 16; 16 1 /* X H cm ).
stand: fleckig, unsaaber, stellenweiso aa:
13
Za-
stn
98
GR03SE ROMAN E.
No. 9133— 9136.
Rande nod Rfickeo. — Papier: ziemlich dunn, gelblicb,
ziemlioh glatt. — Einband: Pappband mil Lederr&cken
und Klappe. — Titel fehlt,
A d fa p g fehlt. Das Vorhandcne beginnt f. 1 " :
Dieser Band des Romans 'Antar entspricht
Spr. 134], f. 54 bis 1342, c. 60.
Sehluss f. 85": Jj»sI U, JUaJI J. s ^4>.J,\
S o b ri f t : groBB , dick, vornuberlicgend, deutlich., yo-
caltos. — Abschrift etwa 1750. — Blatt41 beim Pogi-
Biren Qbereprnngen.
9134. Mo. 288.
28 Bl. 8", 16-17 Z. (15 XlO'/sj I3'/ S X 7V m ). -
Zustand: uneauber, aneh fieckig; lose Lagan. — Papier;
gelb, ziemlich sturk und glatt. — Ein band: liegt in
einem Pappdeckel mit Lederrfiokeo.
Brucbstuck ohue Anfang und Ende. Titel
fehlt, Es ist ein Stfick aus JUs B^wl.
Die ersten Worte f. 1": X& ^tj UUi^*
Die hier vorkommendsn Personen aind:
jL*-*t s«3 und desBen Gefangener ^eUaaJ!;
wUXJ! .0 «j*£> jXac va^ij HjALulc; cyAjil ^ii «£**«;
Die letzten Worte f.28\- iuuUJI pli-l <.ytj^
',»jU>JI 5 iXcUtll vXic ,»JP,^J w^sijj, ^y! ^ ki^^Uaj
Schrift: ziemlich gross, gowaadt, ziemlioh gleich-
mSasig, vocallos. Die Stichworter j^*^*©^! jlS imajer
roth. Nach f. 17 eine Lueke. — Absohrift 0." 60 /
'ire?.
9135.
Mo. 386.
o^Ul jJ vJLfij
,U
a b ^vk*.
146 Seiten 8", 16-19 Z. (20 x 14; 15-16'/3 X
9 l /«— lOVs""). — Znstand: uosanber, Oeckigj der Rand
6ftew ausgebeasert. — Papier: gelb, glatt, dick. — Ein-
band: Kattanband mit LederrGokon. — Titel fehlt.
Es ist ein Stock y^e K^*, ^ . Dasselbe
beginnt hier S. 1 : *J*1 ^ j^L- ^ ^ ^j.i
gJI i5L*«J! a jsj^I yabLs* J^ (.jiiiJt v^JU>
und bricht ab S. 146 in einem Gedicbt:
til*. LC~* ^j^suJI t,U^ tj^^p^ j^t i oLUxj
Scbrift: ziemliob gross, UBgleich, im Sanzen kr&ftig,
meiBtenB yooallos. Lnckeu naoh S. 24. 54. 60. 80. 86 96.
108. 112. 116. 144. - AbBohrift 0. • S00 /, M6 .
We. 614, 44, f. 418. Ein Blatt aua dem
Roman yu*.
9136. Pet. 196.
329 Bl. 4'°, 23 Z, (26 X 17 1 /*: 20 X 12 l /a cm ). — Zu-
staod: ziemlich gat; doob die letztoo Blatter lose, ebsneo
wie dar Deckel j Blatt 2 in der oberen Hfilfte Bcbadbaft. —
Papier: ziemlicb dftnn, '' etwas glatt, gelblich. — Ein-
band: rothbrauner Lederbd mit Klappe; doob der yordere
und beBonders der hintere Deckel (faBt) ganz lose. —
Titel (f.l b ) (s,UDten): xAi Jilt
Anfang;/. l b ;...Ji --Julu iiv*s» ^\ ^,XsJ>t
yJU gp-U> o
glLx,
; Bji^-tst *Ls»U^aJ| Aj»i {j&'j .
Eine (ziemlich volletandige) Sammlung der
in dem Roman 'Antar vorkommenden kurzerea
und langeren Gedichte, die der Verfasser im Auf-
trage des Soleiman beg, Sohn des Monammed
emm bSsft, zusammengestellt hat. Zu jedem Ge-
dioht iet eine (gewohnlich kurze) Ueberachrift ge-
geben, welche dieVeranlassung desselben enthalt
Die Sammlung beginnt f. 2": ^^*«JI (jaaJ
jf&j «5UJI *j Uo'iJf JlS av<Ji lS x* lye (?)J^XJ|
(Wafir)
fljWt 3*J1 hj.UJI^S Ij 5 pU^n ^JU-'l L|-5I Lrf ^1
und echlieest f. 325* (Kamil):
Worauf noch ein Lob (in Prosa und in einem
Gedicht) auf eeinen G6nner folgt: dessen Eude
f. 326' eo ist (Kamil dec):
Ijjs-wJV L$Ls^j ^i^kit, jtS <tXj U l^jwj' «tJ: V
(Lies t,^**'- In der Hdschr. unrichtig l^Ias* j.)
Der Tit el dieses Wei kes ist nach f.2*unten:
Dereelbe hat vieUeicht, nebst eioigen anderen
Bemerkungen, f. l e geetanden: er iet da jedocfa
jetzt bis zur Unleserlichkeit ausgestriohen und
unerkennbar gemach^. Fast ein Gleiches ist
der Untereohrift f. 326 a geechehen, obgleich
diese denn doch entziffert werden kann.
Der Text ist im Jabre lsl3 /nea aos dem Exemplar del
V©ifa88eT8 abgesobriebon. Schrift: ziemlich gross, gnt
uad gleiohmgesig, fast voceJIos. Die Uebersobnfteo roth.
Die einzeluea Seiten io gruneii Striolien eingerahmt.
Am Ende des Ganzen sind drei BlSWer eiogelegt, Bit
getheilten Columnen, aof deDea der Anfang der tuf fTS— -44
BiitbftltenoB Oedichte vsrzeichaat ist.
No. 9136—9.138.
GROSSE ROMANE.
99
IjY'i 82 b — - 1 95 b stehen die Mo'allaqat.
F. 258* stent das 461 Verse lange Gedicht
des 'Antar, das betitelt ist : %adhjkm) H%XfjaMj]
und seine Thaten verherrlicht. Eb beginnt —
und von dein Anfang istderTitel entlehnt(Ks,mil):
tK*A«Ji J^JCw^ JiLsJ JJlb tX^^J KSjJ qaJj / S->SaJ) qj^j
Diese Sammlung enth< etwa 1 1000 Verse.
9137. Sach. 345.
166 Bl. S™, 16 Z. (20 l UxlVh; Ux U cm ). - Zu-
tand: gut, doch nicht ganz ohne Wurmsticbe. — Papier:
;elb, stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit
..ederrucken. — Tite) feliltj er ist:
Anfang f. ] b : Xj.Ls* BiXaJ ^.j^ <=Xsj W
mLr.JI ^c^.j iivJl<V oL/tf! »3^s fe^i.
Zusammenstellung der im 'Antar -Roman
vorkommenden Gedichte, mit Ueberochriften,
die Veranlassung derselben angebend.
Bricht hier ab mit dem Vers f. 166 s :
Nach f. 78 fehlt I Bl.iU; f. 79 lcor.
Schrift: ziemlich gross, weit, deutliob, gleiohpiassig,
etwae vocalieirt. Ueberachriften roth; der Tost bio f. 47
in rotten Strioben. — Abschrift urn 1800.
4. Elarqat.
9138. We. 506 — 517.
K1.-8™, 14 — 15 Z. — Zuatand: ziemlich gut. —
Papier: gelblioh, ziemlich stark, wenig glatt. — Sin-
band: Pappbd mit Lederrucken. — TitelWe.506 f.l R :
Anfang f. l b : Jw** ^ u\*s=>l «^l_^l ^ }
L g\y» tKa-w^i^ a-e^ aJJI J^t) O b ^ B,w CJ e *^ CJ e
&>&£»*, q«*sJ{ ^ jlH KjJu J»e jaXw^ i)^J (^'.9 P^
t^xSAb- J^S ^.Sit ^^J! ^/^I ^#'U1 lAto. JUS
Uiv v .i> JtS ^k. .^jj ^*0l J *.S»Xjs» Jus ^«^v&^l
»5 wlL^ 1 ' ^i i*e ^s &Ui iXac ^j ^JLm a J (4L*"
ijktjh ^a 1);, U*,*e ^^ li^JAsM IAS" ^.J\ 0.a« i^S,
Die in diesen Banden erziihlten Geschichten
betreffen die erste Zeit des Isl&m und 3cbildern
gefahiliche Kampfe deseelben mit den wider-
strebenden Interessen der nationalen Araber,
deren Ausgang echlieBslich von Erfolg gekrpnt
isfc. Sie sind hier geknupft an die Person und
dieThaten des a > KS^Is-^j ^>.i3- j «iUu i ^^.a*
oj'-^o- ^ o^ Ju "" o* & o>- b s >) o* f iJl o* v~*' :
der seiner sprenkelichten Hautfarbe wegen den
Beinamen J-iipi erhalten hatte. Er war als
Wegelagerer, Rauber, Madohenschander und
Menschenfresser weit und breit berlichtigt. Die
Erzahlung beginnt damit, dass er um dieTochter
des ^t^ f } ^ i o)l>* A9 ' den Mofiammed eelbst
geebrt und deesen Tochter er ale Kind eine
glanzende Zukunft vorausgesagt hatte, eich in
einem Briefe bewirbt, der eher ein Drohbrief
ale ein Brautbrief zu nennen. Ausser eich liber
die ihm widerfahrene Unehre giebt pafwan das
Schreiben seiner Tochter, deren N amen ui!,.' Z^IS 1
war, zur Beantwortung, die ihn mit Hohn ab-
weist u. b.w. Auf die Einzelheiten desVerlaufs
der Geschichten, in denen ubrigens 'All eine
besondere Rolle spielt, kfinnen wir nicht eb-
gehen; schliesslich unterliegt Elarqat und wird
am Kreuze grausam urns Leben gebraoht, die
Ausbreitung des Islam aber ist bedeutend ge-
fordert. Die Darstellung ist gewandt und an-
ziehend, auch durch ziemlich haufig eingeetreute
Gedichtstuoke belebt. In Abschnitte zerfallt.dae
Gsnze nicht, nur dass von Zeit zu Zeit die Er-
zahlung durch die Einschiebung derWorte „der
Erzahler sagt« — oder dgl. — unterbrochen wird.
m. 806: 49Bl.(15'/ a xlOV 3 ; "•/•-"xU/*- 8 !'?;
Schrift: aiemlioh gross, etwas flueh%, kramg, nicht
undoufcHoh, TOoaJlon. ~ Abschrift o. ,lSo /i!86.
13*
100
GROSSE ROMANE.
No 9138. 9U
We. 507 : 47 Bl. (15>/ 8 X 10; c. 12x7™). Zustand:
nioht ganz sauber. — Arabisohe Foliirung. Aof f. 26
folgt nooh 26*. Nach f. 42 fefalen jetzt 2 BI. — Schrift:
ziemlich klein, gefaUjg, gleiehmassig, vocallos. Absehrift
im J. '""/mm (nach We. 617, f. 36 b ).
Unmittelbare Fortsetzung. Der Titel ist hier:
:iA*<wJ'
«£.Jc» ^i\
-bS,^
B.*
<JLb . fgi\
i>'
>in\
f ^ i^r?"
u.
Anfang f. 2": \yJ^ U ^t ^yCAj 'jj&} ^Jl
We. 608: 59 Bl. (l/> X 10; o. 12 X 7— 7 l /» cm ). Einige
Blatter lose. — Arabisohe Foliirung. Aof f. 30 folgt nooh
30*. — Titel und Schrift wie bei We. 507.
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 1":
U|J fc-oblJ ^fwhrf u»*d>\ tfi -dM J'ac. pj\i *.»Jii J.,cLc jS>^
We. 609: 52 Bl. (15'/bX 10; c. 12 x 7-7V«" n ). -
Arabisohe Foliirung. — Sob. rift nnd Titel vie bet 507.
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. I s ;
We. 610: 38 Bl. (15'/3Xl0; 12x7
Arabisohe Foliirung. — Sohrift und Titel wie bei 507
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 1«:
We. 611: 47 Bl. (16'/ 8 X 10; 12x7-7Va cni ). - Ara-
bisohe Foliirung. — Zustand (in der oberen Balfte stark
fettBeokig) etc und Sohrift und Titel wie bei 507.
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2 s :
A jy\ ) AJls^Jlb L^S*. J..JJIJ Ja»p(| Kp CJ J, JJt^l
We. 512: 46 Bl. (l5>/a X9"k; c. 12 x 7-7Va cn >). -
Titelblatt fehlt, aber der Titel stent so, wie oben, auf der
Rfiokseite des Vorderdeokele. — Arabisohe Foliirung —
Schrift wie bei 507.
Unmittelbare Fortsetzung. , — Anfang f. 1"
-7'/« c,a ).
We. 517: 36 Bl. (16VsX9 3 / 3 ; c. 12x7~7Va cm ). -
Arabisohe Foliirung. — Sohrift und Titel wie bei 507.
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2* :
Schluss f. 86*: *JLil .Ac J,aju y>i \> L ~j
ltks> 5 'ol^^wJl. .(j»/Si.. in-«b la Jk*s^
o!^" <^ e i *i!y^w ^Cj. k*lfi A.UI XAaJ» ^■Sa.jst 1 . j;
r^
9139. We. 51JBr-521
o>^
A*c ^jl I x! JJJj ,.^1.
We. 513: 48 Bl. (16'/» X 10; c 12 X 7-7V9 0,a ). -
Arabisohe Foliirung. — Sohrift nnd Titel wie bei 607.
Wol unmittelbare Fortsetzung. — Anfang
f. l^^As^il 0^5 **Lv,it woUtf f^Az unUl ^|
We. 614: 49 Bl. (15 Va x 10; c. 12 x 7-7 Va -). —
Arabisohe Foliirung. Auf f. 13 folgt noch 18* auf 22
noch 22*. — Schrift nnd Titel wie bei 607.
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2*:
^oaUi^Jl Vis ,_,■«,.,» Uj, »Z; K #*ito ~J\ J i\ JU
We. 515: 48 Bl. (16V* X 10; c. 12 x 7-7V_ eni ). -
Arabisohe Foliirung. Anf f. 30 folgt noch 80*. — Sohrift
nnd Titel wie bei 507.
Wol Fortsetzung. — Anfang f. 2 a : ^jt JL»
We. 816: 38 Bl. <15Vs X 10; c. 12x7 — 7Va cn> ). —
Arabisohe Foliirung. Auf f. 15 0. 24 folgt noch 16* n. 24*. —
Sohrift wie bei 607. — In der unteren Hftlfte grfissten-
theils stark olfleckig.
Unmittelbare Fortsetzung. — Anfang f. 2»: Anfang f.l": »U } b ^L c .l j fcA JU> J. fi ,AJ3
We. 518: U0B1. 8 TO , c. 19— 25Z. (20'/aX 15; 16— 16'/,
Xo. 11— 13 cm ). — Znstand: fast dnrchgehends fleckig,
besonders in der 2. Balfte i mehrere Blatter besonders
gegen Ende des Bandes ganz lose, einige Lagen nioht
reoht fest. Die Anfangsblatter schadhaft. In der 2. Halfte
etwas wurmstichig. — Papier,: in der vorderen Halfte
gelblich, ziemlioh dunn, in der hinteren gelb nnd stark,
auoh glatt. — Einband: Pappband mil Lederrficken. —
Titel f. 1« yon spfiterer Hand: JaSpl ^ ^| \A\
Ee ist der Anfang desselben Romans.
A n fang ebenso wie bei We. 506 angegeben
ist. Die Blatter 1-— 90% 17 enthahen den
Text We. 506 bis 510, 3.8% 5. Der folgende
Text weicht ab, auch die darin f. 90 b — 110
vorkommenden Verse nnden sich in We. 510,
f. 38 b und folgenden Banden nicht. — F. 110
hangt mit 109 nicht zusammen.
Die erste Halfte des Bandes f, 1 — 50 ist von der-
selben Hand gesehrieben und umfasst den Text We. 5Q6
bis 608, f.86 a , Z.7. Sohrift; gross, kraftig, rundlich,
gedr&ngt, vocflllos, F. 2—7 zur Seite abgegriffen und der
Text daselbst beBchadigt. Absehrift c. uto lm7. Die
Arabisohe Foliirung geht bis f, 60.
F.61", Iff. entspricht We.508, f.35 b , 11 (= 518, 50 b , 3).
Das Blatt ist in der Mitte des Seitenrandes beschadigt nnd
auBgebeB8ert. Schrift: klein, kraftiger Grundstrich, ge-
drfingt, deutiioh, vocallos. StichwSrter roth. Absehrift
O. 1,60 /l787.
We. 619: 70 Bl. 8 T0 , 21 Z. (21 l /s x 15; 14—15 X
11— 12 ora ). — Znstand: lose im Deokel; im Ganzen nn-
sanber, besonders im Anfang nnd zu Ende; auch wasser-
fleokig am oberen Rande. — Papier: gelb, stark, glatt. —
Einband: brauner Lederdeokel mit Klappe. — Titel von
spftterer Hand f. 1* oben am Rande;
■■■'J ^"
o* u*
»L
,J1 ..y£\
m
N&.9139. 9140.
GROSSE ROlfANE.
101
i^muLaJj wa^UXJI % y*«*A^-\ 5 i3j**' \?~$T)5 gj^
».u*it. w 5j-&-,L*3*4 lXa«JI (J( !>4*^ cf*** ""^!*^
4£ wis ^Lil (&13 {jfts^l ..«4> 5 tM '■H 8 ^ r^- .^.-W^*
#vJ| wjLsjyS |J(.ffl | ti. ; ^»T f ■•-^ "CJ*.-«i?" V *^
S C h 1 u B 8 f.7 b : pA*3j ^ p^* j** 0>^ *'
Die vorkommenden Verse finden sich in
We. 506— 517 iricht.
Schrift: gross, rundlioh, etwas eng, flfichtig, ziemlich
blues, vocalics. StiohwSrter roth. — AbBchrift c.M w /»s7-
We.520:87B1.4%2lZ. (22x16; n'/sxll-ll'/s™).
Znstand: ziomlich gnt, dooh nicht uberall saober u. Djcht
ganz frei von Flecken. — Papier: galb, glatt, stark. —
Einband: Pappbd mit Kattnnr fioken. — Tit el f. 1* oben
tod spftterer Hand: «JJt .\i*J Js&jfi B-w« ^
Anfang f. I": Ck^& ^y>^ ->^h vj^ o*
$jM,Ji\ \j^ 8^U sXaJ AjMa Oy&Jti pU^i j^ *>>*?
^C Dieser Band beginnt mit dem Zweikampf
des oA.SyJi mit 'All ben aba tfilib und dem
Tode desselben und hort auf mit dem Kampf
dee \>/ {j 1 *** [& J,-** und des J^aJ! u-l^. Es
iet darin uberhaupt fast nur von Massenk&mpfen
oder Zweikfimpfen die Rede.
Die darin vorkommenden Personen sind
hauptflachlich, ausser dem Haupthelden ^yid\ ^
und dem 'All ben abQ talib und Mohammed:
r Li» yJ AijU 1 , .^jflj >XS»l?% M^-i /^Jl -'.J-*,
Lf i^l ^t ^ iOJI o^c, ^>*\ i^^j pyy^
Es gehort dieser Band, wie ich glaube, nicht
zu der -bS^fl »-«*. Die darin oft angebrachten
Verse finden sich in We. 506— 517 nicht.
Sohrift: zieml. klein, gefftllig, gleiohmaBBig, vooalloB, —
Abschrift o. n5 »/iT37.
We. 521: 60B1.8", 15-16Z. (lGxlOVs; c 11 l hxl ea h
Zustacd: fast lose im Deckel; einzelne Blatter ganzloso;
durch weg unsanber ; die obere Halfte fettfleckig. — Papier:
gelb, ziemlich glatt, stark. — Einband: Pappband mit
Lcderrficken. — Titel fehlt.
% Es ist ein Band von 1001 Nacht; f. 16 b .
27 b . 34*. 40*. 49*. 55* beginnen NSchte. Es ist
die Geschichte des *JJt A^:^ ^y^-JI <>^ aj"-!^-
I und der Konigetochter Kj^i^: sie findet sich
in der Bulaqer Ausgabe nicht.
Anfang des Vorhandenen f. 1*: U Vo^-t a
^yij D UjJl v^JU I. {Si? It *J JL» ,^» 'ur* k*»
^ <^Ow q^i «Juyi -fc>us* &»j> «^' J* ^f jafc
\o^> «5UlJ5 ^ ; «^> >xi»» j*^* ^ 1**^ o' r**
Schlues f. 60 b : (^ ^Ji j^ l» Oau *il ^
* ^ J- ^USB
Sohrift: ziemlioh groBB, breit, deatlioh, nachl&seig,
Tooalios. ~ Ab6ohrift c. 1,00 /u»s.
6. Elbedr nar.
9140. We. 533-540.
4*, 12-15Z. (22X16; c. 15 X 10— ll eB ). — Zo-
Btand: ziemlioh gnt. — Papier: gelblich, ziemlioh atark,
otwas glatt, — Einband: Pappband mit Lederrnoken.
We. 533 (1 03 Bl.). T i t e 1 anf dem Vorblatte :
•Li j&di
iM
Anfang f. l b : r ^=>^ *-*« (&
t\ kV\.
</>
yami\ ^<J3 vSjl* ^ *S±» a UjJ« v-»JU ^ ^ *ol
5^X35 Vh-^j ik^W ;i*<i' 4 a*« O* ^
siiiJL. ; UCH a ^Ji * 5^^<<. j LT »ii «SJ3,
jui« *WI oJ ^ jWi A*»M "iU' *&* o K 5 0^ cl >
Das Volk der Stadt Bas qurdl lebt in
GStzendienst und verehrt das Feuer. Einst
geht der Konig dereelben, Namens QaibQs, auf
Jagd mit seinen Grossen, und nimmt auf der-
selben das Lager eines ungeheuren Heeres wahr.
Bestttrzt kehrt er zurtkck in die Stadt, 4 Kund-
sohafter werden ausgeschickt, 2 davon kehren
mit einejm Gefangenen zurUck. Niemand ver-
steht seine Sprache; endlich findet sich Jemand
und entdeckt aus der Unterredung mit ihm, dass
der Konig von ^b^', Namens tfJ^H «X"»'o- O^A
mit einem Heere ins Land gefallen ist. Mit
Geschenken entlassen kommt er zu dem Sohn
seines Konigs zurtick; dieser ist ausser sich,
dass es ausser seinem Vater noch einen selbBt-
standigcn Herrscher giebt; der Kdnig nimmt
102
GROSSE ROMANE.
No. 9140. 9141.
sich vor, ihn mit semen Unterthanen zu tSdten
oder zu bekehren etc.
DieBer weitausgesponnene Roman sohildert
die Ausbreitung dee Islam in entlegenen Landern,
nach langen und furchtbaren Eampfen mit
Gotzendienern. Die Hauptrolle darin spielt
o';^' ^^jkjj^Jt,;. .seine Mutter heisst jUj;.
Die Geschiohte endet mit Massenbekehrungen
zu dem rechten Glauben. Nachdem der Hanpt-
held 35 feindliche verbfindete K5nige erschlagen
und vier ausserdem gefangen genommen, ihre
Truppen besiegt und bekehrt hat, lfisst er seinen
Sohn v ..=il o^l in der Stadt *ly*^l als Statt-
halter zurflck, marsohirt weiter und stosst auf
den *U^JI ^jl^ ? der m it Truppen aus
24 St&mmen gegen ihn anziebt. Derselbe wird
nebst seinen Hauptanfiihrern durch List ge-
faogen genommen und zu Elbedr nar gefuhrt.
Von den Anfubrern wird der der BenQ gorhom,
der den Islam nicht annehmen will, getodtet,
die andern bekehren sich , ebenso auch ihre
Truppen, theils durch Beredung, theils durch
Drohung. Elbedr zieht nun zur Stadt des
Kesra, wo er freundlich empfangen wird, dann
weiter zur Stadt <A.£u^)!, wo er sich mit seinen
Frauen vereinigt und seinen Wezir Uju<i und
die Grossen seines Reiches begrusst. Am fol-
genden Morgen werden vor der Stadt die Ge-
fangenen ^ und ~*)y ^JS nebst den Weisen
w-i* und >_^U~ grausam hingerichtet , dann
verbrannt, der Konig aber, nebst seinem Sohn
^*i kehrt in die Stadt zurQck und bleibt
fortan in seinem Lande bis zu seinem Tode.
Die in dem Roman vorkommenden Per-
sonen sind hauptsachlich folgende: u^^. fr L.,
Ut~*J>, -*i;~> ..-H»-*v oL& . mSJLJ'., ij\^u'i,
jj^ J?? <r^^ >^->, U^At, ^ "«jjL>Ji,
^^» \? ,iU ' j^^r M .?>*tt, flilf}.!, ^js",
^V"^' c U^Ji, x u- w5U.I', ^S ol- 5 ^ p- 1 ^'
ui'.^x*, uji Ksy, 0> >^ -«jjLit, *jii., ^b.,
oH' ^ .r**N o^'c^ (_***"' oUxaj^Il,
ui.
UU», ..Ki.L>^ itfUl, o L^0JI, ...^^U, .-.OjJ^jJI,
ls>j4, ..£XlL£l ^AjyLi-, ^b, v mt ,^JU1,
0*-!^, -J^yf iSUI, LJ/J! , ^ J| ^l y^^
We. 534 (110 Bl.). Anfang f. 1\ J^^
F.90»nfc und UK 49 b . 51 b . 52* 57 b . 58 b . 69 b sind
lear; smserdem die Halfte von 88 b a. 100 b .
We. 535 (80 BL). Anfang 1 1*:^ ^UXJl
We. 536 (56 Bl.). Anfang f. 1»; ut 9y x^>
We. 587 (100 BL). Anfang fl 1» : Li_^
We. 638 (118 BL). Anfang f. 1»: ^v^
P. 55 b . 61 b . G8 b . 107" sind leer.
We. 539 (116 BL). Anfang f. 1: j^Jt ^
t J\S> »J ^ Lsrw Jls. yj ; OuJI J,^' Uooe ^^UJI
P. 50»- b n. 88»- b nnd 4 b . 51 b . 6G b . 69 b . 76" sind leer.
We. 540 (133 BL). Anfang f.l« : o^LS .Uj
Leer geblieben sind: f. 70*- b : 64 b . 77 b 81 b 88*> onb
Tdiv:^- mi; M88erdem die ^'^
Schluss f. 133*: JdJI J^l ^^ o^/S OSj
Bisweilen kommen Gedichtetflcke vor, im
Ganzen nicht haufig.
Schrift: dieselbe wie bei We. 522 angegeben.
6. 'Amr enno'man.
9141. We. 679-682.
,o., We - 679:34B1 ^ to »o.l8-20Z.(22xI5'/ ! >; 17V»-18x
12 It— IS"""). — Zustand: unsauber u. fleckig. Bl. 1 n 6
o v~ f B P ie , r: ,ge»>, stark, etwas glatt. - Einband:
rappbaod mit Lederracken. — Titel f. 1»:
o^'i oWi a u V >yA a 15 ' <-'
[We. 682, f.41 b steht:
Anfang f. 1": ^ ^ ^ L#\« V j^ Ul
^*i i 1^*1 *UI, /J «^l p jOJ a^ ^^j
No. 9141. 9142.
GROSSE ROMANE.
103
c^ K. U**J! . ,*c *J vJLfij eU* . . . D Ujit ^i>^
Abenteuer des Konigs 'Amr enno'man und
seiner SSbne.
Schluss f. 34 b : L« 5 £j^i' J"*- 9 ^^ *-^s
* I^ c ^ Jl oy-b., ^ U*^<
Sohrift: liemlioh gross, mndlich, fluchtig, vocalloa. —
Abschrift o. """/km.
We. 680: 49 Bl, K1.-8™, 12 — 13 Z. (16 X 10»/s ;
1 j jy,_12'/j x 9° m ). — Znstand: fleokig, besonders unten
am Rande. — Papier: gelblich, ziemlioh stark and glatt. —
Einband: Pappband mit Loderrucken. — Titel f. If:
Anfang f. 2 s : *J JlS o*JU! w ^AJ* «^U
*Jl UX=»! ^filj* ^U U I3< wis w*jb> I<AJ,JJ1
Dieser Band hangt mit dem vorigen nicht
zusammen; er ist ale 4. bezeichnet. Er bricht
ab mit den Worten f. 49 b : ^lail IJw* JS *Ui.
< _U Jt iCU.( Jj: 8.0.3? JU^y fc-AJ u!>c £^.5 o.**^
Schrift: gross, ruodlich, vocallos. — Abschrift
We. 681: 62 Bl. 8™, 9— 15 Z. Format etc. u. Schrift
(aber ungleich on Gro&se) wis boi 680. — Titel f. 1":
Unmittelbare Forteetzung von We. 680.
Beginnt f. 2": t_j,L»*j »^«b9 5 .SUViUV^UJ!. 5U.-~.JI
Bricht ab mit dem Verse f. 6 2" (Tawll):
We. 682: 41 Bl. Format etc. und Schrift (aber
grosser und mit dickerem GrnndBtrich) ; /wie boi 680. —
Titel f. I 4 : f& ^^j^ 1
Unmittelbare Forteetzung des vorigen Bandee
(We. 681) und Schluss des Ganzen.
Anfang £2" (Tawll):
(Im ersten Halbvers lies: ^$ % q^s-^ ^i i m
zweiten: ^ie\jSi}i\ o»**Jb).
Schluss f. 41 b : ***j, b" U< Q b ^l\s»U
^bi «£L« UUj ; ^IvAcI cj -o j^U; \j*z-X
9142. We. 683-690.
We.683: 60B1. 4 to , 18-19Z. (22xl5>/ 9i 17x9Vs e!a ).
Zustand: jsiemlich gat. — Papier: gelWich, stark, etwao
glatt. — EiabaDd: Pappbd mit Ledorrficken o.Klapp». —
Titel fehlt. Dooh stent auf dem Vorderdeckel:
Anfang f.V: ^sA s !u*i j j^l Ay^-
^Jt j,|^Jf ^.J^ J. K w! • • • fO-% j^-* ^*>
Der Perserkonig -^-V cfj-^ bat emeB
Traum gehabt, der ihm aber'aus dem Gedaoht-
niss entschwunden iet. Nach vielem Snchea
wird ein Traumdeuter gefunden, ein jiipger
Bureche von 14 Jahren, Namen8 ^s-rf, auch
.&*=*>$ und mit Abweichungen geschrieben^ der
ihm "Sen Traum erzablt und deutet: namlich
daes Juden ihn und sein Yolk hart bedrangen,
ja ihm fast das Leben nehmen werden, bis das9
ihm aus Elhigaz ein Held, Namens c f3 •«;*>,
mit seiner Schaar von 1000 Gleichaltrigen ;;u
Hulfe kpmmen wird. Dieser nan, der Spha
des Emlre Ibrahim von Mekka, ist der Held
dieser Geschichte.
Die Bande hangen alle zusammen, gehbren
auch demselben Exemplare an, eind von der-
selben Hand geschneben, es fehlt aber der
Schluss, wahrscheinlich mehrere Bande.
SchlusB £60**: ia^UvXtfAUi'^c^fttie? Uj
Schrift: ctobb, kraftig, rimdlioh, vocallos. Auf den
ersten 40 BlfttUsrn enthalt jede SeiU 2-3 Zo.len in rolher
Schrift, weitorhiu sind moistens nur Stichworler roth ge>
schrieben. — Abschrift c. ,200 /i785.
W©. 684 (60 Bl.). Format etc. wie bei We.683.
Die rothgeschrieboneu Zeileu sind iD dieBom und den
fibrigen Bftnden nicht.
Anfang f. 1": j~M J-S-» o c ^ si '. ^— ^
gj( oa Ai i U Jmj j ;'•>' ^*-s - Schllls8 f> 6 ° U:
'^ib* q'j>J-> Ufl;0 ^Ua 5
We. 685 (60 Bl.). Anfang f. 1": J^> ,3»s^
gj< ^AJJ ^^,^ : ^l-» u?^^» - Schluss f ' 6 ° U:
104
GROSSE ROMANE.
No. 9142—9144.
We. 686 (60 BL). Anfang f. 1- ^| ^jj^
£«Jt VjxJIj^L^l'^l _ Sehluss f. 60": 5JLj«5o5
iUUJL *AJt J^ ^U 5 ^*^ 3 ^iU^L UJ
We. «8? (60 Bl.). Anfeng f" 1». X*JI . „
^ O* ^J^ «*~^ s ^ ^ gjuiji "^ ^
g J! if J* »*> L *^ — Sehluss f. 60 b : Uj Jy U
a UJ c^S-iJui., f.'p- J. D xJLJJi ^ y^ ^ ^
yj^l i,^ J^it ^ J*. }^ . p jtf| ^ r,
We. 688 (60 BL). Anfang f. 1-: v^j,
gJt f lM si^i^.1. — Sehluss f. 60": «SJUI f LS
V.i- ; U..: < jj3Li3,ajl a 5 r^ 1 (3*^ L* «>♦> —^ *J
We. 689 (60 BL). Anfang f. 1« : JiL »J u
gJI U ^ — Schlues f. 60": o^ ovS lit,
y. j^i^ji j^ u,,^ ^ ^ o ^ ^ e
We. 690 (60 BL). Anfang f. 1« : j^J-,
gJ! J.LJI _ Sehluss f. 60": L ^i ^^ ..
8. Firuzsah.
9143.
1) Pet. 627.
176 Bl. 8 TO , c. 21 Z. f21 3 /, :xr]fi. tc 1,1,
10 '/'-"V,-). - Zustandf *ii £ Decke !Ttl 7 J a „^
169 i r 70? i n 1 H?' att8Ch ^ ha ^ eb * D8 ° f-46. F.150 162.
¥fti u d E A n n b f:» g d: feh.r deoke, mit Led - fict -. -
Dies Werk ist der Roman des Flrtizs&h:
Er beginnt hier auf BL 1* mit den Worten:
Jl» ,L>*I £ ^ ^ ^j, ^ >x ^ ^
d.1 .. mitderErzahlung von der Befreiung des
Mofoffer sah aus dem Gefangniss und derEmor-
dung dee Gefangnisswarters, und seiner Zusam-
menkunft mit Flrttz^ah im Hause des Aba'Jfiair.
Er 8chl.e8st f.176" mit dem feierlichen Einzuge
des FiruzsBh in die Hauptstadt von China, in
Begl ei tung eeiner Prinzen und Grossen und
Mines Wezirs Mihrjfir. Die letzten Worte:
?■»
DasUebrigefehlt. GediohtekommennichtTOr!
Drei vendiiedene H&nde haben daran ffeschrieban;
von deneD wt 1 1—87 am beaten: ziemlioh gross, gewandt
u. gefllU & dentlioh n. vooallos; f. 88-141 ist ungleioh,
a ini GanM reoht gross, nnbeholfen, nnangenehm, nioht
nndentlioh; f. 142 -176 kleiner als f. 1 ff^ebenfalb ge-
wandt und aiemlioh gut, dentlidh. Alle drei sbd neneren
cTHK^rV 9428 1800 ' f ' 88 ~ 141 8iDd ttm neue8teD -
2) Pet. 293.
216 Bl. Q>, 17 Z. (22 X lfti/.j 16'/ S X »</* - 10««). -
^nstand: ziemlich gnt; am Ende etwas eobmnteiit. —
papier: gelbhoh, ziemlioh stark, wenig glatt. — Bin-
band : braunrotherLederband. — Titel u. Anfang fehlt.
Das Vorhandene beginnt f. 1» so: 3-1 o^l
■ **» jU J - yaj L^ B J^,, D ! oy, J^is
Der letzte Theil des Romans des FirOzsah.
Er beginnt hier mit der Ermordung des Konige
Naer durch ^.Ui, die Tochter des Masrttq
ben 'otba, Konigs von Damaskus, welche sich
seiner nicht anders zu erwehren weiss und
echliesst mit dem Besuch des ftaqftns von
China bei Flrfizs&h, dessen Sohn^^i die Tochter
jenes, Namens ^o.+X;^ zum Weibe genom-
men, und mit dem Besuch des Flrozsah bei
seinem Vater, dem Konig Darab, der ihn zum
Herrscher von Iran macht. — Die letzten Worte:
Gedichte sind bisweilen eingeflochten. Der
Text ist uncorrect.
Schrift: ziemlich gross, gelftnfig, dentlioh, aber nioht
gut, vooallos. — Abschrift etwa 1800.
9. El'anqa.
9144. We. 551—556.
fl«J!? - " 8T D ' 2 ~ 13Z, 1 ^ Zu8 t a ,nd: uneanbar, zum Theil
fleeing. - Papier: gelbhch, sterk, zienJicb glatt. - Ein -
band: Pappband mit Lederrficken. — Titel We.551, f.l»;
JJ**> [»Jf^J O-O *l&jJf -^y^ ^ J^| «^i|
Anfang f.l": ^L *«£ ^ ^J ^ ^
olT *jf ^1 vi^pL>i ^ ,^^1^^ (0j j i ^ ^^ ^
c^L-Jt ,yj jy. y^iii j^ji o ^ ^J^, ^ ^
ujdi ' O^S **^>5 /*> L^J 3UAe iu^ «ls?. wAll
No. 9144.
GROSSB ROMANS.
105
Eine Feengeschichte, in die Zeit deB Hftran
arrasld verlegt. Ein Zeohgenosse des Hallfen,
mit Namen 'Abdallah ben nafi\ leistet einmal,
weil der Bote die Nachricbt nicht bestellt hat,
seiner Einladung keine Folge. Da er erf&hrt,
dass derselbe dartiber sehr b5se geworden eei,
wandert er von Bagdad fort und kommt naoh
Qaijmlr, bei dessen Konig Ganihur er bald in
hohe Gunst kommt. Dessen einziger Sohn,
Elenilr Mohammed, schliesst sioh ihm eng an,
und eines Tages erzahlt er dieBem eine Ge-
schichte, deren Gegenstand die sohone Sangerin
.^JgiaJI 54asp ist. Der Zechfreund des Hallfen
und Sanger IsnRq ennedlm hat sie fur Harlin
bei einem Sklavenhandler fflr 100 Dinare ge-
kauft; derselbe lasst s^s wegen der Eifersucht
der Zobeide und anderer Frauen, sorgsam be-
huten. Eines ,Nachts, als Harun bei Zobeide
zubringt, ersoheint Satau in ihrem Zimmer; er
verlookt sie durch grosse Verspreohungen, ihm
zu folgen und sichert ihr die Rtickkehr in
7_8 Tagen nebst reiohen Geschenken zu.
Ihr Besuoh bei den Ginnen, ihr Raub durch
Meimtln und ihre Rettung au's dessen Haft
Bind der Hauptgegenstand der Geschichte.
Ihre Befreiung erregt allgemeine Freude ; die
kostbarsten Gesohenke werden fur sie, die nun
naoh Bagdad heimkehren wird, zueammenge-
packt; Tor der Abreise aber bittet eie, ihr die
Geschichte der »Ui&S!, Toohter des ;> s» f\^,
welohe sie mit den Ginnenfrauen besucht hat,
zu erzahlen. In Folge dessen trftgt ihr eine
derselben, w_jJjUI Ks*-^, die Geschichte der El-
'anqa vor (We. 552, 29 s bis 553, 3l b ). Aue
grosser durch Prophezeiungen hervorgebraohter
Furcht lasst Behrftm gar, ein mftchtiger K6nig
von Erram, mit der Hauptstadt ^1 od\ j^W*"'*
seine Kinder umbringen; dooh wird die von
seiner Lieblingsfrau geborene Toohter El'anqa
heimlioh am Leben erbalten und der Indische
Sterndeuter ^j^ etellt ihr das Horoskop.
Erwachsen tritt sie vor ihren Vater; die Stimme
des Blutes sprioht zu ihren Gunsten, er lftsst
ihr dicht bei Bich ein Schloss bauen und feiert
das Wiederfinden. Plotzlioh wird sie stumm;
kein Mittel hilft; endlicb entlookt die Mutter
dem Arzte unter dem Versprechen, dass seine
Auskunft ihm selbet keine Gefahr bnngen eolle,
die Mittheilung: die einzige Hulfe ftr das
Mfidchen sei Beisohlaf. Rathloe geht die Mutter
dsiauf ein, dies Mittel anzuwenden; es hilft,
das kranke Mfidchen gesundet — aber ist
HAMD80HRIFTEH D. E. BIBL. 30L.
sohwanger. Der Vater, der sie zu eeinero
Nacbfolger annehmen will, entdeckt den Urn-
stand und will sie durch seinen Wezir tSdten
lassen; dieser macht ihr ein Fluggewandj, dau
sie, durch List dazuVgebraoht, anzieht: in
Folge dessen entfuhrt eie der Wind. Als der
Konig von ihrer Mutter die nttheren Umst&nde
erfahren hat, ist er trostlos liber ihren Verlust
und legt Tr&uer an, Sie landet inzwischen
auf einer InBel (^tx-^JI ^.p), heiraUfet daselbst
den K6nigssohn , Namens D |^ Dieser wird
an Behram &ur abgeschickt, urn ihn iiber den
Verlust seiner TochterKranqa zu trosten, von
deren Tod man auoh auf der Insel gehort hat,
ohne zu wissen, dass die Angekommene, welche
sich 5v**A genannt hat, teben dieBe Toohter sei.
Sie wird inzwischen aus Eifersuoht von der
Schwester des \y^ und deren Mutter in Be-
tfeubung versetzt, in einen Kasten gelegt und
3 Dienern (ibergeben, die nach einer Fahrt von
3 Tagen den Kasten ins Meer werfen sollen.
Dies geschieht, sie entkommt aber auf wunder-
bare Weise, wird auf das Sohiff des Indischen
Konigs JUL? von dem Wezir und Gesandtea
deaselben,' Namens j,,^, aufgenommen, danu
bei dessen Tode an den Konig von China,
. .vXi>!, der ebenfalls zu Behrftm gflr reist,
Obergeben und einpfohlen. Dieser verlicbt sich
in sie; nie solle ihren Mann sich aus dem Sinne
schlagen und ihn heirathen. Sie giebt sich ale
Tochter des Behram gar zu erkennen : bestttrzt
bittet er urn Gnade, Bie verzeiht ihm. Er reist
auf ihrenWunsch vorauf, dem Konig dieFreuden-
bptschaft zu briugen. Dieser hort zuerst un-
glaubig den Bericht an, dann aber erfullt ihn
unbegrenzte Freude und in feierlickero Gepr&nge
zieht er und seine GroBsen, Alt und Jung,
ihr entgegen. Endlich kommt ihre Sftnfte iu
Sicht, der K6nig tritt heran — sie ist leer;
er schreit laut auf, fiUli ohnmachtig zu Boden,
dann beklagt er bitter sein Gcsohick, leg*.
Trauerkleider an und erbaut ihr in seinein
Schlosse ein kdstliohes Grabmal, an welchern
er Abends und Morgens um sie weint. oie
war aber, ale sie, nach der Abreise des Ifrtdto,
ihre Sfinfte far einen AugenbUok verlassen hatte,
von der Fee El'anqa, Tochter des Windea
(^iJt «^ *U^I) — dieselbe war weder Mensoh
Doch Ginn, weder Vogel nooh Insekt, son-
dem ein gutmttthiges Ge B oh6pf mit 2 KSpfon,
2Halsen, 2Sohn&beln, 1 Leib, 2 bunten Flogeln,
die ausgcbreitet die Sonne verdeckton — ent-
106
GROSSE ROMANE.
No. 9144.
fthrt worden: denn sie Uebte ochfine Jung-
frauen und freute sich an ihrem Anbliok. In
ihrem Schloss auf der G6tzen-Insel -/UjUoJI tu^}
Keinem zuganglich und allein von^in^S
mflthigen Kobold Qanr bedient und aufe Beste
-nut alien Bedurfhiseen versehen, lebt die Ge-
gngene erh< auch ein junges Mftdchen zur
WefieUechaftenn; zu grosserer Bequemliohkeit
*aut ihr g a hr einen Sftulenpalast, stirbt bald
^rnaoh, von der Tochter des Windes, von
M anqa und dem jungen Madohen tief betrauerf
im ^Uebngen aber verlebt El'anqa eine lange
Reihevon Jahren *uf der Insel in ihrer Ein-
eamkeit. _ Diese Gesohiohte erzahlt die naoh
Bagdad zurUckgekehrte Sangerin .„x*J) k^
dem fl a hfen, der uber ihre Ruokkehr und ihre
Uesohiohte eehr erfreut let.
_ Als^Abdallah ben naff mit diesen belden
treschiohten fertig war, wurde der Eni Ir Mo-
Bammed vor Liebe und Sehnsucht naoh El-
anqa krank und verlangt, jener eolle ihm zur
Veremigung m ,t ihr behulflioh sein, er erklfirt
ee aber fttr unmoglich. Auch der K6nig, eein
Voter stellt ihm vor, er habe das Ungluck
angenohtet, nun m6ge er auch helfen; und der
Jttnghng sagt, er wolle Wflsten und Lander
naoh ,hr durchsuchen und 8 ie auffinden oder
sterben 'Abdallah aber solle ihn begleiten
Emir Mohammed naoh Bagdad zu dem 6allfen
zu Ziehen und dieeem ein reiches Gesohenk yon
J? E B L ZU Ubert rg en > dort m6 g° ^ann
wol 1 die schbne ^o^j? j^- w f h y
bxndungen mi t den Geistern und ihre* Einflusses
auf dieselben, ,hrem Vorhaben behulflich sein
So geschiebt e 8 denn auch und die Erzahlung
m>Zl ^ff^/benteuer zur Erlangung def
Elanqa^t der Gegenstand der letzten Erzah-
Best Jl?" k ° mmt M °^ed ™ ihrem
Besrtz und kehrt mit ihr heim naoh Qasmi?
die Preude des Vaters ist ausserordenUich g^s
Lurth ^ Ude d f\ W iedersehens wird efhoh
daduroh dass auoh der Vater der El W fast
zu derselben Zeit daselbst eintrifft. Seb Astro
lege hatte ihm verkundet, die Zeit 8e i nle
in weloher er seine Tochter W iedersehen werde'
in den Schooss geworfen, das, von der Geister-
Kh?l^f ] S* ^j^-^, dieRuok-
FoVlr Chter Da0h ^ mIr ttn «igte. In
sit J ™7 Tu^ daUn au %^ochen g , freute
sioh, wie cue Uebrigen, des Wiederfmdens der
Verlorenen und gab eie sofort dem Emir Mo-
liammed zum Weibe.
S^hluss We. 556, 46>: ^ L W^
[£XsJ] i J-H?" f!* ^^i *UU*!t ^j^ ^ l,^,
D- ^ ^i o^ «6^5 ;5«J^JI K*^j g^j ^
^LaftJI,
to
In dem Werke kommen ziemlich viel Ge-
diohte und Gedichtstfloke vor.
We. 561: 50 Bl. (IS'/* X 11; 10-11 x 7-8^) -
&/.» R BM4 A t\ d ° Ut ! i0h ' ™ 8 " 08 - Ab.ohrift
o- /ini. Bl. 44-47 von etwas spBterer Hand ergtot
StfffaoKS: V0Cftl,08 • Naoh tl fehleo « ^'
Anfang f. P, ^| ^^ ^^j, ^ ^ ^
,. * e - M8-« ' Bl. (16 X 11; 12 X 71ft"-). - Sohriff
Anfang f. P : ^J Bj ^, ^ ^ ^ ^
-m.-s«j- u • fc,0 ,Pr ft! YOn T W8ohiedenen Hfinden, dutch-
SSfft «S5S? Rr068 ' Znm TLeil — '-"' Ab-
Anfang f. 1» ; ^a^^ ^j, ^ 1jm j. ^
Das letzte Blatt (f. 49) gehort nioht dazu;
es enthfilt die Anfangsworte eines kurzen Com-
mentarszuden Mo'allaqat von
Dieselben sind: >l ^ UU^ ^( ^ ^
^** iu^t obU ^t aUI 4JU^ Jji i^, ^,
0^ .yli Su^uJt Krf^l 3 ^^yjt ^ ^^Jt
-S^ oUWJI ^AJI OrfUolUI ^ ^ ^^t o ,
gJS OLJ^I y^f ^^J Ijjj^ Lg,
Das untore Stflok des Blattes ist abgorissan
Hohrift: gross, diok, vooallos, nm "w/ues.
We.555:40Bl.(16>/ 8 Xllj 11V,_12X7«»») aussar-
Anfang auf der Ruokseite des Vorblafctes:
gJt 154^ sXW «J$*Uu»» l ^ ^u ^ i. ^^ J
No. 9144— 9149.
GROSSE ROMANE.
107
W6. 556: 46 Bl. (ohne Titelblatt) ( 16V* X 11;
ll'/a— 12'/s X 7 .™)- — Sohrift wie in We. 555.
Anfang f. .1",: Lp pff-Loj ^Jj& qW q! LjLs»I
\9145. We. 557. 558.
120 n. 88B1.8™, 13-15Z.(21'/ a xl5Vsi cl5xlO e »).—
Zustand: im Ganzen gut. — Papier etc. und Schrift
wie bei We. 633— 510.
Daeselbe Werk. Titel We. 557, f. I":
^Jt ^ ftfciJI ; * J^H. We. 558, f. 1»:
j-UiaJi y* LfJ^I- Anfang u. Schluss ebenso
wiebei We. 551 — 556.
Leer geblieben sind: in We. 557: f.40 b , 74 b , 79 b , 91 b ,
92 b , 97", 110". In Wo. 558: f. I3 b , 18 b , 19 b , 32 b — 41 b ,
51 b , 56 b , 6l b , 62 b , 66 b ,67 b obere H&lfte, 72 b — 79 b , 80 b
untere Halfte.
9146. We. 559.
175B1. 4^, 13Z. (22X16; o. 17xl0 cn >). — Zustand:
loae Lagen u. Blatter; im Ganzen ziemlieh gut. — Papier:
gelb,glatt,8lark. — Einband: Pappdockel mit Lederruoken,
Dasselbe Werk. Titel von spaterer Hand
auf dem Vorblatt: {jata'i^ cA,).**/ LiLXs*- m* wLxJ'
'fv&jtt <a^l> j-UajJIj j>>- f'-gJ tti^iJ fULUJij, gili
Die Wortfassung weicht ofters ab.
Anfang f. l b : iXie \S tul ,»Ae1 *D\j, (c*^
Us gJUU! ;>a»i j tiXJUt nJLt tf 5 £JU ^ *JJt
Der Schluss fehlt. Das Vorhandene ent-
sprioht f.l75 b , ult. = We. 556, f.44 b , Z.3 und
genauer = We. 560, f. 132 b , Z. 16.
Sohrift: groBC, weit, kraftig, dentlich u. gleichmgssig,
vooallos. Stichworter roth. Bl. 1— 11 erganzt, da von Bl. 8
von epateBter Hand, ziemlioh flDcbtig, anoh Bl. 2 sehr
Bpftt, f. I. 8—7. 9—11 ziemlieh gross und gleichmasBig,
auch vooallos. Ton dereelben Hand wie Bl. 8 ist f. 182
ergaszt; 166 u. 167 wie Bl. 2; 168—175 etwas kleiner and
gear&ngter, deutlich u. gef&llig. — Abschrift dee Haapt-
theils um ls00 /n&6.
9147. We. 560.
187 Bl. 8™, 20—21 Z. (21Vs x 14 s /«; 15 X &l? m ). —
Zuet&nd: got. — Papier: gelb, ziemlioh stark u.glatt. —
Einband; rappband mit Lederruoken and Kleppe.
Dasselbe Werk. Titel f. 1* (roth) :
JU£JI 5 r UxJL
Anfang f. 2 b : (S»-\ s &*** £ (Jlsl «JJ! a /«J
jtS (*^Aic ^'H'b *J-«*AJ t ^* ia=> ' 0^3 £?^ O^' *^'
^ UJU ^»U ,yl 4JI 0^*c \JUs a u^Jt *J* ; b w!
lX.5 ^a;^.*]? ^y»? oA^j -JL4 plf"KI l>suu ^ ^
8Ai£ ^ \a>^>j^ /^i-c u£J3 ^Jaai ^t «.aHc «iX|.ef
Die Wortfassung weicht ofters ab.
Schluss f. 137 b : ^ lX.*^ ^ \ ^
js>J'Lw* ) JCyja^l^ |»L$J _,U/_j (*fie Uft>j e^fcCj
^J\ lX.*^? j^'it i)>>>>a Qt!^*J' jbi^ {&*&*>»* (<JI
joO^ib -.3 iXS^ eLfii»J! *X)y-$\tj blXS"-!^ j**«.» iUjjiAx
'(jet jsiiij 0U141 (3 ^oiAiii (.jL* jflrtj^ ipt^ ^
Sohrift: ziemlieh grose, gelftufig, deutlich, gleioh-
mfissig, vocalloa. Einige Stichworter roth.— Absohrift von
*^j£-£i ^ja^l .«>LftJl iX;.c ^ K«*i»» iX*»-l «Aa*JI
im Jahre 126S /i8i6.
9148. Ham. 32.
161 Bl. 8 V0 , 22-23 Z. {21 X 15'/s; 14 X 9« m ). — Zn-
etand: im Ganzen gut; einige Stellen auBgebossert; ein
grSsserer Wnrmstioh f. 148 ff. — Papier: gelb, stark,
glatt. — Einband: brauner Loderband mit EJappe.
DasselbeWerk, oft abgekttrzt. Titel fehlt.
Anfang f. 1": ^s*^ *+& ^ ^ < ^»-
\JiLwj ^iXSj^ (_£•»*** L*ft* (^"J* v-atJ^ (»yii i-bjA}
gJI jiU ^ jJJI — Schluss f. 160 b : yij U,
O<0JJI r ^l^ ^Li'l ^*> j»U'i) ^LJ v»r*5 & A
'j.iU^ fU^ij iy>**JI u-l-S' Utr*j oUU^I (JjjA*?
Schrift: ziemlioh klein, allmSlig etwaa grosser, breit,
kr&ftig, fast vooallos. Stichworter roth. — Absohrift von
^iUyJt ^JGUJI ^bKxJI A*>t ^1 ^UiUI gJUt
im J. 1150 Raiab (1737). *
10. Du Tliimma walbattal.
9149. We. 434—483.
4 to , 12-14Z.(22 8 /sXl6Vs; 14 l /*-15xl0 l /»-ll OB ).—
Zn stand: ziemlioh gat, dooh nioht uberall ganz sauber. —
Papier: gelblich, stark, ziemlieh glatt. —Einband: Papp-
band mit Lederrfiokon. — Titel anf dem Vorblatte:
I VerfasBer: 0. Anfang.
14*
108
GROSSE ROMANE.
No. 9149.
Anfang f. !•■: ^^Lgif ,®L&J> „<a iXzp JLS
t^tX^ij ajJlXs* v^ijL^llj vi^LH j&a J. a ^^.(.(Ajm <X^.
c.^lii ^a.jS 5 wO.*> ^Jl ^f*. U JviU U J5U
' c i.swJ» y>!>i% c ^Ji jU^^ij P.UJGI3
Nun beginnt die Erzahlung selbst f.l*unten:
DiHEelbe preist zuerst die Vorzfige der J^
\J&S gegenilber den f^L, jj.*, die aber wegen
ihm Verwandtecbaft mit den Omajjaden an-
geuehener und eiufluB6reicher waren als jene.
An der Spitze der Benu kilab stand danials
c^,U-l ^ fjoJS-., topfcr, gegen Sohwache herab-
iessend, gegen Faraten etolz; an der Spitze
cki Bena soleitn aber stand ^i\ ^ \ S;A>
ebenfalls tapfer und hochangesehen. Die Mutter
jenes &j>XIs» hiess vWr'> eie 1»*W* ihn, nach
dem Tode ihres Mannes ii*jlJl, auf der Flucht
in der Waste geboren, war aber daran gestorben.
Der Filrst der dortigen Gcgend, Nameus f; b, fand
dag Kind auf der Jagd, u. nahin es mit sich u.s.w.
Dieser erete Tbeil deB Romans 8childert
suletzt die unglucklicbe Liebe des -Ua^uoJI,
SobneB des «jJOs», zur Leilfi, Tocbter des olJac,
und verschiedene Heldenthaten deeselben. Aben-
teu'er allerlei A\t Allien die nachstfolgenden
Bande; EccaficRn hat die Leila gebeirathet,
die dann einen Sohji gebiert, der ,jLb genannt
wird; er ist von dannen gezogen, wohin weiss
Eeiner eon den Seinigen, hat unter den Ous^Jtyj
ein Madchen Namens tu»U\ gebeirathet, von der
er auch einen Sohn hat, Namens p>l£w, iet
wieder davon gegangen, ohne Kunde von sich
zu geben, hat sich lfingere Zeit in einem Kloster
aufgehalten, fasst endlich den Entschluss, zu
eeiner Frau Leila zuruckzukehren, wird aber
uaterwege von Panthem aufgefrossen. Sein an-
gebisBenea Ross entrinnt, kommt bei den Benfi
kilEb an, die Pamilienangehdrigen erkennen ea,
shnen aue deu Bissapurea en demselben das
Schicksal seines Herrn, folgen dessen Spuren
zuruck, finden sein en Leicbnam, bestatten ihn,
verweilen an der Stfttte noch ainige Zeit und
begraben daselbst auch seine Mutter, die dort
nach 3 Tagen stirbt.
'falim tritt die Erbsohaft seines Vaters an,
reitet mit grossem Gefolge nach Damask, wo,
als er ankommt, eben der bisherige 6ahfe El-
wehd gestorben ist. Dessen Bruder und Naoh-
folger Soleiman empfangt ihn mit alien Ehren
und stellt ihm ein Diplom aus als Fursten aller
Wustenaraber. Von alien Seiten kommen diese,
ihn anzuerkennen ; auch 'Obeidallah, der na«h
dem Tode seines Vatere y»i^Jt ^ ■■ l ci i y» fiber
die Benu eoleim herrscht, huldigt ihm, aber
mit dem gegen seine Stammesangehorigen aus-
gesprocheneu Vorsatze, bei erster Gelegenheit
seinem Stamme das ihm gebuhrende Ansehen
und Uebergewicht wieder zu verecbaffen.
Die Mutter dee erst 5jahrigen ^JUm kommt
nun, um von jjLfc den Erbsohaftsantheil von
dem Nachlass des Vaters ihree Sohnes (und
zugleich des Vatere des ^jLt) zu erbalten. Er
behandelt sie mit ihrem Sobne Behr hart und
jagt Bie fort. Sein Stief bruder •wachst inzwischen
unter. den tXjjs^J! ya heran, ubt sich in alien
kriegerischen Kunsten und wird als ihr Haupt-
ling angesehen. 'f&lim beschliesst, sich seiner
durch einen TJeberfall zu entledigen; Maflom
erfahrt dies, kommt ihm zuvor, raubt seine
grossen Viehherden, es kommt zum Handge-
menge, aber auf Veranlassung der alten und
erfahrenen Kilabiten, die in Maflum den Sohn
ihres frUberen Fttreten sehen, wird ein Vertrag
zwischen den Brfldern gestiftet und das Erbe
gutjich getheilt; 'ta'im aber hegt stillcn Groll.
Zur Feier des Vertrages heiratben Beide am
selben Tage; 'ffilim die j^U «^ rf&jJi}] und
Maflam die yu^S ^ JJi^ m^x* KJU^I. Friedlich
kommen nun beide taglich an einem Teiche
zusammen, unterhalten sich und kehren dann
jeder zu seinen Zelte» ziuiick.; 'ffiJim aber lasst
bei dieser Gelegenheit treulos von seinen An-
hfingern einen TJeberfall auf Maflum und seine
Begleiter machen; auf Aostiflen der Alten vom
Stamme der vJ$£ jX* wird wieder Frieden ge-
Bcblosscn und festgesetzt, dass der Knabe, den
ihre jetzt schwangeren Frauen gebaren werden,
der gomeinsame Herrecher uber ihre Stammes-
genossen sein solle. In der That gebiert als-
bald die Frau 'f&lhns einen Sohn, der <£».Uit
genannt wird, die des Maflsm aber eine Tocbter.
No. 9149.
GROSSE ROMANE.
109
Es wird von den Eltern beschlossen, auszusagen,
ihnen sei ein Sohn geboren, derselbe sei aber
eofort gestorben, und dieses Madchen einer zu-
verlfissigen jungen Frau zu tibergeben, dass sie
ee filr ihr Kind ausgebe und ale eolches aufziehe.
So geechieht es denn auoh; ein junges Weib,
Namens Uju», ubernimmt das Kind, giebt ihr
den Namen lUHi und sfiugt sie zugleich mit
ihrem Sobne fitjj*', das Madchen wacbst heran,
zeigt Verstand und wunderbare Kraft. Sie ist
5 Jahre alt, als die BenO tajj die Wohnungen
der Kil&biten uberfallen und plundern ; s&mmt-
liche Manner des StammeB, die von dem beab-
sichtigten Ueberfall geh5rt, waren ausgezogen
und plunderten inzwischen die gleicbfalle von
den Mannern lepren Wohnstfttten der Tajjiten.
Diese theilen die gemaohte Beute und die ge-
fangenen Weiber und Madcben und ziehen in
2 Haufen ab; die dem einen derselben unter-
wegs begegnenden Kil&biten nehmen diesem seine
Beute wieder ab und ziehen heim; der andere
Theil der Tajjiten kommt mit der Beute und
den Gefangenen wieder bei seinen Zelten an.
Unter diesen Gefangenen war Sa'da und ihr
Sohn Marzuq und ihre — angebliche — Tochter
Fatima. Nach ihrem Namen gefragt, antwortet
die Mutter: nennt sie, wie ihr wollt. Sie geben
ihr darauf den Namen *i£>&, worttber sich das
Madchen sehr betrllbt. Bei der Beutevertheilung
fallt sie nebst ihrer Mutter einem Emir zu,
Namens «,♦*> yi (^UJI ; dieser verwendet Beide
zum Huten der Kameel- und Pferdeheerden.
Das kleine Madchen hilft der Mutter aufs Beste
dabei, tummelt sich Tag und Nacht bei und
auf den Pferden herum und gewinnt ganz er-
staunliche Kdrperkraft; damit Keiner ihr Gesicht
sehe, tragt sie einen Schleier. Die Hirten des
Emirs, 100 an der Zahl, ataunen ttber das
wunderbare Madchen, am meisten aber macht
eie auf deren Obersten, Namens (jj&M, Ein-
druck. Er bittet den Emir, sie ihm zur Frau
zu geben; dieser sagt sie ihm zu, falls sie ein-
willige. Dazu sucht er sie zu uberreden; sie
weigert sich dessen. Der Emir wird zornig
und heisst den Elfatiq, sich ihrer mit Gewalt
zu bemachtigen.; er schenkt sie ihm als Sklavin,
zumal auch deshalb, weil sie ihre Stammgenosseu,
die Kil&biten, vor ihm geruhmt babe, die in
seinen Augen verhasstes Volk sind. Jener will
nun Beine Hand an sie legen; sie aber packt
ihn und wirft ihn mit Leichtigkeit zu Boden.
Eretaunt flber diese That, rath der Ffirst seinem
Oberhirten, von ihr abzulassen; sie musse von
edler Herkunft sein. Nach einiger Zeit lauert
er dennoch ihr Nachts auf; dieser Ueberfall
kostet ihm das Leben. Nun fttrchtet sie, der
Emir werde sie daftlr urn ihr Leben strafen;
ihre Mutter beruhigt sie, denn er habe ja Beinem
Diener gerathen, sie in Ruhe zu lassen, der
aber habe nicht gehorcht. — Fortan kam denn
ihr Name in Aller Mund, man nannte Bie nur
noch Wfll 5J, und Bie nebst ihrem Milchbruder
Marztlq ftthren fortan ein abenteuerndes, auf
Streif- und Beuteztkge, auf Kampf und Nieder-
lage der Feinde abzielendes Leben. — Sie ist
die Heldin dieses langen und dennoch nicht
langweiligen Romans. Ihre Geschiohte, deren
Anfang hier mitgetheilt ist, beginnt erst im
5. Bande, We. 438, 23 b ; die Erzfihlung ihrer
Thaten ebendort f. 33 b oben. Ziemlich zu An-
fang derselben, f.93 b flP. wird ein fur den Verlauf
der Begebenheiten folgenschweres EreignisB ge-
sohildert. Der Vetter der Heldin, der oben
erw&hnte e>.U5, ist in Liebe zu ihr entbrannt;
sie erwidert dieselbe nicht. In Beiner Liebes-
qual wendet er eich an den Qadl iUfie: er
r&th ihm, den Sklaven derselben, den MarzOq,
der immer zusammen mit ihr speise, zu be-
stechen, damit dieser ein gelbhches Pulver in
ihr Essen thue; wenn sie auch nur ein K6rn-
chen davon geniesse, falle sie regungsloB hin,
dann solle er seine Begierde an ihr stillen. So
geschieht es denn auch; die Folge ist, dass
sie — zu ihrem Schreck und Kummer —
schwanger wird und schliesBlich einen Sohn
gebiert, in der Stille, der den Namen <~>l%i\ C^e
erhalt, u. s. w. —
Das Ende des RomaDB ist bo: 'Abdelwahhab
und seine Mutter nebst einer ziemlich grossen
Anzahl ihrer Anhanger kommen, von Feinden
bedr&ngt und eingeschlossen , in einer H&hle,
deren Zug&nge ausserdem durch Schueemassen
verstopft und von der Aussenwelt abgeschlossen
sind, vor Hunger um, Ba D d 49, 120». So
scheint es; aber durch einen Geist auB der
H6hle errettet, treten eie Band 60, 60* ff.
wieder auf. Der Hallfe Elwafiq nimmt Kon-
stantmopel ein; er will den 'Abdelwahhab dor
als Statthalter einsetzen, dieser lehnt aber zl
Gunsten seines Sohnes ,JL1& ab, und der Hallfe
kehrt nach Bagd&d zuruck. Unter den ge-
fangenen Weibern Konstantinopels, die als Beute
vertheilt werden, fallt die Tochter des Konigs
uz,'*** dem ^Lfc zu; sie ist vor Schmerz und
110
GROSSE ROMANS.
Trauer ausser sich, entstellt ihren Korper zu
hkBshchem Aussehen, urn von Anfechtungen
verschont zu bleiben. ^Ut> aber erfahrt davon-
«e wird durcb List zum Baden veranla^t; er
sieht s, e in ihrer vollen Schonheit, entbrennt
in Liebe zu ,hr, sein Vater gi ebt ih m den
Rath s,e durcb em Mittel in ihrem Essen zu
betauben und sie alsdann zu entjungfern. Der
P \m wird ausgefuhrt; darauf tritt sie zum
Islam fiber und ein grosses Fest wird gefeiert.
Nach emem Jahre sobreibt der Hallfe dass
wd Statthalter ^ ihm den seinem Herzen
aaheotefaenden JlLJ! (auch einen Helden des
Romans) nebsl Familie zuschicke und dass er
von den Tributzahlungen der abhangigen Reiohe
erne Hauptmoeohee baue. Letzteres geschieht
fiofort durch einen dienstbaren Geist; derselbe
muss auch schleunigst den fiallfen durch die
Lu.te herbeiholen; dieser bleibt 3 Tage, weiht
die Moochee ein, kehrt auf demselben Were.
nach Bagdad zuruck, wo alsbald auch ALbJI
emtnfft nud herzlich bewilJkommnet wird -L
Abdelwahhab aber und seine Mutter Da'lhimma
begeben sich zur Wallfahrt nach Mekka und
blwben daselbst J&ngere Zeit; sie stirbt und
i ,7^ , be g raben ? na <* einiger Zeit stirbt
auch Abdelwahhab daselbst und wird an ihrer
bate be lg esetzt. ,jLb aber herrecht in Kon-
stantmopel 10 Jahre lang, jedes Jahr, auf
seinem dienenden Geiste reitend, zur Wallfahrt
nach Mekka sich begebend; als er das 10. Mai
dahm reitet, trifft seinen Geist eiu Strahl vom
Himmel und verbrennt ihn, ,JQb aber fallt her-
unter und bricht den Hals. Da dies unweit
Mekka sich ereignete, finden ihn alsbald Leute
erkennen ihn, bringen ihn zur Stadt und be-'
statten ihn dort zur Seite seines Vaters und
seiner Grossmutter. Sein Sohn aber, der nach
seinem Grossvater den Namen 'Abdelwahhab
erhalten hatte wurde vom Halifen als des
Vaters Nachfolger bestiitigt und regierte, Gott
T v deQ M e ™ GheU zum "Vohlgefallen, bis er
fltarb. Ebattal zog sich nach der Stadt ju,^
(im Gnechischen Reiche) zurttck und verbrachte
seine Tage in Zuruckgezogenheit. Dem , „JL
haute der Hahfe eine Moechee in Bagdad ™d
fltattete sie mit reichlichen Vermfichtnissen aus-
dort betete derselbe bis an seinen Tod.- sie
heiast noch« nach ihm die Moschee des Janus.
Auch Elwatiq der Hahfe stirbt und nach ihm
kommt Elmoqtadir billah auf den Thron Seit
der Zeit erobern die Griechen ein Land der
No. 9149.
' Moshmen nach dem andern, bio die Tscherkessen-
dynast.e zur Herrsohaft gelangt,yLU unter ihnen
auftntt und ihnen die Lander wieder abnimmt.
HiT stirbt und nach ihm herrsoht JLu, v,l aber
Aegypten und Elqahira. Damit schliesst dieser
Koman, der in behabiger Breite einen Zeitraum
von etwa 1 40 Jahren behandelt.
Schluss Bd 50 (= We. 483) f. 82": Ias»
ym jt^jj *^i 0> ^ JLM ^ ^ '
^ JIB* uU* H ,i ^fe. ji^-t^l o^^ p bl^|
oUI u^>l ^> ^Ji sjii j^ ^ j,^ ^ ^
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'^4^1 'Jla-JJ-^ JJ A ^| a j LL j (i j^jjj, ^
lui, ^ i0 B . k ' tz ? hl ^r Bftnde ist verBchieden, durchBobnitt-
iS a ^,f, 8 r> r , B ! nd J2 ° B,fttter; Sm Ein Z el n en so:
467 34. Bd 141 Bl.
Jl
434 l.Bd 119BL
(auBserdem dnsTltelbl.)
435 2.Bdl2lBl.
3. » 121 »
4
436
437
436
489
440
441
442
121 »
5. » 121 »
6. »
7. »
8. »
9. »
101
95 »
117 »
121 »
443 10. » 121 »
122 »
126 »
101 »
99 »
114 »
121 »
444 11. »
445 12. »
446 13. »
447 14. »
448 15. »
449 16. »
120 »
121 »
121 »
121 »
111 »
100 »
119 »
120 »
121 »
109 »
121 »
121 »
121 »
468 35.
469 36. » ..„ ..
470 37. » 121 »
471 88. » 119 »
472 39. »
473 40. »
474 41. »
475 42. »
476 48. »
477 44. » 118 »
478 45. » 117 >
479 46. »
480 47. >
481 48. »
482 49. »
483 50. »
121 »
120 »
119 »
117 »
117 »
113 »
121 »
113 »
118 »
117 »
121 »
82 »
450 17.Bd 115 Bl
451 18. » 141 »
452 19. »
453 20. »
454 21. »
455 22. »
456 23. »
457 24. »
458 25. »
459 26. »
460 27. »
461 28. »
462 29. »
468 30. »
464 31. »
466 32. » 121 »
466 38. » 121 »
16, f. 30* 1 leer.
18, /. 29» leer.
II I It \Z: F - m Mitte iBt 6b Loch ■*»»*
26 ist woMerfleekijj,
27, f. 74". 75 b Jeer.
29 waoserfleckig.
M 1 15^1et 8t gaM ,eer '" *■ BL 2 - *■ i9t ein ^
35,' t46b. 49»: 61«». 62 b. 63 b. 64b# „ ]b ]e g ebrannt -
37, f.48". 87". 88Meer. '
88, f. 9 b fast ganz leer.
42, f . 58-58 oben am Band beschadigfc ; die nntere Half I*
• *?£?&""""* rAbwuSSSK
Der Titel der Heldin ist ausser i^-ff ^
meistens i^jjf.
Das Werk ist in Reimprosa abgefasst. Ein-
gestreut sind viele Gediohte, in der Regel
mcht kurz, formgewandt, aber ohne besondere
dichtensche Bedeutung. Das lftngste Gedicht
»
X
»
»
No. 9149—9152.
GROSSE RQMANE,
111
stent Band 49 (We. 482), f. 77»— 109% etwa
470 Verse (Tawll) entbaltend, eine Qaclde
kriegerischen Selbstlobes, dem Helden JUaJt in
den Mnnd gelegt. Anfang:
* t^jU &.\J alii cX^.^b ^J,l5t £*♦:> ^ \yib\ T»
(lies: L« (>ju K*^)*
Schluss: h^rF- <^*? u**-*^ *^ f^ **»
^s-l^j o U^/0> fSis^X^ ,*&u^ oA fc*U k (*&>*i!j
Die Sohrift ist gross, dick, kraftig nod gewandt,
vocalloa. Die Dentiiohkeit der einzelneD Buohstaben, be-
Bonders im Zusammenhange mit anderen, wird oft ver-
misst nod im Ganzen ist der Text nioht leioht za lesen.
Aus Band 7 (We., 440), f. l b geht horror, dase diese
Abschrift im J. 1257 6om.Il fertig und verkauft worden ist.
Wetzstein hat m seinem kurzen bandschriftlichen
Katalog Folgendes bemerkt: Der Abschreiber war hoch-
betagt, die Hand sohwerfallig, schwierig, der Text eehr
gnt. Vollslandig and gat erhalten. Es war fur die Biblio-
thek des geachteten Damascene™ 'Abdallah elmldSni ge-
sohrieben, bei deseen Tode im J. 1852 das Buch verkauft
wurde. Es war das einzige Exemplar in Damascus. Die
Siret el Delhame ist fiberhaupt die grfisste Seltenheit nnd
William Lane sagt im 3. Bde seiner modernen Aegypter,
daas er naoh langem Suchen nioht mehr als die ereton
3 Bde (im Ganzen 302 Seiten) and den 46. n. 47. Bd anf-
finden konnte. Manche stellen dies Bach fiber den 'Antar.
Es ist wie dieaer in hoherer gereimter Frosa mit einge-
■JL streuten Gediohten geschrieben.
9150. We. 484.
74 Bl. 4 W , 19 Z. (23 X 16Vii o. 16'/a X ll cn> ). — Zu-
stand: ziemlich gnt. — Papier: gelb, ziemlich stark und
glatt. — Bin band: Pappband mit Lederrucken. — Titel
LI* (von spatererHand): (d.i. fc*£!oJI) fc*$JiXili5 g* &yl\
Verfasser: s. nnten.
Anfang f. l b : ^^ j&» i)>*»- q* o^^ 1
Bl 5 Jt o/3 iXfii Ouo Ul . . . ***il »JL5I J-*fi» *Si
JObj *X*i\ JvJL!< ^=- ^W^ 1 «*i»l; ^ <^F $*
Als Verfa88er dieses Werkes — das zu den
jyw, kriegerischen Lebenslaufen, zu rechnen ist —
wird f. 2» ausdrtkcklicb i£)^ (^M f^o* 1 *^
genannt, der f. l b abgekurzt ale v\^ vorkommt.
Als Herausgeber dagegen nennt sich f. 2*:
Itv^jiJI ^wL5 ^j iA«^. Dieser sagt f. 2 b , dass
er ein vollstandiges Inhaltsverzeicbniss der ein-
zelnen Abschnitte des langen Werkes vorauf-
schicke; dasselbe ist aber in dieser Handschrift
fortgelas8en. Er schickt 5 Lobverse auf den
Verfasser, ein lfingeres Regez-Gedioht aof das
Werk selbst voranf (f. 2 b . 3 s ); ebenso einen
lfingeren Excure flber den in dem Regez-Gedioht
erw&hnten iuj*. SiJ q* ,^JU«il (^i\ ^ >U*^-
^f. 3»> 5 b V — Dann beginnt das Werk selbst
f. 5 b , 15 in der Weise, wie bei We. 434 an-
gegeben ist.
An eine wSrtliohe Uebereinetimmung des
Testes ist bei Werken dieser Art gewSbnlicb
nioht zu denken. So werden bier f. 6 b (nioht
aber in We. 434) als Qnellen fur die folgende
Geschichte diese SchriftsteUer angefuhrt:
1) ^Uui\ yfj* oi ^ 2) ^LUA« gJUe,
3) ^l^t f U# ^ O^, 4) ^All Jy & 8,Us,
5)^111^^1^ u.endlicb 6) ([? ^jJ?<iUU J aj *«.
Schluss f. 74 b : JL>-% ^ vaoW X>UI "^
Diese Worte entsprechen im Ganzen denen
auf f. 112" oben in We. 434. Hier liegt also
der 1. Band desselben Romanes vor.
Sohrift: ziemlichgross, rondlich, gewandt. im G«nzen
deutlich, vocallos; die Uebereohriften der Absohnitte roth,
fehlen aber im letzten Drittel. — Abschrift c 1800.
9151. We. 485.
54 Bl. 8", 21 Z. : (2iVt'X 15V»; 14 X li l /»°"). -
Zustand: die erste Lage ganz, die anderen fast ganz lose
im Deckel; am Eande wasBerfleckig, anch sonst oft fleokig.
Anf den letzten Blattera Wnrmstiohe. — Papier: gelb,
glatt, ziemlich stark. — Einband: Pappband mit Leder-
rocken und Klappe, sohadhaft,
Ist ein Stilck aus demselben Roman.
Der Anfang dieses Bandes fehlt; nach f. 4
fehlen 13 Blatter. Er entspricht We. 470,
f.67 b , Z.8 bis 74% 2 und (von f.5 b an) We. 470,
96», 11 bis 471, 53», 11.
Schrift: groBs, rnndlioh, dontlioh, vocbJIcb. Die
Ueberschriften der Absohnitte roth. — Absoh rift c. ,016 /««m-
9152.
1) Spr. 1360, 3, f. 61— 70.
8™, c. 22 Z. (21X15; I9xl8 l h em ). — Papier:
ziemlich stark, gelb, nicht glatt, sohmutzig. — Schrift:
ziemlich groBs, nioht sohon, leBerlioh, vooaJlos, um 1,0O /ies8. —
Titel, Verfasser und Anfang fehlen.
F. 61 s beginnt: J^\ <jJLSS t^*^ "t-**^^
\j*&2 nSUi» ly&j, "13> \ J ^ i *J! } 5 vX*e p$ ^jAJIj
r bLkJt & y*-js>5 »>>**!•» */* <*£ iV«* ^ ***£
gjl a *o^l vW cr* und f - 7 ° b bricnt ab mit den
Worten : ^Juoa &>*taR tf> jiy J* J^* '^i
gJIWI SjU*J< wiUj &JLCJ _j*5*^i v*^ g^ 1 ^
'K^j^lS' m«m «Jt>m fjisii
112
GROSSE ROMANS.
No. 9152. 9158.
Ein Stunk desselben Romans. Hier ist
die Rede von iUac, der aus der Haft des Konigs
Lyt«juii entkommen, Bich an denHof des Konigs
Jaiytj&tt begiebt u. s. w. Die letzten Blatter
handeln Ton der Konigin jjJbj und dem Kdnige
oJLw»y und von dem Gnnstling jjp.
Schrift: ziemlioh kleio u. deutlioh, vocalloa. F. 67 ist
eine Lucke.
2) We. 614,43, f. 395 — 412.
Stuck aus demselben Roman.
11 EUiakim. biamr aHalu
9153. We. 486— 505.
8 TO , c. 20 Z. — Zostand: im GaDzen unsauber und
nicht recht fest im Einband. — Papier: gelblioh, stark,
glatt, — Bin band: Pappband mit LederruckeD.
We. 486: 36BI.(20VsXl6; c.l5 l /sXlO<»).-Titel f.l»:
Anfang f. ] b : &^UJI 3 ^UJ! Vj *JL! A»sit
^a*" i)-*^ o* i^*s~ klJ *A*-^l («j' | - s > **•*»* li,XM*
«*i* ail ^ ^ui ju 'o^i 8^. a J.*i
iXJ^ *J ^tfj ^Lm.s-1^ JiXe .^a*Lo ^jLLJLwj «5UL*
Der Sohn eines Konigs von Elqairuwan will
nach Mekka pilgern, um bei den dortigen Ge-
lehrten sich in den Wissenschaften zu vervoll-
kommuen. Er uimmt, uuter den ReisegerSthen,
ein wunderbares Schwert aus der Schatzkauamer
seines Vaters mit, genaunt oU^I j,o; er selbst
nimmt fur die Reise den Namen ^la/St an.
Nur noch 3 Tage von Alexandrien entfernt,
wird sein Schiff von frankischen Seeraubern
iiberfallen, er selbst nach tapferster Gegenwehr
gefaDgen genommen. Sie ftibren ihn zu ihrem
Konig in XAJ,ia*!a<*jiM, der ihn zum Lehrer seines
Sohnes annimmt; dort bleibt er 7 Jahre und
wird von dem Konige in seine Heimat zuruck-
geschickt. Aber alsbald kommt er auf sein
frttheres Vorhaben zuruck; in derselben Zeit
wird sein Zogling ihm durch Zufall als Sklave
vorgeftthrt: er erkennt ihn, kauft ihn los und
segelt sammt dessen ebenfalls in Gefangenschaft
gerathenen Dienern ab, um ihn zu seinemVater
zurOckzubringen. Die Fahrt ist glllcklich; aus
Dankbarkeit zeigt ihm dieser in der Haupt-
kirche einen Brunnen, in welchcm von frilheren
Herrschern fabelhafte Sohatze au%espeichert
seien; er wird hinuntergelassen, findet dort
unter anderem auch viele Baoher und nimmt
deren 3 an sich. Er segelt nach Alexandrien
und findet unterwegs, dass das eine Anweisung
giebt, Schatze zu finden, das andere, Gold zu
machen, das dritte ist ein Zauberbuch. Darauf
begiebt er sich nach Mekka, dann nach Elmedlna
und kehrt nach 2 Jahren in die Heimat zuruok.
Sein Vater ist inzwischen gestorben, es herrsoht
dort ^A^! o.*^ 1 ^ &IJ5 jt»* ^j ^jji yi J^jeU* 1
oder wie Andere richtiger sagen: «UI ^ *<LsJt.
Er war jetzt, bei seiner ZurQckkunft, 80 Jahre
alt; aber die altesten Einwohner erkannten ihn
wieder und sagten dem Konige, der Sohn des
vorigen Herrsohers sei nun wieder da. Er maoht
ihn, da er die ihm angebotene Herrechaft ab-
lehnt, zu seinem Rathgeber und in dieser Stellung
verharrt er viele Jahre, bis der Kdnig stirbt.
Vorher hat er seinen jungeren Sohn syaitt —
da der altere, Namens } \ji, abgelehnt hat — zu
seinem Nachfolger und den alteren zu dessen
Wezlr eingesetzt. Da der letztere, durch die
Unterweisung des alten Rathgebers, sternkundig
ist, wird eine Stunde ermittelt, in der die Zeu-
gung eines Erben glfloklich ablauft; der Konig
verpasst dieselbe um einige Stunden, aber die
Erauen beider kommen zu gleicher Zeit nieder
und gebaren beide einen Sohn, die des .hi um
einige Stunden eher. Dieser nennt seinen unter
glucklichem Gestirn gezeugten und geborenen
Sohn Mohammed und dieser (f. 12 b ) ist der
Held dieses Romans. Nach allerlei Schick-
salen, schon in seiner Jugend, wird er vom <
Sult&n u. Fursten AegyptenB Iema'il zum Wezlr
und zur Stdtze von dessen Sohn, dem J>Ubi\,
bestellt und von dieser Zeit an tJUl ^b ^L^i ;
genannt (We. 487, f. 57". 58*). Jener' stirbt, \
wenige Tage nachher auoh dessen Sohn, so
wird er denn selbst Herrscher (f. 58 b ). Seine
Erlcbnisse, die ubrigens nicht einmal die Halfte
des Werkes ausmachen, konnen hier nicht im
Einzelnen besprochen werden; sie treten nicht
aus dem Rahmen der ublichen Verwicklungen
und Thaten heraus. Den grossten Raum nebmen j
die Schicksale seiner Nachfolger ein. Die Er- j
zahlung schliesst mit Erbauung der Stadt El-
qahira und dem Tode der in der 2. Halfte am
meisten betheiligten Hauptpersonen, des Kdnigs
jS>'Jai\ und des Konigs j*ll und der Furstinnen
,fcjy> und 'i*b\i. Verse sind bisweilen der Er-
zahlung eingeiuischt, aber nicht zu baufig.
No. '9153. -9154.
GROSSE ROMANE.
113
Schluss We. 505, f. 48*: **oK s ' ^Ut 'Ji»
8 JUJi. ^ (J* ^ lbl*Ji ^U'. . . . *AJ5
,j UM IUL3 jdJI «SU J ^ »>*-$ ^ ^
/ ^^1^1 ^^i ***^' i? J^ C J fcrf).** 3 *^ Xw^uXlt Uj^
_AaJ1 U* 3-T LVP. 'nJic ^JIjU aM !<*>> uX*»J' vj
^jt.^iji yy j »jji job {S\J\ k^w* ^ uji
liA**»..J* :al)i. Juo 5 »A>. all Jc*^. UaSiJW 0>^ ^/o
'(J-.. . . , w\*2S^ bA rt « r ~laJl U UjiXfo. . .V'lX**'
AbscBrift, nach We.505, f.48 b , im J. 1104 fiu'lUifte
(1693) (wabrscheinlich ist aber in dieser Zahl, duroh Be-
sehneiden des Blattes, ein Wort wegRefallen und es
konnte etwa I**?/itm oder f'TViwo gestanden haben). Die
Schrift dieeer Bande ist von verschiedenen H&nden und
id We. 488, f.79 b ist aU Zeit der Abschrift das Jahr
1168 aqgegeben, und als Absehreiber der ersten Bande:
Schrift der Bande sehr verschieden, Bogar in_ dem-
selben Bande sind offers verschiedene Bande th&tig ge-
wesen. Die von We. 486 ist gross, kraftig, rundliob, vo-
callos, raeistens gedriingt, einige Blatter aber weitlaufig
und in nooh grosserer Schrift. Der Text einiger Seiten
ist in rothen Linien eiogerahmt.
We. 487: 35 Bl. (20 xlS'/si c. 15 X 10 >/»"»). —
Soh rif t: zum Theil dieselbe wie in 486 ,- moistens aber
kleiner, etwas flDohtig u. uDgleioh, aber dentlioh; voeallos.
Bl. 65 ist nngezahlt; im Text fehlt nichts, sondwn an
f. 64", Z.7 sohlieaBt Bich 66', 14 von nnten sofort an.
We. 488: 34 Bl. (20 l / 3 X 15 l /s; c 15 x ll ,!n '). --■
S c h r i f t : theile wie in 4 87, theils in grosBerer, dickerer Gestajt.
We.486— 488 sind mit fortlaafenderArabischerFoliining
versBhen; 486 Bl. 1— 36, 487 Bl. 37—71, 488 BL 72-105.
We. .489: 41 Bl.(21 1 /3>il5 l />; cl8xl2™;. Ziemlich
unsauber. — Schrift; theils die grosBe, dickeHand, theils
eine kleinere, die moistens breit anseinandergezogen ist.
We. 490: 40B1.'(20»/4.X 15; 0.18X 13 cl »).— Schrift:
die groBse dicke Hand.
We. 491: 42 Bl. (21 X 15 l /i>; c. 19 X 13 0D1 ). Ebonso.
Von f.29 an ist die Schrift moistens kleiner, gleichmasBiger,
gefalliger, wird gegen Ende aber auch wieder grfisser.
We 492: 3SB1. (20X H'/s; o. 15— 16 l /a X H cm ). -
Schrift:. gross, dick, kraftig, breitgezogen, vocallos,
gelblich geworden.
We. 493: 40 Bl. : (20x„.14;. c. 16 X 11°™>. — Dieselbe
Schrift wie 492, aber meisteDB nicht gelblich.
We. 494: 40 Bl. (19»/sX.U'/»i c.!5-16 Xi0°«). -
Schrift wie in 493.
We. 495: 38 Bl. (19»/«X 14'/i>; c.-l5'/»x lOVi "). —
Dieselbe Schrift, gegen Ende gelblich.
We. 496: 32 Bl. (19*/ 3 X U% c. 15-16 X ll cm ). -
Schrift wie 492.
We.497: 40 Bl. (I9 l /s X 14'/ a ; c.l5-16V a X lOVs^.-
Schrift wie 492.
We. 498: 40 Bl. (19 9 / 3 X 14 l /a; c. 15-I6 l / S X 1 1" ).;-
Schrift wie 492. — Am untoren Rande wasserfleokig.
Die Blatter folgen so: 1. 3-10. 2. 11 ff.
HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX.
We. 499: 40 Bl. (19'/s X H l l»i «• 16 x ll"). —
Schrift wie bei 492.
We. 500: 40 Bl. (20 X 14 ; 15»/« X lO 1 /,""). -
Schrift wie 492.
We 501 : 40 Bl. (19% x 14'/s; c. 16 x 11 OT ). Ebenso.
We. 502: 40 Bl. (19»/ 8 xl4; o.16x ll ere ). — Schrift
wie 492.
We. 503: 39 Bl. (20 x U'/s; c. 16-17 x 11""). —
Schrift wie 492.
We.504:40Bt.(l9xl4 l /s;cl6-17xll , /a eiB ). Ebenso.
We.505: 48 Bl. (20 l /4X l4 l /«! o. 16x 1 lVs 1 ™). EbenRo.
Die Erzahlung wird meietens duroh die
Worte t5.UI Jv5 eingeftkhrt, aber sehr haufig
auoh wird y\&> >) als VerfaBser dieses „g^ ; UJl«
angeftlhrt, z.B. 498, f.100"; 492,1% wofltr auch
blo8s^j,U!^s-U> vorkommt,wie490,23 b . 27 b ff.
. c ..)
9154. We. 747.
2)1.50-61.
8", 20-24 Z. (2lVs X 16; 18 -I8V9 X 13— 14<=«»). —
Z us tan d: lose Blatter, nicht ganz sauber. — Papier:
gelb, glatt, stark. — Einband: fehlt.
Ein StQck desselben Werkes. Titel
f. 50* von ganz neuer Hand:
j * r J
O
,A AJUiS
Anfang fehlL Das Bruohstuok beginnt
hier mit «inigen Versen (K&mil):
Ab«x xjjkjl 5UJj(
$•£ •** fU«<«ut-i »-*i>' (j?
ElMkim und seine Geliebte &*-£>, beide in
Verkleidung^ zeohen mit eiuein Schiffer, der
ihnen vorsingt und allerlei Kurzweile vormacht,
bis jener angetrunken ist uud sein Verkleidungs-
gewand ablegt. Das reiche Unterkleid reizt
die Habgier des Schifi'ers, er besohliesst sie zu
tddten. Elhakim verlangt naoh mehr Wein
und will, dass sie nach dem Ort ..zuruckkehren,
von wo dieser SchiflTer sie in einem Boot
( ; _^ifuS-) geholt bat. Er fUhrt also mit ihnen
ab, in der Unterhaltung aber — und absicht-
licu __ fahrt er weiter, bis nahe an einen Ort,
wo er Verwandte hat, die Rauber sind. Er
legt also an, jeuer holt aus einer vollen Borse
10 Goldstficke; er eilt fort, holt seine Ver-
wandten. Inzwischen ist ».**b eines Bedurf-
nisses wegen ans Land gestiegen; ein Wirbel-
wind zerreisst dus Sell des Bootes und die
Wellen flihren es mit sich u. s. w.
Es sehliesst damit, das Elhfikim auf einem
Kauffahrteischifie fahrt, worauf Handwerker und
Kauf leute sind , als ein Kriegsschiff in Sioht
kommt. Der Kapitan wird angstlich und giebt
sich, falls es ein frankisches Schiff, fur ver-
15
114
GROSSE ROMANE.
No. 9154. 9155.
loren, da keine Leute auf seinem Sehiffe zum
Widerstand sind. Eln&kim aber will sie be-
kampfen, er beredet auch den KapitSn, dieser
die Mitfahrenden, zum Widerstand. Dae andere
Schiff (^xi) kommt naher, fllhrt in der Flagge
ein Goldenes Kreuz auf blauem Grunde — es
ist ein Frankenschiff. Es legt sich an die
Seite des Kauffahrteischiffes, ein besonders
muthiger und tapferer Franke springt hinein,
Eln&kim haut ibn nieder; als dies die Franken
sehen, draDgen sie sich zu dem Schiff, aber
Em&kim schlagt den Ersten, der herankommt,
in Stucke. Da schlagen die Franken ein Kreuz
und rufen sich zu: stflrmt das Schiff!
Schluss f. 60*: JUii yji gj.^ oii Ui
'jC'u, a^:> 5 ^c LJw. ^'ail" L ft i ^\J\
aber fluchtig, yocallos. Die neuen Aoeatze zur Erzfihlane
m,t den Worten g^Ld! ; ^>U, JLS^oder j[sUJI jS
Und tf'J™. A \ n rother Schrift. - AbBchri/t c. WW
HI. ol ist leer. '
12. Elmelik eftakir.
9155. We. 561— 586.
Einband; oicht recht aauber often, flwkig, auch wasser-
Fappband nut Lederrucken, schadhaft n. stark warmatichig.
We. 561.
4'°, f. 1-59 (22 x 16: 18«/» X U«»).
Titel f. 1': ^f ^ ^ ^ .^i, ^
Den specielleren Titel s. im Anfang.
Oou U . . . D *LiiiJ| ^ .x^ ^ ^ ^^
cy KJy^« JLiiJLil j^ V« ^J IJ^ ^ U,
^Jl v ^' e* ^ <**i ^1 ^ 5 ^^1
Zur Zeit des fiallfen ,^^1 verheert eine
flirchterliche Pest das Land; alsdann fallen die
christlichen „Kfistenbewohner« erobernd in seine
Reiche ein und unterwerfen die Glaubigen; nach
Einnahme der ganzen Kustenstrecke yon Tunis
bis Suez erpbern sie Alexandrien, Jerusalem u.a.
grosse Stadte; der Hahfe kampft, mit Auf bietung
aller Hulfen, mehrmals mit den AufstaDdischen,
aber sehr unglucklich. In dieser Noth empfiehlt
ihm em Mann, Namens Ibrahim, sich an den
tapfern^li-ilyn*^! zu wenden, den er auf seiner
Reise in' das Reich der ElhansB (eU*i.| )ua^)
gesehen und von deesen Kriegsruhai die Welt
vol] sei. Er befolgt den Rath und schickt eine
Gesandtschaft an ihn ab. In Folge dessen
kommt er mit seinen Sahnen und Verwandten,
70 an Zahl, deren jeder 1000 Reiter anfuhrt,'
dem Halifen zu Hftlfe, schlagt, bevor er noch
nach Bagdad kommt, 72 Heere, deren Fuhrer
er in eiserne Kafige eperrt, und nachdem er
zuvor einen Vertrag mit dem Beherrscher der
Glanbigen abgeschlossen , dass die Einkunfte
der zu erobernden Lander ihm und seinen Nach-
kommen gehdren sollen, zieht er in Krieg und
erobert zuerst Elmaucil, weiterhin 6aleb, Himc
u. s.w. und setzt Uber jedes dieeer eroberten
Gebiete einen seiner Sehne oder Verwandten.
Seine letzte Eroberung ist Rosette (vXc&.);
dann wird er krank und stirbt; sein Nach-
folger ist sein Sohn ^j Ju^l**,!.
Von hier an (f. 3 b ) geht die Erzahlung in
Abschnitten (J^o) weiter, und zwar in der
Weise, dass die Ueberschriften derselben immer
mit den Worten: <l ^ ^^ oder
fMJls ^l ^.^ anfangen, worauf dann ebcnso
regelmassig auf die Inhaltsangabe die Worte
folgen: ^JS & V ^J|^ oder «^j j ^^Ji ^
Die Ueberschriften sind:
10 Aa <■ I (1 v, <^
13" ^JJcUJ ( ^ J a J J| ,, ^^j, ^ ^, ..^^
15" _^ J^.Lv ^s. L^^s; e*JU KjLJ! v^=^
16b gJw*JI *aj! iulLJU,^, j^bCJ! »U 5
1 8 b w(j- jir d j yip ^i^ ^^j^^ yy^
19 b ^ V j, t ^.^x^J 5;^, ^J, ^l' j^
20 " jL^SOaJ! yjjJI ^^^
Kf.. 9155.
GEOSSE ROMANS.
115
oLiJt JvE jj] ,Ji «>jtX^t ^"js?
O'
,>ij5(. i * i ' **~ ? * *5 w5%*ji .titX*k/w$
0>- 5
"3" ,^*MUJ1 qA &LJJ-I JkJLSi ' oljJu >XsM
27" Jw^Jt^, &fyw^. iX^ftlli ^si 27 b J^JI^i»l
31° LgXU J*X3j Oy^j iki»l 31 b fc&e OvJ>l
32" axo^ D L>. ppUCJi D ^.| v^JlXli j^$>
33" &jsu£ D s>iXJI >xi4
^4" qUas ^1 Q.-i-xJ' S&>- p, J! u£JU
35 b yJLjJ Dl j>.:i _p _^L- 36" pCj-\ iU*.l
37° jsUfe^Jt &\3UaJI Kjj. 38"\it*5jJI v_^js»L«> )*$£>
"* t \jJ>> 0M> J>ji*aLj
44 QjJ^Xil aj? js!j_^ i»^lXi! . . . /u^jJ
48" ' '
49"
51"
52 fy&^\ U&J~i v"'?^ <*Ji£\S {j"*^} K«Jjj
' lJ>Tf fcJ^W \jojuI i^AALJ u^.ajjj *4y»^
56 8 / to-ljjj .er.jv^JS .*&£* KJuaJS
Sohrift: gross, eng und gedrfinpt, rundlicb, vocalloB.
Ueberaohriften roth. — AbncLrift c.'^/uet. — Arabische
Foliirong. Nach f. 10 folgt noon ©in obenso goz&hltes
Blatt, jatet 10*.
We. 662.
4«V'f.-60-118--(22,Xlo»/»i 18'/a X 14™).
Unmittalbare FortaetzuDg von We. 561, such in der Foliirung
fortgeiahren. — Sohrift dieBelbe.
70* &ijXi$J#\ (j^aaj S^Jj,'i 74" J»»»LwJ' iAjXa *Ui|
tfJLaJI ^ rfjLs ,-««« 5/UJaJLw
78* ^,^"5(1 v^as-Us jL.jX>^I Kj^j 79 s JwJls» juLL*
81 s-aa?^' «i>Jw>ws-i ^ *J «iu U 5 m5v*^! iUlaL»
82 b .pL&li iUT, 85' l^*^ Rs*lw« 86" uS^UI X*^
87* p^i^J w^fe, 90* ^UJ) liiUi! iUialU
96 b Lij^t? _jAJ.--.. : 98 b /&*sit .^fci^ jwJ'Lkit wi3-
JQ4 > ( jw^w.fP^xi -107^«aJj^^fc 109*^^1^*^ u^
115° Q*»=y( tX*c jpj^b 118 b jLusJ! ^e^j Vls^)
F. 100 in S TMle gerisson, dann zusammengeklebt. —
Aaf dem ¥orblatts eine karz© Inhftltaarigabe.
We. 563.
8", (. 119— 128. ]-50(21'/,xl6Va; 17-19><llVs-14 »).
Unmittelbare Fortsetzung.
120" jAJai\ \ ■,s-«'*JI- l(j : "' : l )j>i pJ >>JU» j^
125 b iuiA^vlwJ! »J-?i aXj>1j vJj^o j.ytJ'
l 8 kJ jib U 5 jJj.^JI (iAJt
6 b ^j^JI «Liyl' .^>J,: 9* ^yU^'Sr^-^,
13* (j«Aa«JI *^*i uXIa) ^»A«Jt v>jJLL*ai Lj^g-i
]9 b pAvJfiU^ (^t ^U »_,&«
3 1" \J^i^> KJIjLr»^ ^ffliiJI *-Jy^>,
33" Xj^Ia ij (*A^y ^* ac 35* .**»" *«)l* »»**>
35 b *.;<U*; (,]! jSj U. Lir i^laJI ijoIb*
37" ^j^wi /j^LmJI ^^Jj 39 b ^jtsLal ,4^ i ^i-j>
42", 8 die Uebereehrift auBgelassen.
43 b J^> f jJUl ^j4b
46 b J^aJI (jU ^jjJI <_A*av. u*^' j^'
48" *-JSv>bUt ut±* 50 b !_^> (?) >ip-
Sohrift: bis f. 30 diesolbe wie bei We. 561 Von
f, 3i an weitl&ufiger and Anfanga fliicbtiger.
We. 564.
8"-, f, 61—111 <2lVa X 15Vsi o. 17'/ 9 X li cm ).
Fortsetzung.
53 b yji (Jt*=E*» ^j»\q} j*e /g-S( .\«^»5 J^liw*. liya&
C^^jaJ /c** tX-taJwJI ^-J^^s.j (C.**i5l
63 b vjJls- Oul> pjjJt v>L*£ ^w! a ^^TUjAII Byiac
t>JLs» j_j^bj >JLaJ5^ iXajs^JI SvUb ».>.|.:j j^jjXJI
80" uiOjxi} ff£>\j)1i ftj'A^j Qji^li q! J*^* > i'^J'
102 b j^AJJyfrLkJt }d*o
Sohrift: dioBelbe wie We. 668, f. 31 ff.
We. 565.
8™, f. 3 -64 (20 l / s X 15V<; o. 18 X 12Vs c,n ). Beffinnt in
dor Arabisohen Foliirong mit Bl. 3 nnd g«ht bis 54.
Unmittelbare Forteetzung.
26* A^ji^l o* Lfj*^' QfJ«^l {Kfi, ^LXfl' \s*\ ^* s *-i
43 b fi<&$\ u^^li«- J^-t^ «2>«Jj^ <f^i jM&tt *t1>C»
53* bXiuS s j^LtJI &a ju JwXej ^JvJ)^ ^*v>j k>! 5 J pVi'
Diesalba Sohrift wie Wo. 564.
15*
116
GROSSE ROMANE.
No. 0155.
We. 566.
8" f. 66-98 (2lVi X 16"/si o. H'/a X 12 l ,V m ).
Unmittelbare Fortsetzung.
68'tj^Jp^ D t v^-U, u^jttJt ^1 ,>y JJ>I ^^^^x^
86* **Jk^ ^#eS\ ysi jI ^pJI ^Ue fOJUi ^j^
Diesolbo Schrift wio We. 5(>5.
We. 567.
4 l< \ f. 1-60 (22x IC'/s; H'/aXlS"").
UnmitMbaro Fortsetzung.
32 Vu^/j^! C^' JU^j 0,jiJ jJLj L»
Dieselbo Schrift, nber ssuin Theil gr6sser.
We. 568.
4'°, f. (51 — 108 (22 x 16V»i o. IS x lS'/s " 1 ).
Unmittelbare Fortsetzung.
79" ^Jl ^tf ^ OJiij JUiftJIi ^ILJ! v»j^
(s. WE. 171, 1, f! 1*— 40 b .)
Diesolbe Schrift wio bei We. 507.
i^juoZa*, Ma>jlj .i^Ajj^i v_A*a*/«. |»jU»}' u>>Lo
,!^j»Jt d j
Ls~y
84
We. 569.
8™, f. 1—33 (20Vs x 16; c. 17-18 x 12 '/»•»).
Fortsetzung.
I 1 gJ! «^=V^ t* oIh^' i f^lr?' ^^
(8. WE.171, 1, f.41«-59\)
12 b |>^LJ^ ^jOJjiuA (A>»s»-t j>^i C^j^ J^P -0 j^ 5 *
(s. WE. 171, 1 , f. 1 39*
26* D L> jXiJ. ^ j^ajXlo i y&$> UJI BJ^JU
^x */J..i jitf\ JJ3 5 ^LaJi y.Mttr*, <_a*£JI jj^pj
w-^sJI r bUCJ^ I jj> ^ oJ^Xi U 5 a LLLJI Jo
30" y./ntt S&> ^1 ^y ^ ^jJI uu«. j^\ Z \ SJ
(s. WE. 171, 1, t'.84 h ff.)
33* fcSJJ-il s^ajJ lXjc iXcLb'j J^jjc O" 1 ^' .■«***•' 0^4-^
Ul£3.j *^J W^i?.. Kj»'iA5 i^aU SuCOaS <A*j
_yP UPj^?} *ji/» *^J-t» bJy*Ju (jj^JJ: Vd>-t>5
Obf.12-^-26 sioh rkshtif? mimittolbflr an f.ll, dnd f. 2I> tf.
web ribhtig an f. 25 anftchlietttcn, ist wol nicbt ganz sichf-r..
Sohrift von verachiodenen H&nden; bis f.2S meistens
gross, kraftig, flQchtig, voonllos. F. 26 ff. ist klein, en«,.
TornOberllegend.
We. 57«.
8", f. 68-^97 (21 X 16Vs; c. 17'/» X 12"»).
Nioht unmittelbare Fortsetzung.
(WE. 171, 1, .,f. l?9«..ff.)
81* (WE. 171,1, f.,160») aJI v 1 *^ j^* 3 ^ ■■jlH*
*Jicl*>- v»<o X5L*ilj jjBaSj «Juwoa£. *Jl>-. JJCii}
Dieselbe Schrift Vie We. 568. — Anf f. 67 folgt
nooh 67 A . 67"; auf f. 80 noch f. 80\
We. 57L
4 t0 , f.1-71 (22X15; o. 18— 19x18°"). '
Unmittelbare Fortsetzung.
70 b *J(
1 2* gJl y^LJi _^>! ^1 ' ^kji ^ru^Ji LjCx^,
(WE. 171, 1, f.200 b .)
21 b (WE. 171,1, f.217 b ) ^n wJyo, ^ajl
LLLJI X^s (WE.'m, 1, f.231«).
35 b ^S"- u£Lo ^ *Sj U^ /Sj^iJIj *«3aJt
4O b i\^>uwJt| a >0^Lp>^ wcs-lil^j^wiiilij, (j^jj-c iUiaLw
43* O^UaJt Ui-wi'j Xj.AaX*w ^ (j»^i«c KaJjJ
45* _,-=»di ^ aJbS^, jLw/ ^Afi
47* lfr£Ju>5 "lUnaJI 5i»JLSJ! »vX?> J. (j^i^ Oj^^
49* LP^^ XJLJt ^c jjq, ^^s.'JII ^^1 «JUU
5 b (jto*J>5 a-JuJI ^ ^UaJLwJI (je^L> 5 1/^* ^-rb^ s> J
53 b ^IjI ^1 iw-X^JI J^s-U, *JjUiC} Q^jr*
No. 9155.
GROSSE ROMANE.
117
Bl b <j»Jihijb j, \j»yf- ^i)si -b^JI w^-* ^j^l)
65* (66") jt^ai f-XiUlj JOjiJIj ^jiail
Die Foliirung dieses Bandes lauft f. 1—21 eigentlioh
fort auB dem vorigen; also 98—118. Da aber die Blatter
♦ oben am Rande durch Papier -AnstQoken verlangert sind,
urn das Format ebenBO grosg zu macben, vie f. 22 ff. , so
sind die Zahlen moistens theils verklebt, theils durch Ab-
scbneiden besobftdigt. Von f. 22 an ist erne grdBsere, grobe
Sobrifl, wie We. 569, f. 18 ff. Die Schrift bis f. 21 die-
selbe wie in We. 570.
We. 572,
8 T0 , f.148— 193 (21x16; c. 17 xW a ).
Unmittelbare Fortsetzupg.
148"
-i wV
149 b jji^i^UI L^Xaa
1 50 b ^JyUij. && 1 52* L ^iU UJ w» ■ uv i J o
' *JI ^^ jjJJl wJlL -*j £% >>\»^
152 h &j,iA*£*»t yjU/9
154" (_>3^«5 XiJiX« ,J.s fcJ Lfr?" ^ .^-*" ^ft* ^
155* u*^ s .,:o' t .. .O^li***"
157* — JL£» X*^i\<« y^e : ^j j j*'*\.^i~ > .**"'' v***"
162* (iU^il ^|,i! *J JUL* ; UJI j^k AVu^c 4**°
163 b -?lkfl fc^Uil ^1 j^j
166* . Sjj^XJt JU«JU ^^o^ u^-V., ^yHXJ'
170 b L^Ja.-jJW. ^Wl 171 b £L*J! ^ J-eW f^SH
174 b XjUv*.*^ -yfli. JjtW ^3} O^** 8tX*£<a
* *i^ a ,i ^""j* L^ 6 <J k ««" u^**i fc^<w '^•^♦'i
«a«^I {joHs*-^ \X.<ajfi) ^^sUJI k-a^«" _>,>f£j
jib. U } ^fi«,c ^^5 ■ : Lr i r a ^' ^ "<J*
1 76* ^ T *^& (JJ^JI **j^ ^J^ 1 J 1 -**- c>^*J (
178 b gjl J*JJI J^'j >«iil Ji U J,« ^ili «KA r J«
180* (jtoUJ' v>6*»i, *>^!»&; J-vcU«i
181* oi &» LBil a* ^ V^j
182 b J^*Jlu>wUl 183 b j ; ^ Uu( 185'^v.J-^L^
186 b gJlwJUaJI -O j B^U^u^aS. UA«j fcili l s\£,\
] 87* *^* * t>> wJ^ 193"^^^ 'J-ajUew
Sehr wasserfleckig n. fast lose im Eioband. Schrift
wie in We. 570.
We. 573.
8 TO , f. 2-52 (21»/* X 16; c. 18- 19 X 14 era ).
Unmittelbare Fortaetzung.
5 b } Jy>- ^JLb, ;U£J o»V o c I*,* 51 UJ 'o^ 1
j»p 1 5* AJjjL&j* il *bCJl J^o i9 b *-o 3 Jwjuj ^yuai J^^
22 b f^iJ c yas» Al D \^> J^^ 28 b «i^iXc it j^j
31 b ^ftw^ q^ s&s*^ jyu o/Ji ,>£ ^KJl 6y*->
40 b ^«Ul j J^y=> c^^J
Arabisohe Foliirung; auf f. 13 folgt nooh 13 A . Bl. 2
bis 5 unten beBchftdigt im Text; stark fettfleckig, beson-
ders in der vorderen Hfilfte. — Schrift wie in We. 570.
We. 574.
: .,8™, f. 1-53 (21>/« x 16 ; 17»/s x 13<"»).
Nicbt unmittelbare Fortsetzung.
5 b :. ; *S|j*'. Hj,^ ■*)*&*& 8* jfij .1*5 KfUJt «,Uc
9 b «JLA.ii XJ-b.L-, 9 b ^cUw a f g^»J'
11" (^-^^ 13 b ii^jlX% q Lai J J/ (; ,^^^
22 b a#\/.A U>^-«5 .;>ft*^.-!L>? l -A^,-.(i»^ : '. v>^
34 b U.Ul '^^b'' 35 b ^^-31 oli SsJ^I
43 b \e.^^ S^jXs^ w*.*»aJ3 ^ ; *^Jt »kaaJ Xfb3-
50 b r*-l*« o- ^"*" f^^' ->>^
52* .^-Lf* ni <y^- M <^frk** ,, s ■ it **^ x ^' ^j*"
53 b £»ri :"!-*> c^^ ! j^ a^ f^" ^
Schrift: klein, eng, gedrfingt, etwas spitz, vocalios.
Ueborschrifton rotb. — Abschrift o, '^"/itss.
We. 575.
8™, f. 1 — 61 (21 1 /* X U*U; 17 X lO'/a™).
Dnmiltolbare Forteetzung.
Beginnt mit dem zuletzt in We. 574 an-
gegebenen Abschnitt, dessen Ueberschrift hier
jedoch diese ist:
« ; La«JI *J*&\ S «^jJI 5 ^^XS ».^5
7 b if?-^'"^^' o^^ 1 ^ V^J *M
O ijo \fy»-\ ^)i o^**?" *^* 5 j UV^-**
11" C) . ; ijui' «5LUl j! u-aSj, ^>l a ^ v^ 3 ;
I2 b ^Aa^.1 ^1 a >.*b y s>\ fJ J» -^(^ Jy>->
1 5* lX*u* 5wS\*^xi 1 6 b £^5 &-*~^ t.->-bKr+X' r^
23* Bys-UJl w>*iv« r-^J ( Jr• i: ^ , fba»*fl V>^=;
ii^fc „lj ;5 L^j *^%)i >j J yy» g; 1 - 1 ' tUe t,^'
.vj.1^5 v^"^' "^l-^ '^^i ,^-UJl y.^ (^i
118
GROSSE ROMANE.
No. 9155.
29» Bw\^ LbLJl
3 ° b s?r^' «^ i ^^s ^^i^aji Ju*. ^
38 b v liUil }U,xj» Uu^\ ; Li .. j ^aSLsu*' v _^
j, vL««Jt WbLwj iu^jjJkJI BjLacj -*\j| a
46 b .bL^ ^ ks^-'^Lf. a j ^ ^
V^l **»*% ojpv^ v_A*a*^5 «Uj> ^U
i>ft*« &5lW 3 JLa-ytj,
54'yLUl^^sA^ oL^igJi KXXo. 'j»UJj J^'ifc^
^ , -^ c -.-sV 5 ° 1 ^ Kail r^a./^a '
im ntS.-S* 8 ™" Q R ? id . e r* B * M ^ / ?. tl ? 60ki j?; nioh> t recht feat
im Emband. - Sohriftrziemlioh klefn, kr&ftig, gleioh-
niftssig, vooftllos. Ueberschriften roth.
We. 576.
8", f. 62- 120 (2I»/s X 15; 17 x lO'/,™).
ZueUnd etc. nnd Schrift ebenso wie bei We. 575.
Unmittelbare ForUetzong.
64' *j>l^. f UJI '■■J ^j^L. x*y^ ic^VJl'.iufcU
L$J J^^U gl^ pjM KajJwo jJI
76" U> Jls^U fc^ *3jj«usj ^»A|l'- t l?iA'j^b
pliLJl J^a*j' s Xj^lJtfiJt (ja^ U-, .j)
87« W 1, .jUJI .^ ^^U» O^II ^ ^ vj fe,
a^Mp^s '>*)! ii^j^s 'jit jl a^ii
*X**aJj j>&<£* .fcSlj*, JUjIj ^jAj iuOS
93- 8^LJI .Ai^l ^ 96 b ^! ,|._^ « ^
100" p^t ^ ;f l&j| ^t ..fJ^^j'^
103'
106'
109- ^l w,'^
119"
a . 5 ^» D L«JI w,^
116"
*«J1
^j^-J 1 a^ a - ** P
.V
We. 577.
8", f. 121 - 181 (21 >/. X 16; 17 X lOV. " 1 ;.
Znstand n. Schrift wie bei We. 576.
Unmittelbare Forteetzung.
121 b x^LiLj( UUjl^.^ 124^. ; LL^ a j^^-
132 b ^^y^j/y^l ^Lil-g* LbUJt K*x»
133 b ^liaA^Jt j,».| ^iii. ^IjlHjtAe w^«
136 * o,*U]U,ji, 1^1 jjj,
147" ^xx^, ^| ^ ^ ^ UJ , ^^
148- ^Ji\ Sti J^ ^UL v^ Jfl A>/ li^i
151 b t^-y&II D Llj oij j /o&>5 u^ajI ^j Ji^l
156k \s^ «^x.i ^ii u> -^ji^i ajso
162 b L 4 Jt ^^ ; LS j. ^^AJt :.£#! vij^,
169 b \xXb &i:/) t >^»3 -^J a ' ^.Ji^l -^JUh j>«^
] 73 ° ^.S-LaJI a*jJCa*.j v>^j
174 b j j,^| -.^^ ^ 3 ou*Jt cX*^ r bU,t
176" -
178 b KAilJ ■■jjfo ■■*^)Ut 5 ^U^l ^^^ ; _^
We. 578.
8" f. 1S2-201. 2^1.(XI'/4X15; 17-19X lO-lOVs. ™).
Uomittelbare ForUetzuog.
182" ^ ^U 5 jl^u* «Uj ^ U^l fcJoS »U
1 89'^t/u*, r bU^i oiL ^ j^LXJi^ j^>t v y^
Kj
9*4H
197«
J^it
&*&*£
193 b (j^jjjc
* je ^ O* **rH>» jlH^5 j^'
25" = WE. 171, 7, 32"
29» = do. 36«
3P = do. 38"
37" = do. 46 b
13" (jf^j (OJUJI j^b
*3*/el' «AaC L&AAyO UMW
to ?« U ^ d ^"^ Schrift bis f.201 ebcnflo vie bei
we. 575. Von f. 2 an abweichende Zfige: etwaa groater
gelBofiger, welter, tocsUob. Uebersohriften roth. Ab-
echrjft o. U00 /ue5.
No. 9155.
GROSSE ROMANE.
3 19
We. 579.
4'°, f. 42— 100 (22 x 15 l /s; 19 x lO ").
UnmiUelbare Fortsetzimg.
91*=WE.171,7,125"
95"= do. 135"
123" JJLBJI Jwo, jyg>
125"=WE.171,7,192"
1*=WE.171,9, 1'
75' =WE.171, 9,101"
76" = do. 104»
85"= do. 126"
89"= do. 158"
53" = WE.171,7, 65'
54"= do. 67"
77"= do. 99"
Sohrift wie bei We. 578, f. 2 ff. — Zu Anfang und
am Ende etwas wurmstichig. Am oberen Rande Slfleckig ;
jiiobt genz (eat im Einband. Auf f. 81 folgt noeh f. 81 A .
We. 580.
8", f. 101— 127. 1-80 (21 '/».>< I5 1 /*; 17«/»-l?x lO""').
Unmittelbare Fortsetzung.
101"=WE.171,7,144"
306"= do. 155"
116'= do. 175"
Zustand etc uDd Schrift bie f. 127 ebenso wis
bei We. 579. Von f. 1 an etwas gedrangter uad eteifer,
gleichfalls vocalloB.
We. 581.
4 to , f. 81-90 (22 x 15»/4i 17>/»— 18x 10«»).
Unmittelbare ForUetzung.
33"= WE.171, 9,38*
49"= do 59"
65"= do. 81"
67"= do. 85"
74»= do. 98"
Sohrift: f. 81-70 dieeelbe wie in We.580, f. 1-30;
von f. 71 an dieaelbe Hand wie in We. 680, f. 101— 127.
We. 582.
8™, f.91-142. 1-11 (21 S / 8 X 16V*; 18-19 X W).
Unmittelbare ForUetzung.
96* =WE.171,8, 22" 182 b — WB.171,8,16] 1
48"
67"
82"
96"
100"
116"
135"
142"
154"
158"
169"
Sohrift: dieselbe wie in We. 581, f. 71 ff. — Am
Ende etwaB wurmBtichig. Am Rande etwas fleckig.
We. 583.
4'% f. 12-71 (22 X 16Vs; 19 X 10").
Unmittelbare Fortsetzung.
16"=WE.171,10,118"
22"== do. 152'
24"= do. 157*
31»=, do. 172"
34"= do. 177"
102" =
do.
107" =
do.
112" =
do.
114" =
do.
116* =
do.
119* =
do.
124* =
do.
125" =
do.
129" =
do.
130" =
do.
131" =
do.
134"=
do. 167"
135" =
do. 169"
137" =
do. 178"
138" =
do. 182"
139" =
do. 193"
140" =
do. 197"
141"=
do. 201*
2»=WE.171,10, 1*
3* =
do. 7*
5» =
do. 14*
8' =
do. 32*
38*=WE.171,10,190*
40" = do. 200"
41*= do. 204*
42*=WE.171,11, 3"
43"= do. 8"
46" =WE. 17 1,1 1,1 3"
48"= do. 19'
49*= do. 22"
55"= do. 41'
57" = WE.171, 11,45'
60" = do. 52*
63"= do. 58"
66"= do. 67 s
Sohrift wie in We. 582. Im Anfang lose Lage und
loBe Blatter.
We. 584. : . ; " ; v
■/■-."■ 4*°, f. 72- 181 (22xl5'/s; 18-19xl0 c »).
Unmittelbare Fortsetzung.
72* =
WE.171,11, 82*
U 5" ~ WE.171, 2, 11"
74" =
do.
91"
118" =
do. 19»
79* =
do.
102*
120' =
do. 24"
86" =
do.
116*
121' =
do. 28"
89* =
do.
125*
123' =
do. 35'
94* =
do.
140'
125" =
do. 40"
108*=
do.
167*
129* =
do. 54°
112*=
WE.171,
2, 3"
Schrift
wie in We. 588.
We. 585-
8", f. 132-143. 8-50 (21.V« X 15*/aj c. 18'/aX 10'™).
Unmittelbare Fortsetzung.
132*=WE.171,2, 65" 9" =WE.171, 2,131*
134"=
135" =
137*=
139* =
5" =
6* =
8' =
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
74*
78'
85"
91'
116"
121"
125"
13" =
16" =
19' =
20" =
22" =
23* =
23" =
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
142 b
152"
162"
169"
177"
181"
185*
27* jy>\J\ £% o,^l K-S^ ^ >^\ojM ^d>^
32' ^UJt & Jywal ^J\ U& 6J
34" ^^U*J^ r UU kJ^sOj g^Ujj ^Ji Jsy^A &>•>
36" f ^b0t D » *J ^j U 5 ^4^ u*^ '&*
37" kfS\hi\ B,Uc 39*,**0U S^j*^ r^' jurt^
41" *&£> ^*ws KJUJ 47* cr U gU> 'iJJtS
49" (c**' y^ fH^s <4P -1 "" t^ B i^ e *-**"' Jj*°
Zu Ende etwas wurmstichig; auoh lose Lags im
Deckel. — Schrift wie in We. 584.
We. 586.
o™>, f. 61-111 (2P/» X 15>/8J c. 19 X 10»»).
Nicht frei von WurmBtioh. — Schrift wie in We. 585.
Unmittelbare Forteetzuog.
53* V-j^S jd*** '*^*^
61* w£*Jb |y> VJj/,
65* Jjcsj, J.&-UJ! v!r*"
67" U 5 \J**j*^ Vlr 5 *
• * i^ffmn^
69*
71'
71*
\Xij> w^t^-
120
72«
73"
74 t,
77 b
78"
79*
81"
82»
83 b
84»
GROSSE ROMANE.
No. 9155. 9166.
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85* **«^lcj JpyLol xjiaUti
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88» Ql ,UJt iU, 'vj'
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97*
98"
99»
99'
99"
100'
108 b ^LiyJI ^^
109» iay. ^tfj ^
109"
110"
109» yCJ^I r LiJI i^i-
&** u i
Mit diesern Abschnitt schliesst das Werk-
die letzten Zeilen sind f. 1 10" : r uJJl A, j& '
!«*,. «^f oisj^ b!jaJ , ^ ^, ^-^
fUxV^awi rfW ^ ^ t^t u u*. ^
^j 4»U, J4* ^ ^ ^ l^ du«i L, gjl^
Daa Ein K eklammerte yod gwiz epjter Hand (am 1840).
9156. we. 171, i—ii.
_Ein Exemplar deseelben Romans, aber
mcht^oUstandig Ueber die Reihenfolge de
BSnde we.chen die Angaben auf dem Leren
Deckel oder dem Titelblatte zum Theil von
der auf dem Sohnitt ab, namlioh:
Wetzstein Titelblatt Sohnitt
} . . ". . . iehlt . . . . . iehlt
* '2 .... . 13
*•••... 6(3) ... . 5
* to
6 • . . . . fehlt. . ... fehlt
■ ::.- 6, „-........,, . 6 . . . . . H ...;,,,...
7 -■• • • • • 7 ... . .7
8 8 . . . y
9 8 ...■:. . . 8
10 • • • • • 10... . . J n
11 • • ... • ... 11 .,.. . ".... . .12
Diese Angaben sind nicbt ganz richtig; die
Eolge der Bftnde ist diese:
WE. 5. 1. 8. 6. 7. 9. 8. 10. 11. 2.
Der An fang fehlt, 1 Band; vor 1 und 6 fehlt
je 1 Baod; nach 2 fehlt 1 Band (der Schluss).
Wohin WE. 4 gehOre, ist nicht ersichtlich,
jedenfalls ist er einer der letzten Bftnde. —
Die Wortfassung weioht in der Regel von der
in We.. 661 ff. ab, ist meistens auch ausfohr-
lioher. Dasselbe gilt auch von denUeberschriften.
1) WE. 171, 5.
z a J!°^\ 4 '°.' °K 23 , Z ; ( 22 ><16; 18-f9xi8-). -
/Juetand: lose im Deckel, nneanber. - Papier: gelblieh,
eterk, wemlioh glatt. - Bin band: Pappband mit Leder-
rttoken and Kiappe. - Titel fehlt.
Anf ang f. ,., ^ ^ ^ ^
f.6« ; *XJii- >y>\ ^ 3 JCj^AiX* J ^^o XJ,S
ll b gJLaJI c<r &xb. a r L^JI j* j^UJI wJ^ v _^
1 5 * V; U c,?^ *^ 1 7 b 'o^l j.Jc. lufaJU.
34« b^ ^^iiji f ^ 39 . <i3LwJ|( tf v r
42- ^LLJI ^1^ 4^^^!^/^^
. j>^ of j*^ r^
57 * ^LhJi'ka^ r ^-
58b iW«> a # a«« rfc xJuJ« ^|fcj ^juu r ^i
64* f i*ji ^M ^LJI JoSj j^i^U ^
71* mil ^ ^^l aa^ ^ 74- o^l,^^
x-oUlji wbuai
79 a ; L»<i^t J. c ^Ui x«ALjijj ^^ r ili-
9P ^ U*^
.No. 9156.
GROSSE ROMANE.
121
92 b n^ui, ^JJI vJUs- ^1. a *s**fc (_£b«Jt ;_r«b
95"^^^;^ 97 b b^^ 99' ■&&)*&
105 b . H^J** o>P Of &£*■ V 1,
107 b «_jUwJ< (Jw^c»Xa«s
I09 b Ml o^, *>>* ^Jl UaLJI fa
1 12 b ^>^. viU- -^ 119' «iU^ a ,.AJI 3*^,^
Schluss in diesem AbBchnitt f. 120 b :
Schrift: ziemlioh gross, fluchtig, dooh deatlich, etwas
spitzig nnd angelenk, vooallqs. — Abschrift (naoh dem
Vorblatt) von jJ^tt ^ g& &1 pt./^ ^= g^*'
im J. ll&4 /n«.— Vgl. We. 562. 563.
2) WE. 171, 1.
231 Bl. 8 TO , 25 Z. (21 Va X 15; 17 X 10V» cm ). — Za-
stand: lose Blatter nnd Lagen, unsauber, fleokig. —
Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
deekel mit Lederrfiokei) nnd Elappe. '— Titel fehlt
Anfang f. I": j** -^J' >^>j d^ji iHrft**
■/U«Jt . t >*>. «&>> Ji yi*«*H 3 ^*&>*iV J^
KA^ASj NXsaa» w***"; >A*\r?' L ^' c ^ X*URaJ]
;■|^faM , '■■^■■W^ , ■ : 6 l ^>'' : ■£! l *■ :l ^'' : * X,U •
59" S) s \ JU.X.S. ,^XA*aaXJi »JU,^ UM BAjXt
*ji pjfijl wjI. \s& j. fc««J>5 >UaJI ^ ''&+* U
84 b XiJkX/i -Jl u"^- c o** 1 ^ ^-***'"'^^ 4**°
»Aj»^ kJV^J* v^aoa^ i_jj.a/« 0j!>.>} jjwjKJjl
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HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX.
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2i7 b j-« o^*mJi j^/c^ y^ .£* »i/i>}^
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231 s u wi ii)J3 & y«J a br 5 *-*• ^)i^/ f <s^
Setrift: gross nnd deutlioh, kr&ftig, aber rnodlioh
und nnsohto, etwas flfiehtig, vooallos. — Abschrift o, 1800,
Naoh i. 189 eme Lficke. — Vgl. We. 568-571.
3) WE. 171, 3.
259 SL 8~, 21 Z. (21 x 15; U«/> X 9Vs-10 cn> ) : -
Zuetand: ziemlioh gat, dooh etwas unsauber. — Papier:
gelblich, stark, glatt — Einband: Pappband mit Loder-
rocken. — Titel anf dem Vorblatt:
anf dessen Rftekseite von sp&terer Hand: gJI siJUil >-<btf
(F.l— 30=WE.171,l,f.40— 23l,abgekftrzt.)
Anfang f. l a : )*»> crUI J.^ ^ /w g^> 5
g.JI uJUUJt C>3^5 o-U^ iCS,^ i»»-^
f.4 b '^i*- i? 1*4*^5 • A *"*5 f<^^ *****
7« KbS, ^<Jf of* t^f^ «^ s, *-f s,,
10" ^i*J c*y; c s^;5 u*/ 3 " 5 ' t^' U">»^ c^;
1 3" '-Aft 6 ^ o"^^^ fc^Af «I^i! U 5 ^* c ^>«^
16 b f.milj*i\ *-»***« visO».s»-j o5; »XUC*.^ L&X^
B.^L^Jt d j J> r U i).^ r U*JI i^)^«« ^j^a
'^^ iXfi »i> c
19" ^, w^-l ^H> J^" C /?"i V^^ 1 ^^
20 b »js-i i^sO. waU- ^J.b (Jl crfr- «^° ^^
^w.**- ^j^ v^LSaJl 0^5
16
122
GRQSSE ROMANE.
No. 9166.
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yJ' ^aj' O 1 ^* ,,-*MM' «*M yJl wOCXJI
ass, ^i jijau ^u v y ;j> ( ^ f *j{ JU5
34" Kltf, JaS^I ^ Kba, jy^uCJ ^i. e ^
39" art «^> J) iuUJI a j;,*^.^ j&jJI ic^uSj Jo^
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'pPlXit ya-Jij, JOu^k «iiJli«J{ t JLe ^Ola^
^^ ■■■■.£-y! ^*a-ji a** : ,iup«3 oij-si
j*a* y* JCJ 5 JJt jLf'L m5JUI .cS^ ^LkH
q^ <,^a^UJI ti^Xftjj (u^tJwLCJ jJI »J^>.^
^e «JUJI X^^ bUJI j# 5 w.JUaJI vXxc
111" k&U\ u* **LLJI iUU» .xi. I 5 a^Dl ^j^
113" ty U 3 *J S l,>*Jl3 ^yj^J a*^ u ^ ( jJ^^
11?b s'^ >?wk»tt ■■<■***, k^Lo ftASi, owix* _^
^^V (^ .*^5 (i^k* o^; ! "J^
vj^=jj m^j=j *IXJI ic*,,^ a.^ ,**fl^t
*^Uwt c> as, .j^i.,j-.^. J ^A. 3 ..' J AkJ|
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127 b vyUJ ... fcs-t^j Js>?U-.l ^ u^^ *^/
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144* UaL*JI A*s **ft*^ ^^m^JI XelS K,Le
iicUJt ^1. ^I*>, ^,1^ U»^4S.-p^il,.i
Ko.9156.
GROSSE EOMANE.
123
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B.wO^i )_^*fi. J2A2M <A^J jeyw**,^ jjl M>Utj
148* a * £>UjI ^ 8 J>s4 5 »,la! ^L&i ^^
^/a ^9>liUI i^tbl*' BjLtJ-i ^y> >.UJI Vij*s
152 b «£jjt jVjIa^j ^jj^ix ^Jl ^PlO ^JCxw./!
KaS- JU >jjJ' ,-y> J*>"^ K-«-*JJ Hjwfc»°} (•^-^'5
^.a**.^ ^jjjjJli/o aJLJ, &I*5j -*a,* -J' AaaaS^j
^Lai)_JI .-II »tXi-l» J^cLUwl ^-yi *a*»JI
wj^Ss.j «Xm<wQj .jULb_JI J. J^sU^wi Ko^ftij)
165* A/«bLu<^ »A» jgJIaSj .aSa>JI qUus» L&aa»
169' *X«w«. ._»^ij< i*k!-^ (t-? 1 ly-fr^S fcelkK j.^.S'
^Asbls*. xilsjjl ,5 aJL^Uwj &^a£ Aj ^c
.y>Xjl (_>!a**J ...J I *j1jI.cj fcjlftaJ! Aj /«**
'J^»»'SS *a*..»JI iCixs^
173* *^*-c 5 ^ujyjju .j#L£JI ,Ae. q'usImJ) &*«<
190* l vjs>\ ^\ s Jii'Sl ^a*x a* qILLwJI iU^X^
195* ^5)5 L$^L»Jj ^jjSiXi^il iii»^j ^,*^iL«) HjL^i
^e «uOya)' p>*^5 tXLJi v5 (K^^'^S j»^*»»'
- '«AJ Us^ 'Kmm»(_
213" OwajuJI viS^UJ ^.■".frJl o.*J iUbli KJas>
\X«M, ^PS taAfiC ^ji ^wiSI AJL^VaJ" g^y^J
wktjl ,.^5 mLas, '£j*i 5 "iisg-& wA*ai^ 5 ^lAit
^jiXJI i\«*« «^3_)i jicL«jil «^a«JI 5 QteUJt
^ktai! l5^I^ u^Jl|.*JI »Jj3»^ *#\aA p'jAiJj
233" Jl^-J'j oLJuJI iCcoAi^ j^fa. pvXiuJI ;> ^s
_\. :, J^j^w i>i^ibwu»l» JfcAJjaJ! >XJii^ «.^U*1
'«j»j La. iUiJaAil tkAJ^li ^J! ,..U.*Biyi ^/m
243* ^< ' '^1 &»& a x. »,-*bLe^ c *iXil Kb^.
i.-S? s yt-LJi JojLLiaS t\iaJ «~yail J4aJiX<«
Hort in diesem Abschaitt f. 259* so auf:
•^sJ^. \ «^*ii ^ *-^ H^' ^^ , V^ £*}
Schrift: ziemlioh gross, kriftig, ziemlioh gut. go-
wandt, gleicbmassig, vocallos. Die UeberBohriftan roth. —
Abeohrift c 1750. •- Vgl. We. 571— 575.
F. 259" u. 260 setzen f. 259* nicht fort:
ein kleines Stflck aus demselben Werke aind
sie allerdings.
4) WE. 171, 6.
189 B). i u , 21 Z. (22 l /aXl6; 17'/s X 10Va~-H cm ). —
Zuetand: nicht ganz feat im Deckel, der obere Rslid
fleckig, auch sooBt nicltt ganz sanber. — Papier: gelb,
stark, etwas glatt. — Einband: JPappband mit Irfder-
r&cken und Klappe, Bohadhaft, •"n-*
Titel f. 1*:
An fang f. 1": uJUlii ^UaLJl 'J-orJ* g^j s
Doch gehort dies Blatt nicht dahin, ist auch
von anderer Hand geechrieben,
Der Anfang ist vielmehr f. 2": J ^1%
^Jl RAjl «5i>-5^ q' 8ytLj s *kAAJ 5 uSUaj ^Uai
^ ' * 16*
124
GROSSE ROMANE.
No, 9156.,
f.9 b a && a UJI oi yo^U JJ3> a UaUJI. ^ f*f
18
J
,^Xe
53" g^Lx, ^^Jt . iu»- wlJoGI p ya^t LLL» Xj^>
98" gy ^jlj (jM*ii' v!r*J 8ji>L»JI «JL;Ju»o v_Jy£s>.
120° ^ii^i ^ 5 ijoUi ^Wi jjs, .^yuii.^
132" jAWI axUt a LLLJI oly>. a ^l ot^l gy*|
143" .^b .^1 y^L^y^*, M 5 j5 jLJI tJdi bL&
1 55 a .. s v^ A ibtt of I J^bqi «dLU1^ ^ly^l vX^ty^t
1 59" e^iit ^1 JjX s yjLol ^41 d j| j^i J^t
164" ^^ybjl (j^ci! ^j^lyiu^r. ^1 Q^cr u^J* y I
182 b i u u y^ O^' ff-i*** 33 J***^'
Schluss f.189": f ^y ^ LJi ^sj| L Ufl>
oLXJSj p l»jJt ^c *JI |.^L«i. xo^LJ. AjJLlas jjy»^l
'^ Li. '^ Q l fclfl yixJ ^5 yj^ii ^Jlcl jjfl,
Schrift: dieselbe wie in WE. 171, 2.
Vgl. We. 577. 578.
5) WE. 171, 7.
198BI.4^,21Z. (23X16'/,; 17-17 1 /iiXll-llV9 ,:nl ).-
Zastand: fast lose im Deckel; im Anfang unsauber. —
Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Bin band: Pappbd
mitLederr&cken n.Klappe. — Titel f.l b (von sp&tererHand):
P. l b gebort zu einem andern Stiicke dee
Werkes.
Anfang f. 2*: p X^t «^^, p tsl a ^U.21 t^i
'jao* ^1 wS-y LLL»J^ ^ ^tyU^y^ Xjyu£*,l
f.4 b 1)^3 y\ou«ij ^1 gj,JLs_jajl 9 (_>«^y J^
^yi+**" (j*^3 p***!' j^jl)
25 b p UJI j^lyts^LL. 29« ( j tC jwxLia^^^
38 b u^sao o^'jlHj!^ art^ 1 c,^ 1 o LJ:lJLwJ, ** iw >
46" yjijJJt ^ 65" o 5 >Xo kjOUJI f ^-
67" .^| *U*e.A&>^ ^^i^cvXrfi gUx>t 5 Jus>l K^xAj
99" SULJU 9^. .i ol^i [ff ^ a 0aLJ! su,^
*|OJI 8^5 ^>^(l gy^JI J^s.j
125 b D fl>LXJt 4,50, ^^^^ «*JUt ^3. K^ltji Jo-1
135 " ,,'e^.! o*' fl** r^l ; j^
144" By. ; ..^ilS ^lt j*!.. #1 (Wtfl* fJJUJj . j^
155" ,* f LSJI ^j^aj J. vjUai- j J^oLT juU*
1 75« ^(3 LfiJI gj^X.5 yaA ^\ jLbfl jj^io
^ail ^ (fc^wL*,) Uj yew ^j ^'5 J) Otfjl
^ 88* *«?>"£ vA«a^3 ..»jrfj^j Ja^^t jj^t
1 92 b <,%Jt yJ^t ^J ^^a«J1 y!3u Si^;
'^3 »»3.t3 yOsi\ J^ol33
Schluss f. 198 b : y^Ui", U» o^f (jlbl
O 1 -^ o*%l^ U J^^^^I^UiJI ^3 jLs-jJt
JUXJI^ P UJI J*. jt»Cj ^f ^ UJt ^1 u UXS3
Schri/t; wie in WE. 171, 2. — Vgl. We. 578-580.
6) WK 171, 9.
167 Bl. 4% 21 Z. (22«/ 9 X 16*/*} 17«/jX lGVa-ll««). -
Zastand: ziemlich got, aber dooh etwas unsanber. —
Papier: golblich, stark, glatt — Einband: Pappbd mit
Lederrucken nnd Klappe. — Titel nach der Angabe auf
dem Deckel:
■'■■_>UfeJt,:;«5UUil «j*« ^ ^LSJt oUr
AnfangXl", 1 : ^l^^^t^e^J^Jl^O
38 b (0^ 5 yo* ,5 jj ^^s? U3 v^lj jjl _^t D U*»
'fS^Li U3 (^Ut^l ^OJuUmj 0UJI3 8,UaJI OiLj
81" '^UJt &:&£■&, v^»^ o^ 1 :r 5 -'^! j^
^LfCJJ J^ .k^'loJUVj u,U5«3 ^Va ***&
98 b '^j^a&It i^ij^j jy>^| u^-U, ^jJLJ! gy^s.
10l . b .-..*CJL>^Vi> fl jft-»»,«**«* olA^ jrVsjUlij
104 & iuyjj, j^ . KJ^X* ^1 i^ a fli<jt ^3*0
o*"* 3 c^4 .-■j* k> i^'a .vVa^|- o* 3 *^ 5>>>*>JI
L^^j'^y SCUjXJ! ^3 &^^y^ ^3
tyM«J i^j&llj) v-^iw>^t iw*J j< 5 t Q.k-Lji^!
oiiiX^JJi v^U I3 «ya^ C v-^UI p ^3 ww&i^t
No. 9156.
GllGSSE ROMANE.
125
jjl *JUyls fj&j> *jyW ^j^*S C**^
iya*e L*yJt fcJOJSj j>. fr U s -...^LJV-'--»J?l-& '''"''
126' £* ti?r yOJUI ; Uc j? j-lii fJdtfl KJ-S"L/i
158» ^Ji J^ /U g^ o 1 *^- ("^ J>^
rfr*-*- 8 ^ >>»**• c^ 1 ***'y> ""^ "-A**'*
Sohluss in dieBem Abschnitte f. 167 b :
Sohrift: ziemliob gross, gewandt, krftftig, flOohtig,
yooallos. Uebersobxiften rotb. — Absohrift (naoh dem
Vorblatt) yon &As>- ^ i v-^ ^ im J - n68
Rabl' I (1756). - Vgl/We. 580. 581.
7) WE. 171, 8.
208 Bl. 4", 21 Z. (23'/«X 16 l /»i 17'/« X lO 1 /. ™). -
Zustand: mehrfaoh unsanber. — Papier eto. n. Sohrift
wie bei WE. 171, 9. — Titel naob. der Knokseite des
Vorblattes: gJI ^UJ! UU*
Anfang f.l': B^l £ *»U^I «*li ^ J^t
«5Uu J* yW c*il Jtf **>M o** HP <** «**
Lj^joi BAA' »*cU> U»i r**^ **• o** f*~H
22" 'g^i «^J> c^ 1 lM= vi^" 5
«>ui ouii^ j(jz»- Ij>1>^i r^-s ^^ ,
^ jrtJaH «5UUJ? £«Ls- SjUej, ul^JI ***>
j^iyt ^ (MjiJ^i M^ 9 o^ O 1 ^ o 2 ^
96 . " 'Ui^^t ol^-riJuH r ^
100* >^ot jjfc>v*-u* p^.C"* 1 ^*-.^ c^
Ujl^fc DloflfiJi ^13 vi>J4 >>Ji*5 o^?^'
D lbLJt ^ & :Uj % V^' cr'^ 1
116» ^-o (3* mU> )*»U fJXJl -\-Hj#- ■■■»>
\# K>\ty ^As- J«*x« .<jM -l* i^M
p^pjl Ci*e ^t v^ V* 3 ^ OOb -Lw^ji^
U^i;,. Ju* - * fU^I gr 31 W*'j;J a>^ 5 ^
r Jjai Vyaxy/uS XlXJ 5 ^Jt ^1% ■■jj^JI
M vJL?-Ji Syacj v^ ^ Kilai*-$ ikcU^I
185 b 'wW yUw u«j(3 gU*>'
H2»e^^^J^'^^^^^^ U ^ 5 8 ^i^
1 54 b vijfo K^Ut SJ^J«j jjjbLMJI otr**^ r^
1*8» Vj^* 1^ 159' /LA O^^^
1 61" (3^*11 W#X* 167» tJUuJI aU^i' u^i^c'v
169 b y^Juo fiv. Uj «%^ ^ -t^' ob^ ^^^
178" 'LsUrfjkUS vjU« I82 b >^1 Xft^ r ^T
188 b o^UJI v^»j 198".Xft«~n»*U'*»
197» u^ 8 cr? 1 u ^*^
201" i \J^ji 5U13 v^Ujj^I ^il^> f->J& jj**
Sohluss in diesem Abschnitte f. 208»:
Vgl. We. 682.
8) WE. 171, 10.
204B1. 4», 19-21 Z. (22>/» X 16V« ; 16-16V.X 11-12«»).
Zustand: fast lose im Deokel, nnsanber. - P»P»«r: gelb-
liob, stark, etwas glatt - Einba»d: Pappbd nutLeder-
rfioken and Klappe. — Tit el f.l*!
Anfang f. l b : iJ «*»tp o^ cr ^ 1 ^ bU ^
,.,UL JOJI, oA>J1 >J Al ;s oUO^il ^ oli^l
IM
GRGSSE ROMANE.
No. 9I5G.
? - 7 * jj?> j fc-yO^ ^.t ^ > i\ ^j^ ^, j.^
JittUU, ^! C ^L,^ f ^ ^\ ^ o \^ L j\
^.sAi, fLM\ Sit ^ c w£^y S6^=t» ^
<^*«Jl J^t g^iJl fcsaoajj ^^.^JlJ Sl*i\
O 0L*J| J^ ( ^\ o ^ £ rU V^ ^j,
O^'M*^ obUi4l HO^L j^yJUj *,
**>o^ ^LXJI *^ ^ ^^ ^"[y,
„-*> o**^ 1 «Mi "**l >^ y** IJUi
cr*3 s**M bj^.xj l^^^- tj u, w^jjt
1 ,8 \d^< ^ (jf*AJI ^ sj^ ^LJ^-
>fS & id&j, m^ Vj g£ ^ _j, ^.^
1 33" fJy l*> k ^ ^f ^^i^ JU i^, ^ ^^ b
v^i swlt *i^i v y^ *«^at^u
^^^^ ^ H^j5 r^^' e^»i f^ut jjtp.
'v^s •/t— /«»» q^aLs ^ f uijji
K^«Jt 03.1 ^ ^ ^^^ UbL*Jf
i^^c^c^o^* t^Ljt P3/ ji k^ iucm
j-*f, gJ^I ^, byai ^^ ^j^
xs>*s *Uuo -ya 5
177- ^U^t ^^U^! » ^ajj^^
190b i< v^^g,^^
200V '«jULJI ^| ^ 204-'^^^
SchliiBe £204": yiS 5 xixS^ 1^ ^t
^113^^ ^.Uii^j oy> aiui ^ ^
flflohtig, der Anfang B iemlioh gut. - Vgl. We. 682. 588
9) WE. 171, 11.
176 Bl. 4'% 21 Z. (22«/.X 16 «/« 17 X 1 1 - 1 1 !/,«»). -
inahdi glatt. - E.nband: Pappband aft Ledewftokea
und Klappe. - Titel auf dem VorWatto:
Anfang f. 1>: c J t^ Ui t s ^*,>UJI
f,3b ^JUJI j^l, ^1 b^^
22- ^r
58 . c^j^tj^Jt o^j^
67* ^yU\ j^J ^^^ ^.^^^Jl «>Jb Uj*s ^
82" ^t^ jAJi, s^jbxJI^ ^i^Jt^ ^^J, \^
?i\ ^^ jy&> ^ijtA rj&> i^h wij.
io2> ^^i e^ |C ^»ii o^W «^
U^UJVI i y f J.\ i g^^JJ JuJ*. .Xj^ait
m" « . ^,^o*'^i^
140 ^^y v _^. ^^ ^, ^
0< JrfHt A^l LSJUU. ^w^
Sohluss f. 175»: obLJt J* obljAll D K
utH>i ^^Ut V UJ ^i\ ^&\ ^^j, ^^^
SoLrift wie bei WE. 171, 9. ~ Vgl. We. 688. 684.
No. 9156.
GROSSE ROMANE.
127
10) WE. 171,2.
US Bl. 4'° , 2 1 Z. (23»/j X 16 •/» ; ■ > 7 1 /» X 10 l /» e . m ). —
Zostand: nicht ganz jfest im Deckel, etwas fleckig und
unsanber. "''"'— Papier: gelblioh, stark, etwas "gla'tt. —
% Eitiband: Pappbd unit Lederrfioken u. Klappe. — Titel
aaf dem Vorblatte: ^[bju.^J^ US^I V-Atf
An fang f. 1*:' "8jW-i o^>i y>li a Uus* Ul 3
P O 1
..LLJLJt
O"
1 1 •- £i v^^J! r ^uat ^jai v^Jv^ jis ..^n py
24" -iSS** KUX* ^t sj^-lj, j^iul [»X+>V] »XiB
54" gJ! v^vJ? a ^ JIS ' lWLJt **♦*> UUI &£ud
65" *J» »fj JUS «j*e _^t u^ ^ ^ }J Jo3 j^b
74" ^^ a UJI a , jy ^ 3 u-^ o* a &> j^
78* jyxil jj4^!s fc******* 1 *>**^5 '^ft**' Sd*^*j
85" iJL*J>j Jjtftjl ^*e, j^j Uj> ^1 XLS
91* 'uyjj* *>l*Stf«,l 5 a U s> , y^=>;
116" *»■,,; oij(f A £i yfl ,j&i±\ r l*4*> jj&
121" (j^oJI^ i^y>Js-««J5 f^> 5 ISjC 5Uj.x«
ju> v^i cy ^ u * o^ &> u ^
131 b «SU^- «UJt Ki>i ^*JI t^t a Lt»LJJ ^
142 b gJt f ^3l ^sJjJmUj jpJ>» qJ o^t *-yr,
152 b J.jj LS^ SjJS ^ qJOJI yaU } (y«*e «>«»
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162"
A 169" *8yi ,^312 Uj>1(t «_ftyu« j^gib
^ 177* { ^*^^I^J-ik^Jt^J^<^UtVj.O
181 b &a^5 8^» eJU [u>$\ Ut#« jj$> s 0$^^
185* *olH" cj*^' K*** 3 *^ «^*^u>*^' Vt-*"
SchlusB in diesem Abschnitte f. 193^: qLT
Schrift wie bei WE. 171, 9. Naoh f. 68 fehlen 2 Bl.
Vgl. We. 584. 585.
11) WE. 171, 4.
■-'"■■'■ 119 B1.-4W, c. 20-22 Z. (22 l /sXl6i 16-17x11"").—
Zustatid: uneaober, nicht ganz feat im Deckel. -rr Papier:
gelblioh, stark, etwas glatt.— Einband: Pappbd mil Leder-
rncken u. Klappe. — Titel anf derR&okseitedeeyorblatUs:
Anfang f. I": u»ft*s..,o^.» &$*■ K^^i
1 l b UaLJ^ a^)-& j^ w«ua^«j ^Lfi*il q**»> ^j^
J^ tX*juJt S^=t)S v^ ^' O^ 3 "^ ^^"
l ^»- KeLb^ q^- gyii '^-i' ^-**x^ ^^
18» 5>^' lAV j*^-
2 1" '^0 Le s ^j^s*^ JJt V^o*' o jJ'cj- mJ> -»^
28 b 'fce'j* i*^ CT 8 J^ 5 ^^ &$°
40 b 'orf^* ^>^ ], -^ , 0*J*)
47* jytoU' -^ ^^ \Jf?J^ V^=^- r^' >»^
^ys-^ Bys-UJI «-«j-<-ij jl**^' >>»^J (»^5
'viovX^t t^ ^ jSj Lo 5 yoj
56 b <>HJI ^j' g^^ o»J Jk ^*' kX *^ 1 ^^
iXJ
'«/»
fcS^s at>
Jl«Xw •X***' j^SWwj
74* «5JU ^Uy* /LUI ^ >^l «il^ V^«
jJJ ^fr«^ 5 o^^' *X«. J* ty »*>Ua5
^U*- «^> t^ wsUis.^ \->\mA\ '&**&£>
fiUfJ ^ ^1 ^JvjU ck^l^ tjpJI ^Us-
128
GROSSE ROMANE.
No. 9156. 9157.
Schluss f.H9 b : J^>t gJL« .*% ^U JL5
' - - cil U l»Xtf>.
Dann folgt die Unterechrift, dass die Ab-
schrift. sei von vjjl ^jb -^&Jl j^^\ .Xyjl,
im J. 1168, am 14. Jul (1754).
Darauf folgen noch diese 2 Zeilen: u5Jl«JI.
»ias. 5UbU ^Jo ^aJI *J JL» ^i- ^JU Jfe
iU B
; JUJl;^t- : . ((S i*alJ-8Uael p L
.Lit
ijlfl jsjLco ..
.UaLJI
_-S.cn rift: im Ganzen gross, kraftig, dentlioh, etwas
fluohtig, vooallos, oft wie die Sohrift in We. 17] 9
Einzelne Stucke, •/.. B. f. 29-44, von anderer Hand.
9157. We. 587 — 613*.
Ein im Ganzen vollstandige6 Exemplar des-
8 e lb en Romans, aber auB verschiedenen Hand-
Bchriften zusammengestellt, theils in 4'°, meistens
in 8 V °. Die Reihenfolge derBande, welche Bich
im Text nicht genau an einander anschlies6en,
zum Theil auch (zu Anfang und am Ende)
doppelt vorhanden sind, ist diese: 591. 603.
606. 613. 598. 613". 595. 597. 600. (597). 592.
602. 594. 604. 588. 609. 607. 589. 596. 610.
605. 601. 599. 611. 593. 587. 608. 612. 590.
Der Text bat in seiner Wortfassung viele Ab-
weiohungen, desgl. auch in den Ueberechriften.
We. 587.
72 Bl.8~,a 20-21 Z. (20»/i>xl6; c.l6'/sX lO'/s"-).-
Znstand: unsauber und stark fleokig. An einigen Stellen
der Text ausgebessert: f. 11. 20. — Papier: gelb, ziemlich
stark und glatt. — Einband: Pappband wit Kattun-
rQcken. — Titel fehlt.
Anfang f. 1': wJJ.Jyi JjS Jl J^dU. ->.,
= WE. 1 71, 11, f. 58'. ^ ^^
5»=WE.171,11,67*
13'= do. 82"
16'= do. 91»
21 b = do. 116*
Naeb f. 20 Luoke.
Naeh f. 23 grosse Lficke,
F. 27-83 = We. 585,
etwa f. 28—83.
34»=WE.17l, 2,65 b
36 b = do. 74 b
38* = do.
41"— do.
42 b = do.
78"
85 b
91"
52"=WE.171,2, 116"
54"= do. 121 b
55" = do. 1 25 b
56" K^Jjj, zjt JjlS
60»=WE.171,2,i42 b
III ° ij ^ V -^
64 cr? irjy*** jj&
66 b =WE.171,2, 152"
69 b == do. 162 b
72'= do. 169"
Hort in diesem Abscbnitt auf mit den
Worten: JS a \ [*J Jj>] ^ j^l lfaLJJ t
*^£* Li aJJI ub ^ JsLa
Scbrift: ziemliob gross, fluohtig, vooallos, nioht
undeutlich. — Abechrift o. l! °°/n»5.
We. 588.
124 Bl. 8 TO , 21— 28 Z. (20VsXl6; 16 X lO " 1 ) —
Zustand: unsauber, auoh fleokig. — Papier: gelb, stark,
xiemlioh glatt —Einband: Pappband mit Kattunr&oken.
Beginnt in dem Abscbnitt ^e^M^Jt o^j X*t»i-
(We. 574, 43 b ) mit den Worten f. 1": «^J.| ^
9 b = We. 574, 50"
13 b = do. 52*
16' ....;= We. 575, 54 b
uberscbrieben : J^j.lia/j
62' = We. 577, 132 k
63* =
65 b =
71' =
74 b =
77 b =
81 b =
84 b =
88" =
91 b =
99' =
102' =
104" =
105" =
108" =
O
21 b = We. 576, 64"
uberscbrieben :
24* = We. 576, 69'
27' = do. 72 b
Nach f. 28 Lfioke.
30" == We. 576, 89"
32" = do. 93 b
35' = do. 96 b
39" = do. 100"
41" = do. 103'
43" = do. 106*
46* = do. 109"
Nach f. 50 LGoke.
52' = We. 577, 124 b
Schluss f. 124 b : b^JI*, mJjUI Jl u»y4» ^U
Sohrift: im Ganzen gross, flfiobtig, etwas rnndlicb,
Tocallos. — Abschrift o. ,ao %7».
, We. 589.
70 Bl. 8 TO , 19 Z. (21 x 16; c. 17 x 10-12""). —
Zostand: znm Theil lose im Deokel, im Ganzen nnsaober.
— Papier: gelb, ziemlioh glatt ond stark. — Einband:
Pappband mit LederrQokon. — Titel f. 1»; t-»- \SS>
r*yft*5 wsh** li J'^* J, c ^* r**^ yUaJi vms u*
P. 2 — 10 entbalten keine Ueberschrift, sie
gehSren wol einem frfiheren Theile an; nach
f. 10 ist eine grSssere Lficke.
do
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
113' = We. 578, 182 b
116"= do. 185 b
120"= do. 189'
122 b uberscbrieben:
V 1 o^ [
133 b
136*
14 l b
144"
147 b
151 b
155 b
159 b
162"
169 b
173*
174"
176*
178 b
35 b = We. 576, 96"
47 b = do. 100 b
13 b = We. 576, 87*
18 b = do. 89*
27 b = do. 93 b
Von hier feblen die Ueberschriften; das
Vorhandene h6rt in dem Abschnitte, der von
No. 9157.
GEOSSE ROMANE.
129
^^LJI handelt (We. 576, 1 09 s ff.), auf mit den
Worten f. 70 b : £» **«*.> ^yS ^b\ jJLII *f*
'XcU^I fji^l JjX*u« {g*ir^' '■•W*' XoU^..-(jia«*
Sohrift: ziemlioh gross, auohdiok, fluohtig und
Bacblassig, vooallos. *— Abschrift c. ,S00 /»78s.
We. 590, ■ - ;
76 Bl. 8*°, 17 Z. (20'/* X »6j «• 16 X 9— 10 om )- — Zu-
stand; ziemlioh lose im Einband; niobt reoht sauber, : —
Papier: gelb, grob, ziemlioh glatt und Btark. — Einband:
Pappband mit Lederrucken und Klappe.
Titel fehlt; doch steht auf der Aussenseite
des VorderdeckeU von ganz neuer Hand:
Es ist in der That der Schlussband mit Lilcken
im Anfang; die Ueberschriften der Abschnitte
weichen jedoch sehr ab.
f. 1 * SdJuJIj, 'gf*J,\ SCaP *Xf^ [aueh^y>Ov,j] ^jbs-Oo.
4* £& f ^Lr, f y?t c j OUw iULL^ ^jJI 8>aob
13* JJ% u^ys ^ ^ _*l :.U»aM fJ^JI jj4^
^eUuJI Ualw fOJUJI a u-^aJI jfcijA^JI
l^xajl JJOj j£&\ xyi A***^ 1 O^^S
24 b q^jJI M-fr* f^M i)^ ^^il^' Ai»l
27 b Oue, qJOJI gl*Ui ,O^JI JJ3 a wjkJaiS &sA
(We. 586, 77 b ).
35* (We. 586, 74 b ). jy*> *W j^
38 b 1*1!^ t^lL \s-\s L#l^>j L^lPi JJ3 5 *Xc ^
(We. 586, 72 b ). c^U*^' -t^A .
44 b 30X95 »Lh yl^j ^^xSI JU^ ^)l iuiU
J**j) 30X9 a ,^J|j ^U ^1 Qi oS j\iSLw
(We. 586, 69").
49 a o!*^ O* 101 V^ (*■* OS**" 1 / ^ X * JI JtH^
52 b *a^a LkJuJI «s*5»l qJ jSUcJ^I^I aiiS
54 a jS^j^ g4>J^* JA*^ ^y^/v'WI JOxs
58 b ^jJtj, ^ii *#u^ o^ 1 &**■ 1°^' -"^
£>j\ e.Li «jULi^ ^LJi yu y>\ a4^>
HAHDSOHRIFTEN D. E. BIBL. XX.
62* f^i^-'yis (H^ 5 ** r* 4 ^^ >>>A«*Ji »l*j
67" «liJJL«mj iOU^ ^ fJ ,»Xi Uj oi }^ X*IaL«
72 b Vv" 1U» "lOuJiil ^ d o**^ 5 O^ ^*" ** J >'
73 b W *U« ft^t fj? jt& i yflUit HJy
SchlusB F 75 b l 5U*,> J^u ^ JjIS} (^ *Ls-
Sohrift: gross, kraftig, welt, vooallos. Bl. 1—5 u. 8
von spataren Handen ergtnzt — Abschrift c. low /i6io.
Naoh f. 1. 2. 9. 5. 6 fehlt etwas.
We. 591.
8", 19 Z. (21x16) 16x9 1 /s oro ). - Zustand: wassar-
fleokig, bes. in der oberen Halfte. Etwas lose im Einband. —
Papier: gelb, ziemlioh glatt und stark, etwas grob. —
Einband: Pappband mit eohadhaftem Lederrnoken. —
Titel f. 1» oben am Eande: Jta* £)^j i3 V^" ' 0s *
ist ansgestriohanj am Seitenrand e oben mit B leistift:
was riohtig ist. Im Anfange fehlt 1 Blatt
Die Ueberschriften beginnen hier f. 7* mit
UU* ^pJI ^ lOtL. (== We. 561, f. 5")
und entsprechen denen in We. 561. .
Dieser Band h6rt awf in dem AbBohnitt
fUM ' jt*«J (We. 561, f. 36") mit den Worten:
Sohrift: ziemlioh gross, wait, gleichmassig, vornaber-
liegend, vooallos. — Absohrift c. n60 /i737.
Nach f. 59 fehlt etwas.
We. 592.
58 Bl. 4 W , 23 Z. (22X16V»! 18>/j X 13"»). T Zu-
stand: ziemlioh gut. — Papier: gelb, stark, ziemhch
glatt. — Einiftnd' Pappbd mitKattunruoken. — Titel fehlt.
Beginnt im Abschnitt J-J^ %/*} <JL**1\ }S ^>
(WE. 171, 3, f. 19').
18* Ufy^i ir**
26" ^j^^XJLjJws^ko^C^^'^^l ^ 1 CyJ& VL **"
33 b >Jt $*A» <*j»Ai **Vi ^^ ^^J
44* qJ ^Af^l "l-*" viWi'i H^)i **£" 0* (Jf^'
w 5> >5 ^Jliil cy>l j »^s JaS^I O^
_-cuJ! ^ ^jyw-'i i^jJLJI luJ'bkX} jy^^Aw^U!
'*os°> oj^ 1 <^^5 o^ s &*
17
130
GROSSE ROMANE.
No.9157.
Hdrt in diesein Abschnitte (cf. WE 171 3
fi.54'),,auf mit den Worten; ^L3I & ^^
Jm,KJ 04/0 J ^P^t U U 3 ^ ^ ^JJt v^il j, 0j «b
echnft c. «oo/ 1V86 . _ p. 6 geh6rt wo] % iDbl dahin
We. 593.
119BU*. 17Z. (22x 16; 16'/i-18x M-H-) -
fm* -" 6 .T . , - 86 ilB ® n '»»«>5 nicht fiberall saubor;
auch etwaa wasserflecbg. - Papier: gelb, glatt, stark. -
T-^ a An /"PP b "f d mit Le der™ckeD und Klappe. -
X itel fehlt, dooh stent auf derlnnenseitedes Vorderdeckels:
,.:.,>LfeJI, »j**..,«y» jAe...^Li| . vUCM U* ..;
P. I" beginnt etwa 6 Blatter ab von dem An-
fang des Abschnitts ^. ^ j^ jjj, ^
(WE. 171, 9, f. J. ffl) mit den w ^ rten .
o* bu ^ v^ v^r 5 j^ji 4 ^=uiLJ! «su3 -j *
gJt v^lj u»yi IJ^ J^>L (== We. 580, 6", 15)
' We. 595.
80. BL 8;», 21 Z. (21V, x I6«/,; 15x8V 3 -9™). -
£uetand: zienihch gut; in dor oberen flalfte ein grosser
WasserfJecken. --Papier: gelb, glatt, zieuilioh stark. -
JSinband: Pappband mit Kattunr&cken. — Titel fehlt
.-*liiJI «...
^
UwiJ"
26 b = WE.171,9,38 b
35 b SjJI uu» f blT
54 b iU^jeJ! icJaU] r bLr
60° = WE.171, 8,135"
63 b = do. 9, 85"
77 b XlXS, oUSSI fc L;»
92 b =WE.17i; 9 ,l"58»
102'= do. 8,154"
119
od£> Lj! ;_H^>
H6rt auf mit den Worten f. 11 9 b s ^J| ^ J.j,
<j^> (J^^Uj^J ^^^ Kyjl.J* ^ o' U?
lo 8 . - AfsohrTf t G c an . Z -/ 1 ^ 8, breU ' Da ° hlftMifi ' V ° Cftl -
We. 594.
V\JX7 n r?'~i Zu ." t V^' z,emhch «"*» doch nicht ohne
ffek 6t - w ^fr fe r,, EiDband: p ^ ^ Si
l b = We. 572, 157- 28" = We. 572, 174"
9 b = . do. 162" 37 b = do. 181 b
l^W^^^. 45 « = do _ lg7 .
51 b = We. 573, 5 b
63" jA * gy^ Uj Xa^^JI ^^ ^ w jj ^,
66 b ^JI J^ ^j^J^ ^^^ j^j ^
72" ^iMU ^1 J.,.^1 ju,l 82 b Lo^.,
89 b .X^^JI teJj ^^jj ^^ ^ jj^, ^
Hort auf f. 94 b mit den Worten: |.Ju>|.
Tf.r/ t: P°? 8 >™<?lich, flucbtig, voeallos. Naoh
Lflokft. — Abachrift o. '""/ijgt.
dock ateht f. 1" unteu: „»"L.ia.J) ».„ ,
Dieser Theil entbalt keine Ueberscbrifteu,
weicht audi sonst von den anderen Texten in
Spracbe und Darstellung, die bei weitem cor-
recter sind, vielfach ab. Er begiunt f. 2':
,j^l> Li «^','^eL*\A ^c 5 B^' 8^^ «JL«2>. «0L;
Dieser Baud handelt also zuerst von
JJ"^ o^ ^• ;J, > dau" von A^Aa^il und zuletzt
von dem D , i bli> j J..l^ „ D d oU^J! u^iwX**,
betrifft also vorzugsweise dieFedawls. ImGanzeu
eutspricht We. 562, 107 bis Anfang von We. 565.
Dieser Theil scbliesst {'. 80 b : t ^-.fij| ^j,^ JL*
Sol rift: kleJB, fein, spitz, etwa 8 geschwuDgeu, vo-
callos, — A b8 oh rift c. U00 /i 6 s8.
We. 596.
157 Bl. 4'°, I8Z.(22V»X16; 16-17'/»X10-I2«»).-
/SuBtand: ziemlich fleckig u. uneauber. — Papier: gelb
Btark, etwas glatt. - EinbaDd: Pappband mit, Led er-
ruoken u. Klappe. - Titel f. 1" VO n epiiterer Hand:
2» = We. 576, 64"
f. 88 Lficke.
9 b =
14 b =
18" =
20" =
27 b =
33 a =
36" =
40" =.
46 b =
51° =
57" =
60" =
64" =
68° =
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
69
72 b
74 b
76"
81"
84 b
87"
89 s
93 b
96 b
100 b
103 8
106"
109"
77 b = We. 576, U6 b
82" = do. 11 9 b
86"= We. 577, 121 b
93"= do. 124 b
102 b oi \ julXll jM b
t)
110" ^U!
,Ufl &1a3j wjlbi-
122" *j,l~aS r bir
130" = We. 577, 136"
155 b = do. 141 b
Hort in diesem Abschnitte auf.
v S /^ ift: S r08S . kraftjg, gewandt, doutlich. vocaUos.
Von f 109 an weitlaufiger. UeberechriftoD roth. — Ab-
echnft c. ,lw /i W . — Nach f. 108 feblt etwas.
No. 9157.
GROSSE ROMANE.
131
We. 597.
210 Bl. 8 TO , 17 Z. (21 X 15; 15x 9V8 C,D ) [16x I2fl —
Zci stand: nicht gaoz sgober; von f. 152 an stark waager-
fieckig, der Rand ofters besohadigt. ..— Papier: gelb,
glatt, ziemlioh stark. — Einband: Pappband mit Leder-
rucken und Klappe; der Vorderdeckel fehlt. — Tit el fehlt.
,jUaJb*JI <m^ji> j5 tc* ')?* *£sAJt-XJ>
1 9 b iJCeLeL im^*o Sj^ae
-^ A
4* = We. 563, 43 b
10 8 = do. 46"
22
..^JtXJ) Vu^fiAAu j&sXft*Ji «fe£i&2
31 a |*uXJU ta ^3JiaJI Jj\ ..-j h\3L£» \^^>* JulTLiaj. ^OCs
36" jS-AjL. d jI wXi=»bU 41 b = We. 564, 80*.
53 b tiVLsj^ j_j^t>. ^Us- ic^^s.. ( »j_-*'l ^1 qUjJumJI ._fc*c
fcj )V>«>,^.«, J j>XLc» *jJjLv» ts>£JU>
= We. 565, 53 s .
.»l«A3l ..^AD>> ^0&» .AavsLU^J) &aa£
101 s ^e KaWuwj *,«).£ .,ji»\3( i>l«,ji ..iA£»H )J$'
«a«Ji iw):'« 2.4.0.U .^AXl^LeX) y^ija^ ,..u5>i
147* KjjljflAil tj*- 1 *^j'> c w Jr^'' , * : ' VJ»^*i
153 b (=WE.171,'l,41") ' ^*~. ; ^U Kiw*
154 b o5^ o'"^^ biXaSCx} J.a^oLs-aJI
(=WE. 171, 1, 59»).
1 58* i)«*£* .•jJ^-N *^**l >>^
161* ^.j^w i}«^; (•13-Ji 5mjj»^ ^y*^
(=WE.171, 1,139").
1 63*(= do. 160") v^LfiaJt jy^U f Ji.fi.ll ;>? £>
62
69'
73*
79 b
85"
94"
98°
167"(cf. do. 21 7 b )
l>
171 b Xf.^/> f,^ jLsJ idUs 177'AiLAJL ^Ji f^S
183" ^*4.j.c 8»Uacjj tjj-a^ Owg**JC*,\
191" ~" ••••
208 u
J! JU\
Schrift: bis f. 151 gross, weit, deollicb, gewandt,
vooallos. Uebersohriften roth. Vou f. 152 an eine and ere
Hand, ziemlich gross, gedrangt, vooallos; die rothen
Uebersohriften moistens durcb die WaeserQecke beschadigt
und Dicbt immer lesbar. Nach f. 151 eine Luoke. Blatt 8
gehort nicht aD seine Sidle. — Abschrift c. 1,s0 /i7st.
We. 598.
90 Bl. 8"°, 17 Z. (20'hX 14; 15x9'/3 CID ). — Zu-
stand: im Ganzen ziemlich gufc, dpch nicht frei von
Flecken n. etwas unsauber. — Pap ier: gelb, stark, glatt. —
Einband: Pappband mit Kattunrueken, — Tit el fehtt.
(We. 562, 62 b ).
o^j
JCiliL*.
sdba
47" = Wc. 562, 74».
1G" ( do. 64 b )
20* =We.562,65 b
32* = do. 70*
*$~ d °- ?7 '
60* ^U.a> ^ } iJSi\ *fXj\ <~>y£=,)s ,Ji«It j|k».
63 b «^<h' »^rt (J^ *wdUS» v-i-i'Sfl JUlaLw
67 b (=We. 562,85') juuuJi ^ ,4 ^^^j Ks»L*«
69" La3b u«-^ LSOLs 71* yJt «j^i.j ^«il ^
76 b (j«*)\ ^ ^^ 6^
Hort in diesein Abschnitte f. 90 b mit den
Worten aaf : ^X^c q^ kXs*\ s^S\jmJ ^ ^j^kS jyl
J^^aC
.^9 Ots-i y^-^V««j 3 (^JiJLjLi ,.,i
^ c
.^u
Schrift: gross, kr&ftig, breit, gleiohmassig, vooallos.
Uebersohriften n. Stiohworter roth. — Abschrift o.^^lnes.
We. 599.
115 Bl. 4 l », 16-18 Z. (22V« X 15"/s; 16-17 X
lO'/s — ll l /3 cln ). — Zn stand: ziemlich gat. — Papier:
gelblich, grob, ziemlich stark n. glatt — Einband: Papp-
band mit Kattunruokon. — Tito) oben am Rande:
5 b = We. 578, 193 b
12* = do. 197*
16* = We. 578, 198 b
24 b = do. 4*
39' = We. 578, 13"
51 b g^L w>^ a J>f> £*yst ^Jl u&j* dy>*
Jn»- xjft fiL.1^ oL*j
54* \jj.i&±»- : , L^j (t-^'y' ("'^•"i lA 5 ' ^*^4 «^S*
(We. 578, 20") "* r L^3l ^ ^y
59" = do. 23*.
66* = do. 31". 76" = We. 579, 54 b .
99 b UJi U*^a$ s*<* ^ ^iLbiit ^ 4? 30
106 b u5^)l*Ji ^ j:^^.* «A*»-i su*+Z&>
112' = We. 579, 77'.
Hort iu diesem Abschnitt auf mit den Worten
f. 115 b : a^jyi l$)l»- ^.)Ue 8J.».l > il a *i^,l»- U- 5 ^
Schrift: bis f. 65 gross, fluohtig, rnndlich, weit,
vocallos, unsohon. Von f. 66 an ziemlich klein, gewandt,
deutlich u. gleiohmassig, vooallos. In den Uebersohriften
ist moifitenB Platz gelassen fur die Worte ^taaJl ^>^j..
Abschrift o. 1!00 /i7e5. — Naoh f. 65 feblen, wie es soheint,
oin oder zwei Abschnitte. Aaf f. 8 folgt noch 8 A .
17*
132
GROSSE ROMANE.
No. 9157.
We. 600.
141 Bl. 8", 23-25Z. (20VaX16; 16x9V« e,D und
21 3 /« X 15V«i 16-17X 11— ll'/» cm ). - Zustand: im
Anfang schadhaft, besonders unten am Rande, nnd ans-
gebessert; ausserdem an mehreren Stellen, besonders oben
am Baude zu Anfang nnd anoh gegen Ende, wasserfleckig
and olfleokig; auch sonst nicht fibera]] sanber. — Papier:
gelb, glatt, ziemlich stark; anch weisslich, stark, etwas
grob, — Bin band: Pappbd mit Lederrucken n. Klappe. —
Titel f.l» oben: ^pQdt »_*.« ^ ^^ a JuJ>
1* = We. 666, 77 b ; 17 b = We. 566, 86*;
69 b ^s*a r< A.SJI (cf. We. 567, 32 b );
105 b = We. 568, 79"; 112 b = We. 568, 84\
Hort f. 139" auf mit den Worten: *$$ Ks>\
ffSiJ t> S^Lm ^ CfM .s> 1% t^JuET I^U>
^.140 u. 141" enthalt, ohne Ueberschrift,
eine Qaclde, 69 Verse lang, eine Vermahnung
des o^jw an seinen Sohn (j^ij*, dem Islam
anzuhangen und nicht dem Christenthum; zu-
gleich giebt er darin einen Abriss tiber seine
Lebeusschicksale. Anfang (Tawti):
jmX^aL^I jyi £tZi ^j : f X*2..' ( AJt 3 till ^JCiS>\^i
Schluss:
Schrift: (ziemlich) gross, gefaliig, vocallos. B1.22— 25.
65—82. 133-— 141» von spaterer Hand ergtnzt, gross, rnnd-
lich, ungefallig, vocallos. — Abschrift c. » w /i™ 7 . — Auf
f.72folgtnoch72 A . ■
We. 601.
49 Bl. 8^, 15 Z. (21 x 15 l /»; 15'/» X 9Va , " u ). - Zu-
Btand: ziemlich lose im Einband, fleokig u. unsauber.
Papier: gelb, stark, ziemlich glatt. — Einband: Pappbd
mi t Lederrucken n. Kla ppe. ,— Ti tel f.l» von spater Hand :
f.5 b = We. 578, 4*; W = We. 578, 20 b .
39" ^U^>1 ZJ \4\ Jk^uu..^
^Nach f. 17 fehlt etwas; desgl. scheint nach f. 13 etwas
zu fehlon.
Es hort hier auf f. 49 b mit den Worten:
; Schrift: ziemlich gross, gefallig, gleichmassig, vo-
callos. — Abschrift c. 1,50 /| 7S7 .
We. 602.
57 Bl. 8", c. 20-21 Z. (21 X 15'/ a ; 16-18'/« X
H—lgom^ _ Zustand: ziemliohgut; dooh in der2.Halfte
am oberen Rande wasserfleckig. — Papier: gelb, grob,
dick, wenig glatt. — Einband: Pappband mit Kattnn-
ruoken. — Titel fehlt.
27* jt ai i t }_^cU*«i {ja***, ^Rawc v--.sa.U5 BJwjJ^
fcrS^i vJiao^j [^> s tfA&Ji (jobU^
31» = WE.17J,3,91". 34* = WE.171,3,95 b .
(WE, 171, 3, 107") ' Jtjtt ^
(WE. 171,3, 111") ^*JI «3JU 5
fMV ! . .f^ 4 *-*-^' (.s*^^ uSwcLLS J^«S!s
(WE. 171, 3, 113").
53» == do. 1 17*. 56^^^ ^^^ f ^r
J>*it a i^j iJjs^ x***^ji Js-Jj^ f tsLr 5
Schrift: gross, flfichtig, vocallos. Abschrift c^nes.
We. 603.
58B1.8", 23 Z. (2G 3 /«X16; 16—17 X 11-12<"»>. -
Zustand: zam Theil lose im Einband, ziemlioh wenig
sanber; zn Anfang wasserfleckig am Seitenrande, —
Papier: gelblich, ziemlich glatt, stark. — Einband:
braonerLederbd.— Titel anf derYorderseite desVorblattee:
= We. 561, f. 1«— 37VZeUe 3.
H6rt auf mit den Worten: XiJl^t i-X3
'o^sLJi J* ^) } d ^jp ^l^ jt^ cU Vj| ^u^i^
: Sch rif t: gross, kraftig, randlich , vocallos. Ueber-
sohriften roth. — Abschrift c,^ na .
We. 604.
•90. BL 8™, 0. 18-19 Z. {21X16; H-lS'/sXlS-U"").
Zustand: lose Lagen n. Blatter; am Rande fleokig, auch
sonst nicht ganz sanber. F. 27 am Rande ansgebessert. —
Papier: weisalioh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
deekel mit Lederrucken nnd EJappe. — Titel fehlt.
Blatt 1 — 5 gehort hinter f. 90; dazwischen ist aber
nooh eine grease Lftoke. Anch nach f. 45 ist eine Moke
nnd eine kleinere naoh f. 82.
1 1 « = We. 5 7 3 , 40" 8 2" (aus dem Abschnitt
53" = We. 574, 13 b We. 574, 23 b ).
79* = do. 22 b j !•= We. 575, 2 b .
H6rt hier auf mit den Worten f. 5 b : Ju>.$
Schrift: gross, rundlich, vocallos. P. 88— 90 von
anderer Hand: kleiner, gewandter, etwas gedranet. vo-
callos. — Abschrift p. ^/nss.
We. 605.
74 Bl. 8™, c. 29-31 Z. (20X14 8 /*J 16— 16»/sX
9 — 9 l /a om ). — Zustand: im Ganzen unsauber, auch
fleokig. — Papier: gelb, ziemlioh stark nnd glatt. —
Einband: Pappband mit KattonruckeE. — Titel fehlt.
5" \^\J>^ sJj^i Hj>L*J| tj^s^, — ^jJX BjUfi
(=We.577, 173«) * ly ^ ^
(= We. 577, 178 b ).
No. 9157.
GROSSE ROMANE.
133
I5 b «^y3l i .-j^bJl 5UkJu»> e~»Ji ^
(= We.578, 185").
23* f^-SI ^ ^ *^*°^ U^V 1 V*^'
^ 29 b = We. 578, 198 b .'
■ 32* tf ..-.£& Uj «io,V v«J5 ^1 !>> KjUCA
,_*Jl *^aC) ^345 wU^i «^^ (51*^1
36 b ^ -^Te. 578, 4\ 43 b — We. 578, 1 3 b .
52" iLJyXft* «5UU y^Jbj iXasjwJI *3j*«
54' .= We. 578, 20 b .
5 8 a ^Ul **«« jy& 6 3" == We. 5 79, 5 4 b .
72 b JhftUI UaL« Jias.^ jL^I f^' f^"
Nach f. 72 fohlt etwas; desgl. Bach f. 73. Anf f. 15
folgt noeh 15 A .
Schrift: im Ganzen ziemlich klein nad gaarangt,
gewandt, voealloa. — Abschrift c. Ils0 /t797.
We.606.
1Q1B1. 8™, 21 Z. (20Vs X 14; 14'/s-15 X 7'°'). —
Zustand: wasserfleckig, bes. zn Anfang an dem oberen
Rande; ansserdem nicht uberall sauber. — Papier: gelb,
stark, glatt. — Einband: Pappband mit Kattonrucken. —
Titel f. l a von ganz spater Hand:
Enth< den Anfang des Werkes, We. 561
bis f.57. Auf den Abschnitt f-99* ^^!ytoj>K&S
folgt hierf. 100 b : 05 y*J u»y^i U&^
•4|f Hort tier auf mit den Worten f. 101 b :
I)er Anfang weichtab. Er ist f. l b so:
^e ^UJI.^l #i f) 1 ^ 1 O^ ^ .r^ 1 8 J*^
^6,^-1*51 .Xac I^JjUyJ.^! ^*Ji vXac s Ul "^
Dann heisst es, dass Gott dnrch seinen Pro-
pheten den Glaubenskampf verordne u. dadurch
^ die Stellung der Herrscher erhabener mache;
zu diesen gehore besonders o°yx£ ^^ w^-UJI.
Darauf folgt f. 2» die Vorbemerkung : dass das,
was im q*^^ i^^i o****^ V 1 ^ (worunter
die 'Abbasiden und die Kurden zu verotehen)
erzahlt werde, herruhre von den Beriobten der:
Dann wird begonnen so wie der Inbalt bei
We. 561 angegeben ist. F. 4 b = We. 561, 3 b ;
6 b = ibid., 4 b .u. s. w.
g, etwas vornfiber-
on nnd SbohwSrter roth. —
Sohrift: klein, geffillig,
liegend, vooallos. TJebersohrii
Abschrift c 1109 /i688.
We. 607.
168 BL 4V 21 Z. (22X16; 17 - 18 Xl8«"»). j --
Schrift wie bei 604. Derbintero Deckel lose. — Titelfenlt.
2 b = We. 575,
5»= do.
12 b = do.
U«. == do.
39» = do.
50 b = do.
6 3 b J^U=u$y>t Xla** f ^
We. 576, 64»
21"
23"
29 s
30 b
46"
54 b
66'
72 b
78"
81»
84"
91V
95 b
98 6
101
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
74 b
84"
87 8
89"
93 b
96 b
100"
103"
l04 b = We.576, 106«
108 b = do. 109*
118 a == do. 116 b
122 a = do. 119 b
126"^ We. 577, 121"
I33 b = do. 124"
140" & .;&.[& : jtfb,
147" = We. 577, 136»
154*
t*
O
ibLJl VJ&
155 l, = We.577,141 b
1 5 8 b (*?\j}\ «5l>X* vvt*"
164 b = We.576, 147 b
166 a = do. 148 b
We. 608.
78B1.K1.-8™, C.16-17Z. (15x11; ll l /a X 8» m ). -
Zn8tand: nicht uberall sauber, besonders zn Anfang
Heckig; f.61 b . 62 a schmntzig. — Papier: gelblioh, stark,
etwas glatt. — Einband: Pappbond mit Kattunr&oken. —
Titel fehlt.
1" = We. 585, 23"
7" == do. 27 a
22° = do. 32 a
28 R w*"^° jV" J" 33 .
(cf.We.585, 34 b )
32 a = We. 585, 36 a
40 a = do. 39 a
44» = do. 41 a
48 b o^l Vfji Owa, ^Uajl
51 a == We. 585, 49 a
53 b = We. 586,
59 b = do.
62 b = do.
64 b = do.
65 s == do.
53 b
61 a
65 b
68 a
69 a
66 a
66 b
67 a
67"
68 a
68 b
== We. 586, 71 a
= We. 586, 71 b
= do. 72 a
= do. 73"
*^ &y*
70 b = We. 586, 77 b
72 a
72 b
73 b
74 a
74 b
75 a
do.
do.
do.
do.
do.
81'
82"
83 b
84"
85 a
78 a ==We. 586, 91*
Schrift: ziemlich gross, kr&ftig, flachtig, vocalloe. —
Abschrift c. 1,B0 /tmT. — K«sh f. 70 fehlen 2 Blatter.
134
GROSSE ROMANE.
No. 9157.
We. 609.
201B1.8'°,c.l9-20Z. (21X16; 17-17>/»X 12'/s cm ).
Zustand: moot reoht sanber; am oberen Rande stellen-
weise wasserfleckig. — Papier: gelbhch, stark, etwae glatt.
— Einband: Pappband mit Lederrfioken and Klappe. —
Titel f. 1* oben:
19' = We. 574, 22 b
23 b = do. 23 b
29 b (j«*-i |»»XSil jj^b
65 b = We. 574, 53 b
O
.QaLJl B.
136" = We. 575, 46 b
149"= do. 54 b
161 b = We. 607, 63"
163 b = We. 576, 64 1
;. 575,
]]b
170 b =
do.
69'
do.
1-2"
175" =
do.
72"
do.
15°
178 b =
do.
74 b
do.
16"
180" =
do.
76'
do.
21'
187" =
do.
81'
do.
23"
193 b =
do.
84"
do.
29*
196 b =■
do.
87"
do.
30"
201" =
do.
89'
do.
38"
79" =
84" =
87" =
95" =
99" =
107" =
10.9'.=-
122° =
S eh rift: prose, etwas rundlich, weit, deutlioh, vo-
eallos. Die Ueberschriften in der ecsten Halfte fehleu
dfters oder treten doch nioht deutlioh hervor. — A.b-
sehrift'-e. ■ I '*P/i7S7.
We. 610.
127 BU'yi9-20 Z. (22'/ s x 16; 16-17 x 12-13'™). -
.Titel feblt. — Schrift wie bci 604.
I)
155"
1° = We. 577, 1 5 1 1
51" = We.578, 189"
6 b = do. 155" 57'= do.
11'= do. 1 59 b 62" = do.
14 b = do. 162" G4 b = do.
24"= do. 169" 72"= do.
29"= do. 173" 85"= do.
32"= do. 174 b 94" = do.
33" = do. 176" 99"= do.
37"= do. 178 h 102 b = do.
42" = We. 578, 182" 110 b = do.
46"= do. 185" I 120 b = do.
Naoh f. 122 n. 126 fehlen je 2 Blatter.
We. 611.
193 Bl. 8", 15 Z. (20 X U'/o; U-14 l / 2 x 9'/s c »). -
Zustand: ziemlich gut, doch nicht besonders sauber:
die obereEcke gegen Ende wasserfleckig und schadhaft —
Papier:, gelb, glatt, stark. — Einband: Pappband mit
•Lederriieken und Klappe. — Titel fehlt.
193 b
197'
198 b
4'
13 b
20"
23"
25 b
31"
37"
f.l b ^Jo!
#1
29«
■■'^^=t>i w's. y> ! .&**?Ui ,4*? 1 j.s o'-^^ 1
''«3 £S) W o!?V^' j*Ni' j?s>W ^^W «^»-*-*_5
(= We. 580, 125') l ^*J\ ^ 1i^»
O^-*-" ^W wLms-Ij vi*JjUj| J*£*&J
ILiJI XolX* ^t *JU=^ \iyai! v^Jt *J
343041 O^lj, y>UJ! &,ul j^jl *}j3j jyj^ Jj/
■,H*«l^j »jJU*c OO* ^t -jljjlj y> b,**^ fcU
*^**S ^J^yil v-A-u*JI SiLwt^J *ij+&i> jiSf ./y«
V^^ a? lX "*' ^^ JwUa t-*"^ L^l f^-w^
Ijy.J'j, 8j>UJI ioj^jy* iiUs: jj jjl iUsj^s
yC«^c JOc ^ j^j^-l JL^tj liy^^tJI v^jwJLJ
47« (.iL-^iyu^^ Aj.tjoUij jcjUKij D ik w Ji v^s^
jwiJiail l^I^suJI qI^jIj f^j^A XJuJws (^sa-La
67'
muJUj., >X«i
.LDUJ
86 l
U.j uiUJI .Xit ^Jl vXs-^ UaJUvJJ -(.Jus Jjot
°Vi (i^ 5 (fj'L-^ ^*> |»^L«lj> SJu^O fytJUjS]
qLLLmJI \^XwJ'j ^y^Lw^JI yLwj: «^>j
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^ J^ O 1 ^ L5^ O^' S 1 *^* D«^
No. 9157.
GROSSB'ROMANB.
i'SS
.Ko^Lshv'iuAe
i&JCrj
Kj..l*XiJ( »i>)} j*"?^'
162VoL^I ob.j^-Qj Jj^ fi^l Wj/U^'
vLrU,
MJJA&Ci> <_AJ
i^i3JI_^t (•i^*- 5 *
173* jjt *>«&, jMU :t £ .
fc^jtvXftJI BjaoEj OwkRAvJi <^V*** *~*"4 ^aIsjLwJ)
«jb L»^ ^flj« q£ wjL=»I a$ra/0} kXAjwaj) jj
(cf. We.^581, 33") ..^-VfaLCJI is*~i
SehJuse f.l98 b : '^U'if^ Ual*JI .gi*ot 5
tfgXft '•Jtj&i K-Jj^-i vi^JUST f>rf ^JlS c£L*JI ^^
'qUXU if>LJ. (^U^U, %t 5 b<dsJt ^fij **lc ffi>t
Scirift: giOBS, weit, deutlich, gleichmlsBig, vocallos.
Ueberschrifton roth. — Abeohrift o. im }\m.
We. 612.
1S2B1. 4 ,0 ( 19-r21 Z. (28'/4X I6V9; 17 — 17'/s,x
XI— 12* 111 ). — r- Zustand: siemjicn gut, dpoh nicht Trei
von FleokeB, auch nicht von Wurnwtieb. — Papier:
gelbli ch, stark, glat t, — Titel f. 1";
i65 b = We.586, 99*
8» = We- 585, 26"
12* == do.
36 b = do.
47" =-••: do.
= do.
== do.
= . do.
54*
61 ■•■
.W
79*
27*
32*
34"
36"
37 b
39"
81* = We. 585,
89 b ?= do.
91 b = do.
97*= We. 586,
107* = do.
113 b = do.
116*==
117* =
118 b ==
121 b =
I22 b
do.
do.
do.
do.
41*
47 b
49*
53 b
61*
65»
67*
68'
69"
71*
129" o^j*j wl/>
I33 b == We. 586,' 77 b
135» =
135 b =
138 b =
140'==
142" =
143* =
144 b =
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
78 b
79"
81"
82"
83 b
84"
85"
123" = We. 586, 71 b
124* = do. 72'
126 b = do. 73 b
128 b ■■== do. 74 b
1 4 5 b tJsjV&J jjUaJLwJI XjjrfO
■ JJaJUdl JLs>L^*5
(= We. 5 86, 86*)
147"= We, 586, 88*
150 h = do. 91"
152* = do. 92"
153"= do. 92 b
15 4* (jk^Lw 5C*iaL»
I56 b = We. 586, 94"
159 b = do. 95 b
161* ^W gr*
162" = We. 586, 97"
164" = do. 98"
165" = do. 99"
166 b =
167" =
168* =
169" =
169 b =
169 b =
170 b =
170 b =
172" =
173 b =
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
99 b
100"
100"
101 b
101 b
101"
102 b
102 b
103 b
104 b
174"=- We.586,105 a
176" =
177" =
178' =
1 80" =
180" =
180" =
180" =
181" =
181' =
182" =
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
106"
106 b
107"
108"
I08 b
109"
109"
109"
109 b
H0 b
Schluse ebeneo; nach y^Uii !>-«J'^> noch:
«i^ i ^aA & j/aUJL, v-Arf 1 - 5 f 1 -^' <i ^> i> c v^^' or 5
Soh rift: gross, krfiflig, wait, dautlich , vocallos,
UeberBchriften roth. F. 81—90 in groBserer Schrift, rund-
lioh, nacblassig. — AbBchrift im J. 1168 Ramadan (1756)
von v_AXJI qAj jfr^l iX+S* q* <A*5*i
We. 6 13. ..:..■
107B1.8", 10-HZ.(16 l /sX 11; 10-11 x7-?'/'/ m )-
ZuBtand: im Ganzen unsaubor. — Papier: gelblich,
Btark, ziemlioh glatt. — Einband: Pappband mit Kattun-
rUcken; der hintere Denkel ledern. — Titel fehlt.
l b *&* U, ^;t>^ (&» t**l> K ^^ , U»jt*i *^l> i '
(cf. We.' ^5 6 1, 55 b .)
4' ^i«Jt oLuyi jl J>\ft j-U^ g.Uj, KJ J 1 L ;«-t^ t^ S
8 b ^cUxs-l, lf*«* ^ u*j*^ ^L^jMj *^\ j***?- h^'
11* v^^ ! 6^i m**)'} o-^ ^^ (3^'.: S S' 1 *'
b!>^|l & lift »A?yjJ
23* (JU-jJI £« *J jjli U3, .«*»» j ^IjJ^ J-^J'
31' (We. 561, 58 b ) u »<Ml\ «5X« 5 ^>,j»~^ Vj*^ 3 ;
38 b (We. 562, 65 b ) o^.«i If?-^ »S!>y r^ B ;k)
(We. 562, 70».)
66" - ^ ~ -„.-
71° a^j U^, *L£JI J.c t \»»-LwJI i^U wjj
(We. 562, 74*.)
78* = We. 562, 77"; 86 b ^ We. 562, 79'.
88' c _,L*il 3 ^JU? ^UCi'S^ f>J c^* ^^ 2<-j*
(cf. We. 562, 78') _^k£i" »^>'a CK^Mrf
89 b ^^JI^il^Uli^H- 9l"=We.562,81 b .
95 b LP^M g'i)5 o 1 ^ 1 ^- *L£~-
101 b v^ e* ^ dU U J> P 15 '^ 1 f-^^ 1 ^-^^ * >:? "- >: '
(of. We. 562, 85*.;
104' ^J^*a^8Jv^t^j^i ( 2^ U *^*'* Jl ^^
106 b M\'S w* e Ux*-l 5 «U_,Jl, «j^l r ^"
y^sJI ^.J^, ^ ^^^ ^(^
136
GROSSE ROMANE.
No. 9157—9159.
Hfirt auf unit den Worten f. 107 b : ^UJI Jt$
*> V* * cM* &i ^M ^;'i ^/ U Lit
vopalloB. Debersohriften roth. — Abschrift c, »••?/,„,!
We. 613*.
67 Bl. 4 to , 20-23Z. (23x 16 1 /,; 21 x 15«»>) _ z u
dor Band oben (und auch an der unteren Eoko) stark
abgegnffim undbesobadigt, auch oben am Rttcken schadhaf?
be B oDder8be8ohftd.gt8i n fdioor8tonBl a ttor.^Papior-ffolb
stark, etwas glatt. - Einband: Pappbd init I^dirrdfi
Die Ueberschriften fehlen, auoh ist kein
leerer Raum dafttr gelassen; nur f. 28' steht-
Dieser Baud entspricht etwa We. 562, f 98 b
bis 563, 37" : er hat vielEigenthttmliches, wie
es scheint.
Sohrift: gross, etwas rundlioh, fiflohtig, dooh nicht
undeuthch (ausser an den boschadig en Stelfen), oftTor
blaest, vooallos. - Abechrift o. "»/ m 7
9158.
WE. 172.
_L ' fl<>° k *8. Bohmuteip; zum Theil am Raude etwas
aasgebosserti lose Lagon und^ Blatter. - Papier- eelbUon
ziomhoh stark und elatt — Ji.L./V jrW
Lederrftclcon und Klapp"' *****'. :*¥&** ■**
f 1,1 De u, Cr8te Baud de88elb eu Romans. Titel
tenlt. Blatt 1 ist auf der rechten Seite uberklebt.
Aufang wie bei We _ 5(51> g chlu88 f82b .
= We. 561— 562, fl 88.
Dio HaDdsohrift ist aue veraohiedenen Slucken ?»
sammcngesetzt, Der uraprOngliohe Theif T 8t kWn en*
dtjSSSi.'H"?' B^ do5uich, ToralirgeXieb^
die ergaozende Hand ist grdsser, eteifer, unsohSn.
9159. We. 614. (429 HI.)
A) Fragmonte (1 -40) desselben Romans,
in losen Lagen und Bl&tteru.
•Sh* V& 1( l 8e ,H ge ' un 8»uber und fleckig. - Par ar .
Serffin ^ig&^'l&Pfl fcdSfiS'St
■*% -alios. ^oh , rLrrSh h itcffi^ |?^
2» ^Ul ^ y^j O^xlUfiJU fc^ ^, C ^^
b oUUJ! L'
2 **** c&i (-/> oi tr +A. ^ ^ifiji ui*~ jy &
r^JI c - jib u, j/y ^ l^A^j^u
6 ' .-*M o*>&* o^ .v^*» * ^ 4 c ib u
i»^i o* 5 v^-y^^ «irf o*j\ j.e jjjj
Vgl. We. 576, o. f. 80-87.
2) f. 9—13: 8" o. 29-32 Z. (20X15; 17x9V» 0ln ).-
8o h rift: wemhoh ilein eng, gelfiufig, vocallos. - Ab-
ac hnft urn MW/ I787 . _ Naoh fjll Lfioke . naoh , 2 g]eiohfftUg
Auf f. 9 stent von ganz sp&ter Hand : ^^u^Jt t^t
11 b ^ C LM lbU ^ij L ^. c _|
Vgl. We. 576, f. 119»ff.
9'/, 3 ll»i 4 ~ 34 ^ 8 7' 2 9 - 8 l Z - (20X16! 16V.-18X
Hand wie bei 2). — Nach f. 15 i B t oine Luoke.
1 7b .:4ss w*x-j »>=- «^u Ls* ^t D f ori .«r J^^
2.1* (**i ^ ^.jat dH>x ji £ L*u.'jja :p Nir
33b ; .^i»;t 7^ y^ji w^iixj Y^ut
Vgl. We. 577, f. 155 b ff.
Sohrift s ziemlioh klein, gewandt, vooallos. Dm "»/.,,, _
Naoh f. 39 eine Lficke. '""
35» ^c k.S„« 38» JL>J| x^.^j
Vgl. We. 578, f. 193 b ff.
of *H 1m7™L *" ( 20 '/<Xl6 ; 17X13-). - Zu-
P„rm»» f° '^^l' 1 ' 5 . 9 : 8 °^ n L 8 . m Rande - und "nsauber.
Format eto. und Sohrift wie bei We. 616, 1
43* •
45 B
49 b
52 b
r*»?**^l vj*^A^ XJdaJL.
S? •"• - ,-■--.
Dies gauze Stftok geht dem in We. 616, 1 vorhande-
nen unmittelbar vorher.
F>„r 6) T ! 4 ^Q 7 1 S 7 ^l^ "Vl! 15'/. X 10'/,«). -
Format etc. u. Sohrift wie bei 1),-Nach f.55 fehltetwas.
Ueberschrift fehlt. Das Vorhandene beginnt
f. 54": j^i> M j,>.\ ^ j ^ii ^yj & A j,& ^
f*3? *J ^LS i^JI ^fti' K«lfillJ j^-j j^, ^ u jui-
*J JLS ^JjaSj ^j «j;it Js. * j, c ^jls ^t jls
gJI »A^ Ij.^ und sohliesst f. 57 b : \yiL ^i| ^
; <^ *^b o.^ - JCJ.JI ^ix^* vXi.^ LaJt jJI
7„ Bt 7) f i, 58 d J7 - .^v 23 z - < 20 V»x uv.i is v>x idvi-o.
^nstand: olfleokig besondere zu Ende, und auch Bon.t
5o e SV~Um^. Z,emliCh gr ° 88 ' g0ftUi «' d6UtIioh '
No. 9159.
GRGSSE ROMAN E.
187
8) f. 68-96: 8™, 16-18 Z. (21Xl5Vi} 16— 16VaX
J0y»— ll on> ). — Zustand: der obere Rand zu Anfang
fleokig; zu Ende feat die ganzen Blatter WBBBerfleokig, —
Sohrift: ziemlich gross, weit, gel&ufig, deutlich, vocallos.
Urn "»/„«■
81 b O**" 5 * O* (***M K**kK3
84° _^,jl K*bL»j jl-j^l «^j y^'s U^**^ &jUw
qjJJI JUs- p4Xft*i1 <_faa**} (OJ^^tj
88 b 'is^as? ys£-\ 8j0u «Jsb *=H$> o*^ 1 JUi'f^
91 b ^» qJ (^^-r*^ ^^
95 b jaJ«>J5 o^ 3 8 i'* as 5 N!j*k (^ 'f***!^' j***-*
^y*^. ^ ^lyl ^Ui^ I^?- q^KJI
8) f. 97-107: 8", 19 Z. (20*/*Xl5; 16-16VsX
11— ll»/s°°). — Zustand: am obereo Rande and zu Ende
stark vwwserueckig. — S oh r i f t : gross, kraf tig, etwaa fljtohtig,
vooallos. Uebersobriftan roth. — Abo oh rift urn ,80O /itbs.
97 s
101 s
102"
104 b
105*
107'
JSM3\ 5USj 5 _jj'j4' --c^ v*" 1 ^
(jaji^s pjt jJa _yjt OjjjM KilaLw
^UMj j^yW^jj! '&A^S>
10) f. 108-115: 4* o. 28—24 Z. (22 X 16; 19-20 X
14em), — Znstand: grSsstentheils flookig; der Test einiger
Blatter unten am Rande abgeriflsen. — Sohrift) gross,
raodlioh, vooallos. Um isoo /n86.
114» dafr» ^Sj KaSj^LJI ^ JUJplA SCj^jLJt 5^
11) f. 116: 4*, 24 Z. (22 X 16; 19 X 14™ 1 ). — Wol
dieselbe Hand vrie in 10).
116" eteht ale Titel von spaterer Hand:
116 b ^LXw'JH £ &&s*ia8jj ^mi • • • {j$-fit&jt\ It 4 *"
Vgl. We. 568, f. 19V
12) f. 117: 4 to , a22Z. (22x16; 19x18°")..—
gchrift: gross, fluohtig, vooallos. Um U00 /«w5.
117* v^.<j^'aJ^'o l * , V <1 *^'
IS) 1 118. MB: 8™, c 22 Z. (21 X 16 ; 16 X l&ItT). —
Znstand: fast gant wasserfleokig. — Schriftj siemhch
groeB, geMig, gleichmRssig, voeaflofl. UebereohriMsn roth,
Uja "8>/itbt. — Neoh f. 118 eine tnoke.
118 s _^ysJI o**i>\ &y> 118 b &**?* &>s)
119 b ^wkSrtJt Oy«
14) T. 120-123: 8™, 16 Z. (21 X 15 l /4! 14*/s X ll 088 ).
Sohrift: gross, flftchtig, vocaHoa. Ueoereohnft roth.
122 b
f&llig, vocallos. Uebersohrift roth. — Absohrift um
ia»/ UBS , _ Naoh f. 124 eine Lfioke.
125 b 'gj-JJ SibSs ;i> *Ajr oi! uJI ^ ,«XfiJ! ^
^^jSJI r ^Xit ^ £J|| U, ^^
16) f. 126-129: 8",21Z.(2iy,Xl6Vs; 18xl2 l /» °)-
Sohrift: gross, mndlioh, dentlioh, vooallos. Uebersohrift
roth. Um ^/ims.
126 b o bU,! .y...^-.-.P? «^ : ^ ^ > , ^
Vgl. We. 676, f.69».
17) f. 130— 145: 4«°, 18-20 Z. (22x16; 16— 16 X
11^_12<"»). — Sohrift: gross, kraftig, rundlioh, vocallos. —
Absohrift um lsM lim.
135" ^ ,> o!>^ >* ufWr-t^i V>«^
142 b Vj^ 1 >^
144* c ^ o* 1 ^^ * ;SV * & O*^ 5 ^" J^** 13
18) f. 146-153: 8", c. 18 Z. (21 X 15V»! 16Vi-17
x i8«m), _ Sohrift: sehr gross, kraftig, rundlioh, vooal-
los. Uebersohrift roth. — Absohrift um 1S00 /i78t.
147 b fjjlW ***"'.} **>' v*»Uo 3Ls^t a ii oHJ^
VjliSPi SU^-5 *J>J>t S^^JiS fc*a**oJI v^'-"'
VJ^ ^ f^p r >?u» ^ p>*A3t yt/>
^'./U yos-j uJJaS ^^ r U>^\
aflji m*-ji o^i r ^r 5 "^jtj^s ua~x
jjL* ^ ,Jlw Uy^i •M^.^H'v^b
Uj *IJ«3! ^5 gJ^ ^U 8,^u r ^L,"J(t
VgL WB. 171, 10, f. 188" (We. 688).
19) f. 154-158: 8" (21 >/» X 16 ; 17 X 11 l l,-W>). -
Zustand: am unteron Rande stark fle<^,auohsonst un-
sauber.— Format eto. nnd Sohrift vne bel We. 616, l.
155 b jS*UJt J^ 5 Lb^J» VgL We. 675, f. 64 ff.
20) f. 159-200: 4 to , o. 18-21 Z. (22X 16: 18X 12»).
Sohrift: gross, kraftig, etwas rundlioh, vooallos.— AD-
Bohrift sm 1k0 /h«.
15) f.124. 125: 8«,88Z.(20 l /iX.l4Vs; Ib^xWh^).
Zastasd: stark fieckig. — Sohrift: ssemlioh gross, go-
ham:^«jhmfibk d. a. bibs., xx.
171 B
181 s
190 b
2D 1 201-212: 8", 17 Z. (19 X 14; HV ? >< 1V»). -
Zuetand: im Anfang' fleokig; BL M0-*« <*»* *«"
echEdigt. - Papieri weSsslioh, jaemheh stark, rant ,—
|7h3t: gross; kraftig, ?leiohmlssk, vocallos. Ueber-
Bcbriflaa roth. — Absohrift am ""/its*.
210 b
212"
18
138
GROSSE ROMANE.
No. 9169.
7n J ] I'. 2 i 3_ :? 2,: *1> * 8 \ (20>< 14l /s; 15'/ 8 X 10'/,™).
Zustand: fleokig nod unsauber. - Sohrift: klein, ai
wandt and gefollig, vocallos. Uebersohrifton roth. - AT>-
Bonrift o. l,50 /i7jj.
218 s g. *J ^ Uj ^su^ ^jJI JU^ fjJwJI
219 * . c^*mUJ! k*% ,l^| j^ ^yj.
220" ^ ^ ,w ^ ; LLJ| orf jJ| ^y ^
Vgl. We. 677, f. 136 ff. "" ^*^ 5
P 99R 3) J; 222 7 237 l I Fo J rlnat elft »• .Sohrift wio bei 22).
I'.iSiSB yon anderer Hand ergftnzt.
223 " ^r*cj^ U"_H> fU^li r^l SOO^,^ V"*-
224" J^Ui^Jt ^U oo* y^ ^ ^
225>> fc^J ^^U^ *^U,l a ^U^S^u^ ^
22 7 * ik*U~t » ...ILLJt P Uoi
230' f *U| ^ j ^ ^ o ^ ^ ^^
232"^!^^ 234" ^s^ rJ xi ^
235" l*J| ^ w o ^ ^ ^ _
237* U^l ^ w^ ^t ou* a \hUJ\ ^s ^
24) if. 238-246: 8™, 19 Z. (20>/ 8 Xl5; Uxil<")
Sohrift: gross, kraftig, etwas flflohtig, vo«aioa TJeber-
sohnften roth. - Absohrift o. «w/„L - Nach f ^
ebenfalle gross, kraftig, regelmaBsiger.
243« D5 >LJ| ^t ^ ^ ^^ £Ux ^ ( ^
Ui! ch 4 ?.^ 7 '- F 2 6 r 3 m&t ^ 0l S0hHft * bei 24) >
247» *^> J5 u juk> >y ^ i ^\ (Lujt _t..
251« ^ ^ ^ LLLJI v^l *ZU ,o ^
^^ oUoLJt *^ LfrJ *3v>i 5 J^T
259" V l^| ^ U ^ ^ ^ ^, vUr ^
263» ^l 5 ^UJi^ ^t^| ^^lji ^xiUJI ^fe
264" >^| ^LS „^M 5 ^| ,_^^ ^^ .^^
7n» 26J /' 2 ? 2 r 2 7 6: 8 TO ,o.24Z.(20xl5:15xlOo») -
2788 ^^ * i: ^ Sfc ^ j*^ o^ *-v- r^^ 1 jlH&
- 2 ^P7?--286:8«, 19Z. (20</ a xl4'/ s ; UxtO<»»).-
£ua ta d d; yielfaoh flookig , anob. onsaubor. ..— Soh rift :
wernhoh klam. , gefftllig, gleiohmSBsig, "VomUoi. - Ab-
Bcnrift o. llm /iiii.
277* .^^ ti.^Ji KsXaJtj, ^^y 5U,j^ «^«X5*
(U^Gt r ^ klirf _^ 3 u-^mJUI ^^j ^^ o^j
fcUiJi. ^/ ^ji ^ 4^ ^ s ^^juiji
"j^ 1 : tfj*» f^i ^ a ^ ^jtcXflJj
-y*. 8,Ut jU, 8 ^ 3 I 3 ylLUJI i _ r ^ J > 5 '^yj,
28) f. 287-299: 8™, 21 Z. (21 X 15; 17x ioy,<^). -
^InBtand: jm Gaozen fleokig; Bl. 287 am Rande ans-
gebossert. -^Sohrift: ziemlicb gross, rondlich, dentlioh,
vocallos. Ueberecbnfton roth.-— -Absohrift o. ^nss!
298« .J^fii 0!? a.jt wK^! ^^ 2 98»" ^JUyA jju
Vgl. "We. 569, S0 b ff.
xn^iUWt' 1 f~ 1 n 9 ^ ( 20 '/3X15; 15-16
f. 300, 303, 304 beschftchgt. - Sohrift: ziemlioh grogs,
kraftig etwasrundheb, tooallos. - Absohrift c ^na. -
Nach f. 301 LBoko. '
Ueberschrift fehlt, hier; es handelt von
t*&* jOJ! oUc ^JUI a y*J-\ D IU W
30) f.30S— 308: 8™, 19Z. (20VaXl4'/j- lo l l,x9«°)
Zustand: Bl.. 305 sehr fl'addg. 1 Sohrift; : i^&Uei»,
Tornoborliegend, gowandt, vooalJoe. Absohrift urn "WjW
305 " ^mmJI 5u3 .bU'
' '^ W ^ V^ a-1 - ,a (^-^ KJjls* H»X&
Vgl. WE. 171, 10, f. 200" ff.
31) f. 309-316: Zustand etc. u. Sohrift ebenso.
Ueberschrift fehlt. Handelt von ^Uif ^
qjiAJI J^aJ y^Jjj, von fM& und j^\*" etc.
F&ngt an f. 309 8 : J ±J\ ^J L, ^ J
and h5rt auf f. 316": U kit ,^U{ a LLUJI U 3
D i t^t a^a j.tj^s: Ut^ &^J^ ^^ ,,^^1
32) f. 317— 319: Zustand eto. n. Sohrift ebeneo.
Vgl. WB. 171, 11, f.22".
33) f. 320-327: Znatand eto. n. Sohrift ebenso.
324 s OJIA-^jj^ vi, bjfd ^^ ^^j, v {^
Vgl. WE. 171, II, f,»i».
#
No. 9159.
GRQSSE ROMANE.
189
33 b ) f. 328-335: Zuetatid etc. a. Sohrift ebenso.
Bl. 335 am Rande besch&digt.
332' ^JJt j£\j&» 50)0* fte (j^ vi^>J>.JI
335 b wJaS jy$>} jyl^icjJI j?}f?~ *^jAv« Jji vij^-jJI
pjjJi <y&& >*>! £^' D^ Ds* 1 ^'
Vgl. WE. 171, 11, f.il^ff.
34) f. 336— 339: Format etc. u. Sohrift ebenso.
Bl. 838 unten beschadigt. — Die Blatter folgen nieht un-
mittelbar auf einander.
35) f.340-349: 8", 23 Z. (20VaXl5; lSxW")- —
Z ub tan d: nicht ohne Flecken. — Sohrift: ziemlioh
klein, weit, etwas vornuberliegend, gef&llig, gleiohm&ssig,
vooallos. Uebersohrift roth. — Absohrift o. nw /i737.
349 b yUaJI *s> fcj'^*<^ 5 j$>JJ>6 v5$30j iMj^l fbli"
&Ato*Sj .-^J-SJS* rq^°i *JCcU^> KUSj AjAaS^
Vgl. We. 565, 53».
36) f. 350— 361: Format etc. u. Sohrift ebenso. —
F. 361 gehort nioht unmittelbar dazu.
Ohne Uebersohrift; handelt von ^jyiJ-JiUt
und seiner Tochter l^jJu^,. Vgl. We. 5 7 5, f.7 b ,
37) f. 362— 366: Format ete, u. Sohrift ebenso. —
Nach f. 363 fehlen oinige Blatter.
Ueberachrifl fehlt. Whd gehSren zu dam
Abschnitte: &\*>j}\ \^^<Xe>. Ffingt an f. 362 s :
38) f. 366: Format etc n, Sohrift (etwas enger
a. gedr&ngter) ebenso.
Ueberechrift fehlt. Wird gehoren zu dem
Abschnitt : \juySH\ jjfrf?- fj*& •
39) f. 367-382: 8™ o. 13— 22 Z. (21X16; 16-17
Xll w ), — Zu stand: flookig am Rande, auch nnsanber. —
Sohrift: f.367. 868. 373 ziemlich gross, etwas randlioh
und flfiohtig, vooallos; die fibrigen Blatter haben grosae,
atattiiche Sohrift, die aber f. 378 ft etwas fluchtig wird,
glsiohfalls vooallos. — Abschrift o. xm lim- — Naoh
f. 879 fehlen einige Blatter.
367' iJiJfLh} l JiJ :>jr :/) i «^«dl jdff- (jJI ol^ - iij^°°
378 b vJUjyJi Qj^xJt <Xsue
379* jUjltXiUI U^lCs, J^l^U* W-AjJI UJj/,
380 b ^ji*-^! ^fcyuJtjj^
88 l b U*sl TjS ^ JakijA jj$>
Vgl. We. 576, 69'.
40) f.383. 384: 8" (21Xl6 l /<; 16xl0'/9 6m ) und
(20X15; 16 , /aXl2 6n> ). Bl. 388 ist in zieinl. grosser, welter,
dentliaher Sohrift, dagegen f, 884 iat in kleinorer, fluohtiger,
ondeutlieher, zasammengedrangter Sohrift; beide vocaUos.
Zwei nicht zu einander geh5rige unsaubere
Blatter, von denen f. 383 eioh auf den ^JUbusI,
das andere auf v&njbjS «=^Jt bezieht.
B) Fragmente aue vereohiedenen andern
Roman en und Erzahlungen.
41) f. 386. 386: 8", 17 Z. (21 X 16; 16 X 10 om ). —
Sohrift: ziemlioh gross, gefallig. fast vooallos. Ueber-
echriften roth. — Abschrift o. llw /iw
Zwei zusammengehSrige Blatter, ein Stuck
der Geeohichte Alexanders enthaltend.
Der Erzahler iet ^^y^- Ee ist bier die
Rede von der Konigin "lUtej: P. 385', Z, 1 2 :
u^^ «js,j> s uu^*, v'j*" £t>' ^H^ vK £* ^!*y
*j/L£ait jXmac 1jJj» Uli . . . >>jJK.4t tr* oAJ^J t**^'
42) f.387— 384: 8^°, 18—19 Z. (21x15; 16xll om ).
Znstand: unsanber, auoh fleokig. — Papier: gelb, glatt,
ziemlioh stark. — Sohrift: gross, ruDdIich,.n6chtig, nicht
undentliob, vooallos. Die Ueberschriften meistens roth. —
Abschrift c. lKO lim.
Titel fehlt. Ee iet ein Stuck aue der
Geschichte Alexanders. Der Erzahler
ist tSjyoU. — Das Stuck beginnt f. 387", 1:
"2(t UJlt ^Sj U \5Uii ... ~s^\ ^j£z>j> *3^S f ''
| ^ bW j JOCU Lj*» 'e*A&Mi Uj&f? '^^$ '**&>» VjAfr
und hort in der Geschichte dieser Konigin
(K3U*aJ!) auf f. 394 b : JUjLS J <^^i J.^> l*U»
iX*jy ^ &XMJb-t s »u>^J 03^^ ^%»- *4fSXwl s
43) f. 395-412: 8™, 18— 24 Z. (21X15; 17'/sX
11 12 0la ). — Znstand: sehr wasserfleoMg. Bl. 395
(auch 396) unten am Rando, auoh im Text, besohadigt. —
Papier: gelb, stark, etwas glatt. — Sohrift: ungleioh
gross, moistens aber gross, ruucUich, krftftig, deutlioh,
vooallos. - Abeohrift c "<%7M. - Nach f.397 u. 406
sind Lucken.
Bruchstttck aus dem Roman X^h^JI ^i.
Das Vorhandene beginnt: Jj^JI 13^ ,*^X^j 5
^jis*. Ulc ty^aj % ,*$** ov^ cr^ 3i ^*fr* ^^
^ ^JbLjCJ! «^tj q**^^ ^UiJt ^ f^> V 1 ^
Ein Abschnitt beginnt f. 398': u*lli ^4
V4j,UaiiLSLi L^JLc^,Uib KcLfUiJI LjJ^ wJysj *ij-*-y> ^5
U^jJI gj^Jt »M \j^ tf* ^^-j=i \4>Z}yS< c^-Uai
gJi U^I ^ ^ I* 3
Der letzte Abschnitt beginnt f. 412 b : Ui
18»
140
GROSSE ROMANE.
No. 9159. 9160.
44) f. 413: 8™, 28 Z. (21X15; 17V»X llVs " ). —
Znstand; ansanber, fleokig. — Sohrifts ziemlioh gross,
weit, dentlioh, fast vooallos. — Absohrift um ,S0 ?/it8h.
Ein Blatt aus dem Roman jaka. Beginnt
hier f.413% 1: fcXeLsui q^ ***/»■ <Aa Jj*^ '^
JMii jUa^l **Lc ($£*> ; >\S ^ »Si ***ljf5 *i*%
gJf 0\ /U* *,^ mLH vJL^JI J^ uJJW.^
Schluss f. 413": ^ ^^ ^ ^ -^.j* jtS
'jLfcij'tf! VlttU, JtjjJU, jljJI v_Jl% JL^ JUaJ C^|
46) f. 414— 421: 8", 21Z. (21x15V*; 16'/sX9V» em ).—
Znstand: im Ganzen ziemlioh gut. — Sohrift: gross,
kr&ftig, gleiohmfissig, vooallos. Stichw8rter roth. — Ab-
sohrift c. """/nes'.'- '
StOck aus einem Roman, der die Anfange
und Ausbreitung und Kampfe des Islam zur
Zeit Mohammeds sohildert. Es treten hier
besonders (jJ^j, iX»s?, «_Jlb ^ ^ ^^JLt,
uXJ^qj iXlL>, JJS^ j^wjUJIpU/*- u. a. A. auf.
Das Vorhandene beginnt : jJSj *JLb Jts
ii^ jLaji «5Jj . ; j^t, j^h L ^o- ^ jUXJi y*»»
gJI ^s^ l>**1|" y>j ^ jJLi. ^Vi J*j> iXSj
Ein Absobnitt beginnt f. 416*: *+». Us JlS
Ein anderer f. 420*: ^a*, *|y»jj| x*fcli J Jl»
JUii f ^l ,j^b L» ^ o^i- ^1 ^ Ijjlb jJJI
Zuletzt f. 42 l b : ^J, JlS jlJ^JI ^1 tdf
* ya i 9 fiiwij j^m j^a ^ ^i «50J ^ ^
46) f. 422-429: 8 TO , 27-29 Z. (21xl5V»; HVaX
131/jOoi), _ Znstand: fleokig. — Papier: gelb, glatt,
ziemlioh stark. — Sohrift: ziemlioh klein and gedrftngt
(gegen Ende etwas gr6seer), dentlioh, vooallos. Ueber-
sohriften znm Theil rotL — Absohrift am uw ltm>
Bruchstuck; es handelt zuerst von Soleimftn;
weiterhin Aussprflche Mohammeds, geknupft an
das Thema Vertraglichkeit und Elternliebe.
Das Vorhandene beginnt f. 422*: a l oU ?i5|
423* L^a*. 1^1 { jXa £* qUaLw vi*^Xs» 5 j«wJt iwaS
t^i UAJ' ,fcc o>jb ^jj qU^Lu ^1(5 »J ^
427 b t)lS aej>o »JJi ^,«j ^1 vu*JLS T, Xw-iLs p 5 .
Oj^ailj t^xit v3ji»J Jw» 5 _p «JJt q! fjJj.i\ L^t
428* jub**, tilt JIS 'l^LJI aj u gJUJI ^ Jjai
Hfirt hier auf f. 42 9 b : v-Sj^olj ki^o iJUjawj}!^
9160. We. 616. (248 Bl.)
18 Bruchstuoke desselb«n Romans.
I) f. 1-31: 8™, c 21-27 Z. (20%xl5; 14VsXl0 1 /9 c,,, ).
Zastasd: lose Lagen, unsanber, auoh fleckig. — Papier:
gelb, ziemlioh stark und glatt — Einband: Pappdeokel
mit Lederr&oken nnd Klappe. — Titel fehli — Sohrift:
von vogleioher Grfisoe, im Ganzan ziemlioh klein nnd ge-
drftngt, dentlioh, vooallos.
4*
9"
12*
14*
O*
fc^Uwl
B^jPVw .Lsp"
LbJU
28 1 '
30*
15 b ^jijG oi IS^ ^
17 b csaaIxc
18* RSftJ liiAAJ ).5<^<«
19* y^jB XJUS 30"
2 1 * ( jSJ J AJtf3l_ J j>l 05jiV « 3 1*
Dies Stftck folgt auf We. 614, 5 (f. 43
^5 b
AbBflhrift p,.-» a3 9/iTas.
22 b oi Jtx>, sjjj> jjrtb
27
O™
O 1 ^
-58).
2) f. 32-46: &">, 19 Z. (21 X 16; 16»/» X 10 1 /» CB V. —
Znetand: lose Lagen, nnsanber und fleokig; Bl. 38 be-
Bohadigt, 39—46 die obere Halfte arg besohadigt im
Text. — Papier: gelb, ziemKch stark und glatt. — Titel
fehlt. — Senrift: ziemlieh gross, weit, etwas rundlich,
vooallos. ITebersohriften roth. — Absohrift 0. laoo lim.
84* tr^y ■o'-'***^ r^^ )j&
36* jOUyCe-j jyU^-jXll j ^1* ^j^
39*_5**s> JjJt_^ f '>.atI^' 40 b &.j^ ixil
42* wiJUaJI Aac a J U«^
44 b JUJ-lksl 3si>l
3) f. 47-53: 8", 28 Z. (20»/sX 15) 16 X 9V9 cm .) —
Znstand: lose Lage, nicht ganz aauber. — Papier:
gelb, ziemh'oh stark und glatt — Titel fehlt — Sohrift:
ziemlioh klein, gefcllig, vocallos. — Absohrift o. 1,BO /i 7 s7.
51* HiXjXoj t\{>**>JI «^J*U ^yas^Jt CM) X»bg»
^LwjJt jj^b) Sj^I JU 5 (^j****i<
Vgl. We. 676, f.29«ff.
No. 9160.
GROSSE SOMANE.
141
4) f. 54-73: 8", 19— 21 Z. piViX 15; 16— 17V«
X 10V»— IS 8 "). — ZnsUnd: lose Wen; nioht ganc
Muber. — Papier: gelb, riemlieh stark and glatt. —
Titel fehlt — Schrift: riemlioh ctobs, neat, etwasrund-
lioh, vooallos. — Absehrift c,™fii«. ;
54 b fc-j^ j$f? ($-**
62 b »>>«j Oldftl >J fyijd* «*WI ^
64» e ^l ^ ^AJt iSU ^ <^ ;>***
65 b tWJje «*-4 tLfi *^' >9&
72 b o 0^ 3 *l*^» U»;t ^t o*^ </ Ual-JI c ^j
VgL WE. 171, 10, c f. 133 ft We. 616, 14.
5) f.74-83: 8 TO ,25Z. (20V»xl4 l /s; lS'/iX^/i"").—
ZnsUnd: loseLage, ungauber, anch fleokig. — Papier:
gelb, stark, glatt. — Titel fehlt — Schrift: riemlioh
gross, etwas vornfiberliegend, gewandt, gleichmassig, vo-
callos. - Absehrift c. »«*Vmi (s. f. 177»).
8l b UJI 8J^ r btfR &*> ^m ^ £^
6) f. 84-91: 8", 25 Z. (21»/» X 16; 16 X 9 1 /* 4 "). -
ZnsUnd etc. und Schrift wie bei 5). — Titel fehlt
90 b «Ju-< jfjM & r^W JU* </ ^.^ »#
XJuJu. StjlA -Jlj, J^J*" v^ 1 ^ u-j^ v**^
^Ufl^v^U iX*^ r ^ a fcti^f^ .fcSLxJI
aALblj (j-H^* *V«a*Sj o*^'* o* 4 *** 5 ^* f***
r ^ J* 3>>tXJIj (^L*Jl a Oju-j- ^1^ A rf Jx
VgL WE. 171, 11, f. 116* ft
7) f.92— 99 (21»/sXl6; 16x9>/» em ). — Format
etc. und Schrift wie bei 6).
^ ^* JJ-/> r^ eri^' r*S >*
^ ^c^i ,*XP> p ^ «sa^ *>ty J>^jJai< J>ej
VgL WE. 171, 11, 1 140» ft
8) f. 100—107. Format eta. u. Schrift wie bei 6).
Am unteren Rande stark fettfleckig.
Eine Ueberechxift einee Abschnittes iet bier
nicbt vorhanden; aber es kommt in diesem StOok
vor f. 1 02 b eine Auseinandersetzung 'i+jJo S^Uxs &
Vgl. WE. 171, 11, f.91ff.
9) f. 108 — 130. Format etc. n. Schrift wie bei 6).
126* (^m** (M, jy?*&X r^y v^W { ^fr
VgL WK 171, 11, £ « *
10) f. 131—138. Format ete. u. Sohrift vie bei 6).
Nach f. 134 fehlen wol 2 BL
Eine Uebersohrift nioht vorhanden. Das
Stflok beginnt f. 181': ^ ol^ O*^' V*" 4
EBhort auf £188 b : «a^ ,> jdb Ul L|J ja
^Jj, ; - ; y oJlS i^xJIj >*> i^^ ^ *LX5V ^^a-
11) 1 139-177 ■ (21'/, X ieV JG X 9Vj»). ^»^
eta. und Sohrift wie bei 6). Absohnft (naeh f. 177^
von ^jJJI j= ^ A*>' c^ V*' °^* O* ***^
im Jahre 1124 Eama4&n (1712).
141 b j*JJI, // >l^ U|« »,>!^ U* iUi^»
Jjj^S jyllal-Jb *3,s a a *UJ< ^AW 3 O^^ 1
147* k£Abt 3 jO-^5 g^lM «*1* ^« j^j* 4^^
aSAjlw, L|i **-^j3 k** 1 ^ "♦' ">^ ^ ^
^^yw Ki\^ a JLt^J? ljO)\ ^ *Z # &h
150" L> Jib ^ LsdJ? c^j «^;^
uXsA) fUalL »j*±y jb <>-« b}j>} \J^ i >J°i
&>* & »# r**> j«* * •; J ^ ^
^Ajb OOe b»Ui 0*°* ** J* 1 ^' ^^»
LbL» t^-s oft^^ «*^j a L6J< K«Sl^
CJ ^ -jS., /IM L^^-3 /^ «>V (^3
158* ^ Juj^ & ***» a* » aJ 5 Lo o^ )&&**
jJU,t a «J 0*1*11 J*^U.s g^ 1 "^^ ,A * ,> ^
^ aU-3 i»u^» o^ ^UdUt Kiss^ yiyi
242
GROSSE ROMANE.
No. 9160. 9J61.
167" ^ ,0* ^^ y» 4^ ^L ^1 ka^
M**> oiUaiJ (•SOi-^ r UJ) ^1 D U3I ^3
^J-\ jjaJj, ^UalJ L*% ylft^ f L£j| ^Jj
i%JI «ilJ.( ^ 0<w ^i jj^ ^ ^y
170" Ki^ s ^^ >Lyt ^ ^&Ji Vjft . ^
V-* «J_H^ 5 j^ U^j g l3 wJ^ 3 JbJt
it) f. m. Format ©to. nnd Scb rift wie bei 6).
Ee begiuat mit diesem Blatt ein neaer Band.
1 78" K^*«il jUxJI f ^ 3 ^UJ| ^j| ^^ji j^
fr^l cM- b**h ai/Ps o*s r**3
qIj^- OO* iuaX> 5 «^s^ f btfj, Jaa^l ^Si
tJ V 201 ™ hr 8cl """tefleckig. Nach f. 179 u. 182
jfehlen webrere Blatter.
1 90 & jj^U a ^xl\ ,ju_ ^| ^ y^j ^ ..
U*Jl w^ .^^ KaiUt jj^l^ ysjjt ^e
Vgl. WE. 171, 10, f. 157 ff.
64) f-2|5-226: 8™, 19 Z. (20»/,x 14'/. j e. lS'/aX 9«).
liutapd: low Blatter u. Lage, etwas unsaaW.-Papier.
gelb, nunliob atark n. glatt. - Titel fehlt. - Sehrift-
AbTchrrfT; o « r . o i liegend> weit ' gewsndt> vocaUoB - ~
216* ^t s aldftW 5< 3 ^b «5ULJI w^,
2188 v* ^ o* £/>* e* oMJJ J-» ^
&*A**ajt KsJLi
223' gj ^l ^ ^xJI «il* ^_^ j^ ^\
224 1 - g l^l oU gl^uif w*^it r ^ j* J^^xJt
Vgl. WE. 171, 10, f. 133" ff. We. 616, 4, 62" ff.
15) f. 227: 8", 21 Z. <20.«/« X 15; 16'/* X 10'/,-). ~-
It'ohTi ulnl);™ m]tch klein ' gewandt > «*"» -
227 s irj AJ-\ a UA^ ^ jj-LiJt ^jjt ^ ^
Vgl. We. 616, 14, f.220".
16) f. 228-232: Format etc. u. Sohrift wie bei 15).
230" .^ ju^, .^ ^^ ^j^, ^
232" il,,^l K.05 ^1 ^t ^ ^jj, j^ ^
Vgl. We. 016, 4, f. 60 s ff.; U, f. 216-218.
17) f. 233-239: Format eto. n. Sehrift td6 bd 1&).
237 b Jua«Jl
Vgl. WE. 171, 10, f.l77 6 ff.
!8) f. 240-243 W/sXUVs; e. 15/ 9 X9^). -
Format etc. n. Sehrift wie bei 14). Naohf.241 febltefcwas,
Eine Uebereobrift fehlt. Das Stiiok geh6rt
wol zum i\&*J\ f4.^> JoaJ (f. 190" ff.).
Eb begbnt hier f. 240»: ^pij^JI aJLia
gJt ^J| Jul/ ^£5. l^ J^, u ^ o ^ ^
und echlieest f. 243 b : U^I ^ obl&JI ^UJ \^ s
^oUi i4ti&& td^ &iUS, (^S4js
9161. "We. G15. (78 BL)
4 Fragmente desselbea Romans.
1) f.l-8: 8™, 25-81 Z. (21V S Xl5'/«i 17V»X13^)„
/•astand: einsielae Blatter, nnsanber. — Papier: gelb
glatt BtarL — Ein band: Pappdeokel mit Lederrteken
iuid Klappe. — Titel fehlt - Sehrifti aemlioh gross,
etwas epitzig nnd nnboholfon nnd flfiohtiff, vooallos. —
Aboohrift e, 1,w /j7«.
VgL We. 573, f. 40* ff.
2) f. 9-29: 8", 26 (bis 82) Z. (2lVsXl6- 17»/«
X 13 (17V. X 11)-). L Znetand: lose LageTn.VlLf
beaonders am (nnterea) Bande fleokig, anoh eonit nioht
rooiit aanber; an der unteren Eoke ansgebesBert. — Papier
etc n. Sehrift wie bei 1); nnr Bl. 9 n, 10 von anderer
iland, grosser, gleiohmfiesiger, dentlioher, nm ""/hw.
9> )Jr$>3 U^> a^Uic^ j+s* ^ vJsyw ^L^fcXw?
22 (j^Ls* 3 J^si&«,t l,^,, ^bt&K^e ^^s^Lms \L>uJLa
*^Wi ^-ftAoi-oj l^j oA&Jt
24" o 0aLJ! ya^S^ U^| J^.| 3 ^J v _^^
26" U^Lj i^su^ ^ S^JJI^ JUUJI ^JC««'
29" «ju^Uijj u^Loj ^yi v^aJUsJI Jujs vA^X&.
Vgl. We. 672, f. 157* ff.; 602, f. 1— 41.
3) f. 30-48: 8«, 21 Z. (20«/« X 14*/i; 17 X lO'/* 6 *).
t - n .'. ,08e La 8 en nnd Blatter, eiemlioh nnsanber.
anch fleokig. - Papier: gelb, etwas glatt and start. -
xitei lenlt. — behrift: aiemlioh gross, etwas gedraaflt
TooaUoa. Ueberschriften roth. F747. 48 Ton 3£r
iland, weiter, flfiohtiger. ~ Abeohrift o. ,!c0 /n M .
31" ^Uic ^ w^o C^t^A J^ Is j^jsOJI
36' «JX9 jAe lUj*JI ^Jl *bS, & UJI^j! J^aU»l
38 6
U^ qjIj,
Q^i)Jfc«Ji iL«^ w,j u&h q!j^= Wj^b.
No. 9] 61— 9163.
GROSSES .ROMANS..
1*8
^fi**e w?ys» 4S a «wJUc gJS etc. bis
Nacbf.37 feblt etwaa. — F. 47 hftngt nicht mit 46
zoBammes. : (47 n, 48: 16 Zailen.)
■■■■■■■-■•■■■Vgl.-'We. : 586,-':f.'41--Sl.
4) f. 48— 78; .8", 24 Z, (2U/4 X 16; 16 X 9 l /» s ">. ~
ttetand: lose Lagan, am Rande waaserneokig. — Papier:
elb, atark, glatt — Titel fehlt. — Sohrift: *leJn,
endioh, gleic&niaBig, voeaUoa. — Abschrift 0. 1U0 /nn.
40 b
42 s
42*
47 b
49 b J-Jls» oyilft JOLU
52 b ajLjt fclLL*
57" pL&Jt ,5 u»jiid KitsLw
58 b Ja5 iuH**
68 b WrfJa g^
74» qJ^ JJS
77» g^A**
VgL We. 562, f. 79—106.
9162. We. 617. (86 BL)
3 Fragments desselben Romans.
i) f.l-38: K1.-8™, 10 Z. (Wxl&l*: 10 l /sX7<f). -
Z listen d: lose Lagen u. Blatter, uneanber n. fleckig. —
Papisr: gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
deokel rait Lederrucken nnd Klappe. — Titel fehlt ~
Sohrift: ziemlich gross, geftllte, gleichmaeaig, vocallos.
UeberBchriften roth. — Absohrift c. ltDO luae. — L&cken
nach 1 8. 5. 8. 27. 28.
4 s flj^l ^ iWJI £f?jte
IV gib U5 ^>x«Ji tj-jiJI ^1 J^l £^ 5
13 6 oJJi 1^ ^ J*=*^ g?-j!!5
14 s q***JI ^1 .W 31 £?#j
17 E _j^« ^1 U^yt^ >* (jU ^ C^Jib
VgL We. 561, f.49ff.
2) f. 39-46: K1.-8™, 15 Z. (15 3 /4Xll; 12x8«"). —
Znstand: lose Lage, fleokig. — Papier: gelblioh, stark,
etwae glatt — Sehrift: ziemlich gross n. wait, dentlich,
vocallos. Ueberechrtft hervorsteehend gross. — Ab-
schrift c. U50 /iT8V-
39 b Jj-Jt Q*a=» <_^s>L*> kXJyJt jS£ w*w
3) f. 47—86: m.-B n , 15 Z. (16X11; 12x7Vs om ). —
Znstand: lose Lagen; nicht ganz aauber. — Papier:
gelblioh, ziemlich stark nnd glatt — Sehrift: ziemlioh
gross, gefallig, gewandt and gleichmSsBig, vocallos. TJeber-
aehriften roth. — Abschrift c. iUO lim-
48 b iryf «**■*■? ***» } j?$>
62 b q^Jusj, tlsXto Ijoj ^ ^5**^ UaUJl ^
66 b jO^ &**&■ jjr$> 72 b iUL&JJ D LLLJI Eab»-
VgL WE. 171, 10, f. 157 ff. We. 616, 17.
9163. We. 618-623.
144B1.8", 19Z.(21 l /3Xl6»/*; n xlVlt-lV 1 *)- -
Znstaad: aemlich got — Papier: gelb, twmlioh p^,
mleaig stark, weak glatt. — Binband: Pappdeekd ant
Kftteunrnoken. — Titel (We. 618, 1 1»):
Auezug sub demselben Eomao.
We.618. F.l— 24. Anfangf.l":^^
^ji uJjiJ! K^ ty >s^t cy» *s^« i)^* 4 vil>»
^ jU gjJiX Kp- Q-i ^ w^iLi- y 5 8^
Beginnt mit dem Traum des ty^it gJLaJt t^lM
und der Deutung deseelben durch ^ A*^ 1
jk*aJt /fe&> auf Kriege mit den Franken und
Hfllfe von Seiten der eingeborenen Bergbewoh-
ner; ferner mit der Vorgeschicbte des Blbara
(cf. We. 561, f. 37« flf.). Dann geht die Er-
z&hlung in der Weise, wie in dem Haupt-
werke, weiter, iniofern die einzelnen AbBchnitte
mit (Jt JjKaaJt ^-jin eingeleitet werden. So
zueret f.7» k^Lks^ oy*}^; 7 , unten f^^Vji
8* LaJi ^j£s>j ; 8» Mitte J^^j-. V^j 5
8 b c -JuXJ' O^^ 4d^)» 9 * *^ ja ^*'^ o^*** c'^'
u. s. w. Zuletzt f. 24 s (JjUJi ^^afa.
We. 619. F. 25— 48. Unmittelbare Fort-
setzung. 25" bW y; 27 b od ^Jt <J>^ j^b
cx yo^ jA; zuletzt 42 B c^UjJt^ ^^xH ^Ucj^.
We. 620. F. 49—72. Unmittelbare Fort-
setzung. 50 b iUilyaJt ^Ji^ ^JoLm \^£s>y,
zuletzt 72 b ^TqJ &»» 5 ; t/**** ^-s^ 1 * O^ 'ijfs^'
We. 621. F. 73—96. Unmittelbare Fort-
eetzung. 73 b { j^m j Vjty, zuletzt 96* <>ji\ <-U*>.
We. 622. F.97— 120. Unmittelbare Fortsetzg.
97* Qj^laJt 5 zuletzt 120 b g>-^' «^ '^r^*
We. 623. F. 121 — 144. Unmittelbare Fort-
Betzung. 122'^^! 9^y> ; zuletzt 139 b \^ iSjt.
Schlues f. 144 s : i^J-wt., r Lu ot^ S^jM'i
fca^ &iit^ - a j3j iX&* t^aLbl lAXi* (j^l LijjyJ^ gs^
« L^a*5t 3 toLyj ^ *ut ^^a^Jj, ^tj o*i\( V^
Hiemit iet aber der Auszug vielleiobt nicht
ganz zu Ende.
Sohrift: groBB, rondlioh, flnohtig, vocsIIob. In dan
■DeberBchriften macht das knggezogene Wort J^aiM die
Abaatee kenntlicL — Abschrift c. """/us*.
lU
GRGSSE ROMANE.
No. 9164—9166.
9164. Spr. 1355.
352 BL Kl.-8~, 13 Z. (ISVuXIO'/s; ll7a-~12x
6 — 8 1 /a' >m ). — Znstand: ziemlioh gut; etwee eohmntzig,
and vorn einige grossere Fleoken. — Papier: ziemhoh
stark, gelblioh, moht glatt. — Einband: Pappband mit
Lederrncken and Klsppe.
Derselbe Auszug. Titel fehlt. Anfang
und SohlusB wie bei We. 618 — 623. Darauf
folgen noch einige kurzere Gedichte.
Naoh f. 352 fehlt etwas (1 Blafct).
Schrift: im Ganzen kr&ftig, dentlioh, Blellenweise
klein, durohBchnittlich aber ziemlieh gross, auf f. 1. 2. 11.
12. 22—25. 56—123 sogar reoht gross, vocallos. — A.b-
Bohrif t nm 1800. BL 1, unten halb abgerissen, iet ergfinzt.
9165. Mf. 550.
d) 2 Blatter.
Folio, 28 Z. (Text: 28 X lb™). Lose im Deckel.
Auf der 1. Seite von Bernstein (nach Urii
Catal. 849) bemerkt, dass die folgenden 3 Seiten
aus dem Roman iiber dae Leben des Sult&ns
y»UaJ! entnommen seien. Der Titel des Buches :
Es sind hier 4 kflrzere Stticke, au8 ver-
schiedenen Stellen des Werkes. (Obige Hdsehr.
f. J5l b — 153"; 106*-*; 143" u. 144«oben; 25").
Die Schrift etc. wie bei c).
13. MoHamsned elkurdi.
9166. We. 541— 549.
, W S'„ 5 o 4, s : 60B J- 12<M ' 11-12 Z.(U3/ 4 x 10; 11— llV fl
X7— 7Vs om ). — Znstand: nicht recht fest im Einband;
nioht ganz sanbsr. — Papier: gelblich, glatt, ziemlieh
donn.— Einband: Pappbd mit Lederrficken. — Titel f.l":
Anfang f. l b : ^|, *^£ J ^ ^ ^
al/U u* ef^/ te~j o^i j-«JI uJU-5 Uyi
<JU^ J^l, JI^Jl, JtJI ^ ^Lw" *JUt »Lb*l
Ein wohlhabender, angesehener, freigebiger
Kurde, NamenB Kurhan (auoh L»-jb genannt),
wandert in Polge einer Hungersnoth mit alien
Angehorigen aue der Heimat fort und lSsst
sich mit ihnen schliesBlich in einem Grenzlande
Indiens nieder. Ihm fehlt zu seinem Glficke
nichts als ein Sohn, der ihn beerbe. In Folge
oiner Traumeingebung gelingt es ihm, einen
Sohn zu erhalten; er l&sst ihn gehdrig aus-
brlden, stirbt aber, bevor derselbe erwaohsen
ist. Alsbald legt sich dieser, dessen Name
Mohammed ist, auf Vergeudung des v&terliohen
Gutes, zumal nachdem auch seine Mutter ge-
storben ist. Es gelingt ihm dieselbe binnen
weniger Jahre; glucklicherweise nimmt ein v&ter-
lioher Freund sich seiner an, er wird Hirte bei
ihm. Aber in Polge eines Zankes mit anderen
Hirten behagt ihm das Leben nicht mehr, er
wandert von dannen. Die Sohicksale, die ihn
betreffen, sind Gegenstand dieses Romans. Er
wird echlieeslich Kdnig von China und seine
Nachkommen regieren daselbst, bis die Herr-
sohaft ubergeht an *ji"tfl a jJjl J^.
Die Bande folgen nicht alle unmittelbar auf
einander. Band I (We. 541) geht bis zur Er-
zahlung der Verliebtheit des Kdnigs ^Ub. in
die i^X*Jt »y und der Absendung einer alten
Frau zu ihr, um Erkundigungen eiuzuziehen,
ob sie die Frau oder eine Dienerin des Mannes
Bei, bei dem sie lebt.
Der 2. Band ist nicht unmittelbare Folge,
Bondern zwischen beiden ist eine grdssere Lucke
(s. bei We. 747, 1). Derselbe beginnt mit
Schilderung eines Wundergartens, in welchem
Mohammed der Kurde sich der Kleider der
qUjJ! XJ^i, Tochter des Griechenfursten (-^LtoJU
^iJ^Jt), durch List bemachtigt; in Folge deesen
sie mit ihm durch die Lufte fahrt und sich zu
L^il jOj und >6j!ktt v^ begiebt, wo sie 40 Tage
lang als Frau mit ihm zubringt.
Der 3. Band (We. 543) schliesst sioh un-
mittelbar an und endigt mit einer grossen
Schlacht, in welcher w*^J Jue, Anfuhrer der
Feueranbeter, geschlagen und getddtet wird ; in
Folge wovon der Sohn des Mohammed des
Eurden und der a UjJt )L9>y, Namens qmj*, das
Land der Magier erobernd durchzieht, naoh
Hauae, zu der Stadt _l Si] oli, heimkehrt und
von eeinem Vater zu seinem Nachfolger bestimmt
wird. Der Alte legt die Regierung nieder und
ergiebt sich frommen Uebungen, der Sohn tritt
die Herrschaft an, seine Bruder walten als seine
Wezlre und ganz China ist seinem Scepter
unterthan und die Herrschaft bleibt in seinem
Hause bis auf die Zeit des Gelal eddin elekber.
Band 4 und folgende (We. 544 — 549)
geben die Fortsetzung der Ereignisse, die den
K5nig Hasan betroffea haben. Es handelt sioh
auch hier wieder haupsachlich um Kampfe mit
den Feueranbeter u und um die Ausbreitnng des
No. 9166. 9167.
GROSSE ROMANE.
145
Islam. Die Geschiehte beginnt damit, wie dem
Kdnig ein Sohn geboren wird, der den Numen
^ Soleim&u erhftlt und wie um dieselbe Zeit auch
™ sein Bruder einen Sohn erh<, dem er den
Namen 'Abd errahm&n giebt. Freudenfeste
sohliessen sich an dieeen Vorfall, und bei dieser
Gelegenheit giebt der Erzahler, der ^yfaM
genannt wird, eine wunderbare Geschiehte zum
Beaten, die den ganzen Band fullt.
In dem folgenden Bande (We. 545) schreitet
die Erzahlung fort, indem der Konig Hasan gegen
den Inhaber des Wolkenscblosses (vLs^aJl /**)>
dessen Name teJO^Jl ^e.^ 1st, e'men Ver-
nichtungekrieg unternimmt. Die verschiedenen
Abenteuer, abweohselnd und zum Theil span-
nend, mtiseen hier auf sioh beruhenj der Konig
geht aus alien Gefahren siegreich hervor und
der Islam wird ausgedebnt und befestigt. Zu
guterletzt wird nooh eine lange Erzahlung aus
der Zeit H&rlln errasld's eingesohaltet (We. 549,
f. 1 3 b r-? 26 b \ und zum Schluss kurz erzahlt,
wie der alte Monammed stirbt, nachdemer
seine Sohne vermahnt hat, und begraben wird;
wie dann auch sein Sohn Hasan, der Nachfolger,
fe stirbt, sein Sohn Soleiman an seine Stelle tritt,
und naoh dessen Tode der Sohn deseelben
Monammed. Dessen Sohn erhalt den Namen
Hasan und die Dynastie dauert, bis die Herr-
sohaft an Gelal eddln elakbar kommt, der
gleiobfalls aus derNachkommenschaftdes Stamm-
vaters, Mohammed des Kurden, stammen soil.
Schluss des Ganzen (We. 549, f. 27 b )s
j+(*S\ a t,jJ\ $L?° o' &*$ J&" (H^V **& Jj 3 p5
i a *a*>-\ (bjifc^ Lb tHI^s* ^J»XH iX*3? dUil Nj^o^
Sohrift (We. 541): gross, diok, deutlioh, vooallos.
For die Worte ,j 5 l Jl JlS eind oberall Lfioken gelassen.
Abeohrift o. im o/i J8 b'
We. 542: 67 Bl. 8™(16xloy 8 ; 12x6 l l*-Vl a °»). —
Zustand: nioht reeht eaaber, auob an einigen Randstellen
waaserfleokig. — Papier: gelb, grob, ziemlioh glatt. — Ein-
band: Pappbd mit Lederr&oken und Elappe. — Sohrift:
ziemlioh gross, etwaa fiuohtig, vooallos. P. 42—67 in ganz
moderner Sohrift: gross, rundljoh, flSohtig, unsoh&n, vooal-
los. — Absohrift o. ,800 /jje». — Naoh f.2 fehlt 1 Blatt. -
Arabisohe Folirung.
We. 643: 48 BL 8™ (16x10; 18x7 eia ). — Zu-
stand: ziemlioh nnaaaber. — Einband: Pappband mit
^ Lederr&oken und Klappe. — Sohrift: klein, geffillig,
4% gleiobm&Bsig, vooallos. — Absohrift o. llw /tw. — Ara-
bisohe Folirung.
We. 544: 28 Bl. 8 TO (15V»XlO; 18x7 0, »). — Zu-
etcnd (fettfleokig) eto. u. Sohrift wei bei 648. — Naoh
f. 1 fehlt 1 Blatt
We. 645: 36 Bl. 8" (16»/»X 10; 18x7<»). - Zu-
stand (nioht ganz eauber) eto. u. Sohrift \rie bei 648. —
Naoh f.9 fehlt 1 Blatt.
HANBSOHRIFTEH D. K. BIBL. XX.
We. 546: 82 BL 8" (I6V»X10; 18x7 OB1 ). — Zu-
stand (etwas wasBerfleokig) eto. u. Sohrift vie bei 648.
We.547: 86B1. 8« (16«/«Xl0j 18x7«»). Ebenso.
We. 548 1 44 Bl. 8" (15»/ 8 X 10; 13 X 7°»). — _ Zn-
stand (nioht ganz sauber) etc. und Sohrift vie bei 643.
We. 549: 27 Bl. 8" (15»/«Xl0j 18x7»»). - Zu-
stand (die untere Halfte stark wasserneckigl eto. und
Sohrift wie bei 648.
Die Anfange sind:
We. 542 : *<.*> ^11 f «Jl £>y 5 ^jt Jl d&
Lv*JI ^L (Jl b*, \ ,Jt yy*JI »-* j^ "I
We. 543 : J^Ls* «J &>**?■ "' &$ ^ i *i ; ,lX4
olf^l yA 'Mr* (cJI /*»* ^s> «J \^j ^ ^^ >'
gJi »JJ! *U Li ,U4
We. 544: <^^ ^♦■* ? e*^* r US /^J 5
^i^lJ.Ls^'S^ Kaa^UI 8^«JI a «J jSj L» a L> Jo ^\
u50U »JJ 5 Jju?. *«*> «*.Ut ^1 Uj ^,»jJI JB ' LJl
1\ o^ ^i g*j wi \i/i lA «i^LJ' ^elij 5 a tbUj
We. 545: xX^ fc^U 5 «^e *JUI ^ ^IJi JlS
We. 546: oLj&XAJIj u^y^ 1 f^W ^5/*
gjl oLj^/JI ^JUWI ^
We. 547: «J lpb-1 «3UJ JO»i JLS ^-0^ ^
gJI uS^UI ^1 ±~ } \ *te*i ^0
We. 548: osL^i'l ^^ <^ ^1 «>uJi 5
yUe «^USj tfJUJt wSJAi^ (j^jLS ufljl /Lw*
gji iuiiLLJI nyJl Ante's (d u>-^ r^ L '^ ,
We. 549: ^a JJ" ^51, »0*S^ 0< >*1~JI «JX«
y(, a u^t ^fiiJt, /Uiu ^ m^j ^i«4 *Jy>
9167. We. 747.
1) f.l-«.
80 Bl. 8*», 17-28 Z. (20»/s X.;i4.Vf ; 18Vs-14 l /,X
10— 11 0B ). — Zustand: lose Blatter, ziemlioh unsauber.
auoh 6fterefleokig (besonders f.44. 45. 48. 49); der Band
zum Thell etwas besohadigt. — Papier: gelb, sterk, glatt.—
Einband fehlt.
Ein Stuck desselben Romans. Titel fehlt,
aber von spftterer Hand ist f. 1* oben an den
Rand gesohrieben: ^^1 "^A*" o* -
Anfang fehlt. Dae Vorhandene beginnt f.l»:
JJ* dye, ^ ^xUt ^t ^ c t (Jl -Jl) 1$
*J1 J^tj ^lj*.t ot3 50jX«w» ol^J-Li
19
146
GROSSES EOMANE.
No. 9167— 9169.
DieseB BruohstOck gehort in den An fang
der Geschichte. Mohammed kommt bier gegen
Abend zu einer Stadt, genannt JJi\ oU, tritt
in einen Garten und legt sicb dort in einem
H&uschen eoblafen. Zufallig kommt eben dahin,
an jenem Abend, bei sohwerem Gewitter, die
Tochter des Kdnigs Hassan, Namens i^^LJI B.i>
(die ein Philosopb l>-jj^ im Rama] unterriohtet
hat): sie erwartet ihren geliebten Vetter Mo-
hammed dort zu finden, verwechselt in der
Dunkelbeit diesen mit jenem, und entlaufl mit
ihm der vftterlichen Aufsicht und Strenge und
kommt mit ihm in das Reich des K6nigs
Gulnar (;Ub-).
Es bricht bier mit der Geschichte ab : daes
der angefiihrte Vetter Mohammed den Kfinig
von China, Namene JJ jy*, sum Kriege gegen
den Kurden Mohammed veranlaBst. Sowol der
Kdnig von China ale der Vetter fallen im
Kriege* alle K6nige Chinas werden durch
GeieterhOlfe in Ketten gelegt und vor Mohammed
gebracht: die den Islam annehmen, bleiben am
Leben und zablen Tribut, die ttbrigen werden
umgebraoht. Kfinig Feidas t^O^ stirbt, sein
Sohn wird Kdnig. Zwei Jahre spftter stirbt
Hassan. Da fallt dem Mohammed ein, seine
Heimat wiederzusehen : er bereist also seiu
Reich, kommt dahin, findet auch den Hirten,
bei dem er gedient hat, ntmmt ihn mit.
Die letzten Worte f. 49": ^UUj, ^U^,,
fi^i\ uSJJ ,jii ^#T.t^ t^Ms w^ui 3 jsi\
F. 1 — 16' Mitte entepricht We. 541 (nur
dass der Anfang bier fehlt und nach f. 1 3 eine
grdssere Locke (von vielleioht 20 Bl.) let). Die
im Anfang von We. 542 vorhandene Lucke wird
durch das auegeftlllt, was hier f.16 1 — 29*, 8 Bteht.
Sohrlf t: siemliob gross, naohlftaeig, nioht undeotlioh,
vooaUoBi die leteten Blatter beseer geachrieben, aber etwaa
blues. Der Text Mb f. 48 nnsohSn von einer rothen Linie
eingerahmt. — Absohrift a llM /m».
9168. We. 550. 550*.
Zwei B&nde desselben Romans.
We. 550: 60 Bl. 12™ (14X10; llX6V« c,a ) —
Format eto. nnd S ohrift wie bei We . 641. — Titel
anf dem Vorblatte: i^jXJI J^js^ 8^» ^ {J>t jM
W«.650»: 66 Bl. Format nnd Sohrift ebeneo. —
Titel f. 1»» ^>jQ\ Ows? Hrf* y* yMiUJI
Beide Bande umfaBsen das Stock, welches
enthalten ist in We. 543, f. 8», 10 bie 48" Sobloss.
In W* 560* ist f. 56 beim Zahlen obmprongen.
r
14. Gudar ©g^ajjad.
9169. We. 674-678.
Dies Work bestebt sue BSnden, theilB 8 TO , theils 4 to .
We. 674:46 Bl. 8™, 0.15Z. (19xl8«/»i 16X9-10«°).
Zustaiid: sohleoht. fleokig nnd nnsanber; der Bftoken
BUBgebessert, anm Theil anoh der Hand nnd einige aodere
StoUen. Bl. 42 lose. .— Papier: gelb, glalt, start —
Binband: Pappband mit Lederr&oken. — Titel (von
gang spftter Hand) f. 1* n. 2 s :
Anfang fehlt, ist auf f.J2 b erganzt: uuTU
j#Lyt 3 JUaJL, **jJ|J Hjaw J^k> ol^l***, *sj;!p'5
•j* 8 "* ^* Lf X» s jZjtt} vJU.xIIj jUsM fcsu%
jfcf**-, ^LJt jJUJIj _^Lyi k£l*i\ jfepj ^U«iJI j*c
f^J^M \»S*+s>- »UJt ^\ (j*^^ y^iyt w^JLJI Uj
tj^UUI iL^aJi jb^Ji ^ . . . ^l^X^xJi (g^CO'Sd
«iUait^ «JvXe ly* jgf t&S?. jaa\ iOac ri'^S • • •
gJt »2S\Xs» y* uiyM U ^LwjJl UAs C(? s-mj . . .
Geschichte dee Fischers Gadar ben 'omar
elmicrl, zur Zeit des Elmelik effBhir beibars;
nioht eelten mit Gedichtsttlcken untermisoht.
Bricht ab mit den Worten f. 45 b ; V^J\j>. ^j,
slit u^Jb^ LjJ^"
Sohrift: siemliot groes, gefallig, deotlioh, vooallos.
Bl. 6. 6. 10. 21. 22. 88. 42 von nenerer Hand finohtig
erganzt Arabisohe Foliirang. — Absohrift o. iuo /tm.
We. 676: 56 Bl. Format eto. a. Sohrift trie bei
We. 674. — Arabisohe Foliirang, erst von 2 an beginnend.
Bl. 56 lose. Erganst sind Bl. 10—14. 20—26. 40. 44—46.
Sohliesst sich unmittelbar an We. 674 an.
Beginnt f. 2» : L**^ b^ ^b>| ^^ {&X4& ^LsVJt
Bricht ab mit den Worten f. 56 b j H Jj ysJS
\JpX#\ ViM^k^ o>4*i j*& qjU jZjS* lejuu. l^ J/Uf
W@.676j 88BL 4«°, 0.20-22Z. (28xl6Vt } o.l8Xll««).
Znstand: giemlioh gut — Papier: gelb, stark, ttons
gktt. — Einband : Pappbd mit Lederrleken. — Titel £ 1»:
Anfang f. l b ; t^*. J^ uj^U Lflf, ^^s* &£
U^y 3 ^4*«j btel 4^>' (^ K£^.U» K*m«3«» /«%
No. 9169. 91.70.
GItOSSE ROMANE.
147
Bsginnt f. 2 a : ^IXJ j_s-A
%sl\ .U-sM til
Es entspricht We. 676, f. 4% Z. 10, obgleich
die Wortfassung etwas abweicht, Der Schluss
von We. 676 steht hier f. 37\ Z. 10. Es
folgen dann hier nooh einige Zeilen, deren
letzte Worte f. 38 a : Ui *J*J 5 w£»U v.^fe^wJI tX»-L) S
Sohrift: gross, kr&ftig, rnndlioh, voo&Uoa. — Ab-
ftchriff, c, .-.'""/lie*.— • Aof f, I 8 stoht das InhalteverzeiohniBS.
We. 877: 41 Bl. 4 to , 16— 19 Z. (22 X 16; 16— 16 X
lO—\G t li'" B ).r~- Zuatand: nioht reobt eauber, aaoh nioht
frei von Fleoken. — Papier: gelb, stark, glatt. — Ein-\
band: Poppband mit LedarrflMen. — Titol f, 1*:
Unmiitelbare FortaetBUBg von We. 675.
Hfirt auf mit den Wortert f.41 b s w«JL&= q<«
UjfP t3Uj':.l/jl? t^feSp\As» (j^> ul.:^.«^JLw^1.iy%4.jLa&
Sohrift: ziemlich gross, etwas flfiohtig, vqoalloB. —
Absohrift von -«®JLIa*Jt ,-?&LsJt Aft^jr?' Q? ^^
^^JOJI t^yUaJi im Jahre 1167 9&fer (1753).
Das Inheltsverzoiohniss steht f. 1 B .
We. 678: 117 Bl, 8 TO , 18-20 Z. (21x16; 17—18
X 12 6ta ). — Zn stand: ziemlioh unsanber, aueh fleoklg. —
Papior: weiBslioh, ziemlioh stark, wenig glatt — Bin band:
Pappband mit KattnnrQoken. ~ Titelabes-sohrift f, 1*:
Ad fang f. 1": <U® i^su «JjdLj icJJI wlwJl
wJV^JIj j^j^t^ .^UmJI £f* s*XAe UJ *|iuJ^ <£jkd\
Dies entapricht We. 674, f. 1 3 b , Z. 12. Naoh
f. 1 fehlt 1 Bl. (== We. 674, f. 16% Z. 4 bis 18% 8).
Sohluss f. 117 b : rJl&otj jfe^io ~,J *J J^bj
^ ^ jU 3 l^ U*^ ^1 X^llf ^3 Xrf;>>>^
Bel f. 61 ist ein Abeohaitt gemaobt.
Aof f. 12 folgt nooh 12% aof HO HO 4 .
Sobrift: zismlioh gross, etwaa diok, gewandtu. danfc»
liafe, vooftlloe. — Absohrl'ft vobjUj^I i>jl> 1m J. ^/isjo.
la dieeera Bande liegt also das gsnze Work
t«w, iiur dass ^or f. 1 einigo BJAtter (etwa 5)
fefelen, entspreohwd W«. 674, f. 1 —18% Z. 12.
15. Etteir ennatiq.
(Der spreohende Vogel.)
9170. We. 654—661.
Dies Work ist aue veraebiedeoen Banden, meistens
in 8", zusammengosetzt.
We. 6B4: 81 Bl. 8", 19 Z. (21 X 15; 17 X U ®). —
Zagtand: nioht reobt feet im Einband; einige Blatter fast
gana lose, Im Ganzen nioht reobt sauber. — Papier:
weiealioh, ziemlioh stark and glatt. — Einband: Pappbd
mit Laderrfloken (sohadhaft). — Titelfibersobrift f. l b :
oL^sy jjai\ XjIX&. V^
Anf dem ungezahlten Vorblatt (und so anob im Anfang)
eteht aber der gewfihnliohero Titel:
Anfang: ^Jdl /^Uil ^bJI y,**. mi^l Ouu Ul
olfL<Jl cy * J^lflj l J +te\ ^i B^js ^s j&> v^bCo
^U&sJI <£J6 qK^ jj.*t> >>U^> J^ &\ /*Wl • • . ,_f «»>♦ U(>4
Ein armer Vogelsteller, dem seine Frau zrj
6 Tdohtern einen Sohn gebiert, fangt einen
wundorbar scbdoen Vogel, verkauft ihn an den
Handler 'Omar, der ihm, damit er ein in Be.
zug auf semen Sobn gethanee Gelubde erfullen
kOnne, eine botrttchtliche Geldeumme dafflr zahlt.
Dieser Vogel kann spreohen, ist klug und gottes-
ftirchtig, und Qbernimmt, als der Handler eine
Reise naob Elbapra unternimmt, die Aufsicht
und Beratbung seiner zurtickbleibenden Frau.
Dieser stellt der ^JUb hLawJI naob etc. Der Vogel
erzablt moralische Gesohichten. So
f.5 b feie y^A^i ^L© A^t^i.1 J^UCb.
Schluss f. 31": afr i jX^JUiall j)^> #JI ^
Sobrift: eiemlioh gross, gewandt, etwas rondlich,
vooallos. Uobersohriften roth. — Absobrift im J. ,tm /ieM
(naob We. 669, f. 29»).
We. S65 : 50 Bl, A* , o. 17-19 Z. (22 f /» X 16; 19x 18 e ").
Znstand: ansaaber; lose Lagan und Blatter. — Papier:
etark, gelbliob, etwas glatt. — Einband: Papfideokil mit
Lederrttoken, — Titel f. l"i
1st uumittelbare Forioetzung von We. 654
(aber von anderer Hand). An fangt ^Jt ^
Der Vogel erzablt f.4»: ^ J* Uf\^ K^UCs*.
19»
148
GBOSSE ROMANE.
No. 9170.
Schluss f.49 b : J*** ^a l^u, MlAM Jlfii
£y»»- JLS »'«$t J>* o^*»^ (& UWi! ^ i^**" i*-***"'
Sohrift: gross, rundlich, vocallos. Absohr. o. 1Kn liiu-
Auf der Ruckseite des Vorderdeckels und
auf f.l, 2* u.50 ist eineAnweisung zurPunktir-
kunst. Fangt an (naoh dem Bism.): 'ijaji *\9>
Sohleoht nod fl&chtig gesohrieben.
We. 656: 44B1. 8™, 17-19Z.(16xlO>/s; llVsX6Vs cn, >.
Zn stand: nioht ganz sanber, such fleokig; Bl. 1 n. 44
zur Hfilfte abgerissen. — Papier: gelb, stark, ziemlich
glatt. — Bin band: Pappbd mitLedemioken. — Titel fehlt.
Der Anfang fehlt hier, wegen dee be-
schadigten 1. Blattes. Das hier zueret Vor-
handene ist f. l b , Zeile 5 v. u.: j8> w>p' *il *3
Dieser Band umfasst (BL 44 eingerechnet)
das Stuck We. 655, f. 1 — 22% Zeile 15.
Sohrift: gross, steif, rundlich, vocallos. — Ab-
s oh rift um ,wo /i805.
We.657: 64 Bl. 8™, 16-22 Z. (16x11; 18x8-8V8 0,B ).
ZuBtand : nioht ganz sanber. — Papier: gelb, glatt, stark. —
Binband: branner Lederbd. — Titel f.l»: ^taJI^ ^UJI
F. 1— 40 enthalt das Stuck We. 655, f.4%
Z. 16 bis 22", 13.
F. 41» ist leer; f.41 b u. 42 gehfirt wol nioht
zu diesem Werke; es ist daselbst die Rede
von einem ^iAJl Ouc und 2 Derwischen.
F.43 u. 44» leer. F.45—54» ist der Schluss
aus dem Werke /ftJjkJI B^iS, dessen Verfasser
\j*J>\ ^L ^SJI ^ oJI *ile c y <*♦*? sich f. 53"
nennt: cf. Pet. 701, 3.
Sohrift: gross, Bteif, fluohtig, vocallos. {Auf den
ersten Blfittorn kleiner). — AbBohrift o. 1MO /ieos.
We. 658: 88 Bl. Format eto. und Sohrift vie bei
We. 664. — Znstand: lose Lagen im Deckel, ziemlioh
nnsanber, auch fleokig. — Titel f. 1*: / ikUJI JjaJl B,**v
Damnter: 1 f-j&-, also 9. TheiL ^
Anfang: **-|^J-t &>^ ^a»^. Hi ^JS JlS
ge » 5; t «>*& L« Lit cJ «jJLS j*LJ5 ^* X,»l^l
*>,> olj jyjiUI oO'l iX^I & G tf U a j^l
DerVogel erzahlt f. l b : fcXi-l^i^Jm^t**. >s»Ki>
Schluss f. 38 b : t\ sJU^s ****»» £ c^W
^ISJI kUAj KeU *J JyC<J Jae» oJj^JI (jJL* l
*8yu eJ v^?*5 oUjjl Krm*
We. 659: 24 Bl. Format eto. nnd Sohrift wie bei
We. 664. Fest im Binband. — Titel f. 1": jJaJI 8j*«
Damnter: It" rj£\, also 13. Theil. Ueberschrift f. l b :
fc*>-5j5 ^tf> «*£??. Ui j*e *^-|^lll ^*tJ! Kj.UC&>
Anfang: «?-|>*5 ^^J c?" £**' ^ j*^ 1 o'
^^d> Ij »U^ jJ iyJL3 LS>/^ jrtXfij ^H 5^bis> ^c
[1+1 JL*] L4XS ^^ lUe . g* . ;cJj) J ; «^ ; ^iJl
Schluss f. 24»: fej^ «Urtj ^^ 3JI J.cUb
r v>lJ> jPM D l ^1 . . . oULsTj U*s Jx-j+ii^'-ol^
^^JUI ^y**.^ ;jJJI y/j oUU^! ^3^5 oUlil
Dies ist der Schlussband des Werkes.
We. 666: 80 Bl. Format etc. and Sohrift wie bei
We. 664. Fest im Binband. — Tf tel auf dem ungezfihlten
Yorblatt: jftklt «,**>,. Damnter: |» *^l, d. h. 10. Band.
Anfang: JJ"li 2o Sj &^\ Ka^Xwwo K*aJ&c «j«
^Jf wli.l JUtJ fc^jJj
Schliesst sich unmittelbar an We. 658 an.
Schluss f. 30': „«aj U a 8J>-^ i^LiJ t^ic
^^^ j.LsXm.1^ «Jl*? ,-JI A^'"^ U4-U q**^ yaail
'oLeUil ^^ a o«i30JI r v5l> (&i\
Dies ist der Schluss der letzten in We. 658
angefangenen Geschichte.
Dann kommen noch einige Zeilen als Ueber-
gang zu dem folgenden Bande: %\y> u^axlt *ji
We. 661: SO Bl. Format etc und Sohrift wie bei
We. 664. — Titel f. 1»: jfhi\ B^. Daronter: \t *j^l,
also 12. Band.
Anfang f. l b : 81^ «**»*«. Uii ^UJ JU
eJ *sjJU» ^^1 SjIjC^I u£J3 jAlail ^ ^£> &»=ly*l
fJ i V LJj jj^Jt »iXs> g* pjt u^fij U Ul^
DerVogel erzahlt f. l b unten: ^^5 f^^ai KjIXb»
Schluss f. 80 b : ,jfeJUrf iXaSj j^ ^ ^JJI
^J1 bj^y» Jkfi aJLJJ (J*'*'*) • • •
Naoh der angegebenen Bandzahl (1 2) folgt
hierauf We. 659 (Bd 18), was sich ©us dem
No. 9170— 9172,
GROSSE ROMANE.
149
Text Belbst nicht ersehen lasst; nach demselben
kttnnte dieser (12.) Band auf We. 660 folgen,
obgleioh dieser ala Bd 10 bezeiohnet ist. Die
Bttnde folgen also so: 654. 655. Lftcke einiger
g Bande. 658. 660. 661. 659. Moglicher Weise
* zwischen 660 u. 661 die LUoke eines Bandes.
16. Alimed ^ddaaifl
9171. We. 664— 670.
Dies Work besteht aus Banden zweier Exemplars in 8™.
We. 664:806 B1.K1.-8", 19Z.(16'/ 8 xn i 12 l /»x8Vs om )-
Zustand: got. — Papier: golblioh, ziemlioh stark, wenig
glatt. — Einband: Pappbd mit Lederruofcen. — ■ Titel f.V:
'vJ.,&JI 3 BjlbAilj '-'Bjleji* j^y* O*
Anfang: U ^J^e*! ^4,\^£ Bj&Cj ^J^JaAij
Uu^Uc su*&-\) Ouy> y '\jfo jj^Uol j^tkii U$ f£JL
^ JLfii kwUJU KeUUl ^\ KeUiU &$:> 5 jWXJ ^
^ U J.BAX,) ^ft5>i oIj^II ^ i> -^ *»&» Irf
Zweiter Band der Geschicbte der Gewalt-
streiohe des Aimed eddanif und GenoBsen, einer
Art privilegirter Soldatenbande. Hier und da
Bind Verse eingestreut, im Ganzen aber wenige.
*' Eb fmden sioh einige Ueberschriften (in
rother Schrift):
81 b bUU^ Uyi a «*.& j^b L M f.y.&l} ,WJI gf&jA
(UirfljJl i^ai'i **#&to »J»#«U*JI -« tWrt ^s
124» 0< 1 -/U ^ z,^ yJI ■ f ^KJ! > J.^» £>jt!
240* ^31 L^s XJLx^l KiftJj> fiW ^Jl ^a&JI gz-jt.
£&t U5 >>Ua^ q* L^je»3 j«m ^ l4*a3 3 /a*
287 b iO^J^ Js W^ »L&JI v>^ i-l f^'s J^C^jrf
SchlusB f. 308 B : ^ }*j r«U# «Jia**J' *JuM,,
^1 t.». 5 y »UI ^„ jwO ^ _,>£?. gS^j) *^j ^ V
^ J^JU y»jfl 1^ 1** ,,J, i .Ar^ 1 lA J 1 ^ 5 '
— Sohrift: gross, krSfHg, dentlioh, wenig Tooalisirt. —
4| Absehrift 0. ""/nes.
We. 86B: 118 Bl. 8™, 19Z. (21 VsXlB; 16-17X lip.
Znstand: ziemlioh gnfc BL41 lesrj desgl, 72». 88". Anf
f. A55» stebt blosss wAUUI i^*©>l ^ . J^L&Jl ■ wA^aiJI. —
Papier: gelblioh, ziemlioh stark und glatt. — Einband:
Pappbd mit Lederrfloken. - Sohrift wie bei We. 668. —
Titel f. 1": KA,JaJI 5 wAiuKi! a»*s»l i ciJLOl.
Anfang f. 2": v^h^ ^5 eMft* ur^ VWrtl'U^
t^S ^5 v!>^ (^ 5 ^ W * JL " 1 J***- Wi ***"
Dieser Anfang eteht We. 664, f.129% Z.6.
Der Absohnitt We. 664, 240" beginnt hier f, 95 b 5
der Absohnitt We. 664, 287 b beginnt hier in
We.666 f.22", Z.4 ohne besondereUeberBohrift.
Der Sohluss vonWe.664,f.306 4 steht hier f.36«, 4.
We. 666: 119 Bl. Format etc u. Sohrift wie bei
We.666. F. 1 14 b leer geblleben.
Uehersohriften von Ahsohnitten fehlen bier;
dooh steht am Rande f. 40»: ^ r Jt ^1 J>e jj&>
We. 667: 123 Bl. Format eto. wie bei We. 666.
F. 48 b ist leer gelassen.
Am Rande f. 80»: ^j^yW J>s j^
We. 668: 116 Bl. Format eto. wie bei We, 667.
We. 869: 81 Bl. Format eto. wie bei We. 668.
Am Rande f. 20 b : ,jAAU*JI #t ,> j>^»5
We. 670: 72 Bl. Format eto. wie bei We. 669.
Unten am Rande fleokig.
Sohluse f. 72": q a & ^ y:H ^>> »
^.AgJI yJI plj D ^ ^ ^J* 54 ^^^ ^ J 4 "
LaLjl 5 ly twl 5 ^>I<J>*? (Jb w^i V^" 8 " t,^ 1 l^l) U"^
j.yj ^^ - ^fa' u 1^*3 "4 1 ^^ A ^ r*/* 3
DieB ist der Schlussband.
Die Bttnde 665 — 670 folgen unmittelbar
auf einander und sind von derselben Hand ge-
schrieben und enthalten Band 8—8; an diesem
Exemplare fehlen also die beiden ersten Bttnde;
der Text des zweiten ist aber in We. 664,
f. 1 — 129 enthalten, so dass im Grunde nur
der 1. Band an dem Text des Ganzen fehlt.
9172. We. 702.
6) f. 107-119.
4««. 26 Z. (Text: 16'/ 9 X % i l%" m ). — Znstan.d; nioht
gasz sanber. — Papier: gelb, ziemlioh stark und glatt. —
Titel f. 107» von anderer Hand: Uu*>J\ J*J>» ««»
Anfang: q» '-i ■• • (&^s «*A*# f^ *^> if***
A*pA **«t JJ 5 ^ '$».**$ ^ *^ 8 ^ 1
Uya* & \ji& W W-Wl* OfcxM ,y«J , -* jjJI
,| ^ D ^ ^! ^ -U# 3» O^ O^ ^
. . . 0^s>\ &m*I ^ vJu>> &i* 1^ oW ^
iJl DA A« ^m »y8*3 oU «^( l(j
150
GROSSE ROMANE.
No. 9172—9175.
An fang der Geschiohte desselb.en Ahmed
eddanif. ,-- Die Geschiohte dieses Ahmed in
1001 Nacht (ed. Bui.) Ill 268 ist viel abge-
kttrzter und, trotz desselben Gegenstandes, ganz
anders oomponirt. Es scheint in der That, als
ob hier der wirkliche Anfang zu der bande-
reichen Jc**.! «,*** vorliege, wenngleich er die
Lifloke v or We. 664 nicht vfillig ausftillt.
Das Vorhandene bricht ab mit den Worten:
O' *-*>" ^ Jl^l K,JU ytj v&i&J Uytoj ^^
'yiSj, Kji j^sA ^JU ,^u ur^rf 2
Schrift: zjemlioh gross, gedrfingt, deutlich, voeallos.
Absohrift o. « 1M /, 7 j7. — Nach f. 118 fahlt etwas.
9173. We. 671.
54 Bl. 4«°, 16 Z. (22»/s X lfii/si 17Vs X laVs 601 ). -
Zustands ziemhoh unsauber,— Papien gelb, dick, etwas
glatt. — Em band: Pappband m it Lederrfioken. — Titel-
ftbereohrift f . 1»: ff\ JuaS (y ». Daneben nooh:
s-AivXJt tX*A-\ . Anf dem nngezfthlten Vorblatt:
Anfang: j ^^yJJ ^ >wJ «50Ut b»l «Ott
Riohtig ist, daes hier ein Stuck des Werkee
664 — 670 vorliegt, aber in abgekUrzter
Fassung; so z. B. ist hier kein einziger Vers
vorhanden. Ob es der 3. Band sei, lfisst sich
nicht gut feststellen. — Es stehen hier viele
Ueberschriften der Art: ^uj| Ji^ a ber anoh
andere: so f. 11" UyA ^y^&Ji j^l g^
82» L^Jt x^X* J* £ao yj\ KjaJ J\ g^
Bricht ab mit den Worten f. 54 b : *X0 LJlS
OjLi wiUJI vitoli XeL» .Xsj uJLJ! ^b*. ^^
Sobrift: jffoss, flflohtig, rondlioh, bless, vocalics. —
"Yjto*.
45 a
50 b
51'
51"
Abschrift o.
17. Alf leila we Ma
(1001 Nacht).
9174.
1) Do. 183.
210 Seifen KL-8", o. 22 Z. (I68/4 X 10»/«; o. 18 Vi X
®" 8 ^V ~ Z«BUnd: riemlk gut, ab'er der Test
*ramn<fl» oben dureh ein Hemes £,oon an vision Stellen
besohadigt. — Papier: ziemlioh stark, nioht glatt, theils
weisslioh, tbeils blaulioh. — Eiabaad; PappbaDd mit
Eappo. — Titel (vor S. 1):
Anfang S. 1 : ^S^ K&ki ^ &UI^ \^±
Erster Theil von 1001 Nacht; umfasst die
1. bis 71. Nacht und ein Stfiok der 72. (geht
bis Do. 1 84, f. 5\ 5 t. u.). (= ed. Habicht
I bis II, 5, Z. 13.)
Sohrift: gewdhnlich ziemlioh klein. aber nioht ge-
drftngt, deutlioh, nioht sohon, vooallog. Die Ueberschriften
der H^ohte roth. -r-A^Bohrift von dem Tunesen Mardoohai.
2) Do. 184.
172 Bl. 8™, 16 Z. (17 X 11; 11*/* X 6"*). - Zn-
stand: gut. — Papier: gelbliob, glatt, stark. — Eisband:
hellbraaner Lederband mit Klappe. — Titel f. 1" und 2»:
Zweiter Band yon 1001 Nacht; umfasst
die 72. bis 171. (incl.). (—ed. Habicht I,
363 bis U, 332.) '
Schrift: ziemlioh gross, deutlioh, vooallos, Enro-
p&isohe Hand. Die Uebersohrift der Nficht« roth. — Ab-
sohrift c, 1800.
9175.
1) We. 701, 2, f. 32 b — 112,
Format etq. n. Sohrift wie bei 1). — Die erste Seite
fehlt und ist in grosser unsohBner Sohrift auf f.82 1 ' er-
gfinzt. — Titelfibersobrifti
Anfang: UaJ^sJj &^£ ^ ^Xs\ iM^ jf^
^ \f &j| ^| (^pL».| ^yi \JtLu} J.OJJ} (^Zys
gJt iXb ^*e ^ J «J S jLXJt
Anfang der 1001 Naoht, aber in etwas ab-
gektlrzter Fassung. -- Bricht hier ab mit den
Worten f. 1 12 k : r / &* o»,\JJ\ v^j t Xs, (4*-^
tj*U >X% Aas»Lss> *vUej JU^-I j*las>^ &*JU»3 K^JJ-t
Dies Ende entspricht 1001 Nacht (ed. Bui.)
2) We. 663.
100 BL 4*, 16Z. (22X16; 16 X 11»»). - Zustand:
gut — Papier: gelb, ziemlioh stark und glatt. — Bin-
band: Pappband mit Lederruoken. — Titel fehlt.
Enthalt Stficke aus 1001 Nacht und zwar
in abgekurzter Fassung.
Anfang ill** ^^ & a \S «J| ^ «JJI 5 ^^s.
Ril yUL ^ D U^ ^ I 5 ^5 3 jtf'jJI wiUU^ ^LyJt
No. 9175—9179.
GROSSE ROMAN!.
151
jfcjXJt ^5n k 5 u^& j*a«J' 5 j\t^ ,«^Ji H o tf 3
Zuerst der Anfarg des Werkes bis zu Ende
der Geschichte des Kaufinanns und dee Kobolde
DaDnf.26 B t £9 ; Jt J a*> £»(^j*'o* >>-»^' l5 rf l ^ e *
und £ 39* --j»*xJI f^» XjL&>. Dieee Gesohichte
ist aber nipht zu Ende; die Blatter 46—52
sind leer gelasBen.
Darauf f.53 B ^ *1R, <j*p» 'o**^ 0«* &*>
and f. 82 s : o*Jj«aJ' g« >>L<Jt KjUCs»
Scbluss f. 99°: «£*&£■ J* «5&s» «JH yC%
^ ali't <JI f t/l 3 jc i «^* lM»3 ^ <^1^
Schrift: gross, rnndlich, gelfiufig, vocallos. — Ab-
sohrift c * S80 /iK5.
9176. We. 1082.
50 Bi. 8™, 16 z. ae'Axii 1 /*; 12-13 x7V>-8 , /» ' ).
Zuetand: nloht eauberj Iobo im Deckel.
Ein '"Stack aus 1001 Nacbt. Auf dem Titel-
blatt f. I s steht, eB sei der 13. Theil; dies iBt
dann in 20 verSndert. Enthalt die Geschichte:
o^&Jl u^l* (vgl. ed. Bulaq H, 144 ft).
Anfang: _L*J1 o>!i^ «^>l Uii ^>yS «5l3
SchluBB: J* iwtLbl^ "j^^Ks 8 jfr^ *j**Vs
Sob rift: riemlioh gross, rnndlich, etwao godr&agt
Bl. 8—8 fehlt. — Arabisoho Foliirnng.
9177. We. 701.
I) f. S-32".
197 Bl. 8™, 16-17 Z. (16 1 /* X 11; WX^'W —
ZuBtand: reoht unsauber, auoh fleokig, besondera am
obaren Rande. - Papier: gelblioh, ziemlioh stark nad
glatt. — Einband: branner Lederband. — Titel f. 1 :
jUjy^J\ $jA£ ph <j* iU&9
Anfang f. 1": f£s»\j> *■«« & (***»' *% /*
. . . «^e ji-T i /* >m »ty oj ^ ^y^t
KjU 0^1 i ^5 ^ c^ 8 ^5 r*"' 0^»
Geachichte des jungen Eaofimaane 'AMfe
und der Zamorrod der Yorhangatiokerisi.
SchluBB f. 32 s : Qte»\ s fUJi 5 o«lJ4 ^J^
Jlf* g\LS\ p&*^ oiljs ^>Jt «Xs4 ^9j5 ^U J*
BjaJ? jJ fs ^J o^ ^ oWOII ^ ^1 u^
DieGeschiohte steht in lOOl Nacbt (eei. Bui.)
II, 180 £
Sohrift: siemlioh klein.gefaHig.vocaUoB.- Abooferif t
im J. 1207 Ragab (1793) von <^^ 5 iJ &ttaA C&fymR
9178. p>g.57,
48 Bl. '*«, HZ.(l5V8XlO»/«; Hx6«/rt - %f
stand: otwas UDuaubor, anoh flockig. - Papior: galb,
glatt, diok. — Einband: brsaner^Lederbd. — iitol tA :
VorfaBeer fehlt.
Anfang f. l b : ( ,
LiebeB-Geschiohte des Enes (Ins) elwpg^a
mit der Elward fl 'lakmBm (oder auch -Elward
'ala 'Ifiudad) in vierversigen Strophen (^c) nut.
dem Grundreim auf f P, injulg&rer Spraoke,
ScbluBB f. 47 b ; f.U& wM &JL, ^ ^
Die Geschichte eteht in 1001 Nacbt (ed.
Bulaq U, 265-286).
Schrift: groBB, siemlioh gut, vooajimrt. Dor Test
in rothen Striohen. Kach f.4 feblea 2 Bl. - Abaoanft
im J. 1192 DS'lfii^e (1779).
''"■■■ F. 47 b u. 48 8 einige Sentenaverae.
9179. We. 702.
18) f.l.W-188.
4«», 28Z. (Test: 16X9 Va 010 ).- z " t if a . , - r ,4 *S!jS
«mt dooh nioht canz eauber, bes. auoh Bl, 18E . mcht,
Papier: gelb, ziemlioh eterk nad glatt.- Titel i. N7 ,.
Anfang f.l77 b : ^t 5 a^ ,4®' *^sj 6
]^>\ y* ./&. ... • • o U / f*^ ^ O^ ^ ' ' '
, : -£JV.^>-r*#* % ^^
Die Geschichte beginnt damit, dass ein
wohlhabender Kaufinann in Bagdad, Namens
Nor eddin der GoldschmiedsBohn, mit Beinem
Sonne ein schdnes gescheidtes MMchen, da 8
er ^ nennt, auMehen und in den Wwsen-
152
GROSSE ROMANE.
No. 9179— 9182.
scbaftsn untenichten lasst, in denen sie denn
auch erstaunUch bewandert wird. Der Kauf-
mann Btirbt, der Sohn verarmt und in ihrer
Noth echl> sie demselben vor, sie urn 100000
Dinare an Harto errasid zu verkaufen, voraus-
gesetzt, dass er sie und ihr Wissen bo hdoh
anschlage, etc. — Die Gesohichte steht in
1001 Nacht (ed. Bui.) H, 357.
Schluss £ 185": ^ ^ o^l ^^
.-fc^fi 1 ' 1 " 8 T Zi .o«^ ch &ros !' ^^ vocalics. - Ab-
scnnft vom J. io»/ IM4 . -- Nach f. 180 fehlt etwae.
9X80.
Die s el be Gesohichte in:
1) We. 709, 1, f. 1_28.
«0BI.8™,:i3Z,(iexU ; 13V»X7V,«»0. - Zn-
stand: mcht ganz eauber, beaondera sn AVrfang. -
^t/h/^L 8 ^^ 08 e ,8tt - -Einband: Pappband
mit Lederrnoken and Klappe. — Titel fehlt. ^ FU,um
l Sch A r u ft V H enlli<!h Sr°«» .kr&ftig, deutlioh vooal-
los. - Abschrift im J. 1174 domsds'u (iS, von
F. 28 b _30 ailerlei Mittel durcL besondere
Uebete; auch einige Gedichtstiicke.
2) Pet. 76, 3, f. 56-70.
Anfang — wol nur 1 Blatt _ fehlt
Das Vorhandene beginnt: LjJU*, L^. £ ubUi
gJ! *U3% t-UxJ.], £ Ui*Jl 5 ^t ^
und schliesst f. 70-:^ ^ ^ ^ ^ ^
tfV cs^i^ ' «*^ (^.1 u^JlJi ^
JUfl, r L*Jt > ^W^ LAJb ^jj| u£
AbsfhJm at^a UDd Ziem,i0h BoU «^ -caUos. -
9181. Do. 185.
1) f.1-50.
_ 56 Bl. 8"-, 15 Z. ^ Zustand: got - Papier-
dnnn gelblioh, gktt. - Einband: brluner ''LaaJbnd
Anfang f. 1\- g^Jf aUxJuJf iUaS U»
Diese Worte sind vielmehr als Ueberschrift
zu betraohten: Gesohichte des Seefahrers Essind-
b&d und des Lasttragers Elhindbad.
Es ist die bekannte und interessante Er-
zfihlung von den 7 Reisen und Abenteuem
des Essindbad. Der Lasttrager hat dabei nichts
weiter zu thun, als dass er die Geschichten
anhGrt, und schliesslich der Ueberzeugung wird,
dass jener fur alle Muhsale nnd Gefahren seinen
jeteigen Wohlstand verdient habe: woraus ihm
selbst denn auch eine bessere Lage zu Theil wird.
Der eigentliche Anfang ist: ...LT »j\ L**»
Schluss f. 50': ^Us^ *J* ^xil «5J3 ou«i
gJt j^t idJ Ju=^ (= ed. Bui. DI, 3 k).
lo« So Vi ft \ zi ??i 15oh »™?5 lmd K at . gleiohmasaig, vooal-
los. — Absohrift nm 1800.
9182. We. 1730.
1) f. 1-25.
163 Bl. 8", 17 Z. (21 x 15; 16'/. X ll 1 /." ). - Zo-
stand: etwas nnaaDber nnd fleokig, beaondere za Anfanir
oben am Rande. -^apiar: gelb, etwas grob, riamSoE
iitexnberschrift f. l b :
| P 1 ,76 ^L Ttirki8ch - Die Sultane von
^jU^Uxc (t 726 /i 8 26) an bis auf^^L^ ^
t ,008 /i595- Ihr Name in rothen Kreisen, 4 auf
jeder Seite; unter und auch neben denselben
biographische Notizen.
3) Lbg. 1036, 2, f. 4 b _13\
bchluss der Gesohichte (der ^yJt).
'^ ! N»^l 'Krf^> £j~ ^ Jja»«^
Anfang f. P: L^i p/l^^j,^ .j^^j
Uj i i>U*u D f ^t ^t vi^U-j ^ r xjji 3 ( y M
^3 JL^t Loo* *) JUu J^ ^JIosjP xS^t
gJI Jcyu L^, fcj ^ j^s ^ ^ OJ.J j^ j^;
^ Die Reiseabenteuer des Sindbad (er heisst
hier immer d b^uJ!), in 7 Erzahlungen (2 b , 5\
8 b , 1 3", 1 7", 20*, 23"). Sie sind sehr abgekurzt!
Schluss f. 25»: \ f j > j^ -ji .^j ^JJj j^ ^
L^t ^xit U 1^, ^u .^3 *Jjo ^^3 jlUi
c^ ^^1 oW^j c,jy^JI a buX-u, e^js*. ^
' LaiiJi3 ***p a- *Ut >*X«,t3 JUXJI3 r Uxj|
««i,^ 0hr / ift !i ^?^ rnndlioll > MoUftsBig, vooaUos. Ueber-
* ^26 l?eJ St,0hw6rter) roth - ~ AbBohrift 0. 1800.'
No. 9183— 9185.
GROSSE ROMANE.
153
9183. Mq. 65.
6) f. 194-218.
S™, 21 Z. (20 l /sX 14 l /si 14'/9 X 9 tro ). — Zustand:
am unteron und ana Seiten-Rande wasaerfleckig. — Papier
etc. uud Schrift wie bei 2). "— Titel f. 194":
DM.A -Jjw
^c joj.j ol3 u^i~>-
Anfang f. 194 b : ^-^ L^s ,Jel fcUS; ^
In einer Gesellschaft bei dem Hallfen 'Abd
elmelik kommt eines Tages die Rede auf Salomo
und das8 er einst, auf die Ginnen erzurnt, sie
in Erzkriige hineingezaubert und diese dann
versiegelt ins Meer geworfen habe; und jener
aussert den Wunsch, einige derselben — urn
ein Beispiel daran zu nehmen — zu sehen.
Eiuer seiner Fiirsten, Talib ben soheil, meint,
das laase sich ermoglichen , er solle nur an
seiuen Statthalter in Elmagrib, den Fiirsten
Musa ben uaclr, dieserhalb schreiben. Dies
geschieht; Talib sclbst hat den Brief zu uber-
briugen, der Fflrst Miis& lasst einen alten reise-
kundigen Mann, Namens 'Abd eccamad kommen,
bespricht die Sacbe mit ihm und nach den
gehorigen Vorbereitungen brechen sie alle auf.
Das vorUegende Werk giebt nun einen Bericht
uber die Reise, die Abenteuer darauf (worunter
auch der Spukgeist (viio-ic) Namens ;jk-&^
eine Rolle spielt), die Ankunft bei der ver-
zauberten Stadt von Erz und Schilderung der-
selben und ihrer vielen SchS.tze, endlich wie
sie auf dem Heimwege Bekanntschaft mit dem
Konig der Neger machen und dieser sie auf
einem kurzeren Wege die Ruckkehr anzutreten
veranlasst und sie endlich glilcklich mit einigen
versiegelten Krugen Saloinos bei dem Hallfen
anlangen. Dann heisst es f. 2l8 b : p§>\£>\ Uii
'^ o" o'v' o^ 1
Das Weitere fehlt hier, also der eigentliche
Abschluss dieser Erzahlung : wahrsohernlich
nur x ji Seite oder doch nieht viel mehr. Denn
die noch folgenden 7 Zeilen (in kleiner, sorg-
faltiger Schrift) geboren nicht zu dem Werke,
HANDSCHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
sonderu enthalten nur einen Ausspruch de»
.WuaJ! ~ f*=* (Anfang: Uuf j^W ^i &$> >u^#
Dieselbe Geschichte in 1001 Nacht (ed.
Bui. Ill 64 E). — Vgl. auch No. 8947, 2.
9184. Mf. 1300.
7) f. 110-117.
Format, Einband, Sohrift wie bei 6). — Za-
.staod: Behr wasserfleckig n. am Rande stark ansgebessert.
Dieselbe Geschichte. Titel £110*.
Anfang (naoh dem Bism. und einem Theil
des Titels) f. 110*: \x** i }j^ «Uiiit o%,
gJI _^ J* ^ol^tlW^J* 1 '
Brioht ab f. 117 b mit den Worten: y-a*i a
<AjL J.C ij, tufi t^l*.^ tyJ^S . . • H» ^
F. 118 — 120 enthalten ein grbsseres Stuck
eines theologischen Werkes, einige Gedicht-
sttlcke, auch talismanische Quadrate und f. 120*
den Anfang einer Abhandlung des ^ J^XJI
(zuerst: gJI >~i u^o J^!,g-ji1 &*>■ ^^ ^ -.P^t)
9185. we. 7oo. ;
63 BL 8™, e. 19-21 Z. (21 '/< X 15; 17—1.8x1.1—18""?.
ZuBtajd: lose im Deckel; sohmutzig and fleckiK. <—
Papier,- gelb, etark, etwas glatt. — Binband: Papp-
deekel mit LederrOekon und Klappe. - Titel. fehlt^eigent-
Kcb, steht aber f. l a m grosser unbeholfener Schrift:
wo aber etatt j>IS richtiger ^jUoJ! und ^Js- fur Js>
zu leaen ist. ■
Anfang f. l b : (&>*> M& -^*' ^ c^^
iu*x. S ys4s -J^ . . . o^ (^ & cP : '** ] ■ ' '
gji cr ^ »u -jb-, . . . /^y-.j** '^ .^ ^
Abenteuer des Goldschmiedes Hasan, Es
sind ziemlich viel Gedichtstucke eingemischt.
Sic beginnen damit, dass ein Auslander, Namens
■-J»yp\ A^i (f- 8"), sich sein Vertrauen gewinnt
und ihm'' verspricht, ihn das Goldmachen uus
gewohnlichen Metallen zu lehren. Er zeigt ihm
Proben seiner Geschicklichkeit darin, und bei
Gelegenheit der Unterweisung in dieser Kunst
macht er ihn bewusstlos, packt ihn in einen
fasten und besteigt mit demselben ein Schiff
und segelt davon; etc. — Die Geschichte ist
hier nicht zu Ende geflihrt; Hasan .ist. auf der
Heimreise mit den Seinigen begriffen und trifft
20
154
GROSSE ROMANE.
No. 9185^9187.
mit lp.uXaJI Jy*c zusammen. Die letzten Wort©
hier sind f. 63": n**^ ow^ jj»-»ao1..UI^U
LT^jJt ^^ p^j «>b> «5U ^ ^ ^^
Aus 1001 Nacht (ed. Bui. Ill, 422 ff.).
Schrift: ziemlioh gross, fluohtig, nicht ondoutlich,
vocalloB. Emige Blatter ergfinzt. Nach f. 51 u. 56 fehlt
etwas. — Abscbrift c. 1M0 /i 7 8s.
9186.
i)
We. 702, 5, f. 23— 38 b .
4* 13Z. (Text: 15x8'/ S ° m ). - Zustand: nicht
reoht sauber, auch fleokig. - Papier: gelb, stark, gl alt. -
Tjtel f. 23" (vod ganz neuer Hand):
An fang fehlt, ist aber von derselben neuen
Hand erganzt, namlich so f. 23 b : ^1 aWI. S6
ii^J>w» £ ^t, yaaJI S _ A U J UjJ! j^jOo j Lr
t Geschichte des Fischers ElHoleife und des
Hahfen Harun. Beginnt damit, dass der Fischer
. im Tigris einen Affen im Netz fangt, der die
Fische vom Netz verscheucht hat, und dass er
hinterher noch einen hilbschen Affen fangt, der
dem jtidischen Wechsler Abll sa'ade gehort und
dem er taglich 10 Dinftre einbringt, etc.
(Steht in 1001 Nacht, Bd IV S. 72 ff.)
Schluss f. 38": ^U^i. ^j ^ ^
^H) 1 J IjJtj ^ fci\>lju» u^m, ^LT B J^ ^ ^
O/^ ol ^ ! r*» ^ tf t ^ 8 L*>|., ^
Abs^A^^
2) We. 734, 2, f. 89—117-.
».t 4 '°' P 4_?6 Z - (T " X V l 5 * 11 ™)- ~ Zustand: ziemlich
gut. - Papier: weisshoh, ziemlich stark, wenig glatt
Dieselbe Geschichte. Titelnberschrift:
Die Geschichte des Fischers Holeif ist hier
sehr abweichend. Er hat kein Gluck mit aeinem
Gewerbe; so giebt er es auf und wird Last-
tr&ger; auch da ohne Erfolg, tritt er bei einem
Gartner in Dienst u. s. w.
Schluss f.H7«: Ul U ^l^WI *J .JUL&
gr 5 *' ****** (J> ««Xj <Xo ftii ^ ^ftes* J^ Ul (C-<iaJ>
g;!;? v -*^> (TJo>l .Jul> ^i fPUa*!, w^pj D rfjUp *J
gJI ^L«Jt v^juls* ■j-^U'^ D K U lov^ 5 'aJU^* ^Ls. t|
. ^ hr mtL gr0B8 ' rondlioh, gewandt, vooolios. — Ab-
aphrift c. 18ao /ieos.
wozu das Wort ^ zu erg anzen ist.
Anfang f. 89«: & LT *j| ^ .^ ^^
j^ ia^i OJ ^ xi^i ^j ^ c ^i^j scLj^,
gJI ^t, a^| 8^, oLy .( xJl c b. jo ^
9187. We. 698.
36 Bl. 8^, 21 Z. (21 x 15; 17 x 8«). - Znetand:
ziemlich gat, dooh mcht uberall ganz saaber. — Papier-
gelb, stark, etwas glatt - Einband: Pappbd mitLeder-
ruoken und KJappe. — TitelQbersohrift f. 1":
&Jf»ulijJl *j^9 XjK&.
Anfang f. 1\- ^t 5 «^b ^1 JB ( j^
^^ ^ U V^^> jljpSJI o« j>\S J^, u^»
**£j J*** ^ ^ ... ^r^ c^ii^ ^bu^
Beginnt mit der Geburt des Nflr eddin;
sein wohlhabender Vater, ein Kaufmann, war
bis dahin ohne Kinder gewesen. Wegen un-
gebuhrliohen Betragens gegen seinen Vater, dem
er ein Auge ausgeschlagen hat, entflieht er,
nunmt einen Beutel mit 1000 DinSren heimlich
mit, schifft sich nach Alexandrien ein, kauft
dort alsbald eine frankische schone Sklavin
um 1000 Dinare,. die ihn durch ihre Kunst-
fertigkeit im Gurtelmachen ernahrt, etc. —
Schliesslich heirathet sie ihn; die Reclamation
ihres Vaters, des Frankenkdnigs, an den Hallfen,
ihm seine Tochter zurttckzuschicken, wird ab-
gelehnt, da sie zum Islam tibergetreten ist,
und sein Gesandter verliert seinen Kopf.
Schluss f. 36«: *U 9 U ^/J ^
A*a£» J* (J jj pMi^ 8.UAJ XU> jy. ^Ju »JU*
gJI /OJ jitJ.^ oleUsll ^^ eyljJJI
Es sind viele Gedichtstucke eingefloohten.
Dieselbe Geschichte in 1001 Nacht ed. Bui
IV 132 ff
<..!! Sc ^ rift: ^jewlioh gross, deutlich, gleichmassig, vo-
callos, blase. Stichw6rter roth. — Absohrift o. lt % m .
F. 36 b enthalt den Anfang eines J^-; (Ge-
dichts) (^^b w^TUj L> y. I,) von derselben Hand.
•No. 9188.
GROSSE ROMANE.
155
18. Syar (@Ira) foem hilfil.
(Die Kriegszuge der Beuu hilal.)
9188. We. 748-753.
We. 748: 80 Bl. 8*°, c. 18 Z. (21 , /»xl6 1 /4i 17 x
9— ll l /a cm ). — Znstand: nioht ganz feBt im Einband;
nioht gaoz oauber. — Papier: gelb, etark, etwae glatt. —
Eioband: Pappband mit Loderruoken. — Titel auf dero
uogezahlten Vorblatt oben:
Anfang f. 1": ^J^l B^w. Jji> q/> ,jls^*,
iV»Jl (jkC pjLwJ'^, iJjLaJI kXsJ wajlUJj vXXJLi t+AA»»4jl
^.•a ,«^J £3j Lj JX£> ^AJ K.AAV <c% ViH-^'
^Ij^fj yasjl w&JLw., qL^JI j&jAS ^ .Ji^ (jSjU' <3La
&JI ftJjil *^aLibJj A^-aJI v>UUj 039,1(1 AfJlSl )UM J.C
Diesc weitansholende und vielverschlungene
Geschichte behandelt den Kampf ismaelitisoher
Stamme mit jemenischen, den Untergang einiger
K6nigsfamilien und den endliohen Sieg jener.
In uralter Zeit, da die Menscben noch 1000
Jahre, auch mehr oder weniger, alt wurden,
herreohten 2 Konige, Rebi'a, tod den Benu
qais, iind sein rechter Bruder Morra. Jener
war der Oberkonig und 400 Jahre alt, dieser
der Uuterkonig und 300 Jahre alt; ihre Residenz
war in Syrien. Rebi'a hatte 4 eheliche Sfihne,
namlich Nizar, genannt Koleib, Salim ezzlr
(.jJi), beigenannt Aba leila elmohalhel, 'Adl
und Dorei'at (obu^); ferner eine Toohter Abide,
genannt fL*?., Morra hatte 3 eheliche Sdhne,
u<.U<.i> , ^L*> , ^lliJU. und eine Toohter idJL^t.
Sie Bind Uberaus raaohtig und herr6chen iiber
die 7 Klimate der Welt. Auf Vorschlag deB
Morra werden Diba' und Homam mit einander
verheirathet und die epatere Verheirathung der
Elgallle mit Koleib besprochen. Nun herrsoht
zu jener Zeit in Eljemen ein Tobba', Namens
jJUjJI 5=**^ o^ - ***' ©benfalls einer von den
maohtigsten Herrsohern: seine Maoht erstreokt
sich aber fiber die Meere und Inseln. Eine6
Tages frfigt er seinen Wezlr, Namens ^ys-ky! ^l^o,
ob ein anderer Kouig wol ebenso maohtig sei,
wie er. Dieser erwidert, allerdings Bei Rebi'a
noch machtiger. So wird denn ein Kriegszug
gegen ihn beschlossen, die eliere Trommel ge-
rttlirt, 2000 Schiffe bereit geetellt und 16 Sultaue
mit je 100000 Soldaten stellen sich ein. Der
Tobba' ubertragt fur die Zeit seiner Abweeenheit
die Regierung au Kouig _Uajs\*JI und das Heer
ffthrt ab und landet. Rechts und links schwenken
je 5 Sultane ab und erobera die* vor ihnen
liegenden Lander; der Tobba' selbst fallt in
Syrien ein, ohne dass Rebi'a und Morra, die
gemilthlich im Wadt qa*so^I sich die Zeit ver-
treiben, eine Ahnung davon haben. Ihr Statt-
halter Zeid aber huldigt dem Tobba', liefert
ihm Schatze aus, auoh die Grossen huldigen,
Rebl 'a, der sich weigert und cine stolze Antwort
giebt, wird an sei n em Scbloss aufgehaugt,
Morra erbittet und erlialt Verzeihung, und die
BenQ qai6 werden nacb deu 4 Himmelsgegenden
zerstreut, Morra muss mit den Seinigen nach
Ba'lbek ziehen. Nun werden die 4 Bruder
der Frau des Rebi'a die Rathgeber des Tobba'
und er herrscht 30 Jahre in Wohlstaud und
Ruhe. Aber seine Neigung zu jungfraulichem
Umgang ist ausserordentlich stark und da er
die Abwechslung liebt, wird es allmalig 6chwer,
den Bedarf zu dcoken. Er pflegt zu dem
Zwecke Leute im ganzen Lande herumzu-
schicken und bo kommt auch Zeid heimlich zu
den BenQ qais. Dort soil grade die Hochzeit
zwischen Koleib und Elgallle gefeiert werden;
schnell hinterbringt er dies dem Tobba', dessen
Begier durch die vortheilhafte Schilderung rege
gemaoht ist, und der sofort an Morra einen
Brief abochickt duroh den Wezlr . g^-lj Jt o^*J>
dass er die Elgallle zu ihm bringen soil. Morra
ist rathlos und weiss keinen Ausweg als zu
gehorchen; Koleib fasst im Stillen einen Plan,
lasst die Hinreise geschehen und begiebt sich
zu dem frommen alten Einsiedler No'man, der
ihm fur kunftige schwere Zeit eine besondere
Hulfe versprochen hat. Dieser Ubergiebt ihm
ein mit allerlei Kraften gefeites Sohwert, ertheilt
ihm auch besondere Rathschlage, und so ge-
lingt 66 ihm, mit List den Tobba' zu flber-
w<igen und zu erschlagen, seine sammtlichen
Anhanger zu tddten und sich der Herrechafl
zu bemachtigen. Er heirathet die Elgallle,
die ihm 7 Tochter, aber keinen Sohn, gebiert. —
Der erschlagene Tobba' hat eine Sohwester,
Namens So'ad, im Gebrauch der WaSen uberaus
20*
156
GROSSE ROMANE.
No. 9188.
erfahren; sie hat zur Bediuguug ihrer Ver-
heirathuDg gemaoht, dass der Bewerber sie im
Zweikampf besiege. Dies geliugt einem Manne
aus Eljemen, Namens Sa'd, und sie zicht init
ihm. Nun kommt eines Tages zu ihr ein dem
Blutbade eDtronDener Sklave dee Tobba', ihres
Bruder6, erzahlt deesen Untergang und reizt
sic zur Rache dafftr auf; sie beschliesst, durch
List den Koleib aus der Welt zu schaffen und
sich dazu des Elgassri6 (Sohn des Morra) zu
bedienen. — Eines Tages ist dieseui sehr be-
klommen zu Muth; er versummelt seine An-
gehSrigen, darunter auch sein Bruder Soltftu,
und beschliesst, durch das Ramal-Spiel die Zu-
kunft zu befragen. Soltan, in dieser Kunst
bewandert, setzt die Punkte kreuz und queer
und giebt schliosslich als Rcsultat an: dass
GesefiB seincn Bruder Koleib durch List tttdten
und dass alsdann Salim ezzlr auftreten, ihn
"rliohen und sie alle nebst ihren. Weibcrn er-
schlagen werde. Darauf sohlfigt Einer vor,
die6en lieber sofort todf zusohlagen, um dereinst
nichts von ihm beftirchten zu mUssenj aber
Soltan hindert es mit den Worten, dass der
Schicksalsbeschluss sich dooh nicht umgehen
lasse. Aledann begeben sie sich zu Elgallle
und stellen ihr vor, was von Ezzlr zu befUrchten
sei; sie uberuimmt es, ihn durch List zu be-
seitigen. Darauf stellt sie sich, als habe er
ihr Gewalt anthun wollen; Koleib prttgelt ihn
eleudiglioh durch und degradirt ihn zum Kameel-
hftter; aber damit hat sic nicht genug, sondern
giebt vor, er zettele unter dem Volke Ver-
schworung an, und daruber ausser sich will
Koleib ihn mit dem Schwerte tSdten, aber die
Hand verBagt ihren Dienst. Da schlagt die
Frau vor, dass er ihn aufs Pferd nehme, in
das Lowenthal reite, dort lasse und dann selbst
schnell zurttokreite; dies geschieht,\ aber ein
Lowe springt auf Koleib los und hatte ihn
zerfleisoht, wenn nicht Ezzlr denselben getddtet
htttte, u. s. w. Auf die weiteren Schicksale
und Abenteuer des Ezzlr konnen wir hier nicht
eingehen; sie endigen, entsprechend der Vor-
aussagung durch das Ramal- Spiel, mit dem
Untergang der meisten AngehSrigen Morra's und
dem Siege Ezzlr's fiber alle Feinde und Fahrlich-
keiten. In dem letzten Kampfe hat. ihm Koleibs
Sohn, Elgarw (jj^f), aufs Tapferste geholfen;
diesem ttbertrfigt er, selbst verzichtend, die
Herrschaft fiber das ganze Reich, die Vasallen
huldigen ihm und Ruhe kehrt zurfiok. Dem
Ezzlr aber war der Panzer, den er augelegt
hatte mit dem Schwure, ihn uicht abzulegen,
bis er den Tod seines Bruders Koleib geracht
habeu werde, init dem Fieif.ch verwachseu, 6o
dass er ihn uicht wieder abziehen konnte.
Achtzehn Jahre hatte der Rachekricg gedauert.
Die Erzahlung wird in kurzen Pauseu stets
unterbrochen durch ein Gedicht, meistens von
lftngerem Umfang, welches, das ErzShlte zn-
sammenf'assend, demjenigen in den Muud gelegt
wird, von dem so eben die Rede goweseu ist.
Sie fangen alle mit den Werten an i Es spricht
der u. der iiud endigen mit ciuem Segensspruch
auf Mohammed. Mit solchein Segensspruch
schliesst anch immer das Prosastfiek uumittel-
bar, bevor das Gedicht begiunt. Gedichte wie
die. Prosastflokeu 6iud in vulgfirer Sprache; von
dem Metrum der alten Gedichte. ist hier in
ihrer reinen Durchfiihruug uicht die Rede, ob-
gleich sie deunoch in verstummelter und roher
Weise denselben zu Gruude liegeu. — Der Held
der Erz&hlung, Ezzlr, tritt erst in der Mitte
des 2. Bandes, We. 749, f. 14" auf.
Scbrift: gross, dick, ruudlicb, vocallos, fluchtig und
schwierig. — Abschrift c. 1S50 /is34.
We. 749: 21 Bl. 4««, 13-21 Z. (22 x 16; c. 17-20'/!)
Xll — 13 cm ). — Zustand: niotat frei ton Fleoken. —
Papier und Einband vie bei 74S. — Scbrift: dieselbe,
aber otwas" gedr&ngter.
Unmittelbare FortsetzuDg. Anfang: w**^JI
Sohluss: _*J-&j «^L^t _y$?. (jaj^4 «^s=... J^ej
We. 760: 57 Bl. 4'°, 13 Z. (22VsX 16; lG'/s X 1 l cla ). -
Zustand: ziemlioh gut, aber nicht geaz frei von Fleoken;
einige Blatter lose. — Papier: gelb, stark, wenig glatt. —
Einband: Pappbd mit Kathmrucken. — Schrift: echeint
im Grunde dieselbe Hand zu sein, wie in Wo. 749, aber
etwaa sorgffiltigor,
Sohliesst sich f. 1 ", Zeile 5 an den Schluss
von We. 749 an. Nach f. 14 eine Lficke von
etwa 7 — 8 Bl. (= We. 823, f. 12% Z. 2 bis
f. 15", Z. 9); dann folgt f. 25— 46. 15—24.
48— 57 a . Bl. 47 leer.
We. 751: 56 Bl. 4", o. 15—16 2. (23x16; l6Vs-18'/s
X 12— 12V»«"). — Zuotand: fast lose im Einband;
eebmutzig und an der Ecke oben etark olOockig. F. 56
oben die Teztecke abgerissen. — Papier; gelb, stark,
wenig glatt. — Einband: schlechter Pappband mit Zeug-
rficken. — Sohrift: dieselbe Band, gross and flOchtig.
Unmittelbare Fortsetzung von We. 750.
Anfang (W&fir):
*>*"* (ji^O* f^ t-b&i l^**!? ij £fa o'y ^i
Schluss: y/^ ^i N^ 1 .^l* £>Sjz??i\ h&
c wL«3JI
<y
Uail
i£y**
jUTSIi
No. 9188— 9190.
GROSSE ROMANE.
157
We.752:44B].4 , °,c.l5-17Z.(22xl5 l /a; 16V9XlO cm ).
Z ustan d : in der oberen Halfte fetlfleckip, besonders zu
Anfang, uberhaupt nicbt recht saubcr. — Papier: gelb,
stark, nenig glatt. — Einband: Pappband mit Leder-
ruokon u. Klappe.
Unmittelbare Fortsetzung von We. 751 (s. bei
We.871). Schluss f.44 b : ^ iJLs.^1 .JU^
'.., im^ v_tA**.JI J+i i>j ikiL'c.j ,jJS &a£ il> AJtcUl
Sohrift: ziemlich gross, im Ganzen gleichmassig,
vocallos. — A bed) rift o. """/nns.
We. 753: 59 B). 4'°, 16-19 Z. (21^X16; 16'/ a — 18
X 11— 12 cm ). — Zu stand: moistens lose Lagen; zu An-
fang flcckig, im Ganzen nicht recht sanber. — Papier:
gelb, zierolicli dfinn, etwas glatt. Gegen Ende einige
Blatter roth. — Eiiibarid: aohadbafter Pappdeckel mit
Lederrurken.
Unmittelbare Fortsetzung von We. 752,
obgleich ein Hin weis darauf fehlt. A n f a n g f. 1 b :
j/iaUJI *.6a*v OiAaj jS>} q_^s» jiil *£]}>■ *>*l£ t*^ 2 *^
gJ! a> ^Ji (of. We. 826, V. 2% Z. 8).
F.23 b istganz auf f.27'ff. wiederholt; f. 24— 27 Bind
also leer gelaesen, ohne dass etnas im Text fehlt.
Schluss f.59*: ^Ul^ «Jo ^ ; Lo M «J jLas
K*.ftS iyt.+2>- jj:» v_J1aE. (.Jul* (_5_>*~ U**-? k«3. JO J.J
v'j^j'j jo"flj c'^'i ^*m »j v^y fc " ,! /i ^**
Damit ist dies Werk zu Ende.
Sehrifl: uDgleich, meisteDs gross, ruDdlich, vocallos,
fluchtig. — Absohrift c. ,wo /i7«b.
9189. We. 822-826.
We. 822: 39 Bl. 4«°, o. 19— 2GZ. (22 4 /4Xl6; o. 19-20
X 14 cm ). — Zustand: lose Blatter; unsauber, auoh
fieokig. — Papier: gelb, ziemlich stark, wenig glatt. —
Einband: Pappdeckel mit Lederrnckeo. — Titel auf dem
ungezfihlten Vorblatt: ^^s- ^a-JJ* f"$J ^ J>^' t-A**
i S^S> ^*J Bj**- f^-S Jjl *»}
Es ist der 1. Band der yJI (Jl~ ^"M s.a/*
und zugleich der Anfang dee ganzen Cyclus
von Geschichten der Benu hil&l. Die Wort-
fassung entspricht nicht Oberall derjenigen dee
Exemplars We. 748 — 758, noch auoh derjenigen
von We. 867 — 872. Die Gediohte eind so
ziemlich dieselben, wenngleioh auoh sie nicht
immer von gleicher Lfinge.
Anfang f. 1»: vltfJl Jj*' Lf* JI ^ °^^ !
(^.Ls^m, . . , ^.aaaaJI »-^-y tX*S^ OlXaav Jx qAA«.JI
f ^JCJI U4J ^jUI JL3 . • . qaJP' «_;**" J»*?- *
w^ydl JkC »j^wj Q^'i >--»jy^' V;^' J*% T*At^'
iM^L, wil J>t J^ ^aJ r ^.3' i}\ ^ . . .
JL>yt vA^Ls"-! £fo\y> & jU«JI L|j ^SiX^O i^3\J5
Das erste Buch geht bis f. 16 b ; das 2. be-
ginnt f. 1 8* und der Titei dazn auf f. 17 a ;
f. 23" ist die untere Halfte und f. 23 b ganz
leer geblieben, aber am Text fehlt nichts.
Schluss f. 39 b : u-JS *X& , ,ix .**«! i^Jliis
'bi'.Ai v_jj^il (jf**" U il ^ > J^ ^ vj** ■.£***? ■■«S*'A'y..'*b'
Sehrifl: gross, kraftig, elwas rundlioh, zum Theil
gedrangt, vooalioe. — Abscbrift c. '^"/nts.
We. 823: 3d Bl. Format etc. n. Schrift wie bei 822.
Unmittelbare Fortsetzung. Anfang: j;tJL«4
toJI r Jj-J' pL- — Schluss f. 35 (unten am
Ruoken etwas beschadigt) : {jcjl>\ J.S>! <&.%/> ^i } y>$
We. 824: 43 Bl. Format etc. u. Sohrift me bei 822.
Unmittelbare Fortsetzung (vgl. We. 750,
f. 52% 8). Schluss f. 43 b :"'Jli^" c t/lA>.i»i Si
jc.b'l ,.^a£*3 .Liij (J.^aXs-.j «_^jLi> J.*^} jj^a^i bls-ij,
^.AA4>AM ft.fl..*vV 4»' *oll .
We. 826: 40 Bl. Format etc. u. Schrift wie bei 822.
In der untoren H&lfle eehr fleckig.
Fast unmittelbare Fortsetzung. F. 1", 1
entspricht We. 824, f. 43 b , Zeile 5 von unten.
Schluss f. 40*:
.a.£o (k/.'ilJ ^U-A' A*i*l ^Xi\ ^c CJj.Li>^Jl LVP J..aj
Es ist hier in ein kurzes Gedicht zusammen-
gezogen, was We.752, f. 42 b u. 43 b in 2 stwa6
langeren, die ausserdem zwei verschiedenen Per-
Bonen in den Mund gelegt werden, enthalten ist.
We. 826: 49 Bl. Format etc. n. Schrift wie bei 822.
F. 28 im Text unten beBchadigt.
Unmittelbare Fortsetzung. Anfang f. 2":
j&z)\ ,.L»^I \j>£ xw^l , rfj*s>'' ; f^&X v* >«/ L* 1 * S>
*J« *it Jl — Am Schluss fehlt 1 Bl. (= We.753 5
t 57 b , Z. 1 bis 59" Ende). Das Vorhandene
schliesst: j\j ^g'-^ q** ^^ ^ »JC^' j^ \aAJ-} y
1 kX* ^ILj' ^ *JS ySh U^J tJLs 1^1 u:^ u^s?' l^firf
9190. We. 867—871.
We. 867: 51 Bl. 4«°, c. 14-16 Z. (22 3 /<x 16; 15-16
X 11— 12 cw ). — Zq stand: znm Theil lose Blfitter, sonst
ziemlich gut. — Papier: gelb, Stark, et^aa "glatt. —
Einband: Pappband mit Lederruoken. — Titel fehlt;
doch stebt auf der Vorderseite des Deckels:
$)L$> ^pAj B^AAV jy/t'Jpfl
Es ist der erste Band desselben Werkes
( jJl ,JU f+Att B-i-w)- Anfang fast wortlich so
wie beiWe«822 angegeben ist. Schluss f.51 b :
&J (jlSe, KcLn/j^jiiOj ;«-w.', jV 1 j^»»JI jLb kJJj iXiai
Sohrift: gross, A?eit, rundlich, kraftig, vocalloB. —
AbBchrif t im J. 1565 /i M 9 von ( ^*Jla3l a A«.s- (Wo.868,38 b ).
158
GRGSSE ROMANE.
No. 9190. 9191.
We. 868: 38 Bl, Format etc. u. Schrift wie bei 867.
Unmittelbare Forfcsetzung. An fang: ^AS
^x* U! :^AS ; : *j JLs tJ JU.» r e oi \ * ^ 'jis
gJl ^■J*- t ^i* J ^jJL — Schluse f.38 b :
(«= We. 749, f. 21 b .) " ^
„ 58.868: 11 Bl. A* 1G-19Z. (22'/«X!6; 17xlIi/,«-)
iustand: eiomLgut, doch aioht ohae Fleoken. - Paoier-'
CLst - mtSti.7 Ei : b8Dd: pappband mii
J^L f ^ a 'P. f UjJl t ^c t _» A K VJ.'qL, s W;dt K*^JUI »Ja>
Es ist eine fa B t unmittelbare Fortsetzung
von 867 j sie beginnt etwas vor dem SchlusB,
namlich 867, 51' oben, wo aber dieWortfaBBung
nicht dieselbe ist wie hier; genauer entsprieht
We. 749, f. 5 b , Z. 1 1 . _ Das Gedicht f. 2«-8«
ist bier (869) yiel Ittnger als in den anderen
^andschnften: es handelt ausfuhrlich fiber die
liitkunftBereiguisse der Stfimme.
Schluss f. ll b s crfr j Ui^ c ^^ ^
(— We. 749, f. 8 b .)
Schrift: dioselbe wioWe.751. Abschrift imJ.««7iM5.
We.871: 34 Bl. 4«°, c 17-20Z.(22xl6; 17V.XM'/i-).'
^ 3 -^ nd: - l0 ? 6 ^ agen Dnd Blatter i di « <*« BUfte Mbr
of,. olQeolsig, isn Ganzen nnsaubor. — Papier: gelb stork
we B .gglatl.-EiBb.i.d: Pappdeckel nu?LedeSe1 T-
'iitel f. 1": _jj_J1 x, ^IJLI
^ An fang f. 2': w^J! ^ iU-\ ^ ^
gjt rJH JI. JyLjj. r> BjJ ^.4^, ^e, _ Schluss^
Bieser Theil entepricht ganz genau dem
We. 752 und gehort seiner Schrift nach eigent-
lich su dem Exemplar 749 ff.
«fo 870: 35 ( Bl. >, 16-202. (22VsX 16; 'l7xll«»).
fCt R{ T^iT^T P^ 1 ?^ gelb, atark, W enig
glatt. — Einband: Pappbd wit Lederruoken.— Titel f.l?:
Anfang f. 1» 5 ^ ( ^ Cw , u , ^ } , J( ^
^> *JL> ^sr. I ^\ ^a,, yu w^jlf *ji ^U Jl
Schluss dee Gedichtfi f. 32 a :
Das dem Gedichte zu Grunde liegende
Metrum, dae allerdings in den 2 ereten Verseu
gar nicht erkennbar ist, ist Motaq&rib. Der
1. Vers ist in We. 894, 1 & verbessert; im 2. ist
iw»S . . . % As., dann J^ zu lesen; im letzten
Halbveree ^ fc **«. Ee'ist etwa 760 Verse lang
und behandelt die gesohichtlichen Ereignisse
von Anfang an bis zu Ende der Welt, giebt
zuletzt eine Aufztthlung der Turkiscben Sultane
und der HauptvorgftDge ihrer Regierung und
knfipft daran eine Anweisung, wie aus den
Buchetaben die Zukunft ersehen werden konne.
Der Mehdi wird nach f. 30* auftreten im Jahre
,274 /i857» dann kommt Christus und bleibt
4Q Jahre. Das Vorbild zu diesem Gedichte.
ist das Gedicht in We. 869, f. 2" ff.
Darauf folgt noch eine halbe Seite Prosa,
auf welcher erzahlt wird, dass Koleib, der das
Ganze angehort hat, erklart, er habe nichts
davon verstanden und dem Tobba' den Kopf
abhaut, seine Anhanger tftdtet und das Gedicht
in einen Kasten legt und im Schatz verwahrt.
Ala in spftterer Zeit, nach Ermordung des
Koleib durch Gessas und Tfidtung des Letzteren
durch Elgarw, dieser, der Sohn des Koleib,
zur Herrschaa gelangt, findet er mit seinem
Oheim Ezzlr einesTages dasselbe im Schatz auf,
lesen es und legen es wieder an Beinen Platz.
Schlues f. 32»: a^OJ ^ *^ ^ ^
gJI ^**JI R^seO* ^ UJ|
Dieselbe HaDd wie inWe.761. Abschrift imJ. , »>/,^ 5 .
We. 872 gehort nicht zd diesem Werk.
9191. We. 894.
1) f. 1-20.
^n stand: nidit recbt sanber; die nnteren Eoken£ 16. 16
besohftdigt and aasgebessert. - Papior: gelblich, wemlich
rtk k e n . W l W | i f e fu~: E,nbtt,,d: ^^ »* "-
Anfang f. 1" (Motaq&rib):
Es ist das bei We. 870 besprochene Gedicht.
Schluss desselben so wie dort angegeben ist.
a 1 S u h - r j/ t: z }£S!P eh 8 ro88 » raadheh, flfiohtig, vocslloa. -
No. 9192.
GROSSE ROMANE.
159
9192. We. 754.
87 Bl. 4", 13 Z. (22 V* X 16 ; 16»/s X 10 (12)'°). -
ZuBtand: nioht ganz eauber, auch fleckig, besondere
f. 8— 10. — Papier: gelblich, etwas stark u. glatt. — Ein-
bend: Pappband mitLederraoken. — TitelfiberBchrifti
Anfang f. ]•: D L»« r ^JI UXfl ..^yi JLS
^i\ Sj ^1 fcAi>l j1 ^J> |H*^i ****» *^*^ C^lr*
Nachdem Gessas erechlagen, seine Schatze
gepltindert, seine Anhanger theils getfidtet theils
unterworfen sind, giebt Ezzlr die Schatze des
Koleib und Rebl'a an Elgarw und maobt diesen
zum Beherrsoher^ aller Araber. Von der Toch-
ter des Emir «X?U bekommt er 2 S&hne, den
Taglib und den' Malik. Als dieselben erwachsen,
verschafft er ihnen zu Frauen zwei Scbwestern,
Tdcbter des Statthalters (<J^>) im kande Hamftt
(&.,.:> S£i Ji), des $&*, welcher dafur aber die
Schwester des Elgarw, Namens K*U*J(, zur
Frau ausbedingt fur seinen Sohn gift*. Nach
] 5 jahriger kinderloser Ehe besuchen jene Beiden
ihren Sohwiegervater, der aber nebst seinem
Sohn alsbald das Zeitliche segnet; woraufdenn
die Frau des Letzteren zu ihrem Bruder Elgarw
zuruckkehrt. Nun sind beide Brftder die Ver-
walter von Hamat und werden endlich, nach
besonders inbrunBtigem Gebet, an demeelben
Tage mit Kindern beschenkt, Malik mit einer
Tochter und Taglib mit einem Sohn: dieser
erhalt den Namen (j^W, jene wird ^ genannt
und zugleich wird verabredet, dass sie dereinst
sich heirathen sollen. Ihr Vater Elgarw, von
dem Ereigniss benachrichtigt, kommt erfreut
zum Besuch; im 2. Monat seiner Anwesenheit
daselbst stirbt sein Sohn Taglib, er aber kehrt
heim, naohdem er eeinem Sohne Malik noch
vaterliche Ermabnungen ertheilt hat. Die Kinder
wachsen heran, der Knabe zu einem tapferen
Reitersmann, das M&dchen zu einer bluhenden
vielbegehrten Jungfrau. Beide lieben sich und
schon will Malik sich der Freude daruber hin-
geben und durch ihre Verheirathung den son-
stigen Bewerbungen ein Ende maehen, als eine
Reiterschaar von 500 Mann heransprengt, die den
Wezlr k^jLmS desKSnige ^aIm.^ gjfW&i <A|»-X.MaJt,
des Vetters des KSnigs £.;->', begleitet, welcher
die Mejja fur seinen Herrn zur Frau begehrt.
Wegen der bevorstehenden yerheirathiing der
Mejja mit Elaus wird die Bewerbung abgelehnt;
in Zorn reitet j^lXaaJI, ohne Begleitung, an
den Aufenthaltsort dee Malik, trifft zuf&llig alle
Manner abwesend und nur Frauen und Kinder
daheim, gewinnt als durftiger Gast Zutritt und
entfuhrt die sich straubende Mejja schnell auf
eeinem Ross, wahrend sie weint und die Frauen
ihr nachschreien, zu den Seinigen. Dort werden
ihr Fesseln an den Fuss gelegt, damit sie nicht
entlaufe, der KSnig aber rflhmt sich, die Ihrigen
erschlagen zu baben und so in ihren Besitz
gekommen zu sein. Sie 6chilt ihn vor den
Seinigen einen Lligner, er will sie dafilr todten,
unterlasst es auf Dazwisohenkunft des Wezirs
und der Fftrsten, ttbergiebt sie aber zu strengster
Behandlung der Frau des Sobarfrichters , die
jcj.U.x> heisst, die sie aber alsbald mitWohlwollen
behandelt und vor Zttcbtigung bewahrt. — Als
die Manner Abends zuruokkehren und die Ent-
fuhrung der Mejja vemehmen, gerathen 6ie in
tiefe Beklimmerni88 ; Elaus fasst sich am folgen-
den Tage und beschliesst, da Niemand ilber
den Entfuhrer das Geringste auszusagen weiss,
denselben aufzusucben und lehnt jede Begleitung
ab. Er macht sie sohliesslioh ausfindig, besiegt
im Zweikampf den Kfinig und todtet ihn, feiert
sein Wiedersehen mit Mejja, kehrt mit ihr heim,
nimmt unterwegs eine 2. Mejja, Schwester des
Qfift, mit sich, heirathet beide und nimmt
schlieeslich ein fr6hliches Ende. — Allmalig ist
Ezzlr ungefahr 500 Jahre alt und stumpf ge-
worden und kindisch j auf seinen Wunsch lasst
ihn Elgarw im Lande mit Bedienung umher-
reisen ; bei dieser Rundreise wird er in Aegypten
von den Dienern, die ihn begleiten, ermordet.
Ihre Berathung in Bezug darauf hat er gehort;
er bittet sie, seinen Hinterbliebenen seinen Tod
zu melden und einen Vers zu bestellen, den er
ihnen mehrmals vorsagt und so eiuprftgt:
Darauf offnen sie ihm die Adern, begraben
ihn, kehren heim und melden den Tod und den
Spruch. Elgarw weiss ihn nicht zu deuten;
seine Schwester Eljemame aber erkennt darin
Halbverse, an deren jedem der 2. fehlt, aus
denen ereichtlich ist, dass er von Sklaven urn-
gebracht worden. In Folge dessen werden die
Diener in Verhflr genommen, gestehen und
erleiden den Tod.
Schluss f» 37'; f «Jl Us» l^U*t lg**w U*
160
GROSSE ROMANE.
No. 9192. 9193.
d^a »~£c yn r! j? i; £\ \j^ uij fe ^| ^ j^
l*j" 'lAa* ^U o;iU 5 y^Jt fc4 . c ^L3 J^ j^JI
0l . Schnft: grose, weit, ruudUoh, flfichtig, vooaUos.
Stiohworter moistens roth. — Absobrift im J. <»«>/ )M4 .
Bl. 5 und 84 b leer, aber 68 fehlt kein Test.
9193.
We. 827.
89BU- 16-18Z.(22'/ a xl6; 18-I9xl2Vi-13"»).
Zustand: ziemhch lose Lagan n. Blatter ; unsauber, auch
fleokig. — Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Ein-
band: Pappband mit Ledorruoken. — Tifcel:
■■-'•■■= We. 754. Anfang im Ganzen ebenso;
voraufgeht: f LM Vj |p^> 5 f |y g ^y, Jls
Der Schluss stebt f. 34 b ult. und 35% 1. 2
der Sache nach ebeiiso wie dort, die Wortfassung
weicht etivas ab.
Dann aber kommt hier noeb ein Zusatz.
Danach stirbt Malik nach 2 Monaten und Elaus,
den er auf Rath der Eljemame hat kommen
lessen, bleibt aD dessen Stelle in Syrien. Sein
erster Sohn vou Mejja hiess 'Amir, dieser
heirathete 6pater eine Tochter von den Nach-
kommen de8 ^Xc und hatf.e von dieser einen
Sohn, deu er S^ nannte; er wurde geboren
in derselben Nacht, in welcher Elgurw starb.
Dieser hatte wieder einen Sohn, der 'Amir
(der Zweite), uud dieser einen, der Hilal (der
Zweite) genannt wurde. Dieser letztere lebte
zur Zeit dee Propheten Mohammed und war,
wie seine Vorfahren, ein tapferer Held. Seit
dem Tode des Elgarw zogen sie in den Wflsten
umher, ihren Aufenthaltsort bestandig wechselnd
and mieden bewohnte Oerter. Hilal H hatte
einen Sohn Elmondir ( ; jvujl), der ein wackerer
Ritter wurde; er (Hilal) trat zum Islam liber
und legte sein Glaubeusbekenntniss vor Mo-
hammed persSnlich ab, er und seine 400 Be-
gleiter, die mit ihm nach Mekka gezogeu waren.
8o wurde er einer von Mohammeds Ancaren.
Nun Hess er auch alle seine Vettern und
Bonstigen Angehorigen kommen; alle nabmen
den Islam an und Mohammed wies ihnen Allen
ihren Aufenthalt in ^Udl ^! 5 an. Sie hiessen
U^yj; bei ihnen dort liessen sich auch die
/ u ^ nieder, die beide unter der Herrschaft
des Emirs Hilal standen : Mohammed gab ihnen
den Namen J^ jX>. Sie nahmen Theil an
den Glaubenskampfen jener Zeit, als Streit-
genossen des 'Ah, 'Omar und der ubrigen
Prophetengenossen. —
Soweit geht dieser Zusatz mit der allge-
meinen Notiz uber die Benu hilal.
Daren schliesst sich linmittelbar, ohne Ueber-
echrift, die Geschichte von Hilal (H) und
seinem Sohn Elmondir. Sie beginnt f. 36', 9 :
S$L a * .: : !4jf .giJ^\ ^^ & *Jl Jjt ^jUt Jus
Heraklius riickt mit einem ungeheueren
christlichen Heere von Antiochia aus zur Be-
kampfung des Propheten und des Islam und
lagert sich bei Tabak («4n* J ')j innen gegeniiber
die Moslimen unter Fuhrung des Propheten.
Erst am 8. Tage beginnt der Karapf beider
Heere, bringt aber keine Entscheidung, obgleich
HerakliuB sein halbes Heer verloren hat; am
folgenden Tage fordert Heraklius zum Zwei-
kampf heraus; nicht 'Ah,, dem Mohammed es
untersagt, sondern Elmondir stellt sich ihm
und besiegt und tSdtet ibn. Nun lanfen die
Seinigen herbei und greifen an; sie werden
aber, nnmentlich durch 'All's Hulfe, zerstreut.
In ihren Rttcken fallend und sie verfolgend
macht Hilal grosse Beute. Sie kehren nun
zuruck, von den zurttckgebliebenen Ihrigen froh
begrtisBt; bei dieser Gelegenheit sieht Elmondir
ein jungeB Madchen von grfisster SchSnheit.
Er entbrennt in Liebe und bittet seinen Vater
um Erlaubniss, sie zu heirathen. Dieser schlagt
ihm die Bitte ab, weil sie mit Gessas verwandt
sei; er wolle ihm eine paesende Frau suchen.
Dieo lehnt der Sohn vollig ab, wortlber der
Vater b6se wird und ihm eine Ohrfeige ertheilt.
Dieee Behandlungaweise verstimmt den tapferen
Sohn dermaassen, dass er mit seiner Leibschaar
von 500 Mann abzieht und Wegelagerer wird.
Wegen des ofteren Auspllinderns und Fort-
nehmens von Karawanen wird er bei dem Vater
verklagt: derselbe ger&th in Trauer und Zorn
und schickt einen Haufen von 1000 Reitern
aus, die ihn gefesselt abliefern sollen, damit er
ibn mit dem Tode bestrafe. Aber ein Freund
uberbringt ihm spornstreichs heimliche Nachricht
•davon : so liberfkllt er unversehends den Haufen
und schlagt ihn in die Flucht. Nun aber wird
dem Elmondir die Sache doch bedenkhch: er
furchtet doch die Macht und die Strafe des
Vatere und will reuig umkehren.
Damit bricht die Geschichte ab ; die letzten
Worte f. 39": ^ uu, jjjj J^| ^Jj. ^
Sohrift: groao, kraftig, rundlioh, vooalloB. — Ab-
ecbrift c. lie °jtui.
No. 9194. 9195.
GROSSE ROMANE.
161
9194. We. 873.
30B1.4 to , 16-18Z.022X. 15 8 A; 16-16VaXl2-12 1 /3f ^, ).
Zustand: nicht ganz lest im Einband; aneaerdem nioht
recht sauber. — Papier etc. nnd Schrift: im Ganzen
wie bet We, 754. — Titel f. l a s
==We.754. Anfangu. Schluss fastwdrt-
lich ebenso. Der Schluss weicht etwas mehr ab,
er ist: t-jb> v£**u» lJ^,.Xfc I4p» &*c ^jb q^s*s
tj^ C A&A UiMj (J**S J>Jy1 & \jmIb- s till] £j}\
■;;:;-;: ; 9195, ;we. 755.
76 Bl. 4 to , 13-21 Z. (22Vs x IB; 17»/ S -19 X
12— r2 l /a om ). — Zustand: nicht uberall fest im Einband;
sonst ziemlioh gut. — Papier: gelblieh, ziemlich stark,
etwas glatt. — Einband: Pappband mit Lederruoken. —
Titel fl* U, l b oben:
-^fefe^ cits* ^ <$y>\ v»>L*iOI
An fang: qj,X>j»JI ic* ^ jrfj^ o* ^* ^ , ~*^'
. , . , _*( oUj L "ti\ Up., jCoUjJJ qjwUaJ) \} Jj q5
Die Geschichte beginnt mit dem am Schlusse
von We. 754 erzahlten Ende des Ezzlr. Die
Sklaven, die ihn umgebracht haben, sagen im
Verhor aus, dass sie fur den ermordeten Gessfts
Raohe genominen hatten und erleiden daffir den
Tod. — Elgarw lasst den Elaus, seinen Enkel,
aus Hamat koinmen ; seinen Platz dort erhalt
ein Oheim (Verwandter, ^Uti ^-y> £*) von El-
jemame; Malik, Vater des Elaus, ist inzwischen
gestorben. (S. We. 827, der Zusatz am
Ende.) — Nun wird hier bis f. 3 b , 7 wieder-
holt, was fiber die Schicksale der Nachkommen
dort gesagt ist. Darauf wird die Niederlage
des Heraklius bei Tabak kurz erzahlt (We. 827,
36*): worauf f. 4*— 6* genealogische Notizen
fiber die Nachkommen des $&& ^ ; 3U*JI und
des _>JI fJ-w folgen. Dann beginnt aufe Neue
die Geschichte des Heraklius und der Kampf
bei Tabuk, aber ausfuhriioh.. Die Zweikampfe
des 'All, 'Omar ben el'ac,. Gebel ben ela6wad
elkindi, Hilfil, fJ^=> qj (**&■»■ > ferner des Mer-
wan (der den 6irwBn , Sohn des Heraklius,
ersehlagt, wahrend der besiegte Bruder des
Sirwan, Namens qVj_»s, Moslim wird und am
Leben bleibt) werden ausfuhrlich beschrieben ;
auch die des siegreichen Griechen <4>y>^\ (f. 1 7 R ),
den schliesslich 'All besiegt. Wiederum (wie
schon ofter in diesem Kampf) erbittet und er-
halt Heraklius eine mehrtagige Waffenmhe;
HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
diesmal aber will er in der ersten Napht der^
selben die Moslimen uberfallen, wpvon aber
sein Bundesgenpsse K6nig ^J^jUI, mit dem
Beinamen U«**V3Ji, abr&th. In Polge dessen
uberwirft er sich mit diesem; dieser, im Zorn,
tritt zum Islam fiber und meldet beimlioh den
geplanten Ueberfall an Mobammed. Kurz, der
noch langere Zeit dort dauernde Kampf endet
mit dem "Tode des Heraklius im Zweikampf
mit jOUsJI und mit der vollBtfindigen Niederlage
seines Heeres. Die Moslimen kehren nach El-
medlna zurfiok, die Bentt hil&l nach dem Wftdl
el'abbRs (f. 38"). Von den 4 Frauen des El-
mondar waren bei seiner Ruokkehr 3 gestorben
und nur die jflngste derselben, Namens Ju J^ 1 ,
Tochter des ^jk^ ^U>, ifibrig geblieben.
Allmalig war "das Lebeneende des Propbeten
gekommen und AbQ bekr 6ein Nachfolger ger
worden, und Hilal war mit den Seinen fiber-
gesiedett naoh 5j «JI , wo fiioh grpsse Haufen
vpn Arabern aus Damaskus, Hamat und anders-
woher zu ibnen einfanden und ihr Anseben
und Ruhm wekhin wuobs. Eines Tages kommen
3 fabrende Sanger Namens JiU ^ ,.)l* und
r U und ^IJqJ ti}^- ■ zu ^ nen und tragen
ihre Gedichte vpr. Sie werden beschenkt, auch
von Elmondlr, und dieser fragt, ob sie, die so
weit berumkamen, nicht an einem ihrer Hofe
von einem schSnen fur ihn passenden Mfidohen
gehort hatten. Sofort empfiehlt und rflhmt ihm
'Azim die schpne Tochter des Emirs qJ l »' w *^ m '
V^^JI iUa. Er verliebt sich in die Be-
schreibung derselben und besohliesst die Reise
zu ihr trotz der Entfernung von 40 Tagereisen;
die Sanger ziehen als Wegweiser mit. Sie ge-
langen zu der Stadt ȣL&, wo der Emir wohnt:
freundlich aufgenommen und bewirthet, erlangt
eralsbald seinen Wunsch und reist mit der
jungen wJsc, mit guten Wiinschen von deren
Vater und Bruder AUa und Tante K/<>Us» be-
gleitet, nach Hause zuruck. Von seinem Diener
Ferldttn benachrichtigt, reitet sein Vater ihm
mit einem Haufen entgegen und der Sohn halt
einen frobiichen Einzug und feiert seine Hochzeit.
'Ad'ba wird Mutter eines Sohnes und einen
Monat spaterHadba ebenfalls: jener wird Gobeir,
dieser Gabir genannt. Sie wachsen auf und
werden gute Reiter, aber an Charakter ver-
schieden: 6obeir edelmfithig, freigebig, G&bir
hochfahrend, geizig und habsttchtig. Letzterer
war des Vaters Liebling und gleichfalls der
der Mutter. Alle drei haBsten aber den Gobeir
21
162
GROSSE ROMA NE.
No. 9195. 9196.
sammt seiner Matter 'Ad'ba. Eiues Tages, als
derselbe scbon 30 Jabre alt war, bracbten die
Benu mazin seinem Vater zum Ge6chenk ein
schones Pferd, wbUJl genannt; auf Rath des
«>Jx», eines Stallknechtee seines Vaters, bittet
er seinen Vater urn das6elbe; dieser schlfigt es
ihm mit bitteren Worten ab und heisst ihn,
nicht mehr an 6einen Hof zu kommen. In
Folge dessen hat seine Mutter eiue Unterredung
mit seinem Vater Elmondir: sie endet damit,
dass er sie uebst ihrem Sohne verstosst und
auf Rath seiner Frau Hadba dann vor offent-
licher VersammluBg dies nochmals ausspricht.
Sein Vater mi68billigt den Schritt: er sei un-
gerecht und bringe ihm Scbande bei Allen, die
es vernebmeu wnrden; aucb die ilbrigen An-
weseuden stimmen ihm bei, aber obne Erfolg.
Dann begiebt er sich zur 'Ad'ba und sagt ihr,
sie solle sammt ihrem Sohne fortziehen, aber
Alles, was sie in ihrem Schlosse um sich habe,
Saehen und Diener, mitnehmen. Gobeir will
sich von 6einen Freunden verabschieden ; sie
aber erklaren, ihm wohin er gehe folgen zu
wollen, und verlassen — an Zahl 500 Reiter —
mit ihm ihre Heimat, nachdem 'Ad'ba nocb an
den ihren Abzug ansehenden Elmondir ein Ab-
schiedswort gerichtet hat. Am Abend des
3. Tages lagern sie im Wadl «5^»L»4I, rauben
dort einige Stucke der weidenden Heerde; in
Folge dessen kommt 'Imran, der Bruder des
Besitzers, des Emirs J>,»*^., und fordert sie zu-
ruck; Gobeir lehnt es ab; er stehe fortan auf
Kriegsfu6S mit seinem Vater und dessen An-
hangeru und Untergebenen. Es erfolgt ein
Zweikampf zwischen Beiden, 'Imran fallt" dann
kampf'en auch die Begleiter Beider mit einander;
die des Gobeir todten 9 und jagen die Andern
in die Flucht. Gomeil pflegt Raths mit den
Seinen; es wird beschlossen, den .1**, seinen
Sobn, mit 1000 Reitern gegen Gobeir auszu-
senden. Aber aucb dieser ricbtet nichts aus;
er fallt auch im Zweikampf, seine Scbaar er-
lfidet eine grosse Niederlage. Darauf reitet
(Gomeil zn Elmondir und klagt ihm die Vor-
falle mit Gobeir. Der Vater schreibt dem Sobn,
er solle den Raub an die Eigenthumer zurtick-
z,ugeben; er Iehut es ab und scblagt auch dem
Gomeil die Ruckgabe ab und kundet ihm Fehde
an, besiegt ihn grundlich und zieht von dort
mit seiner Truppe und seiner Beute weiter,
bis sie an das Gebiet der Benu hod'eil kommen,
zum Emir Faris (^U). Sein Bruder Gabir
erfabrt dies und rath seinem Vater, demselben
die Aufnahme des Gobeir und seiner Mutter
und seiner Begleiter zu untersagen, was dieser
aber ablehnt. Er selbst schreibt heimlich in
diesem Sinne und droht im Falle des Unge-
horaams, und sohickt schleunigst den Brief an
Faris ab durch Mas'ud, seinen Diener. Dieser
fuhlt sich jenem gegenuber zu scbwach und
bittet Gobeir weiter zu ziehen, was er auch
thut. Faris aber schreibt an Elmondir, dass
er seinen Sohn nicht aufgenommen habe und
dass dieser weiter gezogen sei, er wisse aber
nicht, wohin. Aus diesem Briefe ersieht El-
mondir, dass Gabir hinterriicks gehandelt hat,
ist emport und betrflbt dariiber, dass dieser
Sohn den Bruder uberall bin verfolge. In-
zwischen gelangt nach weiteren 7 Tagemarschen
Gobeir zu den Benu fodeil (J^iss), deren Emir
Naufal ist, und rastet dort in qLsJUJI, einer
fruchtbaren -Gegend.
Sobrift und Abachriffc wie gevvohnlich.
9196. Wo. 756.
48 Bl. 8", 18-19 Z. (21'/ a xl5'/,i 17-17'/!. X
11', a— I2 cm ). — Zustand: einige Lagen lose; niohl gam
sanber, etwas fleckig. — Papier: gelblioh, stark, etnas
glatt.— Einband: Pappbd mit Lcdorruoken. — Titel f.l";
$t» ^ & jjla-j ^ |^> ^ ^jJJ| r^rj
Anfang f. l b : ^Jt tf U U, ^Ut &S
*j^ !**»• j^l _H>I *XX*JI ~^>'t ,.,jI j'b*. „^|
£?Ji (JWjlS jt^S yXXS yA nlj.X£> UisJ L O-JSJ ^ jfJ^Sf.
Aucb von Emir Naufal will Gabir seinen
Bruder Gobeir vertreiben und schreibt an den-
selben im Namen seines Vaters, obgleich die6er
sich dagegen straubt, und lasst den Brief durch
seinen Diener Gauhar iiberbringen. In Folge
dessen reitet Naufal dem Gobeir entgegen, als
die Nachricht seiner Ankunft in der Nfihe ein-
trifft, ist freundlich gegen ihn, entschuldigt sich
aber, dass er ihn nicht a.ifuebmen dfirfe wegen
des von seinem Vater ihm uberbrachten Be-
fehles. Derselbe zieht weiter und sein Bruder
untersagt in gleicher Weise wieder dem Emir
Qalih, dem Mutterbruder des Gobeir, die Auf-
nahme des Neffen, so dass auch dieser ihn
wieder von dannen ziehen heisst. So sehr sein
Vater die Harte des Gabir bedauert, iet er
doch zu scbwach, ihm mit Erfolg entgegen-
zutreten. Inzwiachen gerath Gobeir in grosse
Noth, weiss auch nicht mehr, wohin er sich
No. 9196.
GROSSE ROMANE.
163
urn Aufnulnne wenden soil. Da trifft er auf
eine Kara wane, erz&hlt, wie es ihm geht, und
der Fiihrer derselben rath ihm, ;nach Negd zum
Emir ,JuM u»,b & vJW* sich zu^ begeben.
An derferenze begegnet ihm der auf der Flucht
begriffeue ^O^vJS JU* & -j*4\ und rath ihm,
seine Reise nicht fortzusetzen, wegen derdortigen
Fehden zwischen dem ^«^*JS |JU« q-» J&^~ ij*^
und dem vJU^ c ,j jS^-V cy? U*^t; er aber
kehrt sicb mit Verachtung von ihm ab, zieht
weiter und kommt so zwischen beide Heeres-
massen. In dem Kampf der beiden Parteien
tritt er als Gegner des ... J^Lil auf und todtet
dessen Schwestersohne im Zweikampf. En-
no'man ist iiber die imerwarrete Hulfe erfreut
uud zugleich uberrascht; seiu Vetter Ji*L\, der
zu ihm stosst mit seinem Ilanfen, giebt ihm
Au8kunft daiiiber. Da begiebt er sich nut
seiueni znhlreichen Heere zu ihm, scbliesst
Freundschaft mit ihm und nimmt ihn und die
Seiuigen zu sich. Am folgenden Tage kampft
EhValill ungliicklich mit Gobeir und eutgeht nur
durch glucklicben Zufall dem Tode; er macht
ihm darauf schriftlich grosse Versprechuageu,
8a <'t ihm die Halfte seines Reiches zu etc.;
aber der Bote, Namens **^, , giebt den Brief
au den Euuo'mau, deu or ftkr Gobeir halt, ab
uud dieser pflegt mit seineu Grossen Rath, was
zu thun sei. Auf ihren-Rath giebt er Reich
und Herrschaft an Gobeir uud verinahlt ihm
seine Tochter *JiS4, der Bote aber kehrt mit
abschlagigem Bescheide zurlick. In dem daraut
wieder begiunendeu Kampf fallt Elgallli von
der Hand Gobeirs, sein Heer wird theils ver-
nichtet, theils in die Wilste versprengt, grosse
Beute wird den Siegern zu theil. Aber der
Vater des Euuo'mau ist mit dem Abtreten der
Herrschaft an den Fremden nicht zufrieden und
tadelt heftig seinen Sohn, dieser, aber weist die
Vorwurfe kraftig zuriick, und Gobeir herrscht
iiber Negd kraftig, gliicklich uud geehrt. Er
heirathete 4 Frauen; ausser der Bofeina uoch
,.L*JJ; ejrf), Tochter des Wezirs ±*y, danu
>.* ^ ***? «ud &*> ^k **& und hatie
"vou den " 4 Frauen 20 Kinder (f. 21"). Sechs
Jahre danach stirbt Euuo'mau. — lu jener Zeit
sprechen 3 Dichter uud Spielleute aus Eljemen
bei ihm vor, Namens yJAj tf ^» y^- C; 1 **]
und Ji, und singen sein Lob. Reichbeschenkt
werden sie entlassen; bald darauf begeben sie
sich an den Hof deu Elmondu und tragen auch
dort ihre Loblieder vor. Der Lohn, den sie
dufurschliesslicherliaU.cn, ist nicht bedeutend;
sie aussem ihre Uuzufriedenbeit daunt und £j>
crzahlt, wie reich sie von Gobeir, dem Benerr-
scher von Negd, beschenkt worden seien, ohne
zu wissen, welche Beziehungen zwischen diesem
und Elmond'ir und Gabir statthaben. Der Vater
ist liber das, was er yon seinem Sohne gehbrt
hat, zn Thranen geruhrt; aber Gabir will die
Spielleute als Lttgenbolde umbnnge^ lassen.
Davon bringt ihn sein Vater ab, es w.rd jedoch
beschlossen, 40 Dichter dorthin zu senden, urn
zu sehen, ob er diese auch so reichlich beschenke;
wenn dies nicht der Fall, sollen jene mi Tode
bestraft werden, inzwischen aber in Halt bleiben.
Die Probe wird gemacht; sie beweist aufsGlau-
zendste seine Frcigebigkeit: so werden d.e ge-
fanffonen Dichter denn freigegeben. Der Bericht
der^uruckgekehrten 40 Spielleute bewegt den
Elmondir heftig iind erfullt ihn mit Sehnsucht
uach seinem Sohn. Er reist zu ibm; derselbe
1st zufallig auf der Jagd; er unterhalt s.ch in-
dessen mit dessen Mutter w>*, d.e auch nach
derWiedererkennung mit der AussShnung zogert
Gobeir kommt in stattlichem Zuge heim, verzeiht
dem Vater seine fruhere Harte und feiert ein
Fest der Versbhnung, bringt auch doe Versoh-
nung der Mutter mit ihm zu Stande. Er bleibt
bei ihr 1 Jahr; in Folge dessen beschenkt sie
ihn mit einem Sfthnchen, das o> genannt wird
lu ,d sp&ter Nachkommen hat (37'). Darauf
kehrt er mit Geschenken heim, nimmt solche
auch an Gabir mit, bittet auch, derselbe moge
ihn besuchen. Inzwischen ist ^ gestorbeu
und Gabir lasst Hass und Groll auf den Bruder
nicht fabren. Da kommt aber eine Hungers-
noth, 3 Jahre hinter einander: sie wandern nach
dem fruchtbaren Negd aus, das Gobeir nun iu
3 Theile theilt: einen Theil fur ihn selbst, einen
fur Elmondir, einen flir Gabir ; sie bleiben da-
selbst 5 Jahre. In dieser Zeit < stirbt gJ**,
Bruder der ^, sein Land Mit «a Gobeir
und G&bir; 9 Monate spater stirbt auch El-
mond'ir, etwas iiber 218 Jahre alt; bald auch
Gobeir, der 13 Sohne hinterlasst, wahrendG&bir
deren 4 fmit reichlicher Nachkommenschaft) hat
/ 38a .,>) 1. Elmondlr's Nachfolger wird alsdann
■*aJ- er heuathet die Tochter seines Ohms
^fiCmit Namen .jii; sie schenkt ihm emeu
Sohn der r; ^ geninnt wird (41»). Er wird
ein tiichtigei Reiter uud sein Vater tritt ,hm,
als ihm im Alter von 143 Jahren die Regie-
ruugsgeschafte iiber werden, die Herrschaft ab.
21*
164
GROSSE ROMANE.
TZ g a t re herr8cht 6fizim 5 d * h ™thet er,
£if Wunsch seines Volkes und Rath seines
Vaters, seme Cousine v ^ , Tochter seines Ohms,
des ,aJI d>£ . Ihr &<ohn wird b U- genannt.
Als d,eser 20 Jahre, sein Vater"* ater 1 78 alt
gt, tntt dieser ihm auf seinen Wunsch die
Herrschaft ab. 40 Jahre hat er bereits regie*;
uoch lebt 8 em Vater (283 Jahre alt) un/sein
(Water ; } y^ (340 Jahre alt); da kommt
sem Ohm o, c uud bietet ihm seine Tochter
sur Frau an; er lehnt das Anerbieten ab.
Damit schheest diese Geschichte
^Schluss r48«: A* ^ „ ^ ^ ^
^t ^ ^ W ^ >- oW> o*
No. 9196. 9197.
9197. We. 828.
36 Bl. 4M7-23 Z. (22 X 16; 17'/,-20V a x 13^
Znstand: grtastentheils lose Lagen u Blatter, too™
nnsauber; Bl. J— IS sehr fleck?* 27 aSS- " ^
Papier: gelblich, s.ark, etwaTglaU. - EiSfepw^
uit Lederriicke p. - Titel f . f« (zweimai): Ppb< *
Anfang; «>| & ^^| ^^ j^ u
Der Anfang dieser Erz&hlung fehlt. Sie
Vater J^ verstossen, auf der Irrfahrt mit seinen
Genossen Anwandlungen von Reue fiber sein
frtiheres Benehmen empfindet. Er schreibt an
semen Vater zieht aber weiter. Dem Vater
Jut vseme^Harte leid; er schickt R e i ter aus!
hrn^den Sohn wieder .u bringen; sie konnen
ihn aber mcht finden und kehren ohne ErfbW
^ck Elmondir aber, fiberall freundhche
Aufnahme findend, kommt in das Land das
&?■*& £**» ^ heisst; der dortige Koniff
J^ nnnmt ihn herzlich auf und giebt 8e ine
jn 21g e Tochter ^ zur Erau. Nach 2 J&™
l>a er lO^Jahrelangkeine Kinder von ^
ha t,;l«iBthet er die ^, Tochter des Emir
So£»ta in ^ Zufellig bekommen bTde
Frauen ,n derselben Nacht einen Sohn; der
der ^ wird ^, der der ^ aber * j£
genannt. &e wachsen heran. Da stirbt filial
und sem Sohn ^ wird 8ein Nachfol m
dem -lOhJI-^; da er aber eigenmlhtg
herrscht, Ziehen die Vornehmea von dannenr
und begeben sich zu Elmondir, der sie <ruti e
auftummt. Die beiden Knaben W erden if
ntterhchen Ktinsten geflbt, Gobeir ist der fiber-
legene, zwischen ihnen entsteht Eifersucht, des-
gleichen bei denMflttern; der Vater ist dem Gabir
und deesen Mutter mehr zugethau. Sie sind
inzw^chen 15 Jahre alt geworden; da tringt
der fcmir d) U ernes Tages ein schdnes Pferd
genannt ^bL^I an den Hof etc. Von hier an
(f. 5 ) stjmmt die Erzahlung im Ganzen mit
der in We. 756; sie Bchliesst f. 34^ oben, nach-
dem zuletzt von der Nachkommenschaft Gobeir's
und Gftbirs in kurzer Uebersicht die Rede
gewesen ist.
r ^^f'T Zeile ° &uf f - Ub a«»gefangene
Gesch.chte des Kdnigs von Rom, o^% JL*
bepnnt vollstfindiger auf f. 35» mit denSvSten'
^ ... v_aLJI. ^!. ^ ^ (JLc , ^ •
Der christliche Kdnig ^j^ l^ b ^.
genannt ^| (wegen seiner Kleinheit und Un-
formhchkert und Hasslichkeit) , ein trotzdem
tapferer Re.ter, lnelt dues Tagea einen alke-
meinen Di W an, in we lchem einer der VornehnTen
Ielam frtther oft von ihnen bekampft seien,
dass dann namentlich die Bena hilal und deren
Haupt Hilfil, semen Ahnherrn Heraklius getddtet,
seme Heere besiegt, den christlichen Glauben
Termchtet und ihre Kirchen in Moscheen ver- i
wandelt habe. Darauf erkundigt er sich, wer
von denselben jetzt herrsche und bescUiesst =
den Vermchtungskrieg gegen sie; ihre jetzigen :
8 ^ts P -J emer8eit ,? J^O* r>, andefer-
seits ^is> ^ ^^ ^ MJt ^jj
! 2ss i"™? e \ f ach 6aieb » 8etzt dort ai «
uud fi,mc fiber ^U nach L^t ^xJ|. I nde88en
hat oU^, der Serif uncf Herr von Mekka.
emeu furchtbaren Traum; er lasst ihn sich von
dem Ramal-Kund lg en ^ ^| deuten und :
sch.ckt dann den Vertrauten ^ auf Kund-
«chaft uber den ^ nach S ^ Nfa
dessen Bencht fiber die Heeresmassen desselben
2 cZ\ V ° rhaben ' Mekka ^« eroberen und
die Glaubigen zu vernichten, schreibt Qordab
an den EmJr Hfizim, der den von Sa'ld fiber-
brachten Brief im Beisein seines Sohnes ,,L>^,
i , Q A ad / ^ des ^^ JJ! db »* der ^S
Lest: Alle erbieten sich,d^m Q^ab beizustehen!
No. 9197. 9198.
GROSSE ROMANE.
165
gJI
Schluss f. 36 b : \M Uii' ^UJ ji q^
Sohrift: wie gewdholioh (stark und krflflig). — Ab-
achrift o. I!ao /ie«.
9198. We. 810.
,,.-■..-. 2) 119-S4.
: 4'°, 17-19 Z. (22»/sXl6; 17 1 /a---18 1 / J Xl2Va c,n ). —
Zustand: f. 19—27 nicbt gam aatiber, auch etwas fieokig,
f. 26 etwas auegebeasert, f. 28— 34 besBer bis auf das letete
Blatt. — Papier: f. 20— 27 gelb, stark, weniggktt; 28 ff.
gelblicb, d6nn, glatt ,-- Titel von opaterer Hand f. 19 a
oben in dor Mitte:
(desgleiohen f. 20* oben am Rande, olme HiDSufQgang von
Per Auf a ng fehlt. Das Vorhandene be-
ginnt f. 20*; o^sU J^K y^JyUajj $i3 ^jtA*, wLpi
Der* Aufaug dieser Gescbichte ist bei We. 828,
f. 35 erzahlt. Sie beginnt bier damit, dase
*-Jl/tejS, ofter auch bloss o^ genannt, aus seinem
Traum auff&hrt, den Ramalkuudigen Q.-jtXJ! q^A
kommen lasst und ihm den Traum erzahlt, uad
dieser denselben auslegt. Sofort eohreibt er
an die Bend hilal um Hfilfe, sehickt den Brief
^ an )y>f> ^ f\\&» jtt*^- Dieser liesst ihn und
W theilt ihn den Emlren mit und der Emir li.
fordert sie auf, jenem Hulfe zu leisten. Darauf
werden 1000 Reiter, vttllig ausgertlstet, dazu
bestimmt, H&zim giebt ihnen Verhaltungsregeln :
dann reiten sie fort und kommen in die Nfihe
von Mekka. Sa'ld, Qordab's Bote, geht vorauf
und meldet seinem Herrn die Ankunft dee
HulfscorpB; dieser heiset sie willkommen und
weist ihnen Unterkunft und Unterhalt in *den
Gastraumen an, wo sie 10 Tage bleiben. Am
1 1 . Tage kam Kdnig ^w^^Jt [derselbe heisst
We. 828 £&j"3l] in das Gebiet von Mekka;
seine Truppen fQllten das Land weit und breit
und schlossen die Einwohner von Mekka ein.
Qordab lasst fragen, was sie im Lande wollen;
er erhalt die Antwort vom KSnig, daas er das-
selbe erobern und Mekka verwttsten, die Ein-
wohner vernichten wolle, es sei denn, dass sie
den Zehnten geben. Diese Antwort liest er
den Emlren vor; da sagt Sirfi&n : Leute, brecht
auf: beute ist der Tag zum Kampf und Streit!
Sofort zieh,en sie mit Trommelschlag ins Peld,
mr ihre Gegner ebenfalls. Der Wezlr des K6nigs
£&*Jt, Namens ^jLwOJt, k&mpft mit Sirnftn
und fallt von seiner Hand; auob im aUgemeinen
Kampf zieben die Soldaten des KSnigs don
Kiirzeren. Am folgendeu Tage kampft \Xj.i>
mit dem Rittejr _,Lw und haut diesem den Kopf
ab; von den Heerhaufen fallen auf beiden Seiten
sehr Viele. Tags darauf kampft jxJ^«Ji mit
Qordab; dieser wirft ihn vom Pferd und nimmt
ihn gefangen. Zornig daruber reitet nun
K6nig sdfcJll selbst in die Schranken, kampft mit
Qordabs Wezlr ^\s4j q* *viii. und liaut diesen
nieder; ebenso den Emir JuU und uoch 30
andere Reiter. Als nun Keiner meh'r mit ihm
kampfen will, nimmt SirMn den Kampf auf,
aber flieht alsbald vom Kampfplatz. Nun
sttirzen eich die Prankeu auf die Bekenner des
Islam und kampfen bis zuin Abend: ungefahr
30 000 Christen fallen, etwas weniger von Seiten
der Olaiibigen. Qordib ist in grosser Be-
stUrzung, halt eine Berathung ab und fordeii.
den (GJvtkkJI .ijt, auf, mit dem K6nige .zu
kampfen und ihn zn todten: fttr don Fall ver-
spricht er ihm seine Tochter byiaJ-t zur Prau.
Am folgenden Morgen kftmpfen Beide mit eiu-
ander, der Kfinig f&Ut durchbohrt nieder. Ale
dies die Franken sehen, stOrmen sie mit ihrem
lauten Feldgeschrei Hanna und Mirjam auf die
Gegner loo, aber Rizq, Sirhau, Qordab werfen
sioh ihnen entgegen und dringen mit ihren
Schaareu unter dem Ruf: Gott ist gross, auf
sie ein. Bis zum Abend dauert der Kampf,
dann auch noch die ganze Nacht hindurch:
da fliehen die Franken, naohdem 100000 von
ihnen gefallen sind, in die Wusten und Ebeuen,
die Glfeubigen aber, von denen ungefahr 30000
den Tod gefunden haben, machen grosse Beute:
die Sohatze des Koniga und die Waffen der
GefaUenen. Alle preisen die Tapferkeit des
Rizq; Qordab vertheilt die Beute, und dann
kehren sie Alle siegreich nach Mekka zurOok
und Qordftb bewirthet sie reichlich ; dann beruft
er die Emire und nimmt sie zu Zeugen, dass
er seine Tochter dem Rizq zur Frau gebe,
und zftblt deren reichliche Aussteuer auf. Da
sagt Sirhan: Willst du seine Tochter heirathen,
o Rizq, ohne den Sultan £){»■ um Rath und
Erlaubniss zu bitten ? — Du hast Recht, Sirhan,
versetzt er, das ist nothwendig. Nun schreibt
er an |»jLs^ und trttgt ihm eeiu Anliegen vor:
derselbe giebt erfreut seine Genehmigung. Nun
wird der Heirathsvertrag aufgeeetzt, die Hoch-
zeit gefeiert, ein grosses Gastmabl gegeben;
Qordab empSehlt dem Rizq, seine Frau hoch-
zuhalten und gut zu behandeln; wer ihr Leid
thue, time ihm selbst solches an und er wOrde
166
GROSSE ROMANE.
No. '9198. 9199.
daflir strafen ; Bollten sie sich trennen, bo solle
er sie ihm zurttoksohicken. Darauf verabBchiedet
er sich Ton ihnen.
Schluss £, 34 b : J*s? ^i J* BbLJ! uJ\ 3
Mit den noch folgenden Worten; .cjtjJl ^IS
Ouj&}\ c*y> iwbU' , ^ "Jfyj e/ L44 bricht die
Erz&hlung hier ohne Sohluss ab.
Sohrif t: f. 20—27 gross, etwae steif, vooallos ; f.28 ff.
etwao kleiner und gew&ndter. — Absohrift urn ,mo /i8m.
m9. Me.U7.
3)182-71.
8" 20t-21 Z. (17 X MV»j .U«/»X6V»«»). - Zu-
stand: lose Papierlage, oben am RGoken fleckig. —
Papier: gelb, gfatt, ziefeuioh stark. — Einband fehlt. —
Tit el oben am Bande f. 62*: JilP .ij „<«
Anfang f. 62': U ^ ^jjl ol!r i, c y? ^
; a^» .^1 UiU ) \ M . i tSJo ^, . . . y^Si* fjj,< *j
Bruchstuck aus der Geschichte des EmXr
Elmondir ben hilftl. Entspricbt deu ersteu
Blatteru von We. 828 (und dann auch dem
in djer Mitte vou We. 755 Erzahlten): es ist
hier ausfuhrlicher.
Der Emir Elmondir beBucht den Emir «-*3^il:
dieser mncht ihn zu seinem Wezlr, giebt ihm
seine Tochter Had'ba zur Frau, stattet ihn mit
Hah und Gut auf das Reichlichste aue. Nun
bleibt er mit ihr 3 Jahre dort in angenehmen
Verhaltnisseu im Lande Awy&JI S&* : dann wird
Elmohad'deb krank, und ubergiebt, mit Kin-
willigung der Grossen, ihm die Herrschaft, und
stirbt alsbald. Elmondir herrsoht gereoht, fried-
lich und zur Zufriedenheit seiner Unterthanen
10 Jahre lang, aber nooh hat er immer kein
Kind vou Had'ba. Nach einer Unterredung mit
ihr, in der er ihr verspricht, sie ferner liebreioh
zu behandeln, giebt sie ihm die Eriaubniss, eine
2. Frau zu nehmea, em Nachkommen zu egsielen.
Er spricht darttber mit seinem Wezlr MancQr
ben Mmid und fragt, ob er ein Madchen edler
Herkuna fur ihn wisse. — Allerdings, sagt er,
sie lebt aber weit von hier im Lande tOL*j djM JI;
der Kfinig dort heisst Qalih, ist ein redlioher
Mann, seine Tochter heisst Uke und ist sehr
sch6n. — Da bricht Elmondir auf mit 1000
Reitern und reichliohen Geschenken, kommt
nach 15 Tagen an, findet freundliche Aufnahme,
tr> sein Anliegen vor, der K6nig erfollt das-
selbe, lehrit die Gesohenke ab, lfisst den Ehe-
contraot aufsetzen; nach 7 Tagen tritt er mit
bi^ die Ruokreise an; dieselbe erhalt reichliche
Aussteuer, der Vater begleitet sie noch eine
halbeTagereise, giebt seiner Tochter guteLehren
auf den Weg, sie. aber bittet ihn, alle Jahre
oder alle 2 Jahre sieeinige Zeit zu besuchen:
Bie furchte, dass ihre Stellung als Nebenfrau
nicht besonders angenehm sein werde; er aber
beruhigt sie darttber und Alle uehmen herzlichen
Abschied von einander. Er kommt mit der
jungen Frau glucklicli heim und widmet sich
fortan abwechselnd beiden. So vergehen 3 Jahre,
da sagt Had'ba, froh darttber, dass 'Adba auch
keine Kinder bekommt: ich sehe, deine andere
Frau bleibt auch kindcrlos! — Nun, sagt er,
Gott ist gnadig , man uiusb sich auf ihn ver-
lassen ! — Aber er nimmt sich die Worte doch
zu Herzen, theilt sie der 'Ad'ba mit, beide beten
zu Gott um ein Kind. In der That wird sie
schwanger, fast zu gleicher Zeit wird es auch
Had'ba, und beide gebftrcu zu derselben Zeit
Knaben. Elmondir ist grade auf Jagd, ein
Bote reitet ihm nach, dies Ereigniss zu melden:
er wird von dem erfreuteu Elmondir fur frei
erkliirt mit seiner ganzen Familie, dann reitet
der Kduig sofort heim, empfangt Gliickwunsche,
giebt Freudeufeste und speist die Armen 7 Tage
lang. Der Sohu der Had'ba wird ylj>, der der
'Ad'ba jjuj> genannt. Sie wachsen heran, werden
unterrichtet, aber Gobeir ubertriflt seinen Bruder
Gabir an Schfinheit, Edelsinn und in ritterlichen
Kunsten; daflir beneidet und hasst Gabir ihn,
und halt sich zn seinem Vater, der ihn auch
viel lieber gewinnt als deu Gobeir. — Qalih war
inzwischcn gestorben imd sein Sohu fSi^n, 'Adbft'e
Bruder, herrsohte an seiner Statt. Nach Ver-
lauf von 2 Jahren besuchte er seinen Schwager
Elmondir, sab seine Schwester und seinen Neffen,
blieb cinen Monat, dann kehrte er zurttck.
Gobeir aber # klagtc seiner Mutter die Bevor-
zugung des Gabir Seitens des Vaters ; das nahm
aie sich zn Herzeu und machte ihrera Manne
darttber Vorwttrfe. Das eutfremdet ihn der-
Belben und Had'ba reizt ihn auch noch fort-
w&hrend gegen sie nnd ihren Sohu auf, so dass
er ihr endlich schwdrt, dass er jeuer nie mehr
beiwohnen wolle. Die fortwahrende Zurttck-
setzung, flber die sie auch mit ihrem Sonne
spricht, ist ihr so kr&nkend, dass sie mit El-
mondir eine Unterredung sucht und ihn um
seinen Grund dafur fragt. Das Gesprfich endet
damit, dass er ihr freistellt, zu bleiben oder zu
den Ihrigen zurttckzugehen sammt ihrem Sohnj
mehr als jetzt durfe er und k5nne er sich nicht
No. 9199. 9200.
GROSSES ROMANE.
167
urn sie ktimmom. Damit dreht er ihr den
Rficken zu und geht zu Had'bft, die fiber den
Besuch bei der 'Ad'ba argerlich i6t und erst
wieder vergnugt wird, als sie hfirt, dass er sie ver-
stosse. 'AdbB aber packt ihreSachen zurAbreise.
Schluss f. 71 b : D LLU o*j ^OS> ■&■>£>,
Schrift; ziemlich klero, gedrangt, etwae in einander
o, vooalloB. — Ab schrift c. """/nes.
gOZOgOD,
9200. We. 829:
(50 Bl. 4", 16-20 Z. (22 l / 8 xl6j lC-ia'/aX^-lS"").
Zustand: loseLagen; uosauber, auch ziemlich fleokig. —
Papior: gelblieh, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
deokel mit Lederrucken. — Titel f. 1" (fast verwischt):
Anfang f. l b : l*>u. r **JI U*i lSj^ JvS
^ l#;w f \Si\ .(.s> J.c {*&*&} »>Lwl., i.U'il vj
UJls «-»** jyWj Vjj^ O^ (^ It?" L ^ ^ ^
_ja,> 5 ^As-j J^*j _>>^i'j u"j^'s >-aUj _>j' Sj^S
fejl jtfjkjlj ,-i» ^aJ? **i>j) *** *£■"••& L.lkXfJI UyP-'i
Fortsetzuug der Erzahlung von Gftbir und
<jrobeir. Dieeelbe beginnt hier mit Ruckkehr
des Elmoudir vpn seinem Sonne Gobeir zu
seinem Sobne Gabir (We. 756, f. 37» ff.).
Dann folgen genealogisohe Notizen fiber die
Nachkommen Beider; dann beginnt f. 2 b unten
die Geschichte des {jaijj &* £&?**'» von deren
Anfang sohon bei We. 828, f. 35' die Rede
gewesen ist. Sie beginnt hier mit der An-
gabe, dass 400 Jahre nach Monammeds Tode
(M& a i Uu^ v-jLcojS in Mekka und ^y ^ ^
in Wadl el'abbas geherrsobt habe, und geht
zuuaohst bis f. 7" soweit, wie bei We. 828
angegeben ist; nur ist die Wortfassung in dem
vorliegenden Bande etwas ausffihrlicher.
Nun heisst es (f.7% 4 v. u.) weiter: KSnig
il&zim w&hlt 150000 Krieger aus, bewaflhet
sie, giebt ihncn den ^ u. ^>y*» zu Ffihrern,
und diese ziehen mit ihnen nach Mekka, wo
vjLiy sie freundlich empfangt. Der auf Kund-
schaft ausgeschickte Sa'ld kommt nach 20 Tagen
zurttck und berichtet, dass Elabsa' bei Tabak
(«^j) lagere. Die beiden Anftthrer nebst Qor-
dab ziehen mit ihren Heeren fiber Elmedlna,
bis sie dem Peinde gegenuberstehen. Nach
erfolglosem Briefwechsel beginnt der Kampf,
der mehrere Tage sich in Einzelkampfeu hin-
zieht, in denen die tapferen ElabsaV Qaidv Sir-
Ran 20 bis 30 ihrer Gegner todten. In all-
gemeinerSchlacht fallen auf jeder Seite 30000
Mann, i^^^' $)j erschlagt am folgenden
Tage den KSnig ElabsV im Zweikampf, die
Christen fliehen in Bestfirzung und erleiden eine
vollstandige Niederlage, die Sieger aber theilen
die reiche Beute und ziehen nach Mekka, wo
Rizq zur Belohnung ffir seinen Sieg die Tochter
des Qordab, Namens Ljo^-I, zur Frau erhalt.
Er theilt dem Aftzim dies brieflich mit, der-
selbe begluckwflnscbt ihn und ladet ihn zum
Besuch bei sich ein. Sie begeben sich zu ihm,
werden freundlich aufgenommen; Elnadia ge-
biert eiue Tochter, die den Namen 'i^^ erhalt.
Da sie aber 7 Jahre hiudurch keine Kinder
mehr bekommt, rathen ihm die Seinigen, eiue
andere Frau dazu zu heirathen: er schliigt dies
ab. Zufallig aber wird sie gratle uui diese Zeit
schwanger und gebiert einen Knaben, der den
Namen ofcy erhalt. Vor Freude fiber dies
Ereigniss giebt er Sklaven und Magden die
Freiheit, darunter auch dem oU« ^j jkw«> ^ er
ihm vor Monaten die freudige Nachricht ge-
bracht hatte, dass seine Frau schwanger sei.
Eine Woche uaoh der Geburt wfinschen die
Grossen und Vomehmen das Kind zn sehen,
urn ihm Gesohenke (Amulete) zu machen. Ala
Ls»-«. demselben die Hulle vom Gesicbt nimmt,
es zu kfissen, brioht er in Lachen aus; voui
Vater befragt, eagt er: du bist weiss und deiue
Frau auch und dies Kind ist braun und sieht
dir gar nicht ahnlich, wohl aber dem Sklaven
jU*.. Da stimmen die Uebrigen lachend bei,
Rizq aber wird betrttbt und zornig und be-
schliesst seine Frau zu versto6sen; Sirhan aber
wird von seinem Vater und den Verwandten
wegen seiner Rede getadelt, dass er auf jenen
neidisch sei, er aber bleibt bei der Ausrede, er
habe es ja nur im Scherz gesagt. — Elnac^ra
bemerkt bei der Rttckkehr ihres Gemahls seine
Verstimmung, sie ahnt ihr Schicksal, alle Ver-
sicherungen ihrer Treue sind vergebens. Die
Trennung von ihm erfolgt, sie verlfisst mit ihrem
SShnchen und ihrem Hab und Gut und Dienern
und Magden das Haus und *J£ begleitet sie. —
llazim ist betrfibt: er fordert den SirMn auf,
zu sagen, ob er Unehrenhaftes von ihr wiase.
Er versichert, es sei nicht der Fall. Auch die
Amme ^ «^ oUsj sagt zu ihren GunsieE
aus. Die Grossen fordern den Rizq auf, die
168
GROSSE ROMANE.
No. 92(>0.
uuschuldige Frau zuruckzuholen : vergebens! —
Zehn Reisetage hat diese zuruokgeiegt, da bittet
sie deu Qftld, sie nicht zu den Ihrigen zu brin-
gen: diese wttrden sie in Verdacht ihrer Schuld
tfidten; er solle sie vielmekr einem seiner Peinde
zufuhren, so werde man von ihr niolits h&ren,
er aber k6nne sagen, dass er sie an Ort und
Stelle abgeliefert habe. Er geht darauf ein,
schlfigt ihr den braven ^j)\ vor, aber ftlgt
hinzu, er selbst durfe nicht mitkommen, wolle
sie aber in dessen Nfihe bringen. Eine Tage-
reise von ihm entfernt, zeigt er ihr dieWeges-
richtung zu demselben und kehrt heim. Sie
aber reist weiter und trifft in der Nacht auf
Euno'mRn, den Sohwestersohn des ...ib- J|, der
feindlichen Einftllen der Schaareu des £s£l *\
zu begegnen im Hinterhalt lag und den an-
koinmenden Trupp fur feindliche Schaar hielt.
Nach gegebener AufklllruDg fuhrt er sie zu dem
Quartier seines Onkels. Dieser sieht am Morgen
die Zelte, ist erschrocken, erffthrt aber bald
von eiuem Diener, wer sie ist und wie sie dahin
gekommen. Er zweifelt an der Richtigkeit, eie
selbst aber giebt ihm genugende Auskunft: so
heisst er sie willkommen und bestellt seine
Schwestc-r Asma zur Wftrterin des Knabeu.
Derselbe wttchst mit den beiden SShnen des
KSnigs herau, dereu Namen ^ uud ^*j sind,
und lernt vou ihrem Lehre'r allerlei Wissen-
schaften, KOnste und Geschicklichkeiten, giebt
ihin aber uuch Probeu seiner auffahrenden Heftig-
keit. Er ist erwnchsen: da findet er einesTages
seinen „ Vater" — so nennt er ihn von jeher —
betrubt, weil ^l| _^t den Zehnten, wie seit
Jahreu, als Tribut vou ihm eingefordert hat.
Er v trostet ihn und bittet, ihm zu gestatten, die
Forderuug zn verweigern, lehnt sie auch in
eiuem Schreibeu an Aba'lgad ab. Dieser zieht
m Folge dessen mit seinen Kriegern herbei; die
Uuterthanen des bb^t gerathen in Angst und
machen ihm Vorwnrfe, dass er auf den Jnngling
gehort habe uud sie in UnglOck bringe. Der
WezlrMaBmud ist auf seiner Seite; sie sollten
doch die Schande bedenken, die mit Unter-
wurfigkeit verbunden sei. Er selbst (Berekat)
will mit nur 2000 Reitern dem Feinde entgegen
gehen, selba.t aber mit dem Aba'lgad kfimpfen.
Er zieht mit einer Schaar, die allm&lig — auch
aufVorstellung des Kdnigs bin - wfichst, bis
zur Landesgrenze, wo er sich dem feindlichen
in°£S\v UDter Fuhrun « d <* Wezirs, etwa
10000 Mann, gegenuber sieht. In zweitftgiger
Schlacht wird dieser und dauu der KSnig
Aba'lgad selbst von Berekat erschlagen; die
Krieger derselben grosstentheils vernichtet, die
Uebrigen entflieheu. Die Beute und Freude
der Sieger ist gross, der Ruhm des Berekat
verbreitet sich weithin. Nuu ist im Lande der
Beua hilal Hungersnoth ausgebrochen ; sie be-
geben sich daher in das fruohtbare Gebiet des
bls».jJI und lagern sich an der Quelle ^^S Q\ ti*.
In Folge dessen erfolgt ein Kampf, in welchem
QbLs^JI. von Rizq verwundet und in diesem
Zustande von seinen 2 Sfihneu von der Wahl-
statt getragen wird. Berekat, anf der Jagd
abwesend, erffthrt bei der Ruckkehr am Abend
die Vorf&lle des Tages. Er nimmt am folgen-
den Tage den Kampf auf; tddtet oder verwun-
det im Zweikampf seine Gegner, mehrere Tage
hindurch: ihr Hauptkfimpe Rizq ist inzwischen
auf Jagd abwesend. Bei seiner Ruckkehr macht
Sirhan, der auch im Kampf verwundet ist, ihm
Vorwurfe: er sei Schuld daran, dass sie uberhaupt
ins Land gezogcn, und nun gehe er auf Jagd.
Er verheisst, am folgenden Tage Alles gut zu
machen; sein Zweikampf aber mit Berekat ist
erfolglos, so will er ihn durch List tddten,
aber K^i, (seine Schwester) rutt ihm zu, auf
seiner Hut zu sein; so beginnt der Kampf aufs
Neue, Rizq ffillt, aber iLsu£ bittet, ihn nicht
zu tddten, sondern frei zu geben. Dies ge-
schieht, der Schwerverwundete kommt ins Lager
und will die Tochter verbrennen lassen. Sirhfin
untereucht deu Vorfall, sie rechtfertigt ihr Thun
damit, dass er, der Braune, nicht der Sohn
des weissen ^Ls^Ji sein kdnne, dessen andere
Sohne j a auch weiss seien; sie habe eine Ahnung,
dass es ihr Bruder sei; ausserdem sei die treu-
lose Ueberlistung, die ihr Vater gegen ihn
beabsichtigt habe, schfindlich. Sirhan giebt
ihr Recht, Hazim r&th, die Sache zu unter-
suohen und sich bei Qordab zu erkundigen,
was aus Berekat geworden sei. Dies geschieht,
derselbe weiss von Nichts; da «rzahlt QaVd,
was stattgefunden hat und dass Berekat bei
pbL&^JI ist. Dm die Wahrheit zu ermittelu,
betritt Rizq noch einmal den Kampfplatz; statt
aber mit jenem zu kftmpfen, sagt er ihm, dass
pbb^Jt nioht sein Vater sei uud reitet zurQck.
& seiner Verlegenheit nimmt Berekat ein Stuck
Hasls" ein, wodurch er wie starr und lebloa
erscheint und hofft auf diese Weise aus dem
Munde der klagenden Mutter zur Erkenntnias
des wahren Sachverhaltes zu kommen. In der
No. 9200. 9201.
GROSSE ROMANE.
That bringt sie in der Klage um den scheinbar
Todten die voile Wahrheit an den Tag. Da
springt er auf die Beine, die Mutter freut sioh,
dass er genesen, er gesteht seine Verstellung
ein und sohwOrt Racbe an Rizq und Sirhan
nehinen zu wollen; seine Mutter bittet ihn,
den Yater zu sohonen, Sirhan sei an Allem
Sobuld. Er aber will von Nichts hSren und
reitet zum Kampf, schlagt den Rizq zu Boden,
zieht ihm die Ruatung aus, bindet ihn nackt,
barf'uBS an sein Pferd und reitet, ihn an der
Leine mitschleppend, zu den Seinigen zuruck.
Rizq bittet, ihm die Schande zu ersparen, er
bleibt unerbittlich und ftthrt ihn so seiner
Mutter vor. Diesc thut Ftlrbitte 'fur ihn;
Sirhan habe allein die Schuld an Allem. Er
bleibt den Bitten unzugflnglich , echleppt ihn
zu ^e>J\, der solle liber ihn entaoheiden. Auf
dessen eindringlichee Zureden nekmen sie ihm
den Strick ab und lassen ihn dort. Ezzanlan
aber, der sein Ende ftthlt, epricht als letzten
Willen, den Alle Seinigen zu befolgen schw6ren,
aus, dass Berekat sein Nachfolger sein und sich
eine seiner Tttchter zur Frau w&hle. Er ent-
scheidct sich fur die Q LJI qas*. Perner empfiehlt
er dem Berekat Gute gegen seine Sdhne, Tbchter
und Unterthanen und dass er seinem Vater
Rizq Verzeihung angedeihen lasse. Demgemass
geschieht es und die Kunde, dass er die Herr-
schaft angetreten habe, verbreitet sich auch
zu Sirhan und den Bena hil&l, und da er ihnen
in Allen Stucken iiberlegen iet, geben sie ihm
den Beinamcn <J*>j, ^jI ; ferner da er im Kampfe
mit Rizq, dem noch Keiner widerstanden hatte,
„unversehrt« davon gekommen -war, nannten
sie ihn auch noch m!w, er aber freute sich
fiber diese Namen. Bald auch kam «^u^. an,
ihre Mutter wiederzusehen. Nach 7 Tagen
stirbt ^s>iH und wird feierlich bestattet. Sirn&n
aber schlagt den Seinigen vor, daso eie in ihr
Land zaruckkehren; sein Vater jedoch empfiehlt,
bei Berekat sich zu entechulcugen, ihm wegen
dee Todes des *&s*fl ihr Beileid auezuaprechen,
ibm zur Herrschafit zu gratuliren und ihn ein-
zuleden. QftKd ttberbringt den Brief, Berekat
will von Verzeihnng nichts wissen, eondern
feeisst oie, in ihr Land zuruckzukehren. Aber
nach Berathung beschliessen sie, dass 100 Einlre
und 100 Frauen sich zu ihm nackt und barfttss
begeben, seine Yerzeihung zu erbitten. Dies
hat den gewimschten Erfolg: er ist freundlich
und eie bleiben 1 Jahr bei ihm. Auch eine
R&HD80HRIFTEH D. K. BIBL. XX.
vollige AussShmmg zwischen Elnadra und ihran
Manne Rizq, die bisher noch keinen Yerkear
wieder mit eiuander gehabt haben, ftndefc statt,
nachdem die Entscheidung ihres Yaters oUs^S
daruber eingeholt ist. Dieser stirbt nach einigen
Tagen und nach Ruckkehr des Boten feiert
Berekat sein Todtenfest. Inzwischen hat im
Lande der Benu bilal die Dtirre aufgehSrt; sie
kehren zuruck, auoh Rizq und Frau und ihre
Tochter^sua, Berekat geleitet sie einen halben
Tag und verapricht, sie jedes Jahr zu besuchen.
Bald darauf wird iJazim krank, ubergiebt dann
Sirhan die Naohfolge in der Herrschaft, giebt
ihm noch schliesslich gute Lehren zum Yer-
machtniss, worin namentlich betont wird, dass
er nur aus dem Lande des Ansehens und Ge~
sohlechtsadels (v^^'5 V^ 1 ^ &0 h eir # ea
solle, und stirbt, nachdem der Sohn ihm ver-
sproohen, seine Lehren^zu befolgen.
Schluss f. 60: llyj' £}U> «£UI (jf£& ,(£
Is*-jm g?»; Vy&$ s ^^5 bjV-4 i^"* ^ 'i-^J
o y^ ^ ^V U \c^ s . '^t .-.fi^to. ;■&*)) M
Sohrift: von drei voraohiedenen HSnden: 1) £\-—£-
16-23. 57-60) 2) f. 5-15. 24-36. 88-66 ; 3) f. 87.
.Die zweito aiemlich grosa, ist besondera Mohfag, ziemiion
rundlich. ungofailig, vooalloBr die erota ist Womsr. ge-
drtogtor; die dritte grosa u. diok. - Abuchnit o. S289 /i 8 w.
9201. We. 875.
48 Bl. 8", 16-18 Z. (20V 3 X 16; I6V3X lOVs *). -
Znetand: loBoLagen and Blatter; nicht recht eauben oft
fleokig. - Papier: galblioh, utark, etwaa glfttt. - Jiin-
band: Pappbd mit Ledorrfiokeu und Klappe. — 1 itol S.I -
^U ^yj- U^ $& i/i *#» o s &*^ ] ols^ !Jt '*
t \#**?*& d>J '^' 5^ ^^ ^^ ^ ***"*
Anfang: ganz wie bei We. 829.
Die Erzahlung geht bis dahia, dnoa dor
Lehrer dem Bcrek&t verapricht, ihn iu alien
Wissenschaften und Kiinsten zu unterweiaen und
dieser den Unterricht fleissig benutzt. ^We.829,
f, 27. Die Wortfaosung weicht oft ab. •
Schluss f. 48°: l*/3 f vMUt f >*it £**^
^g^i f^i ISM «*J* ^5^' a -*V^ a" O™^
M ^ mA J^ »^. V* r^ 3 ^ ^fe^W )*&
Sehrift: ziomlich gross, gel&afig, vocslloa. — Ab-
echrift c. 1M0 /ies0'
22
170
GROSSE ROMANS.
No. 9202—9204.
9202. We. 757.
100 Bl. -4 to , 14 Z. (22X16 j 16—16 X 11«">). - Zu-
stand : t moistens lose Lagenj zum Tbeil fleokig. — Papier:
gelblioh, stark, etwee glatt. ~ Binb and: Pappband mit
Lederruckeii. - : Titel f. *; l^-SJIj ^S> ^ [^p]
A nfang f. 2»: Mi\ ,J\ ^OJl ^ ^{^
Die Erzfthlung, deren A nfang hier fehlt,
beginnt mit Verheirathung des Rizq mit der
Elhadra, Toehter des Qordab (== We. 829,
f. ll b , 10 ff.). Die Wortfassung weicht oft ab.
Die Geschichte 1st hier zn Ende geftthrt.
Schluss f. 100': ^fcL^ a ^JJI ^l ^
'*-»;»" obi* ^ *J
., S J? h . r A ft: , z J£y lk,h g™ 88 ' weit > vocallos, kraftig. -
Abechrift o. ,S60 /i8m.
9203. We. 830.
Zustand: fast , nur lose Lagen mid Blatter: fleokig und
glatt. — Einband: Pappbd mit LederrBcken n. Klappe. -
Titel f.l°: &$> ^Xj (^ p* -&UJ1 CJ f >(K xJl U<J>
Anfang f. 1" : ^ ^ lvXikJ , ^ ^ ^
I "Kl ,0c \ JS (Je a,Uj ^Uoi ^LU> g^Jt jj^
gJt 0- >a«JI 5 £jJjsJI £*«:> **££>•
Die Erz&hlung beginnt hier damit, wie oKj
Unterweisung in allerlei Wissenschaften und
Kuneteu erhalt. = We. 829, f. 27\
Schluss: ebenso wie We. 829, f. 60°.
to imJ hr \ U: J^A. . krafti R' ▼ocalloB. - Abschrift
(c. lm l mi ) naoh f.40 b im J. ™y mi .
9204. We. 831.
|ftp">». guiuiiou, stars, siemliob. glatt
rappband mit Lederrficken. — Titel f. 1 .
<&» t^ "j*~ o" y^ ^Olil |^ \&$
Genanor wftre: ^l&y* ^f^p
Anfang f. 1" : qL ^ ^, ,^ y, Ju
f bLJl 5 8XJI J*aM ^_U ^1 yj 5 fL tft y,
£° ^ £?>>' l*j 1^1 Up JUT ^ ^ U ULJ a
^ O- Jf, l^lfa^, ^J,, ^^ ^^ ^
gJ) l»y tOJ^, & [j 3 fp* jJtS v^ ttef.^fl I
Die Erzahlung schliesst eich an die in
We. 829 enthaltene ale Portsetzung an. Sie
beginnt damit, daes der Emir HSzim krank wird
und seinem Sohne Sirlian einscharfi, nur eine
Frau aue dem Lande des Anaehens und Ge-
splilecht8adel8 zu heiraj,hen (We. 829, f. 59).
Er stirbt und wird begraben. Sirlian, sein
Nachfblger, regiert vigle Jahre imvermahlt^ denn
keiner weiss ihm jenes Land anzugeben und
eine Frau anderswoher will er nioht nehimen.
Da kehrten eines Tages 3 Spielleute bei ihm an,
J*?* "nd j^ai und y4i mit Namen, aus El-
jemeu stammend, und trugen ihin ein Lobgedicht
vor. Er gebot, sie 40 Tage zu bekSstigeD,
wollte sie aber nicht wieder vor sich lassen
und hiees, sie beim Abzuge zu beschenken.
Die Gcschenke schienen ihneu fllr sie drei zu
k&rglich, sie lehnten sie daher gfinzlich ab. Der
Emir laeat sie kommen und fragt, ob irgend
Einer in der Welt freigebiger gegen sie gewesen
sei? Allerdings, veraetzl der Aelteste derselben.
Und wo lebt der? Im Lande des Aneehens
und GeBchlechtfladele. Er bittet darauf um
nahere Auskunft und Napir beschreibt ihren
Edelsinn: ea seien SBruder,^^!!^, O j0dl uf ^
und QjJJt u*.^, ihr Vater heisee Jlfic a * Jw»sai>;
sie hatten 3 schdne Tfichter Namens &sa-&, tSyb
und U^i. Ausser sich vox Freude fragt er sie,
ob sie das Land kennen, wie weit es bis dahin
sei, und erfahrt, es sei 6 Monate von dort ent-
legen. Er beschliesst, sich dahin zu begebeu,
und bittet, dnss einer der Spielleute ihm den
Weg dahin zeige, was auch zugesagl wird. In
diesem Augenblick kommt Abfl zeid mit 2000
Reitern (von den BenQ ^j) an; er ist auf
dem Wege zu seinen Eltern (Rizq und Elliadra).
Sirhan bewirthet ihu freundlich und bittet ihn,
in seiner Abwesenheit sein Land zu regieren;
er lehnt es ab, da zu viel Feinde ihm selbst
im Rflcken seien, aber er solle die Regierung
seinem Ohm, dem Emir Malik aba zoheir, tiber-
tragen und unbesorgt reieen. So geschieht es
und der Spielmann Nacir geht als Wegeweiser
mit, bis sie nach 6 Monaten ihr Reiseziel er-
reicheu. Der Fdhrer kundet ihre Ankunft au;
Zein eddln reitet dem Sirhan eutgegen mit seinen
Brtidern und Gefolge und nimmt ihn und seine
Begleiter freundlich auf Nach 7 Tagen berath
Zein eddln, was sie dem Sirhan gegenflber zu
thun haben; es wird beschlossen, den Wezlr
'Aun an ihn zu achicken und nach seinem Be-
gehr zu iragea. Sirhan erz&hlt dieaem, sein
No. 9204.
GROSSE ROMANE.
171
Zweck sei, sich hier eine Frau zu holen: bo
babe ihm eein Vater geboten. Als die firflder
dies erfahren, beschliessen sie, jeder von ihnen
eolle seine Frau fragen, welohe besonderen Eigen-
scbaften und YorzOge ihre Tochter habe; dann
wpllten sie die vorzuglichste dem Sirhan zur
Fran geben. In Folge dessen erhalt er die
Tochter dee Zein eddln und der Selma, genannt
Lift., zur Braut; sie erhalt kostbare Aussteuer
und wird mit Dienerschaft ihm fibergeben, dass
er sie unberuhrt und ohne Schaden in sein Land
briDge und dort heirathe. Am 20. Reisetage
gelangen sie zum Feuerthal und zu den Schwefel^
bergen (^^Si\ ^Ls-j JjJ\ .c^). Sie lSsst ihn
bitten, den Tag zu rasten und in der kuhleren
Nacht weiter zu wandern. Dies geschieht ;
jeder lagert sich, so gut er kann; Samma ruht
in ihrem Zelt, von jeder Kleidung entblosst,
von ihrem langen schwarzen Haar eingehftllt.
Sirhan findet in seinem Zelt, das dem ihrigen
gegentlber steht, keine Ruke; er denkt des Ver-
botes, sie zu beruhren, bevor sie in seiner Heimat
sind, und ist neugierig zu wissen, ob sie schon
oder hasslich sei ; in letzterem Falle mochte er
sie dem Vater zurQckschicken. Er schleicht
sich zu ihr, sieht sie ganz schwarz, halt sie
fur eine Negerin, holt sein Schwert, um sie
zu todten. Als er zuruckkommt, hat sie sich
auf die andere Seite gelegt; er sieht nun ihre
Weisse und Schonheit und bei ihr ein kostlicb
strahlendes Geschmeide. Er nimmt es mit sich,
um es draussen genauer zu betrachten ; da schiesst
ein Vogel herunter, nimmt ee fort und fliegt
damit weg. Er lauft. hinterdrein, fallt frankiechen
Schiffern, deren Capitan Uj^^j heisst, in die
Hande; er schreibt, was ihm zugestoseen, mit
Blut aus seinem Finger auf ein Brett; sie fuhren
ihn gefangen mit sich. Er wehklagt, erzahlt
dem Capitan, wer er sei ; der trdstet ihn damit,
dass er ihn zu Hause zum Ober-Sauhirten machen
wolle, er hatte noch 10 andere Sauhirten seines
Glaubens daselbst. So geschieht es, er bleibt
in diesem Dienst 30 Monate. Inzwischen hat
Samma bei ihrem Erwachen ihr Diadem vermisst.
Niemand hat es, Sirhan wird vermisst, seine
Eleider sind da. Man sucht nach ihm vergebens.
Die vornehmsten Begleiter, Rizq, FaYd (*Xjli)
und Qai'd zanken sich um sie, joder hat Lust
zu ihr und will ihr Sirhan ersetzen. Sie schickt
zu Jedem, ohne Vorwissen der Anderen, Bot-
schaft: er solle schweigen, er sei der Auserwahlte.
Als Nachts die Reise fortgesetzt wird, weiss sie
sich die Kleider des Sirhan zu verscbaffen, zieht
sie an, legt ein Schwert um und reitet davon,
denselben aufsuohend. Sie kommt ans Meer,
findet das Brett, worauf er sein Schioksal ge-
schrieben hat, und ist tief betrttbt: schreibt dann
auch ihre Gescbichte darauf. Matrosen eines
dort ankernden Scbiffee, dessen Capitan Andrea
heisst, finden sie in ihrer Verkleidung, halten
sie ffor einen jungen Mann; sie nennt sioh qU*«;
jene bringen sie mit ihrem Pferde zu Sohiffe
und segeln ab. Ihre Traurigkeit sucht der
Kapitan zu entfernen ; er sei ein junger Mann,
der seinem veratorbenen Sohne gleicbe; nun
habe er nooh eine Tochter Namens o^il»>, mit
der wolle er ihn verheirathen. Sie geht sohein-
bar auf den Vorechlag ein. Sie kommen ane
Land, treten in das Haus des Capitans, dessen
Tochter entbrennt in Liebe, sobald sie den ver-
meintliohen Jungling sieht; er wird bei ihnen
aufs Beste verpflegt und gekleidet, und als er
am Christfest in die Kirche geht, blendet und
verwirrt seine Schonheit Alle. Auch der Kdnig
Simeon C^y-^) wird seiner ansiohtig, verliebt
sich in seine SchSnheit, Andrea tritt ihn an
diesen ab, er wird sein ThQrhuter und erhalt
seinen Platz so, dass jener ihn stets sehen kann.
Der Ruf seiner Schonheit verbreitet sich. Auoh
des Konigs einzige Tochter qLJ{ ^ sieht ihn
zufallig und wird Sterbens verliebt in ihn. Ihre
Mutter aJtjjw* fragt die Liebeskranke naoh der
Ursache ihres Leidens; darauf geht sie zu dem
Konige uud bittet ihn, seine Tochter dem Thflr-
htlter zur Frau zu geben; er aber wird zornig
und verweigert es. Nun droht die Toohter sioh
ein Leides anzuthun, die Mutter rath zur Ge-
duld. Samman ist inzwischen von Sehnsucht
nach den Ihrigen erfQllt und weint. Der KSnig
erfahrt es und ist darilber verwundert; sein
Wezlr rath ihm, dass er ihm die BesoharYigung
zuweise, an die er daheim gew&hnt sei. Auf
Befragen sagt er, dass er daselbst Steuern ein-
zutreiben habe; seine Hofihnng ist, bei der Ge-
legenheit Sirhan ausfindig zu machen. Nun
ubertragt ihm der Konig dasselbe Gesch&ft;
naoh 3 Monaten kehrt er zuruck imd wird
ehrenvoll empfangen. Inzwischen hfirmt sioh
die KSnigstochter um ihn ab; wiederum bittet
die Mutter den K6nig, jenen ihrer Tochter zum
Manne zu geben. Dies Mai willigt er ein,
Tochter und Mutter sind darilber hooh erfreut
und bereiten die Vermahlungsfeier vor. Der
Konig theilt nun dem Samman sein Vorhaben
22*
1 70
i V It
GB088B ROMANS.
No. 9204—9206.
salt: ei* leant es zuerst ab, geht danD aber
darauf ein. Nacb beendigfcer Feier werden die
Vermahlten beis&mmen gelassen; Samman fiber-
2assfc sich dem Scblafe. In der folgenden Nacht
bskehrt er sie zum IslSin und nachdem sie ihm
feierlioh versprochen hat, ein Geheimoiss, das
«r ihr mittheilen will, Niemand zu verratbeu,
ers&hli er ihr seine gauze Geschiohte. Nun
trosten aicb Beide, forschen such nach Sirlian,
abe? em Jahr lang vergebens. Da stirbt der
It Saig. Der Sitte gemass ziehen die Einwohner
aue dci Stadfc und laseen den KSnigsvogel
Sieges : derjenige, auf dessen Kopf er sich eetzt,
pflegt damit bIb ibr Konig anerkannt zu werden.
Er setzt sich diesmal auf den Kopf des Samman;
aber da er Moslim ist, wollen sie ibn nicbt flber
sich, die Christen, zum Herrscher baben. Da
der Vogel aber em zweites und drittes Mai
eieb wieder auf seinen Kopf eetzt, sehen eie
dies ale Gottes Willen an: er wird ihr Konig
und regiert gerecbt uber sie. — Langst echon
ist die Schaar, welche deo Sirb&n auf seiner
Brautfahrt begleitete, heimgekehrt. Vergebens
batten sie die verlorene Sainnia geencbt; eie
batten schliesslich our die Tafel gefunden, auf
welche ihr Scbicksal und das dee Sirban ge-
sohriebett war. Bei der "Heimkebr gaben sie
so, dass Sirban mit der Tochter des Zein eddln
verheirathet und dort zu Lande geblieben sei.
Aber Malik dringt darauf, die Wahrheit zu
sagen: worauf denn Rizq erzahlt, was vorge-
gangen. Sie sind betrubt, melden es dem Abu
zeid. — ludessen hutet Sirban die Scbweine;
aber eines Tages in besonders traurigerStimmung
fallt er in Schlaf: als er aufwacht, sind seine
Scbweine fort, und er gerath in Angst vor den
Folgeu bei seinem Herrn. Er findet sie aber
wicder, ist binfort acbtsamer. Eines Tages liegt
er unter einem Baum, da beschmutzt ihn ein
darauf nistender Vogel. Er steigt binauf, dreht
den Jungen den Hals um und findet im Nest
daa langst vermisste Gescbmeide der Sanimft,
ateckt es in einen Ranzel auf dem Rttoken.
A bonds treibt er die Schweine in den Stall,
die kleine Tochter seines Henn apringt ihm,
w\e sic oft zu thun pflegte, auf den Rfloken
uud reitet auf ihm, das Gescbmeide fallt dabei
zur Erde und glanzt wunderbar. Sie lauft zum
Vater und erzablt ihm; der fragt, was er da
babe und bekounmt das Gescbmeide zu fassen.
Weiter geht die Gescbichte hier nicht. Ob-
gleich es nacb der Unterschrift scheinen muss,
als ware sie hier zu Ende, ist es dooh nicbt
der Pall.
Schluss f. 46 s : ,L*9 ^ 5 \J\ 6^^^^ $*
ouj^ -ss»T v-XS>^ '**e qjs tXMsJt «jLb 5 ixya^i b«X^
vS&t,] jy^Jb^ jylrfJi 3^'ji *UaWj A^-b^j «,Ls&y»a
Uja&j fjn*s* ...UstLwJi
Sohrift: gross und gewandt, vocallos. — Absohrift
9205. We. 775.
2) f.4S-8?.
8 TO , 12-17 Z. (IS XlP/s; 11— 12'/»x8-8V» OI °). —
Zosteod: nicht gsus saabar, enoh flecMg. — Papier:
waieslioli, sieml. stark, etwaa glatt — Titol f.48 a (gaas obos):
Anfang feblt. Dbb Vorbandene begiant
f. 44": *JUC« lit j^aLA** »lijJ! (€>*' vsj*2tet Uij
We. 83), f. l b , 10 bis 38", 6.
Sohrift: gross, krftftig, dontlioh, vocallos. — Ab-
ocnrift o. im liesi.
Schluss f. 87 B : ,w^
9206c We. 874.
38 Bl. 4 to , o. 14—18 Z. (21 x 15«/»5 17-18 X WVi ")-
Znotand: sismlioh nosanber, anoh fleokig. — Papier:
gelblicb, sieioiicli stark, etwaa glatt. — Bin band: Papp-
band mit Ledorraokoo nnd Klappe. — Titel (von gaoz
nonar Hand) f. l tt : JblS> ^^JU By^ ^ ^J^f cJj4&
Anfang: ^e jjCs-^ K^i. £ ,JLct jJJI (Jo»
Dieser Anfang ist von ganz neuer Hand;
er ist sehr abgekflrzt. — Dem Inbalte naeh
— We, 831. Hier aber geht die Geschiohte
von f. 33", 11 an weiter. BarpQma ohrfeigt den
Sirban, erfahrt, wober er es hat und heisst ihn
nachsehen, ob er dort vielleioht noob mehr der-
gleichen finde, giebt aber das Gescbmeide an
seine Tochter, die erfreut dardber dem Sirban
ein ungewohnlioh gutee Essen verabreicht. Sie
scbmOckt sich nun mit dem kostbaren Schmuok,
zum Neide aller Frauen; das Gerede davon
komint auch zu den Ohren des Konigs Samman.
Er lasst sich das Geschmeide von Barcflma
zeigen und erkennt es als das verlorene. Be-
fragt, woher er es habe, erklart dieser Anfangs:
von seinen Vorfahren; dann aber erzahlt er die
Wahrheit. Zur Bestatigung derselben muss Sir-
Ban kommeu. Nach einigen Ausfluchten erzahlt
er den ganzen Hergang in Versen: inmitten
No, 9206— 9208.
GROSSE ROMANE.
178
dee Gedichts bricht die Erzahlung bier ab mit
den Worten f. 37":
Sohrift: gross, kr&fug, flftohtig, vocallos. — Ab-
scbrift c. 13W /i8*4. _ , . . _ .
F. 38" enth&H von ganz neuer Hand einige Keeepte.
9207. We. 758.
100 Bl. 8", o. 14-16 Z. (21>/sX »5'/s; 14 l /s-16 l /»
^ Horn). _ Zuetand: ziemlioh gat. — Papier: gelbhcn,
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit Leder-
rn'cken. - Titel f. 1*J J^-j-i j/»* f^ O* c* 11 *"
Anfang f. 2»: ^gJJ} b r Js> *J ^B «*J tfcX«j a
Der Anfang fehlt. Das bier zueret Vor-
bandene entspricht im Allgemeinen We. 757,
f. 97" oben. Es fangt im Ganzen ebenso an,
wie We. 831 (fiazim giebt vor seinem Tode
Verhaltungsregeln eeiuem Sohne); gebt dann
aber noch weiter und enthalt auch noob dasjenige,
was weiter in We. 874 steht. Der daeelbst an-
gegebene SchlusBvers steht hier f.83 b , 6. 7. Dann
folgt das, was in We. 832, f. 1 — 14», 11 steht.
Schluss f. 100": *^ f U*it ob ^c l^LSl,
^U^- r£ JL3 vM j**' J&* 3 j***
Sob rift: die gewohnliche fluobtigo, etwas unangenehme
und nioht grade leioht zu lesende Sohrift — Abschrift
c. »»luu.
9208. We. 832.
63BL4">, 11-14Z. (22V»xl6>/8; 15 l /9-17Xll-12 e »).
Zn stand: lose Blatter und Lagen; ziemlioh unsauber. —
Papier: gelblich, stark, etwas glatt. — Einband: Papp-
deckel mit Lederrucken. — Titel f. 1*:
$i» ^ »>. a j&* iS 3W Ip- U^
Anfang f. l b : Ls*~ f ^U^ ^1 6&
ufjdi 6 u> jtM \ ^u^/... f«» V;
Nach einer kurzen Zusammenfassung der
in We. 831 ausflibrlich erzahlten Gescbichte
beginnt hier f. l b , 9 die ausfuhrliche Erzahlung
mit der Entdeckung des Geschmeides im Nest
und wird bis f. 5% 1 so weit gefuhrt, wie bei
We. 874 angegeben ist.
Dann geht die Erzahlung so weiter: Samman
eagt zu Barcttma, er habe kein Anrecht auf
das Geschmeide, und trotz Widerspruches muss
er auf daeselbe verzichten und sich davon be-
geben. Sirhan bleibt bei den Dienern des
Konige, dieser zeigt ihm sein Interesse, unter-
halt sich auch mit ihm und verheiest ihm Ver-
einignng mit seiner geliebten Samma. Er muss
sie ihm be-sohreiben; dafur versprioht er ihm,
im ganzen Reiohe alle Frauen zu versammeln,
damit er sie darunter anssuche; falls er sie
nicbt wiedererkenne, werde er ihn todten.
Darauf erzahlt ihm Samman Beine Geschichte,
mit einiger Abweichung von dem wirkliohen Ver-
lauf. Darauf lasst er SirMn in dae „Bad des
Ermordeten" fuhren und daselbst einschliessen,
damit er dort gereinigt werde. Er aber bringt
in Angst die Naoht zu. Am folgenden Morgen
wird er in Todesfingsten gebadet, geschoren,
prachtig gekleidet, und reitet auf stattlichem
Rosse zum Sehlosse, wo er auf dem fur ihn
bereit gestellten Seseel Platz nimmt. Dann
flibrt der Kfinig ihn zu dem Palaet der Kdnigin
( . L*iV J>\): dort speisen alle drei an Einem Tische;
aber trotz des ubervollen GlOckes, das ihm zu
Theil geworden, bittet er doch urn Erlaubniss
zur Heimkehr in sein Land, urn zu forschen,
was aus seiner &amma geworden eei. Da lachen
die beiden Frauen zu seinen Seiten und Samman
fragt, ob ihm nicht die Frau zu seiner Rechten
gefalle? — Er habe sie als Frau eines Anderen
gar nicht angesehen. — So sieh sie doch an,
eagt der K6nig. — 1st das deine Frau? —
Ja: aber bleib hier, lass von dem Gedanken
an Samma, und ich trete dir meine Frau ab. —
Nimmermehr, mir liegt einzig an Samma. —
Aber du muest, eonst schicke ich dich zurttck
an Barcama. — Da bequemt er sich und wird
Mann der UJ!y^ und bringt mit ihr 20 Tage
zu. Alsdann fragt er den K6nig, ob er Nach-
richt von Samma habe. AHerdings, sagt dieser;
auf der Ineel so und bo sind 2 Mftdchen dieses
Namens; du sollst so lange in meinem Reich
die Streitigkeiten an meiner Stelle schlichten,
bis ich sie hole und dir vorstelle: ist dann
eine derselben deine Geliebte, so ist es gut;
sonst suchen wir weiter. Er ist es zufrieden;
der K6nig aber geht nach einiger Zeit mit der
.1A\ J>\ ins Bad, zieht Frauenkleidung an, jene
wechselt auch ihren Anzug; "so lassen sich beide
durch die Amme jA^ zu Sirnan fohren. Auf
sein Geheiss nehmen sie die Schleier vom Ge-
sicht: er aber erkennt beide nicht. Da sagt
Samman: dies ist die Frau, der du 20 Tage
beigewohnt! Da erkennt er ihre Zuge. Doch
wer bist du, fragt er die Andere. Da giebt
auch Samma sich ihm zu erkennen durch ein
l&ngeres Gedicht (19 b > Er nimmt sie nun
auch zur Frau und ffihrt mit Beiden ein frdh-
liches Leben. Drei Monate herrecht er nun
174
GROSSE ROMANE.
ttber das ohrisiliche Reich : da denkt er an seine
Heimat und sehnt .sich zu den Seinigen zurdck,
ebenso auch Sammft. Dieae i 8 t echwanger und
sie furchtet auoh echon daher bei den Unter-
taanen, die sie als K6nig beherrsoht, uble
J^acbrede. Wie sie aber fortziehen sollen mit
ihren vielen Schatzen, wissen sienicht, namentlich
meint Sirhan, se in Verstand habe durch seine
Beschaftigung als Sauhirfce gelitten; also nidge
Saniuia auf Mittel und Wege einnen. So wird
denn angeblich eine Wallfahrt nach Jerusalem
unternommen; auch Zahr elban, in den Plan
eingeweiht, ist einverstanden, mit ihnen zu
gehen; sie sei auch ihres Glaubens und schon
sent 2 Monaten echwanger, wolle daher nicht
aliein im Lande zurflckbleiben. In der Ab-
wesenbeit des K6nigs soil Barcttmft und Andere
die Rechtspflege ausuben. Mit vollgepackten
Schiffen segeln sie ab und kommen nach einigen
fagen m den moslimischen Hafen, wo er am
Strande Zelte fur sich und die Seinigen auf-
echlagen lasst. Rathlos, wie er die Sch&tze aus
den Schiffen aus Land bringe, ohne in Verdacht
z» geralhen oder auf Widerstand zu stossen bei
deu ohnsUicben Kapitanen und Matrosen der
Schiffe, triffter zufallig auf Araber aus Gazza,
die ihm ihren Beistand versprechen. Li der
fhatuberfallen sie die Schiffsmannschaft, todten
me. bnngen Alles aus den Schiffen ans Land,
No. 958)8.
i t * \ ii . ^^ — " vmucu »"» -Liana,
er lohnt Allen reichlich, weit und breit kommen
die Leute ihm ihre Achtung zu bezeigen.
Dann bncht er auf, schiokt aber vorauf einen
Lauier — da es keine Dromedare zu Lande
giebt _ mi t etoem Brief an die Seinigen im
Lande «oL* 5 l.^t, sie von seiner Ankunft zu
benachnchtigen. Der Bote weiss zwar nicht, wo
dies Land liegt und wo die Bena hUal wohnen:
er aber sagt ihm, es liege 2 Monate entfernt
osthch von Bagdad. Er kommt glttcklich an
der brenze des Landes an, findet das Volk in
knegenecher Bewegung, erfahrt von einer Alten,
die er fragt, dass seit der 3 jfthrigen Abwesenheit
ihres Komgs S.rlian alle Jahre Feinde ins Land
fallen und dies Jahr ein Heer von 200000
jfidischen Reitern aus ^ sie Qberfallen habe.
Der einzige, der ihnen helfen konne, wohne in
weiter Feme: das sei Aba zeid. Der Bote
ksst sioh die Richtung zeigen nnd eilt davon,
erzfihlt ,hm von Sirhan's Rettung, von den Zu-
atanden ,n \ if J\ und bittet ihn, zu helfen. Er
bncht sofort auf, sie kommen eilig an und bringen
den Feinden erne grosse Niederlage bei. Die
Bena hilftl danken dem Aba zeid for seine Hfllfe
und er besucht seine Mutter L*J.f und seine
Schwester «^. Die Feinde, mit denen er sohon
truher siegreiohe K&mpfe gefohrt, halten weitere
Anstrengungen fur vergeblich, so lange er den
BenQ hdftl beistehe; aber ihr Konig, Namens
>V, widersetzt sich dem Abzuge; er wolle am
folgenden Tage ihn im Zweikampf besiegen.
Aber sie werden v6llig au%erieben, die Sieger
tneilen sich in ihrer grossen Beute, nur Aba
zeid lehnt jeden AntheU davon ab. Er erz&hlt,
wie der Bote ihm Naohricht gebracht habe: als
aber die Bena hilftl von keinem Boten wissen,
kommt dieser herbei und flbergiebt dem Aba
zeid den Brief des Sirhan, den er zu Aller
Freude vorliest. Der Bote wird reich beschenkt,
das Heer der Bena hilftl zieht mit ihm dem
Sirhan entgegen. Sie treffen ihn, sind Alle
hooherfreut, und er erz&hlt dem Aba zeid und
den Bena hilftl ausfuhrlich alle seine Erlebnisse.
Dann kehren sie urn mit ihm in ihr Land, der
Bote aber erhftlt Erlaubniss, in seine Heimat
zurflckzukehren; sie werden auf das Freudigste
von Allen begrusst und beschenkt. Aba zeid
will in sein Land zurflckkehren ; da steht Zeid
elhail, ein Sohn des ^ ein ausgezeichneter
Keitersmann, auf und bittet ihn urn Erlaub-
niss, seine Schwester «*& 2U heirathen; er
erhftlt dieselbe, da auch die Verwandten ein-
verstanden sind, und heirathet sie und bekommt
mit der Zeit von ihr einen Sohn, der ,.,1„xj
genannt wird. Aba zeid kehrt heim, SirnSn
regiert die Bena hilftl und hebt ihr Ansehen.
ij,inige Monate nach seiner Rfickkehr geb&rt
Sammft einen Sohn, der den Namen Hasan er-
hft t; und 2 Monate spftter Zahr elban gleich-
faUs einen Sohn, der Selmftn genannt wird-
jede von ihnen bekam Qberhaupt 5 S6hne und
5 Tochter. Nftmlich Sammft noch: den «Lu
•oL^Ou und ^ und die 5 Tdohter: ^iT.1
gt-S ^i^, b/, y» ; und Zahr elbfin die^Sohne:
Selman, ^ (der auoh ^^Jf ^ genannt
wurde), ^U* y,U und ^ und diT T6ohter:
**rfj» JSP» jjn*, »>o und A^bli. Hasan wftohst
heran, zeichnet sich in alien Stttcken aus, ist
bei Allen beliebt, ist zuverlSssig, wahrhaftig,
fromm, sehr wohlthfttig und mildherzig, auf
den Ruhm der Freigebigkeit semes Vetters
Abu zeid gleichsam neidisch und eifersuchtig.
Auch war er ein tfichtiger Reiter und Krieger
mit seiner Sohaar von 5400 Mann, von
denen er 3 zu seinen Busenfreunden machte:
No. 9208.
GROSSE ROMANE.
176
„-&* ( ^ J fcLj J JI, plk/ty* (*■£"*£ und <>U> j**!ft : Bie
waren zugleich seine Vettern. Da aber seine
Freigebigkeit seinem Vater SirBan ubertrieben
fl vorkam, empfahl er ihm Sparsamkeit und eetzte
ihm die Einkunfte aus 4 Stadten zum Unter-
halte aus. Da sie aber bald vertban waren, bat
er den Vater urn neue Mittel: Freigebigkeit
bringe Ruhm. Aber der Vater, tlber seine Ver-
BcbwendtiDg bose, schlug es ihm ab und drohte,
wenn er sioh nicht andere, ihm alle Mittel zu
eutziehen. Weinend geht der 1 4jahrige Jungling
zu seiner Mutter Samma, die ihn tlber Alles
liebte, und erzahlt ihr den Vorfall. Sie tr&stet
ihn; wenn er etwas brauche, solle er sich nur
an sie wenden, sie wolle ihm ohne Vorwissen
dcs Vftters geben, sie kenne die Schatzschlussel.
— So gieb mir sofort 3 Beutel, die ich an die
Armen draussen vertheilen will; sie warten auf
Geld, und ich kann doch nicht eagen, dasB ich
uichts babe. VertrSste sie auf morgen, da sollst
du eine Kiste mit 100D0 Dinaren haben und
so jeden Monat. Nun ist er wieder froh und
lebt so 6 Jahre in dieser Weise fort. Da tritt
eiue Hungersnoth ein, SirBan beruft eine Ver-
^ snromlung und scharft Allen Sparsamkeit ein,
▼' bei Todesstrafe. Jeder soil einen Pfttrtner an-
stcllen, der Fremde und Bummler fortweist, bis
die Theurung vorbei sei. Sein Sohn Hasan aber,
obgleich von Freunden gewarnt vor den Folgen,
will sich nicht daran kehren; alle Hungrigen
und Fremden finden bei ihm reichliche Ver-
pflegung. Daruber wird sein Vater sehr b6se
und schickt denOberdiener iijo mit einer Sohaar
ihm vors Haus, alle Bettler und Fremden fort-
zuweisen. Als nun Niemand kommt, ist Hasan
erstaunt, wie das zugehe, ,-£1^11 giebt ihm den
Grand dafttr an. Da tritt zu ihnen sein junger
Diener, \kJum mit Namen, Sohn des \&Jo, und
erzahlt, sein Vater stehe vor der Tbur und
webre alien Fremden den Eintritt. In Zora
erschl> er den l$jk, heisst dem i^/*<> sein
Haupt dem SirBan vor die Fflsse zu werfen,
zugleich auoh einen Brief, und sich dann eiligst
davon zu machen, urn nicht sofort den Tod zu
erleiden. SirBan ist vor Zorn ausser sioh und
befieblt ihn zu tddten. Verschiedene rathen ab ;
. es sei den Religions -Satzungen zuwider, sagt
^ der Qftdl FaKd. Er lfisst davon ab, entzieht
ihm aber alle Einkunfte; Eeiner solle ihm etwas
borgen, bei Todesstrafe. Da dieser in alter
Weise fortfuhr zu verschwenden, ging ihm bald
sein Vorrath aus; dann verkaufte er Waffen,
Gerath und alles Besitzthum und verthat es,
bis auch dies bald zu Ende war, und er sohliess-
lich nur noch in Kleidung eines Bettlers selbst
einherging. Da blieben die G&ste fort, seine
Anh&nger abor braohten ihm von ihrem Ver-
mdgen, er aber lehnte die Annahme ab. Auch
die Eraire, welche von seiner Lage unterrichtet
waren, boten ihm, ohne Wissen des SirBan, ihre
Unterstutzung an, ebenso auch seine Mutter:
aber er lehnte Alles ab. Die Mutter war dar-
uber tief betrtibt und theilte auf Befragen dem
SirBan den Grund rait. Er wurde weich und
Hess ihm eagen, sein Vater wolle ihn sprechen.
Er kommt an in seinem armlichen Anznge, urn-
geben von seinem, 5400 gut berittene Diener
z&hlenden, Gefolge. Er erzahlt seinem Vater,
wie er Alles fortgegeben und verkauft und sich
damit einen Ruhm erworben habe, der nicht
vergehen werde bis zum Jungsten Tage. Darauf
versetzt der Vater: wer Nichts hat, ist Nichts.
Aber wenn du jetzt begriffen bast, was es heisst,
Geld haben oder nicht und wenn du hinfort so
handeln wills t, wie Andere, will ich dir das
Verthane wiedergeben und es soil dir an nichts
fehlen. Aber der Sohn bleibt unverbesserlioh,
er lehnt Alles ab; seine Natur kfinne er nicht
andern; er hoffe auf Gott; auf Leiden folgen
Freuden. Da grade kommt Botschaft, dass
Aba zeid zum Besuche korame, SirBan und
Gefolge und auch Hasan mit seinen Leuten
reiten ihm zum Empfange entgegen. Jener er-
fahrt von Hasan und spricht mit ihm von seiner
Lage; er solle nur getrost sein, wenn er wieder
zu Hause, wolle er ihm 20 Kameelladungen
Geld schicken; aber auch dies Anerbieten lehnt
er ab. Aba zeid besuoht nun seine Eltern;
seine Schwester hat einen Sohn, Bedrttn genannt
[sein Vater ist 2 Jahre naoh seiner Geburt ge-
storben. — Ein Jahr sp&ter stirbt auch die
Mutter; sein Ohm «U» zieht ihn auf und mit
ihm seine eigene gleiohaltrige Tochter, f. 52*.
Dardber handelt ausfflhrlicher eine andere Er-
zahlung]. Taglich finden Festlichkeiten statt
bei einem der dortigen Emlrt. PlOtzlich kommt
eines Tages ein Haufe von 100 Reitern und
nahet sioh weinend dem SirBan. Ihr bejahrter
Aniuhrer erzahlt: sie seien aus q*<J! *1juj«o und
aus dem Lande OJ » £1*. Ihr K6nig Namens
,J31\ «5iUI sei gestorben und habe eine Tochter
M j. und einen Sohn qU*L« hinterlassen. Eines
Tages, als dieser, der dieRegierung abemommen,
auf Jagd geweeen, hatte ein frflnkischer Christen-
170
GROSSE RGMANE.
No. 9208. 9209.
haufe aus dem Lande Uj^ (?U>jjj) uuter An-
fahrung des ^UJi „jjUi sie uberfallen, ausge-
plundert und den zurtickkehrendenKonig eamtat
vielea Anderen gefangen weggefuhrt. Nun sei
haJ» die Regentin, sber es sei zu besorgen, dass
dieFranken nochmale sie uberfallen und plundera
warden: daher bitte eie, auf Beinen Rath — er
heisse Mas'Qd und sei ihr Wezlr, wic er dies
such eobon frtiher bei ihreni Vater und Bruder
gewesen — , dass Sirfian ihr Reich bescbutzen
moge. Zugleich iiberreichte er ihm Briefe von
der K6nigia und anderen vornehmen Frauen des
Landes, die zugleich Schleier und Haarlocken
enthielten. Da braohen die Bena hil&l vor
Ruhrung in Thr&nen aus, aber Abfi zeid, der
auoh zugegen war, rief ans: was sollen Thrilnen ?
zieht euren Glaubensgenoesen zu Htilfe, ich gehe
rait; aber gebt mir erst den Brief der Konigin
zu leeen! Er Job und brach auch in Thranen
aus, dann las er ihu vor. Darauf entliess Sir-
hau die Gesandtechaft mit der Zusicherung, er
werde kommen, sie in Schutz zu nehmen, sie
Belbst aber eolltcn sich auoh in Vertheidigungs-
stand eetzen ; und an die Konigin gab er einen
Brief dem Mas'fld mit. Nach der Rtlokkehr
uborgiebt er ihr denselben, etattet Bericht ab,
versammelt die Vornehmen aue dem ganzen
Lande ('Aden, Zebld etc.), rflstct sie mit Allem,
was sie brauchen, Waffen und Pferde und Ge-
riithe, reiohlich aus, so dasb sie meinen: am
besten ware, er wurde ihr Herrecher. Worauf
er antwortet, es falle ihm nicht ein, treulo8 zu
werden. Dann theilt er mit, dass Sirhan und
die Beau hilal ihnen zu Hfilfe kommen wurdcn.
Sie trefen die nSthigen Vorbereitungen. Sirhan
aber berltth sich mit den Seinigen : Rizq soil in
StehVertretung Sirhan'e regieren, dieeer zieht
alle Krieger ausammen, Abu zeid sohreibt seinen
Brtidern ,*slx> und ^^ ihm mit der Halite
seiner Truppen bis nach Eljemen entgegenzu-
kommen, Hasan (SirBan'e Sohn) reitet mit seinen
5400 Kriegern gleiohfalls mit, er selbat in eei-
nem armliohen Aufzug, da er die vom Vater
angebotene AusruBtung abgelehnt hat. Sie
kommen naoh Eljemen, auch die entbotenen
Truppen des Abu zeid kommen an, 45000
Mann, der Wezlr Mas'ttd zieht ihnen entgegen ;
cio sohlagen die Zelte draueeen auf Wiesen
und unter Baumen auf und die Konigin *^3»
ecbroibt, erfreut fiber ihre Ankunft, einen Brief
an Sirhan und tr%t ihm ihr Reich an. Demit
brioht dieser Band ab.
Sohluss f. 63 b : ka^> kza£/> UJts iCjlyM Jls
Die Fortsetzung s. bei We.759 (f.62 b g:).
An dem Gedicht f. 43" fehlt der Anfang,
5 Verse (= We. 759, f. 41°).
Sohrift: f. 1 — 42 etw&s blass, ziemliob gross, gewaodt,
voo&llos. Von f. 48 en viel aohw&rzer, grSsaer, Ehnliohe
Band, vielleioht dieselbe wie vorhin. — Absohrift o. lM> /iej«.
9209. We. 775.
1) f. 1—4®.
172 Bl. 8 V0 , 14— 16 Z. (16x10,; 18-13 X 8 om ). —
£ustand: nioht ganz sauber. — Papier: weias, dunn,
glatfc. — Einbaad: Pcppbd mitLederr&cken.— Titel f.l 6 :
..UB
j»».
JMuCv ryyi.d
Anfang; D Upt iy&\ . . . d^ b Ja*«L Lj
j,.e>j S&s> ^Xi iXss-t j^ jy>f? **J D ^5 (c^LgJ'
= We. 831 u. 832, bis f. 20. — Obgleich
die vorliegende Geschiohte denselben Gegenstand
bebandelt, weioht sie doch so erheblioh ab, dass
ein Auszug n6thig erscheint.
K6nig yy>y? herrscht uber die Benu hilal,
hat aber trotz vieler Frauen keine Kinder. Eines
Tages besucht ihn ein Derwisoh: er klagt ihm
dies und fragt, ob er kein Mittel wisse, urn
Kinder zu bekommen. Ja wohl, sagt dieser;
geh in das und das Land, freie dort die Tochter
eines der Angesehenen und du wirst deinen
Wunsch erreiohen. Er begiebt sich in das be-
sohriebene Land, wird freundlioh aufgenommen,
nach 3 Tagen nach dem Zweok des Besuches
gefragt. Nachdem er denselben angegeben hat,
geben sie ihm ein sohdnes Madchen zur Frau,
er reist zuruck und seine junge Frau genest
nach Monaten einee hubschen Knaben, der- den
Namen f^ erhfilt. Er wird in Wissenschaften
und ritterlichen Kunsten erzogen; dann stirbt
sein Vater, nachdem er die Grossen und die
Wezlre hat Gehorsam gegen seinen Sohn schwo-
ren lessen. Nach seinem Tode herrscht Hazim,
heirathet und erhalt naoh 2 Jahren einen Sohn,
der don Namen cj^yM erhalt. Er wird gut
erzogen, legt sich namentlich auf ritterliohe
Kilnste und auf Jagd und zeiohnet sioh darin
aua. — Er ist 20 Jahre alt geworden, kehrt
eines Tages von der Jagd heim, trifift seinen
Vater todtkrank an: die Grossen seines Reiches
umstehen ihn wehklagend. Sirh&n eetzt sich
weinend an eein Lager, der Vater giebt ihm
Verhaltungsregeln und oagt, er solle nur Eine
No. 9209.
GROSSE ROMANE.
177
aue guter Familie heirathen und musse er auch
noch so weit darum reisen und 6ollte die Be-
werbung auch noch so lange wahren. Dann
scharft er den Grossen des Reiches ein, ihm
Gehorsam zu leisten und stirbt. SirBan wird
Konig. Fftnf Monate etwa sind vergangen, als
er an die Vorschrift 6eines Vaters denkt, eine
Adlige zu heirathen. In dem Augenbliok treten
die Wezire und Grossen ein und stellen ihm
vor, er solle heirathen: jeder von ihnen habe
eine schone Tochter. Er aber lehnte ihr An-
erbieten ab und erinnerte sie an das 6einem
Vater gegebene Versprechen. — Funf bis sechs
Monate spMer denkt er wieder an die Sacbe
und wohin er sich wenden solle, als 3 Spielleute
eintreten. Er unterhalt sich mit ihnen und fragt,
ob sie, die so weit herumgekommen seien in der
Welt, Einen keDnten, der so groase Heere habe,
der uoch freigebiger und in Aneehen und Ge-
schleohtsadel hober und vornehmer Bei? er wolle
sie reichlich belohnen, wenn sie seinen Durst
nach Belehrung darflber stillten und die Wahr-
heit sagten. — Nun erzahlen sie, dass in dem
Lande des Anaehens und Gesohlechtsadels drei
Emire, und zwar Bruder, wohnten, deren jeder
eine unvergleichlich schdne Tochter habe: ihre
Namen seien Zein eddln, Sems eddln und
MuBjl eddln; sie seien freigebiger, machtiger,
reioher und adliger als er, und zwar bei weitem.
Die Namen der Madchen aber seien: Samma,
SlBa, Sauka. Als Nacr eddln, der Spielmann,
mit Besohreibung derselben zu Ende ist, fireut
sich SirMn sehr und fragt, wie weit das Land
entferat sei. — Er antwortet, 6 Monate Wegs:
sie wurden, wenn er wolle, ihn begleiten. —
Nun lfiSBt er dJ&, seinen Ohm, und Rizq ed-
doreidl und die anderen Emire rufen, theilt ihnen
seinen Plan mit, wahlt 1000 Reiter zur Be-
gleitung aus und reitet mit ihnen, so ecbnell er
kann, fort und kommt endlich am Ziele an.
Er schiokt einen Reiter vorauf, Beine Ankunft
zu melden : sofort kommen ihm die Emire ent-
gegen, bewillkommnen ihu und nehmen ihn auf
das Ehrerbietigste auf. Nach 3 Tagen kommt
Zein eddln mit seinen Brudern und fragt nach
dem Grande seines Kommens: fliehst du vor
Feinden? wir stehen dir bei; willst du bier
gesten? sei willkommen jahrelang. — Nun sagt
er ihnen den Zweck seiner Herkunft und Zein
eddln fragt seine Bruder um ihre Ansicht: Jeder
solle eeiue Frau nach den Eigensch&ffcen seiner
Tochter feagem die vorzflglichste und beredtste
HAHDSOHRIFrgS D. E. BIBL. XX.
wollen sie ihm geben, auch wenn er keine
Morgengabe fur sie zahle. — Die Bruder frageu
ihre Frauen; die des Einen sagt, die Tochter
sei tadellos, nur habe sie einmal eine Probe der
Naschhaftigkeit gegeben; die andere sagt, sie
ist tadellos, aber als kleines Kind hat sie auf
einem Lappen gelutscht; Zein eddm's Frau aber
sagt, meine Tochter hat keine einzige schlechte
Eigenschafl. InFolge dessen ruft er sie,schmiiokt
sie auf das prachtvollste , fuhrt sie zu SirB&n
und dieser ist hooherfreut, dass er seine Tochter
Samma ihm geben will. Der Heirathscontract
wird aufgesetzt, Feste gefeiert und als SirBan
an die Abreise denkt, legt ihm der Vater die
Verpflichtung auf, mit seiner Tochter die Heirath
in seiner Heimat zu begehen und unterwegs ihr
nicht zu nahen. Er geht diese Verpflichtung
ein, dann reist er mit seinen Leuten ab, nimmt
Samma in einer kSstlicb geschmilckten Sanfte
mit; ihr Vater begleitet sie mit grossem Gefolge
bis zum Abend. Dann nimmt er bewegt Ab-
schied, Samma vergiesst heisse Thranen : darauf
trennen sie sioh. Unbehelligt von widrigen Zu-
fallen geht ihre Heimreise von Statten: eineo
Tages aber lagern eie auf eioer Wiese an einem
Quell, man schl> fur SirBan ein Zelt auf,
ebenso fur Samma nicht weit von ihm ab, in
einiger Entfernung lagert das Gefolge. Er geht
in eein Zelt, zieht die Kleider aus und legt sich
schlafen. Da aber der Schlaf Bich nicht ein-
Btellen will, geht er vors Zelt, spaziert hin und
her, in Grflbeleien, sieht ihr wunderschSnes Zelt
und denkt: ist dielnhaberin desselben so sch6n,
das ware ja herrlichl — Noch hatte er sie nie
unverschleiert gesehen und dachte: aber wie,
wenn ein h&ssliches Weibsbild darin ware? Ich
will doch einmal der Sache nachspttren, trots
des Eides an meinen Schwiegervater. Ich will
ja auch nichts als einen Kuss, wenn ich sie scbon
finde, und sie soil mich auch gar nicht sehen. —
Er geht also hinein^ tritt nahe zu ihr; sie liegfc
schlafend da, einer 6arl gleich, auf ihrem Ge-
aicht ein kostbares Tuch, ihre Haare lose herab-
fallend, die KnSpfe ihres Gewandes losgemacbts
er hebt das Tuch, voll Schonheit und Liebreia
liegt sie da, das Auge geschlossen, Sohweiaa
perlt auf ihren Wangen, Honig tropfolt von ihreis
Lippen: er kuast ihre Stirn, fasst ihre Hand,
will ihreu Naeken kuseen: da eieht er an ihrem
Halse ein Geschmeide von Edelsteiaen, das die
Augen entziickt, desaen Gleicbea er nie sab.
Er lost es ab von ihrem Halee, deckt das Tuch
23
178
GROSSE ROMANE.
No. 9209.
fiber ihr Gesioht, geht beraus, zieht das Ge~
echmeide hervor, urn sich an dessen Anblick
im Sonnenschein zu freuen: da schiesst ein
Vogel wie der Blitz berab, reisst 68 aus seinen
Hftnden und fliegt damit fort. Er setzt ihm
nach, verfolgt ihn bis zur Meereskfiste, die nicht
weit entfernt war; der Vogel wirft sich in die
Wogen, er aber bleibt rathloB am Ufer, hin-
und hergehend: da kommt ein frfinkisohes Schiff,
die Matrosen eteigen aue, ergreifen ihn, legen
ihn in Eisen: vor Schreck und BestUrzung ist
er fast dem Tode nahe. Der Kapitan des Schiffes
NamensBarpdma lfi68t ihn durch denDolmetscher
befragen, wer er sei? Unter Thr&nen sagt er,
er heisse Sirfiftu. — Du bist offenbar von vor-
nehmem Hauae, wie kommt's dass du nur mit
einem Hemde bekleidet bier bist? erzfthle mir
deinGeheimnissl — Es ist mir schlecht ergangen;
hatte ich Lanze und Schwert, wttrde ioh dir
fiber mich Auskunft geben. — Nun geht er an
die Meereskfiste und schreibt seine Erlebnisse
auf ein Brett daselbst. Dann theilt der Dol-
metBoher Alles dem Kapitan mit, Sirlian, der
ohnmachtig hingefallen ist, wird durchgeprflgelt
und gebunden ins Schiff geworfen, er echreit um
Hfilfe, sie aber licbten die Anker und fahren ab.
Inzwischen iet Samma erwacht, vermisst ihr Ge-
schmeide, sucht Sirhan in seinem Zelt, zieht
seine Eleider an, gttrtet eein Schwert um, geht
seinen Spuren nach, kommt ans Ufer, liest die
Schrift auf dem Brett, erfahrt, dasB er gefangen
ist. Sie wehklagt, dann schlaft sie erscbopft
am Ufer ein. Ein frfinkisches Schiff wirft dort
Anker; der Kapitan, Andrea mit Namen (^.^ul),
steigt aus, sieht einen schdnen Jangling dort
liegen. Derselbe nennt sich q^> sagt, er sei
hergekommen, um einen vermissten Freund zu
sucnen, fragt, ob sie ihn vielleicht gesehen batten?
Nein, sagt der Kapitan, aber wenn wir Einen
gefangen nebmen, muss er bei una die Schweine
huten und sich arg plagen : du hast aber nichts
zu ffirohten, ich aehme dich zu mir, Kciner soil
dir zu nahe kommen: auf und folge mirl
Sie nimmt Abscbied vom Land, besteigt das
Schiff, man eegelt ab. — Dem Sirn&n aber hatte
man den Bart abgeschoren, seine Eleider fort-
genommen und einen Kittel angezogen und
500 Schweine zu hfiten gegeben; Samma da-
gegen hatte die pr&chtigeten Kleider erhalten
und lebte auf der Insel Hauua (Us*. tUjs*-). Dort
war es Sitte, bei jedem Pest die Gefangenen
aufe SchSnete zu putzen und dem Kdnige vor-
zuffihren : derselbe hiess ^j^avi. Bei dieser Ge-
legenheit sieht er den Samman, bewundert seine
Schdnheit, lasst ihn sicb schenken, macht ihn
zum Wachter bei den Frauen. Er hat eine
Tochter, Namens ^LJI ^j, die sieht ihn nach
einigen Tagen, verliebt sich in seine Schdnheit,
bo dass sie ohnmachtig hiufallt. Sie erholt sich
wieder, dann sieht sie ihn noch 10 Tage lang
von ihrem Penster aus, das auf seinen Platz
geht, wechselt Liebesbriefe mit ihm, wird dann
krank, gesteht ihrer Mutter ihre Liebespein, und
diese erwirkt von dem Vater, dass er auf ihren
Wunsch, den Samman zu heirathen, eingeht.
Die Hochzeit wird gefeiert, Samman aber halt
sich von seiner Frau fern und halt sie 6 Monate
hin. Dann stirbt, nacb einer Krankheit von
einigen Tagen, ihr Vater OJf *4Ji, und Samman,
auf de6een Kopf der Konigsvogel sich 3mal
niedergelassen bat, wird zum Konigausgerufen.
Eines Tagee kommt er in eein Schloss, will sich
scblafen legen; Zabr elban kommt ihm etitgegen
und bittet: befreie mich aus dieser Lege und
gieb mir Gift. A1b Grund giebt sie an, dass
er sich ihr immerfort fern balte und sie dies uicbt
mehr ertragen k5nne. Er vertrdstet sie auf die
Macht und erzahlt ihr offen seine Geschiohte,
und trostet sie damit, dass, wenn sie Sirhan
finden, er sie heirathen und die ersten 20 Tage
ihr widmen soil, und sie verspricht ihm die
Wahrung eeines Geheimnisses: sie wollen eich
fortan wie Scliwestern lieb haben. — Sirn&n
aber hfitete eines Tages seine Schweine und
dachte fiber seine Lage nach, dachte auch an
die Heimat und an Samma und weinte. Er
Bass unter einem Baum, bolte aus seinem Sack
eein FrfihstQck — Bchwarzes trocknes Brot —
hervor und weichte es in etwas Wasser auf
und harmte sich fiber eein trauriges Loos. Dabei
schlief er ein, wachte aber von dem VogelgeBchrei
in den Baumzweigen, die fiber ihm hingen, auf.
Als ihm vormals der Vogel das Geschmeide ent-
rissen, hatte er geschworen, hinfort jedes Nest,
das er trafe, zu zerst5ren. Er stieg also auf
den Baum, drehte den Jungen im Nest den
Hals um und vernichtete ihr Nest. Da fiel das
Halsband zur Erde; er stieg herunter, nahm es
und kflsste es und weinte vor Preuden, steckt
es zu sich und treibt die Schweine heim. Er
tritt ins Haus, die Tochter des Herrn, Namens
qLX*JI ^jjj, sieht das Geschmeide, nimmt es aus
seinem Kittel heraus, Iftest es sich von ihm goben
und er denkt: Samma, der es gehSrt, iot ja fort,
No. 9209.
GROSSB ROMANE.
179
was soil ich damit machen? Damit legt.-er sich
schlafen; die Tochter aber legte es sich um
ihren Hals, dann aber vcrsteckte sie cs vor Vater
und Mutter. Bei einer Hochzeit aber putzte
sie sich aufe Schonste und legte den Schmuck
an; sein Glanz aber erfullte die Raume, alle
besahen das kostbare Gesclimeide, (iberall sprach
man alsbald davon , das Gerlicht davon kam
auch zu Kdnig Samman. Er hort yon seinem
Wezir, dass es sich bei Barcflma finde und
schickt bin ihn zu holeu. Darauf tbejlt er
der Zahr elban die freudige Nachricht mit. —
Barcflma tritt ein und der Kftnig sagt: du hast
ein Geschmeide, icb will es unyerznglieb von
dir haben. '■■■■— • Ich weiss davon nicht das Ge-
ringste, versetzt er. — Seine Tochter hat es,
sagen Einige. — Sofort l&sst er diese holen; sie
sagt, sie babe es von einem Gefangenen, der
bei ihnen diene, Namena Sirh&n; es sieckte in
aeinem Rocke, ich nahm es eigenmiichtig an
mich. Sofort wird Sirban gebolt und befragt:
dies M&dchen sagt, sie bat dir ein Geschmeide
fortgenommcn, ist es wahr? — Ich weiss von
nichts, sie bat mir nichts genomsnen und nichts
gegeben. — Shhan, sag die Wahrheit, eonst
werde ich dich hart bestrafen, sagt der K6nig :
wober haet du das Halsband? — Unter Thranen
erzahlt er nun aeine Geechichte und beschliesst
sie, indeia er sagt: ihre Liebe brennt mir im
Herzen und sie gleicht dir an Schonheit und
Wuchs. Sainman lacht und sagt: ich bin es
nicht. — Warest du nicbt der K6nig, versetzt
Sirhan, so wurde ich sagen: du bist es: aber
du bist ja ein Mann, sie eine Frau. — Als du
ihr das Halsband abnahmst, fragt der Konig,
lag sie im Schlaf auf dem Gesicht oder auf dem
Rucken? — Auf dem Rucken, ein Tuch lag
uber ihrem Gesicht. — Hast du mit ihr nichts
gemacht? — Ich nahm nur einen Kuss, der aber
Bcblug mir zum Unheil aus. So muss nun ich,
ein Emir, Schweine huten, der ich ttberTausende
gebot. — Der K6nig lachte herzlich und sagte:
es ist dir achlecbt ergangenl — Ja, versetzte
er, und das Misogeschick hat mich von den
Beinen gebracbt! Aber wozu das All? kannst
du mich nicht beimBenden, bo kannst du mich
ebenso gem tSdten. — Wenn du Samma sahest,
wQrdest du sie erkennen?— - Freihch, sagte er:
sie hat ein Maal an der Wange , wie du da,
und ein Maal am Shm, wie deins ..da, und ein
Maal unter ihrer Yorderlocke, wie icb an dir
eebe, und wire ee Bt&tihaft, ich wftrde sagen:
du bist es selbst. Da stiess der K6nig einen
lauten Schrei aus: die Soldaten sprangen herbei
und er rief ihnen zu: ftihrt diesen Teufelskerl
iu das Todten-Bad (^1 fb*-)! So hiess es,
weil man in dieeem sehr schonen Bade frtlher
die Leute umbrachte. — Von dem Regen in
die Traufe, dachte er; weit ab von den Kfinigen
ist gut, ihnen nahe sein heisst verderben. Man
brachte ihn in das Bad, schloss die Thttr ab,
die Diener gingen fort, er blieb allein, in truben
Gedanken. Dies Halsband hat mir nun schon
zweimal Ungluck gebracht, sagte er, nun bringt
es mir den Todl — Samman indessen liess
RosenwaBser bringeD, ein reichbesetztes kdnig-
liches Gewand, schickte Diener, den Gefangenen
zu baden und zu bekleiden mit dem Gewand.
Sirban aber hatte die Thar verbarricadirt. Oeflhe,
eagten sie, der K6nig hat es gut mit dir im
Sinn. Endlich schlugen sie die Thtir ein und
fanden ihn im geheimen Kabinet versteckt, holten
ihn heraus und sagten: bist du verruckt oder
bestriokt? Nun badeten sie und putzten ihn
uDd fuhrten ihn zum Kdnig, er aber fragte:
trftume ich oder wache ich? — Die Uebrigen
gingen fort, Samman und SirhBn blieben allein.
Du bist ein KSnigSBohn? — Ja! — So nimm
diesen KSnigsring und sitz und richte an meiner
Stelle; macbst du deine Sache gut, so ist es
schon; thust es aber nicbt, so ist all dein Reden
schlecht. Ich aber werde dir eine zur Frau
geben, die schfiner als Samma ist. — Sirfian
war fiber all dies wie verbltkfft oder im Traum;
er steckte den Ring an den Finger, setzte sich
auf den Thron; Samma aber ging zu Zahr el-
ban, zog sie kostbar an und sagte: von jetzt
ab wird dir Sirh&n 20 Nachte lang als Gemahl
angebdren. Dann ging sie zu SirBan und sagte:
geh in das Zimmer dort, da findest du eine
SchSne, freue dich ihrerl Darauf ging er hinein.
Nach 20 Tagen liess sie ihn zu sich kommen
und sagte: nun gebe Gott dir, die Samma zu
heirathen. — O k6nnte ich sie nur einmal kussen,
einmal an mich drtlckenl - Sitz auf deinem
Thron und richte als K5nig und am Abend
komine ins Palastzimmer zu Samma, du sollst
seben, ich fuhre sie zu dir und eie wird dir
willkommen sein. Er dankt ihr, sie begluck-
wtinscbt die Zahr elban, beide geben ins Bad,
putzen sich und gehen in das Palastzimmer zur
Abendzeit und setzen sich auf die Polster, nach-
dem sie die Kerzen angesteckt baben. Surban
tritt ein und ist aufs Hochste erstaunt. Das
28*
180
GROSSE ROMANE.
No. 9209. 9210.
ist ja der Kftuig und seine Frau! wenn ich mioh
nahe, schl> er mir den Kopf ab und bl&Bt
mein Lebenslioht aus! Was soil daraus werden?
S&mma laoht, sieht, wie verwundert er ist, tanzt
vor ihm, treibt ihre Possen mit ihm, er aber
wird nur immer verwirrter. &amma giebt ihm
einen Kuqs auf die Stirn, er echrickt auf, sie
giebt eich zu erkennen und herzlicb umarmen
sie sich. Nun will Sirn&n sie heiratben, sie
aber sagt: drang nicht darauf; lass uns zu
unseren Verwandten reisen und dort Hochzeit
feiern. — Darauf packen sie ihre Sachen, nehmen
Alles mit, was ihnen zusagt, die Prauen be-
eteigen kSslliche Sanften : so ziehen sie fort und
kommen in die Heimat. Boten melden ihre An-
kunf't: man koromt mit Pauken und Trommeln
und Pfeifen und grossem Aufsug ihnen entgegen,
Feete werden gefeiert und Sirnan erzahlt ihre
fiklebnisse. Beide Frauen gebaren ihm Kinder,
Zahr elban den Manna' und Selman, &amma
aber die Elgai'ze und den Hasan; dem Hasan
aber stand Sieg und Gluck im Gesicht ge~
eehrieben. In jener Zeit aber trat AbQ zeid
Sslame, der vorztiglich&te Ritter, auf.
Schlusa f.40 b : ,x»s^ r l li^Ul f-l^ ^ »b^! 3
Damit bricht dieee Gcechichte ab.
Schrift; ziemlioh kloin, gewandt, fast vocallos. —
Akoohrift c. mo ! m3 . — P. 41. 42 leer.
We. 759.
97 Bl. Format etc. n. Schrift wio boi We. 758. ~
Titel f. 1»: D Ls-_y«s> '/*^ a" ^^
Ea ist unmittelbare Fortsetzung von We. 758.
F. 2" beginni: yiBJ ^ \.j^S U u>UI o^> ^y>
S^l f^ &!. — F. 2 bis 62 b , 1 3 entbalt den
Text von We. 832, f. 14% 1 1 bis zu Ende.
v Von da an geht die Erzfthlung so weiter;
SirRan echreibt der Mj£> als Antwort einen
berahigenden Brief: er "wolle ihr Reich nicht,
sbor ihre Feinde eeien auch die eeinigen. In
der Naehfc tr&umt sie von ibrem Bruder: er
eitee auf dem Throne und einer der Bcntt hil&l
babe ihn aus der Gefangenschaft befreit. Ihr
Woslr weiso ihr den Traum nicht zu deuten.
Bie hat denselben Traum in der folgenden
Nficht; ale sie den ^nmen des Betters erfragen
trill, erw&cht Bie. Desgleichen in der dritten
Macht; des Binders Traumbild sagt ihr: er eei
Tor Gott reich, bei den Menscheu ana. Sie
will wissen, wer es sei; der Wezlr muss ihr
einen Wahrsager (6^>J) holen. Deren gab es
in Eljemen 40 : er l&sst den altesten kommen,
der heisst jjU>. Sie erzahlt ihm ausfuhrlich
ihre Tr&ume: erlegt sie dahin aus, dass ein
Hil&lite, tapper und vornehm , aber arm, ihren
Bruder befreien werde. Der Wezlr will nichj/
daran glauben, die Benu hilal seien alle reich.
Sie aber glaubt daran und gebietet ihm, binnen
3 Tagen ihr dieseu Retter zu beschaffen, bei
Todesstrafe. Nach Berathung mit seiner Tochter
geht er am folgenden Morgen aus, ihn unter
den Benu hil&l ausfindig zu maehen. Es ist
zufallig Feiertag und er hort, dass Sirhan ins
Bad, dann zur Moschee sich begeben wolle.
Er schl> daher der Konigin vor, ihn und sein
Gefolge zu einem Mahl einzuladen, vielleicht
finde sie darunter einen, auf den die Beschreihung
passe. Sie kommen und werden/ aufs Beste
bewirthet; die Konigin mustert, i hiuter ihrem
Gitter, die Anwesenden, findet aber keinen
heraus. Sie Iftsst den Wezlr rufen, der ihr die
Vornehmsten darunter nennt./ Wer ist denn
der dort zwischen SirBan und Abu zeid, in
armlichem Kittel, der ohne Anstand isst und
schlingt? Er keunt ihn nicht, er miiase in der
Zeit , dass er sich zu ihr begeben, gekommen
sein. Sie macht ihm VorwUrfe, dass dieser ge-
meine Kerl an dem Platze sitze, er solle ihn
von da wegweisen. Er geht also hin, fahrt ihn
grob an und weist ibn fort, erfahrt dann aber
von San, seinem Diener, dass dies der fromme,
edle, tapfere Hasan, Sohn Sirhans, ist. Er
hatte nftmlich beim Beten sich langer anfgehalten
als die Debrigen und war daher erst spater,
und vom Wezlr niobt bemerkt, zu dem Mahle
gekommen. Nun entschuldigt sich dieser und
bittet um Verzeihung, die ihm jener auch sofort
gewahrt. Erfreut geht er zur Konigin und
flsgt ihr, dass der Gesuchte gefunden sei, und
schildert ihr die Eigenschaften Hasans und
ieeigt ihr denselben. Sie zweifelt, dass dieser
junge. Mann , ohne Mittel und ohne Anhang,
der richtige Heifer sei. Der Wezlr rfith ihr,
sich um Bei8tand des Bruders bittend an SirBfin
und seine Emlre zu wenden, da werdo es sich
ja zeigen. Sie thut es und verspricht reichea
Lohn. Alle schweigen und sehen einander an.
Sirhan erkundigt sich nun genauer, wo die Feinde
eeien und wo sie wohnen. Sie eeien vom Meere
her gekommen. Ob es keinen Landweg gobe?
Der Wezlr lftsst einen alten angesehenen Mann
No. 9210— 9212.
GBOSSE -BOMANEJ
3J1
raebst 10 Greisen kpmmen, die Beechcid wissen.
Jener sagt: der Seeweg eei der gangbare, der
zu Lande sehr weit uod sehr gefahrvoll. Er
schildert die Gefahren desselben, darunter die
M, dLoj$\ KajJws, Stadt deB Eoaigs {PU-JI g*j'« Da
aagt Sirhan zur Konigin : er konne sich auf
Nichts einlassen; der einzig mSgbche Weg dahia
sei zur See, und ttber WasBer gehe er nicht.
Ebenso wenig sind dieEmlre bereit, sieschweigen
alle; auf Hasans Befragen antwortea sie, daas
sie 6icb nach Sirhan riohten; und Sirhan er-
widert ihm, er selbst eei dazu ungeeigoet, aber
Hasan m6ge doch das Werk unteraehmen. Das
werde ich, vereetzt er, obgleich icb in ihren
Augen ein junger Bursch, du ein bartiger voll-
kraftiger Mann bist; sterbe icb, so ist es Gottes
Wille. Abu zeid beBtarkt ibn in seinem Vor-
haben; er wolle ibm beisteheo: denn er selbst
war Willens gewesen, der Konigin hftlfreich zu
sein. Vergebens sucbt sein Vetter <i£JU qJ ^yb
ibn von seinem Vorhaben abzubringen; er setze
oein Vertrauen nicht auf Menschen, sondern
auf Gott. Dann gebt er zu Sirhan uud fordert
ibn auf, seinen Sohn von seinen Planen zuruck-
zubringen. Dieser hat Hasans Rede nicbt fur
Ernst genommen, wird nun zornig und sprickt
^fc mit seiner Frau Samma, erzahlt ihr den ganzen
Vorgang und daes der Sohn eich und seine
Leute dem sicheren Untergang weihe, mit dem-
selben Leicbtsinn, mit dem er Hab und Gut
verthan babe. Sie macht ihm Vorwiirfe : er sei
Schuld daran, da er seine Freigebigkeit be-
schrankt und ihm die Mittel, die Seinigen und
die Gaste zu unterhalten, abgeschnitten habe.
Nun unternimmt er ea, den Sohn zu bestimmcn,
seinen Plan aufzugeben; er solle hinfort, so
lange er den Werth des Geldes kenne und
achte, aus seiner Schatzkammer nach Belieben
nehmen. Er aber erwidert, er konne nicht in
seinem Entschluese wankend gemacht werden,
sein Geld wolle er nicht. Als Sirhan dies
seiner Frau mittheilt, eagt oie, er solle den
sammthohen Leuten Hasans befehlen, nicht mit
ihm zu zieben, daan musse er selbst wohl zu
Hause bleiben. Dieoe aber lehnen den Befehl
fon sich ab; sie w&ren verbunden, dem Hasan,
ibrem Herrn, zu folgen; sie konnten ibn nioht
im Stiche lassen; Bie wollten aber versucheb
|fe und ihn bitten, dass er Bich nach den Wunschen
des Vaters richte, Auch/ eeine Emlre bittct
Sirhau, auf Hasan einzuwirken. Aber gegea
die Vorstellungen AHer — denen nur Abu
zeid sich nioht sasohliesst — verfaglt er niofe
ablohnead. Wenn ei© nioht ssiigehen wollea,
gehe er allein. — -
Sohluss f. '97 b : -ftUl J« uvi^Sg wi^aop US
V. &V> ist ioer gabliebee, absr Test feMt akM.
9211 We. 802.
40BU.«», o.l92.(22»ixlC.5 17-18 xll-l** 5 ).—
gnetand: unsaabsr. — Papier: gelblieb, sasaliah ctask.
wecaig gktt. — Biub&Ed: Pappbaad mit Ledoiracken, —
Tiiel f. 1°: *«3^P ^4 B^-ww ,y> '-&« yr*^'
An fangs bJ$Sqj> qU*^ ^ UiS t^>V <$&
UA cwJU^ JWll&J U-3**^ j^wtoLs-t} qU*5 tS^Wl^
/5JI \.«ytej*i »a*fiX5is, tSjhH* >«A^b ^l^> t «J
IJmfasst (f.l b --40% 5) daaselbe, was stoM
in We. 832, f. 6", 9 bis zu Ende (f. 63% 11)?
aueserdem noch (f. 40°, 6 bis Ende) [die un-
mittclbare Fortsetsung zu We. 832, namliob]
We. 753, f. 62", U bia 63% 10.
Sohlusa £40" : ^U-v^ V^^ kr !t J-'«3
{ ^»1J? Bj^j t?)>^ i^' OiljBj
Sohrif t: groaa, oteaa snndJicb n. Mdttig, vow&lm. —
Abeohrift o. ^lux*. — Kuch f. 18 fohlt etwaa.
9212 e Wo. 760.
107 Bl. Format otc. u. Tsohrif fc wo bca Wo. 768. —
Titol f.l°: ^y«5 Sj&M ^ q\J>S
Anfang f. 2 ft
ITnmittelbare Fortseteung von We. 759.
Da Sirban mit VofoteJlungen und GiSts auf
seinen Sohn und deseen Aahaogor nioht wirk.ea
kano, fangt er aa su droben. Wer ibn be-
gleitet, dsn trifft Todeaatrafo ; will er denn
allein gehen, so gohe er in Teufela Names I
Emjgsi opricht olfen und ohno Furcht oein©
Anhanglichkeit an Haeau aus, Abu asid lobt
ibn darttbe? und tier Qadl Fasd giobt die Eat-
ocheidung, da8s6asaoeM&nnen ihm to gehorchom
haben? SirMn, statt. ihn zu hindern, eolle iha
vielmebr xnit Leuten uud Mittoln unteratfttean.
Sein Sohn'-hftbe der Uys- Bfilfe versprochoa,
er halte stets eein Wort; eo moge or ibn Ziehen
laosen. Da -giobt or eadlioh nach und will ihm
20000 Eeiter saifcgebon und Allea, wee er fiir
aotbig halt von Gold und Gerathsohaftcn. Ep
lehnt AUcb ab. Auf die F rage des Vatorp, ob
182
GROSSE ROMANE.
No. 9218.
er ihm b68e sei, antwortet er Nein, aber er habe
geschworen, von keinem Mensohen etwas anzu-
nehmen und nur sich auf Gott zu verlassen,
und bittet in den Stunden des Gebetes seiner
zu gedenken. Dann yerabschiedet er sich von
Abti zeid und den Emlren und stellt es seinen
Mannen frei, ob sie mit ihm ziehen wollen oder
nicht. Einmuthig erkl&ren Alle, daes sie ihm
folgen wollen und brechen mit ihm auf: Alle
wohlgerfistet auf guten Pferden, er zerlumpt,
ohne Waffen, auf einem Klepper. W enn ihm
Feinde begegnen, ruft Sirhfin aus, wie will er
mit ihnen k&mpfenp Lass ihn, sagt Aba zeid,
er wird ee schon machen. — Hasan kehrt bei
seiner Mutter ein; sie weint beim Abschied,
bietet ihm auch noch Geld und Gaben an, aber
er weiBt sie zuruck; kaum kann sie ihn dazu
bewegen, ein GeBchmeide von ihrem Vater, be-
stehend aus 90 Edelsteinen im Werth eines
KSnigreiches, anzunehmen und in seine Tasohe
zu stecken. — Er bricht auf und zieht westlich
von Eljemen, wfihrend die Benu hilal fistlich
davon lagern. Er lasst sein Zelt am Abend
so aufBchlagen, dass desBen Thure in ihrer
Richtung gegenuber ist dem ChriBtenlande L>jj,
in das er eben ziehen will. Nochmale stelit
er den Begleitern frei, zu Hause zurtlckzukehren
oder ihn zu begleiten: sie wahlen Alle das
Letztere. — Ein jemenischer Hausirer, Namens
Sa'd, der geh&rt hat, was zwischen ihm und
Beinem Vater und Beiner Mutter vorgefallen ist,
und der ihn in so armlichem Aufzuge und dabei
doch mit dem kostbareu Geschmeide ausgestattet
gesehen hat, kommt zur KSuigin Uy>, die ihn
kennt, um ihr Botschaft davon zu bringen und
Belohnung dafttr zu holen. Sie laust ihm 200
Dln&re geben und schiokt ihren Wezlr Mas'ad,
ihn zu sich einzuladen, um ihn dann mit allem
zu seiner Unternehmung Nothwendigen zu ver-
Behen. Er kehrt unverrichteter Sache zuruck.
Da geht sie selbst zu ihm, bietet ibm jegliche
Hulfe an, und da er auch ihr alles abschlagt,
ist sie Bogar bereit, ihm ihr Reich abzutreten,
da ihr Bruder doch ohne Zweifel todt und der
Kriegszug daher zwecklos eei. Er bleibt fest
bei Beinem Vorhaben, den Zug zu unternehmen
und ihren Bruder zu befreien. In grfisster Ver-
legenheit lasst sie, auf Rath ihres Wezlrs, Beine
Vettern ^LjjJt, (^X£, J>L»- und o>x> kommen,
um durch Bie auf ihn zu wirken. Endlioh nimmt
er die von ihr mitgebrachten Geschenke als Gaben
filr den Heiligen Krieg an, aber alleB soil bei ihr
bleiben, bis er zuruckkehrt von dieser Unter-
nehmung. Nun bricht er auf, wird aber nooh
in festliohem Zuge von den Vornehmen und
Gelehrten und Aeltesten des Landes begleitet
eine halbe Tagereise. Da nehmen sie Absohied
von einander, Ly> hat ihren Schleier fallen lassen,
beide sehen sich ins Gesioht Ein Wegfuhrer
Namene Jmo begleitet ihn; er hat von ihr den
Auftrag, ihn nur siohere Wege zu fuhren; ist
der Landweg zu sohwierig, so stehen 20 Schiffe
von ihr bereit, sie fiber Waaser zu ihrem Ziel
zu befbrdern. — Bald nach der Trennung und
dem Aufbruch suoht er das von seiner Mutter
erhaltene Geschmeide hervor und schiokt es an
Lv> zur Aufbewahrung: for ihn habe es keinen
Nutzen. — Nun ziehen sie Tage lang, bis das
Land zu Ende ist und sie das Meer vor sich
sehen, und mitten darin eine grosee Stadt. Der
Wegweiser erzfthlt ihm, es Bei die Stadt des
^UJI jjyJt, Namens J5 Jjl VJ*Xa: sein Vorfahr
s-aJ/ habe denselben getodtet. Der im Lande
von dem in Krieg ziehenden Tobba' zuruokge-
lassene Stellvertreter _U»#vJl bemftchtigte aioh,
auf die Naohricht seines Todes, der Stadt und
befestigte sie; die herbeiflftchtenden Sfihne des
Fursten und die Grossen des Reiohes und Sol-
daten desselben liess er nicht hinein, worauf
sie sich des Haurfin bemachtigten und dort
lange blieben. Spfiter belagerten sie diese Stadt
40 Tage lang, nahmen sie durch Verrath, er-
schlugen den - L a js uaJl und regierten die Unter-
worfenen sehr tyrannisch. Dies war vor Eintritt
des Islam: diesen anzunehmen verweigerten sie.
Da wurden sie, nach versohiedenen Prttfungen
um sie zu bessern, vertilgt bis auf J&-LJI q^Ju,
Dieser hat die Stadt aufs Aeusserste befestigt,
das Meer herumgezaubert, so dass sie unein-
nehmbar. Er rath dringend dem Hasan, umzu-
kehren, dieser will sich die Sache bis ubermorgen
Oberlegen. — Indessen hftrmt sich Sammfi um
ihren Sohn, Sirhfin trdstet sie, er werde bald
wieder zuruck sein, ausrichten kttnne er da niohts.
Nun furchtet sie, dass darunter seine Ehre leiden
werde. Sirh&n weiee darauf niohts zu antworten,
sagt aber: wfire er hier geblieben und hatte
mir gehorcht, so hfttte ich ihm eine Kostbarkeit
gesohenkt, wie sie kein Kdnig hat, ein Zauber-
schwert, das gegen Wasser, Feuer und Feinde
hilft. — Wo hast du das? — Im Hasten in
der Schatzkammer. — Heimlich stiehlt sie es,
schickt eB ihm durch Beihulfe der l*jS* und
beschreibt ihm seine Eigenschaften, die sem Ahn
No. 9212.
GROSSE EOMANE.
Koleib selbst erprobt habe. Hasan will seinen
Weg fortsetzen und die Stadt erobern, seine
Begleiter wollen umkehren und tadeln ihn heftig
wegen seines Leichtsinnes , der ihn selbst und
sie ins Verderben reisse; sie drangen ihn, den
Weg zu Schiffe zu nehmen. Er aber eprengt
sein Ross in die Fluthen, die sich vor ihm wie
eine Strasse ebenen und auf denen er gleichsam
den Huftritt vernimmt, seine Begleiter eilen ihm
nnch, mussen aber am Ufer bleiben und haben
nur das Nachsehen. Zwei geisterhafte Reiter
kommen ihm entgegen; auf einen Wink mit
dem Schwert fallen sie leblos zu Boden, als
waren sie von gelbem Erz (Messing); ahnlich
ergeht es vier Personen, die Peuer auf ihn
blasen; das Wasser verlauft sioh sofort und
Hasan sieht rings um sich nur festes Land,
Saud und Kiesboden. Seine Genossen sehen
sich erstaunt an: traumen oder wachen sie? Sie
ziehen nun also hinter ihn drein und stossen
zu ihm, als er nahe dem Thore der Stadt ist.
Er aber sieht sich nicht nach ihnen um, ver-
driesslieh, dass sie ihn in Stich gelassen haben;
sie entschuldigen sich und er nimmt schliesslich
ihre Entschuldigung an. Sie lagern auf den
Wiesen am Flusse vor der Stadt. Dort heisst
er am folgenden Morgen das Volk bleiben, er
selbst geht mit seinen 4 Vettern auf die Stadt
los. An dem prachtigen Thor eine Inschrift des
friiheren Herrschers und Ruhm seiner Thaten.
Vor dem Schwerte Hasans fallen die Riegel,
6flhet sich das Thor. Sie besichtigen die Stadt,
das Schloss, den Thurm — uberall unermees-
liche Schatze von Gold, Silber, Edelsteinen, seit
der Zeit her dort, dass die Einwohner gesagt:
wenn Gott 7 Tage und Nachte Gold und Silber
regnen liesee, mSchten wir wol den Islam an-
nehmen ; jenes geschah, das Andere nicht. Keiner
darf etwas mitnehmen; wer aber von demKriegs-
zuge zuruckkehrt, soil so viel haben, als er
wunscht. Sie brechen auf; nach 5 Tagen sagt
der Wegweiser, dass sie erst in 4 Tagen an
das ausserste Gcbiet der Moslinien, an die
Brucke des cs Xj J i!, kommen werden. Dort lagern
sie in einiger Entfernung, kundschaften aus,
durch 'Auf, dass 8 Schiffe auf der Rhede, jedes
mit 100 Mann Besatzung liegen, und dass die
ubrige zahlreiche Besatzung sich am Ufer mit
Schmausen vergnftgt. In Folge dieser Nach-
richt uberlisten sie die Schiffe und hauen die
Mannschaft zu Boden, dann greifen andere von
3 Seiten die Matrosen am Ufer an, todten viele,
nehmen die Uebrigen gefangen, bcfreien die in
den Sohiffen in Ketten liegenden Moelimen und
werfen jene dahin. Unter den Gefangenen iat
ein Kaufmann aus Aegypten, der mit 70 ande-
ren eine Handelsreiae nach Indien vorgehabt
hatte, jeder mit Waaren von 50 000 Dlnaren
au Werth; die Christen hatten sie aber gefangen
genommen und alle ihre Habe ihnen geraubts
seit 2 Jahren sahen sie jetzt zuerst wieder Land,
Hasan verspricht ihnen Ersatz und Rfickkehr
in die Heimat, sobald er glttcklich seinen Kriege-
zug beendet; bis dahin aber sollen sie auf den
Schiffen bleiben und dieeelben bewachen. Auch
**ic erhalt den Auftrag, mit 1000 Mann dort
zur Sioherheit zurtlckzubleiben, nachdem die
Schatze und Vorrathe aus den Sohiffen an's
Land gebracht und die Leute reich beBchenkt
worden sind. — Nach einemMarsche von 6 Tagen
ist Hasan der Stadt bis auf eine halbe Tage-
reise nahe gekommen. Sie lagern, er uberlegt,
ob sie beiNacht angreifen. Der Wegweiser ^U«o,
den er befragt, rath ihm, 4 verschiedene Hinter -
halte zu bilden, am Morgen die auaziehenden
Hirten und Heerden zu ttberfallen und so sait
List den Kampf zu fuhren, dann in die Stadt
einzudringen. Nach diesem Vorschlage wird
verfahren: der Kampf dauert 2 Tage; echon am
1. Tage ist der feindliche Wezlr nach tapferer
Gegenwehr erschlagen; am folgenden Tage zieht
der Konig selbst mit zahlloser Macht heran|
die jemenischen Begleiter gerathen in Angst und
wollen nicht kampfen, Bondern fliehen; Hasan
wendet sich an seine Leute aus dem Stamme
^j^aS, diese sind ihm treu und tapfer und todee-
miithig; er feuert sie an mit einer Rede, die
Vettern ,$-&Wt *"*& ,sL * & ' Ba g en ' nm i ^ irea ^ e j~
stand zu. Der Kampf ist furchtbar, gross die
Tapferkeit auf beiden Seiten; Hasan t6dtet den
K5nig im Zweikampf, aber von der Uebermacht
bedrangt, 6chlagt er sich mit den Seinen durch
zu einem rings geschutzten Platz, zu 2 Seiten
hohe Berge, hinter ihnen ein tiefer Fluss. Hier
ilberzahlt er die Seinen: es sind 1000 Mans
gefallen; da bricht er in Thranen aus. Eingo
schlossen und belagert von den Christen ver-
theidigen Bie sich aufs Tapferste; aber ihrMuth
und ihre Kraa sinkt, sie denken an Ergebung.
Da wirbelt Staub auf, ein grosser Reitertrupp
kommt angesprengt, Aba zeid tritt als Retter
in hochster Noth auf. Die Feinde werden ge-
schlagen und fliehen, auch die 5000 Feindo,
welche in den Engpaes eingedrungen waren und
184
GROSSE ROMANE.
No. 9212. 9218.
den Hasan und seine Schaar hart bedrangt
hatten, werden von Aba zeid niedergemacht ;
Hasan, der sich errettet sieht, fdllt vor Freudo
in Ohnmacht, Aba zeid aber lasst ihn liegen
und eilt fort zur weiterenVernichtung der Feinde.
Diese werfen sich in die Stadt, schliessen die
Thore und schleudern Naphta und Feuerbrande
auf die Angreifer, die sich nun etwas zurttck-
ziehen; Aba zeid nimmt in dem Engpass nooh
eine grosse Schaar Christen (5000) gefangen,
darunter 7 stattliche junge Leute, vornehm aus-
sehend wie Konigssfthne, und bringt die Nacht
bei Hasan zu. Er erztthlt ihm, dass seine Mutter
ihm Vorwurfe gemacht darflber, dass er ihm
Beistand versprochen ha be, sonst ware ihr Sohn
nicht in Krieg gezogen. Deshalb sei er mit
seinen Reitern aufgebrochen, habe seine Spur
verfolgt, unterwegs auch ^ bei den Schiffen
gesprochen und von ihm Auskunft erhalten.
Weiterhin seien ihm die fluchtigen Krieger aus
Eljemen begegnet, die ihm von seiner Moth und
Gefahr berichtet hfitteu : so ware er herbeigeeilt
so schnell wie moglich. — Dann berathen sie,
was nun zu thun sei. Hasan will die Stadt
belagern und erobern, sich Tribut goben lassen
und den Soleiman befreien; Aba zeid verwirft
dies und empfiehlt, mit den Gefangenen abzu-
ziehen und sie zu ,»*uj zu bringen, dann wttrden
die Feinde schon kommen und sie auslftsen, zu
welchem Preise es auch sei. Dieser Plan wird
befolgt, sie brechen auf nach der Brucke des
<^ij>\ zu ( »^i und lagern dort. Inzwischen be-
rathen die Feinde, ob sie nicht urn Hulfe aus
Indien zu erbitten eine Botschaft abschicken.
Andere halten die Auslosung der vornehmen Ge-
fangenen fur nothwendig: dazu wird der Patrizier
C^)» N «w»6 jyay^ oUU^y^ ^UT
ausereehen. Er geht und nimmt 10 Christen,
aus Eljemen stammend, mit sich, bittet urn
Fnedensbedingungen ; Hasan fordert die Befreiung
der Gefangenen, namenthch des Soleiman, und
eine Menge Geld und Gut (Kameele, Waffen)
und Sklavinnen. Diese Bedingungen giebt er
jenem schriftlich mit; er werde binnen einem
Monat die Antwort erwarten. Bald jedoch
kehrt er mit Allem, was er verlangt hat, zurttck;
nur dass sie die Halfte der Gefangenen zuruck-
behalten. Unter den Ausgelieferten ist Soleiman,
der fur seine Rettung dankt, dem Hasan sein
ganzes Reich abzutreten verspricht und seine
Schwester ihm als Dienerin verheisst. Jedoch
auch den Rest der Gefangenen mussen sie her-
geben und sie erhalten die ihrigen zuruck. Die
Schatze und Saohen werden in die Schiffe ge-
bracht, die Zauberstadt mit ihren Schtttzen be-
sichtigt, und gleichfalls deren Schatze dort auf-
geladen. Darauf berichtet Hasan dem Sirhan
liber seine Erfolge und Soleiman eohreibt an
seine Schwester und Freunde Briefe uber seine
Befreiung und Hasan sohiokt diese Schreiben
voraus durch die Aegyptisohen nun aus der
Gefangensohaft freigegebenen Kaufleute. DieBe
brechen auf, kommen in Eljemen an, ttbergeben
der LjS» das Schreiben, bringen dann auch dem
SirBan den Brief und werden reich besohenkt.
Hasan und sein Gefolge kommen etwae spttter
nach Eljemen. Sirhan und die BenO hilal ziehen
ihnen dahin entgegen, sehen mit Staunen eine
grosse von 500 Mensoheu gezogene Kanone,
die als Beutestttck aus der Zauberstadt mitge-
ftthrt ist. Dann httlt Hasan und seine Getreuen
und das ganze Gefolge festlichen Einzug, So-
leiman ubergiebt seinem Versprechen gem&ss
die Herrschaft seiner Lande an Hasan; darauf
findet das Wiedersehen zwischen ihm und sei-
nen Eltern statt; mehrtttgige Schmausereien
und Armenspeisungen werden abgehalten, dann
halt er feierlichen Einzug in seine Hauptstadt,
wicder herrscht mehrtfigiger Jubel, dann hei-
rathet er die U^.
Schluss f.107": l+U ^ U^J* b^J^ot.,
jJjLaJI Juyiij iUiJ^llj ^UAll, ^*Jl^, wozu von
anderer Hand noch hinzugesetzt ist: ^Jf u^j»
Leergeblieben, aber ohne dass Text foblt, eind die
Blatter: ll b . 44". 46 b . 66 b . 57". 71\ 7l b . 75 b . 76 b . 89 b . 95 b .
9213. We. 877.
1) f. 1-58.
88 BL 12-» 12—16 Z. (14 X 9'/«} 12«/ 8 X 8«/««»). -
<Su stand: uosauber and fleckig. — Papier: gelbliob,
aiemlioh dOon, wenig gl»tt. — Einband: brauner Leder-
band. — Titel fehlt
Anfang f. 1": c l ^\ ^^ ^jj ^
F. 1 — 32'', 2 enteprioht We. 759, f. 63%
Z. 10 bis f. 97", ult. F. 32», 2 bis 58 = We. 760,
f. 2 a — 31», Z. 2.
Schluss f. 58" unten: U>> i jJb^l. ^
*3u>t JX* tXfcJt (A» & ^J ^f *Jb £ f \yi\
1 *&.=>■ <JL3, git* ^yi ^ «juti JLJJ ^
t ?? hri .&, S 1086 ' fl *ol>b'g» rondlioh, voobIIob. — Ab-
flchri ft c. »«»/,bm. — F. 8fi» n. 36 s leer, aber Text fehlt nieht.
No. 9214-9219.
GROSSE ROMAN E,
185
9214. We. 833.
38 Bl. 4*», c. 13 Z. (23*/« X 16V»; 16-17 X 1 l om )- -
2 us t and: nicht reoht feat im Einband; unsauber. —
Papier: gelblioh, stark, etwas glatt. — Einband; Papp-
band. - Titel f. 1':
*s»).i (W a * $*» ^ »,-*«• o* JTf .--^ ■
Anfang f. l b ; Q < ^ st^j i^»V J.**
gjl jlftji JUS «SAA0 5
= We. 877, 1. Schluss ebenso.
Sohrift: ziemlioh gross,, gewandt, vooallos. — Ab-
Bohrift o. im lim-
9215. We. 761.
'' : 25Bh^ai9-22Z.i[28V»><'l6V»iV7 l /i-l.8 1 /«xl3 OB ).
Zustand: nioht reoht feBt im Einband; unsauber und
fleokig. — Papier: gelblioh, ziemlich stark, etwas glatt. —
Einband: Pappband. — Titel f. 1*:
= We. 833. Anfang u. Schluss ebenBO,
Sohri ft: die gewohnliohe fiuchtige Hand dieser Bande.
Absohrift o. ,a «/ieM.
9216. We. 876.
39 B1.4 10 , 0.14-26 Z.022X 16; ie-18V«X« -»«•")•
Zustand; ziemlioh gut, dooh nioht frei von Fleoken. —
Papier: golblioh, ziemlioh dunn, etwas glatt. — Einband:
Pappband mit Lederr&cken. — Titel fehlt.
Anfang bo wie bei We. 762. Schluss
f. 39": L^*v« iUj 5 L^-J lk*s>b> »oU:>l \jis>^
Der Inhalt dieses Bandes entspricht We. 760,
f. 31% Z. 2 bis zu Ende desselben (107*), ist
aber, namentlich am Ende, ausfuhrlicher.
Sohrift: von versohiedener GrOsse; in der ereten
Halfte recht gross, auoh kraftig, rundlioh, in der 2. znm
Theil reoht klein und gedrfingt, vocallos. — Absohrift
im J. lstB /iB03. — F. 17* leer, dooh steht unten ttberkopf
der Anfang von f. 17 b . _ , ",
F. 39 b enthRlt ein gam modernes Gedioht.
9217. We. 762.
34 Bl. 4«\ o. 17-20 Z. (23x 16 l /»;.17Vs--18 l /sX
12— 13* 01 ).— Zustand: lose Lagen; ziemlioh unBauber. —
Papier; gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband:
Pappband mit LederrQcken. — Titel £.1*8 j*»e (jnwol*)
Anfang fJ^^ifclUo^y^iOwJi^ ^* J^>
gJt ^U*ir j*b*i h}*"> ^ ■■*♦»*'.» »A»l4.Wr*
Schluss f. 34*: H f » \JLS Bj,^ *»*&:> f^
Der Inhalt dieses Bandes entspricht We. 760,
f.31%Z.2 bis f.92%12.
Sohrift: die gewohnliohe flfiohtige, rundliohe Hand,
vooallos.
HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
9218. We. 834.
50 Bl. 4 l °, o. 13-16 Z. (22X16; 16 X.10 cm ). —
Zustand: fast nur lose Lagen; nnsauber, nicht' ohno
Fleoknn. — Papier: gelblioh, Btark, otwas gl&tt. —
Einband: schleohter Pappband. — Titel f. 1":.
s~>j si (.is * &» ^ «^< u* r>* e*y?'s
Anfang f. 1": >£*« & ,-U» vj^ ^^l J<.s
*Jl J.UaJI jbS,j ; U. m_^' ; 0jjit uXfieii *.=-
Schluss f. 50*: so wie bei We. 762 an-
gegeben. — Der Inhalt entspricht ganz dem
von We. 762.
Sohrift: ziemlioh gross, gewandt, vocalloB. — Ab-.
sohrift o. tS08 /iw».
9219. We. 763.
30B1. 4", -16-18 Z. (2*V»X16; 17>/ 9 -18x 12'='»). -
Zustand: ziemlioh unsauber, nioht frei von Flecken. —
Papier: gelblioh, ziemlioh stark, wonig glatt. — Einband:
-Pappband mit Lederr&okon. — Titel f. 1":
q**> ^UaLw SUlaLwj
Anfang: u5UKj ^JJ! 1^ t^s ^» q**K
Der Anfaug entspricht We. 760, 92", Z. 12.
Er schliesst sich als Fortsetzuug unmittelbar au
We. 762 an. F. 13% 12 entspricht dem Schluss
von We. 760; doch ist die Wortfessuug wie bei
We. 876, besonders zuletzt.
Die bei We. 760 erzfthlte Goschichte wird
daun hier (von f. 13% 12 an) weiter so fortge-
setzt. Am folgendeu Morgen ist Hasan ehen
in den DlwRn gegangen, als die Ankunft des
*JU vji V 1 * 5 gemeldet wird, der gekommen ist,
seinen-Onkel, den Oo^ ^yJ^^ zu besuchen.
Er .bleibt lttngere Zeit; da kommen eines Tages
plotzlioh eine Menge Einwohner zum Sultan Hasan
und schreien: die Christen sind zu Schiffe an-
gekommen und umringen uns von alien Seiten.
Jener befiehlt dem SoleimSn, den Dlw&n ab-
zuhalten und auf die Rechtspflege zu achten,
und seinem vertrauten Diener JveUu, bei dem-
selben zu bleibenj er selbst geht fort. ; Nach
Aufhebung des Dlw&ns spielt Soleiman mit Mu-
86'id Schach, wie dieser gewdhnlich mit Hasan
und Abfi zeid zu thun pflegte. Da er mehrere
Male verKert, gerfilh er in Zorn und ersticht
ihn. Seine Frau geht mit ihren Kindem auf
den Weg, wo der Sultan zurttckkehren muss,
und erzahlt ihm klagend und weinend denVorfall.
Er versprioht Untersuchung und Bestrafung des
Sohuldigen. In Folge dessen befiehlt er dem
24
186
GROSSE ROMANE.
No. 9219.
Sari, seiucm Diener, ihn am Stadtthor zu ent-
haupten. Aba zeid aber lasst ihm denselbin
abnehmen; er solle nur eagen, dass er ihn ge-
tSdtet habe; dann steckt er ihn ins Gefangniss
mid lfisst ihn bewachen. Dann kommt in den
Dlwan ein Haufe Leute; ihr Sprecher Jezld
sa gt-> die Christen seien mit A Schiffen nach »LsU*»
gekomipen, 3QQQ Mann seien ausgestiegen und
belagerten die Stadt, er moge ihncu zu HOlfe
kommen. la Folge dessen bricht er auf mit
seinen Helden-Gefahrten, Aba zeid, wUj und
Anderen und mit seinen Reitem. Aba zeid hat
die Vorhut nnd fuhrt sie aus einem anderen
Thore als dasjenige ist, bei welcbcm Soleiman
erhenkt werden sollte, damit der Sultan ihn
dort nicht etwa zu seben verlangte. Dann
kommen sie in die Nahe von Can 'a, halten
Kriegsrath, in Polge deesen 2 von ihren Ab-
thcihiDgen am Ufer entlaDg marschiren und sich
dcr Schiffe bemachtigen, die ubrigen die Be-
lagerer in die Mitte nehmen und niedermetzeln ;
200 Gefangene befreien sie. Das in den Schiffen
Erbeutete erhalt Aba zeid und vertheilt es an
die Gefangenen und Armen; dann halt Hasan
feierlichen Einzug in den Palnst seines Statt-
halters dort, Namens ^JUJt L^ • darauf treten
sic don Rttckweg nach Eljemenlin. — Inzwischen
haben sich bei Harma verschiedene vornehme
Frauen eingefunden und tadeln Hasan, dass er
eines Dieners wegen mit ihrem Bruder Soleiman
so hart verfahren sei und die Tochter des Imams
von Eljomen Namens !y>j fordert eie auf, ihn
aus seiuem Gefangniss zu entlassen. Sie giebt
den Befehl dazu ihren Dienern; sie sprengen
die Thttr des Gefftngnisses und machea ihn frei.
Der Gefilngnissw&rter widersetzt sich seinem
Fortgang und will ihn ins Gefangniss zuruck-
bringen; er wird aber bis zur Ohumaclft ge-
prilgelt und Soleiman seiner Schwester zugefiihrt,
zu dereu grosser Freude. Bald nach Hasans
Zurttckkunft ffcllt die Rede, als grade die Emlre
bei ihm sind, auf Soleiman ; ea thut ihm leid,
dass er ihn hat hinrichten lassen ; zu seiner Freude
hort er, dass Aba zeid dies hintertrieben und
ihn ins Gefangniss gebracht hat. Nuu erfahrt
er, als er ihn von dort holen lassen will, aus
dem Munde des herbeigeftthrten Aufsehers, was
vorgefallen ist, nnd ger&th so in Zorn, dass er
beschliesst, Harma zu entlassen und ausserLandes
zuschickea. Aba zeid aber rath, er solle die
Grossen seines Reiches befragen, was er thua
solle, damit spater ihm Niemand Vorwurfe
machen konne. In Folge dessen verbannt er
sie und ihren Bruder in das Schloss, das genannt
ist »j^x&i\ aaIs. Nach 10 Tagen, die ihuen in
ihrerEinsamkeit wie 10 Jahre vorkommen, machea
sie sich gegeaseitig Vorwflrfe; beidc schreiben
an Aba zeid und bitten um seine Fursprache;
sie hat Ertblg, Harma zieht wieder in ihr Schloss
ein, Soleiman wird wieder zu Gnaden aufge-
nommen. Bald darauf trifft Hasan ihn bei seiner
Schwester in Thranen an ; er erzahlt ihm den
Grund seiner Betrtibriiss. Sein Vater habe fur
ihn um die Tochter defl Emlre J>ti>, Obeiherrn
voa f)y», geworbeu grade damals, als die
Christen gekommen und ihn mit sich geschleppt
hiitten. Dann sei sein Vater gestorben, Hasan
habe ihn aus der Haft befreit: nun aber habe
er erfuhren, dass Hniumfid seine Tochter an den
Indischen Sultan j\.»- geben wolle. — In Fol^e
dessen erhalt Aba zeid Befehl, dahin aufzu-
brechen, der aber sagt, es sei verstaadiger, dass
Hasan dies selb3t time; zuvor aber solle er an
ihn schreiben und 6eiue Antwort abwarten. Auch
die Reichsgrosaen billigen den Vorechlag. Er
schickt also ein Schreiben ab, Hammad fra^t
seinen Wezlr^la, schreibt ihm, er habe geglaubt,
dass Soleiman nicht mehr an Heirath mit seiner
Tochter denke; da ea der Fall sei, m6ge er nur
kommen. In Folge dessen bricht Hasan mit
8tattlichem Gefolge und mit Harmfi und deren
Dienerinnen dahin auf; sie werden gut anfge-
nommeu und bewirthet. Hasan bittet, die Sache
zu beeilen, da sie wieder heimkehren wollen;
Hammad aber will sie uoch langer hinhalten,
doch besteht jener darauf und bricht am fol-
genden Tage auf, der Vorbereitungen wegen
aber erst um Mittagj die Braut fuhren sie mit
sich. Kaum sind sie 2 Stunden unterwegs, als
Staub aufateigt und das Heer des Indischen
Konigs ihnen entgegenkommt. Da ergreiftFurcht
die jungen Reiter des Hasan, sie fliehen und
lassen Hasan und die Frauen imStich. Da schickt
er seinen Diener San eilig ab, dass er den Abu
zeid benachrichtige und herbeihole. Seinen drei
tapfern Begleitern aber, dem ^UJ, fJ^^^jj:
undoUs" befiehlt er, die Frauen-Sanften vor eich
hergehea zu lassea uad eie auf eiaem Hugel in
ein Versteck zu bringen. Auf dieser Flucht
sohneidet das Msdchen, das Hammad bei seiner
Tochter in die Sttnfte gesetzt und dem er auf-
getragen hatte, vorkommeaden Fajles die Riemen
zu durchechneiden, damit seine Tochter nicht
mit Hasan siehe (denn er hatte heimlich die
No. 9219. 9220.
GROSSE RGMANE.
187
schleunige Ankuuft des ludischen Ftlrsten und
Brautbewerbers veranlaast), dieselben durch, die
Siinfte fallt zu Boden, die Frauen kreischen auf.
j -■■■ ; ■ / ■
Aber Hasan, der es sieht, lasst sie wieder auf
das Kameel aufbindeu und auf den bezetchneten
Hfigel ffthren, er selbst aber und seine Tapfern
begebeu sicb wieder auf den Kampfplatz. Als
die Sanfte nicht bloss ein 2., sondera auch ein
3.Mal zur Erde Oillt mit zerschnittenen Stricken,
sagt die Braiit, jeues Madchen habe es gethan,
und man nidge dasselbe dafiir tddten. Dies
geschieht; so kommen sie endlich auf den festen
Hllgel, bringeu die Weiber dort im Versteok
in Sicherheit und gehen aufs Neue in den Kampf.
In deinselbeu todtet Hasan den Indtschen Kdnig;
in Wuth daruber stilrmt sein Heer auf Hasan
uud seine Genossen ein, sie gerathen in Be-
drangniss. Da erscbeint Aba zeid: jene sind
verwundet, ibre Pferde getodtet; er richtet ein
grosses Blutbad unter deu Feinden, trotz Hirer
Tapferkeit, an 5 endlich fliehen sie, hinterlassen
grosse Beute, Die Sieger kebren beim; Hasan
will die jungen Truppeu, welche ihn im Stiche
gelassen baben und davon genohen sind, tddten;
das aber widerrath Aba zeid; er solle sie lieber
durch eiueu Spottgesang von Weibern verhdhnen.
Dies geschieht; *.*^ singt ein Spottlied auf sie;
desgleichen die <-JjuI ^j^ und die (j****^ o*=»t.
Die jungen Leute aber laohen daruber. Vor
Zora, dass sie kein Ehrgefuhl baben, will Hasan
jetzt sie tddten; Aba zeid aber rath, ihnen die
Barte abscbeeren zu lassen und sie ausser Landes
zu verweisen. Der Barbier ^>XJ-> scheert sie
und sie werden verwiesen: dann heirathet So-
leiman die erbeutete Braut.
Schluss f. 30": ,»JJ>l>ut bSOu^ ^U fjkgt
Sob rift: die in diosen Banden gewSbnliche fluobtige
etwss rnndlicho Hand. — Absohrift c. ,a60 /tB«.
9220. We. 764.
24 Bl. 4 to , 11— 16 Z. (28x16; 17-18 X 12° m ). —
2 us t and: ziemlioh looe im Binba&d; nicht recbt sauber. —
Papiar: gelblioh, stark, etwas glatt — Ein band: Papp-
band mit Lederrucken. — Titel f, 1":
Anfang f. l b ; qU UJLs UJ **&*? ^§s^ ^
,^Ji K^.U^ S Lw^J) \22s&&?3
Umnittelbare Fortsetzung von We. 763.
Die geschlageneu Indisohen Truppen flieheu
uacli Indien , kommen zum Kdnig ^S^A,
Vetter des Jij>. Der hatte 10 Regimeiiter
(o< J ) uud 1000 Elephauten, auf deren Rficken
er, wenn er in- Krieg zog, Thttrme mit Mann-
scbafl und Kriegsgerathe setzen Hess. Jene
melden ihm die Niederlage; er rttstet spfort und
lasst auch erzene Oefen mitnehmen ; sie brechen
nach Eljemen auf. Das Gertlcht davon kommt
dem Hasan zu Qhren. Er beruft eine allge-
meine Versammluug, in der er den Abo zeid
11m Rath fragt. Der rath, Truppen ringsher
zusammen zu ziehen, zugleich aber auch Kund-
8chafter ttber die Zahl der Feinde auszuschicfceu.
Zu diesem Dienst aber meldet sich, trotz 3maliger
Anfforderung, Niemand. Da iet Aba zeid selbst
dazu bereit: er cchreibt an Rizq mit alien seinen
Leuten zu kommen, Hasan schrelbt an SirMu
in gleichem Sinne, so auch u'oi an semen
Vater ^vtoUJ! (Juc. In Verkleidung eines Der-
wisches macht jener sich auf deu Weg und durch-
wandert tagelang einsam schauerlJche Wttsten.
Da begegnet ihm Elnidr, der von dem Besuche
des Grabes Adams in ^_ajAj^« kommt, und sagt
ihm, er miisse sich immer rechts halten, dann
werde er am 8. Tage sein Ziel (die Nfihe des
Inderkonigs) erreichen; aber bis dahin mflsse
er durch 7 Thaler; in jedetn derselben hause
ein Scheusal, grfisser als ein Schiff; das thus
das Maul auf, urn ihn zu verschlingen ; er solle
jedem derselben eine von den 7 Kugeln in den
Raohen werfen, die er ihm gebes dann werde
er seine Wunder erleben. Der Indische Konig
sei Feueranbeter und Verehrer des Kalbes; er
habe 1000 Elepbanten, gegen welche die Pferde
nichts auarichten; das einzige Mittel gegen sie
sei das Rhinoceros; es sei einzig so zu fangen,
dass er ihm einen grttnen wollenen Striok, den
er ihm giebt, urn den Nacken werfe, daran lasse
es sich ftthren. Uebrigens solle er in h6ch8ter
Noth sehr laut seinen Namen rufen, so werde
er ihm beietehen. Damit versohwindet er. Dem
Rathe gemass wirft Aba zeid im erstea Thai
dem Ungethttm eine Kugel in den offenen
Rachen: sofort fallt es zu Boden, ein Haufen
Asche; ebenso in den flbrigen 6 Thalern mit
gleichem Erfolg. Am Abend des 7. Tages
verrichtet er sein Dankgebet: da sieht er zui
Rechten ein tiefes Thai, darin Scblangen und
(rinnen und furchtbare Riesen ; zur Linken eia
Thai, darin einer mit Augen gleich glflhenden
24"
188
GROSSE ROM AN E.
N». "9220.
Kohlen. Ihm stehen die Hanre 211 Berge, er
weint, danu betet er. Da sieht er auf hohem
Berge rechts und links weit sich hinziehende
Feqer und dazwischen eine Menge Lente sich
bewegen: es ist das Heer des Inderkonigs. Er
geht naher ^ sieht die Elephanien, die Erzdfen
und stosst, als er sieht, wie sie in eiueu der-
selben einen Todteu hineinwerfen, deu Glaubens-
mf aus vor Erstaunen. Man wird seiner an-
sichtig, ergreift ihn und fuhrt ihn vor deu Konig.
Wer bist du? — deiues Gleicheu, ein Mensch. —
Das weiss ich; wen betest du au? — Gott den
allmachtigen Schfipfer. — Nicht das Feuer mit
den Funken? — Thor, wie kanu man anbeten
etwas anderes als Gott den Herrn? — Ins
Feuer mit ihin! Iu dieser Noth ruft er: Abal
'abbas (d. i. Elnidr), hilf! — Da erbebt die
Erde, f'urchtbares Getose erfolgt, die Krieger
fallen einer auf den andern. — Was ist das
fur ein Lfirm, ruft der Konig. — Die Moslimen
ftberfalleu uns, schreien sie, ihre Rosse sprengen
auf uns einl Damit suchen sie das Weite und
lassen Abu zeid in Fesseln liegeu. Er lost sich
dieselben ab und macht sich aus dem Staube.
Am Ende des 5. Tages kommt er auf einen
bohen Berg, darauf ein Betplatz und eine Quelle;
unweit der6elben eine bewohnte Stadt. Dort
findet er freundlicbe Aufnahme. Ihre Plage
war ein grosses UngethOm, das taglich zur Quelle
kam und durch sein Trinken daraus sie ver-
giftete; Abends kam dann ein Rhinoceros, steckt
sein Horn hinein und nahm damit dem Waaser
die giftige- Eigenschaft. Er verspricht ihnen
Httlfe, wenn sie ihm zur Erlangung des Rhf-
noceros behulflich sein wollen. Darauf befreit
er sie von dem Thier, indem er 10 Ziegen
schlachtet, in ihren Bauch Kalk steckt, und
sie so an die Quelle legt; das Unthier kommt,
friast sie auf, trinkt, sein Bauch platzt. Nun
graben sie eine Grube und decken sie mit Erde
zu; dass Rhinoceros kommt und trinkt, fallt
in die Grube. Da wirft er ihm den wollenen
Strick um den Hals und fuhrt es ganz folgsam
mit sich. Endlich kommt er heim, nachdem er
schon vorher seine Ankunft hat melden kdnnen,
wird mit Jubel empfangen und erzahlt seine
Erlebnisse. Nun sammelt Hasan seine Heere;
Aba zeid macht die Aufstellung, und mit einer
ausei-leeenen Schaar von 5000 jungen Kriegern
geht er an der Spitze, sein Rhinoceros fuhrend.
Nach 5 tfigigem Marsche treffen sie auf die
Elephanten des Feindee ; kaum veraehmen diese
das Gebrtlll jeues Thieres, als sie zuruckweichen,
trotz der Schlage der Treiber. Da lfisst Aba
zeid dasselbe auf die Elephanten los; diese
werfen ihre Thurme imd Mannschaften sich ab,
rennen davon und zertreten eine Menge der
Indischen Streiter. Dann brechen die Moslimen
auf sie los und hinter sie drein und uietzeln
bis zum Abend zahllose Feinde uieder. Am
folgenden Tage betaubt -^J»KJt, der Inderkouig,
im .Zweikampf durch furchtbaren Schlag den
v_->l^3; er fallt zu Boden und jenor will ihm
mit dem Schwert den Garaus macheu: da sturzt
Abo zeid auf ihn los und jagt ihn in die Flucht,
er verfolgt ihn und schlagt ihu uieder. Alle
ubrigen Heldea kam p fen gleiclifalls aufs Tapf'er-
ste ; mehr als die Halfte der Feinde erliegt
ihrem Schwert, der Rest wendet sich zur Flucht;
hinter ihnen drein folgen Abu zeid, Hasan und
1— >LjJ mit ihren Getreuen, und jagen sie bis nach
Indien, sich die Lander dahin unterwerfend.
Sie nehmen das Schloss des Elkaukabl, sammt
seinen Schatzen und seinem Thron und seiner
Waffenkammer, zerschlagen das goldene Bild
des Gfttzenkalbes, theilen die Stucke desselbeu
unter sich und schlagen ihr Lager vor der
Stadt auf. Darauf schickt Hasan eiueu Brief
an den zuruckgebliebenen Sirhan und meldet
ihre Erfolge. Nach Eroberung Indiens und Ein-
richtung einer Statthalterschaft daselbst kehren
sie zuriick, begleiten anch die zu Hiilfe Ge-
kommenen ^bie nach Eljemen, wo man sie frob
begrtisst. Hasan und Aba zeid ziehen feierlich
in \jlX*s ein, festliche Gelage finden statt, reich-
liche Spenden an die BedQrftigen. Die Soldaten
werden in ihre Heimat verabsohiedet. 4 Jahre
hatte die Expedition gedauert, so lange war
Hasan von Hause geblieben. Nun sehnte er
sich heim, und nach Berathung mit Aba zeid
lfisst er als Rechtspfleger und UnterkSnig da-
selbst den pU^I zuriick, dem Alle Gehorsam
angeloben, und geht mit L-_s>- und qUIL" und
mit alien seinen Schatzen zurttck nach seinem
Lande »J>Ut. Tjj-wJl, zieht dort feierlich ein,
erha.lt daselbst jahrlich den Tribut aus alien
unterworfenen L^ndern, und herrscht daselbst
mit einem Ruhm, der den des Vaters noch
uberstrahlt.
Schluss f. 24 s : v ^*J?"'.i« 1 j^>-'-«jcJ3". i Juu 5
Schrift ebenso wie bai We. 763. — Abeobrift iro.
Jahre '^W.
No. 9221. 9222.
GROSSE ROMANE.
189
9221. We. 835.
64 Bl. 4"\ 18—18 Z. (22 X 16; 16—17 X 10 em ). —
Zust&nd: lose Lagen und Blatter, uneauber und aiioh
fleokig. Bl. 48 unten besehadigt. — Papier: gelblioh,
stark, etwas glatt. — Einband: Pappdeckel. — Titel:
= We. 763 u. 764. Anfang u. Schluss
ebenso.
Schrift: ziemlioh gross, gewandt, vocallos. — Ab-
aohrift c. 1M0 /i8 M .
We. 765.
22 Bl.4' , 17— 20 Z. (22x16 j 16-^18 X 12- Mit™).
Zu stand: fast lose im Einband; unsauber und fleokig.—
Papier: celblich, stark, otwas glatt. — Einband: Papp-
band mit Lederr&cken. — Titel feblt. Aber aussen anf
dem Vorderdeokel stebt:
: «.*»L/JI
Anfang: < r M v^ ^ M f'/ ^ ^l J< ^
p UM iAJJ JUt j&c t^las^ Jup & \j&yj S&fi^ U
j-j'ts ^JJt v .**£JI o^* o* '^j*'' ***' o^* ^;^ a ^'
Der christliohe K5nig Heraklius versammelt
eines Tages seine Wezire und die Grossen seines
ReicheB und lftsst sich von den Begebenheiten
seiner Vorfahren erzahlen. Er erfahrt, dass zur
Zeit des Auftretcns Monammeds sein Grosevater
Heraklius getodtet, die Hauser der Grieohen-
Christen geplflndert, ihre Kreuze zersohlagen
seien : das hatten die Bend hilal vor alien An-
deren gethan, wie denn sie auch seinen anderen
Grosevater *JiSi\ getddtet, der durch die Hand
des^JojvXil fy )} gefallen sei. Nun ergrimmt der
Kdnig und als er von ihnen erfahren, dass jetzt
in Mekka (J:\S> i\ Uuj£*i\ £& waltet, schwSrt
er, an den Moslimen fur alle jene Unbilden
Racbe nehmen und Mekka und die ubrigen
Stadte erobern und die Einwohner zu Christen
machen zu wollen. Er triffit also seine Anstalten
und hat nach 6 Monaten ein rf eer von 600 000
Mann urn sioh. Schnell erobert er Haleb, setzt
dort einen Statthalter (den Elmohalhil) ein und
nimmt Hamat, Himc u. a. Stadte. Das Gerucht
davon kommt zu Sukr 5 er beschliesst, sich um
Hfllfe an die Bena hilftl zu wenden und schickt
durch seinen Diener Rasid einen Brief an ihren
Emir Hasan. Dieser liest ihn, lasst ihn den
Seinigen durch den Q&dl 0^\i of j**f vorlesen :
die Htilfsleietung wird freudig beschlossen. Sie
brechen auf, unter ihnen der tapfere Emir \j\*S
und der gewandte Abu zeid als Wegfilhrer. An
Mekkanisohes Gebiet gekommen, schickt Hasan
Meldung davon an Sukr. Dieser nimmt sie froh
in Empfang. Auf das Gerucht, dass die Feinde
in Tablik lagern, geht Abu zeid auf Kundsohaft
aus, in einen Mfinch verkleidet. Er wird yon
feindlichen Soldaten bemerkt, gefangen und vor
den Kfinig gefQhrt. Er sei der Mflnch s^L»
aus der Gegend von Jerusalem und wolle den
Sinai' besuohen, behauptet er. Zur Prufuug
muss er ihnen Evangelien und Psalterstflcke
vorlesen, befriedigt Alle, der Konig gewinnt ihn
lieb und behandelt ihn als frommen Mann gtitig.
Der Wezlr vJjJUj q^ y*£>y>- lasst ihn kommen 5
er entdeckt in ihm den Abii zeid und laset ihn
fast todt prfigeln; dies wird von einem Diener
des Konigs, vJIji mit Namen, dem Konige hinter-
bracht, er schickt bewa£Pnete Knechte, die den
Monch unter alien Um6tanden befreien uud zu
ihm bringen sollen. Sie kommen noch grade
zu rechter Zeit und retten ihn vom Tode. Der
Wezlr bleibt bei seiner Meinung und geht zura
Konig, ihn zu warnen. Dieser beschliesst noch-
malige Prttfung desselben: wisse er mit der
christlichen Religion Bescheid, so werde er ihn
frei lassen. Er besteht glanzend mit seinen
Antworten vor den Kirchenhauptem, bringt den
Abend bei ihnen zu, macht sie sterbensbetrunken,
bringt sie alle um, nimmt von ihren Waffen so
viel ihm gefallt, besteigt ein edles Ross der-
selben und entkommt zu seinem Stamme (f. 1 3 a ).
Die Geschichte endet mit der Niederlage der
Christen-, Heraklius fallt von Hasan's Hand, ein
grosser Theil der Griechen flieht, Aba zeid
setzt ihnen nach und macht grosse Beute und
kehrt noch zur rechten Zeit zurttck, um den
Wezlr des Heraklius, der mit seinen Truppen
zurttckgeblieben ist und einige Erfolge erzielt
hat, zu bestrafen. Im Zweikampf, der hart ist
und lange dauert, erschlagt er ihn endlioh mit
einer Keule. Seine Soldaten fliehen zum Theil,
zum Theil werden sie Moslimen, der Rest wird
getadtet. Der Emir Sukr ist hocherfreut , sie
ziehen nach Mekka, daselbst wird gefeiert und
die Beute getheilt; sie verweilen dort 30 Tage.
In dieser Zeit sieht Sukr bei einem Besuche
die Schwester Hasans, Namens iCjjLit, verliebt
sich in sie und heirathet sie mit seiner und ihrer
Zustimmung. Sie bleiben noch 7 Tage, dann
ziehen sie ab nach ihren Wohnstatten in Negd
und werden von den ZurUckgebliebenen, nament-
lich durch eine Ansprache von ^s-l^Jt pile,
190
GROSSE ROMANE.
No. 9222—9225.
hocherfreut bewillkommnet und der Emir Hasan
muss ihnen seine Erlebnisse erzfihlen.
Schluas f. 22 s : j^JI ^ \ji ^y, ^
'b^T ^Jl 4>t a <, ^ U <^s. «J L^>u L y.s_ e J|
Sohriffc: wie gewdhnlioh io diesen Geschiohten. —
Abschrift im Jahre 1260 Ramadan (1844).
9223. We. 837.
33 BL 8", 16-19 Z. (213/ 4 xl5'/ 9! 17V,-18«/,X
13V 1 ). — Zustand: fast ganz lose im Einband; on-
eaobor, auch flookig, besonders am Rande. — Papier-
gelblich, ziemlioh atari, etwas glatt. — Einbaod: Papp-
band mit Lederruoken. — Titel fehlt. Auf der Aussen-
oeite dee Vorderdeokels:
= We. 765. An fang (mit etwas abwei-
chender Fasaung) f. 1": < p ^IXJ| \j^ ^y| ^
^ KbUaJI J/SaJl »Ae. ^Jj "^ ^\Si\ y^ Jus**,
(vA^lc ciJjs^i v5^U> ,yj G ( Lia LJ U>jS 'piLJt
i-PjlH ^ ^j| ^uj> ^ IjJ^,, ,oL&s ^1 ^
>>jp uS^U ^J! JUJI y^s t^b> oLJj L>- U, ?^»
*Jw^* ^jJ! vJyit ^ic tjLa 1^ U gj ^,1^1 JB
•5 **&♦* ^^/ s J^JI fc^t «&L LT *jl ^JLc
Schluss (eachlich derselbe, aber ausfuhr-
lichcr wie die Erzahlung in dieeem Bande uber-
liaupt. Die Wortfassung abweichend) f. 33 b j
Danach muss bier noch etwas fehlen.
Sohriffc: gross, diok, mndJioh, vocall'us. — Ab-
ochnffc c. ,5 «/i 8M . _ F.6« leer, auoh 10 b fast ganz.
9224. We. 877.
S) f. 89— as.
88 Bl. 18-, 12-14 Z. (14% x 10'/,j 12'/. X 9-). -
gusUDd: lose Lsgo im Einband; nicht reoht sauber. —
F?,P ,er: J? 1 ™"^, ziemliob stark nnd glott. - Einband:
fehlt, — Titel fehlt.
Es iet ein Stuck aus dem JOTXp und
umfagst den Text in We. 765, 3 b , 6 bis 17% 6.
Suerot: gj| ^J> ^UxL, ^t V> yi ^ ^ j^
ZiiletEt: 4^ jff, ^Ltwl (jijw j^^t, JjSj (^JL* (fc ^ )
i i S £ L - r A ft! SS? Boh gr °™» flfi k oh %. rundlioh, vooallos. ~
Abschrift o. »«o/, W4 . — p.79 b n. 80 s leer.
We. 766.
28BI. 4 to , 19Z. (22l/ a x 16'/a; 17X 12» m ). - Zustand:
nicbtffanz feat im Einband; ziemlich unaauber. — Papier:
gelblioh, ziemlioh stark, wenig glott. — Einbaud; Papp-
band mit Ledqrr&oken. — Titel f.
.X^ ^1 J^ ^yLj w^JUJ^ jOdUs^ O^p «5ULo
Anfang C 1": D t LOs LJ vJuT ^yi JL»
Portsctzuug von We. 765.
Es verabschiedet eich v^^iJI Jli; uud Husuu
wird herbeigeholt, ihnen zu erzahlen, was in
dem Kriegszuge gegen Heraklius vorgefalleu ist.
Dann giebt ,JLi ihnen Freudeufcste, 6asan Hbt
seine Herrscherpflichteu ; ^uLi verheiratbet ihn
mit aAsUJI und seiuen Sobn, ^Lc ^ ^>j, mit
iO^, Sohwe6ter Hasans. Ganim bittet, bei ihm
«u bleiben, er solle sein Reich und Vermogen
wie das Seinige ausehen. Er fragt die Emire
nm ihre Meinnng: Aba zeid entscheidet sioh
fur Rilckkehr nach Negd: er mttsse sehen, wie
es dort steiifi. In Jfiger verkleidet . durchstreifl
er mit 1000 Reitern das Land nnd kommt uuch
20 Tagen zuruck. Er bericbtet: 120 Stttdte,
auoh Flttsse, Thaler und Berge und fruohtbaren
Boden habe er dort gef'unden, es habe 7 Klimate
und in jedein derselben herrsohe ein Sultan; ihr
Ober-Sultftn sei ^.Xx^it, dieser aber plUndere
bestandig. Er sbhlagt vor, durch einen Ge-
sandten sich umzusehen, ob es in \ i ^J\ wieder
gut stehe oder nicht, in jenem Falle dahin zu-
rttckzukehren und von Elheidabl den 10. Theil
ihrer Habe zurttckzuverlangen. — Sukr war in-
dessen das ganze Jahr uber in Mekka; zu An-
fang des 2. Jahres begiebt er sich mit Gefolge
nach Negd zu den BenQ hilal und lasst an
seiner Stelle als Herrn des Landes den Emir
(c*^ jfiAft pjt pLwo- zurtick. Er muss bei
Aba zeid wohnen, das Wiedereehen wird 7 Tage
l an g ,g e f e ie rt » am 8. verbindet der Q&di _po
den Sukr mit der '^\J-\ und Hasan stellt Him
frei, dort oder in seiner Heimat die Heirath zu
vollziehen. Er zieht letzteres vor und reist mit
ihr, die reiche Aussteuer erhalten hat, nach Mekka
ab, eine halbe jTagereise von den Freunden be-
gleitet. Er zieht dort froh begrttsst ein, feiert
die Hochzeit. Seine Frau hat von ihm 3 Kinder :
nftmlich den Mo&ammed und Anmed und eine
Tochter t^x**-. — Hasan mit den Seinen ver-
weilt 7 Monate noch bei ^U, dann schickt er
No. 9225.
GROSSE HOMANE.
191
den Emir 0>U»- zur Erkundigung fiber die Lage
in I..aJ! ab: er berichtet, dass es dort besser
stehe als frflber. Aba zeid kehrt zurttck und
hcisst den Hirten, ihr Vieh in den Garten der
BenQ 'oqeil (J*** _>*j) weiden zu lassen; sie
bescbadigen diese und die Weinberge; El'oqeill
h6rt da von und berichtet an /j^Wl und bittet
ibn, durch Ramal-Schlagen die Zukunft zu er-
forscben. Dieser bringt beraus, dass El'oqeill
das Besitztbum der BenQ hil&l plondern, diese
ihn verjagen und den J«feus>- qj o^"" 8anom *'
50 Reitern todten werden. Krieg zwischen ihnen
werde erfolgen, dannFrieden geschlossen werden;
darauf werden die BenQ hilal sich nach t 3 ~wJt
begeben, dort 4 Jahre bleiben, nach Negd zu-
ruckkebren, deren Sultane todten und^s.^Jt ,JLc
wird auf ihren Zugen mitgehen. — Was meinst
dn denn, das zu thun sei? — Ich reise nach
dem Westen. — Ich reiee mit dir. — Zum
Entgelt far dieUebergriffe der BenQ hilal plfindert
nun JJi;s» der 'Oqeilite dasBesitzthum derselben;
dabei t6dten diese eeinen Sohn^UJU nebst 50 Be-
gleitern; lOTage ungefahr dauern die Reibereien.
Elmadl mit seinen Leuten reist nach demWe6ten
ab, und die Konige der BenQ 'oqeil stiften Ver-
trag zwischen den Bend nanfal und den BenQ
hilal. Diese verweilen nocb etwa 1 Monat, er-
bitten Erlaubniss von ,»JU, nach t 5j -Jt wandem
zu dQrfen,erhalten dieselbe und Ziehen ab; Ganim
mit den Seinigen und die K6nige der Benu 'oqeil
begleiten den Hasan und Abu zeid noch eine
halbe Tagereise; beim Abschied spricht dieser
es aus, dass -^jJo^JI das ihnen abgenommene
Geld zuriickgeben mflsse; daruber werden die
Ftirsten der BenQ 'oqeil bestttrzt. Ebenso epricht
sich Hasan aus. Dann ziehen sie fort, indem
noch Ganim dem Hasan empfiehlt, seine Tochter
jdii'jLM gut zu behandeln. Die Benu hilal ver-
weilen 4 Jahre in ihrem Lande; im 5. tritt
wieder Misswachs ein. Hasan, berath mit den
Grossen, ob sie bleiben oder nach Negd ziehen
wollen. Abu zeid wird um seine Meinung be-
fragt, er ist fur Auswandern nach iLOoJI >X^
zu (^-cJ' f->^, fur Bekampfung der Benu 'oqeil,
fOr "Vernichtung des g^P^ 1 und der ttbrigen
Sultane in Negd und dafiir, dass Hasan sein
Reich dort aufrichte. Dem Rath wird ent-
sprochen und am 8. Tage aufgebrochen. AbQ
zeid zieht vorauf, der Emir ^^o begleitet links
und der Qadi jjOo rechts die Sfiufteni Hasan
ist in der Nachhut. Mit Wehmuth und Weinen
verlassen sie ihre Heimat. Nach etwa 59 Tagen
kommen me zum j*iua>JI g^ "nd rasten am
Fluss .*>*K 1 Tage; dann nach 5 Tagen kommen
sie zu dem fUaai\ ,»i ^5j und dem fliill ^>t
wo sie 4 Tage bleiben. Darauf gelangen sie zu
den Lfindereien Ganims, und zwar zu j£*JI X»A3
an der Grenze von Negd: von bier aus meldet
Hasan seine Ankunft dem Gfinim, Hammfid fiber-
bringt ihm das Schreiben. Ganim beruft sofort
die BenQ **£) und die BenQ ^.L, zusammen,
theilt ihnen die Sache mit; sie freuen sich da-
ruber, reiten ihnen entgegen und begrussen sie.
Sie erhalten ihre schon frfiher innegehabten
Wohnplatze, Ganim heisst sie dort willkommen,
desgleiohen v-A**> der zu g leic h UDer Gewalt-
thatigkeiten der BenQ i)Jais> und J-J»c klagt. —
Als diese Stfimme-von ihrer Ankunft h6ren,
fragen sie den /jpw^K nach dem Grunde ihrer
Ruckkehr. Dieser schreibt an Hasan, fragt an,
was sie im Lande wollen und fordert Tribut.
Darfiber erzflrnt zeigt er dem Aba zeid den
Brief. Auf seinen Rath giebt er zur Antwort:
Geld hfitten sie nicht zum Zahlen, nur Schwerter
und Lanzen zum Kriegen. Darauf schreibt
jJ^I wiederum, Hasan m6ge sich vorsehen;
er sei ihm an Macht nicht gleich, er moge lieber
ihm gehorchen und zahlen, sonst ware der Krieg
unvcrmeidlich. Da rfith AbQ zeid zum Krieg
mit den BenQ 'oqeil und dem ^jJ^Ji; in diesem
Sinne erfolgt die Antwort. Da sohreibt der
Emlr^**?^ v^* genannt der Rothe, und
suoht Hasan zum Nachgeben zu bestimmen,
und in demselben Sinne auch i^i?*^ JJa**--
Der Emir v-rt** antwortet darauf und lehnt ab.
Da sucht der Emir iS *&*t?P> den ljP^ zu
einer gewisaen Nachgiebigkeit zu bestimmen: er
solle den Hasan dazu verpflichten, dass seine
Leute ihren Besitzungen fern bleiben und keinen
Schaden zufugen; der aber erkl&rt diesen Rath
for Feigheit und besohliesst Krieg. Wahrend
der Verhandlung kommt ^i** 3 *^ J^i onne
Vorwis8en des .jJ^I, aber in seinem Namen,
hat seine Frau *y> ihn holen lassen: er war
namlioh Ramal - Schlftger. Er Qbt also seine
Kunst aus und um das Resultat befragt, l&sst
er sich erst Straflosigkeit zusiohern fur das,
was er zu sagen habe. Er erhalt die Zusiche-
rung und berichtet nun von Tod und Verderben,
das ihnen bevorsteht. Reich beschenkt geht er
davon; die Emlre ergreift Besturzung uber das,
was sie von ihm vernommen haben; Elheidabl
aber spricht ihnen Muth ein; solohe Bereohnungen
seien manchmal zutreffend, manchmal falsch; sie
192
GROSSE ROMANE.
No. 9225—1
sollten sich nur auf ihn verlassen. Er bringt
in Eile 4 Regimenter (oljT) und 890 Reiter
aus den Bentt 'oqeil, U ^J M und Umsv3 zu-
sammen und sagt dem Hasan Pehde an. Auf
dem Kampfplatz fordert vjoi den Elheidabl
zum Zweikampf und todtet'ihn, die Benu 'oqeil
werden geschlagen. Abo»zeid haut den Emir
Hanfal mitten durch, verwundet den Emir ,*^Ji
uud tddtet den ^.La- und Naufel. Der Emir
(^^o-! der Rotbe entkommt mit einer Sohaar
und verschanzt sich in ty^/JJ- an einem unzu-
ganglichen Platz. Die Sieger nehmen vieleBeute
den Besiegten ab; Hasan wird somit Herr von
Negd, legt den Einwohnern bestimmte Abgaben
auf und setzt an versohiedenen Orten Statt-
halter ein. Der rothe Emir schreibt an Aba
zeid uud sucht nm Frieden nach; Hasan ge-
wahrt ihm Verzeihung und Erlaubniss zur Ruok-
kehr, ebenso alien ttbrigen Feinden. Der Rothe
bricbt also mit seinen Begleitern auf, kommt
zu Aba zeid, wird »ut empfangen, ebenso ist
die Aumahme bei Hasan, der ihm sein Land
als Unterkouig zuruckgiebt. Hasan bleibt herr-
schen in Negd 1 7 Jahre bindurch, bis Misswaohs
eiutritt; 7 Jahre halten sie die Noth aus, aber
zu Anfang des 8. bricht er mit den BenO hilal
nach dem Westen auf.
Schluss f. 28": * iu„lAJ| Ki-J! ^1 ^,
Sohrift: wie gewohnlich. — Absohrift v. J. ,86l /j Mt .
9226. We. 878.
30 Bl. 8", 14-16 Z. (21 X 15; o. IS X 13 0m ). — Zu-
utand: nioht ganz sauber. — Papier: gelb, ziemlich stark,
otwae glatt. — Einband: Pappband. — Titol fehlt,
auf dem Vorderdeokel steht:
= We. 766. Anfang u. Schluss ebenso.
Sohrift: grose, dick, doutliob, vocalios. — Ab-
sohrift c. ,M0 / 18 «.
9227. We. 838.
30 Bl. 8" 15-17 Z. (21 '/s X 15'/a; 17-18X 12»»). -
Zustand: zum Thoil lose Lagen; zieralioh unsauber. —
Papier: gelblioh, etwas stark, ziemlich glatt. — Ein-
band: Pappband mit LederrOcken. — Titel f. 1*:
^^kXa^JI J<j&, ,Xsr ^yi} J^ae ^Jj ^ys. ^
Anfang f.2 B : J* j^> P *£I1 U*J ^^1 JlS
*&" '" lr?"s "^ c,^' ^)i «^L»«5 5j«JI o^ ,^Jl*
£jt JUI JO* J^f c ,UaU ( j>J^\ f+fl* ^ ^j^ s
F. 2 — 1 6 b entsprioht dem Inhalte naoh
We. 766. Es beginnt die Erzahlung mit Be-
rathung daruber, ob sie bei Gftnim bleibea
oder zorQckkehren wollen. Sie sohliesst damit,
dass der rothe Emir zu Gnaden aufgenommen
wird, und dass es Hasan und seinen Unter-
thanen in Negd gut geht.
F. 16 b , Z. 10 fangt eine ueue Erz&hlung an.
Ein Theil der besiegten Bend 'oqeil ist dem
rothen Emir gefolgt, die Uebrigen entfliehen
zu J^toU ^ g 1 -? 5 ^ ^.) un d klagen ihm ihr Leid.
Aufs Heftigste davon bewegt, fr> er die Vor-
nehmen seines Reiohes, was ihrer Meinung naoh
zu thun sei? Sie uberlassen ihm die Entsohei-
dung: er besobliesst, Rache an den Bend hilal
zu nehmen; aber sein Ohm <J*y>S> warnt ein-
dringlich vor den b5sen Folgen und bringt ihn
von seinem Entsohluss ab und er beruhigt sioh,
bis dann sp&ter die Aufforderung des UJu
an ihn ergeht. —
Wahrend es nun (f. 1 7", 1) dem Hasan und
seinen Leuten gut ergeht und der Emir Dajj&b
eines Morgens noch im Gebet begriffen ist,
kommt Raj|&, die Toohter des Aba zeid, mit
lautem Gesohrei an etc. — Nun folgt die bei
We. 767 erzahlte Gesohiohte des Juden »j**a',
dieselbe sohliesst, wie dort, mit der Hoohzeit
des ^Uam mit der U*ty>.
Schluss f. 39": ^Uj _L*aJI ^1 ^sjUm oLi
Die Wortfassung weioht eehr oft ab.
Sohrift: gross, dick, vooallos. Absohrift o. ,M> /isu.
9228. We. 767.
28 Bl. 4«°, o. 19 Z. (28X16; 19 X 12-13 V°). —
Zuetand: zum Theil lose Lagen; nioht reoht seuber. —
Papior: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Einband:
Pappband mit LederrQoken. — Titel F. I 8 :
Anfang f. l b : f! jC&»l a iu^b (JU.I jJJt^ yj
L«pt f^Xs ^ a \J" wJ . . . ^'t vix,}J>Us»t ^
k& 0»;< (*&ji &> S&# ^ f+l ^Urf vjja KAft*»
In der Nahe der Benu hilal herrsohte der
Emir Mancur Ober ein Land, das reich an
Leuten (Arabern), Schfttzen und Vorrath war.
No. 9228.
GROSSE ROMANE.
1!
Gleichfalls in ibrer Nabe lebte ein Jude, der
war ein Zauberer und voller Listen, und hatte
auch viele Soldaten und Helden unter seinem
*L Befehl. Der verlangte von Manciir den 1 O.Theil
seiner Habe, und als dieser es abschlug, forderte
er ihn zum Kampf. Manciir fallt am 2. Tage
von der Hand des Juden, »^o ^ 1/jc, sein
Heer wird besiegt, bittet um Gnade. Der Jude
stellt als Bedingungen, dass sie hinfort kein
Pferd besteigen, keine Waffen tragen, keine
Fremden bei sich aufnehmen sollen. Er lasst
den Sohn des Gefallenen, den ,yl£w, als Ver-
walter des vaterfichen Landes und scharft ihm
punktliche Befolgung seiner Befehle ein. —
Damals ging eines Tages Abu zeid auf Jagd,
wahrend jjU c j 0^3 . l s^" ^ noch se » n
Morgengebet verrichtete; plotzlich hort dieser ein
Geschrei; es kommt von L^ ; , der Tochter des
Abu zeid, die ihn zu Hulferuft: ein Panther
ist in ihre Schafheerde gedrungen und hat ein
Schaf geraubt. Als er h6rt; dass ihr Vater
abwesend ist, rtistet er sich und verfolgt den
Panther von Morgen bis Abend, bis er ihn
einholt und todtet. Fast verdurstet sieht er
endlich Kameele , sprengt auf seinem RoBse
ft i ^JA dahin, trifft ungefahr 1000 Zelte arabischer
Hirten; als er zu ihnen kommt, weinen sie;
er bittet iim einen Schluck Wasser und sagt,
wenn es ihnen an Flitter fur die Heerde fehlt,
sollen sie sie nur zu ihm schicken, sie konnen
dort ein ganzes Jahr weiden; Da tritt der
junge Maflum auf ihn zu, fragt nach seinem
Nanien und sagt ihm, dass der Jude \Jjc ihnen
verboten habe, irgend einen Fremden aufzu-
nehmen. Da empSrt sich sein Gefuhl und er
verheisst ihnen, dep Peiniger zu t6dten: sie
sollen getrosten Muthes sein. Auf wiederholte
Warnung erwidert er, er wolle nicht eher von
ihnen gehen, bis er diesen Tyrannen gesehen
und dann getodtet habe. Er giebt ihm also
ein Versteck bei siuh; die Lauze wird in den
Boden gesteckt, das Pferd draussen angebunden.
Am folgenden Morgen reitet Morra der Sohn des
Juden auf Jagd, kommt des Weges, sieht Ross
und Lanze , gerath in heftigen Zorn , schickt
einen Diener, Namens qU^, auf Erkundigung
aus. Der findet den Uui dort sitzen, ein Kreis
9l von Mannern um ihn, und fragt: wer der Mann
sci? — Ein Gast, ist die Antwort. Dies be-
richtet er seinem Herrn. Der befiehlt dem
Harun, den Gast herbeizuholen, damit er ihn
bestrafe. Mit AusMchten und Widerstreben
HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX.
f'olgt er dem Befehl, packt den u»Ui am Gflrtel
und will ihn mitscbleppen ; jener aber bleibt
uubeweglich auf seinem Platz sitzen, packt ihn
und zersohmettert ihn am Boden. Da befallt
die Zeltleute Angst und Ma^lum beklagt weinend
die That; v^ aber 8a £ t: du bist ein Thor,
du weisst nicht, wer ich bin; so lange ich hier
bin, habt ihr Nichts zu farchten. Indessen
wartet Morra vergebens auf Ruckkehr des H&run.
Er schickt einen Zweiten, auch den tSdtet VM-*'
Nun werden die Hirten noch fingstlioher, sie
wollen ihn ausliefern. Er aber sagt: seid ganz
getrost! — Wie sollten wir das sein I meinen
s ie. Als nun Morra hort, dass Beide er-
schlagen sind, gerath er ausser sioh und reitet
selbst zu ihm und nimmt seine Reiter mit.—
Furchtet euch nicht, sagt vj.^3" zu Mafhlms
Leuten. — Nun besteigt er sein Pferd und
tritt ihnen ausserhalb der Zelte entgegen, sie
mit Donnerstimme aneohreiend. Die Reiter
weichen ersehreokt zurttck, Morra reitet auf ihn
zu, fragt, wer er sei? — Dajjab der Schlachter. -—
Wen scblachtest du? — DemeB gleichen. In
dem dann erfolgenden Zweikampf erschlagt er
den Morra, sohneidet ihm den Kopf ab, wirft
ihn hin, dann sturzt er sich auf seine Begleiter,
die aber fiiehen und hinterbringen dem Vater
die Nachricht vom Tode Beines Sohnes und von
dem ganzenVorfau. Er ist tief betrubt und zor-
nig zugleich; er sitzt mit seinen Leuten auf, um
<tenSohn zu rachen. Sein Wezlr, (jf^i ^j L^,,
hittet ihn zuriickzubleiben; er selbBt wolle den
Morder Beines Sohnes vor ihn bringen. — Thu
es, aber todte ihn nicht, das werde ich selbet
besorgen. Wieder gerath Maf lttm und seine
Leute in Angst, als sie ankommen. Seid un-
besorgt, sagt \>l*i wieder. — Erhautim Zwei-
kampf dem Wezlr den Kopf ab und richtet
unter semen Begleitern ein furchtbareB Blutbad
an ; sie fliehen und melden dem v^o die Nieder-
lage. Nun reitet er selbst mit 400 000 Reitern
aus; u»U> aber, der die Fliehenden verfolgt,
kommt diesen entgegen. Ein Zweikampf zwischen
ihm und *jJ6 erfolgt, der den Tag uber un-
entschieden dauert; auch der 2. Tag verlauft
ohne Entscheidung; vjJo schickt dem ermatteten
Feinde Speise und fur sein Pferd Futter. Da
denkt er anFlucht, findet aber sich so erschopft,
dass er sich nicht ruhren kann. Am 3. Tage
betritt er wieder den Kampfplatz, aber seine
Hand ist steif, a.**o zieht ihn vom Pferd her-
unter, schlagt ihn mit dem Schwert, so lange
25
194
GROSSE ROMANE.
No. 9228. 9228.
er kann, dann lftsBt er ihn von den Soldaten
prttgeln. Dann lftsst er ihn wiedor den Kampf-
platz betreten; er denkt an Flucht, findet sich
aber fest auf dem Pferde sitzen, will dies spornen,
kann es aber nicht, der Jude hat sie beide zu
Stein verzaubert; erlatsst ihn dann noch von
den Seinigen mit Stemen bcwerfen, sagt aber,
ich will dich nicht tfidten, du aollst in diesern
Zuetand bleiben; aber bo oft ich dicb Behe und
an meinen Sohn denke, will ich dich so strafen.
Er bleibt also mit seinem Pferde eine Steinsiiule
ausserhalb der Zelte atehen und die Juden
spotten seiner,— Indessen war Abu zeid von
der Jagd hewgekehrt, fragt, wo u»U> Bei.
Des6en Vater sagt, er sei hei ihm und er musse
ihn getodtet haben. — Ich habe ihn gar nicht
gesehen. — Doch, deine Tochter hat ihn gegen
einen Panther zu Hlilfe gerufeu, aber dao war
nur eine List, du hast ihn umgebracht. Ver-
schiedene aber von den BenQ hilal, die dice
bfiren, kommeD herbei und sagen, daee auf
Bitten der Tochter v^i aich aufgemacht liabe,
ohne Begleitung. — Nun reitet Abo zeid aim,
ihn zu suchen, 3 Tuge lang, uberall. Am 4.
kommt er zu den Weidcplatzen des Maflam
und findet die Hirten weinend; eie kommen ihm
echon entgegen und bitten ihn, fern zu bleiben.
Mafliim erzahlt ihm den Grund und auch die
Geschichte des wjU3 und t^s. Er las6t sich,
trotz des Abrathens, den Weg zeigen, kommt
zu den Weideplatzen dee e^a, aieht schon von
fern eine schwarze Steinsiiule ausserhalb der
Zelte, ringaherum Steinhaufen. Er fragt die
umstehenden Juden und erfahrt die Geschichte
und schwdrt laut, er wolle mit Cabra kampfen
und ihn tfidten. Dies melden ihm die Juden,
er reitet herbei, kfihnt ihn aus: Abu zeid will
auf ihn los sprengen, er kann nicht ; nur seine
linke Hand und der linke Fues kfinnen sich
bewegen, dao Uebrige an ihm ist dlirres Holz;
so auch bei seinem Pferde. Dies ist die Wirkung
des vom Juden gelibten Zaubers. Hier eollst
du bleiben, sagt er; erst gehe ich Doch auf
die Jagd, nachher werde ich dicb strafen. —
Nun hatte Cabra eine Tochter Namens »j^;
der traumte damak grade, dass Fatima sie'auf-
fordere , zum Isl&m eich zu bekehren und ihr
das Paradies verepreche, wenn sie den Serif und
seinen Begleiter rette; sie solle alsdann mit-
gehen und den Sohn dee Serif heirathen. Sie
erwacht, spricht die Glaubensformel, geht davon,
trifft auf den verzauber ten Abu zeid, der eie
durch Geberden bittet, ihn zu befreien, Sie
verheisst ihm Rettung und sagt, sie sei Moelimm
geworden; darauf lfist sic die Starrheit seiner
rechten Seite, giebt ihm auch eine Tasse in die
Hand, die solle er, wenn Cabra zu ihm zurUck-
kehre, auf ihn sehutten , so werde er zu einer
Statue werden; dann aolle er ihu aufifordern,
Moslim zu werden und ihn in diesem Falle
leben laaseu, eonat tfidten. Darauf solle er den
Dajjab damit beeprengen, so werde eruudsein
Pferd von dem Zauber gelfist werden. ,:-~ Am
2. Tage kehrfc Cabra von der Jagd zurttok, will
ihn tfidten; AbQ zeid verfahrt nach der An-
weisung der ■ »^o, Cabra wird zur Statue, auf
die Aufforderung, «ich zu bekehren, schuttelt
er den Kopf, Dejjab haut ihm deuselben ab.
Daun metzeln sie die Vornehmen der Juden
nieder, die ftbrigen schreien um Gnade und ge-
loben Gehoroam. Darauf lassen sie den Maf lorn
kommen, machen ihn zum Obcrherrn der Juden,
cr und die Seinigen vereprechen ihncn Gehorsam.
Abu zeid zieht mit der Tochter Cabra's und
vielen Schatzen ab zu den Benfl hilal, Dajjab
aber nimmt alles Beuitzthum dee Cabra in Be-
sohlag und scharft den Juden Gehorsam gegen
Matflum em, sonet wurden eie es mit ihm und
AbQ zeid zu thun haben. Desgleichen bestimmt
er, dass Ma^luui an Stelle seines Vaters Mancur
uber die Arabischen Hirten herrsche und dass
sie hinfqrt Fremde gastlich aufnehmen. Dann
begiebt er eich mit alien Schatzen zu den Bepfl
hilal zurlickj nach einigen Tagen findet die
Feier der Vermahlung der B^.scatt (mit Uw&,
dem Sohne des Abu zeid).
SchluBS f.,2B b «.:. ; ^i'^^:'§y>i.'«U^
IX%± :-.' c ^l k^A.«LSj L^Us-^i L^Uw^^ L^J: LLas>»I ?
' t^AJI ^ Luil 1^1 U
Schrift me bei We. 766. — Abeohrift v. J. ,96, /«wj.
Zu bemerken ist, dass der Jude zuAnfang(f. 1 b )
V^c^ ly c heisst, dann (2°) ^Lc, S^^JI j^,
3*j^c und jIjLb, von 5 a an aber \^ und eonst
meistens »j*^. Der Titel dieser Erzahlung kann
daher ebenso gut B^^ !^p a] 8 Bj^qj! ljj^ sein.
9229. We. 879.'
iZm. 8™, 13-MZ. (16X11; 13 x 8'/a cnl ). - Zn-
stand: ziemlich nniaaber, auch fleckig. Bl. 23 fast gana
dnrehgeriBseii, 88 loso. — Pepier: gelbliob, ziemlich stark,
etwaB glatt. — Einband: Pappband mit Lederraoken. —
Titel f.P: *Si» ^ ^ yt^ ^UJ) ^^ jj^,
(Ffir ^wUJ! ist daau ^liJI verboseeit.)
No. 9229.
GROSSE ROMANE.
195
An fang f. 2": JviLJt j&aJjs suJbs4s ^ s \ Jl JlJJ
^ CllH'^ilJ***' S^-* 5 ^ j% '^-it iLlS^w« i>LaaJI viiAjSWOt;
Misswachs ist eingetreten, da befragt HaBan
deu Dlwan, was er zu thun rathe. Da sagt
Jf Abu seid, erst musst dn Kundschafter aus-
schickeu nach futterreichem Lande. Da erhob
sich eiu alter Kaufherr, Malik init Namen, und
rtthmte das Laud von *j.XsJ( uX^ 5 als iruchtbar
und schon. Abu zeid rath, abzuziehen, aber
auf Bitten Hasan's schlfigt er zuyor noch das
Ramal uud sagt ihnen die Zukunft daraus.
Danu brecheu A lie. auf, nach 20 Tagen kommen
sie au deu Fluss -j^XjUI, und vor ihnen liegt
die befestiffte Judenstadt 'i.i^jJt-\. darin 2 Brllder
herrscheu, %L« (oder k*«») und ^j^fi mit
Namen, schlecht uud gewaltthatig. Diese ver-
laugeu vou ihueu den Zehuten von aller ihrer
Babe, anch 10 jubge Miidolien; wo nicht, wurde
die Zugbruckc aufgezogen und sie eollten iu ihr
Laud zuruckkehren. Hasan liest deu Brief,
giebt ihu au /*bu zeid, der ihn gleiohfalls lie3t,
zerreisst, ihra Trost zuspricht uud sagt, er solle
sie iu seiner Antwort auf 3 Tuge vertrostcn,
danu wurden sie das Verlangte bekommeu. In
dieser Antwort sieht <t ft iiw eine List. Am 3. Tage
^ . bricht AbQ zeid mit Gilteru auf Kameelen und
^ Frauen in Saufteu auf, nimmt 80 auaerleseue
Krieger mit; die Brnckenwarter v/olleu sie uiclit
durchlasseu, befrageu ihre KSnige; da diese die
kleine Schaar sehen, furchten sie Nichts, loasen
sie hinuber. Beim Empfang der Sachen und
der Fraueu beschaftigt, inerkeu die Juden nicht,
dass auf das Geschrei der Frauen plotzlich
sich Abu zeid mit seiner Schaar auf aie sturzt,
sich zwiscbeu sie und die Frauen wirft, eine
Meuge Juden nicdermacht, die Gliter und Ka-
meele wieder an sich nimmt. Die Konige kom-
men mit Kriegern, die Benfl hilal eilen auoh
zu Hulfe, es entspinut sich ein Kampf an der
BrClcke, der bis zum Abend daucrt: Abfi zeid
gewinnt den Ruckgang uber die Brflcke. Am
folgenden Morgen beginnt der Kampf aufs Neue,
beide Theile steheu in Schlachtordnung sich
gegeuuber, a.<JL>, fa.llt im Zweikampf von der
Hand des Abu zeid, ebenso auch J^j^-A, ihre
Soldaten entfliehen nach alien Richtungen, Aba
zeid bemachtigt sich der Stadt, die fluchtigen
- Juden schlagen ihren Weg nach der Festung
W iO^JI KsdS ein, 3 Tage entfernt. Dort herrschen
'Alqam Q*iUs) und sein Bruder A£*>- Diesen
melden sie die Niederlage und deu Tod ihrer
Fftrsten : sie beschltecsen Rache zu nehmen.
Indessen zerstbreu die Benu hilal die Stadt,
nachdem sie dieselbe geplundert haben, bauen
die Brtlcke aus Steineu auf, und ziehen ab.
'Alqam luuert ihnen unterwegs auf, nimmt ihnen
eiuige Beute ab, darunter auch Frauensanften ;
Aba zeid verfolgt sie und nimmt ihnen Alles
wieder ab. — In ihrer Festung „Schwarzburg 8
beschliessen die Bruder, nach 'Alqam's Ruck-
kehr, ueuen Vertilgungskampf. Die Bena hilal
kommen; in der Schlaoht, die sich entspinnt,
aucht 'Alqam den Abu zeid auf und sagt ihm:
ich hore, dass du etwas vom Islam weisst, ich
will dir einige Fragen daruber thun. Aba zeid
beautwortet dieselben, dann entspinnt sich der
Kampf zwiBcheu Beiden, in welchem 'Alqam
fallt. Am folgenden Tage wird von beiden
Seiten weiter gekampft uud p^jS fallt von
Hasan's Hand, eine Meuge seiner Soldaten fallt
gleichfalls, nur wenige eutkommen. Die Sieger
machen grosse Beute, thun sich gntlioh, brechen
nach 3 Tagen auf nach iu^sJ! o^ Daselbst
begrtt9st Ganim deu Hasan uud seine Freunde
herzlich; desgleichen bewillkoinmnet auch jUit
Ojw q}\ (^toUJ! die siegreichen Helden uud
ladet sie zum Beguch bei sich ein; er erhalt
zur Antwort, dass sie kommen werden, wenn
sie init der Einkehr bei Ganim fertig waren. —
Aber sie bleiben, Hasan heirathet die fclsUJt,
Sch wester des Dajj&b, und giebt seine Sob wester
dem (sJlc^ jj^ , Bruder des Dajj&b, zur Frau —
Nun folgt f. 25 b die Geschichte des ,_-» jv-^Jt.
„ Jetzt kommen wir auf die 7 Sultane von Negd
zii sprechen, deren Haupt Elheidabl war" etc.
(s. We. 766). Ihre Unterthanen klagen uber
die Uebergriffe der Benfl hilal, die ihr Vieh auf
ihreWeiden treiben. Einer der 7, /A^' JJa**"*
rath, von ihnen den Sehnten zu verlangen. Er
sohreibt in diesem Sinne einen Brief, sohickt
ihn an 'vjbi, der drohend die Fordarung ab-
schlagt. Da fallen jene ein und pltlndern und
ziehen mit gefangenen Weibern ab; Aba zeid
setzt ihnen nach und nimmt ihnen die Beute
wieder ab und macht neue , welche sie unter
aich vertheilen. Nun schreibt JJsuj* eine Fehde-
brief an Hasan, Aba zeid beantwortet ihn und
warnt. Wahrend nun Hasan und seine Freunde
einen Lustort des ^bi besuchen und sioh dort
gutlich thun, macht JJa**- einen Einfall und
raubt die Heerden. Die Naohricht davon ver-
a,nlaBst den Aba zeid zu sohleunigem Aufbruch;
er nimmt 5000 Reiter mit sioh, suoht 5 Tage
lang nach der Spur Han^als, trifll einen Hirten,
25 e
196
GROSSE ROMANE.
No. 9229—9231.
der auf Befragen angiebt, er sci einer der Hirten
dee >>c!j*t. Sie aber finden, dass er ein Hirte
des iAP^I JJoi> sei und zwingcu ihn, ihneu
den Weg zu weisen. Sie kommen in ein rings
von Bergen eingeschlossenes Thai, wo mir die
Frauen daheim sind, die eie nnbehelligt laesen.
Aba zeid lasst sich zur Wohnung des JJils-
fuhren, triftlt da eine Frau, ihr kleines Kind an
der Hand: es ist jwL*s-, die Schwester dee t-J^J.
Nun plundert er dessen ganzes Besitzthmn aus
und zieht mit der ganzen Beute ab und kommt
wieder zu den Ben hilfil. Hier nbergiebt er
die a*U=- und ihr Kind ihrem Bruder \)[>J,
ebenso das erbeutete Gut; das Kind muss, als
es grosser wird, Kameele httten. Nun bleibt
Aba zeid und vertheilt, was eie sonst noch
erbeutet haben. — Indesaen ist ,,JLJi*JI zuruck-
gekehrt, findet sein Heim ausgeplundert, seine
Frau nud Kind fort. Erzllrnt bricht er init
eeinen Getreuen auf und kommt in die Nahe
der Bena hilfil. Er fordert deu Aba zeid zum
Zweikampf, dieser kommt mit der Lanze ohne
Eisenspitze. — Erst geh hin und rftste dich
zum Kampfl — Dieser Knuppel reicht aus fftr
dich, du Hund, versetzt Aba zeid. — Sie
k&mpfen beide tapfer und gewandt, bis Aba zeid
jenen am Ende durch einen Schlag im Nacken
todtet. Dessen Anhang flieht, jene machen
grosse Beute. — Auf die Nachricht von dieser
Niederlage versammeln sich die 7 Sultane von
Negd und Elheidabl kilndigt jenen Fehde an.
Da antwortet Hasan, dem dasKriegen u. Morden
uber ist und der erfahren hat, dass in ihrer Heimat
l ; y*Jt kein Misswachs mehr ist, an Elheidabl,
er wolle in sein Land zurQckkehren und werde
ihm den Zehnten als Schadenersatz schicken.
Aba zeid uberbringt denselben, zur Freude des
Elheidabl und kehrt zu Hasan zuruck.
Schluss f.43^ ^X«LX ri Jos /^i 5 JUI^^JLc ^
O-****' ° ,ac (^' «*ij) _#' &^'$!> o<&L* £J*J' (J 1
Der Text ist schlecht. Er weicht, betreffs
der Erzfthlung von Elheidabl, der Form und
dem Inhalte nach meistens von We. 766 ab.
.^ ollrift: <5 r0B8 > etwas rundlioh, vocallos, — Abschrift
o. lm liati.
9230. We. 836.
85 Bl. 8", o. 16-18 2. (21"/«X 16: 17Ya-18'/»X
llVa— 12 <,m ). — Zosiand: loueLogen u. Blatter, ziemlich
UBBauber, auoh fleokig. — Papier: gelblioh, ziemlich atark,
etwao glatt. — Einband: Pappband mit Lederrfioken. —
Titel f. 1»: ^ ufr ^ <oL*s Sj *JI «Jbs? vjUS - t^
^UJI j&& Jos*.} JJais* j^A^I S&} ^*Jt Xas 35
Anfang f. 2": ^ ]^ r l/L ^ 5 Ut JlS
gjl S-i-fCj *w»Jt \JfoJt $i3>
Schluss f. 35»: J^ J. $&$> ^ «^U**»li
O 1 ^ J^' A**' ^^ ^ ^i o* „-**-' jh*?.
'vjJLx*.] j ^ r Uj |.^ct XftlS s£j*2 /^tolj' ,J~c UJ
== We. 879. Die Form weicht sehr ab
und der Inhalt ist hier reicher und fast liberal!
ausfuhrlicher
Schrift: /iemlioh grogs, dick, vocallos. — Abschrift
9231. We. 839.
1) f. 1-12.
A I BJ. 8™, 17-20 Z. (21 '/ s x 15 j 17'/» X 1 1 -12 '/■'*).
Zast&Dd: unsauber nod flecki(f. — Papier: gelblich,
ziemlich stark, wenig glatt. — Ein baud: Pappband mit
Lederrflcken. — Titel fehlt. Auf dem Vorderdeckel:
Das EiDgeklamnaerle bezieht sich aaf das 2. Stuck dieses
Bandes.
Anfang f. I s : As? ^1 S*s> ^ yOUi' Uis
AjS; S1J\ ^ c^jlbj L^*l y^Ui. ^SjLt jiuH^
gJt *il^ ^ ijbi ^JisJ r Ujl 5 j(j=> ,3
Die Bena hilal herrschen in Negd, nachdem
sie die Kdnige des Landes getddtet haben.
Fines Tages h< wL3 Rathsversammlung seiner
Emlre und Grossen ab : da sagt sein Ohm
^wAijjiJI zu ihm: Schick doch zu Hasan und
fordere seine Schwester ajjU^I von ihm: er hat
sie dir ja versprochen, als er die tJlsUlt zur
Frau nahm. Wenn du sie jetzt uicht erhaltst,
sollst du sehen, dass Oy-iJI jCii sie sich zur
Frau nimmt. In Folge dessen schreibt v-»Li
an Hasan. Der wird sehr zornig und giebt
den Brief an Aba zeid zu lesen. Darauf schreibt
er ihm: ich habe dir die xJ^ zur Frau gegeben,
du mir die jJbUJI (cf. We. 766 Anfang): von
diesem Verlangen steh abl — Nun wird v^Lp
Uber die Ant wort entrustet, zeigt sie an den
Ohm, dieser lacht : denn, sagt er, du hast jene
zu Herrn von Negd gemacht, hast den j-jj^t
getddtet und nun hast du fur Hasan keinen
Werth mehr. — Wozu rathet du? — Zu Ge-
waltmassregeln, fall ins Land ein und hole sie
dir, — So bricht er denn mit 40000 Mann
von den **ij ^JU auf. Da benachrichtigt «.»>,
Tochter des qIj^j, ihren Vater, der sich bei
Hasan auf halt, davon und bittet ihn, schleunigst
zu kommen, um PlQnderung und Krieg zu ver-
hindern. — Er liest den Brief, wird besturzt,
No. 9231.
GROSSE ROMAN E.
197
steckt ihu iu die Tasche und verlangt sein
Pferd.— Was hast du, frngt Aba zeid; was
stent in dem Brief? — Nichts besonderes. —
Deiue Tochter wird dir geschrieben haben, dass
^ vW^ kommen und die Heerden Hasans flber-
f'allen will. -— Ja, woher weiset du das? —
Du hast es von der Vorderseite des Briefes ge-
lesen, ieh von der Rtickseite; aber dein Bruder
V^ ist ein Thor, sollte er mit uns anbinden;
wir kSnnen seinen Wunsch nicht erfullen. Zeidan
kommt an, iindet, dass uUj mit seinen Leuten
abmarschirt ist, folgt ihm mit den *\>.jy^- Jener
indessen hatte die Heerden uberfallen und einen
Hirten, der ihu um die Ursache befragt, den
Bruder des ^c,Ui, getodtet; einen andern Bruder
desselben, (j^li mit Namen, hatte Mohammed,
Sohn des ^w^o -c , niedergehauen , ausserdem
30 Kuechte getfidtet. Die ubrigen fliehen zu
Hasan. Zeidftn trifft, nachdem dies geschehen,
mit wU3 und seinen Leuten zusammen. Lasst
die Heerden wieder frei, ruft er; wljj aber
lehntes ah; beide Theile fangen nun an mit
einander zu k&mpfen. Hasan inzwischen, von
den Hirten liber das Ereigniss benachrichtigt,
spricht mit Aba zeid, was zu thun sei. — Auf-
^ brechen und den v-JLij am Leben strafen, ist
"^r dessen Antwort.— Sofort machen sie sich mit
ihren GefoJgschaaren auf den Weg und kommen
an, als \->LJ und Zeidan miteinander in Kampf
gerathen sind. Zeidan begrusst den Hasan und
kehrt wieder in den Kampf zurttck, der bis
Abend dauert. Am folgenden Tage sticht y-JUS
im Einzelnkampf 3 Reiter (von den _L, _^aj,
jxU yi und ly&s*) j-^S) nieder ; da sturzt sich
Aba zeid auf ihn, treibt ihn schliesslich in die
Fluoht, verwundet den (j*»>..jjc und wirft ihn
zu Boden und will ihm den Garaus machen:
da tritt aber Zeidan dazwischen, der Kampf
hdrt auf, und beide kehren zu den lhrigen zu-
rflck. Unterwegs flberfallt <->\j*}> den mit zahl-
reichem Gefolge auf Jagd gehenden Bruder
Hasans, den Emir eU*; dieser erechlfigt 5 von
Dajjab's Reitern, dieser aber schl> jenen nieder,
von dessen Leuten fallen 20, die ubrigen fliehen
zu Hasan und erz&hlen den yorfall. Wieder
bricht er mit grossen Schaaren auf und kommt
zum Gebiet der &*£ ;^aj. Weiber und Mftdchen
kommen ihnen weinend entgegen. Euch ge-
m sohieht nichts, sagt Hasan; wir haben es nur
mit Dajjfib und seinen Leuten zu thun. —
Wir wissen nicht, wo sie sind, sagen jene. —
Da zieht er weiter, ihn aufzusuchen. Er aber
war in eine unterirdische Hdhle, genannt jLjUs>,
gezogen , deren Lfinge und Breite Niemand
kannte; dort hielt er sich versteckt und machte
von dort aus r&uberische Ueberfalle. 40 Tage
hindurch erhielt Hasan nicht die geringste Kunde
liber Dajjab's Verbleib. Eiues Tages hielt er
seinen DlwBn ab : da kam ein Haufe Ver^
wundeter und Geplunderter : das babe ihnen
Dajjab angethan, er halte sich in ^, &;^- auf.
Er ersetzt ihnen den Verlust, freut sich der
Nachricht und . befiehlt seinen Emlren, sofort
dahin aufzubrechen; er, Aba zeid und Zeidftn
ziehen mit. Sie kommen dort an, theilen sich
in 4 Haufen: Dajjab kommt mit seinen Leuten
aus dem Versteck hervor, sie werden uberfallen
und vor Hasan gefuhrt, der sie in Fesseln legen
lasst; Dajjab muss barhaupt und barfuss
gehen and soil hingerichtet werden. Seine
Augen werden verbunden. Bist du hungrig,
fragt ihn der Henker, oder durstig oder hast
du einen Wunsch? — Nur diesen, dass ihr
mir die Binde von den Augen nehmt, damit
ich um mich sehen kann. Es geschieht. Er
bricht in Thr&nen aus, gesteht sein Unrecht ein
und bittet um Verzeihung. Alle brechen mit
ihm in Weinen aus; er f&Ht ohnmfichtig hin.
Da thut seine Mutter Furbitte um sein Leben
bei Jlasan; er giebt keine Antwort; dann sein
"Vater (J<± , auch ^Ljj und y.~>-> ; auch sie er-
halten keine Antwort; ebenso wenig die tibrigen
Emire. Da ruft Dajjab zerknirscht aus: wie
lange soil dies dauern? wollt ihr mich todten,
so todtet; wollt ibr verzeihen, so verzeiht: ich
bereue alle meine schlechten Thaten. Da springt
Aba zeid auf, tritt vor Hasan und sagt: ich
yerbtlrge mich fflr ibn. Da fasst Hasan seine
Hand und sagt: so sei ihm denn, auf deine
Burgscbaft hin, verziehenl Alle sind erfreut,
die Fesseln werden ihm abgenommen , seine
Kleidung ihm angethan , er kusst dem Hasan
die Hande, dieser umarmt ihn, ein Schmaus
wird angerichtet und Dajjfib bleibt 3 Tage bei
Hasan. Dann kehrt er heim und halt eine
RathssitzuDg ab, an der auch sein Ohm u-AJje
Theil nimmt, und sagt: was ist mit diesem
Schurken Hasan anzufangen? Ich muss List
brauchen und ihm sein Thun vergelten. Da
sprach sein Ohm : zieh aus mit einer Schaar
nach »*Aji, wir kommen dir nach und uber-
fallen sie dann unversehens und bringen sie Alle
um. So thut er denn auch und Oberfallt mit
200 Reitern eine Handelskarawane, der flamm&d,
198
GROSSE ROMANE.
No. 9231. 9232.
Hasau's Bruder, als Sohutz beigegeben war.
Hammfid kampft tapfer, todtet 11 Feinde, aber
Dajjab tlberfallt ihn von hinten und ersticht ihn;
von seinen Begleitern fallen 30, die Uebrigen
fliehen zu Hasan und melden den Ueberfall.
Dieser zfirnt, mehr noch Abu zeid : meine Pflicht.
ist es, ihn zu todten, ruft er aus. Beide mit
ihrem Gefolge brechen auf, Zeidfin und seine
Leute mit deuselben; es kommt zum Kampf
zwischen wj^i und diesen, und Hasan selbst
will im Einzelkampf mit a_»L3 fechten. Zeidan
bittet, ihin dies zu fiberlassen. Es sei sein Bruder:
wenn Hasan ihn tadte, liege es ihm ob, dafur an
ihin Blutrache zu uben. Darauf fechten die beiden
Bruder; Dajjab erhSlt einen Stich in die Weichen
und fallt bin, in oeinem Blute schwimmend.
Schon will er ihm den Gnadeustreicb versetzen,
als *Ab 5 , Dajjab's Tochter, 6ich dazwischen
wirft und fur sein Leben bittet. So thut auch
jJjj , die Schwester des Sultans Hasan. Da geht
er fort; der Kampf hat aufgehdrt, sobald
Dajjab gefallen ist, und man trfigt ihn ohn-
mficbtig in sein Zelt, wo ^^ ,M, ein Arzt,
ihu behandelt und in 7 Tagen herstellt. Dann
erh< er 2000 Dlnare Belohnung, Dajjab aber
geht in den Diwan und unterh< sich mit seinen
Freunden. Was soil ich bloss mit Hasan an-
fangen, der mein Ansehen unter das irgend
eines Anderen herabgesetzt hat? — Da sagt
sein Vater: es ist, als ob du von Sinnen wares t;
du kannst nichts machen, als zu Aba zeid gehen
und deiu Thun bereuen. — Lieber den Tod,
ruft er aus, aber — besinnt sich im Laufe des
Tages und reitet allein hin zu Aba zeid, be-
kennt und bereut sein Unrecht und bi'aet, ihn
init Hasan auszusdhnen. — Gut, sagt dieser
aber es ist das letzte Mall — Darauf reitet er
mit Dajjab und mit seinem ganzen Gefolge zu
Hasan. Dieser hat schon davon gehort, ist
aber nicht ganz eicher vor einer neuen Treu-
loBigkeit, und reitet ihnen daher mit vielem Ge-
folge entgegen. Ktlss die Steigbttgel desKonigs,
sagt Aba zeid zu Dajj&b; und Hasan bittet er
um dessen Verzeihung. — Nur urn deinetwillen
thue ich es, versetzt der Konig, dir kann ich
nichts abschlagen. Beide umarmen sich, Hasan
und Dajjab reichen sich die Hande ; jener nimmt
ihn mit sich und bewirthet ihn aufa Beste,
sichert ihm nochmals Verzeihung zu und Dajjab
gelobt, dass er nie wieder sich gegen ihn ver-
gehen wolle. Nach 7 Tagen kehrt er zu den
Seinigen zurftck. — So lange diese Zerwflrf-
nisse uud Kampfe gedauert, hatte ouJUl X&
sich ruhig verhalten; als Alles aber vorbei war,
packte er alle Hochzeitsgeschenke zusammen
und ritt mit einem Gefolge von 100 Mann zu
Hasan, der ihn aufs Freundlichste annahm. Die
Verlobungs - Urkunde wird in Gegenwart der
Emlre aufgesohrieben, Dajjab aber will vor Un-
muth fast platzen und fragt seine AngehSrigen,
waB er thun sblle. Da rath ihm sein Ohm
(j^xiyc zu warten , bis j&i, mit seiner Braut
heimkehre; dann solle er ihm mit seinen Leuten
folgen, ihn tkberfallen und todten und die Braut
rauben. Der Emir Zeidfin ist auch zugegen:
"als er dies hdrt, wird er zornig und schreit
seinen Ohm an: Wer von euch sich vom Platze
rtihrt, hat es mit mir zu thun, den werde ich
in Schande und Elend bringen. Dann muss
ich sterben, sagt Dajjab. — Das musst du denn
thun, antwortet jener, das macht nichts aus! —
Sukr aber reist mit *-Jj^' ab und mit ange-
messenen Geschenken und feiert mit ihr in
Mekka die Hochzeit. Sie beechenkt ihn spHter
mit 2 Kindern, Jw^* und bA^s-.
Schluss f. 12: L^ju^s: bUxi *jjL£t ^e Jjio
Sohrift: gross, dick, ruodlich, vocallos. — Abschrift
"Inn.
c
9232. We. 768.
25 Bl. 4«», c. 16-18 Z. (22x 16; 18-18Vs X 13-13>/a en> ).
Zuetand: ziemlioh gut. — Papier: gslblioh, ziemlich stark,
etwas glatt. — Einband: Pappbaoa mit Lederrackeo. —
Titel f. 1»: . i . », f
Anfang f.2 a : Ls^», f \/ [, ,oU \, ^IjJI JL3
LT wl ^^LJI, s^UJi xAe ( jyS\ /S s f \S}\ y,
Ein mfichtiger Konig war einst SoleimSn
ben mlrud, mit dem Beinamen der Philosoph.
Sein Vater, desseu Reich sich erstreckte von
Antiochien bis A Persien, hatte die Tochter des
Perserkdnigs eL^S geheirathet, die ihm den
SoleimSn geboren hatte. Als er erwachsen war,
wurde sein Vater in einem Kriege getddtet und
er herrsohte darauf in den Persischen Landen
und sein Ruhm verbreitete sich Oberall hin.
Auch herrschte er fiber jj^y und Qandahar
und die Christen waren ihm unterth&nig. Eines
Tages lasst er sich von seinen Wezlren den
No. 9232.
GROSSE ROMANE.
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bitten, sagte der Konig.
Lebenslauf seiner Vorfahren erzfthlen. Er ver-
nimmt von ihnen, class sein Grossvater Herakljus
getodtet worden yon Mohammed dem Arabischen
Propheten und von Hil&l und Elmondir, beson-
ders aber batten die Benu hil&l die christbchen
Kreuze zertrlimmert und die Monche ermordet.
Sie seien noch machtig und ihr Furst sei Hasan
ben sirhftn. Dort gebe es schSne Madohen,
aber die schonste sei des Kdnigs Tochter, Namens
Die will ich mir zur Frau aus-
Aber, versetzte sein
Wezlr Dahman (^USo), es ist ihnen nichtge-
stattet, ihre Tochter an Christen zu verheiratben.
— Ich will es aber, sonst verwuste ich ihr Land
und pflanze in Mekka das Christenkreuz auf. —
In diesem Sinne Bchreibt er an Hasan, der den
Brief liest und zornig an Abu zeid giebt. Dieser
zerreisst ihn und weist den Boten sobleunigSt
von dannen: sie wurden selbst kommen und
Strafe uben, fur das Ansinnen. Dem Boten be-
gegnet Rabl'a, der von der Jagd kommt; er
schneidet ihm, als er von ihm den VorfaU er-
fahren hat, Nase und Ohrenab. Darauf echickt
Abti zeid seinen Diener Mesrflr auf Kundschaft
uber das Land des Feindes aus; er geht in
Verkleidung dahiu ab. Vier Tage spater geht
er mit 40 Reitern auf Jagd; Abends kommen
sie ins Elephanten-Thal (^^sLaJI i^lj) -und schla-
fen; urn Mitternacht tlberfallt sie ein Reiterhaufe
und bindet den Aba zeid und die Uebrigen,
mit Ausnahme Eines, des ^le qj ^jXj, der
grade, um sein Wasser zu lassen, abseits ge-
gangen war. Der hatte sein Pferd zur Hand
und entflph, obgleich sie ihm nachsetzten. Der
A nftthrer dieser Reiter hiess ^ULa ^j (jw5y>;
sie waren yon den Leuten des Kfinige der Stadt
t^S, dessen Name u^Lait war; ein Theil da-
von waren Christen, Andere Perser (,»L£I). Nun
nannte Aba zeid seinen Namen: da freute sich
Gergis uber seinen Fang, der ihm beim Kdnig
grosses Ansehen verschaffen werde, und sagte
dem Gefangenen, dass Kdnig Soleiman der Philo-
soph ihre Lander erobern und nach Zerstorung
Mekkas daselbet einen christlichen Tempel er-
bauen werde. Da schrie Aba zeid vor Zorn
laut auf, aber um so fester liess der Ftihrer
ihn binden. Lass mich los, bat Aba zeid. • —
Niminermehr, ich muss dich zum Kdnig Solei-
man bringen. — - Sie kommen zum Kdnig u»ykd\
mit den Gefangenen; er ist hoch erfreut. Unter
denselben war Einer, Namens <m}1-*» der ging
zum Kdnig und bat, ihn zum Gefangenwarter
der Uebrigen zu machen. Sie batten ibn ge-
fangen mitgeschleppt und von seiner Religion
abtrttnnig machen wollen; der Kdnig erhdrt seine
Bitte.Inzwischen hatte Bedran an Hasan den
Vorfall gemeldet. Derselbe wehklagt daruber
und bescbliesst, ihn aufzusuchcn. Er reitet ost-
warts, tagelang, bis er zum <«JUU! j^> kommt.
Dort h< er Nachtruhe, Monche wecken ihu
und gefragt, wer er sei, antwortet er: ein Bote
des Konigs Soleiman, ich soil ihm von alien
Seiten die Stamme zusammenbringen. Aber ein
Monch sagt: Du ltigst, du bist ein Bedewl,
du hast etwas Anderes vor. Sie binden ihn,
werfen ihn ins Gefttngniss , nachdem sie die
Klosterthttr geschlossen und ihm Monchs-Klei-
dung angezogen. -— Indessen halten die Benu
hilal Berathung. Meint ihr, sagt Rabl'a beu
mjojub, dass Hasan um des Abu zeid willeu
sich auf den Weg gemacht ? Ihr irrt, es ge-
schab aus Furcht vor dem Philosophen-Kfinig. —
Wahrend dieser Vorfftlle war Mesrur nach Qan-
dahftr gelangt und sah dort Zelte, Kriegs-
maschinen und vornehme Krieger. Daan kam
der K6nig Soleiman, Vornehme und sein Wezlr
UUo d j L*PJ> begaben sich in seine Wohnung;
er ktlndigt seinen Entschhiss an, zu den Benu
hilal aufzubrechen und sie zu bestrafen. Der
Wezlr bittet ihn, zu Hause zu bleiben und ihm
das Unternehmen anzuvertrauen. Nun, dann
geh, ich werde dir die nttthigen Mittel ver-
schaffen, Wahrend sie noch so reden, kommt
der verstummelte Bote. Erzllrnt heisst der Konig
dem Wezlr, sofort den Marsch anzutreten. 2 Tage
lang zieht MesrOr mit ihnen; am 3. entwiscbt
er und kommt zu den Seinigen. Er erfahrt
dort, dass Aba zeid und Hasan auf Jagd seien
und erzahlt, was er erkundet hat. Darauf sagt
Rabl'a : hpre, MesrQr, Aba zeid ist im Elephanten-
Thal gefangen worden, Hasan ist forfgeritten,
ihn aufeusuchen, aber bis jetzt weiss Keiner, was
aus ihm geworden ist. Da fiel Mesrur in Ohn-
macht vor Schreck , aber kaum hatte er sich
davon erholt, als er davon sprengte. Setzt ihm
nach, befahl oLj3, bringt ihn zuruck, sonst
tddtet er sich. Sie setzen ihm nach, er ist aber
uber alle Berge, ohne Erfolg kommen sie zuruck
und wundern sich, wie er so schnell sich davon
gemacht. Das hing aber so zusammen. Mesrur
war ein fauler nichtsnutziger Herumtreiber ge-
wesen. Einmal schlief er am Kreuzweg, als
Hidr vorbeikam und ihn aufweckte. Er hob
den Kopf in die H6he und fragte, wer bist du?
200
GROSSE ROMANE.
No. 9282.
— Ich bin Hidr. — Da fasste jener seiueu
Rockschoss an und bat, ihm vou Gott zu er-
flehen: Erfoig und Eifer, Tod auf ehrliohem
Lager, ehrlichen Wandel, grossere SchnelHgkeit
als die des Vogels und des Rehes. Dalachelte
Hidr, bat Gott darum und dieser erhorte die
Bitte. — , Was nun thun, fragte u>Ui. — - TJns
der Nachricht gemass, die Mesrur uns gebracht
hat, einrichten, aagte der Qadl, und seinen Rath
befclgen. Sie bringen also Frauen, Kinder und
ihre Habe auf die Berge, theilen ihre Manner
in 2 Theile, stellen den einen auf die Berge,
deu andern am Fusse derselbeu auf und warten
ab, was kommen werde. Nach 20Tagen kommen
zabllose Feindeshaufeu an. Rabl'a erbietet sich,
deu Feind aufzusuchen. Mit 2000 Reitern stflrzt
er sich. -auf denselben, bringt ihnen eine grosse
Niederlage bei, treibt sie in ihre Zelte zuruck.
Da schreibt der Wezlr ^Uso einen anmassenden
Brief uud verlangt den Zehnten und 20 Jung-
frauen. Dajj&b weist die Forderung stolz zu-
riick und der Kampf beginnt. Der Sultan der
AusJ&nder, f Uu«J1 ^ _lPl,kampa mit Rabl'a
beir ca'ca'a und fallt 'von seiner Hand. Am
2. Tage kampft er rait dem Berbersultan bis
zuir Abend, doch bleibt der Kampf Unentschieden.
Um Mitternacbt uberfallt Rabl'a mit 800 Reitern
die. feindlichen Vorposten, 3000 Maim stark:
sie todteu fiber 700, nehmen aber 400 ge-
fangen, v/ahrend sie selbst 15 Todte und 62 Ge-
faugene verlieren. Sie tttdten ihre Gefangenen,
Ziehen dereu Kleidung ihren eigenen Reitern an,
nehmen sie mit ins Gebirge und rufen den
Christen zu: gebt unsere Gefangenen frei, so
geben wir die eurigen zuruck. Die Christen
eiud froh fiber den Vorschlag, denn der Sohn
und Sohwiegersohn des Konigs Soleiman war
unter den Gefangenen, und lassen ihre Gefan-
genen irei, die verkleideteu Reiter aber richten
unter den Christen ein Blutbad an, zumai da
auch Rabl'a und die Bentt hilftl den Angriff
erneuern. Da schreibt der Wezlr ^USO an
Soleiman und bittet urn Httlfe. Dieser ist sehr
sornig fiber den Misserfolg und fordert 5 Kdnige
von Rum auf, dem Wezlr mit ihren Heeren
beizustehen. Sie heiseen: ^y, J^, L^~,, - -
und ^U>. Die Benu mfal aber ruh'en rich
nacb derSchlacht aus, der Wezlr jedoch schreibt
ao sie und bittet um 7 tagige Waffenruhe, um
die Gefallenen zu begraben. Dieselbe wird be-
willigt; dann ruhen Bie sich noch 14 Tage aus
daranf beginnt der Kampf aufs Neue. Dajjftb
erschlagt im Zweikampf den christlichen Konig
*"+*■*£)* ^A&i dann den ^l^I jI; Abends
trennen 6ich die Heere, am folgenden Tage
wollen die BenQ hilal den Kampf aufs Neue
begiunen, aber der Feind lasst sich nicht sehen.
Sie schicken Kundschafter aus, um zu wissen,
woran sie seien; sie h&ren, dass Soldaten zu
einander sagen, dass der KSnig Soleiman heute
5 KSnige mit ihren Heeren zu seiner Httlfe er-
warte und dass der Wezlr ihnen entgegen ge-
gangen sei, um sie zu empfaugen; mit dieser
Hfllfe wflrden sie 6chon die Feinde zu Boden
hauen. In der That waren die Konige ge-
kommen und mit dem Wezlr zusammengetroffen
und batten sich mit ihm fiber ihre und des
Feindes Streitmacht unterhalten. Am folgenden
Morgen kommen sie an; die BenQ hilal stellen
sich ihnen in den Weg und kampfeh; die
Christen werden in die Flucht geschlagen, die
Benu hil&l verfolgen sie bis an die Zelte und
erbeuten viel. Wiederum bittet der Wezlr um
7 Tage Waffenruhe zur Bestattung der Todten.
Dajjftb bewilligt dazu 7 Tage und 7 zu ihrer
Erholuug: a dann solle der Kampf wieder los-
gehen. — Hasan befand sich indessen imKloster;
die Fes8em waren ihm abgenoramen, er konnte
frei umhergehen in demselben und stieg taglich
nach oben, um ins Land hineinzuschauen. Da I
sieht er eines Tages beim Kloeter einen Haufen '
Bedewl-Reiter und ruft ihnen zu: Gott grfiss
euch, Brtiderl — Dich auch, o Moncb, sagt
der Anftihrer. — Ich bin kein Mbnch, ich bin
Hasan ben sirMn, und nun erzahlt er ihm seine
Geschichte. — - Da springt er auf, nimmt seine
Leute mit, sie klopfen an das Klosterthor;
macht auf, sagt er, ioh bin der Emir ^j *J/I Liac
^-izj** jt-tH. — Wir haben nichts mit dir zu
thun, ist die Antwort der Monche, wir lassen
Keinen ein. Darauf schlagen sie die Thur ein
und dringen hinein, tttdten die Monche, be-
freien den Hasan, geben ihm seiu altes Ge-
wand wieder, dazu ein Pferd ; er hort von
ihnen, wie es deu Seinigen ergangen sei und
sprengt eilends davon. — Inzwischen sucht
Mesrfir nach Abfi zeid, kommt nach *jlsO«
und «i^u und kJj>y , h6rt aber nichts von
ihm. Er sucht ihn in wj*J(, «JU|, uyaJ!, Siraz,
o'ij4*J', Ipbahan, Qandahar, und weiter hin.
Dann kommt er nach spry und triffit den Emir
Mazin. 1st mein Herr hier? fragt er. — Ja,
dein Herr ist mit seinen Leuten hier gefangen
und ich bin Wftrter seines Gefangnisses. —
No. 9232. 9233.
GROSSE RQMANE.
'•201
So geh hin, grass ihn Von mir und inelde meine
Ankunft! Dies geschieht, Aba zeid ist hooh-
erfreut und hofit auf seine Rettung. Mesrflr
aber verbindet sich den Kopf, gebt auf den
Markt und klagt liber seine Kopfschmerzen.
Ein Handler iragt, was ihm feble? Er sagt,
der Kopf thue ibm web und Jemand babe ihm
gesagt, er solle Papier und Dinte holen, damit
er ihm ein Mittel dagegen aufsobreibe. — Hier
hast du Beides, aber komm wieder und zeig,
was er aufgeschrieben hat, damit wir es kennen
lernen und in solcben Fallen auch fur Geld
Kranken aufsobreiben kdnnen. — Nun gebt
Mesrur ausserhalb der Stadt an einen einsamen
Ort und schreibt wie im Namen des Kfinige
Soleiman an den dortigen Konig ^-yibs-t einen
Brief, worin er demselben mittheilt, was sicb
ereignet bat, und ihn auffordert, ihm zu Hiilfe
zu koinmen. Er Bteokt den Brief in seinen
Turban, bringt das Scbreibzeug zurflck und Bagt,
auf die Frage, wo das Schriftstuck mit dem
Mittel sei, der Schreiber wolle es ihm nicbt
geben, bevor er bezahlt habe, und er babe keinen
Pfennig in Besitz. Nun giebt ibm der Handler
etwas Geld zu dem Zweck, er geht aber auf
einen anderen Markt, kauft sich einige Lebens-
mittel, da er hungrig ist, Btellt sich dann an
die Thfir des koniglichen Schlosses, giebt sich
fQr einen Boten aus, wird vorgelassen und uber-
giebt seinen Brief. Auf die Frage, warum
kein Siegel drauf sei, versetzt er: das batte
der Wezlr mitgenommen, als er abreiste, der
Konig batte keines. Nun riistet er; in 5 Tagen
ist sein Heer gerustet, 60000 Reiter Btark.
Am 7. Tage l&sst er die Gefangenen, Aba zeid
und die Seinigen, vorfuhren; da bittet Mesrur,
ihm die Gefangenw&rterstelle zu uberfcragen. • —
Gut, du Sollst sie baben, Mazin ist abgesetzt. ■ —
Er dankt dem KSnig, fasst den Aba zeid beim
Ohr, BchlSgt ihm ins Gesicht, dass ihm Funken
aus den Augen spruhen; bei dieser Gelegenheit
aber erkennt ihn Aba zeid. Am 2. Tage brechen
sie auf, die Gefangenen werden auf Kameelen
mitgenommen; so ziehen sie 2 Tage. In der
folgenden Nacht, als die Uebrigen schlafen,
l6st Mesrur den Gefangenen die Fesseln, giebt
ihnen Pferde und Waffen, und mit dem Rufe
„Gott ist gross" sprengen sie davon. Der
KSnig hort es und setzt ihnen nach; Abu zeid
wendet sich gegen ihn und durchbohrt ihn so,
dass er todt zur Erde iallt. [c. ,980 /i8*».
Sohrift: groBB, weit, fluohtig, Tocallos. — Absohrif t
HA.NDSOHBIFTEN D. K. BIBL. XX.
9238e We.769.
24 Bl. 4 to , 18-20 Z. (28x16; llXiS^). — ge
stand: ziemlioh got— Papier: gaMoh, efcwassterk, waaig
glatt. — Binbsnd: Papphd mitLsdsrr&ckeB. — Tito! f.l a i
P.2 & obargesohriaben: vJ^US^-JLj q^s qj^^as^ idijb wL*J
Anfang f.2": ^^wJI Jlj l s &sj jS «^jS ^ »SU«,
^J! &j*i pXtt $ J»«ju (*&&
Unmittelbare Fortsetzung von We. 768.
Darauf greift Aba zeid mit seinen Lenten
das feindlicbe Heer an, metzelt viele davon
nieder, 1700 Mann bekehren sicb zum Islfim;
die Sieger bringen das Erbeutete zueammen und
ziehen ab, Mesrar folgt ihnen, und Aba zeid
schickt ihn vorauf, ihre Ankunft. den Seinigen
zu melden. Er begiebt Bioh zu Hasan, der
zurilokgekehrt ist, und erx&blt ihm Aba zeid's
Geschichte. Die Neuigkeit wird den Bern! hilftl
mitgetheilt, allgemein herrecbt Preude darttber,
und die Trommeln werden geschlagen. Durch
einen Kundschafter erfahrt der Wezlr U&>
den Grund. Was soil nun werden, fragt. er seine
Reiter, nun da der tapfere Abu zeid wieder
kommt? konnten wir doch nichts ausrichten, als
er in Gefangenschaft war! — Den nehme ioh
auf mich, sagt der Berber-KSnig ^1^1. —• Aba
zeid wird von den Vomehmsten in feierlichem
Zuge eingeholt, es wird ein Freudenfest gefeiert
und am folgenden Tage beginnt der Kampf.
Abu zeid tSdtet im Zweikampf denjl^l, dania
richtet er mit den Seinigen ein grosses Blutbad
bei den Feinden an, jagt die Uebriggebliebenen
in die Flucht zu ibren Zelten, macht 400 Ge-
fangene. Die nicht den Islam annehmen, werden
getodtet. Den folgenden Tag wird ohne Ent-
scheidUng gekampft; Nachts machen die Benft
hil&l einen 6iegreichen Ueberfall, machen aehr
grosse Beute. Die Feinde lassen ihre Zelte in
Stich und fliehen hcimwferts; am 8. Tage etossen
sie auf Vorposten- Reiter, die von Osten her-
kommen, und vermuthen , dass die Benfl hilfii
ihnen die Engpasse verlegt haben, eind daber
in Angst; aber es stellt sich heraus, dass es
Httlfsheere der 5 christlicben Kfinige sind, die
Soleiman ihnen zu Htllfe schickt. Der erste
derselben hiess 5i»=L# qJ oW und war Kdnig
von Elhabes, der 2. ,3UU j* 0^), der 3.
^sus», Konig von Bulgarien, der 4. Uk&z, der
5. <J\J>> rf a ?-, ein Pereerkonig. Der Wezlr
Dahman reitet auf sie zu, klagt ihnen seine
Niederlagen. Du hatteot uioht fliehen eollen-,
26
202
GROSSE ROMANE.
No. 923H.
sagen sie zu ihm; hfittest du una benachrichtigt,
so hatten wir vJt^b ^ y*. zu dir gesohickt, der
hatte dir Rube yor alien Gegnern verschafft. _
Ihr irrt euoh, mit diesen Arabern nimmt es
weder Mensph noch Ginn auf; jeder von ihnen
ist 2000 Ginnen nnd 10000 Menschen ge-
wachsen, aber ihr Anftihrer Aba zeid ist so gut
wie 10000 Ginnen und 1 00 000 Menschen : das
werdet ihr mlchster Tage schon sehen. Die
Furcht verblendet dich, sagt i-V^^oro^* wenn
«f ^ -Oil und Stelle sind, eollst du sehen,
wie ich mit ihnen fertig werde. -- Angelangt
ruhen sie sich 3 Tage aus, dann hebt der Eampf
wieder an. Rabl'a kfimpft mit ». ; dieser sticht
seinPferd nieder, dadurch wirft er ihn zuBoden,
bindet ihn und flbergiebt ihn den Dicnera ; des-
gleichen thut er mit 25 angesehenen Efimpfern,
bis es Abend wird. — Nun giebt Aba zeid
dem Mesrttr den Auftrag, womSgkch durch List
die GefaDgeneh zu befreien. Er schleicht sich
an die Zelte der Feinde, dann an das des
Wezlrs und hort, wie dieser den c ^. fragt, was
mit den Gefangenen zu thun sei? ob er sie
todten wolle? Darauf antwortet er nicht, aber
sagt: lass sie holen! Da giebt der Wezlr eeinem
Diener, (jfjU mit Namen, das Siegel: er eolle
es dem Aufeeher vorweisen und dieser eolle ihm
die Gefangenen in Pesseln ubergeben. MesrOr
erdolcht den Boten, nimmt das Siegel ihm ab,
erhalt die Gefangenen, lasst eie alsbald frei.
Er selbst geht zum Zelt dee Wezlrs, wo ^
und die Uebrigen auf die Ankunft der Gefange-
nen warten. Dort reisst er dem a »- die mit
Perlen und Edelsteinen koetbar besetzte MQtze
(t^jyi) vom Kopf und sprengt davon ; er ent-
kommt den Verfolgern, tritt bei Abu zeid ein,
wirft die Mutze vor ihn bin und erzahlt die
ganze Geschiohte. Der Wezlr aber, dem das
Warten fiber wird, schickt einen anderen Diener;
und als dieser zurfickkommt und berichtet, was
vorgefallen, will er alle 40 Warter niederhauen
lassen; auf Vorbitte des ^ unterbleibt es.
Aber in heftigem Zorn lasst dieser die Soldaten
sich ordnen und betritt wieder den Kampfplatz.
An diesem Tage siud die Bena hil&l siegreiohj
den Kfinig ^ zerstampfen die Pferde unter
lhren Hufen, die 4 anderen werden gefangen
genommen und getodtet. Mesrur eteckt die
Kopfe auf 5 Lanzen und pflanzt diese bei Nacht
vor dem Zelt des Wezlrs auf. Am Morgen
fragt er, wessen Kopfe es sind? Man weiss es
nicht, aber bei naherer Ansicht erkennt mao
sie. Er ger&tih in hochsten Zona und sohreibt
an Rdnig Soleiman ihre Niederlage; wenn er
nioht selbst komme, wurde das ganze Beer
diesen tapferen Arabern erliegen, besonders dem
tapfern Aba zeid. — 7 Tage herrsoht Waffen-
ruhe, am 8. ist grosser Jubel im Cbristenlager.
Wahrscheinlioh, sagt Hasan, ist E5nig Soleim&n
angekomioen; erkundige dich doch danaoh, Abfl
zeidl — Mesrur geht auf Kundschaft und er-
fahrt, dass der Kdnig ihnen Hulfe schicke: am
5. Tage werde E5nig aUo^JI mit zahllosem
Heere auf dem Wege durch den .Ull .c.ilj an-
kommen. Er macht Bich dahin auf und sieht
die Zelte dee Heeres, erfragt dasjenige ihres
K6nigs, tritt ein, giebt aich als Diener des
Wezlrs aus, und sagt; sie batten den riobtigen
Weg verfehlt, er werde ihnen denselben zeigen.
Dieser Weg sei schwer gangbar wegen der Ab-
grfinde und steilen Berge, an manohen Stellen
k5nne nicht Menech noch Ginn weiterkommen.
Kennst du den rechten Weg? — Jal — So fuhre
une. Sofort wird aufgebrocben, Mesrur voran,
und bis zum Abend marschirt; ebenso am fol-
genden Tage. Hier bleibtl ich soil dem Wezlr
melden, 6obald ihr hier eeid, damit er euoh
entgegen komme; es war aber ein Ort, von
dem das Was6er 2 Tage entfernt war. Sie also
lagern, er geht davon, kommt zurfick und be.
richtet dem Aba zeid. Dieser nimmt sofort
seine Leute, die Bena ezzafilan ( ^».JI), und
lasst sich von Mesrur den Weg zeigen. Sie
ubernachten im Wadi elacn&m; am folgenden
Morgen uberfallen sie das feindlicheHeer; dessen
Konig wird zu Boden geworfen und gebunden
und dem Mesrttr ubergeben, ausserdem werden
900 Gefangene gemacht, die meisten Anderen
getodtet, groese Beute fallt in ihre Hande.
Mesrur eilt voran und bericbtet dem Ednig
Hasan und dessen Nachststehenden diesen Sieg;
am 2. Tage trifft auch Abfl zeid selbst ein. ^~
Als der Wezlr die Nachrieht erhalt, gerfith er
in Aerger und Furcht zugleich, lasst die Zelte
aufpacken und maoht sioh urn Mitternacht mit
dem ganzen Heere davon. Eine Hinterlist yer-
muthend, echioken die Bena hil&l Spione aus:
sie finden aber Niemand und kehren zurttck. — .
Flttchtlinge kommen bei K6nig Soleimfin an
und melden ihm, was vorgefallen. So will ioh
denn selbst aufbrechen, sagt er, und die Araber
zttohtigen , morgen am Tage. Am Morgen
kommen neue Heeresmasaen an unter Fuhrung
de B Emirs C&.-M ^ J^s, eod ^ ^ Ol^J
No. 9233.
GROSSE BOMANE.
203
(meistens oU^Jt). Der Konig erzahlt die ver-
schiedenen Niederlagen eoiner Heere. Du hattest
zu mir schicken sollen, sagt oLja^Jt, icb wttrde
scboD mit ihnen fertig geworden sein und viele
Beute gemacht haben. — Der Konig erzahlt
von der unvergleichlichen Tapferkeit des Abtt
zeid. — Ah, den kenne icb, versetzt er, dem
muss icb den Kopf abscbneiden und das Lebens-
lioht ausblasen. — Nun, wenn du das thuBt
und die Araber schlfigst, gebe icb dir meine
Tochter zur Frau und mache dich zum Sultan.
Am 2. Tage brechen sie auf, am 9. Tage be-
gegnen sie den fliichtigen Truppen desWezIrs;
dieser erzahlt ibnen sein Ungluck. — Du hattest
vor diesen Arabern nicbt flieben sollen, sagt
oU^Jt: icb will es allein mit ibnen aufnehmen
und ibnen den Todesbeober zu kosten geben. —
Nun, meint der Wezlr, es kommt mebr aufs
Seben als aufs Hdren an: wir werden ja deine
Thaten erleben und dann erfahren, was du aus-
richtest. — Sie schlagen wieder an dem Orte,
wo der Wezlr fruher gelagert, ihre Zelte auf:
am 8. Tage beginnt der Kampf aufs Neue.
Elhaffaf kampft mit ^Lc ^ ^IX}}, nimmt ihn
gefangen, und nach ihm noch 20 andere. Der
Wezlr will, als Abends der Kampf aufgehort
hat, die Gefangenen todten lassen: aber jener
sagt, sie wollen warten, bis sie die Emlre und
ibren Sultan zugleicb t6dten lassen konnen.
Am folgenden Tage kampft Elhaffaf rait v-»U3;
dieser aber baut den Hals des Pferdes durcb,
es fallt und jener mit ihm; aber seine Lente
retten ihn aus dem Gefecbt, das ohne Ent-
scbeidung bis zum Abend dauert. Gegen Morgen
trifft der Sultan Soleiman bei dem cbristlicben
Heere ein, grosser Jnbel erschallt in ihren
Beihen: er hat 12 KSnige sammt ihren Heeren
mitgebracbt. Er halt einen Dlwan ab und als
er von den vielen Gefangenen hort, sagt er:
wollen wir sie nicbt todten? — Besser ware es,
sagt Elhaffaf, wenn wir warteten, bis auch ihr
Sultan in uneerer Macbt ist: doch wenn du
willst, lass sie holen. — Dies hort Mesrur, der
an der Thtlr des Konigszeltes wartet, und als
der Wezlr aeinem Diener q^j?- das Siegel giebt
und ihm befiehlt, die Gefangenen aus dem Ge-
fangniss zu holen, geht er ihm nach, erdolcht
ihn, nimrat ihm das Siegel ab, lasst sich die
Gefangenen uberliefern, lasst sie ausserhalb der
Zelte los und sagt ihnen : geht ihr" zu Hasan
zurfick, ich gebe zu Soleiman. Er stellt sich
dort unter den Dienern auf und hort, als der
Gefangenw&rter kommt, um die Hinrichtung
anzusehen, wie der Wezlr ihn fragt, wo die
Gefangenen seien. Ich babe eie deinem Diener
ttberliefert, hier ist das Siegel. Wahrend dieses
Gespraohes wird ihm gemeldet, dass Bein Diener
^j»- ermordet am Wege liege. Der Sultan
ergrimmt, Elhaffaf trSstet ihn damit, er werde
ihm morgen noch mebr Gefangene bringen.
Mesrur aber kehrt alsdann heim. — Am fol
genden Tage kampfen Elhaffaf und Aba zeid
mit einander, dieser erfasst ihn an der Keble,
erdrosselt ihn und wirft ihn todt zu Boden;
der Kampf, der bis zur Halfte des 2. Tages
zwischen den beiden Heeren dauert, endet mit
der Niederlage der Christen. Zur Bestattung
der Todten bewilligen die Sieger eine 7tagige
Waffenruhe. Mesrur indessen geht zu dem Zelt
des Soleiman und miscbt sich dort unter die
Diener. Da hdrt er den Kflnig zu seinem
Bruder c^y" s a g en: unsere Helden sind ge-
fallen, dazu viele Reiter; geh du mit 10000
Reitern und belagere Mekka, das wird vielleicht
die Benu hilal von uns abziehen. Dies h6rt
MesrQr und bietet sich zum Wegweieer an und
zahlt die Stationen auf. — Meinst du, ich soil
es machen wie die Benu hilal und von einem
gemeinen Diener mir rathen lassen? Mesrur
geht, hort aber, wie der K6nig seinem Bruder
befiehlt, die Weg- Angaben desselben zu befolgen.
Jener bricht auf, Mesrur hinterbringt die Nach-
ricbt an Hasan. Da fragt Aba zeid : wer von
euch verlegt ihm den Weg und vernichtet eein
Heer? _ Rabl'a ben ca'ca' erbietet sich dazu
und bricht sofort mit 1 000 Reitern auf. Mee-
rar aber geht nach J^^iJI p*e, aber welcben
Ort die Peinde ihren Marscb nehmen, schflttet
die Quelle mit Sand hoch zu, stellt sich dann
auf eine Anhobe, sieht Rabl'a ankommen, rath
ihm, im Q*^§Jt (C^ eine S&nfte und dahinter
10 Reiter zieben zu lassen und die ttbrigen
Reiter in den Hinterhalt dort zu legen, dann
aber, wenn die durstigen Feinde ankommen, sie
von alien Seiten zu Oberfallen. So gescbieht
es; Uber 3000 werden niedergehauen, Mergan
wird von Eabl'a gefangen genommen, ausserdem
noch 700 Mann. Sie zieben zurOck, Mesrur
berichtet dem . Hasan schon vorher, was sich
ereignet hat. — Der Rest der besiegten Christen
berath inzwischen, ob sie zu Soleiman zurttck-
kehren sollen oder ihren Marsch gegen Mekka
weiter fortsetzen. Aus Furcht vor dem Zorn und
der Strafe desKonigs bescbliessen sie letztereo. —
26*
mi
GEOSSE ROMANE.
No. 9288.
Babl'a laagt mifc den Gefaagenen bei Hasan an:
er lasot sie alle xuederhauen. Mesrur steckt das
Haupt des Mergan auf eine Lanze und pilanzt
sie bei Nacht vor dem Zelte des Soleiman auf.
Er sieht es Morgens, laset es sich bringen, er-
kennt es als das seines Bruders: er gerath
ausser sich und erneuert den Kampf. Rabl'a
atellt sich ihm entgegen, — Wer bist du? fragt
der Konig. — Ich bin Rabl'a; deinen Bruder
babe ich getodtet, dich werde ich ihm nach-
Bcbicken. — Er verwundet den Konig erheb-
iich, derselbe entkommt aber; jedoch sein Heer
flieht geschlagen zu seinen Zelteu. Er bittet
urn 7tagige Waffemuhe, zur Bestattung der
Todten: sie wird ihm bewilhgt. In der letzten
Naeht dieser Frist hat Abu zeid folgenden
'.lYaum. Er sitzt mifc Hasan auf griiner Au:
da koznmt plotzlich em Mann in griiner Klei-
dung, mit langherabfallendem , 6ilberweiseem
Barte, grusst uflS sagt: geh zu den Zelten des
iionigs Soleim&u", in einen Monch verkleidet,
i.ud trag ihin ein Lobgedicht vor; du siehst
cm kleincs Zeli, neben dcm kdniglichen, drin
.•.rtJJaft ein Monch; echutte ihm etwas Hanf auf
dan K.opf, desto fester schlaft er. Ihm zu
Haupien steht ein kleiner Kasten, darin iat ein
Gotzenbild aue Messing; nimm den Kasten mit
dir, bete daruber 7 Psahne; er wird sich oflnen;
uimm dao Gotzenbild heraus und pisse darauf,
so wirti es in Siaub ziiBammenfallen ; dann geh
wieder zu dem Monch und todte ihn. Denn
dies Gotzenbild hat der Monch gemacht, um
die Benu hilal in die Flucht zu treiben; bewegt
man es, go gehfc Feuer aus seinem Munde, das
die Manner verzehrt, aber den Frauen nicht
achadet. — Er erwacht und handelt dem Traum
gema-88 : er verkleidet sich und tritt bei Hasan
ein, der ihn gar nicht erkennt; dann, als der
ointretende wjIo ihn erkennt und es dem Hasan
sagt, erzahlt er auf Befragen, was er vorhat.
Er geht dann, giebt sich fur den Monch J^JLi
aus, und fuhrt Alles so aus, wie der Traum
es ihm vorgehalten. Don Eopf des Mdnches
U^LAo* V^>> aus dem Kloster u ^>\jJ.\ ^
nhnmt er mit sich, kehxt zuriick zu Hasan und
wirft ihn vor ihn und deseen Gro3een hin, ihnen
den Vorgang erzahlend. — Soleimfin erfahrt am
folgenden Morgen, dass dcm einen Monch der
Kopf. abgeschnitten und der andere fort ist;
zugleich ist der Kasten und der Messingzauber
darin fort. — Der Rest der Truppen des Mergan
war indcocoa gegen Mekka geriickt, hatte die
Hirten geplundert und belagerte die Stadt. Der
Serif ^l* ^ £& -hftrt es und halt Berathung,
dann schreibt er an Hasan und bittet um Hulfe,
und auch *rfjL=it schreibt. Alsbald bricht er mit
seinem ganzen Heere auf, Soleiman folgt hinter
ihm drein ; gegeneeitige Ueberfalle bei Tage und
bei Nacht finden auf dem Marsche statt; dann
langen sie vor Mekka an. Alsbald stoBsen zu
ihnen &UI *Uac, der den Hasan aus dem «Ldfl__p
befreite, mit seinen Leuten und J-tolJ^ -LsSJI Jsij
mit seinen Leuten, den ^Jbc _^jlj, und eine
Menge Stamme und Bewohner der Ebenen.
ZahlloB war das Heer derMoslimen inl3Reiter-
Bchwadronen und 66 000 Reisigen, fast doppelt
so stark das der Christen. Erst am 21. Tage
begann der Kampf; ihn eroffnete der Zweikampf
des Konigs fJUSl\ mit dem Emir ^j^jJIj,^^ o^y,
dieser nimmt jenen gefangen; die Christen fliehen
in ihre Zelte; Abe zeid besetzt inzwischen die
Engpasse und Schluchten, Andere die Anhohen.
Eine lOt&gige Waffenruhe, von Soleiman er-
beten, wird bewilligt. — Da vermisst AbQ zeid
seinen Diener Mesrur und fragt den Hasan
danach. Lass ihn, sagt dieser, er wird seine
eigenen Wege gehen und etwas Besonderes vor-
haben. — Mesrur aber hatte einen Freund,
^JLw qj wjL*e , zu den _Lj, jja gehSrig : den
vermisste er nach der Schlacht. Er bescbliesst
ihn aufzusuchen, ihn aus der Gefangenschaft zu
befreien; sollte er aber todt sein, ihn zu r&chen.
Er erspaht ihn im Gefangniss, befreit ihn des
Nachts und sagt : geh zu den Unsern, ich will
hier noch einen Streich ausuben. Er streicht
zwischen den Zelten herum, da fragt ihn Einer:
woher bist du? — Einer der Eurigen. — Du
luget, du bist ein Spion der Araber. — Auf
seinen Ruf wird er ergriffen und vor den Konig
gefiihrt. Steckt ihn ins Gefangniss, sagt dieser,
morgen hangt ihn. Am Morgen fuhren sie ihn
fort, er kommt bei einem Alten vorbei und
giebt ihm einen Wink mit den Augen in Bezug
auf seinen Kittel. Neugierig, was er darin hat,
fragt er: wen fuhrt ihr da? — Einen Spion:
kennet du ihn? — Ja wohl, das ist ja kein
Spion, das ist der Diener des *5U& pi^lU^. —
Dann komm mit und sag es dem Konig.
Auf dem Wege dahin fragt er den Mesrur: was
hast du im Kittel? — Etwas Wunderbares,
mach mich frei, so sollst du es haben. Er
lugt nun dem K6nige etwas vor, dieser giebt
den Mesrur frei. Der Alte geht mit ihm ab-
seits und fragt, was er habe? — Ewige Dank-
No. 9233—9236.
GROSSE ROMANE.
205
barkeit gegen diph habe ich; damit steokt er
seine Hand in den Kittel, holt sie heraus, zeigt
ihm den Mittelfiqger, springt davon und ent-
kommt und erz&hlt dem Aba zeid seine Ge-
schichte. -r- Alsbald beginnt der Kampf wieder;
Sultftn Soleimftn fordert den Hasan zum Zwei-
kampf. Dieser holt aus zum Streich, trifft aber
nicht den Gegner , sondern den Naoken seines
Pferdes; es fttllt mit seinem Reiter zu Boden;
ebe Hasan diesen erschlagen kann, holen ihn
seine Leute und bringen ihn ausser Gefecht.
Am 2. Tage kampfen beide wieder ohne Erfolg.
Hasan ist zu erregt, urn zu schlafen. Er duroh-
wandert urn Mitternaoht die Zelte und hdrt in
einem derselben Einen von den _^ yj, ^Jamens
(JL* yi o^il U*dl (d. i. (JL* ^ JU) ein
Lied von aussiohtsloser Liebe singen. Am fol-
genden Morgen lasst er ihn holen; er bekennt
endlich, dasB er die *^, Toohter des ^y qV 1 '
von Herzen, liebe. — Was sollen wir da machen?
fragt Hasan den Aba zeid. — Naoh meiner
Meinung ist die GeKebte wie ein Wild, das
der Mutbige zu erjagen nicht nachlaset, ob ihm
zum Heil oder Unsegen — Beides kommt von
Gott. Dich gehen die Verliebten des Stammes
O^oJ!, miob die von { ytj>jM> den Dajj&b die
der x^i.yjXi, den Qadl die der BenO 'Amir an:
lasst uns sie alle gltlcklioh machenl — Der
Vorsohlag findet Beifall und alle BenO hilal
werden zusammen berufen.
Sohluss f. 24": lyu^s-li gL*>*t ^ v_y»
0^> JUS l ^M J^, -jlSU, tiP 6^ ^
Sohrift: die gewohnliche grosse, rnndliohe, flaohtige
Hand. — Abschrift o. ,mo /ibu.
9234. We. 840.
49 Bl. 4'°, 12-17 Z. (22 X 16; 17-18 X 12»/» cm ). -
ZuBtand : nicht gane sauber. — Papier: gelblich, ziemlion
stark, -wenig glatt. — Bin band; Pappband mit Leder-
raoken. - TTitel f. 1*: 0>-*LiJI |*}v> ^ \ JJ>
Anfang f. 3»; f &Jl tiUU Ok**^ p^l «***'
. . . vV"% V^l iV* $& ^i V* A* U ^ 3
Enthfilt die erste Hftlfte der Gesohiohte
Soleiman's des Philosophen; und zwar entspricht
f. 3* bis 22* , 14 dem Inhalte naoh We. 768
und 22% 14 bis zu Ende We. 769. Die Wort-
fassung ist oft abweiohend.
SchlueB f.49 b : (4f j}\M \jU. \ijigSS u
Sohrift: gross, diok nnd kr&ftig, vooaMoa. — Ab-
sohrift o. 1M0 /ieM.
9235. We. 880.
34 Bl. 4!», 18-19 Z.(22VsX 16; 17 X ll° m ). - Zn-
stand: aiemlioh got. — Papier: gelblioh, sters, wraig
glatt. — Einband: Pappband. — Titel i. I s :
#51* ^ B^*y * *,j&^h «&4kB 10- '^
Attf dem vorderen Deckel, etoht ansaerdem no«h:
= We. 769. Anfang u. Schlues ebeaso.
Sohrift wie bei 769. Bar Sohmibw M, n»oh Jor
Angabe auf f.l»: ^y^ ^-^ ^ o* &* im J - K ^»
9236. We. 770.
36 Bl. Format etc. und Sohrift Tie he* Wo, 769.
Im Ganaen nneauber. - Titel fehli A.if &<** tf«&<*
vorn eteht: oiJ i^\ s glyit [ c j^ { ]
Anfang: I^jm c ^ D*^^ b * t'- l,;:l V : ^
Unmittelbare Fortsetsung von "¥/e. 7G9-
Darauf lasst Hasan alle Liebendea, Frob
und Unfreie, unter den Benu bilal sahlea; untesr
den Bena doi"eid sind 976, unter de& Bcna
..yb»J\ 730, den Ben© 'ftrair 1038, dou Beau
iiij'600 (900), unter den ftbrigen St&m»j.ap
1810, im Ganzen 5449 Ycrlicbte. D& giobt
ieder Emir den Seinigen ein Hochzeitcfeot. Des
Lftrm dabei setzt die Feindo in Erstaunca;
Soleimftn echickt Spione ausj sic benchten ihm
den Grund des L&rmene. So goIIsh oio die
Reohnung ohne den Wirth gemacht hsben, srgi.
.er, ich werde sie fiberfalleo uad verniohten.
Zwei Tage lang wird gek&mpft: den Moslimen
fttllt der Sieg zu, die besiegten Christen erhaltea
eine 7tftgige WaSenruhe. Dann wircl dao imio*-
broohene Hochzeitsfest woiter gefeiert und dh
einzelnen Liebenden vermablen eich. — Dn .3
beginnt der Kampf wieder. Der EnsSr Soid
el'aggag ben fadil kampft mit dem WesU Des-
man und nimmt ihn gefangen; ebonoo name*
Sohn Ujm und nooh 20 andere. Am folgsiMiaa
Tage kampft U*£ mit ^\ & d<^r ™d baut.
ihn mitten duroh; dio Ohriatea -??er^oa ge-
schlagen und fliehen in ihr Lager. Dann wieder
7tagige Waffenrube. Darauf vcrlrks'ebt, -d<&
Aba zeid als M6noh und begiebft eioh eu Sfror^J
er sei der MOnch gX=»^t a»a dem Jjando^Sj^s
fruher ein Groesemlr,'jeM. eia Armer, dev m>3
206
GROSSE ROMANE.
No. 9236.
Gaben bitte. Indesa tritt vW ein, erkennt ihn,
Hasan wundert sioh und fragt, was er vor-
faabe. — Er. wolle zu Soleiman gehen und dem
Feate des Michael beiwohnen und sehen, was
jeaer vorhabe. — Er geht bin ssu dem Konig,
dort erkennt ihn der Mdnch ^xa, sagt jenem,'
dies Bei Aba zeid, dieser leugnet es; er wird
bis auf moi'gen in eiserne Ketten gelegt. Mittelst
does Magnates befreit er sich NachtB von den
Ketten, t6dtet 20 Wftchtor, versenkt durch das
Beagkraut den Qandll in tiefen Schlaf, legt ihn
dann bei den Wachtem hin, kehrt im Schlaf-
sdmmer des KSnigs Allee drttber und drunter.
Der K6nig kommt am Morgen ersohrekt in den
Diwan, sieht die erschlageuen Wftchter, fragt,
wer es gethau. Iqrlda' beschuldigt den Qandll,'
dieser lehnt es von sich, aber der Kfinig glaubt
jenem und lasst Qandll tddten, den anderen
aber in Freiheit setzon. In der folgenden Nacht
scfaroibt Iqfida' ein Billet, worin er sagt, er
habe «lle jeno Dinge gethan, er hatte ihn auch
tddten kSmien, aber das wurde Treulosigkeit
geweeen sein, er werde in offener Schlacht ihn
niederauichen , und legt dasselbe in das Zeit
des Kfiniga; dann geht er heimlieh von dannen,
surSck zu den Seinigen, denen er den Streioh
erzahlt; der Konig aber ist zornig und zugleich
tlber die KrmorduDg des Qandll betrftbt. Wieder
baginnt der Kampf; Sukr esiierlf kfimpft mit
Soleimfta, schlftgt sein Pferd zu Boden, der
Kfinig milt, aber die ehristliohen Katnpfer retten
ihn; am folgenden Morgen ist der Sieg der
Moalimen entsohieden, die Christen fliehen, v6llig
aufgelfist, davou, lassen ihre Zelte in Stioh; die
Sieger bemftchtigen sich der Zelte uud Zeid
ePag^Sg kommt ihnen mit dem K6nig, gefesselt,
barhauptig, barfuss, entgegen und ubergiebt
ihn an Hasan. Dieser verlangt von ihm Be-
kehrung zura Islam, er aber weigert sioh. Dann
soli er Kaineele hflten, ruft Hasan, lfisst die
Hirten kommen und Ubergiebt ihn an diese. Sie
htogen ihm den Brodsack um und uehmen ihu
mit sioh. Sie behandeln ihn hart und wollen
ihn zur Annahme des Islam bewegen, aber ver-
gebens. Er beklagt sioh gegen Zeid el'aggBg;
der will iha, ah seinen Gefangenen und Sohtttz-
ling, in Sohutz nehmen, aber ohne Erfolg, und
naohdem er noch einige Tage ebenso behandelt
worden ist und die Annahme des Islam ver-
weigert bat, beflehlt Hasan, ihn aufzuh&ngen.
Nochmals fordert Abo zeid ihn auf, zum Islam
ttberzutreten: er weigert sich. Da schlagen sie
ihn bei den Mauern Mekka's ansKreuz, nehmen
ihn nach 3 Tagen ab und verbrennen ihn. Die
Httlfsheere der Araber erbitten nach 7 Tagen
Erlaubniss zur Ruckkehr in ihre Heimat und
Ziehen ab, die Bena hilal bleiben nach ihrem
Abzug noch einen Monat, dann kehren auch
sie zurQck nach Negd. —
(P. 10\) Die vor Mekka gesohlagenen
christlichen Truppen waren nach der Stadt
Qandahar geflohen und klagten dem Malimad
ben soleiman elftlosttf ihre Niederlagc und den
Kreuzestod seines Vaters.. Ausser sich vor
Schmerz darttber beschlicsst er, ihn zu r&chen
und sohreibt an die UnterkSnige, sioh mit ihren
Heeren. bei ihm einzufinden sobald wie moglich.
Alsbald kommen sie au, in grosser Zahl. °Dar-
unter war auch der Emir ^AkJt y>U vou den
Arabern vou \ iJ% i • der aber reitet zu Hasan
und theilt ihm mit, dass Malimad deu Krieg
wieder beginnen wolle; dann kehrt er zurllok.
Nun schickt Abu zeid den MesrQr wieder als
Kundschafter aus; nach 20 Tagen kommt er
zuruck und berichtet vou dem Heer von einer
halben Million Krieger und den daran be-
theiligten Kdnigen. — Die Peinde kommen und
lagern auf der frttherenWahlstatt; darauf sohreibt
Mahmad an Hasan und kundigt an, er wolle
den Tod seines Vaters r&chen und die moalimi-
schen Lande verheeren. Er liest den Brief,
giebt ihn an Aba zeid: dieser liest und zerreisst
ihn darauf uud bcantwortet ihn hohnisch. Da
beginnt der Kampf: su\,j kftmpft mit dem Konig
vXjJwaJt und haut ihm den Kopf ab, ebenso
seinem Bruder Sa'd; die Christen kampfen
7 Tage ohne Erfolg, dann erhalten sie Watfen-
ruho auf 7 Tage, um ihreTodten zu begraben
In der Zeit hat der Qadl ^Ju einen Traum,
deu er in der Rathsvcrsammlung des Kdnigs
Hasan erzfthlt, namlich dass Konig Ma&mud
von Hasan gefangen genommen werde, aber
dass eine Stimme auch gewarnt habe, ihn zu
tddten, da <$r sohliesslich zum Islam ttbertreten
werde. Aba zeid bestfttigt dies: so babe er
auoh aus der Befragung der Zukunft durch das
Ramalspiel ersehen, aber jedes Ding erfordere
Zeit. In dem aufs Neue aufgenommenen Kampfe
kfimpft Kdnig u^O m it Aba zeid und f&llt
von seiner Hand; dann erschlagt dereelbe noch
90 Ritter eigenhfindig. Am folgenden Tage
tritt Kflnig MerwBn auf den Kampfplatz und
kftmpft mit dem Qadl o*U & ^ uud faUt
von seiner Hand. Der bisherige Verlust der
No. 9236.
GROSSE ROMANE.
207
Moslimen betr> 200, der der Christen
15 700 Mnnn. Nimm dir diesen Verlust nicht
so sehr zu Herzen, sagt KSnig tyfjoi zu MaB-
* mad; du sollst sehen, dass ich morgen Alles
^ wieder gut mache. Allein im Zweikampfe mit
(JU qj ^)t^S[) haut dieser ihm Kopf und Hande
ab und der Rest seines K5rpers bleibt auf dem
Pferde; in dem allgemeinen erbitterten Kampfe
ziehen die Christen wieder den Kttrzeren und
fliehen zu ihrem Lager zurttck. Wieder wird
Waffenruhe auf 7 Tage erbeten und bewilligt
auf Verwendung des Aba zeid, denn Hasan
selbst war dagegen. Als der Ueberbringer des
Brief es dies dem Mahmad mittheilte, gewann
er den Abu zeid lieb und auch dieser gewann
Sympathien fur jenen. GegenMitternacht machte
er sich mit Mesror auf den Weg zu Mahmad
und dieser ging in Verkleidung mit seinem
Diener Qandll, um den Aba zeid aufzusuchen.
Sie treffen eich zwischen den Zelten und unter-
reden sich mit V orach t, Einer von dem Andern
Verrath befurchtend. Was soil dies fortwahrende
Morden und Streiten? sagt Aba zeid. — Es ist
so Gottes Wille, versetzt der Andere. — Du
hast angefangen; du erkennst das Rechte und
^ wendest dich doch davon ab. — Ioh kann
^ Richtiges und Nichtiges wohl unterscheiden;
der Islfim ist die richtige, das Christenthum
eine nichtige Religion; ioh weiss, dass Hasan
mich gefangen nehmen und dass ich zum Isl&m
flbertreten werde: aber Alles dauert, bis es zum
Ende kommt, jedes Ding erfordert Zeit —
Willst du nicht Leber sogleich flbertreten? du
eollst uns ein hochgeehrter Freund sein. —
Nein, freiwillig kann ich es nicht thun. Damit
hatte ihr Gesprach ein Ende, beide kebren zu
ihren Zelten zurttck. Am folgenden Morgen
beginnt wieder der Kampf. Mahmad's Wezu*
Namens (e*j>j)\ ■ Km*"! fellt im Zweikampf gegen
den Q&dl *Xjli ^ j&>*> ; die Christen erleiden
wieder sehr viele Verlu6te. Wieder erfolgt
Ttfigige Waffenruhe. — Indessen kommt ein
fremder Reiter an und fragt naoh Aba zeid.
Dieser ist in der Rathsversammlung, die Diener
fragen ihn, wer er sei : jener weist sie ab, das
gehe sie nichts an. Als Aba zeid herbeigeholt
ist, sagt er ihm, er sei ytXnsAi\ , seine Tochter
^ habe >5j£m, der Sohn des >XjU, geraubt, er mdge
™ ihm zur Befreiung derselben behtklflich sein.
Aba zeid stellt ihn dem Kdnig und den Emiren
vor: der Kdnig sagt ihm Hulfe zu, sobald sie
mit Kdnig Mahmad fertig seien. — Bis Arznei
aus El'ir&q kommt, kann der von der Schlange
Gebissene langst todt sein, sagt Aba zeid. —
Du hast es mit dieser Geschichte wol sehr eilig?
sagt der KSnig. ■ — Er ist unser Kamerad und
Freund und diese mttssen Einem werth sein. —
Darauf reitet er mit dem Fremden und mit
seinem Diener MesrQr bei Nacht heimlich fort;
am 2. Tage rauben sie Heerden, welche den
BenO zfiVd (*N»tj) gehoren; die Hirten kommen
heulend -zurtick, dja* fragt sie, was los sei, und
hdrt, dass Aba zeid sie uberfallen habe. Wer
ist bei ihm? — Weiter Keiner als sein Diener
Mesror und der Dichter j&a&UI, dessen Tocbter
op du entftthrt hast. — Nun reitet er mit seinen
Leuten Jenen entgegen. — Halte du, sagt Aba
zeid zu dem Alten, Wacht bei der Beute, sie
ist der Kaufpreis fur deine Tochter. Darauf
k&mpfen sie, Aba zeid legt dem dja* seinen
Kopf vor die Fusse, seine Leute schlfigt er
theils zu Boden, theils jagt er sie in die Flucht,
ein Theil bittet um Gnade. Darauf plundert
er das Besitzthum des >>jL<«, begnadigt seine
Frauen und Kinder (jene 3 an Zahl, diese
9 Tdchter und 1 Sohn) und hort, dass er die
Entfuhrte noch gar nicht beruhrt habe. Dann
theilt er die gemachte Beute in 3 Theile: einen
giebt er den Frauen, den andern an dessen
Leute, den 3. an den j&uaxJI. Nun zieht der
Alte mit seiner Tochter in seine Heimat zurflck ;
Aba zeid aber macht den Merw&n, den Ver-
trauten des getodteten <$Jk*, zum Emir uber
die dortigen Araber-St&mme, und kehrt heim.
Am Morgen tritt er bei Hasan ein und erzahlt
ihm und seinen Emiren, was er ausgefuhrt hat.
— Als die Waffenruhe abgelaufen, beginnt der
Kampf wieder. Mit (juUoe kiimpft der Emir
uOJjJt, der jenem den Kopf abhaut. Die
Christen werden geschlagen und flllchten fiber
ihre Zelte hinaus ; die Sieger plundern ihr Lager
und maohen viele Gefangene (darunter 20 Mdnche)
und Beute. Sie selbst vermissen unter anderen
deu Rabl'a ben ca'ca', Moeliqj ben g&nim und
(jwAijAJt und Mflsa ben vW^< Da B ™ un*e*
den Todten sich nicht finden, mttssen sie ge-
fangen sein. Aba zeid will den Mesror auf
Erkundigung ausochicken, findet aber auch von
ihm keine Spur. Am folgenden Morgen langen
sie wohlbehalten an, MesrOr hat sie befreit, er
selbst aber ist mit J***» zuruckgeblieben , um
den Feinden einen Streich zu spielen. Am fol-
genden Morgen kommt J^JUw eilig angesprengt,
ruft: auf, kommt Mesror zu Hulfe! Dies gelingt,
20S
G-ROSSE ROMANE.
No. 9236. 9237.
sie machen auch diesen wieder aus Feindes
Hand los, grade als die Feinde ihn als Spion
mit dem Tode bestrafen wollen.
Schluss f. 36*5 I^UtJI uolkp* ,jja v Sj £Jih
9287. We. 771.
34 Bl. Format ©to, d. Sohrif t wio bei Wo. 770. —
. ..-An fang f. l b ; ^e )$JUs> _LwaJi ^^>i UJe,
&JI /t-jJ^*s»> Ija^Sj^ A^J^b S,L*£wJI \j2>£ .J^UJi j^-
Unmitielbare Fortsetzung von We. 770.
Ala der Kampf wieder "begonnen, kampft
^hLil qj vJLumb mit Abfl zeid: jener war ein
Kurde, Herr der Pestuog J^,l, und dazu Moslim,
der nur aus Furcht vor den christlichen in den
Krieg ziehenden Nachbarn mitgegangen war;
ausserdem hielt ihn Dankbarkeit zu den Fahnen
dee KSnigs Soleitnan und Maamttd. Abu zeid
eucht ihn zu gewinnen. — Mit Gewalt, ja, sonst
nicht: oder sag, was soil icb thun? — Hast du
Begleiter von deinen Landsleuten bei dir? —
Ja, 1500 Reiter. — Gut, dann hore meinen
Rath. Wir wollen mit einander kampfen, zum
Sohein; du gehst unvereehrt zuruck, aber pack
deine Zelte zusammen und wenn dich der Konig
fragt, zu welchem Zwecke, saget du: ich will
die Feinde bei Nacht uberfallen; dann gehst
du bei Nacht zu uns fiber. — Der Plan gefallt
nair, sagt 'Assaf, und f'iihrt ihn auch aus. —
Der Konig Manmttd zfirnt und lasst wieder
den Kampf beginnen ; die Christen erleiden eine
vollige Niederlage, fliehen fiber die Zelte hinaus,
verfolgt von den Bentt hilal; diese plundern,
als sie zurfickkommen, die Zelte ; Konig Mahmad
wird von Hasan gefangen herbeigeffihrt und ins
Gef&ngniss gesteckt. Am folgenden Tage halt
Hasan Rath ab mit den Emtren und lasst den
gefangenen Konig hereinffihren. Dieser bricht
in Thr&nen und Klagen aus. Hasan gebietet
ihm, den Islam anzunehmen. Er lehnt es ab.
Die Emlre sind getheilter Ansioht: Einige fur
Nacbsicht, Andere fur Strenge und Tod. Er
selbst straubt sich noch immer, aber da ihn
der Tod bedroht und schon seine Kleider ihm
ausgezogen worden, giebt er schliesslich nach.
Die Feaseln werden ihm abgenomtnen, er geht
auf Hasan zu und legt vor ihm das Glaubens-
bekenntniss ab. Nun sind Alle hocherfreut; er
erhllt vcreohiedene Madehen der Benu hilal zu
Frauen, und bleibthochgeehrt bei ihnen S Jahre. —
F. 8", Zeilel2. Damals ritt Malik ben ^jh
eines Tages mit 500 Reitern auf Jagd, etwa
7 Tage Jang; er traf auf die Bena jarbu', die
ihn 3 Tage hindurch freundlioh bewirtheten. Er
sieht die M*> Tochter des Emirs jv>Ua>, verliebt
sich in sie und erhalt die Zusage vom Vater,
sie ibin zur Frau zu geben. Nun kehren sie
heim; er sagt eB seinem Vater und den Emlren,
dieBe melden es dem Konig Hasan; dieser sagt:
Abo zeid ist abwesend: aber weDD ihr nicht
warten wollt, so holt die Braut. Dies gescbieht;
500 Reiter brechen auf und nehmen mehrere
junge Madehen als Ehrendamen derselben mit.
Feste werden gefeiert, dieVerbindung des Braut-
paares duroh den Qadl findet statt und da
Malik die Hochzeit selbst zu Hause vollziehen
will, wird .die grosse Aussteuer aufgepackt, der
Vater der Braut giebt allerlei Lehren und Ver-
mahnungen, Malik antwortet mit Versprecliungen,
und sie reisen ab. Am 2. Tage komtnen sie
an einen Kreuzweg: welohen Weg nehmen wir?
fragt Malik. — Folg dem Rath deines Schwieger-
vaters, sagen die Begleiter, und nimm den Weg
durch den Pass tJuS^Jt (auch /^i&xJI) nicht. —
Bin ich denn so abhangig von ihm? versetzt er;
nun erst reoht schlagen wir den Weg ein. —
Wie du willst, sagen die Begleiter. Nach 2 Tagen
stossen sie auf das Thai *ajl& i5^l»* Nach einer
Stunde werden sie uberfallen. Wer seid ihr?
werden sie gefragt. — Wir gehoren zu den
BenQ hilal. Aber wer seid ihr? — Wir sind
Leute des Kdnigs .ejagJI ^1^, Inhabers der
Stadt ^Ls^i .1. — Sie berichten dem Kdnige: es
seien 500 Reiter da, wenig Gepack, aber kost-
bare S&nften bei sich ffihrend. — Bem&chtigt
euch ihrer, nehmt ihre Waffen und ihre sonstige
Habe: ich aber beanspruche fur mich ihre
Sanften. — So kommt es zum Kampf; der Emir
Sellm kampft mit dem Inder ^t^jt und haut ihn
zu Boden, desgleichen noch 5 andere Reiter;
der Kampf wird allgemein, die Bena hilal er-
liegen der Uebermaoht und lassen die S&nften
in Stich. Da ruft Asm&, Tochter des rfjJ 3 ?
urn Httlfe fur sich und die anderen Madehen.
Da ermannen sich von den Geschlagenen Einige
und vertheidigen sie und schlagen die Inder
zuruck. Dae sieht Kdnig <^!y>, sprengt herbei,
schl> den yo\J ^ ^ zu Boden ; seine Be-
gleiter fliehen davon, die Inder verfolgen sie
und tddten 30 Mann von ihnen, machen Beute
und kehren zurQok. — Die Fluohtigen kom-
men bei den Ihrigen an unter lautem Wehruf.
No. 9237.
GROSSE ROMANE.
209
Hasan erlahrt von Malik, was vorgefallen. Er
berath mit den Emlren, was zu thun sei, dann
gehen sie ohne Beschluss zur Ruhe. Aba zeid
kann nioht echlafen. Er ruft seinen Diener
♦ Mesrur, besteigt sein Ross und reitet mit ihm
fort. A m 3. Tage kommen sie zur Quelle i^Li
und rasten dort bis zum Morgen, brechen auf
und kommen nach etwa 7 Tagen zu einem
Lande Jl^>- %j*p-\ dort herrschen die 3 Bruder
(j>t:, jjilj und i£>f" _*?'> una halten Ruh
auf der Anhohe ^UaJt JJ. Hungrig wie Bie
sind, geht Mesrur nach Lebensmitteln f(lr sie
selbst und das Pferd. Der Erfojg ist gering;
uberall abgewiesen, erh< er schliesslich nur
einige StQcke Brot, Sie ziehen weiter. Mesrttr,
sagt Abfl zeid, geh in die Stadt qL^\^>1, sieh
zu, wie es bei dem K6nig ui^tuJ! dort aus-
siebt, von da geh zu Konig 3>\j>- und zieh auch
dort Erkundigungen ein und komm sobald wie
moglich wieder ; er selbst aber geht nach dem
Ort ^jLflJLi?, bleibt dort in einem Han (Wirths-
haus) und wartet auf seinen Diener. Dieser
hat sich inzwischen in dem Palast des Konigs
unter die Diener gemischt: er sieht, es kommt
ein Bote, der ubergiebt einen Brief; er liest ihn,
l steckt ihn in sein Gewand, und sagt dem Boten :
™ bring die Madchen zu ihm, sonst zu der fhrigen.
Der Bote sagt : er scherzt nicht in Betreff ihrer,
sonst wurde er nicht schicken, um dir Rath
zu ertheilen. Der Dlw&n tritt zusammen; der
Wezlr, Namens f,\f, dem er den Brief nun
zeigt, sagt: dein Bruder >>!j>, o Konig, hat
Unrecht gethan; er bringt uns die Bentt hil&l
ins Land und die werden deine Heere ver-
nichten. Erztirnt schickt er ihn ins Gef&ngniss:
vielmehr, ich werde in ihr Land einfalleu und
sie vernichten, sagt er. Darauf sagt er zu dem
Boten seines Binders ; sag ihm: du hast ganz
reoht gehandelt, aber lass die Madchen in Ruhe,
bis ich dir Antwort schicke. — Nun geht Mes-
rttr, uberfollt auf dem Wege draussen den Boten
und erdolcht ihn, bindet sein Pferd an seinen
Fuss, geht zum Kdnig zuruck und sagt: dein
Bruder hat mich ale Boten gescbickt. lm Thale
«JlS,xJt iS^s babe ich einen Mann an ein Pferd
gebunden getroffen: ich dachte, er schlief, ich
gehe n&her und finde, es ist der Bote, den dein
Bruder oL> mit einem Brief abgeechickt hat. —
% Da gerfttn der Kdnig in die grosste Aufregung
und schuttelt seinen Kopf heftig. Da reiust
Mesrur ihm die Krone vom Haupt, springt zu
Pferde, sprengt fort, entkommt den Verfolgern.
HAND80HREFTBN D. K. BIBL. XX.
Erfolglos kommen diese zum Konig zuruck; er
ist der Meinung, es musse ein Grinn gewesen
sein. Nun lasst er den Wezlr aus dem Ge-
f&ngniss kommen , erzahlt ihm die Geechichte
und sagt: befrage das Ramalspiel, ob es ein
Mensch oder Grinn gewesen. Sofort begiebt er
sich zu «jCJ', dem Kenner dieses Spiels: er
bringt heraus, es sei Mesrur Sohn des jtfy>
und der «.*****; ferner noch, dass die Benu hil&l
grosses Ungluck tlber das Land bringen und
dass Kftnig iilj> und viele Andere durch sie
urns Leben kommen werden. Der Kfinig giebt
dem t&f seinen Lohn und wird nachdenklich.
— Mesrur indeseen ist mit seinem Herrn in
^LilLb zusammengetroffen, erzahlt ihm seine
Erlebnisse, ubergiebt ihm die Krone des KSnjgss
Aba zeid ist darttber hoch erfreut. Dann reisen
sie zusammen 7 Tage und kommen zur Stadt
^L^ui^l. Mesrflr muse in die Stadt gehen,
Nahrungsmittel ftlr sie zubeschaffen; mit List
setzt er sich in den Besitz yon einem Stuck
Fleiech und von Brot und entkommt seinen
Verfolgern. Er holt Holz herbei, rostet das
Pleisch , Beide essen sich satt. — Der Koch
indessen klagt dem Konig uJjjtwJI seinen Ver-
lust: dieser l&sst seinen Wezlr kommen, erzahlt
ihm die Geschichte und sagt: dieser Bursch
hat mir am Ende auch meine Krone vom Kopf
gerissen: du musst ihn ermitteln und mir vor-
fuhren. — Wir werden ihn morgen suchen,
jetzt echlafen die Hascher, versetzt er. — Nun
geht der Wezlr, befragt das Ramalspiel, macht
ausfindig, wo Aba zeid und sein Diener sind.
Ich v>ill ihn warnen, sagt er; ich babe ihn lieb
nach HSrensagen. Er suoht ihn daher auf. —
Mesrttr hatte inzwischen das Pferd seines Herrn
an einem sicheren Orte versteckt, sich dann in
den Palast des Kdnigs gesohlichen, sein Schlaf-
polster umgedreht, ihm seine 2. Krone gestohlen,
und war zurttckgekehrt. Abu zeid aber ging in
Verkleidung in die Stadt und begegnete dem
Wezlr. Dieser warnt ihn: was begiebst du dich
allein in dies Land ? der Kdnig ist m&chtig und
hat viele Soldaten; und was hast du fur einen
geriebenen Kameraden bei dir? — Gott ist meine
Zuversicht, sagt er. — Du hast Recht, du wirst
deinen Vorsatz ausfuhren, diesen Konig und
seinen Bruder und seine Heere vernichten und
ihre L&nder einnehmen, und ich selbst werde dir
und deinen K&mpfern dazu behulflich sein —
Wfihrend sie noch reden, kommt Mesrflr an;
er erzfthlt ihm seine That und rath ihm, nun
27
210
GROSSE ROMAN E.
No. 9237.
zu ihren Leuten zuruckzukehren, dann wieder-
zukommen mit den Soldaten, den Kdnig und
sein Heer zu vernichten und die Madchen -zu
befreien. — Er hat ganz Recht, sagt der Wezlr;
kommt wieder mit dem Heere und beseitigt
diese Kfinige, diese Anbeter des Feuers : ich bin
Moslim und helfe euoh. — Wenn es uns ge-
lingt, so sollst du hier Unterkdnig werden. — -
Damit trennen sie sich. — Als der Wezlr
wieder mit dem Kdnige zusainmentrifffc, fragt
dieser ihn : nun, was bast du in Bezug auf den
listigen Strolch ausgekundschaftet ? — Der ist
uber alle Berge; aber folg meinem Rath und
Schick die Madchen zuruck, sonst hast du es
mit den Beuu hilal zu thun. — Ich kann's mit
ihnen aufnehmen, sprich mir nicht mehr davonl
Abfl zeid aber macht sich mit MesrQr auf, um
den Kdnig ^jS* zu bestrafen. Sie rasten nm
7. Tage auf dem^Lc JJ, in derWiese J?yi __*
gelegen , und itberfallen am folgenden Morgen
die Hirten , welche auf die dortige Wieae mit
ihren Heerden gezogen waren; Aba zeid tddtet
5, die anderen 7 entfliehen uud melden es dem
Kdnig. Dieser schickt seinen WezTr Gallaf aue
mit 500 Reitern, sie sollen den Thater ihra ge-
bunden vorfuhren. Im Einzelkampf schlflgt die-
ser 7 zu Boden, darauf auch den Wezlr selbet;
dann erscblagt er noch 150, sein Diener 11,
die Uebrigen fliehen. Die gefangenen Knechte
bei den Heerden lasst er frei und trfigt ihnen
auf, dem Kdnige zu melden, dass ihm kein
Entrinnen vor ihm mdglich seiu solle: sie aber
bitten ihn, in seinem Dienste bleiben zu dftrfen;
er gestattet es: es sind ihrer 20; er giebt ihnen
Allen Pferde und Waffen, die er den getddteten
Feinden abgenommen hatte. — Die Fluchtlinge
kommen wehklagend zuruck in die Stadt. Voran
reitet <>\Js>, der Sohn des Wezlrs; er begiebt
sich zum Kdnige und sagt: mein Vater Gallaf
ist gefallen, das Heer ist verniohtet, ein Theil
davon zerstreut: sohick zu deinem Bruder, er
soil sich mit ihm abfinden: sonst bringt uns
dieser Feind, wenn die Seinigen ihm helfen,
Ungltick uber das Land. Der KSnig lasst ihn
fur die Rede ins Gefangniss werfen. Da tritt
aue dessen Gefolge Einer, Namens u»jLs»], auf
und macht ihm Vorwurfe daruber und uber
sein sonstigesVerhalten: da lasst er jenen wieder
frei und macht ihn an seines Vaters Stelle zum
Wezlr. Sein Anhang war gross und der Kdnig
traute ihm nicht. — Nachts schlich sich MesrQr
in des Kdnige Schlafgemach, drehte sein Bett-
polster um, nahm ihm Krone, Scepter, Siegel
und Degen fort; erzttrnt und von Sinnen dar-
uber, tddtet er 10 Kammerdiener und beklagt
sich in seiner Rathsversammlung fiber den Vor-
fall. Als j^4Sj ^ er Bruder des Wezlrs, dies
hdrt, warnt er den Kdnig: er habe mit furcht-
losen Feinden zu thun, gegen die nichts aus-
zurichten sei. Deine Rede war unpassend, er-
widert der Kdnig, aber um deines Vaters und
Bruders willen verzeihe ich dir, Zugleich be^
fiehlt er, sich zum Aufbruoh gegen den Feind
morgen bereit zu halten. Da erbietet sich Einer,
Namens jj^a^, ihm beide Feinde gebunden aus-
zuliefern, wofur er die Zusage erhalt, dass er
dann Regent uber y\j£* werden solle. Aber
Mesrur hat das Ganze unter den Dienern stehend
mit angehdrt und erdolcht ihn auf dem Wege
zu Abfl zeid. Der Konig erfahrt die That und
schreibt an seinen Bruder, wie es ihm ergehe;
am folgenden Tage schreibt er auch an Abo
zeid und verwarnt ihn; er antwortet, halt ihm
sein Unrecht vor und fordert ihn zum Zwei-
kampf. Da erbietet sich ein Reiter Uamens jt^jt
diesen Karopf mit Aba zeid allein ausfecbten
zu wollen. — Dann mache ich dich zu meinem
Wezlr und Schwiegersohn, verspricht der Kdnig.
— Allein Aba zeid haut ihm den Kopf im
Zweikampf ab. Der Konig sieht es von fern,
klagt tiber seinen Verlust: Hab ich es dir nicht
gesagt? versetzt der WezSr; gegen Abu zeid
kann nicht Mensch noch (Jinn. — Schweig!
Morgen kommt das Heer xneines Bruders und
mit ihm der Emir w^!.^ ; du sollst sehen, der
frisst ihn mit Haut und Haaren auf und ver-
nichtet sein Gefolge dazu. — Dann feohten
Aba zeid und ^!y&- mit einander; jener haut
diesen von oben bis unten entzwei, tddtet noch
von dessen Heer 300 Reiter, MesrQr und die
freigelassenen Hirten metzeln auch noch 100
Mann nieder und verfolgen die Feinde bis zu
den Zelten. Diese sind muthlos; der Wezlr iM^b
rath dem Kdnig pJtUi, Sohn des gefallenen 0>ly»-,
die gefangenen Madchen den Arabern zuruck-
zugeben und sich zu entschuldigen und die
Herausgabe der Heerden zu erbitten und Frieden
zu schliessen. Der Rath wird befolgt und der
Wezlr selbst geleitet die Madchen in Staats-
kleidern zu Aba zeid; der verlangt aber noch
3 Ladungen Geld und 3 Heerden Yieh. Das
lehnen nun die Feinde ab und schicken einen
Eilboten an Konig Oj^LxJt, der nun ein grosses
Heer aufbringt. Aba zeid schickt jnzwischen
No. 9237—9239.
GROSSE ROMANS.
211
den Mesrur und die 3 Hirteu Mas'fid, Mobarek
und tvihs. mit den Heerden und M&dcben zn
den Seinen. Am 5. Tage ihrer Reisc rasten sie
auf _dem (j^Us*- Jj* ; da sieht Mesrur Reiter am
4p Trankplatz; er schleicht eich heran und erkennt
den Emir Moslim, (j»^JjjJI und >»jU3 ^j ^m^a.
Erfreut fragt er sie, welch e Reiter sonst nooh
bei ihnen seien? — Dajjab und Zeidftn. — - Er
theilt ihnen das Yorgefallene mit ; da tragt Dajjab
ihm auf, schnell zu Hasan sich zu begeben und
ihm zu beriohten. Er giebt ihm zur Deckung
100 Reiter unter dem Emir (j^xijftM mit; Mes-
rur eilt vorauf und erzahlt dem Konig Hasan
ihre Schicksale. Da brechen alle Rrieger der
Benu hilal auf, urn dem Abu zeid zu helfen;
nur 50 000 bleiben zuruck bei Hasan. — Konig
OjjtuM! bat 7 Corps, jedes zu 100 000 Mann,
zusammengebracht und lsgert bei jj|*XiJi --«.
Am folgenden Tage kommt u)LJ zu Abil zeid
mit seinem Gefolge an. Alsbald erhalten sie
einen Brief von Konig Oj,-kwJl, den Abu zeid
den Emlren vorliest, und in welchem er auf-
gefordert wird, die Heerden zuruokzugeben und
selbst zuruckzukehren. Abu zeid verwirft in
der Antwort hohnisch dies Ansinnen und fordert
ibn zum Zweikampf. Der K6nig ist daruber
™ emport: am folgenden Morgen beginnt der Rampf.
Schluss f. 34 b : \^k>$ „bU)t q^ J* [jJU>
9238. We. 841.
30 Bl. Format etc. n. Schrift wie bei We. 840. -
Ohne Titel. Auf dem Deckel vorn steht:
'OjjJLsJI q\j^> vyJUS' W r >L*J' l»Xfl> S^S> l jXi HjA*. ,yD
Anfang f.l": Al^U^ljvX^^t J.EQ*ws*y>lJ t Jl5
Unmittelbare Fortsetzung von We. 840.
Enthalt f. I s — 26% 15 die weitere Geschichte
Soleimans des Philosophen, die entbalten ist in
We. 770 und f. 26", 1 5 bis 30 b , ult. = We. 771,
f. l b — 8 b , 11.
Schluss f. 30 b : pl&uX, p&J^s* q-» nys^js
F. 21 b ist leer geblisben; Test fohlt uicbt.
9239. We. 772.
34 Bl. Format, Znstand etc. and Schrift wie
bei We. 770. Die Lagen ziemlich lose. — Titel f.l":
Anfang f. l b : oL4! vJy»*<&!l va^a^!^ .^.x^l
,&Ji |.,L%jj45! i-jA ^UwaII vijAA»J^ k_jjJ'4^
Unmittelbare FortsetzuDg von We. 771.
Der Rampf beginnt. Da kommt MesrOr
zu Abu zeid und meldet ihm, dass die Heere
der Benu hilal im Anzuge eind. Erfreut fiber
die Nachricht eilt er in den Kampf. Kdnig
OjJaxit. erwartet seinen Gegner. Es tritt ein
solcher vor. — Bist du vielleicht Abu zeid?
fragt er. — Nein, ich bin Zeidan ben ganim. —
Geh, Knabe, lass den Aba zeid mit mir kampfen
oder wenigstens den u>'>»J. — lob bin jung zwar,
aber stark ist meinSpeer, versetzt er; Helden
wie euch furchte ioh nioht. — Im Zweikampf
haut Zeidan seinem Pferde den Nacken durch;
es fallt und mit ihm OjJaAil ; seine Leute reissen
ibn aus dem Gefecht. — Am folgenden Tage
beginnt der Kampf wieder, derWezlr desKonigs,
Namens q^jU, kampft mit dem Emir v-J^>
dieser haut ihm den Kopf ab; die Inder erleiden
eine gros6e Niederlage und werden bis zu ihrem
Dager verfolgt; viele Gefangene werden gemacht,
Abu zeid lasst eie niedermetzeln. Die Benu
hilal haben 20 Gefangene verloren: Aba zeid
will den Mesrttr <auf Erkundigung aussobioken,
er ist aber nicht zu fin den. Er war namlicb,
als er die Gefangenen fortsohleppen sab, ihnen
gefolgt und hatte gesehen, wo man sie unter-
gebracbt hatte. Abends trat er dann zu o^jImJI
ein, brachte Gruss vom Emir ijt.Jy* und die
Bitte, die Gefangenen zu todten, um die Sorge
darum loszuwerden. Wer bist du? — Ich bin
vjLw. — Sollst du sie tSdten? — Ja. — Geh,
sagte er zu seinem Diener, und bringe Bie sohnell
her. — Unterwegs ftthrt Mesrur einen Wort-
wechsel mit seinem Begleiter, Namens V^>
herbei, in Folge dessen er ihn erdolcht. Dann
zieht er dessen Kleider uber die seinigen, geht
zum Gefangnisswarter, lasst sich im Namen des
Konigs die Gefangenen ausliefern; der maoht
sie von ihren Ketten los, legt 6ie in neue Fesseln
und ubergiebt sie ihm ; lass sie auch nioht ent-
wischen, sagt er, nimmt ihnen aber am Ende
der Zelte ihre Fesseln ab und geht mit ihnen
ins Lager der Benu hilal, wo sie seine That
bewundern. — vJ^JoaJI wartet vergebens auf
seine Gefangenen; endlich erfahrt er, was vor-
gefallen ist. Morgen werde icb dafur Raobe
nebmen, sagt er, und lasst den Ermordeten
begraben. Die Diener, 4000 an Zahl, eind
sehr betrubt; sie kundigen dem Konig an, dass
sie morgen kampfen und an Aba zeid und v-J^
Rache nehmen wollen. Der Konig lacht sie
aus; sie aber zieben am folgenden Morgen mit
Trommelschlag ins Feld. Aba zeid sieht lauter
27*
212
GROSSE ROMANE.
No. 9239.
Schwarze kommen, ruft MesrOr und sagt: sieh,
was los ist, ob es Sklaven sind? — MesrOr
fragt: wer seid ihr? — Diener jener Leute, wir
wollen Rache Debmen. — Kommt der K5nig
nicht selbst? — Wir liessen ihn nicht, wir selbst
wollen die That ausfiihren. — Wartet bier noch
ein bischen, ich will erst Bescheid bringen. —
Er meldet den Sachverhalt, Zeidan will gegen
sie fechten. MesrOr sagt: nicht doch, Sklave
gegen Sklave; du aber hist ein Emir und Herr;
Keiner ale ich und wer mir von den Sklaven
folgt, soil mit ihnen sich befassen.—- MesrOr
hat Recht, sagt Abu zeid. ■ — Jener trommelt
.2000 Sklaven zusammen, erhalt Erlaubniss und
betritt mit ihnen das Schlachtfeld ; in der Hinter-
front halt Aba zeid, aus Furcht, es mochte
ihnen doch etwas passiren. — Wie beimKampfe
ler Emlre, tritt nun ein Sklave, NamensjUc,
aus der Reihe und ruft einen der Indischen
Sklaven zum Zweikampf. Es tritt ihm CyySj
entgegen; Beide wechseln in gleicher Weise
erst anzugliche Worte, dann geht der Kampf
los; 'Ammar schlagt; dem Gegner den Kopf
herunter, dann fangt das Handgemenge beider
Theile an, schliesslich erleiden die Indischen
Sklaven eine grundliche Niederlage und fliehen,
werden auch noch verfolgt. — Kfinig OjiaiJI
halt in der Nacht eine Berathung ab mit seinen
Grossen und Emlren : in Folge dessen schreibt
er an seinen Sohn wJfc34t, er solle ihm zu Hulfe
kommen und den SultBn OjSjc gleichfalls zur
Hlilfsleistung veranlassen. Die Unterredung hat
Mesrur wieder belauscht und berichtet Alles an
Abu zeid ; dieser theilt es am folgenden Morgen
der Rathsversammlung, dem \J#i, o'"^)' i***" *
lt^S mit. In Folge dessen geht MesrOr als
Spion in das Lager der Inder. Dort hort er,
wie sich Einige fiber den vom Konig abge-
schicktenBoten unterhalteD : erheisse^lcQj !j-*,
babe den Weg uber den Pass sljbyv-cjja ge-
nommen, und brauche 3 Tage bis zum Ziel.
Alsbald reitet er fort, kommt bei einbrechender
Dunkelheit zum j+£\ .Jj, geht die Nacht durch,
kommt zum OUtf! Jj' unweit 'djbji, uberfallt
den ankommenden Boten, erdolcht ihn, nimmt
ihm sein Schreiben ab, kehrt damit zu Abu zeid
zuruck. — Tages drauf beginnt der Kampf
wieder ; Moslim ben ganim kfimpft mit >V,laM ^m>\
und haut diesem den Kopf ab; die Inder fliehen
geschlagen und verfolgt in ihr Lager zuruck.
Konig \3jjjJoiIJ erbittet lOtagigen Waffenstill-
stand von Abu zeid, der ihn bewilligt, zugleich
aber auoh schreibt, er m6ge noch soviel Hulfe-
volker herbeiziehen, so wisse er doch, sie unter
allerlei Verkleidungen zu uberlisten. Als er
diese Antwort grade liest, kommt ein Zug von
500 Reitern mit einem Kameel an aus der Stadt
qI^« und berichtet, dass ihnen zahllose Heeres-
massen auf dem Fusee folgen; dem Sohn v-aAMI
kommt mit 3 Corps und wird in 10 Tagen hier
sein; an der Quelle v\\Sj> haben wir einen Er-
schlagenen gefunden und sein Kameel mitge-
bracht. — DaB war mein Bote; die Araber
werden ihn erschlagen und ihm seinen Brief
abgenommen haben. Aber wie kommt denn
mein Sohn zu der Nachricht? — Das wissen
wir nicht. — Die Sache aber war die, dass ein
Inder den Vorfall geseben und das Gesprach
zwischen Mesrur und dem Boten geh6rt batte;
er war daher zu \ r *S>&+}\ gegangen und hatte
diesem Alles erzahlt, der aber hatte an i»jJsj
Botschaft ge8chickt, sofort Heere aufzubringen
und zu ihm zu kommen. — Inzwischen hat
Abll zeid in der 2. Nacht der Waffenruhe einen
Traum gehabt, der ihn beangstigt und den er
den Freunden mittheilt: von einer Seite sei ein
Meer auf sie herangewogt, alles uberechwem-
mend und sie bedrangend; von der anderen
Seite ein Heer, das sich auf jenes geworfen
babe. Jenes seien die Inder und ihre Scbaaren,
dieses ihre Landeleute. MesrOr wird auf Kund-
schaft geschiokt und erfahrt die baldige Ankunft
der Hulfsheere; sofort maohter sich auf und be-
nachrichtigt den Konig Hasan da von. Dieser
bricht sofort auf, nachdem er seinen Bruder,
den Emir Soleiman, als Stellvertreter eingesetzt
und ihm 40000 Reiter zuruckgelassen hat. In
10 Tagen kommen sie an die Grenzen Indiens
an, fallen ins Land plundered ein, uberfallen
uie oiaai ^i^s*, aann^^?-, aann ^ijX*, dann
BUp^t , die Hauptstadt dee K6nigs v_j»JaAJ|.
ort regierte inzwischen einer seiner Sohne,
Namens \yJjiU; sie erobern die Stadt, morden
und plundern und nehmen den *-JjiU gefangen
mit sich. ^— Nach Ablauf des Waffenstillstandes
wird wieder gekfimpft; die Benfl hilal gerathen
ins Gedrange: da kommt MesrOr, erzahlt von
ihren Erfolgen und der baldigen Ankunft Hasans.
Sie fassen neuen Muth und schlagen die Feinde
zuruck. Da kommt auch Hasan an und Beide
nehmen den Feind in die Mitte und metzela
ihn nieder. Hasan und \Jj,Jam}\ treffen zusam-
men, dieser wird von ihm niedergemacht; Zeidan
t5dtet seinen Wezlr; es bleiben von dem ganzen
No. 9239.
GROSSE ROMANB.
213
feindlichen Heere nur etwa 70 000 Mann am
Leben ; die Sieger nehmen ihre Zelte und Schatze
und vertheilen sie. Dann ruhen sie 3 Tage aus
und brechea darauf nach Indien auf. Alle Ein-
wohner. Manner, Frauen und Kinder, bitten um
Gnade; Hasan ertheilt 6ie, setzt fiber das Land
den jungsten Sohn des vJ^LAll , Namens j*^*,
als Unterkfinig; sie mtissen die Feuer-Verehrung
aufgeben und den Islam annehmen. Nach 3Tagen
breohen sie auf nach dem Lande <Xv*Jt und
lagern an dessen Grenze; am 2, Tage ihrerAn-
kunft fordert Hasan den Konig <-»>Jy zurUnter-
werfung auf und zur Annahme deB Islam. Das
Schreiben muss sein Diener iJUs iiberbringen.
Auf Rath seines Wezirs lehnt O^SjS die Vor-
schlage ab und zieht die Entscheidung der
Waffen vor. Ein alter Mann, Namens j!yt,
warnt ihn, er verweist ihn zum Schweigen : er
sei alt und fasele. Da geht er zu Hause und
lasst seine 9 Sohne kommen. Ich babe, sagt
er zu ihnen, dem Konig zum Frieden gerathen,
aber ohne Erfolg; versammelt die Eurigen und
wir wollen zu jenen ubergehen ; ich Behe, dass
der KSnig dasselbe Schicksal haben wird wie
o-iaill; wollt ihr nicht, so gehe ich mit meiner
Familie allein zu den BenQ. hilal. Aber sie
billigen den Plan und begeben sich, 370 Reiter
im Ganzen, mit ihren Familien und ihrer Habe
zu Abti zeid. Er nimmt sie freundlich auf,
ebenso behandelt auch Hasan sie gutig. — Was
fangen -wir mit den Arabern an, fragt der Konig
CjjSji seine Grossen und Rathgeber. — Du
willst sie bekriegen, sagt ^U^ , und hast dein
Heer und deine Bundesgenossen noch gar nicht
davon in Kenntniss gesetzt? -— Der Bote zu
ihnen ist seit 20 Tagen unterwegs, er muss
jeden Augenblick eintreffen. Er kommt in der
That und meldet, dass 10 Corps in Anzug sind.
— Wieder wird Mesrur von Abti zeid auf
Kundschaft ausgeschickt. Er geht ins feindliche
Lager, kommt in GeBprach mit einem Soldaten,
sagt ihm auf Befragen, er heisse ^leii^. So
heisse ich auch, sagt der Andere. JJun erfahrt
er, dasB K6nig ^lak^ Herr der Stadt ju,^,
mit 1 00 000 Mann komme ; so auch KSnig
u^jijs; und K6nig **Jtf\ Herr der Stadt ^U&M
mit 200 000 und Konig fitf* mit 300000 und
Konig r $J, Herr der Stadt o^li", mit 300000
und dass sie ihren Weg dur,ch das Uujbi\ 'ijjfi}
nehmen werden. Alsbald bricht er dahin auf.
Dort Bieht er Zelte aufgeschlagen, und bemerkt
ein Hauptzelt hell erleuchtet; er tritt ein und
ruft: ein Bote, o Konig 1 — • Bringt ihn her,
befiehlt der Konig. — Wo ist dein Brief? •—
Ich hatte einen an dich und andere an die
Grossen deines Heeres, von deinem Bruder
Konig 'v-i^S; 70 Reiter unterwegs haben si©
mir abgenoaanien, gelesen und zemssen und auf
die Erde geworfen; fast batten sie mich sogar
umgebracht. Ich kann dir aber aagen, was
darin stand; doch zu allererst, wie heisst du?
'— Ich heisse vujkS. — Gat, Konig v^SjS Hast
dioh grussen und dir sagen, etwa 7 Tage su
warten; denn die Araber Bind in Angst und
wollen sich uaterwerfen, ich habe von ihnein
aber 3 Ladungen Geld, Heerden, Pferde and
Madchen als Tribut in jedem Jahre verlangt
und erwarte ihre Antwort. Wenn sie darauf
eingehen, erhaltst du deinen Antheil; lehnen sie
ab, eo schicke ich dir Nachricht, dass du und
deine Verbundeten une gegen sie zuHtilfe kom-
men. Uebrigens habt ihr einen unrichtigen Weg
eingeschlagen; der eurige ist der Berge und
Thaler wegen besohwerlich, 3 Tage bergauf, 3
bergab. — Kennst du den richtigen Weg? ~
Freilichl — So bringe uns auf den richtigen
Wegl "— ' Sie brechen auf, Mesrur voran, bis
zum y*^J.t \jd$ «ad den Teufel@quellen: dort
lagern sie; und er geht mit Briefen und reich
beschenkt davon und kommt zu den Bentl bil&l
zuruck und erzahlt, was er ausgerichtet. In
Folge dessen reiten Aba zeid und V^ **"*
ihren Leuten dahin, Mesrfir ist ihr Fuhrer; sie
uberfallen Nachts die Feinde, Abu zeid erechlfigt
den\=AJ^5 und seinenWezlr und seine 9 Sohnej
u>LJ macht den Konig a Ub«JI und seinen Wezlr
V.l 5j »- nieder und nimmt seme 4 Sohne gefangen.
Die Niederlage der Feinde ist vollstandig; die
Beute der Sieger sehr gross, die Zahl der Ge-
fangenen iBt 1400. Die Entkommenen langen
bei dem Konig ^J^ und fy/> an: Alle brechen
auf, um sich mit Konig ^j£J> zu vereinigen.
Die Sieger, zu den Ihrigen zuruckgekehrt,
theilen die Beute: am folgenden Morgen be-
ginnt der Kampf wieder; dem KSnig i-^S
tritt Hasan entgegea. Biet du Hasan? fragt es.
■■__ Jal — Lass uns beide nicht kampfen ; Schick
mir den Abu zeid her, an dem will ich mich
rachen ; oder den U*l^3 oder j&sXj bder \gjh
oder cji^\- -—Hasan aber versetst: du kennst
mich und meine Thaten nicht, ich will es mit
dir aufhehmen. Er kampft, haut den Nacken
des Pferdes durch, der Konig IUlt mit dem
Pferde zu Boden, seine Leute ratten ihn aus
214
GROSSE ROMANE.
No, 9239.
dem Gefecht. Bis zum Abend wird gek&mpft,
die Feinde fliehen auf die Anb.8b.en, einige ihrer
Zelte werden gepltindert. — Inzwischen kommen
bei .^jSJi die Konige ^Af und t \y, mit ihren
Truppen an und erz&hlen ihre Niederlage. Da
lasst er alle Heere zugleich den Kampf be-
ginnen; er dauert yom Morgen bis zum Abend;
dann nimmt Aba zeid seine eigenen Leute und
wirft sich auf die Feinde, die in wilder Flucht
davon eUen. Im Verlauf des Gefechtes hat
Aba zeid den Konig ^JLT mitten durch gehauen,
mit sammt seinem Pferde, Kfinig J^ fallt von
der Hand Zeidan's, v_>W todtet den Scj, Wezlr
des K6nigs r~M', Hasan kfimpft mit ^->jS2,
schlagt sein Pferd zu Boden, aber den Kftnig
retten seine Leute. Die Feinde baben 30 000
Todte und 750 Gefangene verloren, die Bena
hilal baben 430 Todte. v_>^5 bittet urn Waffen-
ruhe yon 10 Tagen. Hasan gewahrt sie auf
den Rath des Aba zeid. Alsdann beginnt wieder
der Kampf. Aus den Reihen der Sinder trat
xy^h"^) herausfordernd vor: derQadl jjo nimmt
den Kampf an, schlagt ihn mit der"Keule aufs
Haupt, er sinkt vom Sattel, sein Gegner legt
die Lanze gegen ihn ein; als der andere von
seiner Ohnmacht sich erholt und Bodeir mit
ausgestreckter gegen ihn gerichteter Lanze sieht,
??^ er i es ist doch zu yerwundern, dass du
mioh nicht wShrend ineiner Ohnmacht getSdtet
bast. -- Ich t5dte dich nur auf der Wahlstatt;
Heldenart ist nicht Treulosigke'it. — Da schamt
jener sich und spricht die Glaubensformel aus.
— Nun geh zu Hasan, er wird sich freuen,
dich zu sehen. — Ich habe drflben , versetzt
er, 7 Sohne, 9 Bruder und 3000 mir anver-
wandte Ritter; wir heissen die v.k- . ;.,. Lass
michzu ihnen, dass ich ihnen sage, wie's mir
ergangen, und sie bekehre und Nachts mit ihnen
zu euch komme: ich habe nicht Terr ath im
Sinne. Nach seiner Ruckkehr ins Lager lasst
ihn uyy kommen. Du bist mit dem Feinde
zusammengetroffen, sagt er, und hast dich, wie
ich gesehen, dann mit ihm unterredet. — Ja,
mit dem Qadl Bodeir: er sagt, dass Konig
Hasan ihm grimm sei und ihm und den Seini-
gen die Lebensmittel vorenthalt: sein Anhang
ist 90000 Mann: er wird zu dir fibergehen,
den Islam abthun und zur Feuer- Anbetung
fibergehen und dir beistehen. Der Konig ist
daruber hocherfreut. Malstls kommt aber
mit alien Seinen ins Lager der Bena hilal; sie
werden von den Wachtern angehalten; diese
melden die Ankunft dem KSnig Hasan, der,
von jjJo verstandigt, sie freundlich aufnimmt.
Am folgenden Tage hebt der Kampf wieder
an; in vorderster Reihe der Bena hilal eteht
Mal&tls und sein Gefolge. Als v_jJ^S dies er-
fS-hrt, sagt er : er ist zum Feinde fibergegangen :
liaut auf sie ein! Aber der Kampf nimmt fOr
die Sinder einen traurigen Ausgang: sie werden
geschlagen, fliehen tlber die Zelte binaus, werden
verfolgt; Aba zeid haut dem WySjS den Kopf
ab; die Verfolgung dauert bis spat am Abend,
die Zelte werden geplundert, mit reicher B^ute
kehren die Sieger heim und yertheilen dieselbe. —
Nach einer Rast von 3 Tagen sagt Hasan:
lasst uns in unsre Heimat zurflckkehren : was
sagst du dazAi, Aba zeid? — ■ Ich bin der
Meinung, dass wir nach diesem Siege ins Land
der Schwarzen Q^^J] ^ib) marschiren —
Der hat Recht, sagen die Emlre. So brechen
sie auf und kommen zunachst zur Stadt des
Kdnigs v-j^ijS. Die Einwohner bitten um Gnade
und um Einsetzung eines Sult&ns. Der Wezlr
des v-jjijs wird Moslim, ebenso die Einwoliper;
dann huldigen sie ihm als Herrscher, mttssen
sich aber zu jahrlichem Tribut verstehen. —
Darauf setzen sie ihren Marsch zum Lande der
Schwarzen etwa noch 10 Tage fort und fallen
daselbst plttndernd ein. Das GerflcUt ihrer
Ankunft verbreitet sich und kommt auch zum
SultBn von Elhabes und Essadan: sein Name
war ptwlJb ; seine 4 Unterkonige hiessen : ^tawoj,
olr?' g* >-^«H -o'jr*^' Sie waren empfirt fiber
das Treiben der Feinde und zankten sich darflber,
wer von ihnen dieselben vernichten solle: denn
jeder drangte 6ich dazu und, abernahm es auf
6ich allein. Da eagte ein alter Hem am b eaten
ist, ihr zieht alle zusammen gegen sie. Das
geschieht: nur Weiber und Kmder bleiben zu-
rlick. Ihr Heer betrug 1 5 Corps, jedes zu
100000 gerechnet.— Sultan Hasan schlief grade,
vpn seinem Diener^Lw bewacht; da richtet
dieser sein Gesicht zufallig gegen Qsten, da
sieht er eine Bchwarze die Erde bedeckende
Wolke; er sieht genauer bin — da ist es ein
zahlloses Heer der Schwarzen. Da gerath er
in Angst, weckt seinen Herrn, theilt ihm die
Sachlage mit. Dann kommt j^Ju , dann auch
die ubrigen Emlre zur Berathung. Ich fib er-
nehme sie , sagt i-jLj ; nur Gott kann uns
schutzen, sagt ig^Jb; was sagt Abu zeid, fragt
y.X>r — Seid ihr es zufrieden , meinen Rath
zu befolgen? — Jal — Dann reite ich zu den
No. 9239— 9241.
GROSSE ROMANE.
'215
Konigen der Schwarzen und bitte sie, una einen
Durchgang duroh ihre Reihen zu gewfthren,
darait wir aus ihrem Lande fortziehen. Dann
stellen sich V^ un< * jtt^ un< * (JJ^° draussen
urn das Heer der Schwa rzen mit der Halite
ihrer Leute auf, und ich und Hasan sind noch
innerhalb desselben geblieben ; gegen Mitternacht
uberfallen wir dann von innen und aussen das
feindliche Heer. — Er kleidet sich in seinem
Zelte um und reitet bin. — Wer bist du?
fragen die Konige. — Diener des Sultftns der
Araber. Nun tragt er seine Bitte vor. — Sie
furchten sicb vor uns, sagen jene. — Mein
Konig ist gar nicht gekommen, eucb zu be*
k&mpfen, sondern nur, um sich in eurem Lande
zu ergehen. — Warura rauben sie denn die
Heerden? — Das ist so ihre Sitte, wenn sie
in ein Land kommen, und zwar geschieht es,
damit die Leute von ihnen horen und sie wie
Gaste behandeln, mit Ebren. — Nun, dann
geh zuruck und sag ihnen, sie kdnnen durch
unser Heer durchziehen und das Geraubte ale
linger Gastgeschenk ansehen. — Sie kommen
nun an, fuhren ihren Plan aus und uberfallen
Nachts die Schwarzen von alien Seiten. Bet
diesem Ueberfall schlagt Aba zeid den qUJ^LJI
zu Boden. Die Feinde fliehen; ihr Verlust
betragt 90000 Todte. Sie bringen den todten
Konig ^UJuJaJI von der Wahlstatt. Tragt ibn
nur in mein Zelt, sagt K5nig -^twot, ich will
ihn mir kochen lassen und aufessen. Bringt
ihn zu mir, sagt jeder der anderen Konige und
macht seine naheren Anspruche an den Todten
geltend. Daruber gerathen sie in den heftigeten
Zank und schliesslich zu ernstlichem Kampfe,
der vom Morgeu bis zum Abend dauert, wahrend
die Benfl hilal sich ganz ruhig verhalten. End-
lich bekommt ^ den Todten und fiisst ihn
auf bis auf die Enochen. — Am nachsten
Morgen erwarten die Araber das Heer der
Schwarzen, aber Niemand kommt den Tag fiber.
Tags daranf sagt fiasan zu Aba zeid: die
Schwarzen kommen nicht, wir mtissen doch
sehen, wie's steht? — DaB ist meine Sache,
versetzt dieser. Er geht in sein Zelt und ruft
seinen Diener Mesrar. Bring mir den „R§,nke-
Back«. Dies geschieht, er nimmt daraus ver-
schiedene Sachen, verkleidet sich in einen Spiel-
mann, h&ngt sich die Guitarre um und begiebt
sich in das Zelt des Sultans ^j? u-^ findet
ma ihn die anderen Konige sitzen. "Wer biBt
«fci? fragen sie. — Ich bin der Spielmann
Gabenempfanger, RubmessRnger. — Er muss
sich setzen. Nun spiel auf, sagt a tys\ — Er
nimmt die Guitarre und greift in die Saiten.
So weit geht die Er/.fiblung : das Weitere fehlt.
Schluss f. 34": «USi {J Li ^jiJii »J t^l*
*VW^' J* J^ «Oj* j3Uai ««^J L Aj3 «SUlt
Bl. n b and 18* sind leer gebliebeD, aber es fehlt Niohts.
9240. We. 849.
41 Bl. 4 to , 14-18 Z. (22V4Xl6«/si 17-M8xl2'/,i<"»).
Zustand: nioht ganz eanber. — Papier: gelblioh, ziemlieb
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit Leder-
rftoken. — Titel f. 1»:
Anfang £2": ,»JjJI u£UI J^j>yi r tt£ll J^t
^j« JLS r ^LJt ftf> cAUt *Jle ^l /J> 3 ,**-»
Schluss f.41 b :^,Ue U ,,-Jie ^ f^i Sj)^^
CJiaJl^j ' f U>l a j*i>i j^XaSj, (has-^jz-S fj, fUf
Enth< in Kflrze We. 771, f. 8" bis 772.
Es schliesst hier mit kurzer Erwahnung der Er-
oberung des Landes der Schwarzen und Abessy-
niens und Nubiens und Rttckkehr nach Negd,
nachdem sie 3 voile Jahre abwesend gewesen.
Sobrift: ziemlich gross, rundlioh, vooallos. — Ab-
sobrift o. ,M0 /i8S4.
9241. We. 773.
10 Bl. V, c, 22. 28Z. (22x16; 18— 20xl3-13Vs 0,n ).
Zo stand: nicht ganz sauber, etwas lose im Einband. —
Papier: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt. — Ein-
band: Pappband mit Lederrueken. — Titel f. I" von
etwas spftterer Band:
$& ^ B^w qX Uw^I ^[>-0
Anfang f. 2': f^e-lj **** £ <***' **-" <^°"
ji\ iJ^e-jj \&><M 4 -**-* r^W 0,,i O* V* o^
^Jt \JuSt\ Jslb V-^5 **J
Der Sult&n Hasan wird von 3 Fremden
besucht, die er gastlich auihimmt. Einer der-
gelben, J^li" ^ Jwolj mit Namen, erzahlt ihm,
dass i5ji*-~»-l cj*"****' Sultfin der JuJio «a;, eine
unvergleichliche Stute, genannt UjjcS» babe;
kein Pferd hole sie ein, sie laufe in einem Tage
so viel, wie andere in 10. — Hast du sie
selbst geseben, fragt er, oder kennst du sie
bloss von Hdrensagen? — Ich kenne sie selbst,
versetzt er und schildert sie. Da bekommt
Hasan Lust, sie zu besitzen. Unter den Emlren
216
GROSSE ROMANE.
No. 9241.
mag keiner sich mit dem Wagniss befaasen,
nur Aba zeid ist, trotz Abmahnens dee yl^i,
bereit dazu. Er verkleidet sioh in einen DerwiBoh
und nimmt in die Hand einen hohlen Stock
and geht 10 Tage. Da kommt er in ein Thai,
worin Kameelhirten; der oberste derselben, ^Ji
mit Namen, fragt ihn : woher und wohin ? Dabei
erssahlt er ihm sein Leid, dass seine sch6ne Frail
keine Kinder bekomme, ob er nicht von Gott
Kindersegen erflehen wolle? — Jener giebt ihm
em Mittel an, das in der That Erfolg hat;
denn die Frau bekommt sp&ter einen Jungen.
Nach einigen Tagen kommt er zu den Weide-
plMzen der Benfl 'oqeil und sieht das Zelt ihres
KOnigs, ringaherum viele RosBe. Er bleibt in
einiger Eotfernung an einer Quelle anf einem
Biium, um bei Naohtzeit semen Pferdediebstahl
auszuffihren. ~ Hosein hatte nur ein Kind,
aine wunderschOne Tochter, Namens Id*; viele
Konigd hatten urn sie geworben, aber der Konig
hatte oeiue Tochter so lieb, dass er sie nicht
foifcgebeo wollte, und hielt sie in strengem Ge-
v/ahraam. Sein Wezir Mas'ttd hatte 7 Sfihne
und J Tochter, Namens Sa'dR, die mit der
ICfinigstochter sehr befreundet war. Der alteste
Sohn dee Wezlre, Namens 0>*L~*, war eines
T&gea auf der Jagd; auf der Heimkehr sah er
die Lk, verliebt sich sofort in sie, walzt sich
vor UDgeduld auf seinena Lager und ruft seine
Sch wester. Man sagt ihm, sie sei bei 1*1*.
Er U'aat sie holen, klagt ihr sein Liebesleid; 'sie
rath ihm schResslich, bei der Quelle Jj^JLJt c ^o
(bei der Aba zeid rastet) zu verweilen, sie
werde alsbald mit der Freundin dahin kommen.
Sie beredet dieselbe, trotz allerlei Einwftnde,
nnd trotz der abendlichen Zeit, dahin mitzu-
gehen: alle junge M&dchen gingen jetzt dahin,
urn eich zu baden. Unterwegs aber treffen sie
Niemand: dies falit der U* auf. _ Sie werden
vorauf gegangen sein. — Wenn un& nur Nie-
naand begeguet! — Wer sollte uns etwas zu
thun wagen? — Bei der Quelle sehen sie Nie-
maad. — Die KSnigstoohter wird angstlich.
Die andern, sagt Sa'da, werden umgekehrt sein,
da sie uns aicht getroffen haben. Da kommt
eio Reifcer auf eio zu. Lass uns fliehenl sagt
dieselbe. Der Reiter holt sie ein^ drangt aich
an Lda. Sie wehrt ihn ab und bittet ihn drin-
gend, sie nicht zu verunehren; er solle sie zur
Frau begehren und sie wolle sagen, dass eie
Kemen haben wolle als ihn. Vergebens, er
abor»v&lUgt sie: da plStelioh springt Aba zeid
von seinem Baum, schleudert ihm das Doloh-
messer, das er aus seinem hohlen Stock geholt
hat ; mitten auf den Leib und, indem er heult
wie Klageweiber, wirft er ihn mitten durch ge-
theilt zu Boden und verschwindet wieder. Da
Bchreit die KSnigBtochter in Angst: Wer bist
du? — Ein guter Geist, der hier im Baume
haust und einmal im Jahr herunterkommt. —
Da fallt sie vor Schreck ohnmaohtig bin. Da
kommt er herunter, besprengt sie mit Was6er
und bringt sie ins Bewusstsein zurUck und sagt,
er sei ein Bedewl und wolle hier ein Geschftft
ausfuhren. Sie verspricht ihm darin behttlflich
zu sein, selbst wenn es sich urn das Leben
ihres Vaters handle und wenn er selbst der
grfisBte Feind ihres Stammes, Aba zeid, aein
sollte. Der bin ich, sagt er: du hilfst mir,
wenn du Wort haltst. Ich will die La*^t, das
Pferd deines Vaters, rauben. — Aber ihr aelbst
habt ja schone und bertthmte Pferde: du musat
etwas Anderes wollen; willat du meineu Vater
tadten, ich hindere dich nioht. — Es handelt
sioh nur um das Pferd. — So folge mir. —
Bei den ersten Zelten heisst sie ihn warten.
Alsbald bringt sie ihm das Pferd und darauf
Hegend eine voile Rustung fur ihn; er zieht sie
an, tr«8tet sie, dass er, wenn ihr in dieaer An-
gelegenheit das geringste Ungemach zustossen
sollte, ihr Hulfe bringen werde, sobald sie ihm
Nachrioht davon schicke. Sie geht beruhigt
heim, er reitet vor das Zelt des Kftnigs und
ruft laut: he, ich bin Aba zeid, habe die Stute
^jit gestohlen, habe den Mtts&'id bei der
Quelle, wo er mir in den Weg trat, in 2 Stflcke
gehauen, und damit sprengt er davon. — Der
KSnig wacht auf, vermisst seine Stute, gerllth
ausser sich. Seine Leute suchen nach alien
Seiten hin, er selbst schlftgt die Richtung nach
Ne^d ein; aber alles Suchen bis zum Abend
ist vergebens. Sie kehren zurttck, bei der Quelle
vorbei, finden den Sohn des Wezlrs dort er-
6ohlagen; sie nehmen ihn mit sich, fiber die
beiden Verluste tief betrflbt. Inzwischen ist
Aba zeid mit der Stute zum Sultan Hasan ge-
kommen, der ihn froh empftngt und dem er
Alles erzfthlt. Aber v-jUJ ist auf seinen Erfolg
neidisch und sagt: du bist ein (jinn in Menschen-
gestalt, gehst davon wie ein Bettler und kommst
angeritten wie ein Emir! — Wenn Einer GltLck
haben soil, l&sst sich nichts dagegen machen,
versetzt Aba zeid. — Hasan probirt darauf die
Stute; sie wirft ihn ab ; dasselbe geschieht mit
No. 9241. 9242.
GROSSE ROMANE.
217
dem Qadl. Da schenkt jener sie an Aba zeid:
nur fttr dich passt sie. Da reitet er sie in die
Wette mit Vr>^> der 8ein ^° 88 l/ 5 ^"' bestjegen
hat: beide erweisen sich gleich schnell. — In-
zwischen kehren eines Abends die Bruder des
erschlageneu MusR r id lustig von der Jagd zurflck;
ihre Schwester macht ihnen daruber Vorwttrfe;
erst sollten sie liebcr Rache fur ihren Bruder
nehmen. Dann erzfthlt sie, sie babe ihren Bruder
bei der Kdnigstochter belauscht; er babe bei
derselbeu geschlafen, am folgenden Morgen sei
er todt gefunden; an deren Vater sollten sie
Rache nehmen. Darauf geht der jungste der-
selben, Xi y^\ ,JLc, in die Rathsversammlung,
sagt dem Kflnig' dreist ins Geeicht, er sei des
Bruders Morder : der befiehlt , ihm den Kopf
abzuschlagen. Warte noch , sagt der Wezlr,
Vater des jungen Mannes, wir wollen uns er-
kundigen , woher er seine Behauptungen hat.
'All erzfthlt darauf die Mittheilung der Sob wester.
Dann muss auch sie sterben, sagt der KSnig.
Warte, sagt em erfahrener Emir: lass deine
Tocbter und die : b*j**» kommen, damit wir die
Geschichte untersuchen. Letztere erzfthlt, ihr
Bruder sei Liebhaber seiner Tochter gewesen,
und babe bei ihr geschlafen u. s. w. Zornig
fahrt der KSnig sie an: was hast du zu sagenP
— Behandle mich sanftmOthig, so will ich Alles
der Wahrheit gemass erzahlen, sagt sie, und
beruft sich als Zeugen auf Abu zeid. — Man
besohliesst, ihn zu bitten, dass er komme ; der
K6nig schreibt in diesem Sinne an ihn, des-
gleichen auch seine Tochter. Sofort begiebt
er nebst \J>#> und '2000 Reitern sich dahin
und findet ireundliche Aufnahme. Da stellt
der Wezlr seiuen Sohnen, Verwandten und
seinem Anhange (der siph auf 50000 Mann
belauft) vor, dass wenn Aba zeid die Aussage
der K6nigstochter bestatigen sollte, es ihm und
seiner Familie und ihnen Allen schlimm ergehen
werde : das Beste sei , ihnen zuvor zukommen
und sie zu vernichten. Sie machen sich also
feitig, beziehen (lie Wahlstatt und 'All, der
jungsto Sohn des Wezlrs , geht zum Zelt des
Aba zeid und ruft dieeen zum Zweikampf mit
ihm auf. Dieser kommt und fasst ihn mit der
Hand und wirft ihn zu Boden. Da entsteht
zwischen den Reitern des Wezlrs und des Aba
zeid ein Kampf, in welch'em dieser den *X**w,
Sohn des Wezlrs, ebenso deeeen 2. und 3. Sohn
erschlagt; dann k&mpft er mit *All, seinem
jangsten Sohn, schl> dessen Pferde den Naoken
HAND8CHRIITEN D. K. BIBL. XX.
durch, so dass erfallt;er aber springt auf und
schneidet dem Pferde des Abu zeid die Beine
durch, so dass dieser hipfallt, der springt wieder
auf, erfasst ihn epdlich am Panzerkragen und
wirft ihn zu Boden. Die Nacht trennt die
Streiter. Am folgenden Tage kftmpft \A#> und
erschlagt 50 Reiter* am 3. steht der Qadl jjAj
gegenOber dem Wezlr; dieser aber unterredet
sich mit ihm ; er babe ebenso wenig Schuld,
wie seine SBhne, und verspricht ihm Belohnung,
wenn er ihm bei seinen Leuten Frieden ver-
schaffe. Dies sagt er ihm zu, beide trennen
sich und der Qadl kommt zurttck und sagt, da
jener ohne Schuld sei, kSnne er ihn uicht be-
kampfen; er habe ihm Schutz zugesagt. Das
verdriesst den Aba zeid, der ihn als habgierig
kannte und ahnte, dass er bestochen worden;
er reitet also hin zu dem Kampfplatz und *-A*>
fplgt ihm. IJnterwegs sagt er zu diesem: ware
dein Onkel nicht bestochen, so b&tte er den
Wezlr nicht ohne Kampf verlassen. Gut, sagt
er, dann Oberlasse es mir, ihn zu tfidten, auch
wenn mein Onkel dagegen ware. Froh dariiber
kehrt Aba zeid zu dem Qftdl zurack, <-**> ****
mit 200 Reitern macht das Gefolge des Wezlrs
nieder; ich bin in eurem Sohutz, ruft dieser,
Er aber kehrt sich nicht daran, haut ihn nieder,
plundert sein Zelt, kehrt mit Beute beim. Dei-
QadT macht ihm Vorwttrfe ttber den Tod des
Wezlrs; er weist .-sie zurflck: willst du etwas,
so stehe ich auf dem Kampfplatz dir zu Diensten.
Da sohwieg er, weil er die Augen des y'^3
roth vor Zorn sah. — Sultan Hosein bewirthet
und bescbenkt seine Gftste, erfahrt den Zu-
sammenhang der Sacbe und giebt dem Aba
zeid seine Tochter mit reichlicber Aussteuer,
Geld, pienerschaft, 100 Kameelen, und schickt
sie in einer reich beh&ngten und mit Straussen-
federn geschmttckten Sfinfte mit ihm fort. Eine
halbe Tagereise begleitet er den Zag, dann
verabschieden sie sich von emander. Aba zeid
kommt nach Negd, Sultan Hasan kommt ihm
entgegengeritten; dann wird dieHochzeitgefeiert.
Schluss f. 10": «>JLr \#i Ub ^Us? J*
«|^j| «JuJ AJup- *£ft*9 f^> AS >^'* ! W
Sohrift: (ziemlioh) gross, dick, vooaUos, — Ab-
sohrift o. aw 'limi-
9242. We. 839.
2) f. 13-41.
Format etc.n.8chrift wie bail). DieMftttarn.Lagon
lose. — Titel feklt Er 1st (wie aoob. ana dem Titol vern
auf dem Deckel zo entoehmoo): Uis ^5)5 ***£& ]^>
28
'218
GROSSE ROMANE.
No. 9242—9245.
Anfang f. 13*: L^« f ^J| I J^j ^yj Ja
• r
;ia«
olj ^yw*. plfciLJI D LT Ail ^c JLS
Schluss f, 41": >^ ^ ^l* yij &
Der Inhalt = We. 773, aber fast ttberall
viel ausfuhrlicher in der Schilderung.
9243. We, 881.
23 Bl. 8™. 18-20Z. (20x 16; 17 X I2-I8 e »). -
Zustand: nioht ganz feat im Deckel, auch fleokig und
etwas unsauber. - Papier: woisslioh, glatt, stark. -
Etnband: Pappband mit Lederrueken. — Titel von
anderer Hand f. 1': J^»> ^ «^^ qx T^OT^j^
(Die Hauptflberschrift auoh f. 2* oben).
Anfang f. 2': Q l^, ^ |^ ^y| ^
^ o!>^ CT* W $& ^ \ U r U^I y,
gJI u SUc vXc,! ^ l,0«3j,
Diesel be Geschichte wie in We. 773, aber
mit mehr Versen ausgestattet.
Schluss f.23 b : ^a,, D *j> U3JUJt pW&>
'iuoU:!
C 1
<JI^U
Sohrift: gross, gut, vocallos. — Absohrift c. " m / mt .
9244. We. 887.
14 BL 8~ 19-222. (21 X15«/ a ; 17-19 X13-14"-).
Zustand: nioht gans sauber.— Papier: gelblich, eiemUoh
dann, wen.g glatt. - Einband: Pappband. - Titel
t. l b von spaterer Hand:
Anfang f. 2»: ^i ? ^ ^ ^JU ^t ^^
J^^ Ly- CfM ^ lu« *J| . . . ^ U*
Dieselbe Geschichte wie in We. 773.
Schluss f. 14': L> ^ j^ ^| jl=o,
-k^t J«mu Juj _^t (.Lfi^^ . . . L^« 'X-^i,
nn„i,S chrift: ., gr0B8 ™, An 1 ,8 «»g, weiterhin etwas kleiner,
fluohtig, vooallos. — Absohrift o. tm l iiu .
9245. We. 774.
3) f. 74-104.
8",U-16Z.(16'/ 8 Xll; 13V,-U'/.X9V 9 -10«»).
Zustand: ziemhoh gut. - Papier: gelblioh, aiemlion
stark, wenig glatt. — Titel f. 74':
Anfang f. 74 b : U. *-*-*■*-» ,J*I :iOII. ;< Ji>
V>-"p».'- ? ' ■ [&]J*^s VjJ'-O*' ^«JJB3-. taw
^•jv* yir, ... jyjt, y^J j^t J^P^ OJ*~*
Kfinig Elqamqfim ease eines Tages in seiner
Rathsversammlung, umgeben von seinen Wezlren
und Grossen, Rittern und Volk: was denkt ihr
yon den Unbilden, welche unsere V&ter und
Ahnen yon den Moslimen erfahreu haben? ich
mficbte die Bena hilal bekriegen und Rache an
ihnen nehmen und Mekka erobern. — Darin
hast du ganz Recht, ist die Antwort; aber
Schick hin und verlange von ^JiJt oky den
Zebnten an Geld, Pferden und I^adchen: giebt
er ihn, so haben wir den Vortheil und du ge-
niesst ihn in Prieden; weigert er sich, so kriegen
und plUndern wir und zerstdren Mekka und
rotten die Eiowohner aus. In Folge dessen
schrieb er an ^AlP ^ osy. [Hier ist, nach
f. 75, eine Lttcke von 1 Blatt. Diesen Brief
uberbrachte ein Bote, Qord aber, in grosser
Sorge urn das drohende Ungemach, versteht
sich zwar zur Entrichtung des Zehnten,] bittet
aber urn Aufscbub, urn denselben zusammenzu-
bringen, und vor allem, dass er von Verwustung
des Landes abstehe: denn auch hinter ihm
sttinden zahllose Krieger, zu seiner Vertheidigung
bereit. Diese Antwort bringt den Konig in
Zorn, er versammelt sein Heer und zieht mit
8 Corps auf Mekka los. — Qord schreibt nun
an Hasan und bittet ihn, mit den Benu hilal
ihm gegen den Konig Elqamqfim zu Hulfe zu
kommen. Der Bote begiebt sich nach Negd,
ubergiebt den Brief an Hasan, der eben von
seinen Emlren umgeben ist; er liest denselben,
lasst ihn den Uebrigen von Aba zeid vorlesen,
und der Krieg wird beschlossen. Aba zeid,
Dajjfib, Rizq eddoreidl, Zeidfin breohen mit je
30 000 Mann auf; Abo zeid schrerbt ausserdem
an Zeid el'aggRg, er mdge ihnen zu Hfllfe kom-
men, lasst auch an Zeid benplsyi in diesem Sinne
schreiben. Der Brief hat Erfolg : Zeid ePaggfig
bricht mit 1000*00 Mann, Ibn sarhfin mit
200000 und Elmfidi ben moqarrib mit 60 000
Mann nach Mekka auf. — Vor den verheerenden
Schaaren Elqamqftm's flUchten die Einwohner,
keiner bleibt im Lande; die Peinde belagern
die Stadt, welche Qord mit 50000 Mann ver-
theidigt, und pflanzen ringsum Kauonen auf.
Am folgenden Morgen speien diese ihr Peuer
auf die Stadt; 24 Gaseen werden zerstdrt, in
.No. 9245.
GROSSE RGMANE.
219
die Mauern Bresche geschossen, die Thore ge-
offnet und die Feinde dringen mit Schwert und
Lanze in die Stadt oin. Die ganze Nacht hin-
durch wtlthet das Schwert, Uuzahlige fallen
ihm zum Opfer, 1000 Gefangene werden fort-
gefuhrt, darunter auch Qord und alleVornehmen,
ferner auch die Frauen und Kinder, und in
Mekka selbst bleibt keine Seele zuruok, auch
keine Knechte. Sie alle werdeu nach dem ie^\ s
{ yLfii\ geftthrt und rings herum die Zelte auf-
geschlagen. — Die BenQ hilal waren indessen
nach Is^JI und UJLJt gekommen, hatten sich
dort gelagert und erfuhren, was in Mekka ge-
schehen sei. Grosse Betrtlbniss daruber erfQllt
sie: Aba zeid erbietet sich, Nachrichten daruber
einzuziehen und bittet Dajjab, inzwischen da-
selbst zu verweilen. Als Dajjab erwidert, ich
furchte, dass dir etwas zustttsst, beruhigt er
ihn, verkleidet sich in einen Crreis mit dickem
Wanst, nimmt eine Guitarre mit und reitet auf
einem Kameel, bis er an das feindiiche Lager
nach 3 Tagen ankommt. Hier reitet er nooh
7 Tage lang durch die Reihen des weithin sich
ziehenden Lagers und kommt erst am Abend
an seinem Ziele an. Wahrend er noch reitet,
hdrt er Jemand klagen uber sein Ungluck und
Gott um Hlilfe Seitens der BenQ hilal bitten.
Diese Klage, von a-nL^t erhoben, bringt den
Abu zeid fast ausser sich : er tritt naher, sagt,
dass Hlilfe in Aussicht sei und sucht sie zu
beruhigen. Als sie die Stimme hort, denkt sie:
was den Emir wol herfuhrt, und sagt: Wer
bist du, der da redet ? — Ich komme, sagt er,
von Kdnig Elqamqam, und soil dich holen, ihn
uber Nacht zu ergotzen. — Geh deines Wegs,
versetzt sie, du Schuft, ehe es dir schlimm geht.
— Steh auf ohne Saumen, erwidert er, und
tritt naher; sie aber wirft ihm einen Stein an
den Kopf. Nun spricht er mit ihr Arabisch
uud giebt ihr einen Wink, wer er sei. Als sie
ihn erkennt, wirft sie sich an ihn und weint
heftig, er aber trdstet sie, dass Rettung ihrer
harre. — Aber fur dich, sagt sie, furchte ich :
man hat dem Kdnig gesagt, dass du kommen
werdest, 7 Zauberer sind Tag und Nacht be-
sch&ftigt, dich ausfindig zu machen ; der Kdnig
ist voller Listen und hat schon viele KSnige
durch seine Schlauheit veraichtet: wenn er dich
f&ngt, so achtet er alle Lander des Islam fur
gar nichts. Vorsicht, Vorsioht 1 fttgt sie hinzu.
— Hab keine Sorge, versetzt er; ich gehe zum
Palast, um zu sehen, wie es stent, was er fur
ein Mann ist; man sagt mir, er sei wie sein
Onkel; ich habe ihn gesehen, als ich nach
Indien kam, da war er noch nicht erwachsen.
— Oh, sagt sie, ich habe in meinem Leben
Seinesgleichen nicht gesehen; er ist 20 Klafter
(pUJ) hoch und 5 breit: er ist ein Ungeheuerl —
Nun erzahlt er ihr noch von seiner Botschaft
an Zeid el'aggag und Zeid ben £arhan und sie
erzahlt ihm alle ihre Erlebnisse. Nun ging er
fort, als er aber zwischen den Soldaten durch-
gehen wollte, riefen die Zauberer ihnen zu:
haltet den Aba zeid ; die Leute laufen durch
einander, einer fasst den andern an: du bist
Aba zeid ! Er aber betet seine Verschwindens-
Formel, da sieht ihn Niemand, er geht durch
sie hindurch, nahert sich den Zauberern, wirft
ihnen Betaubungspulver entgegen, da fallen sie
um, er geht weiter und kommt zum Palast des
K&nigs. Er begrttsst ihn, der KSnig redet mit
ihm und fragt: woher, Spielmann, und wohin
willst du? — Er holt seine Guitarre hervor,
spielt und singt dazu: fern her komme er, von
Singfir nach Sind und Hind und Habes" ge-
wandert, habe er von ihm gehdrt, dass er bei
Mekka lagere; nun sei er hergekommen, sei
auch den BenQ hilal mit zahllosem Heer be-
gegnet, und rath schliesslioh zur Vorsicht vor
Aba zeid. — Kaum hat er ausgeredet, als der
Konig erztlrnt ausruft: Spielmann, du bist selbst
der Aba zeid, von dem die Leute reden. Dabei
befiehlt er einem Diener, die Zauberer zu rufen,
damit er erfahre, woher er sei. Bist du wirk-
lich &bu zeid, sag^ er, so schwore ich bei
Hobal und dem grttnen Eselshuf, ich schneide
dir das Fleisch vom Leibe und esse dich auf
und mache dich ruchbar unter den Leuten. —
Du bist wol nicht bei Trost, versetzt er, und
bist ohne alle Einsicht, dass du so sprichst.
Mttge unser Herr ^xfyJI pjjj dir den Verstand
wiedergebenl Dann wirst du den Spielmann
wol von Aba zeid dem Helden unterscheiden
kdnnen. — Was soil diese Grobheit? fragt der
Kdnig. Wenn du nicht mit Kdnigen verkehrtest,
liesse ich dir den Kopf abschlagen. — Warum
denn, grosser Kdnig? versetzt Aba zeid. Ich
habe nur die Wahrheit gesagt. Du hast ja
Zauberer, die sich darauf verstehen: wenn sie
mich als Aba zeid erkennten, wurden sie es
dir schon eagen. Er tritt stets in 7facher Art
auf, als Inder, oder Perser, als Franke oder
Kopte u. dgl., er versteht sich auf alle Kunste
und wenn du dich mit mir abgiebst, weil ioh
28*
220
GROSSE ROMANE.
No. 9245.
weither kommc, um dich zu loben und Ge-
sohenk dafur zu cmpfangen — er hat das nicht
nothig, also heruhige dich darfiber. — Nun lachte
der Konig herzlich und sagte: Spielmann, fflr-
wahr, dein Wort rfihrt micb nicht zur Empfind-
lichkeit; aber vor Abu zeid fttrchte ich mich,
it hat durch seine Listen schon viele Konige
insVerderben gestiirzt, aber auf dir liegt Segen,
du sollst- reichen Lohn haben , sei getrost. —
Abu zeid aber hatte nnr so geredet aii6 Be-
sorgniBS, dass er die Zauberer holen lasse und
man diese dann betanbt finde. Er schlug also
die Guitarre und 6ang und entzuckte den Konig,
dass er dcs Fruheren nicht mehr dachte und
sagte: Spielmann, du hast mich ergdtzt, so
fordere deinen Lohn! — "Gieb mir nach deinem
Wohlgefalleu, an^wortet dieser, und der Konig
licss ihm 500 Goldstttcke und ein Pferd geben.
Dann ging er fort, wartete, bi6 Alle schliefen,
ging zu dem Ort, wo die Zauberer waren,
tfidtete sie, nnhm ihnen heimlich ihre Sachen
fort, eilte von dannen und kam am 3. Tage
wieder. : bei dfen Seinigen an. Nun musste er
den Emlren 'eiziihlen, wie es ihm ergaugeu sei,
und alle priesen seine kuhneThat. Er aber hiess
sie aufbrechen und in angestrcngten Marschen
kameb; sie bei dem Feinde an, der in zahlloseu
Haufen vor ihnen lagerte. Die Reiter wurden
darilber stutzig, Abn zeid aber sagte: Leute,
kampfet und wartet nicht erst ab, dass die
Emire kommen! — Was soil das Wort? 6agt
Dajjab; wo wir siud, da kampft'init ihnen, Gott
wird helf'en! — Auf Abu zeid's Rath trennen
sie sich in 4 Haufeu : Dajjab kommt von Osten,
Aba zeid von Norden, Hasan und der Qadi
von Westen, Zeidan von Suden. Abu zeid
scharfte den Seinigen ein, beisammen zu bleiben,
Keiner solle dem Andern voraufeilen, Dajjab
aber wartete ungeduldig der Zeit des Augriffs.
Er stieg ant nachsten Morgen auf c(en Kampf-
platz, griff an, sturzte sich in die Feinde, ver-
heerend und verwirrend, machte mit den Seinen
10000 nieder bis zum Abend, wahrend er selbst
'2 000 Reiter verlor. Am nachsten Tage kampfte
er mit dem Vetter des Konige, der hiees b^£.L*i
und war 6ehr tapfer; nach langem Strauss, der
bis zum Abend wahrte, erhielt Dajjab eine
schwere Verwundung , die aber Aba'lgud ihm
verband. So Gott will, sagte er, soil mein
Gegner morgen sein Wunder sehen 1 Seine
Leute riethen ihm, zu Abu zeid wegen seiner
Verwundung zu geben; nein, sagte er, ich gene
nicht, so lange ich am Leben bin; dem Yer-
hangniss entgeht Keiner. Am folgenden Morgen
ritt er wieder auf den Kampfplatz, von alien
Seiten sturzten feindliche Reiter auf ihn los, er
aber schlug dereniOO nieder, da kam auch
Namr gegen ihn angesprengt. Seine Leute ipr
dessen kampften gegen die Feinde, hart bedrangt
von ihnen, die in Znhl von 200 000 Reitern
auf sie einhieben.Er aber kampfte nun mit
Namr, verwundete ihn an der Schulter, wollte
ihm nun mit dem Schwerte den Rest geben, da
aber drangten ihn dessen Leute von ihm weg
und versperrten ihm den Weg: Dajjab 's Leute
gerietheu in grosse Noth, Namr rief: fiber 6ie
her! Mit ueuer Wuth griffen sie an, da flohen
die Beuu zagbe, nnr Dajjab blieb allein auf dem
Schlachtfelde , von den Feinden umringt; ein
Entrinnen gab es nicht; mit 7 scbweren Wunden
kampfte er weiter bis zur Mitte des Tages,
spornte dann sein Ross ostwarts, offnete sich
eine Gasse, indem er die feindlichen Reiter
niederhieb, und sah dann, dass von seinen Leuten
Keiner mehr Stand hielt, sondern Alle geflohen
seien : da weint er vor Schmerz und Wuth,
klagt fiber sein Schicksal und bittet Gott in*
brfinstig um Hfilfe. — Abfl zeid aber suchte
nach Dajjab, und da er ihn nicht land, dachte
er, derselbe sei getodtet, und klagt um ihn. Er
geht also auf das Thai los, um ihn dort zu
suchen, hort wimmern, erkennt Dajjab und sagt:
Gott Lob, dass du noch am Leben bist! Er
geht also hin, begrusst ihn, die Benu zagbe
freuen sich seiner Anktinft. Er aber findet den
Dajjab am Rande de6 Verderbe.ns; er reinigt
die VVunde, olt sie ein, verbindet sie, giebt ihm
ciuen starkeudeu Trank ein: da schlagt er die
Augen auf, sieht Aba zeid bei sich stehen, er-
kennt ihn, grfisst und kfisst ihn. Da sagt Aba
zeid: warum hast du nicht guten Rath ange-
nommen? — Es ist so Bestimmnng: wenn es
dir nnr gut geht, dann ist Alles gut. — Nun
verlasst er den Dajjab und heilt bis zum Morgen
alle verwundeten Benfl zagbe. Darauf lasst er
die Benu zahMan zusammenstossen mit diesen,
deren Zahl nur noch 10000 betragt. Der
Kampf beginnt wiederum, Dajjab kftmpft aufs
Neue mit Namr, dieser fallt, von seiner Lanze
durchbohrt. Da stttrzen seine. Reiter sich auf
Dajjab, Aba zeid kommt ihm zu Hfilfe, nun
werden Beide bedrangt, bis der Kampf mit der
Dunkelheit ein Ende hat; 3000 der Ihrigen
waren gefallen, 10000 der Feinde. Am nachsten
No. 9245. 9246.
OROSSE ROMANS.
Morgen k&mpfen Beide weiter: Kdnig Elqamqam
ist fiber den bisherigen Yerlauf der K&mpfe sebr
&rgerlieh und reitet selbst auf den Kampfplatz,
fordert den Aba xeid beraus und k&mpft mit
ibm. Er schl> denselben vom Sattel herunter,
Dajj&b kommt ibm zu Hulfe, nun stflrzt er siob
auf diesen und wirft ihn vomPferde; er sohwingt
sicb wieder binauf und ein Keulenschlag wirft
ihn wieder zu Boden ; nun kommt Aba zeid ibm
zu Hfllfe, ger&th aber alsbald in grosse Be-
dranguiss und er sowol ale der verwundete
Dajj&b verlassen das Schlachtfeld : nun sturmt
der Kdnig auf die anderen Reiter der Benu
za&lan und Benfi zagbe ein und briogt ihnen
Bolcbe Niederlage bei, dasB sie ihr Heil in der
Fiucbt suchen : Aba zeid und Dajj&b von Blut
flberstrdmt. Die SonDe neigt Bcbon znm Unter-
gang, da flattern Fabnen und schallt Trommel-
und Pfeifenklang: es ist Zeid el'agg&g, der mit
seinem Heere heranzieht, und durch sein Er-
scbeinen und seine Worte ihren sinkenden Muth
belebt. Er betritt das Schlachtfeld und k&mpft
mit Elqamqam, muss aber aucb nocb den Aba
zeid und Dajj&b zu. Hfllfe rufen. Die Dunkel-
beit trennt die Kampfer, sammtlich verwundet.
Aber der K5nig betritt am folgenden Morgen
das Feld wieder und seine Truppen kftmpfen
mit den Bena hilal voller Erbitterung; gegen
Mittag erst beginnt der Zweikampf zwischen
Elqamqam und Zeid el'agg&g wieder: er wirft
diesen zu Boden, da eilen Aba zeid und Dajj&b
herbei, verwunden den KSnig, jener schlagt auf
dessen rechten, dieser auf seinen linken Fuss,
die Stahlschienen daran werden durohgehauen,
er wirft sich auf Beide, Zeid el'agg&g kommt
ihnen zu Hfllfe, Abfl zeid, durch einen Lanzen-
wurf getroffen, fallt mit seinem Pferde, Zeid
zieht ihn darunter hervor, da haut der K6nig
auf diesen einen furchtbaren Hieb, er fangt ihn
mit dem Stahlschilde auf, so dass das Schwert
entzwei springt: die Dunkelheit trennt die
Kampfer. Am nacbsten Morgen k&mpft der
Konig mit Aba zeid und Zeid el'agg&g, bis sie
ermflden; auch die flbrigen Reiter werden
handgemein und der K6nig k&mpft mitten in
den Feindesschaaren. Da wehen Fahnen und
Standarten, es wirbeln die Trommeln.
Hiermit bricht die Erz&hlung ab. Das
Fehlende wird berichtet haben, wie in dieser
misslichen Lage Zeid ben sarh&n mit seinen
Scbaaren ankommt, mit Erfolg den KSnig be-
kampft, dieser schliesslich im Kampf erliegt und
getddtet wird; sein Heer ergteift dio FlaoM, wird
grdsBtentheils niedergesuaoht, die Anders ©rbittea
und erhalten Gnade; grosse Beute wird gem&oht-„
ein Statthalter in dem eroberten Land© bssteUt. —
Sohluss f.KM'uaten: f jti\&ux2>j£*<&l&J>z->
'c»^y& >5**k% «s*M' <3;^M% \^Ms> e»Wj% %■.
Sohrift: diesslbe wie in I), stwas gedrtogter, sties
Theil auoli blaaser. — Absohrift e. '^/le^.
Naoh f. 76 fehlt 1 Blatt.
9246. We. 774.
I) f. 1-68.
I39B1.8 TO , U-16Z.(16ViXll«/sJ i4KS-f|» tB ).-
ZnsUnd: siemlioh got, dooh aicht ga&s 0I1B6 Flcokaa. —
Papier: gelblioh, sieialich Btark, weBijj gletl. — Bia-
band: Pappband. — Titel f. 11""
^^OOfJf
•■!*&
Anfang fehlt, . schwerlich moke alo-i Biait.
Das Vorhandene beginnt f. l b : &\3 p^j^ i>~>^
[In Indien herrscht flbar die Binwohrcar *oo
;fc j und w5U»U> ein m&chtiger K6nig Naiaeus
His&m. Derselbe ist froh und stols zwgleich
wegen seiner Maoht und gerath in Evoteunea,
als er erfahrt, dass die Benu hilal in Negd nock
mftchtiger seien. Und als er begierig ist, efcwau
genaueres flber sie erfahreiu, sagt einer von oeiaer.
WezTren, ich weise Einen, der @io konat, ~
Dies ist der Inhalt der Lficke im Anfang.]
Der Kdnig l&sst ihn zu sioh kommen, fragt each
seinen Namen — er heisst Naslm, ^-..^i, —
und ob er die Benu hilal kenne? Ala er diese
Frage bejaht, da er in dcni Treffon dea Bar-
mekiden <P&lin bei ihnen gewesen eei, mtiBS er
sie ausfflhrlich echildern. Dadurch wird der
KSnig veranlasst, ihnen einen Brief su Bchre>bi?j> 4
worin er den Zehnten an Geld, Pferden, Ka-
meelen und Frauen und Jungfrauen verk-ngt,
und im Weigerungsfalle mit Krieg droht. Des
Bote flbergiebt den Brief an Hasan, bei dem
grade eine Versammlung seiner Emlre Btatthat.
Er wird bestflrzt daruber: Abfl zeid eogt, HiiiRm
ist ein gewaltthfttiger Mann, mit Kriegera wis
Teufel; dann liest er den Brief vor, und ae^ird
beschlossen, dieForderung abzulehnen : in diosem
Sinne sohreibt Abfl zeid, dann auoh Dajjj&b und
Zeid&n. Der Bote Uberbringt die .3 Bricf'e;
His&m liest, zerreiset und verbrennt sie, aohaumt
vor Wuth, und zieht ein Heer tod 400000
Reitern zusammen. Damit bricht er ncch_Negd
auf. — Die Benu hil&l aber hrben Wachec
222
GRQSSE ROMANE.
No. 9246.
auf den Bergen ausgestellt, um die Ankunft
der Feinde- zu erspahen. Naoh 5 Tagen geben
sie Zeichen ihrer Ankunft. Lara der Manner,
Geschrei der. Frauen und Kinder ist die Folge;
die Heerden werden zusammen getrieben, die
Reiter versammeln sioh, Unruhe und Befurch-
tungea Ober den Ausgang des Kampfes erfullt
sie, Hasan selbst ist in trauriger Stimmung,
Abu zeid, Dajjab uud Zeidan suohen ihm und
den Uebrigen Muth einzuflSssen. Beide Heere
stehen eicb gegenttber, Hiaam ordnet seine
Schaaren, Aba zeid und Dajjab die ihrigen.
Zuerst kfimpft 'Ikrima, Aba zeid's Sohn, mit
einem Ritter Namens (^y^>, und t6dtet ihn
und 15 andere dazu, bis am Abend der Kampf
aufhort. Am naohsten Tage kfimpft Aba zeid
mit Hisam's Wezlr und haut ihm den Kopf
ab; nun sturzen sicb die Indischen Reiter auf
ihn, er aber metzelt eine Menge nieder; nun
fallen Dajjab und Zeidan mit ihren Haufen fiber J
sie her und erst der Abend trennt eie von ein-
ander. Am 3. Morgen betritt HisBm selbst das
Kampffeld und kampft mit Dajjab; endlich muss
er fliehen, da versperrt ihm der Qadl, Zeidan
und Abu zeid von verschiedenen Seiten den
Weg, ein allgemeines K&mpfen erfolgt, Hisam
verliert 4000, die Benu hilal 2000 Reiter. Am
Abend nach Beendigung des Kampfes ber&th
sich HiiJam mit seinen Grossen, was zu thun
sei? Da rath Mahlaf ben aba 'nnafag (,sjUJ|),
dessea Vater im Kampf gegen die Bena*' hilal
gefallen war, dass er sich mit dem Wezlr J|jJU
auf den Weg mache in Begleitung von 100000
Mann und die Zelte und Wohnungen der Feinde
aberfalle und Weiber, Kinder, Vieh und Habe
ihnen fortnehme. Dieser Plan gefeUt : sie machen
sich, unter FuhrungNaslm's, mit lOOOOOReitern
bei Nacht auf, flberfallen sie am 3. Tage und
rauben Weiber, Kinder und Heerden. Bei
ihrem Ueberfall war nur «JJU ^ ^^ un< j
crXJ^t zugegen: letzterer entfloh' mit seinen
Brfldern und Genossen, ^h aber leistete etwa
2 Stunden Widerstand, konnte aber niohts aus-
richten und floh auch. Die Feinde aber nahmen
ihre Beute mit und zogen ab. — Die Bena
hilal aber zogen am folgenden Tage wieder ins
Peld und kampften mit den Peinden und trieben
sie endlich in die Flucht: Abends brach der
Kampf ab, die Junglinge hatten sich sehr brav
gehalten, aber viele waren verwundet und Aba
zeid war mit Pflastern und Krautern unter ibnen
thatig. Am nftohsten Morgen ritt Abu zeid
das Peld auf und ab und forderte zum Zwei-
kampf, aber Keiner meldet sich dazu. Naoh-
dem er mehrere Stunden vergebhoh gewartet
hatte, stieg pldtzlioh eine Staubwolke auf, und
bald sahen Aba zeid und Dajjab, in ihrer Ver-
legenheit, was dahinter steoken moge, Reiter
heransprengen und rufen: zu Hulfe, Emlre, zu
Hulfe ! man hat uns flberfallen, geplundert, Alles
geraubt! Hasan bricht in Wehklagen aus, Aba
zeid rfith, den Zeidan mit den Jflnglingen dort-
hin zu sohioken, sie selbst aber wollen zurflok
bleiben und mit dem Kdnig weiter kampfen.
Nimm mit dir, ruft er dem Zeidan zu, 'Omar,
'Aminar, l pU*«, 'Aql ben haula und meine S6hne,
'Dcrima, Qabra, Seiban, Napr! So reitet Zeidan
mit 60000 Jflnglingen fort. Am 3. Tage, als
es dunkel war, stiegen sie von ihren Pferden
ab, um sich Ruhe zu gdnnen; am nfichsten
Morgen braohen sie wieder auf und trafen am
Vormittag S&nften und Pferde an einem Flusse
gelagert: es waren die Prauen, welohe die Inder
geraubt, sammt Kameelen und Pferden, die sie
erbeutet. Als die Frauen die Junglinge er-
kannten, erhoben sie ein Preudengesohrei und
riefen: herbei, herbei, zu Hulfe! Da fielen sie
uber die Feinde her, kfimpften mit Tapferkeit
und Wuth und riohteten ein grosses Blutbad
an. Ein Theil der Peinde floh, aber MaBlof
und der Wezlr stflrzten sioh nun mit ihren
Haufen den Junglingen entgegen, aber 'Bzrima
hieb den Wezlr nieder, Manna' ( f Lu) hieb dem
Naslm den Kopf ab, auoh Mahlarfiel; da warfen
die Inder, naoh heftigem Widerstand, die Waffen
fort und flohen, von den Bend hilal verfolgt,
auf die H5hen und in die Hflgel, viele wurden
noch niedergemaoht, bis die Sieger, der Ver-
folgung made, zurttckkehrten, die befreiten
Frauen und sonstige Habe und Vieh an sioh
■nahmen und am folgenden Morgen wieder zu
ihren Heimstatten auf brachen. Zeidan aber ritt
nachdenklich mit seinen Gefahrten dahin. —
Weshalb bist du b6se, naoh alien Erfolgen? — .
Nicht b6se, versetzt er, sondern betrttbt, ioh
habe einen furohtbaren Traum gehabt. Mir
tottumte, dass mir Jemand zurufe: komm dem
Hasan, Aba zeid und den Emlren zu Hulfe,
sie erliegen den Schwertstreichen! Wir ritten
hin, da sah ioh sie mitten in einem tobenden
Meere rings eingeschlossen. Was ist zu thun? —
Nun befiel auch die Emlre Angst und Moheibar
deutet den Traum, dass ihre Angehdrigen von
den Indern eingeschlossen und bedrangt seien,
No. 9246. 9247.
GROSSE ROMANE.
223
und rath zu eiligem Mareche. Abends lagern
sie an der Quelle ^bUxkiJV qac, urn zu essen
und etwas auszuruhen. In der Fruhe echickt
Zeidan den Tkrima mit den Frauen, Kindem
und Heerden in Begleitung von 5Q00 Reitern
nacb ihren Wohnst&tten, er selbst aber mit den
Uebrigen kebrt zu Hasan und deseen Emlren
zuruck. Diese batten inzwiscben ihre Notb
mit den Indern, welohe allerwarts ber Zuzug
erbalten hatten. Sie scblossen die Benfl hilal
in einem grossen Ring ein, so dase sie niobt
recbte noob links berauskommen konnten und
ibre Lage immer bedr&ngter wurde. Hasan
gerietb fast in Verzweiflung, zumal da seit
mehreren Tagen von Zeidan keine Nacbricht
angelangt war und Keiner wusste, was aus ibm
und seinem Heer geworden sei. Da befragte
Aba zeid das Ramal und ersah daraus, daBB
Zeidan bald anlangen werde, dass die Heerden
gerettet und die Feinde geschlagen seien und
dass ferner sein Sohn die Frauen und die
Heerden zurtickfuhre: diese Worte erfflllten sie
mit neuer Zuversicbt. Am nachsten Morgen
rttckten die Inder von alien Seiten auf sie an
und setzten ihnen scbarf zu: da traf Zeidan
mit seinen Junglingen ein, er griff nun im Norden,
Aba zeid von Suden ber an; dieeer drangte
die Feinde von Hasan ab, dass sie da von flohen,
stiess dann. zusammen mit Zeidan, der sich auch
den Weg gebahnt, nun werfen sie sich seitwarts,
dem Dajjab zu belfen, der von der Ankunft
des Zeidan nicbts erfahren hatte noch wusste,
dass Abu zeid siegreicb gekampft babe. Nun
brach der Abend herein und die Inder waren
jetzt ibrerseits in Sorgen: sie hatten die Nieder-
lage des Mahlsf und deseen Tod erfahren. Am
folgenden Morgen ritt Abu zeid aufs Schlacht-
feld: aber Dajjab war sobon da und sagte:
heute werde ich Rache nehmen. Die Heere
stellten sich in Schlachtordnung : da ritt Dajjab
vor und forderte den K5nig His&m heraus.
Dieser stellte sich, und nach drobenden Wechsel-
reden begann der Kampf; derselbe dauerte
mehrere Tage; endlich am 3. Tage durchstdsst
Dajjab ihn mit der Lanze, so dass er todt hin-
fallt. Er schneidet ibm den Kopf ab, steckt
ihn auf die Lanze, reitet zu den Reihen der
Inder heran, und ruft ihnen den Tod ihres
K5nigs zu. Da ergreifen sie die Flucht, von
den Benu hilal 3 Tage lang verfolgt und nieder-
gemetzelt, nur Wenige entkamen in die Berge
und in die Thaler. Die Sieger nahmen ihre
Pferde und maohten groese Beute. Darauf
spraoben Aba zeid und Dajjab zu Zeidan und
eUL«: nehmt 1QQO00 Mann mit euch und maoht
einen Einfall in das Land LaJi^l und in Indien
und nehmt dort Alles an eucb, was ihr be-
kommen kftnnt. Demgemttss braoh Zeid&n auf,
eroberte die Lender jj$ t £*/♦> w^*»U> und s-^t,
plunderte sie gr.unduch aiis, kebrte mit reioher
Beute und 20000 Gefangenen heim, die er
dem Sultan Hasan ubergab, ebenso wie die er-
beuteten Frauen und Madchen. Diesen yer-
zieh er, jene museten Gehoream sohworen, sich
verpflichten zur Zahlung von Abgaben und des
Zehnten alle Jahre; er echickt sie in ihre Heimat
zurttck und setzt dort Verwalter und Steuer-
erheber fiin. Sie erhielten unermessliches Gut)
und kehrten vergnftgt nach Negd zurttck und
theilten die Beute, Jeder erhielt in Verhaltniss
zu seinen Leistnngen: die Emlre aber blieben
bei Hasan und wurden bewirthet.
Scbluss f. 28 b : vw«Uil 5 d]yM\ 3 ( *jU«JI_^ w j> a
■jj*' *4La> &+"} o** 5 *
SoLrift: ziemlioh klein, etwas rtmdhoh, gewaDdt,
vooalloa. — Absohrift c, ,9M /ie*v
Der Emir ^JJ^e ist an dieser ganzen Ge-
schichte Bchuld: er empfindet, nun es zu spat
ist, Reue darttber: f. 7", Z. 8; 14% 10. In wie
fern schuld, ist an beiden Stellen nicht gesagt.
9247. We. 886.
2) f.23"-48.
Format etc u. Schrift wie bei 1). — Titel fehlt, doch
Bteht i 1»: Jjta**aJf ^fjJd u. 46 b : ,.La**»JI tiUil SC*q4
An fang: «J>^sp' ^^3»^ *JUl Vjtp- J«c lx*j
^Ub J*-, (.UiMflJi U*JUI >X*C /OS*- fl>^ \JOMi
Kdnig Ecpamp&m im Lande jj^*Jt erhalt
von dem Gelehrten Mazjad die Nacbricht, dass
die Bena hilal unter Fuhrung des Dajjab Indien
verwustet und Kdnig Hisam, den Sobn seines
Ohms und den ^JtiH^', getddtet haben. In
Folge dessen beschliesst er Krieg gegen sie;
sein Wezlr f!.x«jJI muss ein Mahl anricbten
und den GBtzen darbringen, um zu erfahren,
was ihnen bevprstehe. Der KSnig erfahrt so
von Iblls Belbst, der aus einem Gotzenbilde
224
GROSSE EOMANE.
No, 9247,
redet, dass er von den Beuu hilal den Zehnten
fordern und wenn sie dies abschlagen, sie be-
kriegen solle, wobei er ihm helfen wolle. Er
schreibt also und schickt den Brief durch seinen
Diener ^jle ab an Kfinig Hasan. Erliest den-
eelben, Aba zeid liest ihn den Euairen vor,
Dajjab gerath in Wuth und bittet, ihn be-
antworten zu ddrfen; ^er sohreibt einen ab-
lehnenden Drohbrief, Hasan setzt sein Siegel
darunter und der Diener, nachdem erdurch-
geprugelt, tnaoht eich eilig auf den Riickweg.
Nachdem Eccamcam die Antwort gelesen, bringt
er ein gewaltiges Heer, 8 Corps (h/), darunter
Judeo und Christen, zusammen, vom Festland
und den Ineeln. Er will ^^^Ul und Bagd&d
und alle Syrischen Stadte, auch Mekka, zer-
storen und den Islam ausrotten und den Gotzen-
dienst herstellen. Als Hasan von ihrem Anzug
gegen das Gebiet der Bena hil&l hort, bringt
auch er seme Truppen zusammen und ebenso
alle seine Emlre ihren Anhang. DarOber ist
die Kj^LsM ausser sich und macht ihnen Vor-
wiirie, dass sie alle fortziehend die Frauen und
ihren Besitz wehrios dem Feinde preisgeben
wiirden. Willst du, dass Aba iBma'll (j*oJ.c
zum Schutz beiEuch bleibe? fragen die Emlre. —
Nein, der ftirchtet sich selbst immer, aondern
'Ikrima und Musa, der Sohn Dajj&bs, nebst
1 000 Reitern bei jedem der Beiden. — Die
sind im Gefolge Zeidans, wir wollen diesen
fragen. — Der versetzte: 'Ikrima ist der Scblussel
desKrieges, den konnen wir nicht entbehren. —
Da erbieten sich Fai'd, Sohn des Q&dt Elbodeir,
und Mursid, Sohn des Dajj&b, zum Schutz der
Frauen zuriickzubleiben. Dies geschieht, die
Uebrigen zieben fort und kommen nach lOTagen
an die Passe, die nach Indien ftihren. Eccamcam
indeasen hat Raths gepflogen mit Us* q^JI, dem
Sultan von qjLX+JI Xx«y , und beschlosBen , in
das Land der Feinde durch einen Theil seines
Heeres einen Einfall machen zu lassen, da das-
selbe von Truppen entblosst scheine, zuvor aber
einen Kundechafter abzuschicken. Dazu wahlt
er den Zauber-Priester U S) aus, dem er ein-
scharft, sich von Abu zeid fern zu halten, eonst
werde der ihn alsSpaher erkennen. Er begiebt
sich ins Lager Hasans, bleibt mehrere Tage
daselbst; Abu zeid, in Folge eines Traumes und
nach Befragung des Ramalspiels und nach Gebet
zum Elhidr, erkennt ihn; er leugnet, ein Spion
des Feindes zu sein, wird aber untersucht und
als Auslander ((jgSff) entlarvt; man schneidet
ihm die Ohren ab, tattowirt seine Backen, und
nachdem er noch seine Ansicht und Stimmung
in Betreff der Bena hil&l in Versen hat aus-
spreohen mflssen , macht er sich eilends von
dannen und erzahlt dann dem Eccamc&m seine
Erlebnisse und dass alle Fflrsten dort ver-
sammelt und our F&Xd und Mursid daheim . ge-
blieben seien. In Folge dessen eohiokt der
K6nig den Lie? ^^51 mit 4 Corps dahin ab;
derselbe nimmt seinen Wezlr Qj***i mit. Jeder
nimmt 2 Corps und der K6nig uberfcllt die
Hirten und Heerden; aber der Hirten sind
30000 zu Fuss und dazu nooh 30000 zu Pferd;
ihr Oberhirte war ,UmJI J^. Beide Theile
kampfen bis zur Dunkelheit, ohne Entscheidung.
Die Nachricht davon kommt zuFaid und Mursid;
ersterer eilt mit 60 000 Mann auf den Kampf-
platz: er kommt grade zu reohter Zeit, urn die
Niederlage der Hirten abzuwenden. Im Zwei-
kampfe schlagt er dem Kttnige Us* t ^| den
Eopf ab, da fliehen seine Leute, die Benfl hil&l
verfolgen sie, verrammeln ihnen den Pass und
machen fast Alle nieder. Mit dem Wezlr
Sim'un, der zur Verheerung des Landes bestimmt
war, kampft Mursid mit 50000 Mann; der
1. Schlachttag ist ohne entscheidenden Ausgang,
am 2. haut Mursid dem Wezlr den Eopf
herunter, die Seinigen fliehen und werden von
den Bena hil&l verfolgt; da kommt F&Sd und
versperrt ihnen den Pass und fast Alle werden
erschlagen. Mit Beute kehren die Sieger heim,
Mursid meldet ihren Sieg dem Zeid&n durch
einen Boten. Da sagt 'Ikrima zu Zeid&n: seit
10 Tagen suche ich Kampf und du haltst uns
hier fest! In kriegerischem Ungestum ruhrt er
die Trommel, die Reiter sttlrzen herbei, Zeid&n
theilt ihnen den Sieg der Stammgenossen mit,
nun geht der Eampf hier los. Die Fluohtlinge
haben sich bei Eccamcam eingefunden und er-
zahlen die Niederlage: da bricht er in Zorn,
von 90 Gotzen begleitet, zum Eampf auf und
stellt seine Heeresmassen in 2 Reihen auf; die
Gotzen werden auf reich mit Edelsteinen ver-
zierten Thronen und mit Kronen auf den Kdpfen
den BenO hil&l gegenuber gestellt. Der Eampf
beginnt; 'Ikrima will mit Heibar dem Sohn des
Kdnigs kampfen; da betet der Kdnig zu den
GStzen urn Halfe und Feuer und Rauch steigt
auf und verdunkelt das Schlachtfeld. Aba zeid
liegt indessen ruhig auf seinem Polster und als
die Emlre ihm diese Nachricht bringen und ihn
auffordern, aufzustehen und selbst zuzusehen,
No. 9247—9249.
GROSSE ROMANE.
225
sagt er: es ist Gott leicht, das Ding zu andern;
aber 'Ikrima ist ja auf der Wahlstatt und ich
will es abwarten, ob er nioht selbst es zu Ende
JgL fuhrt. Hasan bittet: reitedooh hin und steh
ihm gegenuher, sonst geht es schief. Alle
Entire reiten hin und rufen dem 'Ikrima zu:
nun zeig dich tapfer, wir sind ja hier, dir gegen-
liber. Aber 'Ikrima, der die Feuer und den
Rauch als Werk der Zauberei ansieht, bittet
den ElRidr urn Beistand; da sieht er in der
Luft einen Vogel mit grunem Gefieder, der
ruft vernehmlich: Gott ist gross, kein Gott als
Gott und Monammed Gesandter Gottes! Da
sturzen die Gdtzen von ihren Postamenten zu
Boden , die Teufel drill sturzen sich ins Meer
der Finsterniss, die Feuer yerltisohen, derRauoh
versohwindet, die Krieger-Reihen werden wieder
sichtbar. Aba zeid freut sioh; wenn ich nicht
mehr bin, rail er aus, kannst du das ent-
scheidende Wort fuhren und die Beschtttzung
der BenQ Q^L>pl erben! Gott sei Dank, um
dioh ist mir nicht mehr bange. — Nun sttlrzt
sich 'Ikrima auf Heibar, ein allgemeines Schlach-
ten beginnt, Mursid tritt plotzlich auf den Plan.
Er ist aufgebroohen , um den Seinigen HUlfe
% zu bringen, da ihr Land ja von Feinden bofreit
ist, und die edelsten Jungfrauen in Sfinften
haben ihn begleitet, um den Kampf anzufeuern.
Im Zweikampf ersohlagt 'Ikrima den Heibar;
der Kampf der Uebrigen dauert, bis die Finster-
nise einbrioht. Am folgenden Tage beginut
der Kampf aufs Neue; der K6nig Eccamcam hat
sein Heer auf 4 Seiten aufgestellt, aber auoh
Aba zeid, der dieseu Plan gemerkt, hat ein
Gleiohes gethan, den Dajj&b dstlioh, den Bodeir
sudlich, Hasan westlich und Zeidan im Norden
aufgestellt. Der Kampf entbrennt aufs heftigste,
besonders dem Bodeir setzten die Feinde unter
Fuhrung des Kttnigs \*yoj> hart zu, Zeidan
kommt ihm zu Hftlfe, erstioht den BarcOma;
da weioheu seine Leute zur Fluoht, die BenQ
hil&l verfolgen sieund erschlagen 100000 Mann,
die flbrigen Corps desselben fliehen beiNaoht und
melden dem Konig Eccamcam, was geschehen.
Dem Kdnig Hasan gegenuber eteht Konig qU^J
ihre Truppen k&mpfen, da crscheint 'Ikrima
mit 30000 Mann, sieht den Hasan im Zwei-
fk kampf mit Ram&n, eprengt herbei und haut
diesen mitten durch, seine Krieger fliehen und
sind am Morgen spurlos geworden. Nun ziehen
sie dem Aba zeid zu Hulfe, der mit Eccamc&m
kampft; kein Theil hat an diesem Tage uber
HAKDBOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
den andern Vortbeile gewonnen; der Kampf
beginut am folgenden Morgen wieder, Aba zeid
durchsticht im Zweikampf den Eccamcam, haut
ihm auch den Kopf ab, daun fliehen die Feinde.
Am Morgen kommen die Rejter Dajj&bs zu
ihneu , an ihrer Spitze dessen Diener , Sa'ld,
der auf der Lanze des Dajjab den Kopf des
KSnigs pkXOJI tragt , auseerdem bringen sie
50 Gefangene in Fesscln mit sich. Nun freuen
sich alle tiber ihre Siege, legen den Besiegten
den Zehnten in jedcm Jahre auf, und kehrera
siegreioh und mit vieler Beute heim. —
Schluss f. 46 b : K^a* ?&>%> J* ^i©^ 3
9248. We. 774.
2) f. SO— 71.
8™, 14-16 Z. (le'/sX 11; H«/9 X 8 l /8 cin ). — Zu-
stand: im Anfang fleokig and unaanber, sonet ziemlioh
gut. Bl. 30— 88 lose, ~r- Papier: golblich, ziemlioh stark
und glatt. — Titel fehlt. Et ist:
A n f a n g f. 3 b : Q*fS» s &JJI Bj*s» <Jas ^ JOUJ
U^U&>1} Vj^' O" f*^* C^" HZ" ^l*^" *■*' *&$$£
v^Ju, upi ^>j ^ W ^ tej^z (*&?■ %*■
= We. 886, 2. Die Geschichte brioht hier
nioht weit vom Ende ab in dem Zweikampf des
Aba zeid mit EcpamcEm. Die Faseung weioht
bier etwas ab : der K6nig sagt zu Aba zeid:
h6re, ich will dir meine Toohter zur Frau geben
und dich tlber mein ganzes Reich setzenl Ds
antwortet er: Wenn du den Islam annehmen
und die Glaubensformel ausspreohen und dioh
zu Gottes Einheit und des Propheten Gofct-
geBandtenthum bekennen willst, sollst du un-
versehrt davon kommen. Die letzten Wortes
tpxx (e?te y s ,JU*j (4*»5 i,Pm a*? o* u^^ 1 '
Sohrift: ziemlioh gross, dioh, etw&s rondliob, SBchtsg,
vooallos. — Absohrift c im Jim. — P. 72. 78 leap.
9249. We. 775.
3) tm-im.
8«, 15-17 Z.(16VsX Hi 18V9-14VsX9-9V8 e!3 ).-
Znstand: nioht gasss sanbsr, saoh fleokig, besonders sin
Ende. — Papior: weiaslioh, siomUah atark, etwss glett —
Titel f.88": ^JjJklf ^f&J^ p 1 ^#*^ o!***
29
226
GR08SE ROMANE.
No. 9249.
Anfang f.89»: Lux ^^ s^b^JUl m ( Jts»
vJj^j \JaaXi\ djUy* <«U* &\ \y ^jai't . . . ^^
gJi f^\ )m a> * ^ fX^i) O^a^ ^ J
Ein ohriatlicher K6nig Soheil herrscbte in
Grieohenland. Einea Naohta traumte ihm von
einem grossen Peuer, von dessen Rauch die
Berge sich schwftrzten. Erschreckt sprang er
auf und begab sich zu seiner Frau, welohe nach
neun Monaten einer wunderschflnen Tochter
genae, deren Ruf der Sch5nheit sich schbn, als
sie erst 14 Jahre alt war, in alien Christen-
lftndern verbreitete und von den Spielleuten ge-
sungen wurde. Ihr Name war Gauharat el'oqal. —
Ihr Vaterbruder Dalftb uV hatte einen Sohn
Namens Balad ^, der auoh 14 Jahre alt war.
Der hdrte von ibrer SchSnheit und erkllirte
eeinem Vater,^ dass er sie heirathen wolle. --
Geh hin, sagte dieser, bleib einige Tage und
sieb, was Soheil sagen wird. — Nein, Vater, gab
er zur Antwort, ioh will vielmehr gleioh die
Brautgesohenke mitnehmen. Diese giebt ihm
denn auch der Vater in reiohlichem Maasse —
Pferde, Edelsteine, kostbare Stoffe, Diener und
Dienerinnen — , er reist ab, findet freundliohe
Aumahme, trftgt sein Anliegen vor. Kein Ritter,
sagt Soheil, paBst beeser fttr sie als du : allein
vor 14 Jabren hatte ich einen sohreckhohen
Traum: und nun erz&hlt er ihm denselben. —
Dein Traum ist falach , versetzt der JOngling.
Und dann, habt ihr nicht Bilder der Gottheiten :
opfert und dienet ihnen! — Alsbald bekleideten
und schmuckten sie aufs Neue die Prieeter
braohten sie ins Schloss, stellten sie in Reihen'
Kerzen wurden angeeteckt, Rftuoherpulver ge~
brannt. Gauhara legte eioh sohlafen, im Traum
sah sie Jemand eintreten zu ihr, bei dessen
Anbliok die GStzenbilder hinfielen , der spraoh
zu ihr: sprich das Erldsungswort aus! — Wer
bist du, Junglmg, fragte sie. — Ich bin Nefife
des Propheten, Sohn der Jungfrau, bin 'Ah ben
aba tftlib; streok deine Hand .aus.! — Sie that
es und da sie der Gnade schon theilhaft ge-
worden, sprach sie: ich glaube an Gott und
an seinen Propheten Monammed. — Pa erwacht
sie, die Gotzenbilder sind umgefallen, und sie
sagt: pfui euch und euren Dienernl jenes ist
die wahre Rebgion. — Dann wird die Hoohzeit
gefeiert und Balad brioht mit ihr nach seiner
Heimat auf; ihr jflngerer Bruder o^y, soil sie
mit 1000 Reitern begleiten, die Mutter nimmt
traurig Absohied von ihr; Balad sagt: Mfltter-
chen, sei unbesorgt, bete vielmehr zu unsern
GSttern, dass sie una gltlcklicbe Heimkehr be-
scheren. Sie ziehen nun ab und treffen nach
mehreren Tagen am Quell BjJLsM ^_ c im
Lande g 5j *«JI mit Zeidan zusammen, der sich
mit 100 JOnglingen und 100 Dienern auf Jagd
begeben hat. Greift sie nicht an, hatte dieser
den Seinigen eingescharft, als er einen Haufen
ankommen sah. — Wer lagert dort? fragt (xau-
hara ihren Mann. — Es sind die Bena hilal,
es sind Moslims und babenuns schon manchen
Mann getSdtet. — Das ist ja vortreflflioh, sagt
sie, da musst du mir den Aufuhrer der Schaar
gefangen und gebunden liefern. — Im Grunde
aber wollte sie auf aolche Weise von ihrem
Manne frei werden, da sie es mit den Moslimen
hielt. Sie spornt ihn also an, er sprengt auf
Zeidftn los, h6hnt ibn und seine Begleiter, kftmpft
mit ihm, erhfilt nach langem Kampf einen
Keulenschlag zwisehen den Sohultern, ffillt zu
Boden, seine Begleiter kommen ihm zu Hulfe,
ehe er den Gnadenstoss von Zeidan erhalt,
bringen ihn von der Stelle fort, aetzen ihn auf
ein anderes Ross; nun beginnt das Handgemenge
und dauert bis zur Dunkelheit. Am folgenden
Morgen beginnt das Kftmpfen wieder. 'Ikrima,
Aba zeid's Sohn, fordert den Balfid heraus; sie
kttmpfen, Balad's Pferd erhalt einen Hieb in
das Genick und milt bin, der Reiter mit ihm;
Mazjad, Bruder der Gauhara, kommt ihm mit
den Reitern zu Hulfe und bringt ihn fort,
dann wird weitcr gekfimpft, die Bena hilal rufen
ihre Knechte, die unter Fohrung des La*ftJf^jf
da waren, zum Beistand, ebenso thun auch die
©hristen, die gleiohfalla 100 Knechte bei sicb
hatten; endlich fliehen die Christen, von den
Bena hilal verfolgt bis zu deren Lager. Gau-
hara zieht die Vorhange der Sftnfte zurQok,
zeigt ihr Gesioht, da sprengt Dirgfim ben zeidftn
an ihre Seite, ein Diener will ihr Kameel fort-
ziehen und dasselbe zurFluoht antreiben, Dirgam
aber sohlftgt ihn nieder. Balad und sein Haufe
halt auf den H5hen und sieht, wie die Peinde
plundero und beuten ; da schreibt er an semen
Vater, was vorgefallen und dass man die Gau-
hara geraubt habe. Dieser Brief erfullt den
Dfilab mit stftrkstem Grimm; sofort schreibt
er an Soheil den Ueberfall und dessen Erfolg;
dann aber aammelt er ein grosses Heer und
sieht naob dem Kasapfplatze. — Indessen hat
Aba zeid getraumt, Jemand trete mit dem von
Blut triefeuden Sobwert seines Sohnes 'Ikrima
#
Ho. 9249.
GROSSE ROMANE.
227
bei ihm eiu. ErBchreckt fthrt er auf und lasst
Daii&b, den Qadl, Sultan Hasan und die ande-
ren Emire holen. Er betet, sein Morgengebet,
sitzt a.,f seinem Belt, als die Emire kommen.
Er geht ihnen entgegen, nothigt Sie zum Sitzen
und^rzahlt seine* Traum. Zugleich s.eht er
im Ramal nach, findet, was geschehen >st und
dass ein grosser Kampf bevorateht, und s^be-
schliessen Krieg und brechen mit allen^ihren
Schaaren aufV- Der Kampf aber wnrde^auf
dem Felde wieder aufgenommen: dennUirgam,
Zeidan's Sohn , kampft mit Mazjad , bezwingt
ibn und stellt ihm dieWahl, Moslim zu werden
oder zu sterben. Seine Schwester redet ihm
ZU : sie sei auch schon Moslimin , er ^oUe den
Glauben annebmea, Er thut es, seme Schwester
freut sich. Dann kampft 'Aql ben haula mit
Bulad und stosst ihm endlich die We duroh
die Brust: er sinkt vo m Pferde. Nun inachen
die Benu hilal nooh einen tuchtigen Angnfi,^a
ergreifen die Christen die ElucU und werden
dabei verfolgt, dann sammeln die Sieger die
zuruckgelassenen Beutestuoke auf , lagern sich
an dequeue, um sich zu starken mit Sprne
und Trank und dann zuruckzukehren. -~ Die
Fluchtlinge koinmen zu Dalab, melden ihm die
kderlaj und den Tod seines Sonne. Nun
scbwSrt er Vernichtung der Peinde. Er l&sst
die Priester und M6nche holen, sie kommen
barhaupt an, tragen ihre Bflcher und ihre golde-
nen und silbernen R&ucherpfannen. In eastern
X-soh kommen sic bei den Bend hdal an.
Zeidan sieht die zahllosen Schaaren ankommen
Id sagt: wo bleibt ihr JQnglinge? rOstet euch
zur Flucht: Plucht bringt jetzt Fruchtl -
Nimmermehr, versetzen sie; wiBst du uns mit
Schande bekden bei Nah und Fern? Um den
Preis wollen wir nicht leben. - Verzedit sagt
Zeid&n, ich wollte euch nur auf die Frobe
Sen; sterbet edel alo M&rtyrer, oderlebet
edel als Sieger! Sohon umringen o^e Femde
ihre kleine Scbaar: Zeidan ermahnt die Sein.gen
.uBedacht und zum Vemeiden der ftbemto ,gen
Hitze, betet den Qorto-Anfang und bittet, dass
Gott ihnen helfe; seine Gefthrten rufens Gott
i8 t gross, hilf dem M&m, hilf uns gegen . »
FeuSe. Sie ordnen sich in Reihen, Zeidan
aorenct vor, sohligfc im Zweikampf den Manq
nielf und 'bo no! 23 andere Reitsr, bis der
Abend hereinbricht. Am folgenden Morgan
ktopft 'Ikrima mit einem der Weztte; da ar~
hebfeich erne ffro»> St^Wfce, Iknna «*-
lasst das Kampffeld, eilt los auf die Ankom-
menden um zu entdecken, wer es sei. JSs waren
^ungUnge, welche dem Eeer der Bena ^
voraufgeeilt waren um einen ganzen Tag. ^ie
iZgin freuen sich des Beistandes, 4auhara
bS, der Kanig in den gegenuberstehenden
S^hen Reihen 5 schimpft «*«£■£}-,
sie dem Glauben untreu geworden st uml es
^t£Feinden lialt, und bedroht 8 ie m, d«n
?ode. T>a steht sie in der Sanfte auf, ^mitlang
bSfaUendem Haar, wendet sioh an^e Bena
hilal und bittet sie, sich ihrer anzunehmen n£
sie nicht an die Ihrigen zuruckzugeben^ IJe.
Versprecbenwird ihr ge g eben. c Dann wird den
Tag fiber tapfer von beiden Se.ten gek&mpft.
^Bena hilS haben 400, MgM^
3T0OO Mann verlor«n. - ^n^ SoheiL^hat
in^wischen den Brief seines Bruders erhalten,
C rig und zugleich zornig W er em grosses
dusammenbringen und sch^kt seinenW^r
Z&2 Corps dem Bruder zu HuHe ; er seU^
ler wiU in das Gebiet der Bene hilal einfaUen
u^d deren Zelte plflndern und ihre ^eerden
3^ _ Dfilab und der Wezir greifen^dann
am nachsten Morgen aber kSmpfen der ^Weztt,
Samens ■&#& «od Zeidan erbittert mr^ em-
ander; ienlr %Ut, tou einem Keulenscldag ge-
S, Z u Boden; aber im allgemeinen Kampfe
tS"en die Feinde die Junglinge von alien
ReS^nd versperren ihnen fast den Ausweg:
S^erversuchen die Flucht, von Konig Dalab
ZtoS. 6auhara 1st, als sie diese Wendung
SJ^ausserst traurig, bestfirzt und zonng.
Nichlswurdig ist es, ruft -».*»»«»' ^
fliehenj gobt mir ein Pferd, ich wdl fto euch
^l^hr seid ja doch Reiter und Streiter
auf ihr Leute der Feldschlacht, in den Kampf!
£ wkR ihren Schleier ab, I6st ihr Haar, ihre
% e & ^ glOhen, ihr Gewand flattert im Winde
B^ilesem Anblick schreit Zeidan von einer
Seite Mma von der anderen, Mursui und
SS-SL hier und dort her: -^^
Slinge, kehrt um, dort in den Feind, denket
deSTandel Sie machen Kehrt, schkgen sich
S S'toa.a durch, nehmen sm hmter »ch
und k&mpfen so gut es geht. Da tntt AW
Sd mit^eincn Schaaren auf, ebenso Danftb,
2 Id enieuem den Kampf Jedoch der herem-
brechende Abend ^^J^Tl^ S
aber macht dem Zeidfin Vorwurfe, dass er sich
Xm^n m so missUchen Streit eingelassen
29 e
228
GROSSE ROMANE.
Sh A T ^ fol g!f den Morgen kfimpft Aba 2e id
m^ dem Kfinig Dulab, wahrend die Heere un er
emander handgemein werden und Reiter und
Fussvolk ^auf einander drein hauen. Auch dieser
iag bnngt kerne Entscheidung, so blutig er
auch gewesen war. - Soheil indessen uberfallt
Z t fc' fen die Wotnstfttten der Bena
900nn n ,° he der8elben ent fli^en, ungefchr
20000 werden gefangen genommen und £
Sd^ g R f die FraUeD UDd Kinder > He ^den
und ale Habe mitgenommen. Auf dem Rflck-
wege ] ag ert Soheil Abends, Iftsst das Mahl fQ r
s,ch und die Seinigen bereiten. Unter den Ge-
foBgenen ist ( «uch Sultan Hasan , er ruft seinen
Diener^LJ ,der gleichfalls gefangen ist, herbei
dieser last ihm die Bandef indL er sie mft
semen Zahnen zernagt; dann lost e r dem Diener
die Bande lfisst sich yon ihm Schreibzeug be-
sorgen „nd schreibt an Aba zeid und D^5>
von dem Ueberfall nnd dem Ungluck, das^e
betroffen hat, und bittet urn ihre Hulfe. £
Z^ rT • DieDer die ^iheit, wenn er
^ Brief flberbringt, dieser sputet sich, den
Auftrag _ auszufiihren. _ Soheifaber unterhak
a.ch m^seinen Emlren von den gefenZen
iT% t e l en derselb --ien von ufvergfech!
hcher Schonheit, erzfihlen sie ihm. Er lLTsie
hden „ Qd i Q ^ >prachtige SfinfteQ flte . g ^
jede^er ^nemMener obergiebt, urn deren Kamee"
- Hdfter zu fuhren: nooh in der Nacht brS.
sie auf, „ m 81ch auf der Wiese _M . °
%enrund dort die Beute zu vertheilen. ^D e r
Bote Essarl 18 t inzwiechen bei Abu zeid ange-
langt: dieser w.e auch Aa^ab und Zeidan ulid
d.e_Anderen gerathen in die grosste Bestflrzung:
Seidfin will zu Hfilfe eilen, aber Daijab weS
;bn zurfick: er selhst habe noch nichiS hie71
leistet, er wolle hin und dem Konig SoheH den
W:eg veHegen^ und ihn mit seinem Heer vT
mohten. -DerKSnig hat ein grosste-
b^^ch, sagt AbG zeid, lass mich Ler gehenl
Muriid, Paid und einen Haufen ihrer iunrren
Le*e mit. ^Aba zeid jedoch befragtX SS
er^rmeht daraus Alles, waa sic^^nerS
und™ bevorsteht, namlich da 88 SoheU auf
derW,e 8e ^J| ^ die Theilungder Beute vo/
« wm. juajjSb reitet voran mit seinem
T% kommt ^» der Wiese, findet daeS
aufirecht stehend, nioht niederg^treten, £t 2^
No. 9249.
slpf J!l „ U ° Ch n,cht a °gekommen sind,
semPferd daselbstgrasen. Wahrend die abrigen
Bena zagbe sich mit den Jttngliogen am nachsten
Morgen dah.n aufmachen, sitzt i)ajjab auf der
Wiese, als plfitzlich 7 prftohtige Sfinften an-
konunen Er ruft 'All urn Beistand an, S chwingt
sjch zu Ross, versperrt den Dienern den Wet
dann^tntter dem Diener der ersten entg^gen,
^.ncht mit .hm, erkundigt sich nach linem
Mamen, denn er sei vom Gefolge des Soheil,
wole ^oeben seinen Antheil an der zu ver^
theilenden Beute holen und werde ihm seinTheil
mrtbnngen, dann scblagt er ihn nieder, ebeneo
macht er es mit den Dienern der in kurzen
^wischenrilumen sich folgenden anderen 6 Sftnf-
teu; dann stflrzt er sich auch auf die Diener
der anderen hinterdrein kommenden Sanften und
schlftgt^e zu Boden. Darauf erfahrt er aus
Rlmas (L^) Munde den Ueberfall und die Ge-
feogennahme Aller. Wahrend er noch bei den
*rauen steht kommen seine Bena zagbe an,
von der anderen Seite aber treten auch die
Schaaren des Kdnigs auf den Platz, die Ge-
fengenen mit sich fahrend. Eia allgemeiner
Kampf tobt alsbald durch die Reihen: da kom-
men^uch Ikrima und die anderen Emlre mit
den Jungeu und fahren auf die Feinde ios. Dem
S^f^w'? gCme,det ' da8S die Bena
h.ial sich der Weiber, der Gefangenen, der ge- !
machten Beute und der Kameele bemachit !
baben und voU Zuversicht sagen: 8e in letzter I
lag sei gekommen. Da stttrzt er sich in die I
Reiben der Benu zagbe, wie ein Schnitter sie '
medermfihend, b« er mit Dajjsb selbst zusam- !
mentrifil. Nach heftigen Wechselreden kftmpfen !
«e nut einander, wahrend ihre Schaaren gleich- I
fells ,n erbittertem Handgemenge untef 8 icb f
ringen. aber der Abend trennt die Kampfenden. |
Am folgenden Morgen wird der Kampf fort- i
gesetetund dauert noch 3 Tage. EndUch durch- I ■
stacht Dajjab seinen Gegner mit der Lanz* 5 die j
Freude hebt die Kraft der Benfl zagbe/ 7e I
werfen sich auf die christlicben Haufen und I
tragen endhch, nach furchtbarer Anstrengung, !
den S,eg davon; die Besiegten ergreilelle f
Flucht die Benu hil«U hinter ihnen d?ein; dann !
kehren d.ese urn lesen die Beute auf und lagern I
skA auf der Wl ese ^ ^ um auez J heu I
von der Arbeit. _ Aoa leid inzwischen haUe I
m,t Dulab weitergekampft und war in Screen" !
um den Ausgang, zumal auch in Angst aber I
den Erfolg, welchen Dajjfib haben wQrde. Dalftb :
No. 9249— 9251.
GROSSE ROMANE.
22&
hatte seine zahllpsen Haufen zusammengebracht
und am 3. Tage nach dem Abmarsch Dajjabs
und der Jungen griff er an. Aha zeid sprengte
vor, wie ein Teufel in Menschengestalt, sttlrzte
auf Pplab los, und fprderte ihn zum Kampf.
Nach schndden Wechselreden halten sie einen
Augenblick an; Zeidfin feuert den Abu zeid
zum sofortigen Yernichtungskampf des Gegners
an; auch die Jungen rufen ihm zu: lass nicht
nach, Aba zeid, drauf, drauf, spiess ihn auf,
sohlag ihn niederl Aber der Abend bricht
herein, ohne die Entscheidung zu bringen. Wie
geht's, fragt der Konig, ale er wieder dem Aba
zeid gegenilber steht. — Sehr schfin, versetzt
dieser : so Gott will, wird das Blatt sich heute
gegen dich wenden. — In der That spaltet er
den Sch&del des Ednigs mit einem furchtbaren
Hieb: nun greift Zeidan die Feinde von vorn,
Abu zeid von hinten an und metzeln sie sammt-
lteh nieder. Dann sammeln sie die Beutestucke
auf, Aba zeid ruft die Schaaren zusammen und
tragt dem Zeidan auf, mit 'Ikrimft den Dajjftb
aufzuBuchen : sie machen sich auf den Weg,
stoBsen nach mehreren Tagen auf ihn, finden
ihn als Sieger, Darauf vereinigen sich beide
Theile, Dajjab und Aba zeid beglflckwunschen
einander, dass sie gesiegt haben und gesund
sind, theilen die Beute zu gleichen Theilen,
setzen den Mazjad an seines Vaters Stelie als
Herrsoher ein und kehren nach Negd zurtlck,
wo sie in Ehren und Wohlstand verweilen.
Schluss f. 123 b : »jjl goyi ^Ls. O^yt _^>s
Sohrift: ziemlioh gross, krfiftig, etwas rnndlich, vo-
csJlos. — Absohrift o. ^/ism.
9250. We. 883.
2) f. 17-57.
4 to , 18— 19 Z. (28xl6»/»; 17— 18X10— 14<"»). —
Zustand: ziemlioh gat — Papier: weiaelioh, glatt, ziem-
lioh stark. — Titelftberschrift f. 17*:
[d. i. J^JuJI Hfy?] *£y#* o \#>0
Anfang f. 17*: pi&\ *JJf /e^ * • > * £j*«&*J &*j
u5iA5 tXjUj . . . (MASS} L<ift* I* jijB («Xs»^ &AAC &
U*o j»} $& ^ fk& o* Vj*^ *lj** o* ^toj
yaal\ ijJLwj ^^LojJt j^liXS ^ qU' «j| jA\& j£A$\
= We. 775, 3. Die Erz&hlung weioht der
Fassung nach dfters ab , ist zum Theil aue-
ffthrlicher; auch ist der Anfang etwas andero.
In alter Zeit herrschte ein inaohtiger Konig,
Dulab mit Namen, der hatte einen Sohn, der
war scbon und klug imd hiess Bulsd. Dieser
sagte eines Tages zu seinem Vater, er wolle
die Tochter seines Oheims heirathen; derVater
willigt ein, versieht ihn mit Geschenken, der
Sohn reist ab und kommt den brnimen Bergen
nahe, in denen derWohnort des Soheil benjj^,
seines Ohms, ist. Ermeldetihrn seine Ankunfit etc.
Der Sehhise ist hier so f. 5.7'; naoh ihrer
Ruckkehr nach Negd giebt Hasan ein grosses
Fest, dann auch Zeidan: dieser ladefc Hasan, Abu
zeid und Dajj&b dasiu ein ; nach dem Mahle
schlfigt Zeidan vor , die Gauhara mit Dirgam
zu verheirathen : der Vorschlag wird angenom-
men, der Ehecontract vom Qadl aufgcsetzt, dann
40 Tage Lustbarkeiten verapstaltet, darauf wird
die Hochzeit vollzogen.
Schluss f. 57 b : ^j'a»- j $ m 5 _^4 ,i p^X^i
,.. as^UmJI |jMJ^'e Jul! \^ajJs |^aS; jlX^j ^yjkfljta&ysi jr Laa*^>^
Sohrift; ungleich: zuerot krSftig, goffillig, schwung-
toII, dann kleiner, weiterhin grosser und Bchwasg^oller,
aber dnnner und Mohtiger, am Ende aoch grosser und
dicker. —.Absohrift e. ,5 ™/iom.
:;.i^,,'..;' : . : 'V;.9251. We. 776.
88 Bl. 4 10 , 17—20 Z. (22 X IS'/ai 17 X 12 tH> ). — S»i-
Btand: ziemlioh got. — Papier: galbliob, etwas etark,
weoig glati — Einband: Pappbsnd mit Lederruoken. —
Titel f. I 8 : $&$> ^ «j^w ^ ^Jj^4 {J^ ^
A a fang f. 2 a : ^Lf wl ^ L ^\J\ t)lS
&"&£> ^ ^ [ff] pf &> Q^S D UjJI ^As &
^ ^»y 'jaaaI ^5! rj# J»ft^l *^![) *-&wl kXet-^J) (•jlSj)
ijjj iL*s R*A») jj,l JU^ J»caft^
Der Eaalr Jasir (Sohn de8j S y*, Sohnes des
ygAfi" 0i Jwai^), einer von den Benfl hil&l,
hatte 2 SShae, deren Einer Zeid elneil Mess,
der Andere 'AmmSr. Jener hatte sur Frau
genommen die e%», die Schwester dee Abu
zeid, und halts von ihr einan Sohn, genaaat
^JijJu ', r AmmSx aber hatte eiue Tochier Nameas
^j^-. Zeid elneil war yiel wohlhabesdei* als
seb Bmder und als er starb Kbertrug er diesem
die Sorge fQr seinen Sohn und sein Hab und
Gut, dsm Sohn aber GehoFaam gegen semen
Ohm. Dieser aber behsndelte den Bedr£n
sohlecht und Uese ihn dieHeerdeahuten, lOJahre
lang. In dieser Zeit : besuohte ihn sein Oakel
ju-Jf) Sohn dee AbfiKeid, alle Tage und unter-
230
GROSSE ROMANE.
No. 9251.
richtete ihn in den Werken des Kampfes und
Kriegee. — Um jene Zeit starb der Furst vom
(j«U»Jt ^l 5 , der Emir fs>j* und nach ihm
herreohte sein Sohn \_ijj«Jl .ij^, von den Unter-
thanen sehr geliebt. Da er nach nach 8 Jahren
ohne Frau war, baten sie ihn zu heirathen; er
wollte zwar und fragte, so oft er von einer
Scbdnen hdrte , seinen Ohm JcfuU, der aber
rieth imnier ab: die und die passe nioht fur
ihn. Nun kam eines Tages eiu auoh bei ihm
beliebter Spielmann von den Benfl. hil&l,
Namens .y**** ^ |»^Lw, zu ihm: den fragte er,
ob er nicht eine passende Schone fur ihn wisse :
der versprach sich in alien St&mmen umzusehen
und ihm Naohricht zu bringen. Aber, da er
dort keine fand, kehrte er heim. Hier sah er
'Ammflrs nun herangewachsene sohttne und viel-
umworbene Tochter q*m£»: diese liebte ihren
Vetter Bedr&n und wollte von keinem Preier
sonst wisBen. Ihre Schdnheit gefiel dem Spiel-
mann : er macht sioh auf und erzahlt dem Emir
fisj davon. Dieser entechlieeet sich sofort,
um sie zu werben, beechenkt den Spielmann
aufs Reichliohste und reitet zu Konig Hasan,
der seine Anhunft erf&hrt, ihm entgegenzieht
und herzlich aufhimmt. Nach 3 Tagen legt
Rauq ihm und seinen Emlren seine mitgebrachten
kostbaren Geschenke vor uod erzahlt, weshalb
er gekommen sei. Aba zeid hdrt es mit an,
geht dann aber fort: denn er ist dafur, dasB
Bedran die q**s» heirathe und weies, dass Beide
sich lieben. An seinem Fortgange erkennt
Hasan und die auderen Emlre, dass er nicht
fur Rauq's Wunsch und Plan ist. Nun, sagt
er, wenn es diese nicht ist, ist es eine Andere. —
Nein, grade um sie bin ich gekommen, sonst
kehre ich wieder um. — Dajj&b spricht sich
zu seinen Gunsten aus; Andere sagen: sie hat
ja aber einen Vetter. Schliesslich laeet Hasan
den Amm&r holen und theilt ihm die Saohe
mit. Die groeee Kaufsumme fur seine Tochter
gefallt ihm, aber zuvor musse er dooh mit
seiner Frau, Namens L**j>, sprechen. Diese
ist ganz fur die Verheirathung mit Rauq, und
als 'Amm&r den Bedr&n erwahnt, sagt sie : den
lass nur die Heerden bis an seinen Tod huten!
Die Verlobung findet also statt, die Geschenke
Rauq's werden zu 'Ammfir gebracht. Husn sieht
dieselben ankommen, erfthrt ihre Verlobung,
weint, geht zum Hause ihrer Tante und laset
Bedr&n holen. Warum weinst du, fragt er, und
erffthrt jetzt erst durch sie, was geschehen ist. —
Ich werde zu Abu zeid gehen, er soil sich
meiner Saohe annehmen, ioh will auch Hasan,
DajjBb und Bodeir bitten, sagt er: sei nur ge-
trost! — Dae nutzt dir nioht, ioh weiss besseren
Rath. Mach einen Beutezug; geh zu ZeidSn
ben ganim und ym^t t5^*' J*" und ^Uc, den
Sfihnen des ^JL&yi, erz&hle ihnen die Geschiohte,
die werden dir beistehen , um die Kaufsumme
aufzubringen, ohne die du niohts machen kannst.
Deine bisherigen Freunde, die Hirten, kdnnen
dir niohts nutzen. — Aber in dieser Eleidung
kann ioh jene nioht auftuohen. — Warte bis
zur Nacht , ich beeorge dir aodere. — Sie
bringt ihm alsdann ein Ross, das sie ihrem
Vater genommen hat, Eleider und sonetige
Ausrustung und er reitet zu Zeid&n, der grade
die Anderen zum Sohmause bei sioh hat. —
Bedr&n soil Theil daran nehmen; nioht eher,
sagt er, als bis ihr mir Hulfe versprecht, und
dann erzahlt er sein Anliegen. Sie geben ihm
Zusage, die nothwendige Summe an GeBchenken
fQr ihn zu beschaffen, und heieeen ihn nur ge-
trosten Muthes zu sein: er aber lehnt es ab;
so war es nicht gemeint, dass ich sie von euch
erbettele, sondern Husn sagte mir: mach einen
Beutezug gegen die Feinde, und auf einem
Bolchen mdget ihr mir beistehen. Wollt ihr
es thun, gut: wo nioht, so giebt es ja noch
mehr Leute. Es Bind aber Alle bereit zu
solohem Fehdezug und wollen heim, sich zu
rusten. Thut das nioht, sagt Zeid&n, man lSsBt
euoh dann nioht ziehen: bleibt hier bis Abend,
dann gebe ich selbst euch Pferde, Waffen und
was ihr brauoht. So geschieht es: sie ziehen
aus, um die Benu 'oqeil zu uberfallen und zu
plundern. Erst am 3. Tage kommen sie auf
das Gebiet derselben zu dem Ort q^^uJI -ja
wo sie sich baden und ihr Gebet verrichten.
Wfthrend desselben kr&ohzen Raben, was sie
etwas bedenklich finden. Da sieht Zeid&n in
dem Ramalspiel zu, was ihnen die Zukunft
bringen wird. Er sieht Roth und Blut. Auoh
Bedr&n sieht zu : ich furchte, sagt er, fur euer
Leben: wenn ihr in diesem Streifzuge fallt, was
soil ich euren Stammesbrudern sagen, wie und
warum ihr gefallen seid? Kehrt lieber um! —
Alle, ausBer ^^, neigen sioh zu dieser An-
sioht; nein, wir kehren nicht andere heim ale
mit Beute von 'Oqeil; wir wurden ja bei unseren
M&dohen zum Gespdtte werden! — In Folge
dessen brechen sie denn alle auf und treffen am
4. Tage auf die ausgedehnten Heerden des
No. 9§5i.
GROSSB ROMANE.
ii<6 X
Fareten 'der Benu 'oqeil, des J^ls ^ J^&}\ o^y
Zeidan Bagt: legt each hier bei dem Wasser
ia Hinterhalt; gegen Abend macbep wir sie
u'ne zur Beute, ziehen Naohts damit ab und
sind am Morgen fiber alle Berge. Wir theilen
uns in 2 Abtheilungen : die Einen treiben die
Kameele, die Andern kampfen : und zwar 'Omar,
'Amm&r und 'Amu* thun jenes, ich und y^
und Muss und Bedrftn nehmen ea mit den
Reitern auf, welche die Heerden zu beschutzen
haben. So geschah es denn auch. Sie tlber-
fallen und nehmen einen Theil der Heerde; da.
erheben dieHirten ein Geschrei, die aber werden
gluokiich erbeutet und fortgetrieben. Nun aber
kommen aucb jene 70 Reiter an, die eicb in-
zwischea weitab mit dem Geradspiel bescbaftigt
hatten, und an deren Spitze 2 Brttder des Zeid
el'aggfig standen, namlicb Xt£ und .Usi. Wo
aind die Heerden geblieben, fragen sie die
Hirten. — Yom Feinde fortgetrieben. — Sie
setzen nun den R&ubern each, es entspinnt
sich ein Kampf, in welchem ^^L^* von der
Hand des Zeidftn, Lei von der des t -i ) >i^,
ebeoso alle Uebrigen von ibnen und ihren Paar
GenoBsea erschlagen werden i sie erbeuten deren
Pferde und Waffen, holen die vorauf eilenden
Heerdentreiber ein und kehren woblbebalteu
hoim. Sie beratben, was nun zu tbun; Muiieibar
empfieblt, die Nacbt dort zusammen im Thai
zuzubringen ; er wolle an Aba zeid, die BrMer
des Hasan sollten an dieses, Mus& an aeinen
Vater Dafjab, und Zeidan an den Q&dl schreiben,
nm zu erfabren, wie sie die Sachs aufnehmen;
wean AbQ zeid dafur sei, stebe es gut, sonsfc
sei nichts zu machen. Demgemass schicken
sie die Briefe durch einen Diener, Nameno J^L,
ab, dor die Emir© alle verfiammelt fcrifit. f>ajjab
hi oehr erzurnt, Aba zeid mmtnt sie in Scbutz.
Was rathet dta zu tbun? firagt ihn Hasan. —
Ich werde ea sio schreiben, daas sie LcrkoniEien
und deine HSnda kfigsen uod deine Veraeihung
erbittoivs kommen sie nicbt, so zaigea sie Un-
gehoraam gegen dicb, und daaa werde ich sie
holen und in Feeseln legen. — Tbu, was dir
gut eoheintl — In Folge deseen kommen sie
salt den Heerden an bei den BenQ p^ss-J und
begeben sich ia die Wobnung dea Abfl zeid.
Er bewirtbet eie drei Tsge lang; dana gebt er
sait ibsem and geinem Hear von 90000 Mann
si* KSaig Bfcsan. Dieser ziefat ihm mit Ge-
f©%@ entgegea isndl ist ©ratount uber die krkge-
pjgoliQ AsurilBtaeg dee Aba zeid* dieear erklBrfc
sie damit, dass er mm den Bedran und seine
Heifer vorfuhre und auf seine Verzeibung flir
sie hofPe; sollte er eicb aber besonnen habec
und aie filr ihren Ungeborsam strafen wollen..
so sei er gesonnen, sich ihrer anzunehmen. —
Gegen deinen Wunscb und Willen soil ja nichts
gescheben, sagt Hasan. Somit gewahrt er denn
Allen Verzeihung und bewirthet sie reichlich.
Sie gehen mit Abu zeid zu dessen Wobnung
und bringen dort die Nacht zu. Er bespriebfc
sich mit ibnen, was sie nun tbun sollen. Sie
sollen von den erbeuteten 7000 Kameelen 1000
zum Schlachten hergeben, er selbst will noch
2000 dazu tbun, ebeneo noch Kinder, Ziegen
u. s. w., dann wollen sie ein grosses Mabl an-
ricbten und Bedran soil den Hasan, i>ujjab,
Bodeir, Rauq esaerif und ihr eammtlicbee Ge-
folge einladen und bewirtben. So gescbie.ht ea
denn auch; sie kommen alle, das Maid ist
reichlich und vortreflPlich. Dajjab macht zum
KSnig Hasan die Bemerkung: Bedrftn ftibrt
nichts Gutes im Scbilde; aber Hasan sagts.iss
und cchweig; viel Reden iahrt zu nichts. Hiuter
jedem der vornehmsten Emlre steht einer der
jungen Helden; hinter Wajjfib stebtj^s?, binter
Hasan Zeidan, hinter Bodeir Musa, biflter 'k^ }
Bedran ; Alle in voller Rustling, und eine Kanae
mit Zuckerwasser in der Hand haltcnd. Nacb
dem Mahle steht Hasan auf, Zeidan gieset ihm
das Zuckerwasser zum Waschen auf die Hfinde j
dabei frfigt jener: was iot hier eigentlicb los? —
O, sagt Zeidan, das Pest ist wegen der Hush,
und Bedran will dabei 2000 KOpfe abti&balu;
du darfst aber nichts sagen, sonst kootet es
deinen Kopf. — Ich will stuinm, taub und
blind sein, versetzt er, und tritt in dae Seitea-
gemach. — iDajj&b &agt: was babfc ibr vor?
ihr seid ja in unbescbreiblicber Geecbaftigkeit,
Die Sacbe ist, versetzt jmJ£^ dass wenn du
noch viel redest, dein Kopf vom Rumpfe niegt.
Ich will still und stumm seio, sagt er, und trit';
auch ins Gemach: ebenso die Uebrigen. Si9
unterbalten sich und trinken KaSo; Zsidsa frag!.
dea Aba zeid: das Gesprach ist im Gauge,
wie ist's aun mit der List? — Warts noch
etwas! — Rauq spricht indessen mit Haaan:
ware ich doch erst wieder dabeiml gebt mir
die Braut und lasst mich ziehen. HaeaES ISsst
den 'Ammftr kommen und sagt ihm, er solie
sich docb beeileu, seine Tocbter dem Rauq SB
gebsn. — Ja wobl, sagt er, aber er muss noch
erst 1000 Goldstucke gabion. — Komra her,
282
GROSSE ROMANS.
No. 9251.
sag! Rauq, da sind sie, und er zahlt sie ihm.
'AmmSr schleppt den Geldbeutel zur Seite, Da
eagt Aba zeid ; Koinm her, ZeidBn, verricht
dein Gesch&ft und furchte dich nicht, ich stehe
hinter dir. Zeidta faeBt den 'Ammar am Gfirtel,
prugelt ihn durch, wirft ihn vor dem Zelt der
Lange »ach bin, bo dass ihm die Goldstficke
fortrollen, und eagt; vor dir wird siok hinfort
jeder. Bchamen. Dem Rauq aber erzahlt er, daes
Bedr&n die Husn Hebe und freien wolle, er
inage auf sie .yerzichten.. — • • Dae thut er auch,
ohne Str&uben , lasst ihm sogar die fur das
Mlidchen gemaohten Geschenke, beechenkt ihn
aueh auBBerdem ..- no.ch , verabschiedet eich von
den Eailrea, packt auf und will fort reiten.
HaBan aber und alle Uebrigen schamen Bich,
dass seine Brautfahrt splch Ende nehmen solle;
denn wenn er ohne Frau zurtlckkehrt, bringt
er uno von bier bis Mekka in Unehre, eagt
Hasan. Bodeir muss ihn also zu Hasan ein-
Jaden; er will zwar nicht annehmen, kommt aber
scblieeslich dooh, und nach eingenommenem
Mahl eagt Hasan: du hast so viel Geschenke
an Bedrau gegeben, dass wir dich nicht zurfick-
kehreu lessen konnen, ohne daes du eine von
den Tornehmateu TSohtern der BenO hilttl als
Frru mitbringst. Alle bieten ihm eine ihrer
Tochter an. Er kaun sie doch nicht alle nehmen,
eagt Hasan, aonderu nur eine; er iet Sultan,
ich auch, so werde ich ihm meine Tochter
gebeis, die SjLl$\ «,Lj. Er ist's zufrieden, Ver-
Jobung findet duroh den Qadl statt, er nimmt
8Je in pracktiger S&nrle, mit reicher Aussteuer,
wie ee sich fur eine Kooigatochter passt, mit
und Haean und die Eralre begleiten den Zug
bis gegen Abend. Dann verabschieden sie eich
von oinander, sie kehren um und Rauq zieht
naofo seiner Heimat, — Zeidan aber und Bedran
•?ad seine Freunde gehen zu Aba zeid: Rauq ist
nun foit, aun etoht fa nichts mehr im Wege;
komm jetzfc mit ?.u Hasan, dass die Geschichte
iriit Bedran zu Ende komme. Er geht mit
ifeafeffi zu Hasan und bittet ihn, 'Ammar kommen
zu lasson und dessen Tochter mit Bedran zu
verisseiratben ; sonst werde ich, sagte er, meineh
Diener qUjmJJI jj| zu ihm echicken und ihn zur
Reokenschaft ziehen wegen Bedr&ns Vermdgen
und dass er ihn zu den Hirten steckte und seine
Habe an sich nahm. Es ist besser, ich lasse
ihn hoien, eagt Hasan, und veranlasee ihn, zu
antworten. ~- Er kommt also und sagt: die
Ssshe mfisse er benprecbcn. — Mit went, fragten
Hasan und Abo zeid alle Beide. — Mit L***-
ihrer Mutter: die hat fiber die Tochter zu sagen
und ich kann ihr nicht entgegen sein. Da fahrt
Aba zeid ihn zornig an, Hasan aber sagt: lass
ihn doch mit ihr Raths pflegen, damit wir eehen,
wer von Beiden Schuld hat. — ■ Er geht abo
und als seine Frau die Saohe hSrt, sagt sie:
statt an den Sultan Rauq soil ich meine Tpphter
an den armen verwaisten Hirten zur Frau geben ?
-—Was isoll ioh denn den Emlren zur An wort
geben?— Geh hin und sag ihnen: wenn meine
Tochter ihn will, babe ich niehts dagegen;
wenn sie ihn aber nicht will, so thut wie ihr
wollt. Kommen sie aledann, ihren Brautgurtel
zu holen, zu mir, sp werde ich an SteUe und
im Namen der Tochter reden, — Diese Autwort
fiberbringt er und sagt: wollt ihr sie aber mit
Gewalt dazu bringen, so klage ich euch vor
Gottes Thron an. — Wir zwingen Eeinen:
aber hat sie niobt vor dir eelbst' geeagt, sie
wolle Eeinen als Bedran? — Allerdings. —
So geh hin, Aba zeid, nimra den Qfidi und
20 Emlre und 'Ammar mit, und fragt Husn
selbst. — Sie gehen, 'Ammar eilt zu seiner
Frau vorauf und sagt ihr von ihrer Ankunft. —
Der Qadl, an der Thflre mit den Uebrigen
stehend, richtet die Frage an Husn; sie will
antworten, die Eltern aber schlagen sie und
sagen: was boII dir dieser Hungerleider? sie setzt
Bich weinend vor das Zelt, die Eltern drinnen
aber antworten: sie will ihn nicht. — Er hat
euch gedient, hat sein Leben um dich gewagt,
fahrt der Qadl fort: was sagst du nun? — Die
Mutter antwortet: ware er Speise, ich asse sie
nicht; ware er Wasser, ich tranke es nicht,
oder ein Kleid, ich zdge es nicht an, oder ein
Besuchsort, ich ginge nicht hin, und wenn ihr
mich zwingt, verklage ich euch bei Gott. —
Zwischen uns ist es aus, sagen die Emlre; der
Sultan zwingt dich nicht. — Sie berichten fiber
den Erfolg an Hasan. Du sagst, spricht dieser,
dass Husn dich liebt, Bedran: wie hat denn
ihre Liebe sich in Hass umgewandelt? — Keine
hat mich mehr geliebt als sie; aber nun hasgt
sie mich auf Antrieb der Eltern. Ich werde
nun in die weite Welt gehen, um mich gramt
sich Niemand. — Hasan und sein Bruder 'Omar
halten ihn davon ab. Lass sie, sagt jener, du
sollst eine andere von unseren beaten Mftdchen
zur Frau bekommen. — Er antwortet darauf
ntcht, sondern weint Tag und Nacht. — Husn
aber, Speise und Trank verschmfihend, geht zu
No. ..925),
GBOS81.E0MANE,
i3s
dem Hause ihrer Tante uad klagt, wie ikre
Eiiern an ihr gehendelfc habea unci bittet sie,
daes sie BedrSn holen lasse, damit sie ihm ssgen
konne, dasa sie so nioht geredet babe und dasa
sie in Liebe (&r ihn erglnhe. — Die Xante
geht bin und sagi es ibaa; sprioh mit ihr, sie
weint urn dioh Tag und Nacht J Er will nicht, —
Sie hat mioh ja selbst gesohiokt und bedenke
dooh, nioht sie, sondern die Mutter hat dicb
abgewiesen. — Er geht nun bin, findet Bie in
Thr&nen; eie kommt ihm freundhoh entgegen,
er sagt: so hast du gesagt: wftre ioh Speise,
du Basest mioh nioht und dgl.,. und ioh babe
um deinetwegen mein Leben preisgestellt, ge-
kampft und gebeutet, und dass ioh dicb liebe,
weisst du. — Dann ersRbJt sie ihm die List
und den Zwang ihrer Eltern gegen sie. — Nun
wird er und alle Emlre, deoen er die Sache
erzahlt, sehr bdse: wir sind ibnen ein GespBtte
geworden, eagen sie. Sie nberh&ufen 'Ammar mit
Vorwarfen; er erwidert: ioh weiss nicht was
im Hause vorgegangen ist, denn ich war ja
draussen, aber ich will mioh sofort erkundigen
bei xaeiner Frau. — Die aagt: das hat Niemand
anders erzShlt als die Tochter; nun geh hin
und aag ibnen, doss du die Tochter nioht Sir
Geld und Gut verheirathen willst, es sei denn,
dass er dir das Pferd des J^sli d j „L*Jt ^,
das kXJt &*■*» genannt isVbringt; denn wenn
er dahin geht, es zti stealer^ erkennen sie ihn
und sohlagen ihn todt und wir^ahid ihn dan»«
los und kdnnen die Tochter geben, wem wir
wollen. Ale er nun diese Bediogung den
Emiren vortragt, werden aie hSohliohst erbittert;
das beisee, ihn in den Tod scbioken, und sie
suoken ibre Dolche und dringen auf ihn ein.
Er flttchtet sioh zu Hasans Zelt, die Emlre
geben ihrer Wege. Hasan schilt ihn, er aber
eohiebt auf sein Weib alle Sohald; Irete ich
ihr entgegen, so schilt und schl> sie mioh. —
Du bist ein Lump, sagt Hasan; und zu Bauee
sagt seine Frau zu ihm: nun bleib hier und
rfihr dich nioht von der Stelle. — Bedrte er-
fahrt die Bedingnngen und sprioht mit flam
darober. Geh ioh bin, sagt er, und erkennen
sie mioh, so hringen sie mioh um fur die von
mjr Getodteten ibres St&mmes; ich will Jemand
sobtcken, den sie nioht kennen. — Waram wilkt
du niohat selbet hingehen, fragt sie? —Do
wittst mioh auoh wol in den Tod sohickeo? —
Hon gut, sagt (da, dana words ich das Pferd
holen, lass una die Kleider tausohen. Bei
HANBSQHBIFrES? B. K. BIBL. XX.
Worten ermaont er sick: das sei fern yon saxr,
sagt er, dass ich dioh geben Hesse! Wenn ioh
den Tod fbde, nun, ich lasse dioh in Gottsf
Hut und in andiohtigem Gebefc wirat du mioh
nioht vergessen. Dann rftsiet er sioh und geht
in Derwieohkleidung fort und karamt jsur An
Qt}y3?Ji «.^«, wo er seine Gebet veFrichtet. Dsan
gelangt er an die Weidepl&tee der BenB 'oqeil,
und sieht auoh das Hauptselt des Zeid .el'agg&g,
mitten swieohen den anderen Zelten, und zahl-
reiche Mannsohaften um dasselbe. Er versteekt
sioh in einem Gebtteoh auseerhalb der Zelte,
damit sie ihn nioht erkemiea und tddien, uad
will das Pferd bei Nacht steklen, findet es &ber
von 40 Dienern be$?{«oht. Ahs der Holle kann
man kein Feuer holes, esgt er sioh. Nun treibt
er sich zwischen don Zelten faerura und hSri
uberall Klagen uad Jainunerir* und Verwun-
schungen ausstoasen gegen Bcdr&n uad Zeidftn,
die bei dem neulichea Fehde^ug den Weibern
ibre Manner ersohlageu haben. Es: begegnet
einem Aufseher Zeid's und sagt ihrn, es- sei ein
reisender Derwisch. Pfui, bat der KSnig uicht
15 Zelte fur Gasfcaufnahme eiugcrichtet uad du
bettolst? — Ich bio hier fremd uud der Fremde
ist blind, auoh wenn or Augen hStte; iob bia
auch heute erst angekommea. — lo deu G&st-
zelten findet er 40 Derwische; dort giebt er
sioh aus fflr den SeiB Hamid ans dem Land J^s*.
Zui^llig tritt Zeid el'agg&g bei den Derwiechea
ein, BedrSn stellt sich ihm cor, Zeid abut in
ihm einen Feuid, geht aber fort, olme ihn
weiter zu belEstigea. — BedrSn macht die
Gebete uod die I^ebensweiee der Derwiacbe mit,
spahet aber doch vie! ia der Nfihe des Pferdes
herum. So aucb eines Nachts, als Zeid grade
von einem Besuche Kiirflckkehri; man ergreift
ihn, ftkhrt ibn vor Zeid, dieger ISsst ihm SO Oiebe
geben, in Fesseln legen uad will- ihn Tags drauf
hinrichton lasses. Dies janimert die Frau Zeid's,
Namene J^>U ^1 ; und »uf die Mittbeilung Zeid's,
dass er gewiss nur hergskouimen aei, um ibsa
sein Pferd an stehlen, vereicbert eie, dsisg dieser
Derwiscb ihr nioht so sussebe, sk ob er Un-
reohtes thne. In Folge deBsea l&sst er ibn
wieder frei, hat dann aber sineo. beSngatjgendfn
Trsuna, aus dem erwacht er die Diener raft
und fragt: ist das Pferd dig? — Ja. — Der
Derwiach? — Ja. — So bringt. nsir den fUwal-
deoter bet! — Dieser komjat wad estst safe®
Punkte kunstgereobt. BedrSa ist ancb soweoesd,
and du er die Kusst. vorsteht, jeuor aber nioht
30
234
GROSSE RGMANE.
So. 9251.
schnell genug damit zu Ende kommt, tritt er
vor Zeid und sagt.: soil ich dir den Traum
deuten? — Thu daBl — Rllete dieh zum Kriege,
schnell, denn eiu Ueberfall der jungen Helden
der Ben u hil&I steht bevor! — Du weisst darum,
ruft der K6nig, du bist selbst einer von ihhen;
packt ihn und haut ilnn den Kopf ab! — Bedran
weint: die Derwische zu todten ist Ujorecht;
woher sollte ich Zeidan und Bedran kennen?
Ich stamme von 'Abd elqadir her; meinesgleichen
f&ngt Schlangen und Skorpione und geht ins
Feuer. Ich furcbte mich nicht vor dir, oieine
froiainen Vorfahren etehen -mir bei; wfirde ich
sohreien, so machte ich die Erde vor dir er-
beben, aber ich will e6 mcht thun. — Gut,
aagt Zeid, so will ich die Feuerprobe mit dir
machen : beBtehst du sie, so bist du ein richtiger
Derwisch. — In der That besleht er sie, nach-
dem er sich mit dem von Abu zeid ihm mit-
gegebenen Mittel (^^^1 s>S) eiugeechmiei t
wie ein Ringkfimpfer; und in Verwunderuug
daruber bekennt Zeid und die Uebrigen, dass
oie ihn fttr einen wirklichen Derwisch halteu
und nun solle er eich wftnschen, was er wolle. —
Dann will ich eiu Zelt neben dem Deinigen
haben, darin brenne Tag und Nacht eine Lampe,
E einer darf eiatreten, ohne meine Erlaubniso,
und die ndthigen Speieen werden mir geechickt;
hatte Einer von Euch em Gebrechea oder eine
Krankheit, der komme zu mir, ich werde ihn
mit Gottes Hulfe gesund machen. — Alles diee
wird ausgeftihrt und er heilt eke Menge Kranke*.
— Nun gab einst eiuer der Wachter ein grosses
Familienfeat und hatte dazu auch die 40 Pferde-
Aufeeher geladen, die alle hingehen, indeai sie
denken: die Aufsicht k6nnen wir dein braven
Derwisch getroet uberlassea. — Der aber be-
mitzt die Gelegenbeit, macht dua Pferd in der
Nacht Iob, und da er weiso, dass das Gesehirr
desselben bei der Frau Zeid'e, ,>/i?U ^{, ist,
und da er das Pferd nur mit seiner kostbaren
Auarfietung bringen darf, geht er bin und stiehit
dieselbe und reitet fort. Nun besinut er si6h
aber, dass er dadurch die Frau, die sich seiner
bei Zeid angenommen hat, in Verdacht uod
Unebre bringe, kehrt also urn, tritt ein bei ihr,
weckt sie und erzShlt ihr offen seme YerMlt-
aigse. Nun vcranlesst eie ihn, dass er das
Pferd wieder on seiner Stelle &nbindet und auch
deaaen Gesohirr •wiederbringt und fubrfc Lbn in
ihs Zelt, unterhBlt sich mit ihm i*ad Beide
eohlsfen eia. Zeid komsit epijt von jener Fca<>
lichkeit heiui, findet sie Beide, Einen an dieser,
die Andere an jener Stelle, schlafen, will eie
Beide niederBtechen, besinnt sich aber und mount
der Frau Ann- und Fussspange ab, entfuhrt
auch dem Derwisch seine Kappe. Als die Frau
erwacht und jene Dinge vermisst, merkt sie,
dass ihr Mann dagewesen ist; sie weckt den
Bedran und sagt ihm dies. Darauf kommt Zeid
und erfahrt aus ihrern Munde den ganzen Her-
gang. Er ist froh, dass er sie nicht umgebracht
hat, und halt sie nun Beide fur unschuldig.
Darani' geht er in den Dlwan uud lasat den
Bedran holen. Dieser bekennt ihm, wer er ist
und dass er das Pferd haben wolle. E r st .tfidtest
du die Unsrigen^ sagt der Konig, plfinderst und
ranbst, und willst nun auch noch diesen Streich
spielen? — Die Emlre und die Uebrigen Bipd
erbittert auf ihn und wollen ihn mit Schwertern
und KctUtcln todtochlagen. Bedran sucht sich
zu entschuldigen, Zfiid aber sagt: icb nehine
deine Rede Escht an; du bast, die Ucsrigen ge-
tfidtet, todtet iha wioder! Da ergs^eift Bedran
den Kleidfsauni dee J.iali, deo Sohnes des Zeid,
und bittet: nimra du dich meiner an! Eine
edelmtithige Reguug crgrcift ihn, er zieht ihn
aus dem Zeltc fort und ruft: des Todes, wer
ihn anrttbrt! Fadil eteigt zu Roes, giebt auch
dem Bedr&i eiu Pierd, hiater ihuen reitet das
Gefolge FudiPs, &00 Manu: so geht es zur
E>3ri\ibahu. Wer asc Bedran Rache nehmeu
v/ill, komme nun hsr, eagt er. Sein Vater
sagt: du nimmet den Morder deiner Oheime ia
Schutz? — Die sind dahin, der Lebende geht
liber deu Todtcsi, uuo ist Bedran mein Schfitz-
ling, und giebst du ihm nicht das Pferd und
die gauze AusrUetung deoselbea, so hast du es
nit ihm und mit mir zu thua. Da sa^te ein
Thoil der Leute : F&dil hat ganz Recbt, Andero
hielten es mit seinem Vater. Die P^iteien ge-
rathen an einander, Zeid wairnt ae'men Sohn,
aber vergebens: &v, befiehlt er den Leutea, av.i'
sie einzuhauen ; aber Bedran bringt durch aeino
Tapferkeit Alles in^BootOrzuug und Verwiming,
Keiner halt vor ihm Stand. — IndeBsen hsi
die Frau Zeid'e ein Gesprlch mit ihrem Mann:
hatte ich den BedrSn nicht mit Redensjsrten
zurackgehnlten, wSre er mit deinem Pferde langat
bei den Seinen. Uebe Grossmuth an ihm: es
w&re nicht doe erste Mai, dass dn sie ubst;
and auch deinem Sohn nimni nicht Qbel, was
er that in edlern Dn^nge. — Keid l&sst sich
berodesa, voi'aoint &«» Sohn Msd asich dem
No. 9251— 9254.
GBOSSE ROMANE.
235
Bedran und sohenkt diesem das Pferd und Zu-
behdr. Lass deieo Traurigkeit fahren, sagt er
su ihm, nua nimmfc Allea em gutes Ende.
Fftdil gowol wie dessen Mutter geben ihm gloioh-
fails groase Gesohenke, auob far die ^^i, mit
und nun reitet er, geebrt uad reiohbesohwert,
von dannen, so von der allseitigen Giite ver-
wirrt, dass er von Keiaem ftirmlichen Abschied
aimmt. Br ist noch nioht wait geritten, ale eia
Diener ihn eiaholt und sagt: Mein Herr und
eein Sohn komraen dir nach, aprioh nocb ein
Wort mit ihnen. Wir haben, eagon sie, dioh
nicht gtttig genug bebandelt und dir nioht ete-
rnal Lebewohl gesagt. — Nur zu gutig, ver-
setzt er, seid ihr gegen mioh gewesen, ao ist
mein Geist ganz verwirrt worden von dem
Uebermaass der Freude naoh 3 Seiten: fiber
das Pford, uber eure Grossmuth, tiber das
Wiedersehen der ^mJ*. — Nun, dann zieh von
dannen, dae kann man dir nioht verubeln, du
bist ,wie dein Oukel AbQ zeid. — Sie trennen
sich, aber.es dauert nicht lange, bo konimt Zeid
wieder zurftok. Ihm ist aeine Grossmuth leid,
deakt BedrEn, er will zurnckhabeu, was er mir
gegeben hat. — Zeid eagt: denke nichts Schlim-
mea, ich wollte dich nur fragen, ob du auch
nooh irgend etwas gem mfichtest, vielleicht
wunsoht dein Ohm nooh etwas, sag es mir offen!
Laaa una nooh eine Partio Sohach zusammen
spielen, sagt Zeid: so eetzen sie sioh zum Spiel.
W&hrend deBselben sohreit Zeid laut auf. —
Was fehlt dir? — Mir thun die Gelenke so
weh. — Ioh will sie dir tuohtig reiben. —
Nutzt nichto, binde mir die Arme ganz feet. —
Er thut es. — Kann man diese Schnflrung
au&aaohen? — Selbst'Antar konnte ee niohii —
Dann besohwSre ioh dich bei MoBammed, hat
dein Ohm von dir verlangt, du solleet mir den
Kopf abbauen, eo thu es und du sollet an
meinem Blute nioht Sohuld sein. — Nimmer-
mehr, bei Gott! eber, Zeid, du hast dir einen
Ruhm der Grossmuth und des Edelsinnes be-
grttndet, darin dir Keiner vorgeht! — Dann
l6et er ihm die Bande, und mit den Worten:
Verlangt dein Ohm nooh eonst etwas von dir,
so koHom wieder und hoi es dir, und mit Kueeen
trennen sie eioh. Am 5. Tage kommt Bodr&n
bei den Soinen an, All© begrussen ihn booh
erfreufe, er legt die Geeohenke vor und erzahlt
asino Gesehiohta, gum Erstsunen Allor uber
das edelm^thige Benohmea Zoide. Darauf wird
die Hoohseit mit t .^M&» gefeiort.
Schluss f.38 a : „\J>%\ «-6U 5 l$jUf aJ j$X&a
Sohrift: gross, krfiftig, otwae mndlioh, vooallos. —
Absohrift o. 'mo/mm.
9252.
We. 885.
46BI. A\ 16-20Z. (28><16'/srl6-17xll--nVa ' B ).
Zusi&nd: sfemlioh gat; im Anfang fleokig. "— Papier:
gelblioh, ziemlieh dflnn, wenig glatt.-*- Sinband: sohlaohter
P&ppbd. — Titel f. 1* ubereohrieben oben am Rande: lyjyXj
(So each aof dem Vordordcwkal ^jX* rj'^jp-)
Anfang f. 1*: j*j£e»L, &*$& ^ j*lsl *JL3t /JC&>
Sohluss f. 46 8 : J^j ^y &+„, \j,y\ ^&U 5
^Uj (^t^AJI tU>9 (jsoUiilt iU*,i) L^jUol £jjmS* ,jiS
«jp| (jjs Ja^-I |JivS*j> jU»5 L|]lvS*pf^ L^iXs^ L^JU^j
Dieselbe Gesohichte, wie in We. 776, eie
fangt aber hier mit der Erzahlung von vJjj^Jt^j
an,i8t imUebrigen etwas ansfuhrlicher und entbalt
namentlich mehrere und auch l&Dgere Gediohte.
Sohrift: nngleioh und bosondere im Anfang steif and
fifiohtig und unangenehm. Sie wird aUm&lig gedrftngter
uad gldiobm&sBiger, suoh.kraf tiger. Vooallos, — Ab-
eohrift vom Jc£ro 1261 GomSda (1845).
9253. We. 842.
28 Bl. 4'% 0.28Z. (22V9X16; 19 x 13— 14« B ). —
Znstand: feat our lose Lagea and BlStter; uneaubor und
fleokig. — Papior: gelblioh, ziemlioh stark, etwas glatt, —
Ein bands Pappbond mit Lederr&cken. — Titel f. 1*:
Anfang f. 2 s ; ^»\ s tu^c. £ ^JLe{ tJJt ,Sb»
q« 5 §&& (_£*! q* q^»-? ^jS »Jl f»-j2 (jJaJt a
^Jt ,1*© jm»w! ^-iUUtt, J^At \X»\ »^At\ iXb>LJ1
Schluss f. 23 b : wUU! 5 ^U^t 5 L^u^s: bUs
p^LaaoI! fJI / &i\^j> oU yf~i\ ^&$ ^<X«JI WyJs
Inhalt im Gaazon derselbe wie in We. 776.
Schrift: ziemlioh gross, diok, gedrfingt, vooallos. —
Absohrift o. 1KO /io«.
9254 e We. 884.
88 Bl. 8™, 18-20 Z. m s kxWk} 17— ISxlS" 3 ). —
Znetand: sismlioh gat. — Papier: gelblioh (sulotst
rStbiioh), dfinn, otwas glatt. — Einbaed: Pappb&nd mit
Lederr&oken. — Titel f. I s :
/Obsa asn Hearle f. 2 s : q^jLsLJ' i-AjOq StsaS »X#N
\0^ > ( $M Hj**mq*3 ^JblAJf^ QsJy^aJI^ paAi'M K*Ax£$J
30 e
tm
GR088E KOMANE.
No. 9254—9256.
sg £ 2 6 ? x*X&£i, Ua* L*jJ A&\ «JJt tJ<£»
,fedi *^»ji' rjf! (*VJ) *W uUy ■■**• i")*"^ i*)i J •*aaJi
Sohluss f, 88*:
'*iOs*^ 15^' C»lx£Ji j, KJUXJi^
Erste Halite der Brafthiung, die in We. 776
Torliegt. 8ie" beginnt hier im Ganzen so wie
k We. 885, nur 'iet eie ausfuhrlicher und enth<
aoob mehr-'^erse..
Sobrift: i>ie f. 86 .giamitoh klem and gedi&ngt, wird
von -J. 87* *n grfessr nad Mohttger uad Toudlioner nnd
1st dwin dksslts H»ad, d» bei diesam 'Werke oft Tor-
komwt. — Abscfcrift o. lm ltm- — P. 87* loer gelaasen.
9255. We, 777.
42 B!. 4\ 18—19 Z, (8«VaXl67,»; o. 1?X llVf 8 ™). ~
Xastaiad: iajQaaeea gi»fc.~- Papier: gdblioh, stark, etwaa
glfttl — Eiftbauu: Feppbd aiitLedcrr&oksii.-Titel f,l»:
,.jKwM ,<y* l ff'*Li'i >j?"> ! O^L® j^ii qA £j t£^l&Jtj sjL*JI
Anfang £ l 1 ':
IjUi ^ t ^iXA« (_sSyM ^U?*i j?*^ ^ s <w,4l ,«X&it oKUU
Scblues f. 42 e : ^1/ UJ$ IgJkxXe^ LAXS^
Ist FokUiGtaiUsg usid Sohluss VOSi We. 884,
feu wolohes 68 eioh annsittelbar feneohlieset.
SoiiSfii't «si«io!bc wie doxt (<roii f, 2? an). — Ab-
Bohrlft vota J. 1202 GomSdS li (1816).
Zu-
9256. We. 778.
40BL8™, 18-202. (2I 8 Axl6i 17X11*/* "). __
stt&tid: giemlieb lose -im Einbnsdj etvraa no&Miber, ©uob
Sooltig (f. 9—18. 88—40). — Pepier: gelbliob, siemtioh
stark, stw«* gktt, — liab&ud: Pappbd mii Lsderriiokon
o.Ki«ppa, — Xitel fehlf,, dooh etebt &nf dsmYosderdeokali
^bSjf «X?,j %lij g-UKJi^j iXk .Xji j^f H«*m(
Von sudors grobar tutd groasar Hand steht f. 1 B ob«n:
CI!
rijjij ^uJi^ CJL >s^Jt> ^siJ.\ [;^ij
nnd ebsaBO anf deaj Vorderdeokol.
Asf!»ng i'. l b : fJCe*^ ju^'^I jsJJtj, ^^
jj-lsRJ! *>jj; IJoiJ Ul v,.*^
i»»Xfijg (^IM L^fci
&Ji *^J 0*» As&}\ Ofc^jj .4jj., UiJ
Forteeteaag der Gesohiohte dee Eeid el^^g^
(ia We. 776). Der Anschluss iet aiobt gam
nnsoittdlbar, Weil bier die Brzttduag, wie Zeid
d&KU-;kommt, von mm Beafl hilil deii Zebnien
*u f terJaagen.. «ad 'deahsdb an «ie su schreibsn,
feldt, 8. be! We. 843,
Zeid el'ag&ag bat also an die BenQ bilfil
einen Brief gescbrieben, in welehem er von ihnen
die Zahlung deB Zebnien verlangt und sohiokt
diesen Brief durch wL^uJI ab an Sutyso Hasan.
Der best ihn und steokt ibn in die Tasobe mit
verdiieBsliober Miene. Aba zeid fragt naoh dem
Qrunde, Hasan will niobt mit der Sprache her-
aue : man sagt niobt Alles, was man weiBe, ant-
wortet er. Hast du den Brief von der Vorder-
seite geleson, bo habe ioh es von der Hinter-
seite getban. Wie sollte Zeid gegen une wol
Reiter aussohiokeu, die une uberlegen waren?
Im Gegentbeil! Gieb ihm eine grobeAntwort! —
Ioh werde es dooh in Gate versuohen. — Damit
bin ioh nicbt einverstanden, sagt Aba zeid, und
eobreibt auf seinen Brief eine schneidigeAntwort.
In Folge dessen kuudigt Zeid Krieg an. Er
stieht mit 14 Stammen aus und kommt nach
s>jl\ i^^lj 5 Hasan lasst die groese Lirmtrom-
mel ( f ,^a$\ J^fc), die 8 Tagereisen weit zu
hSrcn ist, sohlagen und versammelt94:OOOMann,
mit denen er jenem entgegen ziebt. Zeid maobt
den Seinigeu bekannt, daes er den Kampf durch
einen Zweikampf mit Hasan erdfihen werde und
daes vorher Keiner kampfen dfirfe. > Der Zwei-
kampf fallt ungltloklicb aus, bo daes Hasan flieht,
auch der Kampf seines Heeres endet mit Nieder-
lage und Fluoht; Aba zeid wird gefangen ge-
nominen, die Heerden werden den Besiegten
abgenommen. Da kommt w^s&l j^Sae , Hasan's
Tocbter, zu Zeid und sagt zu ihm: du bist
dooh niobt so edel wie der Diohter o.3vss* dieb
sobiidert, und tragt ihm dessen Lobgedioht vor.
In Fobje dessen erh< eie von ihm die Rflck-
gabe der sammtliohen Beute. Den Aba zeid
abor behalt er suruok und will er todten lassen,
urn den Tod seiner Brflder q^IjiA und .Uoi und
der ttbrigen damale gefallenen Stammgeposeen
zu raohen. Da erzahlt ihm sein Wezlr Ga'far:
dass eine Sohaar der Benfl hilal in seiner Ab- .
wesenheit in eein Land eingefallen und 40 Emlre
und Aufseher und Viele ausserdem ersohlagen
haben. Nun will er erst recht den Aba seid
binriohten und lasst ihn sohon zum Kopfen
niederknieen; da kommt o^&wJI |.t aus dem Zelt,
deokt ihren Aermel fiber eeinen KopC und thut
Furbitte fur ihn. Zeid weist sie zurDck; da
wendet sie eioh an ihren Vater Fadil, der ibr
Beistand vereprioht und fohrt denselben — der
seit dem Tage, dass seine beiden Sonne von
Aba geld getddtet worden^ blind ist — su Aba
zsid. Mt legt seine Hand, auf dea Kopf de#-
No. 9256.
GROSSE ROMANE.
selben und sagt: du sollst mit beiler Haut davon
kommen 1 Abtt zeid bewahrt eeinen starren Sinn
und droht, wenn er los komme, den Zeid ebeneo
gut zu Wdten, wie frQher die 2 Brttder und
die 80 Emire; er furchte nicht den Tod, sondern
Schande. Meinst du, ich solle dioh ohneWeite-
res freilassen, fragt Zeid, da du noob fur den
Tod der 80 zu haften bast? sterben musst du,
es sei denn, dass du in Anepruch nimmst das
Gastrecht und um Nachsioht bittest. — Meines-
gleiehen thut das nicht, versetzt Abu zeid; was
wurden sie in meinem Stamme von memer
Selbstdemuthigung sagenl — Ich kenne deinen
Starrsinn und dass du nicht bitten wttrdest, sagt
Zeid: ich will dich auch nicht t6dten, aber
kaufe dich von mir los. — Gut, sagt er, so
sollst du Geld und Gut haben, so viel du willst
zur Entschadigung fur jene 80. — Ich will
von dir weder Geld noch Gut, aber verpflichte
dich, mir bei Gelegenheit einen Tag zu widmen.
— Nicht einen Tag, sagt Aba zeid, nicht ein-
mal eine Viertelstunde. — Ich bitte dich, thu
es, damit es bei den Arabern heisse: sein Edel-
sinn kam dem des andern gleich. — O Zeid,
dieser dein Tag liegt schwerer auf mir als die
tiefstgewurzelten Berge, aber ich will dir den
Gefallen thun und mich dazu verpflichten. —
Nun erhalt Aba zeid seine schrifUicbe und form-
liche Freilassnng, wird hoohgeehrt, bleibt voile
3 Tage und begiebt sich dann zu den Seinen
zurftck. Am 3. Tage seiner Reise trifft er einen
Kameelhfiter der Bena hilal und spricht mit
ihm fiber den Stamm und tragt ihm auf, die
Nachricht zu flberbringen, dass Zeid den Aba
zeid freigelassen habe; du erhftltst vielleioht von
Hasan guten Botenlohn, fugt er hinzu. — Ich
bedanke mich, ich habe gar keine Lust dazu.
— Wie so? — Das haben schon 20 gemeldet
und kein Einziger hat die Wahrheit gesagt, alle
erwiesen sich als Lugner und wurden daher
gekSpft; du wflrdest mich also bloss in den Tod
scbicken. — Wenn du das ftlrchtest, sieh, ich
bin Aba zeid, nun geh und melde es getrostl —
Wenn du's auch bist, ich gehe nicht; geh docb
selbst hin, ich habe kein Verlangen danacb. —
Darauf prttgelt Aba zeid ihn ohnmfichtig: das
bilft und auf die Drohung: wenn du meine
Botschaft nicht ausrichtest, haue ich dich todt,
reitet er nun fort, um Hasan zu benaohrichtigen.
Er uberlegt: melde ich es Hasan, so bringt er
mich um; melde ich es nicht, so bringt mich
Aba zeid um. Da kommt er auf den Einfall,
es der u. (Toohter des Aba aeid) su Lsriefatesj.,
die kann es dann ja deta Ha»fen mittheUen. So
geschieht es und Rajja hegrtet aiabftld ifarau
Vater. Du bist wol eatflohea? fragt sie. — Nein,
ich bin freigelassen, aber iofa bk ihffis „&iaeaT«g
der Araber" schuldig (wyJ* pl^o^f^" q>rf^ 5 )<
Das war nioht Reoht, sagt sie, und wendet sisis
unmuthig ab. — Wean das Mldobea so darfibsr
denkt, wie werden erst die If toner dies© %'er-
pflichtung ansehenS eagt er; mir bleibt aichte
fibrig als zu den Bena 'oqeil zurttckiiHkehren raid
mich tddten zu lassen. — So weadefc er dents
sein Pferd .zur Rflokkebr um, in dem Aug«n-
Mick, als Hasan und ftejj&b neb&t_denUehrigen
kommen. Beide smd, %h sie die V'erpMohteig
erfahren, sehr verietzt und wenden sieh uomuthig
von ihm ab; nur der Qadl Bodeir spricht ihm
einigen Trost zu. — Abfi zeid weint; bei dei-
Bentt hilal kann ich nicht fsraer bleibsn, eagt
er, und befiehlt den Bena ^^b^S aufisnbrsoheB.
Als dies der Qadt wahraimmt, gefct or su Haeaa
und sagt: Abu zeid will fort; suit seiner HftMe
kSnnenwir nicht mit den Bena 'oqeil fertigwerdea,
wie soil es aber werden, wenn er ibnon baistebt?
In Folge dessen begiebt moh Hasan ?m thui
und besftnftigt ihn, niinnit iha auch out in eein
Zelt; seine Leute siteea wieder von ihren Pfsrdsu
ab. Aber bei Aba zeid »te»gt docb der Zora
auf: um ihn auf andcre Gedanken zu hriugeu,
reitet Hasan mit ibsn und t>ajjfeb uud Bodesr
auf Jagd. Sie trefen isa pliaJt ^t s eia Bedrf
Rehe; Hasan lasst auf sie geineo Palken, *Lz>
mit N amen, los, da es aber.trfibes und stteni-
sohes Wetter ist, niegt dieser ir/o und gekfc
verloren. Darfiber isfc der Kwnig eehr verdrieas-
lich ; der Emir Mani' erbietet sicb, mit ekigeti
Freunden ihn ausfindig au machen und wieder
zu bringen. In der That macbon jene eieh auf'
denWeg, ebeneo auch begiebt sich "Osm, del
Bruder Hasans, mit einer Eeitefschaar auf die
Suche. — Zeid el'aggag bat, nach eeiaek- Rf«ck»
kehr von der Begleitung des Abfi zeisf, 6eiBsu
Ohm 0^*j* kommen l&man, um ihn dafer ssir
Verantwortung zu ziehon, dass er ihm nicbt in
semen Kampfeu gegen die Beat* bilBi Lfiig*-
standen hat. In der Tbst haut er Ihm deal
Kopf ab, seinem Sobn aber, Nasiesis ^%iv,
gagt er eeinen Schute zu, IHessr bat eina eebt
schone Tochter, R*usb genaani; Zaid bsgahvi sie
zurFrau, jedoch ikr Vater eebllgt es ab, (nrobist
aber, dass e? ibn Iddtejj »wid eobife Tncbt©? esit
Gewalt slob imeigcf.a w«rde. Mi hiorStfe wh
238
GBOSSE ROMANE.
No. 9256.
mit den Seimgen und sie beschliessen, zu den
Benu hilsl auszuwandern, damit er die Toohter
n *, K6nig Ha8an zur Fr »" gebe. In
aolbiger Nacht noch brechen ale auf und kom-
men zu dem f U^\ ^ frQil Mo Da
Betet mch der verlorene Vogel Haaana auf die
oanfte der Na' 18a , sie greifl, ihn und nimmt ihn
zu sioh m die S&nfte. 'Omar, des K6nigs Bruder,
kommt mit Beinen Begleitern des Weges, er-
abrt, wem die Sanften gehQren, begirt den
Daliqan, erfabrt von diesem, daas seine Tochter
mnan Vogel gegriffen, und bittet diese, ihm den-
selben *n aMgen, ob es der von ihm gesuchte
so:? S.e findet Defalk* an ihm, und um die
faaohe hmzuz.ehen, sagt eie: nicht zeigen will
icb ihn dir, sondern beschreiben. Aus ihren
Venjen ers.eht er dass e 8 Hasans Vogel ist,
erhalt ,hn und kehxt in Begleitung des Daliqan
zu den Bona fold zllrUck . £ a8aQ ^ ^^
W.cdererlanguDg des Palken hocberfreut und
bswil igt Omars Bitte, ihm zum Lohn dafur
(he Kftise «u geben; wenn der Monat Cafar
vorbei, eoUe er sie heirathon. _ Der Ruf ihrer
oohonheit verbreitet eicb indessen; Keiner ale
der K6nig »t ihrer werth, aagt man. Daijab
aber niemt er 8 ei dazu berechtigter ale die
Andcm , mdessen dem Konige wolle er nach-
etehea. So macht er diesem Vorwtlrfe, dase er
Bieeeinetn Binder zugesagt habe, das pa 88e
aucb dem Daliqan nicht. - Haaan erwidert:
ich babe demer Schweeter *H,\jJ\ zugesagt, neben
ihr kerne Frau zu uehmen. - I ch werde sic
daruber beruhigen, sagt Dajjab. _ Wenn oie
emwdligt, nehme ich jene zur Frau. — Nun
fl l J e " er W7 zu L , eeiner Schweater mit gezttcktern
Sohwert . Wahle, sagt er, zwischen einer Neben-
ftrau fur den Konig und dem Tode. Mit Wider-
atrebenziehtsiejenesvor. Nun berichtet Daijab
dem Hasan, 8e inc Prau sei sehr bose, dass er
die Na we n.cbt freien wolle, und habe vor, zu
ihrom Vater zurQckzukebren. Hasan wundert
mch: dieFrauen mogen docb sonst nicht gem
die Nebenfrauen ihre 8 Mannes! Auf aeinen
Wunech eieht Ennafile die Fremde an, sie ge-
ft It ihr und sie rath ihm, 8 ie zu sich zu nehmen.
Allein Hasan hat doch Bedenken, dass er da-
durch oich mit Zeidftn und Abo zeid verfeinden
W6r . -k .. U ° tereie g k <&» weiese Blatt Papier,
sagt B a< nab so werde ich e 8 ecbon machen
ehe du dich vereiehst, hast du die Enna'ise im
Hause Darouf scbreibt Dajjab an dieEmtre:
ub iiaien jsu&. iet eine Karawane und 7 SchiSe;
geht nin und treibt den Zoll ein: die Einnahme
soil zur Ausateuer der Hoohzeit 'Omar's mil
Enna'ise dienen. - Dem Aba zeid kam der
Brief bedenklich vor, die fibrigen aber meinten,
wenn Hasan nicht urn den Inhalt gewuest bfitte,
so wOrde er sein Siegel nicht unter die Sohrift
des Dajjftb gesetzt haben. Sie reiten also nach
demHafenplatz ab. Inzwisoben veranlasst Dajjgb
den Haaan, die Enna'ise zu sehen und alsbald
sich im Hauae dea Vaters mit ihr zu verbinden.
— Ale jene an den Ort ankommen, finden eie
keme Karawane vor. Dae iet eine List von
Dajtjab, sagt Aba zeid; er hat una entfernen
wollen, um Hasan mit der Ennft'iae zu ver-
mfihlen; sobneU zurflck, um zu sehen, wie die
Sacbe steht! _ Als sie nun das Geschehene
erfahren, gerathen sie in Zorn und beschliessen
Zfichbgung. Es kommt im o*^^ zwischen
den beiden Parteien zum Kampf; a^f einer Seite
die Emlre Aba zeid, Zeidftn und Masft mit den
Brfldern des Kfinigs, dem 'Omar, 'Ammar und
Amir, auf der anderen Seite , V >o* ^Ul und
Qadl Bodeir nebst Konig Hasan unf Daijab
und deren Anhang. Im Zweikampf atdsat Zeidan
seinem Bruder Dajjab seine Lanze durch's Visir
so dasa die Spitze 2 ZoU aus seinem Hinterkopf
hervorateht. Ala er ihm den Garaus machen
will, kommt seine Sohwester Ennafile (Hasan's
Frau) und erwirkt durch ihre Fursprache, dass
er ihn am Leben Ifisst: man bringt ihn vom
bchlachtfelde weg zu seinen Leuten. Im Kampf
zwischen Hasan und Aba zeid haut dieeer dem
Fferde des Konigs den Hala durch, so dass es
mit dem Reiter zu Boden f&llt. Darauf begiebt
er sich zu seinen Leuten, don Bene ,.,&»J|
und bricht vom Kampfplatz aus nach dem Ge-
biet von Mekka auf. Hasan aber geht nach
Hause, legt seine Rastung ab und beancht den
Dajjab, der vor Sohmerzen nicht eitzen kann.
Man tragt ihn in den Dlwan und berftth, was
mit Aba zeid zu thun sei. Das einzige Mittel
aei, des Zeid el'aggftg's Vermittlung zu erbitten:
dieser Meinung aind Alle und Hasan, obwol er
emwirft, dass er nach der Tddtung seiner Bruder
und Vornehmen kaum wagen dttrfe, sich ihm
zu nahen, rSumt docb ein, dasa er hochherzig
eei und daas ohne diesen Verauch Aba zeid
me wieder mit den Bena hilsl in Einvernehmen
kommen werde. Er bricht also am folgenden
Tap nut 1000 Reitern zu den Benfi 'oqeil auf
und lasst sich durch seinen Diener . S .U» bei
ihm melden. Er ist grade auf Jagd; man meldet
No. .9256.
GROSS! ROMAN!.
239
aber die Ankunft dee Boten der LjjS (mit der
Kunje <^&mi\ *V), der Frau des Ednigs, and eie
erf&hrt den Inhalt seiner Botechaft. Sofort lasst
eie einen Palast zur Aufnahme der G&ste koat-
bsr einrichten und die Ankommenden steigen
ab, wegen ihrer Blutthat nod deren Folgen in
nicht geringer Angst. Da die Eonigin diese
Bekiemmung ihrer G&ste voraussetzt, lasst sie
ihnen sagen, getrosten Muthes zu sein. Dies
wirkt, so dass Einer von seinem Gefolge an6-
reitet, urn sein Pferd an dem Teioh des BuiFels
((j^oL^I j^Xe) zu tranken, aber von (C^UUt,
demVerwandten eines derErschlagenen, erkannt,
aeine Kfihnheit fast mit dem Leben bezablt hatte,
wenn nicht die KSnigin vermittelt hatte. Da
der E5nig auch am Abend nicht zorttokkommt,
ocbickt seine Frau am folgenden Tage ihm die
Nachricbtvon der Ankunft der Fremden. Sofort
kehrt er zuruok, findet aber Hasan und seine
Begleiter nocb im Schlafe. Dann erkundigt er
sich bei der Ednigin, ob sie auch eine in alien
Stucken angemeBsene Aufnahme gefunden batten,
ordnet Festmakle an und lasst das grosse Ge-
rath (?uA***-sJt), das man mit S Stricken zu
zieben puegte, anfullen. Aledann lasst er dem
Elqadiri die Rechte abhauen und oben an das
Ger&th nageln, dann mit einem Tnche zudeoken.
Dies lasst er dann zum Palast, wo Hasan wohnt,
bringen, geht aber selbst vorauf und begrusst
berzlich seinen Gast. Als dieser das Tuch von
dem Gerath abdeokt und die Hand daran ge-
nagelt sieht, firagt er, was dies zu bedeuten
babe? Dies ist, sagt der Eonig, die Hand meines
Vetters; er hatte das Leben eines deiner Ge-
fahrten bedrobt. — Darauf erkundigt er sich,
wie es den Emiren und den Bena hilsl uber-
haupt gehe. Wahrend ihrer Unterhaltung und
des Mahles ubergiebt ein Diener einen Brief in
Versen von Hasans Tochter <-*A^ jl?^ 3 ® an ^ e *^
und desgleiohen einen von &uhdi an denselben,
in welobem sie urn freundliche Aufnahme Hasans
bitten. Nun scbreibt Zeid an Aba zeid einen
Einladungsbrief und beauftragt seinen Diener
jyl^&, sofort sich in das Gebiet des UL^&Jt JoJ
^Ji&> qj! zu begeben und den Brief an Abu zeid
mx besteMen. Dies gesohieht, freundliche Ant-
wort erfolgt und am 5. Tage triffi; Aba zeid
bei ihnen ein, wird festlioh bewirthet, und Alle
begeben sich alsdann mit Hasan zu den Bena
hilll, wo die Freude fiber die AussShnung gross
ist, und gleiohfalls etattliche Bewirthung erfolgt,
bei welcher dieGedichte der Q»yi 3Us>, Tochter
des Aba zeid, und der S^UI, Tochter des Qadi
Bodeir, die frohe Stimmung steigern. Vpr seiner
Rackkehr bieten dem Zeid dieEmlre ihreToohter
und ihr YermSgen als Geschenk an, er mdge
darunter seine Wahl treffen. Er wfihlt die El-
m&ria , man sohmuckt ihre Sfinfle , etattet sie
aufs Reichste aus und giebt ihnen noch Geleite
eine lange Strecke Weges. — Auch zwisohen
Dajj&b und seinem Bruder wird eine Versdhnung
be wirkt; und als Dajjab den Yerlnst seines
Panzers, jtj&l? bedauert, sohenkt ihm Hasan
den seinigen ((j^i'^t ^^XJI). Beide Bruder
umarmen sich und besiegeln mit einem Kuss
ihren Vertrag"; und Hasan und sein Bruder
'Omar vertragen sich gleiohfalls.
F. 30 b ff. Anfang: U*j ^Jt ^>- U gs*l
AlsEfinig Zeid el'aggag ben fadil imVoll-
besitz seiner Macht war, befiel ihn der Aussatz
(<fJ.|i|l *■!>*) und Eeiner konnte ihm helfen. Drei
seiner Frauen kehrten zu den Ihrigen zuruok,
nur die 4. blieb mit Toohter und Sohn (Namena
Fadil) bei ihm. Sein Vetter aJL» versah an seiner
Statt die Regierungsgeschane; seine Schmerzen
nahmen allmalig zu, Niemand konnte seiner
Ausdunstungen wegen es in seiner Nahe aus-
halten. So braohte or einsam ein voiles Jahr
zu, magerte immer mebr ab, wurde immer ver-
zagter und erging sich in Elagen uber seine
Leiden, Gott um Erleiohterung derselben an-
flebend. Seine beiden Kinder stimmen in seine
Elagen ein, gedenken ibres frtiberes GlAckes
und Wohlstandes und bitten Gott um Beistand.
Er 'besohliesst nun, mit ihnen zu fruheren
Freunden zu reisen, vielleiobt dass er dort Auf-
nahme und Heilung finde. ZunSohst begiebt er
sich, auf ein Eameel gepaokt und festgeschnurt,
zu dem Emir JJL&», der ihm von fruher her
Wohlthaten zu danken hat; er wird dort ab-
gewiesen. Ebenso weist der Emir ^Lu» ihn ab ;
so uberall abgewiesen, kommt er zu denKameel-
hurden BedrSn's. Die Hirten lassen ihre Zelte
und zieben erne halbe Tagereise weiter, und als
Bedran naoh dem Grande fragt, hdrt er, es sei
dort ein Fremder abgestiegen, mit einem Ge-
stank, der selbst die Vdgel verscbeuche. Da
schickt er seinen Diener, Namens »**S, ab, eioh
zu erkundigen; derselbe Mit ohnmaohtig in
Folge des Aasgestankes bin. Darauf erzabit
ihm der Eranke seine Leiden, aohreibt sie auf
240
GROSSE ROMANS.
No.9256. 9S6T
und giebt ibm den Brief mit aa Bedran. Dieser
feierte grade ein Feat und fordert seine Glste
auf, mit ihm zu kommen, um den Zeid zn be-
grfissen. Dies geschieht, und als «r nun tor
ihm selbst seme Verlassenheit von aUer Welt
erfahren hat, bietet er ihm bei sich Obdaoh
und Au&ahme and mdglicbste Bequemlichkeit
an und sucht ihm Troet und Hoffnung zuzu-
spreohen. Darauf nimmt er ihn und die Seinigen
bei eich auf und Hnsn, die Tochter 'Ammar's,
hebst ihn willkommen, verspricht ihm Pflege
und dass seine Kinder ihr wie Geschwister sein
sollen und dass sie alle Aerzte wegen seiner
Heilung befragen wolie. — Als nun auch Konig
Hasan von seiner Krankheit erfuhr, kam er
nebst Aba zeid, Dajjab und dem Qadl Bodeir
ihn zu besuoben, was ihn sehr erfreute; er
bietet ihm Aufenthalt bei eich an, ja er ist
bereit, ihm sein halbes Reich zu geben und
wunsebt ihm 1000 Lebensjahre und daruber.
Abfl zeid giebt ibm ein Mittel an, Dajjab eprioht
Trost zu, uad auch der Q&dl redet trostliche
Worte. Darauf kehren sie wieder heim, be-
suchen ihn aber noch oft, und Bedran befragt
alle Aerzte, doch keiner weiss ein Mittel ; aber
alle sagen: nur der Arzt y^s* kann ihm nelfen.
Diesen lasst Bedran holen und zeigt ihm den
Eranken mit eeinen Geschwflren und den Wur-
mern darin, und verheisst bohen Lobn. Er
schl> sein Arztbuch auf und findet, dass ihm
nur das Fleisch einee gar gekochten kleinen
Erstlings-Kindes helfen konne. Darauf befiehlt
Bedran seinem Diener Qoubor, er solle eeinen
jungsten Sohn schlathten * und dem Kdnige ge-
kocht vorsetzen ; aber statt dessen versteckt der
treue Diener den Sobn seines Herrn in seinem
Hause, schlachtet seinen eigenen und setzt ihn
gekocbt dem Kranken vor. Dieser isst davon
so viel, dass ihm scbliesslicb ubel wird, alles
sioh ihm im Leibe umkehrt und er obnmaohtig
hinfallt. Nach 4 Tagen aber f&ngt er an, eich
zu erholen, seine Wunden schliessen sich all-
malig, seine Schmerzen h6ren auf. Bedran be-
sucht ihn und erkundigt sich nach seinem Be-
finden. Ich halte dich fur wahrhaft, sagt Zeid
zu ihm. — Wozu sagst du das? — Du hast
mir das gekochte Fleisch eines Sklaven vorge-
setzt, um mich zu tSdten: ich vermuthe, du bist
meiner uberdrttseig: jag mich lieber weg, aber
behandle mich nicht so ! Als Bedran ihm aber
den Sachverhalt erz&hlt, dankt er ihm fur oeine
Gute. Nun stellt sich heraus, dass nioht der
Sohn Bedrln's geschl&chtet ist, soudera der
Sklavensohn; der Vater lisst den Sohn holes
und er eowol als die Matter sind bocherfreut,
ihn wiederzusehen; Bedrfin dankt dem Qonbor
und dessen Fran durch Umarmung. Zeid ist
naoh Yerlauf von 40 Tagen gams gesund; Ktaig
Hasan und seine Haupt-Emlre kommen zu seiner
Begrnesung. Zeid bleibt bei Bedran nooho Jahro,
dann bittet er um Erlaubnies, in sein Laad
zuruokzukehren, und beharrt, trotz der Aufibrde-
rung zu bleiben, bei seinem Vorhaben; er wird
mit Rossen und S&nften reiohlich auBgestattet
und bei seiner Abreise von Bedran nooh eineo
halben Tag begleitei Unterwegs gerathea sie
in Zank: Zeid mil nicht anerkennen, dass Bedrta
mehr an ihm gethan hat, als er von fruher her
scbuldig gewesen sei zu thun. Gut, sagt Bedrta,
lessen wir den Qadl Bodeir entscheiden; bast
du noch Anspruohe an -mich, so will ioh sie
befriedigen; so thn auch dnl Nun kehren sie
zu Bodeir um; die Bend hilal sind eretaont
uod wissen nioht, was sie wollen. Der Qadl
giebt den Besoheid; wenn du willst, zftrne und
wenn du willst, vertrage dich mit Zeid ; er bat
zueret Gate und Grossmuth an dir geubt dud
hat so Vorrecht. Darauf stiften die Benfl hilal
ewischen Beiden Frieden, ihr Einvernehmen ist
wiederhergestellt, sie nehmen Abschied von ein-
ander, Zeid el'aggag reist heim und die Benfi
hilal bleiben zu Hause in Ruhe und Frieden
bis an ihr Ende.
Schluss f.40 b : iJb^t J*-., U*Jf o^, J^,
Sohrift: gross, krSftig, gef&llig, gleiehmfissig, rood-
los. — Abschrift o. im lm*.
9257. We. 848.
86 Bl. 4* 18-20 Z. (22»/» X 16; 18-19 X 18-18-).
Zestaad: riemlioh lose im Emband, osnaber. — Papier:
gelblioh, siemlioh stark, wenig glatt — Einband: Papp-
band mit Lederrfioken. — Titel f. 1*:
Ojj j>\ jijH] HjmA} _.Ls5j| \Xm q|^ l*X*
Anfang f. 2»: fLi\ a)JUf 0u»>>' f^Jf J-^1
^ Lis LJ UuS fk^\ s HiUJI feJLc f-dJI yjj
tPfi J*"i o]/^ c^' «Li*>j U5 (j^alt Ltofel »L^Jt
= We. 778. Der Anschluss an das Vorfcer-
hergehende, der in We. 778 fehlt, steht bier
f. 2% Z. 4—14.
No. 9257—9259.
GROSSE ROMANS.
241
Konig Zeid el'agg&g hat, naoh seiner Ruck-
kehr von der Begleitung Bedr&nB, eine unruhige
Naoht; er denkt an atie Unbilden, die ihm von
4v den Benfl hil&l widerfahren sind und befiragt
am folgenden Morgen in der Rathsversammlung
eeine Grossen, was zu than sei? — Zu befehlen
ist deine Sache, vereetzen sie; die unsere ist
dir zu gehorchen. Da schreibt er denn einen
groben Brief an Hasan und Aba zeid, in welohem
er den Zehnten an Geld, ferner Kameele und
Jungfrauen verlangt, wo nicht, ihnen Krieg an-
kundigt. Diesen Brief eohickt er ab u. s. w.
Der 1 .Theil dieses Bandes sohliesst f.28',Z.l 1 .
Der 2. Theil (die Krankheit des Zeid el-
'aggag und seine Authahme bei BedrRn) beginnt
f. 28% Z. 12 so: s ts5J! o^j ^ |r?" u tH
^Jl gJUJt *Uj ^Jbu «JLJi »^b
Schluss f. 36":' ; U>Jt 5 .**e>. ^\ ^ s i Jit>
Jkj: tXaS* . . • *JL* JJ' -Jawtoj *^**j L*j • • • (JLw
Sohrift: gross, dick, weit, deatlioh, vooallos. — Ab-
^ ecLrift c ""Viwi-
9258. We. 785.
14 Bl. 4 to , 16-17 Z. (22 1 /»X16; 17Vs X 13 6,B ). -
Zuet&nd: ziamlioh gut. — Papier: gelblioh, ziemlioh
stark, etwas glatt. — Bin ban a: Pappband mit Leder-
raokeD. — Titel f. 1": +Z'±$ 5 ^\ ^fixf tiX0>
Anfang f. 2*: *£s»-5$ «***? (*!*' *AJIj cs^®*
^ „Ls5Jt \Xty «J JUb y >-e j**t tf wt . . .
= We. 778, f. 30", Z. 8 bis f.40 b (Ende).
Schluss f. 14 b ebenso.
Schrift: gross, wait, etwas rundlioh, vocalloB. —
Absohrift c. "^/isti.
9259. We. 779.
39 Bl. 4* 16— 21 Z. (28Xl6»/a; c. 18 X 12>/» om ). —
Zastand: ziemlioh lose im Einband, besonders zu Anfang;
nicht vSllig sanber. — Papier: gelblioh, ziemlioh stark, etwas
^ glatt. — Einband: Pappbd mit Lederriioken. — Titel f.l*:
Anfang: iPjl^Mj w^aJt ^ ( _ ff <*" i£»!^ J13
yaaJi v^Lwj qWI! ^JlXS ^ qK' *ii . . . U^btiil »i*-p^S
HAKDSOHRirrEN D. K. BIBL. XX.
Ueber die Benu 'odra, deren Wohnsitge
zwischen den Bergen Aga und Selm& wares,
herrschte vordem derEmlr Bekr: der hatte
2 S6bne, 'Alqam und 'Amir; er war wohlh&beod
und hatte einen Trupp von 800 Reitern. Er
verbeirathete seine beiden S6bne an demeelben
Tage, und es ging ihnen gut, aber sie batten
einen Peind Namens (jsoUb qJ y»l^, der gehSrte
zu den Benfl mafizum und war tvrannisoh and
b5sartig. Ak er von ihrem Wohktand h6rte,
Qberfiel er sie mit 400 Reitern, denen er Tapfer-
keit und Vorsioht eingeBoherft; darunter war
auoh sein Vetter Soijan ben sellm, der mit
seinem Muth und seiner Tapferkeit prahlte.
Sie nahmen also die Heerden und trieben sie
fort; die Hirten kommen sohreiend und melden
es dem Bekr; sofort macht er eich an die Ver-
folgung der Peinde. In dem Kampfe, dor sieh
entspinnt, fallt Sofjan von der Hand Bekr'sj
Jfisir aber wirft den Bekr vom Pferde und
todtet ihn, 'Alqam haut auf Jasir ein, trifft
den Nacken seines Pferdes, so dass es mit
seinem Reiter niedersturzt; ein GedrSnge der
Kampfer entsteht urn diesen, sohwerverwundet
entkommt er zu den Seinigen, und muss ihnen
den Verlauf des Eampfes erz'fthlen, in welohem
sie den Kflrzern gezogen haben. Ein Vetter
von ihm, Namens ^Li ^ Uujb, auch einer yon
den Bena mafizum und Emir aber 1 500 Reiter r
hort den Berioht, gerath tlber den Tod des
Sofjan in grossen Zorn und fordert zur Rache
far denselben auf. Sie unternehmen einen neuen
Zug, deBsen Zweck besonders Erbeutung sohSner
Madchen der Bena 'odra ist. DieBe aber hatten
einen Kundsohafter Namens &\j* bei den Mafi-
zflmiten, der ihnen sofort Nachricht giebt. Bei
der Berathung, wsb zu thun sei, empfehlen
Einige zu kfimpfen, Andere zu fliehen; 'Amir
aber rath, die H&lfe der Benfl hil&l zu erbitten:
nur sie kSnnten sie vor den Feinden schirmen.
Demgema88 breohen sie zu ihnen auf; allein
die Benfl mahzflm verfolgen sie; jene halten
ihren Marsoh an, ein Kampf entBpinnt sioh, mit
geringen Verlusten auf beiden Seiten. Die
Peinde Ziehen ab, 'Alqam aber und die Seinigen
setzen ihren Marsch fort und 'Amir reitet vor-
auf mit 4 Begleitern, um die Benfl hil&l zu
bitten, ihnen sohleunigstHulfe zu Benden. Sie be-
gegnen unterwegs einem Haufen von 200 Reitern,
die auf Jagd ziehen; an ihrer Spitze Abfl zeid,
Zeidan ben ganim und ^o ben malik und
Sa'ld ben sa'd, >>l*X|Jj, Sa'd ben mon'im und
31
242
GROSSE ROMANE.
No. 9259.
jste, Emir fiammsd elbek&rl. Sie stellen dera
Aba zeid ihre Lage vor und bitten nm Bei-
8tand, welcher ibnen 6ofort zugesagt wird.
'Alqam indessen bemerkt am folgenden Tage,
dass sie verfolgt werden; er scbiokt die Frauen
unter Bedeckung von 100 Mann vorauf und
wendet sich mit den Uebrigen, darunter sein
Yetter Sa'd ben nialik, gegen die Feinde. Sa'd
todtet im Einzelkampfe 4 feindliche Reiter, da
8tellt sich ihm zornentbrannt <JyJb entgegen;
er ffellt mit seinem niedergehauenen Pferde, die
Seinigen kommen ibm zu Hfilfe und entziehen
ihn dem Tode; Sa'd aber erhfilt 2 grosse Wunden.
'Alqam k&mpft tapfer, sieht aber, dass ein Theil
der Feinde sicb auf die Frauens&nften stflrzen
und 40 davon entfahren. Wfibrend sie um
diese kSmpfen, kommt Aba zeid mit seiner
Schaar: da werfen die Feinde ihre Waflen hin,
springen von ihren Pferden und ergeben sich.
Diese schickt er fort, den Ihrigen Gnade an-
znzeigen, 'Alqam aber und seine AngehSrigen
nimmt er mit sich. Einen Monat bleiben sie
bei ihm als Gaste, dann 3 Tage bei Zeidan.
Dort gebfiren die Frauen 'Alqam's und 'Amir's
am selben Tage, jene einen Jungen, diese ein
Madchen : diese wird LJLd* genannt, jener ofcp
^.Iqam blieb bei Abu zeid 3 Jabre, bei ihm,
Dajj&b und Haaan wohlangeschrieben. Abu
zeid hatte den Jungen sehr lieb und machte
es mit den Vatern aus, dass er dereinst die
L^> heirathen solle. Dann beschlieset 'Alqam
mit den Seinigen in die Heimat zuruckzukebren.
Aba zeid giebt dem Knaben ein silbernes Amulet,
das soil er am Vorderarm (.xij) tragen, bis
er selbst einen Sohn erh<, der es dann wieder
tragen soil: und 'Alqam Bchwort, er werde es
ihm nie abnehmen. — In der Heimat waohsen
die beiden Kinder heran; 12 Jahre alt verliert
Negd seinen Vater; dieser vermacht die Hfilfte
Beines Vermogens seinem Bruder und giebt die
Kameele als Brautgabe fur L*,^ und schftrft
jenem noch ein, des an Abu zeid gegebenen
Yersprechens, beide Kinder mit einander zu
verheirathen, eingedenk zu sein: was derselbe
auch verspricht. — Nach 'Alqams Bestattung
und den Trauerfeierlichkeiten nimmt 'Amir den
Negd und seine Mutter zu sich und eie bleiben
dort etwa 7 Monate. Da reitet er einst auf
Jagd und ISsst den Negd in dem far Gaste
bestimmten Hause zturuck. Nach 3 Tagen
kommen 3 Spielleute an und finden feeundliche
Aufhahme. Auf Wunsch trfigt Sellm, der altesfce
dereelben, ein Lied vor zum Ruhme der Frai-
gebigkeit 'Amirs und bittet d&rin, auch ihrer
zu gedenken. Negd schenkt ihm 100 Kameele,
200 Pferde, Goldstucke und Kleider und Kneohte
und Mfigde: er und sein Genosse JJi\j bodanken
sich, aber der 3., Namens gJUU, der mit jenea
nioht theilen will, singt nun dae Lob Negd'e
und wunsoht ihm Gluok. Hocherfreut beschenkt
Negd ihn noch reiohlioher, eo dass ihm nichts
verblieb els ein MSdchen far sein Mutter, eein
Diener Sa'ld und dae Ross seines Vetera. Ale
sie fortzogen, entschnldigte er sich, dass er so
wenig gegeben babe; aber mit den .Wortens
deines Gleiohen giebt es nicht, nahmen sie Ab-
schied. Als sein Oheim nach einigen Tagen
zurQckkommt, erffihrt er, disss seine halbe Heerde
verscbenkt ist an die Spielleute. Das d&rfct
du nicht wieder thun, Bagt er freundlioh zu ihm,
denn er hatte ihn lieb. Nun, ich habe ja nooh
die 900 Kameele von demem Yaier, die er ale
Brautgabe far L**s>. bestimmt hat; die will ich
dir Qbergeben. Dies geschah und er quftlt©
sich nicht weiter darum, sondern ritt nach
eipigen Tagen wieder auf Jagd. Zufellig kommen
wieder 2 Spielleute zu ihm; der eine hiees
N&cir, der trug ein Lied zu seinem Preise vor,
und nun schenkt er jedem von diesen, aueser
Kleidern und Pferden ,300 Kameele ; erfreut
nehmen sie folgenden Tages von ihm Abschied.
In dem Augenblick kommen 60 Reiter von den
Bena qodfi'a auB Eljemen; ihr Fuhrer hiess
j*^ 'cyi 'iKi*^"« Der hatte von der Besohenkung
der 3 Spielleute gehort und dachte: wenn die
Bena |odrS so viel an solche Leute eohenken,
wie reich mQssen die eein! Die Habsucht hatte
eie also hingelookt und sie kamen grade an,
ale die zwei Spielleute die ihnen geschenkten
Kameele forttrieben und sich von Negd ver-
abschiedeten, der eimge junge Leute zuf&llig
bei sich hatte. Jene wollen sich der Pferde
und Kameele bemachtigen; Negd setzt sioh zur
Wehre, erstioht J^s» den Anfahrer, schlSgt
40 Mann zu Boden, der Rest entflieht; 1 8 davon
todtet der ruckkehrende Emir 'Amir, 2 nur
entkommen. Ale 'Amir den ganzen Yorfall und
die Beschenkung dieser 2 Spielleute erfahms,
wird er zornig und macht ihm Vorwurfe und
jagt ihn davon. Er bricht auf, nimmt eeinea
Diener mit, der den Rest seiner Kameele fcreiben
muss, und wandert von dannen. Den zuruck-
gebliebenen Stemmgenoseen thut es loid. Drei
Vettera von ihm tadelo den 'Amir fiber ssiae
No. 9259.
GRGSSE EOMANE.
248
That, er aber weiBt auf seine ttbertriebene Ver-
schwenduugseucht bin. — Negd aber blieb in
dem Wadi, in welchem er sich gelagert hatte,
gehlachtete Kameele fur seine Besucher, sehntc
^ sich aber noch Ll**s>, wio eie sich nach ihni. — -
Nun wohnte an den Grenzen von Eijemen der
Staniin der Bena kinde, 1500 Reiter stark;
ihr Fuhrer war pUgJl q* J^^j der horte, dass
bei den Beau qoda'a Sa'da, die Tochter dee
yjfr" O^ ^•^°> e * n Bcbdnes Madchen sei. Er braob
dabin init 800 Reitern auf, lieos aber dem
(^alin seine Ankunft melden. Dieser erschrickt,
denn er wusete, daes jener ibn nicbt beoucben
wolle, Bondera irgend etwas Wicbtiges vorhabeu
m«8se. Er nimmt ibn gastlich auf und erfehrt
von ibm , daes er gekommen, urn um seine
Tocbter anzuhalten. Dieser Antrag eetzt ibn
in Verlcgenbcit: ibr iet der Sobn seines Brudei*3
zugedacht, und dabei ratben aucb die Ange-
horigen zu bleiben. Als er diesen Entschluss
dom Sobeil mittheilen will, kommen mit Gescbrei
die zwei ubriggebliebcnen Reiter von Gemll's
Trapp angesprengt und melden dessen Tod
und den seiner sammtlichen Begleiter. Sofort
befiehlt er seinen Leuten, aui'zusitzen, um die
Benu 'odra zu befebden; dem Sobeil aber ver-
^ spricbt er, auf sein Drangen um Aatwort, die
Hand seiner Tochter, wenn er ihm die Kopfe
dee 'Amir und Negd bringe und dea 'Amir
Tocbter ihm gefangen zufilhre. Dies sagt er zu,
lebnt aber die Begleitung deo (palih und seiner
Leute ab, er allein mit seinen Leuten oei dazu
genilgend. Er tiberfallt die Niederlassuag der
'Odriten, nimmt den 'Amir und seine 2 kleioea
Sohne und ungefabr 40 Andere gefangen, er-
beutet auch 30 Zelte, und unter den Frauen
aucb U.WJS-. Ihre Scbonbeit gefallt ihm,. er will
sie raitnehinen. Ich gehe nicht mit, oagt sie,
wenn du nicbt meinen Vetter herbeiholst, der
dort hinter jenem Berge sicb aufhalt. — Das
werde ich sofort thun, sagt er, heisst seioe Leute
warten und reitet dabin. Negd aber, der mit
seiner Mutter sicb dort befindet und Larni und
Geechrei veraoDamen bat, reitet eben aue, um
die Ursache davon zu erfabren, als er einen
Reiter auf sich zu kommen sieht. Sie gerathen,
als er ihre juugen Frauen und Madchen bean-
Bprueht und nur die bejahrte Mutter findet, und
Jp als Negd mit drohenden Worten verlangt, class
kein Eingriff in ibr Eigenthum geschehen solle,
in Wortwecboel und Kampf. Negd wirft ibis
zu Boden, bindet ibn mit Stricken, iibergiebt
ibn seiner Mutter und eteigt zu Pferde, um dea
Yerwandten beizustehen. Da ruft Sobeil ibn
Eorftck, bittet ibn loszulaassn, seine Ehre nicht
blosszustellen, er wolle die Gefangenen preie-
geben, seine Tapferkeit uberall rl&hmen und ihm
als Freund dienstbar und gefallig seio. Er giebt
ihn also frei und Beide reiten zu der Stella,
wo der Ueborfall geschehen iat. Soheil befiehlt
darauf seinea Louten, die Gefangenen loszugebee
und das erbeutete Vieh gehen zu lassen. Sie
str&uben sich, auch nachdem sie erfabren, wis
Negd an Soheil gehandelt hat. Als sie aber
den Negd im Kampf mit 10 Reitern siegreioh
sehen, giauben sie, dass er den tapferen Soheil
uberwunden bat, geben alies frei und werden
vou Negd noch 3 Tage lang bewirthet. Darauf
kehren sie nach Eljeroen zuruck und Soheil er-
zablt dem (palih ibre Begebenheiten. Wenn
ibr feige seid, sagt dieBer, ich bin es nicht und
ich werde Rache ffir meinen getodtetcn Bruder
nebmen. Soheil aber, niedergescblagen wia er
ist, reitet in sein Land zuruck, von Qalib's
Tochter war nicbt mehr die Rede. — Dem
Negd aber danken die aus der Haft befreitea
'Od'ritcn und sein Oheim 'Amir sagt: ich will
dir meine Tocbter geben, wenn du an Jfek
ben uaLfi fur deinen Grossvater Rache nimmst
und fur die damals von den Bentt mahzuns ge>
machte Beute Ersatz achaffst. Abgemacht, sagt
Negd, und reitet mit einem kleinen Hanfen von
24 Mann aus. Nach 8 Tagen kommen sic in
das Land derselben; sie erbeuten eine Heerde,
die Hirten laufen davon, auf ihr Gesohrei kommt
ihnen esli qj tAi^> m i* ^00 Reitern, darunter
auch OteUe Qi j*»L) und Sa'd, zu Hulfe, holt
aber erst am 2. Tage den Negd ein. Dieser
ubergiebt seinen Begleitern das erbeutete Vieh,
er eelbst otellt sich den Verfolgern entgegen.
Im Zweikampf bringt er den \Jujb zum Fall
vom Pferde; als er ihn binden will, kommen
ihm die Seinigcn zu Billfe und bringen ihn fort,
aber Negd verfolgt oie und echlagt 30 Reiter
davon zu Boden; dann stoest er im Zweikampf
den Jasir nieder, worauf ein neuer allseitiger
Angriff auf Negd erfolgt. Da dies die Reiter
sehen, welche das Yieh forttreiben, lassen sie
2 der Ihrigen dort, die Uebrigen kommen dem
Negd zu Hdlfe; 160 Feinde fallen bis zum
Abend, darunter Jasir: da wenden sie sich zur
Flucht; Negd aber und seine Gefahrten sammeln
die zuruckgelassene Beute, dem Jasir wird der
Kopf abgeschnitten, dann kehren sie heim. Nahe
31*
244
GROSSE ROMANE.
No. 9259.
ihrer Heimat begegnen sie einem Trupp der
Bena qoda'a von etwa 600 Mann; die haben
die Bena 'odrfe uberfallen, 50 getddtet und
schleppen 200 Gefangene mit eich; denn Q&lih
batte, naobdem Soheil iinverricbteter Sacbe
zurtickgekebrt, bei Nacht den Stamm mit Er-
folg fiberfallen. Nun lasst Negd bei den Heerden
2 Reiter, mit den tibrigen greift er die Feinde
an, die am Abend die Flucht ergreifen, macbt
die Gefangenen frei und wird froh dabeim
empfangen, besonders auch von LUw*>. Die
heimgebrachte Beute, auch an edlen Pferden,
ist sehr gross. Letztere giebt er seinem Obm
ale Brautgabe fur Ll«j>, und ein Brudereohn
von ihm sagt : willst du sie ihm jetzt nicht zur
Frau geben? — Schweigend aber sieht er zu
Boden, eudlich antwortet er: das wobl, aber
ich mdchte zuvor noch etwas von ihm haben. —
Fordere von mir, was du willst! versetztNegd. —
Ich mocbte die X-olsOJi, das Pferd dee Zeid&n
ben Q^Syi, haben. — Negd sieht vor eich nieder,
Geines Ohms sich sch&mend. — 1st dir der
Preis zu hoch? — Das nicht, sie ist nicht um
den Preis der ganzen Welt zu theuer, aber
Obcim, du willst mein Verderben! — Wenn
du mir das Pferd nicht bringst, habe ich mit
dir nichts zu schaffen. — Negd geht in Zorn
fort und klagt seiner Mutter die Behandlung:
wer deinen Naohtheil will, dessen Vortheil musst
du auch nicht wollen, sagt sie. — Er bringt
eine sphlaflose Nacht zu, am folgenden Morgen
tritt Husna bei ihm ein: er erzahlt ihr, was
zwiscben ihm und ihrem Vater vorgegangen ist.
Und du bist zu feige, das Pferd zu holen? fragt
sie. — Wohl ein starker er als ich darf da feige
sein: sein Besitzer ist tapfer, Niemand kann
sich mit ihm messen, er hat viele Soldaten, ist
bei alien Kdnigen gefurchtet! — Wenn du denn
mir entsagen willst, sagt sie, so werde ich selbst
es wagen; und sofort legt sie Mannerkleidung
an und redet ihm nochmale zu, an die Ge-
winnung des Pferdes sich zu wagen. — So will
ich denn gehen, sagt er, aber allein: vielleicht
unterlieg' ich, vielleicht sieg' ich ! — Er macht
sich auf den Weg, 4 Stammgenossen schliessen
sich ihm an. Nach mehreren Tagen stossen
sie auf einen Trupp von etwa 40 Reitern: die
gehSrten zu den Benu hilal und Aba zeid, Dajj&b,
Zeid&n, Musa und Moheibar und ^Uc waren
an ihrer Spitze. Musa, und Malik reiten ihnen
entgegen und fordern sie auf, sich zu ergeben. —
Lasst uns unseres Weges ziehen, bittet Negd.
Eret zieht euch aus und legt eure Waffen ab,
ist die Antwort. — Nimm dich in Acht,
sagt Negd, ioh versteh die Waffen zu fuhren,
lass ab von mir! — Aber Malik zwingt
ihn zum Eampf; Negd wirft ihn durch einen
Lanzenstoss zu Boden, desgleichen schleudert
er den Moheibar hin und verwundet auch den
Mflea. Als Aba zeid, der jetzt etwas hinter
ihnen geritten kam, den Lftrm h6rt, und die
Sache erfahrt und ihm die Tapferkeit des
kampfenden Junglings geschildert wird, sagt er:
das musB Negd, 'Alqam's Sohn, sein; Zeid&n,
mach du dich an ihn, aber bebandle ihn glimpf-
lich und frag erst nach seinem Nam en; ist es
Negd, so steh von ihm ab. — Obwol es sich
herausstellt, dass dieser es ist, will Zeid&n ihn
doch fur den Sieg fiber seine Genossen zfichtigen
und kampft mit ihm; da er aber seine groeee
Gewandtheit sieht, nochmals aus seinem Munde
seinen Namen hdrt und als Zweck seiner Fahrt
ein wichtiges Anliegen erfahrt, giebt er auf die
Frage, ob Aba zeid anwesend sei, bejahende
Antwort und theilt dies demselben mit. Dann
wird Negd zu Abu zeid geholt: er geht, nach-
dem ihm Sicherheit zugesagt ist. Man nimmt
ihn freundlich auf und er erzahlt den AnlasB zu
seiner Reise. Du willst zu Zeid&n, fragt Abu
zeid, und sein Pferd holen? Dazu kbmmst du
nicht, Diener bewachen es Tag und Nacht; mit
dem Sohwert kannst du den tapfern Zeid&n
nicht zwiugen, Soldaten hat er viele ^ der einzige
Weg ist, seine Gute in Anspruch zu nehmen:
denn er ist der grossmllthigste Mensch. — Wer
auf deinen Rath nicht hbrt, hat Nachtheil, sagt
Negd, Keiner kommt dir an Anseben gleioh,
dein Ruhm hat mich zu dir geffibxt. Nun reitct
er mit ihnen und bleibt kurze Zeit bei ihnen.
Abu zeid sagt zu den Seinigen: ich wfinsche,
dass wir ihn mit 20 Reitern begleiten und ihm
helfen. Er w&hlt dazu Dajj&b, Moslim, Bedr
und Zeid&n, (j«Xys, _L„ Bedr, den Q&dl Bodeir
und seine Bruder aus; jener Zeid&n ist freigebig,
er wird das Pferd schenken, sonst brauchen
wir Gewalt. — Sie brechen auf und kommen
nach 8 Tagen zum Gebiet des ^aK ^j ,)j>».
Dessen Vetter |W>L3 ^ J-y*.-?- war ein Wegelagerer
und Earawanenplunderer und fiberfiel auch den
Trupp des Abu zeid mit 400 Reitern. Sein
Vetter j}l»-, der sich fur tapfer hielt, der aber
einfaltig war, ritt auf sie los mit einem Haufen
derselben; Negd sprengte ihm entgegen und
erfuhr von ihm, dass sie zu den Benu cab&E
No. 9269.
GROSSE EOMANE.
245
gehdrten, 400 Mann stark waren und sie plundern
wollten. Geh heim, sagt Negd, sag den Deinigen,
dass sie die Hand von uns lassen, sonst gebt
es ihnen sohlecht. Sie gerathen in Kampf,
Jfc dr&bir f&llt durohbohrt von seiner Hand. Als
Gemll, der ihn sehr lieb hatte, dies Bah, sturzte
er sicb mit alien semen Leuten auf ihn; als er
sicb so bedrftngt sab, rief er Aba zeid mit seinem
Haufen zu Hulfe: alsbald nehmen jene Rei6Baus
und dieBe setzen ihren Marsob fort, bis sie nach
0( ynfl U* kommen. Abfl zeid sohiokt einen
Boten, der dem Zeidan ihre Ankunft meldet;
er kommt ihnen entgegen, nimmt aie freundlioh
auf, bewirthet sie und fragt, welches Anliegen
sie bergefuhrt habe, bittet sie aber, fiber sein
Hab und Gut zu verftlgen. Wir baben eiu
grosses Anliegen an dioh, sagt Aba zeid, durfen
wir es sagen? — Sag es, versetzte er; ftirwahr,
ich will es erfilllen, sollte es auoh das Leben
kostenl Nun erz&hlt ihm jener den Grund und
Gegenstand ibres Anliegens. — Gut, sagt Zeid&n,
ibr sollt es baben, mit vSlligem Geschirr, dazu
Hoohzeitskleider fur Negd und seine Braut, so
pr&chtig wie aoSglioh. Negd freut sicb, Aba
zeid aber kQest ihn und dankt ihm ; jener lfisst
das Pferd nebst Geschirr und die Praobtkleider
■^ briagen, dazu noch eine vdllige Riistung, be-
schenkt auch seine 4 Genossen mit stattlioben
Kleidern. Am folgenden Morgen brachen Alle
auf, Zeidan ritt mit 1 seiner Leute mit ihnen,
sie zu den Bentt 'odra zu begleiten. -— Ffinf
Monate waren vergangen, seit Negd fort war
und sein Ohm daohte, er werde niobt zuruck-
kehren, HusnB aber war tief betrfibt. Bines
Tages kamen nun von den Bentl t^hz 200 Reiter
an; sie wobnten ihnen nahe und ibr Emir hiess
_h, tf Js*U>, der kam, um die Hand der Husna
zu werben. 'Amir erzBhlt ihm, sie eei mit Negd
yersprooben; der sei zwar scbon so lange ab-
weBend, dasB er ihn aufgegeben babe, aber er
furohte, es kdnnten dooh Ungelegenheitren fcr
ihn entstehen, falls er zurQokkomme. — Dagegen
werde ioh diob in Sohuta nehmen, _sagt O&'id.
Dann sollst du rie baben, vereetet 'Amir, beide
geben sioh die Hand darauf und Husnft ist jenem
EUgesagt; nimm sie mit dir und reise ab, sagt
«r zu ihm. Nun wird die S&nffce sufgesohmfiokt,
Husu& aber weiat ma Negd, dase er todt ©der
i+ dass ihm sonst irgand etwee begegnet aei. Sie
wird in die Sftnft® gehoben, der Zug gebt fort,
@&'id hooherfreut, junge Leute jagea um die
S&nfte, bald hiaten bald «orae galoppirend.
Da begegnet Abo zeid mit seinem Trupp dem
Suge; Negd ritt grade das Ross Eana'&me uad
freute sicb, dass er es als Brautgabe bringen
kSnne. Seht, wer die Reiter sind! befiehlt
Aba zeid. — Mein Herz sagt mir, dass in jener
Sanfte die Toohter meines Ohms eitzt, sagt
Negd; ihr Vater will eie, bei meiner langen
Abwesenheit, mir zu Leide vermahlen; aber
ioh will es schoB erfahren. Er giebt seinem
Renner die Zflgel, eilt auf die Sanfte los, ruft:
wer ist dariu, wer sind die Reiter? Die Dieuer
der Sanfte geben Auskunft: da wird cb ihm
sobwarz vor den Augen, er haut den Diener,
der das Sftnftenkameel fOhrt, nieder, bei dem
Larm sieht HusnB aus der Sanfte, erkennt ihn
und ruft: o Negd, o mein Ersehnterl Nun bin
ioh getroet! Sie will sicb aue der Sanfte in
seine Arme werfen; er aber ruft ibr zu: bleib
darint Dann aber wendet er sicb gegen C&'id,
der, von den eohreienden Kneobten benachrich-
tigt, herbeigeeprengt ist uad ihn bedroht. Naoh-
dem sie Reden geweohselt, geben sie zum Kampf
uber; Negd tSdtet seinen tapferen Gegoer,
maoht auch nooh von seinen Begleitern 40
nieder, Abfi zeid aber ruft den Seiaigen zu,
ihm ctwas beizustehen, aber scbon ergreifen
die Gegner die Fluoht. Nun sammeln sie die
Beute an Waffeu und Pferden, Ne&d aber nimmt
den Zflgel des Sanfteakameels in die Hand,
Aba zeid und Zeid&n loben ihn und kflssen ihn
und alle Emlre danken ihm fQr seine That:
eo kommen eie zu den BenQ 'odta. — Das Ge-
rilobt von Negd's Ankunft war seinem Ohm
zu Ohren gekommen und dass er den Q&'id
getSdtet und Husnft zuruokbringe und dass Abu
aeid und andere Emlre mit ihm k&men. Nun
forohtet er fur sein Leben und ist in Ver-
legenheit, was er sagen solle. Da ihm niohts
einfiel, ging er ihnen uuter Trommelschlagea
und mit Zujauohzen von Mtonern und Weibern
entgegen; Abtt zeid stieg vom Pferde und firagte:
wo sind die Vertrage, die swisoben dir und
doinem Bruder abgemaoht worden? Da bittet
'Amir den Ab& zeid um Verzeihung und ▼©*-
sprioht, dase AUes, was er besitzt, dem Ne^d
gabSreu solle. Daraufbin gew&hrt ihm Abffl
aeid Gaade, &ie befcretea die Wohnuagea, d«8r
gsnae Stemm der Bentt 'odra freut sioh fiber
Negd's ROokkebr uad den Tod dea Q*H Feste
werdea gefeiert, und sie AUe bleiben § Teg*
bei emaaders der HoqngeitsoonirAot wsji afe-
gesoaloBsea, d^ Huchseit Need's unS &&&*'- "
246
GROSSE ROMANE.
No. 9259—9261.
gefeiert, das Pferd dem Zeidan zuruckgegeben,
dann nimmt Aba zeid mit eeinen Genossen Ab-
schied von Negd und kehrt zu den Bena hiM
aurflck, Negd aber blieb in seinem Stamm wohnen
und herrsohte, bis der ZerstOrer der Freuden
uad der Trenner derVereinigungen zu ihm kam
Schluss f. 39": t Jj| JjLu & 0^ j^
a ». B ° h . r A ft: die gewohnliohe,, etwas wenigor diok. -
Absohrif t vom Jahre 1260 Gpm&dS (1844).
9260. We. 864.
86B1. 4* 20-28 Z. (22x16 j 17-20X18-14°°) -
Zuetand: eiemlioh gut.-Papiers gelblioh, Biomlioh stark,
wenigglatt.-EiDband:Pappbd.-Ti tel f.l»: ^bJle^ Jcp
(auf dem Vorderdeokel nooh $&& ^ «,*« ^V '
= We. 779. Anfang u. Sohluss ebenso.
o 1.%^ oi ?, e A ,j>6ohrift davon sub dem Jahre '^'/igM.
Sohnft iat dieselbe wie dort. -
9261. We. 857. . ;;
__ 61 B1.4JV 16-18 Z. (22>/«X 16; 17-18 x 12«">). -
Zuetand: aioht gaw aauber, - Papier: gelblioh, aiemiioh
stark, etwaeglatt.-EiabaDd: Pappbd mit Lederrtokea. -
Titelf.l': B^^ ^jjjf ^ fj d ,^
<V*!s y^t JJ*! ^ ,yb
(Auf demVorderdeokel: yOdiJU, ^U ^ ^ I.XJ0)
Anfang f. 2»: ^U^ ^ ^b, ^ jus
^imi j* ^ia *ury ^.u c$\ ^ j jui, ^
In Marg der Bona 'amir herreobte ein
„™?™ ? mIr ' Name »8^ o^l^j, der hatte
200 000 Soldaten. Ale er von den Greueln und
Plunderungen der Bene hilal, zugleioh auoh von
der SohSnheit ihrer Weiber b5rte, beschloes er,
sie zu bekriegen, eammelte sein Heer, eandte
einen Spion aus und erfuhr, was dem Sablb
und eeinem Bruder Soweime widerfabren eei,
und dass jene am nfiohsten Morgen da und da
ankommen warden. Nun legte er seine Soldaten
in den Hinterhalt, und eIb die Bena bil&l auf
ibrem Zuge naoh u^xJUl, das sie der Wallfahrt
wegen besuohen wollten, in yU y, aagelaagt
und gelagert waren, flberfiel er sie unversehens
und richtete Sohreok und Verwirrung unter
ihnen an, nahm auoh 10 vornehme Madchen
von ihnen gefangen. Dann aber kamea diese
zur Besiaauag, setzfcen aioh aur Wehre, ein
heftiger Kampf entbrannte fiberall, Aba zeid
drang in die Reihen der Feiade ein, horte den
Hfllferuf der gefengenen w|^, Tochter des
^Le^j.Ui.1, mit der auoh &abj, Dujjab's Tocbter,
«3»>, Zeidfin's Toohter u. A. gefangen mittea
zwischea den beiden feindlichen Reihen hielten,
feuerte die Emire zur Httlfe an, schlug mit ihnen
die Feinde in die Flucht und befreite die Ge-
fangenen. Fata elgad kehrte besiegt zurQck
mit groseem Verlust, die Seinigen waren hochefc
unzufrieden, daas er mit solohen FeiDdea an-
gebundea babe. Aber am folgeaden Tage be-
gann der Kampf wieder; der Wezlr dee Fata
el£ad, Namens Hammfid, kampfte mit ElEafagl
'Amir und fiel durchbohrt bin; sein Bruder R&^id
will ihn rachen und fallt gleichfalls, ebenso noch
eineMengeAnderer; auch im allgemeinenKampfe
unterliegen die Mannen dee Fata elgad und
kehren geschlagen heim. Am n&ohsten Morgen
wird der Kampf fortgeaetzt; Fata elgQd fordert
den Sultan Hasan selbst zura Zweikampf heraus,
kampft mit ihm und ftillt; sein Heer ergreift
alsbald die Flucht naoh Hauoe und *die Bena
bilal macben groaseBeute. Am folgenden Morgea
h< Hasan mit seinen Emlren Berathung, als
die Frau des Fata elgad mit ihrem noch nicht
ganz erwaohseoen Sohne Sa'dun eiutritt, die3er
die Hande der Emire weinend ergreift und vor
Aba zeid stehend dieaen bittet, ihn ale Nach-
folger seines Vaters einzusetzen oder zu todten.
la der That erreioht er seiaen Wunsch, wird zum
Herrscher ernannt und mit guten Ermahnuagen
zur Gerechtigkeit und mit Ebrenkleidern ent-
lassen. Nachdem sie dort 7 Tage verweilt
haben, breohen sie naoh Elqods auf.
F. 7". Dort herrschte Konig Hass&c, eia
Sonnenanbeter. Als er von dem Siege der
Beau hil&l fiber den Fata elgad und voa desseu
Tod und von dem Tode seines Vetters, den er
jenem mit 10000 Mann zu Hulfe gesohickt
hatte, h6rte, schrieb er an den Konig voa 'Akka,
Namens gUfcs^jt, ihm zu Hulfe zu kommea,
schickte den Botea aber mit dem Brief auoh
nooh an aadere befreuadete KSaige von ^aida
(Ijk^), Beirat, TarSbulus, Tiberla (l^fa) u. s.
und Alle verepraohen, zu Hulfe zu kommen.
Besgleiohen schickte er auoh mit Sohigen Briofe
an dea K6nig von &sub und von Tripolie uad
forderte sie auf, iha zu unterstatzen. Es dauerte
auch nioht laage, so kamen die Hfilfsheere voa
alien Seitea aa, jeder K6n% und Fflhrer bracbie
mit, was er brauehte, und es vereammelten sioh
allmalig ungef&hr 5 Axmeeoorps. Nun Molt er '
eine grosse Berathung ab, wie oie die l*Itode»
ruag der Beatt hilBl voraebsnea kdanteas da
Ne. ; 9261.
GROSS! ROMANE.
247
©praeh <XijJt, der Kdnig von l^b: beim Esele-
kuf des jrf|aJU wenn alle Ginnen und Menschen
siek gegen dieBe Araber vereinigten, richteten
&i@ nichts gegen sie aue; icb babe eie kampfen
gesehen uud kaan darflber urtbeilen. — DieB
^erdrose Hassan sehr; ale aber dann —If&t^t,
der Regent von 'Akka, meinte, sie w&ren den
Feindeo gewaeksen, aucb wenn diese nocb zahl-
reiober waren, ftigte er hiczu: ausserdem k6n-
nen wir auob durcb Zauberei sie llberwinden,
das versteht meine Toehter tJ*^. Mit Zustim-
mung der Anweeenden scbreibt nun HaBsan an
Sultan Hasan and verlangt den Zehnten an Geld
und Hearden und 20QJungfrauen; dieser eoblagt
die Forderang ab und am nachsten Tage be-
gins! derKauspf : Hassan kampfl mit Hasan, will
gegen Abend den Kampf abbrechen, um am
folgenden Tage ihn fortzusetzen, aber Hasan
»6tkigt ibn, die Nacht auf dem Eampfplatz ihm
gegenuber suzubringen. Am Morgen kampfen
sie wetter, Hassan gerMh in Bedrangniss, Hasan
fordert ihn dreimal auf, die Glaubensformel zu
epreohen, er aber leant es ab s da schlfigt Hasan
ihm den Kopf ab. Nun stftrzen sich die Feinde
auf ihn, Aba zeid kommt ibm zu Hulfe, aucb
J&ajjab, ZeidSn, Elnafag^E u. a. Emlre, eie kampfen
den ganzen Tag fiber, am folgenden Morgen
ergreifen die Feinde die Flucbt, werden verfolgt
und die Benfi hilsl machen grosse Beute. Drei
Tage war Rube; am 4. beginnt das K&mpf«w»
sufe Neue? der E5nig ?on Tiberia, Ju^Jl, wird
von dem Keulenschlage Aba zeid's bet&ubt und
will ?om Pferde herabsinken, Abo zeid aber
h< ihn mit dem Lanzensehafl, bis er sich wieder
©rholt. Als er nun den Aba zeid ihn eo halten
sieht, wundert er sich, dass jener ibn nioht ge-
tddtet hat, Denkst du, veraetzt Aba zeid, dase
es bei uns Sitte ist, dieOhnmSchtigen zu tddten?
ale ob ioh nioht mit dir fertig werden kdnnte,
"jrean du wisder zu Besinnung gekommen bistl —
Ba lieas Ju^Jt den Kopf ktegen und kehrte zu
den Saiaigea surSck; da ging such Aba zeid
laohend zu den Sainigen. — Einen KRmpfer
wie ihn babe ioh sie geeehea, sagt v»ij*Jt auf
Bafragen eeiaar Leute; er bltte laieh leioht
ssiedeistoseen kSnnen. — Wie beisst deinGegner?
fragt ein PrJester-Wabrgager, der zugegen war.
— Abfi seid ist esin Name. — Der ist der
T&pfem Tapfereter, veraetzt© erj ioh habe ibn
bei BggaaSti gBsehea, er hatte 8 Jung© Lent©
fees' rich, die speists jeaer ein und sohiokte ibn
fart, ibr LSsegsld so. koleni da M©krte er eorftok
und brachte ihm Elend und Strafe; und nun
erzSblte ihnen der Priester seine Thates. — Als
Abft zeid heimgekehrt und in die Vereammlung
bei Hasan ©ingetreten war, fregte ihn Dajjab:
warum bast du deinen Oegner nicht getodtet?
warum bist du ?om Kampfplatz gekommen? —
Nun erzsblt er ihm den Hergang. Da sagt
Dajjftb; du hast immer Listen im Kopf: wenn
Jemand kommt, so verzeibst du ihm, damit er
in gleicbem Falle dir gleichee erweise. — Das
ist doch nicht scblimm, wofern er am Ende
den Islam annimmt. — So lange er lebt, thut
er das nicht und kehrt sich weder an Ginnen
noch an Engel. — In der Nacbt trftumt Aba
zeid von Elnidr: dieser sagt ihm, dass &&y> eine
Zauberin sei und nur den Ablauf des Monats
abwarte, um ihren Zauber zu ftben, der die
Bena hilftl in die Wflsten jagen werde. — Des-
halb verkleidet er sich am folgenden Morgen
in einen alten Mdnch mit weissem Bart und
Buokel, nimmt eine Guitarre unter den Arm
und begiebt sich zu Hasan: dort singt er ein
Lied, Niemand erkenut ihnj aber Da^jfeb, der
spSter eintritt, fisirt ihn und erkennt ibn. Da
gerathen Alle in Erstaunen fiber seine Verklei-
dung: da erzfthlt er seinen Traum und dass er
nach Elqods gehen und die &&/> tSdten will.
Dae tbu nur, sagt Haean, eelbst 'Aljft, die
Toohter des ^^4-S o**"^"* wOrde dicht nioht
wiedererkennen. Darauf gebt er fort, reitet auf
©inem magern Esel, bringt unterwegs am Teicb
einen hulfreiohen Christen ujb, uiad ziefct durcb
das Thor Mariae in Elqods ein. Vor die ver*
sammelten KOnig© gefuhrt, giebt er sich aus
fflr l&la aus dem Kloster ^^t im Lande ^,
und erzablt, im Traum eeien ihm 'Isa, die Apoetel
und die Manner des Geheiinnisses (v**^ i^j)
und die Evangebsten erecbienen und batten ibm
aufgetragen, sie znr Veraicbtung der Araber
aufzufordem. Er findet freundliobe Zueagen,
eein Ruf als von &esu besondera Begasdetem
verbreitet sich, kommt anoh sur *A^; eie ver-
kleidet eiob als Mann, gebt in die Sitzung o»d
erkundigt sioh, wo er ist. Er wird ihr gezeigt,
sie sieht ihn aufmertaam an, dann bwht sie
herzlich und zwar wie eie sagt, darflber, daas
die Kdnig© an ibm ©twas Besonderes sehen, und
epottet fiber eein Anssebes. Worftber er b5««
wird und ihr Vorwurf© maoht and Drobungen
suscbloudert. Auoh die Koaig© tadeln me,
w£hrend der Mftnoh die Lippen stisammenpresst
?isd fammeU, mit dem Stock auf die Erde
248
GROSSE ROMANE.
No. 9261.
stampft, dann plotzlich laut aufsohreit und ohn.
machtig eine Zeitlang zu Boden fallt. Mit einem
Male sehen sie Feuer von alien Seiten auf sie
loswehen, Lftrm und Schreien wie Donnern
erschallt, es regnet Flammen wie Tropfen: sie
laufen da von, *^» aber merkt, dass es Zauber-
kunst ist, geht nach ihrem Observatorium, er-
kundigt sich dort bei ihren Leuten genauer
danach, wer dieser Monch sei und erfiihrt, dass
es Abu zeid ist und verspricht sich dann selbst,
der versammelten Menge zu entdecken, wer er
sei. Als Abu zeid aus seiner Ohnmacht zu
sich gekommen ist und Alle tortgelaufen sieht,
raft er die Dksner, die Konige wieder lierein-
zufuhren. Diese entschuldigen sich bei ilim, er
moge sie nicht verantwortlich machen flir die
Schuld der Anderen. — Ihr sollt sehen, sagt
er, wie ich dieser Treulosen vergelte. — Jene
Zauberei aber hatte der in alien Fachern er-
fahrene Abu zeid getibt, um die Kfinige zu
entfernen, damit sie sein Geheimniss, das sie
zu durohdringen schien, nicht aufdecken moge.
Darauf bat er sie, ihn etwas ullein zu lasseu,
er woUe ein wenig schlafen. Sie geben also
fort, er aber malte einen Spbarenkreis, schrieb
die Namen Gottes und Geheimzeichen zu beiden
Seiten, malte die Gestalt der wi^ auf Gaselen-
haut, besprach sie mit Schworen und Zeiohen.
Sofort h6rte sie, in ihrem ObBervatorium, auf,
sich zu hewegen, regungslos blieb sie an ihrer
Stelle. Er aber wartete bis zum Abend, schrieb
auf ein Blatt Zauberformeln ; da flog es, w&hrend
er hinterdrein lief, bis es an ihrer Thumieder-
fiel. Nun wusste er ihr Zimmer ; mit dem Magnet
offnete er die Thtirriegel und fand im Gemach
die Diener und Boten alle schlafen, streute auf
sie noch Schlafpulver, dass sie fester schliefen,
trat in Maria's Zimmer, fand diese starr da-
stehen , schleift sie an den Haaren , schlachtet
sie ab, lasst sie in ihrem Blut liegen, zer-
trtimmert die Figuren, die sie zur Vernichtung
der Benu hilal zurechtgestellt hatte, schiebt die
Thllrriegel vor, wie sie waren, beschreibt dann ein
Blatt mit denWorten ; ^n Simeon Petrus und den
Aposteln und den Geheim-Mftnnern. Wir haben
eucb unsern Schttler geschickt, euch zu helfen
gegen die Benu hilal; ein Weib hat ihn ausge-
lacht; zormg daruber nahmen wir ihn fort von
euch, haben das Weib geschlachtet wie ein Schaf-
nun seht zu, was ihr macht ; im Uebrigen Gruss! «
und^hangt dies auf die Thur des Betsaales. Dann
sticht er den Thurhflter nieder, offhet die Thur
und begiebt sich zu liasan zurflck und erzfthlt
seine That, uber welche alle in freudiges Erstau-
nen gerathen. Als die Konige aber das Blatt
gelesen und MarSa todt finden, sohieben sie Alles
auf die Macht der Geheim-Mftnner, lassen jene
verbrennen und rucken wieder ins Feld. Auch
die Benu hihal stellen sich zum Kampf ein.
Nun kftmpft Kfinig ^UT, der Befehlshaber von
Ellftdaqijja (a-o^bUI) mit Dajjab und faUt; da
sturzen sich die Seinigen mit Todesverachtung
auf die Gegoer, die Schlacht dauert bis zum
Abend und eudet mit der Flucht der Leute von
Elqods in ihre Stadtmauern, die sie eilig ver-
Bchliessen, die Bena hilal kehren mit Beute
beladen zu ihren Zelten zurOck. — Die Ge-
schlagenen aber blieben 7 Tage in der Stadt,
Keiner wagte sich hinaus; am 8. berathen die
Konige. Da sagt Konig J-uLP: im Kloster ^jJI
soil ein M6nch Namens u«^uJ» sein, in Zaube-
rei sehr erfahren ; wie w&re es, wenn wir ihn koin-
men liessen, dass er durch seinen Zauber diese
Araber ttber alle Berge jage ? — Das ist ein guter
Einfall, sagen sie, und K6nig l^jj, Bruder des
gefallenen a L«j», schreibt an ihn. Der Bote
ubergiebt ihm den Brief. Also die Konige, sagt
er unter Thranen, sind noch immer einge'schlos-
sen? Als der Bote, «^w mit Namen, dies
bejnht, verschliesst er sich in sein Observatorium
bis zum Abend, forscht in der Geheimlehre
nach, h'ndet die Glflcks- und Unglticksfalle flir
beide Parteien darin, sucht im Ramal 366 Fi-
guren dnrch, forscht auch noch sonst in den
Buchstabenkunsten, findet aber immer, dass das
Gliick die Araber begflnstige, zugleich aber auch,
dass, wenn er selbst den Kampfplatz betritt,
das Glttck ihm 4 Tage treu sein und er taglich
10 Reiter besiegen und gefangen nehmen werde;
dass er am 5. sogar den Dajjftb und auch sein
Pferd erbeuten werde; dass am 6. Abu zeid
mit ihm kampfen werde, und sie einander nichts
anhaben konnen; dass am 7. die Christen den
Feinden eine Niederlage beibringen und sie bis
in ihre Zelte verfolgen und theils von ihrer
Habe, theils von ihren Madchen viel wegnehmen
werden, dass aber am Ende des Tages das
Glucksgestirn der Araber steigt, sie den Feinden
alles Gewonnene wieder abnehmen und sie
grtindlich besiegen werden. — Nun springt der
Monch auf, verabschiedet sich bei seinen Brfl-
dern und begiebt sich mit dem Boten nach
Elqods. Die Kdnige nehmen ihn hocherfreut
auf und klagen ihm ihr Leid; er beruhigt sie,
So. 9261.
GROSSE ROMANE.
240
%
vereprioht ihnen Ruche zu nehmen.,. und am
folgenden Tage waffnet er sich und betritt den
Kampfplatz. Er kampft zunfichst mit ^ hmjJj
kasjm>, hebt ihn aue dem Sattel und wirft ihn hin
und seine Leute binden ihn; so geschieht es
auch noch 9 anderen. Die K6nige wollen sie
tfldten lassen, er aber spart sie auf bis dahin,
dass die Zahl 40 roll sein werde. Am folgenden
Tage kampft er mit Zeid&n, macht ihn durch
Zauber wehrlos , wirft ihn zur Erde , lasst ihn
gefangen nehmen; desgleichen den JJic, ^*aj,
jgXjJiibl, u. a., im Ganzen 10 Reiter. Auch
am 3. und 4. Tage kampft er siegreich und
nimmt taglich 10 Mann gefangen, darunter den
Qftdl Elbodeir und den u*Ju> ^ j^^b. — In
grosser Niedergeschlagenheit halt Hasan einen
Dlw&n ab und Dajj&b vereprioht, den folgenden
Tag mit ihm zu kftmpfen, w&re er auch einer
der 'Ifrtts Salomos. Allein wiederum llbt der
M6noh seinen Zaubor und jener eammt seinem
Pferde wird gefangen genommen; die Benfl
hilftl wollen einen Angriff machen: ihre Pferde
sind wie angenagelt und ruhren sich nicht.
Nun werden sie muthlos, Hasan fragt den Aba
zeid, ob er nicht im Stande eei, diesem Zu-
fitande ein Ende zu machen. Was der Himmel
beschlossen hat, versetzt dieser, muss geschehen;
aber ich stehe dafur ein, dass den Gefangenen
kein Haar gekrummt wird. Er beruhigt ihn
und kampft am naohsten Tage mit uy**S,
dieser aber kann gegen ihn nichts ausrichten,
seine Listen und Zaubereien nutzen ihm nichts,
er kehrt ohne Sieg zu den Kdnigen zuruck,
trdstet sie aber damit, dass heute nicht morgen
sei. Am nttchsten Tage fuhrt er die Gefangenen
aus den Mauern heraus, um sie todten zu lassen:
da betritt Aba zeid den Kampfplatz, aber er
jiuss fliehen; dann tritt jener an den Rand des
Platzes, murmelt allerlei Zauberworte: da regnet
es Feuer und Flammen auf die BenO hilal, sie
fliehen davon, die Christen plundern ihre Zelte
und nehmen Pferde und Kameele, auch 20EmIre-
tochter, darunter *&fc> 5 , die Toohter Dajjftbs;
»Jkfo, die des ne^t, u. a. Als nun Aba zeid
das Work der Zauberei eah, ubte er auch diese
Kunst und jda er die hdheren Namen, der MOnch
aber nur die niederen Namen Gottes kannte,
so waren die ihm zug&nglichen und bereiten
Mftchte alsbald denen des Qam'tts uberlegen,
So trSstete er denn die Seinigen und ermuthigte
sie zu neuem Kampfe. In diesem holten sie
alle Verluste ein, befreiten die 40 gefangenen
HAHDSOHBIFTEN D. K. BFBL. 3PS.
Emlre und die Emlrstbchter, und braohten den
Feinden eine grosse Niederiage bei; besonders
that sich Abu zeid und Elliaffcgl darin hervor.
Diese beiden lobt auch **b } vor alien Andern,
und als dies ihr Lob ihren Ohm ^$Jj& ver-
driesst, giebt Hasan ihr ganz Recht und be-
Bohenkt sogar sie und die anderen Madchen
sehr reichlich. Nun wendete sich Watfa an
Aba zeid und sagt : bekomme ich von dir nichts
ftir mein Lob? — Sehr gem, soil ich es dir
von selbst geben oder willst du fordern? —
Ich will dir meinen Wunsch sagen. — So
fordere! — Wenn du mir wirklich etwas
schenken willst, so mdchte ich das Haupt des
MSnchs Qam'fls haben. — Das sollst du be-
kommen, ehe du dich dessen versiehst, und
sollst damit Kugel spielen. — Nun gingen die
Madchen fort uud die Emlre unterhielten- sich
Qber die Ereignisse. Die KSnige aber, in grSsster
Verlegenheit, fragten den M&nch, was nun ge-
schehen solle? Er spricht ihnen damit Trost
ein, dass er in sein Laboratorium gehen und
die Feinde mittelst Zauberfeuer und Dampf
verbrennen wolle, und begiebt sich fort an die
Arbeit. Aba zeid aber forscht, mittelst der
Geheimlehre, nach dem kommenden Glfick oder
Unglflck, ersieht auch daraus, wie der Zanber
ist, den Qam'tts vorhat. Er verkleidet sich
darauf in einen zarten Jangling von voraehmen
Mienen und geht in den Dlw&n Hasans : Keiner
erkennt ihn; er nennt sich £)US, singt ihm zum
Preiae ein Lied zur Guitarre, und ab er zum
Lohn dafur sich ausbitten soil, was er will,
sagt er: ich habe Schfttze, die das Feuer nicht
verzehrt, aber gestern hatte ich nichts zu cssen,
auch fehlen mir Kameele und Rosse, und ich
habe nicht einmal einen Esel zum Reiten; ich
bin ein Reiter, der sich um die feindlichen
Reihen, und waren es Tausende, nicht kttmmert,
aber ich bin nicht im Stande, mich auf den
Ruoken eines Rosses zu setzen. Da springt
Dajj&b auf und ruft ibm laut zu: Prahlhans,
du redest hin und her! du gehSrst in ein
Krankenhaus, du Hungerleiderl du rtthmst dich
deinerTapferkeit und hast unzeretSrbareSchfitze:
dabei hast du gestern nichts gegessen; wir
kdnnen in dir keinen Ritter sehen, sondern nur
einen losen Wiohtl — Weisst du nicht, ver-
setzt Qan&zi', dass an demjenigen, welober von
Gutem zurftokhalt, nichts Gutss iet? Von dir
erbitte ich nicht das Geringste, es t?urde mioh
beschimpfen, sondern von ihm bitte iph etwas,
82-.
250
GROSSE RGMANE.
No. 9261.
der im Osten uud bald auch im Westen weit-
beruhmt ist, wahrend du, i>ajj»ib, nicht einen
Schimmer von Ruhm bast. Dainit nimmt er
seine Maske ab ; da lacbt Dajjab bescbfimt und
sagt: wo hast du deinen Bart vrsteckt?
Ich habe dies gethau, der Watfa zu gef alien,
der ich den Kopf dee Qanviis versprochen
habe. — Gott sei dir dazu bebulflich, sagen
Alle, Keiner kann, was du kanust, uud koinmt
mit seinem Vorhnben so ans Ende. Nun
verkleidete er sicb wieder, giug nach Elqods,
setzte sich dort auf die Thttrschwelle des Hanses,
worin Qani'ds war, und las laut im E\ angelium ;
da horten ihn die Priester und, eulztlckt von
seiner schdneu Stimme, fubrten sie ihn hinein,
braohteu ihn daun- auch zu Monch Qain'fls,
dem er auf Befragen erzahlt: Ich bin aus dem
Land **xiJl, dem Schlossbezirk j^jit, dem
Kloster v_>Ji*Jl und heisse Bischof Qanazi', mein
eigentlicher Name aber ist Jusuf der Schalk,
und den Beinamcn habe ich voin Patriarch en
^j^^^- — Bleib bei mir, sagt Qam'us, wir
konncn beide von einander leruen uud nichls
ale der Tod soil uds trennen. Nun braehte er
jenen iu eine einsame Zelle, dachte. aber, er
wolle fur sich das Rauial befragen, ob er wirklich
ein Monch oder Spiou sci. Eh er uoch daran
ging, sagte Abu zeid: warte eiu Weilchen, ich
will dir einen Schatz gebeu, der ist mehr werth
als die Seh&tr.e der Tilrken und Perser und
der andercu Volker. Nuu vergass der Moueh
seiu Vorhaben uud sagte gierig: was ist das
fur ein Schatz? _ Wisse, ich bin unsterblich:
moehtest du nnch wo), dass du nie stiirbest? —
Erstaunt fragt er: Wie so? giebt es deun Einen
in der Welt, der bis zum Jilngsten Tage nicht
sturbe? — Ja, Elhidr uud ich selbst bin der
Zweite. Ich habe mir vom Apostel Lucas er-
wirkt, dass er mir vou Jesu die Erlaubuiss
verschafft bat, vom Wasser des Ewigeu Lebeus
zu triuken; 7 Jabre wartete ich iu Uugeduld,
da braehte mich Simeon Petrtis zu der Quelle,
icb trank daraus uud fiillte eiue Crystallflasche
davou. Glaubst du mir nicht, so lass Jedeu
lner mit Waffeu auf micb hauen, sie werden
meiue Haut nicht ritzen. Darauf holte er aus
soiueni Ranzen eiue Flasche, die roeh nach
Moschus, uud sagte: lass uns etwas essen, her-
uach will ich dir zeigen, wie man davon triukt:
danu wirst du uicbt mehr sageu: ich muss dich
zu meinem Schiiler machen, sondern du wirst
mein Schiiler seiu uud bleibeu bis zum Jungsten
Tage. Sol'ort machte QanTus Feuer an, machle
Schmalz dunn, zersehlug Eier und legte Brot
dabei ; mm lange zu, Qanazi'. — Schmalz esse
ich uicbt, bast du nicht etwas Oel? — Jawohl,
sagte er, und holte ein Gefass damit. Id dieser
Zwischenzeit hatte Abu zeid Schlafpiilrer auf
die Eierspeise gestreut. Dann assen beide,
dieser Oel und Brot, jener die Eier. Sofort
stierten saine Augen und er sagte: ich weiss
nicht, was mir ist? — Sei unbesorgt, ant-
wortete Abu zeid, es ist weiter nichts, als dass
du einen SeblaflruDk erhalten hast. Jener will
aufsteben, fallt der Lange nach hin. Nun
bindet ihn Abu zeid, steckt ihn iu einen Sack,
schnilrt ihu feet zu, ladet ihn auf seinen Rucken;
als er herausgeheu will, ruft ihn der Pfortner
an; statt der Autwort sehlagt er ihu zu Boden,
nimmt den Schlnssel, Sffoet, schliesst wieder zu,
nimmt den Scblitssel mi!, gebt zu dem Mauer-
thurm, legt den Sack dort nieder, stobert das
Geiangniss auf, fiudet die Wfiehter in Schlaf,
betaubt sie noch mehr mit seiuem Pulver, holt
aus dem GefaDguiss die gefangeuen Emlre, o-iebt
ihnen die Wafl'eu der Wachter, geht naclj'dem
Thurm, packt deu Sack einem Begleiter auf,
geht ibueu Allen vorau, sticbt den Thorwttchter
nieder, fnhrt Alle ins Freie uud kommt init
ihuen, bei Tagesaubruch, zu ibren Zellen. Hinter
seinem Zelt legt er den festgeschnnrten Monch
nieder, tritt in seine Wohutiug, eutledigt sich
der Verkleidung, nimmt daun den Sack auf
den Riiokeu, geht in deu Dlwan Hasans, wo
alle Emlre uud Gros6en beisammeu sind, legt
den Sack au der Tbilre des Saals hin und eetzt
sich zur Recbten des Sultans. Nun erzahlt er
seine ErlebDisse, lasst alle Welt berbeikommen,
damit sie au dem Monch ihr Ergotzen habe;
dann steht er auf, streift seine Aennel in die
Hohe, holt den Monch aus dem Sack, nimmt
ein Scheerinesser, schueidet ihm seiuen Bart
zur rechteu Seite, den Schuurrbart zur Linkcn
ab, zieht ihm eiuen Kittel an, setzt ihu auf
eiue hohe Bank, bindet ihm ein Buch iu die
Hand, uud halt ihm ein Gegeuinittel uuter die
Nase: er uiest. Prosit! ruft Abu zeid. Danke!
erwidert der Audere. Nuu halt man ihm einen
Spiegel vor, er sieht sich in einer schauerlichen
Lage, dazu seine Beine in Fesseln. Weh dir,
ruft Abu zeid, wo ist nuu deine Zauberei und
List? dein Zanbern uutzt dir nichts: horst du
mir, so uimmst du deu Islam an, sonst schlag
ich mit diesem Schweit deitieu Kopf ab. —
No. 9261,
GROSSE ROMANE.
25!
l)u hast mich iiberlistct, sagt er; geschehe was
geschehe, ich geh uicht vou meinem Glauben
ab. Elie er uoch ausgesprochen, haut Dajjab
ihm den Kopf ab. Sofort nahmeu ibn die au-
wesendeii Madchcu und Kinder und spielten
Kugel dumit, bis uur uoch der Scbadel blieb,
den steckte Abu zeid auf die Lauze. — Aber
die Einwohner von Elqods, die Konigc uud
Mouche erfulneu am folgeuden Morgen Alles,
was vorgefnlleu war: da Bagte Konig u^J: bei
der Soune! der Monch e^J-'i ist kein anderer
geweseu als der Riiukebold der Arabe.r, Abu
zeid; konnte docli aucb er allein ihm auf der
Wahlstntt Stand halten. Nun war ihr Zorn
gross, das Leben ihnen ilber, uud sofort be-
schlosseu sie, deu Kampf zu ernctiern. Alsbald
riickten sie ins Feld, desgleiohen audi die BenQ
hilal. Abu zeid. wirl't deu auf seiner Lauze
steckeudeu Kopf des Qain'us deu Feiuden hin-
iiber uud ruft: der Moueh Qana/.i' war Niemand
als der Panther, der Lowe, der Held, der Sohn
des Rizq, der Ritter der Benu hilal! — In er-
bitterteni Kampfe bis zuin Abeud fallt Konig
a -^j, Bruder Hassans, und Konig ^U, Regent
von Beirut. Am uachsten Tage fallt Jo^t
unter den Streichen des Zeidan, welcher ausser-
dem nodi '24 uiederhaut. Tags darauf bleiben
die Feinde voru Kampfplatz fern. Hasan halt
einen Diwan ab: da tritt Abu zeid mit einem
Blatt in der Hand ein uud sagt: dies Blatt
ist mir im Schlaf zugegangen; er liest es vor:
es betrifft die baldige AnkunR dreier Konige
im Westen, die mit 30 000 Mann den Feinden
zu Hulfe kommen, daun besiegt werden, und
die sich daranschliessenden Kampfe urn Gazza.
Ueber diese Traumgesichte berathen sie sich
uoch, als ein Bote von K6uig ijl&x,, Sultan
vou .^itO, dem Schwestersohn des Qam'us, mit
einem Sehreiben an Hasan kommt, worin der-
selbe nm 1 tagigen Waffenstillstand zur Be-
st attuug der Todten bittet. Er wird ihm ge-
wiihrt, danu aber wird der Kampf fortgesetzt.
SaqlQl kampft mit dem jungen 'Aql ben haula,
deu er zwar Anfangs mit den hohnenden Wortcn :
Knabe, geh zu deiner Mutter und Schick mir
einen Konig als Gegner! zuruckweist, der aber
doch auf ihn eiudringt und ihn niedcrmaeht.
Nachdem derselbe noch HKainpfer zu Boden
geschlagen, hort das Kampfen fur den Tag auf.
Um Mitternacht erhfilt Abu zeid Nachricht,
dass Schiffe der Franken vou Gazza her ange-
langt sind mit zahlreichen Truppeu. Soforfc
bricht er mit 6eineu Mannen auf, kommt an
die Kitste, wo jene cben ihre Zelte in volliger
Sicherbeit vor Gefahr aufschlagen, tiberfalH sie
mit dem Schlachtruf: Allah ist groBsl durch-
bohrt den Konig von t^ub, der grade seine
Leute zum Kampf anfeuert, haut dem K6nig
von ^Lh, (im Westen) (Tripolis) den Kopf
ab ; die Soldaten fluchten theils auf ihre Schiffe
und segelu zurttck, theils nach Gazza, in Haufeu
von 30000 Manu. Nun plundert Abfl zeid
die zuruckgelasseuen Zelte uud kehrt mit sei-
uen Reitern zuruck. Danu forscht er im Ramal
Dach deu noch kommeudeu Ereignissen und giebt
am Morgen im Dlwfiu daruber Auskunft. Nach
alien den Kampfen und Niederlagen der Feiude
steht dasEnde des Kampfes bevor; der folgende
Tag, eiu Festtag, soil die Entscheidung brmgen:
Abu zeid stellt die 'Ammaritischen Frauen
(o'vJ,U)Ji) in ihivu Saufteu und die Kncchte und
Diener hiuter deu Reitern auf, damit jene durch
Schreieu und hbhnende Wortc, diese durch
Kniippel und Steiuwurfe die Flucbtigen zum
Kampfplatz zurucktrciben sollen. In dem all-
gemeinen und heftigen erbitterten Kampfe werden
die Feinde besiegt, nach Elqods hineingetrieben,
und von deu Benu hilal verfolgt bitten sie um
Gnade. Diese wird ihnen gewahrt, zabllose
Beute gemacht, am nachstfolgenden Tage Be-
rathung gepflogen. Da kommt „,*, der Sohn
des erschlagenen Konigs Hassan nebst einigen
Dienern zu Hasan und bittet unter Tbr&nen-
um Verzeihung. Derselbe war durch einen
M6nch Namens Musa ben 'isa, der im Stillen
Anhauger des Islam war, bekehrt worden, und
hatte sich auf dessen Antreiben zu Hasan be-
gebeu. Dieser gewahrte ihm, iiber seinen Ueber :
tritt erfreut, Gnade und seinem Volke gleieh-
falls und setzte ihn an Stelle seines Vaters zum
Herrn von Elqods ein. Nachdem eo die Au-
gelegenheiten geordnet und alle Verwalter der
Bezirke des Landes Gehorsam gelobt batten,
erholteu sich die BenQ hilal noch 5 Tage von
ibren Anstrengungen. Darauf begab sich Hasan
mit seinen Emlren in die Stadt; sit vollzogen
daselbst die Wallfahrt und Jeder musote dort,
auf Hasans Wuusch, das Gebet verrichten, dass
Gott ihnen gegen ihre Feinde beisteheu und
die Befreiung ihrer Kinder aus Feindeshand
gelingen lasseu moge. Jeder betete nun im
Stillen, aber Dajjab sprach laut ein langes
Gebet. Sie besuchten dann die Gr&ber der
Heiligen und Ppopheteu und den Tempel im
W
252
GROSSE ROMANE.
No. 9261— 9364.
Laufe eines Monates und empfingen von alien
Seiten Geschenke. So brachte anoh ^M .U*
allerlei Frfichte, die er auf seinem ^Acker ge-
zogen hatte, wie Melonen und o 5J L> (Gurken?),
und bat den Abu zeid, die Hfilfte des Ertrages
aazunehmen: denn yor 3 Jabren, ale Abu zeid
zum ersten Male dahin kam, hatte er ihm Geld
gelieben und war sein Tbeilbaber am Geschfift
geworden. Um nun allerlei Plunderungen vor-
subcugen, bot er ihm die Hfilfte an, und Abfi
zeid nahin das Anerbieten tnit Dank an. Nach-
dem sie dann von Elqods zurfickgekehrt waren,
Alles geordnet und den Unglfiubigen Tribut
auferlegt batten, wirbelten sie die Trommeln zum
Aufbruch und zogen westwfirts zur Befreiung
ihrer Kinder: zunachst kamen sie nach Gazza.
t Sehlasa f.51-s ^ ^1 ^ty^Ja?. ^^
\^£^ [ j M X J L AJj: f$f Us* ^ gjij <»ji /ci'^JUea I*
Schri/t: die grossa, dioke Hand. - Abschrtft
Schluss f.32 b : J^ j&'& '^f. jj^
C ""/18U
9262. We. 895.
24 Bi. 4* e. 27-28 Z. (22'/ s X 16; 19-20X 14«»). -
lastand: aichtnoz eanbsu-, such nioht frei von Flsoken. —
P«.p>er: wewshoh, ziemlioh stark, etw&s glatt - Bin-
band: Pappband. — TiteluberBchrift f*l»:
Anfang f. l» s Q L^ M , ^ Ivk^J tf3 yi ^
gJt y,U ^ ^ D! p^is ft^j,^ ^^ ^^ v ^ &
= We. 857. Es ist in etwas kfirzerer Pas-
sung: so fehlt z. B. das langere Gebet Daijab's
We. 857, f. 45"-49». Dafur eind gegen Ende
aucb wieder einige Gedichte eingestreut, die
dort fehlen. — Schluss f.24 b :J^J| A*£> ^
*JS UUj til u^ ^-^l g. v^ ^ ^
Ab^S/cl 2 ^
9263« We. 816.
1) f. 1-32.
«Ld D Itr^li^r M"' •?*?**• sioJlich stark
una giatt. - Einba nd: Pappband . — Titeluber-
schrift f. 1»: A . ^OdSJT^^S
Anfang f. 1-: ^ ^ UJ ,0*1 *JlJI ^
0**Ju> ^y^° «-*-V% (^^' «**% ^ \yate?$l»
= We.857. Die Erskhlung weicht baufig ab.
Sohriftj die kleinera flfiohtige Hand. P. 4f> n 28 leer*
l 7 ".«,' 17 ^ ^ n fe)Jt dw G^»ol>t. - Absonrift Tom
•'•.. , * 6 %wo.
9264. We. 858.
I) fll— 27.
w 56 Bl. 4^17-19 Z. (22X16; a 17-18 X 12»»). -
inetand: uoht gam feat im Einband. — Papier: aelb-
lioh, nemlich stark, etwas glatt - Einband: Pappband
mit Lederrnoken. — Titel (yon apaterer Hand):
Dieser Titel geht haoptsaehlioh anf das 2. Staok de»
Bandes; der des 1. Stackee ist bloss »j* and genaaer so:
Anfang f. 2«: r ^*}\ ^Ulf jua.y ^jj j^i
U^J^JI >L, ^bU> ^ UiS U» . . . ^i ^
Nach Eroberung von Elqods gelangen die
Bena bilfil in das Gebiet von ue und lassen
sich dort nieder und weiden ihre Heerden um
die Stadt herum. Dort herrschte Einer von den
TBcherkessen, Namens Hassan,, ein tvrannisoher
aber tapferer Kdnig. Zu dem kamen die Hirten
und klagten fiber die Unbilden der Benfi hilal
und wie sie Land, Aecker und Weinberge ver-
wfisteten. Da wurde er b6se, und da er von
ihren Beutezttgen und ihrem grossen Besitz-
stande gehSrt hatte, schrieb er an Hasan und
verlangte den Zehnten von ihm. Hasan er-
grimmte fiber die Porderung, liess den Brief
durch den Qfidl alien Emlren vorlesen und be-
rieth mit ihnen, was zu thun eei. Was du
thust, sagen-sie, ist uns reoht: aber was meint
Abu zeid? — Dieser sagt: vom Monat Qafar
sind noch 10 Tage fibrig; in diesem Monat
haben wir nicbt Stern nocb Gluok weder mit
diesem noch mit einem andern Peind: aber
gieb ihm zur Antwort, dass nicht vom Zehnten,
sondern nur von Kainpf die Rede sein kdnne,
und wie denn Gott will, geschehe es! — Die
ablehnende Antwort erbittert den Elgerkesi der-
maaesen, daes er sich sofort rflstet und zum
Kampf mit zahlloeem Heer auf bricht. Die feind-
lichen Haufen stehen sich gegenttber; jener ruft
den Hasan zum Zweikampf, aber Keiner von
den BenQ hilal rQhrt sich vom Platz, aus Soheu
vor seiner gewaltigen Tapferkeit, deren Euf
aucb zu ihnen gedrungen war. Da spornt iyjL^t,
die unter den 'Ammaritischen Weibern hielV
No. 92ii-l.
GROSSE ROMANE.
'.» 5 3
ihr Kameel zn deu Emlreu hin uud ruft ihncii
zu: wie, ihr tretet deni Feinde uicht entgegen,
der euih auf dem Kainpfplan erwartet? BesoD-
ders aber stachelt sie den Hasau an, es mit
demselben aufzunelimen. Nud eutsehliesst sich
Hasau /.urn Kampf, aber Aba zeid weist ihu
zurilck und sagt: iu diesem Monat haben wir
keiu Gliick, aber ich will fiir dicli eintreteD.
So reitet t>r dem Elgerkesi entgegen und kampft
niit ihm bis zum Abend, wo sie sich trennen;
er ffthlt sich von der Austrenguug ganz erschdpft,
Elgerkesi aber gesteht, dass er in seiuem Lebeu
keineu so tapfern Streiter gesehen habe. — Als
Abu zeid von dem Kampf heimkehrt, tritt U+»
(sie heisst in We. 866
i! .^.Sc), Hasan's
Tochter, ihm entgegen uud fragt: wie kommt's,
dass du heute deinen Gegner uicht getodtet
hast? es ist doch sonst gar nicht deine Art,
voin Kampfplatz missmuthig und erfolglos heim-
zukohreu. — Ki'uniuere dich darum nicht; zu-
ri'ick, dass nicht auch auf dich Blut spritze;
jedesGrab hat mit seiuem eigeneu Leid zuthun;
«g deineui Vater, dass er sich morgen nicht
auf den Kampf einlasse! — Mit diesen Worten
geht it, ohue sich an irgeud Jemand zu kehren,
in dilsterer Stimmung naeh Hause, Somajja aber
ricluct deu Auftrag an ihreu Vater aus. Er
wird aachdeukeud , beruft eiue Versammlung
seiner Emlre und Grossen, ausser Abu zeid,
uud fragt, was zu thun sei? Von Abu zeid
miisseu wir in diesem Mount abseheu, heisst es,
aber Dajjab konute deu Kampf mit Elgerkesi
wohl aufnehmeu. Er ist damit einverstanden ;
am folgeuden Morgeu geht der Zweikampf vor
.sich, aber er muss vor den wuchtigen Keulen-
sihlageu des Elgerkesi das Weite suchen. Da
hohnt ihu die *Z^J-\ ,»jc, uuter den Amma-
ritischen Frauen stehend, aus, er aber geht be-
6charnt zu Hasan's Zclt. — Wie ist's ergangen?
fragt dieser. — 1st das ein tapferer Degeu!
dns ist ctwas fur dich, mit dem musst du dich
messeu, er erwartet dich morgen auf dem Kampf-
platz, das hat er mir selbst gesagt. — Warum
willst du uicht wied3r kampfeu? — Weil er
dich grade zum Geguer haben will ; ich meine,
du kampfst so gut du kannst, und wenn es
nicht weiter geht, fliehst du davou. — Du hohnst
mich, sagt Hasau zornig, weuu du von Fliehen
sprichst; geflohen bin ich noch nie vom Kampf-
platz, aber du sprichst so, weil du ein Riipel
hist. — Ich meinte es aufrichtig und gut mit
dir, du kannst Abu zeid fragen. — Abu zeid,
der sich inzwischen eingefunden, giebt dem
Dajjab- Recht: jener sei ein gewaltiger Kampfer,
desse.n Gleicheu er Doch nie gesehen habe. Da
verzog sich Hasan's Zorn, er war wieder freund-
lich zu ihm und sagte: so will ich morgen
kanipfen ! — Elgerkesi aber kpinmt fast erschopft
zurtick, lobt die Tapferkeit des Dajjab, beson-
ders auch desseu Ross ^oc^-l. Am tolgenden
Tage kampft er mit Hasan; er iallt mit 6einem
schwerverwundeten Ross zu Boden, seiue Leute
retten ihn vom Platz, der allgeineine Kampf
dauert bis zum Abend und endet wieder ohne
Entscheidung. Am uachsten Tage drangt sich
der Qadl Elbodeir zum Kampf mit ihm; er
hohnt ihn aus. Du willst ein Qadl der Glau-
bigen sein, Recht und Unrecht unterscheiden
konneu und bekampfst doch die Anhanger dee
Glaubens und raubst ihnen Habe und Heerde?
— Du Schurke, antwortet er, du hast wol nie
gehort, dass in Gottes Wort steht: wer euch
befehdet, deu befehdet ebenso wie er euch! Nun,
ihr befehdet uns, so thun wir so wie ihr thut.
Daun kanipfen sie mit einauder; Bodeir erhalt
einen Keulenschlag auf den Schadel, dass ihm
Hore.n und Sehen vergeht und die Zahne waekelu
und der Jftngste Tag ihm gekommen scheint.
Lass mich gehen, sagt er zu ihm, so zieheu
wir morgen ab; der aber kehrt sich nicht daran,
sondern will ihn niederstecheu. In dicserKlemme
denkt Bodeir auf Flucht, aber der Hohn und
die Scbande 1 Er halt also aus bis zum Abend
und kehrt zuruck, die Frauen aber empfaugeu
ihn mit hohnischem Klatschen und Kichern.
Wie kommt's, dass du ihn nicht getodtet hast?
Macht, dass ihr fortkommt, an all dem Elend
seid ihr Schuld, ihr Metzen! -r- Er kommt gauz
verwirrt zu Hause au; allmalig kommeu die
Emlre, sich zu erkundigen, wie es ihm ergangen
sei? Nur Gott verdanke ich meine Rettung,
erwidert er. — Am nachsten Tage kampft
^oU ^>\jJ-\ mit ihm, danu noch drei Tage
verschiedene Andere, bis der Monat pafar zu
Ende war. — Elgerke6l aber merkte, dass die
Benu hilal sich vor ihm fiirchteten uud begann,
ihre Heerden zu uberfallen und zu rauben. Da
kamen die Hirten der Heerden des Dajjab,
welche jener geraubt hatte, schreiend uud
klagend zu ihrem Herrn. Dieser hatte einen
Schwestersohn, Namens <J*fi*JI jJxls- qJ ^Ju>,
der war vollig kahl, den hatte er bei seinen
Heerden angestellt und kiimmerte sich sonst
um ihn gar nicht. Der schlief grade, als des
264
GROSSE ROMANE.
No. 9264.
Ueberfall geschah; als nun die Hirten ihm
sagten, was geschehen sei, eilt er nach-Hause,
und trotz des Hobnes seiner Mutter ju*Uj>, die
ihn uicbt leiden mochte, waffnet er sich mit
Waflen, die nooh von seinem Vater herruhrten,
und beeteigt ein altes, aber edeles, Pferd, um
die E,auber zu vcrfolgen. Die Madchen, die
ibn so oaken, lachten ihn aus: wohin willst du
bo eilig? — Die geatohlenen Heerden meines
Onkels wiederholen. — T6dt.e uns doch lieber
den Elgerkesl, dass wir uns von der Angst vor
ihm erholen konnen! — Er reitet weiter und
kommt zu Sultau Hasan's Wohnung, laut rufend:
Onkel, Elgerkesl hat deine Heerden geraubt! —
Seht doch zu, wer da so schreit, eagt Hasan. —
Dajjab versetzt: es ist mein Schwestersohn, und
die Heerden sind meine. — Warum reiteet du
nicht aus und hoist sie wieder? — Ich furchte
micb, hiuterdrein zu setzen, es konnte Elgerkesl
uns doch leicht iiberrampeln. — Dann will, ich
sie holeu, sagt .«U ^LiJ-l, springt auf und
reitet mit 20 000 von den Benu ^b*. den
Rauberu nach, indem er den Halid mit sich
cimrot. Sie boleu die Heerden uud den Trupp
Elgerkenl's ein. Lasst die Heerden los, sonst
gebt's euch schlimm! ruft Halid. Elgerkesl
wendet sicb um zu seinem Brudersohn r- .^
und sagt: inach dich an deu kahlen Hund C und
f odte ibn sof'ort uud lass dein Scbwert auf die
Fcindc da niederfallen. — Allein Halid macht
jenen nieder, ebenso den Wezir des Konigs;
d c ann wirft dieser sicb vol! Wuth auf ihn und
Halid kampft, trotz des Abrathens von Seiten
des Elhafegi, mit dem Konig drei Stunden lang
nut beispielloser Tapferkeit uud Gewaudtheit,
ohne Panzer, Helm und Scbwert, Wosb mit
einem Lanzenschaft bewaffnet; endlich verwun-
det er ibn durcb seinen Pauzer hindurcb und
wirft ibn zu Boden. Da stQrzen dessen Mannen
sich auf Halid, um jenen zu retten vor dem
Tode, der ihm droht. Da wirft sich Elhafagl
mit dem ganzeu Haufen der Benu zalilan auf
sie und Alle verricbten Wunder der Tapferkeit.
Elgerkesl kehrt auf anderem Rosse in den Kampf
zuruck, kampft wieder mit Halid, ergreift aber
alsbald die Flucbt und sein Heer fliebt mit,
verfolgt von den Siegern bis an die Thore von'
Gazza. Die Sieger briogen die wiedererbeuteten
Heerden und sonstige Beute beim zu ihren
Zelten, Elhafagi begiebt sich zu der Wohnung
Hasans. HaJid aber, der seiner Mutter seine
Thateu erzahlt, wird unglaubig augekort und
! von ibr und den Madchen ausgelacht Hasan
aber, der von Elnafegl und Anderen den Her-
gang vernommen hat, lasst ihn kommen, lobfc
ihn vor alien Emtren wegen seiner Tapferkeit.
Morgen, sagt Halid, bringe ioh ihn dir entweder
t£dt oder gefesselt. Sei es eo oder so, versetzt
Hasan, ich gebe dir alsdann, was du wflnschst. —
Dann wflnsche ich mir 1000 Kameele, 1000
Stuten, 1 00 Kneohte und Mfigde, 1 00 Kaeten
mit allerlei Bedflrfnisssachen , 100 Sklavinnen
und 100 Mutzen und 100 Decken und ein
hohes Zelt mit 7 goldeaen Knflpfen; ferner,
dass du mir die kib. , die Tochter meines Onkels
Dajjab, zur Frau giebst und morgen deine
Schwester K^Ut sammt 100 juugen Tachtern
der Emlre hinter mir drein schickst in Sanften,
dass sie uieinen Kampf mit Elgerkesl mit an-
sehen, und so Gott will, kehre ich nicht vom
Kampfplatz heim ohne sein Haupt. Er bewilligt
ihm Alles und ruft 6eine Schwester, um ibr fur
den folgenden Tag diesen Auftrag zu gebeu.
Daruber ist sie aufs HSchste erstaunt, weil sie
dem Halid nichts weniger als Tapferkeit zutraul
und nicht begreift, wie er sich auf Kampf mit
Elgerkesl einlaesen kann und dass man es ein^m
solchen wie er uberhnupt gestattet. Darflber
wird Halid sebr anfgebracht: er schwort, sioh
nicht auf Kampf mit jenem einzulassen, wenn
ihn nicht Elgazije und die Madchen des Stammes
daruiu bitten. — Wozu anders, sagt EJg&zije,
setzest du dich dem Tode und derGefahr aus, als
weil du arm biat und etwas erwerbeu mochtcst?
Bleib ruhig, wo du bist, ich will dir oOO Dmare
schenken, nur kiimpfe nicht, damit uns die
Peinde nicht zu Gefangenen machenl — Ueber
diese Worte erbittert, springt er auf und geht
fort, Hasan aber lasst ihn zuriickholen und be-
sanftigt ihn mit demuthigen Worten. Nun ruhmt
sich Halid seiner Tapferkeit und seiner Herkunft
und weist die Elgazije zuruck. Hasan aber
droht dieser, wenn sie nicht hinter Halid drein
gehe mit den Madchen, um seinem Kampfen
beizuwohueu, lasse er ibr .Oen Kopf abschlagen;
wenn die Leute von Gazza. sie Uberfielen, wtlrde
er selbst mit seinen 4 Corps ihnen schon im.
Hulfe kommen. — Sie geht fort und lasst den
Madchen sagen, sich morgen aufs Beste zu
putzen und hinter Halid drein zu gehen. Am
Morgen betritt Elgerkesl den Kampfplatz: Halid
ruhrt sicb nicht. Auf Hasans Befragen ant-
wortet er: nicht eher, als bis die 'Ammaritiochen
Madchen mir zukreischen und singen und mich
N<>. 92(54.
GROSSK ROMANE.
•>bb
zum Knmpf bcgleiteu und mir ihre blossen
Arme uud Gesichter zeigen. Erst als sie kom-
incu und so hinter ihm hergehcn, spreugt er
fe gegen den Konig au wie ein nnbaudiger Ginn.
Dieser sucht ibu durch Vcrsprechungen fur sich
zti gewiunen: Halid lehut Alles ab und sagt
ihtn, heute sei seines Lebens letzter Tag. Sie
kiimpfen, aber die Tapferkeit fialids macht deu
Kttnig besturzt und or legt sich auf Unterhan-
delu: fordere von inir, was du willst, aber lass
ab init mir zu kampfen! — Nimmermehr, ant-
wortet er; eutweder ich kainpf'c und todte dich,
oder du steigst vom Pferde ah und giebst dich
gefaugeu und ich fflhre dich zu Sultan Hasan,
so dass mich alle meine Volksaugehtirigen sohon
und ich mir Ruhm erwerbe, dir aber gebe ich
ineiu Wort, dass ich dich in meiuen Schutz
nehme. Dies schwdrt er ihm niit einem Eide,
darauf ergiebt sich ElgerkesI, er bindet ihm
Arme uud Filsse uud will ihn so vom Kampf-
platz filhreu, da stttrzen die Reiter dessell)en
herbei und wolleu ihn befreien. Halid wirft
sich ihnen entgegen, tfidtet Rasid, deu Vetter
dee Konigs, die Massen wcrden handgemein,
aber auf Befehl des ElgerkesI zieheu sich alle
^ zuruck. — Hasan hatte sich vom Kampfplatz
fort und iu sein Zelt begeben; als nun Elger-
kesI sich dem Halid ergeben, war Elg&zije
sammt den Madchen zu ihm geeilt und ver-
kimdeten ihm das frohe Ereiguiss. lndem kommt
Halid mit dem gefesscltcu KSnig an: bier ist
ElgerkesI, sagt er, ich habe ihm deine Gute
uud Gnadc zugesichert und dass du ihm das
Lebeu scheukeu wirst; du bist edel nnd die
Edlen eind hochherzig; willst du aber nicht, so
todte mich und behalte alles, was du mir zu
gebeu versprochen hast. — Da fuhlt auch Hasan
die Reguugen des Edelmuthes, er versichert
Beide seiner Gnade, nimmt dem KSnig die
Fesselu ab, giebt ihm ein stattliches Kleid und
Turban, richtet Gastmahle an und ladet dazu
die Emlre alle ein, drei Tage lang. Alsdann
gebeu auch die ubrigen Gross- Emlre solche
Feste, auch Dajjab. Dieser neidete seiuem
Schwestersohn seinen Ruhm; er liess also Kaffe
herumreichen , in den er Gift gethan hatte.
ElgerkesI trank zuerst davon nnd merkte das
4& Gilt: er gab also dem Halid einen Wink, nicht
davon zu trinken, und als Halid die Verande-
rung der Gesiohtsfarbe des ElgerkesI merkte,
gingen Beide heraus, ihre Pferde zu holen.
Warum woHt ihr schon fort, sagt Dajjab, bleibt
doch zum Esseu! — Wir hahcu davon geung,
sagt Halid, und reitrt mit dem Konig uach
Gazza, ohne dass einer der Emlre ahnt, was
Dajjab gethan hatte. — Zu Hnuse augelaDgt wirft
sich Elsjerkesl anfs Lager, lasst seine Grosscn
kommeu, richtet sich rmpor, lasst Halid neben
sich sitzen, und sagt ihnen : ineiu Ende ist ge-
kommen; ich will, dass ihr als Konig fiber euch
den Halid setzt uud ihm gchorsam scid. "Zugleich
wird derEhecontract fur ihn und ».jc, die Tochter
des K6nigs, aufgesetzt; er fiherautwortet ihm
alle seine Schatze und Halid wird Herrschcr vou
Gazza. Am 3. Tage stirbt ElgerkesI und wird be-
graben und betrauert. Nach 7 Tagen derTrauer
wird die Hoehzcit Hftlid'6 ■ mit *Jjc gefeiert.
Als er dann zu ihr eintrat, schrie sie laut auf:
Geh bin, woher du gckommeu bist! ich lasse
dich nicht eher mir nahe.u, bis du hinreitest
und den Dajjab, deu falscheu Schurkeu, nieder-
machst und uus an ihm rachst uud die uus
angethane • Schmach tilgst. — Bestfirzt kehrt
Halid sofort in den Dlwain zuruck, heruft die
Emlre und Grossen, erzahlt ihnen deu Vorgang
und sagt: ich habe beschlossen, mich nufzu-
mnchen, uud au dem niedertrachtigeu Huud
Dajjab Rache zu fiben. — Thu wie du willst,
sagen sie: uuser Lebeu stcht dir zu Gebot.
Er schreibt dann sofort eiuen Brief an Hasan,
theilt ihm mit, dass Dajjab ihm uud dem El-
gerkesI Gift gereicht habe, dieser da ran gestorbeu
sei, dass er 6elbst nun fiber Gazza herrsche
uud verlange die Ausliefernng des Dajjab zur
Bestrafuug: wo nicht, verlauge er den Zehnten
von ihnen, oder sonst werde er sie bekampfen
und veruichteu. — Hasan sass gerade in seinem
Rathszimmer und die Emlre waren um ihu
versammelt, als der Bote den Brief fiberbrachte.
Hasan las ihn und gerieth iu Zona; Abu zeid
best ihn darauf den Anwesenden vor: alle sind
fiber den Tod des KSnigs bestfirzt. Da wendet
sich Abu zeid an Dajjab: du lasst deiue Ranke
noch nicht? schamst du dich nicht vor jenen
Leuten, dass du so deine Ehre preis giebst?
Gottes Fluch fiber alle Schurken! — Mit Ver-
laub, saglrDajjab , ich horte, dass der KSnig
7 Thurme voll Gold habe: wie sollte man dazu
kommen, wenn ihr nicht hingeht und sie nehmt?
— Hast du den Brief H&lid's nicht gehort,
sagt Abu zeid; ist's jetzt die Zeit, begehrlich
zu sein? k&mpfe mit ihm auf der Wahlstatt,
wenn du nicht hingehen willst zu ihm, dass er
dich todte, und zeig ihm, ob du k&mpfen kannst,
256
GROSSE ROMANE.
No. 9264.
weiter bleibt dir niohts flbrig. — So will ioh
mit dem kahlen Hund kampfen und ihn tfldten,
Gazza zerstdren und plundern und die Kinder
zu WaiBen maohen. Halt, sagt ElHafegl 'Amir,
zankt nioht mit einander; ioh sohlage vor, ioh
gehe mit 20000 Mann von den Bena ly"^*-;
zu Halid und verhandle mit ihm und Bohuesse
einen sobeinbaren Vertrag: denn er verlangt ee
und ist fiber den Tod des ElgerkeBl erbittert.
Aba zeid aber eagt: aus einem Feinde wird nie
ein Freund; sein Vater war auch ein Feind
und zu trauen iet ihm nioht. Geh hin zu ihm,
'Amir, und wir folgen alle hinter dir drein.
DemgemasB maoht sioh 'Amir am naohsten Tage
mit 20000 Mann zu ibm auf. Die fibrigen
Haufen der Bena hil&l folgen. Inzwischen
wartet Halid auf Antwort, sein Grimm steigert
sioh immer mehr und am naohsten Morgen Tegt
er Beine Waffen an und lasst zum Aufbruoh
trommeln. Auf dem Mareoh begegnet er dem
Elfiafagl und seinen Sohaaren; er stellt seine
Truppen auf und fordert zum Zweikampf her-
auB. ElEafagI tritt ihm entgegen und sagt:
kebr mit deinen Leuten urn, sag dem Teufel
ab und halte dioh an Gott! Blut iet kein Wasser;
zeig den Leuten da die Sch&tze Elgerkest's und
lasse sie dann in Frieden ziehen. — Da stfirzt
sich Halid voll Grimm auf ElBafagi: dergleiohen
lasst euoh nioht einfallen; ihr wollt die Soh&tze
haben? ins Gras sollt ihr beissen! Von Wort-
weohsel gehen sie zum Kampf fiber; ein Keulen-
eohlag wirft den Halid vom Pferd; Sari (rfjU),
der Diener Hasans, springt binzu und fesselt
ihm Anne und Beine, sohleppt ihn von dem
Kampfplatz. 'Amir hat nun der andr&ngenden
Reiter von alien Seiten sioh zu erwehren; die
Bena hil&l hauen sioh Bahn zu ihm und
holen ihn aus dem Gefeoht; der allgemeine er-
bitterte Kampf dauert bis Sonnenuntergang; die
Feinde batten sioh in einzelnen Haufen um das
Sohlachtfeld vertheilt und besohossen nun fort-
w&hrend die Bona hil&l mit Pfeilen, so dass
sie endlioh entflohen; zuerst Dajj&b mit seinen
Leuten. Da hdhuten ihn die 'Ammaritjschen
Weiber. Wie Sollte ioh umkehren und in ge-
wissen Tod gehen und raeinen Geist aufgeben!
der Geist ist kein Kraut, das alle Jahre wieder
wfiohst; aber hinter mir ist ja fiooh der Qadl!
Damit geht er seiner Wege und maoht sioh
niohts aus Spott und Sohande. Bald flieht anoh
der Qftdl und lftsst sioh von den Weibern
nioht halten; ebenso wenig auch Sultan Hasan.
Morgen zieh ioh ostwftrts in die Berge, ruft er
ihnen zu; wer weBtwarts will, magdahin zieheu;
damit eilte er davon. — Da fiberfallen die Leute
von Gazza die Weiber und nehmen sie Alle, 100
an der Zahl, gefangen, darunter die Elgfizija,
und ULe, *j,UJI, *ii>j, v-**^l jjke und andere,
und fflhren sie nadh Gazza. Was sollen wir
bloss Bagen, sprioht Elgftzija, wenn sie Sohftnd-
liches von uns verlangen? — Unsere Emlre,
sagt 'Aljft, sah ich alle bei uns vorbeiflfiohten,
auBser Aba zeid. — Vielleioht flberftUt er diese
pldtzlioh und rettet uns, epricht jene, vor der
drohenden Sohmaoh. Aber betrflbt folgen sie
den Siegern. Aba zeid aber war auf Gazza zu
entflohen und hatte ihnen vor den Thoren der
Stadt den Weg verlegt. Nun fiel er die rfiok-
kehrenden Sieger von vornher an, stfirzte sioh
mit seinen Leuten mitten in ihre Haufen, haute
reohts und links und vor sich die Feinde zu
Boden ; die Weiber hSren seine Stimme, stflrzen
sioh aus ihren Sanften und erheben ihr lautestes
Gesohrei und befeuern den Muth der Kftmpfer.
Aba zeid und 'Amir und Zeidan kftmpfen mit
ibren Mannen so tapfer, dass die Feinde endlioh
weiohen und ihre Beute und die Weiber preie-
geben. Sie fliehen den Thoren der Stadt zu
und sohiessen von da auf die Bena hil&l mit
ihren Pfeilen, so dass Aba zeid davon starrt
wie ein Igel. Aber unverzagt k&mpft er selbst
weiter und treibt die Seinigen an: endlioh ist
der Sieg gewonnen, in wilder Fluoht eilen die
Feinde von dannen, sie wie die Falken hinter-
drein, jagen sie fiber Gazza hinaus und vollenden
ihre Niederlage. Wer gehoroht, erhftlt Gnade,
die fibrigen werden niedergemaoht. Nun kehren
sie zurfiok; Hasan, Dajjab, Bodeir gehen ihnen
entgegen und danken dem Aba zeid fur seine
Thaten. Da ihr flohet, musste ioh wol allein
den Kampf auf mioh nehmen, erwidert er. Nun
stfirken sie sioh von ihren Strapazen, essen und
trinken und Aba zeid erz&hlt, wie der Kampf
vor sioh gegangen sei. Dann geht er uaoh
Hause, lftsst sioh die Pfeile aus dem Kfirper
herausziehen, dlt die Stellen ein mit einer Salbe,
die er gemaoht hat: sofort sohliesBen sie sich
und er legt sioh sohlafen ; am folgenden Morgen
war davon niohts mehr zu sehen. Nun breohen
sie auf naoh Gazza, plfindern die Stadt, nehmen
auoh die 7 Thfirme voll Gold ein, ziehen mit
all ihren Sohitzen ab und theilen sie unter sioh.
Dann versammeln sioh alle Emlre bel Hasan
und er lasst den gefengenen Halid vorffihren
No. 9264—9267.
GROSSE ROMANE.
257
und befiehlt, ihn zu enthaupteu. Da ruft er: ich
bin deiu Schntzling, Abu zeid, und obeuso der
des Elnafagl 'Amir! Sofort gedachten sie edel-
miithig ihrer Pflicht und tratcn fi'tr ihn ein und
entzogen ihn dem. Schwert ; er aber kilsste dem
Hasan Haudc uud Fusse, dieser vergab ihm,
suhenkte .-ihm oin Ehreukleid und sagte: bleib
hier oder geh mit uus. — O Hasan, versetzt' er,
lass mich lieber hier bleiben ! Er lasst also die
Grosseu Gnzzas kommen und setzt Hahd als
Herm i'lbcr sie: damit siud sie znf'rieden und
zieheu in grossem Aufzug mit ihm nach dem
Palast, wo er nun mit »Jac Uoclize.it macht.
Gross uud Klein gehorchte ihm und Tage und
Jahre verflossen ihm angenehm. Die Benu hilal
aber verweilten nur 7 Tage; am 8. zogen sie
weiter nach Westen, uud kamcn nach 2 Tngen
uach (J*jyJi, in die Nahe des Ortes Han Juuus:
dort stellten sie ihre Zelte und Standarteu nuf.
S c hi u s s f. 2 7 b : cf-^' \J^>^ U&J ^\ jk°£
t^i\
b (J=f
U*aJI .(TJ, JuM
•')b ] > P**' '****> LT^ o*- 5 *
Vj*" o c
Schrift: die grossere dickers Hand: hier aber un-
gltiich, zuerst kloiner. — Absohrift c. I860 /im-|.
9265. We. 866.
40B1. A% 18-20Z. (22VaXl6i lTxll'/s-]?'"'). —
Zustand: nicht ganz sauber; anch nicht uberall feat im
Kinbaud. — Papier: gelb, ziemlicb stark, wenig glatL —
Kinband: Pappbaiid mit LederrGcken. — Titel f. 1":
An fang f. l b : ^>1 3 iu*ij ^Ict ».1JI 5 ^i^>
a UjJt pjXi j ^ *Ji ... LS»,U*il OsjJ>J a l0,Li*L
gJI $te ^ {4 d&>. v-y • • •
= We. 858, 1; Es weicht dies vorliegende
Stuck in mauchen Punkten von We. 858, 1
ab, hat auch inehrere und langere Gedichte,
aber der Gang der Erzahlung ist im Ganzen
vollig derselbe.
Schluss f. iO b : J^ Q*iJ^i cj-i jsvw^J ^ jLSs
' r Udi ^ ^sXJI^ UJI IfJl U 13^ l ±&>jtl\
Schrift: die gel&ufige etwas weniger dicke Hand. —
Absohrift vom J. 1261 <?afar (1845).
9266. Pet. 112.
38 Bl. Kl.-8 yo , 19 —21 Z. (16x11: 13x8 cn >). —
Zustand: etwas nnsauber; f. 1 a. 2 fast lose. — Papier:
gelblich, ziemlicb stark, wenig glatt. — Einband: fehlt. —
Titel f. 1»: iup. ^ /j-*^' tiXUl '*4£s> ^ii \J&
HAKDSOHRIFTEK D. K. BIBL. XX.
Anfaug f. l b : | *X*-I. *^i> Jlcl \lJij (c^*-
*J! '. . . *^'l vi>UiiL>! y yA wftllw} (•^J'Jj ly"- "* W''
Romauliafte Erzahluug der Kflmpfe zwischen
den Benu hilal, uuter Auftihrung ihres Konigs
Aba 'nil Hasan ben sirnan, und dein Elmelik
elgerkesl ben uuzib, Sultan von Gaz/.a. Die
Geschichte liegiuut nach kurzer Eiuleitung mit
einem poetischen Drolibrief'wechsel zwischen den
beideu Fflrsten. (Uel)crhaupt siud viele, anch
langere, Gedichte darin aufgeuoinmen.) Es
beginut alsdauu der Kainpf, uud cine Menge
Zweikftmpfe zwischeu den Heldeu der Benu
hilal und dem Elmelik elgerkesi wird geschildert,
in deuen dieser endlicli von HaHd besiegt und
gefangeu wird. Der Konig Hasan giebt ihn
f'rei, Festc werdeu gef'eiert, Elmelik elgerkesl
erhiilt Gift, entkoinmt mit ITfilid nach Gazza,
giebt deinselbeu seine Toehter zur Frau uud
macht ihu zu seinum Nachfolger und stirbt als-
bald. Halid, zur Itache von seiner Frau an-
gespornt, wird nach unglilcklichem Kampfe
schliesslich doch als Konig in Gazza eingesetzt;
Hasan init den Seinigeu bleibt uoch eiuige Zeit
im LaDde, und zieht dann ab — wovou deuu
noch weiter die Rede seiu soil iu einer Fort-
setzung, die nicht vorliegt.
Schluss f. 33 b : q**3"SI ^yt _.a«o O-q jj\ i*&
IJsj)>j 'ids? j s.^, fif ^ pL> jSjjJI S&> o- Vc
Schrift: klein, eng, nicht recht deutlich, vocallos. —
Ab8chriftimJ. ,2M /i63Si yonUasan benessajjid'Abdelqadir.
9267. We. 780.
2) f. 32-59.
Format (20—22 Z.) etc. und Schrift (aber etwas
gedr&ngter) wie bei 1). — Titel f. 32':
Anfang f. 33": ^ jLj>\ oyV xit U5 5
^Jt jL&jJI V-J 5 *" d^Ji oJL> f\ 3 g^ tn i h tlj iiL>
= We. 858, 1. Die Geschichte ist im
Ganzen dieselbe, aber sie weicht in mancher
Einzelheit ab, so besonders im Anfang und am
Ende. Sie beginnt hier so : Die Gertlchte, dass
die Bend hilal im Anzuge seien, kommen dem
Elgerkesl wiederholt zu Ohren, so dass er an
die benaohbarten und befreundeten St&dte tun
33
'258
GROSSE ROMANS.
No. 9267. 9268.
Hulfe Bchreibt und die Einwohner von Gazza
auffordert, sich zuin Kanipfe zu rusten. la
dieBer Zeit war es, dass er einst Staub von
ankommenden Haufen in der Feme aufsteigen
sah und seinem Wezlre No'nian befahl, nach
der Ursache zu forschen. Dieser reitet mit
dem andern Wezlr 'Jim-fin imd 10000 Reitern
aits und begegnet einein Christenbeere von
'Akka: dies hatte d<-m Sablb, daun dem fc*^w,
dann dem y>U <i^k\ geholfen und der Rest floh
jetzt zum Elgerkesl. Dieser lasst sie, auf Be-
richt seines Wezlre, vor sich kommen und ibre
Scbicksale ihm erzahlen, und berath mit dea
Seinigen alsdann, ob sie mit den Benfl hilftl
k&mpfen oder sie ruhig nach WeBten zieben
lassen wollen. Da rath n»l^&, Vertrag mit
ihnen zu machen und sich auf Krieg nicht ein-
zulassen ; sein Onkelsohn aber, ein kriegerischer
aber UDbedachter Jtlugling, ruft laut in die
Versammlung: der Rath ist schlecht; wir haben
Heere und Hnufen genug und ich, raeine Sfihne,
meine Schwestersohne und Brtider sind 50 Mann
an Zahl, wir nehmen es mit ihnen reichlicb auf,
und auch Elgerkesl stimmt ibm zu, keinen Ver-
trag zu 8ohlies8en. Wahrend sie berathen,
rftcken die Benfl hilal naher und lagern sich
im Gebiet von Gazza und tibeu dort allerlei
Gewaltthat u. a. w.
Am Schluss wird bier erzahlt: Hasan halt
nach dem grossen Siege des Abu zeid eine
Versammlung ab, lasst den Halid hereinfubren
und befieblt, ihn zu todten. Dieeer beruft sich
auf daa Schutzverhaltniss zu Aba zeid. Dieser
verlangt dafur, dass Halid ihnen die Schatzc
des Elgerkesl zeigen solle. Sie reiten also nach
Gazza, Aba zeid packt von dem Gelde so viel
ein, als er kann; die Halfte der Scbfitze er-
balten aber die in der Stadt bcfindlicben Tflrkeu.
Dann setzen Abfl zeid und Hasan den Halid
zum Sultan von Gazza ein; Abfl zeid erricbtet
30 Zelte ftlr die Verwundeteu und bereitet ihnen
Pilaster und Arzneien, heilt sie und auch sich
selbst; dann berichtet er aber den ganzen
Kampf, den er glucklich bestanden, Hasan dankt
ibm und kusst ihn, auch Dajjab dankt ibm.
Ak eie nach 1 5 tfigiger Rube sich erholt haben,
geben eie nach Gazza, wo AHe ihren friedlichen
GeschSftcn nachgehen und Keiner mehr Feind-
schaft fibt. Abfl zeid tritt in die Schatzkammern
des Elgerkesl, voll von kostbaren Wafifen, und
in den Mai stall, vol! von den schSnsten Pferden
und Geschirren; die Emlre gehen in den Palast,
theilen sich diese Beute und was sie Kostbares
in demselben finden. Die Vornehmen der Stadt
aber bringen mit ihnen die Nacht daselbst zu
und Hasan eroffnet ihnen, das Halid ihr Haupt
eein solle, so lange sie im Westen beschaftigt
seien und bis sie nach Negd zurtickkebrten ;
sie mflssten ibm in alien Dingen gehorchen und
ihm beisteben, sonst ergehe es ibnen ftbel. In
Lustbarkeiten bringen sie die Zeit bis zum
Morgen bin; dann geht jeder nach Hause. So
dauert es 7 Tage. Dann berathen sie, wie
lange eie npch bleiben wollen. Abfl zeid rafb,
tkbermorgen gegen olijJI aufzubrecben: so ge-
scbieht es auch, und Aba zeid reitet ihneu
yoran als Wegweiser. Zunachst geht der Zug
nach dem Lande El'arls.
Schluss f. .59*: i^*bJj k^jo jj«^*J-t j^je,
gJl S0>bjJI iy* *JJb 0^f\ i ^j^jjOj|tOsJ> ^ "(jijjdl S&t
Abschriftvoo , gkks> \gj^ss> L-i! Ca^wtJ.-jJ «X*s»i
im Jahre 12G6 Eabi' II (1850). k
9268. We. 858.
%) f. u-m\
Format etc. und Sob rift wie bei 1). Die Blatter
44 — 49 liegeu lose bei; sie sind von ©twas kleiuerera
Format, aber voo derselbea Band geschrieben; ihr Test
ist uuten and zmn Theii such zur Seite etwas bescb&digt.
Blatt 56 echedbaft.
Unmittelbare Fortsetzung von 1). DerTitel
fehit bier; er otebt schon f. I" (s. bei 1), und ist:
Anfang f. 28'? L ^0 & r Ji 'L^. U ^jJ,
la El'arls herrscbte, als die Benfl bilal dahin
kamen, eiu sebr tapierer Christ, Namens El~
bard Oil ben rasid; der hatte dort ein Schloss,
von wo aus er Strassenraub trieb und die Kara-
wanen Ubernel, die zwiscben Aegypten und
Syrien bin- und berzogen; keine derselben konnte
vorbeikommen, obne ihm den Zehnten zu eat-
ricbten, wo nicht, wurden sic geplflndert und
get5dtet. Er scheute sich vor dem Tode nicht,
auch vor keinem Reifcertrupp , ob gross oder
klciu. Er war aucb in den Geheimwissenschaften
bewandert, konnte zaubern, so dass die Leute
sich ni«ht riihreo kouuten und ibre Hand an
den Waffen erstarrie; auch hatte er eineKappe,
wenn cr die aufeetzle, kounte ihn Niemand
sehen. Taglich ass er eiueu gebratenen Hammel
N'o. 9268.
GROSSE ROMANE.
259
uud tniuk 30 Kriige Woiu; seiu Schwerl wog
10 syrisehe Rail, seiue Lauze. war vou Stahl.
Er hatte eiueu Tr«j)j) vou 1000 Reiteru, die
musst.en iniiner bei ibm bleiben uud die Beute-
stiicke auflesen uud die zerstreuteu Pferde der
Erschlageuen einfaugcn; audi hatte er grosse
Sehatze vou Gold uud Silber uud Edelsteiuen. —
Der Kouig JwUi vou Aegyptcu horie von ilim
uud grift' ilm mit grossem Hoere an; cr tiidtetc
aber alle Soldalou dcssclben uud ualim ihnen
ihrc Waft'eu uud Pferde ah, so days der Kouig
ilm fortan iu Rnlie licss. Danu zog cineGhristeu-
karawaue vou 'Alclca mich Aegyptcu, 40 Katif-
leute init uuziihligeu Gilt era und Waaren, er
uberfiel sip aber, inaclite sic uieder und ualun
ihr Eigputluun an sich. — Ala der Kouig von
: Akka dies bort, sohiekf cr 60 000 Mauu gegeu
ibu, unter Anfiiliruug Acs J-^/.Vi. Auf die Auf-
forderuug dieses, sich zu prgcbcn, hunt er ihu
mitteu durch, uud als das Hper sicli auf ilm
stiirzt, uimint er alleiu, ohue Kappe und Zaube-
rei zu braucheu, es mit 1000 Reitcrn auf uud
(ifl'uet sich zwischeu ihnen eiueu Weg; dauu
ninimt er wine Kappe und braueht die Zauberei:
da erstarrcn sie am Platze, wo sicslehen, auch
ihrc Pferde aiud wie angenagelt: da haut cr Bie
uiedcr, und wenn er miide ist, ruht er sich aus
uud beinnut wieder uud seiue Reiter saminelu
die Heutp. auf. So haut er wahreud 3 Tage
die Iliilfte nipder, dip iibrigeu abe.r fielen vor
Hunger um, ebeuso ih re. Pferde. Da zaubert
er sie wiedcr an uud sic ergrcifen die Flucht
uud ineldcu es dem Kouig. Der Hess ilm fortau
auch iu Ruhe. — Dauu horte vou ihin der
Sultan der Benii ^-^J^.v, Nameus Magid; der
imtersagte ihm seiu Treibeu: in Folge dessen
machte er sich auf uud todtete ihu; seiue Sol-
daten ninchte er zur Ha-U'tc; uieder, der Rest
floh davon. Der hatte eine schoue Tochter,
Nauiena i^/^uJi ^,*.i, die uahm er ebeuso
wie seine Sehatze mit sich. Als er in seiuem
Schloss mit ihr allein war, sagte er: furchte
uicht, dass dir irgend welehe Unehre wider-
fahre; ich will bloss mich deiuer Schonheit
freuen und du sollst mir Wein e'mschenken und
wenn ich schlafe, will ich auf deiuem Schooss
ruhen. So giug es, bis dass die Benu hilal
ankameu und sich iu Han Juuus uiederliesseu.
Sie borteu von iseineu Thun und Treiben uud
beriethen nnd Abn zeid bestand daranf, trotz
der Abmahnung von Seitec de6 Dajjab, sich
zu ihm zu begeben und ihu z\\ zlichtigen. Er
ritt mil semen Lenten, dpu BcnQ ^^L^;, voran,
ill ii i folgte llnsau, hiuter dipspin der Qadl, zu-
let/.t Dajjab : so giug der Zug auf El'aris los.
Als sic bei seiuein Schlosse ankameu, trateu sie
hiuter einauder uud stauden so auf ctwa I Meile.
ElbarduTl sail vou seinein Feuster aus grosse
Staubinasseii aulsteigeu uud uuterschied Zelte,
Katnoele, Meuschenniasseu, die dip Ebeupn weit
uud brcit fnlllen. Er hatte von deni Auzug
der Henu hilal gchort, rief seiuen Wczlr Maneiir
herbei und befalil ilun, mit seinen Leuten hiuter
ihm her zu rcilen: er wolle sie augreifeu uud
jeuer solle ihre vieleu Sc.hiitze und die st.it.t-
lichen Madehen bei ihueu zur Beulc macheu. —
Be.sser wiire, du schriebst ihneu erst deinen
Willen und (jrwarlctest ihre Autworf. — Du
hast Recht, sagt cr, und schreibt eiueu Brief,
iu welchem er den ZclmLeu und allerlei Auden^s,
darunter - 200 Madcheu, vcrlangt, widrigcnfalls
(•r mit Vernichtimg droht. ])iesen Brief iiber-
briugf seiu Bole an Hasan, der ihu licst uud
zu sich steckt. D.irauf bittet er inn Autwort,
um zuriickkelircn zu konncu. Dajjiib aber sagt:
Sjueche Nicinaud e.iu Wort! Der Bote ist aus
dent Stoft'e wie seiu lierr: wer sagt ench, ob
dieser uicht seiue Kappe aufgesetzt hat uud
unsichtbar hier zugegeu ist und Alles, was wir
sageu, mitauhort? — Abu zeid lacht ihu aus,
Hasan aber lasst deu Boleu zu dein Gastzimmer
fi'ihreu und bewirtheu. Alsdann liest er deu
Brief vor. Dajjab ist fiir Auuahme seiuer Fordc-
ruugeu, Abu zeid fiir Ablehuuug, miter Hinweis
auf ihre Tluifcu, er will sugar alleiu den Kampf
bestehen, Hasan rillh davon ab, eiuein so iiber-
niachtigen Feiude gegeuiiber. Da crgrinnnt Abu
zeid und sagt: ist er ein Mauu uud ich eiu
Kiud? er ein Wolf uud ich eiu Lamm? er ein
Habichf uud ich ein Sperliug? cr Fcuer uud
wir Holzscheite? er eiu Gul uud wir Kinder,
die er auffrisst? — Das uicht, erwidert Hasan;
aber er hat eine Kappe, die ihn uusichtbar
macht, danu sieht cr dieh uud haut dich uieder,
ohne dass du ihn sehen kaunst. — Ich kanu
auch die Feiude uud Heere zuin Stehen brin-
geu, kaun auch Muhlen uud Fahrzeuge auhalten,
kanu auch Zauber gross und kleiu, und hatte
er 1000 Kappeu, vor mir verbirgt er sich uicht.
Wenn ihr aber ihu fiir eiueu tapfereren Ritter
haltet als mich : mir liegt am Leben nichts und
der Tod gilt mir geriug alsdaun, uud meines
Bleibens bei euch ist nicht, wo Schmach und
Mistiachtuug mir zu Theil wird. — Dajjab rath
260
GROSSE ROMANE.
No. 9268.
ab: geh nicht hin, sondern bleib bier, er bringt
mit List dich um und du wirst ein Frass den
Vogeln 1 — Ich wlirde nicht so sprechen, Dajjab,
versetzt Abu zeid, wenn ich wlisste, es gabe
einen tapfereren Ritter. — • Ueberhebe dich nicht,
Abu zeid; im Kampfe bei Elkufa stOrzte dich
Jjtli zu Boden und ich rettete dich yor seinen
Streichep; bei Haleb rannte dich ElBoza'l liber
den Haufen und ohne mich hatte er dir den
Garaus gemacht. — Hinstllrzen ist keineSchande,
antwqrtete Abtl zeid; aber wer vom Kampfplatz
Reissaus nimmt und die Frauen den Feinden
preisgiebt, den trifft Schande. — Alsdann ging
Abu zeid zornig nach Hause, der Bote aber
trat ein und verlangte Antwort, Die verlangte
Steuer, sagte Hasan, konnen wir noch nicht ge-
ben, aber sag deinemHerrn, er m6ge un6 7 Tage
Zeit lassen, dass wir sie von den Arabern ein-
treiben und noch 2000 Dlnare obenein; du aber
niinm hier 1000 Dlnare zuin Geschenk, dazu
noch ein Gewand und ein Pferd. Nun bittet
er um schril'tliche Antwort, erhalt sie und geht
fort. Die Antwort kommt zuruck, dass der
Aufschub bewilligt sei. — Nun befahl Hasan
alien Emlren, bei ihren Lenten den Zehnten ein-
zusammeln, bei jedem nach seinen Verhaltnissen,
und jeder brachte, was er hattc, zn Hasan.
Dajjab aber ging zu ihin und sagte: warum
legst du die Hiinde in den Schooss? Den Aba
zeid macht der TeuCel blind, dass er zu El-
bardul'l geht: dann macht dieser ihn nieder und
wir haben deu Schaden. — Du hast Recht,
antwortete Hasan ; er verliess uns im Zorn und
sagte: ich gehe dooh zu ElbarddYl. Daraufging
er hin und holte aus der Schatzkammer die
Konigsfessel, die war aus Silber, und wickelte
sie in ein Tuch und gab sie dem Dajj&b. Da-
mit geh du, sagte er, uud der Emir ,^j]o und
dein Ohm u-tZJj* und AbuTauf und der Emir
Hammad, zu Abtl zeid und sag ihm: Wenn du
Gott gehorchst, und das ist das erste Gebot,
so legst du diese Fessel an deine Fusse bis
morgen, dann wollen wir sie dir abnehmen,
denn Hasan fQrchtet, dass du dich zu Elbardod
begiebst; von der Steuer aber kommst du nicht
frei. — Abu zeid sieht sie ankommen, bewirthet
sie boflich, dann fibergiebt ihm Dajjab das
Tuch. Er schlagt es aus einander und fragt:
was soil das? Dajj&b verrichtet seinen Auftrag;
da sieht jener eine Weile zu Boden und denkt :
widersetze ich mich, so gehorcht ihm inskunftig
Keiner mehr; und ferner, es heisst ja: das Wort I
der Edlen muss man in Ehren halten. Darauf
legt er sich die Fessel an und sagt: um Gottes
und des Sultans willenl aber ich bitte euob,
kommt morgen frUh und uehmt sie mir ab, es
ist des Gebetes wegen. — Sie versprechen es
und berichten dem Hasan. Dieser lasst am
Abend die Frau des Abu zeid kommen, giebt
ihr den SchltJssel zu der Fessel uud sagt; die-
sen Schlussel schickst du ihm erst morgen frith
durch deinen Sohn -**a^, er soil sagen: Hasan
schickt ihn dir, damit du die Fessel aufschliessen
und beten kannst; dann aber nimm ihn wieder
an dich, sonst i'Urchte ich, macht er sich auf
gegen Elbardul'l und kommt um durch dessen
Listen. 'Schliesst du ihm die Fessel auf, und
geht er hin und kommt um, so tddte ich dich.
Sie verspricht, Alles zu befolgen und geht heim.
Abfl zeid liegt auf dem Luger und w&lzt sich
unruhig hin und her und schnauft wie ein L6we.
Auf ihre Frage, was ihm fehle, sagt er, ihn
drdeke, dass Hasan und Dajjfib ihn nicht gegen
den Elbardail ziehen lassen wollen; ferner, dass
er den Zehnten von Hab und Gut verlange,
moge noch hingehen, dass er aber auch die
jungen Madciien , darunter auch ihre Tochter
i-j*yi JUs-, in Anspruch nehme, sei zu viel. —
Aber du kannst doch gegen seine Zaubereien
nichts machen, wirf't sie ein. — Allerdings kanu
ich, du kennst mich in diesem Punkte nicht.
Wenn du mir uur bei den Frauen Hasans den
Schlussel entwenden konntest, wenn er schlaft,
und mir dann das Schloss der Fessel auf-
schlossest, so wurde ich hingehen, jenen tddten
uud weit und breit Ruhm erwerben. — Nun,
ich habe den Schlussel, so geh denn morgen
hin. — Hast du ihn? komm her und oflhe
sofort das Schloss 1 — Geduld bis morgen fruhj
Wohin wolltest du bei Nacht gehen? — Sie
geht und schlaft bei 'Alja, er aber schliesst in
Unruhe kein Auge zu. Endlich kann er es
nicht langer aushalten: er ruft sie: steh auf
und schliess das Schloss auf! — Ich kann es
doch nicht, antwortet eie. — Warum? — Hasan
hat es verboten ; denn wenn ich aufschliesse
und du hingehst und der Feind dich tddtet,
hat Hasan geschworen, wird er mich auch
todten. — Sch&n! das Beste ware wol, wenn
wir nicht zugleich stllrben, dann kSnntest du dir
ja nach mir noch einen andern Mann nehmenlr—
Mit solchen hdhnischen Worten setzte er ihr
so lange zu, dass sie fast die Besinnung verlor
und den Schlussel holte und aufschloss. Nun
No. 9263.
GROSSE ROMANE.
2ftl
springt er auf, waflnet sich und n&ht sich die
Formeln, Spruche, Gottesnamen, Talisinane und
Beschwdrungssatze am Leibe fest, empfieblt sich
Gott, 8attelt seil» Ross, den Spross der Stnte
^ uoxit, nachdem. sr es mit 5 Panzer -Platten
versehen hatte, uad reitet mit Sounenaufgang
davon. An Ort und Stelle gekommen, ritt er
3mal um das SobJoss des Elbarduil herum, sab
aber Niemand und Nichts als Waarenballen und
zabllose Beutestficke, um das Schloss aufgehauft;
bei den geraubten Heerden aber, die an einem
anderen Orte waren, befanden sich die 1000
Reiter, von denen Keiner zu ihm kommen durfte,
als wenn er ihn durch seinen Diener Sa'd holen
liess. Aba zeid stand an der Eingangspforte,
deren Thfiren von Erz waren; er klopft laut,
Keiner Sffhet; er klopft zum 2. und 3. Mai,
da guckt Sa'd aus einem Loch im S6l!er, sieht
den Abu zeid in Stahl gepanzert wie sein Ross
und fragt: was willst du, Araber? — Abu zeid
sieht in die Hohe und 6agt: scbick inir deinen
Herrn her, wir haben ein "Wort mit einander
zu reden. — Was wflnschst du von ihm? er
schlaft und lasst sich bis zum Abend nicht
wecken. — Geh bin und week ihn und sag:
ein Reiter am Thorwunscht dich zu Bprechen. —
<& Bist du als Gast gekommen, sagt Sa'd, so steig
ab und sei willkommen; hast du aber etwas
B68e6 im Scbilde, bo wirst du dem Schwert
meinee Herrn erliegen. — Nicht als Gast bin
ich gekommen, vereetzt Aba zeid ; ich babe ein
Anliegen an ihn, geh hin und sag ihm das so-
fort. — Er aber meldet es seiner Herrin Husn
und beschreibt ihr den Fremden. — Der Herr
schlaft noch; ist aber der Fremde Gast, Ge-
sandter oder Verbannter: er findet hier freund-
liche Aufnahme; ist er Spion, 60 kostet es sein
Leben; will er aber kfimpfen, so findet er seinen
Tod. Sieh zu, was er will und bring schnell
Antwortl — Sa'd fragt ihn; "er aber schreit
ihm zu: geh und week ihn sofort, sonst soil
ihm dies Schloss fiber dem Kopf' zusammen-
fallen, dem falschen Hunde! — Ruf du ihn
lieber selbst; wenn ich ihn aufwecke, schlfigt
er mich todt, fflrchte ich. — Nun tritt Abfl
zeid dicht unter das Fenster und schreit mit
einer Stimme, dieTodte erWecken k6nnte: Komm
heraus, Elbarduil, sonst komme ich zu dir und
4fc werfe dein ganzes Schloss dir fiber den Haufen.
Husn erbebt aufs ausserste; sie legt den Kopf
ihres Herrn, der auf ihren Knieen liegt, auf das
Kissen und tritt. auf den S6ller. Sein Blick
fallt auf sie, sofort aber dreht er ibr den Rfiokan
zu; sie sieht ihn, wie aus Stahl geformt, «o
auch sein Ross, und warnt ihn vor feindlichem
Auftreten: als Gast sei er willkommen, ibr Herr
sei edel, auch gfitig, aber im Kampf unnahbar.
Darauf antwortet er: er sei nur gekommen, um
mit ihm zu kampfen und ihn zu tfidten; er sei
auch tapfer und warte darauf, class sie ihn weoke
und zu ihm schicke, sonst werde er ihm das
Schloss bis auf den Grund zerstoren. — Ich
fflrchte fur dich; ich bin desselben Glaubens
wie du, mein Herr aber ist ein Ungl&ubiger;
ich beschwSre dich, lass dein Vorhaben, diesem
bist du nicht gewachsen; auch meinen Vater
hat er getddtet und mich wider meinen Willen
mitgenommen. — Er soil herkommen, ohne
Weiteres! Denkst du, es gebe seines Gleichen
in der Welt nicht? — Was hat er dir BSses
getban? hat er einen dir Nahestehenden ge-
t6dtet, dir Hab und Gut geraubt? — Neb,
aber er verlangt von meinen Leuten, den Benfi
hilal, den Zehnten und Weiber und Jungfrauen
und icb will ihm seinen Zehnten voll auszahlen.
Week ihn, sonst schlag ich die Thfir ein und
komme zu ihm. — Sie gebt endlich nnd weckt
ihn mit Muhe auf: erst das Krabbeln an den
Ohren bringt ihn aus seinem tiefen Scblaf.
Ihm zu Haupten steht ein Krug mit 8 Liter
Wein, den trinkt er aus und sieht, daas es nooh
nicht die gewohnte Zeit zum Aufstehen ist.
Aergerlioh schreit er Husn zu: warum hast du
mich aufgeweckt. zu ungewohnter Zeit? — Sie
giebt ihm ausfuhrlich den Anlass dazu an nnd
fiigt hinzu: sei auf deiner Hutl Da laoht er vor
Grimm und sagt: wSrest du mir nicht Ueb, ich
wfirde dich niedermachen; wie kannst du mich
warnen vor Einem Reiter, da du wol wissen
solltest, dass ich mich vor 1000, 2000, 10 000
nicht fflrchte! — Die Menschen sind nicht alle
gleich," versetzt sie; einen Reitersmann wie den
giebt es auf der Welt nicht, so lange Frauen
empfangen und gebaren. — Wflthend darfiber
schnaubt nnd tobt er und zerbeisst einen Steiu
und fragt: denkst du, es gebe auf der Erde
einen besseren Reiter als mich ? — Indem schreit
Aba zeid mit Donnerstimme : komm herunter,
Verfluchter, sonst stfirz' ich dir dein Schloss
fiber den Kopf, noch heute. — HSrst du wol,
was er sagt? Denkst du noch, dass ich Sohuld
babe? — Nun springt er auf, vor Zorn ausser
sich, und legt seine Waffen an, panzert auch
sein Rose, und offnet das Thor. Als Aba zeid
262
GROSSE ROMANE.
das Thor in semen Angeln knarren hort, geht
er zuruck und lieftt die Qoranspruche; Elbardflfl
aber sprengt heraus, tummelt sein soh&umendes
Ross reohts una links, und als er sieht, dass
sem Gegner ohne Haufen Begleiter gekommen
und alleinist, rufterihm: kommhieher, Araber!
— Hier bin ich, sagt er und geht wie ein Lowe
kfihn auf ihn zu. _ Bist du's, der mich herbei-
gewunscht hat? — J a . — Was ist dein Begehr?
wie heisst du? welchem Stainm gehfirst du an? —
Halt deinen Mund, versetzt er, ioh bin ein
Schwert, das dioh schlagt, es giebt kein Ent-
rinnen vor inir, es sei denn, dass du den Islam
annimmst: und das sage ich aufrichtig vor Gott
und wahr: ich t6dte dich so schimpflich wie
moglich! — Nun kennt die Wuth des Elbardoil
kebe Grenzen mehr: nach heaigetem Wort-
wechsel und Drohungen, in denen Beide sich
ergehen und iu denen Beide sich ihres Namens
und ibrer Thaten ruhmen, kommt es zum Kampf,
der erbittert gefflhrt wird und bis Mittag dauert.
Schon fuhlt sich Aba zeid ermattet, aber El-
hidr, deu er anruft, starkt seiue Arme und er
kampft tapfer weiter bis zum Abend und ver-
eitelt des Gegners Listen und Ranke. Endlich
greift ElbardQfl zu seiner Kappe, urn seinen
Gegner unsichtbar zu vernichten; er geht ab-
seits und ruft deroselben zu: halt ein Weilchen,
ich will dich lehren, wie man kampft und wie
die Helden es niachen. Dann setzt er dieselbe
auf und ruft seine helfenden Geister an; aber
Keiner kommt ihm zu Hillfe; er spricht die
niedereu, Abu zeid die hoheren Namen aus;
er spricht seine Formeln, Abu zeid setzt denen
entgegen die seinigen; was er thut, Abtl zeid
wirkt ihm entgegen. Da himmt er die Kappe
ab und setzt sie wieder auf, Abu zeid aber
sagt: es nutzt nichts, ich sehe dich recht gut,
gebe fort. Er setzt List seinen Listen entgegen,
geht auf ihn los und sagt: du denkst wol,
Keiner als du kennt solchen Zauber? Nun
spricht er seine Beschworuugsformel, in der er
die Hulfe der Geister anruft: sofort lassen aUerlei
Donnerstimmen sich vernehmen, aber siohtbar
istNiemand; es erhebt sich zwischen den nie-
deren und diesen hoheren Gewalten Larm und
Kampf und jene entfliehen in die Tiefe, bis zur
7. Erde. Da uberlauft es den Elbardufl kalt,
die Kappe entfallt seinem Kopf und Abu zeid
ruft ihm zu: auf zum Streit und Kampf, mit
deinen Listen ist's vorbei, ich gehe nicht von
bier ohne dein Haupt! - Gut, sagt er, als
er kein Entrinnen aus den Bladen des Gegness
sieht, so beginne das Kfimpfem aufk Neue! uafi
wiederum ffingt der furohtbare Zweikampf aa,
Huen aber sitzt am Feaeter und h5rt und sieht
den Waffengang mit an; sie Aeut sioh, disss
dem Elbardoil die Kraft© erlahmen, betet zu
Gott fur Aba zeid, kreisoht diesem zu uad
muntert ihn auf zum Streit. Jener aber hort
ihre Stimme und merkt, dass ihr Zuruf dem
Gegner gilt; so ist ihm das Leben uber, er
sucht den Tod und wirft sioh mit Anstrengung
aller KrSfte auf Aba zeid. Sie bekfimpfen sioh
mit Wuth, bis die Sonne zum Untergange sioh
neigt; da fuhtt sich Elbardoil vollig erschfipft
und mag nioht mehr k&mpfen. Willst du das
befreiende Glaubenswort ausspreohen? fragt ihn
Aba zeid. Nimmermehr, versetet er, und mit
letzter Kraftaufbietung wirft er sich auf ihn;
er aber weicht aus und wie ein L5we springt
er auf ihn los, schwingt mit dem Ausruf: Gott
ist gross! seinen Lanzenschaft und stfisst ihm
die Spitze desselben durch die Brust, und ruft:
das nimm von meinerHand; Sohade, dass Keber
das heute mitangesehen hat! — Da ruft Husn
ihm zu: doch ioh war Zeuge deiner That, Gott
hat dich gest&rkt zu dem Werke! — Nun steigt
er vom Pferd, schneidet dem Elbardoil den
Kopf ab, schneidet ihm die Zunge heraue,
wiokelt sie b die Kappe, steokt sie in seinen
Ranzen, nimmt ihm Panzer und Helm ab, auoh
seine Waffen, hangt sie an den Sattelknopf und
reitet fort, das Pferd desselben am Zugel mit
sicb ziehend. Leb wohl, o Husn, sagt er, er-
zahle, was du gesehen hast! Ritter, versetzt sie,
du hast den ganzen Tag nichts gegessen oder
getrunken; willst du nicht lieber absteigen,
dich erquioken und von seinen Sohatzen etwas
mitnehmen? — Dazu habe ich nioht Lust, es
wQrde Gerede geben; aber wirf mir den SohlOssel
zu, dass ich das Thor verschliesse. — An diesea
Worten merkte sie, dass er ein vornehmer Emir
sei, und sagte: ioh furohte, dass cure Leute,
die Benu hil&l, kommen und mioh als Beute
mitnehmen werden. — Du sollst meine Sohutz-
befohlene sein, sei ganz getrost! — Sie warf
ihm darauf den Sohlussel zu und Waohs: er
verschloss die Thur und versiegelte sie, sagte
ihr Lebewohl und kehrte in der Nacht naoh
Hause heim, ohne dass ihn Jemand sah. —
Bei seinem Eintritt wollten die Weiber vor
Freude aufkreischen, er aber sagte: seid ganz
still! Dann legte er seine Rustung ab, band
GRGSSE BOM AWE.
as;
die beiden Pferde an die Krippe und ass eelbat s
wusch sick dann und betete. Darauf legte er
sicb aufs Lager, that die Fessel wieder an die
Fusse uod eoblief fust bis zum Mprgen. Dann
nahm er sie wieder ab, betete, legte sie wieder
an und setzte sicb nieder. — Hasan iadessea
hjelt seinen Dlwan und eprach: wir baben gestera,
unserer Gaste wegen, nicht an Abu zeid ge-
dacht ; nehuit ihm jetzt die Fessel ab und lasst
ihn zu ElbarduYl den Zehnten bringen, def
bier um meine Wphnung in Haufen liegt. —
Die Enure gehen nun zu Aba zeid, nehmen ihin
die Fessel ab, entschuldigen ihre Vej-gesslichkeit,
und er begleitet . sie zu Hasan und fragt : wie
ist's euch ergangen? — "Wir baben den Zehnten
zusammeagebracht, sagt Dajjab , und warten
darauf, dass du ibn hinbringst; dana lass una
den Marsch fortsetzen ; dir aber baben wir
dabei keine Beschwerde gemacht. Abu zeid
lacbt und sagt: Wirklicb, ibr Herreo, ihr und
Dajjab babt Recht: batten wir init Elbardulil
angebunden, so hatte er uns Alie vernicbtet;
denn wer Gott nicht furchtet, wovor eollte der
zurucksckrecken ? Icb bin von meinem Traum,
ibn zu todten, zuruckgekommen und will ibm
geben, was ibr mir iibergebt; icb habe dies
Mai den Rath Hasans uod Dajjabs befoigt.
Das war gut von dir, sagt Dajjab, dass du
Vernunft angenbmmen bast; wir waren um dicb
besorgt, denn er furchtet sicb nicht vor Gbtt
oder sonst wem; mir ist er ganz yerachtbch,
aber seine Zauberei und seine Kappe halt micb
von ibm zuruck, denn Zauberei und solche
K&nste kann icb nicbt. Aebnlicb sprechen aucb
noch andere Emlre, Abu zeid hSrte sie an und
lachte im Stillen. — Wahrend dem war folgendes
geschehen. Drei Hirten Hasans batten eineu
Haufen Kameele in der Richtung auf dae Scbloss
Elbardulils geweidet und kamen dabei an einen
grunen Plata, auf welehen sie dieselben kin-
trieben. Da legten aich die Hirten bin und
schliefen, die Eameele aber weideten bis zur
Scblossmauer bin; als jene erwachten, suchten
sie die Thiere und erblickten sie beim Scbloss.
"Debet den ungliicklichen Schlaf! jammerten sie;
nun bat ElbardMl die Kameele an sicb ge~
Qommen, was sollen wir macben? wenn wir
obne sie zu Hasan kommen, bestraft er uns
mit dem Tode. — Nun war ein schlauer Burscbe
darnnier, Namenu Mas'ud, der sagte: qualt eucb
nicht, mir ist eine List eingefallen: icb geb bin
und treibe sie zurttck; begegae icb Keinem,
gut; trifi't micb aber Elbardasl und will asicl*
todten, ep sage ich; wir eiai des DjeBsiea bei
Hasan uberdrfiseig und wollen gem bei dir is
Bienst treten: darflber wird er ©icb ireuen xm&
wir geben dans Alle zu ; jbm ;: uad siml der
Furcbt ledig: Du bast Reeht, sagen sie, Gott
gebe dir das GekatS.— Er geht also, begegaet
weder Hinz noeh Kunz, findet dae -Tbpr ve?»
Bcblossen und will zuruckkehren. -Da sisM er
einen Mann erachlagen daliegea, bait - ibo .far
einen Hirten, tritt dem Fenster gegentJber und
raft laut: ibr Scblossbewobaer, wosu Megt eue?
Hirte erachlagen da? Schande oberdea Scbloss-
berrn und semen Ruf! Da eiebt Mmn sm dem
Fenster und fragts was wilistdu? — Ibr scboass
Gesicbt gefaUt ibm: Tausend Bcbonen gates
Abend, raft er ibr zu und wiedjzirbolt, was er
geseheu hat. — Das ist ja kein Hirte, sagt sie,
das i ist ja Elbarduil; er ist binausgegasgeB,
Keiner bat ibn getSdtet ale du, du bist Bchulcl
daran; du musst eia Held eein; wenu £> bp.u
es wusete, wtirde er deiaen Rang erhSbfen vund
dich reichlich belohnen! — In Verle^geabeit
niest er und rauspert siob uod sagt: J:-\/oL!,
icb babe ihn umgebracbt, so Gott will. ■— Wie
bast du das-angeiaDgefc? — Icb ; woiiig eie
Heerden zur Seite des Schlosses weldeE; pIStKlieli
kam er auf micb loa, schwajig asinea Spsess
und sagte zu mir; fort! Icb sagte: gea deiaer
Wege! Er scblug nacb mir, icb wichaua, asbai
ibm den Spiess, scblug ibn damit. toclt, 'gcabite
ibm den Eopf ab: wenn es dir aun reeht wsre 9
mocbte icb ibn meinem Herrn Hasan briagea
und ein Bchooes Trinkgeld dafur '"-erbalten. «--
Meinetwegen kaunst du'e thun, sagt sie lacbaad.
— Nun eteckt er den Kopf mS einea otoei;
nimmt ibn auf die Scbui'cer, arflckc sieii (bm
Mutze in die Augen , treibt die ■Kameele 'vor
sicb her, kommt lustig bei den Hkien i*a,,dia
in grosser Angst sind, und pr&fali sua mit tteicea
Tbaten. Das ist dein uod uneer Oliisk, jcsbela
sie; dafur wird Hasan dicb zum. Sal|an laacfesa
nnd dir seine Befugnisse geben. — Bui each
macbt er daan zu KammerberreB bei.snlr, ear
mfiBst ibr mir bezeugen, dass icb ibn getdatst
babe. — Ei, wer sollte es denn anders getbaa
baben? und sogar vor uaseren Augen S —
Nun kommen sie zurttck, die Hirten drlngen
sicb alie um sie, gratuiiren dem Mas'ud end
sagen: denk in deinem Glttck aocb aa uml . --
Yerstebt sicb, sagt er, aber bezeugt aucb aaeine
That! Larmend kommen sie an die Wobnung
26i
GROSSE ROMANE.
No. 9368.
Hasans, Mas'Qd immer voran und rufend: ich
habe den Elbardfliil getddtet, sagt es unserem
Herrn Hasan, dass er aussieht. — - Hasan hdrt
den Laraj, tritt an die Thttre, sieht die urn
Mas'ud vereammelte Menge und fragt ; was ist
loa? -^ Nun tritt Mas'sd vor, wirft das Haupt
vor ihn bin und sagt : so gehe es immer deinen
Femden ! Auf weitere Erkundigung erzflhlt nun
Mae'fld seine That. Hocherfreut sagt Hasan;
wunsche dir etwas! - Q Herr, ich wflnsohe
von dir em schones weieses Madchen, I schwarze
Sklavinnen, 200 Kameele, mannlioh und weib-
lich, 60 Hengste und Stuten, Knechte fur diese
Heerden, 4000 Dtaare, 200 Kleider, ein grosses
Hans, erne Waffenrttstung; ferner, dass du alle
diese Knechte freigiebst iind mich uber sie
setzBt; jedem von ihnen auch ein Pferd mit
ToDstandigem Geschirrjjiebst. - Das ist nicht
zu y»el verlangt, sagt Dajjab, - Nun hefiehlt
Hasan, ihm diese Geschenke zu geben. Da
^pricht Abu zeid: Warte noch, Hasan ! und zu
Mas ad gewendet eagt er: du lugst, Halunke,
du ImsMhn nicht getodtet Ich habe es
aook gethan. - Bist du tapferer als Daijab und
Hasan und die anderen Emlre, yon denen Keiner
sich unterstanden hat, hinzugehen urn ihn zu
touton? Er beliigt dich, Hasan, hfire auf sein
Gerede mcht Belflgst du mich und bleibst
dabevMas'ad? - Diese Hirten kfinnen es mir
alle bezeugen. - Jawohl, vor unseren Augen
hat er o^ gethan! - Zornig fragt Aba zeid:
*ne bast du das angefangen, da du Zeitlebens
keine Waffen geftihrt hast? -Das war ihm
vielleicht nicht so schwer, wirft Dajjab ein •
jener mag beim Portjagen gestolpert sein und
dieser kann sich alsdann uber ihn hergemacht
haben, oder er hat ihn im Sohlaf uberfaUenj
kurz, wir wssen nichts als dass er ihn getfidtet
hat und dafur gebuhrt ihm unser Dank. _
Wwtetein Bischen, sagt Aha zeid; dann oflnet
er den Mund des Kopfes, sieht iinein und sagt:
ich eehe d Kopf i8t ohne Zunge: jch d ^
also yElbarduil war stumm. _ Wer stumm ist,
sagtJ>a„ S b, hat iebe Zunge. _- Dann sieh
z", dieser hat^keine. -. Die Emlre besichtigen
den Kopf,_ eehen, dass er ohne Zunge ist id
wundern^.ch Hasan fragt: Mas'ud, was
sagts Elbardufl zu dir, als er hinkam? _ Er
fohr mjch an wie ein Donnerkrach. -1 Halunke,
sagt Aba zeid, wo ist seine Zunge, sein Pferd,
? em Panzer, seine Wafien, seine Kappe? Weim
W*..Bage: ich habe ihn getodtet, so glaubt man
es nioht: wie .kann man diesem Knecht glauben ?
— Nun liess Hasan den Mas'ud und seine Ge-
nossen ins Gef&ngniss werfen und ritt mit den
Emiren zum Sobloss des Elbardafl, vor welohem
der aufgeschwollene Leiohnam desselben lag.
Das Thor finden sie verschlossen und versiegelt
mit dem Petaohaft des Aba zeid. — So pflegt
er es zu machen, sagt Hasan. — Er tann recht
gut, sagt Dajjab, sofort, als er von der Tddtung
desselben hSrte, hingesohiokt und das Thor
versiegelt haben. — Wfihrend sie uoch spraohen,
schiokt Aba zeid durch seinen Sohn Seiban den
Schmssel: derselbe ritt auf dem Ross des El-
bardafl. Sie schliessen auf und sehen alle dort
au%espeicherten Sachen ; Keiner rahre sie an 1
befiehlt Hasan. Darauf Ifisst er Husn uerbei-
holen: sie kommt in herabwallendem Schleier
von gruner Seide, bringt ^hnen goldene Stuhle
zum Sitzen, bittet dann Hasan, ihm die Hfinde
kassend, urn seinen Sohutz, und erzfthlt nun,
dazu au%efordert, von Elbardttus Thun, Treiben
und Tod und wie sie zu ihm gekommen sei.
— Nun wundert man sich fiber Aba zeid'e
Heldenmuth und dankt Husn fur ihre Auskunft.
Wahrend sie nooh reden, kommt Abfi zeid
geritten: der war's, sagt Husn, von Hasan be-
fragt, ob dieser den Kdnig erschlagen habe. —
Da steht Hasan auf, geht ihm entgegen, kusst
ihn und lobt ihn. Nun holt Aba zeid alle
Schatze Elbardofl's, giebt den 5. Theil davon
an Husn. Man stellte ihr frei, ob sie bei ihnen
einen Emir heirathen oder heimkehren wolle:
sie zieht letzteres vor ufld man lasst sie durch
zuverlfissige Leute in ihre Heimat bringen. —
Die ilbrigen Schatze werden unter Alle gleioh
getheilt. Als Dajjab vernommen, dass Aba
zeid die grosse That gethan habe, zieht er mit
seinen Mannen ab, ftberf&llt die 1000 Mann
des Konigs, die noch von gar nichts geh6rt
hatten, und todtet sie und treibt die von
ihnen behflteten Heerden fort und theilt sie
auch in gleicher Weise unter Alle. Hasan
aber will den Mas'ad an den Galgen h&ngen
laesen: da thut Aba zeid Furbitte far ihn. —
Sie blieben nun noch drei Tage: dann brachen
sie nach xAxi auf.
Schluss f. 56»: ^ KJfiLS ^U* yJ&U,,
c^' >°rf (^ >J"» &*Xji\ i_yJo ^ IAJuUj
Die Sohrift ist die grosuere dicke SohriA, ist aber
im Aniang klemer, aaoh t 46-49 und 66 sind kleiner
gesohneben. — Abschrift am ^um.
No. 9269. 9270.
GROSSE ROMANE.
265
9269. We. 810.
1) ft 1-18.
54 Bl. 4«V o. 81 Z. (22»/» X 16j 19»/i X 18 l /s on 0. -
Zustand: ziemlioh gut. — Papier: gelb, ziemlioh stark,
etwas glatt. — Bicband: Pappbd.— Titelftbersohrift:
uMr""^ {J-***
Anfang f. 1»: l&iUk fW iU^ tjJ^- (**»' H*
= We. 858, 2. Die Geschiohte weicht iin
Einzelnen oft ab, so auch sohon zu Anfang.
Derselbe ist bier so: Die Benu hilal liessen
sioh nabe dem Wadl el'arls - nieder, tun siob
etwas auszuruben. Da kamen etwa 50 Reiter
unter Anffibrung 'Aql's zu ihnen; eie waren von
den Arabern der dortigen Gegend und klagten
fiber die Tyrannei des Elbardflu, des Schlpss-
herrn in El'arrt. Darum eben, sagte 'Aql» sind
wir gekommen und mdohten una in euern Sphutz
begeben; die Uebrigen von une befinden sioh
dort oben auf dem Httgel. Ihr nehmt euoh,
wie es beisst, des Unterdruokten an, und be-
straft das Unreobt: so mdohte ioh mit euoh
wandern, wohin ihir geht, um vor ihm Ruhe
zu haben. Denn er ist ein Wegelagerer, fiber-
f&llt und plfindert die Karawanen eto.
Sohluss f. 18*: ^U*5 «^jj ji\ ^ ^&&
^S^i (jiMuJI ^a»4 ij* !h*»5 (*$£* t^yte^t r »J\
S oh rift: die gel&ufige, etwas kleinere and feinere
Hand (von igj-»*l *X*s*I). — Abeohrift vom J. 1267
Rabi* II (1861).
9270. We. 859.
1)1.1-81.
49 Bl. 4 10 . 15-17 Z. (22X16V9! 17-18xl2Vs C!B ).—
Zustand: niohtreoht fest imBinband) niohtgaaz eauber.—
Papier eto. n.Sohrift wie bei We. 857. — Titel Ll*i
Uki (O^j, \bto\J&\ $ <XUjki\ JJS 3 yaA filf »$ U%jl 5
Anfang f. 2 B : tJai & ^\J-\ % s ^jil $$
vs^JUfl^ Lli {US' Jhtu *w>L# ^ f Ue «J $M& «£U
gjl tiLs^M fc^Jis ji^OA «^% *Jsj\ ^ $&8> ^
Als die Bentl hilal naoh »J&§ gekommen
•waren, wo Kdnig Oannfim ben'ag&ge herraohte,
klagten ihm die Hirten die Gewaltth&tigkeiten
derselben und dass ' sie Aecker, Weinberg© und
Palmenanpflanzungen verwfleteten, Bei der Ba-
HAHDSOHBOTBM D. K. BIBL. XX.
rathung, die er darttber abhielt, rieth seinWeislr
6amm5d, Reohensoh^f^ daffir zu fordeni und
ihnen den Zehnten abzu?erlangen: denn sie siad
reich, sagte er, an sonetiger Habe, Pferden und
Kameelen, und auoh an sohSneaMfidohen; wollen
sie aber lieber Krieg, so siud wir jhne& -.■■•rei(jh-
lioh gewaohsen: denn wir haben 180 000 Reiter.
Er verlangt also brieflioh den ZehntenV Aba
zeid rath, in der Versammlung bei Sult&n Hasan,
den Kdnig 5 Tage hinzuhalten, um die Saohe
zu uberlegen ; DajjBb aber jzerreisst itlen Brief
und setzt es duroh, dass ihm mit Ankundigung
des Krieges geantwortet wird: er selbst macht
eich anheisohig, den Kdnig zu todten, das Land
zu verwusten, die EiDwobner aber die Barge
zu jagen. Der Bote des Kdniga, dor in der
Versammlung anwesend gewesen, erz&hlt dtesem
den Vorgang und uberreicht den Brief. Wftthend
fiber DajjRbs Benehmen lasst er auBkundsobaften,
wo derselbe gelagert ist und maoht eiaen nSpht-
liohen Ueberfall, trfigt grosse Beute davon und
nimmt 20 Madohen und 1 Frauen gefangen,
darunter Watfa, DajJ&bs Toohter, ihre Mutter,
die Toohter des (P^ys, die Toohter des Bedr
(des Bruders von Hasan) und deren Mutter tj$>
Wahrend dieses Ueberfalles war Dayab nebst
den anderen Emlren bei 6asan zur Berathung.,
ohne Ahnung von dem, was vorgefallen; ^
aber, ein Diener von ihm, kem angesprengt und
hinterbrachte ihm die Schreckenabotschaft. In
heftigster Aufregung theilt er ihnen den Vorfali
mit, sie wafiben sioh, spricgen auf ihre Pferde,
er, Aba zeid, ElBafSgl uad Seidin Allen voran,
kommen an die Thore von feJas, fteden eie ver-
sohloseen und kebren um be? Tagee-Aabruoh;
rkvti Dajj&b bliob mit seinen Leuteo aurBok,
und als Gannftm den Mmi dorselben und das
Gestampf der Rosse hdrte, besohloss er, ihnen
entgegen zu gehen. Aber Hammftd, Beia Wezlr,
hielt ihn daton Euriioks bleib hier, eagte er, ioh
selbet words die Feinde angreifea. Gut, ver-
setzte er, echlage die Peinde and deia Lobn
an Gatern und Weibem aoll gmm smn, Im
Kampfe &ber fSllt er voa l>a|6bs Hand; er und
seine ergrimmten Haufea maohea uber 10000
Feinde nieder an jenem Tage und treiben die
Uebrigen in die Stadtmanern surfick. GanoRm
aber ist fiber die Niederlage betrfibt und in
Sorgen, aber er waffnet eiob und betritt am
folgenden Morgen dsn Eampfplats. Aba seid
geht ihm entgegen, naohdem sr Ifeaa, den
Q&dl and 6ajjBb zw R&okkehf veraalasnt bafcs
266
GROSSE ROMANE.
No. 9270.
heute ist an mir die Reihe, sagt er, morgen
an each. Gannam kannte ihn niohty sondern
hielt ihn fur einen Knecht und fragte seine
Leute,wer von ihnen mit ihm kampfen wolle.
Ein Hirtenknecht, fibrigens ein tapferer Reiters-
mann, Naraeus 'Amm&r, war dazn erbotig; als
dieeer sich aber dem Aba zeid namhaa machte,
sagte er: wir haben es nur mit Kneohten zu
thun ; ich bekampfe keine Weiber, aber warte,
ioh will dir einen Kampfer sohicken, der zu dir
passt. Er ritt also vom Kampfplatz, rief einen
seiner Enechte Namens ^Un+fiJIjjl herbei, und
dieser karapfte mit jenem, stolperte aber mit
seinem Pferde, fiel und der Gegner haute ihm
den Kopf »b und nahm ihn in die Hand, braohte
ihn zu seinem Herrn und warf ihn zu dessen
Pfissen hiu. Aba zeid aber war fiber den Tod
seines Knechtes, den er gern moohte, sehr er-
grimmt; er griff nun die Feinde mit Wuth an,
schlug eie reohts und links zu Boden, «o dass
GannBm in Angst die Flucht ergriff, und trieb
die Reiter desselben in die Stadt zurtick. Aba
zeid kehrte zurflck und nahm die Leiohe seines
erschlagenen Knechtes mit und brachte eie zu
dessen Frau Namens jjy> ^ ^u*. Sie
brioht in Klagen fiber Beinen Tod aus, auch
Aba zeid weint. Gannam aber^ in vttUiger Be-
stflrzung, halt eine Berathung mit den Seinigen
ab. Nie habe ich einen Kampfer wie Aba zeid
gesehen, sagt er; ich habe den Muth nicht mehr,
es mit ihm aufzunehmen : Jeder, der mit ihm
kampft und ihn t6dtet, soil 5 edle Pferde,
20 Kameele und was er sonst noch wflnscht,
haben. 'Ammfir erbietet sich dazu : er ffirchteta
sich gestern vor mir, eagt er, darum sbhiokte
er mir semen Knecht; ich kannte ihn Anfangs
nicht, sonst hfttte ich ihn sofort getadtet. Gan-
n&m lobt ihn, giebt ihm voraus seinen Lohn,
er aber antwortet: was soil das? erst will ioh
alle Araber todten und fur dioh ihre Habe er-
beuten und ihre Weiber. Dann ritt er auf den
Kampfplatz, Aba zeid sprengte auf ihn ein, hieb
ikm ^sofort den Kopf ab, jagte die Reiter in die
Wucht, verfolgte sie bis zur Stadt. Die Naoh-
ncht von dieser neuen Niederlage bringt den
Gannam ausser sich vor Wuth; da rath ihm
sein 2. Wezlr, Namens Raiiid, von Sultan Hasan
und den anderen Emlren das LSsegeid fflr die
gefangenen Frauen zu ibrdern, aber hinzuzu-
fiigen, dass das Lftsegeld Dajjabs schon ange-
kommen^sei. — Erzflrnt Ober den Brief, ver~
finlasst Hasan den Aba zeid, Mittel zu ersinnen,
urn fiber die gefangenen Frauen Nachricht zu
erhalten und sie zu befreien. In Folge desaen
verkleidet sich Abu zeid in einen uralten Der-
wisch; in der Rathsversammlung bei Hasan
erkennt ihn Niemand; er wolle zu den heiligen
Stadten wallfahrten, sagt er; angezogen von des
Sultans Ruf der Freigebigkeit komme er und
bitte urn ein Kameel und 1000 Dlnftre. Hasan
schlSgt sie ihm ab ale Gefahr bringend bei seiner
Reise; er macht ihm dafUr den Vorwurf dee
Geizes und ffthrt anzflgliche Reden, die Emlre
werden b6se und wollen ihn -to'dl hauen, be-
Bonders auch der Emir f)ajjab, es erfolo-t eine
Prtigelei, in der die Emlre den Kurzeren ziehen,
dann enteilt der Derwisch in die Wohnung dea
Aba zeid : die Diener werden ihm nachge6chickt,
kdnnen seiner aber nicht habhaft werden. Als-
bald tritt Aba zeid ohne Verkleidung zii ibneu:
es stellt sich heraus, dass er selbst ihnen den
Streioh gespielt , den Dajj&b freilich sehr libel
aufgenommea hat, und dass er es gethan, urn
die Stichhaltigkeit der "Verkleidung zu erproben.
Nun geht er, naohdem er die Verkleidung wieder
angelegt, fort, kommt zu dem Palast Ganngm's
und setzt sich unterhalb desselben bin und singt
in klaglichen T6nen , die Alle rfthren. Der
K6nig lasst ihn kommen und auf seinen Wnnsch
tragfc «r ibm ein rtthrendes Lied vor. Ich bin
ein Derwisch aus Persien, sagt erj auf der
Wallfehrt begriffen; aber ich bin ein alter Mann
und machte von dir ein Reitthier und Zehrungs-
geld haben, dann will ich auch am Grabe des
Propheten fttr dich beten. — Guter Derwisch,
sagt er, Gottes Segen steige mit dir auf uns
berab! Geh in die kleine Moschee unten am
Schlosse und bete fflr unsern Sieg fiber die
Feinde und besonders fiber den Aba zeid ; wenn
Gott dein Gebet erhdrt, sollen die Menschen
dioh auf ihren Schultern von hier naoh Mekka
tragen. Ioh will Gott bitten, sagt er, daso er
dioh bald mit ihm zusammenfuhre: meiu Gebet
pflegt Erfolg zu haben. Darauf geht or zur
Moschee hinab, Gannam aber unterhait sicii
beim Abeadessen mit den bei ihm versammelten
Grossen. Wie lange, sagt eein Wealr Radid,
willst du die gefangenen Weiber noch nutzlos
bei dir behalten? Ihre Angehdrigen lassen sie
nicht im Stich, du giebst sie nicht fur eiae
Kleinigkeit heraus: ioh bin der Meinung, dase
du an ihnen deine Lust stillst, ehe Dinge ge-
schehen, die dich daran hindern. Du hast gans
Recht, sagt er, kommt mit mir aacis oboa-
No. 9270.
GROSSE ROMANE.
267
Daselbst liees er nun einen Zechtisch aufschla-
gen, Hess die Frauen komnuen und auf Sttthlen
sich herumsetzen, dann zeohte er, liess auch
ta|t die Uebrigen trinken und forderte sie auf, ihm
vorzusingen. Aber sowol Watfa, als Boteina,
Tochter Bedr's, dee Bruders des Dajjab, ale
sckliesslich auch Zein ^^arabj^.die Toohter des
ijjLa^, dee Predjgers der St&mme &*cj und „^,
aingen uDVerzagt den Ruhm ihrer AngehSrigen,
so dass er schliesslich argerhoh und trunken
einschl&ft. Abu zeid hat unten, von aeinem
Sitz in der Moschee aus, das Singen gehdrt
und entdeckt, woher es komme; mittelst einer
Strickleiter steigt er an das Fenster desGemachs,
duckt sich hinter ein Palmblatt am Fenster,
h6rt das Gesprach und die Ges&nge im Zimnier
alle an. Ala Gannam schl&ft, zieht er die Leiter
an sich, und springt ins Simmer. Die Frauen,
die ihn - nicht kennen, wollen aufschreien , er
aber giebt sich ihnen zu erkennen: sie sind
hocherfreut und wollen ihm AUes erzahlen : er
aber sagt: ich weiss schon Bescheid, habe die
ganze Zeit fiber draussen am Fenster geaessen
und bin vor Kalte fast umgekommen. Darauf
giebt er eine Pastille Beng- und ein Stuck Niess-
4fc wurz (^JOS") an Wa^fa und sagt zu ihr:
wacht er auf und verlangt, dass eine von cuch
bei ihm sohlafe, so gebt ihm eine halbe Pastille
davon, und giebt ihr an, wie sie dabei zu ver-
fahren hat. Dann geht er wieder an seines*
Plate in der Moschee zurfick. Ala Gannam
von seinem Bausch sich erholt, nimmt er Watfa
in sein Cabinet mit, urn bei ihr zu sohlafen.
Die anderen Frauenzimmer wagen kein Wort
dagegen zu reden. Watfa aber bittet vor dem
Zubettgehen, noch etwas zu plaudern und ein
wenig Zuckerwerk zu essen. Bei dieser Ge-
legenheit nimmt- sic aus einer Frucht den Kern,
eteckt dafflr etwas Beng hinein, und weiss ihn
zum Genuas derselben zu veranlassen. Sofort
fallfc er der Lftnge nach im Cabinet nieder,
Watfa lasst ihn liegen, l&uft au den anderen
Frauen, erzahlt ihnen den Vorfall und Alle
danken ihr. Am Morgen aber stebt sie auf,
lasst ihn an dem Stuck Niesswurz rieohen, da
emlichtert er sich, niest, sieht, dass es Morgen
ist, bedauert seinen Raueoh, mochte das Ver-
fbf lorene naehholen, wird aber auf spBter yertrostet.
In der naohaten Nacht kommt er wieder mit
Watfa allein zusammen. AbQ zeid hat sich
iBSwiseben zu den Seinigen zurfickbegeben, hat
den Emiren die Sache erzahlt und geht mit
dem wuthschnaubenden Dajjab, Zeid&n, ElHafl&gl,
Mun'im und Na'am, Bedr&n, RablV und im
Gauzen mit einer Schaar von 80 Mann, aus-
erlesen und tapfer, zurfick, versteokt sie in einen
Hinterhalt, geht allein um Mitternaoht zu dem
Pfortner, tritt ein und haut ihn nieder, Sfmet
das Thor und lasst seine Genossen ein. Das
Schloss Gannam^B lag hinter der Mauer; er be-
festigt eine Strickleiter daran, sieht durch das
Gitterfenster und sieht, dass er, von Watfa mit
Beng berauscht, in tiefem Schlaf daliegt. Nun
nimmt er 7 Mann, darunter den (j-^ys, mit
sich. Dieser will ihn im Schlaf tSdten, Aba zeid
hindert ihn daran. Sie bringen aber die ge-
fangenen Mfidchen fort, raumen das Schloss
ganz leer, indem sie ihre Pferde und sich selbst
mit Allem, was darin ist, beladen, lassen nur
die Decke, worauf Gann&tn liegt, zurfick und
begeben sich sohleunigst zu den Ihrigen zurfick.
Gannftm aber bleibt am folgenden Morgen von
der Berathung mit seinen Emlreu zurfick ; es
wird nacbgesucht und man findet ihn schliess-
lich im Zustande der Betaubung. Duroh Niess-
wurz zu sich gebraoht, springt er auf und ruft
von einem Ende des Palastes bis zum anderen
die Namen der Madchen Watfa, Zuhajja, Kul-
$flm u. s. w. Als ibm sein Weztr zuruft: komm
doch zur Besinnung, sieh doch, dass dein Palast
ausgerfiumt ist, dass deine Kleinodien, Schatze,
Waffen, Alles fort ist — da erst kommt er zu
sich und begreift seine Lage. Wer hat das
gethan? ruft er niedergesohmettert aus. Kein
anderer, versetzt der Wezlr, als Aba zeid, dor
Listonschmied der Benfi hilsl, und hfttte er
nicht Gott gefflrohtet, so hfttte er deine Lebens-
tage abgeschnitten. — Vor Zorn wird es ihm
sohwarz vor den Augen; er versammelt sofort
sein Heer und rfiokt ins Feld. Bald stehen
auch die BenO hil&l ihm gogenftber. Sem Wezlr
RWid follt unter den Schwertutreichen DajjBbs,
der bis zum Abend 37 Roiter mit eigener Hand
niedermaoht. Am folgenden Tage begegnet ihm
Gannam auf der Wahlstatt und i-agt: bist dtt
vielleicht Abfi zeid? — Nein, ich bin DajjRb. —
Nicht dich suche ich, sagt er, nicht an dir will
iph Rache nehmen, sondern an Aba zeid, dem
Rankeschmied, den sohick mir her, dass ich
ihm mit diesem Sohwert den Garaus mache.
Aba zeid aber stand in der Nlhe und h5rte die
Rede; sofort trat er vor, drangte DajjSb fort,
stfirzt aich auf ihn wie der Falke auf die Taube,
zieht eein Schwert und haut sein Haupt von
34*
268
GROSSE ROMANE.
No. 9270—9273.
den bohultem. Daasi atttrat er sieh auf die
Leute deseelben wie ein Lowe, metzelt links
und rechts deren Reihen nieder, ihm nach dr&n-
gen die Bena hilal nnd werfen Alles zu Boden.
Die Feiade ergreifen in v5lliger Angst und
Verzweiflung die Plucht, von den Bena hil&l
^erfolgt. Am folgenden Morgen erobern sie die
Stadt, plunders sie und rauben alle Schfitze
des ersehlogenen KSniga.
ScMues f. 21"? ^U*^ ^j S5 j u j^
9271. Wo. so?.
40 Bl. 4«», 19-20 2. (22'/aXl6; 1^X12«">). - Zu-
stand: nicht ganz feat iia Einband, eonst ziomlich got. —
Papier: gelb, zieralioh stark, wenig glatt, — Einband:
Pappband roit Lederrfiok6a. — Titel f. 1":
Anfasjg f. l b s \ J ^ tM p ^jdi |j^j ^yj $g
{lyi J^yfl \jJjl-4 $& ^ u ... pLbt Vj
gJt fc^bS ^ Jji v~yL» JjI»» J5 , outi.
= Wo. 858, 1. Die Ersablung hier iet etwas
auofubrlicher, namentlich mit viel mebreren und
langeron Gedtchten auageatafctef..
8 o h 1 u e 8 £. 40" s «^' f lie jSvXilj ^.jUrJ! fjS^g
uji i^js u s^kPj c ir u iJju j4^i ^u*.
oaJUa y*^ 3 t3UXJ! 5 pUsdi Jjs &Jbs ^ ^
Sehriff.: dio gowobjsliobo etwse dannere 2nohtis«
iteid. — AbsobriJt torn J. 1231 Qafar (1845).
9272* We. 898.
i) f. m~m.
F«ifmfcfcato.o.Sobriftwiel>ei 1) (im Ganzen, wiodort
aaob, mit etwas blaseer Diate). — Titel f.23" am Raade:
Aafsag f. 28 a : tjJbS ^ ^ UJ ^yj ^
=^ We, 8i>9, 1. Die Eraebkng ist hier
etwaa aHsfofcrlicher, bat auoh mehrere und langere
Gediohte, und komxat mehr mit We. 807 uberein.
S oh lues f. 50 u j Uj>;Uj ^jj| ^ujj ^ ^
*kf$ ly&b *I+M LjW 3 . . .' ^jo LaAjlj ^^J
«^% U£JI 1^ . . . usyia* i tj j| ^uu
gJt ^ (.Ufclf J^ ^aall fc k# vba*j 'j*m J^b ^^
Naoh dieser SaHusflbeiaerktiiig wird die
Eroberung dieser Stadt duroh die Bena hil&l
abo in das Jahr 428 /ios6 verlegt.
Abschrift im Jahre 1267 Rabf II (1851) von
9273. We. 859.
8) f. 28-35.
Format eto. und Scbrift wie b«l 1). — Titel fehlt.
Er steht aber sohon f. 1' and ist:
fXA^Ju* J**Sj jA&A (oder vielmehr .f^J^ »$S
Anfang f. 22»: LOS UU p |/ L. ^yf Jb
<u*ut ^Lj^ fcut ftilX* _^AlaJlwi pLc _^JLsS JiL» _ij
gJt JvXaJl^ Q»»e» »L»j^ cs*i^°
Unmittelbare Fortsetzung von We. 859, 1.
Nachdem die Benu hil&l an Stelle des ge-
tddteten Gann&m seinen Sohn Mas& zum Kdnig
des Landes eingesetzt und 7 Tage in k.JrX und
in ijw&k verweilt hatten, brachen sie nach
Aegypten auf und fielen von 2 Seiten in das-
selbe ein. Dort herrechte der Konig ckXaM,
dessen eigentlicher Name ifLJlu war. Der
K5nig ^aIsaJI gj£«, bei welchem er Mamluk
gewesen, war ohne Erben verstorben und er
war sein Nachfolger geworden. Nun kamen
die Hirten und klagten ttber die Gewaltth&tig-
keiten der Bens hilal, dass sie die Felder, Wein-
berge und Palmenpflanzungen besch&digten ; in
Folge dessen hielt er Berathung mit seinen
Wezlren, Emlren und Grossen ab und besehloss,
den Feinden den Zehnten an ibrer Habe, an
Kameelen und Pferden und auoh an jungen
M&dohen, abzu?erlangen. Mit diesem scbrift-
liohen Verlangen ging seinOber-Wezlr, ein recbt-
Bcb&fieaer und welterfahrener • Mann Namens
Soleiman ben janus, zu Sultftn 6aean und er-
kundete dabei, wie es urn sie stehe. Da befiel
ihn Angst und Kleinmuth und Zweifel an glflck-
liohem Ausgang, Hasan nahm den Brief sehr
Obel auf, liess aber den Wezlr in die Gast-
r&ume fuhren und berieth sich mit seinen Emiren.
Da spraeh Dajjab : soil ich dir rathen, so reiten
wir hin und nehmen ihm das Leben. Seid ihr
aber des K&mpfens mOde und zu feige, so nehme
ich allein es auf micb, und w&re er selbst
einer der Ifrits Soleimans; und fllrwahr, wenn
wir auch Alle getodtet wurden bis 8uf den
letzten Mann, so wfire dies ertr&gucher, ale dass
man uns die Mfidchen und Weiber nimmt. Aba
zeid aber rath zur List. Gebt den Zehnten,
esgt er, sncht auch 7 Weiber aus, darunter
fc^jL^-l und asLj, und ^^JaJf JUs- und «y,UJt
No. 9273.
GROSSE ROMANE.
269
Ioh werde sie hinftkhren, ihm Gift beibringen
und so sein Land uns gewinnen. Hasan stimmt
ihm bei und lasst den Wezlr kommen. Mein
a Herr 1st j&hzornig, sagt er, und bedenkt oft die
^ Folgen nicht; er ist gegen euoh sehr einge-
nommen; vielleicht ist auch allerlei vorgefallen
zwischen euch; ich kann nichts dafflr und bitte
euch, mein Leben und mein Hab und Gut zu
Bchonen. Hasan beruhigt ihn, besohenkt ihn
mit einem stattliohen Ehrenkleid und ubergiebt
ihm ein Schreiben an den K6nig, des Inhalts:
Wir ziehen gegen Ezzanati, der unsere Kinder
gefangen halt; wir betraohten uns hier als deine
Gaete; wir wollen dir auch den Zehnten zahlen,
aber mussen ihn erst einsammeln, und werden
ihn dir in 3 Tagen schioken. Der Kdnig ist
fiber die Antwort sehr erfreut, erkundigt sich
auch bei dem Wezlr nach den Zust&nden und
Personen bei ihnen ; derselbe ist ihres Lobes voll.
Aba zeid aber l&sst die 7 jungen M&dohen zu
sich kommen und unterrichtet sie von seinen
Pl&nen und was sie zu thun haben. Dann liess er
120 grosse Kisten machen, jede mit 2 Deckeln,
den untero versohloss er von inwendig, den
oberen von auswendig, liess 120 auserlesene
|L Reiter hineinsteigen, und gab ihnen alien einen
Schlaftrunk ein: darunter waren Da|jab, Zeidan,
Elhaf&gl, Bedr, HigSzI, 'Amm&r, 'Amir. Oben
auf packte er Seidenzeuge, Teppiche, Atlas,
allerlei kdstliohe Stoffe und Waaren. Dann
nahm er eine Zwiebelsalbe, rieb sich damit das
Gesicht ein, so dass kein Haar im Gesicht zu
sehen war, setzte erne Maske auf, und erschien
so ver&ndert, dass kein Mensch ihn wieder er-
kennen konnte. Dazu legte er einen umge-
wendeten Pelz an und setzte eine Mfitze von
allerlei Thierschwftnzen und Vogelflflgeln auf,
liess die Madchen jede in eine Sanfte steigen,
aufs Beste geputzt, und neben jeder Sanfte
•musste ein Diener gehen und d©n Kameelzaum
halten. Dann sagte er zu Hasan: wir gehen
nun zu Kdnig Elfarmand und ich bin unbesorgt;
du aber zieh mit dem Heere und den Sftnften
duroh das Land nach Ecca'ld bis zu der Durch-
gangsfurt und lagert ddrt und seid auf eurer
Hut, bis wir fertig Hind und euoh einholen.
Hasan ist betrflbt fiber seinen Fortgang: sei
jk. voreichtig, sagt er, denn du Mst unser Hort;
du bist unser Gold, die ubrigen sind nur Kupfer.
Abtl zeid zieht also ab und fflhrt selbst das
S&nftenkameel der E%ftzije: Hasan und seine
Emlre geben ihm das Geleite. Einen Boten
seiner Ankunft schickt er -vorauf an des Kdnig :
er besohenkt denselben reichlich und reitet mil
Gefolge dem Zuge entgegen: die Begrussung
ist herzlioh. Hasan oagt: verweilen kann ioh
nicht, ich muss westw&rts ziehen, ioh ffihle vo?
Ungeduld wie wenn mich Kohlen brennten, ich
wfinsche einzig von dir, dass du mich duroh
dein Land ziehen lassest und Hair keiner dabei
in den Weg tritt. Das sagt ihm ^derRSnig
zu, so nehmen sie Abschied und HaeaB zieht
mit seinem ganzen Haufen weiter. Elfarmand,
mit den 7 Madchen und dem ftbrigen Tribui
zufrieden, liess Alles in seinen Palast tragea,
dort stellten sie rings die Kisten bin, die M&dohen
aber sassen auf seidenen goldgeetickten Deckee
und zu ihrer Bedientang standen Diener bereit
und auch Aba zeid stand "da in dem beschrie-
benen Anzuge. Nun tritt der KSnig ein, alls
stehen auf, Aba zeid stiirzt auf ihn su, kiisat
ihm die H&nde, tanzt und thut ganz nterisch,
so dass der KSnig laohend fragt: wer er sei? —
O Herr, ich bin Qaikrur (UiiiJ). _— -«Ja, "-sagt
Elgazije, es ist ein Spaesmacher, o Konig: weno
ich veretimmt bin, erheitert er mioh ■immer:
th&te er ee nicht, bei Tag und bei.Na'cht, bo
wllre ich, fern von meinen Kind©rn"Hnd;meinem
Manne, untrSstlich und wfirde weder essen nooh
schlafen kSnnen. Der KSnig eetzt sich unter
sie, unterhalt sioh, fragt was in den grosses
Kisten sei: lauter feuerrothes Gold, verseiKt
Qasmir. Nun schlagt der KSnig selbst eine
Kiste auf, es bricht oben ein Stuck ab und
Goldstficke fallen daraus zu Boden. Nun war
grade in dieser Kiete Dajjab versteckt, da springt
Watfa auf und weint und scklftgi ihre Brust
und zerreist ihre Kleider und thut sehr H&glieh,
So dass der K6nig beoturzfc su ihr geht und
schSn mit ihr thut und ihr allerlei kostbare
Saohen verspricht und sie beruhigt. Dann ruft
er den Qasmir herbei und sagt: erheitere die
Watfa durch deine Sp&sse. Dies thut er auch
bis gegen Abend. Dann lasst der Konig sich
Glas und Flascho bringen und von ihm eia»
schenken. Er streift sich die Aermel auf,
schenkt ein und reicht ihm daa Glas. Nun
sing mir etwas vor, Qaimir. — Ich kann aicht
singep, aber diese Damen k5nnen es, ich will
dazu tanzen und mit Schwertern und %mmm
KunststQcke machen. — Auf des KfoigsWuiisch
singt dann Fitne, TooMer deg Qsilj :dsrauf
Watfa, deren Gesaag ihm so gefelit, : dafii e?
sie kflssen will, sie weicht ihm aber aus und
370
GROSSB ROMANE.
No. 9273.
Qa^nsir faagi an, einDroblied-zu singen. Daruber
wird der Kdnig bose und will ihn umbringen,
Elg&sye thut aber Fiirbitte, er sei halb srerruckt
read '.dsse Eichtj, was er sage; jeaer mage eolohen
Bnrmhm .\d.oeh nioht .<. beachten. - Kara, sie be-
ruMgtihn, phrfeigt den Qasmir mit Scheltworten
aad ,gagt ..: Ml dem Kdnig lieber seinea Beoher S
Er.-,Rabenkt,:ihn,,yoll, dann singt Elgasrije. Jhr
Lied -ranbt -dem .Kdnig. erst reobt die Besinnung.
s& gi^bt :ihr ; seineB Beoher and ssgt; thu mir
die Liebe uad trink dieses Becher! Sie will
ion nioht nefamea noch anrnhrea, und Qasmir
aagt: ,<i .•Konig, emfichtere dich und komra zu
d!r,,-nnd:-gieb. diob sufrieden; unser Trank ist
Kameeimilch, u»s ist Wein yerboten tod Gofct
myl dem Propheten und wer Wein trinkt,
\videi-aetet nich Gott, der nimmt den Veratand
uad macht dumm; und nun singt er ein Wein-
Jiod. Dm GottnB Willeo, ruft dor Kdnig, wie
hhhach deine Worte, wio beredt deine Imago
;.'!(! Von morgen s>i> 5 du eollet ee sehen, will
:ab nicht raehr so?»ben, aber nun g| e b mir den
tect, den du noch hast nnd hag uno morgen
^ b^wu, Er ecbenkt also em und der Kdnig
..;:■•[:(., bio er vollig ber,?.U3obt hinsinkt; dor
.'Jfjbb-ftvank giobi, ilra den Rest, er flUlfc bin.
; >as"uf oiFnot Aba zeid rait dea Madchen die
.tCigtsa; die Manner darta erhalten ein Gegen-
arJt.isJ uad kommen zur Besinnung, epringen
Wow, sebwiugen ibre Klingen, Dajjftb tritt an
dfiu ALouig heran und will ibn tddten, Aba 5teid
W>, ibn da?on zuruck: laes ibn, jetzt ist er wie
todt^uud vermag gar niohta; Hinterlist pasat
far Feige; bat or sich wieder erfaoit. und iat sr
?■;> l-JesinnuDg gskommcn und will uns dann
af.«?8c anhaben, oo treiea wir ihm mit Schwert
?wa Lansc entgegen. Daranf nimmt er den
King vou seinem Finger, schreibt in seinem
> isisen Kuf einem Blnii und uatersiegelt es, geht
?:« <->!eaa Kameelaufesber, zeigt ihm das Blatfc
uad verlangt 200 Kameele; dereelbe fiibrt oie
mfosl hsrbei, Abu zeid umd die Eaalre paoken
i>m (lea Sisten die Kostbarkeiten und aiw dem
Sohloswj fellea Werthvollo, Altea und Neuee,
dwaai', ciehen dora Konig sein* ICleider sua,
ofecken die MadcLea in Mannerfcraobt und.geben
ihnon Scbwerter; dana ecbreibt und unteraiegeit
Aba zeid ein Sohriftotuok, daos man eie linbe-
belligt. Ziehen lauBs und zieht, eelbot vorangehend,
Miifc ibnes Allen ab. Auaocrhalb der Stedt be-
gegnef. ibaon der Stadfcvbgt und halt eia an;
Aba s^i-i jreigj; dan untereiegelte Snhriftatflok
vor, da lasst er sie ihres Weges zieben und
Bie kommen Alle zu ^den Ihrigen woblbebalten
am Morgen an. Hasan umarmt hooberfreut
den Aba zeid, dankt ihm und lasst eofort die
Trommel zum Aufbruph rttbren. Indessen sohlaft
Konig Elfarmand und Niemand geht , ihn zu
weoken .-; erst als nach Mittagszeit sein Dlwan
beisammen ist und er immeribrt nioht kommt,
geht sein Wezlr Soleiman zu dem Palast und
beauftragt einen Diener dort, zuzusehen, we8balb
der Konig nioht komme. Wb dlirfen nioht;
eintreten, sagt der Diener, seitdem dieArabisohen
Madohen im Sobloss eind. — Dennooh sohickt
er ihn hinein, urn zuzusehen, was dem Konig
zugestossen sei: da findet er Alles ausgeraumt,
der K6nig liegt auf dem Ruoken, schlaft, seber
Kleider beraubt, in blossem Naohthemd. Entsetzt
meldet er dem Wezir, was er gesehen: der
KSnig ist, glaube ioh, todt, das Schloss leer!
Der Wezlr siebt selbst zu, findet Alles so, wie
ibm berichtet, und meldet eofort Alles den ver-
samraelten Emlrcn nud Grossen. Er geht mit
ihnen in die Raume, man findet den Kftnig
durcb Schlafpulver betaubt, halt ibm Nieeswurz
vor, er erwacht, springt auf, ruft uber Qasmir
imd die Madcben: da tritt der Wezir zu ihm
und sagt; konim zu dir, o Konig, die Madchen
eind fort, deine Sacben, deine Waffen, deine
Koetbarkeitenl Nun kommt der Konig zu Be-
sinnung und ruft: Wer bat una dies angethan? —
Wir wisoen ee nicht, wir baben dich so ge-
troffen: erzahl una, was mit den Freraden dir
passirt ist, dann wollen wir eie. einholen und
es ibnen eintranken. Der KSnig blickt eine
Zeitlang zu Boden, dann weint er, erzahlt seine
Erlebnisse, sprioht es aus, dass dies das Werk
des Aba zeid sein musse, und verspricht, Raohe
an dem Treulosen zu nebmen. Sofort wird das
Heer versamraelt, uber 200000 Reiter stellen
sicb ein, und der Konig macht sioh an die
Yerfolgung der ,Benu hilal. Um Mitteruacht
holen sie dieselben ein. Diese hatten sich daraiu
eingerichtet und theils verschanzt, theils zum
Kampf im Felde vorbereitet. Am Morgen be-
ginnt die Schlaoht; der eine Wezir des Konigs,
Elmond'ir mit Namen, epreugt vor zum Zwei-
kampf; der Kdnig aber heisst ihn umkehren
und duretet selbst na«h Kampf und Rache. Er
tummelt sein Ross bin und her und ruft mit
lauter Sfeimme den Aba zeid zum Zweikampf
oder auch den Sultan itaean. Sofort tritt Aba
zeid por und stfirmt auf ihn 3ob; er aber ruft
No. 8273-9-275.
GROSSE ROMANE.
ihm zu : nicht so hitzig, du Rankeschmied Qasmir,
du Fraueunarr! und droht ihm und alien semen
Preunden achmahlich.es Verderben. Aba zeid
bleibt ihm die Antwort nicht acbuldig, dann
kampfen sie und der Konig fallt miter seinen
Schwertstreichen, Dann wirft er sich aufdeasen
Reiter; die Beofl hilal folgen seinem Vorgang
und dringen in die Feinde bis zu den Standarten ;
Dajjab eraticht mit der Lanze den Weztr El-
mond'ir, Zeidan schlagt dem Wezlr A*? den
Kopf herunter, Abflzeid aticht den Wezlr „,&*
nieder. Der Wezlr Soleiman aber hatte sich mit
seinen Leuten zur Seite geatellt und nicht am
Kampfe betheiligt; sis er nun die Niederiage
der Andern sab, warf er die Waffen fort und
bat Hasan urn Gnade. Sie wurde ihm gewahrt;
dann kehrten die Ben II hilal als Sieger mit
reicher Beute heim. Nun kamen die Emlre bei
Hasan zuaammen , unter ihnen auch Soleiman;
es wurden auch die Groaaen und Vornehmen
i zuaammen berufen und alsdann, an
von .■:
Elfarmands Stelle, Soleiman ihnen zum Herrsoher
eingesetzt, ihnen Gehorsam, jenem Gerechtigkeit
zur Pflioht gemacht. Sie huldigen ihm und naeh
Ueberreicbung von Gescbenken empfiehlt er sich
^ bei Hasan und seinen Grosaen und tritt sein
™ Herracheramt an. Die Benu hilal aber breohen,
nach Aufenthalt von 20 Tagen auf, um nach
der Furt iiber den Nil zu kommen.
■■■■■SchJuB.B-.-f.-.3.5^:-. v y*». D UaLJt y>\ lSOuu 5
JLaj :\^-^aS>>,\ ioUwj *^Jis^ J>*s»5 v3*^j"l i}"*-* 3 i "f^i
9274. We. 808.
30 Bl. 4'°, 16—19 Z. (23 X 16y a ; 17«/a— 18 x 12 cm ). —
Zustaod; nicht feat im Eioband; nicht reoht saabor. —
Papier: gelblich, ziemlich stark and glatt. — Einband:
Pappband. — Titel f. 1": vl ' y^jn ob*-*'
Anfang f. l b : l jX&- qJ^Lw IjJIi "tf. 155^ *3^5
B*J1 , -AV.J |Ji£ , j-wy* &J> •£-A0> M W »*-5 S *5 l^£*") W^£^
UvXaS S$® LS ^ ^ |»^jC3t ffj-jrij V^*"^' LblaXj
ipj) f>\>\ Mm> 1$*$* •**•'' le««<-AJ «• »XaJ cy*^™? LS^°]j *5
= We. 859, 2. Die vorliegende Erzahlung
iat etwas ausftthrlicher, enthalt beoondera mehr
Gedichte und oft von groaaerem Unifang.
Schluaa f.30 b : i&fAi^ sJij>I. ^>LfiXJI f^ pXS
Schrift: die etwas foinere getenfigo Schrift. — Ab-
Bohrift Tom Jehre 1261 MoBarram (1845).
■ Tital feWt.
9275. We. 869.
S) f.i§-4§.
Format etc. u, Sohrift: to© bai 1)
Er ptoht auf f. 1% n&mliob.:
XJnmittelb&re Forteetzung voa 2). Anfsag
f. 36 s : jo* vj JOfljaJI _^bS ^^ ^ UiS WS ^IJ
^Jl s-alstt jj* 6 ^ LT^S O^ o^**^ *?°)f*. : yQ*9-.
Nachdem Soleiman ben jQnus, der fruhere
Wezlr, zum Herrsoher gemacht und die Moechee
in Micr aufgebaut worden, braoben die Benfl
hil&l auf naoh Ecpa'ld, nm in die Westlander
zu gelangen. Ihr Fubrer war Abfl zeid, denn
kein Anderer kannte den Weg. Nachdenklich
und miasmutig war er an jenem Tag hinten bei
den SSnften zuruckgeblieben , wfihrend Hasan
und der Qadl aich in der Mitte befanden' und
Dajj&b voranBchritt ala Ftthrer. So kamen sie
an den Nil, der auf ihfem Wege lag. Dajjftb
stand am Ufer und hieBB sie durchgehen. Die
Stelle aber war etrudelig und tief, daa wuaste
aber Keiner von ibnen: sie aetzten also mit
ihren Reitthieren und Laatkameelen ins -Wasser
und suchten einander zuvorzukommen : da kamen
sie in den Strudel und Schafe und Kameele
mit ihren Lasten, Weiber und Kinder ertranken,
Gott weise wie viele. Einige aber gewannen
seichte Stellen und kamen zurflck. Da erbob
sich ein grosaes Gescbrei und Dajj&b lieas am
Ufer Halt macben und eilte zu Hasan , ihm das
Unglnck anzuzeigen. Hasan war daruber aehr
betrttbt und fragte, wo iat denn Abfl zeid?
Warum ging er nicht vorauf, kennt dock- Keiner
den Weg als er! — Er ftthrt das Kameel 'Alj&'s
und mag sich nicht von ihr trennen, lieber IfiBat
er una umkommen in einem Lande, das weder
wir, noch unsere Vater oder Grpssvater kannten.
Ruft .ihn herbei, befahl Haaan. — Abfl zeid
sprengte an die Furt beran, h6rte daa Klagen,
Jammern und Weinen, und sab, dasa Hasan
und Dajjfib unter ihnen stand, zornig gegen ihn
erregt. Eraterer machte ihm Vorwurfe, er aber
entschuldigte sich damit, daas er den Tag damit
zugebracht babe, einAnliegen seines Scbwieger-
vaters Hoaein elga'farl zu erledigen, und dass
ihm beim Beaprechen deeaelben eub dem Sinn
gekommen wiire, daes die Furt alebald zu paa-
siren sei; er bedauere lebhaft das Unglfick, das
sich ereignet habe. Da sagte DajjBb : ioh weiss,
wie die Sache zuaammenhangt, Du wussteat,
dass meine Leute heute voraufgingen und auf
272
GROSS! 'ROMANS.
No. 9275.
ihrem Wege diese YerderbeaaBteiio log: da biat
du hinten geblieben. Wenn du bo dem Miith-
ohen an uas kuhlen wolltest ode? so uns web°
zuthun die Absicht hattest, eo sag es, dass wir
dir den gebubrenden Lohn geben, oder sonst
bist du so in Liebe zu 'Alja bef&ngen , dass
du darilber die Verehrer Allahe zu Grande
gehen lasst! — Er weist diese VorwQrfe von
sich und die Entire bitten ihn, die S&nften-
kameele an der rechten SteUe durob die Furt
gehen zu lessen. Nein, aagt er, niobt eber ale
bis ich eelbst erst meine Lenta faintibergerubrt
babe end dann zuruckgekommen sein werde.
Nun lassen <iie Entire die Leute vom Ufer
zuruckgeben; Aba zeid bolt seine Angehorigen,
steigt ins Waseer, praft die Tiefe und bolt dann
die Elgazije hebst den 'Ammariterinnon, den
80 Emirstdchtern, die stets in ihreni Gefolge
waren und ohne die eie nie ausritt. Als sie
nun mitten in der Furt "war, drangte ihr Kameel
sich an das der 'Alja ; die beiden Sanften darauf
stiessen an einander, die der Elgazije neigte
sich, So dass eie fast herunterfiel: da hielt
'Alja sie mit ihrer Hand feat und brachte sie
wieder in die richtige Lage, dass sie festeass
und grade stand. Elgazije aber scbalt auf
'Alja mit groben und anzuglichen Worten, diese
aber erwiederte: solche Kedea hast du gar nicbt
nothig zu fuhren vor alien diesen Emlrtochtern
gegen mich, die Gattin deines Vetters ; was babe
ich dir gethan , da du fast her unterfielst ? Ich
babe dir wieder in die Hohe geholfen und das
ist nun mein Dankl — Du willst mir noch
Gegenreden ins Gesicbt werfen, versetate El-
gazije, du Vettel, du Mchtsnutz, du Genossin
unseree Knechts? stellet du dich mit mir gleioh?
Mit mir, der Tocbter Sirban's und der Schwester
Hasan's? Nun lacbten die Weiber 'Alja aus,
die weinte dariiber, dass sie fast an ihren Thranen
erstickte. Auch mein Vater, ruft sie, ist ein
angesehener Emir, mein Gemahl ist Abu zeid,
kein Knecht, wie du aagst, sondern Sohn eines
Emirs und einer adligen Mutter ; du hast uns
verunglimpft: so kehren wir morgenden Tages
beim, ich gehe keinen Schritt weiter nach Westen.
Damit wandte sie ihr Kameel um und kehrte
zuruck durch die Furt und sucbte in hochetem
Zorn ihre Leute auf. Sie begegnet ihrem Vater;
weshalb kommst du wieder, fragt er, noch dazu
so zornig? —Sie erzilhlt ihm die Geschiohte;
die Worte der Elgazije treSen ihn schmerzlicher
als Schwertstreiche; mit finsteren Mienen lftsst
er seine Frauen und Diener mit den Kameelen
und seiner ganzen Habe umkehren und brioht
mit ihncn nach Negd auf. Abu zeid aber leitet
noob den Durchgang der Leute durob die Fort)
ohne Abnung von dem, was sich mit 'Alja zu-
getragen hat. Da kommt ein Reiter angesprengt
und ruft ihm zu : komm, Emir, dein Sohwieger-
vater ist in Zorn und kehrt mit seinen Leuten
beim! — - VerdriesBUoh sprengt er bin zu ihm
und fVagt nach der Ursaehe und setzt hinzu:
sollte dich Jemand beleidigt haben, furwahr,
mit diesem Schwert wurde ich ihm das Haupt
vom Leibe hauen, selbst wenn es Sultan Hasan
ware 1 Nun erzShlt ihm Hoaein den ganzen Yor-
fall. Darauf erwidert Aba zeid: auf Frauen-
gerede kommt nicht viel an; komm mit uns, wir
Bind nioht mehr fern vom Westland; bis Negd
ist es weit vqu bier, feindliche StSmme findet
ihr auf dem Wege und Gefahren vollauf: lass
mich nicht vergebens bitten I — lob sohwSre
bocb und theuer, versetzt Hosein, ich kehre
nicht um, es sei denn dass du die Elgftzije zu-
recbt setzest, wie sie es verdient. Voll Unmuth
bedachte Abu zeid bei sich : soil ioh sie zurecht
aetzen nach Gebubr, so muss ioh sie todten,
und das ware bedenklich: es wttrde Feindschaft
und Hass und Aufruhr zu Wege bringen. Er
uberlegte dann, wie er ihn besanftigen k5nne,
und sprengte auf seinem Ross fort, um Elgazije
aufzusuchen und ihr Vbrwurfe zu machen. Diese
aber fdrchtete sich, nach dem Vorfall, ihm zu
begegnen ; sie bereute ihre Worte , aber die
Furcht ftberwog und sie sucbte bei den Frauen
des Qadi Bodeir Zuflucbt in Verborgenheit,
Vergebens suchte Abii zeid nach ihr, bis man
ihm ihren Aufenthalt sagte. Mit gezuoktem
Schwerte trat er bei dem Qadi ein und sagte:
giebst du nicht sofort die Elg&zije beraus, so
tSdte ich dich. Der sprang sofort auf, erfasste
seine Hande, that Fursprache und redete ihm
zu, ebenso thaten die Emlre um denselben und
endlich gelang es ihnen, jenen zu besanftigen.
Auch Hasan erfuhr von der Gesobiohte und
dass Hosein zuruckkehren wolle und gerieth
in beftigen Zorn gegen seine Schwester. Eilends
begab er sich j mit Dajj&b, Zeidan, i«r>i> und
Elbaiagi zu Hosein und alle drangten in ihn,
er m6ge mit ihnen weiter Ziehen. Aber ihr
Zureden war vergebens. Sie alle furchteten
nun , dass auch Aba zeids Abfall von ihnen
statthaben wurde: sie kannten seine Liebe zu
'Alja und dass er sich von ihr nicht werde
No. 9275.
GROSSE ROMANE.
278
trennen wollen, nur zu gut. In der That ware
ihm leichter gewesen, sich von Allen Andern
zu trennen als von 'A1J&: die Trennung von
4fe ihr ware ihm bitterer ale der Tod gewesen.
Er ging also zu Hosein und wollte mit ihm
heimkehren: da traf er Hasan und die Emlre.
Sie Alle bestttrmten und baten ihn, mit ihnen
zu gehen: er lehnte es ab. Vetter, sagte dann
Hasan, wir sind hier in der Fremde: der Fremde
aber ist so gut wie blind, wenn er auch noch
so gut sehen kdnnte; du bist mit uns hieher
gekommen, ohne dich waren wir in Negd vor
Hunger zu Grande gegangen; nun sind wir bis
hieher gelangt, zahlreich sind unsere Feinde,
wenige sind uns Freunde, ausser dir kennt
Keiner die Wege und Stege; gehst du zurflck,
was soil aus uns werden? Dein Schwiegervater
hat geschworen, nicht mit uns weiter zu gehen,
trotz unserer Bitten. Soil ich sie tSdten? das
wurde uns unter den Menschen Unehre und
Schande bringen. Wenn dich das versBhnt,
so tbdte michj aber kehr nicht urn und lass
die Unsrigen hier verderbenl — Auf diese
Worte schmolz sein Grimm und auch 'Alja bat
den Qadl, er moge die Elgflzije holen, urn sich
Jfc mit ihr vor dem Aufbruch zu versShnen. Dies
geschah, sie wechselten freundliche Worte mit
einander, dann ging Elgftzije in ihr Zelt, Hosein
aber gab nicht nach. Es ist Gottes Wille, Bagte
Hasan, dagegen kann der Mensch nichts aus-
richten; Gott kann auch Wege finden, wieder
zn vereinigen, was getrennt worden. — Nun
entschloss sich Aba zeid, mit schwerem Herzen
und wider Willen, ' Alja zu verlassen-. unter
Thranen nahmen Beide Abschied von einander.
Er nahm seine 3 Kinder von ihr, den Za'id
und Zeidan und die Kultam, die alle noch klein
wareny und auch sie verabsohiedeten sich von
der Mutter. Er ging nun seines Wegs mit
ihnen, nosem aber begab sich mit seinen Leuten
nach Micr, wartete auf die Pilger und ging mit
ihnen, machte die Wallfahrt mit, dann begab
er sich nach Negd und blieb in L*j£i und
^JuIiSJt, seinen HeimatsSrtern, dort sammelten
sich seine Leute und Freunde und er wurde
seiner Sorgen und Traurigkeit ledig. — Abu
zeid aber machte sich nach der Furt auf und
^ ging zu seinen Leuten, da begegnete er seinen
~ Sdhnen, Moheibar, Qabra, 'Ikrima, Seiban, die
Sanften abladend und sein Zelt aufschlagend.
Da sah er einen Atl (jit) Baum an der Zelt-
thttr, setzte sich drunter, lehnte den Rticken
HANDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
an seinen Stamm und weinte bitterlioh. Da
setzte sich ein Rabe auf den Baum und krlohzte
bo schmerzlich, als ob auch er ein Lieb ver-
loren habe. Da flberkam den Aba zeid die
Sehnsuoht und 'Alja's Bild trat ihm vor die
Seele und das Verlangen nach ihr und Beine
Herzensunruhe regten ihn auf: da redete er
zum Raben und klagte um sein Lieb und seine
Freunde in wehmutigen Worten. — Die Emlre,
die ihn hSrten, suohten ihn um 'Alj& zu trSsten,
und seine Kinder von ihr kamen in die Obhut
der LJ1 ^yac, Toohter des ^=->i' und Mutter
von Moneibar, pabra, 'Ikrima und SeibBn, die
Bohon tapfere Reiter geworden waren. Hasan
aber hielt einen DlwRn ab, an dem Aba zeid
nicht theilnahm. Was machen wir, sprach er,
mit Aba zeid, dass er sich der Gedanken an
'Alja entschlage? — Ihm antwortete Dajjftb :
Jeder von uns hat eine sch6ne Tochter: or heisse
sie sich aufs beste putzen, dann kommen sie
bei Elg&zije zusammen und zeigen sich ihm in
ihrer Sch6nheit : vielleicht gefilHt ihm dann eine
so, dass er sie sich zur Frau nimmt und dartiber
'Alja vergisst. ■— Das ist ein passender Rath,*
sagen sie, und Hasan theilt ihr den Plan mit.
Sie freut sich darllber und denkt bei sich: viel-
leicht nimmt er mich als Ersatz fur 'Alja. Als
nun am folgenden Tage aufgebrochen wurde,
sagte Hasan zu Aba zeid: ioh wuneohe, dass
du vor den Sanften als Ffihrer voraufgehst, da
du den Weg am besten kennst; <iamit «in
Uuglllck, wie das vorige Mai, nieht wieder
vorfalle. Er reitet also den Sanftenkameelen vor-
auf, hinter ihm folgen die Frauen und Mftdchen:
nun zeigen sie eich in so vortheilhaftem Liohte
wie mSglioh in ihrem Putze, aber er kehrt sich
an keine. Da ritt Watfa, Dajjab's Tochter,
an ihn heran, lachelte ihm freundlich zu und
sagte: Du bist betrubt, Aba zeid, dass du von
'Alja hast dich trennen mussen: aber sieh dort
die schSnen Madchen in ihrem Lockenhaar, zart
und anmuthsvoll, strahlend wie Sterne, rein wie
Perlen , konnte nioht eine davon dir gefallen,
deinen Kummer verscheuohen ? Dort ist Fitne,
Maria und Zeine, Gajja und SomajjS , ihres
Gleiohen hat nicht Stadt noch Land, kein
Ttirkenmadchen oder Perserin kann sich mit
ihnen messen. Wfthle unter ihnen — oder
wfthle mich zur Frau, ieh will dieh aufheitem
und du gewinnst wieder Freude am Leben! — -
Als sie ausgeredet hatte, drangte er sie bei
Seite und sprach: geh deiner Wegel halt deinen
274
GROSSE ROMANE.
No. 9275,.
Mund! wie thfiricht bkt du! — Da schSmte
sie sich, seine Worte trafen aie hart, Thrfinen
erstickten ihre Stimme. Wemend inischte sie
sich unter die Miidchen , da tr&t Elg&zije mit
holdem Lacheln zu ihm und fuhrte fihnliche
Reden und wies auf sich als Ersatz hin. —
Abu zeid l&chelte, als sie fertig war, herzlich
und antwortete : 'Alja ist gegangen und verbringt
einsani in Thranen ihre Tage; ihre Kinder weinen
und eeufzen nach ihr — und du willet, ich
soil dich Btatt ihrer nehmen und dich lieb haben
an ihrer Statt? Das Herz kann nur an Einer
hangen, und sei sie selbst eine Magd aus dem
Lande der Schwarzen. Hfttte ich gew.ol.lt, dich
hfitte ich langst zur Frau nehmen kdnnen, oder
auch eine. andere von noch so hob em Range,
Keiner h&tte sie mir streitig machen Bollen.
Trolle dich weg yon mir unverzugHch und ver-
birg dich hinter deinem Schleier und kleide dich
wieder ehrbar und anstandig! — Diese Worte
schmeckten ihr bitterer als ein Todesstreich,
es wurde ihr schwarz vor Augen und in hochstem
Aerger versetzte sie : Ich bin eine Konigstochter
"und Schwester eines Ronigs: du bist nur ein
Dienstmann desselben, du Schelml Du rUhmet
'Alja und ziehst sie als schpner mir vor, und
doch passt sie mh nicht zum Umgang, ihr
Vater passt fur uds nicht zum Freund. Alle
Madchen der Araber haben ihretwegen sich zu-
gewinkt, haben tiber sie gelackt und geredet.
Du sprichst mir von Ehrbarkeit, mir der Zierde
und dem Schmuck der Frauen, dem hellen Mond
in dunkler Nacht? Du gehorst zu den Schwarzen,
ob deine Farbe auch hell ist; so siehst du
auch aus. Warest du ein Verwandter von mir,
du Mttest anders geredet, hattest mich nicht
beschimpft und mein Herz gebrochen! — Du
hast 'AljB verunglimpft, erwiderte er, und sie
genannt die Genossin eueres Sklaven, du hast
mich und in mir die Ehre meiner Stammgenossen
beschimpft. Bei Gott, ware es nicht scbimpflich,
ich wiirde den Kopf dir abhauen; so aber, geh
in dein Zelt, nimm Verstand an und lass den
Kummer und seine Last denen, die sie zu tragen
haben! — In hochstem Schmerz und Gram
ging sie davon, und nach ihr kamen die ubrigen
Madchen, der Reihe nach, zu Aba zeid und
boten sich ihm zum Ersatz an. Er aber kfim-
merte sich urn keine von alien. Auch die
Emlre kamen und schlugen ihm vor, ihre Tochter
zu freien, er aber sagte: lasst euer Gerede, ich
will nichts mehr horen: seit 'Alja fort ist, will
ich mit keinem Weibe mich vermahlen, mir
genugt Gucn elb&n, und ich will die Trennung
von den Lieben ruhig ertragen. — - Da gingen
sie fort und redeten ihm nicht mehr von Frauen.
F. 47 b . Dann zogen sie fort durch Wusten
und Qeden, ebenes und holpriges Land, bis
eie nach Ecca'ld gelangten, wo Elmftdl ben
mpqarrib, ein Yerwandter Hasans, herrschte.
Da er von ihrer Ankunft wusste, ritt er ihnee
mit semen 3 Sdhnen 'Ah, Moqarrib und El-
babbar (jLgJt) und den Grossen des Landea
entgegen, begrdeste sie frenndlich und nahm
sie mit sich und gab ihnen den Ort Belvedere
(JaiM K^j) am Nilufer sum Aufenthalt. Ihr
ofirft nicht sobald fort, sagte er, ihr mflsst hier
50 Tage bleiben. Das lieseen sie sich gefallen
und brachten dort vergnttgte Tage zu. Eines
Tages aber sass Elmadi im Dlwan, mit seinen
Grossen um sich, als einer seiner Emlre zu ihm
sagte: Du bewirthest die Benu hilal so kdstlich
und wirst sie so lange bei dir behalten, bis all
dein Hab und Gut darauf gegangen ist und e@
noch nicht reicht und das Land verarmt iefc
und sie die Palmenpflanzongen und Weinberge
niedergehauen haben. — - Laast sie, sagte Elmadi,
Keiner kann mehr verzehren, als er hat. — Ds
epracb sein ¥/ezlr; ford ere von ihnen eins ihrer
berlihmten Pferde, die Elfiadra des i>ajjab oder
die Elheipft oder Ldk^AJf, oder Ls^&J! (6asanB
Pferd), oder ty^l (das Pferd Zeidan's). Schickea
eie es dir, so ist deine Gutthat an ihnen wohl-
angewandt; aber wenn du ein Pferd forderet,
go fordere keines als die Elliadra des Dayab. — =
Das w&re scbimpflich iu den Augen der Edlen,
sagte Elmadi , so handeln Hochgesinnte nicht.
Sie wtirden sagen; er hat uns hochherzig auf-
genommen, dann hat es ihm leid gethan und
nun will er Entgelt haben fur seine Gastlichkeit;
das ist unmoglich! — Ein anderer Emir sagte:
das ist blosses Gerede 1 Die Leute werden eagen,
wenn du nichte verlangst und sie dir nichts
schicken: er hat recht gut gewusBt, dass er bei
ihnen nichts gelte; hatte er gewuest, dass sie
seine Eorderungen erfflllt hfitten, wftre er nicht
davon abgegangen. Du kannst nicht umbin,
du musst das Pferd von ihnen verlangen. <—
Er Bah eine Weile zu Boden, dann gewann ihre
Ansicht tiber die eeipige die Oberhand. So
echrieb er denn an Hasan , dass er von den
Emlren gedrangt, um das Pferd Elliadra bitte,
er wolle dafflr auch drei andere edle Pferde
geben. Ha^an las den Brief, lieso sofprt den:
No. 9275—9278.
GROSSE ROMANS.
Aba zeid holen, zeigte ihia den Brief und fragte,
-was au thun eei? i>ajijfi.b liabe sein Pferd zu
lieb, als dass er e@ hergebea wurde. Wir Alle
wollen hingeben, aagt Aba seid, uad iha urn
dasselbe bitten ; sckl> er ea una ab, bo kfinaen
wir ja weiter sehen. — Das ist gans aage-
messeu, erwiderte Hasan, und liese etwa50Gross-
emJre kommea, daruater 'Bodeir, tjr&=b, -eta,
AbuTauf, ^sl^i, Haaiin&d und ElbafagI, zeigte
ihaea den Brief unci ritf'mit ihaea zu Elmadi,
SchluuG f. 49 b : t,L>1>i ^ j^a\ ry^w^» j^
(Von f. 47 b , Z. 2 v. u. beginnt die Geecbichte
Elm&dis.)
F. 50 gehBrt nicht zu der eigentlichen Hand-
Bcbrift: auf 50° Bteht ia schlechter Schrift ein
kleiacs unhedeuteDdes Gebet im .J. 1 ' i70 /i8&4 S e "
ocbriebczj.
9276.
We.
28 Bl. 4«",,]8-19Z. (22V»xl6Vs; 11x11^**).-
Zuataad: Icme im iBiiibaud, Boust ziemlioh gut.'— 'Papier:
Aafang f. l b : ,«Jj q( 1-4* U wk'i' tg^S! ^ -
£nJS ,-jUjy t^viuj) jOwU' l^itaW^ i2-~*am\ jf*£& U
= ¥/e. 858, 3. Die yorliegepde Erz&kluag
eathalt mehr Gediebte. Sie geht bis dahin,
dass die Beau hil&l aaob Ecca'sd aufbreckea.
(We. 8"59, f. 47\ 'L. 2 v. u.) ■>- Zu beuierkea
ist, dass hier (zu Anfung) der ia Micr eiugc-
setste Koaig Elasond'ir (uad nicht SoiciaiBa)
heisst: was aber eia Versehea ist.
Schluse f. 28": „L«aJt ^J! K.WJI u£ij' jp'Uj
Schrift: die gswdhaliohe etwca fciaero fl&ohfcigs
Schrift. — Aboohrift vom Jeko 1261 Esfeab (1846).
9277. We. 780.
1) f. I — Si.
59 Bl. 4»», 19-21 Z. (23 X16 1 /?; 19 l /a— 20 X 13^). —
Zasfc&nd: gut. — Papior: golb, ziouiUoh stark a. glatt. —
Einbaud: Psppband. — Titol f. l a obia iu dor Eoko:
Deaealba Bteht om Saitoaraudo, aiit domEusatEa Jw^suJ!^,
Aafang £ l a : I^US J^ ^^ Ub rfs>y a3^
Naobdem die Bsett kiM den Sultsa voq
Mpr, "NameDS tXi,oJJS get5dtst ; ssebea sie weitsr
aaob Eppa'id, wo Elmadi Sobn dee Moqarrib
berrscht. Er reitet ibnea mit seinen Ssbnen
entgegen uad begrflsst Hasaa uad seine vor-
nebmBten Emlre freundlich. Er kannte iha von
Negd her; wegen Zerwurfnisses urn einen Sklaven
Sasans, dea Elmadi getodtet, well derselbe dea
semigen umgebracht, war er ausgewaadert und
ia Epcs'ld Konig gewordea: aucb |^aJl gehSrte
sii aeiaem Reich.' Wir wollen ia guter Preund-
scbaft lebea, sagt er; wir sind ja Verwandte
und was icb habe, steht each zu Gebot. Aucb
seia Soha 'Ak begrasst aie herzlbh ; Aba zeid
erwidert, giebt eiaea Ueberblick fiber ihre Thaten
uad sagt, dass Einige voa den Ibrigea bei
E%zaa&ti in Gefangenschaft seiea uad ihr Ziel
dort oei. Er n't mm t sie gat auf, die VornehniBtea
bei siob, die' "Emlre wohuen bei Emlren, die
Gemeia'ea bei aodereo Leutea; am ihre Be-
daifaisee zu bestreiten, aiusa das Ijaiad und die
Proviazea beisteuerB. Da sagea dem Elmadi
eiaes Tages seiae Grossen t fordere doch eine
von ibrea Tdchtern zur Frau. Er lebat ea ab.
Da sagt seia Wezlr 'Omar ben e&liai: icb weiss
eiaea Aasweg. Yerlange das Pferd des Dajj&b,
die B^jait; er wird Bie nicht hergebea wollen,
und wir aehajea zuai Ersatz die &j)l#l. Dieser
Eatb gefallt dem ElmSdl uad er schreibi dieser-
halb an Hasan, welcber aaa den Abu sseid um
Rath fragt. Er sagt j wir bitten Alle dea Dajjab
urn Abtreten der State and bietea ihm daftlr,
so Tiel Pferde er baben will; lehnt er es aber
oatschiedea ab, so schickea wir ihm als Ersatz
die Elgazije. In Folge deaBen begaben sich die
Emlre zu tlajj&b. Naa folgt die Ersahlung,
welcbe in Y/e. 860 vorliegt; sie iat bier abcr
bedeutead abgekfirst. Sio scbliesBt bier mit der
Eeobtfertigung der Elgazije, dem Begraben der
beidea Todten wad dem Aufbruch der BsqQ
hil&l neck Weatea.
Suhrift: iiomlich groso, ge!ftu%, tocdUoo. — Ab-
aohrift o. lsw /i8&d.
9278. We. 860.
41 Bl. Format etc. und Sohrift wis bai We. 861
(22>/« X 16; o. 17 X 12 em ). — Tital f. l a :
Aafang feMt; ea ist die Fortsetaing der
EraSMung vosn Abtretea der Stute in We.780,I.
S5 8
U,'
276
GROSSE ROMANE.
No. 9278.
Das Vorhandene beginnt f. 2*: Jjt ^s-yi^
Dajjab sitzt in seinem Dlwan, um ihn die
Vornehmsten seiner Stammgenossen, auch eein
Vater G&nim und Oheim (j*Jo.© sind hei ihm,
Da besucben ihn Hasan und seine Emlre, werden
freundlich aufgenommen und G&nim fragt: Viel-
leicbt habt ihr ein Anliegen ? wir wollen es gem
erfullen. J a, sagt Hasan, wir haben ein grosses,
durcb dessen Gewahrung ihr uns Alle verpflichten
wtirdet. Was ist's? fragt G&nim. Ich nenne
es nicht eher, sagt Hasan, ale bis Dajjab sagt:
Zugestanden! Da spricht Dajjab: ioh gestehe
Alles zu, ausgenommen die Stute Bjjo^I. — Die
ebenmdchten wir haben, erwidert Hasan, und
setzt auseinander, daes Elm&dl, Sphn des i— >ju,
dieselbe begehrt, dass sie dafttr als Ersatz ihm
ihre Pferde und Heerden, ihr Hab und Gut zu
geben bereit wftren, dass er ihm dazu auch seine
TochterzumWeibe geben wolle. — Dajjab
lehnt die Bitte ab , indem er das Lob seines
Pferdes singt. Hasan und seine Emlre sind fiber
die Weigerung sehr erzOrnt. Du schfimst dioh
nicht, sagt Abu zeid; wenn Einer von mir das
Pferd Liqa^I verlangte oder nooh Theuereres,
ioh schlfige es ihm nicht ab. — lch braucbe
euch nicht, verlange von euch nichts, Krieg
mit euch will ioh auch nicht; sondern ich werde
mit meinen Leuten nach Negd ziehen und nach
dem Westen nicht mehr einen Schritt thun,
selbst wenn dort der Wallfahrtsort lfige. — Hasan
und seine Genossen breohen sofort bSse auf,
besonders koohte der Zorn in Aba zeid. Nur der
Qadl Bodeir blieb und suohte seinen Schwester-
sohn zum Nachgeben zubewegen; aber Dajjab
bleibt denVorstellungen unzug&nglich ; die Stute
ist mir um keinen Preis feil, dabei bleibt er.
Finster wendet Bodeir sich von ihm und begiebt
sioh zu Hasan. Darauf bittet ihn sein Vater Ga-
nim, sich zu besinnen und die Bitte zu erfullen;
der Absohlag werde bose Folgen fflr ihn haben;
er solle denken, die Stute ware todt; er habe
ja noch 3 Fullen von ihr; man werde ihm sein
Nachgeben hoch anrechnen. — ■ Er bleibt dabei;
so lange ioh lebe, soil Niemand auf ihr reiten;
wie sollte ich nachgeben , bin ich doch dem
Hasan gleioh, ja ihm ttberlegen I Den Bitten
seiner Mutter tup), Tochter des , i\jli, kann er
endlich nioht widerstehen ; er sattelt und z&umt
und sohirrt die 8,^1 auf, besteigt das Fullen
von ihr, ffihrt jene mit sich und bringt sie zu
Hasan. Dieser ist ebenso wie Alle hocherfreut
fiber dies Benehmen, dankt ihm herzlich, bietet
ihm als Gegengabe grosse Geschenke an , die
er aber ablehnt, und schreibt an Elm&dl, die
Gfite Dajjabs rtthmend uud das Pferd preisend,
und fibergiebt dem Boten des Elm&dl Brief und
Pferd. Aber das Pferd steif't sich und geht
keinen Schritt fort. — Lass deinen Diener es
ffihren, sagt Hasan, und Dajjab sohickt denselben
mit; sobald dieser es am Zaume ffihrt, geht es
mit. Dajjftb kommt nach und^ruft ihm ins Ohr:
Uebes Pferd, wenn du achter Race bist, kehr
zurfick in deinen Stall! Er geht zurfick: da
laufen reichliche Thranen der Stute von ihren
Backen nieder und sie wiehert betrubt. — Die
Diener kpmmen zu Elmadt, fibergeben den Brief,
der ihm Freude macht, weilHasan darin seine
Bedeutung und Stellung anerkennt, seine Gros6en
bewundern die Schonheit des Pferdes, er belohnt
Hasans Diener reichlich und giebt ihm einen
freundlichen Dankbrief an seinen Herrn mit.
Ueber H^a^\ ist er sehr erfreut und stellt eine
Jagd an, wobei er sie reitet, den Andern vor-
aufjagend. Er kommt ihnen aus dem Gesicht,
wagt aber nicht, ihr den Zfigel schiessen zn
lassen, lenkt sie jedoch so abseits, dass Niemand
ihn sehen kann , falls ihn das Pferd abwHrfe ;
er reitet welter, es saii6t dahin und wirft ihn
zu Boden, so dass er ohnmfichtig wird» bleibt
dann bei ihm stehen, geht um ihn herum und
wiehert. Er aber kommt wieder zu sich, be-
steigt es aufs Neue und kehrt zu den Seinigen
zurfick. Diese finden sein Aussehen verandert
und fragen, was ihm sei; er erzahlt den Yor-
fall. • — Das ist nicht Dajjabs Stute, sagen sie. —
lch weiss es nicht, erwidert er, sie haben viele
Pferde dieses Namens ; aber ich war selbst
Zeuge davon, dass Dajjabs Pferd kein anderes
Futter als trocknes Fleisoh frass und nichts
anderes trank als Kameelmilch ; bringt einmal
Gerste und Wasser her. — Davon rfihrte es
nichts an, wohl aber frass es das Fleisch und
trank die Milch. Aucb habe ich gesehen, sagt
er, dass sie nur in ein silbernes Gesohirr pisst.
Man halt ibr ein solches hin, sie pisst darin, —
Kein Zweifel, Dajjabs Stute ist es; aber ich
reite nicht wieder auf ihr. — So zfichte Fullen
von ihr, rMh man ihm, und gewohne sie nach
deiner Hand. — Nein, ioh will sie nicht mehr
sehen, sondern schicke sie zurfick. — Nun war
ein Emir Namens Os^i, Onkelsohn des Elm&dl,
No. 9278.
GROSSE ROMANS.
277
zugegen. Der war mit ihm aus Negd gekom-
men und kannte alle Benfl hilal, auch die X^l^t ;
denn er war im vorigen Jahre mit Elniadl ge-
pilgert und bei _X& wAj_-w«H gewesen, der in
tiefem Leid war. Als Grund dafur erz&blte er,
dass die Benfl hilal ihm die Elgazije genommen
batten. Dann sagte er in Gegenwart des El-
madl und seiner Genossen sich von ihr los, be-
schwor den Elmadl, wenn sie ihn angriffen,
ihnen die Elgazije abzunehmen und bei sioh zu
behalten; wenn sie dann bei dir ist, werde ich
ihre Kinder zu ihr echicken, deren Sehnsucht
nach ihr gross ist. Der Emir, der .dies Alles
mit erlebt hatte, erinnert ihn daran und sagt:
willBt du das Pferd zuruckschicken , so thu's,
aber verlange dafur die Elgazije. Du hastRecht,
sagt er, seit lange brenne ich vor Liebe zu ihr.
Er schreibt also einen Brief dieses Inhalts und
Bchickt ihn nebst der Stute an Hasan. Dieser
beruft eine Versammlung. ,Hier hast du dein
Pferd wieder, sagt er zu Dajjab, wir bleiben
dir dankbar verpflichtet. — Ich babe geschwo-
ren, sagt er, es nicht wieder zu nehmen, falls
Elmadl es zuruckschickt; nimm du es, Niemand
ist dessen wurdiger, ich schenke es dir. Gut,
sagt Hasan, ich nehme es an, aber ich schenke
es dir wieder. Da wurde Dajj&b froh, als kehre
neues Leben wieder bei ihm ein. — Darauf
zeigt Hasan den Brief an Aba zeid und bittet
um Rath. Hat die EntlaBsung und Scheidung
von der Elgazije ihre Richtigkeit, so gieb sie
ihm zur Frau und mach keine Ausfluchte; er
ist ja immerhin ihr Vetter. Abu zeid aber war
ihr gram wegen der Behandlung, die sie der
Lie hatte angedeihen lassen und wfinschte, dass
sie auf Nimmerwiederkehr fortgehe. Da zeigt
Hasan seiner Schwester seine Absicht an , sie
aber weigert sich Anfangs, dann eagt sie : sohiokt
mich zu ihm, aber nach 3 Tagen kommt bin,'
10 wohlbewafmete Reiter, dann komme ich im
Dunkel der Nacht zu euch, ihr entftthrt mich,
und wenn Elmadl uns nachsetzt, stossen wir
ihn nieder oder jagen ihn mit Schimpf and
Schande fort. Darauf schreibt Hasan an El-
madl , dass sein Wunsch erfullt werden solle ;
dieser schickt seinen Bruder Musa als seinen
Stellverireter, sie wird ihm nebst der Aussteuer
ubergeben und dcm Elmadl zugefuhrt, Er
empfangt sie freundlich in seinem Palast, freut
sioh Gber ihre Schonheit, sie begrusst ihn, sie
unterhalten sich, sie findet ihn laogweilig, %md
als or schlafen will, sagt sie: dieNacht ist nosh
lang, lass una Schach spielen. GenV aagt er;
aber ich spiele nur unter einer Bedingung. —
Die ware? fragi aie. — Wer besiegt wird, zieht
sich nackt aus. — Einverstanden, sagt sie. —
Sie verliert, musa sich entkleiden, laest aber ihr
Haar fallen, das sie ganz einhullt, bo dass nur
ihre Ellbogen zu sehen sind, geht durch das
Zinimer von einem Ende zum andern , dann
kleidet sie sich wieder an. Dann spielen. sie
wieder, er verliert. Nun zieh du dioh aus, sagt
sie. Er will nicht; entbinde mich davon, ich
will dir ganz iXua&M mit seinen Jahreseinkiinften
schenken. — Nein, nicht um die Schatze Qarun's
stehe ich davon ab. Nun entkleidet er sich,
behalt aber sein Hemd an. — Sieh dee Hemd
aus. — Er thut es und geht so durch das
Zimmer. Sie epottet tiber seine KSrperfonnen;
sic bezweckt damit, ihn aufzubringen , so dass
er ihr nicht nahe komme und sie zu den Ihrigen
zurtlckechicke. In der That gerath er in groseen
Zorn, braucht aber, aus Rucksicht gegen das
Gerede der Leute, keine Tb^tlichkeiten, sondern
fahrt aie hart an und schwort, dass er einen
Monat lang sich um sie als seine Frau gar nicht
kummera werde. Damit verlasst er sie. Als er
am folgenden Morgen in den Dlwan geht, findet
ihn Musa niedergeschlBgen und blaes auasehend.
Er rath ihm, nachdem er seine Behandlung
Seitens der SUUAl erfahren, ssu warten, bis die
Benfl hilal abgezogen sind, sich inzwischen nait
Jagd zu erlustigen und nach Ablauf der 80Tage
mit der Frau zu thun, wie ihm beliebe; nach
Abzug der Ihrigen werde sie sich ffigen und
wie der Ring an eeiuem Finger sich an ihn
schmiegen. — - Daher reitet er fort, kommt zu
Hasan und erfabrt, daas sie aufbrechen wollen
nach Westen, um die gefeagenen Sdhne aus
denHanden des Eszanatl zu befFeien: er m5ge
mit seinen Lenten kommen, am von ihnen Ab-
achied m nehmen. — Ich will vieloaehr mit euch
ziehen, uad wenn wir die Sonne befreit haben,
bleibe ich, wo ihr bleibt. Er rsitet am Abend
heini --und berSth sich rait M.aea uber dieseTisr-
abfedang.. Was ■wills* du s ip Weatiaad? eftgt
dieser ; du setzst dein Leben und' dein Reiph
aofs Spiel ; Ezsan&ti hat Heere ohne Zahl und
waren die Benfl hilftl zeaamel soyiel als eie eind,
go wfirden oie noeh nicht den fiertea Theil seiaer
Trappen ausmaeheai von deuen kehrt kein Ein-
siger vne&es sarack. Br; macht ihm so sefar
Aagst, ■: daas er esiaen Plan aa%iabt. Zwar
mmmt er aa dea grossea ■AbBchiedsjnablen, die
2?8
GR0S3E ROMANE.
No. 9278.
der Reihe nach bei Hasan, Aba zeid, Dajj&b,
Bodeir stattfinden, mit den Seinigen Theil, sagt
aber am Abend der Abreiae zu Hasan: ich will
hier in ^a*aJI bieiben; wenn ihr nach Negd
zuruckkehrt, ziehe ich mit euch. Wie du willst,
sagt Hasan. Dann geht er zu Elgazije, von ihr
Abschied zu nehmen und erfahrt, wie es ihr
ergangen. Ich hore, fngt sie hinzu, dass, wenn
ihr fort seid, Elmadi auf Jagd gehen will; dann
werde ich euch benachrichtigen und ihr kehrt
sofort um, mich mitzunehmea; bis er zuruck-
komuit, sind wir dann aus seinem Lande fort.
Einverstanden, sagt Hasan, geht fort und bricht
mit seinen Schaaren auf und wartet, am 3.Tage
lagernd, auf Botschaft von seiner Schwester.
Elmadi ist inzwischen in der That auf Jagd
gezogen mit 1000 Begleitern, Musa ist indessen
sein Stellvertreter; aber einen Bmdersohn, Na-
meus Q^^t pS?, einen jungen aber tapferen
Mann, hat er mit der Aufsicht auf sein Hab
und Gut und seine Angehdrigen beauftragt, der
soil an Ort und Stelle bieiben. Elgazije schreibt,
Elmadi sei auf Jagd, einen Monat lang, und
bittet ra6ch zu ihr zu kommen, und schickt
den Brief durch ihren Diener JJiy* an Hasan
ab. Auf Abu zeid's Rath reiten Hasan und
er seibst, Dajjab, Zeidan, 'Aqil, Gadl' (s=)Je>)
ben rasid, Bodeir unduOo^ und Sa'd ben mun'im
(^s^s) aus, sie zu holen. Sie mttssen an den
Zelten des -^U ^La^-I vorbei ; dieser bemerkt
sie und denkt sich, dass es etwas Wichtiges
sein muBse, weshalb grade diese 9 Helden aus-
reiten ; er bedauert , dass sie ihn nicht mitge-
nommen hsben, wafFnet sich schnell, lfisst sich
von seinem Dieuer ein bestimmtes Pferd vor-
fuhren und schneidet ihm Schwanz und Mahnen
ab, als ware es ein Ffillen. Seine Tochter Sj'yi
fragt ihn, weshalb er so thue; er antwortet:
Hasan ist mit Emlren vorbeigeritten , er hat
etwas Wichtiges vor, ich will ihneu naohfeiten;
giebt es dann Kampf und ziehe ich den Kurze-
rea, so sagen sie: daran ist das ungeubte Pferd
Schuld; siege ich aber ob, so heiast es: was
fur ein Held ! weua der ein besseres Pferd ritte,
was fur Thaten wOrde er verrichten ! '"— Er holt
sie ein und erfahrt ihr Vorhaben. In der Nfihe
der Wohnung der JyjUsil legen sie sich inflinter-
halt und melden ihr durch Mur6id ihre Ankunft;
sie kleidet sich um, entgeht s den Aufpassern
und kommt zu dem Ort. Hasan nimmt jaie
hinter sich aufs Pferd und sie sprengen davon.
Aber ein Dieuer des ElmSdl, Namena U^>, der
mit ihm aus Negd gekommen war und alle
Emlre kannte, sah Hasan mit Elgazije hinter
sich auf dem Pferde; erlasst seine Heerden in
Stich und lauft zu Musa und meldet ihm die
Entfuhrung der Frau durch die 10 Reiter.
Derselbe setzt ihnen sofort mit 2000 Reitern
nach, holt sie ein und findet zu seiner Ueber-
raschung nur einen kleinen Haufen. Gebt das
Weib heraus, ruft er, oder ich haue euch in
Stuckel — Elgazije wird abgesetzt, die Schaar
sturzt sich auf die Feinde, Abu zeid hautim
Zweikampf den Masa nieder, macht mit seinen
tapferen Genoasen 57 Reiter nieder, die Uebrigen
entfliehen, jene kehren heim. Inzwischen hat
auch Q^pl f^f, der damals grade geschlafen,
von der Entfuhrung und der Verfolgung Nach-
richt bekommen; er waffnet sich also auch
schnell und bricht mit 500 Reitern auf, um
dem Musa. zu helfen. Dessen flOchtige Schaaren
kommen ihm schon bald entgegen in einzelnen
Haufen; er erfahrt vou einem Emir, yfitf \jj£>,
was vorgefallen ist: derselbe rath ihm zur Um-
kehr, wofern ihm sein Leben lieb sei. Er achtet
der Vor6tellungen nicht; es ware schimpflich,
wenn die 1 Reiter gegen einen ganzen Stamm
etwas ausrichten sollten! 500 von den Fluchtigen
schliessen sich ihm an, so setzt er die Verfolgung
fort und holt die Feinde am Abend ein; ein
wflthender Kampf erhebt sich, Nagm kampfl
zuerst siegreich mit i>ajjab, dann verfolgt er
den Hasan, der mit seiner Schwester entfliehen
will; sie bemerkt ihn hinter sich und wirft ihr
Geschmeide hin : vielleicht nimmt er es auf,
denkt sie, und freut sich daran und laest von
unserer Verfolgung nach. Er nimmt es auf,
jagt aber hioterdrein; sie lasst auch noch ihre
Decke fallen, er nimmt sie auf und jagt hinter-
drein. HaBans Pferd iat mttde und kann nicht
weiter laufen; schon holt Nagm zum Streich
aus, um Hasan zu todten: da fahrt ihm von
hinten eiu Keulenschlag zwischen die Schultern,
der ihn seiner Siuue fast beraubt. Es ist El-
Kafegl 'amir, der ihn bu Boden gestreckt hat;
schon zu Anfang, ahi er mit i>ajjab k&mpfls
und ihm die Lanze aus der Hand schiug und
ihn zu Boden streckte, hatte 'Amir mit ihm
kampfeu woUen; er hatte aber plotzlich, ohne
den Kampf mit Dajjab zu beendigen, sich auf
Hasan's Verfolgung geworfen, diese aber mit
Gluck betrieben_ und hatte denselbeu, ohne D&-
z wischenkuuft 'Amir's , der ihm gefolgt war,
get6dtet. Nun wendet er sich von Hasan ab
No. 9278.
GROSSE ROMAN E.
2"S
uad gegen 'Amir, fallt aber durch deasen Lanse
and 'Amir giebt dessen Pferd an Hasan, der es
beoteigt, die Elgazije hinter sich nimmfc und
^ davon reitet. Nachdem Nagm gefallen, sturzen
^ sich dessen Schaarcn wiithend auf die Emlre;
diese sind ermudet voni Kampf, ihre Pferde
gleichfalle ersehbpft, sie Bucben ibr Heil in der
Flucht. Hasan's Pferd, das auch ecbon durcb
Kagm etwas made geworden, kann mil ihm
und Elgazije nicht weit kommen, ohne auch in
Scbnclligkeit nachzulassen. Da hort Hasan
Pferdegetrappel hinter sioh und sieht Staub auf-
wirbeln. Setz mich ab vom Pferde, sagt seine
Schwester, die Feinde sind uns auf den Fersen,
sie werden mich zu sioh nehmen, indessen kannst
du dich eber rotten. Er eetzt sie ab und jagt
weiter. Da. konimt Sa'd ben inun'ina an ibr
vorbei. Mimm mich mit, ruft sie. — Mein
Pferd i3t mude, tr> kauna mich selbst, bitte
den Gradl'. Damit reitet er weiter. Gadl' sagt:
wende dich an ^v^J^Ji; dieaer antwortet gar
nicht; 'Aqil sagt: mein Pferd kann keinea Binter-
reiter tragen; Zeidan sagt: ware mein Pferd
nicht zu erscbopft gewesen, hatte ich nicht die
Flucht ergrifien, aber hinter mir kommt Dajjab,
der wird dich auf seine byai-i nehmen. Dajjab
'& aber, zerschlagen, ohne Speer, eilt ohne Ant-
wort voruber; Bodeir hat Spottworte und liiast
eie, wo sie ist; Abu-zeid sagt: mein Pferd ist
ausser Stande; aber hinter mir kommt Elaafagl,
(lessen Pferd kann 2 aucb 3 Hinterreiter tragen;
schilt uns aicbt, hat doch dein eigener Bruder
dich nicht mitnehmca konaea. Er reitet fort
uad 2agt kn Stiilea: meinetwegea mogen dich
die Allen roitoehsaeal dean wegen UU hatte er
noch immer ©roll auf aia. Hua bittet eie den
BlBsfagl, der auch eiawilligt, aber eehoa urn-
tinges ihn die Feinde 5 er treibt sie in die Flucht,
auaaat die Frau Mater sich und jagt davon.
Die Feiads kehrcn zuruck ; er setzt die ElgBz-ije
vom Pferde, aieisclt einige aieder, verireibt die
aaderea und nicaiat jene wieder hinter sioh;
noch eiamal wiederholt eich AngrifF und Flucht,
daau reitet er cut ihr in volliger Buakelbeit
weiter. Aber nicht layge; die Kr&fte dee Pferdes
versagen. Sie cteigea ab und tretea zur Seite.
Dae Herd, sagt or, kann keinen Schritt weiter:
lass une hier raotea, hornach weiter ziehea.
^ Beide legon sich dort aieder: zwiachea sie legt
er sein Schwert uad eteckt seine und Dajjab's
Laaze, die er mitgenommen, in den Boden,
cireht ihr den Ruckea zu und eckl&vt foia an
den Morgen. Gestarkt mnchen sie sich in der
Frfihe auf den Weg und kommon bei den Zeltea
der Bentt hilal an; Elaafagl begiebt sich au
Hasans Zelt, wo die Emlre ^ersammelt sind,
und wirf't dem Dajjab seine Lanse und seinen
!>Ui hin, reitet dann nach Hause, hungrig und
mude, wie er iet, und kehrt eich nicht daran,
daBS die Emlre ihn anrufen. Hasan uod die
Uebrigen freuen sich, dass derselbe wohlbehalteu
angekommen und die Elgazije mitgebracht hat,
nur Dajjab ist missmuthig und ware lieber todt,
als da88 er solohen Schimpf erleben gemusst.
Alle preisen die Tapferkeit des Elaafagl; ohne
ibu hatten sie sammt und soaders ihr Heim
nicht wieder gesehen. Nur Dajjab blickt finster
zu Boden und spricht kein Wort, soudern sinnt,
wie er jenen todten kSnne. Er weiss^ kein Mittel
zu fiaden als List : ich will ihn in Hasans Net.z
treiben, der todtet ihn dann und wir si rid ihn
los, denkt er. Er versainmelt daher die Seinigen
und macht dem Elaafagl Vorwurfe, dass er mit
Elgazije die Nacht zugebracht und > sie dann
vor Aller Augen hergebracbt babe; Hasan habe
ihm so wenig wie ihr daruber ein b6ses Wort
gesagt, vielmehr batten ihm Alle gedankt und
seine weisse Fahne an den Lanaen-Euden wehen
lassen. Ganim weiet seine Reden zuruck: er
verdiene vielmehr Lob, ihm dankten Alle ibre
Rettung aus Vcrderben, und davon sei keine
Rede, dass er sie in Unehre gebiacht babe.
Hute dich, solche Reden wiedeium zu i'uh.ren;
du siehst immer aur auderer Leute Fehler, uicht
die eigenen. Damit geht Jeder seines Weges. —
Aber das Gerede in der Sache hatte damit kein
Ende, Einer sprach mit dem Andein iiber den
Vorfall: so kam es auch dem 'Asuniar, Bruder
Hasan's, der bei Mttsa, dem Sohue; DajjS.be zu
Besuch war, zu Ohren. Voll Zorn and Ungeduld
begiebt er sich zu Hasan und eizahlt ihm, was die
Leute sagen. Hasan Eieht eofort den Abfl zeid
zu Rath: solche Redea biiuge Dajjab uater die
Leute, er wolle ihn daher uinbiiagen. pas ist
nicht nothig, sagt Aba zeid; tch kssioe iha, er
ist daruber aufgebracht, daes er ibm in Gsgefc-
wart der Emlre seine Laaze und seinen (>L*
hingeworfen hat; sag du eiuen allgemeiaen
DlwEn an und Elgftzije muss auch erscheinen;
dana sage ich aue, was ich weiss, und sie kann
eich rechtfertigen und auch Elaafagl vor alien
Auwesenden uad die Verleumdung dee Dajjab
zurftckweiseu. Dieser Dlw&n vrird mit Trommel-
Rchl&g berufea, weit ia?.d breit at rojit Hoch und
GROSSE ROMANE.
No. 9278.
Niedrig herbei; auch Dajjfib nebst seinem Vater,
den BrOdern und Emlren erscheint; gleichfalls
auch ElhafagI; und Elgazije steht hinter dem
YorhaDge. _ Der Sultan wird seine Schwester
uud den 'Amir todten, sagen Einige; Andere
thev: ea koatet dem Dajjab das Leben. Aba
zeid ergreift nun das Wort, schildert den Anlass
der ganzeo Ge6chichte, dann den Hergang des
Kampfes, der Flucbt, der Rettung, ferner Dajjabs
Beoehmen und Reden, und fordert Alle auf,
der Wahrheit bei der Entscheidung des Falles
die Ehre zu geben. — Dajjftb, vollig bestttrzt,
weiss sich nicht anders zu helfen ale dass er
eagt: solche Reden babe er garnicht geftthrt.
Da steht aber Amm&r auf und sagt: du hast
doch so gesprochen und dein Vater hat es dir
ematlich verwiesen. Die Emlre insgesammt
rulbn nun: fern r»ei von Elg&zije und Elnafagl
derVe'rdaebtl dasGerede ist blo'sse Verleumdung,
wis konneu wohl das Edle und Gemeine unter-
ouheiden uud wer von ihnen schlecht spricht,
dein mueete die Zunge ausgeschnitten werden.
Darauf spricht Elgazije: o Gott, wenn Dajjabs
Rede gegeu una Beide Grund bat, lass es ihm
gut. gehen, uud wenn er uns verleumdet hat,
co nioge ihn unheilbare Krankheit treffen! Da
spring* der Alte G&nim und seine Sohne Bedr,
SeidBu und Muslim auf, kflssen das Ende des
Vorkangs, hiuter welchem sie eteht, und bitten:
8toR3 dich nicht an dem Gerede Dajjabs, kein
VorvTurf trifft dich, du bist bei Allen als ehren-
haft bekanut, ebenso dein Vater! und beruhigen
oie und tadeln, wie alle Uebrigen, den Dajjftb.
Elnafagl aber eagt: was habe ich dir Boses
gethan, dass du so meine Ehre angreifst? Ich
habe meiae Heimat verlassen, bin euch gefolgt,
ale hatte ich euch nothig. Mein Thun liegt
vor euch und iet nun zu Grunde gerichtet, meine
Ehre iot dahin. Hier ist meines Bleibens nicht;
ich ziehe heim, denn hier habe ich vor mir
nicbta als Verderben und Niedrigkeit, und bleiben
will ich langer hier nicht einen Tag! — Aasan
und Abu zeid suchcn ihn zu beruhigen: wir
kennen Dajjab eeit lange, er liebt Zank und
Stieit, iet feige und treulos; und du bist uns
audi bekannt und dir sind wir fur immer dank-
bar verpfiichtet. Zeidan springt auf Dajjab los:
Keiner ale du, rnft er ihm zu, bringt uns in
Schande, ich haue dir. noch heute den Kopf
ab. Die Emire halten ihn da von ab, Dajjab
sitst beschSmt, sprachlos da. "Wir haben dich
J.URf EeiTBoher fiber una gemacht, sagt Zeidftn,
bi6 du uns durch deine sohlechten Thaten
schandest; du sollst nicht wieder auf dem Thron
eitzeD, zum Kameelhiiter bist du gut genug,
nicht zum Richter! Endlich spricht Dajjab:
Wahrlich, ich habe Beide nicht in Verdacht
gehabt und kann von ihnen nichts Nachtbeiliges
sagen, selbst wenn ich sie mit Augen gesehen
hatte und dabei gewesen ware. — Wie kannst
du denn solch verleumderisches Gerede auf-
bringen? ruft Abu zeid. — Mich verdross und
verunehrte, das Elnafegl mir die Lanze und
den (jitA hinwarf und fortging; lieber hatte er
mir einen Schlag mit dem Schwert geben kdnnen.
So gerieth ich ausser mir und sagte, was nicht
recht war; hernach that es mir leid und ich
ftlhlte mich elend und wie vernichtet. Nun
thut mit mir, was ihr wollt; auf Irrthum ist
der Mensch gebaut; ich habe gefehlt, bei euch
steht es zu vergeben. Da besturmen die Emtre
den Hasan, ihm Gnade zu schenken; Dajjab
kusst Hasans Hande, ktisst die Wangen des
Elnafegl und den Zipfel vom Vorhang, hinter
welchem die Elgazije ist; es findet allgemeine
Versohnung statt und Jeder geht mit der Er-
kenntniss, dass wer Recht handelt, zu seinem
Recht kommt, und wer schlecht handelt, b6se
Folgen davon hat, selbst wenn er ein Emir oder
Fttrst ist, zu seinem Wohnort zuruck. Darauf
ziehen sie weiter, Aba zeid als Ftthrer vorauf;
sie kommen in das Grtine Gebirge und ziehen
weiter, um ins Land des Emir (Aj.xs» und naoh
\Sjl und zum Lande ^ zu kommen. — El-
mftdl hatte sicb inzwischen der Jagdlust ergeben
und von alien VorfalleD nichts erfahren. Da
kommt ein Reiter von den Seinigen herange-
sprengt — sein Name war yeLS — und erzfthlt
ihm, was sich begeben hat in seiner Abweeenheit;
da ftchzt und weint er vor Trauer und Zorn,
klagt Ober den Verlust der Elgazije, fiber den
Tod seines Bruders und Vetters. Dann kehrt
er zurflck, findet ttberall Traurigkeit und Weh-
klagen; dae leere Schloes seiner Frau erftlllt
ihn mit neuer Wehmuth; er traumt lebhaft von
ihr und als er erwacht und sie vermisst und
sieht, dass ein Traum ihn getfiuscht hat, weint
er um sie bis zum Morgen. Niedergeschlagen
und blass, hftlt er am folgenden Morgen eine
Berathung ab; man sucht ihn zu trSsten, er
aber klagt um seinen Verlust. Thu was du
willet mit uns, unser Leben steht dir zu Gebot,
spare es nicht! sagen sie; willst dn Raohe
nehmen, sieh, wir sind den Feinden an Zahl
No. 9278.
GROSSE ROMANE.
281
uberlegen, wir besiegen sie, jagen sie fort, setzen
ihnen nach; wean sie dann in Krieg sind mit
Ezzanati, kommen wir von hinten, der Kdnig
von vorn, auf sie los und verniohten sie, be-
sonders wenn der Emir der Bentt *Jac, Namens
***», uns mit den Seinigen beisteht. Die8er
ganze Plan ging von seinem Wezlr vXSU* aus,
Elmadl aber billigt ibn und vergisst darfiber
sein Leid. Er schreibt daher an den Emir
und bittet um Hfllfe; derselbe kommt mit zahl-
losen Schaaren; er halt Musterung, die Zahl
derReiter ist 270000; dann breohen sie auf. —
Die Bentt hilal lagern in einein fruchtbaren
Thai im Grunen Gebirge: da erhalt Hasan
Nachricht von Elm&dis Anzuge. Abtt zeid er-
bietet sich, ihn mit List zum Abzitg zu bewegen,
uud begiebt sich zu ihm. Steig ab, Abu zeid,
in Lug und Trug so gescheidt, sagt er zu ihm. —
Wie sollte ich absteigen, da du diesen ganzen
Tross von Lenten aus Nah und Fern bei dir
hast? Du bist bethSrt und verblendet und be-
denkst nicht, mit welohem Helden du zu thun
hast; all dein Anhang bringt dir nur Schaden. —
Die Deinigen haben mir die Fran entfuhrt, die
Angehorigen und Unterthanen getodtet, ich will
sie aufs Aeusserste bestrafen. Nun legt sich
Abtt zeid darauf, den K6nig duroh die Liebe,
die er zu Elgazije hat, zu gewinnen. Das
Kriegs-Unrecht stellt er ihm vor, als auf seiner
Seite begangen; seine Frau habe er vernach-
l&ssigt; wenu er sie liebe, soil er mit ihm kommen
und mit ihnen gen Westen ziehen, sein Heer
aber zuruckschicken. Die Liebe bestimmt ihn:
er theilt dem Emir £+*» mit, dass er Frieden
gemacht habe und mit den Bentt hilal weiter
ziehen wolle; sei du in meiner Abwesenheit
mein Stellvertreter. Er kehrt also mit dem
Heere um und nur 1 000 Reiter bleiben bei
Elmadl zuruck. — Diesen Erfolg meldet AM
zeid durchj^Ls, seinen Diener, dem Konig Hasan,
der ihnen hocherfrcut entgegenkommt. Jener
vergiebt die Niedermetzelung der Seinigen, Feste
werden gefeiert , Alle sind guter Dinge. Da
tritt Elmadl «ines Abends bei Elgazije ein,
unterhiilt sich mit ihr und will bei ihr schlafen. —
Lass ■ e.8 , ich bin unwohl , warte ! -— Betrttbt
geht er hciin, erfabrt aber am folgenden Morgen,
dass Elgazije Liebschaft mit Dajjab habe und
seinetwegen ihren Mann und ibre Kinder in
Mekka in Stich gelassen habe; dies erzahlte
ihm Jemand, da er grade den Dajjab von einer
Jagd zuruckkehren und von den Emlren be-
HAND80HRIYTEN D. K. B1BL. XX.
willkommnet werden sah. Er denkt: ich will
doch sehen, ob das Gerede Grund hat, und legt,
ohne dass sie es bemerkt, da sie in ihrem
Gemaohe sitzt und nfiht, seinen Ring auf ihre
Kleidschleppe; denn wenn sie ihn liebt, denkt
er, wird sie aufstehen, ihn zu sehen und dann
fallt der Ring herunter, liegt er aber, wenn ioh
komme, noch an seiner Stelle, bo iet das Gerede
unwahr. Er tritt also nach einiger Zeit wieder
bei ihr ein uod fiodet den Ring nooh an seinem
Platz. Laohend giebt er ihr einen Kuss. —
Was lachst du in Gegenwart der Frauen, fragt
sie, so ungebildet; was findest du an mir so
zu belaohen? — Er erzahlt ihr den Grund. —
Zorn und Entrusting r6thet ihr Gesioht. Fort
von mir, lass dich nicht wieder sehen 1 ruft sie.
Deine Entschuldigung maoht die Saehe nur nooh
schlimmer. Mir so etwas zu sagen, der Koniga-
tochter, der KSnigsfrau, der KSnigsschwester!
Sie lasst duroh Mas'ttd, ihren Diener, sofort
ihren Bruder ^L^- herbeiholen und klagt ihm.
ihre verachtliche Behandlung. Er fahrt den
Elmadl grob an. Lftmmel, solche Reden vor
alien Frauen hier zu ftthren, schamst du dioh
nichst? Ich mttsste dir den Kopf absohlagen,
wenn ioh nioht Rttcksichten nahine. Trolle
sofort deines Wegs, ehe ich dir mit diesem
Schwert einen Denkzettel gebel Er lasst eine
Sanfte bringen, sie steigt ein, ihr Bruder nimmt
sie mit sich. — Elmadl steht sprachlos da und
weiss nicht, wie ihm geschehen. Dass er sie
nicht wiedersehen soil, kaun er nicht aushalten;
er reitet ihr nach, holt ihre Sanfte ein, fasst
den Zugel ihres Kameels und sagt zu ^j^i
bring sie zurttck, ich will Zeit ihres Lebens
ihr dienstbar sein. — Geh, versetzt er, das
Gerede nqtzt'dir nicht. — Wie kannst du meine
Frau mir nehmen und in mein Recht eingreifen?
Du schuttest Feuer mir aufs Herz, ioh sterbe
vor Leid, ich lass dich nicht mit ihr gehen und
musste ich auf der Stelle sterben. Er entreiast
ihm den Zttgel, sie zankon mit einander; da
ruft Elgazije ihrem Bruder zu: todte ihn, dass
ich ihn los werde; was giebst du dich noch
lange mit ihm ab? — Beide greifen zu ihrem
Dolch und fallen tlber einander her und steohen
sich todt. Sie springt aus der Sanfte und wirft
sich klagend tlber ihren Bruder. Hasan erhalt
Nachrjcht und kommt, ausser sich vor Schmerz,
sofort mit seinen Emlren herbei : sie finden
Beide in ihrem Blute liegen. Da kommen die
Reiter Elmadls herbei, legen ihre Wafen vor
36
282
6S0S8E ROMANS.
No. 8278—9280.
Hasan nieder, fallen vor ihm bin, seine H&nde
kflssend, und sprechen : Wir waren nicht dabei,
haben es nicht mitangesehen. Wenn ihr auf
mich hort, sagt Dajjab, so todtet sie Alle zur
Sflhne ftlr ^t#-. Das ist nicht nfithig, sagt
Abn zeid, sie haben nichts damit zu thun;
zumal sie die Waffen niedergelegt haben, dflrfen
wir sie nicht todten. Hasan vergiebt ihnen
und sie gehen ihres Weges; Aba zeid sagt:
der eine Einlr ist Sflhne fur den anderen, Beider
AnsprQche auf Rache sind getilgt. Bcide werden
begraben. Nun lasst Hasan seine Sch wester
holen und schilt sie und sagt ihr, sie sei Schuld
und verdiene den Tod. Sie sucht sich zu recht-
fertigen, was ihr aucb gelingt, und erzfthlt ihm
ausfuhrlich den Hergang. Darauf berath er mit
den Emiren, was mit Elm&dl's Sohnen nun zu
thun sei. Abu zeid sagt: du mus6t sie kommen
lassen und «n ihres Vaters Stelle als Beherrecher
von Oyj«JI ein6etzen. Demgemfiss scbreibt
Hasan an sie: der Tod ihres Vaters betrflbt
sie, aber ihre Aussicht auf Hasans Wohlwollen
erfreut sie. Sie kommen an, werden gut auf-
genommen und erfahren, dass sein Tod gesfihnt
sei. Dann macht Hasan den filtesten Sohn \^A>,
zum Herrscber des vfiterlichen Landes, seine
BrGder 'All und ^L^JI zu seinen Wezlren, giebt
ihnen noch Rathscblage in Betreff ihrer Unter-
thauen UDd sagt, er werde in alien Fallen der
Noth und Gefahr ihnen beistehen. Dankend
verabschieden sie Bich und ziehen heim und
verwalten dann billig uud gerecht ibr Land,
Hasan aber zieht westwarts, bis sie zum Wftdl
tjkLiiJ! gelangen.
Schluss f.4 1": J^L> g> &j& ^ OM ^ U ,.
\>UUI ^\ i j.' Jam j.2* yj*Jt J.cj^.^s, jJLcj'ij
fiafegt nnd Elg&zije wdSchtigende Reden fohrt
und sein Vater ihn zurechtweist. P.l«" entepricht
We.860, f.23 b . F. 38 s entsprioht We.860, f. 41*.
Das Gaoze ist in dem vorliegenden Bande
etwas ausfuhrlicher und wortreicher, auch kom-
men mehr Gedichte darin vor.
Sohlnss f. 38": ^U^ t^XjUaiJt ^ u^j
'^UaJIj (5UX1U q^xJ! ^ te&ti l*
Sohrift: siemlich gross, sehrgelaafig, etwas flflchtig,
tocsUos. — A bach rift yom J. 1260 Ramad&ss (1844).
9280. We. 781.
26 BL 4««, 17-21 Z. (23xJ6>/»; ^'/»-18xl2-18 , > ^, ).
sr: gelblioh, ziemlioh
Pappband mit Leder-
ZoBt&nd:* siemlioh gut. — Papier: gelblioh, siemlioh
stark, etwas gktt. — Einbana: " " - - -
&&> it/.
We. 811.
AS Bl. 4">, c. 19-20 Z. (22'/, X 16; 17-17'/ 8 X
11 /»- ,2cm )- - Ziutand. nicht recht sanber. - Papie*
Kcibliob, nemlioh stark, etwas glatt. - Einband: Papp-
band mit Le derrfickeu. — Titel f. 1«:
(Das ursprfiDgliche^yi ist spfiter in eJUJI Terftndert.)
Anfang f. p : p ^J, ^ ^ ^ ^
Vl^o- p^J-l jii'^ ^.IJI S'S \JJL ! I 3 d^i Sb^\,
Enthalt die Geschichte von Elmftdl's Er-
mordung von da an, wo Dajjab gegen die
boiuigen Obrr die Beziehungeu zwischen El-
raoken. — Titel f. 1*:
Anfang f. l b .- L J.s ^J^t ^i\ s HjJUJI Jj^H 5
(^Kaj 3 ,ytaA L-d> jjtl ?Ui^ iJ^ ■ . . 1X4&? b^>»w«
KA*j3 d U^I 3 ja*J\ v^JL»5 UjJI (^XS ^ a lf &j|
gJI qU3jS\s ^aj (^J Jl&j w^e
In alien Zeiten herrschte ttber den Arabi-
schen Stamm der BenU qahtSn, der 100000
Reiter zahlte, ein verstfindiger Furst, der hatte
4 Sohne, narolich ^Jl, J^xit, o^ und -Ult.
Nachdem sie die SchulwiBeenschafteu getrieben,
lernten sie reiten und fechten; darauf heiratheten
sie, als sie gross geworden, am selben Tage.
Nach der Hochzeitfeier starb alsbald ihr Vater,
wurde begraben und betrauert: sie selbst aber
herrschten an 6einer Stelle in Eintracht. Vier
Jahre lang batten sie keine Kinder von ihren
Frauen und waren in Sorge, dass ihr Stamm
aussterbe. Sie batten jeder einen Wezlr: der
des Fabd hiess uJjUo, der des^JI: «^UA, der
des £^1 Me6rar und der des J^fyxJI Zeid. ■—
Nun sagte ihr altester Bruder, Fahd: wir wollen
zu unsereu Frauen noch andere hinzuheirathen,
damit wir Nachkommenschail erzielen. Essabu'
ist dagegen: lasst uns vielmehr, sagt er, den
Satz des Qorftn befolgen: betet, so will ich
eucb erhftren. Der Vorschlag findet Beifall und
wird ausgefuhrt. Alle 4 Frauen kommen in
die Wochen mit Knaben, schdn wie der Mond,
Fahd n annte s einen Sobnyx^aaJI, Ennamir J*^,
Essabu' vXcLm^j und EddarftlyL?.. Sie wachsen
heran, erhaltenUnterricht, werden tapfere Jflng-
linge. Vor den anderen zeichnete sich Elga-
danfnr aus: er war freigebig, bcherzt, tapfer,
Np,.$280.
GROSSE E0MAH1.
28S
ein ktihner Reiter, ein Nachtfahrer, ein Streif-
ztigler: so wurde er weit und breit bertihmt
und verdunkclte den Kuhm seiner Oheime und
ihrer S6bne. Dartiber wurden diese neidisch
und ihre Wezlre beforderten die Zwietracht
unter ihnen, besonders tu»Uu«. Bei diesem kamen
einee Tages die 3 Vettern zueammen und er
rieth ihnen, den Elgadanfar zu ermorden, damit
sein Rubm auf eie ubergehe. Sie beschlossen
die6, zugleich aber aucb, ihn vorher zu warnen,
dass er von seinem bisherigen Thun ablassen
moge. Auf dee Wezlrs Rath, ihm dieee Warnung
scbriftlich zu geben, echreibt Eddarfll einen
Brief an ihn und der Wezlr (lberbringt ihn.
Er giebt die Antwort, daB6 er die HeimBtatten
verlassen und in die Fremde zu Elmadl oder
zum Emir Hasan geben wolle, um ihren Frieden
nicht zu storen. Mit dieser Brief-Antwort geht
der Wezlr fort und sie Alle freuen Bich dartiber.
Elgadanfar aber spricht mit seinem Vater;
haltst du meinen Plan fur richtig oder nicht? —
So ist's Recht. Wir geben zu Elmadl ben u^yw
und erzahlen ihm unserc Geschicbte; nimmt er
sich unserer an und echreibt an sie, so mftssen
sie sich schon geben. Wir wollen mit alien
Angehorigen und aller Habe auswandern, Gott
wird uds helfen; und inzwischen 8oll unser
Wezlr statt uueer in unaeren Bezirken walten.
Nuu lasBt Elgadanfar den Wezlr kotnmen, theilt
ihm mit, dass er sein Stellvertreter sein solle
und zeigt dies auch seinen Emlren zur Nach-
achtung an. Darauf wandern sie schnell aus
und kommen zu Elmadl, der eie freundlich auf-
nimmt. Nach 3 Tagen erzahlen eie ihm offen
ihre Geschicbte und ihr Anliegeu. Seid getrost,
sagt er; du sollst mir wie ein Sohn, dein Vater
wie ein Bruder sein. Dann beruft er seine
Grossen, empfiehlt ihnen diese Fremden als
seine Gaste, wer eie ehre, ehre auch ihn, und
nimmt sie zu Zeugen, dase er seine Tochter *ijj
dem Elgadanfar zur Frau gebe. Die Hochzeit
wird gefeiert und er und die S6hne Elmadl's
leben eintrfiohtig wie Bruder mit einander. —
Das Gerticht seiner Verheirathung kam auch
zu seinen Oheimen und Vettern, die dartiber
sehr ungehalten waren und Rath pflogen. Nun
er Schwiegersohn des Elmadl geworden ist, wird
dieser gegen uns Ziehen und uns weit und breit
Verderben bringen, sagen sie; wir wollen ihm
zuvorkommen, uns mit ihm vertragen und zur
Riickkehr bewegen. — Sie begeben sich also
in einem Haufen von 500 Reitern zu Elmadl,
der sie gastlich aufhimmt. Elgadanfar ist nioht
dabei, sondern zufftllig auf Jagd. Sie tragea
also dem Elmadl ihren Wuusch vor, er aber
sagt lachend: ihr babt ihn verjagt, er kam zu
mir, ist mir lieb geworden wie ein Sohn, ioh
lasee ihn nicht ziehen. — Nun sagen die Oheime:
lass uns nicht mit getausohten Hoffnungen voa
dannen; der Satan hat uns einst verwirrt und
verftihrt und mensoblich haben wir geirrfc: nur
durcb dich k5nnen wir uns mit dem Bruder
und Brudersohn aussdhnen, lass sie herkommen.
Aber weDn eie nicht sich vereSbnen oder
nicht mit euch ziehen wollen, kann ich sie un-
mdglich zwingen oder wegjagen, sagt Elmfedl.
Er l&sst jene herbeiholen; durch Freundliohkeit
und Demut und Herzlichkeit sucheu die Oheime
und Vettern sie zu gewinnen: aber Elgadanfar
lehnt ab. Doeh ihr Bitten und das Zureden
deB Elmftdl wirkt endlioh. Geh mit, sagt er;
was sie dir anthun, thun sie mir; theil mir mit,
wenn sie dich sohlecht behandeln, und ich be-
strafe sie und verheere ihr Land. — Wir haften
ftir seine gute Behandlung, sagen sie, sonst
kannst du Rache an uns nehmen. So zieh mit,
sagt Elmadl: wir sind Freund deinem Freunde,
Feind deinem Feinde. — Reich ausgestattet
macht sich nun Elgadanfar mit semen Ange-
horigen auf den Weg; Elmadl achenkt ihm
seinen Diener Rasid und begleitet den Zug eine
Streeke lang; Majja, die Mutter der my, sagt
ihr ein herzliches Lebewohl, das sie erwiderfc:
sie umarmt ihre Mutter und ihre Schwester b^SJJ,
und auch die Uebrigen verabsohieden sich von
einander in herzlicher Weise. — In- seiner Heimat
wird Elgadanfar von seinem Wezlr und seinen
Grossen freundlich bewillkommnet; er tibernimmt
die Regierung wieder, zeigt eich wie fruber edel
und tapfer und hat tiberall Ansehen. Rftsid
folgt ihm tiberall, wohin er geht. Aber seine
Oheime und deren Wezlre laeseu ihren HasB
gegen ihn nicht fahren und machen einen An-
schlag gegen sein Leben. Ein Freund hdrt es
mit an und hinterbringt ihm, dass sie in der
nfichsten Nacht, wenn das Geetira des Soheil
uutergeht, ihn tiberfallen und tSdten wollen.
Er theilt ee seinem Vater mit und macht sich
nach Abbruch seiner Zelte auf den Weg zu El-
madl. Unterwegs trifft er einen Bekannten,
Namens ^t^-l* einen Emir aus Negd, der vor
seinen Feindeu entflohen ist, weil sie ihm nach
dem Leben getrachtet, und der nun bei ihm
Schutz suchen will. Nun erzahlt er ihm seine
36*
284
GROSSE ROMANE.
No. 9380.
ahnliche Gescbichte und class er zu Elmadl
wolle; sie lagern sich im W&dl, essen und
trinken und eind guter Dinge, und gehen am
folgenden Tage auf Jagd. — Die Oheime in-
desseu ziehen in der beetimmten Nacht aus, ibn
zu ermorden; der Wezlr ,«jiU£ muss voraus-
gehen, um zu sehen, ob er~6chlafe oder wache.
Er kebrt zuriick und meldet, er sei fort; Jemand
mil68e ibm den Plan verrathen habenj ohne
Zweifel eei er zu Elmadl gegaDgen, jhm dies
niitzutheilen, und dieser werde mit einem Heere
kommen, um ihr Land zu verwttsten. Eilt hinter
ibn drein, fflgt er hinzn, holt ibn cin, ehe er
dort aukommt, und todtet ibu dann! Der Plan
gefallt, Essabu' tlbemimmt es, ihn mit 1000
Reitern einzuholen und zu todten und ihm seine
Sch&tze abznuehmen. Er bricht auf und kommt
in das Wadl, wo jener rastet. Er findet die
Hirten bei ihren Heerden, aber die Zelte 6ind
von Mauneru leer. Er macbt also einen Ueber-
fall, raubt die Heerden der beideu Emlre und
treibl sie fort. Zifa sieht es, bewaffnet sich,
reitet dem Ohm ihres Mannes nach uod ver-
langt die Heransgabe der Beute, besonders der
Heerden ibres Gastes, des Elfioza'i. Sie bietet
ihm Schnmcksachen zuin Ersatz an, er schlagt
die Bitte ab. Da greift sie den Reitertrupp an,
todtet 20 Mann davon; man hutet sich, ihr ein
Leides zu thun, aus Furcht vor der Rache des
Elmadl, treibt aber die Heerden fort. Sie kebrt
nm, wirft in ilirem Lager die Zeltstangen um,
lobcht die Fcuer aus, zieht einen schlechten
Mantel an und klagt. Da kommen die Manner
von der Jagd, sehen die Veranderung; Zifa
kommt nicht, wie eonst,. ihrem Manne entgegen
zur Begriissung; er sucht sie und findet sie und
erfahrt unter Thrfinen, was sich ereignet hat.
Pa stoest er einen furchtbaren Schrei aus, die
Jianner eilen herbei, er erzahlt ihnen die schand-
liche That. Wie viel Reiter hatte mein Ohm
bei sich? fragt er die Zifa. _ Tausend, ant-
wortet sie. — Nicht mehr? eagt er lachend; ich
nehme es allein mit 1000 auf und Rasid gilt
auch fur 1 000 : wir beide sind fur jene genug •
Ich furchte fur dein Leben, sagt sie; steig vom
Pferde; ich will mir eine Locke abschneiden
uud sie meinem Vater 6chicken, dass er dir zu
Hulfe komme mit Mannern, die muthig in den
Tod gehen. — Nein, sagt er, die Locke eollst
du dir nicht abschneiden, sondern ich allein
werde Rache nehmen. Er eilt mit Rasid davon,
aber Elfioza'i und sein Vater nebst einem Trupp
von 1 1 5 Reitern folgen ihnen. Beim Morgan-
grauen holen sie die Rauber ein, die noch mit
ihrem Mahle beschaftigt sind, uberfallen sie,
Elgadanfar tddtet im Zweikampf seinen Ohm
Essabu', auch alle Uebrigen hauen tapfer drein,
700 Feinde werden erscblagen, die ubrigen
fliehen; nun nehmen sie ihre Heerden wieder
an sich und kehren frfihlich beim, das Haupt
seines Ohms aber wirft er vor Zifa bin, indem
er sagt : so soil es stets deinen Feinden ergehen I
— Sie aber treibt zu eiligem Aufbrucb : sonst
kommen deine Oheime, sagt sie, mit alien ihren
Leuten und machen uns nieder. — SeineOheime
indessen warten auf die Ruckkehr des Essabu';
statt seiner aber kommen Fluchtlinge und melden
6einen Tod und die Niederlage der Seinigen:
in Folge dessen brechen sie Alle schleunig auf,
um Rache zu nehmen. Ezzlfe (lirfjJI) steht
grade auf einer Anhohe und bemerkt die An-
kunft der Reiter; sofort meldet sie es ihrem
Manne. Was ist nun zu thun? fragt er.
Wir werfen uns auf die Pferde, sagt sie, lassen
Alles in Stich, und begeben uns schleunigst zu
meinem Vater, der ihnen Widerstaud zu leisten
und euch zu hell'en im Stande ist. Dagegen
spricht Rftsid: Herrin, dein Vater hat mich
nicht mit dir geschickt zum Essen und Trinken,
sondern um gegen euere Feinde euch zu helfen.
Ich und mein Herr Elgadanfar, sein Vater und
sein Freund ^U*! j>*a*^> wir sind gegen jedes
Ereigniss und jede Gefahr ausreichend ; der Ein-
zelne von uns zahlt fttr 1000 Reiter. — Nun,
sagt sie, dann rechnet mich auch fttr 1000.
Damit wafibet sie sich, zieht auch den Harnisch
an und besteigt ihr Pferd. Auch die Leute i
bewaffnen sich; so ziehen sie 5 den Feinden
entgegen, wahrend jene das Hab und Gut und
die Heerden in Schutz nehmen sollen. Als nun
die beiden Oheime die 6 Reiter gegen sich an-
sprengen sehen, rufen sie erstaunt: Was? nicht
mehr als 5? die spiesst auf euere Lanzenschafte!
— Nun entspinnt sich der Eampf und Namir
sagt zu 6einem Bruder: vier davon kenne ich,
aber wer ist der funfte Reiter? — Das ist UjJI,
Tochter des Elmadl; wenn sie einen Blut6-
tropfen verliert, lasst ihr Vater Niemand von
uns und den Unsrigen am Lebcn; geht ihr
blose aus dem Wege! — Sie haut inzwischen
auf die Feinde ein, tfidtet 50 dertelben, und
ihre Kampfgenosseu sind nicht minder tapfer.
Wahrend sie kampfen, sieht Elmadl zufallig von
einer Anhohe ihren Kampf ; er war auf Jagd
No. 9280.
GROSSE ROMANE.
gegangen mit einem Gefolge von ungef&hr 500
Lenten und dabei ziemlich weit ins Land hinein-
gerathen. Dae muss ein groBBer Kampf sein,
denkt er; sollte eine der Parteien nicht von
unseren Freunden Bein? — Er reitet also mit
seiner Schaar dahin. Eddarftl sieht ihn kom-
men; nun eind wir verloren, sagt er. Elm&dl
aber kommt zuerst zu den Hirten und erffthrt
von ihnen die Sachlage ; sofort wirft er sich auf
die Feinde, U,yll erkennt ihren Vater, kreischt
auf, kusst seine H&nde; Elgadanfar, der mit
Beinem Oheim Namir in Kampf war, l&sst den-
selben fahren und kommt auch zu Elm&dl. Nun
beschliessen dieOheime,Bichdemselben zuFussen
zu werfen und seine Gnade anzuflehen. — Der
Wezlr des Namir, Namens «j*> <^l cv >t, f&brt
das Wort; aber nach der Gegenrede des El-
gadanfar ztlrnt Elmadl und weist eie fort, bo
dass sie in Todesangsten von dannen ziehen.
Am Leben hat er sie gelassen als nahe Ver-
wandte seines Eidams und weil sie dem Sultftn
Hasan tributpflichtig sind: derselbe ware soust
vielleicht ungehalten geworden. Er nimmt nun
seine Toohter und alle Ihrigen mit siob, und
nach freundlichem Empfange der ganzen Schaar
fragt er alsbald seinen Schwiegersohn, wo er
hinfort wohnen wolle. Diesem aber hatte seine
Frau Bohon vorher geratheD, was er antworten
solle; demgemass sagt er: in Errauda (**>>$).
Nicht dort, sagt Elmadl, nicht dort, sondern
bei mir bleib du nebst Elnoza'i einen Monat
lang, dann Bteht euch die ganze. Welt offen,
und wohDt dann, wo ihr wollt. Nach Verlauf
des Monats zogen sie nach Errauda, dem schdn-
sten Theil vom Gebietc des Elmadl, und ver-
•weilten dort ein Jahr, wohlgelitten bei Elmadl
und angesehen bei den Benu hilal. Dann aber
trat knappe Zeit ein und Elgadanfar Ness bei
seinem Schwiegervater anfragen: wohin er mit
seinen Heerden ziehen solle? — Der aber liees
ihm sagen: weide, wo du willst, alle Lander
geh6ren uns. So zieht er denn mit den Seinigen
hie und dahin und kommt an einen Bezirk,
dessen Gleiohen im ganzen Lande Negd nicht
iet; als die Hirten ihm dies melden, heisst er
sie dort zu weiden : was auch geBchieht. Ueber
diesen Weidebezirk hatte Hasan einen Knecht
gesetzt, Namens Wftcil; als derselbe eines Tages
diese zahllosen Heerden daselbst triffit, wird er
bdse und fragt, wem sie gehSren? Er erh<
keine Antwort; da sticht er 17 Kameele todt.
In Folge deBsen kommen die Hirten herbei und
Bagen : du hattest lieber die Manner mcder-
hauen sollenl Da fahrt er mit dem ScLweri
auf sie drein, sie laufeu davon auf eine Anbohe
und eagen: schamst du dich nicht, uns 60 zu
behandeln, die wir fremd im Lnnde siad? Nub
erfahrt er, dass sie Gastfreunde des Elmadt eind
und sagt ihnen, sie sollten nur getroBt voit d?m
Htkgel zu ihm kommen; wer unter euch, iahrt
er fort, gilt bei eueran Herra eo viel, dass cr
mir das Wort redeD und mich entochuldigen
darf, so dass er mir dann vielleicht wrzeihti'
ich will euch jedes erechlagene Kameel durch
2 andere ersetzen. Er wird an Raaid ge^iecee,
der in einem Zelt an jenem Hflgel wphnc. Dor
•wird mich todt scblagen, denkt er, waffnet eieh
daher gehbrig, reitet bin und ochickfc an ihn
seinen Burschenyy*. Er erzahll ibm alsdann,
als Ra6id zu ihm gekommen, seine Geiicbiehto
und bittet urn seine. FiirBpracba bei Elgadaufar.
Nun geht Raaid zu diesem und erz&hlt ihm
den Vorfall; er fangt au zu weinen, denn die
Kameele gehoren seinem Gastfreunde Elhosft'l.
Elin&dl tritt znfallig ein, cieht jcnen weinen,
erfahrt die Ursache, lasst den Wacil bolcn und
den Vorfall erz&hlen: dann lfioot er ihn seines
Weges gehen. Elgadanfar aber lasst die Heerden
von da forttreiben." Einige Zeit spater tritt
Wassermangel in Negd ein; jeder Bucht far
seine Heerden einen Wasserplatz su reEemrec
und eines Tages werden die Heerden dee El-
gadanfar liberall fortgejagt; Hasans Hirten ^.U-
und .Uj> und J^lj schelten auf die Hirten des
Elgadanfar und jagen mit Stocken die Kameele
voudenTrinkplatzen. Nun entslebt einePriJgelei
unter den Hirten, mebrere von donen dee El-
gadanfar werden todtgeschlagen , die anderea
kommen mit blutigen Kopfen su ibrem Herra
und klagen und erz&hlen den Vorgang. Er gs-
rath in Zorn; Zlfa rath ihm, die Zelfce absu-
brechen und fortzuziehen ; denn zweimal Bchon v
sagt sie, haben wir Unbilde erlitten; wir battels
nicht von Hause fortziehen sollen. Er briobt
also auf; Elm&dl erfahrt ee und auch denGrund
dazu, und l&sst die Hirten Haefrca *ot cich
bringen, unter ihnen den Wacil, Want dieaeai
den Kopf abschlagen, dem Gasir und Geac&r
aber die Ohren abschneiden; dann ochroibt as
an Sultan Hasan und etellt ihm die Sache vor.
Dieser ger&th in grosBen Zora. f Da Abu zeid
nicht zugegen ist, fragt er den DajjEb, tob su
thun sei? Dieser hasste den Elm&dl nod engl:
Was er deinem Kneoht gethan, hut es- gego?--
286
G-EOSSE EOMANS.
No. 9280, 9833.
diok^elbst verubt; ware Aha zoid bier, er wttro
der Erete, der eich gegen Elniadi erhdbe; den
W*t«l zu tfidten hatte er kein Reoht. Da lasst
Hasan die Troiomcln aeblagen, dass die Bena
hilftl eich eammeln, um gegen Elmftdi zu ziehea
uud diesea zu beetrafen. Aba zeid, der eoeben
von der Jagd komuat, eioht diese Anstalten,
f-in-eiigt xn Hasan und fragt: du willst wol auf
«»agd leifcoa? oder Last du einea Streifzug vor?
— Nun erfahrt er, wag eich ereignet. — Des-
ln\h brauobst du doch ihn nicbt zu bekriegen,
«agt er, iet er ja dooh einYerwandter von uas.
Audere, die es gut meinen mit Elmadl, sagen:
dios 1st, der Ratb Dajjftbs. Da gerftth Abo. zcid
ra Zora und macht dabei dein Dajuab Vorwftrfe
der Falschkeit, wogegen dieser eioh vertheidigt.
Inren Zank spkliohtet Haean uad fugt hiazu:
Elmadl hat aber doch uneeren Knecht getadtet'
uneero Hirtea vwunglimpft, unser Anaehen be-
BOhimpft; kusan wir ihu locker, so wird er
weitei' gchon. — Aber duroh Kricg, eagt Aba
.-.eio, fcllt, nioht Einer, sondern Viele und Alle
«u den Bono hilftl gehchig. — Willst du das
Hob* boseitigai, nogt Hasan, eo verbanne ihn
i.» am snderen Land. — Besser die Verbannung
fcls die BekKmpfuDg, eagt Abtt zeid; ich will
h'jigehea uod iha zum Fortzioben veraulasaen. —
Dana nimm mir diesen Brief an iha mit, eagt
Hasan, , m d giebt dem Aba zoid eia Scbreibea
■caxi, in welchem er ihm aein Unrecht vorhMJt
uad seike Bentrafting dafur a&kflndigt. Aba zeid
uberbringt dem Elmadl den Brief: er bricbt in
Weineu aua. Nioht dardber weine ioh, sagt er,
dfi88 icb oeinee Gleicken ve.rkecea eoll, eoadern
dass icb mich voa Eiaem wie du treanen muee,
*bor ich werde etots an dich deakoa; as iet
»ih diee Loos ja vom Sohioksul beatiaimti —
Daranf aimmt er von ihra Abschied, l&set dia
Zelte abbreoken und sagt: in Negd i B t unsares
Bleibena nicht mehr. Er nimmt den Elgadaafar
und EIBozft'i mit uad wandert mit den Pilgera
«ach Mekka; Sukr eriserlf, Solia dee Hft6im
hfirf. von ihrer Anknnft, geht ihacn zur Be'
grDeuung eafgegon, aimmt sie gaetlioh auf. Dana
maeben sie die WaUfahrt in ihrea eiazelaea
AbBobmtten mit und boten, Gott m6ge es den
Beuft bilsl in Negd sjicht gut ergehea laosen.
SohluBs f.26 6 : ukAT 3 JE^JI ^ ^^
* ^Us 3 *Jb^« *Jli a \ sto ^ > u^ ^
it c\ *><<*& ion . / J
.afigo
Scferift: die sietalioh grossa, ^oaiger diok©,
9281 We. 845.
|) f, |— g&
6SBU*, 15-16Z. (22X16; i8-I8«/iXl3").-2B-
Btand: moht (pmc wnbar.-Pftpier: minlioh, atuk, weaig
gbtt- Einbaad: Pappbd mit LoderrfiokeD.— TiteJ f.l"1
Das EiDgekietamerta beziaht eioh aaf dee 2. StBok di^op
cmnaBohriit.
Anfang £2« ; ^Jf ^UUt J^^< r NWI J-aiJ
gJt ^ oiL O^ ^ J^ uLi^l 5 p-*** j**^
Nach Zerwurfnissen mit E6nig Hasan und
mit Dajjg,b hatte Elmadl Negd, seine Heimat,
verlaasen, war nacb Ecpa'jd gekommen, hatte
die Tochter dee Kdnigs-jAfeJI daaelbst gehei-
rathet uad war eein Nachfolger geworden: da
er edel und gut war, ruhte Gottes Segen auf
ihm. — Eines Tsges besucbten 3 Spielleute
eeinen Hof: aie kamea bus Eijemen und hieseen
Sofjan, S&lim, NappBr, trugen shin Lieder vor,
%yurden gut aufgenommen uad veranlaast 40 Tage
zu bleiben. Bei ihrem Fortgaagc wuxden B ie
jedcr mit 100 Kameelon, 1000 Go'idetuokea,
Aazug, Pferd, Diener und Sklavia und andsra
Sachen besckeaki und auch noch sine Sfrecko
Weges voa ihm begleitet, dann lud er die eia,
ihn jftbxlioh zu besuchen, auch alle Dflrftigen
su ihm zu wcisea. Dann kehrte er zurQok, oie
aber kamen naoh Eljemen. Dort eah eie
pU^I^ gi&a wad oegts: das Allee habt ihr
von Elmadl erholten: was wird euoh denn erst
Konig Sanaa uad eoinc Emlre gebsn? — Sie
begabea oich eleo aach Negd su ^aoan, opieltera
ihm vor uad sangea, cr oowol wie seine Emlre
alle, ausflor Aba zeid, der auf Jagd war, wurdea
voa Spiel und Geaang entsuokt und fiaeaa be-
fahl REaid seinem SchatzmQioter, ihnea beira
Absuge 100 Kameele, 1000 Diture uad 3 Pferdo
zu geben. Diese Gabo lohntea sis sb: sie eei
moht emmal iur eiaen voa ihnea genug. Ab
Hseaa dies erfohr, liess er bio kommon uad
fragte: weehalb lehnt ihr die Gsbe ab? hat
irgend Jemand ©uoh mohr gegobesr' — Ja, viel
mehrt — Wer kAnnte der Rein? wo wohnt or?
beaohreib ihn mir. — Nun orgeht eioh Ng.pir
im Lobe BlmEdl'a uad Hasan oagt: hatteat du
voa eiaem andera als Elsas?lj gesnigt-, or sei
edler da ioh ? no hatte eo dir den Eopf ge-
koetet. _ Diese Loute lOgea, Dsgt Dayab zu
Hasan, du bif.t cdier sh irgond -war: laas ese
eufhEngea, si© soteen die Gatsn horab und
loban die Gemeiaea. — So oprsoh sbor ^Aijsb,
No. 9318.
GROSSE SOMAN®.
287
well er Schuld war, dass Elm&di von Ne^d
fortgezogeo war. — Sie zu todten, gab Hasan
zur Antwort, wttrde mir Unehre bei alien Ge-
^ bildeten bringen. — Aber wer Konige belfigt,
*^ verdient den Tod, sagt Dajjab, darliber konn
dich Keiner t&deln. — Auf fortwahrendes
DrSngen giebt endlich Hasan nacb : er beaelilt,
eie zu hangen. Man fQhrt sie heraue, zieht
ihnen die Kleider ab, fuhrt sie in der Sradt
herum mil einem Au&rufer, der schreit : dies ist
der Lohn ftkr solche, die Konigen Hobn und
Spott ins Gesicht sagen. Die Leutc kommen
zusammen, sehen sie an; da kommt Aba zeid
von der J&gd, erkundigt eicb nach dem Auf-
lauf und erfahrt die Sache. Er wird Bebr bose,
lasst ihre Bands losen, sie wieder mil KJeidern
versehen, berubigt 6ie und schickt sie naoh
seiner Wohnung. Alsdann tritt er bei Hasan
ein und im GeBprSch mit ibm und Dajjab stellt
sich Abfi zeid auf Seite der Spielleute und
bekauptet aucb, dass.Elm&dl edeltnuthiger als
sie Alle, ibn eelbst miteingescblossen , sei und
daso ibm bloae Zeid el'aggag ben ffedil gleich-
komme und dass der vielgerttbmte Hatim nur
wie ein Tropfen sei gegen sein Meer. — Worin
^ zeigt eich denn das, fragt Hasan. — Aba zeid
▼ antwortcte: Zeid scbenkte dem Bedran das
Leben, obgleicb er sein grimmigster Feind war:
und wflrdest du, wenn ein Spielmann kame
und von dir deine Frau sum Weibe erbate, sie
ihm geben? — O Vetter, entgegnet Hasan, Spiel-
leute, gicbt man denen Weiber oder Tochter! —
Das, verbttrge icb micb, tbut Elmadi: kommt
ein Spielmann und bittet urn seine Frau, die
&^ji!, er giebt sie ibm. — Das ist unmoglich,
ruft Dajjab. — Wenn ieb aber, in einen Spiel-
mann verkleidet, es ausfflhre und die Elhorei-
fijjje berbringe? — Dann nimm von mir, sagt
Dajjab, und von Hasan, was du willst und gieb
es den Spielleuten ; wenn du sie aber nicht her-
bringat, t5dten wir Bie wegen deinee llisser-
folges. — Einveretanden, sagt Aba zeid, ver-
kleidet sich in ein uraltes hockriges Mfinncben,
nimmt seine Guitarre, gebt in den Dlwfin Hasan's
und spielt ihnen etwas vor, darin sein Yorbaben
ausfuhrlich scbildemd. Die HSrer trauen ibren
Obren und Augen kaum. Was willst du bier,
fragt Dajjfeb. — Ich vail sogleicb fort. — Wozu
^ dieeer Aulkug und Anzug? fragt Hasan. — Mir
£el ein, wie ihr es mit den Spielleuten macbt,
ibr wollt sie iddfon. — Bleib hier, sagt Dajj&b;
Elsafidl ist b689 auf ues Ails: erkennt er dich,
so lasBt er dich zeitlebens nicht wieder heim-
kehren. — Du seherzest, erwidert Aba zeid,
das weiBBt du recht gut. — Darauf begiebt er
sicb zu Elmadi und kommt endlich an. Des
Kdnigs Gewobnbeit war, wenn er Freitags vom
Gebet kam und es trat dann ein Bittender zu
ibm, so schenkte er diesem Alles, was er wollte.
— Aba zeid aber lie6s den Tag verstreicben
und ging erst am Abend zu dem Palaet. Da
6a6sen die 40 Diener an der Thtir; er nabm
also den Weg von der Hinterseite, kam so in
das prachtige Zimmer des K6nigs und fand ihn
und seine Frau auf reicben Polstcrn liegen und
scblafen. Er 6etzte sicb also zu ibren Hilupten,
eclilug die Guitarre und 6ang dazu ein Bittlied.
Der Konig richtete sicb bei dem Gesang auf
und fragte unwir6ch, wer der Sanger sei? —
Ich bin fernher gekommen, sagte Abu zeid, babe
uuterwegs Hunger und Durst, Hitze und Kalte,
Mubsal und Beschwerden ertragen: warum bist
du unfreundlich? — Du willst ein gebildeter
Spielmann sein? von Bildung veretehst du gar
nicbts, icb werde dich hinricbten lassen zutn
wamenden Beiepiel fur Anderc! — O Konig,
sagt er, ich bin am Abend angekommen und
babe nicbts gegessen: bei una ist es Sitte, wenn
ein Spielmann am Abend kommt, tritt er in
das HauB des Emirs, tragt ibm ein Lied vor,
erh< Essen und Belobnung und kebrt heim. —
Woher bist du? — Icb bin ausNegd und Spiel-
mann bei Hasan, Aba zeid und Dajjab. —
Das lflgst du, das sind meine Yerwandten, da»
iet nicht ihre Art; und w&rest du bei ibnen,
so wflrden sie dir bo viel geben, dass du nicht.
zu mir kommen braucbtest; du bist gar kein
Spielmann, sondern ein R&uber und Wicht,
nur solchen sieht dies Thim Shnlich, dass du
bei Schlafenszeit zu den Emlren eintrittst und
sie im Scblaf Oberraschst. Ich werde dich zur
WarnungAnderer umbringen. MitdiesenWorten
zog er ein Schwert und wollte ihm den Hals
abschlagen. Er aber ergriff d&s Gewand der
Frau und eagle: icb nebme deinen Schutz in
Ansprucb. Sie aber rfickte von ihm ab, er
aber kroch unter ihre Ffisse. — Lass sie, ver-
fluchter KerlS rief Elm&di ihm zu. — Nicht
eher, bis du mir Gnade zusicberst. — Du sollst
begnadigt sein: steh auf, lass meine Frau in
Ruh! — Damife rief er die Diener und schalt,
dass sie iha batten bineiagehen lassen. Sie
entscbuldigen sich damit, dass er von hinten
eingstreten sei, ofane dass eie ihn geoshen batten.
288
GROSSE ROMANE.
No. 9281.
— Nun geh! sagt Elmadl. — Nicht eher bis
du mir das Tuch der Gnade zuwirfst. Dabei
halt er noch die Elhoreitijje feet und sagt: ioh
bin dein SchQtzling, edle Praul — Nun thut
sie Fttrbitte bei ihrem MaDD, so dass dieser
endliob sagt: ich verspreche dir meinen Schutz,
geh in die Gastraume und komm morgen frQh
zu mir, ich werde dir gebeu, was duwtiuschest. —
Er begiebt 6ich dorthiD, findet eine Menge Gaste
und soil ihnen, da sie horcu, er sei Spielmann,
vorspielen. Er lebut es ab, er singe nur fiir
Emlre. — Am folgenden Morgen tritt er bei
Elmadl ein, in dessen Zimmer eine Menge
Emlre und Vornehme sich befanden. Aufge-
fordert spielt er und singt ein Lied, in welchem
er Elmadis bekannten Edelsina ruhmt, ihn um
eine Giibe bittet, und zwar wunsche er einen
6einer besten Diencr; indess, da er fortwolle,
bitte er um baldige Erfulluog seines Wunsohes. —
In der Meinung, dass sich der Alte ein Madcben
oder auch einen Diener wttnsche, fragt Elmadl :
welcben Diener er denn haben wolle: er solle
es nur sagen, so werde er seineu Wunsch er-
fulleu. — Ich fQrchte, du thust es doch uicht. —
Die Anwesenden sagen: bist du verrilckt, Alter?
der Konig sagt: fordere was du willst, du sollst
es haben, und du sagst: ich fiiirchte, du giebst
es mir doch nicht. — Genire dich nicht, sagt
Elmadl, fordere du, ich gebe. — Nun greift
Abo zeid in die Saiten und singt ein Lied, in
welchem er um Elhoreitijje bittet. Als er fertig
ist, nimmt er die Guitarre unter den Arm und
sagt: o Madl, gieb sie, oder ich gehe fort! —
Alle Anwesenden zttcken ihre Dolche und
Schwerter" und warten nur auf ein Wort des
KSnigs, um ihn niederzustossen; er aber schwieg,
der Edelsinn stand in ihm fest wie Berge;
dann eprach er: willst du sie allein oder mit
noch etwas? — Ich will sie ganz allein: willst
du sie mir aber uicht geben, 60 gehe ich:
damit wandte er sich zum Fortgehen. Elmadl
rief ihn zurttck: komm, sagte er, du sollst sie
haben, mit ihrer Habe, ihrer Ausstattung und
ihrem Haus nebst allem was darin: wer reich
ist und kargt, ware besser todt. Alle An-
wesenden staunten. Konig, sagte der Spielmann,
wenn es dir Ernst ist, thu es eofort: ich will
nach Hause. — Elmadl geht in die Wohnung
der Elhoreitijje, ruft sie herbei, froh laohead
kommt sie herbei, will ihm die Hand kflseen.
Er wendet sich ab. Warum bist du b6Be? fragt
sie angstlich, und der Gedanke an Trennung
schiesst ihr durch den Kopf: ein Traum hat
ihr Ungltick angekundigt. — Liebes Weib,
sagt er, wir mussen uns trennen, geh in Gottes
Namen! — Was habe ioh verbrochen? ruft sie
ausser sich: todte mich, aber lass mich nicht
fortgehen zu meinen Leuten, dass sie mir nach-
sagen : hatte sie uicht Schuld, so hatte er sich
nicht von ihr losgesagt! — Sie dachte dabei
an *Scbeidung: als sie aber von ihm die Ge-
schichte mit dem Spielmann erfuhr und dass
sie mit ihm fortgehen solle, bricht sie in Thranen
aus, macht ihm Vorwtirfe, dass er sie so be-
handle; wenn das raeine Angehorigen erfahren,
was willst du ihnen sagen, wie dich rechtfertigen ?
— Es hilft nicht, sagt er, steigere nicht den
Schmerz durch Reden, nimm, was dir gehdrt
und geh! — Aber man giebt den Spielleuten
doch nicht Weiber und freie Madcben? — Du
bist 6elbst daran Schuld, warum hast du Fttr-
sprache fur ihn eingelegt, als ioh ihn in der
Nacht tod ten wollte? — Ich nehme deinen Schutz
in Anspruch, todte ihn, lass mich ruhig hier! —
Das ist vorbei, ich kann mein Wort, mein
Geschenk nicht zurttck nehmen. — In diesem
Augenblick ruft AbQ zeid von draussen : o K5nig,
bist du noch nicht mit ihr fertig? wenn du sie
nicht giebst, gehe ich fort. — Gedulde dich
eineu Augenblick, Spielmann, sie muss sich
doch erst besinnen. — Nun tritt sie hinter den
Vorhang und sprioht mit dem Spielmann und
bittet ihn, von ihr abzustehen und sie bei ihren
Eindern zu lassen, sie wolle ihm stets dankbar
verpfiichtet sein; ohne ihre Fttrsprache wttrde
Elm&dl ihn getodtet haben, er solle edel handeln.
— Mach nioht viel Worte, giebt er zur Ant-
wort, was gehen mich die Edeln an ? tritt dein
Mann von seinem Worte zurttck, so gehe ioh
fort. — O verkaufe mich, ich gebe dir was
du haben willst. — Nun, um wie viel? —
Um 1000 Dm&re, 100 Pferde, 100 Kameel-
hengste, 100 Kameelinnen und 50 Pracht-
kleider. — Und gabst du mir 1 000 Beutel mit
Goldstttcken, ich nahme sie nicht, ich will nur
dich, komm Bohnell? thut es aber deinem Manne
leid, so geh ich fort. Damit drehte er ihr den
Rttcken zu und ging. Elmadl aber rief ihn
zurttck und eagte: wart' ein Bisohen, mich geht
sie nichts mehr an, du sollst sie haben. Dann
trat er zu ihr und sagte: Wohlan, geh fort und
w&hre meine Ehre bei dem Spielmann 1 — Beim
Fortgehen trifrl sie ein Madohen, das die Sftnfte
festsohoallt: sie hiess tO^w, Tochter Gauhars,
No. 9281.
GEOSSE ROMANE.
289
uud war Magd in der Kuche. Ale sie ihre
Herrin weinen sah, fragt sie naoh dem Grande. —
Dein Herr hat mich an den Spielmann ver-
^ schenkt. — An die krumme verrfickte Spiel-
frau ? Dann geht sie zu Elmadl und macht ihm
Vorwfirfe. Er will ihr einen Schlag geben, sie
aber 6pringt fort zu dem Spielmann und sagt :
du altes Weib, was willst du mit unserer
Herrin? Du biBt sobwarz, sie weiss, unser eins
passt fur dich ; erbitte mich von unserem Herrn,
ich will mit dir geben und dir dienen, aber
diese lass hierl Dann kfisst sie ihm die H&nde
und sagt: wie heisst du? — Selame. — Hast
du Kinder? — Viele. — Wie heiB6en sie? —
Rfisid, Mursid, Rasld, Rasdftn. — Ich be-
scbwore dich, nimm mich als Ersatz Air meine
Herrin und lass sie bei ibreu Kindernl Sie ver-
suohte noch allerlei Kunste und Worte, bis es
ibm fiber wurde und er mit dem Stock fiber
sie herfiel, so dass sie zu ihrer Herrin lief und
sagte: Gott steh dir bei gegen diesen ver-
rfickten Spielmann 1 — Nimm den Kameelhalfter,
sagt Elmadl, und lass deine Herrin aufsteigen.
Diese kam, sie hatte noch so eben ihre Kinder
zum letzten Male gewaschen und gekammt,
A dann sagte sie zu Elmadl: hast du ein Recht
dazu von Gott, kannst du mich von den
Kindern trennen? — Es ist vorbei, sagt er,
Reden nutzt nichts. — Sie nimmt bewegten
Abschied, Alle, die sie h5ren, weinen, dann
steigt sie in die Sanfte, 5 Diener zu Pferd
vorauf, 5 Madchen in 5 Sanften hinterdrein;
ausserdem erhielt sie viel Gerath mit, auch
4000 Goldstficke. Gieb sie fur deinen Mann
aus, sagte Elm&dt, er ist arm, kleide ihn von
Kopf zu FQssen mit einem stattlichen Anzug.
Ihm aber gab er ein Pferd mit allem ZubehSr,
auch 1000 Goldstficke und sagte: Spielmann,
nimm ffirlieb und rede mir nicht nach, ich habe
euch zu wenig gegeben; grass meine Vettern
Hasan, Aba zeid, Dajj&b, auch den Qfidl: auch
mSchte ich dir noch einen guten Rath mit-
geben. — Gieb ihn mir mit, o Kdnig! — Geh
bei Naoht, versteck dich bei Tag: ich fflrchte,
Wegelagerer und Bummler kommen und rauben
dir die Elhoreifijjje. — Der Spielmann entgegnete:
Ich reite nur bei Tagesanbruch aus und ffirchte
a mich nicht, und solltest selbst du kommen,
™ nimm sie mir ab, wenn du es vermagst. —
Geh nur, sagte er, und befolge meinen Rath:
sei kein Thorl — Nein, sagte er, ich geh nicht,
«he ich dir zeige, was der Spielleute Art ist.
BANDSOHRIFTgK D. E. BKBL. XX.
Gieb mir einen gehSrigen Hengst und gehdrige
Waffen und komm mit mir zum Kampfplatz,
und ftirwahr: ich nehme es auf mit lOOO von
den besten Rittern deines Volkes und du selbst
Einer davonl — Nun hatte Elmadl einen Knecht
aus Ecca'ld, Namens Gauhar, der war sehr
stark und tapfer und fiber 1000 Knecbte ge-
setzt. Dem 6tieg die Rede des Spielmanns
zu Kopf und er sagte: fort oder ich haue dir
den Kopf abl Dann bat er seinen Herrn, ihm
zu gestatten, den Spielmann todtzuschlagen. —
Elhoreifijje betete: o Gott, tfidte ihn, dass ich
hier bleibe bei meinen Kindernl Der Kdnig
aber sagte: Geh, Alter, hflte dich vor diesem
Diener: es ist so gut, als ob du 1000 Ritter
gegen dich battest, wenn du mit ihm kampfst. —
Wozu der Worte mehr, o KSnig? gieb mir
gehdrige Ausrttstung und Pferd und lass ihn
das Feld gegen mich bebaupten : tSdtet er mich,
so hat Keiner mein Bint zu racben als Gott;
tSdte ich ihn, so habt ihr keine Anspruche
gegen mich zu erheben. Vergebens warnt
nochmals Elmadl: endlich lasst er Pferd und
Waffen geben. Er waffnet eich, steigt zu Ross;
Grauhar mit seinen 1000 Knechten und El-
madl mit den Grossen des Reiches, neugierig
wie' die Sache ablaufen m5ge, reiten auf den
Platz. Gauhar bittet und erhftlt von Elmadl
Erlaubniss zum Kampf, stfirzt eich auf den
Spielmann, und nach anzfiglicben Wecbselreden
kampfen Beide; der Spielmann spaltet dem
Gegner den Kopf, schlagt in die Andern drein,
so dass sie endlich die Flucht ergreifen. Darauf
bot er dem Elmadl den Kampf an: diesen ver-
wundete er und warf er auf die Erde; da
wollten ibm die Andern helfen, stfirzten sioh
auf den Spielmann: da stfirzt er sich auf die-
selben mit lautem Schrei, so dass die Ohren
der Rosse betaubt wurden: in dem Augenblick
springt Elmadl auf, halt die Leute zurflck,
Jeder geht an seinen Platz, verwundert fiber
die Thaten des Spielmannes : der nimmt es mit
10000 auf, rufen sie, es ist kein Graubart,
sondern ein gewandter Jfinglingl Er aber wendete
sich an ElmBdi nnd fragt: wie nun, o K6nig,
soil ich noch bei Nacht oder bei Tage reiten? —
Wie du willst, erwidert er; ich glaube, wenn
die (xinnen dich sehen, fliehen sie vor dir nach
einem andern Ort. — Darauf rief er den Dienern
zu: geht mit enerer Hjserin und ffihrt die Sfinften
vor mir her! — Sie folgten dem Befehl, in
Angst vor dem, was sie so eben gesehen hatten.
37
290
GEOSSE EOMANE.
No. 9281.
ElKoretfijje aber sagfe: Hatten die Knechte ihn
getodiet, 60 hatten wir Ruhe vor ihm, schfind-
lich schandlich ! Er aber verabschiedet sich rait
Dank filr seine Gutthat von Elmadl. Dieser
wendet sich an seine Uiagebung: was oagt ihr
zu dem Thun dieses Spielnianns? — Er ist kein
Mensch, er muse ein Ginn sein. — Der findet
nirgend eiDen Gegner, der ihm gewacbeen ware,
sagte Elmadl, selbst Abu zeid konnte es nicbt
mit ihm aufaehmen. — Der Spielmann aber
zog davon und kam nach 5 Tagen aus Ecca'id
heraus. Er ging zu EUioreifiya, fand 8ie noch
weinen. Warum weinst du ? fragie er, — Wie
sollte icb nicht! verlasse ich doch Kinder und
Heimat und 6tatt Ktinigin, die ich "war, werde
ich Dienerin : du passt fUr inich nicht, ich nicht
ftir dich. — Wie so? ich bin be6ser und grosser,
adliger und ritterlicher als dein fruherer Ge-
ma'hl. — Wer bist du, dase du dich mit ihai
vergleichst? — Icb bin Aba zeid der Hilalite. —
Weg von inir, Gott verdarome dicb, du Schuft,
du Schelm, du Schurke und Windbeutel, du
machst dich zu Abu zeid? du biet von ge-
meinem Stamm, er aber — - als ob ich ibn nicbt
kennte, den Sultan der Bend D 'i»-jJ!: der hat
4 Frauen, der hat meiner nicht noth: aber gieb
mich zurfick, vcrtrag dich mit ineinem Gemahl,
ich will dich reich laacben bie auf Kindeakind. —
Das thu ich nicht, uad gabst du mir Qarfln'e
Scbltze. — Nun klagt eie fiber ihr Loos, er
aber bleibt dabei, er eci Abil zeid, der wohl-
bekannte Held. Dann zogeot du mich nicht
mit dir durch diese Wttsten: kebr mit mir urn ! —
Nimmermehrl — Dann schweig und flunkere
nicht mehr! — Schweig du auch, eonst, fttrcbie
ich, wir6t du von Sinnen! — Beide schweigen,
die Pahrt geht weiter, endlich kommen eie bei
den Heerden der Benfl hilal an, die in unab-
eebbarer Ausdehnuag weideten. — Spielmann,
fragtElBoreifijge, wem geborea alle dieseBeerden
und Hirtcn? — Das eind Allee meinc Heerden
und meine Hirten. Sie will ea nicht glauben:
dann triebst du dich nicht barfuss herum, sagt
sie. — Ich bin hungrig, ich will zu den Hirten
gehen und ihnen etwas vorspielen, vielleicht
geben sie mir ein Stuck Brot. ~ Er reitet bin
zu ihnen, sagt: meldet dem Sultan Hasan, dass
Abfl zeid da ist und die ElBoreilSjje mitbringt:
komm ihm entgegen 1 Die Hirten geb.cn auf
die Zelte loa, er aber kehrt zu der Prau zurfick.
Wo hast du das Brot, dae du von den Birten
holen wolltest? fragt sie. ~ Ich babe ihnen
vorgespielt, eie haben mir aber keine Krume
gegeben: sie haben wol selbst nichts. — Wo
ist deine WohnuDg? vielleicht am Rande der
AneiedluDg, eo dase wir hinkommen kdnnen,
ohne dase Jemand une 6ieht? — O nein, unser
Weg ftihrt mitten durch die Zelte, dort liegt
flie. — Icb wei68 auch, weshalb, sagt sie? —
Nuu, weshalb? — Damit du leichter die Reste
nach dem Essen aufsammeln kannst. — Jawohl,
du hast Recbt, ich sammle bei den Mfinnern,
du bei den Frauen. — Gott bewahre, versetzt
eie, und stfirbe ich vor Hunger, danach gehe
ich nicht aus dem Hause. — Wozu hatte ich
dich bergebraoht, als dass du inir gegen die
Noth des Lebens helfest und die Kinder auf-
erziehest? — Hast du viel Kinder? — 180,
erwiderte er; ich hatte 6 Frauen, sie sipd todt,
von jeder habe ich 30 Kinder. — Wahrend
aie die Aueoichten, die sich ihr eroffnen, beklagt,
kommt Hasan nebst den Emlren in feierlichem
Aufzug mit den Frauen unter Trommelschlag
herbei. Ich sehe die Benfl hilfil kommen, sagt
sie, dort reitet Hasan Allen voran: wohin wollen
sie gehen? — Sie ziehen mir entgegen. —
Alter Schelm, versetzt sie, was hast du fur
Rang, dass dir die Konige entgegen kommen ? —
Du wirst es gleich sehen. — Wie soil ich
meiaem Vetter, Sultan Hasan, entgegentreten,
was soil ich ihnen cageD, wenn sie michfragen? —
Wie furchtest du dich vor ihnen, habe ich sie
doch Alle in Handen! — Du Ittgst immerfort,
dein Gerede nimmt nicht ab. — Indem kamen
sie beraDr Abu zeid sprengte vor, alle Emlre
eticgen von ihren Rooeen ab, begrussten und
umarmten ibn, dann stiegen eie wieder auf,
die rothen Pahnen flatterten fiber Aba zeid's
Haupt, und sie kamen zu den Zelien. — El-
Boreitfjije war erataunt: dieser Spielmann mu68
bei ihnen viel gelten, dachte sie, well er so
sohon singt. Die Emlrsfrauen aber umdrangten
eie und begrfissten eie, gingen vor ihr und um
sie, schlugen Pauken und klatechten mit den
Hftnden. Elfioreiftye aber war in Verlegenheit,
was sie fiber das Alles denken solle. So kamen
eie sur Wohuung des Abu zeid; die Madchen
liessen sie sich auf Gold- und Edelstein-ver-
zierten Polstern Betzen: Omm moueibar hiess
sie herzlich willkommen. Sei nicht bfise, Hoff-
nungsstern (Ls^i! hXsm*), dees dein Vetter eine
List an dir ausgeffihrt und dich in Polge eiuer
Wette mit den EosTren hergebracht hat. —
Wer iat msin Vetter? — Nnn, wer hat dich
No."'9281
G-ROSSE ROMANS.
8»1
vob deinem Gemahl horgebracht? - Em alter
hockriger, triefaugiger Spielmann hat meinen
Gemahl beriickt uad mich ibm abgenommea. —
«k Da sagte die Frau laohend: du hast iha also
W nicbt gekanat? - Nein. - Dm jar £ deta
Vetter Abu zeid. - Lmb ' dooh das Gerede,
Banzweig ( UH ^V *ch eollte memen Ve.ter
Abu zeid docb wol kennea, jeaer aber war sin
uralter Kerl! - Es war Abu zeid, oagte sie
uud schwor es ibr mil hohea Eidea and er-
zahlte die gaase Gesckicbte - Da r.ef RU
noreitijje aus: o abscheulich! w.e sol! ich m.ch
vor AbG zeid sehen lassen! hatte ich Moss moht
so zu ibm geredet unterwegs! - Beruk.ge dioh,
liebes Kind, dein Vetter ist von gntmflUuger
Art - ludem tritt er bei ihnen ein, ncchdcia
er sich der VerkleidnDg entledigt. Die Frauen
apriagen ibm entgegen, kusseu seme fende
ElhoreHijje aber wurde rotb vor Scham uad
bat ihn urn Entschuldigung wegen ihrer Un-
boflichkeit. - Beruhigc diob, autwortete or,
ich babe Allen vergesscn, eke ioh kerkom.
Nachdem er sie vollig beruhigt, ging «r »u
liasan in deu Diwan, ^urde vob alien Eurtren
freuBdlich begrusst „ n d geehrt und Hasan Jubte
* 8 eioe That. Nun erz&hit er ausfilhrhcb den
* Vorgang. riaaan sprach: bozeugt jctet, ihr
Herren, dase Elmadl mich 1000 mal an Bdel-
sinn ubertri®, uud zu Abu zeid gewandt sagte
er; welche Busse legs! du mir ftr die Spiol-
leute auf? - Gieb ihnen 30 000 Gold*****
300 Kameelheagste und 3 Diener und 3 Pferde
und Kleidung fur jenc. ~ Emverstanden, aagte
er, und docb wahrbaaig zu weaigi - Was boU
ich ihnen gebeu, fregto Dajjab. - Du hast
viele Heerden, sagte Abu zeid, gieb jedem
1000 Kameele und Kleidung. - Dm wt ftr
m ich eigentlich zu ^enig. - Das ut deme
Sache und gebt dich alleia m. D«auf warden
die Spielleute geholt, um Bntechuldigung ge-
beten und beschenkt und gingen da^end ikreo
Weces - Aber Hasaa Hess die Effiore.%)e
in seia Haus holen, ricbtete ibr emen Schmaus
an, erwies ihr Ehrenbezengungea : aber die gon«s
Nacht hindurcb weinte sie und hem vor ihiem
Jammer Niemanden em Auge scbheseeu. -
Warum weiast du fortwlhrend? fragte Hasan. --
A Dass ich meinea Mann und meine Kinder babe
# verla 88 en mflssen. - Darttber berub.ge dioh
nur, sagte er, ging in deu Diwto .und spracb
zu den veroammelten Emlreu uud Grossen : ,oh
will die Elftoreifijje ihrea. Mauuc .uvuckschicV en :
W er vob moh abwaimm* «•? - Das w»d Abft;
g «id thun, eage» AMe, - ©•» «rde ich moht,-
sprash Aba *«A V dasa fnttt nw »»*»;-;
Wio soMte ioh, erwiderte dteser, da Etoadl urn
saeioefc^ea von Nogd forteog? - Bring ; du
Bie zurftck, fjaJjBb, sagio Aba «eid, ioh btirge
fur seineu Hoobsian, daes dir f auoh mm dn
ibm Yate? uud Kinder geWdtet hittert, niohte
Boseo, Bondern alles Gnte von ihm ™™™£>
wena du hinkommst: er bt edel und der Edle
veneiht. - Aber, warf Dajjab em, ioh kann
nu r dauB geben, wenn Ha^an m.r e,n SohrejbeB
mitaiebt uid mich ihm empfiehlt. ~ Natttrhoh,
mien A0e, und ftasan astzt sofort ein eolobes
Sclreiben au Elmadl auf. - A » .P 1 ^
Moreen wirfe die Roise angetreten: Elhorei^e
erlddi von Basan, f>ajjab Aba ze,d und den
Uebraren reicblicbe Geschenke, Bie Mir m wner
Saafte, voa Dajjab nebst 1000 Re.tera beg e.tet,
Manaer uud Frauen giagea aooh eine Strecke
Weges mit, gabea ihr 100 Laduagea Grft^e
an Elmadl mit, datm trennten Bie sich. bie
kamea gluoklich an die ^™-®™™\®^™
aaheu deo Zng «»d meldeten eo dem K8nige.
es oind die 5 Sanrten dabei, die mil anserer
Herrin fortzogoa, aad ein Zog vou 1 000 Eeitera,
en derea Spitzc ein stattlicber Mana auf grtn-
lichemRoss (U^)> dergleiobea wir me sahea. ~
Nua ecbickt er eeinen Wear **** ; auf Er-
kundigung aus; er reitet mit 500 Re.tera hm,
Effiorei^ bemerkt iba uad Uu» ihm mg«>
F ch ecbnell zum Koaig, dass er dem Emir Dajj&b
flegen komme, der die Elhore,%e zuruck-
21 - Der Wezxr seadet sofort eiaea Botea
m Elmadl, BteUi oich selbst aber dem DajjSb
Wf dea er noch mbht kannte Ab Blmftdi
die Npohrioht von der Ruckkehr seiner Frau
e halt, Tpriagt er auf unA ruft: Wie ists m5gl,chl
der SpieLaL wird «. dea VeUern gekommea
B e!a s sie werdea ihn mit meiaer Frau gesehea
Lben, daaa bebea oie sie ihm abgeaommeB
und mir mit Dajjftb zarOckgeecbiokt: ja, bo
wads seia, der Spielmann selbst hat s.e moht
Iscbickt. - Er ltaat die Trommeln eohlagen,
feitet mit Gciolge dem Dajj&b eatgegea: sie
be^rfisoen uad umariaea eiaander, kchreB beim,
B^bounKSnig ab. Er giebt Feste dem
Dayab zu Ehrcn, dann- plaudern s.e and El-
S liagt naoh dem Grand ihrer Aabu.fi . ond
W ie das Alles zusammbftugc? Jeaer lacht, ttber-
J^oht dea Brief Hasaao: der Klmig taa* ^
£**** xzie ,e.du«t. Dae war Abu mid, der
37 s
292
GROSSE ROMANE.
No. 9281—9283.
zu mir gekommen ist? sagt er. — Wer denn
sonst hatte dir die Effioreifijje entfohrt? —
Era Spielmann mit H6cker, schlottrigem Gauge,
mit dem hier allerlei passirt und der am Ende
verlangte, ich solle sie ihm geben. — Du hast
ihu also Dicht erkannt? — Nein! — Dae war
ja Abu zeid und das hing so und so zusammen:
irad nun erzahlt er den Hergang. Hochlichst
erstaunt sagt Elmfidl: Gott sei Dank, dass wir
so gehandelt haben, unser Thun ist uns doppelt
vergolten: glaubt mir, wer Gutes thun kann
und es unterlfiest, den straft Gott. Wahriich
was man bei dem Diener verliert, ist bei dem
Herrn nicht verioren. — Der Emoreifijje aber
gingen die Frauen und Madchen entgegen, be-
grussten eie herzlioh : sie stieg in ihrer Wohnung
ab, herzte und kflsste ihre Kinder und weinte
vor Freude und ftlhlte sich glucklich. Am
Abend kam Elmfidl zu ihr, sie ging ihm entgegen,
kfieste ihm Hande und Schultern, er versSbnte
sich mit ihr, sie plauderten und er liess sich
von ihr ausfilhrlich erzfihlen, wie es ihrergangen
sei. Er dankte darauf Gott, dass sie wieder
betsammen seien und sie verlebten fortan ihre
Tage in Gluck und Wohlstand. Daijab aber
kehrte nach 7 Tagen heim, von Elmfidl reich
beschenkt for jeden Emir und noch ein'e halbe
Tagereise begleitet. Dann verabsohiedeten sie
sich von eraander; Dajjab kam in Negd an,
von den Emlren in grossem Aufzug empfangcn,
begab sich dann in den Dlwfin, theilte die mit-
gebrachten Geschenke aus und bestellte die
Grusse, und so verblieben sie mit einander in
Geuitithlichkeit und Frieden
Schluss f. 63 b (Kfimil, unregelm&ssig) :
in. S p, h Ji f U ^^ « r0B8 > «? ade "kfcend, dentlich, vocal-
Hand. Anf f. 47 folgt noch 47* - Abaohrift c. "w/^.
9283. We. 793.
31 Bl. 8«, 16-17 Z. (21V* X 16; I7V.X12-). -
oTuUd ? i*? ? b Tu R * nde '> « r098 * r dorchgohender
OeMeok,80D8t«emhch ? iit.- P»pier: gelblichfziemJioh
S.Vrf'fr Einband: Pappband mit Led er -
rnohan. - Titelfiberechrift f. 1» R anz ohen am Rande:
Schluss f. 28': _ob ^^Ul iLo^ ,* i A c si,
ecbrif C t hr c! f ^/t. 8roMe di ° ke HaDd ' ' 0ca,1 °^- Ab -
9282. We. 816.
2) f. 33-63.
8™, 14-16 Z. (19X14; 15-16'/, Xll_Ui;,c m) _
Zu stand: n.cLt uheroll eauber, im Anfang fleokig ' -
Papier: gelblich, glatt, dfinu. _ Titel f. 33":
Anfang f. 33 b : ^ ^ ^ ^, M .
O^JI r^AS j 15- LffXa - . . . ^x^ ^^1^
***•' vx^yi ^^ ^ ^- ^ ^j, ^ lJ ^ : .
=We.845, 1 . Haufig ausfuhrlicher; esschliesst
mit einem langerem Gedicht, das Elmfidl spricht.
(Auf dem Vorderdeokel ebenso, dann nooh: ii^svJLo ULS.
^-*'> welobes Stuck hier aber nioht vorhanden IsL
Dann nooh die Zahlen f1. {,♦ daraoter.)
Anfang' f. l« s ,00^ ^ L^ ^ ^ •^
*i» »^l, ^t ^aJU, U^| ^ <j ^ J|\ . .
£* vrW ^' *J liLib J^^yj ot>l ^ ^| D ir
Ein Emir der Bena hilal, Namens 'jonus,
erhielt Besuch von SpieUeuten, und als diese
nach 3 Tagen sich von ihm verabsohiedeten,
sagten sie: wir bitten dich nicht um Geld oder
Gut, haben aber ein besonderesAnliegen: durfen
wir es dir vorbringen? — Ibr durft. — Wir
mSchten, dass du uns Majj die Magd gebest. —
Das wurde ihm nicht ga D z leicht, aber die an-
wesenden Emlre redeten ihm zu: so schenkte
er sie ihnen und sie zogen mit ihr in ihre
Heimath. _ Diese Magd war sehr geschickt
in Seidenstickerei; die Kleider, die sie machte,
galten 10 000 GoldstOcke. Sie wurde von den
SpieUeuten zu Kuchendiensten verwendet und
musfite Holz holen: worflber sie traurig war
und weinte. Eines Tages holte sie wieder in
der Nahe des Meeresufers Holz: ein fr&nkisches
Schiff lag dort vor Anker, die Leute raubten
sie und entfllhrten sie mit sich nach Tunis. Dort
war ein judischer Kfinig, Namens >x*ju<. ^jupjjt,
der war hart und von den Unterthanen gefurch-
tet. Sie setzten sich daher mit «Jl^« ai ,<J"ljJI
in dem Gebirge von g^|, in Verbindung, dfss
erjenenumbringe. Es gelang ihm imd er setzte
sich auf dessen Thron, verftlgte flber alle seine
bchfitze und heirathete dessen Frau. Sie gebar
ihm erne Tochter, die Sa'da bJv^ genannt wurde
und sehr sch6n war. Vergebens bewarben sich,
als sie erwachsen war, viele Freier um sie: ihr
Vater hatte geschworen, dass Keiner sie hei-
rathen solle. Er baute ihr daher ein Schloss,
liess dies aufs schonste einrichten und hofi^
sie werde sich des Heirathens entschlagen. Als
No. 9283.
GROSSE ROMANS.
298
sie aber das Schloss bezog, fand sie alles sehr
schon, nur vermisste sie eine geliebte Person:
ware docb selbst das Paradies obne Menschen
nicht angenehm. Sie sab einen Ausrufer vor-
!• Qber-gehen, rief ihn berbei und eagte: Ga'far,
kannst du schweigen ? — loh behalte, was du
mir eag6t, bei mir als tiefstes Geheimniss. —
Gut, so verschaffe mir ein ecbonee Madchen,
denn derMenscb istfurGeselligkeit bestimmt. —
Icb werde deinen Auftrag erfullen, eagte er, und
ging an den Strand, grade als das Frankenschiff
anlegte. Er fragte den Kapitan, ob er ein
schones Madchen mitbringe, und da dieser es
bejahte — er babe deren eogar 8 -—, bat er
urn Erlaubniss, sie anseben zu durfen. Majj
gefiebl ibm: sag mir, wer du bist, damit icb
deinen Kummer zeretreuen und beben kann. —
Das kannst du nicht, du bist weder Ftirst noch
dessen Stellvertreter! Er aber kaufte sie vom
Kapitan und brachte sie zu Sa'da ins Schloss.
Weinend erzahlt sie ihr von ibrem Aufenthalt
bei den Benu hilal, rtthmt den Sultan Hasan
und den tapferen Abu zeid und bescbreibt die
Schonheit der 3 jungen Prinzen ^y-, ^H^-
und (j-J^J • Durch diese Erzahlung wird Sa'da's
Herz zu Liebe zu den Benu hilal gerllbrt,
^jl namentlicb schwarmt sie fur Junus; o war icb
ein Vogel, icb floge nach Negd, und beschaute
mir Junus, war's auch nur fur einen Tag!
O Gott, fuhr Junus her zu mir, aus irgend eiDem
Grande! so betet sie. — Majj ging ecblafen
und hatte einen Traum: sie 6ah Abu zeid mit
den 3 Prinzen in das Westland kommen. Sie
sprang auf, weckte Sa'da, erzahlte ihr den
Traum. Diese Hess den Ramalscblager koincaen,
Soleiman mit Namen: Majj erzahlte ibm den
Traum, erdeutet: Misswacbs hat Negd befallen;
eine Heimstatte suchend kommt ein Hauflein
her, und Wunderbares wird sicb ereignen. —
Der Vater dee Soleiman hiees /SjL£ und wobnte
in t-s-Ls*: als er aber aus dem Ramal ersab,
das6 sein Sohn Soleiman sterben werde an dem
Biss einer Natter aus den Garten Garagara's,
wanderte er nach Tunis aus, dort starb er und
sein Sohn erbte seine Kunst im Ramaldeuten,
und von diesern erhielt Sa'da darin Unterricbt.
Als Soleimftn das Schloss verlas6en hatte, sab
er ein Schiff ankommen und fragte, was es ge-
£- laden habe. — Dattebi, war die Antwort. —
Er kaufte einige, wollte eine herausnehmen, da
stach ihn eine Natter, die dazwischen war, in
die Hand ; er wurde ohnmacbtig, kam aber bald
wieder zu sich, erfuhr, woher die Ladung sei,
und wusste nun, dass die Vorheraagung des
Ramal in Erfttllung gehe. Weinend fiber seio
Gescbick gab er seinen Geist auf, Sa'da aber
und Majj giogen hin, urn von dem Sterbenden
Abschied zu nehmen.^ Auf dem Ruckwegc be-
gegnete sie dem p&JI, der war sterblicb in
eie verliebt: er hatte sie ausgehen seben und
stand nun auf der Brticke, ihre Zuruckkunft
erwartend. Als sie ihn sab, erecbrak sie und
betete: Gott, verbirg mich vor ibm! Majj aber
fragte, wesbalb sie so erscbrecke. Nun erzahlte
sie ihr, dieser liebe sie und habe geschworen,
er wolle sie wider ihren und ihres Vaters Willen
an sich nehmen. — Icb will dir ein Mittel an-
geben, o Herrin, eagte Majy, ihn loszuwerden. —
Sag aD, was soil icb thun? — Sei freundlich,
nimm deinen Schleier ab und sag: gutenMorgen,
Emir 'Allam, lieber Bruder und Sohn meines
Vaters und meiner Mutter! 1st er gut erzogen
und edel, 60 sagt er dir nichts mebr; ist er es
nicht, so tbut er, was ibm gut scheint. — Als
sie nun ihm uahe kam, nahm sie den Schleier
ab und begrftsete ihn freundlich als Bruder. —
Das ging ibm zu Herzen und er erwiderte: du
Bollst mir Scbwe6ter eein, icb 6chwore es feier-
licb, und Jeden der dir feindlich ist, soil mein
Feind eein. — Bruder, eagte eie darauf, ich
habe ein Buch aus der Zeit des Propheten
ldne, das mochte ich dir geben. — ScbSnen
Dank, bringe es mir! — Wenn ee dunkelt,
komm zu mir, dass ich es dir gebe. — Darauf
ging er fort und nicht sobald dunkelte ee, als er
sicb ans Schloss begab und ihr zurief: Sa'da! —
Steb auf, sagte eie zu Majj, nimm den Stock
zu 8einem Empfang mit. — Sie ging an die
Thur und ofibete, und als El'allRm sie sab,
vcrlor er fast die Besinpung und rief: o Gott,
ist e6 Sa'da oder eine Hart deB ParadieBes? —
Ale er dann sicb gesetzt, betrachtete er das
Schloss, Sa'da und Majj, und wartete auf dae
Buch, das sie ihm versprocben hatte. Er er-
innerte eie daran, das Madchen bolte ee: er fand
es auBserordentlich schon. "Woher hast du dies?
_ Eb stammt von dem Ramaldeuter Soleiman,
bei dessen Tode icb zugegen war. Er freute
sich sehr tiber das Buch und sagte zu ihr:
woher hast du das Madchen P Auf ihren Wink
erzahlte nun das Madchen von den Benu hilal,
dase sie verschenkt sei an Spielleute und dae
Uebrige, und pries den Edelsinn und die Tapfer-
keit ihrer friihereu Herren. Dies Lob gewann
294
GROSSE ROMANE.
No. 9283.
sein Herz, ibn erfullte eine starke Vorliebe fur
die Bend hilal, mekr als sich sagen lasst, und
er that allerlei Geliibde ftlr ihr Kommen. Das
iBt ein Geschenk, sagte er zu Sa'da mit Bezug
auf Majj , womit dich Gott bedacht hat und
wie- man es so schon nirgend findet. — Sie iet
auch aus Negd, von den Benu hilal, und war
mit dem Prinzen Junus, dem Sultan Hasan, den
Emlren Aba zeid und Dajjab zusammen. Da
bat er Majj, ihoo ein Lied zu singen und sie
trug ihm ein Lied zum Preise der Benu hilal
vor. Dies verstarkte noch seine Liebe zu ihnen
unglaublioh, und er achlug im Ramal nach, ob
sie kommen wurden. — ZwiBchen EPallftm aber
und Ezzanatl war wenig Liebe: mag man doeh
uberbaupt, nicht gera etwas, waB Einem fiber-
legen ist, die Rasnal - Kenutnisse aber batte er
von Sa'da. —
F. 9 b unten. Daes aber ein Misswachs in
Negd eingetreten, bing so zusammen. Als die
Benu hilal den Elmadi aus Negd trieben, batte
er seinen Flueh fiber das Land gesprochen.
Und als er dann in Ecca'ld Kdnig geworden
war, pilgerte er alle 3 Jabre nach Mekka,
stand dann auf dem Berge 'Arafat und sprach :
o Pilger zum Hauee Gottes, der Emir von Negd
bittet euch urn das Wortchen „Amen« und
dann las er das Eroffhungekapitel des Qoran
nod betete : mein Gott, mein Herr und Gebieterl
wie sie mich aus Negd verbannt haben, so lass
irgend etwas sie aus ihrem Lande treiben: du
bist ja nahe, gewahrend, erhorend die Bitten
und laest nicht zu Schanden werden die Hoff-
nung derer, die dich anrufen, o AllbarmherzigerJ
— Amen ! riefen dann die Pilger, ohne zu wissen,
um was es sich bei ihm handle. — So kam,
nach Gottes Rathschluss, ein Misswacha und
eine Theuerung tiber das Land, so dass alle
Lebensmittel mit Gold aufgewogen werden
muasten. Da nun El'allam aus dem Ramal
wusste, dass die Benu hilal sich einen Weide-
platz suchten und kommen wurden, sagte er zu
Sa'da : bei Gott, ich vergehe vor Ungeduld, ich
vyerde mich am Wege hinsetzen und ihre An-
kunft erwarten. In der That ging er, nahm
sich Zehruug mit und wartete am Wege auf
Abu zeid und seine jungen Genoesen.
F. 1 b . In Negd hatte Misswachs und Theue-
rung immer zugenommen. Im 1 . Jahre fiel kein
Regen, so verging die Saat; im 2. verschwand
das Wild und die Vogel; im 3. fanden aUerlei
merkwitrdige Naturerscheinungen etatt; im 4.
versiegten die Quellen, Sprudel und Brunnen;
im 5. begann die Theuerung und starben die
Juoglinge und Kinder; im 6. assen sie Knochen
und Leichen und Alles, was sie finden konnten
und zerklopften Steine und Knochen, so dass
sie zunichte und zu Sohatten wurden. — Eines
Tages ritt Sultan Hasan, der Qadl Bodeir,
Dajjab, Tuwl ben malik, Mofarrig errijSiSl und
andere Emlre auf Jagd. Sie kamen dabei in
eine Gegend, wo eie L&rm und Klopf'en horten :
sie gingen n&her und trafen junge M&dohen,
Tochter von Emlren, die schon seit drei Tagen
von Leicbeu lebten und sioh um dieselben
zankten und prugelten. Die Luft war verpestet
und die Vogel mieden sie eine Tagereise weit.
Hasan ging zu ihnen, weinte heftig und sagte:
Gott demtithige und strafe euern Emir, o Mad-
chen, daes es so weit gekommen ist 1 — Dieae
Worte aber nahmen eie eehr ubel; warum
schimpfet du, sprachen sie, und schm&hst den
Emir? der weiss gar nicht, wie es den Leuten
geht. — Da brachte er ihnen ein Kameel,
scblachtete es, vertheilte ee an sie und sagte
mit Thranen in den Augen zu Dajjab : was ist
da zu thun? Von oolcher Noth habe ich keine
Ahnung gehabt. — Da sprach Dajjab und die
anderen Emlre : Keiner als Abu zeid kann darin
reden und rathen. Sie begaben sich also zn
ihm, er beherbergte sie in seinen Gastr&umen,
hiess sie willkommen und fragte, ob sie ein
bestimmtes Anliegen zu ihm fubre? Darauf
bewirthete er sie so reichlicb, dass eie etaunten.
Hasan aber lehnte ee ab zu essen. — Warum
iast du nicht? fragte Abu zeid. — Ich will
nicht eher essen, als bis du mir sagst: bewilligt!
ich habe ein Anliegen an dich, und das gilt
mir go viel wie 1001 Anliegen. — Sprich, sagte
er zu Hasan, Alles, was ich besitze an Hab
und Gut, Leib und Leben, steht zu deinerVer-
fiigung. — Da eagten Hasan und Dajjab: was
du sagst, Abu zeid, das thust du auch, und
einen wie dich giebt ee nie wieder: du bist ein
Held, Ritter und Nothhelfer am Tage dea Un-
glucks, auf der Wahlstatt rennst du die Reiter
liber den Haufen, du kleideet die Nackteo,
epeisest die Hungrigen immerdar. Die Hungere-
noth drtickt das ganze Land: unsere eiazige
Hoffnung iet, dass du ausziehot, um einen an-
deren Wohn- und Weideplatz fur uns und unser
Vieh zu suchen. — Euere Worte zerreissen mir
das Herz, sprach er, aber ich werde gehen und
bei Gott steht das Gelingen : wenn er mir hilft,
No. 9283.
GROSSE ROMAME.
296
mache ich euch irgendwo einen Ort ausfindig.
— Da gingen die Emlre ihres Weges, er aber
ersiihlte seiner Frau 'Alj&, wie viel Noth im
Lande herrscbe und dass er vorhabe, aufzu-
^p brechen, una ein aoderes Laud zum Wohnsitze
aufzusuchen: eie m6ge nicht weinen oder ver-
zagen, wie Gott es fuge, so geschebe e8. — Du
muBst also fori? fragt sie. — 80 Gott will. —
Geb nicht anders, alo indent du 3 Emlre unit
dir nitnmst. — Wer aollten die sein? — Such
dir Marl', Janjg, und Junue aus: sie sind alle
drei verheirathet und beatehst du auf diese, so
werden ihre Fraucn und Angebfirigen sie nicht
mitgeben lassen: dann eagot du: wenn sie nicht
gehen, gehe ich auch nicht; bo kann dioh kein
Tadel oder Vorwurf von Seiten der Emlre
treSsn. — Gott lobne ea dir, 6agte er, das war
ein guter Einfall und Rath. — Wahrend sie
uoch so rathechlaglcu, kamen HaBan und eine
Menge Emlre zu ihm und eprachen: Du biBt
unsere einzigeHoffnung, du WandersmannHilals:
Hunger und Noth briogt una urn und wir haben
keine Freude mehr zu erwarten ale aus Gottee
Hand, dann aus dcr deinigen, nur ihr konnt
uns noch helfen. Abu zeid schwieg, er empfand
Soheu, von der Bedingung, die drei mitzunehmen,
4^| jetzt zu sprechen. Ausser Hasan redete uuch
Dajjab von der allgemeinen Noth in beweglicben
Worten : Abu zeid brach in Thranen aus, eagle
dann aber, er mtisse Marl 1 , Jafija und Jqdus
als Begleiter mituehmen. Hasan sagte sofort:
jeder von den Emlren, welchen du willst, wird
dich begleiten, aber von diesen dreien oieh ab:
sie oie alle drei eben erst verheirathet und noch
zu jung und unerfahren, die passen filr die
Reise nicht. — Ebenso gut wie ich, versetzte
Abu zeid: denn bier iet fur Thier und Menech
bald nichts mehr zu beisaen und zu brechen.
Ich werde euere S6hne in Obacht nehmen, ihr
konnt unbeaorgt aein: sie sind Furstensohne und
rechtlioh gesinnt. — Die ganze Unterhaltung
uber die Mitnahme von Reisegefabrten hatte
'Anbar, ein treuer und wackerer Diener Hasans,
mit angehort. Er wollte den drei jungen Emlren
also Nachrioht da?on bringen und begab sich
zu Mar'l. Er fand ihn zu Hause, trat weinend
vor ihn und erzahlte ihm die Geschichte. —
Will Abu zeid keinen weiter als uns? — Aller-
4^ dings. — Nun begab er sich zu Jahja ben -Jut
^Jil^jJt, traf dort auch Jfinus anwesend, und
sie oprachen uber die Mittheilung 'Anbar's und
was die Emlre abgemacht hatten. Mar'l aagte:
wir wollen ihn begleiten und C4ott wird uns
geleiten; Abfl zeid hat von uns gute Meinung,
die wollen wir nicht zu Schandcn machen; was
ein Jeder leisten kann, heiast es in Gottes Wort,
das soil er thun; auf, lasst uns hingehen, ehe
eie uns holen. — Sie begabeu sich also naoh
Abu zeid's Wohnung, fanden die Emlre noch
anwesend , begrussten sie und Hasan spracb :
Willst du dir nicht andere Begleiter wahlen,
Abu zeid? sie haben keine Erfahrung im Reisen.
— Da sprang Mar'l auf uud sagte: lieberVater,
kein Anderer als wir soil sein Reisegefahrte
sein. In diesem Sinne ausserte sich auch Junus;
eollte es uns auch das Leben kosten, fugte er
hinzu, wir gehen nicht davon ab. Und Jahja
sprach: wer uns rath, abzustehen, den stosse
ich nieder; wir wollen mit Abu zeid das Leben
wagen; was im Himmel geschrieben stent, wird
auf Erden nicht ausgewiacht. — Nun bbrten
ihre Mutter und Gattinnen von ihrem Reise-
vorhaben und 'Aljft sagte: urn Gottes Wiften,
lasst euere Sonne nicht ziebenl Die Fiauen
machten aber ihr "Vorwfirfe: das hast du uns
alles eingeruhrt, sie aber wiederholte : lasst euere
Sohne auf keinen Fall gehen ! — Sie gingen zu
Abu zeid, weinend und klagend, und Mar'l's
Mutter legte ihm treue Sorge uud Obhut uro
die 3 Jtinglinge ans Herz. Sei uubesorgt, ver-
setzte er, ihnen geschieht nichts, was ich nicht.
auch-erfuhre und theilte. Auch ibr, Dajjabs
Tocbter, sucht ibn zu bewegen, die J&nglinge
daheim zu lassen: er trostet Bie und empfiehli.
Vertrauen zu Gottes Fugungen. — Darauf geht
er fort, schminkt sich, macht sich einen Hooker,
zieht alte Kleidung an, nimmt eine Guitarre
auf die Schulter uud geht zu dem Dlwan Hasan's;
dort fragt er: wer ist Hasan? uad «ls derselbe
ihm bezeichnet ist, tritt er als Splelmanu zu
ihm hin und kusst seine Haude und sagt: er
eei aus dem Lande JiM\. Aufgefordert, spielt
er zum Ergotzen der Horer eine Weile und
singt Hasans Lob: dieser lasst ihm 100 Gold-
atttcke, ein Kameel und ein edles Pferd gebei>.
Was ist das fur Lohn? sagt dex Spielmaaa ;
ich hielt euch fur freigebig: pfui uber die Miihe,
so geizig wie ihr seid! Mein Lebtag babe ich
keine Emlre so geizig und filzig gesehen, wie
ihr seid. Wie kargt ihr gegen die Spielleute!
Freigebig seid ihr wahrlich nicht. — DieseWorte
verdrossen den Dajjab ; ich hatte Lust, dir den
Kopf abzuhauen fur deine Frechheit und Grob-
heit, rief er aus, ein richtiger Spielmann redet
296
GROSSE ROMANE.
No. 9283-9285.
nicht 80. Mit diesen Worten zog er sein Schwert
und wollte auf ihn loshauen; er aber duckte
sich zur Seite und sagte: o Gott, der du den
Lebensathem im Menschen birgst, er ist dooh
kein Kraut, das jedeB Jahr neu w&chst! sprang
auf und bat umeineKanneWasser zumWaschen.
Man braohte sie, er wusch sein Gesicht — sieh
da, es war Aba zeid, den sofort Alle wieder-
erkannten. Hasan und Dajj&b baten ihn urn
Ent9chuldigung und jener sagte: deine List ist
gelungen bei unB. — Sie gelingt auoh, er-
widerte er, bei GrSsseren ale ihr, und ich burge
euch daftir, ich findere euch die jQnglinge
derart um, dass ihr sie nicht wieder erkennt,
trotzdem ihr daran gezweifelt habt; und ioh
kann auoh noch ganz andere Listen uben.
Nimra die Jungen mit dir, spraoh Hasan, wohin
du wilUt, geh deines Weges in Frieden! Mach
uns ein Land ausfindig, das fur uns passt, und
kommt bald zurttck und gebt uns Nachricht.—
Darauf rief Hasan die JQnglinge zu sich und
sagte: reitet getroBt mit Aba zeid fort; sie aber
kuasteu seine Hftnde und die aller Emlre und
diese sagten: Gott m6ge euch Alles Schwere
erleichteru: nun macht euch fertig zum Auf-
bruch! Aba zeid aber gab dem Mar'l einen
Sack, worin Mehl und einige Datteln waren:
er wollte seine Zuverlassigkeit auf die Probe
stellen und sagte: theile uns den Vorrath in
gleichen Theilen zu. Er offnet ihn und als er
die Dattefo fand, kam er damit zu Aba zeid
und eagte: hier sind 4 Datteln, jeder von uns
bekommt also eine. Da sagte Aba zeid: solche
passen zu Reieegefahrten. Auf die Frage: wann
breoben wir auf, versetzte er: ubermorgen.
Nun versammelten sich alle Bena bilftl, es war
eiu denkwUrdiger Tagl Als der Morgen an-
gebrochen, ritt Aba zeid mit den 3 jungen
Mfinnern aus und die Emlre ritten mit. Ihre
Matter und Frauen weinten und klagten von
alien Seiten, jeder empfahl sie dem Sohutze
Aba zeids, das ganze Sinnen und Denken des-
selben aber war bei 'Alja, die immer auch nooh
klagte und weinte. Darauf gab nooh Hasan
und aXjpil, MarYs Mutter, und b^r, seine Frau;
ferner ^m Jahja's Vater und dessen Mutter
und Li dessen Frau; ferner j*oU, Janus 1 Vater
und dessen Mutter und 1^, dessen Frau; endlioh
die Frau Aba zeid's juJ? r \ und seine Frau
'Alja, endlioh noohmals Hasan gute WunBohe
und Ermahnungen, Hoffnungen und Vorechriften
Allen mit auf die Reise. Sie beteten das
Eingangskapitel des Qor&n und nahmen Ab-
schied von Allen und ritten davon. Mar'l aber
sagte seiner Frau: Wenn Aba zeid ohne uns
zurQckkehrt, so ist etwas vorgefallen : ich werde
dann Alles aufschreibeu und das Blatt in seinen
Kameelsattel steoken: da sieh nachl — Nun
kamen sie nach Mekka, machten die Wallfahrt
mit und kehrten bei Jujlai' der >X*^ J, Frau
des pjiiL0 pj v-V y tJi j<A, an. Sie beklagte ihr
trauriges Loos und bat Aba zeid, ihr aus dieser
Lage zu helfen. Er verspraoh es ihr, wenn
er zurQokkoinme. Drei Tage verweilten sie bei
ihr, dann nahmen sie Absohied von ihr: sie
weinte heftig und versah sie nooh mit etwas
Zehrung und Trank. Ihren Mann hatten sie
nioht gesehen, er sie auch nicht: er befand sich
grade im Wadt lL». Darauf begaben sie sich
nach Elmedlna, nach |»l*JI u*i, weiterhin nach
tSjjJt, wo eie beim Emir v_* iW J»J| blieben, ferner
naoh dem Land V-mJI, wo ^m^ujJI ben mazjad
herrschte, nach Bagdad, El'ftne, Elkafe, El-
kebise, nach (J**)' u^l, nach Diarbekr, nach^jja',
naoh Haleb. Dann verirrten sie sich, kamen
erst am 3. Tage wieder auf den rechten Weg
und kamen zu Ansiedlungen von Arabern: in
der Nfthe davon hdrten sie Trommeln- und
Pfeifen-SchaU. Das trifft sich gut, eagt Aba
zeid zu seinen Gef&hrten, da ist eine Lust-
barkeit: morgen woUen wir weiter ziehen.
Sohluss f. 31': r yUt *V •»'■».-■ ; *JW 'jjAj'
Sohrift: riemlioh gross, gefallig und gat, deatlieh,
vooallos. - Abeohrift e. "%,«.
9284. We. 893.
28 Bl. 4">, 19-20 Z. (22 l /« X 16'/«i 18 X liVs-lS"").
Zustand: fast lose im Binband; nnsauber, auch fleokig. —
Papier: gelb, stark, wenig glatt — Binband: Papp-
deokel mitLederraekeo.— Titel f.t": fv 'A^lstl^^t^
= We.793. Anfang und Sohluss ebenso.
Sohrift: gross, gelanfig, etwas ruodliob, vooallos. —
Abeohrift vom Jahre 1261 MoKarram (1845).
9285. We. 794.
17 BL 8", 18-20 Z. (21xl5 l /»; 16-)7xl2V« <,n, >. —
Zustand: in der oberen Halfte auf den erston 4 Blattern
olfleokig. — Papier: ziemliah dann, duroheohlagend; gelb,
etwas glatt. — Binband: Pappband mit Lederrfioken. —
Titel f. l»: ,jwwolA^ ^ to^Jf ^f Jj \ jj,
Anfang f. l b : jjr «^JLs<t Us ^yi JLS
No. 9285. 9286.
GROSSE ROMANE,
297
= We. 793, f. 10 b bis Ende. Die Erzahlung
weicht aber in der Form fast uberall ab, enthalt
aucb mehr Gedichte, ist durcbschnittlicb kflrzer.
Der Anfang ist so: Die Hungersnoth in
Negd ist aufs Aeusserste gestiegen; man isst
V Frdsche und Leichname. Hasan mit einigen
Freunden verkleiden siob und geben 3 Tage
duroh die Ansiedlungen der BenO hilal, um zu
sehen, wie es stebe; Keiner ladet eie ein bei
ihnen zu gasten. Am 4. kommen eie zu einem
Emir, Namens rf*i der an der Thflre steht,
bleicb und gelb im Gesicht; sie fragen, ob er
sie aufhehmen wolle; er scb&uot sich, es abzu-
schlagen, nSthigt sie einzutreten, bat aber nichts,
sie zu bewirthen. Er spricht mit seiner Frau,
Namens ^, Tochter des Emirs MabmQd, und
eagt, 6ie 'solle sich nach etwas Lebensmittel fur
die Gaste umseheu: sie klagt, sie babe nichts.
Geh zu deinem Vater, sagt er, vielleicht hat
der etwas. Als er sie kommen sieht, sagt er:
o Gott, sie will am Ende dooh wol nicht hier
essen? wir haben nichts. Sie setzt ihm ihr
Anliegen auseinander; er schamt sich und weint
und sagt: wir haben selbst nichts. Mit Thrfinen
in deD Augen kommt sie zurflok und berichtet
ihrem Manne von den vergeblioben Scbritten,
und fugt hinzu: geh hin und verkauf deine
flfc Tochter U.&I, um dafur einen Imbiss fur die
Gaste zu "beschaffen. Sie kleidet die Tochter
an, der Vater geht bei den Benfl hilal herum,
sie zu verhandeln, Jeder sagt: wir haben mit
uns zu thun, womit sollen wir sie ernahren? —
Nehmt sie zur Frau! — Wer hatte jetzt Lust
zu heiratben? — Traurig zog er mit seiner
Tochter heim. Sein Weib fragte: Wie, du hast
sie nicht verkauft? — LiebeB Weib, Niemand
wollte sie. — So geh mit ihr zu Sultan Hasan 1
Das thut er denn auch. Abu zeid, der es ge-
merkt hatte, sagte zu Hasan: sie wird dir zu
Tiieil werden. Hasan ritt nun sohnell fort, kam
zu seinem Palast, bevor Mofarrig ankam, zog
ein anderes Gewand an, und als der Emir kam
und sie zum Kauf anbot, beruhigte er ihn, liess
ihm seine Tochter, gab ihm einen Centner Mebl
und er ging vergnugt nach Hause. Hasan aber
verkleidete sich wieder, ritt nachdessenWobnung
und kam wieder vor ihm an. Nun machte seine
Frau aus dem Mebl, das ihr Mann brachte,
Kucheri, setzte sie auf und bat: nehmt furlieb,
£- es sind knappe Zeiten! Aba zeid aber sagte:
du bast lange gewartet, Lieber, wir haben ein
ganz Theil Zehrung bei uns, holte solohe aus
HAHDSOHBIFTEN D. K. BIBL. XX.
seinem Ranzen, legte sie auf den Tisob und
sagte: nimm sie fur dein Haus! Er trug sie
weg, dann kam er wieder und sie unterhielten
sich den Abend sebr gut. Dann ritten sie heim,
AbQ zeid h6rte aber in einem Wfidl Weiber-
Btimmen und Scbreien, Weiber zankten sich
um ein todies Kameel u. s. w.
Schluss (der Erzahlung wie bei We. 793;
des Testes) f. 17": <£\J> j &>j ^ 1.^1 ^j j* $
*jl»Jl^-*S, «lyU» ^/t, jr\XAeol*i u . J *£f , JI
Sohrift: gross, ruodlich, dentlioh, vooallos. — Ab-
eohrift c. l860 /ie«.
9286. We. 850.
37 Bl. 8", 14-20 Z. (21 '/» X IS'/i: 17-19X IS -). -
Zustend: nioht gans feat im Eiaband; Bl. 24 lose; im
Ganzen nicht recht sauber. — Papier: gelblich, siemlieh
stark, wenig glatt. — Bio band: Pappband mit Leder-
rucken. ~ Titel (auf dem Vorblatt):
aSj^j U 5 *>., Jt 5 ijwwslsbSft, 0±Z& *4>i^ l*ll$^*' ****
« jk^aJiyca |^> a &*s=vUt. uyt 5 f^j*. bJuw« ^
Anfang f. 1*: U gjJ . . . r «/ k ijJJ) J»»
fitiS (jaw ,y> f ji ck*^ & ^^ ^ UJ ~ hmi
&Jt jls& v£>^ «*U ^ 5 ^» M>
F. 1 — 14"ult. = We.793. Der Inhalt weicht
in Kleinigkeiten ab: z. B. gleioh zu Anfang: die
Spielleute kommen zu Sultan Hasan (nicht zu
Junus). Die Form weicht oft ab; im Ganzen
etwas kflrzer.
Die Erzahlung geht f. 15% Z. 1 unmittelbar
weiter. Aba zeid geht also mit seinen 3 Be-
gleitern auf die Ansiedlung los. Dort wurde
Hochzeit gefeiert: das hing aber so zusammen.
Es herrechte dort ein tapferer Emir, Namens
Berber, der hatte keine Kinder, obwol er sohon
60 Jahr alt war, und seinem Bruder ging es
ebenso. Eines Tages gaben beide Emlre ein
grosses Fest und bewirtheten dabei die Armen
und Elenden und beten dabei, Gott mSge ihnen
Kinder bescbeeren. Gott erhSrte sie und Ber-
bers Frau bekam einen Sohn, die des Braders
aber in derselben Nacht eine Tochter. Jener
wurde^Uba, diese ^J\ tsLfc genannt: sie wuehsen
auf und wurden sebr soh5n. Als sie 12 Jahr
alt waren, wollten die Eltern sie mit einander
verheirathen und desbalb grade ein Fest geben,
sis der Sult&n von &AibUf sie plStzlieh mit
einem grossen Heer uberfiel; er forderte den
Emir Berber zum Zweikampf, aber desaen Bruder
kam ihm zuvor und k&mpfte und fiel, duroh
einen Lanzenstich tddtlich verwundet. Da etQrzte
38
298
GEOSSE EOMAN1.
Kg. 828C.
sich Berber wuthend auf den K.onig, kampfte
mit ihm, fiel aber verwundet zu Boden. Ale
er ihm den Gnadenetoes versetzen wollte, horte
er plotzbch binter sich Lfirm ; einer der Emlrs-
diener, Namens Sa'ld, der treu und tapfer war
und den der Emir deshalb fiber die Schaar
seiner 40 Diener gesetzt hatte, hielt eiob zu
seinem Schutze in der Nfihe auf; er 8ah den
Emir fallen, stflrzte sich auf den Konig und
hieb ihm den Kopf ab. Dann half er dem
Emir wieder auf, setzte ibn auf einPferd; darauf
griff er die Peinde an, jagte sie in die Flucht,
machte grosse Beute und fuhrte den Emir nach
Hause. Dort wurde er aufs Lager gelegt, starb
aber nach 40 Tagen. Zuvor aber setzte er den
Sa'ld als Konig ein in Stellvertretung seines
Sohnes, liess ihm auch als solchem huldigea
und fibergab ihm all sein Besitzthum uuter der
Beciingung, dass er, wenn eein Sohn grossjahrig
sei, ihm Alles abtrete: bis dahin solle er ibn
zu Tapferkeit und Bravheit erziehen, dann auch
mit seiner Brudertochter ^J\ hU vermShlen.
Alles das verspracb er. Als aber der KSnig
todt und begraben war, wurde er auf seine
Wurde stolz, anmassend und flberniflthig, fand
auch Wohlgefallen an der Braut des jungen
Emirs und verlangte sie fur sich. Auf die Ein-
wendungen hSrte er nicht, bedrohte sogar mit
dem Tode jeden, der ihm darin zugegen eein
wurde, und liess den Lr ^.Uw und seine Mutter
durch seine Diener wegjagen, nachdem sie ihnen
alles Werthvolle weggeiiommen und nur eio
altes Kameel, Schaf und Ziege und ein zer-
rissenes Zelt gelassen batten: sie sollten sich
nicht wieder sehen lassen, wenn ihnen ihr Leben
lieb sei. So gingen denn Mutter nnd Sohn
weinend von dannen, packten ihr altes Zelt auf
das Kameel und kamen in ein entlegenes ThaL
wo sie ihr Zelt aufschlugen. — Sa'ld aber ritt
nut einem Gefolge von 100 Mann nach Haleb,
kaufte dort kostbare Hoohzeitssachen fur*j J «LA
kehrte zurfick und liess Prunkfeste feiem mit
Pauken und Pfeifen. Das junge Mfidchen aber
wemte Tag und Nacht und ihre Mutter war
sehr bekflmmert. — Aba zeid aber, der die
Musik hSrte, ging mjt seinen Begleitern auf das
Haus ides Sa'ld los, fand viele Mensohen daselbet
und den Sa'ld mitten im Zimmer auf demRfloken
fiegen, die Diener vor ihm stehend. Die ein-
teetenden Fremden fanden gar keine Beachtung.
Aergerlioh sagte Aba zeid zu seinen Begleitern:
offenbar sind di ese Knechte Hnnde; wie ist eg
inoglich, dass eie em oberen Ende des Saales
sich erluetsgen, wabrend die Emlre als ihre Be-
dienten daetehen io Kuinoier und Betrubniee?
Sie gingen in dem dortigen Bezirk herum, ohce
dass Einer sich an sie kehrte. Da eah Abu zeid
in weiter Ferae ein altee Gerttmpel von Zelt:
bleibt ihr hier, sprach er zu seinen Begleitern,
ich will susehen, ^as das let, vielleicht konnen
wir bei dem Besitser dort fiberaachten. Er traf
daselbet dea ^U^ und eeine Mutter und liorte,
wie jener betete: o Gott, lass mir doch dec
Aba zeid zu Hftlfe kommen! Woher kennt
der micb, dacbte Abu zeid; iadessen, er meint
vielleicht einen andern. Er tret ein, fand freund-
liche Aufhahme: wer bist du? war die Frage. —
Ein nacbtlicher Wanderer. — Sei willkommen
tritt ein. — Ich babe Begieiter. — Hole sie,
auch sie eeiea willkommen, grade Nacbtwanderer
bat mir msia "Vater empfbblen. — Aba zeid
holte sie: kommfc mit zu dem jungen Mann,
desoen Gcsohiobte tnd Ku-nmcr ?i>us8en wir
doch kennen lerncn. Sie zogen ihre Reitthiere
naoh sich, „A£a grfloste sie hoflich, band die
Thiere an, war aber beschSrut, dass er keio
Fuller fur me babe. Dana ecbJachteie er das
Schaf, that so in einen gefliekten Kessel und
zflndete Peuer darunter aa, er aber spaltete dae
Holz dazu. Er hSrte die herflberschallende
Musik: er wuaste, dass Sa'id Eochseit feiere
mit eeiner Geliebten und Feuer durchglObte scin
Inneres: er fiel vor Enegtfaeit obnmScbtig zu.
Boden. Dag Feuer wsr der Alteu eusgegangen,
sie weinte. — Wo ist deia Sohn, Mattcrchen,
fragte Abu zeid, weehalb weinst du? — Acb,
Spielleute, sagte sie, was soil man dem eein
Leid klagen, der es nicht beoeitigen kann? Mein
Soho aber iet hingefallen, du aber machst eg
durch Reden nur noch arger. — Abu zeid ver-
wunderte sich fiber die Rede; nach einer Weile
fand er den (r AiA auf der Erde in Obnmacht
liegen. Er brachte ihn zu sich, ffibrte ibn herein,
setzte sich zu ihm und unterhielt sich mit ihm.
Er gab sich und seine Begieiter fur Spielleute
aus und fragte nach seiner Geschichte. ~~ Ach,,
sagte er, ihr reisst altsWunden auf: meine Ge«
schichte ist wunderbar. Dann erzfthlte er sie
und Aba zeid spraoh: berahige dicb! eo Gott
will, wird dein Kummer aufhdren; aber Einee
hat mioh gewundert. — Und das wfire? — Ich
hSrte dich, als ich ankam, eeufzen uad weinen
und beten: o Gott, kss mir doch den Abfl zeid
J so Ofilfe komnicnl woh&i- ksecot cb ife? —
m. 9236.
GROSS! ROMANS,
Alterchen, sagte er, ids kenne ifau nicht, babe
ihn auch -nie gesehen, aber mem Vater erzahlte
mir etwas von seinea Ihaten und eonderbaren
Abenteuera uad dass er dem Bedrflokten helfe:
ich aber habe gErkeiae Auasichten; bo will ich
morgen zu ihm gehen, each Ne^d, werde ihn
anflehen, vielleiohfc schickt Gott mir duroh ihn
Hulfe und Ausgang aus dieser Bedr&ngniss. —
Da fuhlten sich die ZuhSrer begeistert, ihm
gegen Sa'id und seine Diener beizustehen und
Aba zeid sagte: fi*eue dich, dein Rummer und
Leid horen aufs fragat du, wer ich sei — ich
bin AbQ zeid, den du erfragen willat, Gott hat
dein Gebet erhort und mich zu dir geechickt.
Da sprach ^^U/i seineFreude Ober dieseFugung
und seine Hoflhung auf Gelingen seiner Wunsohe
aus, eilte zur Mutter und theilte ihr mit, wer
die Premden seien. Nun hdrte sie auf zu klagen,
setste ihnen das Schaf auf die Tafel, und wah-
rend sie essen, epricht sie auch ihre Hoffnung
aue, dass Aba zeid ihnen helfen werde. Das
verapreehen ihr such die 3 Emlre und beruhigen
sie, uad AbQ zeid erheitert sie durch sein
GuitarreaspieL — PlStzlich kamen Diener Sa'ld's
und riefen diesen zu ihrem Herra. Er hatte von
ihnen erfabren durch einen Mann Namens »j**e,
dem ein Kameel fcrtgelaufen war: auf derSuche
danach war er dem Zelt des ,j*wsUm nahe ge-
kommen und hatte daeelbst hubschea Lauten-
epiel gehdrt und dachte, ea waren dort Spiel-
leute: eo hatte er es dem Sa'id gemeldet. —
Ihr eeid Diener Sa'ld's? fragte Abft zeid. —
Allerdings. — 1st euer Herr gut oder geizig? —
Wie sprichst du sol jeden Tag ISsst er zwei
fiammel echkchten und hat 50 Vornehme bei
Tisch, von den Dienera abgesehen. — Er lachte
und ging mit, von semen Gefahrten begleitet,
H6rt, sagt® er zu diesen, ich werde mich dicht
bei ihm eetzen uad ihn auf den Fuss treten:
nimmt er es Qbel, eo fet er tapfer und wir
baben mit Uun zu kiinpfen; eagt er nichts, so
ist er feige und wir soblagen ihn ohne weiteres
todt und sind ihn denn los. — Wie du willst,
sagten sie, auf una kannat du reohnen. — Ala
sie hmk&men, lag er noch suf seinem Rucken
und'sab zo, wie die Diener johlten uad tanzten :
®t tbhtete sioh etwas in die H5he uad n5tbigte
si©, sion h& ihm zo eetzen. Aba zeid stelSte
sieb. gaa® sit end kraMos und &tMste sich anf
gsincn Stock $ ab «r eich bei Sa'id niederliess,
setzte er sich auf deesen Kale und drQckte es
:, dasa ihm Fnnken aus den Augsn
spruhten und 6r laut sohrie: du bringst mich
ja um, Spielmann, Taugenichts i Gott verderbe
den Vater dess, der dich hergebraoht! -^- Nimm's
nicht ubel, sagte Aba zeid j»oh bin ein alter
Mann und du weisst wol, dieVorBioht der Alten
nimmt immer ab. — Nun, esmag so hingehen,
well Hochzeitfest ist; nun singt uas etwas vor!
— Im SprUchwort heisst es zwar, sagte Abu
zeid, erst Grues, dann Essen, dana Redeni in-
dessen wir haben bereits gegessen, eB maoht
niohts. Nun atimmen sie ihre Guitarren und
spielea, daBS Alle taazea und Sa'id gaaz ver-
wundert ist. Darauf singt AbQ zeid ein Lied,
in welchem er ganz offen sagt, wer er sei und
was sie wollen und ihm jrath, dem ^aU* das
Seinige zuruckzugeben, sonst werde er und seine
Dieqer getodtet werden. Als er daruber b8se
wird und sagt: wftrst du nicht so alt, wurde
ich dir den Kopf abhauen, tritt Mar't vor und
sagt: nimm dir nicht zu Herzen, was er singt:
er ist alt und weiss nicht, was er sagt. Ich
will dir etwas Beseeres vortragen. Aber aowol
er als Junue und Jahja tragen fthnliohe Droh-
lieder vor, die ihn mehr und mehr aufbringen.
Als JaBja geendet, kennt seine Wuth keine
Schranken mehr: eeiae Augen r5thea eich vor
Zorn und gluhen wie Kohlen: er apringt auf
und will auf die Spielieute einschlagen. In dem
Augenblick kommen Diener angelaufen mit der
Meldung: unsere Herrin, die Braut, ist zu ihrer
Mutter entflohen. Da flog ihm die Besinnuag
aus dem Kopf: lauft ihr nach, holt sie! schrie
er ihnen wflthend zu. — Sie laufen ihr nach
und bringen sie zurOck, nachdem sie zuvor drei
mit einem Knuppel niedergeschlagen hat. Aba
zeid aber wendet sich zu ihm und sagt: wie
kann ein Hochzeiter so veretimmt und ftrgerlich
sein? — Halt den Muad, du Taugeaichts!
Grade ihr habt mir mit eurenWortea dieFreude
verdorben. Gott gnade dem Vater deajenigen
nicht, der euch hergebracht hat! — Schilt uns
nicht und aei nicht b6se! Nun soil der Soherz
eufhSren und der Ernst beginnen: erlaube mir,
Emir, dass ich dir mit Schwert und Sohild
etwas vortanze: dein Lebtag hast du eo etwas
nicht gesehen; ich will dich etwas lustig machen,
dann geh zu deiner jungen Frau heiter und
Wohlgemuth! Er giebt ihm die Evlaubniss: da
tanzt er ihm einen Schwertertanz vor und singt
dazn eia Lied, worin er seine Genossen auf-
fordert, nun Ernst zu maohen. Kaum hat er
geendet, fels sie sich auf die Dieaer losstttrzens
300
GROSSE ROMANE.
No. 9286.
Sa'id sieht es, springt auf, f&hrt den Abu zeid
an: aber dieser baut ihm mit einem Hieb das
Haupt ab und macht mit seinen Freunden auch
alsbald sammtliche Diener nieder. Als dies die
anderen Leute saben, kamen sie aus Nab und
Fern berbeigelaufen , die Emlre dankten ihnen
fur ihre Tbat, er gab sich mit seinen Begleitern
ihnen zu erkennen und veranlasete sie, den
(jA^tlXo ale ihren KSnig einzusetzen. Dieser batte
bis dahin ebenso wenig wie seine Mutter er-
faliren, wie es den Spielleuten ergangen eei:
pldtzlich kamen Boten, die ihn 6chnell holten
und mit allem bekannt machten. Er dankte
dem Aba zeid, erbielt all sein Gut wieder, zog
Kfinigskleidung an und setzte sich auf denThron
seines Vaters. Auch seine Mutter kam und
dankte dem Abo zeid und seinen Gefahrten.
Dann wurden 7 Tage hinduroh Feste gefeiert,
darauf der Hoohzeitscontract gemacht und^L^
mit fjj\ «Ui vermahlt: worauf er in Friede und
Freude seine Tage verlebte.
F.27% Z.3. Abu zeid blieb noch 6 Tage
bei ihm, dann zog er mit seinen Freuoden ins
Land f . ,J\, dann nach fialeb, 6amat, Damascus
«nd tSj^\. Hier begegneten sie dem Emir Seblb,
der grade auf Jagd ging. Sie gaben sich for
Spielleute aus, die zu dem streitbaren Seblb
sich begeben wollten. Das trifft sich gut, sagte
er, der bin ich, liess die Jagd sein und kehrte
mit ihnen um. Er bewirthete sie, dann unter-
hielten sie sich und er bat sie, etwas Schones
vorzutragen. Ein Vorepiel von ihnen entzundete
alle Horer; dann sang Aba zeid ein Lied, tbeils
zum Ruhme der Bentt hilal, theils auch zum
Lobe de6 Seblb, und sagte darin am Ende,
does sie schon morgen heimkehren wollten. Sein
Gesang gefiel und trng ihm allgemeines Lob
ein: ihr mosst 40 Tage hier bleiben, sagte
Seblb. — Am Abend des 3. Tages wurde ein
Ballspiel zu Pferde gespielt, &eblb nahm die
Spielleute mit sicb. Aba zeid sprang beim
Anblick desselben umher, &eblb merkte es und
fragte: was hast du? — Gieb mir ein Pferd
zu reiten, ich mochte auch gern etwas mit-
epielen. — Er bestieg ein Pferd, spielte und
zeigte eine Geschioklichkeit, dass Alle erstaunten:
er war ihnen Allen fiber. Das verdross den
Seblb und er sagte: das kann kein Spielmann
sein, das muss ein hervorragender Ritter sein;
er winkte also die Reiter von dem Platze fort
und hiess sie, die Spielleute zu fassen und ins
Gefftngniss zuwerfen; morgen wollen wir eehen,
sagte er, wer sie sind. — Nun that dem Abu
zeid die Sache leid, auch tadelten ihn seine
Gefahrten. Dann aber lachte er wieder und
sagte: seid ohne Sorgen! Er wartete bis Mitter-
nacht und rief den Gefangenwarter. Gieb mir
etwas Wasser zu trinken! Er brachte ihnen
Wasser und Aba zeid holte aus seinem Gewaod
etwas und ass eB. Was hast du da? fragte
jener. — Etwae Zuokerwerk. — Gieb mir etwas
ab. — Gern! — Der Warter nahm und ass
davon: sofort fiel er hin. Da nahm Aba zeid
seine Gefahrten, eie sprangen auf ihre Kameele
und ritten auf ihnen, so schnell sie konnten,
ostwarts. Am Morgen waren sie schon eine
weite Strecke fort; Aba zeid stieg ab, melkte
etwas Milch in einen Napf, machte drei Striche,
schuttete die Milch darauf, liess die Kameele
dauber hinwegtreten und schlug den Weg nach
Gazza ein. A 1b am folgenden Morgen Seblb die
Spielleute herbeifuhren lasseu wollte, war das
Gefangniss leer; man brachte den Warter, gab
ihm ein Gegenmittel, er nieste, dann erzablte
er den Vorfall. Seblb liess einen beruhmten
RamaUchlager, Namens \^\, holen, der musBte
6ein Ramalbrett befragen, gerieth aber in Ver-
legenheit; er liess sich erst Gnade zusichern,
dann sagte er: sie haben 3 Meere von Milch
uberschritten. Seblb und alle Uebrigen waren
sehr verwundert daruber und dachten nach, was
es sein moge. Abu zeid aber kam mit seinen
Genossen nach «^«uJIj) und fand bei einem Mann,
Namens ^i^jSJ^Uc, gaetliche Aufnahme. Abends
sagte dieser: giobet du mir nicht etwas Geld,
dass ich mir dafur ein Hans und Acker kaufe? ,
den Gewinn davon wollen wir dann theilen. —
Jawohl, sagte Aba zeid, mid gab ibm eine
Handvoll GoldstUcke. Dann ritten sie weiter
westlich, kamen nach Gazza, nach Micr, nach
Epca'ld. Daselbst trafen sie den Elmftdl, er
bewirthete sie aufs beste und erfuhr, dass der
Misswachs sie aus Negd fortgetrieben babe. —
Sie nabmen Abschied, ritten weiter und kamen
schliesslich nach Tanis, wo *i*L> Jlipf herrschte.
Es war Sommer und sehr heiss: wir kommen
um vor Hitze, klagten die Junglinge. Es war
da in der Nahe ein schdner Garten, sie gingen
hinein und legten sich unter einem grossenBaum,
bei dem sich eine Cisterne befand, auf einen
prachtigen Teppich. Sie kflhlten sich ab und
schliefen ein. Dieser Garten gehorte dem
Ezzanatl; unter diesem Baum pflegte er zu
sitzen; ein Diener von ihm mueste den Garten
No. 9286.
GROSSE ROMANE.
801
bewaohen. Ale dieser der Kameele ansichtig
wurde, die draussen gelassen waren, befiel ihn
Furcht: dort zu Lande kannte man die Kameele
nicht; er erhob L&rm, braohte alle Kneohte in
Aufreguug und begab sioh in aller Eile zum
Konig. Jeder, der den ^y& — so hiess er —
bo laufen san, fragie: was hast du so Eile?
und er antworteto: da sind Fremde ubers Meer
gekommen, die fre6sen Jeden, den sie eehen.
Auoh dem K6nig erzahlte er von denFremden:
drei saheu sebr stattlich und sch6n aus, der 4.
sei ein Sklave, schwarz; sie sassen unter dem
Baum im Garten. Der Konig begriff die Saohe
nicht, befragte aber das Ramal und erfuhr da-
dureb ihro Namen und dass sie nach Futter-
platzen und Wohnstatten suchend bergekommen
seieu; ferner, dass sie dann umkehreu und mit
ihren grossen Heereemassen das Land erobernd
einfalleu wttrden, da sie vor Kampf und Sohlaobt
niobt zurUckeehrcckten. Er besehloss daher, sie
holen zu lassen, um sie zu tddten. Dies theilte
er eeinen Leuten, die sich um ihn versammelt
batten, mit und schickte 40 Knechte, wohl aus-
gertistet, bin, 8ie zu holeu. Sie umstellten sie,
ttberfielen sie im Sohlaf, bandcn sie an Armen
und Beineu und brachten sie vor den K6nig;
er betraohtete sie aufmerksam, dann befahl er,
sie aufzuh&ngen, nach jeder Himraelsriohtung
Einen. — Da spraoh Aba zeid: warum lasst
ihr Spielleute, wenn sie in euer Land kom-
men, aufhangen? oder aucb, ihr kennt keine
Spielleute. — Das seid ihr gur nicht, sagte der
Konig, ihr wolit dae Land durohspioniren. —
Herr, eagten die Anwescnden, Offenbarung
aber die Zukunft hat nur Mohammed, der Herr
aller Gottgesandten , erhalten; die Aussagen
des Ramal sind trugerisch: lass sie los, dass
sie uns ctwas vorspieleu: der Dichter und Spiel-
manu zeigt sich dann ebenso gut wie der Spion. —
Darauf hin liess er ihre Fesseln Ideen und sagte:
nuu spielt una von den auscrleseneteu Melodien,
die ihr habt, etwas vor. — Du hist ungereoht
und Despot, sagte Aba zeid, und dem Uureckt
folgt Vcrderbeu; darauf sang er: sie seieu weit
in der Welt umher gewaudert^ liberal} freund-
lich aufgenommen: dann seieu sie hiehcr ge-
kommen, von dem Rufe seines Edelmuthoe und
seiner Freigebigkeit angezogen. — Dies maohte
keinen Eindruok auf ihn uud gewann ihn nioht
zu ihren Gunsten; er befragte wieder das ltamul,
schuttelte den Kopf und sagte zu Aba zeid:
Rllnkeschmied du, bei mir ntttzt die Verstcllnng
und List niobt; ihr seid Spions bus Negd, nioht,
Spielleute, die ihr dies Land durchsnohfc, wie
die ttbrigen bis hieher. Damit rief er den
Knechten zu, sie zu entkleiden, in der Stadl
berumzufuhren, dann aufauh&ngea. Mit Sts-ioken
um den Hals fuhrte man sie durob die Strasaen,
das Volk lief ihnen naob, den Aufzug zu sehea;
der Henker, Namens jUb*-, maohte mit der
Peitsohe auf ihrem KSrper Streifen, ale ob er
sie mit einem Sohwerte sohlage. So kamen eie
unter dem Palast der Sa'da, Toohter des Esza-
n&tl, an: da durstete den Mar'l und er bat:
iet Keiner unter euoh so gut, mir einen Trunk
Wasser zu reiohen? Da nahm Einer den Beoher,
der dort hing, finite ihn mit Wasser uud reiohte
ihm denselben; es war eber ein Glockeneohlagel
angebraoht, der sohlug gegen den Beoher und
machte aufmerksam, wenn Einer ihn gebrauohte.
Diesen Ton hdrte Majj, sah vom Gitterfenster
aus ihre Herren in der kl&glicheu Lnge, rief
Sa'da und erzahlte ihr, dass Aba ze»d nebs*.
Mar'l, Jahja und Jpnus da unton zum Tode
gefuhrt warden. Nuu hatte Sa'da Erlaubuiea,
bei ihrem Vater Furspraehe fur Verurtheiltc
einzulegen: wenn sie die Glooke aog, wussten
die Leute, dass sie ea thue. Als sie nun den
Aba zeid und Genossen sah, zog eie die Glooke:
da sagten die Leute: sie thut Furspraehe fflr
euoh Armen. Zugleich kamen ihre Dioucr und
machten sie vou ihren Fesseln frei und fllhrten
sie ins Schloss. Sa'da kam ihnen eutgegen,
begrttsste und beruhigte sie, gab ihuen Zncker-
wasser, ihre Angst zu dftmpfen, sah den Mar i
an und von Stunde an war sie iu ihn sum
Sterben verliebt, sie fand, dass Majj nioht den
100. Theil seines LiebreizeB beschrioben hatte.
Sie sohwor ihuen, sioh ihrer annehmen zu wollen,
bat aber, ihr zu crzahleu, wie sie bergekommen
seien. Aba zeid erzahlt es ihr und fugt nmeu,
hier seien sie Alle Spielleute. Sa'da laohtej
mein Ramal hat mir nichts vorgelogon, sagto
sie; \ch kenue jeden Einzeluen von euoh, kenno
auoh eure Reiterzahl und wie es euch daheim
geht, auch was ouch hier zugestosuen ist. lob.
weiss auoh, ihr werdet mit euren Heeren her-
kommen; Elqeirwan wird erobert, mem V&tor
von Dajiftb getddtet werdan; ioh aber bin m
Liebe dem Mar'l zugethan. - Aba zeid bittet,
ihr Geheimniss zu bewuhren; ihr Vater set aui
sie erbittert und ohne ihr Eintreten seien oxo
schon aus der Welt geschafft: nie sei es ihm im
Leben so demttthigend ergangen wie bier. — Ba dft
302
GROSSE EOMANE.
No. 9286. 9§87<.
spricht ihnen Trost und Zuvereicht zu, sie sollten
sich weder vor ihrem Vater noch vor einem
Andern fiirchten. — Gelmaz aber, der Henker
ging zum Konig und berichtete ihm von der
Ffirspracbe Sa'da's in Betreff der Verurtheiiten.
Darfiber getieth er in die hfichste Wuth: holt
sie her, rief er, ich will eigenh&ndig sie tfidten!
Boi.eu kainen, sie zu holen. Geht euerer Wege,
sagte sie. — Mitten im Schloss war ein grosser
Teich, darauf eine Gondel: wenn Se'da miss-
mitthig war, fuhr sie darin. Ala nun ihr Vater
zu ihr echickte, sagte 8ie zu Aba zeid und eeinen
Gefahrten: steigt in die Gondel, ich will zu
merneus Vater und mich fiber ihn und sein
Ramal lustig niachen. Sie also stiegen ein,
Sa'da aber ging zu ihrem Vater. Er fuhr sie
an: was fallt dir ein, dich dieser Leute anzu-
nebmcn, die uao todten und unser Reich an
G.ch nehruen werden? — Wer sagt dir, da88 sie
feindc sind? warf sie eb. — Das Ramel sagt
es mir. --- O Vater, das verstehe ich besser
ate du; ich babe es auch befragt und ersehen
dass die, von denen du sprichat, weit fort auf
dem Wasser, diese aber bier arrae Spielleute
Bind. Glaubst du mir uichfc, so befrage in meiner
Gegenwart das Ramal. — Ezzanatl kam zu
Bwiinnung, bcfragte das Ramal: richtig, sie
waren auf dem Wasser. — Du siehst, Vater
du hast diese mit Unrecht festgenommen ; sie
sucben, weither kommend, uichts als Geschenk:
todlesi. du diese Spielleute, so wurde nie wieder
em Spiel maun herkommen. Also, lass sie los,
sie eind scliwach und ohne Beistand; willst du
es uitsht, so behalt die Jungen hier und lass
den Alten geheu, um Lftsegeld fur sie zu holen •
bore auf meiuen Rath! - Als sie dies sagte .
trat grade El'allam ein, den Sa'da vorber ge-
beten batte, sich einzufinden : er war von Horen-
sagen fflr Abo zeid eiugenommen und sagte,
als der Konig ihn um seine Meinung befragte'
auf einen Wink von Sa'da: o KSnig, Sa'da hat
ganz Recht in Betreff der Fremden gebandelt,
ich babe auch das Ramel befragt und finde'
dass sie noch auf dem Meere eind. Da sagte'
EzzanutJ: ftthrt eie her, wir wollen sehen. Man
bess sie eintreten, der Konig nahm ein Gold-
stuck in die Hand und rief dem Abu zeid zu-
du Schwarzer, wie heisst dies bei euch zu
i,ande? - Er sagte: Gewappnet. _ Wenn ich
dich fredasse und deine Gefahrten bebalte, wie
viel Gewappnete briugst du mir zu ihrer Aus-
losuiig? - Soil ich dir daftr verantwortlich
sein? — Nein, aber sag es, denn sob halte dich
far einen guten Mann, brsven Diener. — Nun,
ich bringe dir fur jeden von uns 80000. —
Du lflgst, eagte der K5nigj ioh furchte viel-
mehr, du gehst und kommst nioht wieder. —
Nein, beim HSohsten, ich luge nioht, eondera
bringe eie dir blank wie leuchteades Feuer. —
Als die Jfinglinge diese Worte hSrtea, epracfaea
und winktea sie sioh einander zu: da waadte
sich Aba zeid zu ihnea und rief ihnen etwae
zu: da merkte es Ezzanatl und wurde aoeh m
seinen Verurtheilea und Befftrohtungen bestarkt,
Schluss f. 36":
J£f £j*s* ^ UJ| ^^ ,^^5 „j_j kL* UjLs> Li!
a u S ° b . r , ift: <j» UTOBS6, krSfti R9 , dioko, voDallose. —
L We. 851.
54 Bl. 4*<>, 14-I8Z. m X16; 17'/s— 18 X 1 *•/,«■). _
^ustand: un B aober. each fleukig, ziemlich loao im Ein-
baod UDd viol© looe Blftttor. — Papior etc uod Sohrift
wie boi 850. - Titel fchlt, auoser auf dem vorderdeeko!.
Es iot die unmittel bare Fortsetzung von
We. 850. — Anfang f. I\-
Sa'da oucht ihrem Vater fiber seine Vor-
urlheile hinweg zu helfen und mit zweideutigou
Worten — man werde ihn aus der Ferae mit
Geld und Roesen aufsuchen und die Gefangenen
aus der Haft befreiea — ihm Aussicht auf
Ldsegeld zu machen: er bleibt dabei, dsss bf
sich vor dem Diener der 3 Jfinglinge furohta:
er scbeine doch in alien Stticken ihr Haupt zu
sein, das mttsse ein grosser Emir und tapferer
Held sein. — Ich will dir eia Unterscheiduags-
mittel sagcn, spricht Sa'da: lass eie alie vier ia
den Teich trcten, um ans andere Ufer zu gehen:
laseen sie ihre Kleidung niederhftngen, so sind
es^ edelgeborene, nehmen sie dieselbe in die
Hohe, so dass ihre Scham zu oehen ist, sind
sie von gemeiner Abkunft uad Knechte. —
Dies Mittel wird angewendet und Aba zoid
als Knecht entlarvt, zu Ailer Ergfitzen. --
Du siehst, oagt Sa'da, dass du sie mit Unrecht
festgenommen haet. — Du hast das Alles wieder
zurecht gemacht, sagt der Konig, nun nimm du
sie an dich und eorge ftir eie. — Darauf lieas
eie die Jfinglinge und Aba zeid voran ia ifarea
Palast gehen. Abu zeid sagte: Gott wird uns
eiast in die Lege veraetzen, dir zu vergeltea,
o Sa'da! — Selbet wenn ich alle meine Habe
und Leib und Leben um euch hiagEbe, vor-
No. 9287-
GROSSE ROMANE.
808
setKfe sie, ich wttrde bei dem Handel doch nur
gewinneii : bo lieb iut mir Mar'i, nun kann er
doch etwas mit mir redenj Du aber mach dich
graden Wegs auf nach Negd und hoi die Reiter:
die Junglinge sollen ee indesscn gut bei mir
baben. Da weinte Mar'i und bat Aba zeid
ebenfalls, sich eohnell nach Hnuee zu begeben
und mit den Reiterschanren wieder zu kommec.
Aha- zeid verspricht ee: so Gott es gestatte,
werde er sehr bald zurnckkehron und das ganze
Land crobern, sie aber moge sich inzwischen
ihrer annehmeu: was sie nochmals verspricht, —
In der That bricht Abfl zeid um Mitternacht
auf: als er aber ausserhalb der Stadt ist, be-
schliesst er, zuvpr noch das ganze Westland
zu durchforechen. Er reitet also unablassig von
einem Ort zum andera und erst nach 20 Tagen
kehrt er um Mitternacht nach Tunis zuruck:
ich bin hergekommen mit 8 Kfinigssdhnen,
denkt er, eoll ich ohne sie mit Scbande zuruck-
kommen? Ich will Alles daran eetzen, Hie mit
mir zu nehmen. Er steigt ab, bindet eein
Kameel an und schleioht um Sa'da's Palast
herum. Zufallig epazierte Erallam, den die
Unruhe nioht schlafen liess, mit einigen Dicnern
dort herum und fand das ihm bekannte Kameel
Abfl zeid's und liese es von einem seiner Diener
an sich nehmen. AlBdann eah er genauer zu
und fand Abu zeid beschaftigt, ein Loch in der
Mauer zu machen, uber eie war ganz mit Blei-
platten belegt. Da iet ein Dieb, aagte er zu
seinen Dieaern, greift ihn. Sofort wurde Abfl
zeid gefesselt und vor El'allam geecbleppt. Wer
biet du? fragte dieser. — Ich bin ein Diener
der Gefangenen. — Was machst du da? —
Ich ging herum und habe mich verirrt und fand
mich auf dieser Stelle imd da hat mir Satan
den Kopf verdreht. — Darauf liess er ihn in
eein Haue fuhren. Dort nahm er ihm die
Fesseln ab, beruhigte ihn, liese Speise bringen
und Beide assen zusammen. Ich habe dioh,
sagte El'allam, echon von Hfirensagen gekannt
und lieb gewonnen: hast du ein Anliegen, so
eag es mir, ich ftthre ee mit Gottes Htilfe aus:
aber ich selbst habe auch an dich ein grosses
Anliegen! — Sag an, was ist's? sprach Aba
zeid. — Es ist hier in der Stadt ein Ritter,
Harness gJU*> ^! J^-' /fa*) . der eo tapfer ist
wie 1000 Reiter; nun besteht zwiechen uns
groose Feindscbaft, Reiner hat mich je besicgt
ale er, ©r ist auf der Welt mem eiasiger Feiad:
wenn du den tfidtetest, eo g&be ich dir, was
du verlangen mflchtest. •.>— Aber wie kdonte
ich es, ich bin hier ja ein Fremdling. — Furohtest
du dich, wenn ich und alle meine Leute hiater
dir stehen? — Nun gut, segte er, ich will
nicbt von hier fortgehen, bis ich ihn gesehen
und mit ihm gekampft habe; aber wie kommea
wir zusammen? — Nun wird verabredet, dags
eie eich beim Gerid- Spiel, das der Anders
taglich treibt, einfindcn wolleu, dass er sich
dann einmische und mit ihm kftmpfe, So ge-
Bohieht es denn auch, und obgleich Sabbftq
ihn Anfangs ale unebenburtig abweist, lasst er
sich doch auf Kampf ©in, Aba zeid wirft ihn
zu Boden und haut ihm den Kopf ab. Als
dies seine Leute sehen , eilen sie zu Ezzanfttl
und melden es ihm. Er bedauerte seinen Tod
und liess sofort den El'allam holen. Sohafi* mir
diesen Sklaven zur Stelle, sagte er, ich will
ihn soglcich mit eigener Hand tttdten. — loh
habe ihn seitdem nioht wieder gesehen, er hat
sich sofort aus dem Staube gemaoht. — Darauf
ging er fort zu dem Orte, wo Abfl zeid war,
dankte ihm fUr seine tapfere That und kusste
ihn. Nun halte auch du Wort, sagte dieser,
uud verschuffe meinen Gefahrten ihre Freiheit,
daee ich sie mit mir nehmen kdnne. Nun, sagte
er, geh hin zu ibnen und bringe dort die Nacht
zu, ich werde morgen frflh bei euch sein. Er
begab sich dann — es war mitten in der
Nacht — in Sa'da'e Schloss und klopfte an
die Thtlr, laut als ware Donner und Blitz im
Gange. Mar'i fubr aus dem Schlaf auf, dachte
an seine Heimat und was er erlebt habe und
weinte. — Aba zeid hdrte draussen seine Klagen
und klopfte nochmals : da liess ihn der Pfortner
ein und iuhrte ihn zu eeinen Genossen. Sie
waren froh, ihn zu sehen und fragten: wo bist
du so laDge geblieben ? wo hast du die Frauen~
eanften? — Ich bin noch garnichtfortgewesen. —
Wo waret du denn alle diese donate und Jahre
Ober? fragten sie: so lang war ihnen die Zeit
geworden, obgleich er erst 25 Tage fort war. —
Ich hatte mich verirrt, gab er zur Antwort, und
der Teufel hat mir den Kopf verdreht. —
Wehrend dieser Zeit sohickte El'allam einen
Brief an Sa'da, worin er sie bat, die Gefan-
genen frei zu geben und mit Abfl zeid in die
Heimat reisen zu lassen. — Als sie den Brief
gelesen, sagte sie : das fallt mir nicbt im Traum
ein: wis sollte ich mich von Mar'i trenoen? —
Dem Abfl zeid sagte sie: warum begiebst du
dioh nicht nach Negd und hoist deine Leute? —
304
GROSSE ROMANE.
No. 9287.
Er erzahlte ibr 6eine Erlebnisse, bat, ihD mit
Zehrung zu versehen und etwas 6chlafen zu
lassen. In dieser Zeit echrieb Mar'l, wie er
es seiner Frau bei dem Abschicde versprochen
hatte, einen Brief ilber alles Einzelne, was sie
erlebt batten, und steokte ihn Heimlich in Abu
zeid's Kameelsattel. Noch vor Morgenanbruch
machte sich Abfl zeid auf den Weg nach Negd.
Als er fort war, Hess Sa'da die JUnglinge holen;
sie herzte und klisste den Mar'l uud fragte : hat
dir Aba zeid uicbt aufgetragen, dich eng an
mich zu 8chlie.86en, mein Lieber? — Sa'da,
6agte er, Aba zeid hat tnir nichts Ungebuhr-
licheti aufgetragen. — Er hatte sie vielmebr
Alle davor gewarnt, aus Furcht, dass ihnen
daraus Uebles entstehen wurde. Sa'da aber
weinte heisse Thranen, warf sich an Mar'l's
Brust und bat um seine Liebe. Mar'l aber
versetzte: fordere keine Uugebuhr von mir: aber
wenn Aba zeid mit den Heeren kommt und
das Land erobert, werde ich dich von deinem
Vater zur Frau verlangen. — Als nun Sa'da
siih, sie kdnne nichts ausrichten, gab sie sich,
mit Widerstreben, in Geduld: aber sie schlief
wenigstens auf demselben Polstnr wie er des
Nachts und Hess ihn des Morgens zu scinen
Gefahrten ins Gefangniss zuruckfuhren. — Eines
Tages war Majj bei ihrer Herrin und sagte:
ich mocbte dich bitten, mir den Mar'l zu schen-
ken, und ware es aucb nur auf eine Nacht.
Diese Bitte brachte die Sa'da ausser sich. Sie
packte das M&dchen, gab ihr eine Ohrfeige,
dass ihr die Funken aus den Augen flogen, und
prtigelte sie dermaassen, dass der Stock entzwei
brach. Das Madchen wurde darllber so b6se,
dass sie ibren Tod und den der Gefangenen
herbeizufubren beschloss. t Am nachsten Tage
hatte sie ein Gesprach mit Hamls, einem Diener
des KSnigs; nachdem sie ihn durch vollige
Hingebung gewonnen hatte, erzahlte sie ihm,
wie Sa'da ihre Nachte mit Mar'l zubringe und
hat ihn, dies seinem Herrn dem Konige zu
melden. Er that es, wurde dafur zwar ins Ge-
fangniss geworfen, aber der Kdnig befahl docb
in Wuth, Sa'da mit sammt den Gefangenen vor
ihn zu fuhren. Da erbot sich ein anderer
Diener, Nagih* g^p mit Namen, durch List
herauBzubringen , was an der Sache wahr sei:
was sein Herr denn auch genehroigte. Unter
dem Vorgeben, er sei von seinem Herrn ge-
prtigelt und fortgejagt, weiss er sich Aufhahme
in den Dienst bei Sa'da zu verschaffen, spaht
aber schon in der ersten Nacht aus, dass diese
den Mar'l auf ibrem Polster schlafen Iftsst.
Dafflr erhalt er zwar sofort von ihrem Haus-
diener eine tuohtige Ohrfeige, wird aber noch,
als Sa'da es erfahren, halbtodt geprugelt und
ins Gefangniss geworfen, wo er 8 Tage blieb.
Inzwischen schrieb Majj einen Brief und sohickte
ihn an Ezzanatl durch einen anderen Diener,
Namens Mobarek, dem sie ein Trinkgeld Seitens
des Empfangers versprach. Er ubergab ihn,
ohne den Inhalt zu kennen. Dem Kfinig sprang
die Galle vor Wuth fast entzwei. Er liess die
Tochter und deren Hausdiencr, die gefangenen
Prinzen, seine Schwester und ihren Sohn kom-
men und wer sonst noch im Palast war. Sie
mussten draussen warten und or liess sie einzeln
hereinfuhren : zuerst den Mar'l. Er forderte ihn
auf, die Wahrheit zu sagen, sicherte ihm in
diesem Falle Straflosigkeit zu, im anderen Falle
drohtc er mit Todcsstrafe. Er erzahlt ihm, was
an der Sache ist: der Kdnig entlasst ihn, mit
einem Ehrenkleid heschenkt. Ehenso sagen
Jqdub und Jahja zu Ehren der Tochter aus,
werden entlassen und beschenkt. Auch der
Diener sagt, Alles sei Luge; in diesom Augen-
blick trat seine Schwester <_Ay»J (•' ein und
begann Ehrenrdbriges zu sagen, er jagte sie
aber mit Stockprugeln heraus. Dann liess
er ibren Sohn, Namens jSi^JLi, rufen und
sagte: Keiner spricht zu mir die Wahrheit
als du, sag mir Alles! — Ich furchte, dann
schlagst du mich. — Keineswegs, erzahle mir
unbesorgt, wie sich die Sache verhalt. — Er
war aber ein frommer, wahrheitsliebender Mann
und sagte: Es werden aus Negd grosse Heer-
sohaaren kommen, tapfer und wohlgertlstet und
unser Land verheeren. Der, den du entlassen
hast, ist ihr tapferster,- er wird sie holen. Folg
meinem Rath und entlass die JUnglinge, es wird
dir zum Gluck ausschlagen; beh<st du sie in
Gewahrsam, so wird Unheil die Folge sein! —
Diese Rede brachte den Kdnig in grossen Zorn;
hinaus mit dir, schrie er laut, du verruckter
Wicht! — Nun trat Sa'da ein, stolz und ohne
Furcht, und warf ihm seine Ungerechtigkeit vor,
es sei Alles Luge und Verleumdung, er mSge
sie von kundigen Frauen untersucben lassen,
sie babe ihre Ehre nicbt preisgegeben. — Als
die vorgenommene Untersuchung ibre Unschuld
herausstellte, that dem Kdnig sein Vorgehen
leid und dass er sich an das Gerede der Diener
gekehrt habe; er wurde seiner Tochter also
Mo. 9287.
GROSSE ROMANE.
305
wieder gut und entschuldigte eich bei ihr. Gieb
mir die Diener zur Bestrafung, bat sie. Meinek-
^ wegen wirf sie ins Feuer, sagte er, nimm sie! —
™ Sie Hess also die drei Diener Hamle, NaglR
und Mob&rek balbtodt prfigeln und aus dem
Lande jagen, mit sammt der Majj. Kaum ging
die Sonne unter, ale sie den Mar'l heraufholen
Hess; -sie herzte und druckte und kfisste ihn
und flehte ihn, mit grossen Versprechungen,
um seine Liebe an : er aber blieb kalt gegen
ihre Glut und es blieb ihr nicbts ubrig, als sicb
in Geduld zu ergeben. — EzzanBtl aber dacbte
fiber die Worte naoh, die {Jb^aji zu ihm ge-
redet batte, bis es Abend wurde. Da legte
er sicb bin und sobiief und hatte einen furcht-
baren Traum. In Angst und Sorgen sprang
er auf und Hess den ^JLwJLJI tX&» holen: der
war aller Wissenscbaften und Gebeimlehren
kundig. Dem erzahlt er seinen Traum, dass
fremde Manner unter Anfuhrung eines streit-
baren Ritters ips Land gefallen, aus weiter
Feme, und dass uber Tunis wunderbare Dinge
gekommen seien. — Sa'd echl> im Gefer-Buche
'All's nacb, befragt dann das Ramal und sagt:
nach Ablauf dee Jahres wurde Krieg und
' Schrecken das Land treffen, fiirchtbaree Blut-
vergiessen erfolgen; von Negd ber ziehe das
Unheil herauf : eine Mcnge Kdnige in den Landcrn
zwisohen Negd uod Tunis wurden getddtet
werden; er aber werde siegreich sein. — 1st
das Alles wahr? fragte EzzanBtl, dessen Gesicht
ganz bleich geworden war. — Ja, Got* weiss
es. — Woher kommen die Leute? — Aus
Oaten, es sind Adlige, aus dem Geschleoht
MoRammeds. — Was ist dabei zu thun? —
O Kdnig, sprach Sa'd, sie werden nach Mekka
ziehen: der Serif dort ist mit ihnen verwandt:
du hast ihn ja auch gem. Schreib an ihn und
erkundige dich nach ihnen, und sage am Ende
dee Briefes, er solle sie m6glichst gut auraehmen
und ihnen Furoht vor dir beibringen: vielleicbt
halt sie das zuruck, hieher zu ziehen. In Folge
dessen echrieb Ezzanatl an den Serif und
schickte den Brief durch Selm&n an ihn ab.
Du giebst den Brief aber selbst ab an den
Serif, scharfte er seinem Boten ein. Er machte
sioh mit den Pilgern auf den Weg und kam
4^ in Mekka an und fibergab eeinen Brief. Der
Serif Snkr las ihn und wurde Mass; darauf
Uees er dem Boten Speise reichen, echrieb die
Assort und schickte ihn damit zuruck. —
Absr er wurde nachdenklich und war in Ver-
II4MCSOBRIFTEN D. E. BIBL. XX.
legenheit; darum zeigte er den Brief an seinen
Ohm den Serif Ibrahim und fragte ihn um
seme Meinung. Lass dir den Ramaldeuter
'Ammar ben mas'ud aus Elmedina kommen und
befrag ihn : dann eieh zu, ob seine Deutung mit
dem Ramal des Ezzanatl Obereinstimmt. Ist
dies nicht der Fall, so ist die Deutung des
Ezzanatl falsch: denn 'Ammar deutet pie falsch-
— Du hast Recht, sagt Sukr, so muss es ge-
macht werden. — Er forderte ihn daher sofort
durch ein Schreiben auf zu kommen und 'Ammar
fand sich unverzuglich ein, wurde auch gut auf-
genommen und dann gebeten, die Ereignisse
dieses und des folgenden Jahres aus Ramal und
Horoskop zu ersehen und zu sagen. Er machte
sicb auch sofort an die Arbeit; aber al6 er
fertig war, schQttelte er den Kopf und sagte:
Geduld und auf Gott hoffen! — Sag an, Alter,
was hast du herausgebracht? — Erst sichere
mir Verzeihung in Bezug auf das, was ich zu
sagen habe, zu. — Gut, ich gebe dir mein
Wort, du geniesst meinen Schutz. Darauf
sagt er: von Negd ziehen Helden herbei in
Unzah), Keiner kann ihnen widerstehen; sie
kommen zu dir mit ihren Roseen und gasten
bier mehrere N&chte, werden dir Listen anthun
und du wirst Sorgen von ihnen haben. — Als
er dies vemahm, hielt er auch Ezzan&tl's Wort
fur rich tig: da beschenkte er den Ramaldeuter
und entliess ibn. Was sagst du nun? fragte
er seinen Ohm Ibrahim. — Schick Kundschafter
naoh Negd und sieh zu, wie es dort steht und
weshalb sie fortziehen wollen: dann erfahren
wir, wie es bestellt ist. — Darauf schickte er
einen Mann, N aniens t( Y ^j zu dem Zwecke
hin. Er hatte sich drei Tage lang bei den
Benfl hilal auigehalten, ohne dass Jemand auf
ihn geachtet hatte, dann kam er zuruck und
berichtete von ihrem Nothstand und dass sie
naoh Westen aufbrechen wollten in unglaublichen
Schaaren. — Als er dies vernommen, verlor
er fast die Besinnung und sah ein, dass Ezzanatl
ganz Recht habe. Darauf berief er seine Leute,
Vornehme und Geringe, erz&hlte, wie ee stehe,
und fragte, was naoh ihrem Dafurhalten zu
thun sei. Sein Oheim >X^U<« rieth, wenn sie
kfimen, sie frenndlich zu behandeln: sie seien
Verwandte und Gftste; gieb ihnen Geechenke
und lass sie in Gute und Vertraglichkeit weiden.
— Das ist auch unsere Ansicht und wiser
Wunsch, sagten die Uebrigen. — Aba zeid
aber kam auf seiner Ruckreise nach Gazza, wo
39
306
GBOSSE RGMANE.
No. 928?.
er bei Lr v ; ««jl ^U& gastete, dann nach a.s.^1,
hielt sick- aber in einem niihen Wftdl vereteckt,
ging um Mitternacht ins Schloes des Seblb,
fand die Wachter in Schlaf, streute Schlafpulver
anf dieselben und trat routing zu Seblb selbst
ein. Neben ihm lag ein Sohwert, dae nahm
er; dann hatte er, als er dae erete Mai bei ihm
gastete, ein Madchen bei ihm gesehen, Namcns
pXi, die war wunderschfin und Bchlug die Laute
sehr geschickt und sang sehr scbfin. Nach der
stoberte er herum, von Ort zu Ort, endlicb
faud er eie bei anderen Madchen scblafen. Er
bestreute Alle init Schlafpulver, nahm die e^Satif
den Rucken, nacbdem er sie in einen Sack ge-
steckt hatte, bestieg sein Kaxneel, nahm das
Madchen vor eicb und ritt spornstreichs davon.
Am nacheten Morgen traf er Hirten, erliielt
von ibnen ein Scbaf, soblachtete es, machte auf
dem Boden 2 Striche, goes dee Bint clnrauf
und ritt weiter, naohdcra das Madchen zu eich
gekommen und er e9 hinter sich hatte aufbitzen
lassen. Er Hess dae Kaineei liber diese Striche
setzen, dann schlug er die Richtuog auf Mekka
ein. — Als Seblb am Morgen uufwachte und
sein Schwert vermisste und eri'ubr, dass p ^ uicbt
zu finden sei, gerieth er ausser sich. Er liess go-
fort den Ramaldeuter komnien, Nameus *»*Jtc »,s< :
der sah nach und 6agtc: das hat kein Anderer
gethan als Aba zeid der Hilalite. Ale jcner
dies horte, wollte er vor Wuth platzea und
fragte: wohin hat er sich begeben? — O Konig,
war die Antwort, sein Weg ist unbekannt, aber
so viel 6ehe ich, ist er fiber 2 Meere von Blut
gekommen. DarQber war Seblb hocblichot ver-
wundert, zugleich argerte er sich sebr uber den
ganzen Vorfall und war Uber den Verlust des
SchwerteB und des Madchens sehr betrilbt. —
AbQ zeid indessen kam nach Mckka und begab
sich zu Elgazije. Der Serif war nicht zu Hauee.
Wie geht es dir jetzt mit ihm? fragte er.
Ich bin in grossen N6then, vereetzte sie; cr
droht taglieh mich zu schlagen uud umzubringeu
und sagt: er 6ei ein gekronter Konig und ich
nur die Tochter eines Strauchdiebs von Araber
und er babe mich, wider Willen, geheirathet,
von meinem Bruder gezwungen. Wenn ihr
einen Ort habt, der euch zusagt und nach dem
ihr zieht, und nehmt mich nicht mit, so werde
ich euch zu jeder Zeit und Stunde verfluchen.
Nach diesen Worten zttrnte Abu zeid &uf den
Serif selir heftig, beruhigte sie uad veraprach
Allee Gute und reiste sofort ab, mit ejiS hinter
eich. So kam er su Hr.uee an. Hier traf er
die Nofch noeh weit grflsaer als fruher an: mac
aes Knookeomehl und Erde! — Da ochimpfte
Abu zeid ?or den Madchen, welcbe die Knoohco
mahlten, auf den Konig: die aber bewarfen ihn
mit Erde und eagtea: Wicbt, was schimpfst du
auf den Fflratenf und kamen larmeud hinter
ihm dreiu: sie batten ibn nicht erkannt. Er
aber atieg ab von eeinem Kameel, schlachtete
ee fur sie uad gab ihaen, jeder ihr Thcil. Dann
ritt er mit ^J.'i nach Hause; die Freude fiber
Abu zeid's Rllckkehr war groos bei den Seinigen,
aber er befahl ihnen, kein Wort davon zu eagen:
deun er dachte an die AngehSrigen der jungen
Einlre. Aber unter den Madchen hatte die
Tochter dee Abul'auf ihn erkannt; sie lief zu
Hasan, ibrem Mutterbruder, und meldete ihm
seine Ankunft. Hocherfreut ging er mit dea
Emsren zu Aba zeid's Wohnung; aie u mar m tea
und ktissten eich, dann ging's an's Erzaklen. —
Wo sind die Jfinglinge? fragt Hasan. — Ich
babe sie zuruckgelassea , die kommen nach.
Nun kameu die Angeborigen deraelbea Alie
und fragten: wo hast du aie gelassen? — Wozu
fragt ihr mich A He? — Wir fragen dich, sug
une die Wahrbeiti — Wir haben alle Lander
durcbstreift nnd sind dann nach Mekka ge-
kommen, da hat eie der Sertf und Elgazije fest-
gehalten und oie sind bei ihnen zu Gast und
werden nach einigen Tagea berkommen. Da
weinte Hasan uber seinen Sohn ; er traute die6cu
Worten nicht und bat inotandig die Wahrhcit
zu aagca, wo sie geblieben oeien, ob sie dei
Leben oder ge3torben? — Darauf antwortcte
er: wir babca alle Lander durcbstreift, bis wir
nach Westen kamen: dort sind Stadte und
Landereien, Plttsse uud Wiesen und Futterplatze,
Rauro geaug far euch Alle und Weide for die
Heerden; 2000 Stadte, 20000 Fleoken und
Dorfer sind daselbsl, ein fruchtbares Land ohne
Gleichen. Wir kehrten zurflck, kamen nach
Mekka, kehrten bei Elgazije ein, die une ebeaso
wie Sukr freundlich aufbahm und die jungen
Enilre bei sich behielt; nach einem Monat sollen
sis zu cucb zuruckkehren. So ist unsere Ge-
ochicbte. — Nun glaubten Alle eeinen Worten;
nur Neglft, MarVe Frau, zwei.felte. Sie ging
mit einigen Dienern an den Ort, wo Abtl zeid
oein Kameel geDchlachiet hatte, fand den Sattal
und diucbsuchte ihn und nabm den Brief heraus^
den Mar*!, oeinei* Zusage gemas3, hineingestecki
hatte. Sie las ihn uad wusotc nun AUee, was
E®. 9287.
QROSSE -SOMANEi
SOT
sie erlebt. Sie giag gur&ek, fand nocb Alle
beiBfi.mmes '-'-'und esgte ■ dann: ■'■■Du belftgst uns,
Ab&vzeid, du bast die Prinzea verlorea, biet
gelbet zuruckgekonssaeis und ssgst nun, sie
esiea 'bei ESgSaje, ■—- Wie -koiHiaat du 'su
eolchec RedeBj NeglS? ■■Weiast du'--<von --ihnen
etwas?,— Allerdiags, die gauze Geschicbte weiee
acb, und mm erz&Mt sie awsfunrlich alle ibre
Erlebuiese. — AUe siod -daruber aufe Aeusaerste
eretaunt, aberAba seid war Tornsiiefc ■'verbis®,
seine Augen etandeo starr und er esgte: he
Negla, warst du bei uas? soast kannst .du Ver-
borgenes erratben. — Neiu 5 icb war nicbt dabet,
aber sag, war, was ibr erlebt h&bt, so oder
nicbt? ■■'— - J% eo '-war's, aber- wolier hast du das
erfahren? — Ds keigie sie TiSarVa Brief: mas
iae iho vor nod erftifar nun Alloa."- Da- wsiatea
die .'A-Bgehorigea der -JSagliage, Aba seid abar-
apracL ibqco Trost e'ia. Eure Soboe skid bei
Lenten, wo eie es besaer babea ala ibr; «ad
bub eraablte «f, wie Sfs'da sicb Mirer -anaebme.
Da wa.sdte sicb HasaB aa iba imdfragis: was
iet jetet aber su thaa?— Ea bleibt nicbts fibrig
a!s aussuwaadorn:: was isa Himmel aufgeschrieben
ist, wird aid* Erdea nicbt auBgewisobt. Ituf
das gaaz VoSk ■■■auf, sie soiled sick stun Aus-
waadera aascbieken, Alles mitoebinen, aiebte hier
lassen; ibre Weiber und Koechts sollen sio oaifc
sicb fubren, aber wer aus der Freinde em Weib
hat, sol! es dea Ihrigen EurftekscMcken, es aei
denn, dafls sie Lust bat, mit uns ..-zu riebem. —
Diesen Ratb fand Hasan sehr aagemeesesu : Alle
entferaten sicb su ihren Zeltea and sis die
Sonne aufging fiber die Thaler, liesg Hsaaa die
Versaiainlungs -Trommel scblagen :ood slsbsld
kamen alle E mire bsi Hasan zusommea. Dssm
wandte er sicb an Alle, wie glficklieh sie io
ibrem JJaade gelebt, : wie dams Notts and Mead
io Folge des Misswscbses -fiber sie gekonames^
* und Abe seid desbslb die Liader durcbzogea
babe, eiae pssseade Heiieat fdr sis sm iadeoi;
Drei Jfioglinge seiea mit ibm gezogea, die hsbe
^ssaSil iu HaA surftckbeb<eB iind Aba zeid ;
tm sMsib surflckgekebrt. Noa bins i'ch Willeae,
spraeb er, biosHaielioii, uhs. sie ku befrsien. Hier
kdaaeB wir nicbt -bleiben, die Notb ist so ar^;
mofgea brecben wir 'anf, Mesne Sanften-Kasaeele
werdet ifer anf boksia Hfigal steben aehen. Hack
Elqeimte aad Qibia gebt'a, den Oertem, wo
di.® Unsrig®a is BaaeSes. Meiae Heiaiat ist
d@it sieht melir, ■wo ieb dea Fr^Hjdliiag, wean
®r an fflif : koBa?M-j HtlsSit raelir .MifiiefeEaea kefflss.
Mir gebt's wie dem Vogel: er fliegt mit vollen
Sehwiagen; sind ihm die Flftgel tiesohnitten,
so friatet er eio klSglicbes Dasein. Sattelt und
osacbt eucb reiseferfcig gen Westeu! Fremde
Weiber eutseiidet beina! Weesen Weib fern ist,
hole es sicb, es k5anfce ibm sonat leid werden.
Den recbtea Flflgel der Sgnfteo soil Dajj&b,
dee Hnken T^wl bea mSlik unter sicb haben.
?*onin gebe Abu zeid ab Fflhrer, icb selbst
wesde biater drein zieben, Alles in Obacht zu
nebinea. *2000 Kameele sollen zur Speise dienen,
ebenso ^iele das Kriegsgersth tragen ; 200 Knecbte
aolien Wasser und Holz berbeischleppen , 200
Feuer aiisfinden zum Eseenkochen, und andere
Beetimmungen der Art.— Nun wussten Alle, was
geBcheben solle und gerstrenten sich. Hasan aber
aprach mit Aba zeid: Vetter, unser Weg ist
gefabrlioh 5 ubsere Sanften beacbwerlicb, unsere
Feisde gablreicb^ uasere Freunde sparlich : icb
aaochie, dass du dicb ein Stilndchen freiniacbtest
und in deca Grefer-Buob 'AhV nacbschlflgest,
was uas treffeo und was aus uns werden mag.
Sofort ging er in eein Zelt, scblug die Zeichen-
bficber oacb, forecbte im Eamai: da fand er,
was ia dieaem Jabre geacheben werde. Dann
las er im Gefer- Bucb , in dem Qorftn-Gom-
mentar: da sab er, was geachehen seit Adams
Zeit nad nocb geschebeo werde bis zum Jflngsten
Tt&se. In einsaDftem Studinm und Nacbdenken
verbracbte er eo 3 Tage, tlglich nicbts ala
S Datteln und etwae Waaser geniessend. Ale
er mit Allem im fieinen war, begab er sicb zu
Hasan in den Dlwan: Alle begrQssten ibn, der
Sasl war gedrangt voll ¥on Hocb und Niedrig.
ErasbiB Flats an dee SultSns Seite und dieser
sagte: Vetter , oun da fertig bist, so beriohte
won AUeiB, wais da kpmnies wird. — Darauf
hemam Aba zeid aeisen Zukun&sbericht (&+^aJU).
f ; 2? 8 —37 a . Er beginnt dsmit, dass er in
den veraehiedenstea WiBsenscbaften unterrichtet
sei, ancb in den Geheitnlehren: er wisse Bescheid
mit der Vergangeobeit und Zukunft. Zuerst
apricbt er von der SebSpfung der Welt, der
Erde, der Eogel und Geister, des Menscben;
von desssa Vertreibong aus dem Paradiese und
der VermebriiDg der Menschen and Verbreitung
in Eacsn had Stinimeffi aber die Erie. Er
erzlblfc di® alte Gescbicbt* von Nimrfid an,
kommt dsnn amf Aegyptea, dans anf den Mbs-
wacbs and die Moth in NegdL Nun giebt er
dea Weg, den sie : nmh Tmm eiiiachlagen, and:
dis HsaptSftsr, die sie erobem werden, aa
39*
308
GROSSE ROMANS.
No. 9287.
(f. 30 b — 31"). Dann verweilt er bei den Schick-
salen Aegyptens nach ihrer Zeit , von den
Kurden an, und kommt dabei zuletzt auf die
Turkenherrschaft, die er bis zur Regieruug dee
«x*s».! \X*c ; verfolgt. (Wenn er dann noch
f. 33 b oben den Soleiman als de6sen Nachfolger
aufffihrt, 60 iallt diese irrthtlmliche Vermuthung
nicht schwer ins Gewicht.) Dnrauf spricht er
vou den Zeitwirren, die kommen werden, vom
Mahdl uud dem Jfingsten Gericht. — Als er
geendet hatte, waren Alle eretaunt fiber das
W issen und die Wphlredenheit des Aba zeid ;
Alle dankten ihm und waren voll von dem, was
sie gehort batten. Und nun, fragte ihn Hasan,
was haben wir nun zunach&t zu thun? — Als
ich auf meiner Sucbe nach Mekka kam, gab er
zur Antwort, und nun uuck bei meiner Rfick-
kebr, fand ich deine Schwester Elgazije in
Thranen und voll Sebnsucht nach ihrer Familie
und Heimat; 6ie klagte fiber schlechte Behund-
lung und Drohungen von Seiten ihres Manues
uud hat mich beschworeu, wenn wir nach irgend
einem Lande auswandern, sie mitzuuehmen,
sonst werde sie uns fluchen. Als Hasan dies
hdrte, wurde er b6se und 6agte: ich gehe nicht
von hier, ohne sie mitzunehmen, und wenn der
Serif, ihr Mann, sich widersetzt, 60 todte ich
ihn und nehme seine Schatze. — Bis zum Ge-
lingen dieses Zuges, warf Aba zeid ein, wilrden
2 voile Monate verstreichen; ziehen wir mit
allem unserem Tross nach Mekka, so i6t weder
Raum noch Nahrung fur uns Alle da; ich denke,
du lasst die Sanften nach kJt M . e>l ziehen und
betraust mit der Ffihrung den Emir Tawl ben
malik und die Emlre uud ihr Yolk ziehen mit
ihm; du aber, ich und Dajjab und der Qadl
Bodeir, wir vier ziehen mit je 10000 Reitern
aus unserem Yolk uach Mekka, holen die El-
gazije und treffen mit uuseren Leuten wieder
zusammen in dem Lande ».i»- und »-J^oJI, dem
Lande des^ M^ojJt, Sohnes desMazjad. — Dieser
Plan fand ullseitige Zustimmung und am nachsten
Morgen liess Hasan die grosse Pauke zum Auf-
bruch schlagen, dann auch die ubrigen, die
Madchen und Frauen stiegen in die Sanften,
die Reiter zu Ro6S, Alle hatten Thranen in den
Augen fiber das Yerlassen ihrer Heimstatten,
die Sanften zogen ab, die Massen theilten und
ordneten sich nach der Anleitung Abu zeid's;
urn die Sfinften ritten Reiter und hinter den-
selben zog Zeidan mit den Jfiuglingen, 50000
an Zahl: sie 6chlugen die Richtung auf Aga
und Selma und Slraz und »-*=JI ein. Hasan
aber und Aba zeid, I)ajj&b und Bodeir zogen
mit je 10 000 Reitern und mit ihren Frauen,
die sie in Sanften mit sich ffihrten, gen Mekka.
Als der Serif von ihrer Ankunft hprte, berief
er einen Dlwan und sprach zu den Yersammel-
ten : seid auf eurer Hut und schickt euch Alle
auf Krieg und Widerstand an! Darauf'vertheilte
er Geld und Gaben und es kamen etwa 50000
Reiter zusammen. Er dachte fiber die Ereig-
nisse nach und wunderte sich, wie doch Ezza-
nfttl ihm ge6chrieben, ^ a ss sie zu ihm kommen
wflrden. Er dachte so bei sich: nie hat zwischen
ihnen und mir Feindschaft bestanden, ich habe
mit ihnen nicht angefangen: ist das Gerficht
wahr, so kommen sie nur urn Elgazije'e Willen.
Daber 6tellte er Wachter urn das Schloss auf
und passte auf, dass man sie nicht bei Nacht
entfahre, rfistete sich vollstandig, nahm 1000
Ladungen Ko6tbarkeiten , Ehrenkleider, Ge-
schenke und edle Pferde mit sich und ging den
Benfi hilal entgegen. Schon nach einer halben
Tagereise begegnete er ihnen; sie begrfissten
einander und kehrten, bis auf eine Stunde vor
Mekka, mit ihm zurflck. Der Serif legte die
Kostbarkeiten vor Hasan und bat, sie von ihm
anzunehmen; dereelbe nahm eie und theilte sie
in 4 Theile; ferner gab er ihm edle Pferde und
gab Ehrenkleider an den Qadl und Dajjab und
deren Sonne, aber den Abu zeid fiberging er,
weil er wusste, dass der ganze Anschlag von
ihm ausgehe, Sa'd , t *f*il hatte es ihm gesagt.
Daher war er ihm bttse und gab ihm und den
Seinigen nichts. Darfiber grollte Aba zeid und
schwur, er wolle ihm die Elgazije nehmen.
Dann kehrte er heim, in 1000 Grfibeleieu ver-
6unken. Hasan aber fragte den Aba zeid: wie
fangen wir es an, um Elgazije ihm abzunehmen?
— Zuerst schicke ihr, sagte Aba zeid, den
Spielmann Bedr, dass er ihr etwas vortrage
und sehe, ob sie Lust hat, mit uns zu ziehen
oder nicht? — Als er hinkam, durfte er nicht
in den Palast, weil rings Wachen stabden. Er
setzte sich also vor denselben, spielte die Laute
und sang ein Lied, das, scheinbar an eine Taube
gerichtet, der Elgazije gait und ihr andeutete,
was im Werke aei. — Sie ease grade mit dem
Serif am Gitterfenster des Palastes und hdrte
mit ihm dem Gesange zu, Wie dumm der
Spielmann ist, sagte er; sitzt da und redet die
VSgel an. — Ruf ihn herein, o Serif, es ist
mein Milchbruder, sagte Elg&zije, die den Sinn
No. 9287.
GROSSE ROMANE.
des Liedes wohl verstanden batte. — Er rief
ihn, Bedr trat ins Schloss und ging in ihr Zim-
mer. Hier kusste er den Fussboden vor dem
Serif, die Frau aber begrusste er ale Schwester.
£ Spielmann, firagte der {-Serif, wober kennst du
meine Frau? — Sie ist meine Milchschwester
und Spielgenossin. Er reichte ihm die Hand,
schenkte ihm einen Griff voll Goldstflcke, es
waren nach Bedr's SchatzuDg 250; da sagte er:
dies ist ein kleines Gescbenk: Konige und
Fursten scbenken anders. Noch hatte er uicht
ausgeredet, ale der Palastdiener eintrat und
sagte: o Herr, es sind Serlfe von Wadi el'abbas
angekommen, die dich zu sprecheu wQnschen. —
Mit den Worten: Gazije, gieb deinem Bruder
nach Gebuhr, verliess er sie und begab sich
zu den {-Serifs. — Nun bestellte Bedr seinen
Auftrag und fragte, ob sie Willene sei, mit
ihrem Bruder fortzuziehen. — Wie kann ich
mich so ins Gerede bringen und Mann und
Kinder im Stich lassen? — Du hast es aber
doch selbst von Aba zeid verlangt. — Ja, ich
war in Angst vor dem Serif damals, aber jetzt
erfahre ich von ihm nur gute Behandlung; ich
habe das herrlich6te Essen auf goldenen und
silbernen Schfl68eln und wohDe hier im Palast,
^ der seines Gleichen nicht hat in der Welt. —
^ Da sang der Spielmann ein kurzes Lied: nicht
meinetwegen bin ich hergekommen, sondern auf
Wunsch der Fursten ; um deinetwillen sind wir
uberhaupt hergezogen, um dich dein Schloss
mit den Zelteo auf BergeshShen, deine k6st-
lichen Schusseln mit Straussen-Eiern vertauschen
zu lassen. Deine Kinder Hamda und Mohammed
wurdest du mit deines Bruders Kindern, deinen
Mann mit deinem Bruder eintauschen. Du willst
nicbt : so empfinde denn Reue, wenn die Deinigen
fern sind. — Bedr, sprach sie, ich will lur den
Serif keinen Ersatz 1 — Als er sah, dass Alles
nichts half, sagte er zu ihr: darf ich eine von
den Tauben, die du da auf dem SSller hast,
schlachten? — Wenn du willst, thu's, antwortete
aie. — Da nahm er Taube und Tauberich, trat
vor Elgazije, schlachtete die Taube, warf sie
auf den Boden: das Mftnnchen wurde scheu,
flog fort und kam nicht wieder. So geht es dir,
sagte er: sie ziehen davon wie dieser Vogeh,
du bleibst hier und es geht dir wie dieser
Taube. — Das leuchtete ihr ein. Ich bin fortan
% euere Schutebefohlene, eagte sie, ich gehe mit
euch: geh and sag meinem Bruder, er soil
kommen und mich mitnehmen. — Da begab
309
i
sich Bedr zu Hasan zuruck und erzahlte ihnij
was er erlebt, und dass sie mitziehen wolle. — ;
Was machen wir nun, Abu zeid? fragte er. — j
Wir wollen uns zum Serif begeben. — Als sie
daselbst ankamen, jeder in Begleitung voi^
10 Reitern, kam der Serif ihnen mit Grass
entgegen und nothigte sie zum Absteigen. — •.
Dae ist nicht unsere Absicht, sagte AbQ zeid,
wir wollten vielmehr Elgazije holen, dass sie
von ihren Angehfirigeu Abschied nehme und,
dann wiederkomme. Auf diese Worte erwiderte
er: du willst uns uberlisten, Abu zeid, und die
Elgazije mit Rfinken und Kniffen mitnehmen. —
Nein, 6erif, sagte Abu zeid, du trittst uns ent-
gegen und doch, bei Gott, wir wollen sie nicht
heimlich mit uns nehmen, sondern wOrden dir
pffen sagen: wir nehmen sie. — Steigt ab, sagte
der Serif, seid diese Nacht meine Gfiste, und;
schwur, dass ihnen nichte Unliebsames zustosseU
solle, im StiUen aber hatte er vor, sie zu tddten.
Gott weiss, dachte er, sie haben vor, mir zu;
schaden, mein Herz ist nicht ruhig ihnen gegen-
Qber. — Sie stiegen ab und wurden als Gaste,
behandelt bis zum folgenden Tage. Wir wollen
jetzt fort, sagten sie. — Bleibt noch morgen
und ubermorgen. — Neb, wir wollen fort. —
Drei Tage sind Gastrecht, versetzte er. Darauf
richtete er ihnen ein grosses Mahl an, liess
aber die Speisen vergiften. Eine Kuchenmagd
aber hinterbrachte dies ihrer Herrin, die daruber
ausser eich gerieth. Flugs nahm sie 2 Gold-
platten, theilte sie in 4 Stuckchen, legte zu
jedem etwas Salz, steckte sie in ein Blatt Papier
und dies in ein Stuck Brot, und da die Emlre
grade unter ihrem Fenster sassen, warf sie es
ihnen durch dasselbe zu: es fiel grade vor Dajjab
nieder, der es aumahm und betrachtete, aber
nicht klug daraus werden konnte: es ist grade,
als ob ich ein Bettler ware, dem Elgazije ein
Stuck Brot hinwirft. Aber was soil das Gold-
stuckchen und das Salz? — Aba zeid betrachtete
es und sagte alsbald: Emlre, das Mahl des
Serif ist vergiftet: Keiner koste davon 1 — O Gott,
was ist bier zu thun? fragte Hasan. — Da sagte
Aba zeid zu Dajj&b: zanke mit mir anschei-
nend, sage, ich schulde dir 20000 Dlnftre und
schwdre, keiner solle daa Mahl anruhren, wenn
sie mir nicht mein Recht zu der Fordernng
bezengen. Dann sage ich: haet du Zeugen? —
Jawohl, eagst du, und ich: so geh doch lind
bol sie! Du gehst und kommst nicht wieder:
dann gehe ich dir nach, indem ich sage: ich
310
G-ROSSE ROMANE.
No. 9287.
will doch sehen, wo die Zeugen bleiben, denen
will ich es schon eintranken. Damit mache ich
mich davoDj dann eagt Hasan: Gott weiss, ihr
Zank mag in Thatlichkeit ubergehen, ich iuusb
zum ReobteD sehen; endlich eagt der Qadl : das
ist ein schwerer Rechtshandel, wer soil ihn ent-
soheiden, wenn ich nicbt da bin? So macht
auch er sich aus dem Staube. — Nach diesem
Plane wurde verfahren, uud ale der Serif ein-
trat und anzeigte, das Mahl sei bereit, fiug
Dajjab den Streit an und der Verabredung
gemftss entfernten sioh Alle, ' einer nach dem
andern. — Der Serif aber sagte : dies Mai haben
diese Hunde Gluck! die Speieen aber liess er
fortschutten. — Hasan berieth nun mit den
Emiren, was mit dem Serif anzufangen sei: er
hat uns vergiften wollen, nun babe ich keine
Spur vou Liebe mehr zu ihm, dajjab schlug
vor, hinzureiten und ihm seine Prau vor der
Nase wegzunehmen. Aba zeid aber sagte: nein,
sondern wir begeben uns zu ihm und nehmen
9 Frauen und eiu Madchen mit; die gehen zu
Elgazije, Ziehen ihr die Kleider des Madchens
au, nehmen sie. mit sich und lassen das Madchen
da an ihrer Stelle. Dieser Plan fand Beifall;
so begaben sie sich zum Serif. Er kam ihuen
entgegen und begrussle sie, fragte aber, als er
die Frauen sah: was sollen diese, Abu zeid? —
Sukr, versetzte dieser, du hast ja nicht erlaubt,
dass Elgazije komme, um von den Ihrigen Ab-
schied zu nehmen: so kommeu sie nun, ihrer-
seits, zu dem Zweck. Er konnte darauf nicht
gut etwas erwidem, zahlte aber im Stillen zehn,
und trug dem Thitrsteber auf, er soJle ja, wenn
sie zuruckk&men aus dem Schloss, nachzahlen:
was mehr als 1 0, solle er zurfickweisen. Nun
setzte er sich mit Hasan, dajjab und dem Qadl
in die Halle, Abu zeid aber stand draussen,
dte Fraueu erwartend. Wollen wir inzwischen
nicht etwas Scbacli spielen? eagte Hasan zu
Sukr. — Das Brett wurde gebracbt, Hasan
nahm die weissen Figuren und gab die schwarzen
dem Serif. Da sagte Dajjab : pass auf, £ukr,
wir nehmen die weisse und geben dir die schwarze
Figur. Hasan spielte und stellte an die Stelle
einer schwarzen eiae weisse Figur. — Daiiftb
sagte: so gent's auoh mit Elgazije. — Da sah
er aus dem Palast die Weiber und Elgazije
gehen ; er kannte ihren Gang. Der Qadl aber
sagte: echftme dich, Sukr, das ist ja Hasans Fran.
Da liess er denKopf hangen und spielte weiter
Die Frauen aber waren zu Elg&zije gegangen,
batten ihr die Kleider des Madchens — aein
Name war t-^js- — -, diesem die ihrigen ange-
zogen, uahmen sie mit sich und gihgen aus dem
Palast. Der Thurhuter liess sie gehen , da es
grade 10 waren, Abu zeid aber nahm sie uud
ritt mit ihnen davon. Hasan aber unterkielt
sich nach jdem Spiel, das er gewonnen hatte,
mit dem Serif und nahm von ihm in einem
langen Gedichte, das Lob seines Stammes mit
allgemeinen Betrachtungen verbindend uud
schliesslicb die listjge Entfuhriing seiner Frau
und den Ersatz derselben durch ojlp ande.utend,
Abschied. Der Serif h6rte den Schluss verblufft
an und glioh dem Strauss, wenn er angstlich
dahin renut: aber er machte doch guie Mieue
zum bosen Spiel uud begleitete die Enilre, als
sie aufbraohen. Sie nflhinen A bschied von eiu-
ander, dann kamen sie glucklich heim, nacbdem
der Serif auch noch unterwegs den Abu zeid
mit den Frauensanften getroffen und auch von
ihm sich verabschiedet hatte. — Der 6erlf kehrte
nun auch nach House zuruck, ohne zu wisseu,
was sich ereignet habe. Er trnf seine Kinder
weinend an: ist meine Mutter nicbt init dir
zurttckgekommeu? fragte ihn sein kleiner Sohn
Mohammed. Nun ahnte er den Zusammenhaug,
trat in das Zimmer 6einer Frau voll Wuth, faud
dort ein Fraueuzimmer sitzen, schwarz wie eiue
ttauchsaiile. Wer bist du? fragte er. — Ich
bin »jl_p.. — Mogst du das Herz dessen ge-
winnen, der seiuen Mitmenschen so aufubrt:
wer ist Scbuld an diesem Allen? — Abu zeid! —
Gott steh mir bei, sagte er, schlug ihr den Kopf
ab, brachte seine Kinder zu dem Hauee seines
Ohms, berief sofort einen DlwBn und trug den
Serifs und den ubrigen Anwesenden die Sache
vor und forderte sie zu einem Raohezug gegen
die Beuu hil&l. Alsbald machten sie sich,
50 000 Mann stark, auf den Weg, deu Serif
an ihrer Spitze. Abu zeid sab sie kommeu:
alsbald beschrieb er ein Blati, befestigte es an
eine Lanze und steckte diese in deu Eingaug
des Thales, durch welches sie ziehen mussten.
Als der Serif dahin kam, sah er das Blatt uud
laa es: es war an ihn gerichtet und lautete:
O Serif, wir haben unsere Tochter wieder zu
uns genommen und du hast keinen Grund, mit
une zu kampfen : kehrst du aber nicht um und
nimmstVernunft an, so wild von meinem Volke
Keiner sich an euch kehren, nur ich werde nicht
von euch ablassen, bis Verderben und Ver-
nichtung euch getroffen hat. — Dies war fur
No. 9287.
GROSSE ROMANE.
311
die Leute des Serif ein Stich durch's Herz, er
aber sprach: weiter! wir kehren nicht umnnd
sollte Keiner von uns ubrig bleiben. Sie kamen
den Bentt hilal nahe, da wandte sicb Hasan zu
^ Aba zeid und sagte: beweg sie zur Umkehr:
sonst wird aus uns nnd aus ibnen nichts Gntes
werden. Aba zeid also ging in ibre Nahe nnd
rief ihueo zu : bis wie weit willst du geben,
o {sukr? — Du ha6t List an mir geubt, Abu
zeid, entgegnete er: es ist der Tag der Rache
gekommen : ich werde nicht Kind noch Kegel
von euch flbrig lassen. — Meine List, versetzte
er, trifft dich und Grossere als du: sie war aber
harmlos: wir haben sie mitgenommen, ihre An-
gebdrigen zu sehen und dann zuruckzukehren:
wir wollten sie ebenjetzt mit dem Emir Dajjab
an dich zurucksenden. ■— In Folge dieser Worte
wurde er sanfter gestimmt und sagte: ihr hattet
also nicht vor, sie ganz und gar niitzunehmen?
— Was sollten wir wol mit ihr machen? fragte
Abu zeid. Aber wir sind Auswanderer, Sukr,
und haben keinen Vorrath fur deine Leute : lass
sie nnch Mekka umkehren, du aber bleib uber-
uacht unser Gast und nimm morgen deine Frau
uud geh heim. Da sagte er: Gottsei Dank,
der es so gefugt hat, iiud trug seinem Ohm
j^^^a auf, mit den Leivteu nach Mekka zuruck-
zukehren. Sie zogen also ab und es blieb nur
sein Diener bei ihm. Nun ^ing Aba zeid mit
ihm zu Hasan; dortludeu sie die Sanften ab
und schlugen die Zelte auf. Hasan unterhielt
sich etwas mit ihm, dann ging er zn ElgSzije.
Sie war freuudlich und dienstfertig gegen ihn
nod als er sagte: so behandelst du uns! sagte
sie: ich wollte ebenjetzt mit Dajjab zu dir zu-
rttckkehren. — Vor der Zeltthur stand einBaum:
der hies6 Trauerweide : daran band er sein
Pi'nrd. — Hasan iudessen sprach mit Abu zeid:
was fangen wir bloss init dem Serif an? — -Wir
ziehen von hier immer weiter, antwortete er,
ich aber nehme ihn taglich mit auf Jagd und
tausche ihn daruber, bis wir mehrere Tagereisen
weit von Mekka entfernt sind, dann kaun er uns
nipht ein zweites Mai uberfallen. ■—] Dem stimmte
Hasan zu, Abu zeid aber rief einen von Hasans
Dieuern, Namens (j^Us-, und trug ihm auf, das
Zelt der Elg&zije jedes Mai abzubrechen und
wieder aufzustellen ganz so, wie es gewesen,
^ auch den Baum da an der Zeltthure mitzunehmen
und jedes Mai wieder so hinzupflanzen, wieer ge-
standen hatte. Das versprach er auch. — Der
Serif brachte die Nacht in Elgazije's Zelt zu,
Vertraulichkeiten aber wies sie von ihm zuruck;
sie 6ei unwohl, gab sie vor. — Am nachsten
Morgen holte ihn Abfl zeid zur Jagd ab, Hasan
zog mittlerweile mit dem ganzen Heer und Trosa
weiter und Abends stellten sie wieder die Sanften
und Zelte bin, wie zuvor, und Elgazije's Zelt
stand auch wieder mit dem Baum davor, wie
es gestanden hatte. In den Bergen aber und
in den Sandflachen jagten die Jager oder spielten
auch Gerld und kehrten am Abend vergnugt
zuruck und fanden Alles so wieder vor, wie es
gewesen war und der Serif band wieder sein
Pferd an den Baum und brachte wieder die Nacht
in Elg&zije's Zelt zu. So ging es 1 Tage lang,
da fragte Dajfab: wie lange soil dies dauern?
Wenn ihr Angst habt vor Unheil, so ubernehm
ich es, ihn fur euch umzubringen, dass wir ihn
loswerden. — Da sagte Aba zeid: Hasan, sprich
mit Elg&zije, lass sie ihm mittbeilen, was ge-
schehen ist. Hasan Hess nun seine Schwester
holen und sagte: theil ihm die Sachlage mit und
lass ibn nach Hause umkehren. Als der Serif
nun Abends mit ihr allein war, sagte sie : glaubst
du, dass wir noch auf der Stelle sind, wohin
du mit deinen Leuten kamst? — Allerdings,
antwortete er. — Nein, sagt sie, wir sind jetzt
10 Tagereisen weit von Mekka entfernt; jene
tauschen dich daruber jindem sie dich taglich
auf die Jagd mitnehmen; aber die Zelte werden
taglich neu aufgeschlagen und der Baum, den
du da siehst, wird immer herausgeuoinmen und
wieder eingepflanzt; ich rathe dir, geh heimj d"
hast unsere Lebensgemeinschaft zerrissen , geh
nach Hause und sorge fur 'die Kinder! — Diese
Worte trafen ihn wie ein Donnerschlag : be-'
sinnungslos fiel er zu Boden, als ware cs aus
mit ihm, regungslos lag er da. Sie besprengte
ihn mit Wasser, es half nichts, bis znm Morgen
lag er so. Sie liess j es an Hasan und Aba zeid
melden. Da sagte Hasan : BchafF ibn fort, Abfl
zeid, lass ihn abreisen. Noch hatte er kaum
ausgeredet, als Aba zeid auch schon fort eilte:
noch war der Serif obne Besinnung. Er setztc
sich ihm gegentiber und wartete: endlich kam
er zu sich, begriff seine Lage, weinte und klagtc
fiber die Trennung, zu der man ihn zwinge, und
bat den Aba zeid, ihm beizustehen. — Ich kann
nicht, versetzte dieser; ich bin Anlass zu dieser
Trennung, weil du frOher dich gegen deine Frau
vergangen hast, und nun kann ich nicbts mehr
andern : du allein hast Schuld daran. H5r auf
mich und kehre heim, in der Heimat gedeibt
312
GROSSE ROMANE.
No. 9287.
man -am beaten; willst du aber mit una ziehen —
nun, dann wird deia Korper ein Frass den
gierigeo Vogela. _ G e h heim, sagte Elgazije,
dem Verweilen hier nutzt dir nicht, — Wohin
soil ich geben ohne dich, klagte er, und wer
verraag dich von tnir zu reissen ? — Einem
Wahnsinnigen gleich redete er noch weiter, liess
aber die Arme hangen und fasste nichts an. —
Geh, draogte Elgazije j eonet wird Dajjah dioh
umbringen, er hat's geschworen. — Da eDdlich
sprang er auf und bestieg sein Pferd. — loh
babe far dich, sagte Elgasije, Lebensmittel und
far dein Pferd Futter an jedem Halteplatz hin-
gelegt: sieh die Steinhaufen daselbst naoh, dort
Sadest du es. -^ Ich gebe mein Recht an dioh
und deinen Bruder auf: der Tag der Verge 1 tune
steht bei Gott, sagte er, — Outer Freund, ver*
setzte sie, Trenuung und Wiederfinden ruht in
Gottes Band.— Somit liess er seinem Ross
die Zngel los und galoppirte davon mit seinem
Pieper, fend auf den Haltestellen die Zehrune
fu^ sich und das Ross, auch drei Strausseneier,
voil Wasser, und kam endlich in Mekka an
Zu Hanse traf er seine Kinder noch weinend
uber ihre Mutter; er herzte und kusste sie, weinte
lag und Naoht uud konnte sich nicht beruhieen
und von bestandigem Weineu wurde er blind
auf be.den Augen und konnte nicht mehr sehen,
wqhm er.trat. .._ Die Benfl hilal aber zogen
ihres Weges weiter, aber auch Elgazije liess nicht
abjzu wemen Tag und Nacht, so dass sie Gross
und ,kl e « beunruhigte. _ Eines Tages waren
bei Ha^an baste, ihr Weinen st6rte sie aber
fortwahrend: da befahl er ihr still zu sein, es
half aber nichts. Wozu plarrst du iinmerfort
und thnst weiter nichts? fragte er; wenn du so
an dem Serif hSngst, so will ich dich moreen
im Tage ,hm wieder hinschicken. ^- Ich weine
unv d,e Kinder, sagte sie. -Die sind bei ihrem
Vater und ,bren Angehorigen gut aufgehoben. _
Derart,ge Vorwilrfe machte er ihr und ging zu
den Gasten zuruck. Sie aber ging hinaus, traf
draussenemen kleinen Jungen von Hasan, nahui
•hn zu sicb nnd versteckte ihn an einem be-
sonderen Orte. Als man Abends das Kind
verm.sste und es dem Hasan meldete, wurde
er ausserst traurig. Als nun Elgazije sab, dass
er den Schmerz um den Kindesverlust genugend
gekostet hatte, ging sie hin und fragte: weshalb
bistdu so traurig? _Um den Verlust dieses
Jungen - Hast du nicht noch andere? um
emeu klemen Jungen trauerst du? _ Bei Gott,
das Leben zu opfern ware mir nioht so sohwer,
als dies Kind zu missen! — Wer ihn dir wieder-
bringt, was giebst du dem? — Er mag einen
Wunsoh ausspreohen, er wird ihm gew&hrt. —
Lfisst du mioh dafur zuruckkehren naoh Mekka,
meine Kinder zu sehen und dann wieder zu
kommen?— J a wohl, das soil dir freistehen. —
Da holte sie das Kind und sagte : halt nun auch
deine Zusage, o Bruder! — Jawohl, sagte er —
Am fblgenden Tage pflog er Rath mit den
Emlren und fragte sie in der Sache um Rath;
da sagte der Qadl; Keiner kann sie hinbringen
als AbQ zeid. Der Meinung waren die Uebrigen
auoh und betrauten ihn mit der Aufgabe. Sofort
begab er sioh zu Elgazije: wenn ioh dich nach
Mekka bringe, wie willst du es anfangen, deine
Kinder zu sehen, ohne dass sie dioh sehen? —
Ich habe dort, sagte sie, eine Kinderfrau gehabt,
die 1st gutmttthig, zu der gehe ich und lass
durch sie die "Kinder holen, sehe eie und komme
wieder. ~ Das lfisst sioh hfiren, sagte erv nahm
sie hiDter sioh aufs Kameel und begab sioh mit
ihr naoh Mekka. Er stieg an einer entlegenen
Stelle ab, dass ihn dort Niemand eehe, und Melt
sich daselbst versteckt : geh du jetzt, ich werde
hier auf dich warten. Sie ging darauf ins Haus
der Alten, gab ihr 100 Dinare und bat sie, ihre
Kinder herbeizuholen, ohne aber zu sagen, dass sie
dort sei. Diese ging also ins Schloss zu Sukr, fand
ihn erblindet und in Kummer flber den Verlust
seiner Frau sitzen und fragte: darf ich die Kinder
etwas zu mir nehmen, um sie zu zerstreuen?
Er gab ihr die Erlaubniss, so brachte sie die-
selben zur Mutter. Diese sass versohleiert und
so verandert, dass Niemand, der hingekommen
ware , sie erkannt hatte. Sie zerschmolz bei
ihrem Anblick in Thranen. Als die Frau die
Kinder zuraokgebraoht hatte, weinte der Knabe,
wollte mit ihr zuruck, hing sich an sie und
sagte: ich will wieder zu der Frau, die bei dir
ist und uns gewaschen und gekammt und ge-
pufzt hat. — Was ist das fur eine Frau? fragte
der Serif, freudig gespannt. - Es ist eine Frau,
die von den BenQ hilal getreunt war: sie sah
die Kinder und war freundlich zu ihnen: nun
ist sie wieder hergestellt und will sich zu ihren
Leuten zuruckbegeben. — Um Gottes willen,
bring sie mir her, damit ich ihr den Freibrief
ftlr Elgazije ubergebe. — Recht gem, sagte sie,
gmg nach Hause und theilte es derselben mit. —
Ich kann sicher hingehen, sagte diese, so lange
er blind ist, erkennt er mich nicht. Sie ver-
No. 9287— 9289.
GROSSE ROMANE.
313
schleierte sich also und ging mit der Alten zu
ihm. Sie fand ihn erblindet, die Augen ver-
weint liber ihren Verlust; sie anderte ihren Ton,
grflsste und fragte nach seinem Befiudeu. Er
erkannte sie nicht und antwortete: gute Frau,
mein Befinden ist ersichtlich ohne Frage : aber
du, aus welchem Stamme bi6t du ? —-Von den
Benii dqreid • — - Gieb deine Hand, dass ich dir
deaFrei brief gebe, den du an Elgazije ein-
bandigst. -— Sie steckte ihre Hande in ein Tuch
und hielt sie ihm hin; er ergriff und echuttelte
sie und sagte: bei Gott, du musst ihr erzahlen,
was du hier siehst. — Das verspreche ich, sagte
sie, nahm die Amine und Kinder, verabschiedete
sich und ging nach Hause. Dort schrieb sie
einen Brief an Sukr, in welchem sie sein frtiheres
hartes und ungerechtes Verhalten gegen sie ihm
vorhfilt, die Geschichte ihrer Flucht erzahlt, ihre
Rtickkehr der Kinder wegen und ihren Aufent^
halt bei der Kipderfrau schildert und von ihm
Abschied nimmt. — Diesen Brief steckt sie in
die Tasche ihres kleinen Mohammed, weint und
herzt und kusst die Kinder noch einmal, tlber-
giebt sie der Kinderfrau, dann eilt sie zu Abfi
zeid, der sie immerfort erwartet hatte; er setzt
sie so fort hinter sich aufs Kameel und spornt
es zu schnellstem Laufe an, tiber Wtisten und
Oeden, auf Wegen, auf denen Menschen und
Geister sich verirren. — Die Kinderfrau aber
brachte die Kinder zurttck und ging wieder fort;
der &erlf nahm seinen kleinen Jungen , kttsste
und streichelte ihn, dabei traf er den Brief in
dessen Rock. Woher hast du das? fragte er.—
Von der Frau bei der Warterin. — Ruf mir
dochOnkel Ibr&hlm her. Erkam, nahm den
Brief zulesen und sie ersahen daraus, dass die
Frau keine andere als Elg&zije gewesen sei. —
Da gerieth der Serif ausser sich und rief: holt
sie aus dem Hause der Alten. Die Diener
liefen hin, fanden aber Niemand vor, fragten
nach der Frau und erfuhren, sie habe sich schon
zu den Ihrigen begeben. Da nahmen sie die
A.lte mit zum Serif, der liess sie zur Strafe yer-
brennen, dann schickte er ihr Reiter nach.
Sie zerstreuten sich nach alien Seiten auf die
Suche, fanden aber keine Spur von ihr und
kehrten nach 3 Tagen mit leeren Handen, un-
verrichteter Sache, zurttck. Als Sukr dies er-
fuhr, war er ttber die Maassen niedergeschlagen:
seitdem wird ihm Gott sein Augenlicht wieder-
gegeben haben und er wird sehnsuchtig nach
Elg&zije umhergegangen und mit ihr wieder
HANDSCHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
vereinigt worden sein, Abtl zeid jedoch kam
glucklieh bei den Seinigen an, da er sich so
sehr beeilt hatte, dass er in einem Tage erne
grfissere Strecke, als Andere in 5, zurttcklegte.
Man begrttsste ihn hocherfreut und Hasan er-
kundigte sich, wie sie cs bei ihrer Ankunft in
Mekka gemacht h&tten. Elg&zije erzahlte ihm
ihre Erlebnisse, dann ging jeder zu seinen Zelten.
Alsbald ordneten sich die Sanften zur Weiter-
reise hinter einander; der Missmuth hatte nun
ein Ende, und der ganze Tross brach auf nach
»j>p> und dem Lande Vjft^' ^» wo K6nig
^w^jjJI herrschte.
S c h 1 u s s f. 5 4 b : a j**Jt «jJ1) 5 O-*** 5 ^ 1 '^J 3 *
tgjULaj Vj!^' "^i v if V^J 1 O* ^^ ^^
9288. We. 891.
66 Bl. 4 to , 16-20 Z. (23 l /« Xl6j 19 XW-W"). —
ZustRndigut; f.l etwas flDckig.™ Papier: gelb, ziemlioa
sterk, etwas glatt. — Einbajid: Pappband. — Titel-
ubersohrift fA':^ J \^\ l j^s>. i ^j\ X*aS[«> ^ 5mo*]
Anfang f.65 b : K^JI B^*Jr»>>^J ^^t ^LS
f^jij, - \S w! c ^ . . ., P U^ vj, ^*» ?*&\s
^M u^ **«t' S&P ^ oly^l ^ .j*a\ : Uji\
n f. 1_20% Z. 13 = We. 79 3.
2) f. 20', Z, ] 3 bis 40", 3 v. u. = We. 850.
3) f. 40 b , Z. 3 v. u. his Ende = We. 851.
Der Text weicht (iberall ab, ist vielfach
abgekttrzt : so fehlt z. B. die ganze **rf\U Hie
und da ist er allerdings auch erweitert.
Schluss f. fi5 b : jLftJJ ^^ J* ^^\ ty>
SoLrift: ziemlich klein, gewandt, vocallos. — Ab-
achrift o. im i\ui-
9289. We. 792.
49 Bl. K1.-8™, &-14Z. (15X10; U l h-liXl-l i h ea )-
Znstandi ziemlidi gut, doch nicht &berall sanber, anoh
nicht gaaz feet im Binband. — Papier etc. und Schrift
me b ei We. 896. - Ti tel f. I s ;
ti^jJI Jwai f.^ "3oj J^ &4>^Xa fckP
Anfang f. l b : ^ ^ ?\f M x$sW J&
*JJ >>^p t>c ^-[) j*»i »«x*s f^-«*»-5 ■"ur :rt -*r"
= We. 851, f. 19% Z. 2 bis 37\ 12. Der
Text ist fast immer ganz derselbe.
SchlusB (wie dort) (Ramal):
^J I : ijH^\ J^i |yi**t lu^U L ^L^\ O03 jti ^
40
314
GROSSE ROMANE.
No, 9290— 9292.
9290.
We. 894.
2) £-21-31.
8" V17-19Z. (Text: 16-16V.X ll-llVs 8 ").' -
ZuBtand: nicht recht sanber, aaoh fleckig. — Papier
etc. nnd Sohrift wie bei 1). — TiteJ f, 21»;
An fang f. 2 1 b (Ramal) :
C^ 1 4^' -Mi )y*4. cs*F*l -^WjJt 0^1 Jfe
= We, 851, f,27»-37', Z.12. Hat hier
etwa 360, dort c. 340 Verse. — Schluss
(wie dort; s. bei We. 792): dann noch:
(j*"»$ h^[ **^> tK ... ,£o ^bL.,^. juLAj- ^J
Aus diesem Verse geht hervor, dass die dem
Tohba' Hassan beigelegte Zukunftsprophezeiung
We. 894, 1 in R«cksicht auf diese angefertigt ist-
9291. We -896.
45BLKl,-8« > 8-i3Z.(15V < ><llill'/^12V 3 x7-8-).
Zn stand: nicht gan* sauber, besonders im Anfang —
rapier: gelblich, ziemlich diinn, etwas glatt. '— lin-
band: Pappband. — Titel f. 1«;
A n fan g f. 1 " : <^ ^jsi, ^ ^j j^
^ -*' tS U i • • • I^Mt. OyJ! D * ojs U t'^
Fortsetzung von We. 792. = We. 85]
f. 37«, Z. 13 bis Ende. Es ist meistens wortlich
dasselbe, so dass es als Abschrift daraus an-
gesehen werden muss. Schluss ebenso.
Schrift; aiemlich klein, stelleqweiee aber doch recht
'2. We. 852. "
1) f 1— 15 b .
- Pa?^ h ga f f t 8tiffl = inb r d .^«t n icbtrecht 8 auber:
Papier gelb, stark wen.gglait. _ Einband: Pappbd
nut Ledorrucken. - Titel fehlt. Auf dem Vorderdeckel
Dies let aber darcbgestrichen; darunter stebt: aj.UI „SLT
Weiterunten: IT <^ ^^^ ->*'(•*•
Anfang f j... ^ ^ ^ ^ y(
Der Zug der Benfl hilfil gi ng we Her west-
warts nach dem Lande ^ und^^Jt. Dort
herrschte Konig ^ojJ|, Sohn . des^L^. Er
hatte einen Sohn, der hiess auch Mazjad und
aucn 2 Schwesters6hne,derEine Wesso^ta^
und der Andere *L*P. Auoh hatte er 4 Wezlre:
Rasid, Salam, Moqlid *xliw und MnfliB. rfda*.
Ferner hatte er 200 000 Reiter und ruhmte jjich
selbst, der tapferste Reiter in der Welt zu sein.
Eines Tages hielter einen Dlwan ab und fragte
seine Grossen und Vornehmen um Rath: er
wolle seinen Sohn verheirathen y was eie dazu
meinten. Sie billigten das Vorhaben, der Emir
Humftm aber sagte: Warte damit so lange, bis
jenes Unheil sich von uus verzogen hat. — Wie
meinst du das ? fragte der Konig. — Darauf
erzahlte der Emir, dass die Benfl hilfil ange-
zogen kainen, um ihre von dem Konige des
Westkndes in Haft behaltenen SShne zu be-
freien, und dass ihre Schaaren auch sein Land
iiberfallen wflrden. Diese Worte machten ihn
nachdenklich ebenso wie die Anwesenden Alle
und sie sprachen : b K6nig, verschiebe die Hooh-
zeit, bis wir sehen, was aus der Saobe wird.
Der Plan wurde also auch aufgegeben und aie
richleten ihr Augenme.rk jetzt auf die Ijageder
Dinge. Die Benu hilftl waren indessen auf das
Gebiet des Konigs gekommen und waren nur
noch A Tage von der Stadt Enueirab entfernt.
Als dies der Konig vernahm, beschloss er, ihnen
Gewalt anzutbun und Geld, Pferde, Kameele
ron ihnen zu verlangen. Zu dem Zwecke
schickte er seinen Wezir Rasid auf Kundschaft
aus, zu sehen , ob :ihrer viel oder wenig seien
und wie es uberhaupt bei ihnen aussehe. Er
verkleidete sich also, trieb sich zwischen ihren
Zelten heriim, kam nach 5 Tagen zurttck und
erzahlte von ihrer grossen Zahl und der Aus-
dehnung ihrer Zelte und den schonen Frauen
derselben. Darauf hielt der Konig Berathung
mit den Grossen seines Volkes und eein Wezlr
Rftsid rieth: schick hin und fordere von ihnen
den Zehnten und wollen sie ihn nicht geben,
so bekriegen wir sie: ich sage, sie sind Hunger-
leider und Wichte und Jed er von uns ist min-
destens so stark wie 20 yon ihnen. Dieser
VorscWag fand des Konigs Beifall und sofort
schickte er einen Brief dieses Inhalts ab, aber
nicht durch einen Diener, sondern der Wezlr
selbst erbot sich zum Ueberbringen , um den
Feinden zn imponiren. — Dies fand der Kdnig
passend und der Wezlr begab sich dahin. Er
liese seine Ankunft durch einen mitgenpmmenen
Diener melden , einige Emlre gingen ihm ent-
gegen und fuhrten ihn zu Sultan Hasans Zelt.
Hier wurde er ehrenvoll aufgenommen und be-
wirthet, darauf luiterhielten sie sich von dem
No. 9292.
GROSSE EOMANE.
315
Zweck 6einer Herkuuft. Der Wezlr holte das
Schreiben dee Eddobeiel hervor und Qberreichte
es Hasan. AJs er es gelesen, veranderte sich
seine Farbe i er befahl , ihn in die Gastraume
zu fuhren, dann theilteer den Emlren den Brief
mit und fragte sie um ihre Meinung. — Gieb
ihm Antwort, sagte Abu zeid, und bitte Una
10 Tage Frist: wenn dieselben abgelaufen Bind
und er dann kotnmt, reichen wir ihm den Todes°
becher : inzwischen erholen sich unsere Mannen
und weideu unsere Heerden sich satt. Dajj&b
aber meinte, das Beste sei, morgenden Tages
hinzureiten, ihn unversehens zu uberfallen, ihn
zu tftdten, seine Sch&tze zu rauben, seine Sol-
daten zu vernichten. Aber Aba zeid's Plan
fand Beifall; einen Brief mit der Bitte um Auf-
schub schrieb Hasan sofort , ubergab ihn dem
Wezlr zubestellen, gab ihm selbst auch noch
ein Geschenk von 1 000 GoldstUcken. Der Wezlr
kebrte zuruck in der Meinung, dass Hasan sich
vor Eddobeisr furohte und sprach, nach Ueber-
reichung dee Briefes, diese Meinung auch au6. —
Es wird doch wpl nicht eine List von Abu zeid
sein? fragte der Kdnig: denn er ist ein Ranke
schmied und Listenbold.
O nein, erwiderte
der Wezlr, sie geben, was du verlangst, weil
sie sich vor dir furchten. - — Dann leere die
Scheunen und Vprrathshauser , um dort die
Pferde, Kameele und sonstige Abgabe unterzu-
bringen, ehe wir noch die JJochzeit tneines
Sohnes feiern. Diesem Befehle kam der Wezlr
nach; der Konig aber hatte in der Nacht einen
furchtbaren Traum : In einem Engpass kam ihm
ein Ritter, hell wie eine Feuerflamme, entgegen:
der schlug ihn in 4 Stucke; dann sttlrzte auf
ibn ein sch warzer Adler , packte seine Mutze
(j*-Lw) und flog damit fort; dann kam ein
scbmucker Mann, warf ihn in eine tiefe Grube
und pflanzte eine Palme darauf: die trieb sofort
Aeste und Fruchte und alle Leute des Stammes
sammelten sich in ihrem Sohatten. Da fuhr er
erschreckt auf, es brach soeben der Morgen
an; sofort ginger in den Dlwftn und liess einen
Traumdeuter bolen, Namens jy'_^*j> und erzfihlte
ihm den Traum. Derselbe legte sein Ramal-
brett hin, zog seine Linien und Punkte, bat
sich ErlaubniBS aus, frei reden zu dUrfen und
sagte, nachdem er dieselbe erhalten hatte: ein
erfahrener Ritter bekfimpft dich und lasst dich
besiegt und hingestreckt am Boden liegen, er
ist der Vpgel, der dir dein Theuerstes nimmt.
Die 4 Theile sind deine 2 Schwestersdhne und
deine Wezlre: sie todtet Dajjab ben gfinim; in
die Grube wirft dich der Emir Hasan. Der
Palmbaum ist dein Sohn : der wird nach dir
herrschen , von Hasan auf den Thron gesetzt
und von ihm mit der Tochter deiner Scbwester
vermahlt: die Leute werden ihn lieb haben. -^r-
Ueber diese Deutung wurde EddobeisI sehr
bose: hatte ich dir nicht meine Gnade vorher
zugesichert, rief er aus, ich wilrde dir den Kopf
mit diesem Schwert abhauen; wie kannet du
mir Furcht einjagen wollen vor diesen Tauge^
nichtsen, die ohne Kampf vor mir in Angst
sind? • — Dann wies er ihn fort und dachte
nicht mehr an ihn, sondern wartete ruhig den
Ablauf der lOtagigen Frist ab. Aber es kam
weder Geld noch Kameele noch Pferde. ^- W arum
schicken diese Bauern uns nichts? fragte er den
Wezlr; ist doch die bedungene Zeit abgelaufen;
geh und nimm ihnen diesen Brief init und wenn
sie keine genugende Antwort darauf geben,
haben sie die bosen Folgen sich selbst zuzu-
schreiben.: Danu schrieb er einen Brief in
groben Ausdrttcken Und schickte den Wezlr
damit ab. Er zeigte durch den Diener seine
Ankunft an, aber Niemand kam ihm entgegen;
so gelangte er zu Hasans Zelt, trat zu den
Emlren, grdsste, Niemand erwiderte den GrueB,
nur Abu zeid dankte hochmuthig. Wo ist das
Geld, Hasan, fragte der Wezlr, wovon die Rede
war? ^ Oeh und sag deinem Herrn, war die
Antwort, dass wir kein Geld haben. Ihr seid
Thoren , habt ihr nicht von dem Ruhm der
Benfl hil&l gehort? — Was ist das fur eine
Rede? geh und gieb mir das Geld ohne viel
Gerede, sagte der Wezlr. — Ehe er noch diese
W orte gesprochen , unterbrach ihn Dajjab mit
lauter Stiinme : fort von hier, du Hund ! i— Er«.
schreckt uud eiligst begab er sich zuruck und
meldete dem Kftnig, wie es ihm ergangen sei.
Wuthend hiess er die Trommeln ruhren und
brach zur Stunde auf und betrat das Kampf-
feld. Als dies die Benfi hilBl vernahmen, schlugen
Bie auch ihre 4 Hauptpauken und zogen mit
ihren 4 Corps zu je 90000 Mann zu Felde.
Als die Reihen einander gegenuber standen,
forderte der Wezlr Rasid den Dajj&b zum Zwei-
kampf. Sofort sprang derselbe vor und nach
gegenseitigen Schmahreden begann der Kampf
und endigte mit dem Tode des Wezlrs. Auch
dem Wezlr Salftm, der den Kampf aufhahm,
erging es nicht besser ; in dem allgemeinen
Streiten , das sich daran schloBS , wurde auf
40»
816
GROSSE ROMANE.
No. 9292.
beiden Seiten tapfer bis zum Abend gefochten,
aber ohne Entscheidung : beide Theile kebrten
in ihre Zelte zuruck. K5nig Eddobeisl pflog
in nicht geringer Unruhe mit seinen angesehen-
ston Emlren Berathung. Der Emir Hum&m
meinte: es w&re am besten, wenn du dicb mit
ihnen vertrugest. Sein Schwestersohn olj^l
aber sagte: pfui, Emir, du sprichst von un-
mSglicben Dingen : ich will morgan unter ihnen
wie ein muthiger L8we wirken, ihr sollt euere
Lust an meinem tapfern Dreinschlagen haben:
ich werde den Dajjab todten und sie Alle kurz
und klein hauen. Der Konig sprach wohlge-
fallig: dazu gebe Gott dir seinen Segen! —
Darauf trennten sie sich und am naohsten Morgen
begann der Kampf aufs Neue. Elhaddaf focht
mit Dajjab und fiel ; ebenso auch sein Bruder
Maftmfld, der an jenem Rache nehmen wolite. —
Als Eddobeisl dies sab, umdusterte sich sein
Verstend und er wolite eich selbst in den Kampf
sturzen; aber sein Wezlr Moqlid kam ihm darin
zuvor und qturzte sich auf Dajjab , dieser aber
hiebihn nach kurzem Kampf mitten durch.
Nun wurde dem Kdnig so grun und gelb vor
den Augen, dass er nicht mehr sehen konnte,
wohin er trat und in blinder Wuthsturzte er
sich, wie ein Blitz vom Himmel, auf den Emir.
Aber Dajjab erwehrte sich seiner tapfer, bo
echwer es ihm auch wurde , einem bo erfahre-
nen Gegner gegenuber. Am Abend httrte ihr
Streiten auf, Jeder gingzu den Seinigen, Hasan
umarmte den Dajjab , kUsBte ihn und sprach
seine Anerkennung aus liber seine Tapferkeit:
er bat sich aus, den Kampf fortsetzeu xa durfen.
Wieder betrat er, als der Morgen erglanzte, in
voller ROstung den Kampfplatz und forderte den
Eddobeisl heraus : sie kampften, aber wiederum
ohne Entscheidung. In der folgenden Nacht
hatte^Ak^, Dajjab 's Tocbter, einen furchtbaren
Xraum; sie bat ihren Vater daher, fur diesen
Tag dem Kampf fern zubleiben: ich sab dich,
sagte sie, mitten in einem Meer von Blut liegen,
dem Versinken nahe; da riefst du, helft mir,
ihr Helden ! Herbei zu mir, o AbQ seiban! Da
kam AbQ zeid und entries dich der Gefahrl —
Er aber sprach : furchte niohts, meine Tochter,
sei unbesorgt, nicht jeder Traum spricht wahr,
nicht jeder Vogel singt. Er wappnete sicb also
und betrat, auf seiner Stute l^sa^.1 sitzend, den
Kampfplatz. Eddobeisl erwartete ihn: Dajjab
wirft sich mit ganzer Wucbt ihm entgegen,
aber sein Gegner durchbohrt ihm mit einem
wohlgezielten Lanzenwurf den Schenkel, dann
zieht er das Schwert, um ihm den Gnadenstpss
zu versetzen. Da aber erhebt er einen bo ge-
waltigen Schrei, dass Eddobeisl stutzt und von
ihm abjasst. In dem Augenblicke Bteht Aba
zeid vor ihm: da ruft Eddobeisl seine Leute
herbei: nun sturmen diese an, ebenso auch von
der anderen Seite Hasan mit seinen Schaaren,
Das Gedrange und Handgemenge war arg,
dauerte aber nicht lange, denn aUbald brach
der Abend herein. Der nachste Morgen sab
den KSnig wieder auf dem Platz : nun focht er
mit Zeidan, fand in ihm aber einea ebenburtigen
Gegner. Da beschloss er ihn durch List zu
bezwingen. 1st es nicht Bchimpflich von dir,
du Haupt der Junglinge, dass du dir diese zu
Huife rufst? Auf diese Worte hin sieht Zeidan
sich um: in diesem Augenblick trifft ihn ein
Keulensohlag, raubt ihm die Besinnung, er wird
gefangen genoinmen und gefesBelt. Weiter
kampfte Eddobeisl dann mit Bedran , der wie
ein Teufel auf ihu lossprang und ihn angriff,
aber alsbald auch gefangen genommen wurde.
Funfzehn theilten allmalig, im Laufe des Tages,
dies Loos, lauter angesehene Emlre, alle vom
Kdnige durch List bewaltigt. Als er am Abend
in seinem Palast sass, liess er die gefangenen
Emlre kommen und bedrohte sie mit dem Tode.
Wenn du Lust dazu hast, versetzten sie, so thu
es, der Tod ruhrt uns nicht; aber wenn du
bedenkst, dass Abu zeid, Sultan Hasan, Dajjab
und der Qftdl auf unserer Seite stehen, ziemt
es dir dann, uns zu bedrohen? und wenn du
uns 15 von 4 Corps in deiner Gewalt hast,
glaubst du damit uber uns Sieger zu sein? —
Diese Worte maobten einigeu Eindruck auf ihn.
Was beruft ihr euch auf Abu zeid und euere
'Emlre? sagte er; icb will euoh nicht eher tddten,
als bis ich auch AbQ zeid und Sultan Hasan
in Handen habe : dann todte ich euch Alle mit
Einem Male. — Darauf liess er sie ins Ge-
fangniss innerhalb der Stadt, ausserhalb des
Pala8tes, fuhren und stcllte dabei 40 Sklaven
als Wfichter. Die BenO hilal aber waren am
Abend naoh diesen Verlusten sehr betrubt;
Hasan berief eine Versammlung von Hoch und
Niedrig und berieth mit ihnen, wie es anzufangen
sei, um die Gefangenen zu befreien. Alle gaben
zur Antwort: dazu ist nur Aba zeid geeignet. —
Warum schweigst du dazu? fragte Hasan. —
Seid unbesorgt, gab er zur Antwort, den Ge-
fangenen soil nichts gesohehen und ich fiber-
No. 9292.
GROSSE ROMANE.
31?
nehme die Verpflichtung, sie euch herzubrhigen
und den EddobeisI zu todten und ware er einer
von Salomons widerspanstigen Dfimonen. —
Danach sprang er auf, ging nacb Hause, ver-
kleidete sich in eiuen Perser, farbte sicb den
Bart und ging zu den Zelten des K6nigs. Port
wanderte er von Ort zu Ort, nach den Ge-
fangenen sucbend, konnte sie aber nicbt finden.
Darauf begab er sicb zu dent Palaet des Kdnigs,
stand an der Thur still und redete und rief und
grflsste in Persischer Sprache. EddobeisI wurde
seiner ansichtig und fragte: guter Derwisch,
woher kommst du, wohin willst du, was hast
du vor? — O Konig, erwiderte er, ich bin ein
q&diritischer Derwisch, ich wandere in diesem
Reich herum und als ich in die Stadt gehen
wollte, fand ich das Thor verschlpssen und man
dfihete mir nicbt: ich mochte in den Ort hinein
gehen durf en, urn in der Moschee zu schlafen
und dort zubeten. — Der K6nig befahl, ihm
das Thor zu Sffnen und sagte: guter Derwisch,
ich bitte dich, bitte Gott fur mich um Sieg
fiber diese Araber und ctass er mich zum Herrn
mache fiber einen ihrer Helden, Namens Abfl
zeid, dein Gebet ist ja wirksam; wenn Gott es
erhfirt, will ich dich reich machen. Ich will
Gott bitten, antwortete der Derwisch, dass er
dich und Abu zeid bald zusammen fiihre: denn
Gott erhSrt ja die Flehenden. — Alsdann ging
er in die Stadt, wanderte darin von Ort zu
Ort, und kam dabei in eine Gasse, wo er Stimmen
durcbeinander horte: er ging naher, es waren
40 Sklaven: er begrtisste sie und sie forderten
ihn auf sich zu ihnen zu setzen. Nein, sagte
er, ich will weiter. — Was bist du, fragten
sie. — Erst sagt mir, was seid ihr? — Wir
sind Gefangenwarter des Kdnigs. — Ah, sagte
er, wozualle diese Warter? da wurde Einer
genugen, hochstens 2 bis 3. — So hat es aber
der K6nig befohlen : es sind hier Emlre von den
Bentl hilftl eingesperrt und der Konig fflrchtet,
es mochte Abfl zeid kommen und sie durch
seine Listen befreien; wer bist du nun aber? —
Ich bin ein Derwisch und der K6nig hat mich
hergeschickt, dass ich in der Moschee schlafe
und Gott .fur ihn bitte, ihm den Sieg liber diese
Araber zu verleihen. -- Setz dich zu uns, baten
sie nun, dainit wir uns etwas unterhalten, es
ist ja noch nicht spat.— Konnt ihr nicbt Licht
anmachen , dass wir einander sehen ?■■'■— Wir
haben keine Leuchte, auch hat es der K6nig
uns untersagt. — Ich habe eine Leuchte und
vor dem Kdnig braucht ihr euch nioht furcntea,
ich verantworte es fur euch. — Er schlug also
Feuer an, steckte Schwefel an, rieb seine Nasen-
locher mit etwas Beng, zilndete die Wachskerze
an, da strSmte daraus ein Duft mit Mosckus,
den rochen sie und sofort fielen aie Alle um.
Sogleich stand er auf, ging sur GefangoiGsthur,
fand sie verriegelt. Da braiichte er seioeu
Magnet, die Riegel losten sicb, er oSnete, trat
ein, gab sich den Gefangenen eu erkeaoeD,
nahm sie mit sich, nahm auch die Wafien der
Sklaven , so gingen sie fort. Wartet hier eia
Weilchen, sagte er, ich will erst das Stadfctbor
dffnen. Er ging dahin, fand aber 5 Wachter
dort sitzen. Sie begrfissten einaader, dano
fragten sie: bist du nicht der Derwisch, den
wir auf Befehl des Konigs eingelassen haben? —
Allerdings. — Warum kehrst du eobald zuriick?
— Ich fand es in der Moschee kalt and die
Nacht ist ja noch lang: bo kpmme sch her, um
mit euch etwas zu pl&udera. — Nimm Flatzi-
Er setzte sich zu ihnen, unterhieit eie, aahm
etwas aus seiner Tasche uad aes: eie warden
neugierig und fragten: was isot du da? — - Einige
Datteln , die ich noch bei mir habe. — Gieb.
uns etwas davon ab. — Da nahm er 10 d&rou
und gab jedem 2 : sie amen sie und fielen sofort
um. Sofort schloss er das Stadtthor auf, holts
seine zurflckgelassenen Begleiter and ging mit
ihnen davon; noch graute der Morgea nicht, als
sie bei ihren Zelten eintrafen; Jeder begab sich
an seinen Ort und die Angehorigea und Freimde
waren fiber ihre Rfickkehr sehr erfreut und
Hasan kusste vor Freude und Dankbarkeit den
Abfl zeid. EddobeisI aber erwachte am uacboten
Morgen kaum aus dem Schlafe, als ihm aucb
schon gemeldet wurde, alle Wachter aindsshlaf-
trunken gemacht und die Gefangenen fort und
die Thore etehen alle offen. — Nun wurde ihm
der belle Tag duster ; er merkte , dass der
Derwisch Abu zeid geweeen: eofort Hess er die
Trommeln schlagen, beatieg sein Roas uad zog
ins Feld. Als die Benu hil&l ^diesen Tromroel-
Bchlag horten, schlugen auch sie die Paukea
zum Auf bruch und rOckten auf den Kampf-
platz. Hier hielt der Konig Tor seinen Reihea
und sturzte sich, wie ein wfiihender Lowe, auf
Abu zeid. Beide kampfteu eo tapfer imd ge->
wandt, dass die Zuechaner eretauHteo , daoa
aber gab Abu zeid seinem Gegmer einen Hieb
auf den Nacken, der ihn hinstreckte. Er schtog-
ihm den Kopf ab, Bteckte ihn -suf dea Sattol-
318
GROSSE ROMANE.
No. 9292—9295.
knopf, sturzte sich, unversehens wie das Ver-
hangniss, auf die Streiter des Konigs; auch die
ttbrigen miecbten sich in den Kampf, von alien
Seiten drangten die Schaaren auf einander :
endlich flohen die Truppen des K6nigs und
die Bend hilal verfolgten sie bis in die Stadt
hineiD. Eine Menge erlag ihrem Sohwert, Viele
wurden ins Feld und die Wtlsten verstreut;
Hasan aber liess ausrufen: Keiner betrete ein
Haus, noch thue er den Frauen etwas zu Leide,
sonst verfallt er der Todesstrafe! Da liessen
sie ab von der Verfolgung und sammelten Beute-
stflcke und kehrten siegreich in ihr Lager zu-
ruek. Als Hasan in seinem Zelte x sass , kam
vjki, des Konigs Frau, mit ihrein Sohn Mazjad
und dem Wezlr Hum&m zu ihm, kussten den
Boden vor ihm, und die Kdnigin trat nfther
und bat um Gnade fllr ihren Sohn und dass
Hasan ihn an Stelle seines Vaters einsetze und
zugleich auch, daBS er den Uebrigen Verzeihung
angedeihen lasse. Er nahm ihre Bitte freund-
lich auf, hiess sie in ihr Zelt zuriickgehen und
berief einen Dlw&n, zugleich auch liess er die
Yornehmsteu von der Partei des Konigs kom-
men. — Dannsetzte er den Mazjad statt seines
Vaters als K6nig ein, gab ihm Thttrsteher und
Stellvertreter und gab ihm von den Schatzen
seines Vaters ab , bestellte auch deu Humam
als semen Wezlr und Rathgeber, zeigte sich
ihuen Qberhaupt sehr wohlwollend. Der Wezlr
eagte ihm, sein Vater habe ihn verheirathen
wollen mit der Tochter seiner Tante; das sei
durch den Krieg verechoben worden. In Folge
dessen liess Hasan Feste feiern, 7 Tage lang,
und verm&hlte den Mazjad mit seiner Geliebten.
Derauf dankte dieser dem Sultan Hasan fur
seine Glite, dieser beschenkte ihn nooh mit einem
Ehrenkleide und verweilte noch 3 Tage daselbst.
Schluss f.l5 b unten: ^, s r UJt 5 ydM ai^L,
Schrift: die grossedioke Hud. Ab8chrifta u60 /ig«.
9293. We. 892.
1) f. 1-26.
20 u. 49 Bl. 4 to , 19-20 Z. (28 X 16; 18-19X 12V").
Zustand: im Ganien got — Papier: gelb, riemlloh
stark, etwas gUtt. — Binband: Pa ppband. — Titel-
flbersohrift 1 1»: -_««jujj| Km3
Anfang f. IV- ^ ^ ^ yl Ul5 ^
gJI wjji nx* D tf a ^L. jjj L^r o*j* ^1
■= We. 852, 1. Oft abweichend, zum Theil
ausfuhrlioher, auch mehr Gedichte enthaltend;
auch verschieden vou We. 795.
Schluss f.20 b : UaL* (£A* y^ ^oJI^
wslLdtj £**J| £pj\ yLiis D L|j tJ$f >jSls> A i
oW^' U* <J Vj*H ^jd ^ SX* J* l,)b.jj
Schrift: die bekannte gelanfige ziemlich kleine
Hand. — Absohrift im Jahre 1263 Qafar (1847) von
9294. We. 795.
26B1.4M7-19Z.(23xl6«/ 9 i n'/ 3 -18'/ S Xl2'/ a «» n ).
Znstand: ziemlioh gut. — Papier: gelb, ziemlich stark,
etwas glatt — Einband: Pappband mit LederrBokeo. —
Titel f. 1»: of i lS M^jJ\ a \^
Anfang f. l b : a l LOS UJ vJu/^ ^t^l $6
= We. 852, 1. Die Geschichte ist zum Theil
ausfahrlicher, enth< namentlich mehr Verse.
Schluss f. 26': fi £* ^jm »jjt x£UJ «^, 5
A*"^ ^° (3^ b*J* ,JjUI O* O tf U 5 ^^
f 1f ^J £JLj wJUiJ. < f L^t ^J ^JualS . . .
(^%xj\ U |j^>j 'aJus (*2^i *-Jt ULa.3 lit s_**^
Sohrift: die gewShnliohe flocbtige Hand. — Ab-
sehrift vom J. 1261 MoHarram (1845).
9295. We. 852.
2) f. 16"— 47.
Format etc. and Schrift wie bei 1). — Titel fehlt,
Er ist aos der Aofeobrift aof dem Vorderdeckel za ereehen
(s. bei 1.) und ist: A^Jf ...f^Ji oder auch:
Anfang f. 15 b , Z. 13: a ** s * \hLJ\ y>\ s
Unmittelbare Fortsetzung von We. 852, 1.
Dann brachen die Benu hilal auf und wandten
sich nach Elnilla und Blkttfa. Nacbdem sie
2 Tage marschirt warcn, wandte sich Hasan an
Aba zeid und sagte : wir ziehen nach den Lftn^era
des Westens und wissen nioht, was hernach
aus uns wird : da ist mir nun etwas eingefallen.
Das w&re? fragte Aba zeid Ioh mochts mit
dem Qadi Bodeir nach Negd zurflckkehren und
dort das Land vermessen und was dort Jeder
No. 9295.
GROSSE ROMANE.
319
an Garten und Weinbergen besitzt, verzeichnen,
damit spaterhin , wenn unsere Kinder in das
Land zuruckkehren, kein Besitzstreit unter ihnen
entstebe. — Thu, was dir gut scheint, sagte
Abu zeid. So kebrten also Hasan und Bodeir
zurlick und nabmen 1 000 Reiter mit sich. Abu
zeid aber und Dajj&b zogen weiter mit dem
Tross gen Westen. Dann kamen sie nach El-
billa und Elkufa, den Landern der Fremden.
In Elnilla waren 7 Konige, namlich Jjtil, J^aoAmJI,
yXXi t j&Aa, jjUaJJI, *LiJjt und tXli^Qj dJ^j>\:
letzterer war der alteste von ibnen. Als sie
nun sahen, dass die Benu hil&l sich in ihrem
Lande niederliessen, beriethen sie, was zu tbun
sei. Da sagte Enn'oman, der ein Moslim war und
zu den Arabera von Seblb gehfirte: ihr miisst
mit den Benu hil&l in Frieden und Freundschaft
ein Abkommen treflen. All sah aber sagte:
wir mussen Gewalt brauchen und ihr Hab und
Gut und ihre Weiber ihnen nehmen : sie sind
Hungerleider und Jeder von uns wiegt zehn
von ihnen auf; nach meiner Ansicht schickt
ihr bin und verlangt von ihnen den Zehnten:
geben sie ihn, gut, so behandeln wir sie ver-
Echtlich ; verweigern sie denselben, so machen
wir einen Streifzug gegen sie und rauben ihr
Vieh. — Das ist das Richtige, sagte Elhirmend,
und schrieb einen Brief, worm er sie aufforderte,
ihr Land zuverlassen oder den Zehnten zu
zahlen: wo nicht, wiirden sie komnjen und sie
bekampfen und vernichten. Diesen Brief gab
er seinem Diener zu bestellen. Derselbe begab
sich zu den Ansiedlungen der Benu hil&l, fragte
nach dem Zelte des Sultans und wurde zu dem
des Abfl zeid gewiesen. Diesem iibergab er
den Brief. Nachdem er ihn gelesen, wurde er
sehr zornig. Obgleich zu der Zeit keiner der
Emlre bei ihin war, setzte er sich doch sofort
bin und schrieb eine ablehnende Antwort. Der
Bote nahm sie in Empfang und begab sich un-
verzllglich zu seinen Herren zurlick. Elhirmend
nahm den Brief und las ihn den Anwesenden
vor; nach Anhoren desselben wurden sie theils
zornig, theils nachdenklich, beharrten aber dabei,
jene zu bekampfen. Am 2. Tage ruckten die
7 Konige mit 7 Corps ins Feld, ruckten unter
Trommelschlag gegen die Benfl hil&l vor und
lagerten sich im W&dl ^13- yJf. Als Abu zeid
sie anrflcken sab, Hess er auch die Trommeln
rfihren und zog ibnen entgegen und lagerte im
I/. Hier hielt er Umschau und
W&di
o**,tr
sah, dass Dajj&b mit seinen Mannen nicht mit-
gekommen sei. Er 6chickte also 4 Reiter ab,
sich zu erkundigen. Als diese jenen fragten,
gab er zur Antwort: gent zu Abe zeid und
sagt ihm: wer meine Fahrzeuge braucht, kann
sich auch den Wind dazu aus eigenen Mitteln
besorgen. So sprach er, weil er daruber bftee
war, dass Abfl zeid aus eigener Machtvollkom-
menheit, ohne ihn zu fragen, eine Antwort an
die Konige geschickt hatte. Als Aba zeid dies
vernabm, sagte er: der Sieg eteht bei Gott
allein. Darauf ordnete er die Haufen, etellte
die Sftnften mit den 'Amm&ritischen Frauen an
ihren Platz — es waren das aber 80 Emlrs-
t6chter, darunter Elg&zije, eie gleichsam der
Mond, die Uebrigen die Sterne. — Nun stttrzte
sich von den Fremden ein eisengepanzerter Ritter
wie ein Lowe Vor die Reihen, es war K6nig
Eccilcll, und forderte zum Zweikampf. Sofort
stellte sich Zeid&n ihm entgegen , focht und
verfehlte zwar seinen Gegner mit einem wuch-
tigen Hiebe, traf aber dessen Pferdes Nacken,
hieb ihn durch und Ross und Reiter fielen zu
Boden. Nun wollte Zeidan ihn abthun, aber
die Fremden stttrzten sich auf ihn und befreiten
ihn aus seinen Handen. Nun drangten die
feindlichen Reihen auf einander, es gab hilben
und drflben ein Morden, die Kopfe flogen her-
unter, in Stromen floss dae Blut, berghoch lagen
die Leichen. Da eprengte der tapfere 'All 6&h
in die Reihen der Bend hilal, wie ein Wolf
einbricht in die Hee'rde, und echlug einen tiber
den Anderen zu BodeD. Abfl zeid eieht die
Seinigen fliehen, wie Sperlinge vor dem Falken.
Gemach, sagte er, du Verfluchter, nicht so frecb
vorgegangen! liese seinen Haufen xind wandte
sich gegen 'All s&h. Rechts und links lagen
die Erschlagenen vor ihm; er bahnte sich den
Weg zu dem Gegner, dann begannen sie ihren
Kampf, schrecklich anzusehen ! Er endete damit,
dass Abfl zeid ihm den Kopf abhieb. Als dies
die Fremden sahen, wichen sie ihm aus und
wendeten sich gegen den linken Heerhaufen
und uberschtltteten ihn mit Pfeilwurfen. Diese
Haufen wankten und wichen zurlick: die Feinde
stUrzten auf sie und bemachtigten sich der
Weiber und ftthrten sie abseits. Als diese sahen,
dass sie in den Handen der Fremden seien,
erhoben sie einstimmig ihr Geschrei: o Abfl zeid,
o ihr flflter der SanftenI Abfl zeid hSrte dies,
seine Augen spriihten Feuer, rasend vor Wuth
warf er sich, gefolgt von Zeidan, Bedr&n und
einem Haufen Tapferer, darunter seine Sonne
320
GROSSE ROMANE.
No. 9295.
'Ikrima, Seib&n, Cabra, auf diese Feinde, warf
sie fiber den Haufen, befreite die Sanften, und
fuhrte sie zuruck: da braoh der Abend herein
und die Kampfenden zogen sich zuruck in ihre
Quartiere. — Elinaria aber, die Tochter des
QadlBodeir, welche auf einem Kameele sasB,
das des KampfeB ungewohnt war, war nicht
mit den ubrigen Prauen zurtlckgekehrt, sondem
ihr Kameel hatte, durch dea Larm ersohreckt,
die Flucht ergrifien und war mit ihr in der
Richtung auf Elliilla und Elkafa davongerannt.
So viel sie schrie, Niemand horte sie und Keiner
sah sie als Goneim ben muflili (f^ ^ fbUi) :
sie war seine Braut, aber noch nicht mit ihm
verm&hlt. Er sturzte also hinter sie drein,
warf diejenigen, welche ihm in den Weg traten,
fiber den Haufen, todtete 30 Mann. Da
kani K&nig Eccilcil von hinten und warf ihn
mit Schwertstreichen zu Boden, die Elmaria
aber nahm man gefangen und brachte sie nach
ElBilla und schloss hinter ihr die Thore zu. -—
Als die Bena hilftl in ihre Zelte zurlickgekehrt
waren, vermisste die Gattin Bodeir's ihre Tochter
Elmaria; sie gerieth aueser sich, ging zu AbQ
zeid und klagte ihm, d ass sie die Tochter ver-
misse. — Ich habe sie auch nicht gesehen, er-
widerte er, und weiss nichts von ihr, aber sei
nur getrost: wenn die Fremden sie gefangen
genommen haben, hole ich sie wieder und todte
ihre Obersten und verheere ihr Land, so Gott
will. -— Beruhigt ging sie heim; ale sie fort
war, kam einer seiner Diener zu Aba zeid und
erzahlte ihm, er habe gesehen, dass die Fremden
sie gefangen und den Goneim, der ihr nach-
geeilt sei, erechlagen, sie selbst aber mit sich
genommen hatten. Diese Nachricht versetzte
ihn in grossen Zorn : er schrieb daher sofort
einen Brief an Hasan und den Qadl, theilte
ihnen ihre Kampfe mit den Fremden und die
Gefangennahme der Elmaria mit und forderte
sie auf, ohne S&umen ihnen zu Hulfe zu kom-
men. Diesen Brief schickte er durch seinen
Diener ^»y« an Sultan Hasan ab. Dieser war
indessen mit dem Q&dl nach Negd gekommen,
sie hatten dort das Land vermessen und die ein-
zelnen Beeitzstucke verzeichnet und waren auf
der RQckrei6e begriffen. Am 2. Tage ihrer
Reise hatte der Qadl einen schrecklichenTraum:
er sah eine weisse Taube auf seiner Hand sitzen
und freute sich daran: da kam ein Schwann
Raben vorbei, nahmen sie fort und zogen ab.
Erschreckt fuhr er 60s dem Traum und erzahlte
ihn dem Hasan; der sagte: unseren Leuten ist
etwa8 passirt; wenn der Traum wahr ist, haben
die Fremden deine Tochter gefangen genommen.
Dies Wort brachte den Qadl auf. Gott ver-
damme den Traum, wie ist er garstig 1 — Sie
zogen weiter und kamen zu den Kameelhirten.
Ihr Oberhirte hiess 'Gmar, der ging auf sie zu,
begrttsste sie, und der Qftdl fragte : sag, ist den
Unsrigen wahrend unserer Abwesenheit etwas
zugestossen? — Darf ich frei sprechen, so will
ich erzahlen. — . Spricb ohne Furchtl — Nun
erzahlte 'Omar den ganzen Vorgang und Zorn
ergriff den QadJ. Elender Alter, rief er, Gott
strafe dich ftlr diese b6se Nachricht 1 Dann
theilte er dem Hasan das Vernommene mit und
beide zogen weiter nach Hause. Abu zeid aber
und Dajj&b ritten ihnen entgegen und begaben
sich mit ihnen in Hasans Zelt. Dort starkten
sie sich an Speise und Trank, dann unterhielten
sie sich. Wie kam es, sagte der Qadl, dass
in deinem Beisein Elmaria in Feindes Hand
gerathen ist? Es ist ja, als ob du mir bdse
warest; fur deinesgleichen ist das doch ein
Schandfieck. — Qadl, versetzte A.bll zeid, hatte
ich es gesehen, so hatte ich die Feinde nicht
mit ihr abziehen lassen und ware ihre Anzahl
wie Sand und Kieselsteine gewesen. — Wie kam
es denn '? fragte Hasan, und Aba zeid berichtete
den Vorfall. — Ware ich doch da gewesen,
rief der Qadl, ich hatte sie nicht fortgelassen,
und weun es mir das Leben gekostet hatte. —
Da sprach Dajjab ? .-: furwahr, ware ich dabei
gewesen, ich hatte es den Fremden eingetrankt
mit meinem Schwerte, und waren ihrer so viele
gewesen wie Sand und Staub. -- Warum hist
du nicht dabei gewesen, Bagte Abfl zeid, und
hast uns geholfen, ich habe doch zu dir ge-
schicktl — Ich fQrchtete, versetzte jener, es
mochte ein Theil der Feinde die Sanften um-
gehen, uns liberfallen und Hab und Gut und
die Kinder rauben und plundern. — Ei der
Tausend, rief Aba zeid, die Helden der Fremden
soliten herumstSbern und in deine Kochtopfe
und die deines Onkels gucken? Pfui, wie kann
man da noch viele Worte machenl — Die
Kdnige der Fremden zankten sich inzwischen,
wer die Elmaria haben solle: jeder hatte Lust
zu ihr. Da sagte Epcilpll : lasst sie unserem
Kdnig Elhirmend, wir aber wollen die Araber an-
greifen und uns ein jeder eine solche erbeuten,
wie Elmaria ist. Dieser Vorsohlag fand Beifall
und sie ruckten wieder ins Feld. Abtt zeid sah
No. 9295.
GROSSE ROMANE.
321
sie kominen und sagte zu Dajjab: dort rucken
die Fremden an und suohen uns auf: nun maoh
dich an sie, du und dein Onkel; ioh bin ja nur
ein einzelncr Mann , ich bin ja niohts werth 1
mit diesen Worten erhob er sich und ging in
sein Zelt. Hasan jedoch hiess die Reiter in
den Battel steigen, liess die Trommeln echlagen,
dass die Erde bebte, und ritt mit Dajjab und
dem Qftdl den Feinden entgegen. Sofort ent-
spanu sich der Kampf, die Erde drohnte unter
dem Hufschlag der Pferde, die KSpfe flogen
vom Rumpf, die Seelen entschwebten den K6r-
pern ; PfeilwOrfe regneten wie Sohlossen auf die
Bentt hilal , Schrecken ergriff sie , sie wandten
sich zii eiliger Fluent. Ihnen voran Dayftb,
f'ortwahrend urn seine Stute Elhadra besorgt,
hinter ihurdrein seine Leute; Hasan fluchtete
sich auf die Bergeshdhen, seine Leute hinter-
drein; dem Qadl aber brach von all den Kriegs-
graueln, die er sah, fast das Herz : er und seine
Reiter ergriflen die Flucht und die Fremden
setzten ihnen naoh und schlugen mit den
Schwertern darein und jag ten sie Aber ihre Zelte
hinaus. Dana machten sie sich Ober ihr Hab
vmd Gut, Zelt auf und ab stobernd, lasen die
schmucken Jungfrauen her aus und in ganz
kurzer Frist beluden sie ihre Pferde mit der
Beute. Nun standee die Zelte der BenQ hilal
in Reihen von je 10 Zelten und in einer Aus-
dehnung von 3 Tagereisen. Aba zeid's Wohnung
war auf der rechten Seite der Zelte: dort sass
er missmuthig ^ als einer von seinen Leuten
herangesprengt kam und ihn bat: auf, Emir,
den Deinigen nach und hilf ihnen aus dieser
Noth! — - Was ist denn los? fragte er, ging vor
das Zelt, sah urn sich und erblickte rechts bei
den Zelten Dinge, die das Blut im KSrper
erstarren machen. Ausser sich rief er seine
Mannen herbei, stieg zu Ross und schneller als
der Blitz flog er mit ihnen dorthin, wo die
Feiude plunderten, warf sich auf sie und schrie
ihnen zu: laest fahren, was ihr in Handen habtl
fort, odor Strafe ereilt euchl und hieb so auf
sie ein und drangte sie dermaassen, immer den
Seinen voransturmend , dass sie Alles in Stioh
liessen und nach Elhilla zurfickflohen und die
Thore vor den nachsetzeuden Feinden ver-
schlosseu. Dann kehrten sie siegreioh zurflck,
hachdem sie alle Habe und Beute ihnen wieder
abgenommen hatten, auch selbst von ihnen Beute
gemacht batten. Die Panzer AbQ zcid's und
Zeidan's, der Wunder der Tapferkeit verrichtet
HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
hatte, und auch die der flbrigen Helden starrten
von Blut: die Feinde aber hatten einen heil-
losen Schrecken bekommen, namentlich vor Aba
zeid. Diesem aber zogen Hasan und Day&b
und der Qadl entgegen und kflssten und um-
armten ihn und dankten ihm iur seine Thatep
und lobten ihn einstimraig und Jeder kebxte
an Seinen Ort zuruok: die Emlre aber begaben
sich zu dem Zelte Hasans. Nachdem sie sich
dort durch Speise gestarkt und dann ihre Hande
und Panzer gewasohen hatten, setzten sie sioh
zur Unterhaltung und Berathung. Da trat El-
gazije mit 20 Madchen zu ihnen, blieb mit
ihnen an der Thure stehen, begrflsste sie, bat
um Erlaubniss zu r«den, dann klagte sie aiis-
iubrlich, wie die ubrigen Helden die Frauen in
Stich gelassen, und rtthmte die Tapferkeit und
den Muth AbQ zeid's, der sie aus der Noth
und Gefahr befreit habe. — X>a erwiderte ihr
i)ajj6b: du spottest meiner, GrSzije, und sagst,
ich sei aus Angst vor dee Feinden geflphen.
Nein, ich that es aus Furcht vor Beschadigung
meines Rosses Elhadra : es ist mir , wie ihr
wisst, theuref als mein Leben. — Du willst
dich entschuldigen, sagte der Qadl: und dooh,
obgleioh sie auch mi ch geschmaht hat, der ich ihr
Bruder und mehr als du bin, was sie sagt, ist
wahr und auch nioht ein eiuziges WSrtchen hat
sie zuviel oder zu wenlg gesagt, und bekannt-
lioh schmahen die Jungfirauen denjenigen , der
fortlauft; aber naoh meiner Memung trifftKeinen
Tadel als den Aba zeid. — Weshalb, Qadl? —
Alle diese Thaten, versetzte er, Bind dein Werk :
denn du hast die Ebnftria dir aus den Handen
gehen lassen. — Das hat Gott gewollt, ant-
wortete er : aber, Bodeir, sei getrost, noch diese
Naoht, so Gott will, gehe ioh hin und bringe
dir Nachricht von ihr. — Gott gebedir seinen
Segen dazul ^— Sie Bassen dort bis zum Abend,
dann ging Jeder heim. — Aba zeid ging in sein
Zelt, yerkleidete sioh als Auslftnder, nahm seinen
DienerrtLa*£JI>jt und den Bed» ben gftnim und
begab sich nach Elnilla. Die Thore der Stadt
waren verschlossen ; er ^tSberte rechts und links
herum, fand jedoch nirgends einen Eingang, die
Mauern aber waren alls zu hooh ; vergebens
suchten sie bis spat Abends, fanden aber keinen
Ort, duroh den sie hineingelangen konnten.
Sohon wollten sie umkehren, als sie ausserhalb
der Mauern einen Hund bellen hSrten. H6re
Bedr, sagte AbQ zeid, hier draussen sind weder
Aecker noch Garten nooh sonst etwas: der
41
322
GBOSSB ROMANS.
No.»S&&„
Hund muss aue dem Innern der Stadt sein, sie
haben dort ihre Acker und Garten ; bleib du
und Abo'lqimc&isi bier, bis der Morgenstern
aufgebt, und wartet, bis ioh dann wjederkomme.
Er aber ging fori, zog sein Schwert und ver-
folgte den Hund: dieser fiihr v in die Mauer
hinejn, kam ©ber wieder und bellte inwendig
voa der Mauer aus. Abu zeid ging ihm nach,
fand unten in der Mauer ein Loch, gross genug
fur einen Menschen, stieg hinein undibefand
sich bald mitten in der Stadt Nun etreifte er
reehts and links und bat Gott um Beistand,
kam dann in eine Gaese, am Ende deraelben
war ein Teich und am Rande desselben standen
elf Saulen yon Marmor und auf diesen Sauien
ein prfichtigeB Schloss, mit Gitterfenstera nach
4 Seiten. Mitten in dieeem Teich war eine Art
Treppe, doppelt so lang sis das ScMobo; er
strengte aein Ohr an nnd hSrte Larm und
Worte. Dies muss das Schlose eineo der Kdnige
sein, dachte er,zog sicb die Kleider bie flber
den Kopf, ging durchs Wasser bis zur Treppe,
stieg hinauf und kam bis zu einem der Fenster.
Er blickte hinein und sah dorf. alle Konige
beisammen ; zwischen ihncn sags Elmaria auf
einem Thronsessel, mit Gold, Edelstein uad
Perlen geschmuckt, und jene sahen sie an.
Sch6n, sagte Aba zeid zu sicb, dies mtlsste
Dajjab sebenl Dann stieg er etwas hoher und
setzte sich an die Kante des Pensters: ich gehe
nickt eher fort, dachte er, bis ich sebe, was sie
bier inachen. — Die Konige aber liessen Kan-
nen und Becber kommen , sie kreisten herum
und verschiedene Melodien wurden geeungen.
Da rief Elhirmcnd dem Schenken zu: fulle den
Becherl er gab ihm denselben und jener reichte
ihn an Elmaria: sing mir etwas vor, o Madchen
des Milcbtranks: denn du hast ruich berauscbt
auch ohne WeinlBei- diesen Worten gerieth
sie in Angst und Beben. Neben ihr sase En-
no'm&n, .von Hause aus ein Bedewl von den
Arabern Seblbs, der sagte: fflrchte nicbts, Maria,
dir soil kein Leides geschehen, es mflsste mich
zuerst treffen, in bin Moslim und Araber wie
du. Da berubigte sie sich und sagte: o Konig,
schutze mich vor Unbilde und Weintrinken :
denn Wein iat nicht unser Getrfink, wir trinken
Kameelmilcb. Da bemeisterte seiner sich der
Hochsinn Edler und er sagte: bei meinem
Leben, Jeder, der zu Elmftria ein verletzendes
Wort spricht, dem stosse ich diesen Dolch bis
zum Griff in den Leib: damit legte er ihn Tor
sie bin. Da sagte Elainnend, der Ifater seiner
Frau: Keiner will etwas Unrechtes von ihr, wir
wunsohen nur, dass sie utas etwas versing©,
denn die Arabischen singen sobon. — So sing
etwas) sagte Enno'mfin zu ihr, sie aber dachte
nach nnd song alsbald ein binges Lied, <Ate
Alle entzuckte: sie klagt darin ubar ihre G»*
fsogeascbaffc nnd bittet, sie daraus zu befreien,
namentlich an Aba zeid und i>ajj6b sipd ihrs
Wflnsche geriebiet. Vor EnteOcken trank EJ-
nitntend einen Becber Wein, liees iba fallen
und reichte iba an Eccilcll. Dieser nahm iha
und sagte: sing ein Lied, du Midchen des
Milcbtranks! dein Gesaog hat mich in Fesselfi
geschlagen. Dabei sah er eie an und bias sicfe
auf die Zabne und war wie berauscbt und Ton
Sinnen uber ihren schonen Gesang. Du bist,
sagte er, unser durch Recht dee Erbeutens: da
mu6st mein werden und ioh muss deine Helden,
Aba zcid und Dajjab und dieAndera, tfidten. —
Darauf preist sie die Iloldca ihres Stammer:
sie werden kommen alsbald, mich zu befreien,
mein Vater mit ihnen, und die Frauen werden
sie begleiten und ihnen zujauobzen. ~ Wieder
wandte sich Konig Elhirmend an Ferrag, den
Schenken, und sagte: nun beschreib du die
Maria in schSnen Verscn und lass keine ihrer
Schonheiten aus. Nun sang er ihr Lob voin
Scbeitel bis zur Soble und knupfte damn den
Rath : Schick sie zurflck den Ihrigen, folg uioht
dem Rathe des K&nigs Eccilcd, er bringt euoh
Verderben. Darflber wurde diesor ergrimmt,
aber er unterdrOokte seinen Grimm in Gegen-
wart der tibrigen Efinige. Dann stand Enno*-
man auf und wollte sie mit sich nehmeo, aber
Eeeilcll trat ihm entgegen. Ioh babe sie er-
beutet, sprach er, uud habe mehr Recht auf sia
als du; ich weiss recht gut, weshalb du deinen
Dolch vor sie gelegt hast: damit esscheine,
als ob du sie hergebracht habest. Deine Ab~
sicht iat, sie mitzunehmen und diese Naobt mit
ihr zu verbringen. In diesem Augenblick trat
L^to, Tochter des Elhirmend, ins Zimmer, stiess
sie mit ihrem Fuss, warf ihren Stuhl um, so
dass sie vor den KSnigen hinfiel, und fuhr sie
an : Tochter eines Hundes von Araber, du
rtkhmst deine Helden und wirfst Unfrieden bier
zwischen die Konige; ware an deinen Ange-
horigen nur etwas Gutes, batten sie dich nioht
gefangen nehmen lasgen, Darauf griff sie in
ihr Haar und zerrte sie daran, Elbirmeou aber
gebot: bring eie nacb unten und straf sie nach
No. 9295.
GROSSE'BOMA'NE.
8t8
Gebtihri Da rief Elmaria: zu Hulfe, No'roan,
ich flehe dich urn Schuts. Der war noch in
Wortwechsel mit Eccilcil, wandte sich aber auf
ihren Schrei urn und sab ihre traurige Lage.
f^ Da ergriff ihn Zorn, rait sprfthenden Augen zog
er den Dolch, stfirzte sich auf ^^ und hatte
sie erdolchtj w&re sie nicht ftusgewichen; aein
Doloh fuhr bis sum Griff in die Wand : sie
sprang davon ., er aber wandte sich an Elnir=
mend und sagte : wie kannst du deiner Tochter
beFehlen, sich an ihr zu vergreifen? ware es
nicht sohimpflich, ich wurde dies Schloas dir
fiber den Kopf zusatnmenreissen und auf euch
AUe sttirzen, elender Eonig dul Dieae Worte
mabhten Eindruck: Enno'man war ein tapferer
Held und hatte 100 000 Reiter mitgehracht.
K.6nig pLfiiflJt stand also auf und sfcifteie unter
ihnen Frieden. Keinen Zank unter euch, selbsi!
sprach er: denkt vielmebr an euere Feinde, die
yor den Thoren stehea und deren "»Tir uns zu
erwehren baben. Alsdann kain man . (iberein,
dass Elmaria niitginge zu Enno'man. Sofort
begab ei' sich nrit ihr zu seiner Tochter *-yjlj,
iibergab aie ihr, und brachte eelbet die Nacht
im Schlosse des Elhirmend zu, aus Purcht vor
ubler Nacbrede. — Wahrend dieses ganzen
fe Vorganges Bass Abu zeid am Fenster und sah
und kSrte alles mit an. Als er sah, wie En-
no'man sich benahm, sagte er: bei Gott, das
ist ein wackerer Mann; furwahr, den will job
zum Herrn dieses Landes machen, so Gott will.
Dann stieg er wieder herab, ging durch den
Teich und kroch wieder aus dem ICellerloch in
der Mauer heraus. Von Bedr aber und Abfll-
qimcan war nicbts zu sehen- Er ging also in
sein Zelt zurfick und schlief bis zum Morgen.
Darauf begab er sich zu Hasan in den Dlwfe,
nahm, nach Begrflssung, seinen Platz zur Rechten
desselben und alsbald eagte der Qadi: warum
bast du Elmaria nicht mitgebracht? — ■ Lass dir
Zeit j Qadi, bis ich nochmals bingehe und sie
bole. -—Wie ist dip's ergangen, Abu zeid,
fragte Hasan, erzahle uns dochl — Er stattet
darauf ausfilhrlichen Bericht ab und Hasan sagte:
wenn wir auch sogleich auf brechen , mit wem
sollen wir kampfen, da die Thore verscblossen
sind? — Schrei b ihnen, empfahl er, dass eie
die Elmaria ausliefern, wo nicht, auf dem Kampf-
M platz sich einfinden sollen. Diesen Brief schickte
er mit iy>Jp , » dem Diener des Qadi, ab; er
kam an, wurde bei Elnirmend vorgelasseu und
ttbergab diesem den Brief. Sofort schrieb dieser
eine Antwort. Was Elmaria anbetrifFt, so ist
sie von uns erbeutet; wollt ihr abziehen, west-
w&rfcs oder ostw&rts, so steht euch Keiner ins
Wege; wollt ihr aber bier bleiben, so sohiokt
uns den Zehnten euerer Habe und 2Q0 Madehen
so wie ElmRria. Diesen Brief wollte er dem
Diener des Qadi ubergebenj da kam einer seiner
Diener, Namens se^Lb _^sl, an und erbot eioh,
iho an die Araber zu uberbringen, unter der
Bedingung, dass ihm die 4 KSnige derselben
jeder einen Anzug, ein edles Pferd nebst vSlliger
Rttstung, ein junges Mtdchen und 1000 Dln&re
geben. Dies solle Elhirmend auf die Ruckseite
des Briefes schreiben. — Verdammter Kerl,
sagte jener, du bast nicht mit Unrecht den
Narnen (= Begehrlich') erhalten : wie kSnnten
sie deine Forderung erfftllen, da sie urn eiaee
Mfidcbens willen das Land Terheeren und eie
diese nicht fortgeben konnen? — Scbreib es
nur hin, ich werde es mir schon erwirken mit
dem Schwert; am Tage der Schlacht schlage
icb Einen vom Pferde und wenn raich dabei
Keiner todt schlagen sollte, ziehe ioh mit dessen
Ross ab. — Scbreib immerbin die Bedingung
auf den Brief, sagten die Anwesenden: wenn
die Bena hilal eingehen auf deine Forderung,
bewilligen sie das Andere auch: wo der Herr
steht, ist auch des Dienere Plata. — Es wurde
also auf den Brief gescbrieben, er erhielt den-
selben und ging damit zu Hause. Das erste,
was er bier that, war, dass er seiner Fran den
Scheidebrief gab und sie entliess. Dann mass
er die Thftr seines kleinen Stalles: sie war fur
ein Pferd mit Rttstung zu eng: er schlug sie
also ein und machte sie grfisser und machte A
neue Krippen. Dann bestieg er seinen Klepper,
nahm seinen Kittel in die Hand und ritt zu
den Bentt bilal Hazblln aber ging, als er eah,
was mit Aba tami' gesohab, zu Enno'mRn's
Hause und als Maria seiner ansichtig wurde,
begrusste er sie und erz&hlte ihr, dass er ihret-
wegen einen Brief gebraoht habe. — Bleib,
sagte sie alsdann, ich will dir einen Brief mit-
geben; und sofort schrei bt sie an dielhrigen und
bittet dringend, sie zu befreien. Mit diesem
Brief begiebt er sich zu Hasan und uberreicht
ihm deneelben. Als Hasan ihn alien Anwesenden
vorgelesen, geriethen sie in zornige Aufregung,
der Qadi aber vergoss heisseXhr&nen. Hasan xief
den Boten: was hat der Sulten der Auslander
gesagt, als du ihm meinen Brief ttbergabst? ■—
O HeiT, Tersetste der Bote, er sohickt eueh
41 s ,
324
GROSSE ROMANE.
No. 9295.
einen Brief durch einen seiuer Diener, aber un
diesem ist nicht viel Gutes, es ist ein ver-
dammter Bursch, der fur sich und seineu Herrn
viel fordert. — Wie so? fragte AbQ zeid. —
Ja, es steht im Schreiben, dass jeder von euch
4 Kfinigeu ihm einen Anzug, ein ganz gerustetes
Pferd, ein junges Madohen und 1 000 Gold-
stucke geben soil. — Bei diesen Worten sprang
Aba zeid auf, ging nachHause, zog sich alte
Kleidung an und ging auf dem Wege nacb
Elkufa eine Weile fort: da traf er den AbQ
tami' auf seinem Klepper ankpmmend; er that,
als ob er ilin nicht sehe, bis er dicht bei ihm
war. Da bemerkte ihn AbQ tami', hielt ihn
fur einen der Knechte und rief ihm zu: he da,
Knecht! — Er erhielt keiue Antwort. — Dies
iirgerte ihn und er rief nochmals: he Knecht,
du Taugenichts ! Gott straf deinen Vater und
den Vater dessen, der dich verkauft uud der
dich gekauft hat! Dabei schlug er den AbQ
zeid mit dem Rock in seiner Hand urn die
Ohren. — Wozu thust du dies, fragte dieser;
was habe ich dir gethan? — Verfluchter Kerl,
du hast auf meinen Ruf nicht erwidert : ich
wollte dich fragen, wo AbQ zeid und Sultan
Hasan wohnen. — Du musst zur Wohnung
des Sultans gehen? — Ja wohl! — Schilt
xnich nicht, mein lieber, ich bin etwas taub, aber
bilck dich etwas. Wahrend er dies that, nahm
AbQ zeid einen Knttppel, den er unter dem Arm
hielt, haute ihn damit zwischen die Schulteru,
zer6chlug seine Rippen , warf ihn von dem
Klepper zu Bodeu, bearbeitete ihn mit dem
KnQppel, Hess ihn dann liegen, ging nach Hause,
wechselte seine Kleider uud begab sich in den
Dlwan. Hier erzahlte er die Geschichte, die
Allen tilchtig zu lachen gab: da trat AbQ tami 1
ein, nachdem er von seinem Klepper abgestiegen
war, aber er hinkte noch. Wer von euch ist
der Sultan, fragte er. — Man zeigte ihm den-
selben. — Hier ist der Brief, sagte er ; lies ihn
sofort und thue sofort, was darin steht, und
lass mich dann umkehren. Hasan las den Brief
von beiden Seiten, und als er die Forderung
fur den Boten gelesen, sagte er: ich sehe, es
steht da etwas von Botenlohn fiir dich drin,
AbQ tami'. — Soil ich etwa den Brief von El-
kufa bis hieher ffir gar nichts bringen ? — Sehr
wohl, sagte Hasan: ich will deinem Herrn geben,
was er verlangt, und du lass dir von dem, der
da sitzt, deinen Lohn geben. ^— Wer ist der? — : .
Das ist Abu zeid. — Nun gut, Abu zeid, dann
steh auf und gieb mir meinen Lohn, dass ioh
zurUckkehre. — Du hinkst ja, AbQ tami', sagte
Hasan. — Das hat nicht viel auf sich , ver-
setzte er; unterwegs haben mich '200 Straesen-
rauber flberfallen; ich sturzte auf sie los, habe
50 getSdtet, die Uebrigen flohen davpn; nur
ein verfluchter Kerl darunter schlug mit einer
Keule auf meine Rippen los, dann entfloh er
und ich konnte ihn leider nicht einholen. —
Das hattest du davon, sagten sie und lachten.
AbQ zeid aber nahm ihn mit sich in sein Zelt,
setzte sich mit ihm nieder und sagte: Gottes
Segen zieht mit djr hier ein, AbQ tami 1 : aber
erzahl mir doch ausfuhrlich, was du dir wun6chst:
denn soust wisseu wir nicht recht mit dir Be-
scheid. Also sag: wunschst du Pl'erde, schflne
Madcbeu ? oder Speisen, Gebratenes, Gebackenes,
Mehlspeisen? ich will dir einen leckeren Brei
zusammenrtthren , sag es bloss, ohne dich zu
geniren. — - Meine Anliegen stehen im Brief, sagte
er, erftillt sie schnell, sonst komme ichmitgrpssen
Heeren an, und zwar noch ehe ich esse, sonbt
spiele ich mit dem Schwert euch auf: ich will
haben 4 Madchen, 6ch6u wie der Neumond,
4 edle Pferde mit vollem Zeug, 2000 Goldstucke,
4 Anziige wie Prinzen sie tragen. Was die
Speisen anlangt, so ist's mir gleicb, was ibr mir
vorsetzt; und dann werdc ich, wenn ioh piit
Allem wieder heim bin, ein gutes Wort bei
unseren Konigcn einlegen, dass sie euch nicht
iiberfallen. — -r Als er fertig war, sagte Aba zeid :
so lange du bei den Konigen ein gutes Wort
fiir uns einlegst, mflssen wir dich urn so mehr
ehren. Damit rief erseinen Knecht Abu'lqimcan
und sagte ihm mit einem besonderen Wi D ^ :
geh und hoi diesem guten Mann Essen. Er
verstand seiuen Herrn vollkommen und kam
bald wieder mit 12 Knechten, die jeder einen
Arm voll Stocke trugen. Diese warfen sie vor
ihn hin und sagten: sei so gut, lieber Mann,
und wahl dir aus , von welcher Art du haben
willst: magst du Granat, Spargel, Dattel oder
was sonst? — Als er all diese Stocke sah,
ftthlte er schon seinen Rilcken zerklppft und
sagte: o AbQ zeid, ich nehme deinen Schutz in
Anspruch. So wahr du lebst, sprach dieser,
das geht nicht, die Schande ware fur uns zu
gross, dass du hier auf imseren Decken sitzen
und von unseren Speisen nichts verzehren solltest.
Damit gab er einen Wink, sofort legten sie ihn
uber und priigelten auf ihn los mit den Stocken,
bis er fast todt war. Wartet etwas, sagte Abfl.
No. 9296.
GROSSE ROMANE.
325
zeid. — Sie hielten ein, bi6 er sich etwae erholt
hatte, dann fragte Aba zeid: willst du nooh
etwas Lohn haben, Aba tftmi' ? — loh bin dein
Schutzbefohlener, gieb mir Alles voll und ganz! — -
Fort mit ihm! befabl Aba zeid. — Da nahmen
ihn die Knechte, warfen ihn vor dae Thor von
EUiilla und banden Beinen Klepper an seinen
Fuss. Die Diener des KonigsElBirmend sahen
ihn und trugen ibn zu den KSnigen. Sein An-
blidk brachte diesen in grenzenlosen Zorn: man
besprengte ihn mit Wasser, bis er wieder zu
sich kam, dann fragte man ihn, was sich mit
ihm begeben habe. Er erzahlte Alles, von
Anfang _bis zu Ende; kaum war er fertig, als
er todt hinfiel. Seht ihr wohl, sprach Elfiir-
mend, was die Bena hil&l mit dem Knecht ge-
macht haben ? ■— Wftbrend er noch in Nach-
dehken vertieft war, traten 40 Diener herein,
jeder von ihnen wie ein Teufelskerl. Sie Alle
wurden LBJ3 J^ 5 i, Kinder Zenqft's, genannt und
ihr Aeltester fflhrte den Namen a L*-_r*. Sie
waren tapfer, jeder nahm es mit 1000 Gegner
auf. KonigElnirmend hatte 6ie bei sich im
Schloss, sie mussten aber auch im Kriege be-
gleiten. Als sie nun sahen, wie sich die Bena
bil&l benommen, zogeu sie ibre Panzer an und
begaben sich zu dem Kdnige. Ihr Aeltester
trat vor und sagte: Warum bast du nicht zu
uns geschickt, dass wir uns mit den Arabern
herumschlagen: haben wir denn bloss unsere
Lust am Essen und Schwelgen? Waren wir
gleich Anfangs beim Kampf geweBen, wir batten
sie Alle getbdtet uud ibre Habe und ibre Frauen
genommen. — Ist's nicht nooh Zeit dazu? fragte
der KSnig. — Da freute sich Merg&n, jubelte
auf und eagte: folgt mir, ihr Braven, noch heute
gewinnen wir Habe und Frauen als Beute. Darauf
ritten sie gegen die BenQ hil&l: die Emlre der-
selben zogen ihnen entgegen auf das Kampffeld :
mit furchtbarem Geheul traten die Knechte ihnen
entgegen und mit dem Ruf: heraus, ihr Bena
hil&l, bier stehen die Kinder Zenq&'s, Hasan
und Aba zeid, Dajjftb und Bodeir m8gen kommen
mit ihren Schaaren! — Nun hatten die Emlre
von den Kindern Zenq&'s geh6rt, es seien un-
verzagte Fechter auf Tod und Leben und wollten
mit ihren Mannen gegen sie ziehen : aber Aba
zeid rief : bei meinem Leben, Keiner soil ihnen
entgegentreten als ich allein, ioh will 6ie ver-
nichten mit der Kraft meines Arms! Dabei sturzte
er sich auf Merg&n und wollte ihn umrennen:
aber dieser sohrie: gemach, da Klotz, wessen
Knecht bist du? — Der des Aba zeid. — Warum
kommt er nicht selbst? er furchtet sich wol vor
uns und giebt lieber dich dem Tode preis? -,-*■
Mein Herr kampft nicht mit Kneohten, sondern
hat mich gegen such geschickt; ihr seid meines
Gleichen. Da wurde Merg&n wiitbend und rief : .
geh, verstecke dich, du Wicht! und ritt vom
Kampfplatz, er und die iibrigen Knechte. Sie
kamen wieder bei Elnirmend an: so bald kommt
ihr wieder, sagte dieser; habt ihr Aba zeid mitr
gebracht, todt oder gefesselt? — Die E«nlre
sind gar nicht gekommen, sie fflrchteten sich
vor uns, eB kam Woes ein Knecfit des Aba zeid,
und mit dem wollten wir nicht karopfen. —
Wie B ah der Knecht aus? — Schwarz, dick,
breit von Brust, hochgewachsen , auf einem
Braunen reitend. Elnirmend schlug die Hande
zusammen und rief: das war der Herr der Kniffe
und Kfinste, der Reiter der Araber und Fremden,
dies ist der Held, der den 'All s&h getbdtet,
uns die Mfidchen geraubt, die Heere zerstreut,
ee ist Aba zeid! — Als Merg&n dies vernommen,
rief er: Ha, folgt mir, ihr Braven 1 schnell, eh
er noch vom Schlachtfeld entflieht! Sofort kehrten
sie zurtick und Merg&n schrie: hervor Aba zeid,
dass ioh dein Blut auf den Boden spritaie! —
Nicht du, sagte Dajjab, ich ftirchte, sie fikhren
etwae gegen dich im Schilde: wir AHe wpllen
gegen sie ziehen. Aber Aba zeid sagte: bei
Gott, ich will ihnen den Garaus machen, hinter
einanderl Damit warf er sich ihnen entgegen
und nach gegenseitigen Schmfihreden kftmpfte
er mit Merg&n, aber nur kurze Zeit, dann spaltete
er ihn von oben nach unten. Als die Knecbte dies
sahen, warfen sie sich Alle auf ihn, er aber
ging ihnen mit unverzagtem Herzen entgegen und
tSdtete sie Alle bis auf Einen Namens itJJt g^.
Der wandte sich endlich zurFlucht,aber Aba zeid
holte ihn ein, verwundete ihn mit einem Lanzen-
stich, warf ihn zu Boden und wollte ihn tddten :
da rief er: ich begebe mich in deinen Schutz,
o Herr! Da lachte er, nahm ihn in seinen
Schutz und verschonte ihn mit dem Tode, aber
sagte: du sollst zu deinem Herren gehen und
sagen; Aba zeid hat mich nicbt aberwinden
kSnnen. Mit diesen Worten schnitt er ihm die
Nase und Ohren ab, that dieselben zusammen
und king sie ihm um den Nacken, zog ihm
die Kopfhant ab und befestigte jBie ihm in
Streifen auf der Nase und den Ohren: dann
liess er von ihm ab und sagte: nun geh und
grttss deine Herren und wenn sie dich fragen
826
GROSSE ROMANE.
No 9295.
nach Zenqft's Kindern, so sag: die in&stet sich
Abfi zeid fur den Fruhling. Damit ging er fort,
aahm den Ersohlagenen ihre Waffen, brachte
ihre Pferde zusammen und ging damit zu seinem
Zelte. Da begegnete ihm Hasan und Dajjiib
und kfissten ihn und Dajj&b sagte: du bast heute
die Knechte getSdtefc, mir liegt morgen ob, die
Koaige zu tadten. — Moferrig aber begab sioh,
uber and Qber von Blut triefend, zu seinem
Herrn.- Ala Elftirmend ihn erblickte, sagte er:
wHlkommen, bringst du gute Botschaft, bringen
sie den Abo zeid todt oder gebunden? — O Herr,
veraetzte er, frag raioh lieber, wie es mir und
meinen Geaossen ergehe? — Nun, sagten sie,
wo sind sie und wer hat dioh so zugeriohtet ? —
Darauf erzahlte er ihnen den Vorgang und sagte :
Aba zeid ist kein Mensch, er ist der Ginnen
Oberster, dem kdnnt ihr nicht Stand halten,
und zogt ihr ihm mit alien eueren Schaaren
ehtgegen, — Diese Erzahlung machte sie starr
vor Sehreoken und sic geriethen in tiefes Naoh-
denken, Moferrig aber blieb noeh einen Tag,
dann ging er davon , verBtummelt wie er war.
Elfiirmend aber wandte sich an die KSnige und
sagte: was fangen wir mit diesen hungrigen
Arabern an, besonders mit Abfl zeid, der die
Zeaqa-Kinder getSdtet und unsere Mauern und
Pestungen. zerstort? Da sprach K5nig pLMJI,
der Listige: loh weiss ein Mittel, die Araber
zu verderben und zu Pall zu bringen. — Was
schlfigst du vor? fragten die Andern. — Wir
nehmen die Kanonen, die wir haben, laden sie,
stellen sie in 7 Reihen und beschiessen damit
die Araber 7 Male: denn im offenen Felde
kdnnen wir uns nicht mit ihnen schlagen.
Das ist ein vortrefflioher Gedanke, riefen sie
aus. Sie batten aber in Elkttfa 700 Kanonen;
die nahmeu sie, rusteten sioh zum Kampf und
stsllten sioh mit ihnen in der angegebenen Weise
auf. Dem KSnig Enno'man aber waren die An-
hBagerdea Islam nicht -gleichgiltig. Er sohrieb
daher sofort an Sultan Hasan einen Brief, worin
er ihca diese List mittheilte. Ale Hasan den
Brief gelesen, wurde er nachdenklioh, liess Aba
zeid holen und theilte ihm das Vorhaben der
Feiude mit; was fangen wir nun an? fragte er:
dean mit dem Pulver ist nicht zu spassen. —
S»i guns ruhig, sprach Aba zeid, es ist mit
Gottes Haifa eineKleinigkeit: befiehl denLeuten,
sio sollem L&sten Erde auf Kameele laden und
auf deaKampfplats bringen und Kneohte treiben
sie dabia und eehlagen hinter den Kameelen
die Pauken; wir aber theilen uns, ein Theil
geht rechts, der andere links. Wenn dunn die
Feinde die Kameele auf sich zukommen sehen,
denken sie in der Ferae, es Bind unsere Man-
nen ; dann echiessen sie ihre Kanonen auf sie
ab ; in dem Augenblick stdrzen wir uns auf sie
von beiden Seiten, hauen mit Schwertern und
Lanzen auf sie los , erobern die Kanonen und
strecken die meisten Peinde zu Boden. — Gott
sei Dank, rief Hasan, das war ein trefflioher
Rath! Sofort ertheilte er die nothigeu Befehle
und Alles wurde dem entspreohend ins Werk
gesetzt. — Die KSnige aber brachten bei Nacht
die Kanonen aus der Stadt, stellten sie io
7 Reihen auf: am nachsten Morgen ruckten
beide Theile ins Peld. Die Knechte der BenQ
hilal trieben die beladeneD Kameele vor sioh
her und schlugen hinter ihnen die Pauke, die
Reiter aber zogen rechts unter pflhrung von
Aba zeid und Zeid&n, links unter Hasan, Dajjal)
und Bodeir. Kaum sahen die Ausl&nder von
Feme die Kameele herankommen und hSrten
die Pauke, als sie das Heer der Ben a hilal im
Anzuge w&hnten imd die Kanonen 7mal ab-
schossen , dass Erde und Himmel erbebten ;
einige Kameele fielen, meistens aber wurden die
Erdsficke getroffen, der Ranch etieg auf bis an
die Wolken und der Tag verfinsterte sich von
dem herumfliegenden Sande. In diesem Zeit-
punkt fielen die Schaaren der Bena hilal von
rechts und links Uber die Feinde her; mit dem
Ruf : Gott ist Einer und ausser ihm Keiner und
dem Anruf des Propheten hieben und staohen
sie auf dieselben los, wQtheten verheerend unter
ihnen wie Feuer und vergossen StrSme Blutes;
wie wirkte Abo zeid und seine Haufen mit den
Schwertern; wie k&mpfte Zeidan und seine
jQnglinge lSwengleiohl bis sie die 700 Kanonen
in ihre Gewalt gebraoht. Nicht minder ver-
richteten Dajjab und Hasan und derQ&di Wunder
der Tapferkeit. So wandten sich denn die Feinde
zur Flucht, die Bena hilal aber setzten ihnen
nach, bis jene die Stadt Elhilla erreicht hatten
und die Thore hinter sich versohlossen. Nun
kehrten die Sieger am , maohten grosse. Beute
und nahmen die Kanonen mit und kehrten zu-
rttok. Die Kdnige aber verbrachten eine qual-
volle Nacht, jedoch am folgenden Tage zogen sie
wieder ins Peld und der Kampf begann aufs
Neue. Dajjfib k&mpfte mit KSnig f La»all und
sohlug ihm das Haupt ab. Da otftrzten die
Mannen sioh auf einander, Reiter auf Reiter,
n&. 9295. 9296.
GROSSE ROMANE.
32?
und in dem furchtbaren Gedrfinge traf Aba zeid
auf den K6nig jiwJt, rannte ibm die Lanze
durcb den Leib und warf ibn zu Boden. Da
warf sich K5nig «>wU wie ein wuthender Panther
auf ibn: aber wie ein L6we trat Abfl zeid ibm
entgegen und hieb ibm den Kopf ab. So wfltbete
der Kampf in alien Reiben, bis das Dunkel
hereinbrach: dann trennten sich die feindlichen
Haufen und Jeder ging zu seinem Quartiere
zuruck. — Die feindlichen Kdnige aber kamen
zuB&mmen und fragten sich : was ist zu macben?
diese Araber vernichten uns. Da sagte En-
no'man : ich hab's euch gesagt, ibr wolltet nicht
auf mich h6ren. Da spracb Eccilcll: W&re
nicbt AbQ zeid, ich wurde sie efimmtlicb ver-
nichten. Eonig J»s£l aber sagte : den nebme ich
morgen auf mich, und ware er einer von den
siOrrischen Ginnen Salomo's. Wieder wurden
am n&chsten Morgen die Pauken geschlagen
und der Kampf begaun aufs Neue. Nun forderte
Kdnig J^il den Aba zeid zum Zweikampf. Er
lie§8 nicbt auf sich warten, der Kampf begann
oofort; ein vernichtender Hieb wurde von Aba
zeid mit dem Scbild aufgefangen, glitt ab auf
den Hals seines Pferdeo und hieb diesen ab.
Eb stflrzte mit seinem Reiter, aber als sein
Gegner ibn abthun wollte, erhob sich hinter ibm
ein Ge6cbrei, dass auch den Pferden die Obren
het&ubt wurden; JjaJl erschrak: der Schrei kam
von Dajjab: auf diesen sturzte 6ich nun JAM,
AbO zeid aber sprang auf und rief: hab Dank,
Dajjjab, aber urn meinetwillen tddte ihn nicht,
bis ich wiederkommel Dann entfernte er sich
vozn Eampfpl&tz, rief den Aba'lqimcfin, seinen
Diener, liess aich ein anderee Pferd geben,
ecbwang sich hinauf, sprengte wieder auf den
Kampfpl&tz und rief mit lauter Stimme: oDajjab,
nun lass ab von JAM und sieh zu, wie ich es
mit ibm mache. Jeder stand vom Kampfe ab,
Aba zeid aber sagte : nimm dicb in Acht, Kdnig
j^aal du sollst nicht aagen: er hat mich fiber-
listet. Darauf kampfte er mit ihm und hieb
ihn zu Boden. Nun fuhr er in die feindlichen
Esihen, in denen Mann gegen Mann kftmpfte,
und schlug nieder, was sein Schwert erreichte.
Dsjjab aber rannte den Kdnig Eccilcll mit seiner
Lanze durcb, dann hieb er ihm den Kopf ab.
Am Abend flohen die Fremden in die Stadt
und schlos&en die Thore hinter sich. Dje Benfl
hilsl aber kehrten von der Verfolgung derselben
gurflck: es blieben nur nooh 2 feindliche K&nige
Qber : Elhirmend und Enno'mBn. Am folgenden
Morgen rflckten die Heere wieder ins Feld and
K6nig Elnirmend forderte den Sultan Easan
zum Kampf. Nach gegenseitigen Drohuugea
voll SelbstgefOhl fechten sie miteinander; Hasan
durcbsticht ihn und baut ibm den Kopf ab.
Als 6eine Maunen den Kdnig fallen sehen, er-
greifen sie die Flucht in die Stadt (Elnilla) und
schliessen hinter sich die Thore, die Sieger aber
kehren mit grosser Beute heim. Am folgenden
Tage kam Kdnig Enno'man mit einer Menge
Vornehmer ins Lager der BenO bilal: sie trugen
Bussermienen und Bussgewand. Enno'man trat
zu Hasan und den Emiren und kfisste ihm und
den ttbrigen die Hfinde; seine Begleiter thaten
ebenso. Dann 6prach er: Es war so bestimmt,
darumGnade, ihr Edlen, bin ich ja docb Moslim,
an Gott und den Propheten glaubend. Da stand
Aba zeid anf und sagte: Sei ganz getroat,
Kdnig: so wabr ich lebe, du sollst Herr werden
in dem Lande der Fremden : warst du es dock,
der mit Gutthat voranging. Sie setzten ihn
also fiber Elfiilla und Elkafa, und er bescheukte
die ElmBria mit einem Ebrenkleide und zeicbnete
sie durcb Ehrerbietung aus: die Bena bilal aber
eroberten Elfiilla, plflnderten den Scbatz der
Kdnige, machten sehr grosse Beute, nabffiien
die 4j*>, Tochter des Elhirmend, welche die
Elmftria geschlagen hatte, und machten sie zur
Sklavin derselben. Dann blieben sie nock 7 Tage
daselbst: alsdann wurde die Pauke zum Auf'
brucb geschlagen und die sammtlichen Haufen
brachen auf und zogen weetwfirts.
Schlues f. 47 b : vJl^j^l d°& Q^ «*s» y>\»
Bebrift: die grogse dioke Hand. Bl. 18 n. 26 loee. —
Abachrift c. ,S!0 /ieM.
9296. We. 796.
19 Bl. 4 W , C.24-26Z. (22 l /aX 16Vs>; 19-20X 14«f) -
Znetand : nicht reoht eaober; anch ziemlich lose ia> Binbd;
such lose Blatter dabei. — Papier: ge!b, »tark, etwe*
glatt. — Einband: Pappbd mit L ederr fickan. — Titel f.l :
S*» ^i h >« o* hH^ ob^
Anfang f. 2 B : (jCs-U, &-** i ^ *JJt l/**
y^l b*\ $te> ^ e^Ls>» o* • • • t^ Us*
= We. 852, 2. Im Ganzen etwas kttrzer.
Schluss f. 19 b : f l,»l »** $& ^ jASXJt
28
GROSSE ROMANE.
No. 9296-9298.
C:
t.Xc
'fvjOc ^Uaj (^iJi /t^Lcy aJLc *>.&
S eh ri ft: ziomlich gross, krafiig, gedr&Dgt nod enc,
vooaHos. — Abachrift c. "»/io«.
9297. We. 892.
2) f. 1-4©.
Format etc. und S drift wie bei 1). — Titel-
(UurtcJirifl f. 1»: Xj,UJI KaoS
An fang t l": K**sRJl ii^JI ^ ^ 9 yj $&
b^j t5*vrf^ J ' y.xs J^ ^j D t uj vj^r . . .
£jl o-^s «03. u.u s ^! ^ j* y^ ^^ j
. :v ~ We. 852, 2. Die vorliegende Darstellung
1st mciatens viel ausfuhrlicher, auch mehr Ge-
diehte und Verse darin.
Sch lues f. 49": *JL=tl & $i» ^ I^UU«I 5
Abaehrift vou <«^t ,-i*»*Ji wXk>| im J. 1264
"abi' I (1048).
9298. We. 853.
1) f. 1 — 19.
42B1 . 4* 16-18 Z. (22 x 16'/,; 18 X 12-). - Zu-
sit&ud: moot resht Bwihsr, aoch nichtganz fe8t im Einbd —
I-epior oto. li. Sckrift t?io b:si 852. — Titel f. 1«:
AH
i>or a. Titcl K ehl auf die 2. Etz&hkng in'dieaem Bande.
Anfang f.2«s f W y, .^ f y ^ ^y, ^
<^:^s ,*jAJI i^L. _^L3 J^U> ^ Lis LJ . . .
Unmittelbare Fortaetzung von We. 852, 2.
Konig Elnirraend, der iu Vertheidigung von
Elhilla gefallen, war Gemahl von ly-j, Tochter
dm Koniga Timor, OberkSnigs der Fremden.
I'Jscb ceinem Tode scbrieb sie an ihren Vater
einen Bericht aber Alles, was sich ereignet, und
schickle dieseu Brief durch einen Boten an ihn
in jj^j-. Naelidem er ihn gelesen, gerieth er
m Loehstcn Zorn und brachte in Aufreguno- bis
^ M orgea zu. Dann stand er auf, lieurich
oew iotbas Zoi-nUejd bnngen, zog es an und
gmg ao in den Dlwfin. Das Gerflcht seines
Soros hatte oich verbrcitet: so kleideten sich
denn such aeine Reichsgrossen ganz in Roth
und schrilteu so zur Versammlung. Als dort
■dieVornehmen., und Geringen beisammen waren,
weadte sich sein Oberwezlr, Namens Iskender,
an Koaig Timflr, kftaste ihm die Hfinde und
""fiio! T.ie gcht es, o Konig! ichsehe an dir
heute die Anzeichcn des Zorns; sag uns, was
dir zugestossen ist: wir Alle barren deines
Winkes. Darauf theilt er ihnen mit: die Konige
von Elhilla und Elknfa seien erschlagen, mit
Ausnahme des Enno'mftn, und die BenQ hilftl
hattpn das Land erobert und geplundert. Darum
eainmle, o Wezlr, fugte er hinzu, ohne Verzug
die Heere, Reiter uud Soldaten, spare keiue
Ausgabe, ich will die Benu hilal vernicbten,
ihre Spur vertilgeu. — Demgemass echrieb
Iskender sofort Briefe an alle Stattbalter des
Konigs, sie sollten eilig mit ihren Schatzen und
Soldaten sich einfiuden. Alsbald kamen die
Heere von alien Seiten und Enden, so dass sie
6 Corps, jedes von 1 00 000 Reitern, ausmachten.
Dann machte der Konig seinen Schwestersohn
o'v^ an 8e ' ner Stelle zum Befcblshaber: or
liess die Trommeln sohlagen und ruckte ane
gegen die Benfl hilal. Diese waren auf ihrein
Marsohe in die Nahe von l yuJl (j-5, gekommen.
Daselbst hatte Hasan einen schreckfichen Traum :
er sprang erschrocken auf, als der Morgen eben
graute; er betete und befahl, dieseu Tag nicht
weiter zu ziehen. Dann berief er einen Dlwan
und erzfthlte seinen Traum. Ich befand mich
mitten auf hoherSee; derRegen fiel inStrdmen;
unser Schiff schaukelte bin und her, die Wellen
schlugen auf das Verdeck an nnsere Fusse, der
Wind blies aus Nord und Ost, hoch thdrmten
sich die Wogen. Da kamen Lowen und kreisten
um uns herura, ich aber rief jeden Reiter bei
Namen, ihn zum Kampf anspornend: da kam
zu mir Selame nebst Abfl gannftm. Dies ist mein
Traum: nun hole du, Aba zeid, das Bnch und
deute ihn! — Nach diesen Worten holte Aba
zeid das Buch, forschte im Ramal nach, und
als er Bescheid wusste, eprach er: Waeser und
Wellen sind die Geschicke der Menschen, die
Morgens und Abends ttber die Erde dahin gehen.
Etwas Grosses wird sich n&uhstens ereignen:
das Blut der Helden wird fliessen, ein grosses
Meer; die L5wen sind deine Feinde, sie bringen
tim durch Spiess und Schwert; der Wind be-
deutet Ankunft zahlreicber Heere, aus Deilam
und Persien, wie Feuer verheerend. Wir aber
sind in Angst am Tage der SchlacRt. Der
K6nig der Feinde beisst Timor; wir vernicbten
ihn und alle eeiDe Schaaren, machen Beute und
erreichen unsere > Wflnscbe. — Als er geendet
hatte, sprach Hasan: bei Gott steht es zu
helfen. — Dieser Timor, sagte Aba zeid, ist,
wie ich vernommen habe, Schwiegervater des
No. 9298.
GROSSE ROMANE.
Eluirmend: ich will nun hingehen und mich
umsefaen, wie es dort bestellt ist, und dann
wiederkommen. — Wenn dir uur nichts zu-
stbsstl warf Hasan ein. — Ich rechne auf Gottes
Sohutz. — Dann legte er seinen Panzer an und
ritt in der Richtung der Feinde davon. Nach
2 Tagen kam ihm ein zahlloser Haufe, aus
Osten heranziehend , entgegen s der Larm der
Tromraeln wiederhallte von den Bergen. Sofort
kehrte er zu den Seinigen zurttok und meldete
den Anzug der Feinde. Vorau zieht Timflr,
sagte er, und 10 Kdnige sind ia seinemGefolge:
drum 8chnell zu Ross, dann los auf dieFeiadel —
TlinQr schlug alsbald sein Lager den BeaO hilal
gegeauber auf, dann ecbrieb er an Sultfcn Hasan
einen Brief: er komme, urn fttr Elliirmend Rache
zu nehmen: indessen, wenn sie den Zehnten
geben von ihrem Gut und von ihren Pferden,
dazu 200 Jungfrauen, ferner Alles, was eie den
Konigen in Elliilla abgenommen und erbeutet
baben, wolle er von Raohe und Bestrafung ab-
sehen; sonst trefie sie Vernichtung : 200Kanonen
ffthre er mit sioh, ferner 6 Corps Truppen, unter
Befehl des birwan, Iskender, -.^JU, ^UwJLw-*,
oyu»&, J^xl!. Nun wahle, was du willst, ich
habe dich gewarnt: so schloss der Brief. Nach-
dem Hasan diesen Brief erhalten und gelesen
hatte, reichte er ihn dem Qadl zura Vorlesen
hin. Da rief AbQ zeid: herbei, ihr Bekenner
Monammeds! und zu Hasan gewandt sprach er:
gieb ihm zum Besckeid: Kampf und Streii!
und bei Gott stebt es, Sieg zu verleiben, wem
er will. — Hasan schrieb also eine stolz ab-
lehnende Antwort und schickte sie durch den
Boten an Tlmtir. Dieselbe brachte ihn der-
maassen in Zorn, dass er seinen Leuten sofort
sich zu rusten befahl und am nachsten Tage
ins Feld rtickte. Nun zogen die BenO hilal
ihneD entgegen; Ttmur liess den Angriff von
den Seinigen eroftuen, der Kampf dauerts, mit
Tapferkeit und Erbitterung gefuhrt, bis zum
Abend und endete mit dem Siege der Benu
hil&l. Ueber 1 00 000 Mann batten die Feinde
an dem Tage verloren. Betrllbt saes Tlmfir in
seinem Zelt und hielt mit den Grossen seines
Heeres Berathung fiber die Niederlage und was
zu thun sei. Alle waren von der Tapferkeit
Abu zeid's voll. Er iet nicht bloss tapferer als
Alle, das babe icb laogst gehdrt, sondern auch
— und noch gestern sagte es mir Jcmand —
in alien Eunstcn erfahren, gebt in alle Thuren,
kennt alle Sprachen, und wenn wir ihn tfidten,
EANDSOHRIFTBN D. K. BIBL. XX.
sind wir Herr fiber alle Araber und ihre Schatze
und Weiber. Nun waren in der Vwaaramluag
2 Brlider, i^MJ! *X*s» und u^AaJt Jw^ , die waren
in der „Kunst B und in den Fragen erfahren,
auch des Eampfes woblkuudig. Ai3 nun Tliaur
so von ihm sprach, stand Sa'd elfelek auf und
sprach: ich ubernehme es, mit ihm fertig zu
werden, und ware er von der Sippe der bosen
Geieter. Beim Feuer und eeiueu Funkeu, sprach
Tlmar, tfidtest du ihn, so gebe ich dir meine
Tochter und mache dicii »um Theilhaber ineines
Wohlstandes. Gut, veraetzte dieser, hake auch
Wort! — Am nachsten Tage begann der Kampf
aufs Neue, beide Heeresreihen standen sich
wieder einander gegenflber : da trat ein ganz
gekarnischter Bitter in die Schranken, ritt auf
und ab, mit Schwert und Lanze spielend, und
rief laut: mir stelle sich zum Kampf keia Feiger
und kein Wicbt, nur ein Tapferer aus der
Helden Schaar, AbQ zeid, mir, dem Sa'd si-
felek. Sofort stttrzte dieser ihm entgegen. Also
$/a biat Abu zeid? fragte jener. — Ich bin's,
war die Antwort. — Du sollst ja in der Religion
des Islam erfahren sein, ich mochte clir gern
einige echwierige Fragen vorlegen. ~» Frag, wan
du willst, ich werde Antwort gsbeu, voraetzle
Abfl zeid. — Jener aber prablt. nur mil aeiaem
Konnen, obhe eine Frage zu thun, und sagt, er
mtisse ibn todteu: worauf Abu zeid seioerseits
seine Kttnste herz&hlt und erklftrt, er werde ihm
Rede stehen, worin es auch eei. Aber sie
schreiten sofort zum Kampf; und als Abu zeid
sieht, ein wie tapferer und gewandter Karupe
er ist, sagt or zu ihm: bore, nimra den Islam
an und ich mochte glauben, alodann wflrdest
du ebenso wie jene Glftubigen ein Held von Ruf
werden. Darfiber knirochte Sa'd vor Wuth,
griiOT zur Lanze und fuhr daroit auf Aba zeid
los. Aber dieeer wich dem Stoss sue, scbleuderte
durch einen Schwerthieb ihm die Lanze aus
der Hand, und mit dem Rufe: Gott. ist gross,
durchbohrte er ihn und bieb ihm den Kopf ab.
Da verlor Tlmflr fast die Besiaauug: er lieso
einen allgeraeinen Aagriff macben, der Bodcn
erdrfihnte unter den Pferdehufen, ein furchtbares
K&mpfen und Morden erfolgte, bis der Tag zu
Ende war und jeder Theil in sein Lager zuruck-
kehrte. 'Abd elfelek aber brachte cine traurige
Nacht zu: bis zam Morgen zerqualte er sich
mit Racheplanen gegen AbQ zeid. Dana wir-
belten die Trommeln, die Reiter eprengten wieder
ins Feld, die Reihen ordnetcn nick. Da trat er
42
830
GROSSE RQMANE.
No. 9298.
vor und forderte den Aba zeid in die Sohranken.
Sofort trat ihm dieser entgegen: halt deinen
Mund, sprach er, Gott verdamme deinen Yater
und deine Mutter, hier bin ich, Aba zeid, der
dir alsbald das Verderben bringen wird. Ich
werde sohon an dir Rache nehmen, vereetzte
'Abd elfelek, aber doch erst einige Fragen an
dich richten : wenn du sie beantwortest, ist deine
Religion die rechte. Und nun fragt er: Wer
istEinzig und hat seines Gleichen nicht? Wer
sind 2, im Grunde gleich, einer Diener, der an-
dere Herr, einer schlafend, der andere wachend?
Wer sind die 4 Paare, die in alle Ewigkeit mit
einander etreiten? Und wie sind 2 Paare be-
schaffen? Was ist die Dreiheit, die mit drei
Malen aus iet? Was ist die Vierheit und wie
beschaffen? u. s. w. bis zur Zwfilfheit. Dann:
Wer sind die 2, die nie satt werden und die
stets eatt sind? die 2, die immer gleich gehen?
die 2, die bis zum Jungsten Tage getrennt sind?
die 2, die stets einander hassen? die 2, die stets
sitzen oder stehen? Wessen Herz ist verhartet?
was ist sanfter als Seide? u. s. w. und zuletzt:
Welche Lebensgeister staken ineinander, ohne
dass ihre Knochen sich mit einander mischten?
Wer betete vor dem Teufel und vor Adam den
Herru an? — Als er mit diesen Fragen zu
Ende war, lachte Abo zeid. Du Esel, sprach
er, solche Fragen stehen bei uns in jedem Buch
fQr kleine Kinder, gleichwohl will ich sie be-
antworten, aber dann werde ich auch Fragen
an dich richten, und wenn du sie nioht beant-
worten kannst, haue ich dir den Kopf ab mit
diesem Schwert. Nun gab er die Antwort:
Gott; Tag und Nacht; Arm und reich, Sonne
und Mond, Wolke und Wind, Paradies undHfille;
Erde und Himmel, Diesseits und Jenseite, Heil
dem Einen, Wehe dem Andern; die Scheidung;
die 4 Sekten, Temperamente, Himmelsgegenden,
heilige Schriften. U. s.w. Dann: der geldgierige
Lehrer und der wissensdurstige Sohuler; Wasser
und Schweise; Sonne und Mond, Tag und Nacbt;
der Teufel und Adam; Leben und Tod; Erde
und Himmel, Paradies und Hdlle; das Herz des
UnglSubigen und das Herz des Moshm ; u.s.w.
Zuletzt: Jonas im Wallfisch; das Urlicht Mo-
hammeds. Nachdem er diese Fragen beant-
wortet, knftpft er selbst daran die Frage; wozu
dient das Gelbe und das Weisse des Eies?
Woher kommt das Gefieder? woher die Haut
und das Fleisch? — Ueber die Antworten war
Abd elfelek aufs Hdchste erstaunt, tiber die
Sohlagfertigkeit entzttckt. Grosser Gott, sagte
er, solltest du wirklich ein . Mensch sein? du
bist vielmehr einer von der Ginnen-Schaar, die
gegen ihren Herrn Soleiman sich empfirt haben. —
Gieb Antwort, sagte Aba zeid, wie ist das mit
dem Ei? — Davon weiss ich niohts, aber lass
uns die Sache ausfechten, um zu sehen, wer
tapfer und wer feige ist: denn ich habe an dir
Rache zu nehmen fur meinen Bruder, oder ich
theile sein Loos. Alsdann griffen sie zum
Schwert, und Aba zeid durchbohrte ihn und
hieb ihn aus einander. Als Tlmflr dies sah,
wollte er vor Grimm fast bersten; er befahl
allgemeinen Angriff, aber allm&lig wichen seine
Haufen, die Bene hilal verfolgten sie bis zum
Lager, nahmen ihnen viele Beute, auch Heerden
und grosse und kleine Zelte, ab und kehrten
am Abend stolz wie LOwen einherschreitend
heim. Tlmur, in heftigster Aufregung, berief
eine Versammlung und fragte: was ist mit die-
sen gierigen Arabern anzufangen? Da stand
sein Wezlr Iskender auf und sagte: Wir k6n-
nen das Feld gegen sie nicht behaupten und
wttren wir so zahlreich wie der Sand im Wfidl
Kan'an. — Was meinst du denn? — Wir haben
hier ja, war die Antwort, 200 Kanonen; wir
stellen sie morgenfruh diesen Arabern entgegen,
laden sie und schiessen sie bei Tagesanbruch
auf sie los, so werdeu wir der Sorge und Trauer
ledig. Der Konig sowol wie die Anwesenden
fanden den Plan vortrefilich, man holte die
Kanonen herbei und machte sie zurecht und
wartete bis gegen Ende der Nacht. Da befahl
der Kdnig, sie zu laden und auf die Bena hilal
abzufeuern; dies geschah: da fuhren gleichsam
feurige Blitze heraus und dichter Rauch und
Staubwirbel, die bis an die Wolken stiegen,
und Funken und Feuergarben flogen umher.
Ersohreckt fuhren die Bena hilal aus dem Schlaf,
ihre Angst und Betrlibniss stieg mem* und mehr,
sie verlofen alien Halt. Da liessen sie ihr Hab
und Gut, ihre Zelte und Lagerstellen in Stich,
nahmen ihre Familien und ergriffen die Flucht
vor diesem Schlage ; eie hielten vor dieser Strafe
und Pruning nicht Stand, uber 2000 Reiter,
Greise, Kinder und Frauen und Madchen gingen
zu Grunde, dazu eine zahllose Menge Pferde
und Kameeje. Alsdann versammelten sich die
Emlre und Hasan fragte : was, denkt ihr, ist zu
thun bei diesem Streich des verdammten, ketze-
rischen, falschen Feindes, den er mit Kugel und
Feuer uns gespieli hat? — O Hasan, vereetzte
No. 9298.
GROSSE ROMANE.
331
Abu zeid, man muss nur nicht den Muth bei
dieser Saohe verlieren, wir brauohen einen festen
Plan, den wir jenen gegenuber befolgen. — Gieb
Rath, epraoh Hasan. — Wir sind jetzt fern von
unseren Zelteo und Heimstatten, sagte Aba zeid,
unsere Habe ist dort geblieben, auoh unsere
Lagerzelte. Die Feinde haben im Dunkel der
Nacht uns beschossen und wissen nicht, was
aus uns geworden ist; am Morgen werden sie
kommen UDd Keinen von uns dort zwisohen
den Zelten linden: dann denken sie, wir sind
in die Berge und HOgel geflttchtet: sie werden
sich fiber unsere Zelte hermachen und Hab und
Gut darin plundern wollen. Wir mttssen uns
daher theilen in 2 Heerhaufen. Wenn sie dann
bei unseren Zelten sind, uberfaUen wir sie von
hinten und von Torn und zerdrucken und Ter-
uichten sie. Dieser Vorschlag fand einhellige
Zustimmung und Auerkennung; sofort brachten
Bie ihre Weiber und Kinder in einem nahen
W&dl in Sieherheit, theilten sich in 2 Haufen;
der eine unter Aba zeid und Zeid&n umging
die Feinde und legte sich in HiDterhalt; Hasan
aber, Dajjab und der Qftdl blieben nooh an
ihrem Platz. — Timor's Schaaren aber schossen
immerfort bis zum Anbruch des Morgens auf
die Bena hilal; da befahl der K&nig, damit auf-
zuhoren und befahl 5 Reitern, sich umzusehen,
wie es bei den Feinden aussehe. Sie ritten hin,
bemerkten Keinen zwisohen den Zelten, und
merkten, dass sie gefiohen seien; sie ritten
weiter, gelangten zwischen die Zelte, bepackten
ihre Rosse mit Beute und kehrten heira. Nun
ineldeten sie dem K&nige, das Lager sei leer.
Siehst du, o Konig, sprach Iskender, wie gut
mein Rath war? Alle Araber haben keine Furoht
ale Tor Kugeln. Moge dein LebeD am 60Klafter
verlangert werden in der OberhSlle und im Thai
des Feuere, sagte der K6nig: aber jetzt, was
rathst du jetzt an? — Konig, sprach derWezlr,
die Araber alle fliehen gewohnlich ins Feld und
in die Ebenen und es kommt dir gewiss Reiner
wieder; ich rathe, dass du den Soldaten jetzt
befiehlst, sich ttber die Zelte herzumaohen und
zu plundern: wir gewinnen so ihr Hab und Gut
und alle unsere Miihen haben ein Ende naoh
Wunsch. — Dieser Vorschlag erhielt des Konigs
Beifall : sofort liess er die Trommeln riihren und
brach auf nach den Zelten der Bena hilal: alle
freuten sich unbandig der Beute, die ihrer
wartete. Als sie aber im Lager waren, kamen
die Bena hilal aus ihrem Hinterhalt hervor,
uberfielen sie Ton hinten und von vom und
Btftrzten sich wie Lowen aus dem Dickicht auf
sie. Ihr Schwert wflthete in den feindliohen
Reihen, Haufen auf Haufen wurden sie nieder-
gemetzelt, von alien Seiten wurden ihnen die
Wege zur Flucht versperrt, Aba zeid hieb auf
sie ein wie ein Wurgengel, zu 100 und 1000
lagen sie im Blute, das in Strdmen dahinrann.
Da stiess Aba zeid auf den Wezir Iskender,
der noch immer zumWiderstand ermahnte: sich
auf ihn stQrzen, ihn niederstechen und sein
Haupt abhauen war Werk eines. Augenblicks,
und weiter trug er den Sohrecken und Hoch
und Niedrig staunte ob seiner Thaten. Da
drangte sich Konig TlmQr heran und theilte
duroh Hiebe reohts und links die Reihen. Da
traf er auf Dajjab und beide fochten mit ein-
ander aufs Tapferste, aber ohne Erfolg, denn
der Abend brach herein und der Kampf musste
aufhdren. Wie in Blut gebadet zogen die Bena
hilal ab: sie hatten gekampft, als suchten sie
den Tod und verschmahten das Leben; auoh
hatten sie die Feinde so umstellt, dass sie nioht
entweichen konnten, bei jedem Versuch dazu
hatten sie dieselben zuruckgedrangt: hatten sie
ihnen nur einen Weg frei gelassen, sie waren
sohon gleich zu Anfang in Flucht davon geeilt.
Mehr als 150000 feindliche Reiter deckten die
Wahlstatt; hatte der Tag eine Stunde langer
gedauert, w&re nicht die Hfilfte von ihnen heim-
gekehrt. Dem Konig TlmQr flimmerte es vor
den Augen; er sab nioht mehr, wo er ging oder
stand: in solcherVerwirrung kehrte er am Abend
zuruck. Er liess die 3 Konige, die noch ubrig
waren, Sirwan, Moqaddan, Eddarfll, zu sich
kommen, ihm zu rathen, was mit den Arabern
zu thun sei? Eddarfll rieth, an die Bundes-
genossen zu schreiben, dasB sie mit ihren Heeren
ihm zu Hulfe kommen m6chten, um dann von
alien Seiten die Feinde einzuengen und <ganz
zu vernichten. — Wenn wir unsere Kanonen
nur noch hatten 1 sagte derKdnig; aber morgen
wollen wir den letzten Kampf unternehmen, ich
selbst habe vor, in die Schranken zu reiten und
ihren Anfahrer zum Zweikampf zu fordern.
Wenn ich ihn niedergeBtochen, werde ich alle
ihre Vornehmsten, Einen nach dem Andern,
fordern und tftdten; dann schreibe ich an die
Verbtindeten, sammle neue Truppen und wir
verniohten sie alsdann bis auf den Rest. Wenn
ich aber nicht siege und keinen anderen Aus-
weg weiss, dann fliehen wir Alle, um dem Tod
SIS
GROSSB ROMANE.
No. 9298. 9299.
und Verderben zu entgehen. Dieeen Plan lobten
sie Alle. Als dann am folgondcn Tage die feind-
Jicben Eeihen sich wieder gegenllber standen,
begab sich Konig Timor auf den Kampfplatz
uud forderte den Sultan Hasan in die Scbranken.
Als dieoer die grosse ungescblachte Gestalt des-
selben sab, sagte er zu Abfi zeid : wer iet das,
Veti.er? Das ist ja ciner ?on den Amlaqitischen
itiesen, von deaen man erzahlt. — O Emir,
•J-
antwortete X>ajjab, das ist der verfluchte Konig
Tlmur; ich bin yorgestera unit ihm zusammen-
getroffen, gegen Ends des Tages, und babe ihm
einen Gecchmack von nieinem Kampfen beige-
bvacbf — Keiuei von euch, Emlre, soil mit
ihm kaunpfen, sagte Abu zeid, bis ich mich mit
ihm gemessen und ihm einen Leidenstrunk ge-
reiobt babe, — Nein, sagte Hasan, das wird
Keioer Hum, als ich. Was Gott will, thut er.
Dam it. spornte er eein Ross und warf sich dem
Konige entgcgen. Nachdeni sie heftige und
stoke Ssden gegea einander gefilhrt, griffen sie
zutn Scl'weri. und fuhren auf einander los. Mit
TapferkeiUmd Erbitterung kampften Beide lange
Zeit, hie Hasan eowol wie Tlmur ibre Schaaren
aur Tbeilnahmc bin Kampf aufriefen. Bcide
Tbeilc stiirztwi oicb nun auf einander, die Kopfe
dtr Karopfer flogen in der Lnft, die Wogen
doe Todes gingen boch und prallten an einander,
dev Tapfere waif sich kuhn denBelben entgegeu,
der Feige vidb ibnen aup,, die .Erde war roth
v?ie Scbarlach. Timur aber und Hasan kampften
inzwiecbeu weiter: wer sie streiten sah, staunte
ob dee Anblicks. Da drangte Qabi'a, Abu zeid's
Sohn, sich hcran. Er war erst ein Jungling
von 15 Jabren, aber dock der Waffen sehr
kundig; der kamdeni Konige Ton hinteu, schwang
seine Lanze und warf sie ihm durch dieWeichen.
Da v.-andte er sich von Hasan ab zu Qabra,
achlug mit dem Sclrwert nach ihm, der aber
ling den Hieb mit dem Schild auf und das
Schwert in seiner Hand wurde krumin wie ein
Bogen : da oturzts er sich auf £abra, scbrie ihn
mit betaubender Stimme an, packte ihn und
riss ihn vom Sattel und hielt ihn in der Faust,
wie der Falke den Sperling: er aber umklam-
merfce ihn und zerrte ihn am Panzerkragen : da
fieleu beide zu Boden, auf eiuauder. Tlmur,
obgleich schwer verwundet, rang aufs Aeueserste
mit (pabra, aber dieser inaohte sich los, stiess
ihm don Dolch in die Brast, hieb ibm den Kopf
ab und eteckte ihn auf die Lanze, der Sultan
Hasan abar lobte ihn, Daiauf rief er, die Lanze
hoch haltend : Seht ihr Hunde, bier ist der Kopf
euresKonigs, des Schelms, fur den ihr kampft! —
Abu zeid sowol wie Dajjab und Zeidan batten
jeder an dem Tage einen der fremden Konige
getSdtet und tlberhaupt Wunder der Tapferkeit
verrichtet. Als nun die Fremden sahen, dues
ibre Konige todt, ibre Grossen gefallen seien,
ergriflen sie die Flucht, die Benu bilal aber
verfolgten sie und hieben Alle' nieder bis auf
den letzten Mann. Dann kehrten sie zurilck,
sammelten die Beute und kehrten siegreich und
schwerbeladen ins Lager zurilck. Darauf be-
statteten sie ibre Todten, liessen aber die Feinde
als Frass den Vogeln zuruck und entfernten
sich eine Tagereise weit vom Kampfplatz, um
des Leichengeruches willen. Nun vertbeilten
sie die Beute zu gleicben Theilen, Hasan aber
erhielt davon den funften Theil. Nach 3 Tagen
Rube liess Hasan die grosse Larmtrommel
schlagen, zugleich auch die 4 Pauken: die
Sanften wurden auf die Kameele geschnallt, die
Reiter sassen auf: dann zogen sie von dannen
in der RichtuDg auf El'iraq.
Schluss f. 19 b : vijJOjtJ^ rjUr^JI **-*-())
6
9299. We. 890.
31BI. 4 <0 , 15— 18 2.(22X16; 16— 17X11 — 13 c »). —
Zustaad: vorn zum TLeil lose im Einbaad; am Seiton-
rande eia FettfleokeD, der gegen £ode immer grosser
wird. — Papier: gelb, stark, wenig glatt. — Einband:
Pappbaud mit LederrDckeo. — Titel fehlt; anf dem
Vorderdeckel stebt: i^5UJ_tJdl UJLxf
An fang f. 2*: ^ L »wXw L 155UI Jl3
^4eiU> cyjS^ pLiJI^ wJj> u5ULo tJL\ £ ^^ . . .
Dies ist jedoch nur Fortsetzung: der eigent-
liche Anfang dieser Erzahlung findet 6ich auf
f. P von spaterer Hand: j^JU UJ UJ15 \ Uui'
= We. 853, 1. Text und Inhalt weicht hier
ofters ab; der Text ist stellenweise kilrzer, bis-
weilen aber auch langer.
Schluss f. 31 b : a !y^ Ui^ uJJL* a L>v> Jjt=?
LgXil U |jv#j 'wis*- ^& 5)U»5 5>*>^ /•+>! *3 -j;^
Sohrift: ziemlich gross, kr&ftig, etwas gedrfingt, vo-
callos. Die Verse darcb rotbe Pankte abgetheilt. — Ab-
schrift c. » ?0 /i66s.
No. 9300. 9301.
GROSSE ROMANE.
9300. We. 797.
28 Bl. 4?, 17 — 19 Z. (23 X 16Vsj 18 X 12 l /* c "). —
Zu stand: Dicht feat im Einband; sonst ziemlich got. —
Papier: gelb, ziemlich stark, etwas glatt. — Einband:
PappbdmitLederrtcken. — Titelf.l': of t &ilj+i}\ qI*P
A nfang: < r W! ^ D l^ ,3*11 13^ ^yi »
J^ <&&> l^tL **L?\ .&* ^ IU»SU U^S
= We. 853, 1. Die Erzahlung iet bier
meistens ausfuhrlioher.
SchlllBS: S$j**>} vfSijiXl) (j«tj \ySPb* j^Xij
c JLja*» fU*Jt £* *^* S n**Jj*s» o!^ 1 o* ^
Schrift: die flScbtige, etwas feinere rundliche Hand.
Absohrift Tom J. 1261 Monarram (1845).
9301. We. 806.
1) f. 1-30.
50B!.4<°, 18-21Z. (23x16; 18 l A— 19 , /«xl2 , /» em >- —
Znstand: ziemlich gut.— Papier : gelb, ziemlich stark,etwas
glatt — Einband: Pappband. — Titeluberschrift f.l* :
Anfang f. 1»: J* \jd $& ^ I U>
In der Stadt 'Ana herrsohte der Jude Ja'qtib
fiber Juden, Christen und Moelimen; derselbe
war auob noch Herr fiber Sattat, 'iS^ I , fciiuJt
u. a. Stftdte, 'Ana war aber die grSsste. Ale
die Bend hil&l nun in das Gebiet desselben
kamen, ergriffen Stadter und Landleute die
Flucbt und klagten dem oli^-l, einem Gl&ubigen
und Verwalter einer der Stadte, ihre Noth wegen
der Gewaltthatigkeiten und Greuel der heran-
ziebenden Fremden. Dieser begab Bicb nacb
'Ana zu Ja'qflb; erz&hlte ihm die Thatsache und
echilderte ihm die grosBe Maoht und Tapferkeit
derselben; zugleich rieth er, entweder das Land
zu raumen oder sich ihnen zu unterwerfen und
Gesohenke darzubringen. — Darauf befragte
Ja'qttb seine Emlre mehrere Male, eie gaben
aber keine Antwort in ihrer Verlegenheit; endlich
sagte Einer Nam ens (SjtjJ»: Jener hat ganzReoht;
aber dieBem antwortete Ibraham der Jude: deine
Rede ist die eines Feigen und der Feige ist
fur Nachgeben. Ja'qflb aber untersagte jenen
Beiden, wieder in eeinen Dlwfin zu kommen:
denn erstlich eeien eie feige, zweitens aber
Gl&ubige wie die Feinde auch. Dann sohwSrt
er bei der Thora, den 10 Gabotea and der
Auferstehung, dase er die Araber heka&pfen
und verniohten wolle. Jene Beiden aber sagten:
dein Wille geschehe, wir thun ihm keineo Ab~
bruch. — Darauf versammelt J&'qub eie groaaee
Heer, theilt demeelben mit, dans die Feiade v
Alles verheerend, Keinen verscbonead, nun auch
in ihr Land gekommen eeien und forded, me
zu tapferem Wideretand auf. Er •begeistert aie
zum Kriege, dass eie jubelnd ihm soGtiiMaeE
und Schaaren auf Scbaaren in die Syuagoge
mit lautem Freudenausbrucb sieben. Seio Heer
zahlte 60000 Mosliinen, 45000 Chrieten, 180000
Juden; kein einziger Mann war in dea 8tadt<M>
oder auf dem Lande zuruckgeblieben. Mua zog
er ins Feld: unweit 'Ana lagciten die Feinde.
Der Jude ^ac betrat den Kampfpiate, Abu seid
kampfte mit ihm und etacb ibn niedcr; aodere
nahmen den Eampf mit ihm auf, im Gaazeii I $ :
er aber machte eie Alle aiedor, und nahm ibre
Waffen und Pferde an eich. Ala oich am Abcaci
die Heere trennten, zogen die Judea tiiibselig
heim und Ja'qfib hielt eine Berathung. Da tritt
f,jL» auf und rath, nicht wetter mil ihasa zu
kriegen, sondern gfitlicheo Abkommen su treuen
und den Zebnten zu fordem. Daratif ochreibt
Ja'qflb an Eonig 6a@an: kebre in dsin Land
zurfick und verwfistc nicht das msioige; wiiisi
du aber bleiben, so gieb den Sebotei!, aonot
iet Krieg unvermeidlich. Hasnn licet dea Briof,
laeet ihn durch Aba zeid den Emlren vcrfeesn
und Alle fibevlaseen demeelben, ihners das &a-
zuratben, wae sie zu thua habsn. Er opricht
Bich entschieden fur den Krieg &m und
Hasan pebt daher eine ablehnende und drohende
Antwort. Ja'qab scbaumt darftbor vor Wuih
und befiehlt den Aufbruoh. Da tritt eia altsi'
Mann, Ibrahim mit Namen, beaebeidea vor und
warnt: ziehe nicht Unglfick und Verdetben fiber
dich und dein Volk herbei, denn die Femdc
Bind zu michtig und habea weit uud breit die
Konige besiegt und vernichtet, Ja'qflb wsint
ihn zurfick: du bist alteresobwach, f&selat aad
hast kein riohtiges UrtheiL — So eohi«ke
wenigstens zu dem Ramalschlige^ dass or a?icb-
sehe, ob die Gestirne dir Glfick ?evheieaon. ~-
Derselbe, Namens K \*& >s h ^^^ gebolij pxiift die
Ramalzeichen und warnt entschiectaa vor Ericg
und rath zum Friedeo. — B&tio ich dir nicht
hoch und hei% Sioherheit deiaea Lsbene t-u-
geeagt, fuhr Ja'qflb ihn an ? ■wfiirde ich dich eoxo. I
todtea; nun aber eag bievoa Keii»es& sine Siibci
334
GROSSE ROMANE.
No. 9301.
Damit entliess er ihn und fflbrte am folgenden
Tage sein Heer ins Feld. Die Bena hilftl rQcken
ihnen entgege D ; der Wezlr Ja'qabs, wJ^ mit
Namen, fordert zum Zweikampf heraus, Abttzeid
stellt sich ihm entgegen. Schick mir den Konig
Hasan zum Gegner: wenn ich dich nicht kennte,
dichte ich, du w&reBt ein Knecht. Nach heftigem
Wortwechsel aber kampfen sie doch miteinander,
ujo fallt von seiner Hand, und er macht bis
/.um Abend noch 30 Gegner nieder, darunter
7 Christen, 3 Moslimen, die Uebrigen Juden. —
Am Abend halt Ja'qab wieder Berathung ab
und sein Wezir oli^i rath, an ^LJI i>.
zu schreiben, dass er ihnen zu Hulfe komme
und die Feinde durch seine Zauberei vernichte.
Dieser Rath wird angenommen und der Bote
mit dem Briefe abgeschickt; er setzt fiber den
Tigris und kommt in das Land Bjl!>3 i| wo er
Mergan den Brief ilbergiebt. Dieser beruft
seiuen Diwan und es wird beschlosseu, dem
Jaqub beizusteheu. Heere werden sofort zu-
sammengezogen, Schiffe beschaflt und der Bote
voraufgeschickt, ihre Hillfe und Ankunft zu
weldea. Die Leute Ja'qabs erheben ein Freuden-
gesohrei darob und schlagen die Pauken und
holeu Mergan jubelnd ein; dieser verspricht
grosse Dmge uud verheisst sichere Vernichtung
der Fe.nde. Er lasst ein Gotzenbild von Erz
giessen, darauf ZaubersprQche und Gottesnamen
emgrabeu, damit sie es ins Feld mit sich nehmen,
wo es Feuer und Flammen speien, in Rauch
dieGegend bullen wird: dann werden die Geister-
schaaren alle kommen und furchtbares Geschrei
ausstossen, in Folge dessen die Feinde fliehen
und ihre Familie und Habe im Stich lassen
werden. _ Abu zeid aber hat einen Traum-
er sieht die Form des Gotzenbildes, die An-
kunft des Zauberers bei den Juden, steht sofort
auf und betet, schon liegt Sonnenschein auf den
HQgelD,.da lasst er sich von seinem Diener
rjUuiiJIj^l seinen Zaubersack bringen, nimmt
die nothigen Gerathe und Kleider heraus, farbt
sich Haut und Haare, verkleidet sich und setzt
eine JudenmQtze auf, nimmt seine Guitarre in
die Hand und geht zum Palast Hasans; hier
giebt er sich fur einen Juden aus 'Ana aus, der
MosLm werden will und erzahlt von der An-
kunft des Mergan daselbst und was dort vor-
gehe und beabsichtigt werde. Er erzahlt lauter
Lflgeu, eagt Dajjab. Er sagt die Wahrheit,
spncht Hasan; aber holt den Abu zeid; er soil
uus sagen, wie die Sache steht und das Ramal
befragen; sagt er die Wahrheit, beschenke ich
ihn reichlich, sonst verbrenne ich ihn. Abu
zeid lacht daritber laut auf; Dajjab schreit ihn
an: geh hinaus, Lummel! Du lachst vor den
Emiren ohne aUe Rucksicht. — Ich lache nicht
ohne Rfioksicht, Vetter! - Schweig still, sagt
Zeidan, ist dein Jndenvater gar der Bruder von
Ganims Vater? ich mlisste dich tSdten fiir die
Frechheit. — Er lacht wieder und sagt: ich
lache fiber euch, dass ihr mich nicht erkennt,
ich bin ja Aba zeid! — Nun wundern sich Alle
und brechen in Lachen aus, er erzahlt B einen
Traum und dass er naoh 'Ana gehen und die
Zustande erforschen wolle. — Er setzt aicb in
'Ana an der Thttr des Palastes nieder, und singt
zu der Guitarre das Lob des Konige Ja'qab.
Dasselbe gef&llt ausserordentlich dem Konig,
den Weziren und den Uebrigen, er muss sioh
neben den Konig setzen und wahrend eie sich
nocb unterhalten, tritt Mergan, der auch den
Namen <-*&A> ftihrt, ein, muss sich an die andere
Seite des Konigs setzen und dieser macht ihn
mit dem neben ihm sitzenden v_^o bekannt.
Jener sieht ihn genau an und sagt: Du Listen-
und Rankeschmied, Abu zeid, bist hieher ge-
kommen, um auszuspioniren ? wenn der Konig
auf mich hort, bringt er dich um. — Du bist
Abu zeid, ruft der Konig aus, der Erzschelm,
und willst hier deine Kunste treiben? — Nun
schwSrt er mit alien Eiden, dass er den Abfi
zeid gar nicht kenne, vielmehr jener sei der
falsche Rankemacher; prufe uns in der Judisohen
Religion und wenn er mir fiber ist, dann be-
strafe mich, dann bin ich Aba zeid; wenn ich
ihm aber fiberlegen bin, so bestrafe ihn, dann
ist er der Lugner. _ Was sagst du zu dem
Vorschlag? _ Ich bin damit einverstanden. Nim
stellt ^LA> Fragen und Aba zeid beantwortet
sie; aber auf seine Fragen weiss er keinen Be-
scheid zu geben. Solche Fragen habe ich mein
Lebtag nicht gehdrt, aber ich will noch eine
Frage an ihn richten. Sofort schlagt Abu zeid
ihn mit einem Faustschlag zu Boden und eagt:
o Konig, lass nachsehen, es ist kein Jude,
sondern ein Christ. In der That stent eich
dies heraus; da schlagen sie ihm den Kopf ab,
Aba zeid aber wird um so mehr geehrt, Koaig
Ja qub nennt ihn v«JU3 den Wahrhaften. Abends
kam der Wachter und empfing von ihm die
Parole; Aba zeid merkte sie eich und wartete,
bis der K6nig eingeschlafen war. Dann schrieb
er auf em Blatt: bV ju3 war kein Anderer als
K<v. 9301.
GROSSE ROMANE.
335
Abfi zeid: ich hatte dich tSdten ktinnen, aber
UDterliees es, denn Treulosigkeit ist gemein«,
legte dies ihm zu Haupten hin, nahm Krone
und Siegelring , gab beim Hinausgehen dem
Wacbter die richtige Parole, ging hinaus und
eotkam im Dunkel der Nacht, Am zweiten
Tage gelangte er zum Palast Hasans und er-
zahlte den versammelten Emiren seine Erlebnisse.
— Als KSnig Ja'qab erwacbte und das Blatt
gelesen hatte, raufte er sich den Bart fast aus
und schwur in hellster Wuth, die Benu hilal zu
vertilgen. Dann berief er seine Wezlre, Sdhne
und Grossen und erzahlte ihnen, wie Abu zeid
ihn angefiihrt. — Dank dem Himmel, eagen eie,
dass er dich nicbt getSdtet hat, war dooh dein
Leben in seiner Hand. Sein Wezlr 0^^ aber
rieth zum Frieden mit den Arabern. Schweig,
rief der KSnig, du bist ein Feigling, schweig,
sonst geb ich dir hier an Ort und Stelle deinen
Lohnl und sie beschlossen fur den folgenden
Tag den Kampf. — Er entspann sich am Morgen
alsbald mit grosser Heftigkeit; Q^JuSohn Ja'qubs
fiel im Zweikampf mit Zeidan; ebenso seinBruder
fcW«. Heftig kampfend wichen die Juden bis
an die Stadtmauer zurttck ; von dort aus warfen
die Einwohner Steine und Wurfgesohosse auf
die Benu hilal und die Juden zogen sich in die
Stadt zurttck, naoh grossen Verlusten. Die Bend
hilal aber kehrten urn, ihre Pferde tanzten nach
dem Takt der Trommeln, und sie kamen als
Sieger mit grosser Beute heim. Ja'qub aber
offnete 7 Tage lang die Thore der Stadt nicht,
bo dass die Benu hilal in v5lliger Ungewissheit
waren, was sie vorhatten. Wieder entschliesst
sich Abu zeid, ihrer Verlegenheit abzuhelfen
und auf Kundschaft auszugehen. Er lasst sich
durch eine Salbe in 10 Stunden das Haar bis
an den Gurtel wachsen, entfernt die Barthaare,
farbt das Gesicht wie das einer Frau und ver-
kleidet sich in eine Judin, mit dem Stock in
der Hand, malt auf die eine Seite einer Blei-
tafel Moses, auf die andereHarttn (Aaron), nimmt
diese zu sich, geht nun zum Palast Hasans, nennt
sich &JL3<m, und will eintreten. Die Diener
wehren es ihr. Was wiUst du, Jlidin, hier unter
den Glaubigen? — Ich will Hasan, euerem Sultan,
sagen, wie es bei uns stent. — Mein Herr lasst
V keine Frauen in den Dlwan treten, sagt San,
der Diener. Sie zankt nun mit ihm, er schlagt
sie, sie scbreit, Hasan hdrt's, erfahrt den Grund
und lasst sie eintreten. Sie sei eine hebraische
Wonne, sagt sie, und habe gewusst, dass sie
bei den Moslimen Aufhahme finden werde. Dann
holt sie eine kleine Cither aus ihren Kleidern
hervor und singt dazu ein Lied, in welchem sie
sich uber die Ungebuhr der Behandlung Seitene
des Dieners beklagt, dann hinzufugt, ware sie
nicht ein Weib, wflrde sie hinreiten und Ja'qflb
todten , und zuletzt bittet sie um eine kleine
Gabe. — Den Diener werde ioh bestrafen, sagt
Hasan, Da tritt Sari, dem die Diener dies
hinterbracht haben, ein und Bagt: sje lflgt Alles,
was sie sagt, ich habe sie nur yom Eintritt
in den Dlw&n zuruckgehalten; und damit lief
er fort und yersteckte sich bei dem Q&di. Ha6an
aber gab ihr 1 Dinare, sie steckte sie ein nnd
ging nun bei den Emiren herum, ihre Hand
hinhaltend. Dajjab aber sagt: Pfui uber die
10 Dinare; dies Weib zu t5dten ware besser:
eie hat uber deinen Diener grundlich gelogen.
Da lachte Abti zeid und sagte : ihr seid wieder
angefubrt! und gab sich zu erkennen. Alsdann
begab er sich in einen Naohbarort der Stadt
und ging von da aus mit Anderen in die Stadt,
wo er sich an der Thur des Palaetes niedersetzte
und, Gott um Beistand bittend, ein Lied zur
Cither sang. Sie erzahlt darin von einem Traum,
den ein Monch im Kloster des Abu £umll ge-
babt habe, nach welchem K6nig Ja'qob seine
Feinde besiegen werde. Er lasst sie kommen,
sie kflsst seine Hande und wunscht ihm Segen.
Sollte das wol wieder ein Streich der Araber
sein, dass sie mir ein Weib voll Listen schicken ?
Aber was wiseen die von Kldstern und Tempeln ?
— Darauf sagt sie : ergieb dich nicht dem Grubeln ;
was geschehen soli, geechieht, alles Schwierige
macht sich leicht! — Da gab er ihr einen Beutel
mit Gold, worauf sie sagte : ich mochte hier in
der Gegend wol ein Bischen mich umsehen, er
aber sagte: geh nicht weg von unsl Sie aber
ging von einem Wezlr zum anderen, von einem
Grossen zum anderen, Alle beschenkten sie aus
Rucksicht auf den Konig, so erhielt sie etwa
1300 Goldsttioke. Dann ging sie wieder zum
Konig und unterhielt ihn, bis zur Schlafenszeit,
und erbat sich Erlaubniss, noch zum Wezlr
ij»jijs\ zu gehen. Sie erhielt dieselbe, ging hin
und unterhielt sich mit ihm, was mit den feind-
lichen Arabern geschehen solle. Der Konig
hat die Zauberin Sa'da kommen lassen, sagte er,
das ist die Schwester des Merg&n, den der
Arabische Rankeschmied umgebracht hat: sie
kann Feuer und Waaser und Rauch besprechen.
Da sagte die Nonne: ich mdchte sie wol be-
336
GROSSES ROMANS.
No. 9301.
suchen, vielleicht scheakt sic mir auch etwas. —
Bleib lieber hier, sagt er, und wenn sic kommt,
werde ich mit ihr sprechen von deiner Lage:
sie wird dir gewiss etwas zum Lebensunlerhalt
geben. Nach 2 Tagen wurde der Wezlr zum
Kdnig enlboten: denn Sa'da sei so eben ange-
kommen. Auch die anderen Grossen wares
geladen. Der Wezlr nahm die Nouue mil.. Als-
bald sagte der Konig zu Sa'da: der Himmel
ist una gn&dig, dass er dich herkommen lasBt
und dass auch Rufeila zu una gekommen ist.. —
Wer ist sie? fragt Sa'da. — Die dort dir gegen-
ubersitzt, antwortet er. — Wann kam sie zu
ouch? — Vor 2 Tagen. — Sie sah sie genau
an, dachte nach und sagte: das ist der Ranke-
bchmied der Araber, der Auebund und Unhold,
das ist Abu zeid. — Das kanu nicht wahr sein,
veraetzt der Wezlr, dies Weib ist ja die froraine
Nonne aus dem Kloster. Sieh nur ihr langes
Haar, ihre Brust, ihr Alter, wo ware denn sein
Bart geblieben? — Da sagte Rufeila zum Konig:
thu inir nicht Unrechl, entzieh mir deine Gute
nicht! — Er aber befiehlt, sie in Fesseln zu
legen; da eilen Diener herbei und Einer briugt
5 Maass brennende Kohlen; Abu zeid aber
steckt Kr&uter, die er bei sich hat, in den Mund,
eilt zum Feuer, ruft laut : o Moses, Aaron, Thora,
Psalter, 1 Gebote, ruhrt in den Flammeu, speit
Feuer und Kohlen, da enteilt der Konig imd
Sa'da und er sagt: das ist eretaunlichl sie sagt:
die List ist stark, legt ihn in Fesseln, es ist
Abu zeid. — Nun legen sie ihn in Fesseln,
der Konig aber und Sa'da gehen ins Schloss
in den oberen Stock , wahrend Abu zeid im
unterenTheil desselben eingeBchlossen ist. Etwas
nach Mitternacht ist ee ihm gelungen, seine
Ketten zu zerbrechen ; er geht hinauf, findet ihn
schlafen und Sa'da gleichfalls in seiner Nahe;
er eteckt ihr Betaubungspulver in die Nasen-
lbcher, echnurt sie zuaammeu, steckt sie in eeinen
Sack, tragt sie auf seinem Rttcken heraus, nach-
dem er auf ein Blatt geschrieben hat: Rofeila
war Abu zeid in der That; ich hatte dicb todten
konnen, Verfluchter, aber ich habe dich dies
Mai verschont : trittst du una aber in den Weg,
so schiess ich auf dich herab wie der Falk!
Das Blatt legte er ihm zu Haupten hin, ging
zu den Wachtern, betaubte sie mit Beng, offnete
die Thuren durch einen Magnet und eilte dahin
wie der Nordwind und kam glticklich bei den
Seinen an. Hier trat er bei Hasan ein, Alle
begrttssten ihn, ,er legte eeinen Sack vor sie bin
und erzahlte ibnen sein Abenteuer. Dann nahm
er Sa'da, der er den Kopf abgeschnitten hatte,
aus dem Sack; ihren Leichnam warf man den
Hunden vor. — Als Ja'qab am Morgen auf-
wachte, sah er neben sich einen abgeschnittenen
Kopf, sah das Papier und las es. Rathlos legt
er die H&nde auf einander, ruft die Diener und
Wezlre und befieblt: holt die Rofeila her. Man
suchte sie, aber vergebens. Er war traurig uber
den Tod Sa'das, wutbend uber Aba zeid, und
befahl den Aufbruch ins Feld. Nicht anders
kehr ich zuruok, sagte er, als todt oder als
Sieger uber die Feinde. — Beide Theile standen
alsbald einander gegenllber und Ja'qttb's Wezlr,
&*b mit Nameu, kampfte mit Dajjab und fiel,
dessen Bruder &s»jLs gleichfaUs, und noch ein
Dritter, Nameae^JLj^w, fiel unter seinen Streichen.
Der Kampf horte am Abend auf und wurde am
Morgen fortgesetzt. Ja'qub's Wezlr Cadaqa
kampfte mit -Ju> ^yil^l und fand den Tod,
dieser aber ritt mit seinen Watfen und dem er-
beuteten Ross vom Kampfplatz. Ein anderer
Jtldischer Reiter, Namens ^*=»lJU, kampfte mit
dem Emir Moslim und fiel. Darauf sprengte
j^.'^, Abu zeids Sohn, auf den Platz, kampfte
mit Musa, streckte ihn uieder. Dann kftmpft
der Jnde (*m>*sx- mit dem Emir ,**»• und er-
schlagt ihn; dann mit BedrRn, dem Schwester-
sohn des Abfi zeid, der ihm jedoch das Haupt
abschlagt. Die Juden kampfen bis zum Abend,
dann fliehen sie, von den Benu hilal verfolgt,
bie das Dnnkel diese an weiterer Verfolgung
hindert und sie zu ihren Zelten zurttckkehren.
Ja'qub aber Bamraelt seine Reiter und fragt, wie
es steht? — Du hast zu befehlen, sagen sie,
du bebst vor dem Kampf mit den Feinden
uicht zurttck. — Drei Tage halten sie sich in
der verschlosseneu Stadt, am 4. rucken Bie
wieder aus. Der Konig liese sich von den
Monchen und Priestern begleiten: diese waren
in ibren prfichtigsten Gewandern, trugen Rauch-
pfannen vod Gold und Silber und schwarze
Fahnen. Nun kampfte ein Reiter von ihnen,
Namens (*m»\J>\ mit dem Hilaliten Ojj:: dieser
spaltete ihm den Schadel. Dann folgte ein
allgemeiues Handgemenge und Kampfen und
Schlachten bis zum Abend: es war ein ungluck-
licher Tag fur die Juden. Weiter wurde gekampft
am folgenden Tage. Ueber dem Haupte des
Konigs webte die schwarze Fahne: du alleiu,
o Konig, bist noch im Stande zu kampfen,
eagten die Krieger: geb zum Kampf mit dem
No. 9301. 9302.
GROSSE ROMANE.
837
Sult&n der Feinde. Nun verordnete er, dass
hinter seinem RUcken 50 Krieger von ihnen sioh
aufstellten, die ihm auf ein Zeichen von ihm zu
Hfilfe kommen Bolltec. Nun ritt er auf den
Platz und forderte 4 . — 5 Mai den Sult&n Hasan
iu die Schrankcn. Da wollte Aba zeid sich ihm
stellen, aber Elgfizije hielt ihn zur tick und sagte:
du brauohst nioht die Wahlstatt betreten, er
hat meinen Bruder gefordert, wozu hliltet du
den zurttok? Dann ging sie zu Hasan und feuerte
ibn zum Kampf an, indem eie ihm Vorwurfe
maohte, dass er demselben fern bleibe. Darttber
zankt dessen Frail iJabj mit ihr und der Q&dl
weist eoloh Gerede gleiohfalls als ungeh&rig zu-
rfiok. Nun besteigt Hasan sein Ross und reitet
zum Kampf unter dem Wirbeln von 860 Trommeln,
Aba zeid aber halt sioh hinter ihm. Hasan fordert
Ja'qflb auf, den Islam anzunehmen; der aber
laoht ihn aus. Dann k&mpfen sie lange, bip
Hasan ihm den Kopf abhaut. Die Juden werden
in der blutigen Sohlacht vftllig gesohlagen und
wollen in die Stadt fliehen; an deren Thoren
tritt Abu zeid ihnen in den Weg: so k&mpfen
eie nooh bis zum Morgen und suchen zum Theil
ihr Heil in der Flucht. Die Sieger ziehen heim
mit grosser Beute, nur Abu zeid bleibt in der
Stadt zurfick und sohenkt denen, die darutn
bitten, das Leben, lftsBt sioh dann im Schlosse
nieder und l&sst Hasan und den Q&dl, Dajj&b
und Zeid&n bitten , dorthin zu kommen. Als
dieaelben dort waren, kam Ja'qub's Sohn mit
Mutter und Sob western weinend an und bat um
Gnade; Hasan und Aba zeid forderten ihn auf,
den Isl&m anzunehmen: dies that er und die
Seuugen und Viele mit ihm, dann wurde er an
seines Vaters Stelle als Herrscher eingesetzt,
mit yorsohriften fur gute Behandlung seiner
Unterthanen versehen, diesen Gehorsam gegen
ihn einsohfirft. Hasan nimmt den KSnigsschatz
mit, bleibt nooh 3Tage imLande: am 4. brechen
eie nach dem Land <u*ul*£II auf.
Schluss f. 30 b : jJaJ! ^.Xj a l^t g\J\ &>
Sohrift: die gewohnliche kleine, etw&s fiuchtige
Sohrift. — Abaohrift o. 1M0 /im4.
9302. We. 853.
8) f. 80-42.
Format etc ond Sohrift vie bei 1). — Titel fehlt,
er eteht in dem Titel bei 1) f. I s , und iat:
O"*" J 41 * (^ L
HAHDSOHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
e>w :
Anfang f. 20': . . . ^\ I3^J ^\J\ JLS
njs-yi} M^iy \y*t& i^UJt jJucj i^p ^.ij Uls Uli
#JI «-*£&& JUj-X/) «Lw,*jXJI ij?^} ii'-S '«-mZmW1
Nachdem die BenQ hilal den Konig Timor
getodtet, westwfi.rU weiter gezogen und den
Sultan von 'Ana niedergemacht hatteh , fuhrte
sie ihr Weg nach Elkeblsa. In dieser grossen
Stadt herrschte der Sohn des hoohbetagten
Emirs |.Lc^, der Emir Elfiafftgl 'Amir, ein tapfe-
rer Reiter, der allein tausend aufwog und Ge-
fahren filr nichts achtete , ausserdem war er
freigebig fiber die Maaseen und kam einmal
Abends kein Gast, konnte er die ganze Nacht
nioht sohlafen. Er gebot fiber 60 Stadte mit
M&rkten und hatte 85000 Mann unter seinem
Befehl, lanter tapfere Krieger, und konnte aus
seinem Reich 3 Armeekorps und mehr zusam-
menziehen. EinesTages sass er in seinem Dlw&n,
als die Hirten ankamen und sich ilber die Ge-
waltthfitigkeiten der Bena hilal beschwerten; sie
waren zahlreich wie Heuschrecken und zehrten
ihnen die Saaten auf. Dariiber wurde er nach-
denklich und berief eiue Versammlung seiner
Emlre und Leute, an der auch 6einVater theil-
nahm. Diese befragte er, was nach ihrer Mei-
nung mit den BenQ hilal anzufangen sei? —
Du hast zu befehlen, o Konig, war die Anlwort;
thu, was du fQr gut haltst. — Gebt ihr euren
Rath: ich bin ja hur Einer von euch, mag ich
immerhin euer Emir sein. — Da rieth sein
Wezlr 'Omeira, er solle an sie schreiben und
den Zehnten an Hab und Gut, Pferden und
Kameelen, dazu einige junge EmlrstSchter von
ihnen verlangen : die jungen M&dchen und Frauen
sind, wie man sagt, sebr soh6n, fttgte er binzu.
Gehen sie darauf ein, gut; wo nicht, bekriegen
und verniohten wir sie. Dieser Vorschlag schien
Allen vortrefflich und schon wollte Elhafegl ein
solches Schreiben aufsetzen, als sein alter Yater
eintrat. Er erzahlte ihm, was sie soeben ver-
handelt: da rieth dieser sehr eifrig von dem
Schritte ab. Beim Krieg kommt nichts heraus,
eagte er; die Benfl hilal sind wackere Streiter,
Aba zeid und die ubrigen Emlre sind ihrer
Tapferkeit wegen weit und breit berfihmt. Sie
wollen nach Westen, ihre SShne zu befreien,
die dort gefangen sitzen: lass sie ihres Weges
ziehen! — Ich bin als tapfer von Jugend an
bekannt, gab Elhafegl zur Antwort, und ffirchte
mich nicht: ich muss mit ihnen kampfen und
43
338
GROSSE ROMANE.
No. 9302.
will ihnen ihre Habe und ihre Madchen ab-
nehmen, dabei bleibe ich. — Einige aber meinten
doch, dass die Ansicht seines Vaters nicht zu
verwerfen sei, Andere dagegen waren fur Krieg.
In diesem Augenbliok kamen Andere herein, an
ihrerSpitze der Emir Jj»i*, und schwuren,
dass die Zahl der Hirten der Benfl hilal fiber
200000 Mann und dass sie alle Saaten und
Flachen abweiden liessen, und baten, bei dem
Sultan derselben vorstellig zu werden, um dies
zu verhindern. Sofort sohrieb Elhafagi einen
Brief an denselben, in welchem er verlangte, sie
mochten umkehren oder den Zehnten zahlen,
sonst drohe ihnen Krieg und Verderben. • — Er
fibergab denselben an den Wezir Mo6lim zur
Bestellung und dieser machte sich auch sofort
auf den Weg. Er fiberreichte ihn an Sultan
Hasan, wurde alsdann in das Gastzimmer ge-
ftthrt, gut bewirthet und ehrenvoll behandelt.
Hasan gerietb fiber den Inhalt des Schreibens
in groBsen Zorn; darauf trat er in Beratbung
mit seinen Emlren. Elfiafagl verlangt von uns,
sagte er, den Zehnten an Hab und Gut, Pferden,
Kameelen, auch eine Anzahl junger Madchen:
wollen wir darauf eingehen? — i)ajjab lehnte
es mit zornigen Worten ab : ich ubernehme es,
fugte er hinzu, ihm das Lebenslicht auszublasen,
und ware er einer von Salomos unbotmassigen
Ginnen. — Aba zeid dagegen sagte: als ich im
Buch der kommenden Ereignisse las, fand ich,
dass Elnaftvgi nicht mit uns kriegen, sondern
uns gastUch aufnehmen und ehrenvoll behandeln
und mit uns gen Westen ziehen werde. — Was
soil ich ihm denn nach deiner Ansicht ei-vridern ?
— TauBche ihn durch Antwort mit allerlei
Redensarten, dann kdnnen wir ja noch immer
sehen.— In Folge dessen schrieb Hasan: du
verlangst von uns den Zehnten und eine Anzahl
Jungfrauen; du bist von edlem Stamme, deines
Gleichen yerlangt nichts Ungebuhrliches. Der
Ruf deines Edelmuthes ist zu uns gedrungen;
wir ziehen nach Westen, unsere Eiuder dort
aus Gefangenschaft zu befreien, und betrachten
uns als deine Gaste ; lass uns hier unter deinem
Schirm und Schatten weilen, bis wir abziehen ;
Sfihe nicht die Thore des Krieges zwischen uns.
Zahlreich sind meine Mannen und Eurcht habe
ich nioht: aber dem Kriege wehren iat besser. —
Ausser ihm sohrieb auch Abu zeid, Dajj&b und
der Qftdl jeder einen Brief: der Wezir nahm
Bie alle und begab Bich damit zu Elfiafagl. —
Hasan unterhielt sich indessen, ale er seinen
Brief abgeschickt hatte, mit Abu zeid und fragte:
wie denkst du fiber die Suche? — Wir mfissen
ihm einen kleinen Streich spielen, sonst konnen
wir nichts mit ihm anfangen. Wir lassen 200
junge Madchen und Frauen sich aufs Beste
putzen, ihre Sanften besteigen und sich zu ihm
begeben; dann mfissen sie sagen: wir kominen
als Gfiste und bitten dich um Speise und Trank.
Um Elgazije's willen wird er von Krieg ab-
stehen; will er aber nicht, so werde ich mit
ihm kampfen und ihm den Todesbecher reichen.
— Thu, wie du willst, sagte Hasan; aber Dajjab
meinte: was soil dies Gerede? Wenn Elhafagi
die Madchen sieht, bekommt er Lust zu ihnen
und behfilt sie bei sich: wie bekommen wir sie
wieder? wer ist im Stande sie zu befreien? und
wenn er ihnen Ungebflhr anthut, kannst du es
wieder gut machen? Es ist ein schlechter Rath!
Nach meiner Ansicht ziehen wir bin und kampfen
mit ihm : Gott giebt Sieg, wem er will ; habt ihr
Furcht, so Obernehme ich es allein. — O Dajjab,
antwortete Abfi zeid, vielleicht fiteht uns noch
viel Kampf bevor: aber was die Madchen be-
trifil, so reiten wir hinter ihuen her und sehen
wir von ihm ein Stuck Treulosigkeit, so fallen
wir Alle fiber ihn her und Gott verleiht Sieg,
wem er will. — Abfl zeid's Vprschlag wurde
angenommen und Abfi zeid liess die Elgazije,
Hasan's Schwester, zu sich entbieten. Er theilte
ihr den Plan mit, gab ihr Verhaltungsregeln
und da sie klug war, begriff sie seine Absicht.
Darauf ging er in die Versammlung zurQck^
befahl den Emlren, morgen in der Fruhe sich
mit ihren Leuten einzufinden und hinter den
Sanften herzuziehen : sie gingen dann auch heim
und machten sich fertig zum Kampfe. Elgazije
aber liess 200 Emlrst8chter zusammenrufen, alle
von unvergleichlicher Schonheit/ und theilte
ihnen mit, dass sie morgen schon geschmfickt
sich zu Elhafagi begeben und um gastliche Auf-
nahme bitten wollten; wenn er fragt, wer ihr
8eid , fugte sie schliesslich hinzu , so sagt ihr :
wir Bind Tfichter von Kameelhirten. Er wird
uns freundlich aufnehmen; sollte er uns aber
als Kriegsbeute festhalten wollen , so stehen
Abu zeid, Dajjab und Zeidan hinter uns. Am
folgenden Morgen bestiegen die Madchen, wie
Braute geputzt, die Kameele mit den reich ge-
schmfickten Sanften: jedes Kameel fuhrte ein
Diener am Halfterband, Elgazije ritt in der
Mitte, um sie herum die jungen Madchen, und
glich dem Neumond mit den leuchtenden Sternen
No. 9302.
GRQSSE ROMANE.
339
ringsum. Die Reiter folgten ihnen. Reitet etwa
eine Meile vorauf, sagte Abtt zeid zu Elgazije,
wir kommen nach. So setzte eich der Zug in
Bewegung. -—Als ElBafagl die 4 Briefe, welche
sein Wezlr ihm flberbracht, gelesen hatte, fand
fm er zwar nichts Anstaasigee darip, aber der Brief
Dajjabs argerte ihn wegen seines herausfor-
dernden Tones. Er liees also die Kriegstrommel
schlagen und machte sich zum Kampfe fertig:
von alien Seiten strdmten ihm die Mannen zu
ond alsbald fanden sich an die 80000 Reiter
bei ihm ein, die kampfesfreudig ihm zuriefen:
die Feinde sollen dein nicbt spotten , dafilr
Btehen wir ein! Als er ausrucken wollte, kam
sein Vater und sagte: halt ein, mein Sohn, oteh
ab ypn den Bena hilal, meide den Streit, ich
fttrchte, dir widerfahrt Leid von ihnen. ■-—
Nimmermehr, vereetste er, ich trete nicbt zuriick,
ich tqVdte den Dajjsb, diesen belfernden Hund,
und haue ihm den Kopf ab wegen aeiner BchnSden
Antwort. Er bbeb also bei seiner A nsicbt und
rflckte mit semen Scbaaren aus. Npoh war er
nicht 2 oder 3 Stunden unterwega, als ihm ein
Duft wie von Moscbus entgegenwehte. Er
wusste nicht, wie ihm gescbah, und fragte seinen
Wezlr: riech bloss diesen Duft; Gott weiss,
bier muse ein Moschuskraut wachsen. — Der
9 Wezlr aber sagte : eieh doch hin, dort kommen
uns Besupher entgegen, von deneu rtihrt der
Duft her.— Ich weiss doch nicbt, sagte er
und ritt weiter. — ElgBzije aber hatte von
Weitem den Staub von Elnafagi's Reitern auf-
steigen sehen : sie war deshalb abgestiegeu und
zpg ihr Kameel mit eigener Hand weiter, liess
alle Madchen ein Gleiches thun uud ihre Diener
mussten binter ibnen hergehen. Dann schlugen
eie die Becken und sangen dazu in den heb-
lichsten Weisen, und je naher sie den Scbaaren
ElKaf&gl's kamen, deeto lauter sangen sie und
soblugen sie die Becken und klatschten in die
Hande. — Als ElBafagl ibrer ansichtig wurde,
erstaunte er liber die Maassen und sab genauer
bin : es waren lauter JUDge schone Madchen,
deren reicher Putz die Sinne bethdren konnte:
er hielt verwundert still, seine Augen verwirrten
sich im Anblick derselben. Auch seine Mannen
hinter ihm blieben stehen, auch ihr Veretand
ging mit ibnen in die Irre. Nun kamen die
Madchen heran, ElgBzije trat vor und sprach :
▲ ihr Reiter, wer von euch ist ElBafagl 'Amir,
der Sultan von Elkeblsa und El'iraq? — Da
sprach er: was willst du von ihm, Schmuck
und Krone der Araber? — Bist du es yielleicht
selbst? — Jawohl. — Sie sah ihn an, es war
ein stattlicher Ritter, auf edlem Ross sitzend,
golddurchwirkte Fahnen fiber seinem Kopfe
flattened: sie trat naher zu ihm und sprach:
o Emir, wir eind arme Leute, unsere Heitnat
hat Misswachs erfahren, wir haben nichts zu
essen. Das Gerucht, dass du Vater der Armen
Beiest, kam auch uns zu Ohren: wir begaben
una zu dir und du wirst denen gewiBS kein
Leid antbun, die um gastliche Aufnahme dich
bitten. — Ibre Rede und ihre Anmutb gefielen
ibm : seid willkommen, ihr Emlrstochter, sprach
er, ihr seid wol von den BenQ hilal? — Jawohl. —
Wessen Tochter seid ihr denn? aus welchem
Stamme? — > Sie lachte. Meiner Treu, sagte sie,
wir sind Tdchter von Kameelhirten. — Da ergriff
ihn Verliebtbeit und Verlangen und aufgeregt
sagte er im Stillen: wenn dies HirtentSohter
eind, wie werden dann die Emlrstochter aus-
eehenP — Jene trat wieder an ibn heran und
sagte: o Emir, du zweifelst noch, ob wir Hirten-
oder Emlrstochter eind. Diese gehen nicbt aus
ihren Zelten, ich aber bin die Tochter des Ober-
hirten und heisse Zahide, und wir wollen nach
dem Westlande, wo die Sfihne unserer Herren
gefangen sitzen. Dies sang sie ihm mit lieb-
licher Stimme vor, dann kam Elmaria, die Tochter
des Qadl, und sang sein Lob, dann sangen
auch die Uebrigen ihm etwas vor, zuletzt El-
watfa, Dajjab's Tochter, welche die Schdnheit
der Tochter der vornehmsten Emlre pries. —
Diese Gesange batten den ElBafagl formlich be-
rauscht und er dachte immerfort: du mocbtest
doch wol jene Madchen sehen, welche diese
bier so sebr riihmen: sollte es wirklicb lieb-
licheres geben als diese? ■ — Er blieb also etwas
verwirrt eteben und dachte im Stillen: nehme
ich sie gastlich auf, so erwachsen mir Ver-
pflichtungen gegen sie und ich kann sie dann
nicht mehr bekampfen; nehme ich sie aber nicbt
auf, so reden sie davon in ihren Liedern. Er
waudte sich also an seinen dritten Wezlr, Na-
mens Qbi>, und fragte ihn um seinen Rath.
Der 6agte: diese Beute ist von selbst in unser
Garn gelaufen: icb denke also, du suchst dir
10 Madchen aus, die (ibrigen vertbeilst du an
deine Leute ; dann machen wir einen "Ueberfall,
todten die Manner und plilndern und bekommen
damit die Emlrstdchter, welche diese so tubmen,
in die Gewalt. — Bei diesen Worten aber ge-
wann der Edelsinn in ibm doch die Oberhand.
43*
540
GBOSSE ROMAN E.
No. 9302.
Er spuckte dem Wezlr ins Gesicht und sagte:
Gott verdamme dich, was hast du fiir gemeine
Gesinnung, wie schandlich redest dul Wie sollte
ich sie me Sklavinnen behandeln, die als Gaste
herkommen und mich urn Aufnahme bitten und
in Gesangen preisen ? — Vor Aerger hatte er
den Wezlr fast niedergestossen , aber dieser
inachte sich aus dem Staube. .— Darauf wandte
sich Elfiafagl an die Madchen und sagte: seid
mir willkommen, tausendmal willkommen; kommt
mit , euer Wunsch ist erfullt : euere Aeltesten
6ollen mir, das schwore ich, Schwestern, euere
Jungsten wie Tochter sein : den Treulosen aber
straft Gott. — ■ O Hafagl, sagten sie nun, wenn
du una gastlich und giltig aufnimmst und unsere
AngehSrigen nicht, das ware eine schlechte
Gastlichkeit : nimm uns entweder Alle auf oder
lass uns weiter gehen oder nimm uds gefangen,
wie dein Schlingel yon Wezlr dir rieth. — Da
lachte er ihnen ins Gesicht und zeigte ihnen
den Hoohsinn der edlen Araber, indeui er sprach:
Wahrhaftig, nicht bloss ihrsollt bei mir gasten,
sondern alle euere Angehfirigen.— — Darauf hiess
er die Pauken schweigen und beschloss Vertrag
mit den Benu hilal und Aufhoren des Krieges.
Daher begab er sich zu ihnen und alter Sitte
gemass, wenn Vertrag nach Feindseligkeiten
geschlossen wurde , prfisentirte der Haufe , der
ihn begleitete, die Lanzen vor den Benu hilal.
Als diese es sahen, thaten sie ein Gleiches:
beide Theile naherten sich einander, stiegen von
ihren PferdeD ab, Hasan und seine Emlre um-
armten den Elfiafagl und seinen Vater, dann
machten sie sich mit ihm auf den W eg. Zu
Hause angelangt wies er ihnen Quartiere an
dem Orte Schone Aussicht (Ji;+J| Xs\^j) an,
Hess sie auch bewirthen, die Emlre aber lud er
alle zu sich und in seine Zelte. Darauf hiess
er sie Alle bei sich , mit herzlichen und an-
erkennenden Worten, willkommen und sagte:
ihr Alle seid meine Gaste 3 Monate, 3 Wochen,
3 Tage, 3 Stunden : und wollt ihr nicht, so t<5dte
ich mjch vor euerer Aller Augen. Auch sein
Vater sprach freundliche einladende Worte:
unser Land eretreckt sich weit hin, bis nach
'Ana und gen Bagdad, filgte er hinzu: lasst
euere Heerden weiden, wo ihr wollt, 'schneidet
Saat ab nach euerem Bedarf. Hasan dankte
ihnen fur ihre Gute und sagte : ihr Weg gehe
nach Westen zu ihren gefangenen Sohnen. —
Fortan fllhrten sie ein herrliches Leben bei El-
Hafagl; zu keiner Tageszeit liess er es an Auf-
merksamkeiten fur sie fehlen und jeden Abend
brachten 50 Kameele Speiee und Trank in die
Quartiere. Die Abende brachte er bei Hasan
zu und mochte sich vor Mitternacbt nie von
ihm trennen. So vergingen 3 Monate. Da kam
eines Tages einer von den BenQ zagbe und
wollte etwas auf dem Markte kaufen. Da sagte
der Handler : habt ihr noch nicht genug an dem,
was euch Elfiafagl zu essen giebt? er ist doch
so freigebig gegen euch, dass ihm selb6t nichts
verbleibt, und nun willst du noch handeln? —
Was das f fir eine Rede ist 1 6agte der Zagbite:
denkst du, er nimmt uns so aus reinem Edel-
muth auf? Weit gefehlt , er thut es nur aus
Furcht vor unseren krummen Sabeln. — Diese
Worte argerten den Kauftnann : 6ie brannten ihm
auf der Seele und schliesslich ging er zu Elfiafagl
und erzahlte ihm die Geschichte. Er gerieth
daruber in Zorn, behielt die6en zwar bei sich,
sagte aber zu sich: ich muss docb einmal einen
Handel mit den Benu hilal baben und ihnen
zeigen, wie viel sie auf der Rennbahn werth
sind.Er liess seine Mannen sich daher rusten
wie zum Kampfe, daun ritt er am folgenden Tage
zu den BenQ hilal und ; stieg bei Hasans Zelt ab.
Sie begrussten sich, Hasan aber fragte: was
hast du vor? es sieht ja aus, als ob du in Krieg
ziehen wolltest. — O Emir, versetzte Elfiafagl,
ich bin des Sitzens uberdrussig: es geht nun
schon in den i. Monat, dass wir uns in Waffen
nicht versucht haben: ich mochte, dass wir
heute ein Turnier veranstalteten und mit einander
fOchten, damit sich zeige, wer der Ueberlegene
sei: ein Gerede, das unter euch im Schwange
ist, giebt mir Anlass, dies zu wunschen. Pfui,
wer kann so etwas sagen? erwiderte Hasan ; oder
auch, es scheint, ale ob du uns beschimpfen
wollest, nachdem du uns bisher geehrt ha6t. —
Bei Gott, versetzte Elfiafagl, deine Vermuthung
ist nicht richtig; aber ob zuerst oder zuletzt,
lass uns hinziehen und ein Sttindcheu tnmieren.
Hasan war es zufrieden, rief Abu zeid, Dajj&b
und die anderen Emlre herbei und theilte ihuen
Elfiafagl's Vorschlag und Wunsch mit. Sie
waren einverstanden, dann ritten sie mit ihren
Mannen auf den Platz und stellten sich in 2 Rcihen
einander gegenilber. Nun focht Elfiafagl mit
HasaD, Dajjjab und dem Qadl Bodeir und be-
siegte sie ; endlich auch mit Aba zeid, der ihm
aber gewachsen und etwas tiberlegen war. Nun
horten sie auf und zogen heim; bei Abu zeid
wuchs die Zmieigung und Achtung gegen El-
No.9302.
ORQSSE ROMAME.
341
liafagl, Dajj&b aber, der von vornherem ihm
nicht wohl wollte, fasste you jetzt an einen ge-
heimen Groll gegen ihn, weil er ihn bei diesem
Turnier vom Pferde geworfen hatte. Die iiber-
^ nommene Frist gastlicher Aufnahme war ver-
^ strichen: daliessfiasan em Mahl zur Bewirthung
von Hoch und Niedrig anricbteu, denn so war
es Sitte vor der Abreise. Als Elhafagl dies
bemerkte, ritt er zu ihm und eprach ganz be-
trubt: o Hasan, wozu thust du so? Als ob dir
von unserer Seite etwas Unangcnehmee wider-
fahren sei! — Bewahre, gab Hasan zur Antwort,
du hast uns immer gtttig behandclt: aber so ist
es 8eit Ahnen Zeiten bei uns tlblich, wenn wir
im Begriff sind, von der gastlichen Statte auf-
zubrechen: deiner aber werden wir vod Ge-
sohlecht zu Gesohlecht dankbar gedeaken. —
Nun sah er ein, dase er sie von ihiem Fort-
ziehen nicht abbringen k6nne, sagte aber : wabr-
haftig, Hasan, ich kann mich gar nicht ent-
schlieseen euoh zu verlassen ; ich mag nicht mehr
ohne euch einen einzigen Tag zubringen; euch
zu verlassen ist inir sohwerer als das Leben
aufzugeben 1 — Gott wird es uns moglich machen,
deine Gote eiost zu vergelten, gab Hasan zur
Antwort: aber jetzt sei so gut und fordere deine
Leute auf, sich bei unserem Abschiedsmable
▼ einzufinden, damit sie auch l'erner uns Gutes
wfinschen m6gen. — Da liesB Elhafagl nach
alien 4 Seiten der Stadt Elkebtsa ausrufen:
Jedermann finde sich da und da ein zum Ab«
schiedsschmause, den der EmlrHnean ben sirhan
giebt. Die Stadt war aber eine haJbe Tagereise
lang und breit, erstreckte sich vom Elfurat bis
zu "-^V O* 6 un< ^ tatte 4 Thore, namlich:
«Xfji U>b, »j^u5JI k^A> t~»b, { J^\ VW, un( *
*^XJi v-Jb und eine Menge Marktplatze. Hasan
hatte 200 Tafeln deckcn laasen — von seiner
eigenen grossen Tafel abgesehen — , und Reiter
ritten ab und zu und fuhrten die Ankommenden
dahin und Diener trugen die Speisen auf. Aber
Schaar auf Sohaar kam und so weit auch der
Platz war, er fasste die Zahl der Gfiste nicht.
Da sohickte auch Aba zeid 80 Tafeln, ebenso
Dajj&b und der Qadl; bei alien war Gold gelegt
unter die Schusseln und manniglioh war erstaunt
Tiber die Praoht. Ale sie dud Alle beim Essen
waren, kamen alle jungen M&dchen und Frauen
der Araber an, kichemd, aingend, Becken und
A Klappern schlagend, und priesen jeden EmTr
einzeln. Elhafagl aber sah die Madchen an
und seine Gedanken verwirrten sich. Da fiel
sein Blick auf Watfa, Dajjabs Tochter, und er
verliebte sich so in sie, dass crdachte: ich muss
mit ihnen ziehen; was im Himmel aufgeBchrieben
ist, wird auf- ; ,Erden nicht ausgeloscht. Die
Giiste aber laagten eifrig nach den aufgetragenen
Geriehten: sie waren so inannichfaltig, dass die
Augen von Hoch und Niedrig vor Erstaunen
still standeu; zu ibren Haupten standen die
Diener mit Trinkwaeser. Darauf riefen sie :
langfc unter die Tischdecken, o Araberl Das
thaten sie und holten Goldstucke hervor, so dass
an jenem Tage die Armen zu Reich en wurden
und das Erstaunen von Hoch und Niedrig fiber
diese Freigebigkeit kein Ende finden konnte.
Da trat Hasan zu Elbafivgi, dankte ihm fur alle
seine Gutthaten, die er und die Uebrigen so
lange Zeit erfahren, und bat ihn, zum Dank fur
seine Giite, die 4 vornehmsten EmlrtSchter,
w-y^i ijiis, seine eigene, { ydaS\ ^Us-, Tochter
des Aba zeid, *Ab s , Tocbter Dajjab'a, *rf,Uil,
Tochter des Qadl, als Geschenk anzunehmen,
dazu auch noch die schwarzen Sklavinnen der-
selben. — Die ubrigen Theilnehmer am Mahle
gingen heim, dankbar fur das Genossene und
erstaunt uber den entfalteten ReichthunK die
Bcwirthung des einen Tages hatte dem Hasan
halb so viel gekostet als der mehr als drei-
monatliche Unterhalt dem Elhaf&gl. ■— Dieser
aber genirte sich und dachte; ich hatte wol
Lust zu ihrcn Madchen, aber wenn ich eine
davoa erbitte, wird man, furchte iehy sagen^er
hat es ja nur deshalb gethan, dass er sie be-
wirihete, und mein Ruf wird darunter leiden und
es heisat: er hat seine Gutthat verkauft. Er
erwiderte daher: ich liebe euch, aber verlange
nicht Geschenke irgend welcher Art. Aber mit
euch ziehen, o Emlre, mochte ich nach dem
fernen Westen, euch halfcn eure S5hne zu be-
. freien, mit euch den Ezzan&tl bekriegen und
besiegen. Wohin ihr gehen wollt, nehmt mich
mit, ich kanw mich nicht von euch trennen, ich
mag ohne euch nicht leben 1 — Hasan nahm
diese Worte nicht fur Ernst: bo gingen sie aus-
einaoder. Aber er befahl 4 Ausrufern, im ganzen
Lager der Benfi hilsl zu verkunden, dass sie die
Zeltseile abschneiden und raorgen in der Fruhe
aufbrecben sollten. Elhaffigl jedoch hieBS den
Seinigen, sich zur Abreise fertig zu maoheD,
iadem or ihnen sagte: wir ziehen morgen mit
den Benu hilal gen Weaten. Als seine Frau
Majj und seine Tochter «j^ dies h5rten, fingen
u weinen und waren auBser
sie
an, bitterlich
342
GROSSE ROMANE.
No. 9302. 9303.
Stande, ihm Antwort zu geben, sondern gingen
zu seiner Mutter jujpit *Jyi und theilten ihr
sein Vorhaben mit. Der sprang vor Betrubniss
daruber fast das Hers; sie ging zu dem Sohu,
traf ihn das Zelt abbrechend und sich reisefertig
maohend und versuchte, ihn von eeinem Vor-
haben abzubringen. Aber alle ihre Voretellungen
und Grttnde waren vergeblich: er b)ieb dabei,
er konne 8ich von den Beua hilal nicht trennen.
Da begab sie sich zu ihrem Manne, erzahlte
ihm ^des Sohnes Plan, mit den Bend hilal nach
Tunis zu ziehen, und dass sie ihn nicht habe
bewegen konnen, davon abzustehen. Da wurde
dem alten Dirgam der belle Tag duster vor
Herzeleid; er begab sich zu dem Sohne und
bat ihn instandigst, daheim zu bleiben. Urasonst!
Lass dns Reden, sprach er, ich kann nicht
anders, ich muss mit ihnen ziehen, ich mag nicht
mehr hier bleiben ohne sie. Da ging der Alte
zu Hasan und bat ihn unter Thrunen, seinen
Sohn su bewegen, dass er daheim bleibe; meine
Augen weinen sich blind, sagte er, mein Herz
geht fort mit ihm in die Ferae, seine Mutter
gramt sich zu Tode ; ich habe nur dieseu eineu
Sohn! Hilf mir, Gott wirdes dir lohnen! —
Auch die Mutter bat ihn, sich ihrer anzunehmen.
Hnsan selbst wurde geruhrt bio zu Thrftnen.
Bei Gott, sagte er, es ist mir schwer, euern
Bund zu losen und dies Leid zu verursachen :
aber euer Sohn ist mir lieber als mein Leben,
theurer als Kinder und Geschwister; er ist uns
ein edelherziger und freigebiger Freund gewesen,
ich kann es nioht uber mich gewinuen, ihn
zuruckzuweisen und in euerem Sinne mit ihm
zu reden. In diesem Augenblick trat Elhafagl
einj^nan begrnsste sich; da sah er seine Eltern
bei Hasan stehen und dachte sich sofort,« was
sie hergeftthrt habe. Mein Sohn, sagte der Alte,
ich wollte die Emlre veraulassen, dich von dem
Mitziehen abzubriugen. — Vater, sagte er, lass
das, und damit genug! _ Da ihm dies nichts
half, wandte er sich an die Emlre und fragte:
wer von euch nimmt meinen Sohn als den
seinigen an? Keiner nntwortete, obgleich er die
Frage mehrmals wiederholte. Willst auch du
es nicht thun, Hasan? fragte er darauf diesen.
Ich kann es nioht, war die Antwort: wenn er
in Zerwurmiss mit Jemand gerathen sollte,
konnte ich dann leicht parteiisch erscheinen
und seinem Ansehen und meinem eigenen scha-
den: aber einer der Emlre kann es ja thun und
ich garantire die Ausfuhrung. Auch darauf gab
kein Emir, als er fragte, Antwort. Endlich
sagte Zeidan: er hat etoe Stelle mitten in meinem
Herzen, das wissen Alle; er soU mein Gast sein,
bo lange ich lebe, ich will von dem, was ioh
habe, halb abgeben; du kannst ruhig sein, und
nun lass das Weinen. Ihr Andern aber Alle,
rttstet euch zum Abzuge morgan, es ist Zeit.
Darauf nahm Elhafagl sein Weib und seine
Tochter mit sich, seinen funfzehnjShrigen Sohn,
Namens ^_,b, liess er jedoch auf Wunsch seines
Vaters bei diesem zurtiok. Dann begab er sich
zu Zeidan und dieser uberaahm ihn von seinem
Vater, in Zeugen Gegenwart. Alsdann wurden
die Tromroeln geruhrt, die Kameele mit den
Sftnften bepackt, die Reiter bestiegen ihre Pferde,
die Frauen ihre Kameele, und dann setzte sich
der Zug in Bewegung. Dirgam und Saula
riefen ihrem Sohne ein herzliches Lebewohl nach,
alle Emlre bittend, 6ich seiner anzunehmen in
Noth und Gefahr: es wurde ihnen Allen weh-
mflthig urns Herz. Der Absohied wurde ihnen
beiderseits schwer: aber trennen mussten sie
sich einmal. So kehrte Dirgam und Saula
mit den Einwohnern der Stadt dahin zurQck,
die Benu hilal aber zogen westwarts und schlu-
gen die Richtung nach 'AzzRz und Haleb ein.
Schluss f. 42": V >Jt ^j^lii fc^s Ste ^
9303. We. 798.
v 36BI. 8«,17-20Z. (21 xl4>/i; 16-17x1 1-12«<">).-
^qstand: fast ganz lose im Einband; nioht ganz eauber,
bsflondere zu Anfeng. — Pap i or: gelb, ziemlich etark und
Rlatt. — Einband: Poppband mit Lederrficken u. Klappo —
Titel fehlt: anf dem Vorderdeokel ateht:
Anfang f. 1": $& ^ if Ui ^Ul Jtf
= We. 853, 2. Weicht oft ab. Besonders
sind hier viel mehr Gedichte. F. 29 ist leer
gelassen; es fehlt dort der Text. Die ganze
Stelle ist ausfuhrlicher als in We. 853, 2.
An die vorliegeude Geschichte echliesst sich
hier sofort die des K6nigs ^Oo in Haleb
(We. 800, 1); ee ist davon hier aber nur der
Anfang vorhanden, iy 2 Seiten (f. 3b*- b \
Schluss f. 36»: UJU V ^J| ^ ^^
a v S u h - r i ft! ?JS? Koh & 0Bli > krfift '8' gef&llig, vooalloa. -
Absohrift o. ,9HI /i8M.
No. 9304. 9305.
GRQSSE RQMANE.
343
9304. We. 897.
1) f. 1-S2.
G6B1. 4 to , 18— 20Z. (23x16; 19x13 cn '). — Zu-
• stand: ziemlicb gat. — Papier: gelb, ziemlieh stark, wenig
glatt. — Bin band: Pappband. — Titeluberscbrift f. 1°:
Anfang f. 1 B : I L4£> U Uii LJ vJuJ 5
&3\ aajJw^ KkmaXJI i«i>jl»» LuumaJI <Ni^b A^aiiXs
= We. 853, 2. Es weicht sehr etark ab
in den Einzelheiten, ist auch ausfQhrlicher und
hat mehr Verse; ist auch von We.798 abweichend.
Sohluss f. 32*: 1 ixAc 4JaL> s,WI *J ^
Sohrift: die gewolinlicbe kleinore fluchtige Band. —
Absobrift om ,260 /io44.
9S05o We. 854.
1) f. 1-19".
31 Bl. 4 10 , 17-19 Z. (22X16; 17'/ a -18x 12ya-13"»).
Z us tail d: nicht ganz feat im Eitiband, aoch nicbt recbt
saabor. — Papior etc. nnd Schrift wo bei We. 853. —
Titel f. 1 B : v_JU> 5 ;j^£ .. Jlj^X (Dor Zuaatz v_Jb- 5
_^ boziobt sioh auf das 2. Stuck dieses Bandeo.)
* Anfang f. 2": ^UJI (lUli J^>y f ^UU! J^!
q/> ^s>-LsJ-! » Ju>S iibl# ,^.o ^jl LiS LJ «_^*^ . . .
Nachdem Elhafagf sich den BenO hil&l an-
geschlossen, zogen 6ie weiter und setzten fiber
den Frat (olyiJI). Nun war damals im Lande :Lc
ein Eegent Namens iW ic^t^Jt, der 100000
Reiter unter seinem Befehl natte. Eines Tages
sass er in seinem Dlwan, als ein Kaufmann,
der aus Haleb geburtig war, zu ihm kam und
erzahlte: Wir waren unarer vier Kaufleute in
El'iraq und reieten naoh Elkeblsa: da sahen
wir dort bei dem Herrn des Landes, dem Emir
Elhafagl, die 'Benu hilal. Es sind Araber,
zahlreicb wie die Heusohreoken, die waren bei
ihm su Ga8te. Und nun erzahlte er ihm deren
Geschichte : Hungersnoth, Kampfe, Plunderungen,
Alles der Wahrheit gemass. Ale {£)*>)*& *^ eB
gehort und zugleich auch, dass ihr Weg sie
Qber eein Land fuhre, liess er einen Mann
Namens Sabiq ben k&sib holen und gab ihm
"fp den Auftrag, nach Elkeblsa zu gehen und dort
Kundschaft ttber sie einzuziehen, damit er, wenn
eie kamen, auf seiner Hut Bein und sie in die Ebe-
aen und Berge jagen kdnne. Sabiq machte sich
also auf* den Weg und als er nach LsJi kam,
sah er die Zelte weithin uber Berge und Thaler,
Ihre Menge setzte ihn in Erstaunen; er ging
zwischen die Zelte durch, streifte von Stelle zu
Stelle berum und fiel dabei dem Abu zeid auf.
He, Freund, rief er ihm zu, was etreifst du so
berum? — Zu keinem besonderen Zwecke; ich
hatte feineZeuge feilgeboten und gehe nun fort. —
Gott erh'alte dicb, duStadter-Gesicht! ich ver-
muthe, du bist aus der Gegend von Haleb und
'Azzaz uDd man hat dich als Spion herge-
schickt und du gehst nun, um zu berichten, wie
es hicr aussiebt. Diese Worte machten ihm
Angst. Bei Gott, eagte er, wenn du mir die
Wahrheit sagen willst, werde ich dir nichts
verheimlicben ; aber sag mir, wie heisst du? —
Abu zeid Selftme der Hil&lite, ist mein Name. —
Du bist Aba zeid? — Jawohl. — Bei Gott,
AbQ zeid, die Luge liegt dir fern : nimm mich
in deinen Schutz, so sag ich dir Alles. — Ver-
hehle mir -nichts, sagte Abu zeid, bo sag ich
dir meinen Schutz zu. Nun erzahlte er ihm,
er komme von 'Azz&z im Auftrage des El'azzazi.
des Statthalters des Kdnigs Bedrls in Haleb.
um zu forscben, wie es bei den Benu hilal aus-
sehe; zugleich warat er ihn, in jene Gegenden
zu kommen, da grosse Heere bereit standen,
sie zu bekfimpfen. — Darauf zahlt ihm Abu
zeid die Streitkrafte der Benu hilal auf; er moge
seinen Herrn warnen, mit ihneu anzubinden.
Dann nimmt er ihn mit sich in sein Zelt, be-
wirthet ihn und begiebt sich mit ihm zu Sultan
Hasan. Ich habe Angst vor ihm, ,sagte Sabiq;
sei unbesorgt, war die Antwort, Hasan ist so
gutmtithig wie Einer. Als sie angekommen,
setzte sich Abu zeid zur Rechteu Hasaus, Sabiq
aber blieb an der Thi&r stehen. Wen hast du
denn da mitgebracht? fragte Hasan. — Er ist
aus 'Azzaz; aber ruf ihn und frag, weshalb er
hergekommen ist. — Hasan rief ihn heran und
fragte, wer er sei und was er wolle? — Er gab
daruber ganz offen Auskunft. Der Sultan laehte,
gab ihm ein Geschenk und sagte: geh zu dcinem
Herrn und sag ihm, was du gesehcn hast. —
Nun kehrte er zuruck, trat vor ^El'azzBzi und
sprach: o Herr, die Sache ist bedenklich : es
sind Leute, an denen nichts auszusetzen ist;
ihre Menge ist zahllos, ihre Reiter hitzig drein
fahrend, wie Feuerflammen. Dann erzahlte er
seine Erlebnisse mit Abll zeid und Hasan und
was er gesehen und welohen Eindruck Alles
auf ihn gemacbt habe. — Dem El'azzazi wurde
344
GROSSE ROMANE.
No. 9305.
die Sache bedenklich und er fragte seine Um-
gebung nach ihrer-A.n8J.oht, was zu thun sei? —
Sie riethen: zuerst theile dem Konig Bedrle die
Sache mit und bitte ihn, dass er zu Hfllfe
komme, ehe jene euch fiberfallen und vernichten.
Dieeer Rath schien ihm gut und er schickte
sofort einen Brief des Inhalts an den Konig ab.
Dieser verlor fiber die Mittheilung fast den
Verstand. Er las semen Vornehmen den Brief
vor und fragte nach ihrer Ansicht. Da erhob
sioh sein Qberwezlr Namens Jv^s* (j^J-\ und
sagte: lass dem El'azzazl sagen, er "solle seine
Mannen sammeln, sich rfisten und auf seiner
Hut sein; und so thu auch du selbst, sammle
die Heere und Hfllfstruppen, und wenn dieBenu
hilal nach 'Azzftz kommen, so greife du sie von
vorn an, ich werde yon hier aus ihre Heerden
und Familien rauben und plflndern , wfihrend
sie selbst in Kampf begriffen sind; dann werde
rch von hinten, El'azzBzI sie vou vorn angreifen
und wir vernichten sie so vollstfindig. _ Das
ist ein vortrefflicher Rath, sagten Alle und
K6uig Bedrts theilte sofort dem El'azzazl seine
Verhaltungsmassregeln mit. Als dieser den
Brief gelesen, freute er sich sehr und brachte
alsbaH 80000 Reiter zusammen und wartete
der Dinge, die kommen wfirden. — Die Benu
hilal waren inzwischen fiber den Elfurftt ge-
setzt und in das Qebiet yon 'Azzfiz gekom-
men, Hasan faatte sich in v^b an der Wiese,
Abu zeid in « r «^ bis gen Kfiris C^.tn,
Dajjab in *jiiX und Bodeir in den Bezirken von
u4T n'edergelassen. El'azzazl war fiber ihre
grosse Anzahl ganz erstaunt, schrieb aber doch
an Hasan, ermfige sein Land verlaesen, sonst
wflrde er sie bekriegen; wollten sie aber durch
das Land Ziehen, so mSchten sie den Zehnten
ihrer Habe, Pferde und Kameele und 2000
Stficke verschiedener Waffen, dazu noch 50 aus-
erlesene Jupgfrauen, Tfichter der angesehensten
ILmire, an ihn abgeben. Zugleich schickte er
auch erne Mittheilung an Konig Bedrts: dieser
liess sofort den ElhozB'l ausrflcken. Hasan aber
geneth fiber den Brief des El'azzazl in grossen
£om. Z&fallig war von den Emlren keiner bei
inm; er zernss vor Aerger den Brief und be-
antwortete ihn dahinrWir sind aus Negd fort-
gezogen, baben eine Menge grosser KSnige auf
unserem \^ e ge besiegt: was f&Ut dir ein, du
Wicht, mit defnen Porderungen unserer Habe
und unsererMadchen? Seiverstfindig und er-
6flne keineFeindseligkeiten, es wflrde dir schlimm
ergehen, ich warne dichl — Diese Antwort
brachte den El'azzBzI ausser sich, dass er fast
blind wurde vor Wuth; sein Volk musste sich
kriegsbereit machen und am nfichsten Morgen
rfiokte er unter Trommelschlag aus gegen die
Quartiere des Sultans Hasan, die ihm am nfichsten
lagen. Hasan sah ihn ankommen und liess seine
Reiter gleichfalls ins Feld ruoken. Er schickte
aber seinen Emlren keine Nachricht, weil er
dachte: ich werde allein mit diesen Peinden
fertig. Die Schlachtreihen s standen einander
gegenflber; da ritt ^L^», Hasans Brnder, in
die Schranken und forderte den El'azzBzI zum
Zweikampf. Dieser stellte sich ihm sofort:
beide entwickelten eine staunenswerthe Gewandt-
heit und Tapferkeit; einen furchtbaren Hieb des
Higazl wehrte sein Gegner mit dem Schilde ab,
er glitt aber auf den Nacken des Pferdes und
hieb diesen durch, so dass Pferd und Reiter zu
Boden stftrzten ; Higftzl wollte nun ihm den
Gnadenstoss "ersetzen, aber die Mannen des
Erazzfizt warfen sich ihm entgegen und zogen
ihren Ffihrer unter den Pfissen der Rosse hervpr
und brachten ihn vorn Schlachtfeld. Darauf
kfimpften beide Theile mit einander in furcht-
barem Gedrftnge und Gelarm bis zum Abend;
die Leute des El'azz&zl wurden gesohlagen und
flohen, die Bentt doreid verfolgten sie bis zur
Stadt. DieThore wurden hinter den Flfichtigen
gescblossen, die Sieger kehrten in ihr Lager
zurfick. Ueber 1 000 feindliche Reiter waren
in diesem Kampfe gefallen, El'azzBzI bereute,
dass er sich auf den Kampf eingelassen, liess
seine Leute und Reichegrossen zusammenkom-
men und berichtete fiber die Tapferkeit der
Bena hilal und wie es ihnen selbst ergangen
sei. In diesem Augenblicke kam ein Bote von
ElBozB'l, dem Wezlr Bedris', der seine morgige
Ankunft meldete, urn die BenQ hilal alsdann
von hinten anzugreifen, wahrend El'azzazl die-
selben von vorn niedermachen solle. In freudiger
Hoffnung auf Sieg brachten sie die Nacht hin
und ritten dann aus, dem Bundesgenossen ent-
gegen. Darauf stelltea sie ihre Haufen in
Schlachtordnung. Elfioza'l aber war mit 100000
Reitern von Haleb aufgebrochen und den Benfl
hilal bis auf 4 Stunden nahe gekommen, hatte
sich dann in einen Hinterhalt gelegt und wartete,
bis die feindlichen Reihen mit einander in Kampf
waren. Die Haiae seiner Truppen schickte er
dann gegen die Peinde, mit der anderen mar-
schirte er gegen dieAnsiedlungen der Bentt doreid.
No. 9305.
GROSSE ROMANE.
345
Jene uberfieleu die Zelte, in welchen 20 000
Mann unter Ftthrung des Emirs Tawl: er wehrte
sich gegen die Uebermacht aufs Tapferste, und
auch seine Leute kampften so tapfer, dass sie
den Angriff zurliokschlugen und der Feind gegen
Abend abzog. Hundert Feinde hatten sich aber
innerhalb der Zeltreihen versteokt, ohne dass
Jemand sie bemerkt hatte. Diese nahmen
20 EmlrstSchter gefangen, darunter a^l^-l, Negla,
Zeinab, Tochter Qaid's, Elmaria, U^, Tochter
des Errijasl , ferner die Tochter des Goneim
ben muflih und andere, und brachten sie ohne
weiteres Aufsehen in die Festung 'Azz&z. — Die
anderen 50 000 Mann unter Elhoz&'l's Fflhrung
ilberfielen von hinten her den Sultan Hasan;
dieser aber 6ah sie kommen, alarmirte seinVolk
uud warf sich den Feindeu entgegen und ver-
richtete mit den Benu doreid Wunder der
Tapferkeit, bis gegen Ende desTages die Haufen
kamen, welche sich vor Tawl fliicliteten. Diese
Uebermacht lastete zu schwer auf den BenQ
doreid und sie zogen sich Abends geschlagen
in ihre Zelte zuriick. Die Heere von 'Azz&z
und Haleb aber, deren Zahl an jenem Tage
280 000 Mann gewesen, kehrten , nach Haleb
und 'Azzaz frohlockend zurUck. Hasan jedoch
begegnete bei seiner Heimkehr dem Emir Tawl
ben malik, der ihm seinen Kampf erzahlte. Als
dieser dann aber in seine Zelte kam, empfing
ihn allgemeines Schreien und Wehklagen und
er erfuhr den Raub der 20 Madchen. Als Hasan
davon hfirte, platzte er fast vor Ingrimm und
schrieb den Vorfall sofort an Aba zeid. Dieser
Hess schleunigst seine Mannen sich sammeln,
seine Reiter zu Pferde sitzen, und ritt mit Zeidan
und anderen Helden fort, schickte auch an den
Q&dl Bodeir Botschaft, mit seinen Leuten sich
einzunnden. ±>ajj&b lag zu weit ab und erhielt
keine Nachricht. Darauf begaben sie sich in
Eilmarschen wahrend der Nacht gen 'Azz&z,
wo sie am Vormittag anlaugten. Die Truppen
des El'azzazl waren schon im Kampf mit Hasans
Heer begriffen, als Abfl zeid mit seinen Mannen
6ie iiberfiel und unter ihnen verheerend wuthete
und etwa ein Drittel derselben niedermachte.
In dieser Noth sturzte sich nun auch der Qadl
Bodeir, der soeben auf dem Schlachtfelde mit
den Benu 'amir anlangte, auf sie und bedrangte
sie von alien Seitcn. Da bemerkte Aba zeid
den Elhoz&'l, der seine Truppen noch immer
zum Kampf und Widerstand antrieb; er braoh
sich also Bahn, hieb Alles vor sich nieder, bis
HAUDSOHMFTEN D. K. BD8L. XX.
er ihm gegentiberstand, warf sich auf ihn und
ftthrte einen veruichtenden Sohwerthieb gegen
ihn. Er fing ihn mit dem Panzer auf, er drang
aber doch bis auf die Schulter durch und ver-
wundete diese betrachtlich. Da ergriff er die
Flucht auf Haleb zu und 1 seiner Reiter folgten
ihm ; die llbrigen Truppen flohen, von den BenO
hil&l verfolgt, bis sie die Stadt erreicht und die
Thore derselben verschlossen hatten: die Sieger
aber kehrten in ihr Lager mit grosser Beute
zurQck. El'azzazl aber yersammelte, sobald er
in die Stadt zuruckgekommen war, seine Grossen
und uberrechnete mit ihnen ihre Verltistc: es
fand sich, dass sie mehr als 50000 Reiter ver-
loren hatten. Da vergoss er Thrftnen nnd sagt^:
o Leute, wirwollen uns hier einschliessen bis
auf bessere Zeiten: denn wenn wir morgen
wieder zum Kampfe ausziehen, verniehten sie
uns mit Stumpf und Stiel. Wahrend ^sie noch
so redeten, kam ein Schreiben von Elhoza'l an,
der sie ermahnte, weiter zu kampfen, bis er
den Konig Bedrls und neue Heere herbeifuhre
und die Feiude ganzlich ausrotte. In Folge
dessen beharrten sie helm Kampfen uud gaben
sich der Hoffnung auf Sieg hin. — Zu der-
selben Zeit hatten sich in Hasans Zelt die Emire
versammelt und frenten sich ihres Sieges. Da
fragte Hasan den Aba zeid : was wollen wir
nun weiter beginnen? ich hftrme mich fiber die
Gefangennahme der Madchen ab und fttrchte,
wir bekommen dadurch noch schwierige Handel:
was rathst du zu thun? — Der rechte Rath
kommt von Gott, antwortete er, aber ich hoffe,
morgen sie zu befreien und die Feinde zu ver-
niehten. Er ging heim, nahm am naohsten
Morgen aus seinem Zaubersack allerlei Krauter,
kochte und machte sie kunstgereoht zu einer
Schminke, schminkte sich damit, so dass er
aussah wie eine habesitische Sklayin, farbte sich
die Augen schwarz , legte Fusszierrath , Arm-
spangen und Ringe an, zog ein seidenatlassenes
Kleid an, nahm 4 schone vollbusige Jungfrauen
mit, reichgeschmuckt wie Braute, und jede von
ihnen bestieg eine Sanfte: so begleiteten sie die
Reiter in den Kampf, die unter Hasans Fuhrung
und unter Trommelschlag sich auf der Wahl-
statt aufstellten. Auch El'azzazl zog, sobald
er die Trommeln der Feinde wirbeln h6rte, ins
Feld. Die Madchen in den Sanften hielten
hmter den Benu hilal und feuerten diese zum
Kampfe an. Hasan gab den Seinigen einen
Wink zum Angriff: sofort sttirzten sie vor,
44
346
GROSSE ROMANE.
No. 9305.
griffen an und auf der ganzen Schlachtlinie
entspann sich der Kampf. Dies dauerte etwa
-i Stunden: da rief Hasan die Seinigen und floh
und alle Bentl bilal folgten ihm in eiliger Flucht
und die Feinde verfolgten sie. Die Madchen
aber trieben ihre Kameele zur Flucht auf die
Feinde los: und ale diese ihrer ansichtig wurden,
umstellten sie Bie und brachten sie zu ETazzazl!
Hocherfreut kehrte dieser mit seinen Truppen
heim, Hess die Thore schliessen, setzte sich in
seinen Palast und gab sich freudigen Hoffnungen
bin. Dann liess er die gefa D genen Madchen
yor sich bringeu und ihre Schonheit ergotzte
ihn so aehr, dass er auch die anderen Madchen
kommen liess, die fruher erbeutet waren. Da
funkelten seine Augen vor Lust, Elgazije aber
sah den Aba zeid an, erkannte ihn zwar nicht,
wunderte sich aber doch, woher das Madchen
komme, sah ihn aber wiederholendlich an: da
gab er ihr einen Augenwink, nun wusste sie
Bescheid und sang ein Lied, in welchem sie
lhres Stammes Helden lobte und ihre Hoffnung
auf Rettung durch deren Tapferkeit aussprach.
El azzazl wunderte sich darfiber. Dn lobst die
Deinigen, o Zier der Araber, sprach er zu ihr,
und du sohmfthst uns, und doch sind sie AHe
vor une geflohen wie die Schafe. — Bei Gott,
sagte sie, und wenn ihnen 1000 Helden wie d J
entgegentraten, sie machten sich nichts daraus:
aber Alles , was geschieht , let Sohickung des
Hdchsten. r- Bei diesen Worten drang Liebe
und Verlangen zu den SchSnen immer mehr in
sein Herz: darauf ging *r in ein Sohloss, das
Oj^J! hiesB, lieBs die 10 S&hne seines Ohme
kommen, sie mussten eich urn ihn setzen; dann
liess er auch die Madchen kommen und musterte
sie, eine naeh der anderen betrachtend. Dabei
wurde er aber ganz verwirrt, eine schien ihm
immer schoner nnd reizender als die andere, bis
sein Blick auf die Sklavin -fid, Er betrachtete
sie^mehrmals, wunderte sich Qber ihre Anmuth
und aie machte einen tieferen Eindruck auf ihn
als M^Gbrigen. Wie heisst du, allerliebstes
Kind ? fragte er f - O Herr, ich heisse Selm&. —
Wessen Sklavin bist du?_ Ich bin Sklavin
des Serrf Ibn hasim und dies ist meine Herrin,
Elgazije, und er hat uns bei dem ersten Streifzug
gefengen genommen. _ O Sehna, sagte er, du
bist ohne Gleichen und passt am besten dazu,
uns mit deiner Hand den Becher reinenWeines
zu reichen. Mit diesen Worten liess er Wein-
krug und Beoher bringen und sagte: steh auf,
Sehna, schenk uns ein und heute Abend wollen
wir uns lustig halten. Sehr wohl, sagte Bie/
sprang auf, streifte ihre Aermel in die Hohe,
kokettirte mit ihrem Gange und ihren rothen
Backen und ihren Looken so sehr, dass sie ihn
ffirmlich bestrickte; dann nahm sie den Becher,
fttllte ihn und reichte ihm denselben hin. Er
nahm ihn und ging zu den Madchen und sagte
zu Elgazije: du bist die Gattin des Serif? w
Bei dem Leben des Serif, du sollst mir zu dem
Beoher ein Lied singen, urn mein ^ergnugen
zu steigern! — Darauf sang sie: trink den
Becher duftenden Misohweins und freue dich
des Anblicks der SchSnen um dich. Aber hor
meinem Worte: du thust Unrecht und wirst es
bereuen; das Rechte kommt dir von einem
Ritter, der furchtet sich vor dir und vor Tau-
senden nicht; morgen l&sst er dich todtauf der
Wahlstatt liegen und Aba seib&n heisst der
Held. Ich wame dich vor ihm. Trink denn,
'Azz&zl, den Giffcbecher, dein Herz wircl dayon
springen. — Dies Lied brachte ihn in Zorn:
du lobst den Aba zeid, und deine Leute sind
doch Feiglinge: so wahr ich lebe, waren ihrer
doppelt so -viel und noch mehr, ich machte mir
nichta aus ihnen. Du denkst wol, wie mir
scheint, dass du noch von mir aus der Haft
herauekommst? Damit iet's nichts! Morgen frUh
reite ich gegen die Deinigen mit meinen Mannen
und vernichte sie und dann spllet du, nieder-
trachtige Dirne y deinen Lohn haben. — Sie
Bchwieg darauf still und sagte kein Wort mehr.
Seine Vettern aber eagten: wir haben wederim
Guten noch im Bftsen etwas damit zu thun,
wir mflssten una doch auch etwas mit diesen
hubeohen jungen Madchen amftsiren! Da wandte
sich El'azzazi an Selmft und sagte: fall den
Becher! Dann nahm er ihn, gab ihn an El-
maria und fragte: nun, wie ist denn dein Name?
wessen Tochter bist denn du? — Ich heisse
Ehn&ria, eagte sie, und bin Tochter des Q&dr
Elbodeir. — Sing uns etwas vor, aber zieh
kerne Sorgen und b5ee Gedanken herbei. —
Sehr gern, sagte sie. Abu zeid aber gab ihr
einen Wink, der sagen sollte: berauscht ihn, so
viel ihr kdnnt, durch die Lieblichkeit eurer
Lieder. Darauf sang sie ein Lied zum Lobe
ihrer SchSnheit. Es erg5tzte sie Alle dermaassen,
dass sie fast ihrer Sinne nicht mehr maohtig
blieben. El'azzazi trank wieder einer Becher,
liess ihn aufs Neue fallen und reichte ihn an
Negla. Und wer bist du und wesaen Tochter?
Ho. 9305.
GROSSE ROMANE.
347
iragte er. — Ich heisse Neglfi, sagte sie, und
bin Sultan Hasan's Tocbter. — Beim Leben deinea
Mannes Mar'l, du sollst mir ein Lied singen
toii deiner Liebe zu ihm und wie es dir, seit
er fort ist, ergangen ist, ^~ Da singt sie, wie
froh sie im Traum gewesen, als er sie besucht
hat, und wie ©lend sie sich geftthlt, als sie er-
waoht sei. O Wind, sagt sie, bring ihm Bot-
schaft und Grass von mir; sag ihm: dass wir
hier gefangen sind bei bSsen Leuten, in der
Festung ' Azz&z in Sorgen und Noth, trotz Beoher
und Wein. O Aba zeid, hilf uns aus der Qual,
rette uns, du tapferer Held ! — Darauf erwiderte
ihr El'azzazI, ebenfalls singend : deinen Mar'l
wirst du nicht wiedersehen im Traum, nbch
deine AngehSrigen im Dunkel der Nacht. Ver-
gebens rufst du euere Streiter, sie sind fern von
hier in ihren Zelten. Wo ist Abu zeid, den
du rufst? er i8t weg, entflohen. Die Benu hilal
sind zeretreut, geflohen aber Wusten und Hflgel,
■wir aber sind die L6wen, die deinigen nur
Lammerl Ich aber, El'azzazI, bin gefibt im
Kampfe, bin der Held am Tage. der Schlacht. —
Nach diesen Worten irank er wieder einen
Beoher, dann eagte er: nun iat's genug, Selma,
ioh bin mttde. Damit ging er in sein Zimmer
innerhalb des Sohlosses und rief Selma zu:
bring mir die Elgazije und Elmaria her, sie
solleB hier schlafen. Seine Vettern aber gingen
verdriesslich weg, denn er hatte ihnen nichts
2U trinken gegeben; sie legten sich schlafen in
«inem anderen Palaet. Selma aber fuhrte die
beiden Frauen zu El'azz&zi, dem der Wein vpllig
eu Kopf gestiegen war. Als sie bei ihm waren,
wollto er aich der Elmaria nahern, aber Selma
eagte: deine Vettern, o Herr, sind sobon b6se
auf diob fortgegangen , weil du ihnen Eeinen
Wein abgegeben hast und sie auch yon den
schSnen Madchen nichts gehabt haben. — Selma,
sagte er, ich ware zu tadeln, wenn ich bei
vollem Verstande gewesen ware; nun geh aber
zu ihnen und gieb jedem von ihnen zu trinken,
ich aber bin mude. — O Herr, sagte sie, bevor
du schlafen gehst^ trink noch diesen Becher
sum Schluss; ich habe ihn deinetwegen voll-
geschenkt und ich reiche ihn Keinem als dir. —
Nun denn, auf dein Wohl will ich ihn trinken,
aber nur unter der Bedingung, dass du mir ein
passendes Lied dazu singst. — Sehr gem, sagte
Selma, und sang ein Liebeslied zum Preise der
Elmaria, ihn wie zum Scherz vor ihr warnend.
ihre schone Stimme hatte ihn berauscht, wenn
er es nicht schon ohnehin gewesen ware; auf
ihre Worte hatte er gar nicht geachtet. Darauf
trank er den Becher aus: :sofort wurden seine
Augen stier, er fiel um. Sie liessen ihn liegen,
Selma ging zu den Vettern, begrusste sie und
sagte: ich habe dem Herrn gesagt, dass ihr
Terstimmt fortgegangen seid ; es war mir das
ja sehr unlieb , deshalb habe ich, als ihr fort
waret, ihm Vorwurfe gemacht, da hat er denn
befohlen, jedem von euch Wein und ein Madchen
zu bringen. — Dies war ihnen wie ein Traum;
sie freuten sich unbandig, dankten ihr vielmala
und versprachen ihr allerlei, dann sagten sie:
nun bring her, Selma. — Sehr gem, sagte sie,
ihr seid aber 10: wenn ich jedem einschenke
und dazu singe, das wurde zu lange dauem;
ich will lieber euch Allen mi t einem Male ein-
schenken und euch Allen dazu ein passendes
Lied singen: dann trinkt ihr und dann hole ich
euch die Madchen. — Vortrefflich, sagten sie,
das thu, briug uns Wein her; ein Madchen
wie du pnsst filr Konige. — Danu ging sie,
holte den Wein, schenkte Allen ein uud sang:
trinkt den Mischwein, wohl bekomm's, anders
bleibt euch nichts iibrig. Ihr seid Em Ire in
'Azzaz: dies Land ist ein Thor zumVerderben.
Wir sind hergekommen, unseres Wege9 ziehend ;
El'azzazI verlangte von uns all unsere Habe;
wir wollten Schatze und Heerden ausliefern: da
kam Elhoza'l und zog gegen un6. Ihr habt
uns erbeutet und hergebracht, aber die Zeit
rollt, Niemand ist vor ihrem Wechsel sicher.
Trinkt cure Becher, wohl bekomm's: dann kdnnt
ihr Wunder sehen, o Konige 1— Als sie aus-
gesungen hatte, freuten sich Alle tiber ihre
schone Stimme und tranken Alle ihren Becher
aus; dann fielen sie Alle zu Boden.— - So war
denn die Sache nach Wunsch zu Ende gebracht,
sie Alle hatten Schlafpulver bekommen. Nun
sprang Abu zeid auf und ging heraus und rief
die Madchen und sagte: je 2 von euch tragen
einen dieser Hunde nach unten. Das thaten
sie, indem die Einen die Arme, die Andem die
Beine anfassten; Abu zeid schleppte den El-
'azzazI nach unten. Unterhalb des Schlosses
war ein Teich, an des&en Rand standen Saulen;
an eine dieser Saulen band Abu zeid den El-
'azzazI, dann gab er ihm Gegenpulver, er schlug
die Augen auf, sah die Madchen und Selma
vor sich stehen. He, Selma! rief er,-— Jawohl,
Herr, antwortete sie. — Wer hat diesen Streich
uns aagethan? — O.Herr, ich habe es gethan. —
44*
348
GROSSE ROMANE.
No. 9305. 9306.
Verfluchte Dime, weshalb ? — O Herr, urn dioh
fiber meine Niedertrachtigkeit aufzuklaren ; aber
du sollst gleich sehen! — - Damit zog er aus
seinem Gfirtel ein vergiftetes Messer und spraoh :
O 'Azzazl, sieh dort deine Vettern : und damit
schlachtete er sie am Rande des Teiches ab,
allzusammen, vor seinen Augen. — Als El-
'azzazl das sab , etarb er. fast bei lebendigem
Lei be und sagte: icb rufe deinen Sobutz an,
o Selmal — Abo zeid aber sagte: Alles ausl
du Feigling, kein Anderer steht vor dir als der
Emir Aba zeid, der Herr der Ritter, der Ver-
theidiger der Frauenzelte ! — Als jener diese
Worte horte, starb er anscheinend ypr Scbreck
und fiihr dahin, Abu zeid aber wuscb sein Ge-
6icbt und er kam wieder zu sich und bat Abu
zeid um Gnade und Schutz, er aber verbdhnte
ihn. Noch einmal bat er den Aba zeid: ich
nehme deinen Schutz in Anspruch, Gnade 1 Da
sagte er : icb gewahre sie, aber erst nimm diesen
Schlagl Damit hieb er ihn mitten durch. Sofort
nahm er den Manuern ihre Kleider, zog sie den
Madchen an, gab ihnen auch deren Waffen,
nahm den Siegelring des El'azzSzI, schrieb auf
ein Blatt: dem Trager dieser Schrift sollt ihr
geben, was er verlangt, und Keiner soil dagegen
sein , untersiegelte sie, nahm sie in die Hand,
zeigte Blatt und Siegel dem Stallmeister : dieser
verneigte sich , holte die verlangten Pferde.
Diese fuhrte Aba zeid zu den jungen Madchen,
lieBB sie aufsitzen , ging vor ihnen her, zeigte
Jedem, der ihnen in den Weg trat, das Scbrei-
ben mit dem Siegel, und kam so an das Stadt-
thor. Der Pfbrtner offnete ibm, nach Vorzeigung
des Schreibens, das Thor; darauf kehrte er sich
um, haute ihm den Kopf ab, liess das Thor
auf, nachdem er mit den Madchen heraus war,
und liess einenRuf, laut wie Donner, erscballen.
Sofort kam der Emir Hasan mit den Bern! hilal
an, muthig wie Lowen des Dickichts, Zwischen
ihm und Aba zeid war namlich abgemacht,
dass er auf die Stadt losreite und um diese
Zeit dort auf ihn warte. Nun fuhrte er sie in
die Stadt, die Einwohner und Soldaten lagen,
da es Nacht war, in tiefem Schlaf'e: sie aber
storten sie auf, macbten sie nieder und mordeten,
was ihnen vor die Klinge kam, bis der Rest
am Morgen um Gnade bat. Da liess Hasan
und Abu zeid dem Blutvergiessen Einhalt thun;
nun plflndertc man den Palast von 'Azz&z und
kehrte mit den Schatzen und der Beute beladen
siegreich ins Lager zuruck. Die Beute wurde
zu gleichen Theilen vertheilt und auch Dajjab
erhielt sein Theil, obgleich er nicbt dabei ge-
wesen war. Er kam erst gegen Abend des
Tages mit seinen Leuten an und fragte: wo
sind die Hunde geblieben, welche Richtung
schlugen sie ein, dass wir sie verfolgen und
verniohten kdnnen! — Da erzahlte ihm Aba
zeid, wie die Sache verlaufen sei, fugte aber
hinzu: hier hast du doch deinen Antheil von
der Beute! — Gott segne dioh dafflr, Abfl
zeid! indessen, so Gott will, werde ich bei Ge-
legenheit ebenso verfahren. — Akdann sagte
Aba zeid zu Hasan: die Feinde, welche von
hier gefluchtet sind, haben sich nach Haleb
begeben; ich sage dir, KSnig Bedrle earn melt
sein Heer und beabsichtigt, uns noch Umstande
zu machen; denn sein Wezlr ging verwundet
von mir und entfioh nach Haleb: der wird dem
Konig Alles erzShlt haben und ioh sage euch
(und Gott weiss es am besten}, er wird uns
den Weg von vornher verlegen. Da sprang
Dajjab auf, drehte seinen Scbnurrbart und sagte:
ich ubernehme diese Hunde, und waren sie
zahlreich wie Sandkorner! — Nachdem sie noch
3 Tage dort verweilt, wurde die Trommel zum
Aufbruch gerflhrt und -der Zug ging weiter,
Soldaten, Reiter, Frauen, Kinder und Kneohte
und Magde. —
Schluss f. 19*: jte IA^juj |.U x£A3 jOjtS
*<5W*J'$ c^y^i *>}■>"} (•&**> &+»■: 6\^'j^\ 6yJo
(Die Stadt, von der hier die Redo ist, heisst ;tlc;
der Statthalter ,c:tjsJI, meistens aber (und in der 2. Halfle
stets) bloss jtj*Ji>)
9306. We. 799.
22 Bl. 4"', 16—18 Z. (22x16; 17—18X13""). —
Zuatand: Diobt ganz sauber. — Papier: ^elblich, stark,
otwas glatt. — Einbatid: Pappband mit Lederrflcken, —
Titel f. l*(2mal): ce> i Jp~^I3
Anfang f. 2": l^iLs S& ^ Us ^,1^1 JlS
= We. 854, 1. Die Erzahlung weicht oft
ab: so gleich im Anfang. Sie beginnt damit,
dass El'azzazl zu der Zeit, als die Bena hilal
uber den Elfurat setzten, einen bosen T r aum ge-
habt babe: er sah Staubmassen aufsteigen und
Feuer sein Land verbrennen. Er lasst einen
Traumdeuter kommen: derselbe sieht im Ramal
nach, wird gelb vor Scbreck tlber das, was er
ermittelt, lfisst sich Verzeihung fur das, was er
No. 9306. 9307.
GROSSE ROMANE.
349
zu sagen babe, zusichern, dann sagt er: Feinde
werden ins Land einfallen und es verheeren,
er moge Botschaft dariiber an Konig Bedrts
senden und mit ihm berathen; ferner solle er
KundBcbafter nach den Feiuden ausschicken,
die, wie der Kaufmann Sellm erzahlt babe, im
nahen Anzuge gegen das Land seien, und zu-
gleich auch seine Truppen zusammen ziehen.
In Folge dessen berath er mit seinen Leuten,
was zu tbun sei, scbickt Boten an Bedrls,
Kundschafter nach den Feinden etc.
Schluss f.22?: y gJ! £U°i mU* -*J, -b>
Schrift: gross, weit, rundlich, deutlich, vocallos. —
Abschrift c. "">hm
9307. We. 800.
1) f. 1-32.
74 Bl. 4», 16-19 Z. (23 X 16; 19 x 12 — 13«»). T
Znstandi riemlioh gui. - Papior: gelblich, stark, wenig
glatt. — Binband: Pappbd. - Titeluberschrift f.l«.
Anfang"f. 1»: \^ -f\/ \> •JUV^I &S
«5JU vJb> SUrfJw. j, K >il . ,,. r ^ £»** ^
gjj ^1^1 ;.':fJ >y j-H)J> *? ,c& u^^ ^ ^
In Haleb berrscbte ein machtiger K6nig,
Narnens Bedrts, und der hatte zum Wezlr den
Elnoz&V Nun hbrte er, dass die Benu hilal
in ihrem Lande Misswachs gehabt batten und
aus Negd mit ihren Heerden und Familien fort-
gezQgen waren und mit A^-q* -.'dr****^' g e "
kampft und dieKonige Persiens (^JS) getodtet,
die Stadte Elhilla und Elkafa geplttndert, mit
wJUUxJl gekriegt, den Juden Ja'qub in wU ge-
tfidtet und sein Land in Besitz genommen und
sich erst bei ^U, dann bei ,,jlj* niedergelassen
batten. Da hielt er besturzt eine Versammlung
seiner Reichsgrossen und Ritter ab und stellte
ihnen vor, wie die Benu hilal an Anderen ge-
than hfttten, wurden sie auch bald an ihnen
thun; ihr Einfall ins Land stehe in Aussicht
und wenn sie nicht kluge Maassregeln ergriffen,
wurde es ihnen sohlimm ergehen.. Der Wezlr
rath, zu erkundschaften, wievielstreitbareM&nner
sie batten und wie es uberhaupt bei ihnen aus-
eehe : dies mtisse aber sohnell gesohehen, damit
sie sich vorbereiten konnten, ehe jene etwaein-
fielen bei ihnen. Er entsendet daher einen
tapfern Ritter, Namens v-"^ o- (J^ U ' der
nun bei ihnen berumBpahet. Da begegnet ihm
der von der Jagd beimkehrende Abu zeid und
sagt ihm: er sei dahin gekommen, um ihre
Lage auszukundschaften, aus Haleb sei er. —
Dir ist auch nichts verborgen, versetzte Sabiq;
aber wer hist du? ~loh bin Aba zeid. — Dann
gieb mir deinen Schutz und deine Verzeihung,
so will icb dir offen sagen, was euch bevor-
steht. Es geschiebt und nun schildert er die
Macht des Konigs von Haleb und .rath ihm,
ostwarts zu ziehen, nicht aber nach Haleb; Abu
zeid erwidert darauf, sie seien nicht minder
zahlreicb und machtig und sein Konig moge
sicb bliten, mit ihnen anzubinden. Du bist
heute mein Gast, komm mit mir. Er bewirthet
ihn und nimmt ihn mit zum K6nig Hasan. —
Ich ftirchte mich vor ihm, er wird mich todten,
sagt er. — Du bist in meinem Schutz, giebt
er ihm zur Antwort. ^- Der Konig unterhalt
eich mit ihm und erfahrt den Grund seines
Herkommens. - Dir soil dafilr kein Haar ge-
krUmmt werden, erzabl deinem Herrn, wie es
bier aussiebt. ^ Nach eiuigen Tagen bncht.er
auf, von Abti zeid mit 1000 Dmaren beBcbenkt,
und kommt bei ^ ; 0o an, dem er die Erleb-
nisse schildert und die Hauptpersonen beschreibt,
und den er zur Vorsicbt ermahnt und vom Knege
abrath. Seine Grossen fathen nichts desto
weniger zum Kriege. Sein Wezlr sagt; ; wir
wollen doch abwarten, dass sie von &--.XS ipi^t-
zieben und zu uns kommen: da ists nocb immer
Zeit, ihnen mit unseren Heeren zu begegnen,
die wir inzwischen zusammen- bringen.— Dies
gefallt dem Konig; er lasst aus seinem ganzen
Reich zahllose Mengen Soldaten eich zu ibm
begeben. Vielekommen auch herbei ausReichen,
die nicht unter seiner Herrschaft stehen. — Die
Beua hilal inzwischen ziehen weiter und kommen
auf das Gebiet von Haleb. Die Einwohnur
fliehen und lassen ihre Habe im Stich. Die
allgemeine Rathsversammlung empfiehlt ihm, deu
Zehnten von ihnen zu verlangen, wo nicht, den
Krieg zu beginnen. — In diesem Sinne schreibt
er an Konig Hasan und verlangt ausserdem
seine Schwester *^ zur Frau, ferner noch
eine Menge vornehmer Franen, dazu 100 schoue
Jungfrauen, 200 Diener und Dienennnen, 200
Nebenfrauen, 200 Panzer, Lanzen, Scbwerter
und Pferde. Mit diesem Schreiben schickt er
einen Diener, Narnens Zeid, an Hasan ab. Der
Qadl ^^o begegnet ihm und fragt woher er
sei und' was er wolle? - Er bringe dem Konig
einen Brief und wolle Antwort haben. - Zeig
350
GROSSE ROMANE,
No. 9307.
her, ach will sie dir geben. _ Du bist wol
von Smnen? wie sollte ich ihn an dich geben?
geh deiner Wege und lass mich! _ Du kennst
mich wol nicht: ich bin der Qadl, ohne dessen
Kath der Kdnig nichts thut. Da der Bote bei
seiner Weigerung beharrt, wird jener zornig und
schlagt ,hn mit einer Keule auf den Schadel,
aass ^er hintenitber fallt. Dann nimmt er ihm
das Schreiben ab, liest es, zerreisst es, wirft
die Stucke hin und beantwortet es mit Zuruck-
weisung der Vorschlage; er m5ge Vernunft an-
nehmen. Dies Schreiben giebt er dem Boten,
der sich mzwiscben wieder erholt hat und nun
e.lends zurfickkehrt. Er ersahlt, wie es ihm
ergangen sei, und tibergiebt den Brief. Der
Konig best ihn, weint vor Wuth und sagt: so
Meibt dcnn nichts als Krieg ubrig. _ Bodeir
aber geht zu Hasan und erzahlt den Vorfall.
Du hast Unrecht gethan, du hattest mit dem
Brief zu m.r kommen sollen, dann hatten wir
ihm erne nachdruckliche Antwort gegeben.—
Ich habe ea auch nicht zu knapp gethan, ver-
setzt jener; doch mussen wir das mit Abu zeid
berathen Dieser schlagt vor, dem Bedrls falsche
Vereprechungen zu machen, dann aber ihn un-
versehens zu uberfallen. Dajjab *) ist dagegen
fur oftenen Kampf, wenn es sein muss; aber
er wolle an ihn schreiben, daes er sie unbe-
belligt weiter ziehen lasse und auf seine an-
massenden Forderungen verzichte; sie wolle er
nicht zur Tkeilnahme am etwaigen Kampfe ver-
anlassen, sondern dies allein (mit seinen Stamm-
genossen) gegen Bedrls ausfechten. Trotz des
Br.efes^ z.eht Bedrls gegen sie an. Sein Wezir
Mhozai kampft im Einzelkampf mit Daji&b-
dieser haut den Nacken seines Pferdes durch,
es fallt zu Boden und der WezJr mit ihm, jedoch
so, da 3 s e^ unter dem Pferde zu liegen kommt:
aber seine Leute kommen ihm schnell zu Hulfe
und bnngen ihn fort. Nach tapferer Gegen-
wehi- fliehen die Truppen des Bedrls nach Haleb
zuruck, die Sieger machen Beute und kehren
heim zu den Benu hilal. Konig Bedrls ist sehr
verdnesshch fiber die Niederiage seines Wezlrs
und ^macht ihm Vorwurfe, dass er ihnen die
Femdeherbe.ziehe durch seine Schwache ; morgen
werdc er selbst den Kampfplatz betreten und
zeigen, wie man sich gegen die Feinde benehmen
mflsse. Zuvor aber halt er eine Berathung, in
< ."5 Er Bagt von sich { - W: VW^JI ujj uj|
ju?-yi ^ ^i, j 8t a!E0 mit 6 za aclireiben ' <-^
Folge deren er nochmals an Hasan schreibt, er
m6ge sich morgen ihm zum Kampf stellen oder
auf seine Bedingungen von Mher eingehen.
Dieser weist die Ansprttche des Bedrls stblz ab,
nimmt die Herausforderung zum Kampfe an.
Am folgenden Tage stehen sich die feindlichen
Heere gegenUber ; die Kttnige feohteu mit eln-
ander, Bedrls fellt mit dem verwundeten Pferde
zu Boden; die Seinigen kommen ihm zu Hfllfe
und setzen Uin auf ein anderes Pferd. Der
allgemeine Kampf dauert bis zum Abend und
wird dann ohne Entsoheidung abgebrochen.
Bedrls lasst von alien Seiten nooh Kfimpfer
kommen, dass sie sich in Hinterhalt legen und
zu reohter Zeit die Feinde im Kampf flberfaUen ;
die Weiber sollen Mannertraoht anziehen, um ihre
Zahl zu verstarken, alle Manner in Haleb sollen
sich waffnen. Wieder beginnt am folgenden
Tage der Kampf; grade als er am heissesten
ist, werden die Bena hilal von alien Seiten fiber-
fallen und gerathen ins Gedrange und weiohen
UDter hartem Kampf zu ihrem Lager zurftck.
Bedrls frohlockt; nun mussen sie auf unsere
Bedingungen eingehen, raft er aus, und fordert
sie nochmals in einem Briefe dazu auf Sfibiq
iiberbringt denselben. Hasan, der ihn von frflhe-
rer Botschaft her kennt, fragt: du willst Antwort?
'■— Ja, sagt er; mein Herr hat nicht ein KSrnohen
Veretand, tort auf keines Einsichtigen Rsth,
sondern nur auf den seines Wezlrs, und der
giebt nur schlechten Rath, und ihr werdet die
Sieger sein; ich habe den Brief liberbracht, um
bei dieser Gelegenheiteuchum Nachsicht gegen
mich und die Meinigen zu bitten; — Die soli
dir zu Theil werden, sagt Hasan, und wenn wir
Bedrls todten, sollst du an seiner Statt Kfinig
werden. Darauf befragf er seine Emlre und
wendet sioh dabei hauptsacblich an Abtt zeid,
was zu thun sei? DieBer sagt: thut was ihr
wollt, ich i. bin mit Krieg oder Friedeh einver-
standen; Dajjab aber ist entschieden fur Krieg.
Da die Emlre aber merken, dass Aba zeid mehr
fur Frieden ist, stellen sie sich auf seine Seite.
Da^rath er, in der Antwort dem Bodeir die
Erfullung seiner Bedingungen zu versprechen,
zunachst aber moge er einen lOtagigen Waffen-
stillstand zusichern und ihnen gestatten, in Haleb
zukaufen^und zu verkaufen. In diesem Sinne
schreibt Hasan und auch er selbst. Ihre Bitte
wird zugestanden, obgleich der KOnig eine List
im Hintergrunde vermuthet. WaffenstiUstand
wird im Lande verkundet, die Bewohner Halebs
No. 9307.
GROSSE ROMANE.
851
sind froh in Hoffnung auf Handel und Erwerb.
DerWezlr veranlasst den KSnig, an Hasan zu
schreiben, dass er auf seine Wunsche eingehe,
und ihn zu sich einzuladen. Inzwiechen ist der
Verkehr der Bena hilal in Haleb sehr lebhaft,
dieHandelsgeschafte bluben, die Strassen sind ge-
dr&ngt voll von den Fremden. Am 9. h<
Hasan Berathung: morgen laufe der Waffenstill-
stand ab, dann werde Bedrls das veraprochene
Geld holen lassen; was nun zu beginnen sei ? —
Lass bekannt machen, sagt Aba zeid, dass morgen
kein Araber nach Haleb geht, sonst halt sie
Bedrls als Geisseln fur die versprochene Zahlung
fest. 173 Diener verbreiten die Nachricht und
als die Handler am folgenden Tage ihre Laden
bffnen, ihre Waaren ausbreiten und die Kaufer
erwarten, kommt Niemand, weder Manner noch
Frauen. — Am selben Tage unterhfilt sich
Bedrls mit seinem Wezlr. Richte 4 Palaste
zum Empfang der Schdnen ein und macb in
den Schatzhausern Platz fur das Geld, das die
BenQ hilal acute zu zahlen versprochen haben.
Ich furchte ele hintergehen uns, uberfallen die
Stadt und plundern eie und bringen uns in
Unheil. — Lass die Tb ore sohliessen, sagt der
Wezlr, und Hand anlcgen an jeden Araber, der
in der Stadt ist, damit diese fur die Zahlung
haften. — Da hast du Recht, sagt der Kbnig,
und giebt Befehl dazu : aber es findet sich kein
Einziger von ihnen dort. — Was nun? fragt
Bedrls. — Ich werde einen Handelsmann hin-
Bchicken, der unter dem Vorgeben, seine Waaren
feilzubieten , kundschafte. — Er schickt einen
Feigenhftndler bin, der packt seine Frttchte auf
einen Esel und zieht diesen am Strick hinter
sich her und ruft zwischen den Zelten seine
Waaren aus.Pldtzlich sieht er sich um: er
zieht den Strick hinter sich her, den Esel hat
man ihm gestohlen. Er sieht die Emlre von
alien Seiten zu Hasans Zelt reiten: er folgt
ihnen dahin, hort wie sie fiber den Abzug be-
rathen. Aba zeid sagt ihnen: zttndet Feuer
vor euem Zelten an , damit der Feind glaube,
ihr seiet da; zu Anfang der Nacht brecht auf
und eilt eucb; sind wir erst im Land wvStyw
und in der Efaene, so haben wir gewonnen. —
In Folgedessen ziehen sie ab. — Der Handler
aber bringt dem Wezlr Bescheid; dieser be-
richtet dem Konig. Mag ihr ganzes Wesen
immerhin ein grosser Lugensaok sein, sagt er,
ich bin doch wie das Band daran und schnure
denselben zu. Ich schliesse sie im Pass von
*_aS!^w ein, du kommst mir mit all deiner rasch
versammelten Mannschaft nacb, ich drange sie
von vorn, du von hinten, so erdrlicken wir sie
mit einem Male. — Schnell bricht er auf und
legt sich im Land u^SLw im Hinterhalt, die
BenG hilal erwartend. Diese hatten ihre Heerden
und ihre Familien unter Begleitung des^^ls^jxl.c
und einer Schaar von 5000 Reitern voraus-
geschickt, in Erwartung dass Bedrls sie alebald
mit seinen Reitern verfolgen werde. Dieser sah
noch vor Tagesanbruch die Feuer im Lager der
Benfl hilal brennen, dachte also, sie waren nicht
fort, und schlief rubig biB in den Morgen hinein.
Als er da erfuhr, sie seien abgezogSn, sch&umte
er vor Wuth, liess das Heer sich schleunigst
sammeln, trieb es zu eiligem Marsch und setzte
den Feinden nach. Diese waren faei Tages
Anbrucb nach dem Lande <_*3Lw gekommen ;
^^-LfcS-l aber begleitete die Frauen und Heerden,
als er plotzlich den Wezlr Elhoza'l und seine
Schaaren auf sich loskommen sieht. Es ent-
spinnt sich ein hartnackiger Kampf, schongerath
(jr »-U^-l in die Enge, als Abfl zeid in seinem
Hinterhalt davon h6rt, sich eilig aufniacht und
unversehens sich auf die Feinde stflrzt. Indessen
war auch Bedrls angekommen, hatte die Sanften
und was dazu gehSrt ohne Deckung gefunden
und nahm die Halfte derselben in Beschlag,
was ein grosses Klagen und Jammern zu Folge
hatte und allgemeinen Schrecken verursachte.
Abu zeid fasst sich zuerst; er ruft dem Hasan,
Dajjab und dem Qadl zu, sich auf den Wezlr
und seine Schaaren zu stlirzen, er Belfast mit
seinen Leuten und mit Zeidan eilt auf den K5nig
Bedrls los. Diesem entwindet er die erbeuteten
Weiber und Heerden, Dajjftb, der die Macht
des Wezlra gebrochen hat, kommt ihm zu Hlilfe;
am Abend hdrt der Kampf auf, um am Morgen
wieder zu beginnen. AbQ zeid kiimpft im Einzel-
kampf mit dem Wezlr; dieser haut dessen Pferd
den Nacken durch, es f&llt und AbG zeid mit
ihm; der Wezlr will ihm den Garaus machen,
da sttlrzt Dajjab faerbei und auf den Wezlr
los, man setzt den Aba zeid auf ein anderes
Pferd, im Kampf mit Dajj&b fallt der Wezlr.
Die Nacht mtecht dem furchtbaren Kampf ein
Ende, Dajjafa kehrt zu seinen Zelten zurdck,
auf der Lanze das Haupt des ElMoza'l vor sich
haltend, Aba zeid aber dankt ihm herzlich fflr
seine Hulfsleistung und Rettung. Am Morgen
beginnt aufe Neue daa Streiten. Konig Bedrls
kampft mit Abu zeid, dieser verwundet ihn stark,
352
GROSSE ROMAN E.
No. 9307—9309.
er flieht, Dajjab kommt ihm entgegen und er-
eticht ihn. Da ergreift sein ganzes Heer die
Fluoht, die Benu hilal verfolgenes und metzeln
Unz&hlige nieder. Zwei Tage dauert die Ver-
fplgung, da kommen sie zu deu Thoren you
Haleb. Die Burger schliessen die -..Thorp, und
berathen, was sie dem Feiude gegenuber thun
spllen. Sabiq rath, sich zu ergebeu und Ver-
zeihung und Leben zu erbitten ; Abtt zeid habe
ihm das schon frtiher zugesichcrt und sie batten
es nicht mit Wortbrechern zu thun. So ergebeu
sie sich denn, erhalten Verzeihung unter der
Bedingung, dass Sabiq fortau uber sie herrsche.
So wird Sabiq ihr Furet, Abil zeid kehrt zu
deu Benu hil&l zurttck, erzahlt die Ereignisse,
erutet yiel Lob; Dajjab aber macht sich daran,
die Laden eiues rcjohen Kaufherrn in Haleb
auszuplundern. —
-..".-■..,; Schluss f. 3'2 b : ^-)Ij5 ^tf, ..O^t.^ » 5 J^*> 5
yJb- .1^ q* _?&s -jJl*'wv£Jj J>li' >X=-i. J.C jl£
Schrift: ziorulioh gross, gewandt, ctwas rundlicb,
fluchtig, vociiUob. _ Abschriftim J. 12G4 Rabi' (1847)
von wft*.^Ji iX*.=»l.
9308. We. 854.
2) f. 19", Zeile 10 bis f. 31.
Format etc. und Schrift wie bei 1). — Titel fehlt;
er liegt in dom bei 1) angefuhrten und ist: >- r Jl»> imUjJ
Anfaug: ^cSjJ-l^ ^ U -lot a^^o ^ L> ixgi
jLw
:li£
r** ?jF
s i o*
o> XiXi UJ \X*^
= We. 800, ]. Im Ganzeu etwas kurzer.
Schluss: ^x> o^^ yHa* ^Hj-^H _>■".> "^
* U"Jfi ^L> l0.XJL.a_i ^> J^*, "" Jl ..^Iso
An dem Schluss fehlt bier etwas, weun auch
nur einige Zeilen : es bricht bier ab mit der
Bitte der Einwohner urn Gnade.
9309. We. 865.
46BI. 8">, J8-19 Z. (21 X 1 5 l /s ; 17>< 11-11 '/3 ,!ro ).—
Zustand: ziemlichgut. — Papier: gelblioh, ziemlich stark
und glatt. — Einband: Pappbaud mit Lederrfloken und
KJappe. — Titel fehlt, aber auf dem Vorderdeckel steht:
S£& ^ i^tf - tf* 'i'tmkl I'Jj-H^
Anfang f. I": j^xfij-, ^^ U j fXc\ aJJU, _J\3
LIS UJ Uuf . . . ^J| ^ ^JUsy ^ l^u-Al
> »AAi^ ijAlli! L) »J 5 J' ^jjJoiolS ^-Jj-C ^^ ,^0 ^
Naohdem die Benu hilal deu Bedrls ge-
todtet hatten, gelangten sie nacli Elma'arra und
liessen sich daselbst nieder. Dort herrschte
K6nig ^U*aJI: der horte von ihrer Aukunft und
berathschlagte mit seinem Wezlr, was mit dieseu
gewaltthatigcn Schaaren zu machen sei. Dieser
schlagt vor, sie zu bekampfeu. -r -■■ Aber wir
haben dazu nicht Mannen geuug.— So werden
6ie die Wegegebllhr zahlen. — Was ist W e g e "
gebuhr? --*•, Der Zehnte au Pferden, Kameelen
und sonstiger Habe und an Madchen, dazu die
Elgazije, des Sultans Sch wester, und qjuJI JUj>,
die Tochter Aba zeids, und >JJ&, Tochter des
QadJ Bodeir; ferner die Tochter des Emirs _U^
und die des Dajj&b und die iui.>3, Tochter des
v«Lc ^3-U^-l und so weiter, je Eine von zehu.
Fordere dies von ihnen: sonst drohe ihnen Krieg.
In diesem Sinne schrieb denn auch Euuo'mnn
und seine Kriegsleute waren damit einverstnnden :
weuu sie cs nicht eingehen, so bekampfeu wir
diese Hungerleider. Er schickt den Brief au
Abu zeid durch eineu Soldaten, Namens p*jL»»
der uber die Zahl der Mannen, der Pferde uud
Kameele und Wafl'en und die Pracht dps Pa-
lastes des Sultans Hasnu ganz betroffen und
kleinmilthig wird. Er tlbergiebt deu Brief an
Abu zeid, der darilber in Staunen gerath. Was
ist's mit dem Brief? fragt Hasan. — Er kommt
von Enno'mau, dem Konig vou Elma'arra. Gieb
ihn mir zu lesen! sagt Dajjab. Er liest ihn
durch, gerath in Wuth und sagt: ich inach es
mit ihnen ah, und will den Boten niederstechen.
Halt, sagt Abu zeid, gieb ihm liebereine Ant-
wort! Da schreibt Dajjab einen ablehnenden,
hochmilthigen und hdhuenden Brief, mit dem
Alle einverstanden sincT, und schickt den Boten
zurttck. Zugleich sagt er : Keiner soil sich mit
Enno'mBu befassen als ich uud: mem Bruder
Zeidan und die Bentt zagba, uusere Leute, ,-. —
Der Brief brachte den Kpnig sehr auf; wer ist
dieser Dajjab ? fragt er seinen Bpten. _. Er ist
Eiuer ihrer Emire uud rtthmte sich, er wolle
dich bekriegen und Alle anderen Emire dankten
ihm filr seine BereitwiUigkeit. — Nun liess er
durch seinen Wezlr die Heere aufbieten, die
alsbald von alien Seiten ihm zustrdmten, Dann
theilte er sie nach ihren Gebirgen und Landern,
woher sie kamen, und schiokte Schreiben an
seine Bundesgenossen ringsum uud forderte sie
auf, zum Kampfegegen die BenQ hilal sich bei
ihm einzufinden. Er that seine Waffenmagazine
auf, liess Pferde aus alien Landern holen und
No. 9309.
GROSSE ROMAN E.
353
wiederholte noch einmal brief lich seine Zehnten-
ForderuDg. — Die Emlre der BenQ hilal be-
riethen grade, was anzufangen sei, und Hasan
sagte zu Aba zeid: du hast uns bieher gebracht,
waren wir doch in Negd gestorben! • — Als
der Bote den Brief uberbrachte, sprang Dajjab
auf, nahm den Brief » g a b ihn an Bpdeir zu
lesen, gab inn an Aba zeid, der ihn auch las
und dann yorlas. Dajjab wurde wild vor Wuth,
die Emlre sagten: lass Aba zeid ant wprten, er
aber litt es nicht, sondern schrieb eine etolze
drohende Antwort und schickte damit den Boten
fort, nachdem er dessen Zahne hatte einschlagen
und die Nase abschneiden und die Anne binden
lassen. — Was ist nun zu thun? fragten die
Emlre den Aba zeid. Dieser erwiderte: En-
no'man ist ein tapferer Krieger und gleicht
'Antara, dem Helden; hore, Hasan, nicht auf
f)ajjab und sein Gerede! -r— Die Emlre schwiegen,
aber Dajjab gab zur Antwort: du echreckst uns
vor Enno'man und dass Reiner von Euch es
mit ihm aufnehmen kftnne. — Du bist ihm auch
nicht gewachsen, versetzte Aba zeid, und doch
kennen wir deiue Tapferkeit. — Das werde ich
Euch schon zeigen, erwiderte Dajjab. — Als
der Bote in so verstttmmeltem Zustand weinend
zu Enno'man kam und den Brief abgab, kannte
seine Wuth keine Grenzen ; die Wezlre wusohen
ihm das Blut aus dem Gesicht, losten die Bande
an seinen Armen und fukrten ihn dann vor den
Konig, dem er den Vorgang erzahlen musste; er
spornte denselben ausserdem durch Schilderung
der schonen Mfidchen zuiu Kriege an. Er
musterte seine Haufen, bewirthete sie, danu Hess
er die Trommeln ruhren imd zog in den Krieg,
hinter den berittenen Soldaten her. Der Larm
des Heeres und der Tronimelu erschreckt die
Kameele und Hirten der Bena hilal; ein Theil
l&uft davon, andere bringen den Rest der Ka-
meele zu den Zelten und einer von ihnen, ff^^
mit Namen, flberbringt dem Aba zeid die Nach-
richt von dem Heranziehen der zahllosen Feinde
und fordert auf zur Vorsicbt und zum Wider-
stand. Sofort eutbietet er durch seinen Diener
J'-i»" y*\ d\e Benu q&>jJ! und theilt es d&nn
Belbst dem Hasan und den ubrigen Emlren mit.
In der That steigt der Staub der heranziehenden
Heerhaufen in der Feme auf ; sie werden gefuhrt
von den 3 Wezlren j*iit, ^iJ^Jt, xd^i dem
EmliyJLo und Emir Ouj>. Dem Heere voran
geht der Ffirst von jjJbljJb, Namens Emlr
L^lftJI *A> yi (^**j) c-s^; hinter ihm ziehen
HAND8CIIRIKTEN D. K. BIBL. XX.
30 000 Gepanzerte. Bald stehen die feindlichen
Heere sich gegenflber; da steigt ein Reiter aus
KyuJi in die Schrankeu, der hiess Jarba' und
war Emir von &&JL.. Auf Hasans Aufforderung
stellt sich Mirdas ihm entgegen und durchsticht
ihn mit der Lanze: der allgeuaeine Kampf dauert
bis zum Abend. Am folgenden Tage kampft
Rabl' ben damig mit Bedr ben ganim, fallt aber
durch einen Lanzenstich getodtet; Bedr stosst
ferner den Emir +& zu Boden und nimmt ihn
gefangen und fuhrt ihn zu Hasan mit den Worten :
so moge es alien deinen Feinden ergehenl Am
nachsten Morgen kampft Dajjab mit dem Wezlr
-«jJI; er rennt mit seinem Schild gegen ihn,
schlagt ihm damit zwisohen die Augen, er fallt
zu Boden und wird gebunden an Handen und
Fuesen vor Hasan gefuhrt und ins Gefangniss
zu Rabl' geworfen. Dann kampft Dajjab mit
dem Wezlr yaJJt p^*., der ihm einen solchen
Schlag versetzt, dass ihm davon, obgleich er
ihn mit dem Schilde auffangt, die Nahte auf
dem Rttoken platzen. Nun denkt er an Flucht,
aber Aba zeid ruft ihm zu: Halt Standi da
kehrt er urn, schlagt ihn mit der Keule vor die
Brust, dass er hinten fiber fallt, dann haut «r
mit dem Schwsrt ihm den Kopf ab. Diesen
nimmt er mit und zeigt ihn an Hasan und die
Emlre. Kampfe morgen nicht, sagt Hasan, die
Tage sind [nicht alle gleich und die Kampfer
auch nicht! — DaB nahm Dajjab ttbel und
schwor, er wolle nicht von ihnen ablassen; worauf
Hasan sagte, er babe so gesprochen nicht aus
Gleichgultigkeit, sondern aus Besorgniss um ihn.
Tags darauf kampft Dajjab mit 'All, dem Sohn
des Enno'm&n, und nimmt ihn gefangen. Nach
heftigem Kampfe kehren die Bena hilal am Abend
zu ihren Zelten zurttek , sind jedoch in Ver-
legenheit und Sorgen. Wiederum wollte Dajjab
am folgenden Tage kampfen, aber Watfa, seine
Tochter, bat ihm mit Thranen in den Augen
davon abzusteben, sie habe einen bosen Traum
gehabt: ^^ Enno'man werde ihn todten, wenn
Aba zeid ihm nicht zu HQlfe komme. i— Dajjab
lacht: was sollte ich von Enno'man zu furchten
haben? den rechne ich fflr gar Nights, sagt er;
ebenso wenig mache ich mir aus Hasan und
Aba zeid, setzt er hinzu. Er reitet also in den
Kampf: dies Mai ist Enno'man selbst sein
Gegner. Dieser schleudert ihm die Lanze durch
beide Lenden, so dass er der Lange nach hin-
fallt und vor Schmerz schreit: Aba zeid, hilf!
In der That holt ihn Aba zeid mit seinen Leuten
45
S54
GR088E ROHANE.
No. 9309.
vom Schlachtfeld, 6chickt ihn zu den Madchea:
dann wird er in sein Seit getragen; der allge-
meine Kampf aber d&uert bis Abend: die Nieder-
lage der Benfi hilfil war bedeutend. Dajjab lag
blutOberstromt auf seinem Lager, tief betrubt %
bo fanden ihn die Emlre , die ibn beauchten.
Die Madcben urn ihn jaEnmerten, aein Vater
weinte. — Dann beriethea die Emlre bei 6aean;
dieser sagte: Abu zeid eiubb es wiasen, was zu
thun ist: er hat uns ja hieher geruhrt. — Ver-
liere den Mutb nicht, giebt Aba zeid zur Ant-
wort; „hente mir, morgen dir« ist ein wahres
Wort. Gott wird uns beistehen. Lsae die
Franen morgen dem Kampfe betwohnea, hoch
auf ihrea Sanften, dass sie die Krieger durch
ihren Sang zu tapferen Thaten anfeuern; wir
aber wolien kampfen, wir tSdten den Konig
und seine Tapferen und strecken Roes und Reiter
nieder; ich befreie die Gefangenen und seine
Frauen und Schfitze werden ima zur Rente
fallen. — Diese Worte erfflllten sie init Zn-
versicht und getrSstet eahea me dem kommenden
Morgen entgegea. — Enno^Bn aber tr&t zu
den gefangenen Esniren zornig ein. En warea
(jOojs, Bedr ben g&oini (der Wezlr Hasans),
ferner ^p* ^IJ 1 , Ibn abfl el'auf, ^L > gli*,
jrs^e q? v>!tX|Ji, FiKd.-^iXrfli) und andere, im
Ganzen 20. Weh such, ihr Hungerleider von
Araber, ihr Landstrescher, ibr woJlt meine
Mannen todten und mein Eigenthum r&uben?
Heute babe ich Dajj&b getodtet, morgea werde
icb Aba zeid todten und die Seinigcn mit Stumpf
und Stiel ausrotten. Und dicb, Bedr, werde icb
ins Grab betten, wie deiVBrader Dajjab es
mit meinem Soha 'All gemacht hat. — Sprich
nicht bo bochmuthig, versetzte Bedr, und lass
deine Drobungen : hinter uns steht eia Bitter,
deesen Gleicben es in der Welt nicht giebt;
das ist Abii zeid; er wird schoa zu dir koinmea
und deine Stadt dir liber den Kopf 2er8t6reB
und du seJbst wirst Trauriges erleben : uns schreckt
deia Drohen nicht I ~- Wcrauf der KSaig esgt ;
noch tSdte icb dich nicht, erst muss noch Aba
zeid den Tod erleiden. — Zehn Tsge nach
Dajjabe Verwundung ruhte der Kampf; bis d&hia
war die Wuade noch nicht geschlossen, als die
Emlre hinkamen, eich nsch seinem Be&iden raa=
susehen. Sie esseeis eine Zeitlang bei ihm,
dann eagte er zu Aba zeid s Bitte, erzabl mir
etwas, um niich aufzubeitera ! — Sehr gern, ver-
eetste er: was willst du boren? Klmpfe der
Vorfahren, oder Gedicbte, oder von den Konigeo
der Araber oder der Ferser oder von den
tiriechen oder von K5nig Tobba' uud den Him-
jaren, oder von Enno'man uad'Antar beniiedd&d?
— Erzahl mir lieber, wie du zu Knnig -v_j > .'1
in Yerkleidung einee Arztes und Spielmanns
kamst. .-■•— Das habe icb euch eohon oft erzShlt,
sagte Aba zeid, wie kommst du jetzt darauf?—
Wie du bei ihm eintratst und dich j^il*Jt^NjL
nanntest und er dir glaubte und man dir den
EmJr pys^ brachte und du ihn heiltest, dass
er sofort gesund wurde. — Ja wobl, so war
eB. — Wenn du deinen Feind beilen and ge-
sund macben konnteetj trotz seiner tSdtlichen
Wunde, warum heilst du micb nicht, der ich
doch zu deinen Freunden undDieaern gehSre? ^~
Da lachte Aba zeid und wunderte sich fiber
diese Zuthunlichkeit und sagte: Fflrwahr, noch
in dieser Nacht will icb deine Wunde heilen.
Mit Ghina-Fett scbusierte er nun die Wunde
und sofort schloGS ose sich zum Erstaunen A Her.
Day&b war darfiber sebr froh. — iiro folgenden
Tage nahm der Karapf wieder eeinen Anfang:
Haeaa epomte bciq Roes in die Schranken, um
dem Konig Eano'man entgegca zu treten. Dieser
fragte: wer biet du? — Er gab zur Antwort:
ich bin KSnig Hasan. Und ich bin anch Konig,
vereetzte er, wie dn eelbet. — Nach prableriscben
Gegenreden kampfen sie, aber 6asan ergreift die
Flucbt mit den Worten: ware icb doch nicht
geboren! Da brach der Konig in Lachen aue,
jeder aber ffabrte 6eine Truppen an ibren Ort
zuriick. Auf detn Wege trafen ihn die Franen,
auf ihrea Kameelen siisend und eagien: Warum
bast dts den EnDo'mansicbtgetodtet?— O Kinder,
eagt er, sum Unglflck geht das nichtS Betrfibt
kehrten sie heim, er aber kam zu Dajjab und
Abfi zeid, die sich freuten, daea er unversehrt
war; er bezeichnete seinen Gegner ak einen
Gewaliigen, an dessea Feuer man nicht gut
thue, eich zu wfirmen. — Morgen werde ich
mit ihm kSmpfen, so hoiFe ich zu Gott, sprach
Dajjab. In der That sattelte er am Morgeu
aein Roes La^-I, zog oeinen Panzer an and
betrat den Kampfplatz. Ale Enno'mga ihn sab,
fragte er: wer bist du? — Ich bin der, der
dir den Kopf abhauen, den Atbem aualoBchen
wird , ich bin l)ay ab. — Hab ich dicb nicht
neulich verwuadet? fragte er; bist du Schurke
wieder gesund geworden? — Nach stolzen
Wecheelreden stiessen nun beide auf eiaander,
aber ihr Kftmpfea blieb ohne Entscheidung.
Die Madchen begrQsflten mit Jubel Dsjji.bE
So. 9309.
GRG38E BOMANE.
355
B&ckkehr. Ach, Kinder, aagte er, ware soir
vom Geschick nicht em Aufsckub bestimmt ge-
wesea, oo hatte mich Konig Enno'man getodtet.
^ Auch fiaaan und Aba zeid bewillkommneten
»f ihn, er aber sagte: ea iet ein bitt9rbossr Gegner:
ware der Tag nicht zu Ende gegangeu, ioh hatte
keine Kraft und keine Finten mekr ihm gegen-
flber gebabt ; mit ihm kaaa es .auf deta Schlacht-
feld Keiner aufnebinen. Laast uae morgen im
Tage von hier aufbrechea, daas wir loakonunen
yob seinen Unbildea, Da verruhmte sick aber
Abu zeid, dass er den Konig schon besiegea
und t6dten werde, und betrat am folgenden
Morgea in voller Rustung den Kampfplatz,
wahrend die Madchen in ihren Sanften unweifc
davon hielten und HaBan, Dajjab uad die Emlre
mit ihren Scbaaren in Reihen dea Feinden gegeu~
uberstandeu. Bald stand Konig Earso'inan ihm
gegenuber, und von Worteu zwiacben ihnen kam
es bald zu Thaten, aber auch jetzt iiei keiae
Entscheidung. Aucb Abu : zeid afciegen jetzt
Zivreifei an dem gluckliehen Ausgsng dee Kampfes
auf. -Mit Enno'man, eagle er zu den Emiren,
kann sicb Keiner measen; alle Kriegspfortes
babe ich gegen ihn aufgeiaackt, aber er hat
aie alsbald wieder verrammelt. — Eano'man
4f aber war nicht im Mindeaten erschopft, er ga~
loppirte davon und kam saunter bei eeiuem
Heere an. Am nachafcen Tage k&mpfte der
Qfidl Bodeir mit ihm. YVer bist da? fragte
der Konig bei dem erstea SueaiameatreUsn. - —
leh bin der Qfidl Bodeir. — Qld$ bist du, aagte
jener, und unteracheidest Rscht von Unrecht and
koinmst doch, um mit mir zu kampfen? Darauf
begann der Kampf zwiacben ikoen und dauerte
vom Morgen bis zum Abend: dann aber £k»h
der Qadl, ohne etwas auarichten zu kdnuen,
davon. Da der Konig tsah, daas die Bena hil&l
zwar k&mpften, aber dock jedesmal dea Ktirzeren
zogen, befahl er aeinea Soldaten , die Heerden
derselben zu rauben. Die BeuB hilsl aber be-
riethen und Aba zeid empfahl, nicht imsaer an
dereelben Stelle zu lagera;. das Land eei gross
und futterreicb nod wasBerreich gemig, nm
anderswo ihre Zelte aufsuachlsgen und die
Heerden zu ernahrea: wogegen Hasan tneinte,
die meiaten Weideplatze und Brunnen eeion
innerhalb ihrer M. auem, die auaserkalb beSnd-
A lichen eeien nicht reekt ausreickend. — Bei En-
no'man war ein Schwestsrsofan, 15 Jahre alt,
Namea9 :£OU>, der war bei allar Jugead ssbr
verechlagen uudgewandt: der ritfc auf den Kampf-
platz und forderte zum Zweikampf mit ihm
feeraue : ihm stellte sich Seidan, Dajjab's Bruder,
wurde aber von ihm gefangen genommen und
zu Enno'man gesehiokt. Dort wurde er ins
Gefangmas zu den Uebrigen gesteckt, aber der
Schbesser kaante ibn von fruher, war ihm ver-
p&ichtet uad sagte! nimm ea dir nicht zu Herzen !
und iiess ihn Nachts eiatwiacben. Am nScksten
Tage kiimpfte toU^- wieder : da stellte sicb ihm
BedrSn, Abu zeid's Scbweetersobn, aber aucb
er wurde gefangen genommen und barfiissig und
in Fesseln zu Enno'man gefuhrt uad ins Gre-
fdngniss gesteckt. Die Verlegenheit und der
Kleinmnth der fiend hilal wurde immer grosser:
da bot eich Abfl zeid sum Kampf an, aber
Zeidan hielt ihn zuruck: du bist nicht an der
ReibeS und kiimpfte am nacbsfcen Morgen wieder
rnit u3U»-. Dies Mai war ihr Kampf ohne
Entaobeidung und HammSda kehrte zuriick, vor
Aerger fast platsend, daea er Beinen Gegner
aicht besiegt babe. Der Kampf zwiachen beiden
v/iirde atn folgenden Tage wieder aufgeuommen
und Zeidfm gefangen und sum Konig gefttbrt.
Doraelbe freute eich, gab ihm einen Faustschlag
end licsa ihu zu den anderen Gefangenen fuhren.
— Die Bern! bil&l aber verloren den Muth und
der alte Ganim rieth dringend zur Rlickkehr
nach Negd: hier gingen sie zu Grunde, Schuld
ssi Abu zeid und Hasan daran, an diesen eei
Racbe zu nehmen. So wurden dieBenU zagba auf-
riihreriach gemacht ; Hasan aber fragte wiederum
den Aba zeid, was zu thun sei? der aber ritt
su jeaen Haufen bin und wandte eich an Ganim
und sagte: warum thuet du Bolches? Der aber
schlug mit seinem Scbwert auf Aba zeid loa,
den Scblag fing Haaan mit seinem Schild auf,
nabm den GSnim bei der Hand und Bagfce: set
dock langmtithig! — Aba zeid jedoch, empdrt
fiber eein Benebmen, sagte: nur aus Rucksicht
auf ihn ala einea ihrer Eoiire todte er ihn nicht,
uad fiigte famsH, er ia8ge doch daran denken,
wie oft er ibm und Anderen aua hoohater Ge-
fabr geholfen babe. Endlicb bringt Hasan eine
AuasShnung zwiachen ihnen zu Stands. — Dann
k&mpfen am nfiebeten Tage Hammada und Aba
zeid, aber Beide kSffisen einander nichts anhaben
und missmuthig darHber kebrt Aba zeid zu den
Seinigen zurilck; aue gleiekem Grunde ist aach
Hammfida verdriesslich. -Ich mag dir gar nicht
ins Gesicht saheti, oag-te er zu Enno'man, weil
ich oicbts ansgericbtet : aber icb werde morgen
den FeMaehlag gut macben und meinen Gegner
45"
356
GROSSE ROMANE.
No. 9309.
tttdten. — Bring ihn mir lieber gefangen her,
sagt dieser, dann werde ich Rache an ihm
nebmen und alle ibre Grossen todten und ihre
Weiber nehmen. — Am nacbsten Morgen kftmpft
Aba zeid aufs Neue mit Hammada, aber ricbtet
nicbts aus; sein Scbwertbieb macbt auf diesen
keinen Eindruck, vielmehr springt das Scbwert
entzwei; 'Amir elHafagl kommt ihm, ale er zu
Boden fftllt, zu Hfllle, und st5sst mit der Lanze
auf Hammada: er merkt nicbts davon, aber die
Lanze bricht in Stucke. Manner auf Manner
fallen um ihn, die Schaaren des Enno'man
dringen immer weiter in die Reiben ein, die
Niederlage der BenO hilal ist gross, ihrVerlust
an Pferden und Rustzeug bedeutend. Endlich
am Abend h6rt der Kampf auf; Enno'mfin ebrt
den Hammada durch ein Prachtgewand. Von
den Benu hilal aber •will Keiner mehr sich auf
Zweikampf einlassen ; auf wiederholte Fragen
Hasan's erfolgt keine Antwort; endlich sagen
die Emlre: wer von tins kann sich mit Aba zeid
messeu ? Hammada hat ihn zu Boden geworfen,
wer kdnnte von uns es mit solchem Gegner
aufnehmen? Aba zeid hat uns hieher gebracht:
was er angiebt, wollen wir thun; £>ajj&b iet
verwundet, Bodeir, Ganim und Elfiaftgl sind
zugegen: m5gen die ihren Rath gebenl — Da
spricbt Aba zeid: so werde ich List br&uchen
gegen Enno'man , fasst nur neuen Mutb! —
Ich lasse dich nicht gehen, sagte Hasan, icb
ftircbte ffir dein Leben: und wenn man dich
tSdtet, kdnnen wir nicht ruck- oder vorwfirtsl —
Seid unbesorgt, sagt er und will davon gehen. —
Heile erst meineWunde, sagtDajj&b ; ich ffirchte,
man todtet dich und ich behalte meineWunde;
lass mich dich in deiner Abwesenheit vertreten.
— Darauf scbmiert Aba zeid seine Wunde mit
der Salbe ein und sofort schliesst sie sich. —
Jetzt geh, sagt Dajjab, und sei um uns unbesorgt.
Nun verkleidet sich Aba zeid in einen alten
Handelsmann , nimmt kostbare Gescbenke mit
sich, reitet auf einem httbschen Maulthier zu den
Emlren. In diesem Aufzug willstdu fort? sagt
Hasan. ■ — Jawohl; seid Manner in meiner Ab-
wesenheit! sagt Aba zeid. Hasan und Andere
weinen und wollen ihn nicht fortlaBsen, er tr5stet
sie mit dem ^glQcklichen Ausgang in anderen
Fallen, aber Hasan besch wort ihn zu bleiben,
betet fur sein Wohlergehen, bittet Mofiammed
um Schutz fur ihn und bittet um RQckkehr in
10 Tagen. (Sein Gebet oder iwaj, welches
in diesem langeren Gedicht enthalten, 1st vorn-
alphabetiscb, mit Voran6tellung des betreffenden
Buchstabens; also zuerst f. 34 b :
Nun begiebt sich Aba zeid fort, kommt bei
Tagesanbruch zu den Zelten, da sieht er zabl-
lose Heere, flber deren Zahl er erschrickt, wan-
dert weiter, es sieht ihn ein Wezlr dee Konigs,
fragt, wer er sei; er antwortet: ich bin ein
HandeUmann und will mich bei dem Konige
beklagen; Rftuber haben mich unterwegs fiber-
fallen und meine Waaren mir abgenommen und
meine Habe, meine Kinder und Leuteget&dtet
und ich komme nun zumKonig, Klage zu fufaren.
— Man bringt ibn zu demselben, er legt seine
Gescbenke ihm vor und sagt: ich will mich
bei dir beklagen fiber das, was mir widerfahren
ist. — Wie beisst du? Salim ben sellm.
Aba zeid hat mir 50 Kameele mit Waaren aus
Indien genommen, 3 Sobne sind mir ge todtet, die
Leute dazu ; nimm Rache dafur an ihm 1 -— Dabei
weinte und zerschlug er sich das Gesicht und
jammerte : meine S&hne todt, in ein Hab und
Gut dahinl — Wer hat denn deine S6hne
niedergemacht? — Zeidfin hat es getban , der
Bruder Dajjab's. — Wie, du kennst ibn? fragt
Enno'man mit Lacben. • — Ich habe ihn eelbst
gesehen, r5thlich sieht er aus, — Freue dich,
sagt er, der sitzt bier ja im Gef&ngniss nebst
seinem Brader Bedr und 20 anderen Emlren;
ohne deine Ankunft hatte ich sie heute hinrichten
lassen. — Lass mich Zeidfin sehen, dass ich
mich an ihm weide, und aucb Hammada, der
ihn gefangen nabm, dass icb ihm danke, —
Dort steht Hammada, sagt der Konig.— Der
hat ihn gefangen genommen ? — Jawohl 1 -—Nun
dankt er diesem und bittet, nun aucb den
Zeidfin sehen zu dfirfen. — Erst iss, dann will
ich mit dir gehen, sagt Hammada. Er isst von
den vorgesetzten Speisen, dann gehen beide fort.
Ich mag dich gern, sagt Hamm&da , und du
kommst mir sehr gelegen, Alter, aber wariim
bast du nicht mir allein die Geschenke gebracht?
der K6nig verdankt seine Siege mir und noch
ist mir Keiner entgangen ale Aba zeid. — Was
bis du fQr ein Held! sagt sein Begleiter. Sie
kommen zum Gefanguiss. Der W&rter, Namens
i> iJ Jk*i>j verneigt sich tief vor Hammada und
bittet um die Kleider der Gefangenen: seine
Kleidung Bei abgetragen und ruhre noch vom
Grossvater her. — Gut, sagt er, du Bollst sie
No. 9309.
GROSSE ROMANE.
357
haben; jetzt aber kommeu wir nicht, die Ge-
fangenen zu tddten, sondern nnr, damit SeiB
Salim eie eieht, dem sie 3 Sfthne umgebracht
haben. Nun kttsst der W&rter deBsen Hande,
er giebt ihm 10 GoldstQcke, hocherfreut schliesst
er auf, Beide treten ein. Wo ist Zeidan? fragt
er. — Kehnst du ihn nicht? — Neinl — Der
da im Eisen, zeigt Hammada. — Die Emlre
werden angstlich , Salim aber sagt : furchtct
nichts , ich will bloss deD Zeidan sehen , der
meine SShne in Persien umgebracht hat und an
dem ich mich rftchen werde. Nun macht er
denwelben heftige Vorwflrfe, dieser lengnet die
That, Hammada will ihn Bchlagen, Salim aber
eagt: lass das, er ist ja ein Emir und dazu
gefangen ! — Weh dir, sagt Hammada zu Zeidan,
da drphst mir mit Aba zeid: ich babe ihn ja
im Kampfe niedergeworfen und h&tte ihn, ohne
ElBafegl's Beistand, zum Gefangenen gemacht.
Ich vermag hier nichts gegen dich, versetzt
Zeidan^ aber wenn Abu zeid kommt, wird er
sohpn uns rachen. — Nimm dir das nicht zu
Herzen, sagt Salim zu Hammada, indem er ihn
tbrtzieht; wir wollen den Abu zeid auch noch
hieher bringen und sie dann mit Einem Male
todten. Damit gehen sie fort. — Nun unter-
halten sie sich mit Enno'man; da sagt dieser:
was ist dir Hammada, du siehst so verandert
aus? — Er ist b6se, sagt Salim, denn er wollte
Zeidan umbringen, und ich wollte, dass wir sie
nicht eher tddten, als bis wir Aba zeid, El-
nafSgl und Hasan selbst in unserer Gewalt
haben, urn sie dann Alle mit einem Male um-
zubringen. — Da hast du Recht, sagt der Konig
und besanftigt den verdriessliohen Hammada.
Dieser rflhmt sich seiner Thaten und wie er
alle Helden der Benfl hilftl besiegen und todten
wolle, Salim drttckt ihn freudig an die Brust
und sagt : o K5nig, ich babe lange schon von
HammadaY Tapferkeit gehSrt und danke Gott,
dass er mich ihm so nahe gebracht hat. — Komm
mit mir nach Hause, sagt Hammada zu Salim,
als sie von dem Konig fortgehen. Sehr gem,
versetzt derselbe, ich will immer bei dir bleiben!
So brachte er daselbst die Nacht zu. Am fol-
genden Morgen gingen sie zum Konig zur Be-
rathung. Greift doch die Bentt hil&l an, sagt
Salim, ich m6chte gem den Hammada fechten
sehen. Die Pauken werden also geschlagen,
Hammada sitzt zu Pferde und sagt: Alter, komm
nun mit und sieh dir meine Thaten an. — Gebt
mir ein Pferd, bittet er. — Der Stallknecht
bringt ihm die Stute seines Sohnes Qabra. So
reiten sie auf den Kampfplatz, Hammada fordert
zum Zweikampf. Elfiafagl stellt sich ihm, wird
aber gefangen genommen und so vor Salim und
Enno'man gefubrt. Salim bezeigt dem Sieger
die herzlichste Freude, ElBafagl aber^wird ins
GefangnisB gesteckt. Salim geht wieder mit
HammRda fort, sie unterbalten sich und Salim
sagt zu ihm: sag mir bloBS, wie du das mit
den Reitern machst? es ist ja wie Hexerei und
nicht bloBB Tapferkeit. — Du hast R,echt,j sagt
er, es ist eine Hexerei, die stammt von! Aba
bess&ra her, den Abfi zeid in Zion todtete; er
schrieb mir diese Sprflche auf und steckte sie
mir an dem Arm (spiter steht: an der Stirn)
fest, damit kann ich alle Reiter fassen, bloss
Aba zeid, wie soil ich an dem meine Zornes-
wuth ktthlen? — DaB ist sehr leicht, sagt Salim,
ich babe einen Zauberspruch, wenn ich dir den
aufschreibe, so bist du unsichtbar wie Elbcrduil
und kannst todten den Gegner, ohne dass er
dich sieht. — , Bitte, um Gottes willen, den
Spruch 6chreib mir auf, dass ich noch morgen
mit Abu zeid kampfe und ihn herbringe und
du Rache an ihm nimmst ftir deine SShne! -—
Gem, sagt Salim; aber wiBse, ein Zauberspruch
hebt den anderen auf; gieb mir den deinen her,
dasB ich meinen dir anlege und du desto mehr
Erfolg habest. — Ich bleibe dir ewig ver-
pflichtet, sagte Hammada, und alle meine Habe
lege ich dir zu Fflssen. — Schon gut, versetzt
Salim, ich will dir den Gefallen thun, gieb mir
deinen Talisman her. — Er ist da an meiner
Stirn festgemacht, reib ihn mit deiner Hand
heraus. — Salim reibt ihn, best ihn und ist ganz
erstaunt. — Das ist Abu bessara's Talisman?
Aber wie nehme ich ihn fort? — Er ist mittel6t
Zauber angelegt; willst du ihn abnehmen, so
ritze den Zipfel meines linken Ohres. Er thut
es, der Talisman fallt ab und er steckt ihn zu
sich; dann betet er Spruche Obcr Hammada, so
dasB er einsohlSft; Salim aber trifft seine Vor-
bereitungen, geht zu den Gefangenen, erdrosselt
den GefangenwSrter im Schlaf, bricht die Thflr
des GefangnisBes auf und l6st, nachdem er seinen
Sohn Cabra umarmt hat, die Fesseln der Gefan-
genen. — Am folgenden Morgen geht Hammada
zum Geffingnis8, findet den "Wfirter erdroBselt,
die Thttr erbrochen, die Gefangenen fortgelaufen,
er eilt zu Enno!man, sofort bricht dieser zum
Kampf gegen die BenQhilal auf. Hammada
betritt den Kampfplatz nnd fordert zum Zwei-
358
GROSSE ROMANE.
No. 9309.
kampf: Aba zeid schickt seinon Diener D La»aJI «it
gegen ihn. Erst sag mir, werbistdu, spriohtHam-
mada. — Das ist nioht nothig, veraetzt jener.
Sie kampfen, der Diener sohlSgt ihn auf den
Kopf und blast ihm das Lebenslicht aus.
Nun fielen die Schauren des KSnigs fiber die
Feinde her, brachten sie zum Weiohen und
bemachtigten sich der Frauen und Jungfrauen,
an die 200, und wollten sie in die Stadt fQhren.
Da begegnete ihnen Zeidan nebst Elhafegi und
'Aqll und Napr und einem Haufen junger Leute,
sie waren grade auf der Jagd gewesen (dies
passt nicht ganz zu dem fruher Erzahlten) und
sahen nun, dass Enno'man hinter den gefangenen
Frauen herzog. Sie verlegten ihm den Weg,
Zeidan fuhr ihn an: du verfluchter Hund, wo-
hin willst du mit den Madchen? Sie werden
handgemein, Zeidan durchsticht den Kdnig mit
seiner Lanze, er iallt zu Boden, jeaer haut ihm
den Kopf ab; in dem allgemeinen Kampfe k&mpft
ElEafegl tapfer mit seiner Sohaar , Zeidan's
Rucken deckend, sie haufen Hugel von Er-
schlagenen um sich und die Weiber sehreien
ihnen zu: die Tage sind nicht alle gleicb, tapfer
drauf, ihr jQnglinge! Endlich am Abend floh
Enno'man's Heer, fiber die Tapferkeit Zeidan's
erstaunt, der, als sein Schwert entzwei brach,
mit der Lanze den Re3t des Tages focht. Froh
begruBsten und bewillkomoineten Alle einander
und kehrten mit den befreiten Frauen und
Madchen zu ihren Zelten zuruck. Alle Emlre
dort, Hasan, Dajjab, Abu zeid u. A., gingen
dem Zeidan entgegen und dankten ihm fur
seine Thaten. Am folgendeu Tage zog Mo-
Keibar, Abu zeid's Soha, mit 300 Reitern aus:
da stiessen sie auf j&UaiUl , Enno'man's Sohn ;
sie kampften mit ihm und todteten ihn und seine
Begleiter und kehrten mit den abgesohnittenen
Kopfen auf ihren Lanzen zu den Zelten zuruck.
Aba zeid drttckte ihn an seine Brust und sagte:
inochtest du mir crhalten bleiben! was sind das
da fttr Kopfe? — Sein Sohn erzahlt ihm den
Kampf; dann sugt er : was fangen wir jetzt
mit dem Heere der Feinde an, um den Kampf
zu Ende zu bringen? — Als die Stfidter die
Niederlage und deu Tod des Elgadanfar erfuhren
uud man seine Leiche brachte, zerrissen seine
Mutter ,j-*l*v uud die Uebrigen ihre Kleider,
zerrauften ibr Haar und die Wezlre jammerten
um ihn. Sie hatteu gehofft, dasser ihr Konig
werde.u werde, nun gingen sie zur Mutter und
s:igten: die Bena hilal sind Sieger, sie haben
den Konig getodtet und werden vielleioht aaoh
una' t5dten und unser Land verwQsten : S6ir
sind nun der Meinung, dass du einige Ffauon ,
und Greisinnen mit dir nimmst, wir gehen mit
euch, und beugen unseren Naoken vor dem
K6nig und bitten ihn um Gnade; er ist hoch-
herzig und l&sst uns am Ende unsere Ehre und
Habe. — Da sprach Selmg : euer Rath hat
meinen Beifall. Am folgendeu Tage begab sie
sich mit den alten und jflogeren Frauen, beglei-
tet von den Wezlren, ins feindliobe Lager, Hasan
aber Hess die Kriegstrommeln sohlageh , und
seine sammtlichen Heere kamen zusammen, alle
in voller Kriegsrustung, und marsohirten auf
Elma'arra los. Auf dem Wege begegnete ihnen
die KSnigin mit ihrem Gefolge, und bei ihnen
'Agib, der Sohn Enno'm&n's : es war sein jungeter
Sohn, erst 20 Jahre alt. Nun liessen sie ihre
Schleier herab, nahten sich dem KSnig Hasan
und kussten seinen Steigbflgel. W"er ist der
junge Mann da? fragte er. — Es iat Enno'mBn's
Sohn. Da weinte Hasan, stieg yom Pferde,
umarmte und kttsste ihn, Selma aber trat an
ihn heran und bat um Gnade. Dann bat suoh
Bedra, Tochter des Wezlrs s U*»xJt, far die
Frauen um Gnade, endlich bittet auch 'Aglb, ihn
gfitig zu behandek. Der Kdnig sagt es ihm
zu, zieht mit ihm und den Frauen nach Elma'arra;
daselbst bewirthet er alle Einwohner, Gross und
Klein, 3 Tage lang. Dann lasst er 'Aglb kom-
men und sagt: du musst mir einen Wunsch er-
fullen ? — Sprich ihn aus I — Bedra, dieTochter des
Wezirs, soil Musa, Dajjab's Sohn, heirathen. —
AUes, was ich habe, steht dir zu Befehl ; du kann6t
fiber Bedra nach Belieben verfugen. — Alle lobten
sein verstandiges Benehmen, trotz seiner Jugend,
und der Konig Hasan eprach: du stellst mir all
dein Hab und Gut zu Befehl: ich nehme es an,
gebe es dir aber zurQck, mit Ausnahme von Bedra.
Nun begiebt sich 'Aglb mit den Vornehmen zu ihr
und theilt ihr die Absioht Hasans mit; sie ist
einverstauden, kommt mit zum Konig, der Ehe-
contract wird aufgesetzt, Dajjab giebt an ihre
Verwandte sehr reichliche Geschenke und erhalt
Lob fttr seine Freigebigkeit; der Qadl setzt
den Ehevertrag auf, Feste werden gefeiert, die
Annen gespeist, dann findet die Hochzeitzwischen
MfisR und Bedra statt. — Schluss f 46 b : 8.0 lj»fj>
Sohrift: fjroas, gut, vocallos, nichtvollig gteichmttssig.
A b soli rift c. l,B0 .i834.
No. 9310. 9311.
GROSSE KOMANE.
359
9310. We. 802.
48B1.4« <> ,c.20--25Z. (23x16; 19-21 x 12- 16 cm ).—
Saefcsnd: gat. — Pepier: gelblich, ziomlioh oterk, etws
glatt. — Einbend: Pappband. — Titeloberechrift f.l":
|^ If ' Uai ^UJI tUjt &oJ
A n fang f. I 8 : qJU^II .>***» t5 ic ,^LJI 5 £sU>j
,UJ| qv* ^Afl/iUoJt^ U^Jj . . . w>;<^j Li -£l»b L)
m\&>2 }.S» L*5»S ^JU:i jdUW. /c£s? S . . . «A*S^ Jkfi
^>Jt l£obb s »la*JI L ^s f4h^ J^*5 V^*
= We. 865. Die Erzablung ist aber hier
oil ausfubrlicber in Eiazelheiten.
Scbluse f. 48 b : ^U^J. a ^b Lg^ *iUsi
_^j| liili »Lj' K&j^sJl Jusjj J.U)? K&.M Jlt^Xe^tj tX&Jie
jtapVi «S*M^»» f a^Je,^b *JJ\&"> 5 !>^*\) fV^' |JlS • • .
Sohrift: die gewohtiliche etwae kleinere flfiohtige
(blasss) Sohrift. — Abeobrift c.'^/um.
F. 13 b let lew goblieben, Text fehlt nicht.
9311. We. 800.
■2) f. 83-58.
^. Format etc, trad Schrift: wis bei 1); die Sohrift
^^ wird alknBlig fluchtiger nnd grosser. — Titel f. 38 s :
DecEiDgekluEuserte ist der Titel des S.Stuckes dieses Bandes.
Anfang f. 38 b s w«fiJI ye o?^y °2> ^ '^
wjU^&swI j£»b' i_Jb»^.Q^ Ait L^Ls^jJ JwvkJj lP.Li>l.
ftjl JU »>Xlc .•jKft
,\3 iiAj^^,.,^l &1a9I, c A<0|)/ -Jlf
Fortsetzung zu We. 800, 1.
In Hsleb wobnte ein christlicher armeniscber
Kaufmann, Namens Kass&b, aus derStadtCyprU6
geburtig, del* war unermeselich reicb und beeass
50 Laden und Waarenhauser; die pltlnderte
Dajjab rein aus. Da verlor jener fast den Ver-
stand und wanderte nach t*S£U\ t setzte sich an
den Strand und sab nach Cyprus hinubcr. Dort
herrechte ein christlicher armeniscber Konig mit
Namen Jawl^* y>\ u«t_^Jt. Kass&b begab sich
zu ihm und klagte ihm sein Leid und erzahlte,
was die Benil hilal fur Thaten getban und wie
Dajjab den Konig Bedrla und seinen Wezlr
getfidtet babe. Nun war aber Bedrle der
^ Schwestersobn dee K6nigs und ale dieser seinen
"^ Tod erfahrt, filllt er vor Scbreck vom Thron
und Scbzt lant. Alsdann versamntelt er seine
Groesen uod Wezlre, die Bischofe und Mflncbe,
und berath, was mit dieeen Arabern zu thun
sei? Da spricht Kase&b: sie eind zahlreich
und unvergleicblicbe Krieger, jeder einzelne vou
ibnen nimmt es mit 1000 Feinden auf; riicbi
mit Gewalt ist ibnen beizukommea, sondern nnr
durch List. Ich, du und derWezlr wollen una
ale moslimische Qfidls ^erkleiden und udb zu
ibnen begeben. Wir seben ea auf Dajjab, der
an dir und mir so vie! verecbnldct bat, ab,
womoglich aucb auf Abu zeid, den Rankeschmied.
Der Plan findst Beifal). Sie steigen in ihrer
Yerkleidung zu Schiff, nebmen kostbare Ge-
schenke mit, gehen in aj^^U! aus Land, und
begeben sich kii Pferde zu den Brnfl hilal. Dort
erfragen sie, wo Dajjab eicb auf'halt, gehen zu
ihm und finden freundlicbeAufnabme; sie sageu,
sie 6eien gekommen, um den durch das GerOcht
wegen seiner Trcffliebkeit und Tapferkeit Ge-
priesenen kenneu zu lernen; sie eeieu Qadis aus
ErrQm, 3 Bruder, und wegen Handfilsgeschafte
auf der Reise von Elladaqijja nach Haleb. Der
Pass dabin, sagen sie weiter, soil nicht ganz
sicber sein: wir mochten dich aleo bitten, mit
nns als Scbntz zu gcheD, Gott wird es dir
lohnen, und ausserdem nimm bier einige Ge-
scbenke von uns an, darunter auch ein Gewaud
fQr Kdnig Hasan, eines ffir Abu zeid und einea
fur den Qadl Bodeir. — Erfreut 6agt er zn,
sie 6elbst zu geleiten, g^ebt ibnen auch, auf ihr
Verlangen, einen Eidscbwur darauf. Er reitci.
also mit ibnen fort, Keiner der Seinigen weise
darum, bis sie aus Meer kommen. Bei dessew
Anblick steben ihm die Haare zu Berge; sie aber
sagen: bleib hier, wir wollen baden. Sie zuuden
Feuer an, kocben Kafie, trinken, schutten in
seine Ta6se einige berauschende Tropfen, ei
trinkt und schlaft ein. Sie nebmen seine Waffeu,
binden seine Glieder ganz lest, legen ihm an
die Fusee und urn den Hale Ketten und be-
steigen ein SchiflP, das 6ie durch ein Zeichen
am Strande berbeigezogen haben und fahreu
mit ihm und seinem Ro68 nach Cyprus. Unier
wegs geben sie ihm ein Gegeumitt.el ein, er
niest, koramt znr Besinnuug, erkeunt seine Lag?'
und jammert und betet zu Gott um Rettung.
Glaubst du, dass du wieder loskommst? 6agt
Elharras zu ihm; du hast den Bedrls und seinen
Wezlr erschlagen und dem Kassab sein Hab
und Gut geraubt, du sollst es bitter bflssen. In
Cyprus angelangt, wird der Konig von Grose
und Klein begrus6t und wegeu Gefangennahmr
des Feindes begluokw&Dscht. Dajjab wird in
360
GROSSE ROMANE.
No. 9311.
das Gefangnies der Verrttckten geateckt und
eieeia unglSubigen Warter , Nameng '^j-o,
ubergeben, der ihn hart behandelt. — In-
desoen ist Dajjab zu Hause vermisat; man
sucht ihn, kommt auch zu den tu£i yu, aber
weder oie aoch sein Vater, der uber die Nach-
richt sehr betrttbt wird, konnen Auskunft geben.
Nun inacht sich Abu zeid auf den Weg und
kommt mit seinen Begleiteru zu der Stelle,
'.to jene gerastet und den Dajj&b betaubt batten!
Doit lag ein Mann und schlief. Sie wecken
ihn auf und frageu: hast du vielleicht 3 Qadls
und einen Reiter, so und so aussehend, ge-
eehen? — Ja, einen solchen Reiter wol, aber
nicht.. 3 Qadls, sondera Franken in schwarzen
Kitteln, die batten den Reiter bei sich in Schlaf
und winkten ein Schiff herbei und sind mit ihm
abgesegelt, nach Cyprus oder Alexandria, weiss
nicht. — Also fiber das Meer hin entfuhrt, so
viel wussten sie nun, vermuthlich auf Niramer-
wiedersehen! Sie kehren heim, Abu zeid sieht
»m Ramalspiel nach, wie es ihm ergangen und
wo er ist. Er geht dann in den Diw&n, findet
Hasan und die Emire beisammen, erzahlt ihnen,
was er in Erfahruug gebracht. Darauf farbt
er sciu Gesicht weiss, kleidet sich in einen
Monch uui, uimmt eine hohle Keule mit, in
der iajyi steckt; aclbst liasan und seine Emire
erkeunan ihn bei solchem Aeussern nicht wieder.
Nun geht er fort, kommt wieder an die Stelle,
wo Dajjab von seinen Begleitern betaubt worden,
badet s.ch und wird von dcm Beherrscher von
Laodicea, Namens Jiy, der mit 1000 Reitern
des Weges kommt, ergriffen. Der erkennt
ihn, obgle.ch jener Aufangs dabei bleibt, er sei
ein Monch; denn aus dem Ramalspiel hat er
»hu, se, D Vorhabeu und den Erfolg desselben
kennen gelernt, und er verspricht ihm Hftlfe.
In der That giebt er ihm ein Schiff und 10 Mann,
die ibn nach Cyprus bringen; er landet, sie
kehren heim. Er geht ins Land hinein, rathlos
des Weges, und betet zu Gott um Beistand.
Da tritt ihm der Monch ^^y>, der voa ihm
schon aus dem Ramalspiel erfahren hat, ent-
gegen, legt ihm 3 Rathselfragcn(betreffendGebet,
Wochentage, Auge) vor, die er lftst, und will
Hand an ihn legen; er aber zieht aus seiner
Keule das J^AJi (Strick) wirft es ihm um
den Hals, « e ht seinen Kopf vom Rumpf, wirft
den Edrper auf einen Haufen Holz und steckt
denselbea an. Dann geht er weiter und kommt
nach der Stadt Cyprus. Konig Elharras reitet
grade auf Jagd, er redet ihn an, er sei ein
200 jahriger Greis, pilgere duroh die Welt, habe
von seinem Knaben Jx«Ui gehtirt, der werde
einst ein machtiger Kdnig werden; hdre auoh,
dass er den Dajjab, den Mdrder seines Neffen,
in Gewahrsam habe; von dem wisse er, dass
MSncbe und Geistliche jeden Ranges ihm Feind
seien und ihm auflauern, um ihn fur all seine
Scbfindlichkeiten zu tSdten ; Kdnig Jliii*, dessen
Diener er sei, habe ihm au%etragen, dabei zu
sein, wenn Dajjab hingerichtet werde, damit er
ihm alsdann Nachricht da von bringe. Der
Konig, dem die Unterhaltung geffillt, steht von
der Jagd ab, bewirthet ihn ; er erzahlt ihm eine
Menge Anekdotea und setzt sich so in Gunst
bei ihm, dass er ihn zum Obersten aller seiner
Rathgeber und Monche macht. Diese sind un-
zufrieden damit. — Nehmt es mit ihm auf, wenn
ihr wollt; wer obsiegt, steht Uber den Anderen! —
Da ruft ein M6nch, Namens uu, ihm ins Ge-
sicht: Wie, AbQ zeid, du R&nkebold wagat,
unter die Mttnche, hieher, zu kommen? — Woher
weisst du das? — Das Ramalspiel hat mir
verrathen, wer du bist; und bist du es nicht
uad bist kein Moslim , so beantworte mir ein
Paar Fragen, sonst bleibe ich dabei, dass du
Abo zeid biat. — So frage! — Was ist das Ah-
em Kreuz, das Gott aus allerlei Erdengemacht
und hochaufgerichtet und geehrt hat? Das
ist Adam. Aber nun antworte du mir: was ist
das fur ein Vogel, er hat keine Flugel und
nichts fliegt so rasoh wie er; er frisst nicht, er
trinkt nicht, wo er auch sei; doch wenn er frisst,
kann nichts ihn sattigen, er frisst eine ganze
Stadt auf; trinkt er, konnen FlQsse und Meere
seinen Durst nicht stillen; alle Menschen brauchen
ihn, an aeinem Innern stecken sieliioht an. —
Er kann dies Rathsel nicht rathen. Vielleicht,
sagt er, kana esunser Prior (j.Uy _>j|s kann
der es nicht, der una Allen sebr uberlegen ist,
so erklaren wir una uberwunden. Er ist hier,
lass ihn Fragen an jenen richten, bittet er den
Konig. Der tritt nun vor und richtet ver-
schiedene kurze Rathselfragen an AbQ zeid, die
dieser alle sofort beantwortet, zum Erstaunen
aller An wesenden. Da kommt grade der Bischof
**)?■■& ^jti* »n, aUe stehen vor ihm auf, nur
Aba zeid bleibt sitzen und rQhrt sich nicht.
Der hatte seinen Sitz in Elqods, hatte aber
von diesem M6nch gehort, hatte aus dem Ramal
ersehen, es sei Aba zeid, war sofort hergesegelt,
um ihn zu entlarven. Er fragt den Kdnig:
No. 9311.
GROSSE ROMANE.
36 1
Wie kommt es, dass du die Feinde deiner
Religion und die Morder deiner Verwandteu,
die du in deiner Gewalt hast, nicht todtest und
sie sogar fiber die Mbnche und Christen setzest?
— Wie so, Vaterchenl — Ich spreche von
Abu zeid und von Dajj&b. — Ioh hfttte Unreoht,
wollte ich einen Monch wie diesen da tbdten,
der einzig in seiner Art ist. Alles was du
sagst, ist Neid: sonst streite init ihm fiber wissen-
schaftliche Fragen und wenn du ihn besiegst,
nun, dann hast du zu eagen. — Ich lasse mich
uioht auf Streiten mit ihm ein; was ich sage,
kommt vom Eifer fur die chrietliche Religion.
Aus meinem Ramal habe ich ersehen, dass er
in alien Wissenschaften erfahren iet, sich in
7 verschiedenen Weisen zu schminken und zu
verkleiden versteht. Wenn es dir Recht ist,
will ich Fragen an ihn rickten, und er kann
auoh solche stellen. — Der Konig erlaubt es. —
Vor allem, woher bist du, Monch? — Aus Jeru-
salem. — Habt ihr's gehort? Das ist die erste
Lfige. 40 Jahre wohne ich da und habe nie
von eitsein M6nch deines Namens (sJ&J) ge-
hort. — Tropf! meinesgleiohen wohnt nicht
innerhalb derMauern, sonderndrausseninEbenen
und Wusten. — Aergerlich richtet er nun kurze
Rathselfragen an ihn, die er sofort beantwortet,
wahrend jener auf seine Fragen nichts zu er-
widern vermag; aber er bleibt dabei, dass dies
Aba zeid sei. — Was sagst du dazu? — Es
ist schon spat, gieb mir Zeit bis Morgen, ich
werde meine Vater und Vorvater ubernacht
bitten und wae sie mir sagen, will ich dir be-
richten. — Damit geht er fort, streichfc seine
Haut mit einer Salbe ein, die ihn unverbrennlich
maoht, und betet die Nacht fiber, Gott m6ge
ihm beistehen. — Am Morgen begiebt er sich
ku dem KSnige, wo die M6nche schon beisammen
sind. — Nun, fragt jener, haben dich deine
Vorvater die Apostel erleuchtet? — Ja, sie haben
mich alle 40 besucht, ebenso auch die Geheim-
welt-Manner (w-jaJI «ib^)> haben diesen Ober-
mfinoh hier verflucht und geschworen, sie wollten
ihn ira Feuer verbrennen, und ich habe ihnen
deine Trefflichkeit geruhmt und in Folge dessen
hat jeder von den 40 dir ein Lebensjahr zu-
gelegt- — Das ist schon, das vergelte dir der
Messiasl Es war doch hoffentlich im Wachen
und nicht im Schlaf. Aber nun, in Betreff des
Maqlab? — Da haben sie gesagt, wir beide
noUten in einen feurigen Ofen gehen, damit ihr
.sahet, wer darin umkomme. — Was meinst du
HAJKDSOHMFTEN D. E. BIBL. 2X.
dazu? fragt der K6nig den Maqlub. ~— Das ist
eine Satanslist; aber lass ihn zuerst hineingeben,
ich will hernach auch. — Es wird also eiu
Ofen geheizt, Abu zeid geht ypr und winkt,
der Andere aber bleibt zuriick; jener geht hinein,
murmelt vor sich hin Qoranstellen und Gebete,
und der Konig sieht ihn darin sitzen, gemuthlich
wie auf grttner Au. Er Iiisst den Maqlub herbei-
holen, der am ganzen Leibe zittert. Hun geh
du hinein I Diener schieben ihn, Abu zeid zjeht
ihn zu sich hinein, die Flatnmen utnapielen ihn,
bald ist er zu einem Ascheahaufeh verbrannt.
Abu zeid aber kommt unversehrt heraus, der
Kfinig umarmt ihn, die Uebrigen kttssen ihm
Hande, Filsse und Kopf; der Konig entschuldigt
sich, dass er an ihm gezweifelt, sein Ruf ver-
breitet sich durch dae Land, man bringt ihin
von alien Seiten Geschenke. — Das Kirchenfest
steht bevor; Abu zeid veranlas9t deu Konig,
an demselben den Dajjab und alle sonst noch
in seinem Lande befindlicheu raosliniischen Ge-
fangencn hinzurichten. Boten werden ausge-
geschickt, um auszurufen, dass diesclben zur
Stadt gebracht werden. Ihre Zahl belauft sich
auf 12 000, die alle an demselben Ort uuter-
gebracht werden. Aba zeid geht didiin, sieht
den Dajjal), der dunn wie ein Stock gewordeu
von der schlechten Behandluog im Gefangiaiss.
Er ohrfeigt ihn und sagt: Scliurke, Diorgensollsfc
du verbrannt werden. — Veifluchter, vereetzt
der, wenn ich von hier entkommen sollte, so
wiirde ich allein mit meinem Schwerte es mit
alien diesen Lumpen aufuehmen! — Und ein
anderer, Namens 'Omar, sagt: o wer dir doch
draussen begegnete und mit dir machen kounte,
was er wolltel — Was wurdest du d;i.uu thuu? —
Dich umbringen. — Dann wfirden wir beide
todt sein. — Als er dann auf ih'u losging, hob
ihn Aba zeid wie einen Sperling in die Hohe
und warf ihn zu Boden, dass die Kuocban zer-
brachen; was sagst du. uun vou der Tapferkeit
der Monche? fragte er. — Schade, das8 das
ein Christ ist! — Darauf giebt Aba zeid 3ich
ihnen zu erkennen und sagt, er habe vor, den
Konig zu tSdten: Alle sind hocherfreut. Dann
geht er zum Konig und sagt: diese Gefangeuen
taugen nicht zum Verbrennen, sie sind klein
und mager: ich mochte, du fiittertest sie fett
bis zum nachsten Fest. — Thu wie du willst,
es ist mir Alles recht. — Die Gefangeneu werden
also 10 Tage lung sehr gut verpflegt, ' besonders
i>ajjab, der tSglich 2 Huhnchen verzehrt. Dann,
46
362
GROSSE ROMANE.
No. 9311—9315.
um Mitternacht, macht Abu zeid sie von jhren
Banden frei, geht mit ihnen ins WaflFenhaus,
alle wafFnen sich dort; darauf schickt er 3000
Mann nach dem Osten, 3000 nach dem WeBten
der Stadt., 3000 vertheilt er an 4 Stellen, mit
dem Rest von 3000 Mann geht er in den
Palast, tritt ins Schlafzimmer des Konigs, zieht
ihn am Fuss, so dass er aufwacht, Wer ist
da? ruft er. — Sei unbesorgt, Keiner als Aba
zeid, dein alter Freund, der dich umbringen
will. Als er dies hort, gerath er ausser sich.
Er will ihm die Hande kiissen, der aber haut
ihm den Kopf ab, geht heraus und ruft den
Pajjfib : darauf tddten sie im Palast Alle, gross
und klein, dann pltlndern sie die Stadt, morden
die Einwohner, von vier Seiten auf sie eindrin-
gend, einen ganzen Tag und auch die Nacht
hindurch; was tiberlebt, schreit um Gnade und
wird ins Gefangniss gesteckt, um keine Hinter-
list gegen sie ausiiben zu kfinnen. Darauf schickt
AbU zeid Botschaft an Naufal in Laodicea, der
kommt schnell an, Aba zeid macht ihn'zum
Herrn von Cyprus; seit dem geh6rt es den
Mpslimen. Dann geht Aba zeid mit den Leuteu
zu Schiffe; sie nehmen unzahlige Beute mit
sich, kommen nach einigen Tagen in Laodicea
an, steigen ans Land , die Gefaugeuen kussen
deu Boden ihrer Heimat und danken dem Abu
zeid; der beschenkt noch jeden mit 1000 Dlnareu
und sie gehen aus einander, Jeder zu seinen
Angehangen. Aba zeid schreibt an ftasan, der
ihm mit seinen Emlren entgegen zieht, Alle
bocherfreut fiber die Rettung des Dsjjab und
des Wohlbehaltenseins des Aba zeid; sie kommen
glucklich heim, danken ihm Alle fur Beine Thaten
und sagen: Wie soil es uns ergehen, wenn du
nicht mehr am Leben bistl
Schluss f. 56>: "olijJIg^.'j^^i ^
\W* mXjsJI ^ f.-$j ^ gju « r L| xaia j,ju J^^
AbBohrift vom Jahre 1264 Rab? II (1848).
9313. We. 900.
42B1. 4">, 18-19Z. (22«/ S X 16; 17x 11-12™). -
Rostand: nicht ganz sauber, — Papier: gelbHoh, oiwas
stark, wenig glatt -Einband; Pappband mit Lader-
ruoken. - Titel f. |«: ^ |^y ^\^\ ( ^ > .
Anfang f. l b : Us ^ L iOL* L ^Ut jls
vOs> ^ i .y^ J^t 3 D *kJL S&S> ^ ]^
Enthalt die Geschichte We. 800, 2, aber im
Ganzen ausfuhrlioher.
Schluss f. 42 a : ^ SU\ a * ^ _jj! v^t
Schrift: die gewohflliciiie, Sohrift dissea Workos —
Abaohrift im Jahre 1261 Gomada I (IMS).
9314. We. 855.
1) f. 1-22'-.
47 Bl. 8", 15— 1G Z. (20 X 16; c. 17 X 12<"»). - Zn-
s land: mcht recbt feet im Einband; ziemlich unsaaber —
Pap 1 er: gelblioh, stark, etwas glatt. - Einband: Papp-
band mit Lede rrfloken. — Titel f. 1»: -
D i«JI jj o^'pL**^ ?/A>_^l O^i .U*r>* blM^
Dieser Titel bezieht sich auf den Inhalt des ga D zen Bandcs.
Das erste Stuck davon ist: (jo^S ...Lj^.
Anfang f. 2»: LT L> L .^'"i^yi <3|?
ls^J u^j"" V 1 -"*^ «**»t j=-Lj' Ws>l 5 <^A&- 3
Es ist dieselbe Geschichte wie We. 800, 2.
Schluss f. 22 b ebenso wie bei We. 800, 2
angegeben. — Soh rift: ebenso wio We. 861.
9312. We. 897.
2) f. 33-66.
Format etc. und Schrift "wie. bei 1). - Titel-
uberschrift f.33«: ^\Ji\ «5UUt u^ji X^.
Anfang f. 33': ^^U ^ U«cXS Ui/jlS
= We. 8 00, 2. Es ist ausfuhrlicher.
Schluss f. 66": ILW5 ^J| ^^ ^^
9315. We. 800.
",:.'"'.";. ; 3)"r.«— 74.
Pormateto.u.Sohriftwiebei2). Docb ist die Sohrifc
fast flberall grosser. — Titslfibersohrift f.67 a (Zeile 2):
(Darunter nooh^ -L^Le-lj 05i \J\ otj U tj^ ^[jj| Jfe
Anfang f.57 B (Z. 1): ^ ^^ o^ rf{ U,
No. 9315.
GROSSE ROMANE.
363
Nach Eroberung Cyperns verweilen dieBenfi
hilal noch 3 Tage an ihrem Ort. Da geht
Hasan, der etwas verstimmt ist, mit Dajjab und
dem Qadl Bodeir auf Jagd. Sie kommen dabei
an ein Gehoft, genannt q^jCwJI, und treffen da
einen Gewflrzhandler, der seinen Esel an der
Hand fuhrt und seine Waaren ausruft. "Was
hast du denu da? fragt ihn Dajjab. Der Handler
aber schreit ihn mit solcher lauten Stimme an,
dass er besinnungslos wird; Hasan will ihn
echlagen, aber er kann sich nicht ruhren; ahn-
lich mit Bodeir; nun will sich Dajjab auf ihn
sturzen, kann sich aber auch nicht ruhren.
Darauf bewegt der Handler seine Lippen, mur-
melt einige Wortc: sofort gehen alle 8 vor ihm
herj die Pferde hinterdrein, als wurden sie ge-
zogen; die Emlre sehen sich einander erstaunt
An. — Der Handler hiess Abu bedara und war
ein grosser Zauberer; er konnte, wenn er wollte,
die Fische aus dem Wasser herbeizaubern. Sein
Wohnort war Zion Q^yx^to), denn er war Christ.
Der Herr dee Ortes hiess Us>. Nun fuhrte er
die 3 Emlre zu diesem, dass er sie ins Gefang-
niss stecke und ging wieder fort. — Am 2 . Tage
war Abu zeid und Zeidan zum Dlwan gegan-
gen und hatten gehort, dass Hasan und die
Andern auf die Jagd am vorigen Tage gegan-
gen, aber noch nicht zuriick seien. Auf Zeidftn's
Rath verfolgen sie ihre Spur; es dauert aber
nicht lange, so begegnen ihnen die Reiter, welche
mit jenen auf die Jagd geritten waren, und sie
erfahren von diesen, was vorgefallen. Hochlichst
verwundert sagt Abu zeid zu ihnen : ihr konnt
eures Weges gehen, er aber geht mit Zeidan
auf Suche aus. Endlich kommen sie auch nach
^yCwJt und treffen den Handler. Von dem
haben die Leute gesprochen, sagt Zeidan. Komm
mal her, ruft er ihm zu. Der aber wendet sich
zu ihnen um und sagt: Heute seid ihr Beide
'reingefallen ; ich muss euch nur ans Ende der
bewohnten Welt versetzen. Sie sind sprachlos
vor Erstaunen, Zeidan winkt mit den Augen
auf den Speer, der Handler aber nimmt eine
Handvoll Erde, murmelt einige Worte daruber,
bestreut sie damit, und sofort wurde Zeidan
wie angebunden, Abu zeid aber steif wie ein
Stuck Holz auf seinem Pferde, und das lief
mit ihm, als sei Einer mit dem Stock hinter-
drein, zu den Ansiedlungen der Benu hod'eil,
wo sein Sohn j&J? und 'Ikrima ihn vom Pferde
hoben. Er aber konnte die Zunge nicht ruhren
und Keinem antworten. Man rieb ihn und
muhte sich mit ihm ab, es half aber nichts und
man war rathlos und besorgt, was nun aus den
Benu hilal werden solle. Den Zeidan aber
brachte der Handler ebenfalls nach Zion. — ■
Aba zeid aber wird, wahrend er schlaft, voin
Elhidr gerieben und wacht gesund auf. Geh
hin und befreie die Gefangenenl sagt dieser zu
ihm. Er verrichtet sein Gebet, erzahlt den
ankommenden Emlren seine Erlebnisse, sagt, sie
sollen am Platze bleiben, bis er wiederkomme,
und macht sich auf den Weg nach Zion, in
einem alten Kittel, mit einem hohlen Stock,
worin JajwiJI steckt. In einem Flecken unter-
wegs ruft Abu besara seine Waaren aus; als
jener ihn hort, versteckt er sich in einem ver-
fallenen Gebaude, bis er fort ist. Dann aber
geht er hinter ihn drein , einige Meilen weit,
macht sich an ihn heran und will ihn von hinten
abthun. Der aber wendet sich zu ihm um und
sagt j Schlingel, du denkst wol, ich hatte dich
nicht geseh en, als du dich in dem Geinauer
versteckt hattest? und nun schleichst du mir
nach? Her zu mir, ich will dich Mores lehren! —
Abu zeid erschrickt, will fliehen, ist wie an-
genagelt, kann keinen Fuss vor den andern
setzen. ffier will ich dich sterben lassen, Keiner
soil von dir je wieder hSren. Er geht fort.
Da hebt Ab u ze >^ die Haude auf und betet;
da hort er eine Stimme sagen: sei getrost und
ruf ElHidr an! Das thut er, sofort stellt sich
dieser ein und sagt: ruf den Abu besara, dass
er dich frei mache, sonst werde es ihin schlccht
ergehen. — Er ruft ihn; dieser hort es, wird
zornig und kehrt gradeswegs zu ihm zuruck.
Lass mich los, sagt Abu zeid, duuu geh zu
den Gefangenen und todte sie! — Was hatte
ich davon? das ware so gut, als wenu ich den
Schwanz der Schlan'ge abhiebe uud ihren Kopf
Hesse; erst muss ich dich todten, danu alle
ubrigen der Benu hilal. — Mit einem Male fuhr
eine Hand dem Abu besara liber das Gesicht
und dreht seinen Kopf nach hinten; zugleich
stSsst den Abu zeid eine Hand in den Rucken,
schiebt ihn fort, er fiihlt sich frei und eine
Stimme raunt ihm zu: mach diesen Unglaubigeu
niederl Er uimmt aus seiner Keule das h ;y» 11
und spaltet ihn damit aus einander. Dann zieht
er seine Kleider an, treibt seinen Esel vor sich
her und geht so, immer seine Waaren ausrufend,
nach Zion. Als die Kinder ihn kommen sehen,
rufen sie: ah, da kommt Abu besara. Er ver-
theilt an sie einen ganzen Sack seiner Waare,
46*
364
GROSSE ROMAN E.
No. 9315.
indem er sagt: wir haben heut ein gutes Ge-
schaft gemacbt, nehmt! — Er begegnet dem
Mar Manna , der sagt: wir haben dich lange
nicbt gesehen: warum hast du den Aba zeid
uicht mitgebracht? Wir hlitten sie alle mit
eiaem Male 6chon verbrennen kdnnen. Was
mau heute nicht f&ngt, kann man morgen er-
jagen, vereetzt er. — Br nimmt ihn mit sioh
nnd bewirthet ihn, setzt ihm auch Wein vor.
Den nihre ich nicbt an, sagt er, bis ich dir
den Aba zeid herbringe, daps wir ihn sammt
seinen GenoB6eii als Opfer verbrennen. Aber
lase die Gefapgenen kommen, du sollst deine
Lust daran haben, wie ich mit ibnen verfahre
Sie werden in Fesseln berbeigeftthrt. Er ffihrt
den Zeidfin an : Schlingel, wo ist dein Gefabrte ?
Furchtlos erwidert er : alle diese da aind meine
Getabi-ten. — Von denen rede ich nicht, son-
de™ von Abu zeid. — Ich weiss nicht, wohin
er gegangen ist. — Dana will ich's direagen:
ich babe ibn in die Wiiste geworfen, dass die
wildeu Thiere ihn frcssen, und dich und deine
Genoeaen will ich noch heute im Feuer braten.
— Du bast mich in deiner Gewalt, aber mein
Leben steht in Gotta Hand, vor dir fUrchte
ich niich nicht. — Hanna wird zornig und will
ihn Bclilagen; Abu zeid halt ihn zurtick: du
sollst nocb v/eiteren Spase mit anueben, sagt er
zu ibm, Dann fragt er: wer von eucb bat den
Bedns und Elhozai getodtet? — Mein Bruder
Dajjab. — 1st due dein rechter Bruder? — Ja,
willsl du richtige Rache nehmeu, musst du dich
dafur an ibn halte.D. — Wer sie erscblagen hat,
ist er und Abu zeid, nicht. ich, sagt Dajjab.
Wir Beide haben es wabrbaftig nicbt gethan,
lase ibn ecbworen 1 — Ich schwore es, ibr Beide
babt sie erechlagen. — Und ibr Beide, sagt
Aba zeid, seid Einer kuronierlicher als der
Andere. Darauf laset er den Dajjab auf die
Erde werfen und giebt ihm Schlfige auf die
Fusse. — Was ict das? sagt Zeidan; fttr Prflgel
giebt ee eine beesere Stelle. — Pfui, sagt Dajjab,
icb bin nicht deia Bruder, du Hurensohn; aber
A bu beiiara ist ganz blind, sonst wlirde er dich
beetrafen. — Nehmt diesen weg, 3agt Abu zeid,
bringt roir den Hasan her. — Dieser ietwehmttthig,
auch darilber, dass Reiner Beinen Gruss erwidert,
nnd spricht es aus, dass Abu zeid kommen
und ibn rachen werde. Hanna will ibn hauen ;
jeaor wehrt ea ab. Zum wievielten Male drohst
du mir mit Abu zeid? cagt er. Auf den rechne
nicht, dexn hube ich es schon basorgt und er
soil noch vor eiieh brennen. L)nnn l&sst er den
Qfi.dl Bodeir kommen, mit dem er sich alsbald
auf theologische Fragen und auch sonst auf
allerlei Rnthsel- Fragen eiulasst, bis er endlich
eine Frage des Bodeir nicht beantworten kann
und dem Bodeir fur Beantwortung derselben
verspricht, dass er und alle seine Genossen
tfiglich 5 Etthnchen hekommen solle. Der giebt
ihm die Antwort darauf und dann sagt er zu
Hanna: ich will sie gut liilsten bis dahin, dass
wir den Abq zeid hier zum Fest herbringen,
damit sie dann beBser verbrennen konnen. Noch
sprecheu sie so, als ein alter Moncb, Namens
Marcus (VjeSy/s), aus Jerusalem kommt, um den
Streich des Abfl zeid aufzudecken. Die Christen
nehmen ihn ehrenyoll auf, jener aber betheiligt
sich nicht, sondern denkt: den Abo besara bist
du los, nun muss dieser verfluchte Mdnch kom-
men! — Marcus fangt an zu weineD. — Was
feblt dir? fragt Hanna. — Ich bin betrubt dar-
uber, dasa AbQ besara todt ist? — Der ist hier
bei uns, du sollst ihn sogleich sehen. — Der
ftehte ist leider todt, dies ist ein verkleideter
Moelim, dies ist Aba zeid, der Listen- und
Rankeschmied, der gekommen iat, dieGefangenen
zu befreien. — Da tritt Abu zeid herein, grusst
die Anwesenden und setzt rich. Marcus redet
ibn an: du bist Aba zeid, hilf mir Jesus. —
Wer i6t Aba zeid? fragt dieser. — Du selbflt,
Feind aller Monche und Geistlichen! — Du
irrst, Marcus, sagen die Anwesenden, er iet ja
grade unser Freund und hat es gezeigt. — Nun,
ich will einige Fragen an ihn richten, ee wircl
6ich ja zeigen. — Meinetwegen thu es, sagt
jener. — Marcus fragt, der Andere antWortet. —
Da haben wir's, sagt Marcus, die gethanen
Fragen kann nur ein Moslim beantworten. —
Wirklich? rufen die Anwesenden aus; wir haben
es gleich gedacht, als er kam. Da springt Aba
zeid auf, schreit sie mit lauter Stimme an, so
dass sie ihm vom Leibe bleiben : lasst mioh nnd
hSret erst! dieser, ich echwfire es, dieser da ist
Abu zeid; oder, ist er wirklich Christ, so kann
er auch 3 Fragen, die ich an ihn stelle, beant-
worten ; und ausserdem, werft une beide in einen
brennenden Scheiterhaufen, und wer unversehrt
herauskoromt, dessen Religion ist die achte. —
Es geschieht, Aba zeid springt unversehrt daraus
bervor: da entschuldigen sich Alle und Hannft
sagt: ich habe dir schon frOher Vertrauen ge-
schenkt und alles uberlassen, nun thu auch
ferner, was dir beliebt. — Dann lass mir die
No. 9315— 9318.
GROSSE ROMAN E.
e*> O *}
Gefangenen vorfuhren. — Ich sehe, sie sind
noch schwach und mager: gieb ihnen reiehlicher
zu esscn inskttnftig. — Daraut' eines Abends
% sass er uud Hunna imd die Vornehmeii und
Geistlicheh iro Gesprach zusammen bis Schlnfens-
zeit; da nahm er eine Btlchse, rieb seine Nasen-
ldoher mit Niesswurz ein, Sffnete jcne und liess
daraus einen betaubendcn Duft wie von Mosohus
aufsteigen. A He werden davon schlaftrunken;
er springt hin, lOst die Fesseln der Gefangenen,
nimmt diese mit sich ins Schloss, Alle waffnen
sich, ttberfallen die Schlafenden und bauen sie
nieder, t6dten alsdann die Diener und besteigen
ihre Rosse, Aba zeid ihnen voran 6ffnet dieThore,
und so reiten sie von dannen, ihm fur seine That
dankend, und kommen zu den Ihrigen zuruck.
Schluss f. 74»: \y+i=>-\ i ,*fy ^ \^
•p&^l j in* \y*i aAj> 'jUaJ! «,U* jf\ |*0
9316. We. 855.
2) f. ea b — 33.
Formnt und Zustand etc und Sohrift wie bei 1).
Der Tite), so wie tlort angogeben, iet fur dies 2. StOok:
An fang f. 22 b unten (im unmittelbaren An-
schluss an das vorige Stuck) :iiUij | .y KftlS^UUUt
Die Erzfthlung wie bei We. 800, 3. Schluss
ebenso (^Lb*- J.t lybi^).
9317. We. 801.
IBB).* 1 ", 16-17Z.(22'/4X16; 17-17 l /»xl2-12'/» e .' ,, ).
Zustand : nieht gans aaubor. — Papier: gelblich, ziemlioh
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband mit Leder-
ruoken. — Titel f. 1* (so auoh f. 2* oben am Rande):
Anfang: <_£!» Uj (J^s *■**«* fJ*' *M c^*"
ya, \jijt u $te<j* D * <±» i^y * • • • r 5 ^
= We. 800, 3 (obgleioh die Wortfaseung
oft abweicht).
Sohluss f.l9»: jf\ *JJt t>Jl»5 (*&*» W*"*
|t *^l ^Jle >** ^ »^L> ,LtfJ yxj JJiS ol \jl& s
a \^\ ^LfilL. U^, < D **3U oir ^ \yU>,
Sohrift: gross, rundlieh, vooallos. — Absohrift
o. ""/ism. — F. l b >et eine etwas spfttere Absohrift von
f.2», Zeile 1—18.
9318. We. 804.
29 Bl. 4* 19 Z. (22»/a X 16; c. 17 X il'/s" '). - Zu-
stand: nioht ganz Banber. -^ Papioi*: gelbiich, stark,
etwas glatt. — Einband: Pappband mit Lederruokon. —
Titel f. 1 " : '$)U>-a 1 8 ''■&** ry° Qft*»"r''s («»>l-»-i tjbtf"
I jAUf (iXL^JlJ) ..fcX&tfjJI ,.J|jd
(F. l b roth uberschriebon : QA«JJ.. ( j».»t qWv
Anfang f. I**: L*e ji^as-lj ^j^sj |«Xei *_Ui^ ,£o
iol LOS U vJu* - , jUttil ^L^ 1 a-* C-^ (£f? ^J^
iJI »A^ f**^ vyoJbs"! UJ 6^Uil ^ ^^i >>>->) jd ^
In Negd iet Misswache eingetre£en und Abfl
zcid durohsucht die Lander nach Weidepliitscu;
er kommt zu K6nig Ezzan&tl, der die Fursten-
Junglinge ^^ c^^ ,,n ^ u"4^ ' DC Gefangniss
wirft. Er war dann mit seinem Hanfen urn-
gekehrt; sie wareu nach Haleb imd nach i,.o!^iS
gekommen; daun kam Dajj&b in {joy£ abhs.nden
und wurde wiedergefuuden uud befreit durch
Aba zeid. Auf weiterer Fahrt kaaieu sie dann
auch in das Laud qXwJi, durch dessen Pass
sie ziehen mussteu. Dort herrschten 2 Kdnige
(weiterhin ist imnier uur von Einem Konig, unci
zwur 'Abs, die Rede); sie waren I3ruder.uod
hicsseu der eine T Aba und der andere 'Abb&s,
aus dem Stamme der tapferen BenQ Voo, nach.
Einigen sognr Nachkommen des Belden 'Antara.
aus jcnem Stamme. Ihr Heer ber.tp-nd aus
200000 tapferen Reiteru, und die Herrsohaft
erstreokte sich tiber \ja&s») BU^», ^>w.-, Baalbek,
Tadmur. Als nun die Nachricht vom Anzuge
der Benu hilal und vou den Greueln und PlOo-
derungen, die sie verubt — batten aie doch deo
Bedris von Haleb uud {j»\j£\ van. Cypesn ge-
t6dtet — , zu ihnen kum, erlnhrcn sie aacb,
dass sie in zahlloser Menge seien uad westeg-iis
ziehen wollten und dass man allerorto in Angefc
vor ihnen sei. K6nig 'Abs sieht dsher alier-
seits Truppen zusammen und beeetEt die Gisnaea.
Mit den Anftthrern h< er Beraihuug, ^?ss so
thun sei? Da sprach J^vSjO ii, oeia SiafcthoSicr
von Himc: schreib an oie, dass, wean sie imoe?
Land durchziehen wollon, oie den Zebutexi oa
Geld, Pferden, Kameelen und Midcaea gebca
sollen. Diesen Rath befolgt er 5 ecbreibt ciaes
Brief und sohickt ihn durch einoa Dioasr,
Namens J-*fii, an KSnig Haasn fib. Dieoar ant-
wortet in Zorn: wir wollcn nach Tuqsg ziehcu v
wo man uneere Jflnglinge gofengen hiilt; Hn
verlangst den Zehnten: den beeahlcn rdr raift
366
GROSSE ROMANE.
No. 9318.
unseren Scbwertern: hate dich, mit una anzu-
binden! Auf diese Antwort erfolgt der Krieg
Abu zeid fordert zum Zweikampf lieraus; der
Bruder des Konigfl, 'Abbfis, stellt sich ihm und
iallt nach tapferor Gegenwehr, und so besiegt
jener hmtercinander 40 Geguer. Am folgendcn
Ta W w , der Kampf erueuert 5 i>«jjab reitet
auf die Wahlstatt und kampft mit Mesrur, dem
Statthalter von Tadraur; er schlftgt ihm den
uohadel em und wirft in gleicher Weise bis
sum Abend 50 Reiter todt zu Boden. Am
oachsten Tage kampft ElHafagi 'Amir mit En-
no man, Statthalter von Baalbek, sticht ihn zu
Boden, ebenso noch 50 andere Kampfer, ' Da
forfeit 'Abe selbst den Kdnig Hasan zum Zwei-
kampf. Dereelbe reitet auf den Platz, ein Hieb
gleitet an dem Stahlpanzer des Gegners auf den
Nacken des Pferdea ab, haut dieseu durch, es
iallt mit. seiuem Reiter zu Boden. Die Seinigen
(.iitziehen ihn dem drohenden Streich, indem sie
mcb auf Hasan stUrzeu. Dieser weicht, mit ihm
die Seimgeu, die Pferdc derselben konnen nicht
gut auf dem ihaen ungewohnten Boden Pubb
faasen; mehrere Tage hindurcb ziehen die BenQ
hilfti deu Kurzeren. Was beginnen wir? fragt
Hasan seine Grossen; unsere Saohen stehen
achlecht. Aba zeid empfiehlt einen listjgen Au-
sonlag, rath aber zunSchet Naohgiebigkeit an.
Hasan schreibt an 'Aba: Wozu bekampfet du
una j* laus ab vom Blutvergiessen und sag, was
du voo uns verlangst? Wir sind Gaste in deinem
Lande: lass uns duroh den Pass abziehen nach
W eaten. 'Abs erwidarfc: ioh verlauge denZehnten
au Geld, 200 Panzer und Schwerter, Pferde
und Knechte data, 20 Madchen, auch Seiden-
zeug und Teppiche. DafQr konnt ihr eure
Meerden weiden und findet bei mir gute Auf-
nahme. Wo nioht, nehmen wir euch das Alles
icrt. Oder auoh, kehrt in eure Heimat zurttok! —
Diese Antwort erh< Hasan und theilt eie dem
Aba zeid mit. Bringt das Geld zusammen,
ordnet dieser an. Dajjab wideroprioht, er fordert
auf zu mannliohem Widerstand und Kriegsthaten.
Aba zeid entgegnet, er sei auch tapfer und alo
eolchen konne ihn Jeder, hier aber sei Naoh-
giebigkeit und dann List am Orte, und er setzt,
wie auch frtther schon, eeinen listigen AnsohW
auseinander. Dieser wird befolgt. Zwanzig
achone Junglinge werden ausgesucht, darunter
tr^.oij^ ein Schwestersohn des Aba zeid;
All ben abttl'auf; Seiban, Sohn des Aba zeid
Aql und Nacr (Sflime der *,>), Ma eR , Dajjabs
Sohn; sie werden in stattliche Fraueukleider ge-
steckt, auf Kameele gesetzt, mit Dienern und
MSdcheu im Gefolge, und Aba zeid geleitet
sie mit einer Schaar, indem or zngleich die ver-
langte Geldabgabe ilberbringt. Er lasst sein
Kommen durch L?yo, den Diener des 'Abs,
diesetn melden. Kommen sie in Gutem oder
Bosem? fragt dieser. In Gutem, nntwortet er
und berichtet. — R u f die Emlre, sagt er, wir
wollen ihnen cntgegen ziehen. _ So geschieht's;
der Anblick der (anscheinenden) Madchen erfallt
ihn mit Ergfitzcn, er lftsst sie und ihre Kisteu
in den Palast bringen; Aba zeid und seine Be-
gleiter werden reich beschenkt und bewirthet.
Gieb uns ein untersiegeltes Handschreiben, bittet
ihn Aba zeid, dass Niemand uns den Abzug
durch den Pass wehren soil. Er erhfilt dies
Konigliche Schreiben und bittet ihn, die Madchen
erst zu besuchen, wenn er mit seinen Leuteu
und den Sanfteu nach Himc abgezogen sei,
um ihre Verwandten zu bolen, damit alsdann
die Heiratbsvertrfige aufgesetzt werden kfinnteu.
Er kehrt nun zu Hasan zurQck und betreibt
ihren eofortigen Aufbruch nach verschiedenen
Richtungen hin. 'Abe aber besucht am Abend
die Madohen ; ihr Liebreiz entztlckt ihn, Wein
hebt die Stimmung. Er aetzt sich zu Abal'auf;
sing mir etwas vor; wie heisst du? — Ich heisse
W*, sagt er und singt. — Ebenso singt Seibfin,
der sich Seibftna nennt, 'Aql, unter dem Namen
Aqla, Nacr unter dem Namen «,«j, Mas& unter
dem Namen «^Jy!, un d aUen erwidert er gleich-
falU durch ein Lied. Endlich unterhalt er sich
nut 'Aziz, der sich 'Azlze nennt, eine Zeitlang,
dann will er mit ihr achlafen gehen. Sie wehrt
solche Zumuthung ab; erst musse ihre Heirath
formlioh vollzogen sein, er moge warten. Nun
schamt er sich seines Rausches und seiner Worte.
Gott verfluche den Wein und den Trinker des-
selben! Was fur Unheil kann er anrichten! —
Damit geht er fort und echlaft in seinem Ge-
mach. Nun kommen aus den mitgebraohten
Kieten die Manner heraus, werden gespeist und
halten sich mit ihnen luetig, loben auch ihren
Gesang, machen aber dem Maaa flber den
frivolen Inhalt aeinee Licdea Von^firfe. Daranf
versteoken sie sich wieder in denEisten und achla-
fen aus bis zum Morgen. In der Frflhe briogen
die Diener den Madchen Wohlgeruohs-Easeazen
und Leinen-Ttlcher; eie eagen ihnen r meldet
euerem Herren, er solle nioht eher sie besuchen,
bia die Ihrigen angekommen aeien, damit sie
No 9318.
GROSSE ROMANE.
367
nicht in Unehre kamen. ■ — Das ist ganz in
der Ordnung, sagt der K6nig und schreibt au
Hasan und die Hauptemlre uud bittet, moglichst
bald zu ihm zu kommen, urn die Ehecontracte
zu maohen. Sein Dieuer qL>^<> flberbriDgt den
Brief. In Folge dessen brecben sie sofort nach
£**»Ji auf, wo 'Abs sie festlich und frcundlich
eiripfangt. Nach der Bewirthung und nach
Schliessung der Ehepacten sagt Abu zeid zum
Konig: wir mochten dich bitten, nach unserer
Landessitte, den Pfortnern zu befehlen, dass sie
die Thore bei Nacht nicht schliessen, damit
wir gehen und kommen konnen. Ihr sollt die
Schliissel haben, sagt der Kdnig, zwischen uns
soil nichts Trennendes liegen, eure Sitte sei die
unsrige. Man ttbergiebt die Scblflssel an Abu
zeid, die Palnsthftter gehen schlafen. Nun will
ich noch, ehe ich auch gehe, sagt Abu zeid,
deu jungen Fraueu einschftrfen, wie sie sich
gegen dich zu verhalten haben: sie sind Ara-
berinneu und kennen deine Stellung nicht, Thu,
wie du willst, sagt der Konig, ich habe nichts
dagegen. Er geht nun zu deu J tiglingen, die
ttber ihre Rolle missvergntigt sind und ihr Be-
gebnisa mit dem KoDig erzahlen. Er beruhigt
sie, giebt dem 'Aziz ein Flascbchen mit Schlaf-
trunk (^*j) und sagt: wenn 'Abs herkommt,
giesst ihm davon auf irgend ein Kleidung6stuck
und klopft dans an die Thur: es wird mir ein
Zeichen sein, dann komme ich, denn ich bin
im Schlose. Als er geht, begegnet ihm 'Abs.
Nun, fragt er, hast du ihnen gute Lehren ge-
geben? — Ja, eine Lehre, die sie ihr Leb^
tage nicht vergessen werden. — Damit geht er
ins Esszimmer, der Konig tritt zu den jungen
Frauen. Hoflich etehen sie auf und verneigen
sich vor ihm: er hangt der 'Azlze das Tuch
fiber die Schulter und geht vor ihr her ins
Schlafzimmer, sie folgt ihm. Er setzt sich mil
ihr aufs Sopha und will sie beruhren. Nicht
doch, sagt sie, wie das Vieh; erst lass uns
etwas Confect essen! Bei der Gelegenheit steckt
sie von dem Schlafmittel etwas in eine Frucht,
streut Zucker dartiber und steckt sie ihm in
den Hund und er verzehrt sie. Sein Glieder
werden schlaff. Was ist das? sagt er; ich bin
doch nicht trunken. Er macht Larm, die
Anderen treten ein, werfen ihn hin, Abu zeid
kommt herein, offhet die Kisten, die Manner
darin kommen heraus, zuerst Emir (jmXijC ; er
ruft: wo ist der Weiberhengst? — Was willst
du mit ihm? fragt Abfi zeid. — Ihn abschlachten.
— Das ist ihm nicht zugedacht, er liegt so
schon wie todt da; wenn er zu Besinnung kommt,
dann ist's etwas anderes, dann kann ich schon
mit ihm fertig werden; aber du und dein Neffe,
eure Art ist's hinterrucks zu uberfallen, sei es
eiuen Schlafenden, sei es einen Machtlosen. —
Darauf packen sie Alles, was tragbar ist, in die
Kisten, ziehen den Kdnig uackt aus bis auf die
Hosen, Abu zeid nimmt seinen Siegelring vom
Fiuger, dann werfen sie ihn auf eine Matte und
lasseu ihu liegen. Urn Mitternacht schliessen
sic die Palastthuren auf, ziehen ab und sind
beim Morgenanbruch bei den Zelten derlhrigen.
Hasan reitet ihnen zum Willkomm entgegen
uud freut sich Uber das Gelingon des Anschlages,
Abfl zeid erzahlt ihre That ausfuhrlich. — H&ttest
du ihn doch getodtet! uneiut Hasan. — So sagte
ich auch schon vor dir, wirft ^pOo^c ein, aber
Abu zeid wollte nicht auf mich hdren. — Ich
biitte feige gehandelt, sagt dieser; hiitte er sich
von der Betaubung erholt und ware dann uns
iu die Queere gekommen, so wttrde ich ihm
gedient habeu. — : Abs iudesseu schlief noch
ain Nachmittag des '2. Tages und war bis dahin
Keinem sich t bar geworden. Als nun srie
Wezire und Beamten ihn nicht trafen, fragten
6icdieWarter: Keiner hatte ihngeseheu. Endlich
suchten diesc ihn in den Gem&chern und fandeu
ihn fast nackt auf der Decke liegen; auf ihr
Schreien kommen die Wezire herbei, sahen ihn
wie ein Stuck Holz hingeworfen und dass dor
Palast leer ist von oben bis untcn. Sie erkenneu,
dass ihm ein Schlaftrunk eingegeben ist und
verabreichen ihm ein Gegenmittel. Etwas zur
Besinnung gekommen ruft er fiber seine jungen
Frauen, sucht sie fiberall. Da tritt sein Wezlr
J-o,k>JI zu ihm, erzahlt wie man ihn get&uscht
una betrogen hat und fordert ihn auf, Rache
zu nehmen. : Er sammelt also sein Beer und
nimmt aus den Provinzen, die ihm unterthan
aind und durch die er zieht, die Truppen mit,
und lagert sich, den Bentt hilal gegenuber, die
bis zum Land kkthsi\ oio.\ gekommeu waren,
Konig ? Abs fordert den Abu zeid zum Zwei-
kampf; dieser durchstioht ihn, nach weiterem'
Kampf fliehen seine Truppen; am folgenden
Tage werden sie yon den Benfi hilal im Lande
«iUllt eingeholt. Der fruhere Wezlr , J^AJ!,
jetzt zu ihrem Konig gemacht, spornt sie zum
Widerstand an, kampft mit Abs zeid und fallt
unter seinem Schwerthieb ; seine Reiterschaaren
fliehen. Nun wird der 2. Wezlr, Mohelhil, zu
368
GROSSE ROMANE.
No. 9318-9320.
ihrem Konig gemacht, und es wird weiter go-
kampft. Derselbe fallt im Zweikampf mit El-
Kaf&gi 'amir, welcher ihm den Kopf entzwei-
spaltet. Nun fliehea alle seine Soldaten nach
^^XuJI; die Benu hilal setzen nach, pllindern
die Stadt, machen reiche Beute, die Frauen des
Kbnigs 'Abe fallen in ihre Hande. Hasan macht
den Naufal, Sohn des 'Abs, zum Konig an
seines Vaters Stelle; dann zieht er mit seinen
Schaaren nach Syrien.
Schiuss f. 29 b : V^j **}\ £>&y> »y£s>>
vv*-* £• f£f ^ yjSLi ' r UJI Sth Jji S£& ^
Sobrift; groBs, gewandt, ziemlicb gut, vocallos. — '
Abecbrift o. ,S *W
Die Erzablnng ist mit vieleo Gedichlep ausgeslattet.
9319. We. 855.
3) f. 34-47'.
Format pto. uod Scbrift wie bei ])• — Der Titel
dieBes Sl&okes so wie bei 1) aogogebao:
Anfang f. 34 s ; ujUjt J-^\ pbt&t Jk^sil
Jij'i^ cybUaJI J^Jsol «JU (cajJI j^Jj f^UJi <**W
^4. WJyUI ^i\Js> ^U, ^bb «j4^I Us J^l;
Im Ganzen = We. 804, doch mit starken
Abweichungen und kurzer gefasst.
Wegen Misswuchses in der Heimat ziehen
die Benu hilal unter steten Kampfen undGreueln
westwttrts, bis sie sich im Lande ^ J! lagern.
Dort herrscht ein tepferer Ffirst, Namens 'Abe;
der hat zum Bruder den Emir 'Abbas und die
Zahl seiner Mannen ist 200 000 Reiter; denn
sein Reich geht bis nach Ba'lbek. Er hort von
Ankunfl der Bene hilal und verlangt den Zehnten
und 30 Madchen. — Es werden 20 Junglinge
als solche verkleidet und zu ihm gebracht; die
Qbrigen Benfl hilal aber ziehen durch das Land
und lagern sich von ASjJafiJI bis nach <_ja*»-.
Der Verkehr des Konigs mit den vermeintlichen
Madchen, das Hinhalten desselben bis zurAn-
kunft der Verwandten , der Sohlaftrunk und
dessen Wirkung, das Erwachen und der Zorn
desK5nigs — Alles dies wird im Ganzen ebenso,
aber kurzer, erzahlt. Der Kampf beginnt, Abfl
zeid ersticht den 'Abs, Dajjjab spaltet dem
Jui^xJt den Kopf, Zeid&n ersticht den Mo-
helhil; nach tapferer Gegenwehr fliehen die
Feinde und werden alle niedergemacht, die
Benfl hilal kehren mit reioher Beute heim.
Schiuss f.47": .o>le. iU*%^X4 L$J SU^tac iUAiij
Der eigentliche Schlus6 des Bandes fehlt.
9320. We. 774,
4) f 105-139.
.. -8r», e. 15—16 Z. (16»/s X 1 1 i 14— 14'/a X 9— 9.!/»^).
Zuotand: zirmliph gut, docb nicbt ohne Fleoken. —
Papier: gelblicb, zicmliob stark, etwas glatt. — Titel-
uberechrift f. 105*: V^jXwJ! lylfcrf^
Anfang f. 105': ^t^ Kj-ub ,*Lil «JJt (J^
r^c . . . JiiJ Le iwJrjt v_aL»2 (*^*Jj i« A)a ^ U»«*.
I UJ f LT,jy..ioU..Li juu Ul., . . l^L^i, wyjt
j^i^i ^i \j& s up>> 5 ByuJi i^i s**'^
■:-gJI.L < 3 ; U-.:vp».y^5'.
Gescbichte dee Kampfes mit 'Abs, K6nig
in (jXwjil, uebst Besiegung und Tod desselben.
= We. 804. Weicht aber vielfach ab.
Als Konig 'Abs von der Ankunft der Benu
hil&l erffihrt, sammelt er seine Truppen und
sohickt an den Emir von Hirac die Aufforderung,
ihm zu ;'Hulfe zu kommen. Er zieht seinen
Wezlr, G&bir mit Namen, zu Rath, was zu thun
sei? Darauf entsendet er ihn auf Kundschaft,
wo eie lagern und wie zahlreich sie seien. Bei
dieser Gelegenheit triffl er Aba zeid, der ihn
fur einen Kundschafter halt und mit dem Tode
bedroht. Er giebt sich fur den Abgesandten
des KSnigs aus, wird von jenem zu Hasan
geftihrt, der mit ihm redet und ihn freundhch
entlasst. Er kehrt zurllck und schildert ihre
Maoht und die Schonheit ihrer Madchen. Nun
schreibt er an den Emir von &£*L» und an den
Emir Habib, Inhaber des Schlosses ^^^yt-A, um
Hulfstruppen. Dann befolgt er den Rath seiner
Emire, von den Benfl hil&l den Zehnten an
Geld, Pferden, Kameelen und M&dchen zu
fordern. Dieser Brief versetzt den Hasan in
Unruhe und Zorn, er lehnt das Ansinnen ab
und ruhmt ihre Helden und ihre Tapferkeit.
Auch Aba zeid und Dajj&b sohreiben stolze and
drohend ablehnende Briefe. — Der Krieg erfolgt,
Kdnig 'Abs lasst den J^9,yXJI, seinen Statthalter
uber ^>o*^-, ihm mit Truppen zu Hulfe kommen;
dann zieht er nach dem Lande ».Xjj-»JI o».!,
das zwischen Ham&t und qawjJI liegt. Die Benfl
hilal ziehen ihnen entgegen und k&mpfen. Der
Emir J^j-Ji fordert zum Zweikampf heraus;
der Emir JtsLwut stellt sioh, haut den Nacken
eeines Pferdes duroh, wirft ihn durch dessen
Fall zu Boden, er springt aber auf und die
No. 9320. 9321.
GROSSE ROMANE.
369
Seinigen retten ihn vom Kampfplatz. Am folgen-
deu Tage wird weiter gekftmpft. Der Bruder
des 'Abs, der Emir El'abbas, fallt von der Hand
W des Abu zeid; derselbe erschlftgt an jenem Tage
50 feindliche Reiter. Am folgenden Tage kiimpft
Dajjab mit Mesrfir ben 4jm mit gleichem Er-
folge, am nachsten Tage der Qadl Bodeir mit
dem Statthalter von *-fe«JLw; beim Fall seines
Pferdes gerftth er unter dasselbe, kann seine
Fflsse nicht aus den Steigbtigeln Ziehen und wird
-von jenem gebundeu und seinen Dienern tiber-
liefert. Am nachsten Tage kampft Elhafagl mit
Enno'man und haut ihn nieder; da tritt 'Abs
selbst in den Kampf und fordert den Hasan
heraus ; jener haut diesem die Lanze durch,
dann aber wird 'Aba vom Pferde geworfen, das
gestolpert ist, die Seinigen entziehen ihn dem
Kampfe, derselbe wird aber erbittert fortgesetzt
und endet mit dem Siege der Benfl hilftl und
der Flucht der Anhanger des 'Abs hinter die
BrQcke von ^yX^ji\. Hier verschanzen sie sich
und stellen Wurfmaschinen und Bogensohutzen
auf. Ein mehrtftgiger Kampf erfolgt: die Benfl
hilal konnen nichts ausrichteu und verlieren viele
Krieger. D% empfiehlt Abu zeid in dem Kriegs-
% rath die List, 20 Junglinge als Madchen zu
verkleiden u. 6. w. (wie in We. 8Q4. Von dem
Widerspruch des Dajjab ist aber hi e r nicht
■die i Rede. . --- Ferner nach 'Alja singt jJLfic uud
lyaj, dann unterhftlt sich der KSnig mit 'Azlze. —
Die Erzfthlung von dem Schlaftrunk und dem
Erwachen danach ist hier viel ktirzer). Dann er-
folgt der Kampf, Abu zeid ersticht nach l&ngerem
Zweikampf den KSnig, von alien Seiten sturmen
•die Benfl hilftl gegen die Feinde los, treiben in
wilder Flucht Einige bis nach \ja+=>- binein und
Andere bis nach ^yu^l, machen reiche Beute und
ziehen nach 2 Tagen fort nach Syrien undHauran.
Schluss f. 139* : v"**** ***s **M' *•>«* >>**«>
'.x^ ji\} S&» ,yj £« «J \j>- U s ULJIj LS^I j
Sohrift: ziemlioh gross, fl&cbtig, rundlioh, yocallos. —
Absobrift c. "^/ish.
9821. We. 856.
65 BL 4 tt , 18-19 Z. (22»/s X .16 j 18«/s X laVi"")- —
Znstand: nioht feet im Einbd; ziemlioh ansaaber, auah
-fleckig. — Papier: gelblioh, ziemlioh stark, wenig glett. —
Einband: Papp baad m it Ledertfioken. — Titel f. 1*:
Auf dem Vorderdeckel aosfOhrlicher:
.Jt^JjsW &A&Jj UA^M UUi I3t0
HAHDBOHRIFTEN D. E. BIBL. XX.
Anfang f. 2': «JUJ! Os^s^j r ^JI J-ail
$& ^ ui» m ... ^yi J13 r ^bJI ,»JUJJ
Von j^Jiw J! zogen die Benfl hilftl weiter nach
Gflta beiDamaskus. In Syrien herrschte damals
K6nig aX*o l5 ^j j 5J^ ein einsichtiger und ge-
bildeter Fttrst; in &i\pl aber regierte der Emir
Seblb, der tapfer una kriegssuchtig sich diesen
unterworfen hatte und jahrlich den Zehnten von
ihmbezog; seinen Oheimssohn, JUJI 'iXlc, hatte
er zum Gouverneur von Oo,t gemacht, der tlber-
brachte ihui von QaliB den Zehnten. Das Ge-
rUoht von der Ankunft der Benfl hilftl kam auch
nach Syrien; ^!&Kh liess dies dem Seblb (mit
dem Zunamen \3jt^ ^yujdi) melden und sagen:
wer die Abgaben nebme, musee auch den Ver-
theidjger abgeben. Seblb beruhigte ihn darttber
und schickte seinen Vetter >Xm\j (CiXo^Jt mit
25. Emlren von den Benfl (Ja fort nach El'hrftq,
um dort sich nach den Beau hilftl umzusehen,
ob sie edlen oder gemeinen Wesens seien, und
so bald wie mSglich wieder zu kommen. — Sie
kamen endlich nach El'irftq und Ezzobeidl fragte
Reiter, die vor ihnen ritten: wohin wollt ihr? —
Wir Bind Gftste des KSnigs Hasan. — Die
gleiche Antwort erhielten sie auch von Andern,
so von Spielieuten, und als sie anlangten am
Hofe des KSnigs ■■— der im Land b)_js>- j juU!,
wo i>^ty> qJ y^wju^xJI herrschte, sich auf hielt — ,
belief sich die Zahl der Ankommenden auf
3000. Der K6nig uahm Alle gastlioh auf und
Ezzobeidl nebst seinen Begleitern staunteu uber
die glanzende Bewirthung AUer. Aba zeid nahm
abdann den Ezzobeidl bei der Hand und sagte:
du und deinTrupp, ihr seid heute meine Gftste. —
Das ist zu viel Gfltel — • Warum wolltest du
dich geniren? wie ihr bei Hasan gegastet habt,
so gaetet ihr nun bei mir, — Wider Willen
nahm er die Einladung an und fand, als er zu
ihm kam, daselbst an 8000 Gftste. Am 8. Tage
fragte ihn Abu zeid: woher bist du? — Ein
Araber aus El'irftq und den dortigen Land-
striohen. — Ein schoner Araber I meinHerz
sagt mir, du bist Ezzobeidl rftsid, Vetter des
Emirs Seblb , hier zu kundsohaften und ihm
dann zu berichten. Du hast vielleicht von Aba
zeid gehdrt? Wie kannst du dir einfallen lassen,
deine List an ihm zu versuchen?— Ezzobeidl
wechselte die Farbe. Sei unbesorgt, sagt Abfl
zeid, dir und deinen Begleitern soil nichts ge-
Bchehen, auch soil Keiner erfahren, wer ihr seid,
unter der Bedingung, dass ihr als Gaste bei
47
370
GROSSE ROMANE.
No. 932 r
mir bleibt, von jetzt bis dass wir uns Syrien
nahern: dann lass ich euch los und ihr kehrt
zu Seblb zuruck und warnt ihn: nimmt er die
Warnung an , so bleibt er lange leben , sonst
werden die Seinigen tiber ihn Jammer und
Klagen erheben. Seinem Auftrage gemftss seht
nun Alles genau an und prfift! — - Erstatint
fiagt Ezzobeidl seine Begleiter: war Aba zeid
damale bei uns, als Seblb uns den Auftrag
gab? — - Nein, aber der Blick der Edlen tauscbt
sich nicht. — Sie blieben also und machten
ihre Kriegsztige mit, von dem gegen Eddobeisi
an bis zur Besiegung des ? Abs in xy*»J\. Da
gab Aba zeid ihnen Erlaubniss zur Heimkehr,
beschenkte sie und trug ihnen auf, sie bei
Seblb in richtiges Licht zu setzen. Als sie
daheim angekommen, fragte Seblb: warum seid
ihr so lange fortgeblieben? Darauf erzahlt Ezzo-
beidl ihre Erlebnisse ; die Zuhorer fielen daruber
in tiefes Nachdenken. Als er fort war, sagte
Einer zu &eblb : glaubst du, dass das Alles wahr
sei? Es ist nichts als Aufschneiderei; die Bena
hilal werden ihm viel Ehre angethan haben,
so preist er sie nun so gewaltig und jag t uns
solche Furcht vor ihnen ein. -—Ein Anderer
rMh: frag seine Begleiter alle einzeln aus: stimmt
ihre Aussage zu der seinigen, so iat's wahr,
sonst hfi.lt er es mit jenen Arabern. — Dieser
Rath wird befolgt, aber ihre Aussage stimmt
mit der des Ezzobeidl uberein, geht sogar uoeh
druber hinaus. — Ein Anderer sagt: du musst
von den Bena hilal den Voriheil ziehen, dass
du mit deinen Leuten von ihnen unbehelligt
seist; bleiben sie einige Tage hier, so sieh sie
als Gaste an, darauf lass sie ungehmdert ziehen;
ruhlstdu dich stark genug zum Kampf, so lass
don Kampf zwischen euch entscheiden. — Ein
Emir, Namensg.ty, sagt: Mit den Hunden konnen
wir es im Kriege schon aufnehmen, waren sie
auch zahlreicher als der Sand des WadlKan'ftn. —
Das ist ganz wahr, sagt Seblb: und nun ging
er daran, auszurechnen, wie viel Soldaten un d
wie viel Verbttndete er babe. — Die Benu hilal
waren inzwischen naoh Damask gekommen :
Sultan Hasan wohnte im Bezirk von Pomeir
(/**^> «jp), Aba zeid im Lande vj^oJI <jb.\
»jj| ,.,gL«j,-- Dajjab in ^S\ Q&J , Bodeir m
&bj«J! OS»,jI» und die ubrigen Emlre wohnten hier
und da im Lande. Bald kamen die Hirten
und klagten dem gJL*« -^jjfijf, dass die Bena
hilBl allerlei Gewaltthat flbten, ihr Kom auf-
assen und ihre B&ume abhauten. Er berath
mit seinen Emiren uber die Sache: es wird be-
schlos8en , da es vorausBichtlich nichts ntitzeu
werde, den Seblb um Htilfe anzugehen, mit den
Benu hil&l ein Bflndniss zu schliessen. Sie
begeben sich also zu Seih Raslan, der in der
Moschee einen besonderen Raum inne hatte und
fiber dessen Frommigkeit Niemand in Zweifel
war, und klagen ihm die Unbilden Seiteus der
Bena hilftl und fragen um Rath. — Sind sie
Anhanger des Islam? — Ja. — Nun, im Kampf
kann ihnen, wie ich hore, Niemand widersteheii:
so wollen wir hingehen und 6ie zu uns einladen. —
So werde ich der erste Konig sein, sagt Q&liii,
der eiu Bundniss mit ihnen macht. Darauf
packt er 200 Ladungen Zucker, Kaffe und allerlei
ziisammen und begiebt sich mit Seih Raslan
uud dessen Schtilern, %velche voraufgehen und
Flftten: blasen, und mit voraufgetragenen Feld-
zeichen, zu den Hilrden der Benfl dpreid, Die
Emlre sind grade bei Hasan versammelt, als
dieee Musik und der Larm ihnen zu Ohreu
dringt. Erechreckt Fragt Hasan den Aba zeid,
was das bedeute; er erwidert^ es seien Leute
iius Syrien , theils fromme Beter, theils Serlfe,
von denen der Vers gelte : vor den Betern brauchet
du dich nicht furchteu, und der Ausspruch :
Syrien ist moin Kocher: wer etwas Boses da-
gegen im Scbilde fuhrt, den treffe ich mit einem
Pfeil daraus. — In Folge dessen nimmt Hasan
sie gaatlich auf, Q&lih iibergiebt ihm seine Ge-
ischenke, die er dankend annimmt, und bittet um
ihren Schutz, HaBan aber sagt, dass sie auf
ihrem Wege nach Tunis einige Tage bei ihnen
gasten wollen. Raslan wunscht ihnen Segen
von Ort zu Ort, Qhlila bewirthet sie 3 Tagu
laDg kostlich, am 4. bittet er Hasan, ihm zu
gestatten, dass er ihn und seine Emlre zu deu
Grabern der Frommen und der Propheten in
Syrien fuhre. — Dazu wollten wir uns scbon
einen Fiihrer annehmen, du bist darin uns freund-
lk?h zuvorgekommen. Nun fuhrt er sie zu den
Badern und Grabern, sie beten in der Omajjaden-
Moschee, und kehren Abends in ihre Zelte
zurflck, dem Qalifi herzlich dankend. Nun
wQnschten auch die Weiber, einen fihnlichen
Umzug zu halten, und Elgazije bat ihren Bruder
Hasan um Erlaubniss dazu. Sie erhalteh die-
selbe auch und ziehen untcr dem Schutze von
einer grossen Menge Reiter aus. Neugierig be-
trachtet sie das Yolk, MiinDcr sowol wie Frauen;
die Stadterinnen lachen dieBeLasdbewohnerinnen
aus, aber als die Manner ihi?er frischen Farben
Nn.9321.
GROSSE RGMANE.
371
und ihrer Schonheit ansichtig werden, gerathen
sie vor Enfczucken iiusser sich uud folgen ihnen
. und treiben sich zudringlich zwischen den Zelteu
heriim, Daruber besehwert sich Abu zeid bei
Qalin in einem Briefe ; derselbe autwortet : das
Leben eincs Jeden, den ihr da trefft, ist euch
verfallen; Pies wird bekanut gemacht, in Folgc
davon machen sich Alie fort, nicht um 1000
Dlnare wurde Jeaiand geblieben sein, ■■■■— Nun
brechen die Benu hilal auf, Qalili begleitet sie
noch eine Strecke Weges , und dann schlageu
sic die Richtung nach Ezzarqa ein. 'Abd el'al,
der Stattbaltcr in ju^t, bringt 200000 Mann
zusammen, urn sie zu bekampfen; auf die Ab-
niabnuqgen erfahreuer Manner hort er nicht.
Bei ihrer Ankun ft iiberfallt. er sie unversehens,
aber Abu zeid stiirzt sich auf ihn und stosst
ihn nieder; da eigreifen seine Mannen die Flucht
und zerstreuea sich , die Sieger aber plilnderu
Arbad und machen die Einwohner nieder. Nun
wird von Hasan uod dea Exalren berathen,
was weiter zu thun sei? Abu zeid sagt: ich
habe mit Seblb den ¥ertrag gemacht, dass ich
mit grossereaa Zug von Katneelen nicht sein
Land durchziehen wurde , ohne ihn zuvor zu
benaohrichtigen. — Dieser Vertrag iet hiufallig,
sagt Hasan; Seblb ist em Verrather, ich fttrcbte,
dir geEchieht etwas; denu er ist im Stillen dir
feindlich und kann nicht vergeBsen, waB du in
*.> 5 jJt ihm in Betreff der p^Xs> (n, pr. fem.) und
des Sohwertes einst angethan hast.— Wie Gott
will, sagt Abu zeid; aber ich werde hingehen
und sehen, wie es steht. Er verkleidet sich
nun in einen Dorwisch und schminkt sich das
Gesichfc weiss, geht zu Hasans Zelt und will
ihm etwas vorsingen. Dajjab versucht ihn ab-
zusteuern, aber der Derwisch driingt sich mit
•den Worten: ich will nicht zu dir, wer sollte
von dir wol Gutes erwarten, sondern zu Hasan,
vor und singt ein ^ierlicbee Bittlied. Willst
du Geld oder Lebensiaittel iur deine P&milie?
fragt Hasan, — Nein, eondem nur erne Kanne
mit Wasser, um mich zu waschen. Man bringt
sie, er tritt abseits und w&acbt sich, geht wieder
hinein: siehe da! es i8t Abii zeid, zu ihrer Aller
Erstaunen. —-Nun bin ich deinetwegen ofone
Sorgen, eagt Bajj&b, du kannst dich zu gut
verkleiden ; ion m6 chte gem mit dir gehen ! — -
Deaselben Wnnsch spreohen auch ^Ou^e, tg^y
und viiAdJJI _ yt\- aus: er nimmt sie mit, nachdem
er ;sie gesohminkt und umgekleidet hat; jeder
jiimmt sine Guitarre mit. Dana reiten 3ie fort,
machen aber einen Umweg, damit man denke,
sie kftmen aus dem jIj^I, und gelangen nach
EzzarqtT. Seblb will grade auf Jagd gehen ;
als er die Ankommenden sieht , fragt er : wer
6eid ihr? — Wir sind Spielleute, sagt Aba zeid,
und wollen zum Emir Seblb. — Der bin ich,
sagt er, seid willkommen. Er verzichtete ihret-
wegen auf die Jagd, kehrte mit ihnen um und
brachte sie in den Gastraumen unter. — Als
er sich der Jagdkleider entledigte, sagte seine
ErauJ warum kommst du ^obald wieder? —
Er erwahnte nun der Spielleute und sagte: sie
sind in den Gastzimmern. Nun war dasFenster
der Frau denselben gegeuilbcr; sie trat an das-
selbe, sah hinilber und zitterte, dann sagte sic:
diese Leute gefallen.mir nicht. — Sie kommen
aus der Richtung von Elhlgaz; die Meisten dort
zu Lande sind Fabulanten. — Darauf lasst er
sie vor sich und die versammelten Grossen
kommen und lasst ihnen Speisen vorsetzen;
Abu zeid stellt sich als einen alten Mann. Dann
fragt ihn Seblb: wie heisst du? — Ich heisse
Selame, mit Beinamen Aba zeid. Seblb erbebt
und fragt: es giebt also noch Einen diesesNamens
nusser dem Hilaliteu, dem Sohne des Rizq? —
Ja wohl, der bin ich. Ich bin mit ihm in
derselben Nacht geboren; mein Vater hat mich
nach ihm genannt : meine Eltern wohnten im
Gebiet seines Vaters. — Sprich mir nicht von
ihm, sagt Seblb, er ist unser Feind und ist
nicht weit ab. — Du bestehst doch wol darauf,
ihn zu bekampfen? — Naturlich; komin mit, ich
will dir zeigen, was ich im Stillen filr ihn bereit
habe. Er zeigt ihm seine grosse Waffensammlung
von allerlei Arten. — Das ist ja prachtig, davon
m8chte ich fast etwas abhaben. — Soil ich dir
ein Stuck geben?— Nein, nein, das passtfilr
Reiter, aber nicht fur Spielleute. Unser eins
empfangt Gaben von euch und verbreitet dafur
euern Ruhm. Aisdann singen sie zu dem Spiel
ihrer Guitarren und entzucken die HSrer. Ihr
musst 7 Tage bier bleiben, auch noch mit uns
auf Jagd reiten. — Herr, sagt AbU zeid, ihr
reitet auf Pferden, wir haben nur Kameele,
das geht nicht. — Als ob ich nicht 5 Pferde
fur euch bfitte, sagt Seblb, und lasst sofort diese
Zahl kommen. — Wenn ich mir nur eins aus-
sucben konnte in deinem Marstall, das fur mich
passte, sagte Aba zeid: alte Leute , wie ich,
sind darin angstlich. — Er erlaubt ihm, mit
einem Reitknecbt in den Stall zu geben, uud
die Pferde sich anzuseben: das war aber eben
47»
372
GROSSE ROMANE.
No. 9321.
sein Zweok. Die er ihm zueret zeigte, gefielen
ihm nicht; so zeigte er sie ihm allmfilig alle,
aber er fand kein passendes darunter. — Hast
du weiter keine? fragte er; alle diese sind nicht
filr mich geeignet. -— Nein, es ist nur noch der
Hengst (j*.UaAj| Gbrig,. den kann keiner reiten
als der Emir am Tage der Schlacht, der ist in
einer H5hle angebunden, erhfilt dort Speise und
Trank von einer Brucke aus, Keiner kann ihm
nahen. -^ Den mochte ich gar zu gern sehen ! —
Der Reitknecht fragt Seblb. ■— Meinetwegen,
sagt er, schliess ihm die Thur auf ; wenn er ihn
reiten kann, mag er es thun. — Nun schliesst
er sie auf und sagt: da ist der Hengst. Als
dieser den Abli zeid sieht, wiehert er laut, schlfigt
mit den Hufen den Boden, ist sehr unruhig:
Aba zeid aber bertthrt seine Haut, fasst den
Vorderfuss an, krauelt ihm an den Ohren, kurz,
bes&nftigt ihn; legt ihm sofort sein Sattelzeug
an und die Zugel, sitzt auf seinem Rueken, reitet
hinaus, tummelt ihn, dass er folgsam wird wie
ein Bund, zum grSssten Erstaunen des Reit-
knechtB. Als nun Abu zeid damit zu Seblb
kommt, schwankt er auf dem Pferde bin und
her und thut, als ober herunterfalle. Seblb
lacht ihn aus, ebenso seine Begleiter. Sein
15 jahriger Sohn, Jiao mit Namen, sagt: wer
diesen Hengst reitet, muss mich aus dem Sattel
heben! .— Das soil geschehen, sagt Abu zeid,
reitet auf ihn los, hebt ihn aus dem Sattel und
setzt ihn vor seinem Vater in den Sattel. —
Da6 kann kein Spielmann sein, ruft Seblb, das
ist ein edler Ritter , und er verfiel in Nach-
denken. Er stellte die Jagd ein, kehrte um,
hielt eiaen Dlwan ab und liess die Ramalschlager
kommen. Als deren filtester, Abu 'ikrima, sich
e ingestellt, befahl er ihm, das Ramal in Betrefl'
dieser Spielleute zu befragen: da ersah er ihre
Namen und ihr Vorhaben, und theilte dies dem
Seblb mit, sammt ihren Namen, und ffigt hinzu:
Schick deinen Vetter fj^d d j J~kcU*!zu ihnen,
der kennt sie ja von frflher, der mag sie re-
cognosciren. Er war nfimlich fruher einmal
mit Seblb zu den Bend hil&l gekommen und
kannte die einzelnen Emlre. Er geht also hin
zu den Gastrfiumen, wo die Spielleute jetzt sich
aufhielten, und sagt: wie kannst du das Herz
haben, Abu zeid, hieher zu kommen mit Dajj&b,
c^y. ^">JI und t^Ou^? — O Ibn 6eifrm,
sugt er, wir haben Brot undSalz mit einander ge-
gessen, das kannst du nicht ungeschehen machen.
— Aber ich muss dem Seblb die Wahrheit sagen,
versetzt er, m6ge es euoh gut oder schlecbt
ergehen. — Nun berichtet er und rath, sie Alle
umzubringen. — Da springt Seblb auf, geht
zu den Gastrfiumen, sieht dem Aba zeid ins
Auge, und sagt: du bist unser Feind, wie kommst
du hieher?— Er antwortet : der ist Feind, dem
seine Lage nicht passt. — Nun Ifisst Seblb sie
binden und befiehlt den Dienern, sie am Abend
zu tfidten. — Zuffillig kommt :r a«e, Seblbs Sohu,
bei ihnen vorbei, sieht sie in Fesseln, erfShrt,
dass sein Vater sie zu binden und zu todtea
befohlen hat; da sagt er: thut ihnea niohts zu
Leide, sonst kostet es euer Leben, ich werde
Furbitte fur sie thun bei meinem Vater. In
der That gelingt es ihm, denselben milder zu
stimmen. Er Ifisst sie gefesselt vor sich bringen,
Ifisst dann ihnen die FesBeln abnehmen und
Bagt: Abu zeid, du nimmst mir meineMadohen
und mem Sohwert, jetzt kommst du als Spion
her und nun soil ich dich trotzdem freigeben?
aber sag mir aufriohtig — denn Lflgen ist nioht
deine Art — , wie willst du mir vergelten? —
Hfire, versetzt er, wenn du uns freilfisst, kom-
men wir mit stolzen Pferden zu dir: kfimpfst
du dann mit uns, so kfimpfen wir mit dir;.
maohst du Frieden, so machen wir Friedeu;
todtest du uns, so steht es dir frei; giebst du
uns los, so ist es deine Saobe. — Aber ihr seid
jetzt meine G&ste; wenn ich euch tddte, ge-
sohieht es nur aufeinendeutlichenGrund hin. —
Und der ware? — Ihr seid angeblioh Spiel-
leute : nun babe ich andere Spielleute bier, mit
denen sollt ihr euch im Singen messen; sind
sie euch fiber, so tddten wir euch; seid ihr die
Sieger, so k6nnt ihr in Sicherheit gehen. — Dae
ist alles, was wir wunschen, sagt Aba zeid. —
Nun werden die andern 25 Spielleute geholt,
darunter ^Ut ^Uj, ,^1*^,^1*^1 f\Ja^i t SUs>,
^UJt ^**J, und ihr Oberster ^JL^LyaJI, ihnen
der Wettkampf mit den andern befohlen , und
im Falle sie unterliegen, verboten, je wieder zu
kommen. Ihr Oberster macht es mit Aba zeid
aus, dass der Wettkampf zwischen ihnen beiden
ftir Alle genuge. — Darauf geht Abo zeid hinaus,
um am Sterneuhimmel dieGlucks- undUnglucks-
Gestirne zubetrachteD,Eccoweilegfinl aber denkt,
er wolle das Gestirn des Bfiren betrachten, und
macht darUber hdhnische Bemerkungea. Als
nun Seblb diesem ein Ehrenkleid geben Ifisst,
nimmt Abo zeid es fort und sagt: ich denke,
das ist fllr den Sieger bestimmt; darauf trfigt
er sein Gedicht vor, voller Selbstlob, und oine
No. 932J .
GROSSE ROMAN E.
373
Menge Fragen ihm vorlegend. Alle Horer sind
eretaunt, sein Gegner weisskeineFrage zu
beantworten. Da lasst Seblb ihm und seinen
Begleitern den Bart abschneiden, ihre Babe ab-
nehmen, und jagt sie von dannen; darauf tragi
Abfi zeid noch auf seinen Befehl eine lange
Qaplde mit ktinsUichem Reime Tpr. Du hast
noch 6 Kunststflcke zu leisten: wenn du dich
deraelben entledigst, kommgt du frei, sonst tSdte
ich dich. — JZueret hat er mit einem Ring-
k&mpfer zu ringen; er druckt ihn bo, dass er
todt hinfallt; darauf besiegt er noch einenU>3ly>,
einen «JoL&* (die Finger in einander steckend
und die Hftnde umdrehend), einen Pfeilschfltzen,
Gelehrte in alien Faohern und Kuneten, beson-
ders auch in den GeheimwisBenschaften. — Ich
glaube fast, sagt Seblb, du biet gar kern Mensch,
sondern einer von den bosen Geietern, die sich
gegen Salomo aufwarfen. — In diesem Augen-
blick kamen 40 Spielleute aus Syrien an, die
hatten erfahren, dass dort andere seien und dass
die Sieger guten Lohn bekamen. Seblb nahm
sie freundlich auf und ver6prach ibnen gute
Belohnung, wenn sie diese besiegen wiirden.
Es wurde nun ausgemacht, da68 ein anderer
von ihnen den Wettkampf bestehe und zwar
wurde Aba'lleif ausgewahlt, der aber war ein
grOsserer Dichter als Imruolqais. Er tragt eine
Qaclde vor, in welcher er den Stamni lobt und
eine Anzahl Fragen vortragt. Als er fertig ist,
sehen die Spielleute zu Boden und wissen nicht
zu antworten. Da lasst Seblb ihnen die Barte
absoheeren und ihr Gepack fortnehmen und
jagt sie fort; dann geht er nach Hause, uber
den Sieg dieser Beiden in Gedanken vertieft. —
Dajjab aber hat in der Nacht einen furchtbareu
Traum; ich fflrohte, dass Seblb eine Treulosig-
keit gegen uns uben wird,- sagt er muthlos.
Aba zeid spricht ihm Muth ein. Indem lasst
Seblb eie holeu, denn Spielleute aus Aegypten
waren angekoromen. Wiederum findet ein Wett-
kampf statt, in welchem Aba zeid aufs Neue
obeiegt und die Gegner sprachlos dastehen. —
Wisst ihr nichts zu antworten? fragt Seblb. —
Und wenn alle Spielleute der Welt sich ver-
sammelten, sagen sie, so wiirden sie seine Fragen
nicht beantworten konnen ; er milsste von Rechts
wegen das Haupt aller Spielleute sein. — Da
Hess Seblb auch ihnen die Barte abschceren,
ihre Habe fortnehmen und sie fortjagen. Zornig
sah er den Abu zeid und seine Genossen an.
Warum siehst du uns so zornig an, was baben
wir in deinen Augen fftr Aufialligee an uns?
Wir haben unsere Gegner besiegt: warum zflrnst
du? Sagt nicht scbon Loqm&n: mein Sohn,
nimm dich vor Neid in Acht, der maoht nur
krank und hilft zu gar nichts; ich rathe dir,
widereetze dich denen nicht, die GJ«ok baben:
es ist die alte Regel, es kommt nichts dabei
heraus als.Verderben. ■— Diese Rede yerdrpsa
den Seblb und er sagte: ich muss dich todten,
was auch danach kommt. Darauf lieas er den
Abu zeid und seine Genossen in die Gast-
zimmer fuhren, dann sagte er zu den Anwesen-
den: soil ich sie todten oder nicht? t— Sein
Bruder Soweima (**j^«) rath zu : das Gast-
recht, sagt er, erstreckt sich auf 3 Tage, diese
sind scbon langer bier, also darf man eie, nach
Arabischer Auffassung, todten.— In Fplge
dessen befiehlt Seblb 40 starken Knecbten, jene
einzusperren, bis das Sternbild der Waage Ober
ihren Banptern stehe, dann sie aufzublngen .
Unter denen, die anwesend waren, als Seblb
diesen Befehl gab, war auch der Emir ^^1^,
der Oheimssohn desselben. Er fdhlte sich Heni
Abu zeid zu Dank verpflichtet, da er ihn, als
Dajjab ihn am Tage des Ueberfalles im W&di
Ja*JI todten wollte, entwischen Hess. Er sam-
melt also 1 OOOReiter, macht ihnen Vorstellungen,
dass ihre Ehre darunter leiden werde, wenn jene
uingebracht wnrden, und befiehlt ihnen, die
Knechte gegen Mitternacht zu flberfallen und
jene zu befreien. Dies gescbah; er gab ihnen
5 treffliche Pferde und ihre vollige Waffen-
aiisrU8tung, und luhrte sie ins Freie und sagte
zu t)ajj&b: hiemit lohn ich dein ebemaligesyor-
haben gegen mich; wenn man nur mit List zur
Tranke kommen kann, muss das Pferd die Gerste,
auch ohne Wasser, heiunterschlucken. — Diese
Worte argerten den Dajjab und er rnerkte sie
sich. — Nun kehrte Enuo'eiml um, horte das
Schreien uin das Entkommen der Gefangenen.
ieblb, aus dem Schlafe geweckt und davon
benachrichtigt, war sogleich mit einer Schaar
denselben nachgeeilt; Enno'eimI schloss sich
ihnen an , ritt sogar schneller als sie, um die
FlUchtigen zu erreichen und sich selbst mit
ihnen aus dem Staube zu machen und schrie
ihnen zu: man verfolgt euch, rettet euch! Da
wandte sich Dajjab um und rief : wo sind die
Verfolger, du niedertrachtiger Hund! und stiess
ihm die Lanze durch die Brust, so dass er hin-
fiel. Entsetzt rief Aba zeid: was hast du ge-
than, Dajjab! m6gen deine Hande und Glieder
374
GRQSSE ROMANE.
No. '9321.
eratarren, du hast einen ehrcnwertheu Maun
getodtet: ohne ihn warest du dort umgebracht. —
Geh deiner Wege, versetzte Dajjab, und, mach
nicht viel Worte: wer sich vor den Ginnen
nicht Bcheut, hat auch vor den Engeln keine
Furcht. — Aba zeid wundert sich uber die
Niedertrachtigkeit Dajjabs uud dass er keine
Verbindlichkeit achte; so treulos, sagt er, hatte
nicht einmal Elharit' ben dalim zu 'Antar's Zeit
gehandelt! Was ist gross dabei? versetzt Dajjab;
er war unser Feind und dein Feind: woher lag
dir Giite gegen ihn ob? — Gott verfluche dichl
gab Abu zeid zur Autwort; damit ritten sie
eiligst weiter und kamen zu den Ihrigen. Seblb
aber traf, bei seiner Verfolgung, den erschlagenen
Eano'eimi. Ich dachte, er ware Schuld an
ihrem Entkommen; ich habe mich geirrt, sie
wurden ihn dann nicht fur seine Wohlthat ge-
todtet haben! Nun kehrten sie um, nahmen
ihn mit und begruben ihn; Seblb aber verzehrte
sich im Stillen vor Zorn und Kummer. — Aba
zeid aber und seine Begleiter etiessen im Wadl
der Schlange (iU^I) auf Sultan Hasan, der sie
dort erwartete, in Unruhe seit dem Tage, dass
sie fort waren. Hocherfreut kehrt er nun mit
ihnen heim und Abu zeid erzahlt den Emlren
a lie ihre Erlebnisse; sie danken ihm herzlich,
tadeln aber den ftajjab. Nun wird berathen,
was weiter zu thun sei. Abu zeid sagt: wir
wollen nafch Westen, unser Weg geht durch
den Pass von Seblbs Land; seiu Gebiet ist
futter- und wasserreich, lagert euch dort; halt
er Friede, gut, so zieheu wir weiter, wo nicht,
kampfen und vernichten wir ihn. Sie brechen
demgemass auf und lagern sich in Ezzarqa.
Alsbald kommen die Hirten zu 6eblb und klagen
tiber Gewaltthatigkeiten der Eena h'ilfil; da ruft
er _den Ahmed ben elgadanfar, den Jagdmeister
(■>4«J!), und eagt ihm : geh anscheinend auf Jagd,
aber sieh dich um, wie es bei den Bena hilal
steht? — Er jagt also, erlegt 3 Rehe, legt sich
daun auf einem Hugel nieder und schlfift ein.
Beim Erwachen aieht er, wie die Ebenen und
Berge voll sind von den Bena hilfil, und wahrend
er betrachtet, lauft seb Kameel mit der Jagd-
beute und dem Jagdhund davon und zwar ins
Lager der Bena hilal, wo es andere Kameele
schreien hort. Die Hirten bringen es zu Hasan
und sagen, was sie darttber wissen. Da sagt
Aba zeid: es wird dem Ahmed ben elgadanfar
gehSren, dem Jagdmeister deB Seblb. — ' Sieh
dich etwas nach ihm um, vielleicht triffst du
ihn, du kennst ihn ja. — In der That findet
er ihn zwischen den Zelten, nach seinem Kameel
herumsuchend, erffihrt, weshalb er dort ist und
nimmt ihn mit sich zu Hasan. Er wird dort
freundlich behandelt, erzahlt, wer er ist und
was er suoht, und erh< sein Kameel wieder.
Nun verschenkt er die Beute an Hasan, Aba
zeid und Dajj&b, erhalt dafflr ein reichliohes
Geschenk wieder und wird dann befragt, was
Seblb vorhabe. — Wie kann dae ein Diencr
wie ich wissen? autwortet er; ich bin nichts
als eiu Jager, der seinem Geschaft nachgeht:
am besten fahrt man, wenn man den Mund
halt. — H6r, Abu zeid, hoi QanO', das Madchen
des Seblb, und lass sie ihm etwas vorsingeu,
damit er doch dem Seblb davon erzahlen kann.
Es geschieht: sie kommt, schlfigt meisterhaf't
die Laute und singt dazu, mit einer Stimme,
welche die V6gel vom Himmel herunterholt,
ein Lied zum Preise der Bena hilal. — Das
werde ich dem Seblb erzahlen. Thu's lieber
nicht, sondern sag ihm, er soil nicht mit den
Bena hilal anbinden: die es gethan, seien noch
Alle umgekommen. Darauf reitet er auf einein
schonen Pferde, das man ihm geschenkt, und
mit 2000 DinSren fort, sein Kameel am Halfter-
band fahrend, und kommt zu Seblb. Er be-
richtet sein Erlebniss und der Emir verfftllt in
tiefes Nachdenken. Ich hatte ilber Naoht einen
sohrecklichen Traum, sagt er: ich sah, wie Feuer
mein ganzes Land verzehrte! — Das passt zu
dem Bericht des Jagdmeisters , sagen die An-
wesenden. — Was rathet ihr denn, jetzt zu
thun? — Da sprach sein Bruder n^y*: ich
will sofort in mein Land gehen, dort ein Heer
auf bringen, die Feinde von hinten angreifen,
wShrend du sie von vorn anffillst u. s. w.
Nun folgt, von f. 37" oben an bis 59% die
Geschichte, welche in We. 784, 2 (f. 68 — 81)
erzahlt ist. An einzelnen Abweichungen fehlt
es dabei allerdings nioht.
Dann heisst.es weiter f. 59% 7: Nachdem
also die Sonne Seblbs, Namens }^ und bJUU,
an ihreB Vaters Stelle als Fursten von Hasan
eingesetzt und zu gerechtem Regieren ermahnt
worden eind, brechen die Bena hil&l nach
3 Tagen auf nach dem Lande qU^ ; yj{, wo
Soweima herrscht. Dieser hatte ja mit seinem
Bruder verabredet, sie von hinten anzugreifen,
hatte auch in seinem Lande und bei den Nach-
baren und Verbttndeten ein sehr grosses Heer
aufgebracht; als er nun gegen die Feinde ziehen
No. 9321.
GROSSE ROMANE.
375
wollte , suh or die Fluchtlinge ankommen und
erfuhr den Tod seines Bruders und die Nieder-
luge. Da schrieber sofort an Hasan und ver-
lnugte den Zehnten an Geld^ Pferden, Kameelen,
Waffen, M&dohcn etc. — Hasan liest den Brief
und lasst ihn durch den Qfidi Allen vorlesen,
die zugcgeu sind. Da springt Dajjab auf und
will fnr sich allein die Sache mit jencm ab-
ltiachcn; aber auf Aba zeid's Rath fordert llasnu
ihn iu seiner Antwort auf, Vernunft auzunehineu
uud sich ruhig zu verbal teu. Aber nach Einpfang
dcsselbcu steigert sich 6ein Zorn ; er frugt seino
Umgebung, was zu thun sei, sie erkliireu sich
mit seiner Entscheidung im Voraus eiuverstnnden.
Da trltt plotzlich ein Mtinch bei ilmen ein und
wird auch freundlich aufgenommen : Soweima
wohnte namlich unweit eines Klosters, in welchein
Mftuche warcn, die eich auf Zaubcrei verstandeu.
I a diesem Puukte hielt er vicl auf sie, beschenkte
nie dann auch reichlich; unter diesen waren
namentlioh zwei, an die er sich in 6olchen Palleu
wandte: der eine hiess i-d,, der andere i»ASe.
Aba zeid wusste dsrum und hattc sich damals,
als Hasan den Brief beantwortete, zu Hau6e
urogekleidet in das Aeussere des Monchs 'Uqab
und war, einen Steckeu in der Hand, zu Soweima
gewandert. Als nun der Mdnch Platz genommen
hatte, fragte jener ihn um Rath. Zcig mir erst
die Antwort, sagte er; dann dachte er etwas
nach, schuttelte sein Haupt und sagte: wartr,
erst muss ich das Ramal befragen, um zu seheu,
wii6 geschehen wird. Darauf nahm er ein
Schreibzeug aus eeinem Gurt, echrieb die Deutung
auf und las sie vor, des Inhalts: die Feinde
werden dich besiegen und dir den Kopf ab-
schneiden. Aufe heftigete erzurnt, lasst er den
Monoh ins Gefangniss werfen und schickte eineu
Burschen ab, um 5 alte Mdnohe, die er namhaft
machte, herbeizuholen. Als sie angekommen
waren und Platz genommen hatten, war auch
'Uqab darunter. Da wunderte er sich und
sagte: 'Uqab ist hergekommen und hat mir aus
dem Ramal Bdses von Seiten der Feinde pro-
phezeit:' nun mochte ich, dass ihr zusahet und
prUftet, was uns betreffen wird. — Ich ware
hier gewesen, sagt 'Uqab, und hatte dir pro-
phezeit? — Allerdings, dul — Ist der MSnch,
der dir prophezeite, noch im Gefangniss? fragten
die Uebrigen. — Holt ihn her, befahl er. —
Er trat ein, grusste, man sah ihn an, eah den
'Uqab an, beide waren so Shnlioh, dass man
sie nicht untersobeiden konute, und Alle waren
aufs hqchste erstaunt. Da sprang Abu zeid
auf und sagte: was seid ihr so verbltifift? kbnnt
ihr nicht sagen, dass ich der Mdnch 'Uqab bin?
wenn ihr zweifelt fiber jenen, der sich 'Uqab
neiin.t)' 60 will ich ihn vor euch prfifen und
beweisen, dass es Abu zeid, der Rankeschmied,
ist, welcher den Seblb abge6chlachtet hat. Da
freute sich Soweima uud sagte: bindet diesen
treulosen Hund, dass wir ihn bestrafen. Sofort.
sttlrzteh sich Alle auf den wirklichen Monch
uud banden ihn. Da sngte er: verzieh nocli
ein Weiloben, o Emir: jener Monch Hlgt und
du glaubst ihm: aber priife, und die Wahrheit
wird sich herausstellen. Das leuchtete ihm ein
uud er sagte zu dem andereu Monch: was ha.»-t
du dagegen zu sagen? — O Emir, lass ihu
doch I'ragen, was er will, und ich will ihn dann
auch uach Beliebeu fragen: dann wird sich j a
herausstelleu, wer der richtige Monch ist. —
Nun thut der wirkliche 'Uqab allerlei astru-
uomisehe Fragen, sin Bczug auf welche sich der
andere vor Lachen uusschutteu will : die seic n
gut -fur Schuler; darauf beautwortet er dieselb( n
und thut nuch eiue Frage. Ueber seine Antwort
siud alle erstaunt; uls aber der ftchte 'Uqab
seine Frage nicht beautworten kann, sttirzt der
Einlr auf ihn los, hebt ihn hoch in die Lu!t
uud schlagt ihn zu Boden und quetscht ihu
breit. Da rich tet er sich auf und sagt: scblag
mir lieber den Kopf ab, das ist mir erwunBchter,
uls dass AbQ zeid her kommt und du ihm bei
seinen Listen behulflich bist: er hat deineu
Bruder umgebracht. Wer ft ihu auf den Mis i,
dass ihn die Hunde fressen, ruft er, zur Strafe,
dass er meinen Bruder abgeschlachtet hat. Dann
klopft er dem Abu zeid auf den Rttcken und
sagt: dir soil es bei mir an einem aufopferoden
Freunde zur Zeit der Noth nicht fehlenl —
Dann lfist er die Versammlung auf und berath
mit Aba zeid, was er gegen die Araber aiazu-
fangen habe? — Sei ganz ruhig, ich weias ein
Mittel, um dich zum Kfinig uber alle und zum
Herrn Uber ihr Vermogen und ihre Weiber ?.u
machen: dagegen kann eelbst Abu zeid nichfs
ausriehten. — Sag es mirl bittet Soweima. —
Du besorgst uns 2 Nebenanztlge und den Raiazen
von Spielleuten und 2 Guitarren; dann lass deine
Leute um Mitternacht an einem bestimmten
Punkt angreifen mit dem Schrei Ach und Wehl
Nun ist ja bekannt, wenn das Haupt weg ist,
nutzen die Glieder nichts; du kommst mit mir,
sprichst keitl Wort und ich mache alles Mr
876
GROSSE ROMANE.
No. 9821—9324.
<iiok ab, iodte Haeaij, Dajj&b, den Qadl, und
alle Grogs^Emlre, du hast nichts zu thun als
mit /mir m gehea und mir zu gehorohen: vor
Morgea-Anbrach sind aie todt, wo nicht, yer-
aioht^n eie ana. Und verlass dich auf Keinen
als spioh ; weil dein Bruder zu unvorsiohtig war,
k&oa er uia,— - Gem besorgt Soweima den
Auftrag; sis kleiden siob dann beide in Spiel-
leists win , mit den Guitarren unter dem Arm,
uod machen sioh auf den Weg und treten bei
Haaan ein und grussen ihn; darauf spielen
beids sine zeitlang Guitarre, dann singt Aba
zeid ein Lied, wodurch er seinen Gefahrten ale
SowaiEsa ihnen beseichaet und zugleich angiebt,
dess seine Mannen in der Naoht einen Ueber-
fail maohm wollen. Alsdann sohleppt er ihn
siilleaan und ersahlt ihnen Alles, was gesohehen;
dioeer will ein Wort mit Soweima reden, aber
D&jj&b springt zu und haut demselben den Kopf
ab. Da mgt Aba zeid: mogen deine Hande
verdoi-rea, o Dajj&b: wie gering gelten dirSohutz-
Yerp&ioktungea! Du magBt gem Uebles mit
dam Sohwert anrichten! — Du spriohst, versetzt
er, ek ob ioh ihm im Kampf nioht gewaohsen
gawcesn w&rol Ioh ttbernehme filr micb allein
alio KSmpfer von Uua 5 j^ail Darauf machten
siofe Alle auf, uberSolen dieselben unversehens,
von 4 Seiteu, drangen mit Sohwert und Lanzen
auf eia ein, tSdteten die meisten.
DorAbechluss dieserGesohiohte, wahrsohein-
lioh fur acch wenige Zeilen, wird auf einem
folgend6n Bktte gestanden haben: dies fehlt bier.
SohluBQ f. 65 b : vtfji gjt\ ^ ^ ^
8ohdft: dia gowShnliohe diokere Hand. — Ab-
eolmifc ma !K5 /»8M.
9B22. We. 898.
l)t.l-B8.
SO BL 4*», 21 2. (22'/s X 16; 18V»-19V« X IS"*). -
ZiiBi&ad! saomlioh gat. — Papier: gelblioh, idemlioh stark,
atw&3 gkU.~ Eiabd : Pappbd. — Titolttbersohrift f.l»:
Anfaag f.l»: L ^J$ ^ $&g> ^ \ Uj
*/***■ o^ o u i !! ****** p^'s «3j4*Jt ^U, f ufl
= We. 856, f. 1— 87* oben. Die Fassung
weioht oftora ab und iet im Ganzen korzer.
Eigoatiiob. oatepiioht f. 1 We. 856, f. 7; aber
wea in der vorliegenden fkndsohrift im Anfang
«;j.f«clQ'jt'«M J6?;, v?kd apSi^hia nsohgeholt.
Das Stuck schliesst in dem Gedicbt, worin
$L> den Traum des Seblb deutet, f. 22 b :
Schrift: die Ueinere, gel&nfige, feioere Hand. —
A.bsohrift nm ,M0 /ig«.
Die unmittelbare Fortsetzung iet We. 784, 2.
9323. We. 805.
61 B). 8", 17-7-19 Z. (21 l /sX 15 l /si c.17'/,x13«»). -
ZoBtaod: eoost ziemlich gut, dooh nicht ganz saaber, auoh
fleokig. — Papier: gelblich, ziemlich stark, etwaa glatt. —
Sinband: Pappba od mit Lederrficken nnd Elappe. —
Titel f. 1»: 33ZZ& U^ l^fl>.* (A.nf dem Vorderdeokel
eteht: r LiJt fiS ,y> s «--«-* (^ O* W ol^O
Anfang f.2»: viO^l $&^ Q l Uia U*JUl'
— We. 856, f. 1-42.
Die Erzablung brioht hier ab in dem Ge-
zank der Weiber am Brunnen: Sohlussf. 51 b :
Lj[j-»jJI 3kS»Li 5 liy (c^Jlc |>)^
Sohrift: ziemlich gross, gut, Tooalloe. — Abechrift
O. ,M0 /l844.
9324. We. 784.
2) f. 68—61.
Format etc. and Schrift wie b ei 1). — Titel fehlt:
er wird sein: §&S> ^-ii B^w y* ( yuu« rjW^ 1
Anfang fehlt. Das Ganze = We. 856,
f. 37* — 59*. — Das Vorhandene beginnt in
einem lftngeren Gedichte:
In demselben deutet JbLs- einen Traum des Emir
«5JU pj v-vrt* 1 dahin aus, dass die Feinde,
namlich die Ben a hilftl, sie uberfallen werden
und rath zu eifrigem Widerstande. Seblb fragt
die Hirten nach ihrer Meinung : sie klagen uber
Gewaltthatigkeit der BenQ hilftl und sein Bruder
*+Hy* sohlagt vor, er wolle im Lande ^iJI und
^Lwuu ein Heer auf bringen und dann mit seinem
Bruder Seblb die Feinde in die Mitte nehmen
und verniohten. Dieser Plan gefallt und *-*j_j—
begiebt sioh dahin. Bald hernaoh h6rt Seblb
yon einem Vetter, Namens ^U»-, dass seit einigen
Tagen ein Reiter von den Benu hilftl jeden
Morgen an der Quelle LS^I bete; das musse
Aba zeid sein, der tapferste und findigste Held
der Benu hilftl. Er setzt daher auf dessen Kopf
eine grosse Belohnung und ein Emir Namens
Jj3 erbietet sich, den Aba zeid gefangen zu
nehmen oder zu tddten. Er legt sioh daher
mit 40 Mann bei der Quelle in Hinterhalt. In
No. 9324.
GROSSE ROMANE.
3?7.
der Fruhe konimt Abu zeid an, badet, trankt
sein Robs, scbickt sich zum Gebete an: er h6rt
Pferdegestampf, bricht sein Gebct ab, besteigt
sein Ross, kanipft und erschlagt 6 Reiter, die
andern entflieben. Er plundert die Ge t fallenen
aus und nimmt ihre Rosse rnit sich. Hozeima
(.cjrfJiJI), auch wjlksM genannt, hat den Kampf
von fern angeseben und berichtet daruber dem
Seblb. Dieser will ihD dafilr ins Gefangniss
werfen lasseu, weil er durcb seine Reden die
Leute bloss muthlos mache; aber die ankom-
menden Fltichtigen bestfitigen die Wahrheit. —
Was ist nun zu thun? fragt er seine Emlre;
waren wir doch bloss seiner List und seines
Leids ledjgl — Einer verspricht, mit lOOOReitern
ihn zu besiegen und seinen Kopf zu bringen. —
1000 Reiter thnn es nicht, sagt w'do^J. — Du
haltst es mit den Feinden, ruft Seblb. — Nein,
wahrlichl aber neb tut mich mit, und wenn ibr
den todtet, konnt ibr auch mich todten; sonst
gebt mir 2 Kameele als Geschenk. — Abgemacht,
sagt Seblb. — Nun reitet $&%- aus und nimmt
1000 Reiter und den v-AIa^t mit, auch einen
Jagdtreiber (■>{&). Sie uberfallen den Abu zeid
wiederum am Morgen; er bat nur seinen Sohn
■Qabra und 'Ikrima bei sich. Er schl> 40
nieder, wirft den $&&■ zu Boden, der aber er-
bolt sich und nimmt seinen Gastschutz in An-
spruch als Sobn seines Ohms, des .^^o^***^'
Die Uebrigen fliehen alsbald. Abu zeid vollendet
sein Gebet, seine Sfthne bringen die BeutestUob"
und die fluchtigen Rosse zusammen: so kehren
sie heim, Hasan freut sich und lobt ihre Tapfer-
keit. Da kommt ein Spielmann, bittet um ein
Geschenk, lobt ihn: nimm die 40 Rosse, sagt
er; ihr Preis wird mir zum Preise sein. Erfreut
zieht dieser von dannen. Inzwischen haben sicb
die Fluchtigen bei Seblb eingefunden; Gelal
sagt: *-»Lt»^! hatte ganz Recht! — Gebt mir die
vereproohenen Kameele i sagt jener. Schweig,
ruft Seblb, du kracbzst nur Ungltick! trolle dicb
fort, ich will dich nicht mehr sehenl — Nun
giebt Gelal eineSchilderung desKampfes. — Was
rathet ihr jetzt? fragt Seblb. — Schick bin, ssgen
die Emlre, fordere dein Scbwert und dein Mad-
chen zurflck; schickt sie Aba zeid dir wieder,
so sei das Blut gesuhnt, dann lass sie ziehen
und der Kampf mit ihnen h6re auf; wo nicht, reite
mit alien Arabem des Flachlandes (&*>UJt Wjs)
gegen sie und vergiesse ihr Blut. — Das iet
••ein gediegener Rath, sagt Seblb ; aber — er tbut
aiicht danach, sondern bringt von den Land-
HAND80HEIFFEH D. K. BIBL. SS.
Arabem ein Heer von 180 000 Reitern, ge~
panzert und hicbt, zusammen und riickt mit
ihnen bei Nacht bis in die Nabe der Bea\x hilal.
Diese haben zuvor Berathung gepflogen, was
in ihrer Lage das Beste Bei, und Abu zeid bat
empfohlen, an Seblb freuadlich zu Bchreiben,
damit er sie ihres Weges ziehen lasse; er babe
ja sobon einige Kriegsproben von ihnen geseben.
Aber bevor dies gcschiebt, greifen die Feindc
ihre Heerden und Hirten an, daran ecblies3t
sich ein allgemeineo Handgemenge; sie nehmen
zwar jenen die Heerden wieder ab, ziehen abei
dies Mai doch den Kiiizerea. Da rathea die
Emlre dem Seblb, an die Ge3chlagenen zu
eehieiben und den Zehuten an Geld und Gut
und an Pferden und Kameelen zu verlaugen;
dies tbut er uod fbrdert dazu noch 200 von
den schonsten und vornehmoten Jungfrauen.
Diese Forderungen werden atclz zuruekgewiescu.
In neuem Kampf ziehen die Reiter oebibs dea
KGrzeren. Um die Quelle tU^jJi erhebt cich
dann ein Sank der Weiber; die der Becii hilal
wollen die der Gegner nicht hinzulcssen; sie
werfen sie mit Steinen. Hanoa liiuffc su ihrein "
Vater Seblb und klagt, wie sie bebaudelt worden;
gebt nach diesem in groseeren Haufen dahis,
sagt er. Dagegen Hasan laoht iiber dec Bo-
richt und Abu zeid oagt: daoo ist una ein Vor-
zeichen unsereo Sieges uber eie! — Nach eiuigen
Tagen gehen die Frauen der Beau hilal wieder
zur Quelle; es dauert nicht lange, komoien
auch die der Benu ^ (der Peinde) und zauken
und schmahea wieder auf einander; wieder er-
folgt Steinwerfen, auch Dreinhauen mit Stouken;
die Weiber der Benti hilal behaupten das Feld,
die snderen fliehen und Hanafl klagt wieder ihr
Leid ihrem Vater; der sagt: ibr konnt nichts
gegen sie ausrichten, geht nach Hause! Seblb
bricht zu neuem Kampf auf; Hasan begegoet
ihm auf der Wahlstatt. Wir oind beide, sagt
er, Anhanger des Islam; kein Moalim raairat
Steuer vom Andera, nur ihsr verlangt es mad
verschliesst uns den Weg und wollt una zwiisgen.
— Ihr wollt, aotwprtct Seblb, naeb Weuten;
wohin ihr kommt, vemicbiet ihr die Saaten
und nehmt die Quellen in Anopruck; oo bin
ich in den Kampf getreteo, um wciterea Blufr-
vergiessen zu hindern; todtcut du mich, so let's
dein Gluck; todte ich dich, so ist'e meia Glflck.
Aber seit ich dich geoebea babe, bin ich dir
gat; kebr um und schick gegen mich deE Aba
seid oder Dajjab. Erst, wean ich todfc bin,
378
GROSSE ROMANS.
No. 9324.
3
versetzt Hasan, wird dein Wunsch in Erfullung
gehen; aber wenn du mir einen Rath giebst,
kann ich auch dir einen ertheilen : wenn du mir
dein Ohr sohenken wolltest, lass deine Thorheit
und nimm wieder Vernunft an imd lass uns
ungehindert abzieben und wir wollen dir keine
Schuld anrechnen. Darflber ergrimmt Seblb und
droht, Hasan desgleichen. Der Zweikampf zwi-
echen ihnen fuhrt keine EntscheiduDg berbei;
zwar wird Seblb durch einen Lanzensticb aue
dem Sattel gehoben und zur Erde geworfen,
jedoch seine Leute holen ihn fort; aber Hasan
ist durch den Kampf ganz erschopft, kehrt in
sein Zelt zuruck; Elgfizije erqnickt ihn mit
einem Becber Zuckerwasser. Da erholt er sich
und preist seines Gegners Tapferkeit und spricht
Beffirchtungen far die SeiDigen aus. Aba zeid
lacht. Wie kannst du fQrchten, spricht er, so
lange du mich und Dajjab und Zeidan hast?
Ich nehme es im Felde mit ihm auf; ich steche
ihn aber auch, wenn du wftnschst, in seinem
Zelt nieder, wenn er schlaft. Ich werde hin-
gehen, sagt er zu Hasan. Ich lass dich nicht
gehen, sagt dieser, opfere dieh nicht hin; die
Tage haben verschiedene Loose, heute fur, mor-
gen gegen dich! — Er beharrt dabei. Bleib,
sagt Dajjab; nimm Vernunft an; alle Bena ,_b
kennen dich, sie bringen dich um. Er aber gent
nach Hause, verkleidet sich als Arzt, steckt
einige Instnimente, Arzneien und Pflaster in
einen Beutel, ladet ihn auf ein Maulthier und
reitet die Nacht durch, bis er Morgens an das
Schloss des Seblb kommt. Hier hort er, wie
Seblb sich in einer Qacide von den Seinigen
verabschiedet. [Dieselbe ist vorn alphabetisch;
jeder Vers beginnt nach der Reihe der Buch-
staben mit dem Namen des Buchstabens, auf
welchen ein Wort, das mit demselben Buch-
staben anfangt, folgt. Filr einige Buchstaben
reicht ein Halbvers aus, fur die meisteu aber
st ein ganzer Vers verwendet. Fur den Buch-
staben J steht f. 78% 4 im Text ffilschlich **%
fur r bUI..] Alle weinen bei diesen Abschieds-
versen; dann spricht er noch seine letzten
Wunsche fttr seine Familie aus, und wie er be-
graben sein will. Seine Mutter, sein Sohn,
seine Frauen weinen und wehklagen: er stirbt,
es ist mit ihm zu Ende! Da hort Einer, der
bei der Thflre steht, einen Arzt draussen rufen:
Ich bin ein Weiser, ein Arzt, ein HeilkOnstler!
Er ruft ihn an: verstehst du die Kunst? — Ja,
Keiner kann's besser als ich. ~- Er bringt ihn
zu Seblb: dieser ist erscbbpft und ohnmaohtig
von seiner Wunde. Abfl zeid ftthlt seinen Puis.
Sei getrost, sagt er, es steht nicht 6chlimm. Da
sieht Seblb den Arzt an und erkennt den AbQ
zeid. Er schreit: Abu zeid, Abu zeid! so laut
er kann. — Was sagt er? fragen sie den
Arzt. Er sagt: bringt Oel, verlasBt das Haus
[er verdreht die Worte o^ ^j| j^ ^\ i n
vb^wJI \jks> v^j !pts>]! Sie gehen Alle heraus,
nur seine Mutter holt Oel und giebt es dem
Arzt und wehklagt. Er sagt: nun geh heraus,
ich werde die Thure verschliessen und ihn ver-
binden. — Wenn du ihn gesund herstellst, sagt
die Alte weinend beim Fortgehen, will ich dich
reich machen. — Er schliesst die ThQr zu, deckt
Seblbs Kopf bloss, der erkennt ihn und schreit,
Niemand h6rt ihn; Schuft, schreit Abu zeid ihn
an, ich werde dich abschlachten wie ein Schaf,
nimmt seb Messer und schneidet ihm die Kehle
durch. Dann schreibt er einen Zettel, legt ihn
auf das Polster, geht fort und sagt den draussen
Stehenden: So Gott will, geht es gut; offnet
erst nach 3 Stunden sein Zimmer; dann legt
ihm statt des bisberigen ein weisseB Zeug an.
Darauf begiebt er sich so schnell wie mdglich
fort bis hinter die Quelle LS^JI. Ein Diener
Seblbs erkennt ihn dort. O weh, Aba zeid,
also du bist ein Arzt? — Dafttr wirft er ihm
einen Stein ans Bein, so dass er beulend zu
den Seinigen kommt. Leute, ruft er, den Arzt
lasst nicht zu unserem Gebieter eintreten!
Das that er schon. — O das ist ja Aba zeid,
der Bevfilkerer der Gr&ber, der Zerstorer der
Schlosser! — Eih'gst treten sie bei Seblb ein:
da hegt er mit durchschnittener Kehle! — Schnell
zu Pferd! man jagt ihm nach, er hort Pferde-
stampfen, sieht sich um, erblickt in der Ferae
2 voraufsturmende Reiter. Da liegt eine Wasser-
muhle, dicht bei ihm. Er tritt ein, nur der
Muller ist da. Schatze mich! — Gern, aber
vor wem? — Die Benu ^ wollen mich zwingen
zu heirathen und ich will nicht; sieh dort 2 Reiter;
raech, lass uns die Kleider tauschen, geh dort
auf die Hohe, ich bleib hier bei der Thttrl —
So ist's kaum geschehen, a4s die 2 Reiter an-
kommen. Wo iet der Arzt geblieben? fragen
sie den Mann an der Thur. — Er ist dort auf
dem Hfigel, steigt hier ab und geht hinauf ! —
Sie packen dort den Mann und rufen: Komm
mit, Abtt zeid, du Listenbold! — Der bin ich
nicht, ich bin ja der Mflller! — Nun steigen
sie zur MChle hinunter — Abu zeid ist fort,
No. 9324. 9325.
GROSSE ROMANE.
379
mit sammt ihren Pferden ! — Sie erfahren yom
Muller den ganzen Hergang und kehren unver-
richteter Sache urn , nachdem sie den Muller
fast todt geprfigelt. Abu zeid aber kommt zu
den Seinigen, kleidet sich urn und tritt bei
Hasan ein, wo gerade Berathung stattfindet.
Wie steht's, sagt er, wie weit seid ihr? Icb bin
seit 2 Tagen Arzt. — Soh6n, sagen sie, wir
dachteu, du warst zu Seblb gegangen und waren
urn dicb reoht besorgt. — Bringt mir das Ramal-
Brett, sagt er zu einigen Dienern, ich will sehen,
wie es dem Seblb geht. — Er beschaftigt eicb
damit und sagt dann: icb will bingeheu und
ibn tddten. — Das leiden wir nicbt, sagen sie,
du bist nocb zu erschSpft. Da erzahlt er ibnen
eeine Erlebnisse und seinen Erfolg. — Hasan
und die Emlre sind hoch erfreut. Mfige Gott
dicb uns lange : erhalten , rufen sie, als Schutz
gegen unsere Feinde! — Seblb wird von den
Seinigen bestattet. Noch trauern sie an seineui
Grabe, als plotzlioh zahlloee Reiterscbaaren an-
kommen: es ist <^jL>J*i] JL& mit etwa 40000
Mann aus Negd und 50 000 Cbristen aus 'Akka
und dem Bergland und Seblbs Bruder mit
30000 Mann. Da greifen die Benu hilal an,
es wird eine grosse Scblacht geliefert, sie fallt
zu Gunsten der Bend hilal aus: diese machen
grosse Beute. Seblbs Mutter ersticbt sich ; seine
Frau (Kj^jl^I *-y^?') begiebt sich mit ihren
Kinder n in Hasans Schutz : er gewahrt ihr Gnade
und laaat das Morden einstellen. Dann setzt er
Seblbs Sohn als Herrsoher ein, bleibt noch
5 Tage, dann bricht er auf nach ,^si\ und
^Uuj, Abu zeid zieht vorauf.
Schluss f. 81 b : £>y MyiJL, ^fU"*! I^«L«j 5
Absohrift im Jahre lS68 /i8so-
9325. We. 861.
60B1.4 to , 16— 18Z.(22V4X1G; 16 l /s-17ysXl2 om ).—
/Znstand: unsauber, bes. zn Anfang; aaoh nioht recht fast
im Einband j einige Blatter (1. 16) logo. — Papier: golblioh,
stark, etwas glatt. — E i n b a n d : Pappbd mit Lederr&cken. —
Titel febjt; anf dem Yorderdeckel (auseen) stent:
Anfang f. 1*: \JuS . . . ^/ L> ^lr" $*
Nachdem die Bend hilal den Elmadl getodtet
*ind seinen Sohn statt seiner zum Sultan ge-
macht batten, waren sie weiter westlich gezogen,
um ihre Kinder, den Mar'l und Jabjtt und Jtlnus,
zu befreien. So kamen sie zum Wfidl Errasrau,
das schon zum Gebiete des ***ii» .-i'LSJI Ovjuu _jjl
gehorte und zwischen 2 Bergen lag: ihrer Menge
wegen fullten sie das ganze Wadl, so dass alles
Wild vor ihnen in der Richtung auf Tunis davon
lief. Zufallig wollte Ezzanfttl an dem Tage
etwas Wildpret essen und sein Schwestersohn
c^LLk geht deshalb mit 20 Reitern auf die Jagd:
sie haben Hunde und Falken bei eich. Kaum
sind sie etwa 2 Stunden von Tunis entfernt,
als das Wild von alien Arten ihnen in vollen
Rudeln und Haufen entgegen kommt. Sie
machen also grosse Beute und haufen sie als-
bald vor dem KSnig auf. Ihr seid bald zurttek-
gekehrt und habt gute Geschafte gemacht, sagt
Ja, sagt Mut&wi', es ist erstaunlich:
er,
ich fiirchte, dass der Bursch, den du freigelassen
hast, uns schweres Unheil fiber das Land bringt!
— In der Nacht hat Ezzanatl einen furchtbaren
Traum: er erzahlt ihn und der Traumdeuter
befragt das Ramal und deutet ihn dahin, dass
zahllose Heldenschaaren sich 3 Tagereisen ent-
fernt gelagert haben und dass er, wenn Gott
wolle, sie besiegen werde. Da kommt sein
Bruder, (jaA^a^ii, bemerkt, dass er nachdenklich
und traurig ist und fragt nach dem Grunde.
Er erzahlt seinen Traum. — Ich habe einen
ahnlichen gehabt, sagt er, und bin davon wie
trunken geworden : nun erzahlt er seinen Traum.
— Allerdings ahnlich, sagen die anwesenden
Emlre, und nun fragt der Konig, was zu tbun
sei. Es wird beschlossen, Kundsohafter aus-
zuschicken. Ein solcher, Namens Selm&n, macht
sich sofort auf den Weg und kommt zu dem
Lagerplatz der Benu hil&l, wo er sich 5 Tage
fiber auf halt; dann kehrt er zurflck und berichtet
von ihrer furchtbaren Macht .und Zahl. Der
KSnig wechselt in BekfimmernisB die Farbe. —
Was ist dir? sagt sein Bruder; hast du nicht
24 Sultane unter dir, von denen jeder fiber
100000 Reiter verfugt? — Lieber als 1000
ihrer Corps waren mir 1 000 Reiter wie du und
wie der J^-l ^U**, den der Knecht erechlagen
hat: dann wfirde ich mit alien Arabern schon
fertig werden. — Schreib an alle Statthalter,
dir schleunigst Heere zu schicken; ich werde
mit den vorhandenen Truppen die Feinde fiber-
fallen; Schick die Ankommenden mir nach, lass
Keinen hier im Lande bleibenl Mit 300000
Reitern bricht er auf und nimmt den Mut&wi'
48»
380
GROSSES ROMANE.
No. 9325.
mit oich. In einein dem Wadl ErrariraB benach-
barten Wad'i legea oie oich in Hinterhalt;
Mutawi' win! mit 20000 Reitern auf Re-
cognosciren ansgeschickt. Die VorpoBten der
Benu hilal kommen ihm alsbald entgegen, dar-
unter Abu zeid, 'Amir elhafagi und Zeidan;
beide Theile gerathen in Kampf, Mutawi' ent-
kommt mit gcnauer Notb de.m Scbwert des Abo
zeid uad fiieht zu ^tug/ogll zuruck, dem er dao
Ycrgefallene nieldet. Dieser bricht nun mit
alien eeinen Leuten gegen die Feinde auf, welche
mzwiBoben fast die sammtlichen mit Mut&wP
ongekommenen Eeiter aufgerieben baben. Die
Uebermacht erdruckt fast die kleine Schaar
Abu zeid's und der Emlre; da kommt Hasan
und Dajjab mit ibren Leuten ihnen zu Hiilfe
und Kfinig (ja^g^! und seine Krieger flieben
davon, JasDen grosse Beute den Siegern zuruck
and begeben sick wieder in ihren Hinterhalt.
Wa-ohte fiber unternehmen aie einen Ueberfall,
der gelungcn ware, da die Emlre in die Flucbt
geschlagen sind, und der ihnen viele Beute und
Franen eingcbracht batte, wenn sie nicht durch
die T&pferkeit des Abu zeid echlie3Blich vollig
geocblngen und um alle Beute und Vortbeile
gcbracht wordea waren. Alle danken dem
Helden Abu zeid, beoondero auch die geretteten
Frauen iyjl^l und %«.*,; wortiber Dajjab sebr
verdrieeslich wird und aeioe eigene Tapferkeit
rfihmt, wahrend Aba zeid voll Selbstgefuhl seine
Thaten preiat. Dsrauf liieet er die Frauen-
Wagcn auf einen Haufen bringen und bewaeben,
er seibst bleibt mit 1 000 Mann in dem Wfidl,
um gegen die erwarteten neuen Angrifie der
Feinde die Seinigen zu Gcbutzen. Wahrend
dxeser Zeit wird er krank, uiusb etwa 7 Tage
auf eeinem Lager liegen bleiben und kommt
eebr von Kraften. Indeesen rllckt u^utg^agJI mit
seinem Heere nacb 5 Tagen wieder vor und
sobickt an Sultan Hasan die Botscbaft, er wolle
zu ibm ubergeben, um den ^ i'WI zu bekampfen.
Erfreut zieht ihm Hasan mit 2000 Mann ohne
Waffen zum Empfang entgegen ; er aber uber-
faU.t sie, treibt sie mit Verlust zurfiok, macht
Beute und nimmt unter Andern auch 80Weiber,
Tocbter der Emlre, gefangen. Ala der kranke
Abu ?.cid aufwacbt und den Kriegslftrm hort
und den Vorfall erfdhrt, erfasst ihn Zorn und
Kummer; er betet inbrunstig und wird plStz-
licb geouud. Er kleidet sicb zum Kampfe,
nimmt die *>!?>j ^ mit oich, iiberfallt die
Feinde; ins Zweikampf erliegt ibm {J a^a^\,
seine Truppen flieben und erleiden groBsen Ver-
lust; viele Beute wird ihnen abgenommen, die
gefangenen Weiber befreit. Darauf zieht, nach
abgehaltenerBerathung, auf Vorschlag der SsijlaM,
Dajj&b mit 90 000 Hirten sammt den Heerden
nach yjL£J! 5 UaJt ij^lj, Aba zeid begleitet sie,
Borgt fur ihre Sicherheit und kehrt zu den
Bentt hilal zuruck , wo er alsbald mit 1 000
Reitern von den Bergen aus Umschau halt, ob
auch irgendwoher der Feind heranziehe. —
Mittlerweile hat ^jLyJl die Niederlage und den
Tod seines Brudere erfahren und bricht mit
seinem Heere nach dem Wfidl ^ly^JI auf;
sofort sammelt Aba zeid seine Schaaren und
zieht an deren Spitze gegen sie. Sie kampfen
mit einander, der Konig erkennt in Aba zeid
den von ibm freigelassenen Burschen; der Konig
fallt von dem niedergehauenen Pferde, die Seini-
gen befreien ihn mit grossen Verlusten aus seiner
gefahrlichen Lage, ein allgemeiner Eampf ent-
brennt bis zum Abend; auch der folgende Tag
verlauft ohne Entscheidung; aber Sultan Hasan,
besorgt um das Leben des Aba zeid, veranlaset
diesen, eine schwere silberne Kette um seine
Beine zu legen. Dies hinterbringt ein Kund-
schafter dem ^Lyii ; so greift er am folgenden
Morgen die Bend hilal wieder an, schlfigt sie
in die Flucbt, sie ziehen sich, noch weiter be-
kampft, zuruck. Da nimmt die L**» (die Tocb-
ter des Ha6an) den Schlussel, offhet das Sohloss
■an der Kette des Aba zeid, macht diesen frei,
er ruetet sich und reitet zum Kampf. Ezzanati,
zucrst Behr kampfesmutbig, weicht doch vom
Zweikampf mit ihm zuruck und flieht davon,
auch seine Truppen ergreifen die Flucbt und
werden bis nach Tunis verfolgt, in dessen Mauern
sie sich einschliessen. Die Benu hilal kehren
eiegreicb und beutereich heim, an ihrer Spitze
AbG zeid, brechen dann aber sofort Alle auf
und belagern Tunis. Ezzanati aber hatte in-
zwisohen an 7 ihm untergebene Sultane ge-
Bchrieben, ihm zu Hiilfe zu kommen; jeder der-
selben hatte 100000 Reiter zur Verfugung.
Inzwischen fordert er den Hasan zum Zwei-
kampf; statt seiner stellt sich Aba zeid und
zwingt ihn zur Flucbt und verfolgt ihn bis zu
den Tboren von Tttnis; der Kftnig entkommt
also, und jener kehrt zu den Seinen zuruck,
nachdem er vergeblich das Thor vollig zu
sprengen versucht hat, wobei der Pfbrtner Ga'far
getodtet ist. Dieee Nachricht wird dem Ezzanati
hinterbracht; er befieblt in Folge dessen, das
No.9325.
GROSSE ROMANE.
Thor unter keinen Umstanden mehr zu Sffinen.
Am folgenden Morgen begehrt Abu zeid in
voller Rushing Einlass; der Pfortner weist ihn
ab, jener veranlasst ihn, seinem Herrn eine
Herausforderung von ihm zu uberbringen. Die-
8er lehnt sie in einem langen Sohreiben (in
Gediohtform) ab , macht ihm aber glanzende
Anerbietungen, wenn er ihn in Frieden lassen
wolle, weist aber zugleich auch auf die grosse
Macht hin, fiber welche er verfOge. Nach Be-
rathung mit Hasan giebt Aba zeid die Antwort,
er wolle auf seinen Wun6ch eingehen , unter
der Bedingung, dass Ezzanatt die gefangenen
-*,*, /efrSj; und (j««J>J herausgebe. Er ist dazu
bereit; aber seine Tochter bJulw, bei der sie im
Verschluss gehalten werden, bringt ihn davon
ab, e8 sei besser, 6ie ale Geisseln bei sich zu
behalten. Als sie in ihren Palast zuruckgekehrt
ist, fragt Mar'l sie, was vorgefallen; 6ie giebt
ibm Auskunft, aber, da sie ihn liebt, will sie
sich nicht von ihm trennen und geht auf seine
Bitte, ihn freizulassen , nicht ein. — Wieder
findet sich am folgenden Morgen Aba zeid am
Thor ein und verlangt die Gefangenen oder
Zweikampf mit dem Konig. Der Pfbrtner,
-u,y> .o yas> mit Namen, berichtet und er-
bietet sich zum Kampf; der Konig verspricht,
ihm im Fall des Sieges ein pangaq ((j&Xm>)
zu verleihen. Muheloe besiegt ihn Aba zeid,
Bchenkt ihm aber auf seine Bitten das Leben.
Nun macht der Konig in einem Schreiben
Friedens-Anerbietungen; und grade als Hasan
und seine Grossen im Dlwan daruber verhandeln
wollen, kommt ^U , ein Kundschafter, den
Aba zeid in das' Gebiet der 7 Unterkonige
ausgeschickt hatte, zuruck und berichtet von
dem Heranziehen ihrer furchtbaren Schaaren.
Aba zeid zieht, trotz der Befttrchtungen des
Hasan, ihnen in aller Stille entgegen. Am 8.Tage
lagern sie auf einer Wiese; Aba zeid wird im
Schlafe von einer 10 Halbellen langen Schlange
gestochen; sie kehren mit rhm zurttck, Hasan
und alle Uebrigen trauern in grSsster Besturzung
und Angst um die Folgen. Ezzan&tl erfahrt
durch einen Spion, dass Abu zeid im Sterben
liege; er fasst wieder Muth und fordert Hasan
zum Zweikampf. Drei Tage lang kampfen sie,
ohne Entscheidung ; am ^4. kommt ein Ritter,
Namens ^^taXM, dem Hasan zuvor und fallt
im Kampf mit Ezzanatt; so ergeht es auch dem
Emir Rebl'a, 'Imran, Qalih u. A. an jenem Tage;
am nachsten fallt Emir jJLw, j***i oL>~* u. A.;
und auch an den folgenden Tagen ..Mlfc eia©
Menge Tapfrer, so dass die Mutblosigkeit aU-
gemein wird. Da epornt sie 8,Um, eine 'Aomsftritia
(Xj.U«JI), zum Kampf an; Hasan und eome EmttQ
greifen die Feinde aufs Neue an und ireibss
sie in die Stadtmauern zurttck. Darsuf hsltea
Bie Berathung bei Abu zeid, der noob krank
ist und sich nooh nicht aufzurichten veraiag; es-
fordert den Qadl Bodeir auf, die Nameis alter
Emlre aufzuschreiben und dana tBglioh zu
loosen; diejenigen, deren Nsmen auf dsia ge-
zogenen Blatte stehen, eollen k&oapfea. Der
Vorechlag findet Beifall 5 filie Werden aufge-
Bchrieben, ausser dem g^UsAS j^ j -weil er era
Fremder sei. Als dieser aber drarch den ■■EmSr
*JU ryi Uyjk davon gehort hat, besteht er dar-
auf, in die Liste aufgenommen su werden. Tags
darauf kampft er mit dem Ezzan&tl $ der Kampf
bleibt unentsohieden und wird am nachstea Tsge
fortgesetzt; so dauert ihr Kampfen 1 Tage Mb-
durch. Ersehopft BUpht EzzanEtl ssia ScMpaE
auf; dort sitzt er und erzahlt dem g^Lt^ die
Vorfalle, als seine Tochter Sa'da kommt und
ihin rath, den 'Amir durch grosse Versprechun-
gen auf seine Sejte zu siehem ; in Folge dessea
schreibt er einen sehr freundlichen Brief an
'Amir, der aber alle Anerbietungen abiebnt snd
seine Ehre dem Gewinn ?orzieht . In der M achi
hat er einen be&ngstigenden Traum: er siehfe
an seiner Zeltthur einen grossen Baum, em
Zimmermann haut ihn ab and grabt seine Wur-
zeln aus. Seine Tochter &5» J, der er deaselben
erzahlt hat, rath ihm ab, weiter mit dem Konige
zu kampfen, es werde ihm Ungluck briagenf
er solle sich krank stellen, sie wolle daa Wori,
fur ihn fuhren. Als er am folgenden Morgan,:
da der Kampf beginnen soil, ausbleibt uBffl
Hasan schon das Loos Anderer sum Kampfen
Ziehen lassen will, bittet die 5m)US .-zu/wartep,
geht mit 10 Emirstochtern zu seinem Seltunfl
ruft V he , Hafagl : , : schlafst du noch bis jetst?
Seine Tochter erzahlt ihnen, was geschehen sei,
die '*j;lit aber stellt sich an sein Kopfend@ v
rOhmt^seine Tapferkeit, der Tod auf der WeM-
statt sei loblich u. s. w. und befeuert Beinea
Muth der Art, dass er sich zum Kampf rGatet
und mit ihnen auf den Kampfplats geht. So
eben tummelt dort Ezzanatl eein SchlacMroee;
im Zweikampf gleitet ein Schwertschlag des
Elhafagl ab auf das Pferd seines Gegners; da@~
selbe fallt mit seinem Reiterzu Boden, jensr
eiltj ihm den Garaua zu machen, seine Lewie
382
GROSSE ROMANE.
No. 9325—9327.
setzen ihn auf ein anderes Ross, er entkommt;
das allgemeine Gefecht aber dauert bis zur
Dunkelheit. Der KSnig aber versammelt im
Schlosse seine Emlre und sagt , so lange El-
Bafagl 8ie bekampfe, kamen sie nicht zur Ruhe,
nicht Altenoch Junge wurden ilbrig bleiben,
und fragt, ob sie Rath wussten. Mutawi' (c 3 Um)
scblagt vor, dass EzzanatI erne Zeitfang mit
ihm kfimpfe, dann davon fliehe, jeuer werde ihn
verfolgen und bei dieser Gelegenheit, wenn sie
bei einem Buschwerke dort vorbei kamen, wolle
er selbst von seinem Versteok aus ihn von binten
mit einer Lanze durchbohren. Dieser Vorschlag
wird angenommen, Sa'da aber (die Tochter des
Konigs) erfahrt durch ihren Kundschafter den
Plan. Schon frdh am ifolgenden Tage findet
sich Elnafagi auf der Walstatt ein, noch ist
kein Gegner dort; er reitet an die Mauern der
Stadt und ruft, unter dem Schlosse der Sa'da
steheud, seinem Gegner zu, sich ihm zu stellen :
es sei der 10. Kampftag , heute musse eine
Entscheidung herbeigefubrt werden. Sa'da warnt
ihn, von ihrem vergitterten Schlossfenster aus,
aber vergebens. Denn er kampft mit dem etwas
spater angekommenen EzzanatI , dieser flieht,
nach tuchtigem Kampfeu, vorbei an dem Ge
biisch , jener verfolgt ihn , und MutSwi' rennt
ihm vouhinten die Lanze durch den Leib; er
wendet sich. um und scblagt ihn zu Boden ; da
kehrt EzzanatI um und durchsticht ihn auoh
von binten; er wendet sich nochmals urn, haut
auf diesen ein , der Hiesb, mit der Keule auf-
gefangen, gleitet ab auf den Nacken des Pferdes
und haut diesen durch. Da sinkt Elhafagl zu
Boden; die Bend hilal sehen es, erheben ein
Geschrei, sturzen sich auf den Helden, sprengen
auf die Feinde ein und suchenRache zu nehmen;
ihre Haupthelden, Zeidan, Bodeir, Hasan, metzeln
die Gegner von alien Seiten nieder und jagen
die Uebrigen in die Stadt zurttck. Elnafagi
wird in sein Zelt getragen, Manner und Weiber
erheben Wehklage urn- ihn, sie brecben 80
Schwerfccr , 90 Lanzen Qber ihm entzwei , die
Jungfrauen und Weiber scbneiden ihr Haar ab
(es eollen 5 Kameelladungen gewesen sein);
seine Frau, Namens ^, und seine Tochter &jJ 5 .i
klagen in Trauerliedern um den Gefallenen.
Wahrend die Wehklage am lautesten war, oflnet
Elnafagi plotzlich die Augen und fragt nach
Hasan. Diesen bittet er, ihm genau zuzuhoren,
das Wesentliche, was sein Heimatland betreffe,
aufzuschreiben und das so beschriebene Blatt
unter den Flfigel eines in El'irBq heimischen
Vogels zu binden. Sie riohten ihn auf, er Bprioht
seinen letzten Willen aus, empfiehlt dem Sohutze
der Vornebmsten unter den BenQ hilal die
Seinigen, und stirbt. Den Vogel lassen sie mit
der Botschaft an fie,,}, den Vater des Elhafagl,
fliegen und bestatten denTodten feierlich; Hasan
nimmt sich seiner Hinterbliebenen freundlich an.
Darauf ber&th dieser sich mit den Vornehmen
und Geringen fiber das, was zu thun sei ; man
kommt iiberein, die Elgazije kommen zu laesen,
damit sie Rath gebe. — Sie 6cbJagt vor, am
folgenden Morgen das Loos zu ziehen, wer
kampfen solle. Dies findet Beifall; sie zieht
den Namen des Elqadl Bodeir. Hasan hat Be-
denken, das Leben dieser Sttttze seines Reiches
zu wagen; Bodeir aber stellt sioh zum Zwei-
kampf, der damit endigt, dass sein Pferd mit
den Vorderbeinen stolpert, er selbst vornuber
fallt und, ehe er sich noch wieder grade auf-
richten kann, einen Schlag auf den Schadel
erhalt, der ihn t8dtet. Darauf wendet sioh Ezza-
natI zur Flucht; desgleichen ziehen sich seine
Mannen fliehend in die Mauern von Tunis zurilok.
Schluss f. 60 k : Ui S&& ^ ptf^ o,l*j
'lAXUs ^jyi\ \i,J^. s iuu^xJJ yii *| ( jyfc£
Sohrift: die gew8hnliohe diokere etwas rnadliohe
Sohrift, vooallos.
9326. We. 812.
36 BL 4*>, C.19-20Z. (22>/s xl6«/a; 17>/» X12-18'").
Zustand: nicht reoht feat im Einband; auoh fleokig und
nioht rooht eanber. — Papier: gelb, ziemlioh stark und
glatt. — Einband: Pappbd mit Lederruoken. — Titel f. 1*:
An fang f. 1" : v ur ^ y/J U ^\J\ JU
»*y \yhUs ^^toUt y-s S&» (^ a t *JLS ^1
= We. 861, f. 1—38" (bis dahin, dass Abfl
zeid durch den Stich der Schlange todkrankwird).
Schluss f. 36": Cu>\ "i a b mj> ^ ^
'«Juu ^3JI ^\j&\ & JUXJI, ( ^Uji\ ^
Sohrift: die gewohnliche grosse rundliche Hand. —
A bach rift vom Jahre 1261 Rabi' I (1845).
9327. We. 899.
37 Bl. 4'", 18-21 Z. (227s X 16; 20 X 13-14»»). -
Zustand: ziemlich gut. — Papier: gelb, stark, etwas
glatt. — Einband: Pappband. — Titel f. 1«:
No. 9327— 9329.
GROSSE ROMANE.
383
j^itoUl »V'W J** u^ o' U > ^ • • • 'f&' Vj
= We v 8 6 1 , f. 1 — 3 8 b (soweit wie We. 8 1 2).
Schlussf. 37 b : nJ^toi^-. _^aj Ju;_jjl .Loj,
'c/** ""!** ^** i ^ lt'V Ul ^ S-^-r^ ^ U" 1 -^
Schrift: ziemlioh gross, zum Theil etwas gedr&ngt,
krlftig und gewandt, vocallos. — Abschrift c. ,mo /ism.
9328. We. 810.
3) f. 35-64.
4'°, 20-24 Z. (23 Xl6V»; c. 19xl3 cm ).- Zustand:
oicht gans sauber, aoch etwas fieckig. — Papier: gelb,
stark, etwas glatt. — Titel f. 35* von sp&terer Hand:
v^» ^ »J*" CT° LW^W' (j!*^
An fang. f. 35 b : ^^^^^l j^J Lis ^y JiJ>
alii u£J<3 sXUi iw«UaJ f-*^-£ ^U-JUry 2wbiy q<C
Ein Stuck von der Geschichte dee ^"1^1 •
E6 liegt bier die Stelle vor, welche enthalten
iet in We. 861, ziemlich im Anfang; ee weicht
im Text oft ab. Namlieh von da an, dass der
Kundschafter (welcher bier ^UJLw heisst) 6ich
in das Lager der Benu hilal begiebt, bis dahin,
dass EzzanatI, nach mehrtagigem Kampfen und
nachdem er zuletzt mit Gluck gegen Hasan
selbst gestritten, einen Zweikampf mit Abu zeid
bestebt, in welchem er aber mit seinem zer-
hauenen Rosse zu Boden fallt, dann zwar von
den Seinigen gerettet und auf ein anderes Pferd
gesetzt wird, aber nach Tunis entflieht, von
Aba zeid bis ans Thor verfolgt. Am folgenden
Tage kampft jener mit ebenso wenigem Gluck;
drei Tage bleibt er erschbpft auf seinem Lager
liegen ; dann schreibt er an Abtt zeid und bietet
ihm die Halfte seines Reiches und seine Tochter
Sa'da zur Frau an. In diesem Briefe bricht
das Sttick ab mit dem Verse f. 54 b :
Schrift: ziemlich klein, etwas nngleich, flQohtig,
Tocallos. — Abschrift nm 1860 /is44.
9329. We. 862.
58 Bl. Format etc. und Schrift wie bei We. 861.
Uebrigens faat lose im Einband. F. 28 b leer.
Anfang f.l'iji+s*} S^,c*i &Q** y^ l*-*-***
feJI U^J&>j L^JUmcj L$ 5 ^Xb»I 5 _^po ^tol&JI KJL>
Unmittelbare Fortsetzung von We. 861.
Der gefallene Bodeir wird bestattet, Elmaria
(XjjjUJI) und alle Frauen und Manner beklagen
seinen Verlust, jene zerreissen ihre Gewander,
diese zerbrechen uber ihm Schwertklingen und
Lanzenschafte. Darauf wird berathen und be-
schlossen , den einen seiner rechten Bruder,
Namens JjtoAy* (der andcre hiess JMai), zum Qftdl
an seiner Stelle zu machen. Wieder betritt
EzzanatI den Kampfplatz; ein Gespenst (^Lyf>)
meldet ihm dort, dass die Unterkfinige in 5 Tagen
eintreffen wtirden ; er aber trfigt demselben auf,
ihnen zu m el den, dass sie umkehren sollen, er
bedurfe ihrer nicht mehr, da er mit den Feinden
allein fertig werden werde. Nun zieht Elgazije
wieder das Kampfloos : es trifft den Mofaddal.
2 Tage hindurch kampft er mit dem Konige,
erst in der Mitte des 3. Tages raurot EzzanatI
das Feld und fluchtet in seine Stadtburg. Er
berath mit seinen Mannen, was zu thun sei, und
ob nicht Einer unter ihnen den Kampf mit
Mofaddal bestehen wqlle. Dazu meldet sich
der Prediger Mutawi' (cjLL* v^b^l) : er durch-
bohrt den Gegner, dessen Pferd gestolpert ist
und ihn abgeworfen hat, haut ihm den Kopf
ab, nimmt ihn mit und kehrt heim, verfolgt
yon den erschrockenen und erbitterten Feinden.
Auch die Soldaten kampfen bis zum Abend in
grosser Erbitterung mit einander. — M^tawi'
wird yon dem Konige sehr geehrt und zum Qadl
gemacht. Nun schreibt Mutawi' an Hasan und
fordert ihn auf zur Rttckkehr. Derselbe gerMh,
ebenso wie seine Emlre, in grossen Zorn; Zeidan
erbietet sich zum Kampfe; Hasan yerweist auf
die Entscheidung durch das Loos, kein Anderer
solle kampfen; er schreibt einen ablehnenden
Brief voll Selbstgefuhl an EzzanatI. Der Brief
wird dem Mutawi' tiberbracht, dieser tibergiebt
ihn dem Konige : derselbe gerftth in Zorn, dass
jener eigenmachtig geschrieben hat und macht
ihm Vorwurfe; er bittet ihn, keinen anderen
ale ihn den Kampf gegen die Emire der Feinde
bestehen zu lassen, er allein wolle alien ihren
Helden den Garaus machen. — Indessen hat
Mar'l (^eyj) von Sa'da die filr die Benu hilal
nachtheiligen EreignUse erfahren und weint heisse
Thranen. Sie trostet ihn damit, dass sie suchen
wolle, ihren Vater umzubringen. Sie lasst einen
Weisen, der im Dienste ihres Vaters steht,
kommen und fragt ihn, ob er nicht ein Mittel
wisse gegen Schlangenbiss ; ein ihr sehr liebes
Madchen liege daran schwer krank. Er giebt
ihr ein solches Mittel — das ihm freiheh der
Konig sorgsam zu behtiten geboten hat, damit
es nicht dem Abu zeid zu Gute komme — >
384
GROSSE ROMANS.
NO.S829.
und sie schreibt an Hasan und iiberschickt es
ihm; er giebt dem Abu zeid etwas davon zu
trinken, derselbe erholt sich aofort und erhalt
baldigste Genesung. Er ertahrt die traurigen
Verluste wahrend seiner Krankheit und wild
dardber sehr betrubt. Am folgenden Morgen
rustet er sich zum Kampf uud betritt die Wahl-
atatt. Ezzanatl ist erstaunt, ihn dort zu sehen;
Mutawi' kampft mit ihm, fallt aber bald; und
der Kdnig flieht, nachdem die Seinigen eine
grosse Niederlage erlitten haben, in die Stadt
znruck, deren Thore gescblossen werden; er
klagt, dass er, solange AbQ zeid den Peinden
beistehe, 6ich nicbt mehr auf ein Karapfen ein-
lassen kdnne. Aba zeid aber, der in Erfahrung
gebracht bat, dass Ezzanatl an die Unterkdnige
geschrieben und diese urn 6chleunigen Beistand
ersucht bat, beschliesst, dieselben aufzusuchen
und, nocb ehe sie anlangen, zu bekampfen. Die
Besorgniss des Hasan, dass der feindlicbe Konig
wahrend seiner Abwesenbeit sie angreifen werde,
zerstreut er dadurch, dass er vor seiner Abreise
eine rothe Fahne an dein Thore von Tunis
aufpflanzt; solange dieselbe wehe, werde jener
glauben, dass er anwesend 6ei und nicht wagen,
einen Ausfall zu machen. — In der Stille bricht
Abu zeid auf mit 1000 Reitern und liberfallt
die 7 heranziehenden Kdnige Nachts, von einem
Hinterhalt aus. Ezzanatl aber, der sich 3 Tage
lang eingeschlossen hat, erfahrt von den Seinigen,
dass eine rothe Fahne am Thore von Tunis
wehe, Keiner wisse, zu welchem Zweck. Durch
einen Spion erfahrt er, dass Abu zeid den
Unterkdnigen entgegen geritten sei, und be-
schliesst, aufsNeue die BenQ hilal wahrend seiner
Abwesenbeit anzugreifen. Sein Zweikampf mit
Zeidan, den das Loos getroffen, endet mit eiliger
Flucht nach Tunis; bei der Gelegenbeit aber
hatte das Kameel, auf welchem Lyo, die Ge-
liebte des Zeidan, dem- Kampfe zugesehen hatte,
sich den flilchtigen Reitern und Rossen ange-
schlossen und war mit nach Tunis gekommen.
Voll Angst und Besorgniss sprengt Zeidan am
folgenden Morgen zur Stadt; aber scbon trifft
er seine Geliebte mit Gefolge und reichbeschenkt
ihm entgegenkommend. Auf Wunsch des Kdnigs
hatte Sa'da, seine Tochter, sich ihrer freundlich
angenommen. Nun berath sich der Kdnig mit
seinem Neffen gjUa*, wie eie durch List sich
des Zeidan entledigen, sonst bringe er sie ins
Verderben. Jener 6chlagt vor, er wolle einige
Locher an der Westseite des Gebusches gra-
ben; der Konig solle kampfen, dann nach der
Seite hin fliehen, seines Gegners Ross werde
bei der Verfolgung vielleicht hineinfallen, er
selbst wolle dann den Zeidan von hinten duroh-
bohren. Dieser Plan scheint dem Ezzanatl
angemessen, und er tritt wieder am folgenden
Morgen auf der Wahlstatt auf. Zeidan setzt
es durch, dass er und kein anderer durch neues
Loos Gewalilter den Kampf mit jenem aufnimmt.
Der Kdnig zieht wieder den Kurzeren, ohne
seinen vortrefflichen Panzer und Helm hatte
ihn Zeidan mit furchtbarem Sohlage zerspalten;
er flieht also, Zeidan verfolgt ihn, stfisst ihm
eine Lanze in den Rucken, aber sie bricht am
Panzer ab, und er entkommt unter seine Mannen.
Diese aber umdrangen nun den Zeidan, er aber
schlagt 1 1 Reiter zu Boden : da erscheint Ezza-
natl aufs neue im Feld; nun sturzt er sioh auf
diesen, der flieht, und bei der Verfolgung fftUt
jener mit seinem Ross in die Grube; Mutawi'
stfisst ihm die Lanze von hinten durch die
Brust, Ezzanatl kehrt um und durchstdsst ihn
von vorn. Die BenQ hilal, ausser sioh vor
Zorn, bringen den Feinden eine furohtbare
Niederlage bei, liber 30000 derselben waren
gefallen, und bestatten unter Klagen den Zeid&n.
In den Kampf am naohsten Morgen tritt der
Emir Bedr, um den Tod seines Bruders Zeid&n
zu rachen; 3 Tage wahrt der Kampf unent-
schieden, am 4. flieht um die Mitte des Tages
der Kdnig unter seine Leute, Bedr verfolgt ihn
und der Verabredung gem&ss schiesst Mutawi'
ihn in -den Rftcken und haut seinen Kopf ab.
Die Seinigen bestatten ihn unter Wehklagen;
seine beiden Sdhne jU^> ^ Jic undyaj beweinen
ihn, der erstere beschliesst, Rache zu nehmen.
Seine Mutter bittet ihn, davon abzustehen, aber
vergebens; auch die Abreden seines Ohms, des
Konigs Hasan, des Bruders seiner Mutter,
fruchten nichts. So kampft er denn mit grdsster
Tapferkeit am folgenden Tage mit dem Kdnig
Ezzanatl, setzt ihm arg zu, aber vermag gegen
dessen Panzer nichts auszurichten. Seine Krafte
sind am Ende des Tages noch frisch, als habe
er keine harte Arbeit zu verrichten gehabt,
wahrend seines Gegners Kraft fast erschdpft
ist. W&hrend am folgenden Tage die M&dchen
der Stadt von den Mauern aus die SchSnheit
' Aql's bewundern, der sein Ross auf dem Kampf-
platz tummelt, und wahrend die jungen M&dchen
der Benu hilal (die ol^Uait) Kriegslieder singen,
den Muth anzufeuern, triflft. endlich Ezzan&tl
No. 9329.
GROSSE ROMANE.
385
zum Kampf ein. Er wird zur Flucbt gezwungen,
ebenso seine Leute: sie schlieBsen sich in die
^ Stadt ein, w&hrend 'Aql vor den Mauern heraus-
9- fordernde Redensarten fflhrt. Alle, die ihn sehen,
etaunen liber seine Schtinheit. Eine Tochter
des Ezzan&ti, Namens m**j (Basma), verliebt
sicb in ihn und als er in aller Frtihe am folgen-
den Tage an die Mauern von Tunis gesprengt
kommt und sie ihn von ihrem FenBter aus er-
blickt, ruft sie ibn heran und warnt ihn vor
Mutawi', der ihn im Zweikampf bekampfen wolle.
Dieser aber riohtet nichts gegen 'Aql aus,
sondern wird zur Flucht gezwungen; den Plan,
durch eine Grube den Gegner zu Fall zu bringen,
der bei Zeid&n gegltickt, theilt Basma dem 'Aql
mit, der sich audi in sie verliebt hat und in
der Frtihe au ihr Gitter kommt. Der Plan
misslingt; nun wird verabredet, dass, wenn
Mutawi' eine Zeitlang mit 'Aql gekampft, der
Konig Ezzanatl, k#&s. qj *'iUJl und jCsX^JI ^'bUil
herausprengen und sie vier den 'Aql tiberfalleu
und todten wollen. In der That uberfallen sie
ibn, er aber vertheidigt sich, weist sogar die
ihm geschicktc Untersttitzung durch Hasans
Brtldcr, _*c, ^U*, ylz, zurtlck, durchbohrt den
^ ^.x^suJS |»^jl!|, jagt die Anderen fort und bringt
ihren Leuten grosse Niederlage bei; urn sie zu
reizen, lasst er die Madchen und Frauen hinter
sich her trommeln und in die Hande klatschen
und weist ihre Versuche, sich derselben zu be-
machtigen, siegreich zuruck. Freund und Feind
preist seine Tapferkeit. Basma rilhmt ihn gegen
ihre Schwester Sa'du und setzt deren Geliebten
-a gegen ihu herab. Sa'da geht zu ihrem
'ater, tadelt die Sehwache, den Misserfolg, die
Feigheit der Kampfer; er solle die Frauen
kampfen und die Ehre wahren lassen. Erztirnt
darilber verspricht er ihr, den 'Aql am folgenden
Tage zu bekampfen und zu besiegen. Er ver-
abredet wieder mit Mutawi' die List mit den
Gruben; dies Mai geliugt sie, da jener von
Basma keine Warnung erhalten hat; er fallt
bei Verfolgung des EzzauatI in eine derselben
und wird von ihm und dem aus dem Versteck
kommenden Mutawi' durchbohrt. Nun sturzen
sich die Benu hilal ingrimmig auf die Feinde;
es erfolgt ein Kampfen und Schlachten, wie
fl| noch nie in diesem Kriege stattgefunden , bis
zur Dunkelheit, aber sie konnen nicht verhin-
dern, dass die Feinde den gefallenen 'Aql mit
nach Tunis nehnien. Drei Tage ruht der Kampf.
Dann tritt Mutawi' wieder auf den Kampfplatz
HANDSOHEIFTEN D. K. BIBL. XX.
tf2
und Nacr ben haula, der rechte Bruder 'Aql's,
sturzt sich auf ihn und haut ihu nach langem
Kampfe nieder. Am folgenden Tage kampft er
mit Ezzanatl, fallt aber bei Verfolgung desselben
in eine von »bL*JI gegrabene Grube, sein Gegner
durchbohrt ihn dort, haut seinen Kopf ab uud
nimrat ihn mit, urn ihn auf die Mauern seiner
Stadt zu pflanzen. Ein allgemeiner Kampf bei
der Grube ist wieder sehr blutig und dauert
bis zum Abend. Der Gefallene wird bestattet,
seine Mutter *Jj> und Schwester »JUij erheben
die TodteDklage. Da steigt d,er alte Gunim, der
Vater des Dajj&b, zu Ross, um mit Ezzanatl zu
kampfen. Dieser verhohnt ihn : geh lieber beten,
sagt er; aber bald fuhlt er dessen tapfere Streiche
und muss entfliehen. Ganim kehrt unversehrt
hehn; ich mag nicht raehr leben, seitdem die
SShne gefallen sind, es sei denn, dass ich sie
rache! Sieben Tage hinter einander kampfen
sie. Inzwischen aber batte Ezzanatl seinen
Bruder ta^js-jA ansgeschickt mit 100000 Rei-
tern, um den Dajj&b im Wadl ^jLiJt., i^iil zu
todten und die Heerden zu rauben. Er fallt
aber im Kampfe mit Dajjab und sein Heer wird
theils niedergemacht, theils zerstreut. Sie sam-
meln sich nach und nach, kehren zum Ezzanatl
zuruck und melden deu Tod des Ftihrers und
die Niederlage. Da schickt er mit noch grosse-
rer Heeresmasse seinen Bruder Jj^aX* dahin,
aber auch dieser fallt und sein Heer kehrt ge-
schlageu zurtiok. Der Konig ist in hfiohster
Betrtibniss und Besttirzung. — Hasan ist in-
zwischen voller Sorgen, was aus Aba zeid ge-
worden sei? Da tritt der Emir U>Us> zu ihm
und erzablt, dass derselbe mit reicher Beute im
Anzuge sei und die 7 Unterkonige (Namens
*b, \8*, J^>, p*&, fl?, u-LcoJI, ^jl^ji!)
besiegt, zum Theil getodtet, und die ihnen ab-
genommene Beute sehr gross sei. Nach 5 Tagen
kommt Abu zeid und wird froh empfangen;
liber das in seiner Abwesenheit Vorgefallene,
besonders tiber den Tod des Zeid&n, ist er tief
betrtibt. Nun ersinnt er eine List. Er ver-
kleidet sich als Braut, lasst sich von iu^Lil und
100 geputzten Madchen, Tochtern der Entire,
begleiten und geht nach Tunis. Das Thor ist
verschlossen. Was wollt ihr? fragt der Thor-
warter, Namens «,U d j jy^- — Wir wollen
kaufen und verkaufen, sagt Elg&zije. — Dies
war weiter nicht aufiallig, da ein solcher Han-
delsverkehr zwischen den Einwohnern und den
Feinden fortw&hrend bestand und sie nur auf
49
386
GROSSE ROMANE.
No. 9329. 9330.
dem Kampfplatz auf einander losschlugen. —
Aber der Thorwartcr offnet nicht, sondern fragt
erBt den Ezzanati. Dieser hat Nachricht er-
halten von der Niederlage seiner Uuterkonige
und hat aus dem Ramal erfahren, dass Abu zeid
mit zahlloser Beute zuruckgekehrt ist, weiss
dadurch zugleicb auch, welche List er vorhat.
Er verbietet also bei Todesstrafe, das Thor zu
oflhen; ich habe, sagt er, ihren Brief geleseD,
ehe sie ihn noch geschrieben haben. So bleibt
das Thor geBchlossen, alles Zureden hat auf
den Pfortner keinen Einfluss; sie kehren un-
verrichteter Sache zuruck. — Inzwischen sitzt
Mar'i bei Sa'da und klagt ihr, dass cr seit
3 Jahren fern von den Seiuigeu 6ei; sie trostet
ihn damit, dass sie aus Liebe zu ihni ihren
Vater umbringen wolle. Aus dem Ramal weiss
sie, dass derselbe von der Hand des Dajjab
fallen wird. Sie verkleidet sich nun als Krieger,
niinmt 40 ebenso verkleidete Madcheu mit, lasst
sioh das Thor aufschliessen uud begiebt sich
ins feindliche Lager zum Zelt des Hasan. Es
ist Mitternacht; sie klopft den Wachter, den
alten ,JU,, heraus, er solle den Hasan wecken,
sie hatten ihm Wichtiges zu mclden, Er wei-
gert sich. Geh und week ihn! wiederholt sie;
ich bin Sa'da, Tochter des Ezzanati, und muss
den Kdnig sprechen. Endlich geht er und
meldet. Erstaunt hort er die Botschaft und
will zu ihr gehen; sie selbst aber ist schon ins
Prauengemach gestiirzt, giebt sich, ale die Prauen
bei dem Anblick eines Mannes Geechrei erheben,
zu erkennen, und U^i- umarmt und kttsst sie.
Ist mein Liebling Mar'i bei dir? fragt sie. Ja,
und er ist mir lieber als mein Lebenl Nun
klagt Hasan uber die Gefangenschaft der drei
Prinzen; Aba zeid, der von der Ankunft der
Sa'da gehort hat, kommt gleichfalls hinzu; Sa'da
spricht von ihrer Liebe zu Mar'i und dass das
einzige Mittel, ihren Vater zu beseitigen, in der
Hand des Dajjab liege ; Hasan mfige ihn kom-
men lassen, wo nicht, werde er sie Alle ver-
derben. Alsdann begiebt sie sich rait ihrem
Gefolge zuruck; wenn man euch fragt, sagt sie
zu.diesem, als sie zurtickgekehrt sind, sagt ihr,
dass ihr mich besucht habt; und damit entlasst
sie sie , nachdem sie jede kostbar beschenkt
hat. — Hasan und Aba zeid berathen nun, was
zu thun sei; sie selbst konnten nicht an Dajjab
schreiben, denn er sei auf Beute, sei auf Kampf
mit dem Feindo erpicht ; am besten sei, wenn
die Angehorigen der Gefallenen ihn baten, zu
kommen. So geschieht es denn; XjiLsM, RjUi
und 80 Frauen schreiben an ihn, auch sein
Vater Ganim klagt ihm ihre Bedrangniss und
bittet ihn, zu kommen. Die Briefe, in einen
Beutel gesteckt, werden einem Diener Dajjabs,
dem Sa'd, tlbergeben, der sie schnell ihm ein-
handigt. Er holt sie aus dem Beutel hervor:
alle sind in Schleier und Haare eingewickelt ;
er liest sie und wundert sich, dass weder Hasan
noch Abu zeid an ihn geschrieben. Ohne ihre
Aufforderung und bestimmte Zusicherungen
werde er nicht kommen, sagt er dem Boten
und schreibt in diesem Sinne an die Beiden.
Nach Einsicht dieses Briefes schwankt Hasan:
er furchtet, dass Dajjab nach Beendigung des
Kampfes sich uberheben werde. Aba zeid aber
beruhigt ihn darilber und er schreibt nun einen
zur Rllckkehr und zum Kampf einladenden
Brief an Dajjab.
Schluss t'. 58 b : &jl ^ ^sAa ,c\. ( y M ». £\j&
9330. We. 813. 814.
24u.34B1.4<°, 19-20Z.(22'/aX16; 17-I77s,xl2°°>).
Zu stand: nicht recbt sanber, aucb etwas fleckig. — Papier:
goiblich, zieoilioh stark, etwasglatt. — Einband: Pappbd. —
Titel We.813,f.l»: j^J! l-Jy* £x> (^t-Ui-l KbS \^>
$&& if*i *^*Zf ^y« 'lM^j jrf-^J .gjk>\M\ J.**;,
(Anf dozn Vorderdeckel steht noch:
We. 814 ist ohne Titel, aber auf dem Vorderdeckel steht:
Anfang We. 813, f. 1": ij^j ^yi JLs
$j}&S\ pftjS j \jm\3} u^rU tjJb^ 5 p,$>S±i vi^Jjs*!
Es ist dies ein Stuck aus der Erzahlung des
KampfeB gegen Ezzanati; diese beiden Bande,
welche unmittelbar zusammengehoren, enthalten
den Inhalt von We. 861, f. 38 b (Ezzanati er-
f&hrt durch einen Spion, dass Abu zeid von
einer Schlangc gestochen im Sterben liege) bis
We. 862, f. 37' oben (Nacr betritt den Kampf-
platz, nacbdem El'allam ihm eine Pallgrube
gegraben hat). We. 813 schliesst an der Stelle,
wo Bodeir vor Beginn des Kampfes, in wel-
ohem er fallt, mit Ezzanati Worte wechselt
(= We. 861, f. 60 s unten). — Die Erzahlung
ist hier meistens ausfuhrlicher und wortreicher,
enthalt auch mehr Gedicbte.
Die Schrift ist dieoolbo wie in We. 811.
No. 9331. 9332.
GROSSE ROMANE.
387
9331. We. 815.
1) f.1-24.
39BU'<',19-20Z.(22V 3 Xl6;17-18xl2-13< !ra ).-
•Zustand: ziemlich gut, doch Dicht uberall ganz sauber. —
Papier: gelb, zieml. stark, etwonglatt. — Einband: Papp-
band. — Titelubei-Bchrif t f. 1» oben (von anderer Hand):
Anfang f. I s : oS JI V ^ ,^-s; &> ■&&
— We. 862, £38 8 -58' Mitte. Geschichte
des EzzanatI, vom Tode des ,*3J an bis zur
Auffoj-derung an Dajjab, zu Hfilfe zu kommen,
und deasen Einwendungea und Paeans Be-
sorgniss daruber.
Schluss f. 24": fj U ^ U, v Lp U,
Der obige Titel ware richtiger : JlijJt uy> ^o
(da dieHauIa nur vorubergehend bier vorkommt).
Sohrift: groan, gel&ufig, in der 2. Halite fluchtiff,
vocalloB. — A b sohrift 1261 RaW I (1845).
Auf f. 23 folgt nooh 23\
9332. We. 863.
fc 84 Bl. 4«>, c. 16 2. (22X16; e. 17 X12'/,"-). - Zu-
^ stand: nieht genz sanber; zum Theil lose Blatter. —
Papier eto. und Sohrift wie bei We. 862, nur ist die
Sohrift nioht ganz gleiohm&soig, besonders zu Anfang
F.63 nnd 63 A leor. - Titel f. 1«: ^LijJI Jj3.
Anfang f. 2 b (Kamil):
Unmittelbare Fortsetzung von We. 862.
Ausser Hasan sclireibt auch Aba zeid an
Dajjab, und beide fordern den alten Ganim
auf, mit seiner Frau zu dem Sohne zu reisen
und ihn zu holen, auch die Briefe mitzunehnien.
Sie begeben sich zu ihm, er verspricht auch,
ihretwegen der Aufforderung zu folgen: sie sollen
vorauf reioen, er werde in 5 Tagen nachkommen.
Darilber werden sie argerlich, er beruhigt sie
aber, und nach 3 Tagen kehren sie zuruck und
berichten fiber den Erfolg. 5 Tage spater
langt Dajjab an, yon zahlreichen Haufen empfan-
genj die Jungfrauen und Frauen haben sich
au den Grabern in Reihen aufgeslellt, besonders
bei dem Grabe des Bodeir, und mit aufgelostera
Haare, und rufen ihm entgegcn: Rache, Rache!
und seine Tochter hmSo, sagt: weisst du nicht,
dass eine ihren Vater, eine ihren Bruder hier
begraben hat? Er verspricht, Rache fur sie zu
nehmen und laost oein Zelt auf der Wahlstatt auf-
schlageu. Diesen Vorgang schildert w-c^! jy'''"'.
eine Tochter Hasans, ihrem Vater und dem
Abu zeid, die wahrend der Zeit in ihrem Zelte
gesessen haben. Nun schickt Hasan eine Alte,
cy&4- f\-, aus, dass sie erforsche, in welcher
Stimmung jener zum Kampfe mit EzzanBtl gehe.
Er erfahrt durch sie, dass er seine Tochter
t^f gefragt, an welcher Stelle er ihn treffen
solle, und dass sie geantwortet habe : ins Auge.
Am folgenden Morgen besucht Dajjab den Hasan,
bei dem Abfl zeid anwesend ist. Sie fruhstucken,
dann frfigt Hasan : willst du nicht den Kampf-
platz betreten? Nein, nicht eher als bis ihr
mir schriftlich gebt, dass, wer den EzzanatI
todtet , Sultan wird. Hasan will aufbrausen,
Abu zeid beschwichtigt ihn: sei still! wenn er
den Gegner getodtet hat, soil er die Antwort
von mir haben. Hasan erwidert also: Wozu
sagst du das ? du sollst haben, was du willst. —
Nun, dann seid getrost und rechnet den Ezza-
natI zu den Todten! — Nun rttstet er sich
sofort und reitet auf seiner Stute (5>ox£l) in den
Kampf; bald steht ihm der feindliche Konig
gegenuber. Nach tapferer Gegenwehr Auchtet
dieser in die Stadt, die Seinigen werden ge-
schlagen und fliehen gleichfalls. Am folgenden
Morgen, in erster Frtihe, reitet Dajjab aus:
noch zeigt 8ich kein Gegner, die Thore sind
noch ge8chlossen. Er kommt an den Graben:
er steigt ab und misst ihn, er ist einen Lanzen-
wurf breit. Nun reitet er zuruck, setzt sein
Ross in Galopp, dass es von Schweiss trieft
und die Funken stieben und setzt mit ihm uber
den Graben. Hinter der Pforte zu demselben
findet er den Pfortner in Schlaf; er setzt ihm
die Lanze an die Kehle und weckt ihn auf;
halbtodt vor Schrecken muss er seinen Herrn
wecken und ihm melden, dass Dajjab ihn schon
seit halber Nacht auf dem Kampfplatz erwarte.
Heute, fugt er hinzu, ist er mit seinem Pferde
tlber den Graben geBprungen, morgen setzt er
uber die Stadtmauern. — Der Konig ger&th
in BesWlrzung. Das ganze Ungliick rflhrt von
der falscheu Sa'da her, ruft er aus, und lasst
sie holen. Er macht ihr Vdrwtirfe. Wie, ver-
setzt sie, du furchtest dich vor Dajjab und hast
doch grossere Helden besiegt? — Ich habe
nicht mehr Muth, es mit ihm aufzunehmen. —
Ich werde ihn von dir fern halten, sagt sie,
eilt in ihr Schloss, oflfnet das Gitterfenster,
sieht den Dajjab an der Grabenpforte hin und
her reiten, ruft ihn herbei, unterredet sich mit
49*
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GROSSE ROMANE-
No. 9332.
ihm und versteht sich dazu, ihren Vater zum
Zweikampf gegen ihn zu bestimmen. Das thut
sie, er betritt wieder die Wahlstatt, muss aber
wieder sein Heil in der Flucht suchen. So
auch am folgenden Tage. Da befragt er das
Rnmal: er ersieht daraus seinen Tod. Darauf
lasst er die Sa'da kommen, zahlt die Ereignisse
des langeu Kampfes auf und macht ihr Vor-
wiirfe wegen ihrer Treulosigkeit. Sie spricht
ihm Muth zu, wtinscht aber im Stillen seinen
Tod. Dajjab aber wird bei seiner Rtickkebr
vom Kampf freudig von iy^Li! und anderen
Frauen begrtisst : ich hoffe, sagt er, dass Ezza-
natl nur noch diese Nacht am Leben ist. —
Dieser indessen berath mit f&ai^ was zu thun
sei? Dieser rath, an Dajjab zu schreiben, ihm
Frieden anzubieten und Geld und Geschenke
zu versprechen. Er schreibt in diesem Sinne
und bietet ihm seine Tochter Sa'da, deni Abu
zeid die des El'allfim an; er weist aber die
Anerbietungen schndde und stolz zuruck. Am
folgendenTage kampfenBeide wieder; einLanzen-
stoss trifft, statt des Dajjab, dessen Pferd und
durchbohrt seine Weichen; es spriDgt auf und
tragt seinen Reiter zu dessen Gezelt, dann sturzt
es zusammen. Dajjab ist vor Schmerz uber
den Verlust seines Rosses ausser sich ; er schreit,
wirft sich auf dasselbe, umhalst es, Manner
und Frauen weinen mit ihm. Ezzanatl indessen
kampft weiter und richtet ein Blutbad unter den
Benu bilal an, ergreift aber vor Abu zeid die
Flucht; ebenso fliehen seine Mannen vor diesem
in die Stadt und schliessen die Thore. Abu zeid
und Hasan sprechen Trostworte zu Dajjab; es
sei doch besser, dass er selbst am Leben ge-
blieben sei, sein Leben sei ihnen mehr werth
als die Welt mit alien ihren Scbatzen. Ebenso
tr66ten ihn die (ibrigen Emlre. Er aber bleibt
trostlos und beklagt den unersetzlichen Verlust.
Darauf wird das Ross feierlich bestattet. In
seidenes Zeug gehullt tragen es Manner auf
ihrem Nacken zur Gruft bei den gefallenen
Helden; dort beten sie, werfen Erde auf das-
selbe und Weiber rufen ihre Todtenklage da-
selbst 7 Tage lang. So lange bleibt auch Dajjab
ohne Unterlass an dem Grabe, schlachtet 90 Ka-
meele und speist damit die Armen. Dann kehrt
er von dort zuruck, in grosserer Wuth auf
Ezzanatl als je, wappnet sich, besteigt einen
Nachkommen seiner Stute und reitet zum Kampf.
Tapfer kampft Ezzanatl, aber um Mittag wendet
er sich zur Flucht; Dajjab verfolgt ihn, den
Speer in der Hand; sein Gegaet wendet sich
ge«*en ihn um, da dringt die Lanzenspitze ihm
ins linke Auge zum Hinterkopfe hinaus; er fallt
in seinem Blute schwimmend hin. Dajjab lasst
ihn liegen, sturzt sich auf seine Leute, maoht
deren eine Menge nieder, treibt sie nach Tunis
zuruck, stosst seine Lanze in den oberen Thor-
pfosten und heftet daran ein Blatt, worauf er
geschrieben, uuter dieser Lanze habe sich jeder
zu bucken, bei Todesstrafe, fortan sei er hier
der Herrscher, geht ins Schloss, setzt sich auf
den Thron und alle seine Maunen von den
^i- _jjj huldigen ihm. Hasan und Abu zeid
haben indessen weiter gek&mpft; letzterer trifft
auf den |.^*J', dieser ruft ihm zu: ich bin dein
Gastfreund, und erhalt von ihm die Erlaubniss,
sich aus dem Staube zu macben, er solle 6ich
aber vor Dajjab nicht 8 eh en lassen. Der Rest
von Ezzanatl's Kampfern bittet um Gnade, erhalt
sie und bringt Hab uad Gut den Siegern und
zieht weiter nach Westen fort; Sa'da aber be-
giebt sich in seinen Schutz. Dann lasst er den
gefallenen K6nig bestatten zwisohen seinen
Brtidern Bedr und Zeidan. — Inzwischen ist
Hasan bis an die Mauern von Tunis gelangt,
sieht die Lanze und das Schriftstuck daran,
h6rt einen Ausrufer 6chreien: Sultan von Stadt
und Land ist Keiner als Dajjftb, jeder Rebelle
findet Tod und Grabl Voll Zorn kommt er zu
Abu zeid und erzahlt ihm die Geschichte und
frugt, was nun zu thun sei? Auf seinen Rath
reitet er, begleitet von den Tapfersten der BenQ
doreid, zum Thor von Tunis, baut Dajjabs Lanze
daselbst mitten entzwei, wartet eine Weile, bis
das Geriicht davon zu Dajjftb kommt, tritt als-
dann mit zornigen Mienen, in seiner Rechten
das Schwert schwingend, in den Dlwftn zu
Dajjab, sturzt auf ihn los und macht ihm harte
VorwUrfe und droht ihm. Dajjab springt auf
und will mit Hasan kampfen: da tritt Abu zeid
ein und sucht zu beschwichtigen, auch die Emlre
wirken dazu bei ; so bequemt sich Dajjab, Ent-
schuldigungen gegen Hasan vorzubringen, dieser
setzt sich auf den Thron, Abu zeid zu seiner
Rechten, Dajjab zur Linken und J^os, Brtider
des Qadl Bodeir, nimmt seinen Richteretuhl
ein. Darauf spricht Hasan seine Anerkennung
uber Dajjabs Verdienste aus und macnt ihm
grosse Vereprechungen. Alsdann gehen Alle in
den Palast der Sa'da und kommen mit den so
lange vermissten Angehorigen ,_£*-*> ^s^ un< ^
jj^jwj zusammen. Hasan, fast ohnmachtig vor
No. 9332.
GROSSE ROMANE-
389
Freude, druckt den Mar Van seine Brust und
kusst ihn. j6ajj&b erbittet sich vod Hasan die
Sa'da, erh< sie und schiokt sie in sein Zelt.
DanD fiffnen sie die Schatzkammer und theilen
Geld und Beute unter sich. Dajjab kehrt in
sein Zelt zurtick, lasst Sa'da kommen, ohrfeigt
sie, dass sie ohnmachtig und blutend zur Erde
f&llt, Ifisst ihr die seidenen Kleider ausziehen
und grobe Rbcke anlegen, flchickt sie zum Dienst
als Kuchenmagd : das ist zum Lohn fur das,
was du an deinem Vater geth an hast, spricht
er. Eine6 Tages holt sie ein Bttndel Holz,
wirft es aber, mtide vom Tragen, zu Boden
und setzt sicb, um sich zu erholen. Ein Emir
(von den «Xj.>>^.o) sieht sie, 6taunt uber ihren
Wuohs und ihre Sohonheit, stellt sich vor sie.
Geh deiner Wegel sagt sie. "Wohl, versetzt
er, aber ich werde nachdenken, was dich .in
dies Elend gebracht hat. — Geh, kummere dich
nicht um die Schickung, sagt sie und weint. —
Um Gottes Willen, sag inir, wer du hist? —
Ich bin die Tochter Ezzanatl's; einst hieBB ich
Sa'da (Glttck) ; jetzt ist mem • Name Saqwft
(Bjui, Ungluck). — Auf seinen Anlass scbreibt
sie an Mar'l und klagt ibre Lage, giebt dem
Emir ihren Brief und geht mit dem Bttndel
Holz ihres Weges. Der Emir handigt den Brief
dem Hasan ein ; der liest ihn, gerath in Zorn
ebenso wie Abu zeid, dem er denselben mittheilt,
und lasst den Dajjab kommen. Wie geht es
Sa'da? fragt er. Sehr schon, besser als bei
ihrem Vater, sie hat Alles vollauf. — Lies
diesen Brief, sagt Abu zeid. Er erstaunt; jener
wirft ihm seine Treulosigkeit vor. — Der Brief
ist Luge und Verleumdung, ruft Dajjab, sie ist
treulos und falsch, zuerst gegen ihren Vater,
und nun will sie uns entzweien, die LugnerinI
Da steht der Ueberbringer des Briefes auf, bittet
sie ein Weilchen zu warten und fuhrt Sa'da
herbei, die ein neues Holzbtindel auf dem Rticken
schleppt. Hasan geht heraue, sie anzusehen,
lasst sie zu seinen Frauen bringen, kommt zu-
riick und macht dem Dajjab Vorwurfe, der in
Zorn sich zu seinen Zelten begiebt. Hasan
aber lasst die Sa'da aufs stattlichste kleiden und
verheirathet sie mit Mar'l. Sie gebiert einen
Sohn, der den Namen y^J™ ( nacn 8 e ' nem Ur-
grossvater) erhalt. Ihm zu Ehren giebt Hasan
ein Fest; der Knabe geht bei den Anweseoden
Emlren von Hand zu Hand und kommt so auch
an Dajjab; er zupft ihn am Bart, die Emire
lachen und Abu zeid sagt: der Bursche wird
mit der Zeit an deinen Sobnen Rache nehmenl
Jener argert sich, aussert aber nichts. Dana
l&sst er die Palastaufseherin kommen , besticht
sie und giebt ihr Gift, die Sa'da und ihr Kind
aus der Welt zu schafien. Sie besucht darauf
die Sa'da, herzt das Kind, ist sehr freundlich
gegen die Mutter und bestimmt sie, ihr Haar,
das sie herabfallend tragt, weil ihr Geiiiahl es
gem hat, sich von ihr ordnen zu laesen. Kaum
hat sie den vergifteten Kamm angesetzt , als
jene einen brennenden Kopfscbmerz spurt. \V art,
ich will dir ein Mittel dagegen holen, sagt jene
und eilt fort. Aber das Gift theilt sich schnell
weiter dem Korper mit; da schre.it ihr Kind,
sie legt es an die Brust, sofort theilt sich das
Gift dem Kinde mit, das Fleisch schrumpft
von 6einen Knochen zusammen; da 6t8sst die
Mutter einen Schrei aus, der die Frauen fcjjbil,
JiUJt, mj> herbeiflihrt. Sa'da erzahlt ihnen
den Vorgang, sie brechen in Weinen aus, Mar'l
kommt und klagt, auch Hasan und seine Frauen
kommen. Dae Kind wird begraben, die Palast-
aufseherin herbeigeholt. Sie leugnet jede Schuld,
aber uach kSrperlicher Zuchtigung gesteht sie
und sagt, wie Dajjab sie zu der That bewogen
habe. Zur Strafe wird sie mit demselben ver-
gifteten Kamme gekammt und vergiftete Nadeln
ihr in den Korper gestecktt so geht sie elendig-
lich zu Grunde. Sa'da wird bestattet und Hasan
theilt dem Abu zeid mit, was geschehen ist.
Voll Wuth begiebt er sich mit Hasan und einem
Haufen von etwa 2000 Emtren zu Dajjab, um
ihn mit dem Tode zu bestrafen. Aber Enn&fila,
seine Schwester (und zngleich die Gattin Hasans)
hat ihm von dem Plan Nachricht zukommen
lassen. Da lasst er sein Ross vorfuhren, um
zu entfliehen; aber ehe er noch den Fuss in
den Steigbiigel setzt, stttrzen die Emire auf ihn
los von alien Seiten, Hasan ihnen voran; er
schlagt ihn mit einer Keule zu Boden, lasst
ihm Arme und Beine binden und baarhaupt
baarfusB in sein Schloss schleppen. Dann be-
fiehlt er, ihn hinzurichten. Erst lasst mich
wissen, welcher Schuld ihr mich zeiht; hernach
thut mit mir, was ihr wolltl sagt er. Man sagt
ihm den Grund, er leugnet und echwort, er
wisse von Nichts. Daher wird er eingesperrt,
aber nach 6 Monaten thut Abu zeid fllr ihn
Fflrbitte und Dajjab wird wieder zu Gnaden
aufgenommen. — Nach dem Tode- des Ezza-
nSti waren seine 3 Sohwestern — sie hiessen
%> f ! bL^A, ^UA f\ *)/> (sie heiset spater 8^*5,
390
GROSSE ROMANE.
No. 9332.
was wol richtig ist) und :^Ji\ f t ^^ _ mit
den ubrigenFluchtigen entflohen naoh.j.ij^lv-Jjill
und verabreden nun eine List, nm an Dajjab
und den Feinden sioh zu rfichen. Zunachst
verkleidet sich ^Lg-ii, geht zu Hasan naoh Tanis
und ruft seine Hiilfe an. Die Ihrigen hiessen
U"J^ : j*ii aber EzzanatI habe sie angegriffen,
gepliindert und aus ihrem Lande verjagt vor
vielen Jahren. Nun habe Gott sie geracht
dadurch, dass er die Bena hilal zu Siegern
fiber jenen gemacht. Sie wohnten jetzt in
lt 5 !^ 1 Vj^ l: und nun schildert sie dieWunder
des Landes, besonders den Park von Elbehrgan
Qi^j*^ *^*> in We. 8 1 7 ub^J). In Folge
dessen schickt er seinen Diener ^.U, mit, um
mit eigenen Augen dieVortrefflichkeit des Landes
zu prufen. Dort angekommen, werden sie mit
unerhdrtem Luxus aufgenommen und von Ge-
nuss zu Genuss geffthrt; so dass Sari nach
3 Tagen, ale Sahla zur Ruckkehr drangt, ihr
rath: sie solle gehen, er wolle lieber bleiben.
Hasan wird aber mir nicht Glauben schenken,
versetzt sie. Daher kehren sie nun beide um
und SBri preist das besichtigte Land. Die Alte
wird reich beschenkt, versteokt aber ihre Ge-
schenke und geht nun zu Abu zeid und lobt
in ahnlicher Weise die Gegend. Erst muss ich
sie sehen, sagt er, und reitet mit ihr dahin.
Er kommt ebenfalJs entzttckt zuruck und giebt
gleichfalls reiche Geschenke. Nun geht sie
zu Dajjab und veranlasst auch diesen, sich das
herrliche Land anzusehen. Er nimmt die Alte
und seinen Diener J^As mit und gerath bei alle
den SchSnheiten, die er sieht, in hdchstes Er-
staunen und kann sich vor^Freude kaum lassen.
Sie rath ihmdarauf, zu Hasan und Aba zeid
zu gehen und das Land unter sich zu theilen;
aber nimm, fQgt sie hinzu, filr dich den Park
von Elbehrgan, ich mochte nicht, dass er einem
der Anderen zufiele. Du giebst mir da einen
guten Rath, sagt er, beschenkt sie reiohlich,
und setzt hinzu : aber ich lasse dich nicht fort,
du musst bei mir bleiben. Wie du willst, ver-
setzt sie, und bleibt. ~ Darauf begiebt er sich
sofort zu Hasan, bei dem Abu zeid und die
Emire anwesend sind. Er rtthmt seine Thaten
und seinen Sieg fiber Ezzanati ; er sei aber um
die ihm gebflhrenden Vortheile und Vorrechte
gebracht. Jetzt schluge er vor, die Lander im
Westen unter sie auf Zoll und Fuss zu theilen;
es ware ihm gleich, was sie ihm davon geben
wollten, an welcher Seite es liegen moge; jeder
solle dann in sein Land gehen, so wurden sie
Alle zur Ruhe kommen. Verwttrfen sie aber
seinen Plan, so wfirde er naoh Negd ziehen
und dort sein Reich aufschlagen Was meinst
du dazuP fragt Hasan den Abe zeid. — Das
ist ein guter Plan, er gefallt mir. — Auoh die
Emire sind damit einverstanden. — Nun reiten
sie 40 Tage lang das Land nach alien Rich-
tungen durch, um dessen Stadte und Fleoken,
Gfirten und Flusse kennen zu lernen. Dann
theilen sie es in 4 Theile und losen darum.
Tunis nebst Gebiet fallt dem Dajjab, der mittlere
Their (^Oa^l) dem Qadl Fadl, ^jl^l V yJ|
dem Hasan, endlich die Grenzlander ( <_>iiJI S±>)
dem Abli zeid zu. Alle sind damit sehr zu-
frieden, ordnen die Angelegenheiten ihrer Lander
durch Vertheilung von Landereien an ihre
Mannen und andere Bestimmungen ; Dajjab ist
besonders froh uber seinen Antheil und entl&sst
die Alte reich beschenkt. Nun geht sie zu
Hasan und stellt ihm vor, dass der Park von
Elbehrgan nur ihm gebuhre und rfith ihm, sich
denselben anzueignen. — Im Grunde hat sie
Recht, denkt er, ich werde zum Gespott, wenn
ich ihn dem Dajjab lasse, und schickt zu Aba
zeid und theilt ihm, als er kommt, die Sache
mit. Sie hat mir fruher auch davon gesagt,
versetzt er, und ich habe ihn mir eel bet ange-
sehen ; ihre Absicht ist, Zerwtlrfnisse unter uns
anzurichten; wir wollen sie zur Rede etellen,
lass sie holen. — Die Alte aber war fort, als
habe sie die Erde verschluckt. — Was ist zu
thun? fragt Hasan; der Park allein ist so viel
werth als das ganze Land. — Wir wollen zu
D a jJ aD gehen und ihn zuruckerbitten; giebt er
ihn in Gute, schon; sonst nehmen wir ihn mit
Gewalt. Sie reiten also zu ihm, Abu zeid bringt
das Geepr&ch auf die Landtheilung, envihnt den
Park und eeine SchSnheiten; Dajjab etellt eich, ale
habe er nie davon gehfirt. Wirwollen ihn dir auoh
nicht nehmen, fahrt jener fort, aber ee war von
ihm damale gar keine Rede, er gehSrt also nicht
mit zu dem vertheilten Grand und Boden; er ge-
hort une aleo Allen gemeineam. Da braust Dajjab
zornig auf, Hasan erwidert noch echroffer: er
sei stets treulos und falsch gewesen; sie seien
hier in ihrem Recht, seine Anspruche aber un-
gehorig; da er es nicht anders wolle, nfthmen
sie den Park mit Gewalt, moge darnach kommen,
was wolle. — Dajjab merkt, dass er zu weit
gegangen sei; zum Glttck tritt der Qadl Fadl
ein und stiftet, auch von Aba zeid unterstutzt,
No. 9332.
GROSSE ROMANE.
391
unter ihnen Frieden ; sie vereinigen sich dahin,
dass das Stuck Land ihnen gemeinsam gehfiren
solle. Nach 3 Tagen, die sie schmausend zu-
briqgen, nehmen sie von Dajjab Abschied. —
Dieser aber denkt fiber seine Lage 20 Tage
nacb und verfallt endlich darauf, zu Hasan zu
geben und einen ordentlichen Vertrag mit ihm
zu schliessen, um sich beruhigt zu filhlen. Er
reitet ako mit seinem Gefolge hin, und als er,
unweit von Hasans Wobnung , einen grossen
prachtvollen Palmengarten sieht, erfasst ihn der
Neid ; er lasst von alien Seiten Feuer daran
legen und als es gehSrig brennt, kehrt er mit
den Seinigen um, ruft seine iibrigen Mannen
herbel und besriebt sich auf die Flucht. Als
Hasan den Brand erfahrt, ruft er sofort ans:
das hat Niemand gethan als der falsche Dajjab!
Er lasst Abu zeid und Fadl holen, auch die
Emlre und Vornehmen, tragt ihnen den Fall
vor und berath, was zu thun sei ? Er sei ge-
neigt, sagt er, ihn dafttr mit dem Tode zu be-
strafen. — - Hast du Beweise fur seine That?
fragt der Qfidl Fadl. — - Nein. ■— So hast du
kein Recht dazu. Icb werde au ihn schreiben
uud wenn er schwort, er babe es nicht gethan,
hast du kem Recht an ihn; schwort er aber
nicht, so thu, was dir beliebt. Er schreibt
daher an Dajjab und schickt den Brief ab,
jedoch sein Bote kehrt unverrichteter Sache
zuriick; er sei fort und nur die Weiber zuruck-
gelassen. Das spriehtfur sein Schuldbewusstsem,
sagt Hasan. Uebereile dich nicht, versetzt der
Qadl. Darauf schickt er den Boten nach dem
Orte, wo Dajjab sich befindeu soil, mit dem
Briefe. — Was ist zu thun? fragt er nach
Durchlesung desselben seine Mannen. — Du
schwprst, dass du den Brand nicht angelegt
hast und von Nichts weisst: dann bleiben wir
von Krieg und Blutvergiessen verscbont und
du ihust fur den falschen Eid Busse mit Frei-
lassung von Sklaven und mehrmbnatlichem
Fasten. — In diesem Sinne schreibt er also
und der Qadl und Hasan beruhigen sich, Aber
er ffiblt docb in Bezug auf Hasan sich nicht
ganz sicher und will daher die Vermittelung
des Abu zeid nachsuchen. Derselbe ist abwesend,
und zwar bei Ha6an. So sucht Dajjab sich die
Uuterstiitzung des : - ; ^J#-, des Sohnes des Aba
zeid, zu verschaffen. Nach eiuigen Tagen kehrt
Abu zeid zuruck , sein Sohn thut Fiirsprache
filr Dajjab ; jener sagt seine Verwendung bei
Hasan zu; und in der That reicht dieser, als
sie Alle sich zu ihm begeben haben, jenem die
Hand der Versohnung. Darauf wird ein grosses
Mabl angerichtet, an dem Alle theilnebmen ausser
Dajjab, der sich fern halt! Erst als Hasan seines
Wunsch erfullt, den Moheibar offentlich zu er-
klaren und einzukleiden als Altermann der Jungen
(wjU-wJI W&) an Stelle seines todten Bruders
Zeidan und ihn alle Emlre und Grossen als
solchen begriissen, ist er zufrieden gestellt und
betheiligt sich an den mehrt&gigen Festlichkeiteu.
— Nachdem Sahl& zu ihren Schwestern zuriick-
gekehrt ist und ihre Erlebnisse erzahlt hat, macht
sich die 2. Schwester ayai mit ihren 2 TSchtem
auf den Weg zu Hasan. Sie klagt ihm, dass
sie, die Schwester des Ezzanatl, sich mit ihren
Kindern in grosster Noth befinde; er beschenkt
sie reichlich. Darauf geht sie zu Abu zeid,
der sie noch reichlioher beschenkt ; dann zu
Dajj&b. Dieser kommt erst am folgenden Tage
von der Jagd zuruck, uu d fragt, wem die fremde
Heerde gehore auf seinem Hofe? Sein Oheim
t>0Uj£, der zufallig bei Hasan die Elagen der
Alten mit angehort hat, erzahlt ihm, wer sie
ist. Ergrimmt, will er sie todten und ihre Habe
'fttr sich nehmen. Das thut dem Diener leid,
er giebt ihr einen Wink, sie macht sichscbleunigst
aus dem Staube. Sie legt eine nene Verkleidung
an, geht zu Hasan, sagt ihm, der Ort wo er
wohne, sei 6de und voll Mucken und Wurmer;
er babe das unvergleichlich schone Tunis auf-
gegeben; in dessen Nahe sei eine Quelle qI^U-qas
in einem Gebiet, das eine Tagereise lang in
Breite und Lange und ein wahres Paradies sei.
Neu«rierig gemacht, schickt er den Sfirl mit
der Alten dahin: derselbe preist nach seiner
Rilckkebr die Gegend aufs hochste. Aba zeid
h6rt dies Lob an und r&th, den Dajjab einzu-
laden und Verabredung mit ihm zu treffen : der-
selbe kSnne nicht anders als sich fflgen. Er
kommt und nach mehrtagigem Schmause schlagt
ihm Hasan vor, mit ihren Landern zu tauschen,
ein Jahr lang. Dajjab versetzt: du bist unser
Herr, selbstuber unser Leben gebietest du;
aber gieb mir 7 Tage Frist, dass ich die Meini-
gen anderswohin bringen kann. Er erhalt die
Erlaubniss und reitet mit seinem Gefolge fort.
Unterwegs sagt er : denkt euch , Hasan will
Tunis haben, und es ist doch mir zugefallen!
Da sagt l^JOjC (sein Oheim) i es ist ihm
bloss um die Quelle ^Lv zu thun, ich weiss
es von Sari, und nun erzahlt er die ganze
Geschichte. — Wohnt er erst in TuniB, auoh
S92
GROSSE ROMANE.
No. 9332.
nur einen Monat hindurch, so giebt er es
nicht wieder heraus und ich bin es los, sagt
Dajjab. — Da hast du ganz Recht, ^- Was
soil ich denn thun, Oheim? — Die Quelle
zerstoren und die Pflanzungen darum nieder-
brennen. — Er befolgt den Rath sofort. ~
Am Ende des 7 . Tages unterhalten sich fiasan
und Abu zeid iiber den am mprgenden Tage
stattfmdenden Aufbruch uach Tunis. Beim
Fortgehen bemerkt Abu zeid in der Richtung
tod Tunis grosse Rauchwolken; er kehrt urn
und macht Hasan darauf aufmerksam. Wa6
mag da brennen? fragt dieser. Ich weiss nicht,
autwortet Abu zeid, aber ich denke mir, Dajjab
hat das Geholz um die Quelle in Brand ge-
steckt; er ging missmuthig fort von hier, wagte
aber nicht, sich auszusprechen. — Ausgeschickte
Boten bewahrhe.iten die Ansicht des Aba zeid.
Sofort brechen Beide mit ihren Mannen gegen
Dajjab auf, finden ihn aber mit alien seinen
Leuten nicht niehr vor, sp dass sie wieder
urukehren. — Er hielt sich namlich in eiuem
Versteck, in der Richtung auf das Land _n^L£!I,
seit etwa 30 Tagen . auf; es diinkte iliin eine
Zeit von 30 Jahren, so sehr langweilte er sich
dotf. Er schrieb daher einen Entschuldigungs-
brief an Abu zeid, seine Schuld cinranmeud und
Gnade erbittend. Beide fiihlen Mitleid mit ihm,
er findet sich perspnlich, mit seinem Gefolge,
bei Abu zeid ein, der ihn freundlich behandelt
und die Versphuung zwischen ihm nnd Hasan
herbeifiihrt. Dunn lasst er seine Leute sich
wieder naeh Tunis begeben, wo es ihneu wieder
gut ergeht. — Die 2. Schwester des Ezzanatl
erntet mit ihren Erfolgen kein Lob bei ihren
Sehwesteru. Nun komme ich an die Reihe,
sagt^IIusn, die ,3., verkleidet sich und geht
zu Hasan, welchem sie, yon eiuem Schatz im
Westeu .erzahlt, womit sie den Garten Merwans
(o'*> x o J "^) meint. Eine Tagereise ins Geviert
babe er Ba.ume und Blumen, Bache und Grotten
und Schlosscr, kur.z so vie] Schones und Wnnder-
bares, dass ihm zum Paradies bloss die Hurls
fehlen. Habgierig gemacht, ladet er den Dajjab
eiu, erwirkt von ihm das Abtreten des Gartens,
dann aber — wie das erste Mai — lasst dieser
die Batime abhauen und verbrennen , entflieht
und bittet den Abu zeid wieder uin Vermittlung
bei Hasan: die dann auch nochmals erfolgt.
Er sitzt nun wieder in Tunis, aber Zorn, Hass
und Neid lassen ihm keine Ruhe. Da geht
eiues Tages eiu Magrebitischer Pilger bei ihm
vorbei und grflsst ihn ; . er bewirthet ihn und
jener fragt: bist du Dajjab ben gSnim? — Ja.
— Du bast den Ezzan&tl getddtet? — Ja; aber
was willst du und wie heisst du? Ich bin
aus dem Westen Lf i\ J J-\ xjjd), aus dem Ort
lO^Ui , am Ufer des Meeres, und heisse Sein
Singab (wl>u*.) yon <ien ,_Jlc ^ .c^J jx>,
bin 70 Jahre alt und diene dem Herrn auf dem
Berge OS; LS und habe von EzzanatI gehort, er
sei ein Tyrann gewesen , und dass seine IJn-
gerechtigkeit sich bis zu unserem Lande bin
erstrecke. Da schlug ich das Ramal und fand,
dass ihn Araber Namens Benu hilal, und yon
ihnen ein Held, Namens Dlb oder Dajjab, er-
schlagen werde. Das ist denn auch eingetroffen;
so glaube ich darum gleichfalls seinen Zeichen,
dass dieser. selbe Held auch den Sult&n seines
Volkes, Namens Hasan, t6dten wird, trotz all
seiner Klngheit, und zwar im Schlaf, ferner npch
den Ritter Berekat und den Aba zeid und dann
im ganzen Westen als Sultan allein herrscben
wird. Als ich dies ermittelt, habe ich mich zu
dir aufgemacht, dir dies mitzutheilen und dich
froh zu stimmen. — In der That erfflllen diese
Aussichten sein Herz mit Freude; hore, sagt
erzu Singab, du musst mir ein Mittel braueu,
das meine Gegner regungslos macht und das
mein krankes Herz gesund macht. — Nun geht
er daran und kocht allerlei Ingredienzen zu-
sammen unter Zauberspruchen : plotzlich aber
kommt aus der Erde Jemand, gross wie eine
dicke Palme, hervor und sagt zu ihm: lass
das! daroit richtest du nichts aus, denn jene
sind gegen dergleichen gefeit. So geht Singab
zu Dajjab, theilt ihm dies mit und rath ihm,
seine Zeit abzuwarten. — Du hast Recht, sagt
er, beschliesst aber, ihn als Ltlguer heimiich zu
todten. Sein Oheim u*>xj.c giebt ihm Recht
darin, benachrichtigt aber heimiich den Pilger,
und dieser macht sich aus dem Staube. Dennoch
bleibt Dajjab bei dem yPlan, Abu zeid und
Hasan zu yerniohten. — Hasan hat in der Nacht
unruhigc Traume und lasst Aba zeid holen;
dieser schlagt Ramal, lasst Diener kommen und
erkundigt sich und erfahrt die Geschichte mit
Singab. / Er theilt sie dem Hasan mit, der in
furchtbaren Zorn gerath. Er bricht sofort mit
Abu zeid und Gefolge auf, uberfallt den i)ajjab,
schleppt ihn gefangen mit sich, und lasst ihn
ins Gefangniss werfen, schwort zugleich, dass
er darin ihn sterben lassen und die Fursprache
keines Menschen fur ihn annehmen wolle. Dort
No. 9332.
GROSSE EOMANE.
80S.
blieb Dajjab 3 Jahre, seine Augen wurden fast
blind, seine Ohreu tanb, seine Haare wuchsen
ihm iiber die Schulternherab; endlieh schreibt
er au Hasan und bittet um Verzeihung. Er-.
lasst den Brief durch seinen Vater Ganim an
Ilasap befordem. Aus Riicksicht auf d ich, sagt
dieser, habe ich ibn leben und einkerkern lassen;
sonst babe ich inehrfachen Grund, mich an ihni
zu rechen und ihn mit Tode zu bestrafen.
Weineud geht der Alte fort: 'Dajjfib war der
einzige ihni iibrig • gebliebene Sohn. Er triflt
Beiqe Tocbter Ennafile, die Gattin Hasans, in
seinein Hause; sie fragt nach der Ursache seiner
Traurigkeit und verspricht, bei Hasan fur ihren
Bolder zu wirken. Sie versucbt es, erhfl.lt aber
keinc Antwort. Auderen Tages geht sie zum
Ernjr «JUU ^ \j,y&i einem Onkel Hasans, der
sehf augesehen bei ihm war, und bittet denselben
um Verinittlung. Er bittet nun zuniichst den
Abu seid um seine Unterstiitzung, die er ihm
auch zusagt, und begiebt sich dann zu Pferdc
zu Hasan, bei welcheni nuoh Abu zeid sich
grade : eingefunden hat. Komm herein ! sagt
dies<;r.— Neiu, ich steige nicht eherab, bis
ihr sagt in Bezug auf das, was ich wiinsche:
Zugestanden ! — Nun, sagt Abu zeid, steig
nur ab: Zugestanden sei Alles, was du wi'mschst,
deine Hofl'uung auf den Konig des Westens
soil nicht zu Schanden werden. — Er ist zwar
giitig, antwortet ig^, gegen seine Preunde, ich
aber hoffe auf die. Freilassuug des Dajjab, uad
steige erst ab und setze inich zu euch, wenn
es heisst: Zugestanden! sonst ist meinesBleibens
bei euch nicht. Hasan giebt keiue Antwort,
aber Abu zeid sagt: du forderst ihn nicht auf,
als ob du ihn missachtetest? Ist er doch dein
Onkel und alter als du. Wer Audere miss-
achtet, findet bei ihnen Missachtung und Spott.
— Fern sei von mir Missachtung Grosser oder
Kleiner; aber gegen Dajjab habe ich die Pflicht
der Rache seit lange, du weisst es am besten,
und noch heute will ich ihn mit dem Tode
bestrafen! — Aergerlich setzt ihm nun jener
auseinander, wie er Zank und Zerwurfniss unter
ihnen berbeifiihren werde, wenn er ihn nicht
loslasse, und wie auch die Emlre der Ansicht
waren. Endlieh sagt Hasan: steig ab, .g^i?,
ich will deinen Wunseh erfiillen, jedoeb eine
Bedingung daran kniipfen: kommt Dajjab aus
dem Gefangniss und tritt her zu uns und griisst,
so soil keiner ihn wieder griissen, noch em
Wort mit ihm sprechen: dann wird er vor
KANDSCHSIFTEN D. K. BIBL. XX.
Ingriinm platzeu. Damit sind Alle einyerstaD-
den.— Nun lasst ihn Hasan aua seiner Haft;
er kommt bin, grlisst, Niemand erwidert seinen
Gruss; er will Hasans Hande ktissen; er ent-
zicht sie ihm und setzt hinzu: bringt ihn her^
aus, ich will ihn nicht sehen. Das ist ihm wie
ein Dolchstich ins Herz. Er g-ebt. fort und
begiebt sich zu seinen Mannen, den fe«cj ^»
die ibn herzlich willkommen heissen. Sieben
Tage erbolt er sich, versainmelt seine Emlre
und berath, was er nach so geringschatziger
Behandlung zu thun babe ? ■— Unseres Bleibens
ist hier ferner nicht, sagt sein Onkel ^jUjc;
ich schlage vor, wir ziehen nach Eljemen und
bleiben dort bis zum ktinftigen Jahr, gewinneo
den dortigen Sultan, bringen ein Heer zusam-
men, kehren dann um und tiberfallen diese hier.
todten ihre Grossen und Anhiinger und nehinen
dies Land in Besitz. Dieser Plan wird int
Werk gesetzt; sie ziehen ab und nach 7 Tagea
schreibt Dajjab an Hasan und kiludigt ihm
spatere Vergeltung an. Hasan bedauert nun,
dass er iho freigebassen habe; er zeigt dem
herbeigeholten Abu zeid den Brief, dieser fragt
den Boten, wohin sein Herr sich begebe? Wie
ich gehort habe, sagt er, nach Eljemen. ■ — Also
dorthin,, wo die Ungliicksmutter (Tod) haust,
fttgt Abu zeid hinzu. — Dajjab zieht weiter
und kommt nach Eljemen, wo |»WI ^j Oww&sk,
der von Hasan eingesetzte Sultan, ihn freund-
lich aufnimmt und wo er ein Jahr bleibt. Dann
verabredet er sich mit diesem, dass sie sich der
Lander 4es Westens bemftchtigen und dass sie,
nachdem sie Hasan und Abu zeid getodtet, ihr
Hab und Gut und ihre Herrschaft unter sich
theirlen wollen. So breehen sie mit ihren Schaaren
auf und kommen in die N&he von Tunis; dann
scbickeu sie an Hasan Botschaft, dass sie an
dem und demOrte mit einauder kiimpfen wollten.
Hasan theilt es dem Abu zeid mit, sagt ihm
auch, dass Sa'ld sich mit Dajjab verbtindet
habe. — Da spricht Abu zeid: bei meinem
Haupte, Keiner von euch soil sich vom Platze
rhhi-en, ich allein will Schande und Verderben
•iiber sie bringen! — Nun lasst er seine Mannen
sich zum Kampfe waflhen und reitet mit seinen
Schaaren, 90 000 Mann, den Feinden entgegen.
Im Zweikampfe macht er den Sa'ld nieder und
richtet unter dessenLeuten ein furchtbares Blut-
bad an; Dajjab und seine Reiter suchen, nach
empfindlicher Niederlage, ihr Heil in der Flucht.
— Bei nachtlicher Dunkelheit, unbemerkt von
50
394
GROSSE ROMANE.
No. 9332.
deu Seinigen, begiebt sich Dnjjub zu Aba zeid,
weint uud klngt und bittct ihn uin Vonnitteluug
bei Hasiin. Er lilsst sich erweiohen und nimmt
ihn mit sich zu diesem und stif'tet Frieden
zwischeu Beiden; Diijjiib erhalt sein Land ■'zu-
riick uud ko lebcu sie. fortnu in Vertrag und
freundlioheiu Verkehr mit eiuauder.
Hosein elga'farl, Vater der \Ac (der Gattin
des Abtt zeid), war niich Mekka gepilgert, dann
nach Negd gekoinmen und dort wieder zu Macht
und Ausehen gelangt und erkundigte sich dort
oft nach den Schicksalen der Bcnfl hilal. Seine
Tocbter LJLc aber verging, seitdem sie den Aba
zeid und ihre Kinder verlassen hatte, in Sehn-
sucht und Thranen. A Is sie dann erfuhr, dass
es den Augehorigen in der Feme gut ergehe,
schrieb sie an Aba zeid und gab ihrem Ver-
langen nach der Vereinigang mit ibm Ausdruck.
Ihr Diener Mesrttr reitet mit dem Brief'e nach
Mekka und schliesst sich dort an Magrebitische
Pilger an; so fragt er sich durch die L&nder
durch und ftbergiebt deu Brief an Abu zeid, der
daruber in Thrttnen ausbricht. Darauf schreibt
er ihr, cr werde bald nach Eljemeu zu ihr
kommen, auch er sehne sich nach ihr, und Uber-
giebt den Brief nebst reiehliehem Botenlohn
dem Mesrur. Er kommt glftcklich zuruck und
bandigt der Lie den Brief ein, die daruber sehr
glucklich ist und im Stillen auf die Ankunft
ibres Mannes harrt. — Dieser aber wartet bis
zur Zeit, dass die Pilger des Westens ihre Fab rt
antreteu uud theilt dann dem Mar'l, JabjB und
Janus seine Absicht mit, mit ihnen nach Negd
zu gehen und Lie zu holen. Wahreud sie noch
reden, kommt oJL> j i^c zu ihnen, ein schSner
junger noch bartloser Mann, dabei ein tapferer
Held. Als er von dem Plan h6rt, bittet er,
ibn mitzunehmen, was ihm gem gewahrt wird.
Vor seiner Abreise empfiehlt Aba zeid seinen
altesten Sohn y^ der Obhut seiner Mannen.
Nun verabschieden sie sich von Hasan und den
Emlren und reisen mit den Pilgern ab nach
Mekka, verrichten dort ihre Wallfahrtsgebrauche
und reisen weiter, bis sie zu einem Orte t^
kommen, fast todt vor Durst. Sie suchen nach
einer Quelle herum und linden endlicb einen
lfingst verlassenen Brunnen. Abu zeid will den
Eimer niederlassen, aber Mar'l kommt ihm zu-
vor; er zieht ibn empor, der Strick reisst, der
Eimer fallt herab. Jener will hinab, ihn zu
holen; Aba zeid sagt: lass mich hinab, bier sind
viele Schlangen, mir thun sie nichts. Mar'l
•besteht auf sein Vorhaben, steigt hinab, fttllt
den Eimer, bindet ibn fest und trinkt und seine
Begleiter ziehen ihn heranf und trinken selbst
und tranken ihre Kameele. Nun will Mar'l
zuriick; schon balb in die H6he. gekoinmen
wird er vou einer Schlange in den Scheukel
gestochen; er schreit und ruft jenen zu, was
geschehen. Seine Hiinde sind schon abgestorben;
man zieht ibn heraus, er wehklflgt fiber sein
frilbes Ende und stirbt. Sie begraben ihn und
verlassen den unheimHchen Ort , nach dem sie
sein Kameel auf dem Grabe geschlachtet haben.
Am Abend stirbt auch Janus, ehc sie noch
einen Rastort erreicht haben , an Herz- uud
Kopfschmerz. Auch er wird begraben und sein
Kameel geschlachtet. Dann kommen sie am
Abend nach einem Fleckeu in Negd, Namens
fngHI; dort stirbt Jahja in der Nacht, wird be-
graben nnd sein Kameel auf dem Grabe ge-
schlachtet. Abu zeid und 'Aziz, die allein
Uebriggebliebeneu, ziehen nun weiter und kom-
men zu Kumeelhirten. Sie geben sich filr Spiel-
ieute aus. Ihr kommt sehr gelegen, tagt der
Oberbirte; beute Abend wird hier cine grosse
vornehme Hochzeit gefeiert; und nun erzfihlt er,
dass 'Alja, Tochter desHpseiu, einem vornebmen
Emir Naufal vermahlt werde. UnmSglich, sagt
Abu zeid ; sie hat ja einen Mann, deu Aba zeid,
den Sultan der Benu { yks>y — Ja, sagt der
Hirte, Namens ^.s-, der ist mit den Benu hilftl
damals, als hier zuLande Hungersnoth herrschte,
nach Westen gezogen, hat sich nie wieder um
sie gekummert und so hat ihr Vater sie wider
ihren Willen verlobt. ^^^ Woher weisst du das
Alles? — Ich bin Hirte bei ihrem Vater und
mein Vater war vordem Hirte bei Abu zeid,
ihrem Manne. — Dann bist du wol ««wj: ■•jj! ?
— Ja, der bin ich; und wer bist du?— Ich
bin Abu zeid; aber thu mir die Liebe und sprich
nicht davon ! — Nun kusst er ihm erfreut die
Hande, nimint ihn mit zu seiner Mutter, die
ihn gleichfalls erfreut aufnimmt und ihm das-
selbe von 'Alja erzahlt. Verratbet mich nicht,
sagt er, aber bringt 'Alja her, dass ich sie sehe.
Denn erfahrt man, dass ich hier bin, so ent-
ftthren sie 'Alja von hier; denn A lie, von Osten
bis zum Westen, sind uns Feind und haben
Aniass zur Rache an uns. — Sei ganz getrost,
6agt sie, und da 'Aziz der 'Alja ahnlich, zieht
sie ihm brautliche Kleider an und nimmt ihn
an dem Hochzeitabend mit sich und wartet dort
unter den Frauen, bis alle fort sind. Dann gebt
No. 9332.
GROSSE ROMAN E.
395
sie zu 'Alja, erzahlt ihr, dass Abfl zeid bei ihr
sei, 8icb aber versteckt halte, uimmt sie nut
sich und lasst deu 'Aziz an ihrer Stelle zuruck,
diesen unterweisend, wie er sich gegeu Naufal
zu verb. al ten habe. Dae Wiederselien des Abfl zeid
und seiner Fran is't herzlich und ..schmerzlioh ; ssu>
gleich. Wahrend dessen kommt Naufal zu der
vermeintliclien 'Alja, setzt sich zu ihr und wird
zndrioglich. Sie weisst ihn zurttck: fort yon
mir, elender Knecht! Wer bist du, dass du
dich an 'Aljft wngst, die Gattin des tapferen
Aba zeid, dee Bezwingers der Konige? Geh,
oder ich t6dte dich oder micb! — r Solph Ver-
halten hatte die Alte dem 'Aziz eingescharft.
Naufal hatte beim Vater urn 'Aljft geworben,
hatte aber Abscblag erhalten, da ibr Maun uoch
lebe. Darauf war er eine Zeitlang abwesend,
brni'.bte f'alschc Zeugen bei, dass jeuer todt sei,
uud erbielt das Jawort, ohne dass 'Alja darum
wusste. Als nuu Naufal von 'Alja iu obiger
Weise bebandelt wordeu , gericth er in Zorn
und ohrfeigte sie, nabin dauu hus seinem Giirtel
eine vergiftete Pfrieme und stach damit die 'Alja
in die Sehultcr. Nun hielt diese nicbt inehr
an sich, sprang auf, fasste ihn um den Leib,
hob ihn in die Hohe und sehmetterte ihn zu
Bodeu, dass die Knochen brachen uud er qhn-
machtig hinfiel und siob nicht mehr rilhrte.
Darauf giug 'Alja d. h. 'Aziz in das Haus der
Alteu und erzahlte dem Abu zeid, wasgeschehcn
sei. Er sei verwuudet und filhle wie Feuer in
seinen Gliedern. O uber die Unglucksreise! ruft
Abfi zeid aus, und sagt zu 'Alja: geh ius Haus
deiuer Tante uud stelle dich so, als ob dir das
Alles geschehen sei, was 'Aziz mit Naufal erlebt
bat. Sie bringt sich also eine Schulterwuude
bei uud erzahlt der Tante, danu auch den
Eltern, ihr Erlebniss. Sie war derselben einziges
Kind, ihr Schinerz uud ihr Zorn daher gross.
Der Vater ruft daher seine Leute zusamineu,
liisst sie sich wattneu, tiberf'allt deu Stainm des
Naufal, todtet diesen uud nimint Rache. Zwe.i
Tage verweilt Abu zeid uoch, da sagt 'Aziz
zn ihm: ich fuhle den Tod in mir von der
Wunde, iu alien lneinen Gliedern brennt es und
der Schinerz niromt zu: wie machen wir's, dass
wir 'Alja von hier mit uns nehmen? Da^sagte
er : ich kann sie nicht mit mir nehmen ; Hasan
wiirde denken, und seine Emlre gleichfalls : um
der Liebe willenzu 'Alja hat er unsere Sohne
geopfert und sie heimgeholt. Nein, komm, wir
wollen fortziehen, unser Verweilen bier ist nicht
recht. Ich blieb uur, um Naufal zu tod ten;
nuu ist die Rache durch Audere gescbeheu. —
Thu wie du willst, sagt 'Aziz, ich trete dir
nicht entgegen. So brechen sie auf, kommen
naoh Mekka, daun gen Damascus, dort ftihrt
der Weg westwarts. Sie rasten in &2^c (im
Lande Hauran): dort stirbt 'Aziz, Aba zeid
bestattet ihn, soblachtet sein Kameel auf seinem
Grabe. Er kann sich yon der St&Ue nicht
trennen, weint heisse Thranen und stiinmt eine
Trauerklage uber die Wechsel der Menschen-
loose, die Treulosigkeit der Zeit und die Nach-
theile der Fremde an. In der Friihe reitet er
einsam von dannen, immer westwarts. •— - Nach-
dem Hasan 2 Monnte hiuduroh, sort der Ab-
reise des Abu zeid, iu gedrttckter Stimmung ge-
bliebeu, reitet er mit Dajjab uud yielen Emlren,
darunter MoBeibar, Sohn des Abu zeid, auf
Jagd. Auch Hasans Schwestem und die des
MoBeibar und ungefahr 50 junge Emlr-Sohue,
auch Mosa, Sohn des Dajjab, hatte er mitge-
noinmen. Ungefahr 3 Tage laug jagen sie,
dabei erkaltet er sich und zieht sich Leibweh
zu. Er kehrt krank uach Hause znrilck nebst
den Uebrigeu, mir MoBeibar und die Junglioge
und die Frauen jagen weiter. Hasan aber wird
kriiuker uud legt sich fieberkrauk uieder. Jene
jedocb koinmen iu die Nahe des Landes ^j-^iJs,
El'allam dort hort davon , sein alter Ingriinm
wird wach, er nimmt eiuen Haufen von 1000
Reitern mit sich, ilberfallt sie, als sie grade
mit dem Mahle beschaftigt uud ihre Rosse auf
der Weide zerstreut grasen; sie nehmen alle
gefaugen und ohne auf die Eiurede und die
Bitte des MoBeibar zu achten, machen sie auf
seinen Befehl Alle uieder und nehmen ihre Habe
, an sich; duim zieht El'allam fprt in AnB Land
^al^Ji. Der Eiuzige, der ihnen entkommen,
war Masa, Sohn des Dajjab; deuu von jeher
hatte sein Vater ihm die Vorsicht empfohleu,
sein Pferd bei sich zu behalteu. So hatte er
sich bei dem Augriffe spfort darauf geschwuugeu,
war den Verfolgern eutflohen, und kam bei
seinem Vater an, den Vorfall berichtend. Er-
grimmt macht sich Dajjab , mit 500 Reitern,
darunter sein Ohm u-^c, zur Bestrafung der
Rauber auf den Weg; Musa fiihrt sie an die
Stelle, da liegen sie Alle erschlagen, Geier und
Raben kreisen darftber; er lasst sie eingraben
und sucht dann nach den Mdrdern 5 Tage lang,
aber vergebens. Was ist nun zu thun ? fragt
Dajjab den Lr .xi J s. Dieser lachelt verschmitzt und
50»
'.96
GROSSE ROMANE.
No. 9332--0334.
seine Miene heitert. sicb auf. Bor zu, sagt er;
es ist gekomraeu nach deinem Wunsch; gllick-
lich ist, wem seine Auliegenheit gclingt, ohne
dasB er seiu Lebeii w'ngt. Nun hast d» die
beste Gelogeuhoit, die wir deuken konnen, Rache
zu nehnieu. Dort liegen die Erschlagencn,
Abu zeid ist Tern in Negd uud kommt nicht
zuriick; denu weun audi Ungluckefalle ihu ver-
tiehonen, ersehlagen ihn die Feiude. I-Jusau liegt
krnnk und kaim nicht zu Pferde steigcn; du
hast nur zu ihin dioh zn begeben und ihn iin
Scblaf zu crmorden und dauu mit den Deinigen
dich ins Weite zu begeben, wahrend wir auf
Nachrichten vou Abu zeid aufpasseu, uud damit
ist Alles zu Ende. — Dajjab sieht ciue Weile
zu Boden, daun spricht er: du bast ganz Rccht.
Er reitet mit dcin Gefolge zu den Zelten; die
Nackricht von der Ermordung der Jnuglinge
hat dort Alle in Trailer' versetzt. Dajjab nobst
ijtO^jS uud u5UU qj iSjh und einigen Erniren
geheu zu Hasan uud erzaklen ihm den Vorfall;
er wk-d vor Betrilbniss olmmfichtig und uoch
krauker; Dajjab verheisst Rache an El'allam
vju nehmen und filhrt glatte Reden. Die Emlre
geben fori, audi er schickt sicb an zu gehen,
als es dunkel ist. Bleib ilber Nackt bei "mir, '
bittet ihn HasaD, id) bin ruhiger alsdann. Wie
du willst, sagt er. Utn Mitternacht schlaft
Hasan; Dajjab geht vors Zelt, Gieht sicb rechts
und links iim, Wiemand ist zwischen deii Zelten
zu erblicken, Der Augeublick ist gtinstig, sagt
er zu sich, laest, durch seinen Diener seiu Ross
gesatielt halten, tritt ein bei Hasan, ersticbt
ihn, deckt ihn dann wieder zu, besteigt eilig
sein Ross, jagt zu seinen Zelten, theilt seinem
Oheim die Sache mit, und bricht mit alien
Seinigen sofort auf. — Da Hasan, wie es schien,
bis spat in den Vormittag hineinschlaft, ganz
gegen eeine Gewohnheit in gesunden und kranken
Tagen, tritt endlich K^vl^l bei ihm ein und fiudet
ihn ermordot auf Beiaem Lager. Auf ibren
V^eheruf eilen die Frauen herbei :>UU!, iw^UJI
(Tochter des ^.ukjl), -MjS- (Mutter des "(-Cy*)
und andere und brechen in laute Klagen aus.
Grade zu dieser Zeit kommt Aba zeid an; er
hatte nicht bei Tage bei den Seinigen eintreffen
wollen,.weil die von ihm mitgenommenen jungen
Leute nicbfc mit ihm zuruckkehrten. So kam
er Abends an, mitten in das Weinen und Klagen,
da«&us alien Zelten erscholl. Bald erffihrt er,
was geschehn ; halbtodt ?or Schreck und Schmerz
fSllt ' er hm und bleibt lange so liegen. Dann
erholt er sicb, reitot bin, inn Husau zu selieu :
der Anblick erscbopft seine Krftfte; er fallt auf
ilm, kttsst ihin die Wangeu; dais Leid um deu
VerluBt des Gefjihrten und der ttbrigen Geuusseu
wirft ihn ohumachtig nieder. Danu koinnit er
wieder zu sicb tmd i6t gefasst. Das taugt fflr
Weiber! ruft er sicb zu, uud gebt, init alter
Energie, daran, seine Pflicht den Umstauden
gemass zn thuu. Er bestattet ihn, lasst die
Armen speisen und crkundigt sicb bei Elgazije,
wie die That geschehen sei. Sie erziililt ibm
den Hergang, cr beklagt den Tod der Seinigen
und seines Freuudes, uud unbesdireibliche Trau-
rigkeit erfullt Alle, grosB und klein. Aber nach
Verlauf von 7 Tagen koinmen die Emlre der
Benu 'amir, zahlfln und doreid zu Aba zeid uud
forderu ihn auf, mit ihnen auszuziehen und Rache
zu nehmen. Er entspricht diesem Wuusche.
Schluss f. 84 b : *6os»-\ i »Ju_i) 0^{jj\ ^,c_jJL&-^3
(^A^-^j ii£4J&^**) j.jlj^-KI Ofy-^ I'jA ttfcj^y^l* tt^pL^I
: 9333. We. 815. .,.:
2) f. SS-39.
■i'", c. 22 — 23 Z. <22x.-16; 19 — 20x 12 — W a ). —
Zustand: die untere Halfte flecliig. — Papier: gelb,
glatt, ziemlioh atark.— Titel f. l a :
Anfang f. 26 s :
^jLaJI r^.,vj Wojjy&ii (j«,Lflji ^jUkXJ ASj.w^/o^wAS.Jaw,!
■■■= We. 863, f. 2 b — U\ Schliesst sicb uu-
mittelbar an die in We. 815, 1 erzahHe Ge-
schichte an und geht bis zur Eiusperrung des
Dajjab filr dessen schandlichos Benehmen gegen
Sa'da. Die Geschichte derselben mit Dajjab
und ibr Ende ist hier sehr kurz bchandelt.
Schlues f. 39 b ; y^b cr ^ *-J* ^1 "Ask:
I^A^S>\ (sJ'lj L^JtSJ^ i fJ*y£g!' lyfJun &&$ JwfelJ
Sohrift: gross, braftig, godr&ngt, deutlich, vocalloa.
Aboohriftc. '""/ibm."" " :
9334„ We. 817.
3881.4"", 19Z.(22V8Xl6'/ 8 i 17xl2 01B ).-ZaBtaad:
aioht ganz fsnt im Einband, anch niohfc oline Fleoken. —
Papier: golblioh, ziomlioh Btark, etwae glati ■— Ein-
band: Pappband. — Titel f,l a :
QAJUSJt^ ^UJ|^ JMjAJU^JI^ kX»-kJt (i^^AJ I^AXfiyA
(Uobsf JLUas» ist Sbergeschriobsn 8jj|*«»\
No. 9334. 9335.
GROSSE ROMANE.
397
An fang f. ] b : ( f \/ L. «iU \> "'ifJJ »JIS
= We. 863, f. 37 a — 59'. Entbalt den An-
fang der Geschichte der drei Sch western des
Ezzanatl upd geht. bis zu der Einkerkerung
des Dajjab (in Folge seiner Zauberplaue durch
Singab). Hier scbreibt dieser noch vom Ge-
fangniss aus an seinen Onkel, den Qadi Fadil,
und bittot ihn mn Verinittelung und Fttrspruche
bei Hasan: dieser schlagt die Bitte ab.
Schluss f.38": ^LSJ! ^ Uli ^1^1 jlS.
oLijJI jJu^Ij, tu*\jL&. i^Xc-^ v_)U£JI ijjJa J-toli
Sohrift: ziemlich gross (gegen Endo grosser), ge-
laufig, rundlich, vocallos. — Absohrift im J. 1 * 61 /iB46- .
9335. We. 818.
28 Bl. Format (20 Z.) etc. und Schrift (etwas ge-
dr&ngter) wie bei We.8l7. — Titel f.l*.: g_>JUSJij> viJLSJt
A n f an g f. 1 b : ^Ull v^> J-y' U» ^U t JB
iJI xbu, j^ly &ty sijS Lis oLi^^l <JJI J»*oli
= We. 863, f. 59» unten bis f. 72 b oben.
Die Erzablung schliesst sich unmittelbar
an We. 817 an und gent bis f. 13 b , Z. 2 bis
dahin, dass zwischen Hasan und Dajjab Vertrag
und Freundschaft hergestellt ist, nachdem das
Complot des letzteren mit Sa'ld, dem K6nige von
Eljemen, gescbeitert ist. — Der nuu folgende
Besucb des Aba zeid bei 'Alj& ist bier zieinliub
abweichend erzablt.
Nachdem nun Frieden hergestellt ist, denkt
Aba zeid oft an 'Alja, seine Frau, und an die
Freunde in Negd; sein Sohn Seiban bittet, mit
ihm und den anderen Sdhnen dort einen Besuch
zu machen, und er sagt es ihm zu. 'Alja aber
und ibr Vater waren nach ihrer Trennuug von
Abu zeid nacb Negd gekommen und batten
nach 2 Jahren allerlei tlber die Benu hilal und
ihre Thaten und Schicksale gehort, nichts aber
von ihrer Absicht, nach Negd zurQckzukehren,
vernommen. 'Alja wurde von Freiern viel urn-
worben, aber ihr Vater wies die Freier alle ab.
Da bewirbt sich Naufal, Haupt eines Stammes,
um sie; er erzablt, Aba zeid sei Sultan im
Westen geworden und denke nicht an Ruckkehr;
er moge sie aus dem Bunde mit jenem losmachen
und sie ihm zum Weibe geben. Der Vater
aber sagt, Aba zeid sei ihr Gemahl und lierr,
sie hange von ihm ab; gegen dessen Willen
zu handeln, sei unzulassig und wiirde ihnen
Verderben bringeu; docli wolle er seine Tochter
um ihre Ansicht und ihren Rath fragen. Sie
aber will von ihrer Treue nicht lassen und klagt
ihre Sehnsucht nach dem Abwesenden. — So
zwinge sie doch, meinen Wunsch zu erfillleu! —
Sie hat Kinder von Aba zeid ; ausserdem wiirde
sie ein solcher Schritt in Unehre bringep, und
mich auch; es wurde heissen, es war ihm nur
um die Morgengabe fur seine Tocbfcer zu thim.
Ausserdem sehnt sie sich nacb ihrem Manne
und will von keinein Anderen horen; es giebt
der Frauen ja genug, nimm eine andere! —
'Alja aber fflrchtet, nachdem Naufal in der That
abgereist ist, dass ein Anderer durch viel Geld
ihren Vater umstimmen konnte und scbreibt an
Abu zeid und schickt den Brief durch MesrOr,
ihren Diener, ab. Er geht und kehrt zuriick
und bringt gute Botschaft. — Dajjab inzwischen
briitet Rache, da bei Theilnng der WeBtlande die
Insel L?-^i! «jrff> [so steht deutlich f. 23", 7]
und die Quelle ^1^ dem Hasan zugefallen ist.
Er reitet also mit seinen Reitera aus, kommt
nacb der Insel Ls»y$JI, haul die Palmen und
andere Baume dort ab und verbrennt die An-
pflanzung. Hasan erfahrt davon, nimmi. ihn
gefangen und steckt ihn 7 Jahre ins Geffingnio:;.
Wieder lost Aba zeid ihn durch gute Worle bei
Hasan aus der Haft und stiftet zwischen ihnen
Vertrag. Nun kommt dem Abu zeid wieder
'Alja in den Sinn und er fordert Mar'l, Jaftjft
und Janus und 'Aziz ben Kalid auf, mit ihm
nach Negd zu reisen. Negla (t>l.^), die Frau
des Mar'l, hort dies und sagt ibm: lasot du
uns noch nicht in Ruhe und willGt una trennen?
keiner deiner Begleiter wird wiederkehren ! Aber
Mar'l kehrt sich nicht daran; so siehen sie
denn fort. Im ndrdlichen Negd, im Bezirk lip,
kommen sie an einen verlasacnen Brunuenj
Mar'l wird in demselbcn von einer Schlauge ia
den Schenkel gestochen und etirbtj Abo zeid
beklagt seinen Tod. Sie ziehen 6 v/eiter; da bs-
fallt den Jttnus ein Herzleiden, das ihn plotilich
schwer krank macht; dazu kommt ein ochrcck-
hafter Traum: er sieht oich in der W&ote blom>
liegen; des Meeres Wellen kommen und reinoea
ihn fort, ein grosser Fisck kommt und vot-
echlingt ihn. Abu zeid soil den Traum deutoa.
Er sieht ernst zu Boden. In Geduld sich fugen,
ist gut, sagt er, du ivirot sterben, fern von
398
GROSSE ROMANE.
No. 9335—9337.
deiner Heiuiat, deine Gefahrteu nicht wieder-
sehen; im Grabe wirst du ruhen, im Munde
der Leute deine Gesohichtc leben.
Schluss f. 28 b : uJUju _^Xj pto,UJ| iwy ^
(Der Vater ^Aljfi'e heisst hier steta ^^*^l.)
Abechrift vom J. ,,6 |/i(i46. .....'.
9336. we. 8i9. : ;
29 Bi. Format etc. u. Schrift wie bei We. 818. —
Titel felilt. Auf dem Vorderdeckel oteht:
.An fang f. 1": L=p ^ ^Lc t, Ls\Ju \£S j>U Us
Unmittelbare Fortsetzung von We. 818.
F. 1 — - 26 ===== We. 863, f. 72 b bis Ende..
Daini gebt die Erzahlung hier weiter.
Abu zeid . zieht nun mit seinen Getreuen
aiis, um an Dajjab Rache zu nehmen. Nach
3 Tagen findeu sie ihu, umstellen ihn mit seinein
Anhaug, fasueu ihu and 90 Emlre und binden
sie und fflhren sie. baarfussig und bloss mit 6ioh.
Auf dem Wcge schimpft eiue grosse Volksinenge
.uif Dajjab, spuckt ihin ins Gesicht und verhobnt
ihu Abu zeid steigt iu Hasans Zelt ab und
liist-t dann Dajjab mit den Uebrigeu in das
Geikuguiss werfen, iu welchcm er schon friiher
gesessen hatte. Dort bleiben sic 3 Monate.
Nun kommen die Frauen desselben und bitten
den «£JU ^ ^cjJa, filr die Befreiung des Dajjab
zu wirken. Er sagt es zu, weil er es mit ihtn
hielt. Mit eioem Haufen Weiber und Manner
begiebt er sich zu Abu zeid, der sie gut be-
wirthet und daun nach ihrem Anliegeu fragt.
Thu niir den Gefallen und gieb den Dajj&b frei!
— Ich hatte vor, ihn im Gefangniss zur Strafe
umkommen zu lasseu, aber aus Rilcksicht auf
dich und deine Furbitte gebe ich ihn und seine
Genossen frei. Er wird aus dem Gefangniss
geholt, vor Aba zeid gefilhrt, dankt ihm kuieend :
nimm mich unter deine Knechte auf, ruft er,
der Teufcl hat mich verfflbrt zu jeuer That,
ich bereue sie, thu mit mir, was du willet!
Gieb mich frei oder todtc mich, ich werde
deine Guade nie vergessen ; wer das thate, ware
ein Schuft, und so Gott will, werde ich's dir
vergelten! — Abfl zeid erwidert: hat Hasan ea
um dich verdient, dass du ihn ermordetest, nach
all den Gnaden und der Verzeibung, die er dir
hat angedeihen lassen? Ohne Fiirsprache des
^£»jp hatte ich dich zum Futter den Hunden
gegeben! — Ich werde es nie vergeasen und
bin dir Zeit Lebens verpfliohtet! — Den An-
weaenden ist die Sache peinlich, sie verdenken
ihm seine Handlungsweise. Aba zeid sagt zu
ihm: Jetzt geh deiner Wege! —
Schluss f.29 a : <J JUb *i*» J* Alo Jy>^ ^^
Nach f. 11 fehlt ein Blatt; 6b fiodet sioh eioeeheftet
in We. 820, f. 11.
9337. We. 784.
1) f. 1-67.
81 Bl. 4">, c. 19-21 Z. (23X16; 19— 19 J /s>< 13 c »). —
Zustand: ziemlich gat. — Papier: gelb, stark, wenig
glatt. — Einband: Pappband. — Titel:
Anfang i\ 2 s : ^.LxJL *JJt g^*,! U ^Ul "jlj
—ljuti y£$ —bUI qj; >X*s^ KjoI* ^c ^yA*L» 5 _LLJL
,5.1 \jijjj, ^UXJL, u^iS. iyib l^ixi tsUJi \ji US aJl£ l^JUo
^Jt\ili^J! *^3! ijis ^L^ {Joy;*, id^P ^ yoi Jijj qIiAaXI
= We. 862, f. 3 7\ Die Wortfassung weicht
in der Regel ab. Die Geschichte beginnt hier
mit dem Zweikampf des Nacr ben haula mit
dem Ezzanati.
We. 863, f. 2 b fif. entspricht hier, dem In-
haltc nach, f. 29" unten u. S. Der Tod des
Rosses -iy£&\ f.49 a unten. Tod desEzzan&tl f.50 b .
Die Erzahlung nimmt hier bis f. 58* den-
selbeu Gang wie in We. 863. Die Alte, welche
die Sa'da und deren Kind vergiftet hat, wird
in gleicher Weise bcstraft. Vou hier an be-
ginnt eine veranderte Erzahlung.
Dajjab ist zu den Sohnen des Elmadi (^^Ul)
gefli'tchtet, aber aus Furcht vor Hasan weisen
sie ihn ab. Er begiebt sich zu Abu zeid und
dessen Fiirsprache versohnt Hasan mit ihm.
Dajjab reitet, innerlich grollend, nach Hauee.
Abu zeid aber hat mit El'allam und Mutawi'
eine Unterredung und nimmt ihnen das Geltibde
des Gehorsams gegen Hasan ab. — Wie s,ollen
wir unter der Botmassigkeit eines Anderen
leben? sagt Mutawi'. Wir wollen, unter dem
Vorwande der Jagd, mit unseren Leuten aus-
ziehen, ein Thei) hiehin uaid der andere dahin,
und wenn uns einzelne Haufen der Benu hilal
begegnen, diese niedermachen. So reiten sie fort,
jeder mit 5000 Reitern. — Indessen wahlen
sich die Jungen, nach dem Tode des Zeidan,
den s^ms, Sohn Abu zeid's, zum Oberhaupt
(oU«JI m); der Vater ist einverstanden, ein
Feot wird deshalb gefeiert, dann beschlossen, auf
No. 9337.
GROSSE ROMANE.
399
Jagd zu reiten. Nur MflBB, Sohn Dajjab's,
weigert sich; ich reite nicht mit, es sei denn,
dass mein Vater mir sein Ross gabe. pabra
reitet mit seinen Freunden bin und bittet ihn
darum ; er schlagt es ab. Erst den VorsteDun-
gen des Aba zeid gelingt es, ihn dazu zu be-
wegeu, doch muss der Sohu echworen, gewisse
Vorsicbtsmassregeln zu befolgen, Darauf scharft
Abu zeid seinem Sphn Vorsicht ein und warnt
ihn, vor Mutawi' und El^Ham auf der Hut zu
6ein; Dajjab empfiehlt seinem Sohn: wenn eine
Schaar euch angreift, so reit davon und kehr
dich an gar nichts. -— Sie reiten also nun aus
und lagern im Wadl essidr (^X*JI ^! 5 ) und
schicken ihre Jagdwarter {Treiber, ^Ugs) aus, das
Wild aufzustobern. Der Treiber des pabra
begegnet dem Mutawi' und El'allam ; sie fragen
ihn aus und todten ihn. Mutawi' fordert auf,
nun an den Jagern Racbe zu nehmen. Bedenk
dich, sagt Erallam, an den Sohn des A bo zeid
Hand zu legen. JWk habeo Vertrag mit ihm,
uns geht nur an, Rache an Pajjab's Sohn zu
nehmem Ein alter Mann, Namens J-*t), rath
zur Besonnenheit; gegen die Menge der BenQ
hilftl konnten sie nichts ausrich ten. Aber sie
spotten -, -seiner, und ziehen bis auf eine halbe
Tagereise bin zumWadl und legen sich zwischen
den Bergen im Hinterhalt; bei Nacht schicken
sie Einen, Namens jU>, auf Kundschaft, dann
beschliessen sie den Ueberfall. glabra hat einen
Wachter auf einer Anh6he angestejlt; dieser —
Namens a ^*A* — berjchtet, dass Feinde heran-
ziehen; pabra waflnet sich, ermahnt zu Muth
im Kampfe: es seien Mutawi' und Erallam, die
Rache zu nehmen ankamen. — Sie kampfen,
wahrend MasB davon reitet und auf einem Htigel
halt. El'allam bemerkt ihn und reitet auf ihn
zu; der entkommt auf seinem schnellen Pferde
dessen Bereich; dann halt er still, kommt wieder
naher und ermudet durch bestandiges Hin- und
Herreiten den Gegner. Dann ruft er ihm zu:
mich zu verfolgen, nutzt dir nicht ; die Unsrigen
sind zahlreich, ihr konnt gegen sie nichts aus-
richten! — So zieht El'allam ab, Mus& aber
reitet allein die Nacht hindurch bis zum Morgen,
kommt zum Wadl und findet dort die Er-
schlagenen und Verwundeten. Von dem ver-
wundeten MeimOn erfahrt er die Einzelheiten
des Kampfes. pabra ist von Mutawi' mit dem
Schwert am Kopfe getroffen, zebu Andere haben
sich ebenfalls auf ihn gesturzt und den Fall
des Ezzanati an ihm geracht; Auch die andern
Jtinglinge sind todt oder verwundet. Er bittet,
ihn nicht dprt in der Wttste liegen und yer-
derben zu lassen, sondern mitzuuehmen; er habe
ihm ja auch einmal gegen Mahlui das Leben
gerettet. — Sei getrost, ich komme wieder, sagt
Mesa und durchwandert die Reihen der Todten.
Da liegt pabra in den letzten Ztigen, der Qibla
zugekehrt, die Finger wie zum Glaubensschwur
erhoben. Er wirft sich ttber ihn, klisst ihn und
ruft ihn mit Schmeichelworten. (glabra kommt
zu sich, erzahlt ihm 6eiuen Kampf, bittet, scinen
Vater aufzufordern , ihn zu bestatten, schickt
Griisse an die Brtider, d|e Mutter, die Oheims-
tochter; dann haucbt er semen Geist aus. Wei-
nend reitet er fort; da ruft MeimQn ihm nach.
Er kehrt um und nimmt ihn mit sich; aber er
kann den Ritt nicht aushalten; lass mich her-
uuter, bittet er ; so setzt er ihn ab und reitet
j or t. — Dem Abu zeid hat inzwischen getrftumt,
dass El'allam ihm die Hand abgeschlageu, Mu-
tawi' aber die Zahne ausgeschlagen und die
Augen ausgerissen habe. Er reitet zu Hasan
und erzablt ihm in Schrecken und Aufregung
den Traum; lass Fadil, den Qadl und Traum-
deuter, holeu. Dies geschieht, nachdem Hasan
ihn zu trSsten versucht hat. Fadil, der Qadl,
kommt und deutet den Truum, der Wirklichkeit
entsprechend. AbQ zeid klagt und die Emlre
versammeln sich am nttchsten Tage pr Be-
rathung. Da kommt MflsB und erzahlt den
Vorgang: jene ziehen, um Rache zu nehmen,
aus.— Die Feinde indessen ziehen mit ihrer
Beute und ihren Familien von dannen, um der
Rache der Benu hilal zu entgehen. Abu zeid
aber kennt den Weg, theilt seine Haufen nacb
verschiedenen Seiten und kommt ihnen nahe.
El'allam ist besorgt; Mutawi' spricht ihm Muth
ein; heute wollen wir sie fiir den Tod des
Ezzanati bestfafen. Beide Theile gerathen an
einander; im Einzelkampfe durchbohrt Zeidan
den Mutawi' und haut dann seinen Kopf ab;
die Niederlage der Feinde ist gross; Erallam
bittet den Aba zeid, ihn zu schonen ; er sei sein
Gastfreund von ehemals; nicht er habe seinen
Sohn pabra erschlagen. Aba zeid scbenkt ihm
das Leben und wehrt dem Dajjab, ihm Leides
zu thun. El'allam klammert sich aus Furcht
an Aba zeid; Dajjab geht zu Aba zeid's S6hnen
und ruft: seht, euer Vater nimmt den El'allam
in Schutz: lasst er nicht von der Thorheit, so
t6dte ich ihn yor seinen Augen. Sie dringen
auf ihn ein: lasst es, oder ihr habt es mit mir
400
GROSSE ROMANE.
No. 9337—9339.
zu thun! ruft Aba zeid, und wehrt ab. Aber
Dajjab durcbbohrt ihn, die Junglinge fallen fiber
ihn her und hauen ihn in Stficke, dann Btfirmen
sie auf die noch Uebrigen eio, macben sie nieder
oder vereprengen sie in die Wfiste, nehruen
Alles, was sie finden, an Frauen und EDecht'en
und Waffen und Sachen, mit sich als Beute
und kebren siegreicb heim. Dies war das Ende
der Anhanger des Ezzanati.
Schluss f. 67 b : ,31^ ^\5 $& ^ coii,
Sehrift: die etwae weniger dick© und etwae kieinere
Hand, zum Theii flucktig.
9338. We. 883.
1) f- 1 — 16.
57B1.4'" 17-18Z. (23 3 / 4 xl8; 19-20'/* X!37 8 -14°»>).
Zustand: mcht ohne Flecken; fil. 1 etwas auBgebessert. —
Papier: golblioh, glatt, ziemlich stark. — Einband:
Pappban d. — Tite) f. P oben ain RaDde:
*j*te* ^"u^u *JU9.> OLiJ Vs^
Anfang f. 1": j^. _^| LJ ^ ^Ul $6
X£>\ *-j£ :l^4«» (tJ'tC .Xlc jjj iJU,! 5 WUO' w.aJ'
^Ji sUo JlX^s. kXs*^ ^j wAAJ'lXJt
= We. 863, f. 2"-35\ Die Erzahlung
ist hier sehr abgekilrzt. (Abu zeid schickt
seinen Brief an Dajjabs Vater Gftnim, der sich
damit zu seinem Sohne begiebt, etc. bis dahin,
dass Sa'da, die Frau des Mar'l, mit ihrem
Kinde vergiftet stirbt.)
Sehrift: gross, krftftig, schwungvoll, vocallos. —
Abschrift c. " T0 /i85i.
9339.
We. 820,
35 Bl. Format etc und Sehrift wie bei We. 819. —
Titel f. 1» fehlt, es steht nur;
^j-SUaJIj u^LwJS^ ■ i; j ! yU*Ji 5 u*^^
Unmittelbare Fortsetzuug von We. 819.
Anfang f. 1": > ^ M/ Ul^ L ^
^ Nach Betheurung seiner Dankbarkeit geht
Dajjab zu seinen Leuten, die ihn hocherfreut
wiedersehen. Ich bin mit Aba zeid ausgesobnt,
spricht er, aber nur ausserlich; ich denke, wir
gehen nach Habes, verbunden uns mit dem
Konige dort, so hilft er uns gegen Aba zeid
und wir veranlassen ihn, dcnselben zu todten;
dann bemachtigeh wir uns ibrerHabe und machen
uns zu Herren der beiden Westlande httben und
drttben (^I^U, ^ytyJi). Sein Ohm (^fcj^
billigt den Plan: so brechen sie bei Dunkelheit
auf und gelangen bin. Dort herrschte Konig
_fj>-\ er nimmt sie freundlich auf und weist
ihnen die besten Wohnsitze an. Nach 8 Tagen
geht Dajjab zu ihm und erzahlt ihm: Ich bin
erziirnt auf die Meinigen ; sie haben micb aus
meinem Lande vertrieben, nachdem ich es fur
sie erobert und den Konig Ezzanati getodtet
hattej ich m6chte, du zogest mit mir, um mich
an meiuen Feinden zu rachen. — Er lehnt es
aber ab; so bleibt denn jener 7 Jahre ruhig
in seinem LaDde. Inzwischen herrschte Abe
zeid tiber seine Lander; Anfangs zwar hatte
er gehort, daas Dajjab fortgezogen sei, Niemand
wusste wohin; dann hatte er vernommen, er sei
bei dem K6nig von Elhabes, uud sich nicht
weiter um ihn gekflmmert. Eines Tages hielt
er einen Dlwan ab und gedachte dabei an Hasan
und Dajjab und weinte. Wfiren wir doch in
Negd geblieben und hatten uns von den Freuuden
nicht getrennt! — Da sagte ^jh: Hasan ist
seiner Zeit gestorben, als sein Tag kam; aber
was Dajjab betrifPt, so lass ihn komnien und
gieb ihm dein Wort, dass er in Sicherheit zu
uns zuruckkehren darf ; der Lebende geht dem
Todten vor, bei ihm ist Anhalt gegen Feindes-
gewalt und Gott nimmt den Geschadigteu in
Schutz. Mag sein Vergehen in deinen Augen
auch noch so gross 6ein, todteD konnen wir
ihn doch nicht; lass ihn bei uns leben! — Meiuet-
wegen, sagt Aba zeid, deine Rede scheint mir
nicbt thoricht. Er schreibt also an ihn, fordert
ihn zur Rflckkehr auf und verspricht, das Ver-
gangene als abgethan arizusehen. Dies Schreiben
Obergiebt er dem t^b; dieser wahlt 20 Emire
aus, schickt sie ab und tragt ihnen auf, nicht
ohne Dajjab zuruckzukommen. Sie kommen
bei ihm an, finden freundliche Aufnahme; er
liest den Brief und fragt heimlich seine Emire
und Mannen, wie sie fiber den Vorschlag denken.
Uns ist das Leben hier im Lande der Schwarzen
fiber; wir mochten gem dorthin ziehen; Abu
zeid ist ein Mann von Wort; aber thu, was
du fur gut hftltst! — Nach dieser Erklarung lasst
er die Zelte abbrechen, verabscbiedet sich von
dem Konige und zieht fort, von diesem noch
einen ganzen Tag begleitet. Als Aba zeid von
ihrer Herankunft hort, reitet er mit mehreren
Grossen ihnen entgegen; sie umarmensichfreund-
schaftlich und es folgen 7 Tage festlicher Be-
wirthung. Dajjab schwfirt Freundsohaft und
Vertrag mit heiligen Eiden. Da sagt Abu zeid:
ist dein Herz lauter und dein Eid wahrhaft, so
No. 9339.
GROS8E ROMANS.
401
denke ich, du legst deine Waffen ab und lasst
Schwert und Lanze von dir und reitest kein
£ edles Ross. So sprach er, weil er sich vor
seiner H in terlist furchtete: denn Dajjab war
falsch und treulos. — Ich gene gem auf den
Vorschlag ein, antwortet er, ich bin ja nur noch
ein alter Mann. — Vergangen ist und vergeben
sei das fruher Geschebene, fugt Abu zeid hinzu;
aber beiriibt bat mich der Tod des Hasan aufs
Aeusserate. — Schilt mich darum nicht! blind
vor Wuth hatte er mich getodtet, ware ioh ihm
nicht zuvorgekommeu. Er hat, weiss Gott, den
ersten Sohritt gethan; in seiner Haft babe ioh
gelitten Und gerungen, kein Freund hat mich
dort besucht, nur der Teufel hat mich zum
Ungehorsam aufgehetzt. — Darauf beschwSren
sie ihren Freundscbaftsbund und leben wie fruher
in Frieden und Freuden, bis eines Tages Abu
zeidj urn sich zu zerstreuen und seinen Schmerz
um Hasan zu banuen, eine Jagdpartie unter-
nimmt, Er ladet den Dajjab dazu ein; der aber
lehnt ab: ich babe ja geschworen, keine Waffe
anzuriihren, kein Edelrpss zu reiteu; soil ich
mit, so such mir einen Kleppcr aus. — Du
^ bast ja Pferde obne Zabl; uimm davon ein
gutes starkes Ross uud komm mit un6. — Gut,
ich thu es, aber ungern. — Er wahlte also ein
Pferd aus Negd, dessen Sattelzeug und Bebang
goldwerth war und das fttr besonders schwere
Vorlcoimneuheiten aufgespart worden und strie-
gelte sein Haar und seine Mahne Bauber ; ausser-
dem steckte er unter sein Oberkleid eine schwere
eiserne Keule. — So reitet er mit den Audern
fort; im Verlauf der Jagd zerstreuen sich die
Jager, er bleibt mit Abu zeid zurttck. Dieser
spielt mit einer Reitgerte, sie fallt ihin aus der
Hand; Dajjab will sie aufheben: lass das doch,
bittet jener, uud buckt sich selbst danach; in
demselben Augenblick giebt Dajjab ihm mit
aller Kraft einen Keulenscblag . auf deu Kopf,
der ihn leblos zu Boden streckt. Als er dies
merkt, lasst er ihn dort in der Wiiste liegen,
sprengt zu seinen Leuten, erzahlt ihnen den
Vorfall und bricbt schleuuigst mit ihnen alien
zu deu Sohuen des Elmadl nach Ecca'id auf.
Dort fiuden sie gute Aufnahme und bestimmen
A dieselben, sich mit ibneu zu verbunden, um an
^ den Benfl doreid Rache fttr den Tod des Elmadl
zu uehmen. — Als die Jager den Abu zeid
endlich in solchem Zustaude auffinden, gerathen
sie ausser sich und erkennen die Hiuterlist des
Dajjab. Wehklngeu erbeben alle Stammes-
HANDSCHRIFTEN D. K. BIBL. XX.
angehdrigen, zu denen er zurttckgebracht worden;
Dajjab, den man zur Bestrafung ziehen will, ist
verschwunden. Die Weiber umstehen ihn wei-
nend; Elg&zije erhebt die Wehklage. Dabei
erwacht Aba zeid aus seiner Bet&ubung, achzt,
wendet sich an eeine Kinder: wollt ihr vor
Dajjab sicher sein, so geht zu Simeon dem
Juden in ,*Jy£M, der mit mir Beit Jahren in
treuer Freundschaft lebt und der allein euch
beistehen wird; er giebt ihnen auch weiteren
Rath, Elgazije klagt und preist ihn, desgleichen
auch die Mutter seines Sohnes jj-^j endiich
spricht er auch noch in langerRedo seine letzten
Wflnsche aus, setzt die Zukunft seiner Sonne
aueeinander und giebt ihnen Verhaltungsregeln.
Darauf erhebt seine Tochter v ytyi bus- ihre
Klage um den sterbenden Vater. A in 8. Tage
stirbt er und wird bestattet und 7 Tage lang
von Klagefrauen beweint. — Auf die Bptschaft
von seinem Tode maeht sich Dajjab auf den
Weg und zieht mit seinen Mannen nach der
Gegend, wo die Bena doreid sich aufhalten.
Diese und die Benu hilal und die Benu \y^>\
ziehen ihnen entgegen. Zuerst kampft Dajjab
mit Cablh im Einzelkampfe; aber dieser sbwol
wie ein zweiter Ritter Namens -jj- fallen unter
seinen Streichen. Dann erfolgt ein allgemeiner
Kampf, der fur die Benu hilal unglucklich endet
und 1020 Emlren das Leben kostet. Am fol-
geoden Tage greift Dajjab noohmals die Bentt
doreid an, raubt ihre Heerden, Pferde und ge-
sammte Habe, plnndert die Wohnung Hasans,
jagt dessen Waisen davon und nimmt seinen
Thron ein. — Grosse Freude herrschte bei den
e^£i yj ; keinen Feind hatten sie hinfprt zu
filrchten; der ganze Westen war ihrem K6nig
unterthan. Darauf thut Ub s , des Konige Tochter,
FUrbitte bei ihm fur die Waisen: er fahrt sie
zornig au und sagt, er werde sie alle umbringen.
In Folge dessen veranlasst sie die ajjU*-! und
die Mutter des ^JLjfJ (Sohnes de8 Aba zeid)
zur Flucht an "eioen entlegenen Ort: in der
That unternehmen sie dieselbe in der Nacht
mit alien ihreh Leuten. Enn hatte aber *isUJt
eine Tochter, Namens tJ+*\, die in jener Nacht
im Hause ihres Onkels Dajjab schlief. Da die
Mutter ihr keine Nachricht zukommen lassen
kann, nehineu sie sie auf der Flucht nicht mit.
Als sie Morgens die Wohuungen der Ihrigen
leer findet, kehrt sie weinend zuriick und erz&hlt
auf Befragen der Watfa ihr Leid. Sprich zu
Keinem davon, sagt diese, sonst verfolgt sie
51
402
GROSSE ROMANS,
No. 9339.
mein Vater und thut ihnen Leid an. Erst am
7. Tage h6rt Dajjab von ihrer Flucht und ver-
folgt sie mit Ingrimm 3 Tage lang, ohne eiac
Spur von ihnen zu finden, und kehrt zurflck.
Die Fiuchtigen aber waren auf dem Wege nach
gj^XJl und dem Lande ^Xj^I begrifFen, wie
eB ihnen Abu zeid angerathen hatte. Dort
herrschte Simeon (^y^) der Jude ; sain Wezlr
aber war Abu'lgad,ein Moslim. Er hatte sich,
als er frOher von Hasan gehort hatte, dass er
die Lander des Westens sich unterworfen habe,
zu demselben begeben und seine Oberherrschaft
anerkannt; so dass dieser ihn, reich beschenkt,
in seinem Lande als Ktinig bestatigt hatte. Als
er nun den Tod Hasans und des Aba zeid er-
fahren, beschloss er, an dem Morder Dajjab
Rache zu nehmen und zog mit alien semen
Heeren aus gen Tunis. Unterwegs begegnen
ihnen die Schaaren der Benu hilal; wer ist euer
Anfiihrer? fragt. er. Als er erfahren, dass es
Elgazije sei, erkundigt er sieh nach der Lage.
Sie giebt ihm Auskunft, eagt auch, dasB Abu
zeid sie an ihn verwiesen habe als ihren Biche-
ren Schutz. Er nimmt sie freundlich auf, kehrt
mit ihnen um und weist ihnen ¥/ohnsitze in
seinem Lande an. Das Land ^j^XJ! be6teht in
unzuganglichen Bergen und ist wenig fruchtbar.
In den 14 Jahren, die sie da zubringen, baben
sie oft Hunger und Durst, Hitze und Kalte zu
leiden. Die Emlrkinder haben ihren Unterhalt
vom Kfinig; die anderen aber 6aen, ernten und
treiben Viehzucht. — Dajjab inzwischen fuhrte
ale Herrseher des Westens ein behagliches
Leben; Elgazije aber verheirathete die Emlr-
sohne, welche das Alter erreicht hatten, kleidete
6ie ihrem Stande gemass und liess sie sich in
den Waffenkunsten uben. Sie erreichten darin
grosse Uebung und Vollkommenheit und machten
auf die Land-Araber haufige Anfalle. Ale Dajjab
davon erfahrt, schreibt er, auf den Rath seiner
Emlre, an Simeon, er solle die jungen Emlre
todten, ihre Habe an sich nehmen, und macht
ihm dazu grosse Versprechiingen: den dritten
Theil des Westens ak eigenes Reich, die El-
gazije zur Frau, dazu viel Silber und Gold
u. ' dgL; auch dem Wezlr verspricht er viele
Kameele und Pfei de. Dieoen Brief giebt er
seinem Diener L^J zur Bestellung an Simeon.
Dieser war der Elgazije seit der Zeit, dass er
ihr auf der Flucht zu ihm begegnete, in Liebe
zugethan; als er nun jenen Brief erhalt, lasst
er seinen Wezlr kommen, erwahnt den Inhalt
des Briefes und dass Dajjab ihm die Elgazije
zusichere und schickt ihn an dieselbe mit der
Anfrage, ob sie ihn heirathen wolle. Hdre,
sagt sie zum Wezlr, ich bin Moslimin, dein
Herr ist Jude ; ferner, ioh bin nicht von meinem
Manne, dem Serif Sukr, geschieden, habe Kinder
von ihm und darf nicht 2 Manner nehmen.
Damit fing sie und ihre Kinder zu weinen an.
— Nun, mit Gflte oder Gewalt, sie muss mein
Weib werden, sagt Simeon dem Wezlr, ale er
ihm die Antwort uberbringt; lies diesen Brief,
gen nochmals bin und mach sie mit dessen
Inhalt bekannt. Als sie dies vernimmt, brioht
sie in Klagen aus. Also es genflgt dem Dajjab
nicht, dass er Hasan und Abu zeid getodtet;
er will nun auch noch die Waisen tddten und
mich zwingen, einen Juden zu heirathen! —
Ich meine es gut mit dir, sagt der Wezlr; wenn
du ihn nicht nimmst, todtet er die Kinder und
freit dich wider deiuen Willen. — Aber es ist
doch unmoglicb, dasB ich Einen heirathe, der
unseren Gott und unsere Religion verleugnet;
lieber den Tod fur mich und die Kinder! —
Den Wezlr ruhrt ibr Schmerz. Furchte nichts,
sagt er, ich werde dir helfen. Wie viel streit-
bare Manner habt ihr? — 30 000 Reiter. —
Dann verkleidet den Bureiqa' (My) und SeibSn
als junge Frauen, setzt sie in eine Sanfte, bringt
sie zum KSnig, ihr selbst in voller Waffen-
kleidung; dann soil Seiban und Elgazije bei ihm
eintreten; legt er dann Hand an ihn, so sturmeu
xvir hinein, bemachtigen uns seiner Schatze,
machen den Bureiqa' zum Konig. — Diesem
Plane (einigermaassen) gemass wird Seib&n und
Elgazije von den ausgerflsteten Begleitern zum
Palast getragen ; die Frau tritt beim Kdnige ein,
darauf Seiban; dieBer erdolcht ihn von hinten,
"schlSgt sein Haupt ab, die Verschworenen sturzen
hinein, plundern Palast und Schatzkammer, El-
gazije nimmt die besten Rosse fur ihre Waisen,
die sich nun Morgens und Abends darauf tum-
melu und sich nun vornehmen, an Dajjab Rache
zu uben. (Von Bureiqa' ist hier, bei Ausfuhrung
des Planes, gar nicht die Rede; aber aus dem
Folgenden geht hervor, dass er Konig geworden
ist an Simeons Stelle.) EljgSzije rath davon ab,
andere Weiber aber hohnen sie wegen ihrer
Feigheit. Vierzehn Jahre sind vergangen, sagen
oie, seit ihr vor ihm geflohen eeid; aber gegen
Manner kttnnt ihr nichts ausrichten, ihr seid
nur tauglich, um Vieh zu hutenl Zornig uber
eolchcVorwttrfe beechlieseeu sie denKriegszug. —
No. 9339.
GROSSE ROMANE.
403
Als Nebhan, der Ueberbriuger dee Briefes au
Simeon von Sciten Dajjabs, die Ermorduug des
Konigs erlebt, begiebt er sich zuriick und rpeldet
seinem Herrn , was gesohehen ist. Voller In-
a grimm schreibt er au die W Risen einen Droh-
brief: er. werde ausziehen, sie sammt und Bonders
zu vernichteu. ''■-, In Folge des Briefes berathen
sie, was zu thun 6ei? — Seid unbesorgt, sagt
Elgazije, ich werde fur euch antworten. Nun
schreibt sie, halt ihm seine Siinden vor, ver-
heisst ihm Augrifi", Niederlage und Tod, und
schickt derl Brief ub. Alsdann rilhrt sie eine
Salbe zurecht, geht zu den jungen Frauen der
Waisen — was sie seit Abu zeid's Tode nicht
gethan — , kammt und pomadisirt ihr Haar
aufs beste, putzt sie wie Braute, und beschwort
sie, wenn ilire Manner komuien, keineu der-
selbeu an sich heranzuiusseu, sondern zu spreohen :
Wir sind die Manner, ihr die Weiber, Keiner
von euch hat auf Gunstbezeigungen von uns
zu rechnen, bio ihr durch Ermorduug des Dajjab
gezeigt habt, dass ihr Manner seid. — Nach
solcher Zuriickweisuug bringen die juugen
Manner fast echlaflos auf cinsamem Lager die
Nacht zu. Am folgenden Morgen geht Seiban
zu Boreiqa' und findct diesen in Schlaf. Was,
^ du kannst schlafen, ruft er ihm zu, als h&ttest
W du schon ftir Hasan und Abu zeid Ruche ge-
nommcn? — Ich bin ganz trostlos. — Wie so? —
Meine Frau hat mich so und so behandelt. —
Die meinige hat es auch so unit mir gemacht.
— Es stellt sich heraus, dass es ihnen Allen
gleich ergangen ist. — Dajjab hatte einen Sohn,
Namens joLit, der urn diese Zeit erwachsen war,
und den er gem verheirathen wollte. Man rieth
ihm, die Emina (Tochter Hasans) dem Gannam
zur Frau zu geben; keine passe so gut ftir ihn
wie diese. Sie war, seit der Flucht der Ihrigen,
im Hause des Dajjab, ihres Mutterbruders, ge-
bliebeu und war jetzt erwachsen („trat in ihr
15. Jahr!! «), bildochon und holden Wesens.
So spricht denn die Mutter des jungen Mannes
mit ihr. Sie aber sagt, ich passe nicht fur
euch, ihr nicht fur mich; ausserdem hat mich
schon mein Vater mit Seiban, dem Sohue des
Abu zeid, vereprochen; ich habe in Trubsal
urn die Meinigeu meine Jugend verbracht, auf
Putz und Wohlleben verzichtend. Lass diese
^ Gedanken! sagt die Mutter. Deine Familie
* sind nur wir; deiu Gerede von dem Versprechen
deines Vaters kannst du lassen; er ist dahin,
ihn siehst du nicht wieder, ebeaso wenig deine
Brtidef. — So Go'tt will, versetzt Emina, werden
sie mir bald nahe sein.— Wer hat dir das
gesagt? — Ich weiss es, sie werden her koin-
men und dies Land in Besitz nehmen. — Zornig
schilt die Mutter auf sie und Seiban. — DaB
sagst du zu mir, der Tochter eines einat so
macbtigen Herrschers? — Dabei werden sie
handgemcin, Emma wirft sie zu Boden; diese
schreit, Frauen konimen herbei, schlagen die
Emina; diese geht bittcrlich weinend fort. —
Nun hatte Dajjab erne kluge Tochter, Namens
U0O; die verhohate bei Gelegenheit der Ruck-
kehr einer Jagdpartie, die sich bei einer Quelle,
genannt j^JI qac , gelagert hatte und mit Ge-
sangen der jungen Mftdchen und allerlei Spiel
die Zeit vertrieb, die Emina in echimpflicher
Weise; ausGnade sei sie bei ihnen aufgewachsen,
man werde sie nachstens dem Gannam geben
zur Kurzweil, nicht aber als ehelich Gemahl. —
Was habe ich dir zu Leide gethan, fragt sie,
dass du mich so beschimpfst? —Weil du meinen
Bruder Gannam nicht heiratheu willst, du hast
ihn verschmaht. — Wie sollt' ich ihn nehmen,
versetzte sie; hinter mir stehen 20 Emlre, jeder
gilt auf der Wahlstatt 1000; sie werden kom-
men, dies Land zu erobern, deinen Vater zu
todten und Rache an ihm zu nehmen. —Wenn
dein machtiger Vater und dein Oheim Aba zeid
es nicht vermochten, wie sollten es diese jungen
Schwachlinge ? Mein Vater wird sich mit ihnen
gar : '"nicht befassen. — Wir sind KSnige ge-
wesen, deinVater unser Diener und Freigelassener ;
ihr und Taj und Qais waret une unterthanl —
Da gab ihr Dahna einen Schlag auf den Kopf,
ri83 ihr die Locken ab und rief : warest du nicht
meine Verwandtin, so wftrde ich dich elendig-
lich umbringeu. Emina weint heftig; die Frauen
sagen zu Dahna: es zieint sich nicht, dass du
sie tSdtest: sie ist eine Konigstochter, verwaist,
betrubt, und steht hfilflos da. Durch ihr Da~
zwischentreten trennen sie sich. — Einige Tage
hernach sitzt Emina weinend am Grabe ihres
Vaters; ein Paar alte Diener ihres Vaters,
Namens Bedr und 'Omeir — dieser war Hasans
Stallmeister gewesen — , Behen sie weinen und
weinen nail. Wer seid ihr? fragt sie.— Wer
bist du? entgegnen sie. — Ich bin Emina,
Tochter des Konigs Hasan; ich bin, als die
Meinigen nach ^^XJI flohen, hier gelassen und
jetzt wollen sie mich an Gannam, meinen Vetter,
geben; ich habe nicht gewollt, da hat mich
Dahna geschlagen und meiner Locken beraubt.—
51*
1
404
GROSSE RGMANE.
No. 9339.
Ich heisse Bedr ben *-&U> und bin einer von
den Leuten deines Ohms, und der da heisst w^c
und war fruher Stallmeister deines Vaters (wir
treiben Handel nach ,<s>jjXJI und reisen n&chstens
dahin ab). —- Und ihr sagt mir gar nicht, wie
es den Meinjgen dort geht? — - Sehr gut. —
Wann reist ihr ab? — Uebermorgen. — Wollt
ihr einen Brief von mir mitnehmen ? -— Ja, wir
wollen ihn an deine Bruder und an Elgftzije
bestellen. — Bedr holt sofort Papier und Scbreib-
geschirr, Emma schildert ihre Erlebnisse und
ihre Lage und giebt den Brief an Bedr. Sie
reisen ab, Bedr llbergiebt den Brief an Boreiqa'.
Als dieser ibn gelesen, wird er schmerzlich be-
wegt und lasst Elgazije holen. Woher kommt
ihr? fragt sie die Boten. — Aus Qairuwan und
Qabis. — Sie geht zu Boreiqa', um welcben
die Emlrssohne und Araber versammelt sind.
Hier uberreicht ihr Bedr den Brief : sie bricht,
nachdem sie ihn gelesen hat, in Thranen aus,
auch schmerzlich geriihrt beim Anblick der
Lockenhaare im Briefe. Nun liest Boreiqa' den
Brief den Emlrssohnen vor : sie AUe weinen
heftig und die anwesenden Frauen und der
ganze Stamm weint und klagt. Nun kommt
auch *JUUt, die Mutter Boreiqa's, liest den Brief
und weint noch heftiger als die Andern um
das Leid ihrer Tochter. Elgazije spornt die
Jlinglinge zur Racbe an: die aber sehen erst
einander an, dann blicken sie zu Boden. Seiban
aber ruft: lieber Tod als Weiberschmahung!
auf, zu Pferde I lasst uns Rache nehmen an
Dajjab und entweder siegen oder sterben! ~^-
Sie waffnen sich mit ihren Mannen, auf Boreiqa's
Ruf kommen die Land-Araber Trupp auf Trupp
an; so sammeln sich 60000 Mann, die mit
Paukenschlag und Pfeifen und wehenden Fahnen
zugleich mit den auf Kameele gesetzten Sanften
abzieben. Nach 3 Tagen machen sie im Lande ]
l^sa*-! KaiLJI Halt, schlagen Zelte auf, wetzen
ihre Scbwerter, sch&rfen die Lanzen. — Dajjab
indessen hat, nach dem Abschlag Seitens der
Emlre, gehort, dass der Emir .Xsr-U, einer von
den Benu doreid, eine sehr schone Tochter hat;
er schickt daher seinen Onkel (jj.LXi„e mit einem
Briefe aus, um dieselbe von dem Vater fur
seinen Schn zu erbitten. — Ich bedauere, sagt
dieser, das Ansinnen ablehnen zu mussen; meine
Tochter ist, noch vor ihrer Geburt, dem Boreiqa'
versprochen: wie sollte ich sie dem Sobne dieses
treulosen Hundes geben, und bote er mir such
noch so viel? — Gieb uns das schriftlich mit,
sagt u*.Xi-e, und Magid schreibt einen Brief des
Inhalts. — Ale Dajjab die Antwort gelesen,
bricht er sofort mit seinen Schaaren zu seiner Be-
etrafung auf. Magid aber, in Vorahnung solchen
Schrittes , ist auch aufgebroohen und auf dem
Wege zu den Waisen, um bei ihnen Beistand
zu erbitten. Als Dajjab zu Magid's Wohnstatten
kommt, findet er sie leer, er hdrt aber, dass
derselbe uach ,so *£JI aufgebrochen sci. Er setzt
ihm 3 Tage nach, kehrt aber ohne Erfolg zu-
rtick, innerlich vor Wulh Feuer und Flarame.
— Magid aber macht Halt, sobald er die Grenze
von gJj&\ (lberechritten : hier sind wir weit
ab von Dajjab, sagt er, und hieher kann er nicht
kommen; so zunden sie Feuer an und bereiten
ihr Mahl und .fttitern die Thiere. Zwischen
ihnen und dem Lagerplatz des Boreiqa' war
aur die Entfernung von 1 oder 2 Meilen; aber
Keiner wusste etwas vom Andern. Am Abend
sieht Seiban ostwarts und bemerkt die Lager-
feuer Magid's; er theilt es dem Boreiqa' ver-
wundert mit; er sieht mit seinen Palaetleuten
gleichfalls nach der Gegend : das mussen Araber
aein, sagt er, denn ausser Nomaden rastet dort
Niemand; aber Gott weise, es mag Dajjab sein,
der gegen uns einen Zug unternimmt; so Gott
will , tfidten wir ibn und kurzen seinen Weg
ab; wer aber gebt fttr uns auf Kundechaft aus?
— Das Beste ist, sagt Elgazije, ich und du
und Seib&n forsohen der Sache nach und sehen,
was das fur Araber sind. Sie verkleidet sich
als Mann und reitet mit den beiden Anderen
fort. Ich denke, 6agt Boreiqa*, wir gaetenim
Zelt des Emirs. Ich ffirchte, yersetzt Elgazije,
man erkennt uns. — Es ist ja Nacht, sagt er,
man kann sioh nicht erkennen. Es war aber
mondhelle Nacht, als sie zu Magid's Zelt kamen;
noch spielten die jungen Midchen, darunter
Magid's Tochter , ihre Spiele. Ale sie die
3 Rosse bemerkte, meldete sie es schnell ihrem
Vater : es kommen 3 Gaste in Panzer und Helmen,
mit Schwertern und Lanzen und Schilden, auf
Arabischen Rossen; das mussen Leute von den
Benu hilal sein: in Folge dessen liess er die
Feuer hoher brennen , dass die Fremden sioh
besser zurechtfinden konnten. Die Ankommlinge
aber hielten, nach kurzer Berathung, es iur'e
Beste, nach dem Rath dee Boreiqa', dss Zelt
des Emirs aufzusuchen. Die Tochter meldet
es ihm; steh auf, geh ihnen entgegen! — Er
bewillkommnet und bewirthet sie, dann sagt
Elgazije zu ihm : Gott lass es dich nicht miasen,
No. 9339. 9340.
GROSSE ROMAN E.
405
o Mftgidl — Eure .Ankunft bringt uns tausend-
fitftig Glttck, aber woher kennst du mich,
o Reiteremann? — Gott, wie schnell vergisst
du! Aber es heisst ja auch; aus deu Augen,
aus dem Sinn! — Darauf giebt sie ihm Aus-
kunft tiber seine GaBte, tiber ihre Schicksale. und
Plane und fordert ihn auf, mit ihnen gegen
Dajjfib ;zu zieben. Ueber die Maassen erfreut
tiber das, was erh6rt,erzahlt er auch, wie es
ihnen ergangen sei und was sie vorhaben. Darauf
rufter seine Leuteherbei, so laut er kann.
In der Meinung, dass Dajjab sie tiberfallen,
kommen sie eilends herbeigesturzt: es giebt doch
keiu Ungltlck? fragen sie. Mit nichten, erwidert
er, sondern unsere Freunde lagern ganz in der
Niihe. Nach 3 frShlich veriebten Tagen sohwtiren
sie sich Einmitthigkeit in Vernichtung des Dajjab
zu, und ein alter Mann, wohlangesehen schon
zur Zeit Hasans, ruft ihnen beim Scbeideu Worte
der Ermuthigung und Hoflhung nach. Zuvor
aber schreibt Elgazije noch an \§^ y* wSJ^, den
Bruder des Magid, ihn zum Btindniss mit ihnen
gegen Dajjab aufforderad. ■— . Schluss f. 35 b :
e^fxfi -p*" ^ v^ c$^> tX, *^ t f ' '**$-^\ ^ ^ ji '
Auf f. 10 folgt f. 12 ff. Blatt 11 gohort zu We. 819.
9340« We. 821.
30B1. Formateto.u.Schrift wie bei 820. — Tit el fehlt.
Anfang f. 1*: ic,*Ub ^ Ul ^JtfS* \^JS iXij
Unmittelbare Fprtsetzung von We. 820.
Diesen Brief sohickt sie durch einen Emir
Namens Mesrttr an ihn ah. Erfreut theilter
ihn seinen Leuten mit, giebt eine Autwqrt, in
der er seiner Freude und Hoflhung auf Rache
Ausdruck leiht, dem Mesrur mit, und Elgazije
entsendet einen Mann , Namens wsajIj ^jJ »yS,
von den cLLw _jJb, zu erspahen, ob Dajjab yon
ihrem Raohezuge Wind bekommen habe. Er
reitet bin und kehrt zurtick mit der Nach rioht,
dass dereelbe keine Ahnung davon habe und
seine Unterthanen in Frieden und Gemaohlichkeit
dahin leben imd sich auf das beyorstehende Fest
freuen. Nun schreibt Boreiqa' an Malik, er
solle sich niohts merken lassen, auf seiner Hut
sein, nicht zum Festgebet und zum Festspiel
gehen, sondern ein Theil von ihnen solle schmau-
sen, ein anderer Theil in Rtistung zu Pferde
sitzen; er selbst wftrde am Festtage bei ihnen
eintreffen. Demgem&SB legt ein Theil seine
Rtistung an; Dajjab bemerkt es und eohiokt
seinen Sohn Ganufim, nm sich zu crkuudigen.
Er hort, da68 sie zu eimmder sageu: heute
giebt's Knmpf, denn heute koimnon die Waisen
nn. Er meldet es seiuem Vater; der lacht
dardber und sagt: ich will sie zum Schmausc
einladen und Gross und Klein von ihnen um-
bringen. Er richtet also ein grosses Festmahl
au und befiehlt deu Beuu *+ej, alle Grosseu
von den BenU hilal dabei zu todten. Die
Amber finden sich alsbald ein und lagern sich
an den Tischeu, aber die Bona doreid komuneu
nicht, sondern eiu Theil besch&ftigt sich, bei
den lhrigen zu rsseu, ein nuderer Theil tuni-
melt sich auf Rossen herum. Sie siud heute auf
ihrer Hut, sagt Dajjub zu ..seinera Sohnc, ich
kann nicht an sie kommen. In diesem Aiigeu-
blick kommen die Hirteu herbeigestih-zt und
rufen: die Waisen sind iu unser Gcbiet ciu-
gefulleu und rauben und pliindern. Duinmes
Zeug, sagt Dajjab; fallen sie voin Himmel,
wachsen sie aus der Erde? — Da sagt Moslim,
sein Bruder: schilt diese nicht L«guer; wenn
dn auf mich horst, geh den Waisen entgegen
und uimm sie gut anf und gieb ihnen ihr Land
wieder. — Pfui, sagt er, das sollte ich, Dajjab,
thun? — Wie dn willst, versetzt Moslim. —
Es dauert nicht lange, so sehen sie die Fahnen
wehen, horen dieTrommeln wirbeln, die Fanfaren
schmettera, Pferdegewieher und Meuschen-
etiinmen ; rechts und links wogen die Schauren
heran, Hunderte und Tausende, ihre Waffeu
blitzen im Sonnenschein und der Kriegsruf er-
schallt: zum Streit, zum Streit! zur Rache bereit!
FUr Hasan und Aba zeid und Tawl (^b)I
Tilge die Schmach der heutige Tag! — Als
> Dajjab dies horte und sah, liees er das Fest in
Stich, sammelte schnell seine Leute und fubrte
sie gegen die Feinde. Aber zuvor berath er
mit seinen Grossen und schickt einen Brief an
sie, uin sie einzuschtichtern. Boreiqa' weist
jede Einigung mit ihm zurtick und sohwort,
Rache an ihm zu nehmen. Jener echreib^noch
einmal, zahlt seine Thaten und wie er Hasan
und die Uebrigen getodtet habe, auf und warnt
den Boreiqa' vor gleichem Schicksal. — Dieser
liest den Brief den Seinigen vor. Denkt euch,
erst rtthmt er sich seiner Thaten und dann
nimmt er uns ubel, dass wir es ihm vergelten
wollen! — Der Alte faselt, eagen sie; aber es
bleibt dir nichts als Zweikampf mit ihm tibrig:
entweder du siegst und erh<st die Herrschaft
oder er eiegt und bleibt Herr, weiter nichts!
406
GROSSE ROMANE.
No. 9340.
Er zeigt ihm also den Kampf an. — Dies Hin-
und Herreden ftthrt zu gar niofats, aagt Elg&zije.
Kampf, nichts als Kampf liegt euch ob, ihr aber.
habt Scheu davor und macht Redensarten. Das
ist erst recht schimpfiich. Ich sehe, ihr seid
zu feige zum Kampf, an Euch ist Nichts; lasst
uds Frauen kampfenl Du kennst mich auf dem
Kampfplatz nicht, o Boreiqa', weisst nicht, dass
ich den Reitera im Streit uberlegen bin. Ich
sprecheim Ernst, nicht im Schcrz, und beiGott,
ich werde mit Dajjab kampfeu und ihm seinen
Lohn geben! — Diese Rede wirkt. Boreiqa'
kusst sie, wisoht ihr den Schweiss von der Stirn
und sagt: bei unsern Todten, ich werde ihren
Tod an Dajjab rachenl — Nun beruft er die
Kainpfer zu sich: eie geloben Tapferkeit bis in
den Tod! Danu spricht er zu Elg&zije: ich
will heute mit Dajjab kainpfen, ich weiss aber
nicht, ob es em Glttcks- oder Unglttckstag ist. —
Sieh uach dem Wandelsterne, erwidert sie, steht
er rechts bder links ?-— Grade vor una, sagt man
ihr. — Dann dauert der Kampf 3 Tage, aagt
sie. Darauf giebt sie ihnen Anweisungen, wie
sie mit Dajj&b, bei dessen verschiedenen Kampf-
weisen, zu kampfen ha ben und spornt sie zu
Math und Ausdauer an. — Wir sind, versetzen
sie, keine Weiber, wie du denkst, sondern
Kdnigssdbne und werden. entweder siegen oder
falleu. -- Diese Worte beruhigten sie eehr. —
Dajjab aber sagt zu den Seinigen: ich habe
uoch keine Antwort von Boreiqa', was soil ich
macheu? — Lasst uns mit ihnen kampfen,
erwidern sie. — Moslim aber empfiehlt Flucht
init ihren Familien und aller Habe; denn diese
Waisen gleichen ihren V&tern und Ahnen, wir
richteu gegen sie nichts aus. — Das geht nicht,
sagt Dajjab; damit wurdeu wir zum Gespotte
aller Welt. Er bricht also mit den Reitern
zum Kampf auf; auf diese Nachricht zieht
Boreiqa' ihm entgegen; auch Elg&zije zieht
Mannerkleidung an und waffnet sich und reitet
unerkannt auf den Kampfplatz. Prahlend mit
seiner Starke reitet ihr der tapfere iU—jjt ent-
gegen; sie giebt ihm keine andere Antwort als
dass sie, ohne viele Mtihe, ihm den Kopf abhaut;
ein 2. uud 3. fallt uuter ihren Streiohen ; eiu
4. Held, NamenB Jjjj ^ ooli, wftlzt sich auch
bald in seinem Blute, und so fallen bis zum
Abend 27 Kampfer von ihrer Hand. Da tritt
ihr Dajjab gegenuber und betrachtet sie. Was
soil das? fragt sie ; komm lieber heran und hoi
dir Antwort! — loh k&mpfe mit Keinem, ant-
wortet er, von dem ich nicht weiss, ob er
meines Kampfes werth ist. — Ha, du Lump
und Feigling, Niemand anders als Elgazije,
Sirh&ns Tochter, steht dir gegentiber, und hier,
hoffe ich zu Gott, wird dein Grab sein, du
bundbrtichiger , treuloser Schuft ! — In Be-
sturzung sagt er: mit dir kampf e ich nicht.—
Warum nicht? — Wenn du mich todtest, heisst
es: er fiel von eines Weibes Hand, uud das
ist ruhmlos; todte ich dich, so sagen sie: es
war nur ein Weib, und auch das ist ruhmlos,
ja bringt Tadel ein. -— Bist du selbst ein Weib
an der Stelle von Helden: so sollst du es heute
btlssen fUr die Angeh&rigen. — Ha, die Grossen
habe ich getddtet, was outzen die Kleinen?
Vernichten will ich euch heute und das Land
von euch saubern. — Tddtest du uns, so geht
es uns wie den Dahingegangeneh; tddten wir
dich, so nehmen wir Rache und stellen das
Recht her, wie es war, oder ich will nicht
Sirl\an8 und Sammas Tochter sein! — Ich rede
kein Wort mehr mit dir; geh du zu den Waisen-
knaben; der Kampf ist fUr Manner, uicht fdr
unbartige Knaben! — Willst du denn nicht
mit mir kampfen, so will ich den Boreiqa',
deinen Schwestersohn, schicken: der ist deines
Gleichen. — Den Tausch lass ich mir gefallen,
antwortet er. — Nun reitet sie zu Boreiqa':
jetzt kampf mit deinem Onkel und kuhle deinen
Zorn in seinem Blute! — Er reitet bin, ohne
Furcht und Zagen. Onkel, sagt er, ich komme,
urn Rache an dir zu nehmen; du hast meinen
Vater heimlich erschlagen; wer sein Recht auf-
giebt, hat keine ; dazu verspottest du uns noch.
— Dajjab laoht; ihr seid nach den Bergen von
**j^£Ji mit Sack und Pack ausgekniffen; Schafe
seid ilu*, zum Kampfe nicht zu brauchen; nichts
fuhrt euch her als euer Verhangniss, dass wir
euch eure Pferde und euer Vieh abnehmen;
denn lange leben werdet ihr nicht. Nach dieseu
Worten zieht Boreiqa' sein Schwert und geht
auf ihn los, mitten zwischen den Reihen der
beiden feindlichen Heere, so dass ihn jeder sehen
kann. — Was soil dies Benehmen, du Klotz? —
Dass Jeder mich, den Sohn Hasans, sehen kdnne :
denn wir sind lange fortgewesen. — Dajjab
lacht ihn h6hnisch aus und warnt ihn vor Kampf;
jener zahlt ihm seine Schandthaten auf uud
spricht mit Zuversicht von seinem Erfolge. Sie
kampfen bis Sonnen-Untergang, Keiner des
Anderu Meister, und kehrcn zu den Ihrigen
zurttck. — Am folgenden Tage kampfen sie Beide
No. 9340.
GROSSE ROMANE.
407
aufs Neue, nachdem sie zuvor mit drohender Rede
und Gegenrede eich erhitzt haben. An derselben
hatte auch Elgazije, die mit Seibfin unweit Bo-
reiqaV 6tanden, theilgenommen. Du prabtet
umsonst, sagt sie; weinen wirstdu noch uber
das Vergangene; du weisst nicht, wer von deinem
Scbwerte fallt und welcher Schicksalsscblag dir
bevorBtebt. Lass dies Gefasel und kampfe, eB
ist deines Lebens letzter Tag 1 — Sie kampfen
also Beide und zugleich auch beide Heerhaufen;
auf Dajjabs Seite fallen 1200, von den BenQ
hilal 100 Reiter; am Abend wird der Kampf
abgebrochen. Die Bena doreid treten zu Bo-
reiqa' liber ■, im Ganzen 200000 Mann. Bei
Dajjab blieben nnretwa 90000 Mann. Unter
diesen Umstanden hielt er es furs Beste zu
fliehen und Hab und Gut im Stick zu lassen.
AlleB das wird nun geplimdert und geranbt und
die Beute vor Elgazije gebracht: ihre Achtung
vor den Kriegern steigt durch solcbe Thaten.
Madchen und Frauen werden ibr barfuss und
nackt vorgefubrt und fleben ihre Gnade an.
Sie aber treibt die Waisen zu weiterer That
und Verfolgung an. — Dajjab begegnete auf
seiner Flucht dem Moelim, seinem Bruder; bab
ich dir nicht gesagt, warf er ihm vor, dass du
A nichts ausrichten kSnnest gegen sie und fliehen
sollest? — Gott hat eB so gewollt, versetzt jener,
dagegen lasst sich nichte maohen. Er weint,
ist vBllig muthloB und sein Bruder merkt, dass
er nicht mehr kfimpfen mag; dennoch sch&rfi
er seinem Sohn ein, vom Widerstand und Kampf
nicht nachzulassen, und dieser sowed wie Moslim
vereprechen ihm , mit ihrem Leben nipht zu
kargen. Sie wollen an Boreiqa' Botscbaft
schicken, er will es aber nicht, und der Kampf
beginht am 3. Tage wieder und wird am 4. fort-
gesetzt. Boreiqa' und Dajjab kampfen wieder,
die Frauen der Waisen kreisohen und rufen
ihnen zu : nehmt Rache Rache an Dajjab, dem
feigen Morder, schnell echnell! Auch Elgazije
spornt den Boreiqa' an: wie lange soil's noch
wfihren, eh du den Mdrder deines Vaters er-
8chlag8t? Wie ein Panther aus dem Gebflsch
springt er auf Dajjab los: dieser holt zum Streich
aus, aber verfehlt seinen Gegner; dieser richtet
sich im Steigbugel auf; nimm dies dafur, schreit
er ihm zu und haut mit seiner Keule auf dessen
^ Helm, dass derselbe ihm uber die Augen h&ngt
^ und er nicht mehr sehen kann. Da nimmt er
Reissaus, hinter ihm drein Boreiqa', Seiban,
'All und SirnBn, Fadl und Fadll und andere;
Seiban kommt Allen zuvor und durchstosst ihu
mit seiner Lunze; Dajjab siukt vom Pferde,
sein Blut fiieest in Stromen, dieVerfolger drangen
sich uin ihn. Boreiqa' ist verdriesslich, dass
Seiban und nicht er selbBt dem Dajjab den
Tode.88toB6 gegebeu hat. Wer gab dir den Auf-
trag dazu? fragt er uuwillig; das war meine
Sache. — Wir stehen beide gleicb, versetzt
§eiban; ich babe meinen Vater, du den deinigen
zu rfichen. — Beide zanken mit einander: da
tritt Elgazije dazwischen; lass das, sagt sie zu
Boreiqa', die Tapferkeit liegt ihm im Blut, sein
GrosBvater Rizq macbte es ebenso; deine Sache
ist zu herrscben, gleich deinen Yatern! — Da
echweigt er. "— Urn den Gefallenen erhebt sich
ein furchtbarer Kampf; die Bena a**j wollen
ihn aus der Gewalt der Feinde befreien, aber
vermfigen es nicht und bitten urn Gnade. So
werft die Waffen bin! wird ihnen anbefoblen.
Nun tritt Elgazije zu Boreiqa' und sagt: Hier
ist das Messer, mit dem er deinen Vater er-
Btochen hat! und wirft es bin vor Dajjab.
Dieser hat 8ich wieder etwas erholt. Gnade,
ruft er, der Teufel hat mich verfflhrt zu meineu
Thaten, ich habe schlecht gehandelt, aber ich
war gereizt, Bchont meine Ehre! — Boreiqa'
ergreia das Messer. Warte noch, bittet Dajj&b,
lass mich erst Abschied nehmen vom Leben 1
und damit preist er Gottes Erhabenheit und
Gute, spricht sein Bekenntniss an den Einen
Gott, bedauert die Erniedrigung der Frauen
seiner Stammleute und rfiumt ein, daeB b6se
That nur b5se Folgen haben k6nne. Nacb
diesen Worten schneidet Boreiqa' ihm den Kopf
ab mit dem Messer, wirft ihn vor die Waisen
und die Elgazije hin, die Leute sturzen herbei
und trinken sein Blut, daes kein Tropfen mebr
zur Erde rinnt; einige spielen mit seinem Kopfe
Ball und die Frauen jauchzen vor Freude. Da
kommt Ub. und ihre Schwester L0O und treffen
die Leiche^ in solchem ZuBtande; ausser sich
vor Schmerz erhebt Watfa um ij^n die Todten-
klage, nach ihr auch Dahna, und schneiden die
Haare ab , die Stammgenossen weinen , dann
begraben sie den Todten. Boreiqa' aber nimmt
den Thron ein, alle St&mme unterwerfen sich
ihm, Feste werden gefeiert; er heirathet die
Watfa, sein Bruder die Dahna; Trflbsal hat
ein Ende. Die Lftnder des WeBtens theilt El-
gazije unter die Waisen, jeder ist mit seinem
Antheil zufrieden und Alle leben in Freundschaft
und Frieden mit einander. Nach einiger Zeit
408
GROSSE ROMANE.
No. 9340—9342.
versammelt sie Alle und sagt: Gott Dob, ich
habe euch gross gezogen und dahin gebracht, daes
ihr euchgeracht habt und die Herrschaft eurer
Vater wieder an Euch gekommen ist; nun will
ich Abschied von euch nehmen und nach Mekka
gehen und seheu, wie es nieinen Kindern Mo-
hammed und sj^*. (seiner Schwester) geht und
mich init dem Serif ..aussqhnen: ich that doch
nicht Recht darau, sie zu verlassen. — Fern
von dii- zusein, ertragen wir nicht, antworten
sie ihr. Du bist uns Vater und Mutter gewesen
und hast uns auferzogen; gehst du fort, hat
das Leben keinen Werth fiir uns. Die Sehn-
snoht uach Mann und Kindern ist ja freilich
deiue Sache; nur furchten wir, sie zwidgen dich
zu bleiben und wir sehen dich nie wieder. —
O Kinder, versetzt sie, wenn ihr mich auch
nur em klein Wenig lieb habt, lasst mich ziehen
und gewiss, ich komine gern zurflck Darauf
wird ein Trupp von 1000 Reitern zu ihrer Be-
gleitung auserlesen und sieselbst trittmit reicher
Ausstattung an Geld und Kostbarkeiten , auf
bO,Kameele. gepackt, in kostbarer Sanfte auf
hellgrauem Knmeel, mit stattlichem Gefolge die
Reise an. Drei Tage lang begleiten sie die
Ihrigen: dann entlasat sie dieselben mit guten
WiiMchen und Ermahnungen zur Eintracht und
Boreiqa' wUuscht ihr GHlck zur Reise und tragt
'hi- Griisse an die Ihrigen auf. So zieht sie ost-
warts, die Emlre westwarts zu ihren Heimstatten.
Schluss f.30": \ sA s J \ s ^ ^ u '
UJI c ^i U Ij^p, ^u, .£ ^. v yu »,WR,
(•jLsAaJIi; Sw'_j;
Abschrift vom Jahre 1261 Ramadan (1845)
9341. We. 872.
34 Bl. 4'°, c 17—19 Z. (22>/ 4 x "«, 17'/ a x 12°»). -
ZnBtand: z.emhch gut, doch nicht tri\ von Fleoken. -
itWJL S - l' 8tark ' £? ni S el««. - Ein band: Pappband
nut Lederrucken. — Titel f. 1»; rr
-^P" <y* *>*- cr° o^^'i gt-*Jt
Anfang f. If-, J^,;^, |^ r^y, ^
Mj^'j ;*#**■&& \^^i Lis LJ vjuT f mft o,
*«JIL- ^ ^Ul -o^ ^jj ^^f -^^. ^
^Jju* ^ji i^ uujij, f uuj| .^ ^1 ^
Dieeer Band schliesst aich an We. 821 an.
Die Touhter dee J^.^, die .jULii, begiebt
sich auf die Wallfahrt, danach snoht ■ sie in
Mekka ihren Mann auf, den ^ALS» ^ U^jAi] *&.
Er ist abwesend, sie trifit aber ihre SShne .vX*s^
und o^>\ und ihre Tochter 10^ an; ihr Mann
kehrt zurttck, sie bleiben vergnfigt 1 Jahr bei-
sammen, er stirbt, sein Sohn o^tf 4 wird sein
Nachfolger, u. s. w. — Die Gesckichte aohliesst
damit, dass alle Eehden und Feindseligkeitea
ein Ende haben und mehrere Festlichkeiten in
Tfiniaveranstaltet werden. DerKonig ^I^JvXe
kehrt naohij k x £ J! vXSPzurOck, von den Aus-
gesohnten eine Tagereise begleitet. Der Emir
jiijj halt einen Diwan ab, weist den OU3_^
neue Wohnsitze an, das freundschaaiiche Ver-
hiiltnias bleibt bestehen und Boreiqa' herrsoht
angesehen bis an aeinen Tod.
Schluss f.34«: LjjJI ^^ ^ ^JUMyaLS^
£^ { 5 o^3 u** s cr^ 1+lil. ^3Jt \J^I A'-f+AZ
<&:} . >~'^t oiaU^ \»j»X s p^js ^iUJI U„->.
tjAt-*" •* ■■ rw^lA ^^■■^■:|^uM 3 : ''.-»>Ui^%-:
. v S , ch .V ft: gross, rundlioh, etwaa flucbtig. vocallos. —
Abschrift c. ,,M l lm .
9342. We. 786.
28 Bl. 4;», 19-20 Z. (22 X lGj 17-18 X 12"»). -
iuBtand: ziomlich got. — Papier: golfa, ziemlich stark,
weDig glatt. — Einband: Pappband,— Titolf.l":
Anf a ng f. 1" ; yl^Jt ^(^ J^e r JLCai 9 ^J^i
Der Emir ^Bssan, FUrst der Benu fiassan,
hatte 3 S&hne, oU>, ^^ und ^*=e < . Die
beiden altesten waren tapfere Reiter und auf
Befehlen und Gelderwerben erpicht; Monammed
aber, der jttngste, war freigebig und edelmuthig,
ritt gem aus und war Jagdliebhaber. Eines
Tages langweilte er sich und ritt mit seinen
Freunden auf Jagd. Nun Wteer einen Spiel-
inann, ^uo mit Namen, der war zuoL^e, d^m
Emir der Benu temlm, gekommon , um ihm
etwas vorzueingen. Rima (&*SJ), dessen Tochter,
horte yon ihm, liess ihn, als er von ihrem
Vater kam, durch einen Diener zu sich fuhrea
und bat ihn, ihr etwas vorzutragen. Er sang
No. 9342.
GR03SE ROMANE.
409
ihr das Lied von JbUo vor, in welchem dessen
SchSnheit gepriesen wird. Da fragte sie ihn:
woher ist er? hast du ihn geseheu? — Ja,
aber ich hatte mich verirrt und weiss nicht,
woher er gekomrnen ist. — O ich mfichte ihn
gar zu gera sehen! — Darauf sang er ihr noch
Verschiedenes bis zum Abend vor; sie entliess
iha reich bescbenkt und am folgenden Tage
trat er bei 'Assaf ein, verabschiedete sich und
erhielt auch von ihm grosse Geschenke. Dar-
auf, nach eiuigen Tagen, machte er sich auf
zu den BenO hassan und begegnete dem auf
der Jagd begriffeneu Emir Mohammed. Das
trifft sich ja gut, Bagt dieser, woher kommst
du? — Er erzahlt es und schildert dabei die
Reize der jungen Rima. — Ich brenne vor
Begier, sie. zu sehen; die muss schon eeinl
— Gewiss, fiber alle Beschreibuog. — Folgen-
den Tages gingen sie beide zum Emir Hassan
und der Spielmann trug ihnen auf Wunsch
etwas vor; er sang ein Lied, ihnen Allen zum
Lobe, und unterhielt sie dann noch weiter bis
zum Abend. Als Mohammed nach Hause ging,
nahm er : den Spielmann mit und Hess sich noch
von Rimas Schonheit bis Schlafenszeit erzahlen.
Dm Mitteruacht weckt er ihn auf; ich kann
vor Ungeduld gar nicht schlafen. Er" singt ihm
daher ein Liebeslied vor: wodurch er mitaolcher
Liebessehnsucht erfullt wird, dasher am folgen-
den Tage sein Pferd besteigt und davonreitet;
der Spielmann muss ihn auf seinem Kameei
begleiten. Lass uns tauschen, sagt er am fol-
genden Tage; nimm du mein Ross und gieb
mir dein Kameei; zieh auch meine Kleidung an,
ich lege eine andere, die ich mitgenommen habe,
an. Und nun, geh zu den Deinigen und be-
wahre mein Geheimniss; geht es gut und erreich'
ich meinen Wunsch, so beschenke ich dich
reichlich. — Dieser gebt und Mohammed ge-
langt an die Weideplatze der Beau temlm.
Einige Hirten findet er bei ihren Kameelen
schlafen , andere wachen. Er begrdsst diese,
sagt, er heiese ""Ajjat (JpL*) und suche einen
Posten als Hirte von Kameelinnen. — Das
trifft sich gut, Prinzessin Rima sucht noch einen
Hirten.— Man meldet es ihr, eie lasst ihn
kommen. Du kannet hfiten? -— Ja! — So
■weide dieae Kameelinnen und eei aufmerksam! —
Er treibt sie aus, lasst sie den Tag fiber weiden,
treibt eie Abends heim, Rima, die auf dem
Weideplatz gewesen ist, lobt ihn fur die Miihe,
die er sich giebt: denn die Thiere sind dies
HAHI>B0HR1FTEN D. K. BIBL. XX.
Mai gesattigt heimgekehrt. — Vor Traurigkeit
und Verliebtheit kann er erst gegen Morgen
einschlafen. So geht es ihm mehrere Nachte,
Da hort er die Stimme des DabbaB, der bei
Rima singt; er geht naher und wartet, dass
derselbe herauskomrae. Als er endlich kommt
und jener ihn sieht, sagt er: du hast mich auf
eine harte Probe gestellt. — Gediilde dich noch,
o Berr, versetzt der Spielmann f* und im Ge~
sprftch verbringen sie die Nacht. Am Morgen
geht er die Kameele weiden, der andere aber
begiebt sich zu Kttnig 'Assaf und vertreibt ihm
durch sein Spiel die Zeit. — Als die Hirten
auf dem Felde hfiten, kommt ein Reitertrupp
angesprengt und raubt die Heerden; die Hirten
Bchreien und jammern; da kehrt ein Theil des
Tmpps um, ihr Piihrer fb AJ-\ qj ^U schleudert
seine Lanze auf 'Ajjat, aber verfehlt ihn ; dieser
haut ihn mit seinem Knittel fiber den Kopf,
dass er todt hinfallt; dann nimrnt er dessen
Schwert und Pferd und setzt, schneller als der
Wind, den Rauborn nach, schlagt 5 davoa zu
Boden, die Uebrigen entiliehen; er sammelt die
Heerden, die Hirten finden sich bei ihm ein
und treiben Abends wie gew5hnlich heim. —
Der Emir erfahrt von einein der Hirten, dase
die Benujo&j" einen Streifzug gegen die Jleerden
unternommen und dass 'Ajjat sie gerettet habe,
und lasst diesen komruen. Setz dich! — Er
thut'e nicht. — Oberhirte, sag mir aufricbtig,
woher du bis4. — Ich weiss es nicht, ich vrachs
als Waise anf und heisse 'Ajjat. — Jener dringt
in ihn, aber er bleibt dabei; die Hirten jedoch
sagen: er ist von vornehmer Herkunft und heisst
anders und hat gewiss etwas Besonderes vor. —
Der Sanger indessen unteEhalt den Emir und
seine Tochter bis Schlafenszeit, dann geht er
zu 'Ajjat und Beide vertreiben sich die Zeit
mit Vortragen von Liebesliedern , die -Rima
anbort, ohne dass sie davon wissen, und deren
Gegenstand aie selbat ist. '— Folgenden Tages
lasst sie den f)abbsB kommea und fragt ihn
nach 'Ajjat; er sagt: der ist mit den Hirten
fort. Sie fragt nicht weiter, aber ihr Yatsr
lasst ihn auch kommen, fragt und erhalt die-
selbe Antwort. ~ In der Rathaversam mlung
unterhalten sie sich liber ihn. Br handelt wie
ein Held, sagt der Emir, und ist doch nur ein
Hirte: ich weiss nicht, was ich aus ihm raaehen
soil: ich mochte ihn gern belohnen, — Dei
Emir Fans (Ohmssohn des 'AsBSf) sagt: das
verdient er auch. — Selim, Bruder des Paris,
52
410
GROSSE ROMANE.
No. 9342.
sagt: er verdient, dass du ihm deine Tochter
Rima zur Frau giebst. — Wir sind z war nicht
stolz, giebt \A6sBf zur Antwort, aber wir kennen
seine Herkunft ja nicht. — Da sagt der Emir
Sa'dan (^i^-t : warum fragt ihr Dabbah den
Spielinarin nicht danach? vielleicht weiss der es.
— Weis6tdues? fragt ihn der Kfinig. — Nein,
ich babe ihn nur bier gesehen. — Warte bis
zum Abend, sagen sie ; wenn er vom Huten
der Heerden heimkomnit, lass ihn holen und
frag ihn, er wird dir die Auskunft nicht ver-
weigern. — Abends wird er zum Emir geffihrt,
bewirthet uDd nach seiner Familie gefragt und
weshalb er zu ihnen gekommen sei. — Ich bin
ein Fremdling, antwortet er, habe nicht Ver-
wandte noch Freunde; ich stand in der Stadt
L\*e in Dienst, das Verhaltniss hat aufgehort,
so bin ich hieher gekommen. — Du siehst
nicht aus, wie ein Hirte, du haudelst wie ein
Ritter, sag mir die Wahrheit: welches ist deine
Herkunft und wie heisst du, dein Vater^ dein
Stamm? was ffihrt dich her? — Nun erzfihlt
er ihm, der Wahrheit gemiiss. — Der K6nig
ist erfreut darUber und fragt die Anwesenden:
welchen Lohn verdient er? — Die Hand deiner
Tochter, geben sie zur Antwort — So sei es,
sagt er und sofort wird die Heirat vor dem Qadl
abgeschlossen und Feste gefeiert, SO Tage
hindurch. — Inzwischen hat der Vater des
gefallenen r jU, Emir der BenO^^, von deseen
Tod und der Niederlage des Trupps gehfirt,
als er Rache zu nehmen beschliesst und mit
8O00O Bewaffneten gegen 'AeBUf zieht. — Als'
'Ajjat^ von den Seinigen v.xx Hanse vermisst wird
und nirgende aufgefundeu werden kann, machen
sich seine Bruder jnit 10000 Reitern an die
Suche. Am Morgen dee 10. Tages eitzen sie
bei einem Trankort ab, tranken ihre Pferde und
essen, als Hirten mit ihrem Vieh dort ankommen
und, ale sie dort Reiter sehen, in Angst vor
Femden den 'Assaf benachrichtigen. Er kommt
mit 6000 Reitern, in Begleitung des 'Ajjat,
dorthinr sie machen einen Anfall, dieser an
lhrer Spitze, und es stellt sich heraus, dass die
Juhrer jener Reiter seine Bruder eind. Nun
begrussen sie den 'AesBf, reiten mit ihm und
erfahren, wie es ihrem Bruder ergangen sei.
Auf seinen Wunsch echicken sie an den Vater
Botschaft, dass er mit den Seinigen auch hin-
komme; dereelbe macht sich auf den Weg und
gelangt zu ihnen. _ In dem Augenblick, als
man den 'Ajjat zu seiner Frau Rima feierlich
geleiten will, tlberfallen die Reiterschaaren der
Benu (Jis? die Leute 'Assaf's und gleichfalls
den Triipp, welcher den Vater 'Ajjat's begleitet.
Ich glauhe, sagt 'Assaf, wir konnen e6 mit den
Feinden nicht aufnehmen: was machen wir? —
Ich denke, versetzt Hassan, wir holen die BenO
hilal zu Bfilfe. ~ Das ist ein guter Gedanke,
ruft 'Assaf aus, und echreibt an dieselben einen
Brief, worin er sich unter ihren Schutz gegen
die Feinde stellt; desgleichen thut der Emir
Hassan; beide Briefe uberbringt sein Sohn Mo-
hammed 'Ajjat. Nach 7 Tagen kommt er bei
K8nig Hasan an; dieser liest die Briefe, Aba
zeid liest sie den Vereammelten vor. Was thun ?
6pricht Hasan. — Nach deinem Willen, ver-
setzt Aba zeid. — Nein, nach deinem Gutdfinken,
sagt Hasan. — Er schickt darauf dnrch seinen
Diener MesrOr ein Schreiben an fJiJ-\, in welchem
er ihm rath, die Benu Hassan und Benu temlm
in Rube zu lassen und heimzukehren. Dieser
liest den Brief und zerreisst ihn und wirft ihn
hin. Einen Brief meines Herrn, sagt Me?rQr,
zerreisst man nicht bo; wie du ihn zerrisseD
hast, wird es dir selbst ergehen. — Er geht
heraus, legt auf ,*^l an, aber sein Pfeil yer-
fehlt ihn. Man verfolgt ihn, er eilt dahin wie
ein vom Bogen geschuellter Pfeil; Zamil (^k),
der Schwestersohn des^U^I, holt ihn ein; jcner
wendet sich um und schiesst ihn vom Pferde,
setzt Bich auf das6elbe und entkommt alsbald
seinen Verfolgern: diese kehren um und nehmen
den todten Zfimil mit sich und erzahlen die
Flucht und die That des Mesrur und sagen:
das ist keinMensch, das ist ein 6inn! — Das
glaubt -f&4-\ t und lasst den Ramalkundigen
palih ben 'oqla kommen und bittet ihn, durch
seine Kunst zu erforschen, ob jener zu den
Ginnen gehore oder nicht? Er schlfigt Ramal,
geht zu dem Emir, giebt ihm Auskunft uber
Mesrflr, er sei ein Diener dee Aba zeid u.s.w.,
und zugleich fiber das ihm und den Seinigen
durch die Bena hilal bevoretehende Loos, auch
dass er ihn einkerkern und dase MesrQr ihn
befreien werde. — Der Emir wird sehr zornig
in Folge dieser Mittheilung: deine Kunst ist
Luge, du bist mit den Feinden imBunde, ruft
er, und lasst ihn in Fesseln legen und abfuhren.
— 'Ajjat begegnet auf seiner Rfickkehr von den
BenO hilal am 4. Tage dem Mesrur und erfahrt
deesen Erlebniese; darauf trennen sie sich. 'Ajjat
berichtet, nach seiner Rtickkehr, seinem Vater^
wie es ihm ergangen, und sie warten nun auf
No. 9342.
GROSSE ROMANS.
411
die Ankunft der Bena hilal. — Bei diesen ist
inzwischen Mesrar eingetroffen und hat Bericht
erstattet. Am folgenden Morgen brechen Aba
zeid und MesrQr auf und rasten Abends an
einer Quelle ; dann schlfift jeuer, w&hrend dieser
wacht, Urn Mitternacht hort er ein Ger&usch
und Gefluster und Anrede, kann aber nicht
ausnqdig maehen, yon wem es herrfihrt; er hort
es wieder, horcht gespannt und vernimmt die
Worte: MesrQr, Diener dee Aba zeid, week
deinen Herrn! Diesem erzahlt er nun den Vor-
fall; da komint Jemand und grflsst sie. Aba
zeid grflsst wieder und fragt: wer bist du, der
im Dunkel der Nacht zu una redet? — Einer
der Ginnen, die an Mofiammed glauben, ich
bin V3^ o* r^J*^' — Was willat du? — Ich
will dir ein Mittel angeben, wodureh du den
Listen der Feinde, gleichviel ob Menschen oder
Ginnen oder Satane, entgeben kann at. Wisse,
bei Kpnigi»j^l^JI, einem hartherzigen Tyrannen,
iet ein Zauberer Namens *»sla*» ^ ^LjjjjJI; der
hat jenem sagen mflssen, was in der nachsten
Zejrt geschehen wird. Der hat ihm denn, naoh
Befragung des Rama) , gesagt , es werde ein
Kampf der Benu Eassan und Benfi temltn mit
den Bena j«J»s» und den Qantaniten (^Uo^svS jT)
stattfinden und es werde der Streit von den
Beiden letzteren auggehen. Denn 'Azim (j»jLe\
Sohn des |*Aii, werde die Heerden der Benu
fiassan rauben, 'Ajjat dieselben befreien und den
'Azim to'dten nebst mehreren seiner Begleiter ;
fs^&sil wird gegen sie Ziehen; sie werden die
BenQ hilal zu Hillfe rufen : diese kommen, und
bedrangen jene, sagt der Zauberer; dann rufen
jene die 4 chriatlicheu KSnige : ^J^gJI, Sohn des
Mftgid (O^?4o), ^ )U ^ ^.Xj^t, '6j\ih ^ vjjXlL^Jl
(das Romiscke Schwert genannt) und Ibn darab
(den Romischen Hund) zu ihrer Hillfe herbei.
Willst du, sagt er, so rufe ich einen Konig der
Ginnen mit seinen Schaaren von 1000 Reitern,
seelenlosen Gestalten, der dir helfe. — So ist
es geschehen und nun warte ich schon Tage
lang auf dich, um dir beizustehen. Nimm dies
Schwert, ich habe es ausBlei(( = >pl*9,)gemacht und
ihm die Kraft gegeben, diesen citirten Ginnen-
kfinig zu todten, ist er aber todt, so fliehen
seine Schaaren. Nimm auch diese 3 Hiillen,
ftir den Kopf, deine rechte tind linke Hand :
so kdnnen sie dir nichts anhaben. Ebenfalls
sind hier fiir deinen Diener drei solche Hiillen.
Nun weisst du Bescheid und sei auf deiner Hut!
Abii zeid dankt und der Geist entfernt sich.
Sie legen die Hullen an und reiten am Morgen
weiter und kommen zum Wadl. Dort hdren
sie Geschrei und Anruf: Wohin des Weges?
weiter kommt ihr nicht, du und dein Diener!
Diesem wird bange, Aba zeid ermuthigt ibn:
da sehen sie 1000 Reiter auf sich loekommeo.
Wie gewohnlich in Ndthen, schiokt Aba zeid
auch jetzt ein Gebet um Halfe an Gott; dann
sagt er zu MesrQr : geh und sieh zu, wie es im
Wadl aussieht. ZSgernd geht dieser, einen
Schritt vorwarts, einen zurOck machend; ehe
er noch dahin kommt, schreit man ihm ent-
gegen: Weh dir, Mesrar, was wollt ihr bier?
und zugleich hSrt er den Ruf : haltet ibn fest,
greift ihnl Wie der Wind kehrt er um: fast
hatten sie mich gepaokt, ruft er dem Aba zeid
zu, was maehen wir jetzt ? — Geh du vor mil*,
ich hinter dir und sei getrost, es hat bald ein
Ende und war nichts als eitel Wind. — Beim
Eintritt in das Wadl h5ren sie L&rm von alien
Seiten. Aba zeid zieht sein gefeites Schwert,
und erwartet festen Sinnes die Ankunft f der
Reiter, an deren Spitze ein gewaltiger Ginn
daher ritt. Er schreit ihn an wie mit Donner-
schall, sein Haufe thut ein Gleiches; Aba zeid
geht auf ihn los, rflhrt ihn mit dem Schwert
an, da fallt der Kopf vom Rumpfe und der
Rumpf fallt zur Erde. Da fliehen seine Be-
gleiter; das Wadl fttUt sich mit Staubwolken
und als sick der Staub senkt, siehter die Reiter
am Boden liegen wie Holzsoheite. Er dankt
Gott, steckt das Schwert in die Scheide. So
durchziehen sie das Wadl bis Sonnenuntergang,
sitzen an einer Quelle ab und tranken ihre Rosse
und sich, beten, st&rken sich mit Speise und
Trank; dann sagt Aba zeid: ich bin mflde und
will etwas schlafen. — Wie, in Feindes Land ? —
Lass mich ein Weilchen ruhen, dann wecke
mich ! Damit legt er sich einen Stein unter
den Kopf und schlaft. Um Mitternaoht wacht
er auf. Nun schlaf du ! sagt er zu MesrOr.
Ich bin nicht mude, erwidert dieser. Sie er-
zEhlen sich also etwas und brechen am Morgen
wieder auf, kommen um Mittag zum Heu-
schreckenteich (v^U^I _^^£), am Abend zum
Fluss obL&Ji _^i, Betzen uber und lagern sich.
Da erhebt sich eiue Staubwolke, ungefahr 500
Reiter sind im Anzug. Meerar geht auf Kund-
schaft aus und erfahrt, dass es Reiter von den
Bena «jtj9 seien, unter Anftthrung des J£ mit
dem Beinamen »jLw. Dieser lfisst sofort an-
greifen, trotz Abmahnens des 'Urwa ben muc'ab,
52*
412
GROSSE ROMANE.
No. 9342. 9343.
der bis zuin Morgen zu warten rath. Abu
seid fahr^ in sie hinein, todtet 200 Reiter, deiien
er die Kopfe abschneidet, die Uebriegen fliehen
davon, Mesrur sammelt Beute, die sie zuriick-
gelassen baben. Sie ziehen weiter, stossen Vor-
mittags auf Heerdeu der Bena BassBn und Bentt
tesBim, lessen durcb eiuen Hirten derselben
ihrea Hen-en meiden, dass eie von Seiten des
Konigs Hasan augekommeu sind: mit Pauken-
schlag zieht man ihnen entgegen imd nimmt
sie hoeberfreut auf. — Der Emir x^i! hort
das Paukenschlagen, schickt eiuen Kundschafter
aus, was es zu bedeuten babe und erfahrt die
Ankunft. des Abu zeid. — Der Emir HassRu
aber bewilikonimnet den Abu zeid und sagt, nun
sei ein Ende gemacbt mit alien seinen Sorgen. —
S ch 1 u ss f. 2 8 b : ^ Ijkj>L 2 --Jo ^\ f \$ a f
Schrift: die gewohnlicha grossa rundliche. — Ab-
uclirift, vom .Tubre 1261 6omadS I (18i5).
■. We. 787.
2G Bl. 4'°, 115-192. (2SVs X 1G»/b5 c 17 X 12"™). —
IvaEtat'fJ etc. uud Sckr-ift wie bei We. 736.
An fang f. 1»: ^L?-^ USb, AJy£- J.C ^Sj\ $
Uuniitielbarc Fortsetzung you We. 786.
Anch der Ennr 'Assaf bewillkommnet den
Abu jseid. Dieser schreibt an den Einlr ,*£^t,
ev moge mil seinen Truppen voudaunen zieheu
uad sc-bickt den Mesrur mit dem Briefe ab.
Wieviei Leuie habt ihr bej eucb? fragt pJi.J.\
dicsen. Mein Hcrr ziihlt allein fiir Tausende,
ileilerschaaren braucht er zur Begleitung uicht;
warest du also iu nudereui Wabn, so komm
davon zuriick. Deber solche Rede lacht jener,
schreibt ablebneude und drohende Antwort und
Gcbickt Mesrur damit zuriick. Abu zeid best
den Brief, zerreisst ihn uud wirft die Stilcke
ami" -den. Boden. Ihr sollt sehen, sagt er, El-
gesm'.-wird mit seinen Heeren wider mich zieben,
ich aber werde, mit Gottes Hiilf'e, allein ihn zu
Schaudeu macben und ihm Todesverderben brin-
gen; von Eucb, den Emiren, verlange ich nichts
als dass ihr mich im Riickeu schiitzt, kiimpfeu
sollt ihr selbst uicht, ich -wer.de schon allein
mit, den Feindeu fertig. Am folgenden Morgen
brzieben die Truppen beiderseits die Wahlstatt;
die Emire Hassan und 'Assaf mit 20 000, die
Feinde mit 80000 Reiteru. Aba zeid kiimpft
mit. ( Jk-.d\, sein abgleitender Streich haut seines
Gegucfs Pferde den Nacken durcb, es fallt mit
dem Reiter zu Boden, seine Leute entziehen
ihn dem Todesstreich, zu welchem Abu Zfc v;< ans-
holt. Der allgemeine Kainpf wird am Abend
abgebrocben, beide Kfimpfer loben den Ibrigeu
die Tapferkeit des Geguers. Urn Mitternacbt
verkleidet sich Abti zeid nod geht mit MesrQr
in das Lager der Feinde: diesen l&sst er an
der Ecke desselben steben, dort soil er auch
bleiben; er selbst geht zum Zelt des Gesm, wo
er die Wachter sitzen siebt; er wirft ins Feuer
ein Betaubungskraut, dessen Duft sie zu Boden
wirft 1 Nun geht er ins Zelt, findet den Emir
schlnfen auf einem grossen Feldstuhl, daneben
eine Lampe; er kebrt die Sacben desselben urn,
legt ibm sein eigenes Scbwert auf die Brust
und schreibt dabei die Zeilen: Geffne die Augen,
an deiner Seite stebt kein Andrer als Aba zeid.
Sieb, ich babe dich in Handen, aber ich schenke
dir das Leben dies erste Mai: ein zweites Mftl
sei auf deiner Hut 1 • — Darauf kehrt er mit Mesrur
wieder beim. Als Gesm am folgenden Morgen
die Umftnderung im Zelte siebt uad den Zettel
best, wird er starr vor Schreck; er will die
W achter wegen ihrer Fahrliissigkeit bestrafen,
fiudet sie aber noch betaubt daliegen ; sie erhalten
eiu Gegenmitt el, darauf beruft der Emir seine
G rossen , erzahlt ibuen den Vorfall und 'All©
werden bedenklich; aber schon werden die Pauken
der Gegner geschlagen, so bricht er denn auch
mit seinen Reitern zum Kampfplatz auf und
kfimpft wieder mit Abfl ieid, wird aber von
diesem mit seiner Keule zu Boden geschlagen,
Seine Leute entreissen den Besinnungslosen dem
Feinde, setzen ihn auf ein Pferd und bringen
ihn in Sicherheit : der allgemeine Kampf aber
dauert bis zum Abend. Auf des Emirs Seite
sind 330 todt und 40 verwundet; die BenO
liassau und Bena temlm zahleu nur 1 Gefangene
und 4 Todte. Ihre Gefangenen befreit in der
Nacht Mesrar, indem er den Gefangnisswarter
und seine Kneehte todtsehlagt. Aba zeid und
die andern Emire sind flber die That hocherfreut:
(iresm aber gerath in Zorn, als ihm 6ein Diener
Gerlr ben gahman (qU^s.) meldet, die Gefan-
geneu seien fort, die Wachter erschlagen. Wieder
beginnt am Morgen der < Kampf und Aba zeid
kampft aufsNeue mit Gesm ben^UJl: dieser
fallt wieder mit seinem Pferde, dem der Gegner
den Nacken durchgebauen hat, und seine Leute
retten ihn v/ieder aus der Gefahr, setzen ibn
auf eiu anderes Pferd und bringen ihn fort :
die Uebrigen kampfen bis zur Dunkelheit. In
No. 9343.
GROSSE ROMANE.
4 IS
der Nncht lasst er seine Emlre und die der
Benu fezara zu sich bernfen; er berath mit
ihnen die sehwierige Luge: den Gegnern, und
besonders deu Bene hilal j sind sie nicht ge-
wachseu , Rache nehmen fur seinen gefallenen
Sohn |.jLc will er: was ist zu thun? Da schl>
der Fezarite qLts> ^j wLuto vor, die Gegner
anziigreifen und zu plnndern, so gut es gehe,
und die Konige der Benajj8*o1(l und Rome und den
Kfinig O^U^j/gxXjL.jjJt und Kfinig -jb^j^jiX^t
und K8nig SeiTerrfim und Konig Kelb'erram
um Hfilfe zu bitten. Dieser Rath gefallt; Mesrttr
aber, an der Thtir des Emir fJ«^-\ stehend, hfirt
Alles und theilt es dem Aba zeid mit. Dieser
schreibt einen Drohbrief an aJ*^-\, derselbe
antwortet in gleichem Tone und dass er bei
seinem Vorhaben, das jenem verrathen sei, bleibe.
Den Brief fibergiebt er dem Mesrur, der beim
Abschied ihm die Hand kfisst, zugleich seinen
Turban mit den zwei daran gesteckten Gold-
federn ihm vom Kopf reisst und zu Pf'erde
springend das Weite sucht. Sie verfolgen ihn,
er aber entkommt. Der Emir rfickt, wiithend
fiber die Schmach, sofort wieder ins Feld, auch
Abu zeid lasst die Seinigen vorgehen. Lass
mich heute mit dem Emir kampfen ! bittet Mesrar
ihn.— Du bistihm nicht gewachsen, ich ftirchte,
er schlagt dich todt, sagt Aba zeid. — Wenn
er mich zu Pferd in die Enge treibt, springe
ich ab und kampfe zu Fuss. — Aba zeid lacht
und lasst ihn ziehen. Wo ist der K5nig, wer
zeigt ihn mir? ruft Mesrfir. — Hier ist er, sagt
der Emir; aber, ffigt er alsbald hinzu, du hist
ja der Spitzbube, der mir den Turban gestohlen
hat, und nun willst du dich im Zweikampf mit
mir messen? Ich dachte, als ich dich sah auf
edlem Ross, du warest einer der Ritter. Sonder-
bar! deinem Herrn 1st wol das Kampfen fiber,
so dass er dich geschickt hat, ihn abzulosen! —
Mein Herr nimmt es mit 10000 auf: bist du
aber ein Mann, so versuch es mit mirJ — Nun
geht er mit der Lanze auf Mesrttr los; dieser
springt vom Pferde, springt um den Gegner
herum, ist bald vorn bald hinten, schlitzt dem
Pferde desselben den Bauch auf, Gre6m fallt,
seine Leute eilen herbei und entziehen ihn seinem
Gegner. Aub dem allgemeinen Kampf gehen
die. Bentt fiassan und die Benu temlm als Sieger
heryor : sie plundern die Zelte der Feinde, Mesrttr
besteigt wiedersein Pferd und nimmt 10 andere
Pferde mit sich. Ins Lager zurfickgekehrt ver-
missen die Sieger den 'Ajj&t und suchen nach
ihm: alsbald aber kommt er und bringt 5 ab«
geschnittene Kfipfe und 1 aufgezaumte Hand-
pferde mit sich. — Al6 der Emir Elgesfrn seine
Leute tiberzahlt, fehlen 24000 Mann, auch
seine 2 Sohne Salim und 'Azzam (|»Ufc). —
Tiefbetrfibt bricht er am folgenden Morgea auf
mit alien seinen Soldaten, um die BenQ £j>b&\
um Hfilfe zu bitten. Sie kommen in das Land
^UJ'y?- und begeben sich klagend und um
Hfilfe schreiend zu den Gezelten des Konige
JO>U qj VgjtXAgJ!. Dieser erfahrt von ihnen,
was geschehen ist, nimmt sie freundlich auf
und sagt dann: beim Messias und dem wahren
Glauben, ich will wider die Feinde ziehen und
ihnen nach Gutdfinken vergelten: die Benu hilal
haben mit den chri6tlichen KSnigen seit jeher
Handel gehabt! Er schreibt daher eofort an
Konig „jU ^ —O^Jf, an KSnig u^XJLgJi (den
romischen Degen) undlbn darab (den rSiBiechen
Hund) und fordert sie zu eiliger Hfilfe auf. Sein
Bote kommt nach der Stadt y^JwU^iXJl, tritt eia
bei K6nig ^vXa^JS, tiberreicht ihm den Brief
und sofort bewaffnet dieser seine Truppen und
ist bereit zur Hfilfsleiatung. Darauf geht der
Bote zu K8nig Wj^LJl^Ji in der Stadt »JU^s, der
gleichfalls bereit ist; endlich zu Konig Ibn darSb,
der ebenfalls seine Leute sofort bewaffnet iiad
ausrlistet. Nun kehrt der Bote zu seinem Herrn
vX>-U ^i ^vXAgJt zurfick. — Aba zeid aber
hat 20 Tage nach jener Pliinderung einen Traum,
der ihn erschreckt: das Waseer sei so gestiegen,
dass es die Erde bis auf einen kleinea Theil
bedecke, so dass die Menschen darauf ihre Moth
haben : da kommen wilde Thiere aus der Wfiste,
schlfirfen all das Wasser weg und die Erde
wird trocken wie zuvor. In Angst erzdhlt er
dem Mesrttr diesen Tx'aum, deutet ihn auch
zugleich auf die Menge der Feinde. Dana sagt
er ihm, er solle ausspahen, wie es mit den Feinden
und mit den zu Hfilfe gerufenen Konigen stehe,
wie zahlreich sie seien, welches Weges sie kommen ;
er selbst aber wolle mit den Benu Eassan und
Benu temlm zu den Benu hilal sich begeben
und sie dort ansiedeln, bis Gott ihnen Sicherheit
vor den Feinden verleihe. Konig Hasan nimmt,
als sie Alle ankommen, dieselben gfitig auf, weisfc
ihnen Wohnsitze an und Abu zeid muss erzahlea,
was vorgefallen ist. Einen Monat spater konimeD
3 Spielleute und noch ein Anderer an den Hof
des Konigs Hasan; sie sind aue der Gegend
von Elbacra, von den Arabern JjU-«sJ! w.e, und
heissen : «,^s, „U, Jjf uud »itsUj. Sie eingen d«.&
414
GROSSE ROMANE.
No. 9343. 9344.
Lob Hasans und seiner Emlre und werden von
alien reich beschenkt uud gehen fort, — Mesrur
wird indessen von den Bena selim ycrgebens
erwartet; er aber hatte sich, im Auftrage des
Abu zeid, aufgemacht und war in das Wftdi
der Knochen (fU3*J| (_gv>^) zwischen zwei hphen
Bergen gekommen. Beim Eingang in dasselbe
dachte er an das Wadl, wo sein Herr mit den
Geistem gekampft hatte und gerieth in Angst;
seine Beine schlotterten vor Angst und cr glaubte,
vomWege abgeirrt und in dasunheilvoUeGeister-
W&di gerathen zu sein. Er wollte sich auf-
raffen und ermaunen, aber die Krafte versagten.
Da betete er zum Elfiidr urn Beistand : sofort
fuhlte er 6ich gestarkt und spprnte sein Ross
in das Wadl hinein. Trotz seiner Lange von
10 Stunden galoppirte er durch dasselbe in
kaum 2 Stunden und dankte Gott inbriinstig
filr das Gelingen. Am Abeud kam er in das
Wadl .U*.., wo er Ansiedelungen von Araberu
antraf. Er ging auf eiu grosses Zelt los, wo
er rait Speise und Trauk erquiekt wurde und
die Auskunft uber sich gab, dass ert£»LLc heisse,
zu den Benu gemale gehore uud ein verlanfenes
Kameel suphe. — Bleib iiber Nacht hier, sagte
der Herr des Zeltes , wir wollen die Hirten
fragen, — Wie heisst du ? — Ich heisse
^/otjj-l w»Uj| ^j *>Ji,\j und gehore zu den Benu
roafizuip. — Ich sehe, ihr seid iu Aufregung
uud Augst: vvpher kommt's? -— Daher, dass
4 Ghristenkonige gegen die Bena .hilal im Auzug
sind; sie kommen mit 10 Corps, jedes zu
100000 Mann, und miissen jeden Augenblick
eintreffen; ihr Weg fuhrt sie fiber hier und wir
wollen sehen, dass wir Jemand finden, der die
Bena hilal zur Vorsicht ermahnt. — Sind sie
weit von hier? — 19 Tagereisen. — Er lasst
sich dieselben einzeln angebeq., erfahrt noch,
dass sie 30000 Reiter stark siud, dass Kund-
schafter ihnen Nachricht bringen und dass sie,
im Falle der Noth, den anziehenden Schaaren
aus demWege gehen, indem sie sich auf die
Hochflachen der Berge begeben. Als urn Mitter-
nacht sein Wirth Rasid schlaft, begiebt sich
Mesrar fort und reitet fast ohne Unterbrechung,
bis er nach der Stadt^y' kommt. Er schlaft
ausserhalb derselben, bricht dann auf und trifft
am Vormittag das Heer des <X>U ^ ^J^^l!
an. Er treibt sich zwischen den Zelten herum,
immer in Angst, dass die Bena .'fjtea- ihn sehen
und erkennen mSehten und dass dann sie ihn
einkerkern und sein Vorhaben misslinge. Er
betet also; die Nacht kommt, er stellt sich zu
dem Diener des Ktinigs Elheidabl ben mfigid,
und eieht in dessen Z.elt den Emir Elgedm,
ferner den (jtjiAo den Fezariten, den Emir
^UmsvaJI y^Us- . und die 4 christlichen Kttnige
sitzen und berathen; sie beschliessen, dass am
folgeudeu Morgen Seif errcm und Kelb erram
auf brechen und den Emir :: j*&£\ und seine Reiter
mitnehmen sollen; dass die ubrigen aber am
n&chstfolgenden Tage nachrticken, .we.il eonst
vielleicht Wassermangel unterwegs sie treffen
ktinnte. .—■ Mesrflr begleitet jene zuerst Auf-
gebrpcheneu; am Abend des 3. Tages geht er
bei einem grossen Zelt vorbei, worin die -■.■Ge-
faqgenen lnitgefuhrt werden; er bemerkt darin
den Ramalkunster U«£ ,^f gJUo und beschliesst,
ihn zu befreien. Er nimmt um Mitternacht
ejnes der angeschirrten Pferde, die daneben
gesteckte Lanze und das dabei liegende Schwert,
bindet es ausserhalb der Zelte fest, steckt die
Lanze und legt das Schwert daneben ; dann
kehrt er um, ersticht deu schlafenden Gefangniss-
aufseher und seine 3 schlafenden Kuechte, tritt
zu Calih'ein, weckt dieseu» lfist ihm die Fesseln,
nimmt ihu mit sich und bringt ihn zu dem
Pferde: nimm das Schwert und die Lanze und
reite davon und rette dich, sagt er zu ihm.
Er dankt ihm und kusst ihn und reitet davon.
Me8rQr aber eiltauch noch in derselben Nacht
von daunen, kommt Tags darauf zu Arabern
von den Benu ,»ljj> und biegt ab zu Raeids
Zelt. Sie umarmen sich und dieser fragt, ob
er jetzt sein Kameel wiedergefunden habe? Nun
sagt er ihm die Wahrheit, wer er ist und dase
er auf Kundschaft ausgegangen sei: die Feinde
sind hinter mir im Anzuge, sehet euch vor!
Damit sprang er wie ein Reh davon und lief
ohne anzuhalten, bis er zu den Bena hilal gelangt
war. Er eilt zum Zelt Hasans und berichtet, was
er erlebt und erfahren hat. — Schluss f. 28 b :
Abschrift vom Jahre 1261 6omada I (1845).
9344. We. 789.
28 Bl. FormBt etc. und Schrif t wie bei We. 787. —
Titelf.l": i^ l ^ a , yoJi\ i , g\J\ ^Lxi^^eJli
Anfang f. l b : j^Sg^X, Jj>, (J ixA\j U j^
c^o^ ^ v* & cr" <* J *^' ^
Unmittelbare Fortsetzung von We. 787.
AlsMesrQr seine Erzahlung beendet, gerathen
die Benu hilal in Aufregung und Sorge; auch
dieAnkunft des Ramalverstfindigen **&n ^ ^JUo
No. 9344.
GROSSE ROMANE.
415
und eein Bericht vermindert ihre Unruhe nicht.
Ale tkber die Feinde Nachricht auf Nachricht
einlauft, lasst Hasan, uuf Aba zeid's Rath, die
weithin weidenden Heerden zusammenbringen
naoh dem |>LiJJt^5C>t^ und dort nachtigen. Er
selbst aber geht mit MesrOr und den BenQQ^b* Jl
auf Kundscbaft aue; sie kommen zum i$*^'j
viA^xJ-! , dann lauft MesrOr ihnen vorauf zum
(5>>U^I \^lj» steigt dort auf einen bohen Hugel,
spaht bis gegen Mitternacht, yernimmt Pferde-
gewieher, geht darauf zu dem Anfang der Zelte,
geht auf das des Kdnigs Kelb erram los, steht
bei den Dienern dort bie Schlafenezeit, geht dann
in dae Zelt dee Kdnigs, bittet ale Fremder die-
sen um eine Gabe und reisst bei der Gelegen-
beit ihm die Krone yqm Kopf, lauft davon und
entkommt den nacheetzenden Verfolgern. Der
crzarnte Kdnig bestraft sie mit Abschneiden
der Hande; MesrOr aber kommt bei Aba zeid
an, flbergiebt ihm die Krone, erzablt ihm die
Geechiehte, die .ihn sehr heiter stimmt. Darauf
ziebt er mit seiner ganzen Schaar nach wbjjjvM^,
wo sie sich bis Mitternacht in Hinterbalt iegen
und yerbergen. Dann liberfallen eie die Feinde,
die sich dort gelagert und bringen ihnen grosse
Niederlage bei; Aba zeid nimmt den Kdnig
Kelb errQm gefangen und lasst ihm Arme und
Beine fesseln, Mesrflr aber nimmt die 3 SShne
des A^Ct, den ftp, ^JLv und f^Lw, gefangen
und ziebt sie an Stricken hinter sich her zu
Aba zeid. Mit ihren Gefangenen, deren Zahl
im Ganzen etwa 360, und mit grosser Beute
ziehen sie nun heim zu K6nig Hasan, der die
GefangeDen einsperrt, die Beute vertheilt. —
Der Verlust des Kdnigs und der 9000 Gefalle-
nen betrtlbt die Feinde tief und die Kdnige
klagen laut daruber, aber sie setzen ihren Marsch
gegen die Feinde fort. — Aba zeid aber mit
seiner Truppe wird schon am Tage nach seinw
Ankunft wieder vermisst, was aus ihnen ge-
worden ist, weiss Niemand. Hasan versammelt
daher seine Emlre und sagt: Aba zeid ist fort-
gezogen, um dem Feinde Abbrucb zu thun;
falgt ihr, die ihr hier zu Lande zurftokgeblieben
eeid, seinem Beispiel, vielleicht habt ihr Gluck !
— So bricht denn Zeidfin ben g&nim, ferner
Tawl (tgj-k) und Bodeir auf mit ihren Mannen :
bei Hasan bleiben 80 000 Mann zurttck. Jene
begegnen den Vorposten der Feinde und ver-
nichten dieselben, deren Zahl ein Corps von
100000 ausmaohte; sie sohleppen 4000 Ge-
fangene mit sich beim, darunter wjwm, den
Emir der Bena v^) den *JbLs>, Sohn des Kdnigs
Jo-U qj ,jvX*$M, ferner den fcSjl*, Sohn des
Seif errQm. Kdnig Hasan befiehlt, ihnen die
Annabme des Isl&m aufzuerlegen, im Falle der
Weigerung sie zu tddten. Da die Gefangenen
sich weigern, erleiden sie den Tod. -—Der
Kdnig Seif errOm versammelt seine Emlre und
theilt ihnen mit, er babe den Plan gefaest, an
den Kdnig der Araber, der Bena hil&l, zu
schreiben, um zu sehen, was derselbe wol yor-
babe und antworte. Er schickt also einen Brief
an Hasan ab, in welchem er, Herausgabe der
gefangenen Sdhne verlangt und sonst Bestrafung
androht. Hasan weist in seiner Antwort diese
Forderungen stolz zuruck; die Gefangenen seien
getddtet, gleiches Loos stehe ihnen selbst bevor
u. e. w. Diesen Brief tibergiebt er dem Boten,
zugleich aucb ein Geschenk von 100 Din&ren;
dieser lobt nun die Tapferkeit der Bena bil&l,
Einer derselben wiege Tausende der Gegner
auf, sie mdchten nur diesen den Garaus machen.
FOr diese gnte Meinung wird der Bote, Namens
(j«3»>ji^j* j^*ij belobt; er aber sagt: gebt es mir
schriftlich, dass, wenn ihr uueere Mannen be-
siegt und gefangen nehmt, ihr mir nichts thun
wollt. Da sagt Aba zeid zu Hasan: gieb
ihm den Freibrief; ich glaube fest, dass
er ein Moslim, kein Unglaubiger, ist; wenn
mein Ged&chtniss mich nicht trfigt, so ist es
zu udb kam am Tage des Kampfes mit Man-
mod, Sohn des Kdnigs Soleim&n des Phflo-
sophen. — Der Bote dankt ihm und lobt ihn,
dann verabschiedet er sich von ihnen. Darauf
trfigt Aba zeid dem MesrOr auf, sich zu er-
kundigen, wie es mit den Feinden steht. Er
sohleioht sich also an das Zelt des Kdnigs
-jUyi -yjOsAgJ!, wo sich Seif errum ein-
gefunden hat und mit ihm Plane zur Vernich-
tung der Gegner schmiedet. Von ihm erffthrt
er, dass seines Ohms, des Kelb erram, Sohn
von den Bena hil&l als Gefangener getddtet ist,
und vergieset darUber Thr&nen; auch sagt er,
dass er einen Spion ausgeschickt habe, um aber
den Stand der Sache bei den Bena hil&l zu
erfahren. — Sofort meldet nun MesrOr seinem
Herrn, was er erfahren, dass die Kdnige in
Angst und Sorgen sind und Spione ausschicken.
Aufmerksam geworden suchen sie nun nach und
machen den Spion ausfindig: vor Hasan ge-
schleppt, soil er den Isl&m annehmen; da er
den chrietlichen Glauben nicht aufgeben will,
413
GROSSE ROMAN E.
No. 9344.
wird er enthauptet. Mesrur wartet bis Mitter-
nacht, nimiut den Kopf, geht sum Zelt dee
Konigs Seif errum, und befragfc, was er da habe,
eagt er: das IbI der Kopf des Spions der Benu
hilal, den die Wachter des Elheidabl ben niaj>id
...... - ^
gefangen genommen und den der Kflnig hat
enthaupten lessen; er hat mir aufgetragen, ihn
an da6 Zelt des Seif errum festzubinden und
das will ich jetzt thun. Das ftihrfc er denn
aucb aus, dann aber macht er sich eilig aus
dern Staubc. Am nachsten Morgen wird der
Streieh entdeckt^ zur Strafe liisst Seif errum
die Wachter, 19 an Zahl, ktipfen, uur Einer
bleibf. iibrig, da znfallig Kbnig Elheidabl kommt
und Furbitte eiulegt; Schuld babe der listige
Diener des Aba zeid: dafilr wollten sie morgen
die Feinde angreifen, besiegen und bestrafeu.
In der That bezieheu sie mit Trommelsehlagen
und Musik den Kanvpfplatz; anch die Beuu
hilal rttcken dahin an. Dajjab betritt zuerst
die Wahlstatt uud kampft mit w^LjJt (—Seif
errum). Jener stieht das Ross seines Geguera
■zu Boden, so filllt auch sein Reiter, aber seine
Deute bringen ihn in Sioherheit; die Uebrigen
kampfen bis zum Abend. Am folgeuden Tagc
kampfen Abu zeid uud Elheidabl ben magid
mit einander; letzterem ergcht es ebeuso, wie
am Tage vorher dem Seif errum. Die Benu
hilal macheu 5000 Gefaugene uud verliereu
deren 70; Konig Elheidabl, von den Seinio-eu
wieder auf ein Pferd gesetzt, erbolt sich in
seinem Palast. Mesrur aber befreit wieder die
Gefangenen, iudem er siob fur ■■■den Dieuer des
Merwftn ben iy b_JI, des Emirs der Beuu fezara,
ausgiebt, den der Konig Seif errum schickt,
urn dieselben' zu holen; todtet dann anch noch
die schlafenden Wachter. Wiederum hebt der
Kampf am folgendeu Morgen an; Muc'ab ben
q\>J\, Bruder des Emirs Merwau, kampft mit
Zeidfvn ben g&nim: dieser nimmt ihn gefangen.
Der allgeuieine Kampf dauert bis zum Abend:
die Benu; hilal vermissen eine Anzahl hervor-
ragender Emlre, den Musa ben dajjab, Bedrau,
'Amr, den Bruder des Konigs Hasan, Eebl'a
ben posua, MoKeibar, den Sohn des Abu zeid,
'Ajjat, Malik ben (^^h, Mahrnud, Sohn des
wJjjmLuU!, und 20 andere. Da sie nicht unter
den Gefallenen sind, halt man sie fttr Gefangene.
Abu zeid will den Mesrur auf Kundychaffc
schicken, er ist aber nicht aufzufinden. Dieser
1st auf eigene Hand gegangen , hat den Ge-
f&ngnisswarter durch Vorspiegelungen in6 Freie
gelockt, ihn getfidtet, seine Kleider angezogen
und daun die andereu Wachter zur Rube fort-
geschickt. Als sie in tiefein Schlafe sind, todtet
er sie, bringt die Gefangenen aus ihrem Ge-
wahrsam und schickt sie heim. Er selbst kehrt
urn, Ktcckt die 3 Gefilnguiss-Zelte in Brand und
geht danu auch selbst zu den Seinigen zurilck;
er tritt in Hasans Zelt eiu, erzahlfc auf Befragen
seine That. Als die christlicheu Konice den
..■■■■ O ■■;■■■ ■
Brand der Zelte uud den Tod der Wachter
erfahren , kennt ihr Zorn keine Grenzen: sie
brechen v/ieder zum Kampf auf und Jols^j . SjJ *,
kfimpft mit Merwan ben ettofeil, dem Emir der
Beufl »j,3, fiillt uuter sein schwerverwundetes
Pferd und wird von den Seinigen mit eineru
neuen Pferde versehen ; sie kiimpfeu dann weiter
und Merwan wird von ihm zum .Gefanecnen
gemacht und deu Dienern tlbergeben. Das all-
gemeine Handgemeuge dauert bis zum Abend.
Die Benu hilal ziihleu 60 Todte, 20 Gefnngene,
daruuter Surflr beu iaid, Sa'ld und Musa'id,
Fadil ben rasid, ^U ^j .^Ui, Malimud Iben
soleimau elfllusuf, k^JLe., n^Xat , yilj" , _JoU ,
^jLj.5 qj a^aXs, Seiban, Sohn des Abu zeid,
Malik ben (^jh. — Wiederum will Abu zeid
den Mesrur auf Kundschaft schicken, er ist aber
uicht anfzutreiben, hat iuzwischen aber, uach
Todtung des Warters, die Gefangeueu befreit
und zuriickgebracht. In dem allgemeinen Kampf
des folgendeu Tages haben die Benu hilal
20 Todte uud JO Vermisste, die Fcinde aber
5300 Todte uud J 60 Gefangene. Diese solleu
getodfcet werdeu, bekebreu sich aber zum Islam,
alle bis auf Eineu, Numeus aS.U* ^ cjj_p».
Dieser lacbt seine Gonossen aus. Warum nimmst
du nicht den Islam an? fragt Abu zeid. — Was
soil ich damit? Ich bin eiu Reiter und eiu
Laufer schneller als dus Reh. — Was sa^st
du dazu, Mesriir? — Er lQgt. — Wenn du ihn
iiberholst, sollst du Sa'ida, die Tochter Musa'id's,
zum Weibe haben. — Mesrur, der zum Sterben
in sie verliebt war, spriugt in die Hohe, ktissfc
seinem Herru die Handc, und spricht: ist es
wahr? dann nberhole ich ihu im Laufe und
hatte er Flugel uud fioge dahin. — Nun giebt
er dem Garbu' einen Vor3prung, er uberholt
ihn, spriugt -Sber ihn weg und dergleicben, ohr-
feigt ihn, bindet ihn und schleppt ihn hinter
sich her, bis er mit ihm bei den Emlren an-
kommt, Da fallt jeuer ohnmilcbtig hin und
bekehrt sich , als er zur Besinnung kommt,
ebenfalls zum Islam. Mesrur aber geht ins
No. 9344. 8345.
GROSSE ROMANS,
417
feindliche Lager, hort Stimmengewirr nnd triiFt
eine Schaar, welche die Gefangenen grade zu
4fc den Zelten der Konige zur Hinrichtung fuhren
sol!. Geht schnell, sagt er, zu den Zelten,
dort richtet man den Sultan Hasan bin ; wenn
ihr euoh beeilt, so erhaltet ihr am Ende etwas
von seinen kostbaren Gew&ndern; gebt mir nur
den Strick, ich will euch diese Gefangenen
nachfflbren. Sie gehen also fort, Mesrflr aber
lost die Fesseln und befreit bo die Gefangenen.
Als die W&rter an Ort und Stelle erfahren,
dass sie getauscht worden, erfasst sie Furcht
vor der Strafe. Auf Veranlassung eines der-
eelben, Namens a.-Uj, der ihnen semen Traum
erziihlt, dass ein grosses Ungeheuer alle die
KSnige und Soldaten und Zelte verschlnngen,
sie aber als seine Freunde ^erschoni habe, be-
schliessen eie , sicb zu den Benu hilal zu be-
geben und den Islam anzunehmen: was sie auch
ausfuhren, 130 Mann an Zahl. — Als die
Konige alle diese Vorfalle erfahren, sagen sie
in Zorn und Missmuth: bringt una den Ramal-
schlager Q&lifi ben 'oqla her! Als sie nun horen,
dass auch der aus dem Gefaugniss befreit und
^ bei den Benu hilal ist, gerathen sie auaser eicb
und ziehen wieder zur Feldschlacht aus. AbD
zeid nimmt den WjXSL^JI (= Seif en-flm) gefangen
und ubergiebt ihn gebunden dem Mesrur. Der
allgemeine Kampf dauert bis zum Abend, der
Verlust der Benu hilal betrfigt 209, darunter
15 Gefangene, der der Feinde aber 1 1 030 und
40 Gefangene : diese nebmen den Islftuj an.
Am folgenden Morgen kommt eine Geoandtschaft
der christlichen Konige zu Sultan Hasan und
uberbringt einen Brief des Elheidabl ben magid;
er verlangt Herausgabe der Gefangenen, den
Zehnten von Hab und Gut, auch von den
Madchen jahrlich eine grossere Zahl, widrigen-
falle er mit Feuer und yernichtung droht. — Abfl
zeid, dem Hasan den Brief zu lesen gegeben hat,
zerreisst ihu und giebt stolz ablehnende Antwort.
Schluss f. 28 b :
(F. 1 3 b ult. : hier sind die herausfordernden
Verse des Elheidabl nebBt der Antwort des
Aba zeid fortgelassen.)
9345. Wc. 788.
33 BL Format ef». n. Bohrift, wie boi Wo. 787. —
Titel felilt
Aafang f.l*: (CjjjJ! J^ - /■&!*= »XS <J>\ j^b^
HAND8CHSUFTEN ». K. BIBU S3..
Unmittelbare Fortsetzung von We. 789.
Nach der Zurtickweisung der Forderungen
durch den Brief dee Abu zeid bietet Elheidabl
ben nazih (r-jU) einen Ttagigen WaflenstillBtand
an, damit die Soldaten sicb erholen kpnnep,
und schickt diesea Brief durch Simeon (^^s^w)
ab. Hasan giebt denselben, nachdem er ihu
gelesen, an A bu zeid, dieser an I)ajjab und die
ilbrigen Emlre. Der Brief gefallt dem Hasan j
Abu zeid meint: die Worte gefallen inir, was
dahinter steckt, ist ein schwarzer Anschlag.
Was kommen wird, sagt Hasan, weiss allein
Gott. Er lasst den Brief durch Bodeir alien
Soldaten laut vorlesen. Was antworten wir?
fragt Hasan. — Du hist ja einsichtiger : gieb
ihnen, stutt 7, eine Waffenruhe von 14Tagen.~
In diesem Sinne scbreibt ers seine Antwort
befriedigt den Elheidabl ben Dfizih. Aber El-
heidabl ben magid lasst den \^Ajnu .Lie hplen,
giebt ihm '200 Dlnare als vorlaufigen Lohn nnd
befiehlt ihm, den gefangenen Konig Seif errQm
durch List aus seiner Haft zu befreien: er
kdnne dann als Preis sicb erbitten, was er wolle,
und solle es bekommen. Nun verkleidet sicb
'Ajj&r, uimmt einen Ranzel auf die Schulter
und kommt als Bedewl und Handler QUae) zu
den Hurden der Benu hilal, und ruft seine
Waaren im Herumhaueiren aus ; in jedce Zelt
tritt er und Madchen und Weiber kaufen ihm
ab. Am 4. Tage kommt er in das Zelt des
Gefangenwarters ; innen sitzt ein Maun, an
Handen und Fflssen in Eisen geschlossen, auch
am Halse ein Ring; an der Thiir sitzt der Warter
und isst. Er ladet den Handler zum Mitessen
ein und erfahrt, da,SB Seif erriim hier einge=
schlossen gehalten werde. — 1st der da wirk=
lich Seif errQm? fragt er. Auf die Bejabung
der Frage geht er zu demselben ins Zelt, giebt
ihm einen Faustschlag ins Gesicht, dass Funken
aus seinen Augen spriShen, und schilt ihn
schmahlich aus. — Hast du keinen Funken
Mitleid, sagt der Warter, und Gottesfurcht, dass
du ihn so behandelst? Ich werde es dem Emir
Hasan sagen. — Nun, sei nur gut^sagt erin
Angst, nimm dieses Waarenpacket fur die Des«
nigenl — Nun, sagt der Warter, bleib uber
Nacht nur bei mir ale mein Gast; verweiie, ioh
will bloss das Abendbrot holen. Er holt dea
Essen fttr sie, holt dann das Essen ffir den
Gefangenen nnd stellt es vor ihn bin. Nub
essen sie, aber der BSndler rnhti nur wenig as,
er habe keinen Appefcit. — Darauf unterhaltea
53
418
GROSSE ROMANE.
No. 9345.
sie siqh noch bis tief in die Nacht, Jetzt gieb
mir etwas zu essen! 6agt der Handler. — Geh
nur hin und hoi dir etwns! — Er geht, stopi't
sich die NasenlScher mit Baumwolle, in Mandelol
getnucht, voll, streut betitubendes Pulver darauf,
ebenso auf das Feuer, das er umriihrt, und
stellt Speiseu vor den Warter hin. Nach dem
ersten Bissen fallt dieser um; auch Seif errum
fallt bin. Jeuen sticht 'Ajjur todt, diesen schntirt
er zusammen, tragt ihn auf der Schulter fort
und kommt glucklich bei Elheidabl mit ihm an.
Dort ldst er die Schnfire, nimmt die Fesseln ab,
giebt ein Gegenmittel, Seif errum niest, kommt
zu eich, sieht sich bei Elheidabl und erfahrt
nun, welche Mittel 'Ajj&r zu seiner Befreiung
gebraucht hat: dieser erh< Dank und reich-
liche Belohnung. — Am folgeudeu Morgen fragt
Hasan in der Versammlung seiner Emlre: wo
ist Seif errum? — Im Gefanguiss, sagt Abu
zeid. — Ich hatte fiber Nacht, sagt Hasan, einen
furchtharen Traum und furehte, duss mit Seif
errum etwas geschehen ist: sehet einmal nach! —
Man geht hin und iindet das Gefanguiss leer,
den Warter getodtet. — Erschrocken und be-
trtibt zugleich sagt Hasan: bringt mir den
Ramal-Deuter Qalih her: er soil uns sagen, was
dahinter steckt. — Er kommt, zieht seine Liuien,
setzt seiDe Punkte, rechnet und findet heraus,
was und wie sich die Sache begeben hat und
filgt hinzu, dass sie vor einem Ueberfall morgen
auf ihrer Hut sein sollen. —Von alien Seiten
erhalt er Dank fur seine Deuiung und wird
geehrt und reich beschenkt entlassen. — Die
Ruckkehr des Seif errum wird mit grossen Gast-
mahlen gefeiert; am folgeuden Morgen machen
sie einen Ueberfall auf die Bentt hilal, diese
aber, durch den Ramaldeuter gewarnt, leisten
Widerstand: ein allgemeiner Kampf entspinnt
sich, in dem Hasan, Abu zeid, Dajjab beson-
ders sich anszeichnen. Die Christen erleiden
eine grosse Niederlage und die Benu hilal machen
unglaublich grosse Beute, gehen dann am Abend
zu ihren Zelten zurflck: ihr Verlust betragt
309 Mann, der der Feinde jedoch 3070. Unter
den von den BenQ hilal Vermis6ten befindet sich
der Emir Zeidan und sein Brudersohn, der Emir
Mus&, und Selman, Bruder des Sultans Hasan,
und der Emir 'Auf und Mofaddal, Bruder des
Qadt Bodeir; ferner ,*£*£ und 'Ajjat und sein
Ohm *-*j, ji\. Ueber diese Verluste sind Alle
sehr traurig; da sagt Dajj&b : der Ausgang des
Treffens steht bei Gott, die Gefangenen aber
knun Niemand befreien als Abu zeid. Beruhige
dich, sagt dieser; so Gott will, werden sie Alle
frei werden. Nun verkleidet er sich in ein altes
cbristliches Weib und geht bei Nachtanbrucb
zu den Zelten und tritt in eine kleine Hiitte,
trifft darin ein Madchen und fragt: wie heisst
du? ■— Ich heisse Mob&reka. Er unterhalt sich
mit ihr, betaubt sie, bringt sie nm, zieht ihre
Eleider an, geht dann bei Abend aus und sieht
sich uberall um, wie es den Gefangenen geht.
Bei der Gelegeuheit begegnet diese Altc dem
Mesrflr, der da zwischen den Zelten herum-
lungert; sie nimmt ihn bei der Hand und sagt:
mein Sohn, was thust du bei Nachtzeit hier?
ich fiirchte, die WSrter thun dir Leides an,
komm mit mir ins Zelt! Mit diesen Worten
zieht sie ihn mit sich. Ihm wird die Sache
bedenklich, er geht aber doch mit ihr und tritt
ins Zelt ein. Da giebt sie ihm einen tuchtigcn
Faustsehlag ins Gesicht. — Was schlagst du
mich ? — Du Schuft, bist du nicht MesrQr Und
willst hier deine Listen (Iben zur Befreiung der
Gefangenen? — Du bist argwohnisch, Alte, —
Ja, das bin ich, bin auch dumm, du Ranke-
6chmied! — Nun holt sie Esswaaren, setzt sie
vor ihn hin und sagt: iss hiervon. Er aber
denkt: sie will dich durch Schlafpulver betauben,
du bist 6chon angekommen! und sagt: ich mag
nicht; willst du mich todten, so todte mich,
ohne dass ich gegessen habe. — Komm nur
und iss, ich will dir auch alle Gefangenen, wegen
deren du ja doch bier bist, befreien.— Ich
habe Scheu vor dem Essen, aber wenn du mit
isst, esse ich auch. So essen sie Beide; dann
sagt die Alte: bleib hier, ich gehe, die Ge-
fangenen zu holen und komme wieder. Als sie
fort ist, denkt Mesrur: wer weis6? vielleicht
holt sie Leute, mich einzustecken oder zu todten;
ich will lieber davon gehen. Dann aber fasst
er wieder Muth und denkt: wie Gott will 1 —
Wahrend er in diesen ErwSgunge.n befangen ist,
kommt die Alte mit den Gefangenen an. Komm,
Mesrur, geh mit deinen Gefangenen zurllck zu
d einen Leuten. Da kflsst eg der Alten Hande
und W an gen, ebeneo thun die Gefangenen, und
begeben sich dann fort. Abu zeid aber eil!
schneller als der Wind davon, geht in sein Zelt,
wascht sich, kleidet sich um, tritt bei Hasan
ein, wo eben die Gefangenen mit Mesrur an-
kommen. Dieser erzahlt nun seine Abenteuer.
Kennst du die Alte nicht? fragt Abu zeid. —
Wahrhaftig, nein; Gott moge ihr ihre Thafc
No. 9345.
GROSSE ROMANE.
419
lohnen; ohne sie hatte ich meinen Zweck nicht
erreicht; wenu ihre eine Hand mir auch einen
Schlag gegeben, hat sie mir mit der anderen
^ auch was Gutes gegeben. Abu zeid fangt an
™ zu lachen: deine Alte war in der That, sagt
er, kein Anderer als dein Herr, Abfl zeid. —
Da erheben alle Anwesenden ein lautes Ge-
laehter, Mesrur aber springt auf, kusst ihm und
Allen die Hande und sagt: nun verhelft mir
auoh dazu, dags der Emir Abu zeid sein Ver-
spreeheu erfulle, — Thu es uns zu Gefallen!
bitten ihn die Emlre. — Sehr gem, erwidert
Abu zeid, und sofort verbindet er ihn mit seiner
geliebten Sa'ida. Nun kommen die Knechte
von alien Stammen herbei, von iy&s>\ 40, von
Doreid und 'Amir 80 u. s. w., im Ganzen 1400,
tummeln die Rosse, schwingen die Lanzen und
kommen mit Geschrei zu der Zeltthur des Sultans
Hasan. Was ist los? fragt er. i- Meerflr soil
nicht allein heirathen, sagen sie; wir wollen
auoh. Hasan lacht, heisst sie getrosten Muthes
sein, lasst ihre Herren holen, spricht mit ihnen,
dann wird jeder Knecht mit eiuerMagd ehelich
verbunden und unter Paukenschall zu ihr ge-
- -fuhrt. — Als die christlichen Kdnige diesen
, Trommelschall hfiren, schicken sie Kundechafter
yfl aus uDd erfahren die Sache. Sie machen sich
nichts aua uns, sagt Elheidabl ben magid, furch-
ten uns gar nicht und denken nicht ansKampfenl
Als jedoch am folgenden Morgen die Christen
ins Feld rllcken, kommen auch die BenQ hilal
angezogen: plotzlich aber tauchen Reiter in der
Gegend des christlichen Lagers auf: jene den-
ken, dass die BenQ hilal von hinten sie uber-
fallen und sagen ihren Knechten : ruft den
Arabern zu: heute ist WafFenruhe! In Folge
dessen ziehen beide Theile wieder in ihre
Quartiere; jene Reiter aber warenVorlaufer der
Hiilfstruppen, welchj zu den Christen im An-
marsch sind: namlich Konig .OJj,\ und Konig
qUsJI j die Konige von Abessynien (KA^il)
und dem Sudan nahen herbei, jener mit 100000,
dieser mit 120000 Reitern, und werden, auf
der Strasse von «ola*9 heranziehend, am 10. Tage
eintrefien. — Damit aber die Benu hilal er-
fahren, was im Werke sei, muss Mesrur spio-
niren. Am Konigszelfce stehend h6rt er, dass
Seif erram mit 20 000 Reitern den Hiilfstruppen
£- entgegen ziehen will. Sie brechen sofort auf,
Mesrur zieht eine gute Strecke mit, geht dann
zu Seif errum, sagt ihm, er eei auf falschem
Wege, er wolle sie auf den richtigen bringen,
wo nicht hohe Berge und Untiefen sie aufhalten.
Er fiihrt sie also zu dem Pass des Berges jj^yM
und des Wadi j*&i\, lasst eie dort halten, um
zu sehen, ob dort auch ein Hinterhalt von Seiten
der Araber gelegt sei. Er geht, kehrt aber
nicht zuruck, sondern eilt zu den Bend hilal
uud theilt ihnen mit, wie die Sachen stehen.
Sofort bricht derQadl Bodeir mit 25 000 Reitern
auf, nimmt den Emir Zeidan mit, und begiebt
sich zum Wadi iS^aXJI, wahrend Mesrur auf
den Hilgel .dv^Qjt steigt und ausspaht; Bodeir
aber theilt seine Reiter in 4 Theile und legt
sie an verschiedenen Stellen in Hinterhalt. Da
Seif erram die Rilckkehr seines Fiihrers ver-
gebens erwartet, zieht er endlich weiter und
denkt, er werde erschbpft und in Furcht um-
gekehrt sein; am 3. Tage kommt er zum Wadt
JjaJUI; sein Vortrab wird daselbst uberfallen,
sein Wezir von Zeidan erschlagen, Bodeir selbst
kampft alsdann mit Seif errum, sohlagt seinen
Kopf ab, und die Feiude erleiden eine grosse
Niederlage; 400 Reiter von ihnen sind todt, 60
gefangen, wahrend die Bentt hilal nur 10 Todte
haben. Mesrar eilt vorauf, den Seinigen den
Sieg zu verkftnden, wahrend Bodeir erst spater
eintrifFt. In d«r Nacht nimmt MesrQr 2 Lanzen
und die Kfipfe vod Seif errum und von dessen
Minister, schleicht sich in das Lager der Feinde
und pfianzt die Lanzen mit den Kopfen zwischen
den Zelten der beiden Elheidabl auf und kehrt
unversehrt zuruck. Als die KSnige am folgenden
Morgen die Lanzen mit den KSpfen erblicken
und die Kopfe erkenneD, sind sie erstaunt uber
die verwegene That und erztlrnt und schreiten
sofort zum Aufbruch und zum Angriff. Auch die
Bentt hilal beziehen das Schlachtfeld. Zuerst for-
dert Elheidabl ben magid den Sultan Hasan zum
Zweikampf: dieser hautjenem den Kopf ab; aber
sein eigenes Pferd ist vom Gegner durchgestochen
und hingefallen , so dass er selbst zu Boden
geworfen ist; seine Leute aber drfingen sich
um ihn und geben ihm ein anderes Pferd. Der
allgemeine Kampf endet mit der Niederlage der
Christen; die BenQ hilal machen grosse Beute,
haben aber keine Gefangenen, da Abfl zeid ihnen
geboten, Keinem Gnadezu gewahren, sondern
Alle niederzumachen. Sie selbst haben 400 Reiter
in diesem Treffen verloren, die Christen aber
9000, darunter die S6hne des Konigs Elheidabl
ben n&zih und die 1 Wezlre und ihre 22 Sonne.
K6nig Elheidabl selbst ist verwundet und wie
die anderen hochst niedergeschlagen ; er sucht
53*
420
GROSSE RQMANE.
No. 9345.
emeu 10 t&gigen Waffenstillstand nach und
erhalt denselben. — Abu zeid bat indessen den
Mesrur au6geschickt, um auszukundschaften, wie
es mit den heranziehenden Hulfstruppen der
Christen 6tehe. Er geht daher verkleidet in das
feindliche Lager und hort das Gesprach ver-
schiedeDer Gruppen an. Von den verbundeten
Tr.upp.en, faeisst es, ist -immer uoch kerne Nach-
richt. Warea sie bloss erst da, sagt ein . Anderer;
Eiit den J3enu hilal ist sonst nicht fertig zu
werden. Drei von imneren Konigen sind todt,
der 4. verwundet. Wenn die Konige der heran-
ziehenden Truppen wtissten, wie es hier steht,
mSchten sie tiberhaupt wol nicht kommen. —
Von anderer Seite hort er, dass sie jetzt in
_.L*jJI sich befinden uud morgen iD &_^>LaJt
aakommen, das6 letzteres fur eiiieD rttstigen
Fussganger 6 Tage eutfernt sei, Mesrur schleicht
sich weg und eilt dann nach Krai'ten fort; bort
bei Nacht Mrmende SticnmeD, geht nfiher, sieht
Feuer angezflndet, steigt auf eine -Auhohe bis
Tagesanbruch, sieht vor sich ein Lager, steigt
herab und fragt -'sich durch nach den Zelten
der KSnige. Er giebt sich aus fiir den Boten
dee Jionig6 Elheidabl und gebt, nachdem er
aich beilauh'g erkuudigt, wer von den beiden
Konigen das Meiste zu sagen habe, zu dcm
ZeJt des angesebeneren Enuo'man. Mit zierlichen
Redeiisarten, die denselben von vornherein fur
ibn einnehmen, erzablt er, dass sein Herr, Konig
Elheidabl, ibn geschickt habe, damit er ibnen
als Wegweiser diene; er habe die gestrige Nacht
auf dem Hiigel zugebracht und von da aus am
Morgen an den Zelten geselien, dass sie scboa'
verirrt seien; der Weg, den sie jetzt einschlagen,
sei sehwer gangbar, nur Ginnen und v/ilde Tbiere
benutzten inn, Vor euch, ffigt er hinzu, liegt
das c^LJI 150I3, durch das konnt ihr in eineni
Monat nicht durchkornmen, ihr kommt darin
una. Wie heisst du? fragt Elmond'ir. — Mein
Name ist ohy — Und du sollst uns fiihren,
dazu hat dich dem Herr hergesandt? — Ja,
wenn es euch 60 beliebt. — Auf sein Y/ort bin
breebeu sie nun -auf unter -seiner Fuhrung. Sie
kommen zuin Wadl |.U«J.t, wo sie nachiigen,
dann zum Wadl Ibrahim, wo sie wieder ihre
Zelte auf'schlagen. Hier bleibt, sagt er zu den
Konigen : gest&ttet tnir, dass ich zu den Konigen,
meinen Herren, gehe, ihnen Nacbricht von euch
bringe und sie herfuhre, dass sie mit, ihren
Beeren zu euch stossen. Sie geben ihm Urlaub
and sprechen ihm auch noch Muth zu: dann
geht er fort und eilt, so schuell er kann, zu
Abu zeid, dein er von alleni Vprgefallenen
Bericht erstattet. Nun bricht die6er sofort mit
alien seinen Mannen, im Ganzen 90000 Reitern,
auf; in seinem Gefolg ist 7 Ajjat. ' Um Mittag
tranken sie am Teich QX*J-\ ^xi) ihre Pferde,
halten ihr Gebet, dann gehts weiter bis zum
Abend, wo sie zum Teich ^Ufct.s» ^j>>.£ ge-
langen. Endlich kommen sie zum ^i-d! 15^?
wo sie Halt machen. Gefangene macht ihr
nicht, sagt Abu zeid, soudern schlagt jeden,
der sich ergeben will, zu Boden. Dann theilt
er sie in 4 Haufen, stellt im Osten den Emir
'Auf, im Westen <len ^jXA^jft, nftrdliih den
&S&4 qj ^aac auf, wahrend er selbst sich ettdlich
mit seinen Haufen tiufstellt, und scharft ihnen
ein, dass eie nichts 1 weiter reden solleo als:
hussah, hussah! Darauf ttberfallen sie die.Feiude,
Abii zeid verrichtet Wunder der Tapferkeit uud
im Zweikampf haut er dem Konig Enno'rean
den Kopf ab; der Emir Lf iiU J! „Jw.' schlagt
den Konig Elmond'ir zu Boden. Darauf fliehen
deren Truppen; Aba zeid eetzt ihnen nach und
schliigt sie zu Boden, von Sonnen Aufgang bis
AbeDd, und macht unermessliche Beute. Der
Rest der Feinde fltichtet von dannen; die Sieger
aber mit ihrer Beute kehr^n heim, Mesrur
kiindigt ihren Sieg und ihre Ankunft clem zurfick-
gebliebenen Hasan an, und am 3. Tage trifft
Abu zeid mit seinen Reitern und mit der Beute
ein. Letztere wird vertheilt und in flottem
Leben verbringen sie mehrere Tage. In Miss-
muth aBer, Angst und Sorgen verbringt EK
heidabl auf seinem Schmerzenslager die Tage
und die Nachte; er -allein. ist von den Kfinigen
am Leben geblieben , viele Tausende seiner
Reiter sind gefallen, mit Trauer und in Thraneii
sieht er der Zukuaft entgegen. '■■— In Liebesr
weh .klagt dagegen 'Ajjat um seine achone aber
feme Rlma und wirft sich, wie ein Truukener,
zu Boden. — Als Hasan am folgenden Morgen
VersammluDg seiner Emlre und GrosBen abhalt,
kommt ein Bote von Seiten der Christen und
bittet um Wafienstillstand von 7 Tagen. Deraelbe
wird bewilligt und der Bote kehrt heim. —.Da
ruft Abu zeid den Mesrur. Du musst dich
erkundigen, was ee fflr eine Bewandtniss mit
dem W affenetillstand hat,. Er geht ins feindliche
I-iager, kann aber von den gemeinen Soldaten
nichts erfahren. Unverricbieter Saclie umkehren
mag er nicht; in Verlegenheit dastehend sieht
er einen MSnch zu Pferde mit groosem Gefolge
No. 9345. 9346.
GROSSE EOMANE.
421
ankommen. Er sehliesst sich demselben an;
der Mouch, ^t-REj mit Namen, geht in den
Dlwfin," er selhst h.leibt draussen an der Thiire
6tehen. Ich biu in grosser Verlegenbeit und
Noth, sagt der. Konig, denn ich babe emeu
Traum gehabt und du musst ihn mir deuten.
Nun befragt der Mooch das Ramalspiel und
giebt ihm Antwort, die damn a-uslauft, dass er
den Islam annehnuen werde, wie auch er selbst
Bekenner des Islam sei. Gleich nach diesen
Worten fjillt der Monch leblos bin. Der Konig
bedauert den Fall und lasst ihn bestatten. Mesrur
aber stiehlt ihn bei Nacbt und tragi ihn auf
dem Riicken ins Lager der Benu bilal. Wen
hast du da? fragen ihn die Wachter. — Einen
Todten! bleibt hier, ich will meiaen Herra. be-
nachrichtigen. Mit weinenden Augen erzahlt
er ihm den Fail; ich wollte doch gem, sagt
er, dass er als Moshm bei seinen tapfern Giaubens-
geuosscp bestattet werde. Sie begraben ihn,
speisen die Armen. Dana begeben sie das unter-
brocbene Hochzeitsfest des 'Ajjat mit der Rima.
Nach 8 Tagen hebt der Kampf wieder an;
Hasan und Elheidabl kiimpfen mit einander;
letzterer, der mit seinem schwerverwnndeten
Pfeyd zu Boden gefallen ist, wird gebunden ond
den I)ienern iibergeben, die Christen werdeu
vollig besiegt, manche fliehen bei Nachi-dayon,
die Gefangenen nebmen den Islam an, iiber
9000 Mann; die Zahl ihrer Todten betragt iiber
10O00. Die ..Benu bilal haben 413 T.odte ver-
loren, Jhxe Beute ist unermesslich. Am 3. Tage
bekennt sich Elheidabl zum Islam, wird be-
scbnitteu, erhalt den Narnen ^l^lc. Was aber
die Benu fezara und Al qatlian und Benu gesm
anlangt, so batten sie sich schon vor diesem
Trefien berathen , dass sie ihrer Wege gehen
und ee abwarten wollten, wie die Benu bilal
mit den christlichen Feinden fertig wilrden : denn
bis dahin batten die Christen ja stets den Kttrse-
ren gezogen. Dann wollten sie, wenn jene wieder
den Sieg da von triigen, sich in ihren Schutz
begeben unci das, was sie tiber sie bestiromen
wiirden, leisten und tragen. Sollten aber die
Christen siegen, bo konnten sie ja umkehren
und sagen: wir wollten den Benu bilal den
Weg verlegen, damit aie nicht davon fliehen
konnten. Sie ritten daher bis zu den Grenzen
von iNegd fort, blieben 5 Tage weg und er<v-
bielten am 6. die Nacbricht von der ganzlichen
l^iederlage der Christen und der Bekehrung
des Konigs und der Anderen. Da kebrten sie 1
urn und baten AUe, in em Sehutaverhsltmss
von Ahuzeid nnd Hasan aufgenommen su.werden.
Dies wurde ihnen gewahrt, ibre Gefangenen
freigegeben und ihnen freigestellt, dort zu bleibea
oder in ihr Land zu zieben. pa sagten sies
unsere Heimat ist Eampf und Liebe zur Heimat
entspringt aus dem Glauben. Kachdem sie
einen Moriat verweiit, baten sie Hssan .ues ;Er»-
laubtdss, fortziehen eu durfen; dann yerab-
schiedeten sie sich von Hasan und den Emlren
nnd zogen ihrer Hei mat zu. Die Benfi biisl
aber blieben in ibren Wohnsitzen in Frieden
und Qicberheit.
Schluss f. 33 b : qaa^I ^.jiLfcjt t i i 5 >Xs3 .(*%$&
Abfichrift voni J. r,!6 Vi8S6-
2M6» We. 790.
18 B), 4*°, 17—19 Z. (23 >< if.; !7'/s— 18 X 13 csn ). —
Zuntand: xiemlioli gut, doch ziaoilioh su kviliing einige
Blatter lose und aeolt f.S fshkn otwa 6 Blfttter. — P spier:
polblich, ettsrk, etwaa glatt. — Einband: Pappband mit
Ledorruckofl. — Titol f. 1*:
n
(,
is; 1
§Ji5
An fang f. l b : L/^s^ij tjysJS q.© ^ L $&&
S$& ^.U qUj ^.e yUjJi f *JiX9 K % ,.j^ fcil 1,3^}^ «3^. . • -
■Vor -langen Jahren ■herrschte, zur Seit der
Benfl bilal, ac den Grenzen von Negd ein.Emlr.
Bodeir ben ragib. Eines Jabres irai eine ge-
waltige Hungersnoth ein : da betrachtete er aein
Weib, die hiess Elfanza und war von unver-
frleicblicher Scbonheit, und er dacbte bei Gicb:
ea giebt kein schoneres Menschengebilde »1q eie,
aber sie leidet unter dem Mangel. Als er sie
dann nach einiger Seit wieder ansab und fand,
dass'ibre Gesicbtsfarbe blass geworden, eagte
er zu ihr; lass una auswandem. zu deinen Ver-
wandten, der Nothstand hier ist zu grogs. Da
weinte sie und sagte: lieber Mann, wenn ich
zu meinen V erwandten gebe, warden sie .Gages :
als ea dem Bodeir gut ging, sahen -eie. uns nicht
an und besuchten una nicht, nun es ihnen aber
Jknapp geht, kennen sie una. — Was uollen
wir denn aber anfangen in dieEer Noth? fragts. .
er. — Hab Geduld, sagt eie; Geduld ist der
Schlussel zur Freude, Die Noth muss ja einnial
aufhoren und beesere Tage kommen. -Morgea
frtih bricb auf zu. Zeid ben ,»,L# f w: er ist fur
422
GROSSE ROMANE.
No. 9346.
einen edlen Emir bekaunt: ich aber xril\ Gott
bitten, uns in seinen Schutz zu nehmen. —
Ihm gefallt der Vorschlag; bei der Abreise will
sie ihm noch einen kleineu Vorrath Getreide
mitgeben, er aber lehnt es ab. Mir geniigt das
Gras auf dem Felde, die Pfiitzen am VVege
stillen meinen Durst, brauchdu das Getreide
fiir dich ; du sollst von mir nicht eher etwas
h&ren, als bis ich kommeu und dich von deinen
Verwaudten abholeu kann: ich bin besorgt,
dass man deiner Schonheit nachstellen wird. —
Geh getrost, sagt sie, und lass mich iu Gottes
Hut : ich liege, keiue Furcht. Weinend nehmen
sie von einauder Abschied. Mir ist das Leben
eine Biirde, solauge du fort bist, aber es ist ja
Gottes Wille, sagt sie. — Er reitet fort und
kommt in Zeid's Laud. Dieser ist grade auf
der Jagd in _-JI J-*> nnd im Wfidl ^IjiXAJI,
und hat 1000 bepanzerte Reiter bei sich. Jener
reitet uuu herum, ihu aufzusuchen, und wird
seiner ausiehtig. Er bemerkt ihu auch, ruft
seiueu Wezir Ridwan herbei und sagt: dort
kommt pin Reiter des Weges auf uns zu, frag
ihu: wolier? nud wohin? Sollen wir ihu unter-
stiitzen, weil er iu Noth ist, gut; ist es aber
eiu Feiud, so todte ihu uud nimm ilnn Pferd
uud Rustling ab. Der Wezir reitet hin uud
f'rajrt : Waudersinanu, vou wannen kouimst du
und wohin willst du? — (Hier, nach f. 3, ist
eiue Liieke vou ctwa- 6 Bliittern; s. uuten.)
Da sieht Bodeir Leiehnauie mit abgehaueneu
Kopfeu liegeu uud sagt: Anfaugs dachte ich,
Elfauza ware vou ihren Verwaudten geholt;
aber weshalb hat man diese Leute getodtet?
Rathlos stelit er und weiut, sein Dieuer Falilm
(**£J) aber bittet ihn, sich zu setzen, er wolle,
das Raiual betrageu, was dies Alles zu bedeuten
habe und wo Elfauza gebliehen sei. Er fiudet
Iieraus, dass sie gesuud sei uud nichts Biises
ihr widerfahreu sei. Eiu gewaltthiitiger uud
tapferer Emir, f.yJi .o J*-i-=- mit Namen, habe,
sie geraubt uud die Leute., welche sie vurthei-
digt, uiedergehaueu. Alleiu kounc er gegen ihu
nichts inaction, or miissc sich zu dessen Vetter,
dein braveu Kiiuig JJoas- t J > Aj-\, begeben, uud
dessen Beistaud erbitten. Sie begeben sich zu
ilnn, h'nden freuudliche Aufuahme, Bodeir' klagt
sein Leid, Elgallll sagt ilnn Hulfe zu. Zuvor
aber sehrcibt or au Ibn qadim, die geraubte.
Frau herauszuge.ben, der aber lehnt die Auf-
forderung entsehiedeu ab. Nun brieht jener mit
90000 Maun auf und kommt in sein Land. —
An dem Tage, an welchem die der Elfauza
gestellte Frist abgelaufen war, kommt Ibn qadim
zu ihr und erzahlt, dass Elgallll und Bodeir
ihn angreifen werde, zur Strafe fur den Raub,
den er an ihr besrangen; er werde aber die
DO /
Feinde erschlagen, vor alien den Bodeir; sie
aber solle sich nun nicht lauger strauben, sondern
sich ihm ergebeu. — Sie legt sich nun auf
List uud heuchelt Freude, sagt aber : sehr gem,
aber nicht eher, als bis du inir den Kopf des
Bodeir briugst. Eine Frau darf uur eiueu Maun
habeu, eiu Mann kann sich 4 Fraueu nehmen
und Sklaviuueu dazu. Daun aber bin ich ledig
und du kaunst die Ehe mit mir eiugehen. Du
sagst ja, dass du mich liebst, so thu, was ich
wiinsche; wo nicht, tSdte ich mich, sobald du
Hand au mich legst. Er verspricht, ihr den
Kopf Bodeirs zn bringen, und ihren Wuusch
zu erfulleu. — Nach 5 Tagen erhfilt er dnrch
Kiiudschafter Nachricht, dass Elgallll augekom-
meu sei. Er zieht ihm mit 80000 Mann cut-
gegeu. Nuu fordert Bodeir ihu zum Zweikampf
und hort aus dem Haufen der Weiber heraus,
die den Ibn qadim in ihren Sanfteu begleiten,
die Stimme der Elfauza, die ihn zuin Kampf
gegen die Feinde erinuutert. Aber zum eigeut-
licheu Zweikampf kommt es nicht, sondern
Bodeir kilmpft mitten in den feindlichen Haufen
uud schliigt rechts und links Feinde uieder, so
dass von seiner Hand allein 100 fallen. —
Erhole dich vou der Austrenguug, ruft ihm
Elgallll zu, uud betritt nun selbst den Kampf-
platz, kiimpft uud fiillt vou der Haud des Ibn
qadim. Daiauf fliehen die Seinen, Bodeir bringt
sie, von *;^s uuterstiitzt, iu den Kampf zurtlck;
so leisten sie Widerstand bis zum Abeud, ilicheu
danu aber doch. Nun inacht sich Bodeir, auf
Fahim's Rath, auf zum Emir wJJU ^ yi«, der
sie sxl'iti<x aufuimmt und dem er seine Geschichte
erziihlt uud den er uin B e ist Jlu d bittet. Er
safft ihm -Hiilfe zu, schickt seinen Sohu !*>.)
init eiuein Brief an Gemil ben qadim ab, uud
triijrt ilnn auf, Elfauza zu holeu. Er nimmt
1000 Reiter mit und bcfiehlt ihneu, Jedeu, der
ihnen iu deu Wng kouimt, zu todteu. Endlich
kommen sie in Geinll's Gebiet^ er schickt den
Brief durch eineu Reiter an Geinll, mit dem
Auftrag, nur init Elfauza zuriickzukehren. Der-
selbe sagt bei Ucberreichuug des Briefes: gieb
mir Elfauza heraus! Er aber sagt: deinen Brief
lese ich niclit und Antwort gebe ich nicht: uun
geh, ich todte each allzusainmen und Saqr mag
No. 9346.
GROSSE ROMANE.
12 a
thun, was er will. Als DaBll diese Antwort
erhiilt, rnft er: nehmt Gemil's Heerdenl — Sie
erbenten dieselben und Gemll reitet, auf die
Nachrieht davon, sofort mit 5000 auserle8enen
Reitem ihnen nach. Sie kampfen mit einander
vom,Morgpn bis ziini Abend, 1000 Reiter fallen
auf Gemil's Seite, 100 von deuen des DaBll. Den
Saqr aber traumt, ibm f'alle der Siegelring vom
Finger. Ergchreckt fahrt er auf und spricht zu
Bodeir: befrage schnell das Ramal! Ich kann
nicht, aber mein Diener versteht's. Sofort Bieht
dieser nach und sagt ihm, in welcber Lage sein
Sohn sich befiode. Brich sofort mit 50000
Reitern auf, sagt Saqr zu Bodeir und komm
meinem Sohn zu Hfllfe, ich komme mit dem
flbrigen Heer riach. — Bodeir bricht schleunigst
auf, findet den Kampf im Gauge und Dafiil
verwundet; uun greift Bodeir mit seinen Haufen
an und kampft tapfer bis Sonnenuntergang, dann
weicht er zurilck. Da aber kommt Saqr an,
fordert den Gemll heraus, nach heftigen Wechsel-
reden kampfen sie, und Gemll fallt, von einem
Lmnzenstich durchbohrt. Saqr's Reiter stiirzen
sich auf die Feinde, diese flieben und Saqr
macht grosse Beute. Bodeir erbeutet die Sanftc
Elfauza's, bringt sie auf einen HOgel und ale
Saqr zu fhm sagt: warum maebst du keine
Beute? antwortet er: meine Beute iet Elfauza,
ich bin die ihrige. Saqr tritt zu Beiden bin,
sie danken ibm und wiinschen ihm langesLeben;
kaum hat er aber Elfauza einen Augenblick
gesehen, als er sich iu sie verliebt und zwar
mit so starken Geftthlen, dass er fast vom Pferde
fallt. Nun beschloss er, heimlich den Bodeir
um seine Geliebte zu bringen. Sie kehren zu
dem Stamm zurtick und Saqr sagt: gebt ein
Drittel der Beute an Bodeir, der Elfauza zu
Ehrenl Dann spricht er mit Bodeir: ich habe
eine Tochter Namens Dorra, ich will dir damit
eiD Geschenk machen und du heirathest sie
noch heute. Saqr's Absicht aber war, den
Bodeir auf solche Weise allmalig von Elfauza
zu trennen, um sie selbst zu gewinnen. Bodeir
aber dachte an die Heerden, die er unter Auf-
sicht seiner Diener zuriickgelassen hatte, und
sprach mit Fahlm von seiner Absicht, sich zu
denselben zu begeben. Thu das nicht! sagt
dieser; der Konig hat Absichten auf Elfauza
und will dich aus der Welt schaffen: scbick sie
vielmehr bin, dass sie sich fur all seine Gttte
bedankt: wir wollen dann sehen, welche Ant-
wort er darauf giebt. Dieser Rath gefallt ihm;
Elfauza geht hin und bedankt sich. Da merkt
Saqr, dass sie fortgehen wollen, oboe dass er
seinen Zweck mit Elfauza erreicht hat. Er sagt
also zu seinen Leuteu: eeht, dieser UndaDk-
bare, filr den ich Vermdgen, Pferde, Soldatea
hingeopfert, um dessen willen ich einen Ver-
wandten getodtet habe, hat nicht Luet, selbst
Abschied von mir zu nebmen, sondern schickt
seine Frau dazu : steckt sie ins Gefangniss, ich
habe mit ibr und ihrem Manne abzureebnen.
Sie. steckten sie also ein, Bodeir aber wartete
auf ihre Riickkehr. Endlich ging er aus, sie
zu suchen : sobaJd Saqr seiner ansichtig wurde,
lie68 er ihn einsperren und durch Wachter be-
wachen. Fahlm, vor Schmerz darttber ausser
sich, betet um ihre Rettung. Sofort fallen ihm
die Ketten von den Uanden, er macht sich aus
dem Gefangniss frei, zieht seinen Herrn, wfth-
rend die Wachter schlafen, nach sich und zieht
ihn ins Freie. Wohin flihrst du mich? — Komm
nur, bin zu Zeid ben U»yi. — So flieben Beide
und kommen zu Zeid. Fahlm eilt vorauf, findet
diesen schlafend und weckt ihn durch Kitzeln
an den Fusssohlen auf; er fragt, wo hast du
Bodeir gelasseu? erf&hrt dessen Geschichte und
ruft: die Edelsinuigen eind ausgestorben ! —
Indem kommt Bodeir in traurigem Zuslandf
an; Beide umarmen sich, er starkt sie durch
Speise und Trank, dann ruft er sein Heer scbuel).
zusammen und schickt mit seinen Briidern Napir
und Naccar die Vorhut von 30000 Maun auB,
wahrend Bodeir mit ebenso viel Mannen nach-
rtickt. Saqr liberfallt die Vorhut und macht,
die Meisten nieder im Dunkel der Nacht. Bo-
deir kommt mit seinein Heer, sammelt die
Fliichtigen, Saqr etellt sich ihnen eutgegew,
wfihrend zweier Tage kampfen sie, dann kommt
Zeid mit dem Heere, da flieht. Saqr in die Stadt
und verechliesst deren Thore. Da Bchreibt ibm
Zeid : und sollte ich ein ganzes Jahr hier vor der
Stadt liegen, ich werde dich gefangen nehmen,
du Hund von Araber, und Elfauza dir abnehmen.
Erst handelst du edel und daun gemein. —
Zeid zerriss die ablebnendeunddrohendeAntworfc
und der Krieg begann am folgenden Morgeu
aufs Neue. Bodeir reitet in die Schranken;
Elfauza, in kostbarer Sftnfte der Schlacht bei-
wohnend, sieht ihn und ruft: sei heute tapfer
mehr als je! rette mich aus Feindes Hand,
tranke die Feinde mit Verderbenl Saqr aber
hatte vor langerer Zeit Elfauza auB dem Ge-
fangniss holen laosen, sie aber hatte sich seiner
424:
GROSSE ROMAN E.
No. 9346. 9347.
Ciwehri: warte uoch einen Monat, wenn ich
(hum von Bodeir uicbts hore, thu mit tnir, was
du willsf, aber lass Gewalt, sonst tddte ich
mieh. Gut, sagte Saqr, noch 31 Tage Fristl
Uin die Uiilfle des Monats aber kamen die
Vorposten, die er besiegte, wahreud Elfauza in
ihrer Siiuflc dem Kainpf beiwohnen musste.
So werde ich audi den Bodeir niedermachen,
hattc or sich geriihint. Aber Bodeir war bei
deu Vorposten nicbt, er liess ihn aufsuchen,
aber seine lteiler faDden ilm nicht uud kehrten
mit leereu Iliinden znriick. — Nun aber, als
Eiraii7.n ilin 7.1U11 Kampf auf'euerte, stttrmte er
in das feindlidie Hecr hinein mid machte iiber
'2000 Miiuu uieder. Der Abend trennte die
Hccre, Zeid bcwunderle seine. Tapferkeit. Als
cr aber aiich am folgcudeu Tage kampf'en
vi'ollle, hiell dieser ilm duvon zurilok und kiimpfte"
selbsi so tapfer, dass Keiuer inehr ihm Stand
halteu wollle. Da sagte Dalill, Saqr's Sohn:
ich will mit ihm kiimpfcn uud ihn todlen, und
ritt in die Sehrankeii. Wo ist dein Vater? rief
Zeid. Ich vertrete ihn, war die Antwort.
Wiitlieud stftrzt Zeid sich auf ihu und uimmt
ilm uach tapi'erer Gegenwehr gefangen uud lasst
ihu biudeu. Das sieht Saqr, steigt vom Pferde,
gehi auf Zeid los und bittet inn Gnadc filr
t.einen Sohu. — Wo hast du ineine Brilder
i^fioir und Nacpar gelasseu? — Saqr schweigt,
sie waren ini Tretfen der Vorbut gefullen. Da
sagt Zeid: Gleiehcs uin Gli-iches! uud haut ilnn
den Kopf ab, reitet «ii Dalill uud schlilgt ihm
den Kopf ab, danu stfhv.t er sich auf seine
Haufen, ebeuso audi Bodeir, macheu die Meisten
uieder, die. Ueluigeu fliehen. Zeid maoht grosse
Beute, plunder! JuM, verschout Frauen und
Kinder, erbentet Saqr's Schatz, der reiclilich
verselieu war, Bodeir aber zieht Elfauza's Saufle
auf eiueu Iliigel. Zeid rnft: willst du nicht
Tbeil an der Beute nehuien? Er aber sagt:
meiue Bciite ist Elfauza, eine andere will ich
nicht. Zeid lacht uud vertheilt die Beute, giebt
davou 5 Theile an Bodeir, 3 an Elfauza. Nun
brechcu sie auf und kommen zn Fahlin, der
sich bei den erbeuteten Heerdeu aufhielt. Voller
Freudc kiisst er ihnen die Hiindc. Da bot Zeid
deni Bodeir die *-t~S?, Tocher des Saqr an. Ich
will keine Nebeufrau, sagt Bodeir; er hatte
ebeuso weuig gewollt, dass Zeid ihm die eigene
Tocliier augctrageu lilitte. Sondern er sagte:
ich bin dir aus alter uud neuer Zeit verpflichtet.
i-^iiu kehrte Zeid zn seinem Ort zuriick und
Bodeir kehrte audi zurttck und erlebte bessere
Tafe als je und pries den Emir Zeid fur alle
Beiue Gute. Als spater wieder Hungersnoth
ttber Negd kam, zog er mit Sultan Hasan fort
nach Westeu.
Sohluss f. 18': ^U bUJI jL> Q < ^1
I j-^5 Vc" V^-*H O**** o^"*""" 't'j** ^^ ^■^**
Schrift: die etwas kleinere fluchtifie Hand. — Ab-
achrift Tom Jahre 1261 MoUarram (1845).
Die Lttck e nach f. 3 hat folgcudeu Iuhalt:
Bodeir giebt sich dem Wczlr zu erkeuueu
und sagt, er wolle von Zeid eine Gnade erhitteu.
Derselbc ftthrt ihu zu dem Emir, dieser nimmt
ihn freundlich auf, bewirthet ihn und fragt nach
seinem Anliegeu. Er erzahlt ihm, dass Noth
ihn aus der Heimat getrieben. Jeuer giebt ihm
Herberge auf langere Zeit, versieht ihn dann
reichlicb mit Geld, Pferden, Kameelen uud
Dieuern zur Heiinkehr. Unter den Dieuern ist
Einer, Namens (**$*, der klug, gebildet und
besouders audi im Ramalspiel uud iu Sternkunde
sehr erfahreu, ausserdein treu und zuverlilssig
ist. — luzwischen hut sich der Ruf von Elfauza's
Schouheit verhreitet uud ist aueh dem tapfern,
aber gewaltthatigeu Geinll ben qadim zu Ohren
gekorameu. Er beschliesst, sich ihrer zu be-
machtigen und begiebt sich mit einer wohl-
geriisteten Schaar zu ilir. Das Gerucht seiner
Ankunft hat sich verhreitet, cs schaaren sich
von deu ini Stainine Zuruekgeblicbeneu eine
Meuge Tapfere urn sie; Geinll aber ttberfallt
sie, macht Viele nieder, haut ihneu die Kopfe
ab, nimmt Elfauza mit sich und reitet davon. —
Bodeir hat wiihrend der Z^it seine Abreise be-
sehleunigt uud sich auf den Weg gemacbt; er
beeilt sich, so vie) er kanu, die Heimat zu
erreichen UDd freut sich auf das Wiedersehen
seiner geliebteu Fran. — Als er ankommt,
findet er die Wohnstatteu leer und ode. Er
sieht sich erstaunt um.
9347. We. 791.
36BI.4 1 ", 17-19 Z.(23xl6'/ 3 ; 18-19xl2 1 /s-13 cn ').
Zu stand: nicht gfiMi feat im Einband, aoch nicht ohne
Flecken. — Papier: gelblich, ziemlioh stark nnd glatt. —
Einband: Pappband mit Lederruoken. — Titel f. 1":
fl C ^ ^1J\ JjlS
Anfang f. l b : kS -^a U-J. ^JLcl ^ ^Sj>-
ynai\ sJiJU-^ qUjJI ^J3 ^ ^ *ji $ . . . f*£>}
Mo. 9347.
GRGSSE.R0MAM1.
Vor jangeu Zeiten herrechte ein Kfinig,
Namens Gerad ben gfidir, ttber die Lander der
Ruesen, der Schwarzen, fiber ^ijAie, ^j, ijJU,
jUL, g^JaaJ!. Derselbe hatto 10 Armeekorps
(oly"), 14 Sohne und 6 Brilder. Die Sdhne
hiessen: wi^Ls-, .Xjj, Us, y>b, yil£, ^jJOj^,
iXaIsx; eyas*, J*?*, giU, jv>L»», jj^Xs-, J*^,
^jjUi. Seine Brilder hiessen: y**s», ^-Hr-*,
f£»L?} kXaJI _;_J^3, J-A-^l p-tlai, oUjjJI ij^J.
Gerad war ein gewaltthatiger Konig, mit dem
im Kriege Keiuer es aufnehmen konute, der die
Lander verwtistete, die Mflnner erschluc, die
Fraueu erbeutete. Er hatte 40 Frnuen, von
den Nebeufrauen abgesehen, und lebte vergnftgte
Tage. Eiues Tages sags er auf seinem Thron,
von seinen Dienern umgeben, Trorumeln wurden
gesohlagen und Freudenlarm ertonte ringaura:
da kam Einer Namens qawK /^i ^ ^teyi mit
einein Haufen von 5000 Reitern an, kehrte bei
ihm ein und klagte ikm, dass die Beufl hilal
das Heer sefues Vaters in Negd niedergemacht
und dessen Brilder ^y> und (j.<,LejJI getodtet
batten. Zornig daruber sammelt Gerad seine
Heere und beschliesst, ihr Land zu erobern
und sie zu vernichten, triigt auch dem (j*byi
auf, bo viel Heere wie moglich in seinem Lande
und bei Befreundeten aufzubringen. Dieser be-
giebt sioh in sein Land und hat alsbald 100000
Soldate.n beisammeu, mit deneu er nach Negd
aufbricht. Unterwegs stcisst er mit Gerad zu-
sammen und Bie berathen den Kriegsplan. Mirau:
sohl> vor, die Feinde auf 3 Punkten anzu-
greifen: ein Theil soil die Zelte, ein anderer
die Heerden, ein dritter plttndernd das Land
uberfallen; alsdann wurden die Feinde nicht
wissen, wo sie sich vertheidigen sollen, sie
mtlssten sich zersplittern : wiiren sie alle auf
einem Punkte, so konne Keiner es mit ibnen
aufnehmen. Ferner die Heerden solle ihr Ober-
dienstmann JljJj mit 100000 Mann rauben, die
Zelte wollten sie selbst angreifen. Der Konig
aber meint, dann verlSren die Haufen den Zu-
Bammenhang, wussten auch nicht, wohin sie
sich zurtiokzuziehen hatteu: er iet dafilr, von
vier Seiten anf die Zelte loszugehen; eiu Kuud-
echafter soil das Laud durchspahen, um zu
erforschen, wer dort zugegen ist oder nicht.
Dieser Plan wird augeuommen und als Kund-
schafter ein der Oerter kundiger und schlauer,
auch in Geheimwissenschaften erfahreuer, Mann
Namens ^U*, ausgeschickt. — Die Benu hilal
sassen inzwischen in behaglicher Ruhe und
ahnten nicht, was is vVerke gegan sie y/-,u.
Da kam ein Bote und meldei.e, dass Fiidi' bow.
zeid el'aggag („.LpJI) in der Wane mil uoci
komme, um zu seiner Boohzeit, die in diesom
Monat stattfiuden oolle, eznzuiadeu. £ie frauei'
sich dartlber, die Emire zieheu Aun cuigcgcii
und bewillkommnen ilm herzlich, f Shrew iLu
daun zum Zeit des Ro»ig3 Hasan. ■$\i liber-
giebt diesem das Eiuladimgaschreiben SdirM
Vaters, der es lieet, danu dure?. Abu zeA uei'
Auwe3eaden ?orlesea liisat. i-iaaaa ist cs.frcui
daruber uud triigt dem Fftdil seine Toehter
_to, zur Frau an. Dieser uagi: wa3 dor C;u:i
geber dem Cast aubielet, muss dieseiu rechfc
seiu; du bist der Vater, ich der So'im: liciu
Wille geschehel Soibsi werdeu Facte ? r, '^s
gefeiert, der Ehecontraet aufgesetzi uud die.
Hochzeit abgeschlosseti ; Faciii auer uiih«r(. sick
seiner jungea Frau hicht v scharfl iki ftber eiu.,
nichts davon zu sageu. Am folgeadcn JVlo»-gi';i.:
geht er in deu Dlwiia, Al.lc begriisixii iiu.- v:oli.
freuudlicheu Worteu, er aber ist iu Vai-legc.iiiboi.v.
liber das, was gesckeltea i3t. Aber ct' apv.-.cl.
nicht dariiber, bat jedoch alsbald um ;"i!rhu»i»nisa 5
heimzukehren. Er erlialt diesclbe, aiicii vicio
und kostbare Geschecke , und Abli zcid uau
Dajjab, als die vomeLmsten lOm'/re, noiioa daa
Paar begleiten. Abu. zeid thut eo ungui . ., au,s
Besorgnisa, es konnte hi r.eiuer Abwoco^heii-
etwas Be8ondeies de.n Bcl>Q hilrd KuatouBCi-..
Fadil nimmt Abscliied, nacbdeiu ibn i-ljjsan vcii
seitie Emlre noch eine Tagcreise beglcitct f;M.oei. v
und diese kchren znrilck, v/ahrcnd ei mii. Abu
zeid und Dajjab uud einem Gefolge voa iOCOO
Kriegern die Reise nach Iiausu fortsetzt. Be'Hf:."-
Heimat nahe schickt er einen Bolen 'vov-j-uf,
seinem Vater Zeid el'cggag seine RucLkc-.r «o
melden; derselbe ?,ieht ihneu eutgegeu, emi>fa;>g. : .
sie herzlich und ftmri. sie frohbeh uod mi;.
Gepr&nge beim, dar.lrt auch dem Abu te'J \\n(l
Dajjab in so uberschv?eugiiche^ vTovtcu., dass
der Erstere Anlass nimmt, diesclbeu au KiiSssigei.-.
Nun feicrt er die Hochzeit seines Colmcs: et.wf,
200 000 E'leundo uud Gfcr;fe '...ahmenTSieil &»,,
und kehren nach mehreren FesLtagcti br.hr>. /,»:»;
Abu zeid traf die Anslaltea zur LiuekLeLu-: n
war verdrosseu daruber, dass SeidiiB ben (^"y''
nicht selbst gekommeu war sum ^'cste. Flo^ll-i
kam die Naohricht, dass er uutenvego sei Vi>.<J
bald eintreffen werde. Hun iii.t Zeid ii-.n* e'>t-
gegeu mit DajjfXb und Abfi zeid uud deu a/idoro"
Emiren und nabmen ihn bei < < *Ji L jvi, bocberf'-eui.
HANDSOHRIl'TEN D. K. B1BL. XX.
426
GROSSE ROMANE.
■'.No. 93-17.
in Empfang. IhD begleiteten 100000 Mann;
aber er batte auch 1 500 reich unit Geschenkeu
ftir Zeid el'aggag beladene Kameele bei sich.
Sie kehrten nun zurtlck und Zeidan stieg bei
Zeid ab. Alle wurden auf das Reichlichste
bewirthet und waren in bester Laune und auch
noch am iblgenden Tage waren die Emlre sehr
vergntlgt und dankteu ihrem Wirth fur eeine
freigebige Gastlichkeit. — Indessen war Sejjar,
der Kundsehafter (ilerad's, fortgegangen, hatte
6ich im Lager Hasans von Zelt zu Zelt um-
gcseheu und erforscht, wer da und wer abwcsend
sei, auch die Wcge und Stege sich genau ge-
merkt, oliue dass auf ihn, der sich verkle.idet
hatte, Jcmand geachtet hatte. So kehrte er
deuu zurtlck und brachte dem Konige Bescheid,
wobei er.auch erw&hnte, dass und weshalb Abfi
zeid und Dajjab abwesend scien. — Du hast
grosseu Lohu verdicut, sagte dor Konig, und
sollst ihn iinch habeu: aber du musst nun auch
noch Rathschlage geben. — Nicht Rathschlage,
versetzt cr, sonderu eiuen cinzigeu. — Dieser
ware? — Sehicke &\j}y mit 100000 Knechten
gegeu die Heerden der Benu hilal: die nehmen
6ie sammt den Hirlen, wir aber ziehen gegen
das Lager, da siud bloss die. alteu Emlre zuruck-
gelilicben, wir pli'iuderu es, erbeutcu die Sckatze
und Fraueu dersclben uud machen sie zum
Gerede und GespStte bei aller Welt. — Der
Plan ist gut, sagt der Kfiuig, wir luuesen ihn
sofort ins Werk setzen. — Er giebt also dem
Zalzal den Aultrug, sich der Heerden zu be-
meistern: der Ort, wo sie zusammen treffen
wurden, sei BalE und (ji^A^. Demgemass
bricht cr unverzuglich, wohlgertlstet, mit 6einen
Schaaren auf, kontmt nach 7 Tagen zu den
Heerden, die Hirten derselben erheben ein furcht-
bares Geschrei und wehren sich nachKraften;
ihre Zahl ist aber nur 6000 Mann, deuuoch
kampfen sie 2 Tage lang und das Gerueht
dd,vou dringt auch zu Hasan , dass ihrer nur
noch wenig flbrig seien und Widerstand leisten.
Er ruft also seine Emlre zusammen und fragt,
wer die Rettung der Heerden flbernehmen wolle.
Zeidan bietet sich dazu an, fragt aber, wer den
Ueberfall gemacht habe? Die Antwort ist:
Leute mit schwarzem Gesicht, lauter Knechte,
Niemand weiss, woher sie sind, zu welchem
Stamm sie gehoren. Zwei Tage kampfen sie
schon und haben von den Hirten wer weiss
wie viel niedergemacht: wie soil dies werden? —
Nun ruft er die jungen Leute zur Gegenwehr
nuf und still mt mit einem Haufen von 60000
Mann gegen die feindlichen Schaaren. — In-
zwischcn berath Hasan mit deu Emlren, und
Risq eddoreidl rath, da binter jenem Ueberfall
Gott weiss welche List stecke uud man nicht
wisscn kiinne, was bevorstehe, sich zum Kriege
bereitzuhalten und an Abu zeid uud Dajjab
Nachricht zu schicken. Dieser Anschlag gefallt.
Die. Trommcln werden eiuige Tage lang gerfihrt,
da kommen vou alien Euden die Beuu doreid,
Benu zahlfiQ, Bcufl zagbe. Benu "amir, neugierig,
was im Werke ist. Hasan will selbst mit ihuen
das Land dnrchstreif'en uud zut-elien, woher die
Beunruhigung desselben riilire. Aber Rizq
empfiehlt, sich iu 4 Haufeu zu veilheileu, 60
dass jeder es mit den eindriugeudcn Feiuden
aufbehmen und dieselbeu vernichteu kouue, und
rath, an die abwesendeu Emlre zu schrciben.
Nuu sendet Hasan eiueu Brief an dieselben,
wclcher sie zu schlenniger Rilckkehr auffordert.
'Omar qLs^JI ilberbriugt ihn, steigt bei den
BenO 'aqll ab, geht zu Zeid el'aggag, bei dem
die Gesuchteu noch sind. Abu zeid liest den
Brief uud theilt den Iuhalt mit uud sa<rt auf
Befrageu, wie das Allea komme: das hat Keiner
angerichtet als Mirdas ben abu rasein, erziihlt
den Anlass und ftigt hiuzu: das wird Haudel
gebenl Dajjab aber, dem vor Uugeduld „der
Schuurrbart tanzte K , bittet Erlaubniss zu sofor-
tiger Heimkehr. Nun brechen Alle, auch Zeid
el'aggag und Zeid ben sarhan, mit ihreu Mannen
nach Negd auf, im Ganzen an 200 000 Kampfer.
— Als Konig Gerad mit seineu Heeren nach
Negd gekommen, befahl er seinen Sohnen, mit
300 000 Mann in die westlichen Gegeudeu ein-
znfalleu, er selbst aber ging mit 5 Korps auf
die Ansiedlungeu der Beuu hilal los. Hier aber
entspauu sich mit diesen ein furchtbarer Kampf:
aber die Benu hilal zogen den Kurzern, ver-
loren 10000 Mann und suchten in der Flucht
ihr Heil, konnten die Fraueu nicht mitnehmen
und liesseu sie in Sticb, und die Feinde eroberten
ihr Lager. — Zeidan aber mit seinen Jtinglingen
hatte nach 3 Tagen die feindlichen Knechte im
Wadl enno'mBn mit deu geraubten Heerden ge-
troffen, verlegte ihneu vorn den Weg, kampfte
mit ihnen, schlug nach heftigem Kainpf den
Zalzal nieder, brachte den Uebrigen erne
grosse Niederlage bei, die Meisteu kamen
um, die Wenig6teu entflohen. Nun wurden
die geretteten Heerden wieder an ihren Ort
zuiHokgebracht. Donn stiegen sie ab, um sicb
No. 9347.
GRQSSE ROMANE.
427
daselbst zu erholen. Es war ein barter Strauss,
sagt Zeidan, aber ich will doch einmal das
Ramal befragen, was es mit der ganzen Sacbe
fur eine Bewandtaiss hat. Er ersiebt daraus,
dass Konig Gerftd ihr Lager iiberfallen, die
Frauen geraubt, eine Menge Krieger im Kauipf
getodtet bat und dass die Uebrigen gefloben
sind; nun bittet er Gott urn Beistand in diesen
DraDgsalen und fordert seine Genossen auf,
sofort unit ibm aufzubrecbeD. Sie inacben sich
dazu fertig, als eine Menge Frauen scbreiend
UDd mit fliegenden Haaren zu ibnen stosBen,
von feindlicben Reitern verfolgt, dazu aucb noeh
Haufen von den flilchtendeu Benu bilal. Betet
zu Mohammed urn Htllfe, ruft Zeidan den Seini-
gen zu, er hat so oft den Vatern geholfen!
und ueugestarkt stflrzen sie sich in die feind-
lioben Haufen, von dem Gescbrei der Frauen
und Madchen zum Kampfen angefeuert. Hin
und her wogt der Kampf, auf alien Seiten fallen
Krieger, Konig Gerad's Sohne und Bruder
fordem die Ihrigen zum Widerstand auf und
zu Mutb im schweren Kampf; Zeidan fordert
zum Zweikampf heraus und kampft mit oblj>,
dem Sobn des Konigs, und todtet ihn Bowie
andere 5 Sohne desselben, indem er, mit Auf-
bietung seiner Kraft, Wunder der Tapferkeit
tbut. Nun fallen alle Bruder des Kdnigs liber ihn
her, so dass er nicht mebr weiss, von wem die
Schwertbiebe kommen: aber seine Junglinge
eilen ibm zu Hulfe, auf die6e sturzen sich wieder
feindliche Haufen und wieder beginnt ein all-
gemeines Gemetzel, aber echon wanken die
Feinde und werfen sich in die Flucht. — Ihr
Konig wusste von diesen Vorgangen nichts: erst
als flucbtige Haufen bei ibm eintrafen, erfuhr er
von dem unglticklichen Kampf uud dem Tod
seiner Sohne. Nun war seiDe Wuth und aucb
seine Sorge gross, er tobte und wetterte, rief
seine Reiter zusammen und eilte mit ibnen auf
den Kampfplatz. Hier traf er Berge von Er-
schlagenen an, das Blut floss in Stromen, die
Krieger waren in Staub gebullt, die Junglinge
der Benu bil&l batten in der Kampfeswutb ibre
Turbane verloren, die Wege waren wegen der
Todten ungangbar; aber gleich einemPfeil sturzt
der Konig sich auf die Feinde, spring! ver-
nicbtend auf sie ein wie ein Lowe, bant blind-
lings recbts und links mit dem Schwerte drein,
aber unverzagt tritt ibm Zeidan entgegen; lange
kampfen sie, da trifft ein Keulenscblag des
Kdnigs, statt des Zeidan, dessen Pferd : es fallt
mit ibm zu Boden, jener eilt mit gezficktem
Schwert auf ihu loo. Aber die Junglinge werfen
sich, auf das anspornende Gescbrei der Weiber,
auf den KSnig, der aich wehrt, ohne zu weicben,
und die Angreifer mude macht und scbliesslicb
zuruckwirft. Nocb liegt Zeidan am Boden, die
Seinigen baben ibm nocb Dicht zu einem Pferde
verhelfen konnen, im Gegentbeil sind sie in
Nachtheil geratben, die Weiber scbreien und
spornen zum Kampfen an und jammern, die
Krieger des Konigs dringen weiter vor, die Benfl
bil&l beginnen den Mutb zu verlieren : da kommt
angespreDgt Zeid el'aggag und hinter ibm AbtS
zeid, dann Dajjab, Zeid ben sarhan und ibnen
Dach eilen ihre gewappneten Haufen herbei.
Neuer Muth erfilllt die Wankenden ; die Scblacbt
beginnt aufs Neue und nun verlieren die Sol-
daten des Kdnigs, von alien Seiten bedrangt,
den Mutb; Zeid eraggag baut sich durcb ibre
Reihen, dringt bis zum KSnige vor. Die Frauen
aber schreien : Emlre herbei 1 belft Zeidan 1 der
nocb immer am Boden liegt, und Elgazije bittet
mit eindringlicben Worten um ihre Htllfe. Aba
zeid siebt sich in Folge dessen um, er erblickt
Zeidan am Boden liegend und um ibn berum
einzelne Emlre eingeengt, wabrend Andere todt
daliegen oder fliehen. Nun babnt er selbst sich
einen Weg, ruft auch dem Dajjab zu, dem
Zeidan zu Hfilfe zu kommen ; dieser schlagt sich
durcb, trifft die Brflder des Konigs, die eich
an Zeidan herandraugen, von der anderen Seite
kampft Abu zeid sich durcb, schlagt einen Bruder
des Konigs nieder, niramt dessen Pferd, sctzt
Zeidan darauf, Dajjab stoset den 2. Bruder des
Konigs Dieder; von alien Seiten drangt man
nun gegen sie an, aber tapfer erwebren sie sich
der Angriffe. Nun kommen Hasan und die in
die Flucht geschlagenen Reiter zurfick und
greifen von binten und vorn an. Der Konig
eiebt seine Truppen zurfickgehen; mit lauter
Stimme ruft er: was fallt euch ein, Elende, dass
ihr weicht! — Komm zu una, Konig, gebeD sie
zur Antwort: die Wege sind gesperrt, allereeits
sind wir in der Enge. Der Konig dringt vor
uud trifft auf Zeid el'aggag und Zeid ben sarhSn.
Er fordert sie zum Zweikampf, kampft erst mit
jenem, hebt ihn aus dem Sattel und wirft ihn
zu Boden, will ihm dann den Garaus machen;
da vertritt ihm Zeid ben sarhan den Weg, er
aber wirft ihm den Schleuderstrick um den
Hals, zieht ihn an sich und will ihn abtbuo:
da bort er aich mit furchtbarer Stimme an-
54 e
GROSSE ROMANE.
No. 9347.
n(slirc>en, Abo zeid und Dajjftb springen auf ihn
fi'.i uud I'iiiijjiCcLi beide mil ihm, dann kommen
anr.h noch vrieder Zeid el'aggag uud Zeid ben
.'jiahno : (■)• abei- erwehrl sich ihrcr und kiimpft
• >„■ (•.!(•?{■■■ vVeise eineu'volien Monat, vom Morgen
!>ic zum Abend, bis die Bend bilal des Kampfens
•nixie cod, da er Einen nach deui Audern von
ihx-u rh'Uli'u zu .Boden schlftgt. In dieser Noth
'y.U'o nit', ru Gotf. urn Hiilfe, be6onders inbriinatig
.'>!>(■«• bete! Zeid el'aggag. — AbQ zeid aber Gah,
'.■■'.•I!-,:-, wed?)- er noch Dajjab dem Konig ein Leid
iv.jibmi kounten uud dass alleWaffen ihm nichts
Rdiadel.eu, und daehte: dat; geht nicht mit rech-
icn Diugcn >:u. Dcv Gruud dai'itr war allerdings
C'.e* - , dnv-a ocjjftr, dcr Listenkuudige, die Hande
der Entire nod ihreWafieu dom Konige gegen-
uber gebunden haiie dureh Zauberibrmeln und
GoiiP.snHmpn: nllp Cchlfige siuf ihn prallten also
kali, nod scbndlos «b. — Nie bither balteu die
iv'iu. bilal r-olebe Kiederlagen erlebt: da Abu
■/.(•id i.iiu ai)or iiberzeugt war, dass Zauberoi im
Spick i.pi, ging ( r vors Lager, badete. und betete
•ic Gebcv. dry* Anheimslelhing (oAjz^uSi] *Uo),
• >:•(. aui'.h se.iuea Hcrrs imd Meister, den El-
iinh , urn ^ei:;faud uud iegte sich mit dem Ge-
r-.i!:iii gegea dip Kn.'ba schlafen. Da crschien
• iv.i Etliidr ini Traiira, sagte ihm, was Sejjar
gfkjsiicbl imd ->yic er sich dabei benommen und
v.'i IcIk'S die Folgpo davon seien und sagte:
■j.oi'gp)) friih Y-.'erde ir.h hei euch sein, Zeid el-
:i '',!.V'E ; -' li niich anch gcbeien: seid also ruhigeu
••■iV.'vxcdk., und dabei reichte er ihm die Hand.
f- i)ii zeiii fnhr any dem Traum auf; er hatte
"o k-bhafi. gelr.-uivst, als ob er wachte. Er
J:o»;n(e aber uielit xvieder einsehlafen, riehtete
mc!« aui, iiciete seine ytilleu imd lauten Gebete,
mid h)s die Sonne iiber die Hiigel und Thaler
s>.'ifging, r.taur!. or aaf, ccbrieb eine Zeile auf die
!->iahlklii>ge uud darin die Kauien Gottes, uiu
dcu Za»>ber iiuwirksam zu machen, nahm das
i'oioskop, tun den Urbcber jenes Zaubers und
v/o er cich nnfhalle zu entdecken, uud fand,
<hv.:v. deiselbe aid' einem Biigel beschiiftigt sei
■rn'ii Oebnng iieiner Geheimkunst; er las also
r(ir Kormeki des VovGebwiodcnr, : da ward er
nnsiobfbar, durchv/ftudcrfe so die Oerter, niii.ten
f't»-cls die !i.<>ere > r.iieg auf deD Hiigel, sah den
'."'Pjjas sifzeu und seine Zraiberibrmeln schreiben.
Diecpt- ?orniiumf. pl6*Klich einen Tritt hinter
f.» oil., lie:.!, die ).<Wrael des .,Aufdeckens K : er eieht
ucc Abu ?,eicl au!" cich zukommen, der rufi, :
^"o'uirv --lilKf. dn. oclniff? weh dir.. wollte ich
es machen, wie du, mit der Geheimkunst: ich
branchte nicht kampfen noch streiten, langst
6chon liatte ich die Konige aus alien 4 Welt-
gegenden niedergeschlagen , aber deine Stunde
ist gekommen ! — Nun wollte Sejjfir sich durch
Formellesen vor ihm schiitzen, der aber gab
ihm eiuen Schwerthieb iiber, schnitt ihm die
Kehle ab, nahm sein Zauberbuch fort, kehrte
urn, traf den Konig Gerad auf dem Schlacht-
feld steheu und seine Herausfordernngen aus-
rufen: Keiner aber stelltc sich ihm; dann ga-
loppirte er rechts und links, da kam Abu zeid
an, der ihn nun mit Drohworten auredete. (In
melireren dieser Verse fangeD die Worter alle
oder meistens mit demselben Buchstaben an.)
Nun gerath der Konig in Zorn, er wird schwarz
aussehen wie „Eisen«, stilrzt sich auf Abu zeid:
der aber hat eine Hand voll Erde genommen,
spricht dariiber Formeln, die den Zaube'r auf-
heben, bestreut ihn damit, giebt aD Zeid ben
sarh&n einen Wink; diesem aber und den an-
deren Emlren war mit der Zuversicht auf Gott
auch die Kraft erstarkt und muthig kampfen
sie mit deu feindlicben Keitern. Der Konig
aber fuhlt sich ermiidet und sieht sich plotz-
lich dem Aba zeid, dem Zeid el'aggag und
Zeid ben sarhan gegenuber; sie kampfen mit
einander, Dajjab und der Rest der Jilnglinge
sind mit den Solmen und Briidern des Konigs
im Handgemenge, die tlbrigen Reiter scbliessen
den Konig ringo ein und werfen sich auf ihn,
so dass er sich kaum uoch riihren kann: da
kommt eine griine Fahne heran wie mit Sturmes-
wehen, dringt zwischen deu Reitern vor, druckt
dieselben nieder und eine Stimme ruft: ich bin
der Wezlr Alexanders, bin Hidr der Grune;
uud in seiner Hand glanzt ein Zeicben und er
halt dem Konig gegenuber still, auf einer Taube
sitzend wie auf einer Wolke, wendet sich zornig
gegen den Konig, ruft Abu zeid und Zeid el-
'aggag heran und sagt: macht euch iiber euern
Schulduer her! Da sprechen sie das Anfange-
gebet im Qor&n, legen die Lanzen ein und
fahren wie Drachen auf Sen K6nig los, Abfl zeid
von vom, Zeid el'aggag von hinten, so durch-
stossen sie ihn, hauen ihm den Kopf ab und
werfen ihn bin. Als seine Leute dies sehen,
sturmen sie rechts und links auf die Feinde loe :
aber die Emlre mit ihren Schaaren engen sie
ein. Dajjab merkt, dass der Konig gefallen iat:
nun stiirzt er sich auf Mirdas, haut ihn nieder.
Zeid&n mit den Jiinglingeu erschlagt die Sohne
No. 9347—9350.
GROSSE ROMANE.
A?.?,
des Konigs, dann auch seine Bruder. Von alien
Seiten drangen die Haufen gegen die Reiter
des Konigs an: Einige bitten um Gnade und
erhalten sie; andere, die es verschmahen , zu
bitten, werden getodtet. Die Benfl hilal maohen
grosse Beute an Sch&tzen, Pferden und Ka-
meelen; dank der Hlilfe des Elnidr und mit
Gottes Beistand batten sie den Sieg gewonnen.
Dann kehrten sie in ibre Wohnungen zurlick.
Schluss f. 36": u*U1 ^ y^Jt **L» j^iAS
' r UJt J* *\j> «5JUi a ^ &* UJI l(Xit U U*,
Schrift: die gewohnliche sehr gel&ufige etwas feinere.
Abschrift c. M60 /io«.
9348. We. 847.
26BI.4 10 , 16— 17Z. (22xl5Vs; 17— 18 X IS 00 ). —
Zustand: nioht ganz sauber. — Papier: gelblich, stark,
etwas glatt. — Einban di Pappban d mit Lederrficken. —
Titel f. 1»: yU q jI 0>!y?- «£Ut 1J0S \<H>
Anfang f. 2": O, y*£. s f l/ Lj ^yi JlS
JJlJJ\ *6^j> * u*JU LT wt ^le . . . fiSi\
gJt jU> «5JU a ^ JJLJl ^U i *>y> *J JUb
= We. 791. Die Erzahlung ist im Ganzen
etwas klirzer gebalten.
Schluss f. 25 b : "Jfs LfrJ^JS t ***« y^z.^
Schrift: die grosse dickeHand. AbBohrift o. IS60 /ibm.
9349. We. 889.
39B1.8 TO ,18-19Z.(21'/ 8 Xl6 1 /sll5-n 1 /»xn-13 enl ).
Zustand : ziemlioh gut. — Papi er: gelblich, ziemlich dfinn,
etwas glatt. — Einband: schlechter Pappband. — Titel-
6bereohrift f. 1': ji\£ tf >>t/>
= We. 791. Anfang und Schluss ebenso.
Schrift: ziemlich gross: es ist die etwas feinere sehr
gel&ufige Hand. — Abschrift c. ,S60 /ieM.
9350. We. 806.
2) f. 31 -50.
4 t0 , e.20— 23 Z. (22x16; 19 — 20x14"°).— Zu-
stand: ziemlioh fleckig, besonders £.48. Einige Blatter
ausgebessert. — Papier: gelblich, ziemlich Btark, etwas
" ;.— Titel f. 31":
jftX.il jjJ) £«0 ij'^-l) jl/Ml ^[*^
Anfang f. 32»: JuJOi L> O^ L JxJj U
tf, . . . L^Ljtiil vuJa a^ ^J^>^ y^ 1 o*
Eines Tagee hielt Haoaa, der Biiii.au der
BenC hilal, seinen Diwan ab: ikra zur Eccbten
8a68 Aba zeid, zur Linken Dajjab, die Tjebrigen
etanden in Reihen zu Hunderten ud<3 Tauuenden :
da wandte sich Abu zeid an die Emlre und
lud sie zu sich zum Mahle ein: denn ei- woLlte,J
Zeidan einsetzen als Altermann der Jnngezs
(ujU«JI ^«)» dass er ihm Helfsr uud Geuoeas
sein moge bei alien Voikommcaheiten, bei seiner
Abwesenheit oder in seiner Gegeowert. Mua
ftthrte er die Emlre in sein Zelt, liess die Tafcto
decken und Speisen auftragen: 6ie aber asoea
und tranken und waren gutei' Dinge, und niclits
trUbte ihren FroheiDn, bis sie Alle satt v/aran
und die Tische abgedeckt, wurdea und sie allerfoi
kurzweilige Spiele trieben. Dann nagte Ab;av :
zeid: nun will icb den Zeidan einkleiden, lieea
sich das Festgewand bringen, deesea Anblick
Alle, die es saben, mit Staunen orfallte. Dm
GottesWillen, o Emir, riefen sie auo, eia Gc.7J>.a(I
wie dies giebt es ja in der ganzen 'Welt nicbt,
kein Konig besitzt ein oolcbesl Abu zeid aber
trat zu Zeidan, warf ihm dae grocne Piacbt-
gewand uber die Schultern und spnrob : 'HWalre,
verneigt euch vor ibm! Dies thftten oie raebi-ere
Male, und von diesem Auge»'olick aa -vrv.-v f:<
in sein Amt uber die Jtinglinge deo Ctnssmec
eingesetzt. Nun verflossen ihnen die Tagc in
Wohlleben, bis eines Tages Zeidan die Jfi.iglinge
kommen liess und ihnen oagte, rvir TroiieQ j;,uf
Jagd reiten. Nach den nSthigen Vorbereitungen
begaben sie sich nun auf den Weg, ritten Tage
und Nacbte, Niichte und Tage, bis sie znw
Lande des Konigs U^Jsr;M, dem uohn dsn
Konigs Enno'mBn, des Herrscbers uber t:A'-^
cr j_ >A c (o*^ 45 ) und die Lander von^.^H Qj'.ajty;
kamen. Dort liessen sie sich an 3eso T«i«b v
genannt ^LwJ! jJ^e, nieder, eahen oicli nm
und erblickten daselbsfc 40 Madchen, leuoht!:ad
wie Kerzen im Dunkel der Naebt odnr v/ir.
Monde, und unter ihnen eineo, genannt ^lXJIq-jj.,
dem an Schonheit und Wuehs kein Modr.ben
vergleichbar war. Als Zeidan und oeine G?,-
nossen sie sahen, giDg ihr VevDtaud fort >md.
Wabnsinn erfasste sie. Er geetead ibr oofori
seine Liebe,, nannte seinen Nanasn i>.nd seint>
Herkunft und sagte, was ihn in dieoe Gcge»?('
gefiihrt babe. Sie erwidert, sie oei Tochter e'eo
tapfern Elgatrtf und babe einen Yetter Maineie
Magid ; Viele batten sich umsonot um ibre Br.uo
beworben, vielleicht aber moge ibr Tate;: ceinc*
Werbung geneigt sein. 'Er moge dc.a Vevctictj
430
GROSSE EOMANE.
No. 9350.
machen: ubrigens fiirchte sie, dass ihr Vetter
ihm iu den Weg treten werde. — Furchte nicht,
versetzt er, dass dein Vater oder Vetter mit
ihrer Macht mir etwas anhaben k6nuen: ich
verstehe mich auf Kampf und ich liebe dieh zu
sehr, als dass ich dich lassen konnte. Wozu
soil ich dich von deinem Vater erbitten? drange
nicht darauf! meine Beute ist in meioer Hand,
wozu soil ich mich darum kiiniinern, wera sie
geh6rt? lass das Gcrede und komm mit mir
aacli Negd, .dort sieh dir die Frauen und Mad-
cben, Helden nod Mannen an, und weun man
etwas von mir will, kann man zu mir nach
Negd koinmeu. — O Zeidan, versetzt sie, das
ware ein Schiinpf fur uns Beide! du bist ein
Emir und ich einc Emlrstochter: was wiirden
die Leute sageu? Sie wiirdcD erzahlen: In El-
gatrlfs Tochter hat sich Einer der Benu hilal
verliebt, er hat sie verfuhrt und ohne Ehepakt
and Hocbzeit mit sich geuominen. Das ver-
unglimpft alle Eralre gleich dir: ihr seid die
Herrscher von Negd, euer Kuhm ist bis zu uns
gedrungen, dass ihr die Ehre der Menschheit
seiet: nehmt sie in Acht, nimm Vernunft an,
bedenk meiue Woite! — Du hast Recht mit
deinem Rath, sagte Zeidan, eo lasst sich nichts
einwenden, obgleich so wic so wir die Beute in
der Hand haben. — Kbnig Elgatrlf und Magid
sassen indessen bei einander, ohne Ahnung
desaen, was vorgefallen war. Da nickte der
Konig und schlief ein; ihn trftumte, er sehe
einen Taubchschwarm an eineni Teiche, und in
dem Sohwarm eine Taube vorzuglicher als die
iibrigen, und er mochte diese gem leiden. Da
kamen Raubvtigel und wollten die Tauben rau-
beu, und auf die Taube, die der Konig lieb
hatte, schoss ein Geier, der den anderen iiber-
legeu war, und wollte sie erbeuten; sie aber
wendete sich rechts und links und der Geier
hinterdrein und es blieb ihr kein Entrinnen. —
Erschreckt fuhr der Konig aus seinem Traum,
von Kummer und Sorge gequalt, und liess Magid
kommen, der bei seinem Anblick bestiirzt au8-
rief: Um Gottes Willen, was ist dir geschehen,
Oheim! — Lass mir sofort die Rainalschlager
und Traumdeuter holen! — Es kamen alsbald
deren zwolf, denen er seinen Traum erzahlte.
Nun stellte der Aelteste derselben, 'Abd elfiajj
mit Namen, ein sehr erfahrener Mann, seine
Untersuchungen an und als er mit Allem Be-
scheid wusste, sprach er zum Konig: darf ich
ohne Furcht reden? — Sag die Wahrheit, ver-
Betzte derselbe, und furchte. nichts. — Nun eagt
er, dass ein Maun Naraens Zeidan, tapfer wie
kein Zweiter,unterstutzt von muthigeu Junglin<reu,
die jtjJt ^jj entfuhrcn uud dass dies blutige
Folgen haben werde. Wiitbend bel'ahl er dem
Magid und seinen Sohuen ,.tJuo, ^Jbc«, .lj»^>
und (j^jm, mit einer Reiterschaar an dem Teich
tj5 5t«JI nach seiner Tochter zu forschen. Sofort
6pringeu sie zu Pferde uud uehmcu etwa
100 000 tapfere Reiter auf dem Streifzng mit.
— Der Emir Zeidan hatte sich inzwischen eut-
schlossen,_ den Konig Elgatrlf aufzusucheu, der
Emir pLi^o zSgerte aber, den Teich zu ver-
lasseu; seine Absicht war, die Madchen mitzu-
nehmen, die aber hatten ihre Bedenken dartiber.
PlStzlich kamen Reiter augesprengt und Zeidan
rief den jQnglingen zu, des Augrifi's gewartig
zu 6ein. Dabei sprengte er zu Ross hin und
her, mit 6olcher Gcwandtheit und solchcm An-
staud, dass er die Herzen aller Madchen be-
zauberte. Der vorderste Reiter war Magid,
hiuter ihm die Vettern. Zein eddar auderte
die Farbe; ihr wurde urns Herz gluheud heiss
und sie wunderte sich, wer wol jenen uber sie
Nachricht gegeben habe, betete aber zu Gott
um geduldiges Ausharren. A1b die Reiter auf
einander stiessen, fuhr Magid ihn an : was hast
du hier bei uns zu suchen ? — Die Braut holen,
versetzte Zeidan, und meinen Muth an euch
kuhlen! — Fort von hier, du Hund! gab Magid
zur Antwort; Tapfere stehen dort hinter Tapfe-
ren, des Kainpfes knndig, du aber kennst dich
und deine Lage nicht, dass du in Leidenschaft
sie dem Verderben weihst. Nach heftigem Wort-
wechsel kornmt es zwischen ihnen zum Kampf:
sie fechten mit Lanze, Schwert und Keule,
wuchtige Hiebe fangt der Schild ab, endlich
verfehlt ein Hieb Zeid&n's den Gegner und
haut des Pferdes Hals durch, so dass es mit
ihm zu Boden sttirzt: da eilen seine Vettern
und andere Reiter auf Zeidan los, diesem kom-
men die Junglinge zu Httlfe und er selbst haut
auf sie ein. Das Feuer des Kampfes brennt
lichterloh, Blut fliesst in Stromen, so dauert es
bis zum Abend ; 2000 Reiter waren auf Magid's
Seite gefallen, er selbst, unter seinem Rosa
herausgezogen, war auf ein anderes Ross gesetzt
worden, Am folgenden Morgen kampfte Zeidan
wieder mit Magid und durchbohrte ihn mit
seiner Lanze, so dass er todt hinfiel. Nun
eilten seine Mannen von alien Seiten herbei
und wollten Rache nehmen. Haddar's Hieb
No. 9350.
GROSSE ROMAN E.
431
verfehlte Zeidan, schlug aber dessen Pferd durch
den Nacken, so dass es mit ihm hiufiel; er und
sein Bruder &kj> wollten ihm nun den Garaus
^ machen, aber die Junglinge fielen wie ein Blitz
Tom Himuiel uber sie her, entrisseu ibnen Zeidan
und setzteu ibu auf'ein anderes Pferd; nun griff
der Emir cLu den Haddar an und stach ihn
nieder, 'Ikrima warf den ^Za vom Pferde und
zertrat ibu; imi die Feinde berum scbrieeu und
tobten die JftDglinge und verstopften ibnen die
Auswege. Da flohcD endlich die Fciude, so
gut sie konuten, von den Jtinglingen verfolgt,
und verloreu an die 20000 Mann au jenem
Ungliickstage. Zeidan aber nahm Zeiu eddar
hinter sich uud ritt mit den Jiinglingen und
Madcben siegreiek und beutereieh Ton dannen. —
Konig Elgatrlf aber erfubr tou den Flilchtlingen
die Niederlage der Seinigeu uud gerieth ausser
sich vor Wuth uud schrie: icb will au den
Beuu hilal ein Beispiel der Strafe geben! und
zog iu Eile furchtbare Heere znsainmeu. Anch
sehrieb er au seiuen Oheinissohu, den Konig
Enuo'man, ibu zn Hiilfe rufeud. Mit seinen
Trnppen machte er sich nach iL*,\*JI J^' auf:
nach 15 Tageu knm er zum Fluss qv>.j, an
A den Greuzen von Negd, wo er sich lagerte und
ilberlegle, was zn than sei. — In froher Stimmuug
kehrteu die Jtiuglmge nach Negd heim und
sehickteu oiuen Boteu, ibre Ankuuft zu meldeu.
Als Hasan von diesem die gauze Geschichte
erfahren hatte, war er sebr uuzufrieden und
zornig (iber die Uubesounenheit Zeidflns, welche
ibueu die Hecresmaeht Elgatrifs feindlicb gegeu-
iiber gebracht hatte; man verfeiudet uus mit
aller Welt, wir behalten keinen eiuzigeu Freuud
melir: ich muss die Schnldigeu greifeu und dem
Kouig auslieferu, weiter bleibt nicbts nbrig,
sagtc er. — Dem widerspraeh Abu zeid: wie
ware das mfiglich? Elgatrlf hat angefaugen,
hat sie znerst augegrift'en uud dn wolltest sie
strafen zn Guusteu eiues Kouigs, der Feuer-
aubeter ist? Er und die Seinigeu siud Foiude
uuseres Ghmhens, fiir jedes llaar auf dem Haupte
Zeidans ist er verautwortlich ; ich bin selbst
verautwortlich fiir j(>deu Angriff auf Negd, sei
er mit oder obue Grund gemacht. — Nun sebwieg
Hasan, Abu zeid aber uud Dajjab zogen den
£ Juugliugeu mit Paukenschlag und Fahnen eut-
▼ gegeu , begriissteu sie auf das Herzlichste und
kehrteu mit ibnen zu ihren Zelteu zuriick. Da
kreischteu undjubelten ihnen die Frauen und
Madcben zu, Hasan liess sie bewirthen, alle
waren froher Dinge und Zeidan erzahlte ihre
Erlebnisse. Die Emlre lachten wohlgefallig
dartiber und sagten: Heil eurer Tapferkeit!
Hasan aber fragte den Abu zeid urn seinen
Rath : ich fiirchte, die Sache hat Folgen, fugte
er hinzu. Sei gauz ruhig, versetzte Abo zeid;
mit Gottes Hiilfe ist Alles leicht. Darauf ver-
abredete er mit Dajjab, er wolle mit den Benfi
^Us^j aufbrechen, jener aber solle ihm mit den
Bena jui: nachkommen, bis sie zur Wiese
j^jld _.j» gelangten : dann wollten sie seben, wie
die Sachen standen; die Junglinge aber sollten
mit Zeidan 5 Tage spater sie einholen in dem
^y^wJI icOt^, an der Ostgrenze von Negd. So
bracb denu Abii zeid, sich dem Schutze El-
Bidrs befehleud, auf und traf unterwegs mit
Dajjab znsammen und lagerte zusammen mit
ihm an dem Quellort auf der Wiese und sagte
ihm: bleibt bier, icb gehe auf Kundscbaft aus:
unsere Feinde sind Juden, ein listiges Volk,
ich fiirchte, sie spieleu uns einen Streich. Gott
sei mit dir! antwortete Dajjab. Nun kleidete
sich Abu zeid iu einen ^,l£-tj> (= C^n) oder
Derwisch um und wauderte fort. — Konig El-
gatrlf erwartete iuzwischeu die Ankunft des
Enno'mftu. Eingefunden batten sich bei diesem,
in Folge seiner Schreiben nach alien Seiten,
100 000 Kampfer: als er nun vou dem Boten
erfahreu, dass Elgatrlf schon aufgebrochen sei
uud ihn erwarte, machte er sich mit seinen
Mannen, 4 Corps, auf den Weg. — Abu zeid
aber war zum Fluss .-jj^jJ gekommen, sah dort
die Tauseude vou wohlgeriisteteu Kriegern und
machte sicb zum Zelt des K6nigs Elgatrlf auf.
Der sass auf goldeuem Throne, in Seide ge-
kleidet, mit 2 Schwertern nmgurtet; als Abu
zeid ihn sah, sprach er den Zauberspruch des
Bindeus fiir Zunge und Ohr, begrilsste ihn
dann, erzahlte, was er von den Beuu hilal ge-
sehen. uud dass sie alle Auswege besetzt batten;
dass Abu zeid zu ihm kommen werde, um
Frieden zu machen, und liess sich ausfuhrlich
iibcr die Vortheile desselbeu aus. Der Kfinig
autwortete: Derwisch, du hast wirklich Recbt,
aber was werdeu die Meuscben dann sagen?
Sie werdeu sageu : dem Kouig Elgatrlf ist seine
Tochter durchgegangen, seine Krieger sind ihm
getodtet und nuu macht er aus Furcht und
Schwache PYieden mit den Benfl hilal. Ich
habe zu meinem Vetter geechickt, mir zu Hiilfe
zu kommen, uoch ist keine Nachricht von ihm
bier: wenn er kommt, sprich mit ihm; stimmt
432
GROSSE ROMA'NB."
No. 9350.
er zu, bin ich's zufriedeu, 6cblagt er ab, so
oehme das Schicksal seinen Lauf! — Dana
unterhielten sie sich uoch iiber allerlei Dinge
von Eiu8t und Spater; Abu zeid's Rede gefiel
ihtn wohl und auch den Raroalschlagern : er
sah, wie diese ihn und er sie beobachtete. Dann
gab er dem 'Abd elhajj Auftrag, im Rauial
nachzusehen, wie die Geschichte mit deD Benil
hilal ablaufen wiirde, und dieser schickte sich
dazu an, als ein Scbreibeu von Enno'man ein-
lief, dass er mit seinem Heere komtne und dass
sie im ^U*ii .5.M5 sich trefi'en wollten. Er gab
den Brief an Abu zeid zu lesen uud bat urn
seinen Rath, uud sagte: icb wollte die Benu
hilal bekriegen und bestrafen, aber deine Rede
hat mich davon abgebracbt; nun geh bin zu
Euno'man nud suche ihn zn bereden: ist er aber
abgeneigt, darauf einzugehen, so gieb mir Nach-
richt: dauu wollen wir weiter sehen. Ganz
eiuverstauden ! sagt Abu zeid und geht. Er
trifft den Enno'man, sich ein prachliges Zelt
bauend, tritt vor ihu uud begriisst ihn. Nun
batte ihm aber getiaurat: ein Derwisch sei zu
ihm gekooimeu, er habe ihu gefragt, woher nnd
wohiu, und die Antwort erhalten : ich bin Abu
zeid, bole Kuudschaft uud kehre heiro. — Als
uun der Derwisch vor den Kouig trat und
dieser ihu iu wachem Zustaude so wie im Traum
sah, fragt c er ihn: woher uud wohin? — Ich
komme vou deinem Vetter und soil dich voui
Kriege abhalteu. Da ergriinmte der Kouig uud
sagte: davon lasse ich uicht ab, ich will die
Beuu hilal bestrafen; aber du, du bist fiirwahr
AbQ zeid, der hier zu spiouireu kommt, du
sollst uicht loskominen von hinr, sonderu Leute,
die dich keuneu, solleu bezcugeu, dass du es
bist: wir haben Ramalschliiger hier, die sollen
es schou herausbriugen. Sofort crhielt derRamal-
kuudige Jk^\' } ^j <XSJ> deu Befehl, uachzuforschen,
woher der Derwisch sei ; er that es und fand her-
aus, es sei Abu zeid. Er aber beobachtete ihn und
das Schwert zeigeud sagte er: sprichst du davon
eiu eiuziges Wort, so mache ich dich todt. Als
Farqad dies horte, zitterte er am gauzeu Leibe,
und sagte uun, uach dem Raiual sei dor Derwisch
au9 Rum ; er sei weit herumgewaudert, verstehe
Thora uud Evaugelium und Psalme, alle Re-
ligioneu nud Wisseuschafteu, uud verdiene alle
Ehre und Achtuug. — 1st das auch wahr? fragt
der Kouig. — Bei deinem Hauptc schwore ich's,
versetzt der ltamalkundige; thu ihm nichts zu
Leide, sprich uicht zu ihin iu Eifer, 3onst trifft
dich Ungluck; folgst du meinem Rath, so Qber-
Ifisst du ihm deine Angelegenheiten , und sei
getrost und lass ihn zwischen dir und den Benu
hil&l vermitteln : es mochte sonst, nach meinem
Dafurhalten, sonderbar kommen. — Erztlrnt
l&sst der Konig ihn und den Derwisoh ins
Gefanguiss werfen : Beide wollen mir ans Leben,
ruft er, lasst sie nicht entwisohen, sonst kostet
es euch den Kopf! — Im Gefaugniss fragt
Abu zeid lacbend seinen Mitgefangenen : was
denkst du uber deiue Lage? — Sie ist so gut
wie sie werden kann, versetzt Farqad 6pottend
Dank dem, der uns dies eingebrockt hat. —
Warte nur bis zum Abend, dann soil der KSnig
Erstaunliches erleben. Sie lasseu also das Ge-
sprach fallen und warten ab, was der Konig
thun werde. Dieser aber liess Lohnung unter
alle Soldaten vertheilen und befahl, am nachsten
Morgen gegen die Benu hilal auizubrechen. —
Abu zeid aber nabm, als die Wachter schliefen,
Geinen Magnet, offnete damit seine Ketten und
die des Farqad, murmelte die Zauberspruche
des Unsichtbarmacheus, besprengte die Diener
mit Schlafpulver, dass 6ie regungslos zu Boden
fielen, schrieb dauu auf einem Blatt an den
Kouig: Der Derwisch war Abu zeid, er hat die
Fesseln gelost, die Diener betaubt, den Ramal-
deuter mitgenommen; und nun bedenk deine
Lage noch, o Konig 1 — Dies Blatt warf er
ins Zelt des Konigs, der mit seinen Grosseu
zoruig iiber die Benfl hilal redete. Es flog ihm
an deu Bart, er nahra es, las uud schrie laut
auf: seht zu, was aus dem Derwisch geworden
ist I Es war Aba zeid, er hat seine Fesseln ge-
sprengt uud ist mit dem Ramaldeuter auf und
davon 1 — Er und seine Grossen eilen zum Ge-
fiingniss: da liegen die Diener schlaftruuken,
die Ketten sind losgelost, dieGefangenen fort! —
Nun bereute der Konig seiu Thun zu spat
und verfiel in Nachdenken. Wie geschah dies
Wimder? Es ist wahr, dem Abu zeid ist Keiner
an Listen iiber \ Aber nun, ihr Reiter, gilt es,
sofort zum Kampf aufzubrechen, ehe noch die
Benu hilal fertig sind. Sie machen sich also
auf den Wcg nach Negd und der K6nig be-
uachrichtigt in einem Brief den Elgatrlf davon
und vou den letzten Ereignissen. — Inzwischen
verweilte Dajjab in dem Lande mit den Quellen
und es vergiug eine Woche, ohne dass er von
Abu zeid etwas horte. Das hat etwas auf sich,
dachte er, und beschloss, nachzuforscheu, was aus
ihm gewordeu sei. Die Benu zagba und zahl&u
No. 9350.
GROSSE ROMANE.
433
sitzeu zu Pferde, sucheu Ort fur Ort durcli uud
kommen endlich an den Fluss ,m»^. Hier
trifft Dajjab Leute, die er uicht keunt, uhnmt
W ihuen deu Brief Enuo'mfm's au deu Kouiff El-
gatrif ab, liest ihn, kann aber uicht klug daraus
werdeu, wie es mit Abu zeid steht. Elgatrif
aber hat mit seinen Lenten deu Marsch aun-e-
treten, urn mit Enno'man znsamuieuziitreften;
da begeguen ihuen Reitersehaareu, Dajjab an
ihrer Spitze, und kanin siud sie eiuauder uahe
genug, als or fragt: wer seid ilir? wolier koinmt
ihr? wohin wollt ihr? Seid ihr Freuude oder
Feinde? Auf die Antwort: wir wolleu nach
Negd uud Rache uehmeu, eutgegnet er: Welche
Freude hat mir die Zeit zugedacht! Ihr seid
unsere Freuude uud Gaste, so inusseu wir cuch
tractiren: meldet es eurem Fiihrer, damit wir
erfahreu, was sein Zweck ist uud was ihui von
ud8 gebiihrt. Versteht sich, autworteu sie, und
melden cs deni Konig. Der fragt: was sind es
filr Manner? — Es ist ja stockfinstere Nacht,
wir konuen uicht seheu, wie sie ausseheu, son-
deru nur ihre Stimme h6ren. — Haltet hier
still bis zum Morgen, befieblt er; dauu kouuen
wir sehen und wissen, wer sie siud, woher sie
4)| konmieu, wer sie anfiihrt. Am Morgeu stauden
beide Theile einauder gegeuuber, sahen sich
einander au, die Reiter tummelteu ihre Rosse
rechte und liuks, Dajjab sprengte vor uud rief
zum Zweikampf mit ihm. Nun ritt Elgatrif ill in
enlgegeu, lauge uud tapfer kampfeu Beide mit
Schwert und Lauze und Keule; endlich erhalt
der K6nig eine Wunde au der Hand, so dass
er laut aufsehreit; seine Sonne kommen mit
eingelegter Lanze herbei, deni Dajjab koinmen
die Seinigen zu Hillfe, eiu allgemeiuer erbitterter
Kampf hebt an, die Truppen' des Dajjab siud
hart bedrangt, er selbst blutet aus mehreren
Wunden, nun sprengt Elgatrif gegeu ihn an
und versetzt ihm eineu furchtbaren Schlag, aber
das Schwert zerbricht, wieder drangeu sich ihre
Krieger um sie uud kampfeu mit Erbitterung
bis zum Abend. — Aba zeid und der Ramal-
deuter sind auf ihrer Flucht durchs Land end-
lich an die Stelle gekonimeu, wp Dajjab sich
aufgehalteu hatte; da er dort uicht uichr ist,
denkt Abu zeid: sonderbar, was mag aus ihm
A gewordeu sein, wohin mag er sich geduckt
haben? Nun bittet er seineu Geuosseu, aus
dem Ramal zu erforsehen, wohin er sich be-
geben hat. Der macht deuu ausfindig, dass Dajjab
im Kanipfe mit Elgatrif in grosser Verlegeuheit
HANDSCHRIFTEN D. K. KIBL. XX.
und Draugsal stecke und fordert ihn auf, ihm
moglichst bald zu Hfllf'e zu kommen. Sofort
brechen Beide auf, so schnell, dass sie 5 Tage-
reisen in cinem Tage zurttcklegen und Dajjab
in seinen Nothen finden. Als sein Diener
qU-ub.I1 _jjI, der init Ungeduld seiner Ankunft
enlgegen geharrt hatte, seiner ausichtig wurde,
lief er ihm freudig entgegen uud gab ihm Aus-
kuuft iiber ihre Bedrangniss. Nun waffnete er
sichj nahm die Benu zalilan mit, " stellte sich
den Feinden in den Weg, haut rechts und links
die feindlichen Reiter niedcr, sieht Dajjab von
Elgatrif bedrangt, das Blut quillt hervor aus
seinen Armen uud cr ruft: zu Hillfe, Degen
Hilals, tapferer Reiter und Nothhelfer! Bei
dieseu Worten stilrzt AbQ zeid mit eingelegter
Lauze auf Elgatrif los uud bohrt ihm von hinten
die Lanze durcli die Brust, so dass er todt zu
Boden sinkt. Die Seinigen ergreifen die Flucht,
Abu zeid uud Dajjab und ihre Leute verfolgen
sie uud todten eine zahllose Menge und machen
grosse Beute; dann kehren sie zu ihren Zclten
zurttck. — K5nig Enno'man UDd seine Schaaren
waren indessen nach Negd gekommen und trafen
mit Zeidan und seinen Jiinglingen zusammen;
diese sturzen sich auf ihre Gegner und als
Enuo'raan died wahrnimmt und erfahrt, ee sei
Zeidan, der die Madchen entffibrt, mit seinen
Jiinglingen, ruft er aus: das trifft sioh achon,
euch Jungen werde ich heute nach Gebiihr
strafen! Mit diesen Worten sttirzt er auf Zeidan
los, der aber ha.lt Stand uud nach heftigem
Wortwechsel beginut ihr Zweikampf, der aber
ohue Eotscheiduug ausgeht. Drei Tage dauerfc
ihr Kampf uud sie gerathen immer mehr in die
Euge: da flatteru Fahnen in der Nahe, es zeigt
sich ein langer Heeresschwarm in Eisen ge-
panzert: ihnen voran zieht der Degen Hilals,
der Feindestodter, Abu zeid, 'und hinter ihm
die Benu zalililn, wie Adler, und hinter ihnen
Dajjab mit den Bend zagba. Frischer Muth
und Freude erfQllt den Zeidan und er schickt
eiu Dankgebet zu Mohammed empor. Enno'man
aber denkt beim Anhlick dieser Heere an Flucht;
aber Zeidan tritt ihm in den Weg und bohrt
ihm seine Lanze in die Brust, haut ihm alsdann
den Kopf ab. Darauf richten seine Junglinge
und Abu zeid und Dajjab mit ihren Schaaren
unter den Feinden ein furchtbares Blutbad an;
eine Menge flieht, arg verfolgt von den Benu
hilal, in ihre Heimat zuriick. Die Einwohner
bitten um Gnade ; die Sieger setzen eineu Ver~
55
434
GRGSSE EOMAWE.
No. 9350-9352=
waiter des Landes eiD, der den Zehnten giebt.
Dann begeben sie sich in das Land des El-
gatrlf: die Einwohner unterwerfen sich und
zablen den Zebnten, bringen Geschenke allerlei
Art und erhalten aucb einen Statthalter. Da
die Lander erobert, kehren sie um und schicken
an Sultan Hasan einen Bo ten , der ihren Sieg
und ihre Rtickkehr anzeigt. Hochcrfreut zieht
Hasan und der Qadl Elbodeir und Alle, Manner
und Fraucn, ihnen entgegen; berzlicb begruset
und umarmt man sich, die Jiinglinge und Zeidan
kussen dem Sultan Hasan die Hand, er dankt
ihnen filr ihre Thaten und alle Emlre begeben
sich in Hasans DlwfiD. Hier wird ihnen cin
Festmahl gegeben, die Armen werden aucb ge-
6peist; dann wird der Ehecontract zwischen
Zeid&n und Zein eddar gemacht und beide
mit einander vermiihlt.
Schluse f. 50 b : «ioUj <*y%*$\ m£Jj w y^s
pAl^i .g*£fj La3 >$&&&*}] <\&mj \£a±>* rj"3 ^XaJi osJ^
Abschrift von 1X4^^! .X*t wiLw^Ji i>~*s>l
iui J. 12G0 ftu'llii&e (1844).
Schrift: vod verschiedonen Battden, ziemlich gross,
kraftig, znm Thoil und moistens (f. 34. 35. 38 — 48) zu-
uammengedrangt uad kleiner, naoh blasser; dieso St&cke
Bind von etnas filterer Hand,
9351. We. 803.
22 Bl. 4'°, 17 Z. (22X16; 17 l / 8 Xl2-13 CE1 ). — Zn-
ctund: ziemlioh gut, doch nicht ohno PJeoken. — Piipior:
gelb, ziemlicb stark und glatl. — Bin band: Pappbd. —
Titel f. 1* (das Bktt lot schadhafl):
;W qjj _?■?! \Jkgjhjdi ..Jj-£*.
|jv£>
Anfang f. 2": ^JUj *JJi s^xs* J^c ^eJJOJ
»x;Uj,i^ q'iXj; jf/>$\ i.y^taS JULO WUSjJ' .-jM'Jz-j
jA^KI qJ> w£Jj JJ^ $k$> ^j ujLvSJ! ,J*a &*tA-
L^aS . . . aXs^Ijj a^aAj /*Let *JJ! re^ 5 " • • • &J\ —^
4?J1 f^ 'jS» ^3 $&& L jJ-} J-jM O c • • • Ls^LaJfct
= We. 806, 2.
Schluss f. 22 b : jj Jj= ^) ^Ji\ _^ks>o
JwCji ,3 jtX&Sj \J*i> n^tJj "Jj-^'ij *J1I Kaawj ,liXJ!
Schrift: ziemlich gross, duDn, rundlich, fluchfcig,
vocallos. — Abschrift von ^Ji^a/aa ^ ^JLts*. ^^amU!
iin J. 1242 <?afar (1826).
9352. We. 886.
1) f.1-28 6 .
46 Bl. 8'", 17—18 Z. (21'/s X 16; 16»/s X 12™). —
Zostand: niobt rooht caubar. — Papier: gelblich,
stark, etwcs glctt. — Einband: Pappband mit Leder-
ruckon uad Klappa. — Titel f. l a s
Anfaag f. l b : qw*-., &Uj q^sj ■5 1 X%J
*J ijj> U , JLs ,^Us> u^UI iii*£j «la*JI jkXi KasS ^.
Konig Zeidan (beigenannt Altermann der
Jungen) traf auf der Jagd den vX*sJt rA"* war
3 Tage mit ihm zusamtnen, todtete ihn und
nahm seine Pferde und son3tige Habe und be-
gab sich damit zu den Benfl hilal. Da pries
ibn X^l_*! (mit der Kuaje und auch genannt
t _gwXj,>xJi<j>^>-tOM^s*j'»t) und pries auch eeine jungen
Leute eiuzeln mit ihrem Nameu. Da sagte ihr
Schwestersohn, Namens (^tX^JI) >X»r* cyi rf^" !
es wundert mich, dass du alle die JOnglinge
lobend erwahnst, aber mich nicbt. — Viel-
leicht, versetzte sie, holot du dir die «Li;JI .Ju,
Tochter dca Konigs j>\ja; dann will ich dich
unter den Mannern preisen. — Wer iot sie, wo
wohnt sie? fragt Gabr. — Sie wohnt im Lande
gleichen Namens, in As^i\ ,j^j. — let's weit
von hier? — 90 Tagereisen. Ihr Vater hat
10000 Waffentrager. — Auf sein ungestunaes
Verlangen bescbreibt sie ihm ihre Schonheit in
einem Gedicht. — In Folge dessen macht er
sich sofort auf den Weg, und trifffc unterwegs
in eincm Thai den *Xn ,^1 qJ mJLg und dessen
Diener ,}b!j>, und erzahlt jenem sein Liebesleid
und sein Vorhaben. Er rerspricht ihm Hiilfe
und schickt ein leeres Blatt, das er untersiegelt,
durch scinen Diener an Zeidan, den er auffordert,
in der Ereitag-Nacht die 1. Sura seinen Emlren
vorzulesen. — Ala dieser das Blatt erhalten
und gehort hat, dass es Ton 'Ikrima UDd Gabr
komme, wird er eehr unrubig. — Inzwischen
reisen diese Beiden weiter. Ea herrschte aber
ein macbtiger Gewalthaber iiber 1 2 Corps (ojS')}
jedes zu 100000 Mann, Namens S\^-ij\ oijj^j
in damaliger Zeit: von alien seinen Unterthanen
kannte Niemand den Islam. Eines Tages traten
zu ihm Dichter ein auo dem Lande ^aJi, die
t
No. 9352.
GROSSE ROMANE.
435
von eeineiu Ruhm angelockt ihu preiseu wollten
uud Belohuung daf'ur hofFten. Hun spielten
sie uud saugcu uud entziicktcu die Horer. Ihr
seid viel herumgekommeu iu dcr Welt, sagte
der Kftnig, habt ilir auffallig sch6ue Fraueu
geseheu? Der alteste Spielmann, Nameus (^Fjft,
trat vor uud sprach : die kaou ich dir bald
nachweiscn, uud erzahlte von der Tochter des
Kouigs Cadir. Sofort schreibt der Kouig ^ ^
an diosen, verlangt von ihm deu Zehutcu and
seine Tochter Bedr euna'ain. Seiu Diener
Mns'ud muss den Brief iiberbriugeu. Cadir
emptaugt deu Brief und wird sehr betriiht; die
Emlre rat lieu ihco, sich deu Forde.rungen niclit
zu filgeu uud deu Boteu zu todteu. Er wird
bis zur Ohuniaclit geprugclt uud oben vom
ochloisu hernntergcworfcn. Dauu baudeu ihn
Kneehte auf seiu Fferd fac^xS") uud brachten
ihn au die Grenze zu Hirten, indein oie diesen
sagleu: fi'ihrt ihn zu seinem Herm, dem Kouig
Cur! Dorf. erholt er sich uud erzithlt seine
Behaudluug. Wilthend schwflrl Cur beim Glanz
des Mondes, er wolle ia dein Laude keiucu
Stein auf dem auderu lasssen uud schickt seiueu
Wezlr 'Amir mit 200 000 Reiteru aus, dasselbe
zu verwilsteu. Cadir hat iuzwischeu, uae.h Be-
ralhung mit seiueu Emlren, seiue Tochter uud
5 Emirtoohter nebst Dieueriuuen weitab uach
dem festen u^l „. j gebracht, und als der Wezlr
eiafallt und ihn zum Zweikampf fordert, kiimpft
er bis zu Dunkelheit mit ihin, ohne dass der
Kampf eutschiedcu wird. — Gabr uud 'Ikrima
waren indesseu auf ihrem Wege uahe dem
j,Wusteuschloss M gekoinmen uud lagerten an
eiuer Quelle iu der Nlibe; Gabr erfahrt von
einer Dieuerin, die dort Wasser holt, dass Feinde
ins Land gefallen siud und dass sie dorthin ver-
jagt 3eien; ihn selbst habe der Ruf der Bedr
enna'am herbeigezogen, sie moge ihm den Weg
in deren Land angebeu. Sie heisst ihn wnrten,
um mit ihrcr Herriu zu Bprechen. Dieser muss
sie, deren Name ri) jJ| <&-. ist, aber erst e
X 5
me
Beschreibuug der Fremden geben; darnuf ladet
sie dieselben ins Schloss auf Gebelss ihrer Herriu,
da diese sie sprecheu will. Ihre Schouheit
macht Beide wie bestilrzt. Ihr seid frerad hier?
fragl sie. — Ja, wir hatten eiueu Zweck, und
den haben wir jefit erreicht; uud Gabr sagt,
ich suche Bedr enna'am, zeig mir deu Weg zu
ihr. Die bin ich, sagt sie, uud erzahlt ihm von
dem Eiofall dw; Kouigs Cur uud bittet ihn um
Hiilfe, ihu zugleich ihrer Liebe versicherud.
Wiihrend sie sich noch froh uuterhalten, kommen
fluchtige Reiter ihres Vatera, von Leuten des
We.zirs verf'olgt, an und sie fordert nun die
Fremden auf, ihnen beizustehen. Sie stflrmen
iu die Feiode ein, hauen Alles zu Boden, was
ihnen nahe koinrat, und werfen die" Angreifer
zuruck und in die Flucht. Konig Cadir, der
oben vom Schlosse aus Alles angesehen hat,
geht deu tupferen Jiiuglingeu entgegeu und dankt
ihneu und alle seine Auhanger sind mit ihm
froh Qber den Ausgang. Sie erzillilen ihm, auf
sein Befirageu, dass sie aus &j*x«JI <X£? seieu und
welches ihr Reiseziel sei. — Aui folgeuden Tage
begiunt der Kampf wieder: Gabr kampft mit
dem Wezlr, dieser fallt, da sein Pferd von
einein Streiche niedergemacht ist, zu Boden,
wird aber, ehe der Todesstrcich ihn trifft, von
den Seinigen iu Siohcrheit gebracht, dann wieder
auf ein Pferd gesetzt und kampft aufs Neue
mit Gabr: dies Mai fallt das Pferd dieses ver-
wuudct hin., er mit ihm, aber 'Ikrima rettet ihn
unversehrt aus dem heissen Kampf. 7 Tage
dauert der Kampf, die Schaareu des K6nigs
Cadir geratheu iu immer grossere Bedrangniss
vor der Uebermacht des Feindea. Auf Gabr's
Rath schreibt uun Cadir an Zeidan (beigenannt
u^LuiJI iy^ _ uud ^LcjOjjl) und Dajjab und Aba
seid uud Hasau und Bodeir und alle Bend
hil&l uin Hulfe. — Zeidan indessen, voll grosser
Unruhe fiber das Verschwiuden des Gabr und
'Ikrima, ritt aus mit Gefolge sie zu suchen.
Da trifft er den Boten des Cadir, liest den
Brief, und bricht sofort zu ihm auf. Abends,
nach Souuenuntergaug, horen Gabr und 'Ikrima,
t als sie grade bei eiuander sitzen und sich unter-
halten, Pferdege.trampel und ftirchten, dass der
feiudliche Wezlr einen Ueberfall mache. Sofort
werfen sie sich zu Pferde, linden aber zu ihrer
Ueberraschuug Zeidan mit seiner Schaar, 60000
gepanzerten Reiteru. Cadir, dem die Ankunft
derselben geineldet, ist fiber die Maassen erfreut.
Am folgenden Tage kampft nun Zeidan mit dem
Wezlr; dieser fallt mit dem Pferde zu Boden,
besteigt ein 2. Pferd und kampft weiter; da
fallt Zeidau, besteigt aber auch ein anderes
Pferd uud schliigt dies Mai den Wezlr nieder.
Da greifcn auch die Uebrigen die Feinde an,
bringen ihnen eine vollige Niederlage bei und
macheu grosse Beute. Cadir richtet ihneu ein
grosses Gelage an, dann aber, in Voraussicht,
dass Kouig (pur neue Truppen aufstellen werde,
schreibt Zeidan an Konbj> Hasau und dessen
55*
436
GROSSE ROMAN E.
No. 9:*52 — 9354.
Emlre und schickt den Brief durch seineu Diener,
Nainens olJ>~Ui w\y*, ah. Cur zieht indessen
mit ungeheurem Heer gegen Cadir und lagert
im j&&a1\ iS^Sj, will aber zuyor noch Negd ver-
wilsten und uin dies Vorh&beu mit Erfolg aus-
zuftihren, schickt er einen seiner Krieger, jL>.
mit Nainen, ale Kundschafter dahin. Dieser
ist Zeuge davon, wie nach Ankunft von Zeidfln's
Brief ein Theil der Bona hilal uuter Fulining
des Abu zeid und Dajjiib aufbricht, wahrend
Hasan und Bodeir mit den Uebrigen znrftck-
bleiben, urn etwaigeUebcrfiUle abzuwehren. Jeue
kommen an uud werden von Cadir freiiudlichst
aufgenommen, der nun mit Ziiyersicht der An-
kunft des Feindes entgegensieht. — Nachdem
der Kundschafter zu pur znrOckgekehrt ist und
berichtet hat, bricht dieser nach Negd nuf uud
theiit seiu Heer in 4 Theile: einen zur Fort-
treibung des Viehes, einen die Eiuwohoer uieder-
zumetzeln, einen zum Pliiudern, eiuen zum
Kampfeu. Konig Hasan hort von ihrem Hcran-
nahen und zieht ihncn eutgegeu, muss aber
zuriickweichen, wilhrend das gauze Land ver-
wustet und geplundert wird; der Feiud zieht
mit der Beute nach dem -wd! icJ)!.,. Da schickt
Ha3an ein Schreibeu durch seineu Diener Hilal
an die Emlre Abu zeid und Dujjul) ab. Darauf
schreibt ^JLc, Vater des Dajjab, an Zeid el-
'aggag, der sich auch sofbrt mit seinen Truppen
nach Negd aufmacht uud auch den .Jj> r & t jj.J>Xj},
der ein Gefolge von 1000 Mann bei sich hatte
um auf Jagd zu geheu, mit niinmt. — Konig
Hasan komnit mit seiucm Heere in das Gebiet
von plsUJt jJu, und vereiuigt sich mit Abu zeid,
Dajjab una Cftdir. — Zeid ( laggfig ist indessen
zum ^jjmJI (3^>^ gekommen, wohin audi Qudir
mit seinen lJuudesgenosseu sich begebeu hat.
Hier findet nun die grosse Entscheidungsschlacht
statt, Cur kampft mit Dajjab am 1. Tage, ohue
dass Einer von ihnen obsiegt; am 2. Tage kampft
Zeidan mit ihm und haut ihn auseiuander, und
darauf wird seiu Heer zum grossteu Theil nieder-
geroacht, die Benu hilal machen grosse Beute,
kehren heim, Cadir zieht mit nach Negd uud
fciert dort die Hochzeit seiner Tochter mit
Gabr 7 Tage lang.
Scbluss f. *23 a : jj^jJU JjAlaJt V^ 2 ^ _r*\>
fG^iuJi j^>- J^»^j js,L»! iLa_k_>jj /*rf'^>''' *A«.c^
Schrift: gross, kraftig, gleichmussig, vocallos. —
AbBohriftc. »»/,» .
9353. We. 845.
2) f.29 — S3, v;
Format etc. und Schrift (stellenweiee kleiner nnd
gedrfingter) wie bei 1). — Titol feblt, aber er ist ent-
halten in dem Titel f. 1*, namlich: »UUJI >>Xj imUt}^
Anfang f. 29": ^^ e^i. j ^1 «JJt ( _ks>
<~>-^i Jj»l Jbl> ^o \£*^\s* O< o u$\j>2 . . . (.iLJI^
= We. 886, 1 . Die Fassung oft verschieden.
Schhiss f. 53 b : LWl^US^J. L^J^J* UuoJL,
Q^>XJi^Jj 'qIL.'^U 8^jb ^Ab lybX} Pj-*^Ji Ouu-Jt
9354. We. 844.
27 Bl. Format (1(5—18(23) Zeilen) etc. u. Schrift
wie bei We. 845, 1 (22x16; 1 7 '/a — J8x lS ta ). Nicht
gnnz feet im Einband, fit. 1 u. 2 lose. — Tite) f. 1":
ka& f&) [J^t*
Anfang f.2»: f^i\ «5ULLi .X^ - f&&\ J->ka»t
iXs-\ ly* u£JU ^1^ *ai ^ in.LT Lj 15^1-il JL5 . . .
*&£?.*, *A*aiJi u5Jl*JI Qji ^bJvjjJl s*m,\ u^JUJt
a?Ji qjJJ^, jJ ..jli'j iXi^JI ijiji' <£ki. s-Jii obb ^c
Kouig ^UXjjJi herrschte fiber die Lauder
Naql 1 uud Kus elhind nnd hatte 2 Sohne, von
deuen der Eiue J-^-i ^c; und der Audere
JLs-JI (jiAS hiess. Beide waren tnpfer und der
Mnth eines Jeden von ihnen ersetzte tausend
Reiter. Eines Tages ritt der Vater mit diesen
Sohuen uud tausend Begleitern auf Jagd; dabei
kameu sie in das Gebiet vou Negd. Da seufzte
der Konig fiber seineu Oheim t -JLu^J! , der
dort gefallen war nnd sagte: wenu wir von den
Bend hilal einein Trupp hier begegneu, mUssen
wiv sic todton uud Kache an ihueu nehmen.
Auf die Frage der Sohne erziihlt er, dass der
Sohu seines Ohms bei der Heimbolung seiner
Braut mit Molieibir in Streit unterwegs geiathen
sei, dass ein Kampf sich eutspounen babe, in
dem er ge(allen , dass dann auch der Vater
desselben in dem Kachekrieg, den er unter-
nommen, von Abu zeid nicdergemacht worden
sei. — Darnber gerathen die Sohue in grossen
Zoru. Hiittest du uus davon frtther erziihlt, so
hiitteu wir liingst uus geracht und die Benu
hilal als Warming fur knuftige Zeiten hingestellt;
aber nun geheu wir nicht fort, ehe wir Rache
geuommen haben. Der Vater aber rieth, ge-
machlich vorzugehen, wenn sie mit Einem von
den Feinden zusammenstiessen, ihm zu schaden
so gut sie konnten, er aber wolle heimkehren,
No.9354.
GROSSE ROMAN E.
437
Truppen sammeln und sich dann auf sie stiirzen.
Demgemiiss wahlen 6ie 800 Mann und ziehen
weiter, der Vater nber begiebt sicb mit 200
Mann heiin, nm zu rlisten. — Zeidan sass in-
dcssen in seinem Zeit imd unterbielt sich mil
25 Jiiuglingeu; da sagte Musa, Dajjabs Sohn:
wir liebeu die Jagd so sehr, und sind doch
lange nicht dazu ausgezogen. Das konnen wir
ja tliun, um uns zu zerstreuen, sagte Zeidan.
Sie brachen also auf und kanien jageud in das
Wadt jj'iyJi »nd lagerten sich an der Quelle
^b-^Jl q*s und brieten sich dort ihr Jagdfleisch
und assen. Nur 'Ikrima riihrte kein Essen -an.
Warun) isst du nicht? fragen ihn die Begleiter.
— Ich bin uuruhig bevregt, versetzt er, mag
nicht esseu oder schlufeu oder sitzen, ich muss
immer an Leute denken, die uns bier uberfallen
mojren. — Was soil das Gerede? an Feinde
ist bier nicht zu denken. — Esst ruhig weiter,
icb will derweile fur euch Umschau halten. —
In diesem Augenblick kamen Reiter auf sir los.
Nebmt das Essen Tort, jetzt ist nicht Zeit dazu,
rief 'Ikrima, es kommen Reiter. Er sprengt
auf 6ie zu, tritt ihrem Fiihrer J^i-i ^cj ent-
gegen; dieser fragt: wer und woher seid ihr?
— Wir briugeu Ungemach an diisterem Tag,
wir sind die Jungen von den Benu hilal , den
Leuten zu Kampf und Qual! — Sie gerathen
in Worlwechsel, darauf kampfen sie mit einander,
dann stUrzen sich alle Junglinge auf den Feind,
der Kampf wird allgemein. Moheibir kampft
mit JL=»JI Lr'J", aber ohne Entscheidung: das
einbrechende Dunkel nothigt zum Einstellen des
Kampfes. Aber am nachsten Morgen kampft
Za'im elheil wieder mit Zeidan und giebt ihm
mit der Keule einen Schlag auf den Helm, der
ihn betaubt; als er ihm dann den Garaus machen
will, wirft sich ihm Hasan ben *\jy> entgegen
und kampft mit ihm bis znr Dunkelheit. Mo-
tieibir aber ware im Zweikampf dem i3'u>JI (j»&
erlegen, wenn ihm nicht cLLo zu Hiilfe gekommen.
Ueberhaupt aber waren alle Jilngliuge mehr oder
weniger schwer verwundet. — Am nachsten
Morgen erueuert sich der Kampf zwischen Zeidan
und Za'lm elheil; jenem kommen Moheibir,
'Ikrima und Hasan ben mazjad zu Hiilfe; da
eilt der Bruder, mit einem Haufen dem Za'lm
elheil beizusteben, dieser aber weist ihn zurilck:
ich werde allein mit diesen Hunden fertig. In
der That eetzt er Allen vieren auf das Heftigste
zu und treibt sie in die Euge: da steigt cine
Staubwolke auf, angstlich seben sie dieselbe
naher kommen, endlich erkenneu sie darin
3 Reiter ihres Stammes: Aba zeid, Dajjab und
Musa, dessen Sohn. Letzterer war bei Beginn
des ersten Kampfes nach Hause geritten, hatte
den Abu zeid von ihrem Zusammeutreffen mit
den Feinden unterrichtet uud um Beistand ge-
beten; derseibe hatte sich auch sofort dazu
bereit gefunden, Dajjab batte sich ihm ange-
schlossen: so kamen sie denn in aller Eile an,
grade zu rechter Zeit. Abu zeid stlirzte sich
sofort auf Za'lm elheil und fahrt ihn an: was
wollt ihr? was hat euch hergefuhrt? — Wir
haben uns zu racben, versetzt er, fur fruhere
Unbilde: lass du von uns, lass uns die Sache
mit deD Jungen allein, Einem nach dem Andern,
ausmaeben! — Wer soil gegen dich fechten? —
Such du selbst einen aus! — Die Jungen sind
ihm nicht gewachsen, denkt Abu zeid, und
sucht den Dajjab auf, der grade mit i}L>jit ^
kampft. Als er Abu zeid kommen sieht, meint
er, class derselbe den Za'lm elheil niedergemacht
hat, streugt alle seiue Kraft und Geschicklichkeit
an und bringt dem Gegner den Todeshieb bei.
Als desseD Bruder dies sieht, sturmt er auf
Dajjab los, sticht mit seiuer Lanze auf dessen
rechten Schenkel, der aber hatte sich unter den
Bauch seines Pferdes gedreht, so dass die Lanze
in den Sattel fubr; Manna', 'Ikrima und Hasan
ben mazjad kommen zu Htilfe und v/erfen ihre
Lanzen auf jeneu ; er duckt sich auch unter
den Bauch seines Pferdes, und Abu zeid kommt
heran und sagt : geb unbehelligt deines Wegs,
Za'lm, und sag deiuem Vater, wenn er Krieg
mit uns will, so soil er ihn haben, wo es auoh
sei. — Ich traue deinem Wort nicht, versetzt
er, ibr wollt mich ttbeifallen, babe ich doch die
Meinigen alle vcrloren! — Ich gebe dir mem
Wort, wiederholt. Abu zeid, Keiner sol) sich
jetzt an dich heranmachen, so lange ich am
Leben bin. — Er wehrte also die Junglinge
von ihm ab und veiband ihm seine Wunden.
Dariiber wurde Dajjab bose, da er ihn durch-
ans niedermacheu wollte, und sagte zu Abu zeid:
es scheinl, du hftltst es mit den Feindenl —
Keineswego, aber es ist ein tapferer Jiingling
und dann ist er hier ganz allein: also lass ihn!
— Bei allem, was uoe hoch und heilig ist,
versetzt Dajjab, ich muse ihn todten. — Da
wurde Abu zeid boee; Za'lm elheil aber Bah
das Zerwurfniss zwischen den Beiden, kiisste
die Hand des Abu zeid und sagte: ich nehme
deine Giite in Anoprucb, laos mich thuu nacJi
438
GROSSE ROMANE.
Nn. 9354.
meinem Willen und lass auch dem Dajjab sein
Belieben: ich bin verwundet und mag meiuen
Bruder nicht iiberleben: lass mich kfimpfen!
Da er ihn so auf Kampf bestehen sah, trnt
er ihm nioht mehr in den Weg und alsbald
kampft Za'lm elneil mit Dajjab. Der Kampf
dauert lange, da sprengen Jiinglinge heruu,
dem Dajjab zu helfen. Abu zeid webrt ibnen:
lasst sie deu Streit allein ausfechteu! &- Sie
gehen, versperren ihm aber den Weg hinten
und vorn. Beide Gegner brachten die Nacht
auf dem Schlachtfelde zu, eiuander beobacbteud
bis zum Morgcn. Da 6porute Za'lm sein Rose
und rief dem Dajjab zu : hole mich ein bis zum
Wadl Jj^JI; aber kaum hatte er eine kleine
Strecke zuriickgelegt , als die Jiinglinge ihm
von vorn in deu Weg kamen und wie L&wen
auf ihn sturzteu, um ihn herum, vorn, hinten :
er hielt ihuen Stand durcb allerlei Reiterkunste,
da kam Dajjab an und begann sein Fechten.
Er wchrte 6ich, aber brach zugleich in Klagen
fiber die Ungleichheit des Kampfes, er allein
gegen so viele, aus und ahnt seinen Tod und
bittet den Wind, seinen Vater von ihm zu grussen.
Nun verbietet Dajjab den Jiinglingen, sich ihm
zu nahen, er aber kampft init ihm. Der Kampf
dauert lange, Beide kfimpfen auf das tapferste,
aber au Dajjab's Kraft zersplittern des Gegners
Waffen, er fallt zur Erde, sich immcr noch,
ohne Wafieu, wehrend aucb gegen die schliess-
lich herbeigeeilteu Jiiugliuge und laut rufeud,
obgleich er keiuen helfenden Freund hat.
Plotzlich steigt Staub auf, Reiter kommen auf
schaumenden Rossen: sie sind vora Heere des
qIj.Xj.xJ!, des Vaters des Za'lm. Derselbe hatte
ein Heer von 500 000 Mann in seiuem Lande
und bei Verbtlndeten zusammengebracht und
war damit ins Wadl o^Llait und ins Gebiet von
oLsytii (u&j\) gekommen. Dort lagernd hatte
er eiuen furchtbaren Traum: er berief daher
einen der Ramalkundigen, die er bei sich hatte
und der fur besonders geschickt gait, Namens
wAj^, und liess ihn sich deuten. Er habe
namlich von Wolfen und Panthern getraumt,
mit denen er zu kfimpfen gehabt und dencn er
schliesslich unterlegen sei. Die Deutuug spricht
von dem Tode des ^Ls-jJI u^\f und von der
verzweifelten Lage seines zweiten Sohnes. Der
Konig wird zornig und bektimmert zugleich:
sofort schickt er eeineu Brudersohu, den L«a£j|,
jenem zu Hiilfe mit 2000 Reitern. Bring mir
den Dajjab gefangen oder todt, so sollst du
mein halbes Reich habeu! Er macht sich also
auf und kommt gradp au, als Za'lm in hochster
Gefahr scliwebt. Er stflrzt sich nun init seiner
gauzeu Schaar auf die Feiude, schliesst sie ein
und uimmt Alle gefaugeu, bis auf Dajjab: dieser
will rutfliehen, aber U*teaJ| holt ihn ein, zer-
schlagt ihm einige Rippen mit der Keule und
will ihn vom Ross werfen. Als dies aber
es war die unvergleichliche Stute »^a£\ — merkt,
dass sein Reiter heruutergleiten will, fliegt es
liber Feld und Hiigel mit ihm dahiu, vergebeus
von ^jL*ia»JI verfolgt. Endlich lasst dieser von
der Verfolgung ab, kehrt zuriick und nimmt
Za'lm ellieil und die Gefaugenen und begiebt
sich zu Konig UxpJ|. Dieser lasst sich alle
Umstande des Kampfes erzahlen, ist ttber den
Tod seines einen Sohnes sehr betrUbt und will
die Gefangenen hinrichteu. Za'lm ellieil bringt
ihn davon ab : nicht auf diese kommt es an,
sondern auf Dajjab, sagt er. Diesen hatte in-
zwischen sein Ross zu Aba zeid's Zelt getragen;
dieser muss den Krieg6schauplatz schon zu der
Zeit verlassen haben, als Za'lm und Dajjab mit
einander kampften : deuu jetzt sitzt er in seinem
Zelt und befragt das Ramal: er bringt heraus,
dass Feinde ihr Land Negd betreten. Unmuthig
8pringt er auf, geht hinaiis : da steht das Ross
des Dajjab, er selbst halt dasselbe umklammert,
seiner Kraft beraubt. Er tragt ihn ins Zelt,
die Emlre kommen herbei, Abu zeid macht
seinen Korper bloss, reibt ihn, verbindet ihn,
olt ihn ein, giebt ihm einen Trank, lasst ihn
scblafen, deckt ihn zu, dass er schwitze. Als-
bald erbolt er sich von seiner Ohnmacht, kommt
zu Besiunung, will sich aufrichten, verinag es
aber allein nicht; Andere setzeu ihn aufrecht,
er isst und trinkt und erbolt sich. Er blickt
um sich und fragt: wo bin ich, was ist mit mir
geschehen? — Das wissen wir nicht, sagen die
anwesenden Emlre, was mit dir vorgegangen
ist, du warst plotzlich hier: was geschah dir
vorher, wie ging es den Jiinglingen? — Nun
besinnt er sich und erz&hlt. Ala sie von der
■"Gefangennahme der JiiDglinge horen, weinen sie,
besonders iiber Zeidan und seine Genosecn.
Sofort lasst Sultan Hasau alle Leute zusammen-
trommeln und sich riisten; er legt selbst seine
Rustung an und bricht mit alien seinen Schaaren
auf, nur dass er 50000 Mann unter vXjj^ ^ j+s-
und Sinan ben jasir und \iy ben ganim zurtlck-
l&6st zum Scbutze der Weiber, Kinder und
Heerden. — Sie.langen bei der Quelle an und
No. 9354.
GKOSSE ROMANE.
433
halten dort in Hasans Zelt Berathung. Abfl
zeid schlagt vor, Alle sollen daselbst bleiben,
bis er zurdckkomme: er wolle herum6pioDiren
und sehen, ob er die Gefangenen befreien konne.
Der PJan geffillt. Er gebt nacb Hause, macht
durch Zauberformel und Spriiche die Gefangenen
unverwundbar, verkleidet sich in einen Derwisch
und Spielmann, mit dem Stock in der Hand,
der Guitarre uuter dem Arm, und begiebt sich
zum Kfinig o b^0Jt. Dieser hatte inzwischen
seinen Sohn und den Neffen L H awsJ! mit
200000 Reitern ziehen lassen, um die An-
eiedlungen der Benfl hilal zu iiberfallen, zu
pltlndern und zu vernichten. Dann wollten sie,
dies war der Plan dee Sohnes, der des Konigs
Beifall erhalten hatte, umkehren, der Kfinig
aolle mit oeinen Truppen anriicken und er von
der einen, der Sohn von der anderen Seite das
Heer der Benfl hilal angreifen und vernichten.
— Za'lni elceil trifft unterwegs, im Gebiet der
Benfl 'aqll, den Derwisch. Dieser wird ihrer
kaum ansichtig, ale er seine Guitarre spielt und
dazu eingt: viel sei er umhergekommen , auch
nach Negd, habe Konig Hasan gesehen und
Abfl zeid und Dajjab : deren Mannen batten
Zelte im Lande 'Aqil aufgeschlagen, Abu zeid
wolle bin, um die Gefangenen zu befreien.
Zeigt an, schliesst er, wo ist euer Fiihrer Za'im,
dass er mein Wort bore und auch — dass er
mich belohne! — Darauf fragte Za'im, ob Abu
zeid wirklich komme, und jener beschwor es.
Kommt er, so mag er verlangen, was er will,
und ware es mein Kopf, er soil es haben, aber
die Gefangenen kann er nicht bekommen. —
Vielleicht kommt er nicht heute, aber doch
bald: ich mochte dir rathen, ihn hier einige
Tage zu erwarten, damit ihr zwischen euch
Qber die Gefangenen etwa6 abmacht und du
das Todten derselben vermeidest: denn eine
menschliche Seele zu todten ist in keiner Re-
ligion erlaubt. — Da hast du ganz Recht,
Viiterchen, sagt Za'im elbeil. — Wisse, fuhr
der Derwisch fort, ich will zu deinein Vater
gehen, ich habe es geschworen, wo er auch
sich aufhalten inoge, sonst wttrde ich dich hier
nicht allein lassen: allein, wenn Abfl zeid in-
zwischen kommt, halte ihn auf, bis ich wieder-
komme! — Dies sagt ihm Za'im zu und nun
begiebt sich Abu zeid zum Konig ^juJJt.
Was bringst du fur Nachrichten, o Derwisch?
fragt er ihn, alB er sich durch Speise gestarkt
hat. — Dieser ergreift die Guitarre und singt:
die Heere und Helden der Bextu hilal sei;;r? im
Anzuge, er habe auch Za'im getroSen tine! iL«m
dies gesagt. — Du ruhmst ja die Benfi fojl.al
sehr stark, sagt der Konig: du bist am Ejjd.e
selbst einer von ihnen? — Nein, das biu icis
nicht, sondern ein Monch, aus fsrnstem Theil
von El'iraq hergekommen , und nun erzahlt er
ihnen so viel, dass er Alle in Erstauuen setzt.
— Spielmann, fragt der Konig, wie heisst du?--
Spielmann bin ich nicht, sondern der Monch
Selame, aber ich bin in dieser Verkleidung ge-
kommen, aus Furcht vor den Moslimen. — Du
sollst immer bei mir bleiben, sagt der Konig. —
Sehr gem, aber willst du nicht hin und jene
Araber angreifen und vernichten? — Ich habe
ja meinen Sohn dazu ausgescbickt, ihre An-
siedlungen zu plttndern und zu zerctoreo und
bleibe hier so lange, bis er wieder kommt., —
Aber ich hSrte in Negd, dass die Benfl hilal
gegen euch ziehen und dass Abfl zeid die Ge-
fangenen befreien will: habt ihr denn Gefangene
von ihnen? — Ja, 5 Stuck. — Warum todtet
ihr sie nicht? — Ich wollte es gleich Anfaugs,
aber mein Sohn ist fur sie eingetreten: fio
wollte ich ihn nicht erziirnen. — Das ist ;?,uch
ganz Recht, so einen Sohn krankt man wegen
der lumpigen Araber nicht: denn dafttr haHv;
ich die Benfl hilal, gross und klein; ja, wMren
ee noch von den Vornehmstcn derselben, dies
werden aber solche sein, um die sich Niemantd
ktimmert, nicht viel besser ak Hunde. Frei!ich ;
hatteet du Sult&n Hasan oder Abfl zeid, Dajjab
oder den Qadi in deinen Hs.nden und iodteiesfc
einen von diesen, da6 ware ein Schlag fur oie:
jeder von ihnen wiegt ein Viertel ihres ganxen
Heeres auf. Immerhin aber, bewahre sie auf, sie
konnen vielleicht als Geisseln dienen. — Ob sich
Abu zeid wol hieher wagen sollte? — Gewiss',
dergleichen pflegt er zu thun, und Tod und
Gefahren achtet er nicht; er geht in jede Thtir,
6teokt sich in siebenerlei Verkleidung, farbl
sicb auf 6iebenfache Weise: aber wenn er slcb
vor Allen versteckte, mir wtirde er nicht ver-
borgen bleiben, ich kenne ihn, auch wenn er in
70 Verkleidungen steckte. — Solltest du ihn
fassen, so bringe ihu zu mir: ich habe grade an
ihm von Alters her Rache zu nehmen. — Am
besten thatest du, wenn du mich zum Aufseher
setztest fiber die Gefangenen: denn wenn er
herkommt, thut er dies nur, um dieeelben zu
befreien: ein Anderer wurde ihn nicht erken-
nen. — Dies sah der- Konig ein und machte
440
GROSSE ROMANE.
No. 9354.
ihn zu dereD Aufseher und zum Gefangnisswart.
Drei Tage brachte er in dieser Stellung zu,
am 4. aber ging er um Mitternacht durcb die
Zeltreihen und borte in einem Zelt Gesprach.
Er trat ein UDd grusste, man erkannte ihu uud
fragte: Wohin nooh so spat, Vfiterchen? —
Ich konnte vor Unruhe nicht schlafen, sagte er,
da ging ich aus, borte Stimmen bier, nun
mochte ich etwas mit eucb plaudern. — In
diesem Zelte waren 7 Soldaten, von denen 3
wach waren, die anderen 4 schliefen. Wfthrend
sie sicb uuterhielten, nahm er aus seiner Tascbe
etwas und ass. — Was isst du da, Vaterehen? —
Etwas Datteln, die ich noch grade bei uiir
habc. — Gieb uns etwas davon ah! — Viel
babe ich nicht, aber oehrat diese sechs Stuck,
fur Jeden 2. — Kaum baben sie sie gegessen,
als sie umfallen. Das war ihm gerade recbt.
Er holte aus seinem Giirtel eiueu vergifteten
Dolch, stach sie todt, nahm ihre Waffen, ging
zu den Junglingeu, gab sich ihnen zu erkennen,
' machte sie los, ftihrte sie in dies Zelt, jeder
bestieg ein Ross der Leute, so ritten sie von
dannen, Abu zeid als Ftihrer voran, bis sie zu
deu Ihrigen ankamen. Alle waren hooherfreut,
aber Abu zeid liess sofort Dajjab kommen: du
und Zeidan, ihr mnsst sofort auf'brechen mit
eueren Leuten nach dem Wadl J-sjUJI uud legt
eucb dort iu Hinterhalt: findet ihr Pferdespuren,
so geht weiter zu den Zelten, denn Za'lm elheil
und Elgadban rilcken mit 200 000 Mann gegen
unsere Ansiedlungen, urn sie zu plundern und
zu zerstoren. Dabei scharfte er ibnen Eile und
Vorsicht ein uud sagte: ihr habt es mit diesen
Leuten zu thun, Hasan, der Qadl und ich be-
sorgen das Uebrige. Jene also brechen schnell
auf zum Wadt Joiill. — Die iu den Ansiedlungen
Verbliebenen, Grabr ben mazjad und ^u, hatten
indessen Wacbter nach alien Seiten ausgestellt,
aus Furcht vor Ueberfall; Za'lm aber war, in
Folge seines Gesprachs mit AbQ zeid, 4 Tage
an seinem Ort geblieben ; da aber keine Botschaft
kam, brach er mit seiDein Ileere gegen die An-
siedeluDgen auf und kam mit ihnen an die
Grenzen des Landes. Da sahen sie die Wachter
und meldeten es: sofort brachen Grabr und
Zijan mit ihren 50000 Mann gegen sie auf
und kamen zum Wadl JiJUJI; es entspann 6ich
der Kampf; Za'lm elheil kampfte mit U,
,jL*aiJI aber rait Sinan ben jasir; ein Keulen-
schlag aber wirft Beide zu Boden; jenen holen
seine Reiter von dem Orte weg, stossen aber
auf Feinde und mussen mit ihnen kampfen;
Za'lm aber verfehlt mit seinem Streich den
Zijan, trifft den Nacken seines Pferdes, es fallt
mit seinem Reiter zur Erde; Za'lm will ihm
den Garaus machen, die Seinigeu aber retten
ihu. Arg setzen die Feiude deu Beuu hilal zu:
Siu&u uud Zijan zu Bodeu geworfen und zum
Theil noch liegeod wehren sich gegen Za'lm
und ^LwiaitJ!, die sie ciuscbliessen. Da steigt
eine Staubwolke auf, kommt immer nivlier auf
sie zu, angstlich ricbteu sich ihre Bliuku dahiu,
die Reiter werden crkenubar, es siud Haufen
der Bend hilal, denen Dajjab voransturmt. Sie
kommen an, sehen die Lage ihrer Geuossen,
sturzen sich in die Reiheu der Feiude, machen
Sinan uud Zijan frei von ibren Draugem. Da
begiebt sich Za'lm auf deu Kampfplatz uud
fordert Dajjab zum Waffentanz; auf das tapferste
k&mpfen Beide, aber ^U-oaAJi schleicht sich vou
hinten an Dajjab uud will ihn erstechen, aber
ein Keulenschlag fahrt ihm zwischeu dieScbulteru
und zerschlagt ihm die Rippen: dieser Schlag
kam von Zijan. Da dies Za'lm sieht, lasst er
von Dajjab ab, springt auf Zijan los uud sticht
ihn nieder. Da Zeidan seiuen Bruder fallen sieht,
wird er fast toll vor Wuth, uud stlirzt sich auf
Za'lm: aber c .,L^i3*JI tritt ihm in den Weg und
nun fecbten beide mit einander; Dajjab aber,
der seioen Bruder ^b; fallen sieht, sprengt an
Za'lm heran, stosst ihm seine Lanze in die
rechten Weichen, so dass sie zur linken Seite
herausfahrt und er fast todt hinfallt; Dajjab
baut ihn dann noch vollends in Stucke. Da
lasst qL^oaJI den Zeidan, wirft sich auf Dajjab,
aber Zeidan setzt ihm nach, durchsticht ihn,
haut ihm den Kopf ab. Als das die Reiter
sehen, ergreifen sie die Flucht: aber die Junglinge
versperren ihnen von vorue den Weg, schliessen
sie ein, hauen auf sie los, strecken die Meisten
nieder. Ein Theil flieht, wird verfolgt: gross
ist die Beute, die die Sieger machen: stolz
kehren sie zu ihren Zelten heim. — Aber Aba
zeid sagt zu Hasan: in der Friihe werde ich
die Feinde ilberfallen: ich gehe voraus, rucke
du mir nach mit deinen Leuten: ich hoffe aber
schon vorher fertig zu sein. Aba zeid ist auf-
gebrochen und kommt am 4. Tage bei dem
Lager des Kfinigs Eddeideban an. Er legt sich
in den Hinterhalt, vertheilt die Soldaten rechts
und links und wartet bis Mitternacht: dann
uberfallt er das Heer von alien Seiten, das
Qberrascht und verwirrt, wie es im Dunkeln ist,
No. 9354. 9355.
GROSSE EOMANE.
441
eine furchtbare Niederlage erleidet. Abu zeid
haut sich durch die feindlichen Reihen einen
Weg bis zum Konige, der immer noch die
Seinigen zum Widerstande anspornt, sticht ihn
nach kurzem Widerstand nieder, wirft recbts
und links die Feinde Ober den Haufen. Sultan
Hasan und Qadl Bodeir kommeu bei Morgen-
Anbruch zu ihnen, versperren von vorn den
Fluchtigen den Weg, ringen eie von alien H6hen
her ein. Auch der Rest, der Flucht versuoht,
wird eingeholt und niedergemacht, dann die
Beute gesammelt, welche hochst betrfichtlich ist:
dann ziehen die Sieger stolz heim, erzahlen den zu
Hause Gebliebenen ihre Erlebnisse und Thaten
und bleiben daheim iu Gluok uud Woblstand.
Schluss f. ->T: _>jJo»-5 v^-^'JiJI J* J ^L. i
»Jb'l .X**^ (*#a*t ijfi&i f^i \j>- U JJ' Jf. (fcfoaju
9355. We. 783.
46 Bl. 4* 19-20 Z. (22'/»xl6; 17-17'/.xl2«»).—
Zuetand: lose im Deckel; nicbt ohne Fleokeo. — Papier:
gelblich, ziemlioh stark, etwas glatt. — Binband: Papp-
band mit Lederrucken. — Titel f. 1»:
Anfang f. l b : ' f bl*J! uJJUl Ov^y r bbGI Ju>aJl
*j\ fXsJ*, *-** j ,Uci jJlij < jj>- . . . c _»jlSi yj, 3
«W» ^ S** & «*^ • • ■• oW* (*'** i a*
c U>Jl s>^L j fS\J\ K kit j* ji^j, Vj i{ j^|
Zur Zeit der BenQ hilftl herrscht im Land
Elwisafi ein Emir Sellin elwisaBl, sehr angesehen
und kriegerisch, der war 50 Jahr alt und obne
Kinder. Dies bedauerte er sehr und gab ein
grosses Fest, zu welchem er die Armen und
Elenden einlud, dass sie fur ihn Gott urn Nach-
kommeuschaft bitten sollten. Dies Gebet hat
auch Erfolg und seine Frau bringt einen Knaben
zur Welt, der den Namen Moslim erhalt. Er
wuchs auf, erhielt Dnterrioht in den Wissen-
schaften und kriegerischen Kunsten und zeichnete
sich durch Geschicklichkoit , Tapferkeit uud
Edelsinn aus, ging auch allein auf Jagd und
todtete Lowen in ihrem Dickicht; dazu war er
ein bildschoner Jungling. — Eines Tages ging
er mit Freundcn auf Jagd uud verfolgte, da sie
auf einen Haufen Rehe stiessen, eiues dersclben
so eifrig durch Feld und Busch, bis er es er-
legte, es hinter sich aufs Pferd legte und heim
ritt. Dabei aber verirrte er sich; da stieg er
in einem Thai ab, briet sich das Reh, liess sein
HANDSCHRIFTEN D. K. BIliL. XX.
Pferd grasen; dann legte er sich hin und echlief.
Am Morgen ritt er weiter, um nach Hause zu
kommen, verirrte sich aber wieder und kam in
den Auslaufer eines hohen Gebirges. Hier sah
er an einer Hdhle eiue Thar, trat ein und fand
dort einen alten Maun sitzen, der immerfort
betete. Er begrusst ihn, derselbe erwidert den
Gruss und fQgt hinzu: Gott segne dich, Moslim!
— Woher kennst du mich, Alter? — Ich habe
dich kennen gelerat, als wir in der Engelwelt
waren und der Ewige uns mit ciuauder bekannt
machte. A lies geschieht auf Gottes Rathschluss:
ohne dein Verirren warst du nicht hieher ge-
koinmen und hattest nicht aus diesen Wassern
getrunken. — Der Alte erweckt 6ein Vertrauen;
«r steigt vom Pferde, kflsst ihm die Hande und
bittet ihn, das Ramal fiber seine Zukunft zu
befragen. Gerne, sagt er, setzt die Punkte
nach alien Riohtungen, der Vorschrift gemass,
sieht aufmerksam nach, und verfarbt sich. —
Was hast du, fragt Moslim? — Ich sehe, du
wirst mancherlei Schicksale haben. — Sag mir,
welche? — H6re, sagt der Greis: du wirst in
diesem Jahre wallfahrten, auf der Heimkehr
Grefahren bestehen, Liebe wird dich bethdren;
hute dich, eine Schone anzublicken und in ihre
Netze zu fallen ; aber zuletzt wirst du der Liebe
froh werden. — Ich werde mich nie an die
Weiber kehren, giebt er dem Alten zur Ant-
wort. — Nun, dem Sohicksal entgehst du nicht,
sagt er; daunt entlas6t er ihn und zeigt ihm
deu Weg : er reitet Tage und Nachte lang, kommt
aber nicht heim, sondern nach Elqahira; dort
treibt er sich 7 Tage lang auf Strassen und
Platzen hin und her. Am 8. stosst er auf
Manner und Fraueu und Kinder, die lannend
sich versammeln: er erfahrt, dass heute die
Pilgerkarawane aufbricht. Er schhesst sich
derselben an, macht in Mekka die Ceremonien
mit, kehrt mit den Pilgern nach Elmedlna um,
besucht das Prophetengrab daselbst, dann weiter
mit ihnen nach Syrien und Ma'an (yj>**)i ^' er
wird sein Pferd milde, daher geht er strecken-
weise zu Fuss neben her, bis nach uj^tagjl.
Hiuter ^IjJjJI wird er von Beduinen ausge-
plundert und seines Pferdes beraubt und bleibt
nackt auf dem Felde liegen. Seinen Reise-
gef&hrten, einen Derwisch, der sich soloher
Behandlung widersetzt, hatten sie getodtet, seine
Kleiduug genommen, nur seinen Lumpenkittel
und Kapuze hingeworfen. Diese zieht Moslim
an und iu solcher Kleidung wandert er von Ort
56
GROSSE ROMANE.
No. 8355.
so Ort, bis er uach «}!*!!, zwisehen »£*JI und
W v -s!j<~" gelegen, kommt. Hungrig, elend und
h&sslieh 'kommt er dort an, sieht um sich und
erbliekt 4 Kameelc mit geputzten Sanften an-
kommen, darin 4 sehone junge Madchen. Es
warcn Barmekidiuuen und ihre Oherste war
Husn, Tochier dps Emirs f&lls, Kfinigs der
Barmekideii. Da fiel ihm die Rede dos Alten
iu opr Hohle ein, er giDg also vom Wege ab,
zog die Knpuze fiber das Gesicht uud legte
bich sehlafen. — Husn war fiber alle Be-
f-chreibung schon uud ritt, wie sie oft pflegte,
mit ilireu Freuudinnen umher; so kam sie dies
Aiiil audi zu Moslim, f'aud an ihm Spureu von
^•chonheit, uud besehloss, ihn in sich verliebt
zii inachen; es war ibr woblbekauut, dass Jeder,
der sie nnsah, seiu Herz verlor. Sie reitet also
auf ihn Jos uud sagt : Steb auf, Tolpel, lass
die Kameele vorbei. — Zieht eures Weges, sagt
er, und lasst mich iu Ruhe, ich liege nicbt im
Wege. — leh geh nicht von danDen, sagt sie,
bis ioh dich die gpeise der Verlieblheit babe
koeleu Jafcseu. — Geh, sagt er, du Zier der
Araberinnen, mit snmmt deinen Gefahrten, geht
i "ort . icb biu Derwiseh , zieb durcb die Welt
uud kummcre mich um die Schonen uicht.
Hcire mein Lied, sagt sie, dann wirst du das
wo) bleiheu Inssen; nud damit preist sie ilire
Schoubeileu. Er envidert abwebrend; sie aber
trill ibreu Willeu babeu, reitet berau uud 6teigt
dicbt bei ihm vom Kameel ab, fiber ihn bin.
Bei dicser Gelegenbeit siebt er ibren hlosseu
Korpcr imd ibre Reize und geriitb in Eutzucken.
Aber das Wort, des Alten in der Hohle fallt
ihm eiu, er stcckt den Kopf tiefer in die Ka-
puzc, legt sich ziun Sehlafen zurecbt und denkt:
vielleicht vergess icb das Bild. Vergebens!
scin Herz stebt iu lieliten Flammen, er spriugt
auf, seiu Verstaud geht in die Irrc. Sie aber
steigt wieder auf ihr Kameel und trabt mit
ihrenRegleiteriuuen so sclmell wie mfiglich davon.
Moslim seufzt; icb will ibr uach, sagt er, sie
uoch ciumal zu seben oder iu Sehnsucht nach
ibr sterbeu. Sofort setzt er ibr nach, mauch-
mal spriugend, manclnnal laufend, des Huugers,
dor Erniiiduug, der Hitze uicht achteud. Am
Naclimittag begeguet er eiuem Treiber, der 5
mit Ocl bcladeue Esel vor sich hertreibt. Der
muss ctwas vou ihr wisseD, denkt er, und fragt,
als er ihm nahe ist, uach ihr. Ja, sagt er, icb
babe sie gesehcn, sie hat aucb niir es augethan,
weiter weiss ich uichts. Dauacb trennen sie
sich, Moslim eilt weiter, bis er an einen Dreiweg
kommt, bei einer Brficke. Er ricbtet an diese
seine Klage (in einem vornalphabetischen Ge-
dichte) und bittet sie, ihm Ausknnft zu geben.
Neben der Brficke war ein verfallener Han;
ein alter Mann, auf seineu Stab gestDtzt, kommt
daraus auf ihn zu und fragt : was fehlt dir, dass
dn die Brficke anredest, ale wfirest du von
Sinuen oder aucb verliebt? — Ich bin verliebt
bis fiber die Obren. — Doch wol nicht in Husn
die Barmekidin? — Allerdings; sahst du sie
vielleicht und kanDst mir den Weg zeigen?
Er lacht; du weisst wol uicht, wer ich biD?
fragt er. — Wie sollte ich dich kennen? babe
ich dich doch nie gesehen uoch du mich.
Ich bin 'Ah ben mancur; icb war verliebt schon
im Muttersclioosse : seit wie lange bist du's?
Seit 20'— 30 Tagen. — Er lacht wieder. —
Was lachst du? — Dass die Liebe eines Monats
dich aueser dir bringt: was soil denn derjenige
inachen, der seit vielen Jahreu in Liebe befangen
ist? — Da sagt Moslim: ach ach ach! — Was
soil dein 3 faches Ach? — Das erete gilt der
Trenuung von meinem Vater, das 2. meiuem
jetzigen Leid, das 3. dem Greiseuthum, das dich
altern gemacht vor Liebe und nicht zur Busse
gegen Gott gefuhrt hat. — Wusstest du, was
ich erlebt, du wflrdest mich entscbnldigen, spracli
'Ah, und erzahltihm, dass der Anblick der Husn
ihu alt vor der Zeit gemacht. Wahrend sie
sich so nnterbaltei) , kommt Sukr esserlf ben
hasim zu ihnen: die Benu hilal hatten ihm die
Elgazije geraubt und waren damit westwarts
gezogen; er hatte sie 10 Tage begleitet und
kehrte nun dort ein, zerstreut und unlustig zur
Heimkehr in seine Wohnuugen. Kaum sass er
dort, als Ibn abfl 'l'auf und nocb einige 20 Ver-
liebte daselbst an der Brficke aulangten, darunter
aucb Mohammed, der Eseltreiber: dieser hatte
kaum den Moslim verlassen, al6 seine PhaDtasie
ihm das Bild der Husn vorffihrte und die Ver-
liebtbeit ihn vollig bethorte; er schnitt seineu
Eseln die Sehnen durch und kehrte um und
kam zu den Verliebten bei der Brficke an. Jeder
vou diesen 25 erzahlte in einigen Versen seine
Geschichte ; jeder behauptete, was er erlebt, sei
das Wunderbarste und Reizendste. Das dauert
mir zu lange, sagt Moslim, ieh muss den Sanften
der Husn nacheilen, elie sie mir fortkommen:
zeigt mir den Weg! — Die steigt nur im H&n
Mancur ab. — Er eilt dahin und ruft Mancur
dem Pfortuer zu: math auf, meine Bekannten
No. 9355.
GROSSE ROMANE,
siud hicr! — Derwisch, versetzt derselbe, dns
Sprichwort sagt: komin Morgeus zu don Leuten,
aber liicht Abeuds! — Ich kttuu doch nicht
draussen bleibcu, inach auf'! uud dnbei klopft
cr die Thnre fast zuuicht. — Du scheinst mir,
sagt der Pfortner, einer vou deueu zu sein, die
in Husn die Barmckidin verliebt sind? — Urn's
Himmels Willeu, mach auf! Frag Husn, ob
du oft'ueu 8ollst; t 6agt sie nein, so bleib ich vor
der Tbttr dcs Hans. — Endlich geht er bin
uud mcldet ihr, dass draussen eiu Verliebter
warte. — Wie heisst er? — Als sie seiuen
Namen erfahrt, 6pringt 6ie auf, offuet die Thttr.
Er liegt vor derselbeu auf dem Rucken; bei
ibrem Aublick springt er auf uud ruft: Tausend
Dank, Geliebte! — Sie macht die Thur ihra
vor der Nase zu und sagt: wer bi6t du? —
Kennst du niich nicht? ich bin dein verkohlter
Sklave. — Was willst du? bist du noch nicht
todt? — Ja, schon eine Zeitlang, aber raein
Geist ist dir gefolgt hieher; Gnade ist etwae
sohones, o Husn! — Ich kenne dich nicht; du
scheinst eiu Derwisch; geh und schlaf in der
Moechee! — Nun steigert sich sein Liebesweh
noch raehr; mit heissen Thranen klagt er ihr
sein Leid. — Was soil das? Das Beste ist,
geh deiner Wege; wir kennen dich nicht, du
uns nicht; Pfortner, schliess die Thur, la°« ihn
nicht ein! er kdnute uns etwas nehmeu and
wir tntissten ihm dunn nachlaufen. — Nun legt
er sich erst recht auf das Bitten; sie hort es
hinter der Thur und wird weich gestimrat, geht
in den H&n, ruft einen christlichen Aufseher,
der ihr auch in Liebe zugethan und ihres Winkes
gewartig ist, und sagt: draussen steht ein Der-
wisch, lass ihn ein und gieb ihm diese Nacht,
mir zu Gefallen, Obdach. — Komm herein,
sagt er zu ihm, bleib bei mir die Nacht und
geh ^morgen friib! — "Wohnst du hier nahe
bei Husn? — Ganz nahe. — Er tritt in des
Christen Stube ein, die sehr wohnlich ist, setzt
sich und sieht 6ich um, ob er Husn nicht
irgendwo erblicken kaun. Er sieht eine Zither
an der Wand bangen, nimnit uud stimmt sie
und spielt und singt ein Liebeslied. — Wunder-
schon, sagt jener, es geht dir wie mir. — Wie
so, bist du auch in sie verliebt? — Ja, sie
kostet mir schon fiber 2000 Dlnare.und doch
habe icb es noch nicht weiter gebracht, als sie
anzusehen: ich bin in einen Brtinnen gefallen,
der hat keinen Grund und Boden. Aber die
Geschichte ist lang, erst eollst du etwas essen. —
Aber er ist ausaer StaDde, von den vorgesetzten
Speisen einen Bisseu zu geniessen ; deck ab,
sagt er seiuein Wirth, ich kann nicht e6sen,
os sei denn, dass Husn selbst mir mit ihrer
Hand zu essen reicht. In diesem Augenblick
kommt Husn herein, Mosliin fliegt auf sie zu,
druckt sie an sich, wie von Sinnen, ku6st ihre
Waugen und Anne und Lockenhaare und ruft:
ist es im Wachen oder im Schlaf? — Setz
dich, sagt sie, und iss! — Ich bin satt, versetzt
er, und mag nicht essen. — Endlich aber isst
er doch, als Husn, die nun auch in ihn ver-
liebt geworden, ihm die Bissen in den Mund
steckt. — Darauf nimmt der Christ die Speisen
fort und macht die Thur zu. Nun zeigt sie
sich in ibrem ganzen Liebreiz und preist in
einem Lied ihre schonen Glieder. Nun kann
er fast nicht mehr an sich halten; stille meine
Sennsucht, bittet er sie. — Leg dich nieder,
sagt sie, ich komme wieder, ich habe nur noch
etwas zu holen. Damit geht sie, kommt aber
nicht sofort wieder; er aber bchlftft vorMfldigkeit,
da er seit mehreren Tagen kein Auge zugethan
bat, fest ein. — Da kommt sie endlich, findct
ihn in festem Schlaf, legt ihm sein Kopfkissen
auf die Brust und geht fort. Er traumt nun
von ihr, sie aber reitet in aller Frube mit ihren
Freundinnen von dannen nach Haleb. Als «r
erwacht und sie trotz alles Suchens nicht findet,
fragt er den Pfortner liber ihren Verbleib und
erfahrt ihren Aufbruch nach Haleb. — Ist das
weit von hier? — Etwa 12 Tagereisen; aber
gedulde dich ein wenig, bis der Herr des Hans
kommt: danu ubergebe ich es ihm und begleite
dich. — Du willst uiich nur aufhajten, erwidert
er, und trotz Einredens eilt er davon. Wo
gehts nach Syrien bin ? fragt er unterwegs Jeden,
der ihm begegnet, und trabt und rennt weiter,
bis er unweit Himc anlkngt. Er begegnet
Kameelhirten, die von Haleb kommen, und fragt
nach Husn: die wird in Haleb mit ihrem Ge-
folge eingetroflfen sein. — In Trauer fiber das,
was ihm passirt, und in Liebcsweh ergeht er
sich in Klagen, und kommt so Tag und Nacht
gehend in Haleb an. Gegen Abend findet er
den H&n 'Otmfin, in welchem sic eingekehrt
sein 6oll. Er klopft, dass die Bretter der Thttr
beinah zerspringen. — Welcher Schuft klopft
so bei Nachtzeit? — Mach auf, meine Begleiter
sind hier. — Niemand ist hier. — Doch, seit
gestern Abend! — Du bist wol ein in Husn
Verliebter? — Jawohl! — Er 6ffnet, sieht
56*
444
GROSSE ROMANE.
No. 9355.
einen Derwisch vor 6ich. Geh, sagt er, was
hat eiu Derwisch mit Liebe zu thun? geh beten
in der } Moschee , noch dazu , du ein Derwisch
und Husu Tochter des Emirs Cuweilib des
Barmekiden und Herrn von 50 000 Reitern; wie
sollte ihr Vnter sie dir geben? — Ich bin kein
Derwisch, ich bin Moslim, Sohn des Emirs
Sellm, des Sultans von _l~Ji; meine Leute sind
100000 Tapfre an Zahl: aber uieht daruin kum-
mere ich ntich, soudern uur um die Liebe zu
Husu. — Wenn das wnhr ist und du soust
keiueu helfcnden Freund hast, will ich dich an
Jemaud wcisen, dor sie dir irgcnd wie verschafft,
sonst bekommst du 6ie nicht zu Gcsicht. —
Wer ist's? — Ein Christ, Nainens Emir Hanna,
Vogt (*J'<^-) in *JL*iJl *c : geh hin und erzahl
ihm deine Geschichte, er hilft dir mit Gflte
oder Gewalt, mit Geld oder mit Miiuneru. Er
bringt die • Nacht dort zu und reist in der
Morgenfruhe zu Hanna. Er trifft ihn auf seinem
Sitze, die Vornchmeu um ihu. Er will ein-
treten und ihm die' Hande kflssen, aber der
Stolz macht ihu bedenklich: er ein Moslim, ein
Emlrs6ohu, sollte einem Christen die Hande
kflssen! Er kehrt um, der Emir bemerkt es
und liisst ihn rufeu; da ttberwiegt in ihm die
Liebe den Stolz, er tritt vor ihn hin und begrusst
ihu. Wie kanu ich dir behuiflich sein? fragt
er. — Da erzahlt ihm Mosliiu seine Geschichte.
Jener lacht uud sagt: Wenn der Narr spricht,
muss ein Veretandiger wol zuhoren; wie kdnnte
der Emir 6ich wol eiulassen, seiue Tochter einem
Derwisch zu geben? — Ich bin kein Derwisch,
sagt er, und erzahlt nuu seine Herkunft, uud dass
ihn die Liebe veraulasst hat, den Derwischkittel
anzulegen. — Du hist der Sohn des Emir
Sellm? — Jawohlj — Da6 ist herrlich, aber
bescbreib mir die Husn, damit ich zusehe, wie
ich in dieser Sache hundeta soil. Er beschreibt
sie uud jener sagt: gut, icb werde sie dir ver-
schaffen, irgend wie; aber zuvor mochte ich,
dass du zu ihren Ansiedlungen gehest und dich
umsehest, wie man bei ihnen die Madchen ver-
heirathet; dann komm und sag mir Bescheid.
Er begiebt sich also zu den Wohnungen der
Barmekiden und begegnet unterwegs einer alten
Frau. Woher bist du? — Von den Ansiedlungen
der Barmekiden. — "Wie hei6st du? — Omm
mofariq (Mutter des Scheidenden). Ibn ver-
driesst, das6 sie von Scheiden spricht, nimmt
ihr den Stock, an dem sie sich 6tfitzt, aus der
Hand und sagt: du alte Hexe, ich werde zwi-
schen deinem Geiste und K or per scheiden, und
haut auf sie loe. Sie schreit und eine andere
Alte kommt des Wegee. Was hat dir die Alte
gethan, mem Kind? fragt sie. — Und du, alte
•Hexe, wie heisst du? entgegnet er. — Ich beis&e
Omm gfimi' (Mutter des Verbindcnden), auch
Omm salim (Mutter desUnversehrten). — Warum
denn? — Ich verbinde die Liebenden und scbeide
sie iu Unversehrtheit. — Waren doch alle Alten
so wie du! die da hat mir erst vom Scheiden
gesprochen, nun aber halte ich mich an dich. —
Hdre, sagt sie, Husn )6t soeben fortgereist nach
dem Fluss jo^-^JI -p, mit 12 jungen Madchen:
geh du uun hin, spiel mit ihnen uud am Abend
komm zu mir! — Vielen Dank, ich will es dir
vergelteu. — Darauf geht er hin und trifft eie
beim Badeu : ihre Kleider liegrn am Ufer.
Sofort zieht er auch seinen Mantel aus, springt
iu den Fluss und schwimmt an die Madchen
heran. Husn uahert sich ihm und fragt: wozti
kommst du hieher? willst du uns bei den
TSchtern der Emlre in Unehre bringen? —
Mein, ich komme nur, um hier zu trinken. —
Aus die6em Fluss? bist du blind? — Und tranke
ich ihn ganz aus, ich wttrde, glaube ich, meinen
Durst nicht los; erst wenn ich aus deinen
Handen einige Zflge thue, hort derselbe auf;
eher gehe ich nicht. — Gieb ihm zu trinken,
sagen die Madchen binter ibr, dass wir ibn los
werden und er fortgeht. — So komm denn,
sagt Husn zu ihm, echopft ihm Wasser in ihre
Hande, er trinkt mit Entzticken und kusst ihre
Hande und ti-inkt immerfort, 60 Hande voll,
dass sie glaubt, er werde springen. Dann geht
sie zu ihren Freundinnen, er aber tritt aus dem
Fluss, sein Bauch wie aufgeblasen, zieht seinen
Kittel an, rafft die Kleider der Madchen zu-
sammen und geht damit an einen Baum, ziero-
lich weit vom Ufer entfernt. — Das ist eine
schone Geschichte, sagen sie zu Husn; er ist
bloss deinetwegen bergekommen; wir sind unser
Lebtage hieher gekommen und haben nie Jemand
hier gesehen, Miemand sah uns. — Macht euch
nichts daraus, ihr seid schoner als ich ; aber ich
will eucb euere Kleider von ihm holen. — Sie
geht also aus dem Wasser, lasst ihr Haar her-
unterfallen, es verhflllt ihren Busen und sonstige
Reize, geht zu ihm und sagt: was soil das?
es ist, als ob du von Sinnen oder nicht bej
Trost wfirest. — Was habe ich euch denn gross
gethan? ich furchtete, ein Dieb wUrde euch die
Kleider stehlen. — Das kriegt kein Anderer
No. 9355.
GROSSE ROMANE.
445
fertig ale du: gieb uns die Sachen her! —
O Husu, das Mitleid ist eio herriich Ding! —
Heisst das, wenn du Jemand lieb bast und ihn
siebst, dass du ihm deine Liebe dadurch zeigst,
dass du ihn in Unehre bringst? — O bewahre!
Aber 6eit dor Zeit, dass du tlber micb hinweg-
scbritlcst, «ls ich lag und 6ehlief, bin ich nicht
wieder zur DeBinnung gekommen; aber tadelt
mich nicht dartiber, vielmehr, una deinetwillen,
nimm deioe Kleider und zieh sie an! — Sie
legt sie an und sagt: gieb audi den Madchen
ihre Kleider wieder! — Nein, sie. sollen ebeD60
wie du kommen und sie holen: 6ie sind nicht
besser und scboner als du. — Das geht nicht ;
und ich bringe sie gewiss nicht her. — So geh
getrost, was liegt mir an ihnen? meiu gauzes
Sinnen geht auf dich. — Sie nimmt also jenen
die Kleider init; sie ziehen sie an, stellen sich
um sie auf und kommen so zu Moslim, desseu
Herz bei ihrem Anblick in Entztlcken gerath.
Da sagt Husn: wenn ich dich nicht lieb hatte,
wurde icli nicht init dir redcn, aber um deinet-
willen will ich es thuu und dir 6agen, dass ich
einen Vetter hube, dcr nicht mit sich spassen
lasst, Namens Sahln, der selbst L8weu hus
ihrem Dickicht jagt: erfabrt der, da6s du mich
liebst, so uimm dich nur in Acht! Nun hore:
er hat einen Hengst, dessen Gleichen Konige
nicht habcn und er hftngt tlber die Maassen
an ihm. Nun werde ich hingehen und um seine
Zunge ein Schwanzhaar binden: dann lasst er
Essen und Trinken; man wird Ros6&rzte holen,
sie werdeu rathlos sein, der Vetter in MiBsmuth
gerathen. Dann werde ich sagen: Vetter, da
und da ist ein Derwisch, der allerlei Geheim-
mittel kennt: holt ihn, er wird das Pferd ber-
stellen. Wenn er dann schickt, so komm und
zeig all deine Geschicklichkeit : man wird sie
nicht bezweifeln, sondern dir nachsagen: der
versteht's, und dann koniui zu mir, und sonst
kannst du nicht dazu kommen, mich zu sehen. —
Vielen Dank! sagt er, und giebt ihr '2 Kusse.
Sie wartet nun, bis Alle 6chlafeD, umbindet die
Zunge mit einem Haar, sucht dann ihr Lager
auf. Moslim aber verbringt die Nacht im Hause
der Omm g&mi' und geht in der Frllhe zu dem
Fluss. Das Pferd aber, das 3 Tage nicht ge-
fressen oder getrunken hat, kann von den Pferde-
arzten Keiner curiren. Auf Husn's Vorschlag
wird der Derwisch geholt, der Geheimnisse
weiss, selbst auf Wasser gehen kann, ohne sich
die Fuese nass zu machen. Den Boten sagt
er: geht nur und sagt eurem Herrn: mit dem
Pferde steht's gut, es hat ihm ein b66er Blick
geschadet. — Als sie dies melden und sagen:
der versteht's, der weise im Voraus, was kommt,
geht ihm Sahln entgegcn und nimmt ihn unter
Ehrenbezeigungeu mit 6ich; er nimmt 3 Eier,
bespricht sie, zerschlfigt sie an den Backed des
Pferdes, deckt ihm mit seinem Rockzipfel sein
Gesicht zu, zieht ihm uuter demsclbeu heimlich
das Haar von der Zunge, bllist ihm dann ins
Gesicht uod sugt: hringt ihm den Gerstentrog
her; nun friss, in Gottes Namenl. — Sahln ist
sehr froh und dankbar und will ihm ein Ehreu-
kleid gebcn. Er lehnt es ab; die GtUer dieser
Welt rlihrc er nicht an. Die Anweseudcu
sngen: er ist ja ein Sohn 'Abdelqadir's: wollte
er weltliche Gflter haben, wilrde er soviel wie
er nur m6chtc besitzen; du weisst doch wol,
dass er eio Asket ist? — So sag mir eiueu
Wunsch, vielleicht knuu ich ihn erftlllen und
dir deine Gille vergelten; du darfst Zeitlebeus
nicht von mir gehen, souderu musst bei mir
bleibeu. — Vergeltuug erhofle ich nur von Golt,
erwidert er; aber ich will eiuige Tage bei dir
bleibcn, dir zu gefallen. Er blieb also dort,
verweilte dann, von Gro6seu und Kleinen eiu-
geladen, der Reihe uach auch bei dieseu, inn
sie seines Segens theilhaftig zu macheu und
kani so denu auch wieder zti den Barmekiden
und zu Omm garni', wo Husn ihu besuchte
uud er im Stilleu sich ihres Anblicks erfreute.
Dies dauerte ungefahr einen Moiiitt, da sagte
Husn ihm eines Tages, sie musse ibn 4 Monate
lanw verlassen. Er betheuert ihr, dass er nicht
einen Tag ohne sie aushalten k6une, sie aber
antwortet: du musst dich gedulden! und geht
fort. Er fallt darflbcr in Ohnmacht. Darauf
kommt Omm garni', er klagt ihr sein Leid,
Husn selbst habe ihm gtsagt, sie musse so lange
fort. — Sei getrost, sagt sie, eilt zu Husu und
sagt ihr, sie habe von ihr getrilumt. — Den
Traum musst du mir erzahlen! — Ich sah dich
im Paradiese, da kam ein Derwisch zu dir,
6ch8n und wohlgefallig; dem sei gut und hold,
6agten dir die Paradies-Jungfrauen, sieh, er
vergeht in Liebe zu dir. Dies bezieht sich auf
Moslim: ich rathe dir, geh hin uod troste ihu,
er ist tief betrObt vor Liebe zu dir, Gott wird
es dir hoch anrechnen. — Ja, ich liebe ihu
freilich von Herzen, aber er ist arm und meiu
Vetter ist ein Teufelskerl: erfabrt er etwas
davon, so todtet er ihn und dann verzehrt sich
446
GROSSE ROMANE.
No. 9:ibt).
meiu Herz in Trauer um ihu; allciu, or sagt ja,
dasa er im Lande Elwisah Sultan ist: komm,
wir wollen zu ihm gehen! — i)anu gcheu sie
l>eide hin zum Haiuse der Alten; dort liegt er
nuf dein Rttekcn wie todt. Als er sie sieht,
springt er auf, he.rzt und kiisst die Husn; sie'
reisst sieh los und sagt: was willst du von mir? —
]ch will es dir sageu. — Neiu, Moslim, hore
erst micli, daun gieb mir Autwort. Nun sagt
sie: die Sehoneu liebeu tapfere Heldeu; hnst
du die Eigeusehaftcn derselbeu, so handle da-
nach und uiinm Platz in lnniuem 'Horzon. Aber
du bist ja nur eiu ariner Derwisch: hort das
niein Vater, so lasst er dich todtcn; hort ea
Sahln, so bringt er dich uin: dennooh ist meiu
Herz ihm liebeud zugethan, mir das seinige! —
Da kcht Moslim und sagt: ich lass dich mir
uicht nchmen und wcnn mich noch so viele
Lanzeu uud Sehwerter bcdrohten. I)n machst
mir Angst mit deinem Vater und Vetter: was
das Anseheu betritft, biu ich Sohu eiues Sultans;
was das Geld aulangt, so schaffe ich dir Schatzc
iei Httlle und Fulle. Deiu Vetter ist eiu tapfcrcr
Reiter immerhin, aber ich wiirde dich ihm eut-
reiasen uud hatte er 2000 Tap fere bei sieh, ich
wiirde sie tlbcr Iierg und Thai zerstreuen. —
Schon, sagt sic, aber du musst nothwendiger
Wcise filr mich scheme Redensarten, aber keine
werthvolle Morgcugabe bezahlen. — O bewahre!
fordcre, was du willst, du sollst es haben! —
Du bist ja Derwisch uud hast uichts : so will
ich von dir vou AUcm, was vierbcinig ist, je
200 haben. — Viel und doch wenig: ich gehe,
es dir zu schaffen. — Warte ein Weilchen!
Damit geht sie und bringt ihtn ein Pferd aus
dem Stall ihres Vaters. Schnurstracks reitet er
znm Emir Hanuft und erzalilt ihm seine Ge-
schichte. — So gut wie gewounen, sagt der-
selbe, ich schaffe sie dir irgend wie, sei es mit
Geld, eei es durch Kampf im Feld! — Sofort
ruft er sein Heer zusammen, giebt Moslim ein
schfines Reserve - Gewand und edles Ross und
R(istung: so kommen sie znm Emir Cuweilih,
der sie freundlich aufnimmt und bewirthet.
Dann fragt er den Hanna: hast du ein beson-
deres Anliegen? — Ja und was fur ein! ich
korame als Freier um deine Tochter, du wirst
sie nicht abschlageu. Ei, sagt er, freien die
Christen Tfichter von Moslimen und nehmen
Konigstochter zu Frauen? — Nicht fur mich,
sondern fttr diesen Derwisch, erwidert er. —
Ei, nehmen die Derwische Emlrst6chter ? —
Rechnest du dich als Herru uber 50 000 Maun,
ao gebietet diescr Sultaussohu im Lande El-
wiaah uud hat 200000 woblgerustetc Reiter
nm sich. — O Emir, versetzt er, wir haben
f'rDhere Verpflichtuugen. — Wie so? — Meiue
Tochter hat einen Vetter, Naineus Sfihlu, der
selbst Lowen aus ihrein Dickieht treibt. —
Lass ihn doch eiumal kommou! — Als er (re-
holt ist, sagt Hanna: ich habe eiu Auliegeu
an dich. — Das ware? — Dass du mir dciue
Ohmstochter abtretest far diesen Derwisch uud
der ist ein Sohn des Sultaus vou Elwisiih uud
gebietet Uber 200 000 Reisige. — Hore, Hauna,
ich habe das erste. Aurecht auf sie. Du
machst also uusere Hoffuung zuuichte ? — Das
nicht, abe 5 r ich habe mir zugeschworeu, Keiner
soil inir Husn abuehmen, ausser wenn er mich
auf der Wahlstatt im Zweikampl'e besiegt: das
ist meiu letztes Wort. — Was sagst du dazu?
fragt Hanna den Moslim. — Nuu, daun be-
trete er den Kampfplatz: der zeigt den Uuter-
schied zwischeu tapfer uud feige; deukt er
doch, er sei uuter den Ritteru der ritter-
lichstc. — Hanna aber dachte: fallt Moslim
iin Kampfe, so bin ich ihu los; fallt Sahln, so
stehe ich vor Moslim rein da. — lndesseu hatte
Husn von dem beabsichtigtenZweikampfgehort;
sie schickt daher die Alte zu Moslim und bittet
ihu, wo moglich dcu Sahlu uicht zu tttdtcn,
sondern gefangen zu nehmen. — Jenes, sagt
Moslim, ist ihr uicht gleichgQltig, dies aber
macht mich lacherlich; aber morgeu wird's ja
sehen, wer Augen hat. — Der Zweikampf geht
vor sich, zuvor aber h6hnen sie einander mit
Worten. Schweig still, feiger Huud ! sagt Sahln.
— Kein freches Wort mehr! versetzt Moslim:
ich gebe dir nur noch mit dtesem Schwert
Antwort. — Jener drangt seiu Pferd an ihu
heran. Ah, ruft er, du bist ja wol der Derwisch,
der den Hengst curirt hat? — Jawohl bin ich
der, nun zum Kampf, dass ich dir das Lebens-
licht ausblase! — In Zorn droht nun jeder dem
Andern Tod und Verderben. — Im Kampfe ist
Moslim dem Gegner ftberlegen, schiesst, wie
der Falke auf den Sperling, auf ihn los, haut
ihm tlber den Kopf einen betaubenden Schlag,
packt ihn und mit den Worten: Husn, sieh her!
reisst er ihn aus dem Sattel und halt ihn mit
der Faust, wie der Falke den Sperling, und
sagt: ware es nicht um Husn's Willen, so wQrde
ich dich todten! — Moslim, setz mich wieder
in den Sattel und bring mich nicht in Schnnde,
Xo.-D3. r )5.
GROSSE ROMANE.
447
ich will dir audi bebiilflich sein. — Er setzt
ihu hiuein, sic umarmen sich uud kehren zu
den Zelteu ztirflck. — Bei Cuweilili eingetreten,
spricht Sahlu: Ohm, gieb deine Tochter an
Moslim: ich bin mit Allem, was du willst, eiu-
verstandcu. — Was soil die Rede? — Moslim
verdieDt Hnsu und sogar all unsere Fraueu
dazu. Jch daclite immer, ich ware ein tapfercr
Reiter uud konnte es mit Jedem aufuehmen und
habe es auch bisher gethan, aber Motlim ist
mir uberlegeu. — Da freuten sich die beiden
Parteien tlber seine Rede uud ihre Eintracht
uud der Vater sagt: willst dn sie hier heiratheu
oder bei Eueh? — Ich will es bei den Meiuisren.
— In reiehgeschmnckter Sanf'te und grosser
Ansstattuug und mit vielor Dienerschuf't zieht
mm Husn fort und ihr Vater uud Sfthlu und
Hannfi begleitou sie und Moslim, mit zahlrcichem
Gefolge. A Is sie '2 Tage unterwegs tiud, be-
geguet ihueu Mohammed der Eseltreiber und Oel-
liandlcr uud Mancur der Pfortuer; wohin wollt
ihr? fragt Moslim. — Nach Haleb, urn zn seheu,
was Husn macht, wir haben sie uoch nicht
wieder geseheu. — Ich aber habe sie gesehen,
sagt Moslim, du in der Sftufte ist sie. — Wohin
geht sie? — Ich nehme sie zur Frau: da ist
ihr Vater uud dort ihr Vetter: wir gehen in
meiue Heimat. Kehrt ihr nur in die eurige
ziiriick und lie.bt, wie es fur eueh pusst; aber
wenn ihr je von Husn spreeht oder singt, bei
Tag oder Nacbt, schlag ich eueh todt. — Da
rannen dem Eseltreiber Thrfinen tiber die Backen
uud er klagt sein Leid. — Jetzt geht eurer
Wege und la6st solch Gerede! — Hast du denn
gams vergessen, wie ich die Sacke aufschnitt,
dH8 Oel auslaufen liess, die Esel schlachtete,
und aus Liebe zu Husn in der Welt herum-
8trich? Alles Gut ist Menschengut: nun hab'
ich die Bescheerung! — Da wird Moslim weich
gestimmt, reicht ihm die Hand, giebt ihm einen
Beutel Geld und sagt: nun geh deiner Wege!
Als er nun wieder zu dem Geld fur sein ein-
gebiisstes Eigenthum gekommen, wandte er sich
gen Syrien. Mancur aber sngte: Moslim, denkst
du gar nicht mehr daran, wie ich aus Liebe zu
Husn zuni Landstreicher geworden bin? —
Was hast du jetzt vor? — Ich mochte, dass
du die Gflte h&ttest, mich bei dir zum Partner
zu machen, dann konnte ich doch Husn sehen,
und ware es auch nur einmal im Jahr. —
Darttber wird Moslim bose. Du Hund! ruft er;
dachte ich nicht daran, wie du mich in den
Han eingelassen hast, ich sebluge dir den Kopf
ab. Er schalt noch weiter, da machte Mancur
Kehrt und ging von dannen. — Moslim holte
bald die Seinigcn ein und als sie in sein Heimat-
land gelangt, meldet er seinem Vater seine Au-
kunft. Dieser freut sich fiber die Maassen, als
ware ein Todter ibm wieder zum Leben zuruck-
gekehrt; so lange sein Solin fort war, hatte er
nicht essen oder triuken mogen, hatte iiberall
nach ihm herumgeforscht, aber nirgends die
geringste Spur von ihm entdecken konnen. Nun
zog er ihm froh entgegeu; nach herzlicher Um-
armuug begriisst er die Uebrigen und kehrt mit
ihneu um und bewirthet sie aufs Beste uud
Kostbarste; gegen diese, sagen sie, sind wir
init unserem Wohlstaud nur wie ein Tropfeu
im Meerc und kaum! — Moslim aber erziihlt
seinem Vater, als er Abends mit ihm allein ist,
alle seine Erlebnisse. Weisst du, sagt derselbc,
wir wollen- dem Sahlu deines Ohms Toehter,
die Ezzein (^jJI), zur Frau gebeu, dann hat
er eineu Ersatz. — Vortrefl'lich, sagt Moslim,
sie ist ja ebenso hubsch wie Husn und noch
hubscher. — Am fblgeuden Tage waren bei
Sellm die Freunde und VornehmeD, seine An-
gehorigeu und Mauuen versaminelt. Nach der
Bewirthung sagt Scllni zu Sahlu: du hast
meineni Sohn Husn al)getreten, ich -will dir die
Ezzein gebeD, dabei machst du ein gutes Ge-
sch&ft. — Das ist ein guter Vorschlag, sagen
Alle, der Contract wird sofort aufgesetzt, Sellm
giebt ihr doppelt sovicl als Husn mitbekommen
hat, besebcukt den Suhln reichlich, auch deu
Hannfi und die Anderen, und Alle siud liber
seiue Freigebigkeit erstaunt uud mit seinem
Benehmen sebr zufrieden. Nach etwa 20 Tageu
brechen sie auf nach Ha use, Sellm uud Moslim
gebnn ihnen mit ihrem Gefolge das Geleit. Als-
dann feiern sie 40 Tage Feste, zu denen sie
die Konige und Statthalter von weit und breit
her einladen, bedenkeu auch die Armen reichlich.
Darauf halt Moslim Hochzeit mit Husn. Wache
ich oder triiume ich? sagt er. — Du wachst,
sagt sie, und dess zum Zeichen |>esinge mich
vom Scheitel bis zur Sohle! Darauf preist er
alle ihreReize und sie sagt: du bist der wiirdigste,
dich ihrer zu freuen. — So genossen sie denn
in Liebe einander uud verlebten ihre Tage in
Gliick und Wohlstand. —
Schluss f. 46": ^Ji^ pLsJ^i *J3 qc vii-Jljj
.^sLJIe, u%ai\ v-aJ^j a'^LsJI <£JX\ iX^jj^i a^lXJI jbj'j
GROSSE ROMANE.
No. 9355—9358.
J' isJ I J.JC
l»L*X)l .\X^i\ iX*^*
'&* & J* fcU" Jk*i» 5
Schrift: ctio groBse, ruodliobe, gewandte und ziemliob
feraftigo ScWift. — Abschrift vom J. 1262 6om.II (1846).
9356. We. 848.
34 Bl. 4'°, 16-18 Z. (22 X 16; 17'/, X c. 12 »/,«»). -
ZaotaDd: fast loce im Einband; viels vereinzelte Blatter;
oft ifcckig und nnGaabar. Bl. 1 oben etwas schadhaft. —
Papier: golblich, siemlich stark, wenie glatt. — Ein-
band: Pappboud mit Lederrucken. — Titel fshlt, steht
luf dem Yorderdecko) (auaaeD): JL^o , -s-UJt ,.,«.*>
(darunter H, d. h. Bd 23). - ^ UJ ^
= We. 783. Anfang u. Schluss ebenso.
Ber Text ist. zum Theil ein wenig. abgekurzt,
aber deuuoch im Gauzen derselbe.
Scbrift : dio gowdhnliche dicke Schrift. — Abschrift
9357. We. 888.
18 Bl. 4">, c. 22-29 Z. (22 x 16; 19-20 X li™) —
AusUnd: fast ganz lose; nicht rooht saubef. - Papier:
f.elblicb, ziomlioh stark, woniir glatt. — Einband: Pappbd
mil Lodorruoken. - Titel f. 1» : [jVJ «jL^ ^L^St
Anfang f. 2°: ^^ ^ ^ ^ Jj, ^^
,.-^'1 e^.>U*t CT * % _aU. ,,0% ^a,, \_ tJJt \ _ 4
V'J» _.*-« o^ «' i>« • . . L»,La.1, yjl ^
^-11 /i-JLw -^t >JJL
=- We. 783. Der Text ist viel'fach abgekurfct.
Schluss f. 18»: |yux c | 5 ^t J* J^o
U/ ; ^ ,U, LAX*;. L^Jt UJi ^6 ^jiwJl ^^^
Schrift: dio dicke, ziemlich grosse gedrangto Scbrift.
9358. We. 775.
4) f. 124-172
8", o. lfiZ (lG'/sXll: l«V»-Ux9-9l/,"»). -
Zu stand: z.einhch got, doch niobt oberall ganz aauber. -
fcft'in (m* ' Wi6 b9i 3) - ~ Tit «l'"'»>or-
(>£»■> ^jU^ai (^»fjJ^
Aufang f. 124": ^tj *«*, ,JW ,JJ| ^
• . . ^1 e^>L>l ^ .j^ (OJB^ ^^ U*
f,^ \JH 3 s*J\ ^fcJu, 3 UjJI ^JJ ,$ lf ^sp.
gJI y,«Jt nALsr colCj ^L *J JUb
In fruheren Zeiten gab e 8 einen Emir, Namens
JfiBir: den filrcbteten die Araber weit und breit;
der hatte einen Sohn, der hiess Jo^t L~, weil
er Pferde und Reiter liber den Haufen warf;
ov war so tapfer, dass er bei Nacht die Lowen
>» ihrem D.ckicht erlegte, ein gewaltiger Reiter,
em biibBer Recke. Seine Schwester biesa !> :
me war tlbcraiiB Gcbon, Viele batten sie heirathen
wollen, aber ibr Bruder wollte es nur in dem
Falle, dags er dafur eine Frau aus derselben
Familie erhalte. Eines Tages spracb Jasir mit
eeinem Sohn (iber die Sache und sagte, sie
geratbe allmalig in die Jahre: er aber blieb
bei seinem Vorsatze. Nach eiuiger Zeit ging
Sinan aufJagd: er nahin dazu, wie gcwtibnliob,
alle jungen Reiter uud Krieger mit sich, sie
blieben daDD raeisteus 30 Tage aus, die sie in
den Bergen zubracbten. Jasir hid inittlerweile
eineu Emir, Nameus ^wLc, von deu BenQ bilal
zu sich ein und bot ihui seine Tochter an:
wenn er darauf eingebe, mdge er sich aber
beeiten. Er koinrat sof'ort an, ist zur Heiratii
geneigt, hat aber in Betrefis Sinan's Besorgnisse,
die der Vater desselben jedoch beseitigt; der
Ehecoutract wird aufgesetzt, die Hochzeit ge-
feiert. Als Siuftn von der Jagd zuruckkehrt,
kommt ihm uicht, wie sonst, ein frdhlicber
Haufe zum Empfang eDtgegen. Er ist verwundert
und argerlicb darttber uod erfahrt dann, was
in seiner Abwesenheit sich ereignet bat. Er
fragt seine Mutter: wo ist meine Scb wester?
sie autwortet: sie ist ins Wasser geo-anceu.
Aber ein kleines Madchen, welches zugegen ist,
Bagt: sie bat sich verheirathet mit Gannam.
Sofort begiebt er sich zu seinem Vater, der
die Emlre grade bei sich hat, macht ihm die
heftigsten Vorwurfe und droht fortzugehen nach
Negd; der Vater entscbuldigt sich, er aber sagt:
bier ist meines Bleibeus nicht langer! Er nimmt
seine Waffen und reitet fort, seiue Mutter sucht
ihn mit Bitten und Tbrfinen zurilckzuhalten,
aber vergebens. Er kommt nach Mekka und
maoht die Wallfahrt mit; dann begiebt er sich
nach El'iraq, darauf zu einem Stamm Araber,
NamenS BenQ sam, die in Zelteu wohnteu.
Hier versteckt er in einem Steinhaufen seine
Waffen, nachdem er schon in Mekka sein Pferd
verkauft hatte. Dem Emir derselben, Namens
l»L«^>, welchem er sich vorstellt, sagt er auf
Befragen, er sei ein Freindling und heisse Gelal,
und tritt bei ihm als Hirte in Dienst. Nach
einigeu Tagen treibt er die Kameele aus am
Morgen, bindet sie auf dem futterlo&en Weide-
platz an, treibt sie Abends heim. Sie werflen
immer magerer, undHusam schickt einen Knecht,
zuzusehen, wie Gelal es treibe. Da er nun
findet, dass die Kameele nichts zu fressen habeu,
macht er ihm Vorwurfe und ohrfeigt ihn. Ich
bin gar kein Hirte, sagt Sinan, sondern ein
Emir: warest du nicht ein Kuecht, ich schlftge
No. 9358,
GBQSSE B0MAME.
dir deu Kopf ab. ~- Verzeih, sagt er, ich wusste
das nicht, ich will es auch Keinem yerrathen. ?-*-■
Gut denn, erwidert Sinan, weide du die Kameele!
Damit geht er fort, holt seine Waffen und
RflstuDg au8 dem Versteck und wandert fort,
bis er an die Grenzen von Negd kommt, zu
den Beuu <«^1=-, deren Haupt der Emir (_,«.t^j
ist. Er versteckt wieder seine Waffen in einein
HiJgel und tritt vor den Eniir. Auch hier nennt
er sich Gelal und tritt wieder als dessen Hirte
in Dicnst und treibt die Kaineele einen Monat
laDgauf die Weide. Die wunderschone -T0.ch.ter
deesejbeu, JNamens . UKc, sitzt eines Tages an
einer Quelle, als plbtzlich die Kameele zu denr
Wasser gelaufen kommen. Gelal war einge-
schlafen; er wacht auf, sieht, dass die Heerde fort
ist, hesteigt sein Kameel, das bei ihni kuieend
lag, uud geht auf die Suche, Er findet sie bei
der Quelle, schreit sie laut an, angstlich brullen
sie, als wenn der Wolf tsie in Angst setze; 'Ad'bfi
sagt: so schreit nur ein Emir, das kanu kein
Knecht sein, uud die Liebe, die sie ohuehin
sohon zu ihni hatte, wuch6. Sie geht heim und
lasst ihn durch ihr Madchen »juil ; holen. Wir
bekommen Gaste, sagt sie, hilf uns Getreide
mahlen. — Sehr wohl, antwortet er, uud hilft
dem Madchem mit innerem Widerstrebeu gegen
die demiithigende Beschaftigung; am Ende gar
uooh Kindermadchen ! aeufzt er. — Dae Madchen
legt dabei ihre Hand auf die seine und setzt
ihren Fuss auf den seinigeo ; er aber legt seine
Hand und setzt seinen Fuss oben. Als sie es
wiederholt, giebt er ihr eine Ohrfeigc, dass sie
ohnmachtig hinfallt. Ihre Herrin kommt dariiber
zu, sprengt ihr Wasser ins Gesicht. Das
Madchen schimpft auf ihn, er entgegnet mit
Selbstgefuhl , 'Ad'ba wird in ihn verliebter ale
je. Sie nimmt ihren Schleier ab, lachelnd tritt
sie vor ihn, erklart ihm, dass sie ihn liebe habe,
halt dies aber vor Anderen geheim. Er indessen
weidet nach wie vor die Heerden, ihre Liebe
aber nimmt taglich zu. — Da unternimmt ihr
Vater einen Kriegszug und nimmt alle seine
Manueu mit, er lasst nur die Frauen und Kinder
zuruck und die Hirteu sainmt deu Heerden.
Aber die Feinde, von einer anderen Seite her,
(iberfalleu die Heerden und treiben sie wee.
Da kommt die Schwester des KSnigs, ,m^£=» ?\
mit Namen, schliigt mit einem Kniippel auf die
Hirten los und sagt: lauft hinterdrein und holt
die Heerden wieder! — Das ist unmotdich,
ssagen sie, wir haben keiue Waffen. Sie trifft
HANDSOHRIFTEK D. K. HIBL. XX.
den (Jelal sohlafebd an, schiegt i|in, er spriagi
aornig auf, mit Schaurn vor deni-Muade, uud:
fragt: wosu weckst du .mitt|i.2.-— Bistdu biiadf
aagt sie; die Feinde haben die Heerden ge-
nommen, und ihr seid dock 1000 Hirteg. — '
Wena ich ein ...Pferd hatte, : : daun , soiltest du
schon seheal sagt er. .-?- Sie holt ihm esa Pferd, —
Das taugt nichts, sagt. er. ■— . Weiter sat kerna
da , veraetzt sie. -^ Dana, gea ich iieber , «a-
Fuss. .— ■ Hore, sagt 3ie, uuter diesera Hugel
ist ein Rnum, da hat mein Bruder eiu : F'ferd,
dem aber kanu .Reiner aahe kommeu.-als deiu
Herri — • Nachdem 10 Hii-tea es vergebiich
versucht haben, weiss Gelal es durch gescttickte
Behaadlung zahm su machen^ sattelt es und
zaumt es, aber verkehrt , vom. Schwaaa aua 5
wprilber die zusehenden Madchen vor LficiteuL
bersten wollen; als er aber hu Wftdl ist, -.steigt
er' ab, zaumt und sattelt es gehorig, holt seiue
Waffen und seinen Panzer hervor und sea;i
nun den feindlichen Reitern Each, .DiesB .-hutteu
sich gelagert uud Yorposten ansgestellt, obgieich
sie wussten, dass kein atreitbarsi Macn iu der
iiberfalleneu Ansiedelung zuriicbgebliebeu sef.
Plotzlicb erhebt sich eine grosse ■■Staiibwotk.c. '
Die Feinde kommen, o wehl -schreie.n sie. —
Vielleicht sind^ nur ^Venige, -— Neia, 500
Eeiter! — ■ Nur 200, §agea Andsre, v;iedsr
Andere: es siud etwa-lOO. Eadiich . aeheii ; sm
Einen Reiter dahersturmeu. Wisst , sagt ihr.
FQhrer, t .j!>,ivij mit Namea, in dieser Gegeud
halt sich Sinan ben jasir auf, vielleicht ist er'iit-—
Wir wissen nicht, ist die Antwort, wie kiiuae
der hieher? — Ohne Zweifel ist er es; d&vn
nimmt er die Heerden weg~: wir wolieu sie -ihru
gutwillig gebeu, sonst ko3tet es, wenu wir mit
ibtn kampfen, uns daa Leben. — Ic der ■■■That
tibergeben sie ihm die Heerden uud -'was .sie
sonst erbeutet haben, aue freiec Stackea und
ohne Kampf: erzieht damit ab 110c! auch sie
kehreu zu den Ihrigen zuruck. Uaterwega aber
vermisster die Eaineelin der p"5L^>- (»!, die zuruck-
zubringeu sie ihni gaaz besonders Eiiigetrfigea
hatte. Er kehrt also schaeii ma su dea ■ Ab-
ziehenden, fragt wo sie aei, erhiili aber die.
Versicherung, sie sei bei den ubrigen, uud ke'sit
wieder urn. Zuruckgekommen stellt er sich,
als ob er uicht3 ausgerichtei habe, und wird
verhohnt von den Weiberu und von (•;-^j> - f5
arg ausgescholten.— Indem lasst ^w^j .seine
RUckkehr snelden; die Frauen gehen dem Boteo,
Mas'ud genannt, entgegen, er erziihlt ih'neu von
57
4£>0
GROSSE ROMANE.
No. 9368.
dem gliicklichen Ausgang uud dem reichlichen
Ertrag des Beutezuges. — Was uiitzt das? sagt
des Konigs Schwester; ihr beutet dort, sie bier.
Dann erz&hlt sie ihm, was 6icli ereignet hat.
Er fragt: von wo kamen die Feinde? — Von
der Seite des Weisseu Wadi her. — Er reitet
davon, urn seinem Herrn Nachrioht 7.11 bringen.
Sein Weg f'fihrt au dem Wadi vortiber, er sieht
dort die Kanieele weidcu uud weis6 uicht, was
er dazu sagen soil. Er wartet bis zum folgendeu
Morgen, dann treibt er sie zu der Ansiedlung,
giebt vor, er habe sie den Feinden abgeuommeu,
und wird von den Fraueu und Madchen be-
jubelt. Sie sagen ihm, Gelftl sei UDverrichteter
Sache zurnckgekommen. Was der sich wol
einfallen lflsst? giebt er zurAntwort; znm Mist-
auf6amnieln der Kainwlc taugt er, abcr fur
Fahrlichkeiteu, da passt nur Eiuer wie. ieh;
ware uicht der Abend hereingebrochen, ich hatte
die Feinde gefangen geooinmen. Nun kommt
anch der Konig an, wird frob begriisst nnd seine
Schwe6ter erziihlt ihm das wiihrend seinerAb-
wesenheit Vorgefallene und wie albern sich Gelftl
benommen und wie tapfer und erl'olgreich sein
Diener Mas'ad gehandelt habe. Der Konig
liisst ihn rufen, lobt ihn, macht ihu zum Ober-
hirteu, giebt ihm 100 Kameele und soustige
Geschenke, sagt ihm auch seine Tochter 'Ad'ba
als Frau zu und es werdeu ihm zu Ehren Feste
gefeiert. — Nun geht 'Ad'ba bin, trifft Gelal
schlafeu, macht ihm seiner Tragheit und Gleich-
giiltigkeit wegeu he.ftige Vorwlirfe, er aber sagt,
or sei entschloeseu die Wahrheit an deu Tag
zu bringen. Er geht zu der Festtafel, an der
der Kouig uud Mas'ud und eine Meuge Emlre
und Volk sitzen und jener ebeuso wie 6eine
Schwester des Lobes voll 6ind von Mas'ad, und
sagt, uicht jener, sonderu er eeJbst habe die
Ileerden zurtlckgeholt. Als man ihm dies als
verrflckte Anmassung bezeichne.t, sagt er: gut,
wenn Mas'ad es gethan, wo hat er denn die
Pferdezaume und -sattel gelaBsen? (diese hatte
Gelal namlich in dem unterirdischeu Raum ver-
steckt, in welchem das edle Ross des ^Ls-j
sich aufhalten muasfe). — Das ist auch wahrj
sagen die Emlre, und ^1=* j wird nachdenklich
und fordert Gelal auf, ihm die Wahrheit zu
sagen. Nun giebt er sich zu erkennen als
Sinan; er habe die That gethan. — Da bittet
Lr^-J ihn urn Entschuldigung und sagt ihm
seine Tochter 'Ad'ba als Frau zu, wortiber sich
Sinan ebenso iieut wie diese. Mas'ad aber
steht auf und sagt: er liigt, wenn er behauptet,
ein Emlresobn zu sein. — So beweise ihm das
im Zweikampf: der Sieger erha.lt 'Ad'ba. —
Sinan holt 6eine Wafi'en aus dem Verstcck, auch
Mas'ud erh< Waffen, beide betreteu den Plan,
es dauert aber nicht lange, so haut Sinan ihm
den Kopf ab; darauf reitet er mit deu Zu-
schauern zu dem Vcrsteck und zeigt Allen die
Sattel uud Zaunie der zuruckgebrachten Pferde.
Allgemeine Frende herrccht, der Ehecontract
wild aufgesetzt, Feste gefeiert, die Hochzeit
vollzogen. — Sechs Monate vergehen ihnen so
in stillem Glftck; den Umgang mit anderen jun-
gen Madchen, den 'Ad'ba sonst pflegte, hat sic
ganz abgebrochen. Sie klageu dies der r,^^>- A :
wisst ibr was? sagt diese, aber ihr miisst es
nicht weiter sagen, ich werde Zwiespalt zwischen
beide Gatten briugeu; morgen ist Hochzeit
meiner Tochter, da kommt ihr Alle bin, aber
uber 'Ad'ba habe ieh keine Macht. — Nun
putzen sie sich und gehen zu 'Ad'ba und forderu
6ie auf'initzukommen; sie lehnt es ab, ihr Mann
sei auf Jagd, sie wisse nicht, ob es ihm recht
sein werde, wenn er sie bei seiner Heimkebr
nioht zu Hause trefi'e. Aber auf Zuredeu der
Fitnc putzt sie sich und geht mit und ist ver-
gudgt mit den ubrigen. Aber durch die Rauke
der Alteu, welche dem von der Jagd beim-
4 O
kehrenden Sinan auflauert und ihn durch allerlei
Redensarten argwohuisch und eifersuchtig macht,
uberzeugt er sich, durch den Schein getanscht,
von ihrer Treulosigkeit und verlasst sie und
acbtet auf ihr instandiges Bitten, bei ihr zu
bleiben, nicht im Geringsten. — Mit lautem
Weineu klagt sie ihrem Vater, dass Sinan zu
deu Seinen zurilckgekehrt sei. Er lasst sofort
6atteln, jagt ihin mit einem Gefolge von Emlren
nach und holt ihn ein. Er fragt ihn, weshalb
er fortgebe, ob ihm von 'Ad'ba Uuliebsames
widerfahren: er aber sagt zu wiederholten Malen,
er habe Nachricht, dass sein Vater krank 6ei
nnd er musse deshalb beim. — So trennen sich
beide. Der Vater kommt ohne ihn zuriick;
da macht sie sich auf den Weg uud besttirmt
ihn mit Bitten, mit ihr umzukehreu, Er lehnt
ab und sagt ibr den Grund: er selbst habe ge-
sehen, dass sie in seiner Abwesenheit mit einem
Diener Umgang gepflogen habe. Sie recht-
fertigt sich, nicht ein Diener habe sie beaucht,
sondern q*5U> A in solcher Verkleidung; dann
auch sei sie noch in Verkleidung eines Rittera
bei ihr geweseu, aber sie sei ganz unschuldig?
No, 9358,
GRQSSE i-fiQMANE.
451
jene babe nur den boseu Scbeiu fiber sie ge-
bracht. — Er wird iiber ihre Worte nach-
denklich, dann sagt er: ich sehe, ^Li=> f»t bat
Scbuld: aber icb kann nicht umkehren, was
wiirde dein Vater dazu sagen, mit dem ich
umzukehren mich weigerte? Aber ich ffirchte,
ich bleibe lauge fort oder sterbe auch iu der
Ferae: dann binde ich dir auf die Seele, bei rathe
nach mir Keinen als deinen Vetter ^J>*Xa. —
Nun weint sie aufs Neue und sagt: ich lasse
dich nicht vou mir, du bist mein Leben, ohne
dich kanD ich uicht sein, und fallt fast in
Ohnmacht. Da steigt er vom Kameel, kllsst
6ie und sie umarinen sich: aber er bleibt bei
seineni Vorsatz. — Nun kominen die Frauen
und Madchen der Ansiedlung, auch die Manner
und sagen: es fallt uus schwer aufs Herz, uns
von dir zu trennen. Alle weine.u, Siu&u auch:
aber da sie siebt, dass er bei seinein Vorhabeu
beharrt, nimint sie Absehied uud kehrt heim.
Siuan reitet fort: die Hirten, bei deneu er
vorbeikommt, deuken, er gehe auf Jagd. Er
halt still bei einer Quelle, wascht sich uud
betet, triftY dort einen Dieuer von 'Ad'ba's
Vater und sagt: ich gehe in nieiue Heimat,
griisse deiue Herrin 'Ad'ba vielmals, uud weint
heftig uud der Dieuer weint mit ihm. Daun
reitet er fort, so leid es ihm thut, bis er uach
langerer Zeit uach dem Laud vou ,.,l._JiJt kommt.
Er lasst seine Ankunft uielden: Vater uud
Mutter, Geschwister uud Freuude kominen ihm
froh eutgegeu, er zieht mit ihueu heim, Feste
werdeu gefeiert. So vergeht eiu Mouat. Eiues
Tages ist eine Hochzeit au ihrem Ort: da dcukt
er au 'Ad'bii, mit solcher Sebusucht, dass er
abmagert uud krauk wird. Nuu hatte er eiuen
Vetter, J>oli ^ s*iyJ> mit Namen, der war auf
cinem Kriegszug abweseud uud hatte vou Siuau's
ltiickkebr nicbts gehort. Der kebrte siegreich
heim, horte von ihm und besuehte ihn. Siuau
wollte aufsteheu und ihn begriisseu, konnte aber
vor Schwiiche nicht. "farlf will einen Arzt
holen, aber Siuau sagt: kenntest du mein Leiden 1
mein Arzt, der mich heileu wiirde, wobut fern
von bier! — Sag mir, giebt der Freuud zur Aut-
wort, wer er ist, ich werde ihn holen. — Es
ist eiu Madchen, heisst 'Ad'bn, ist Tochter des
^wLp-j: vor Sehusucht nach ihr bin ich krank:
weuu ich sie an mich driieken konute, : wiirde
ich gesuudeu. Nuu erzahlt er ihm seiiie Ge-
schichte. — Freuud, sagtjener, der Eva-lochter
giebt on viele! — Und schmuckten sich alle
T6chter der Welt fur mich, so ware mir keiue
angeuehm als sie; nicht jeder, der von Liebe
klagt, kennt Liebe; und horen und seben ist
ein Unterschied. — Tar'f beklagt ihn, macht
sich auf den Weg, kommt zu der Ausiedlung
der Benu ,»j^»: die zogen grade von danuen,
hatten eine schon gescbmtickte Sanfle bei sich :
die Frau darin, Namens «-*;>, fragt ihn : woher
und wohin, Freund Araber? — Frag nicht,
schone Frau, unsere Geschichte ist lang, und
icli will iu dieseu Gegendeu und in Negd eiu
Reh holen. — Gch fiber Nacht nicht weiter,
sagt sie, sei unser Gast, anders erlaubeu wil-
es nicht. — Bald schlug ihr Maun iyo\^z das
Zelt auf, jener kehrte bei ihueu eiu, uud es
dauerte nicht lange, als auch schon 'f'arlf uud
jene Fr.au sich einauder durch Winke zu ver-
steben gaben, dass sie sich lieb batten. Sie
verlangt von ihrem Manne ein Kameel uud
'20 Dinare, er weiss nicht, was ihr einfallt, sagt
aber: Geld hast du ja bei dir, 2000 Goldstftcke,
Kameele aber, die weideu ja vor dir iin Feld.
Noeh in selbiger Nacht packt sie von G<jid
und Kleidiingsstileken 4 Sacke voll und geht
t. . . .
arlf, der sie hinter sich auf seiu Kameel
nimmt, durch. Am Morgen steigeu sie bei einer
Quelle ab. Er lasst sie dort, verspricht bald
wiederzukommen und begiebt sich zum Emir
(j~l>j. Als die Madchen ihn kommen sehen,
betrachten sie ihn ueugierig, 'Ad'ba wiluscht, es
mfichte Sinau sein. Sie fragen ihu, was er
wiinsehe, wie er heisse. Er giebt Auskunft
darilber und das alteste unter den Madchen,
Fitue mit Namen, erzahlt ihm, wie sehr auch
'Ad'ba an Liebe uud Sehnsucht gelitten habe.
Die Madchen alle sind so liebenswiirdig gegeu
ihn, dass er deukt: es steht dem Siuftn wohl
an , .vor Liebe krank zu seiu : jedes Madchen
ist hier eine Schone, die 1000 Sohatze werth
ist, uud jedes harmt sich um ihu. — Mit grosser
Beflissenheit helfen sie ihm vom Kameele und
bringen ihu zu 'Ad'hfi. Er begriisst sie, sie
crwidert: 1 00 000 mal guten Morgen! erziihl mir,
ehe ich sterbe; 6eit Siuau fort i6t, schwindet
mein Korper dabin! — Er erzahlt ihr darauf
vou aeiuem Liebesgram und Siechthnm. Da
stosst sie einen Schrei aus, streut Asche auf
ihr Haupt, zerreisst vor Weh ihren Schleier.
Tarlf siebt ihre SchSuheit, sie geht ilun tief zu
Herzen. Auf ihreu Wunsch wiederholt er ihr
das letzte Gedicht, in welchem Sinau seiue
.Sehusucht nach ihr ausgesprochen hat. — Was
57*
6R08SE "ROMANE.
No. 9358.
bat er 8<mai, ».oeh geeagt? fragt sie unter Thranen ;
sag es mir, seiae "Worte klingen mir siieser als
die <:schoaste Masik. — Er tragi ihr noeh ein
jbieb.ssgedicht ;-vqb ihm vor. Darauf geht sie
a« ihrfesH Vater, erzahli von Tarlf's Ankunft
und billet, ihn gut aufzunehmen. Er ist sehr
fretsnolicli gegen ihn, Tarlf muss ihm erzahlen,
wie es SieSa geht, 'A«?ba hfirt hinter dem
Vorhafige Allee mit an. — Er bleibt nle Gast
erases Monat, dann verabsehiedet er sich und
7 A aba, glebt ihm ein Erinnerungszeichen — ein
Blumenbouquet-'-und Wohlgerttche, in Rehhant
gewiokelt, Kiit eineHi Kuss versiegeli, in eines
mrsr- -'Kleider eingeschlagen ■— an Sinan mit,
ausserdens einen Brief an ihn, den sie versiegelt.
— Tarlf beeili seine Riickkehr; er nimmt seinen
Weg fiber die Stelle, wo er Hamra znrfick-
gdbcsen bat: sie ist nicht mehr dort, keine
Spur ?oa ibr zn ■flnden. Nun geht er weiter
"iiijcl koamit-aach .;.',<. -^Sj', triiFt Sinan am Leben
w -V"
aa.j ■um ihn die Enure und die Fratieu. Komm
her, ^f'snf, sagt. er, lass mich deine Augen
kiisEsrij sie baben Ad'b& geeebei), deine. Hande
kttessa , dsrm eie babea ihre Kleider gestreift.
Sie nisi arm en sicn, er ttberbriogt ihm die Grusse
und Ktlsee Ton 'A d'b&y die sie ihm aufgetragen
hat. Er Wfiiat he'ftig, such seine Mutter wiscbt
eich die Tisrsnen fori und sagt: o hatte 'Ad'ba
nie gelebi! o lebte sie doch nicht mehr! —
Sobweig doch, Mutter, du faselet : ist. eie doch
dan ■ hiahi ■■■meiner AugenDterne! Darauf flber-
gisbt 'rarlf ihm ■■■■ibren Brief; er nimmt ibn,
weint ■'■und macbt. sich die bittereten Vorwurfe.
blun muss der Freund ihm too ihr und ihrein
"Vater erzahlen: da fallt er ohmnachtig hin.
Dana oilhet er ihr Erinnerungsge6chenk, schlfirft
ibree Dnft ein, Freude zieht in sein Herz ein
und verscheucht den Knmmer, der bi6her ibn
drilckte. Nun beschlieset er, sn 'Ad'bfi zu
reisea: er 'Jasst Kameele 6atteln und mit Vor-
ratb und Gescheaken bepacken, sein Vater will
iba daroa abbringeD , seine Gesuodheit sei zu
sch wach, er aber lasst sicb nicht abhalt en , nimmt
Tar! f und seinen Diener Abu'l'auf mit und reiet
ah. Nncb 20 Tagen kommt er, nahe bei u^jLS,
t>.n die Qtielie; seine Krankbeit hat zngenommen,
er fuhlt sein Ende nabe, bedauert, dass er 'Ad'ba
nicht noch geeeben bat, bittet Gott, ibn mit
ibr im Paradiese zn vereinigen und ibn im
(jlauben oterben zu lassen. Wie bitter ist die
Trenaung! "W-ir ecbeiden, wann sehen wir une
vieder? Komro her, ■| , ai*lf, eagte er mit schwerer
Zunge, kfiese 'Ad'ba von mir, kusse meinen
Voter und meine Mutter in der Heimat und
begrabe micb : ich bin ein Martyrer der Liebe.
Damit bauchte er seinen letzten Seufzer aus.
Tarlf und sein Diener weinten und bestatteten
ihn auf einem Hflgel. Sieben Tage verweilten
sie dort an eeinem Grabe, *T arl f selbst aber
wurde immer scbwficber. Der Diener scbuttelte
ihn — er war todt. Nun bestattete er ihn bei
eeinem Freunde, dann verliess er die Gegend,
ungewiss, wohin er gehen solle. Er ent6chlieest
sich, nach Negd zu geben und 'Ad'ba zu sehen,
um deretwillen Beide den Tod gefundeu baben.
Er kommt an und begegnet einem Zuge, darin
prachtige Sanften. 'A«fba bemerkt ihn, lasst
halten, er nfihert sich, grusst sie, und sie fragt:
bist du nicht Sinan 's Diener? — Jawohll —
Sie schreit laut auf in freudiger Erwartung:
o erzahle mir^ sagt sie, mSglichst ausfQhrlicb,
wie es Sinan geht. — Er weint und meldet
seinen und X 81 "^' 6 Tod. Da wirft sie eich von
der Sanfte herab und erhebt ein lautesWeinen.
Sie klagt es ibrem Vater: da weint er e.benso
wie q^^» *\. Nun fragt 'Ad'ba den Diener:
bat dir dein Herr noch zuletzt etwas fflr micb
aufgetragen? — Ja, du solltest nach seinem
Tode Tarlf und nach dcssen Tode, sagte er,
micb nehmen: nun sieh zu, was du thun willst.
— Da sprach sie: und wenn du vom Stamme
'Abs warest, ich nahme dich nicht statt Sinan
und will flberhaupt keinen Mann baben, bis
man mich einhullt in inein Leichentuch. — Ich
kann nicht mehr fort in die Heimat, erwiderte
er, sondern t6dte mich, wie du die andern ge-
todtet hast; ich komme nicht mehr heim und
sterbe unterwegs! — Sie aber kehrt sich nicht
an ihn und sein Weinen und zog Trauerkleider
an. Abfl'l'auf, der Diener, aber ritt, mit Liebe
zu ibr im Herzen, heim und kam nach El-
qairnwfin, 6tieg ab vom Kamcel und traf Jaeir,
Sinan 's Vater, dort. — Wie gebt's, fragt dieser,
wo sind deine Begleiter? ihnen ist doch nichts
zugestossen? — Da ftillen sich des Dieners
Augen mit Thranen, er senkt das Haupt und
eagt: er ist todt und auch T arl f ruht an seiner
Seite. — Da weint Jasir und seine Tochter I.?;
und bringen in Verzweiflung 1 Tage zu. —
Unter den Stammen aber verbreitet sich die
Kunde von Sinfin's und Tartf' 6 Tode. Nun
kommen Freier zu 'Ad'ba in Menge, sie aber
lehnt sie ab und sagt: ich heiratbe nur Jemand,
der mir Nachricht von Sinan und T arJ f bringt.
No. : 9368. 9369,
GROSSEROMANE.
Da kommt anch ihr Vetter 'Ah zu ihr, dem
sagt sie: bring mir Nachrieht von ihnen, so
nehme ich dich zum Manne! — Sehr gem,
Bagt er, waffnet sich, spornt sein Knmeel hin
zu dem Grabesbilgel , findet dort 2 Grabe.r
ueben einander und auf dem eineu steht die
fraurigc Gescbichte Sinan's geschrieben. Er
tchreibt sie ab, 6teckt das Blatt zu sicb, kehrt
zu 'Ad'bft zuruck. Sie hilft ihm vom Kameel,
faest ihn bei der Hand, gebt mit ihm ins Zelt
und fragt: sag mir wahr, ist Si nan gesnnd, ist
<r krank, ist er gar schon todt, dass icb um
ihn klage Zeit meines Lebens? Wo ist Tarlf,
wie geht's ihm, lassen sie mich grussen? —
leh stieg auf den Hugel, giebt er zur Antwort,
der Wind spielte in den Bluiueu ; ich sah beider
Grab dort und auf Sinan's Grab stand seine
Leidensgeschichte geschrieben. — Da fallt 'Ad'bft
ohnmiicbtig hin; als sie sich erholt liat, sagt
sie: aui' welebeni Huge] ist's? — Westlieh von
Qabis: sie wollten zu dir, starben aber unter-
v/egs. — Da stellte sie 7 Tage Todtenklage
an, so diiss die Leute sagten: 'Ad'ba hat den
Verstaud verloreu. — Um diese Zeit uuteruahm
ihr Vater einen Raubzug und lie6s 300 Keiter
zuruck unter Fuhrung des v-a-^--, seines Bruder-
sohns: die6er war ein Freund von Sinnn ge-
weeen. Nun hatten Reiter ihre Heerden ihnen
fortgenommen, Munlf setzte ihnen nach und
nahm ihnen die Beute wieder ab. Berg&s kehrte
uuverrichteter Sache, mit leeren Handen, heim :
da erfubr er Munlf 6 That und sagte: ich will
ihm meine Tochter zur Frau geben dafiir. Da
kam Munlf und wollte sie ho'len : sie aber ant-
wortete: Munlf, du bist mir lieber als alle
Fremden, aber ich nehme dich nur unter der
Bedingung, dass wir beide hingehen und sehen,
was Sinan macht. Lebt er, nun, dann wird
nichts daraus; ist er heimgegangen , so nehme
ich dich. — Sie reiten also beide hin, kommen
auf den Hugel bei Qabis an, erblicken dort
Pferde und eine Menge Lanzen. Langsam, sagt
er, da ist ein Reitertruppl — Gott wei68, sagt
sie, 6ie werden Sinan besuchen. — Sie kommen
naher und finden dort Manner und Klageweiber;
'Ad'bft begritest sie, man sieht sie mit verwun-
derten Minen an. An der Seite des Grabes
sitzt ein bartloser J tingling; SinBn's Mutter
halt ein Scbwert in der Hand, und Zabr elban
und Jftsir und Tarff 's Angeh8rige nebst Knechten
Btehen dort, und Abu'l'auf darunter. Aber sie
richtet ihren Blick auf den Jungling: er sieht
aus, als ware er SinaD. Warum oiehst du mich
so lange an? iragt sie. Wer bist du, woher
kommst du und wie ist deine Geschicbte? fragt
er. Sie giebt ihm Auskunft, da sagt er: ich
bin Sinan's Bruder, um deinetwillen ist er ge~
storben, vor Sehnsuoht! — Da weint 'Ad'ba,
wirft sich auf das Grab, umarmt cs uud rufts
o Grfiber, schickt mir eure Gruose, lasst mich
ein Wort von euch veruehmen I Meine Thranea
rinnen um euch hier in der Fremde. Ware ich
doch frfther gekommen! Nun ist kein Wieder-
sehen als am Tage, da tins Gott vereint! —
Vom Morgen schlnchzt sie bis zum Mittag,
endlich versagt ihre Kraft, ihr Herz ist auR-
gebrannt, noch einmal umarmt 6ie daG Grab,
dann giebt sie den Geist auf. — Nun streut
Munlf Asche auf sein Haupt, zerreisst sein
Kleid, weint und ist untrostlich. Sinan's Mutter
wfl6cht die Todte, Munlf grttbt ihr Grab ueben
Sinan und steigt in die Graft, sie dort. zu bcf.ten.
Da fand er die Wand von Sinan's Grab ein-
gefalleu : so war keine Scheidewand mehr zwi-
echen ihr und SinaD, so dass sie nun in einem
Grabe neben ihm ruhte. Da fiel auch Muclf
ohnmachtig bin mitten im Grabe: Bein Diener
6ticg hinunter, trug ihn heraus, man echuftelSe
ihn, er war todt. Da begruben sie ihD zur
Seite von 'Ad'ba, so daee diese nun zwiechen
Beiden ruhte. Da beklagte ihn sein Diener,
be6tieg sein Kameel und kam nach einigenTagcn
zu 'Ad'ba's Vater und crzablte ihm alles, wao
vorgefallen und dass seine Tochter uotl Sinan
und "farlf und Munlf alle auf dem Hugel be-
stattet 6eien. Da erhob Berg&s seine Klage.
Damit bricht die Geschicbte ab: on demEnde
derselben fehlt scbwerlich mehr als 1 oder 2 Bl.
Der Text auf f. 172 ist nicht ganz iu Ord-
nung: die Zeilen 6 — 12 auf f. 172" gehoren nicbt
ganz an die Stelle; auf f. 172 b wird wiederholt,
was zum Theil auf der vorbergebenden Seite steht.
Die letzten Worte auf f. 1 72 b : ^«, JJcJi ,3 ^J.i'
«v>*P iW&H iwL> j ,Lili fefii vJls v^uXoj <4>jU UXftj tips
9359. We. 846.
35JB1. 4'°, 15- 18Z. (22X 16; 13— 18 ! / 2 x 12— 13 fDJ ).—
Zust&nd: ziemlicb lose im Einband, fleclsig und im Gauzcu
anBBuber. — Papier: gelblich, ziemlicb stark, etwee glutt. —
Eisbasd: Pappbd mit Lcde rrflchen. — Tite l (von ftiide-
rer Haud) f. 1': «J L=>- U 5 ^XoM l$ *mJjh1 ujUJ' !>>Jt
Auf dem aaeseren Deckel ■vom:
Doruber: fv (Dand 27).
46$
(JROSSE ROMANE.
No. 9359.
An fang f. 2*: r &Ji eUil Juj*>>' f^£H J-sai?
,»£>l 5 *-*£ j *U &JJI c>? Xa. . . . ^i\ JS S
J> c 1^5^' .JlS . . . v_AL«5 (^XJij. (jjsk LUs . . .
gJl L$ii>U yysJI v_»l^ cr *^>| o<0 I(. J^toU
Im Laude El'iraq war ein Emir, Namene
El'oueisl fadil, vortreft'lich uiid ohne Gleichen,
der hatte einen Brnder, Hammad mit Namen.
Dieser war eiu tapfercr Degen, jener hochge-
sinnt, schon uud tapfer. Eines Tages ging
Fadil, nach auf'gehobener Sitzung, dein Ballspiel
der Knaben zuzusehen: da flog der Bull auf
ihn zu und du er es Bah, schlng er ihn init
dem Stock von sich nud uuu traf der Ball den
Schenkel eines der dortigeu Knaben und that
ihm weh. Die Mutter desselben erhebt daruber
Geschrei und erfahrt, dass Fadil daran Schuld
sei; mm schilt sie auf ihn los. Lass das, sagt
er, du sollst 50 Kameele dafflr haben. Nun,
ich will das Sche.lten lassen, sagt sie, aber Gott
bitten, er inoge zur Strafe dich treffeu mit der
Liebe zu Ezzein, der Tochter des ^jw, um die
viele Konige sich vergeblich beworbcu haben.
Da sie ein fromines Weib war, erborte Gott
sof'ort ihre Bitte uud er verliebte sich in sie
auf das blosse Horen von ihr. Aber, Miitterchen,
du musst rnir audi sagen, wo sie wohut, uud
beschreiben, wie sie aussieht. Sie thnt dies
und sofort beschliesst er, sich zur Reise zu
riisten. Seiner Mutter, die ihn dabei trifft, sagt
er, dass er auf Jagd gehen wolle; dann aber
schreibt er ihr, was er vorhat und trostet sie
damit, dass sein Binder Hammad ihr ja ver-
bleibe uud dass er hoffe, zuriiekzukehren. Diesen
Brief steckt er in einen gestickten Beutel und
legt ihn auf ihren Stuhl; um Mitternacht aber
bricht er auf seinem schnellen Kameel auf nach
Elhigaz. Neunzig Tage reitet er durch Ebenen
und Wiisteu, Hohen und Tiefeu, und kommt
am 91. bei der Quelle D ^Li r l D ^ an . Viele
Magde fiillteu dort ihre Kriige; und als er ab-
stieg, sein Gesicht euthtlllte und jene ihn sahen,
wnrden sie von seiner Schonheit fast beriickt.
Nun war darunter auch eine Alte, Namens
J-ol. |.l, die hatte Ezzein aufgezogen und war
stets bei ihr geblieben; seine Schonheit machte
auch auf sie den tiefsten Eindruck, sie drangte
sich vor und reichte ihm zu trinken, bis er
genug hatte; desgleichen trankte eie auch sein
Kameel. Du hist fremd hier, sagte sie zu ihm:
woher kommst dii und wohin willst du? was
trieb dich in die Fremde? — Er giebt ihr Aus-
kunft und sie antwortet: ich begreife den Grund;
ein schfiner Mann wie du passt fur ein schones
Madchen wie sie; aber du sturzest dich in ein
Meer von Gefahren ; fallst du ihrem Stamm in
die Hande, so giebt es keine Rettung aus ihren
Banden; und dann, du kannst nicht zu ihr
kommen, sie ist abgeschlossen von allem Ver-
kehr; Ihr Vater Mo'aimnar ist Emir dieses
Stammes (&s*S), unterrichtet und einsiohtsvoll,
und hat grosse Heere. K6nige. und Ritter haben
sie vergebens umworben, du kommst hieher,
fremd, ohne Heer oder Heifer. Deunoch sei
getrost, ich will dir helfen, vielleicht erreichst
du deinen Zweck. — Gieb mir etwas Genaueree
uber sie an, bittet er. — Sieh, dort wohnt sie
in dem Palast, sagt die Alte; 70 Mann halten
Wache an dem Eingang. Aber warte, bis die
Leute schlafen; binde dein Kameel in jenero
Thai an und begieb dich in die Hurdeu, nimm
dort ein Schaf und ein Messer, schneid es
entzwei; dann komm bei Nacht zuui Palast,
wirf das Fleisch den Hunden vor, geh bei deu
schlafenden Wachtern vorbei, tritt ein; wenn
du Muth hast, dann werde ich dir helfen, zu
ihr zu kommen, und werde dir voranfgehen:
nun weisst du Bescheid. Darauf geht sie fort
zu Ezzein, die ihr sagt: du bist heute lange
fortgeblieben. Ich hatte zu thun, sagt diese,
giebt ihr aber weiter keine Auskunft. Abends,
beim Gebet, wird Ezzein schl&frig, dann fallt
sie in Schlaf und traumt. Plotzlich springt sie
erscbreckt auf, ein boser Traum hat sie ge-
angstigt. Was hast du? fragt die Alte. Mir
traumte, sagt sie, dass Jemand zu mir kam, in
Schonheit prangend; da ktlsste ich ihn und
fragte, woher und wer er sei? Ich bin aus El'iraq
und heisse Fadil el'oueisi, versetzte er mir, und
nun bin ich in Liebe zu ihm versunken und
wusste bisher doch nicht, was Liebe sei. — Sei
nur getrost, sagt die Alte, der Traum weiet
auf Vereinigung zweier Liebenden hiu, sonst
hatte er dir ja 6einen Namen nicht genannt.
Aber banne Satan von dir und ruf Gott an,
lass dein Haar lang aber dich hinfallen, von
Kopf bis zum Fuss dich einhiillen, und schlaf
wieder ein ! — Fadil war inzwischen, den Rath
der Alien befolgend, in den Palast gekommen
und zu Ezzln gelangt: er fand sie in tiefem
Schlaf, ihr schwarzes Haar umhullte 6ie, so dass
er schon dachte, es 6ei eine schwarze Sklavin;
plotzlich aber biss sie auf ihren Finger, und
No. 9359..
GROSSE ROMANS.
4.55
logte eine Hand auf die andere und 6eufzte:
o weh um die Pein fur dich, o Fadil I da sah
er ihre Hande und Fueee weise wie Alabaster;
auch ihr Gesicht sah er, ale sie sich unrnhig
auf dem Lager hin und her warf und ihr Haar
davon abglitt, hell und echSn, wie der Neumond
scheint. Da warf er sich auf sie. und kusste
eie; sie merkt seinen Athem und erwncht, springt
auf, halt ihn fest und fragt: wer bist dn? woher
kommst dn? wer hat dir Eintritt gestattet? soil
ioh meine Leute rnfen, da68 sie dich nieder.
machen? — Daran denkt nicht, wer dich be-
sncht, versetzt er. — Zeig dein Gesicht! — Er
uimmt die Httlle ah, sie sieht ihn und gerftth
nusser sich, springt auf ihn zu, sie umarmen
sich und werden ohnmachtig vor Eutziiekeu.
Bald aber kommen sie zu sich. Bist dn' El-
'oueisl fadil? fragt sie. — Ja; aber wohcr kenust
du micli? — Ich habe dich im Tranm geseheu.
Nun giebt s\e ihm ihre Liebe zu e.rkeuuen,
nbrr trotz ihres sturmischen Liebesdranges bleibt
or dabei, sie nnr in erlaubter Weise ganz zu
besitzeu. — Inzwischeu ha ben Ilirtcn das an-
gebnudeue Kameel des EPoneisi gefunden und
zu Mo'aromar gebrauht. Scin Wezlr jJJL: ineint,
ontweder sei es das Kameel eines feiudlichen
Kuudsehafters oder eines Liebhabers, der seine
(ieliebte hier in ihrein Stanmie besuelie. Er
empfiehlt, es in der Hilrde anzubiudeu und von
4 starken Knechten Tag und Nacht bewachen
zu lassen, damit sie, weuu der Eigener koinmt,
ihn festnelimen. So geschieht denu auch. El-
'oneisi aber nimmt, nachdem die Woche ver-
strichen ist, welche er auf Wnnsch der Ezzein
bei ihr zugebracht hat, von der Geliebten
schmerzlicheu Abschied, springt ilber die Hunde
und schlafenden Knechte hinweg auf sein Kameel,
schreit ihm laut ins Ohr, und hinweg saust es
init ihm, die Knechte bei Seite stossend und
aufweckend. Sie schreien hinter drein, eine
Menge Leute eilt herbei, auch der Emir Mo-
'anunar koinmt: als er die Geschichte erfahreu,
wird er sehr zornig und rnft: zu Ross, hinter-
drein! Wer mir den Sohuldigen bringt, soil
meine Tochter haben tmd theilhaft sein meiner
Gnade und meines Wohlstandes! — Anf ver-
schiedenen Wegen setzte man nun dem Flflch-
tigen nach, darunter war auch eiu Prediger, der
sich bei dem Emir aufhielt, Namens jtlcJI o^.
Dieser hatte einen unvergleichlichen Renner/auf
dem jagte er dem El'oneisi nach und holte ihn,
,die ilbrigen Verfolger weit hinter sich lassend,
in der That am folgendeu Tage eiu und rief
ihm Halt zn. Jener wendet sich um, sieht einen
einzelnen Reiter und fragt, als derselbe naher
kommt: ich habe keine Fnrcht, was willstdu? —
Nichts weiter, als dass du inir ein Gedicht her-
sagst. — Er tragt ihm sofort eiu Lied vor, in
welchem er seiuer Liebe Ausdruck giebt tiud
6ein Kameel zur Eile anspomt. — Keite in
Gottes Namen dcines Weges, sagt 'Agruf zu
ihm, der wohl gemerkt hatte, dass Ezzein seine
Geliebte sei und der sein Gedicht auf den
Vordersattel aufgeschriebeu hatte. — Jener setzt
seinen Ritt in die Heimat fort, dieser kehrt
um und erzahlt dem ICmir: er habe den Reiter
getroffen, der habe ihm seinen Zustand in einem
Gediclite vorgetragen, er habe es behalten und
bitte nun, alle Miidcheu und Frauen nach der
Quelle Q^Ui f 1 o- c 7M kcrufeu: dort wolle er
ps vortrageu und diejenige, anf welche es sich
beziehe, werde sich gewiss beim Anhoreu des-
selhen verrathen. Der Vorschlag gefiillt dem
Kouige, nlle werden dahiu geladeu nud stelleu
sich eiu, ausser Ezzeiu. Der Prediger tragt das
Lied vor, macht aber keinen Eindrtick. 1st
weiter keine im Stnmme? fragt er. — Keiuc
als Ezzein, die Emlrstochter. — Lass sie koinmen !
bittet er den Emir. — Ha, was sind das fur
Redeu! Meine Tochter sollte etwas vou Liebe
wisseu! sie ist wie ein zugeklapptes Buch. —
Denuoch, lass sie kommen! — Um alien Arg-
wohu zu vermeideu, befiehlt er, sie solle am
folgenden Tage dort sich eiufiuden. Sie komint,
ebeuso auch die ilbrigen Mjidehen und Frauen.
Nun triigt jener mit lauter Stimme das Gedicht
vor, da fangt Ezzein an zu weiuen, besonders
b,ei der Stelle:
o Kameelin, sass ! im Sattel hinter inir der
traute Freund,
trabten wir dahin und nirgend gab' es bessere
Wegsgenossen.
Sie schreit laut auf, zerreisst ihre Kleider, streut
Erde auf ihr Haupt, 6tiirzt anf den Redner los,
giebt ihm einen Faustschlag ins Gesicht, dass
die Funkeu ihm ans den Augen springen, und
ruft: Hund, wie kommen konigliche Worte in
den Mund eines 6o uiedrigen Lumpen? Sie
entreisst ihm das Papier, worauf das Gedicht
steht, kilsst es und spricht in zartlichen Worten
ihre Liebe und Sehnsucht nach ihm aus. Der
Emir 6ieht besttirzt und betrilbt zu Boden und
fragt seinen Wezlr, was da zu machen sei ? —
Er riith, eie zu verbrennen, zur Warnung fur
45«
GROSSE ROMANE.
No. 9358.
andero Jungfrauen, uud dor Emir lasst eineu
Holzhaufen aufschiohten. Wahrend Ezzein noch
klagt, tritt Ornin wacil zu ihr und sagt: komm
zu d|r, siehst du nicht, dass mau dioh ver-
breunen will? Sie aber weint uud klagt nur
noch ioehr. — "Wahrend der Emir duu in Zorn
1st und vorhat, sciue Tochter am nachsten
Tage zu verbrenneu, kommen Giiste zu ihm,
er weiss nicht woher, und deshalb bescbliesst
er, das Verbrenneu zu versehiebcu, aus Furcht,
es mftge die Geschichte bekanut werden. Aber
diese G&ste gehen und andero kommen, so dauert
es eine Zeitlang. — El'oueisI indessen koinint,
nach mehrtagigein Ritt, zur Briicke ,«.<<>Lsj| -~z*-,
steigt dort ab uud triiFt daselbst '25 Verliebte an,
wie Nfipir ben maupar, ElwiHalil moslim, Sa'd
el'iliuirl, Magnuu leila, IbD abu'Pauf, Siuan
•u. s. w. Er tritt zu ihueu uud auf Befragcn
schildert er seine Gcliebte uud klagt seiu Leid;
alsdauu reitet cr weiter. — Seine Mutter und
seiu Bruder hatteu, da er vou der Jagd, auf
die er augeblich geritten war, nicht zuruckkehrte,
das gauze Land vergebens nach ihm abgesucht;
seine Mutter war trostlos, uud als sio eudlich
sein Schreibeu fiudot und daraus sie.ht, dass er
nach Elliigaz gerittou sei, glaubt sie. au sciue
einstige Ruekkehr. Sie theilt den Inhalt des
Schreibens Allen mit und nun legt. man sich
auf das '-Wart-en. Er aber kommt eudlich zu
seiner Heiinat, sohickt durch einou Ilirteu Nach-
richt vou seiner Aukuufl uud koinint bei den
Seinigeu, die ihn fcierlieh einholen uud auf day
herzlichste bogrusseu, an. Namentlioh seine
Mutter (geuaunt xoUaJI) ist hoolierf'reut, die
gauze Naclit ttber muss cr ihr Alles, was ihm
begegnet ist, geuau erzahlou. Eines Tages
kommt die Mutter zu ihm, fiudet ihu sehr
niedergeschlageu uud blass uusselieud; er klagt
ihr seiu Liebesleid. Aus dem Ramalspiel, dessen
sie kundig war, ersicht sic, dass Ezzein iu
hSchster Gefahr schwebt uud uur durch ihreu
Sohn zu retten ist, und theilt ilun dies mit.
Sofort spriugt er auf, packt 2 Rauzel, den eiueu
voll Gold, den audern voll Lebensinittel, beladet
seiu Kameel uud bricht auf, bis er zum Laude
seiner Geliebteu konnnt. Der Prediecr o.-^
sieht ihn uud meldet es sofort dem Emir. Lasst
ihu kommen, sagt er, aber beobachtet ihn.
Steigt er ausserhalb der Zelte ab, so todtet
ihn, ich will ihn dauu nicht sehen; kommt er
aber hieher, so wollen wir sehen, was er vor-
hat. El'oueisI aber ritt auf den Palast des
Emirs zu, stieg dart ab und trat ein. Hoflich
empfangen und bewirthet, wurde er alsdanu
vom Emir nach seinem Begehr gefragt. Den
Verjagten, sagt er, beschirmen wir, dem Ver-
schuldeten helfen wir, den Armen bescheuken
wir. — Nicht verschuldst, sagt er, bin ich, noch
verjagt noch arm, sondern k'omme mit eiueiu
groasen Anliegen: ioh bitte um die Hand deiuor
Tochter. — Fremdling, versetzt der Emir nach
kurzein Schweigen: Gast bist du bei mir 3 Tage
lang: dann kehre um, woher du kamst, bei inir
hast du keine Aussicbt. Ezzein aber, die von
seiner Ankunft geh6rt, kommt wie vou Siunen
hineingesturzt und, ohne Rucksicht auf Jemand
zu nehmen, flehet sie ihreu Vater, sie jenem
zunt Weibe zu gebeu. Der Emir ist vor Scham
ansser sich; er springt auf, nimmt den Wezlr
bei der Hand, geht mit ihm iu ein auderes
Zimmer und berath, was zu thuu sei? Wahrend
dom aber zieht sie den El'oueisI iu ihrc Wohuung
und beauftragt die Omm wacil, sich zu er-
kundigen, wa9 ihr Vater fur eiueu Entschluss
fasse. Dieeer aber erhalt von eiuem Eintretendeu
Nachricht, was seine Tochter gethau ; da gerath
er iu Wuth. Die Gaste haben uus abgehalten,
sie zu verbreuueu, wie wir beschlosseu: jetzt
will ich aber sie uud ihn dazu verbrenneu. So
ist's Recht, sagt der Wezlr. — Die Alte aber
hort dies uud meldet es den Liebeudeu. So
werden wir Beide zu Martyreru der Liebe,
Bagt Ezzein, innarmt uud kilsst den Geliebten
und Beide betheuern ibre Liebe uud beklagen
ihr Schicksal. Ihr Vater aber, in den Dlwilu
zuruokgekehrt, pflegt mit deu Auweseuden viber
deu Fall Rath. Nun war da ein alter erfahrener
Emir, Namens Bedr, der ihr Loos iu deu
Sternen verbuudeu gefuudeu hatte, der sagte:
du thiitest am Besteu, sie zu verheiratheu, uud
auch audere Wohhneinende rietheu dazu uud
stiimuten ihn weicher. Er liess also deu El'oueisI
kommeu uud sagte: ich verzeihe dir, Jiiugliug,
und gebe dir meine Tochter, aber uuter eiuer
Bediuguug, uiimlich, dass ich sie erst beirage.
Thu das, sobald als moglich! antwortete er.
Darauf geht er zu seiner Tochter, theilt ihr
seiuen Willen mit und sagt: ich will each nicht
verbrenneu, bedinge aber das Eine, dass du ihm
entsagst. — Das kauu ich nicht, auch nicht
eine Stunde ! — Tochter, sagt er, jener ist fremd,
seiue Herkunft, seiu Charakter uns uubekaunt:
ist er tapfer oder feigc, freigebig oder geizig?
Schonheit ist fur Frauen., fttr Manner geziemt
No. 9359.
GROSSK EOMANE.
45T
sich Edelmuth uud Tapferkeit. Entsagst du
ibm nicht, furwahr, so iat das Schwert fur dich
bestimmt. Da weint eie uad betheuert noch-
mals ihre Liebe, von der sie nicht lassen will. —
Du bleibet dabei? — Ja, unter alien Urn-
s tan den. — Der Emir geht zuruck in den
Dlwan und eagt: icb gebe meine Toohter dem
El'oneisI, Bammt der Ausstattung, ihr sollt mir
Zeugen daftlr sein, und er giebt mir ibre
Morgengabe (^f«) vollstandig. — Gott lobne
es dir, icb kann dir deine edle That nicht ver-
gelten, sagt El'oneisI. Zeitlebene bleibe ich dir
verpflichtet! — Darauf wurde der Heiratba-
contraot vor Zengen aufge6etzt, 7 Tage Peste
gefeiert, EPoneisl vertheilte aus dem Ranzel die
mitgebracbten Geschenke, gab auch an die
Annen Almosen, gab dem Emir 10000 Dlnare,
und 1000 Dlnare an Omm wacil; der Emir
aber schenkte ihua und seiner Tochter 2 grosse
Ueberwurfkleider, darauf wurde El'oneisI und
Ezzein alleiu gelassen, die Qbrigen Gastc ent-
fernten sich. 1st es Traum oder Wachen? rufl
Ezzein. — Hore, sagt El'oneisI, du sollst mir
nicht eber dein Geeicht entballen und deine
Schonheiten zeigen, ale bis wir in meiner Heiraat
Hochzeit feiern. — Sie macbt zwar Einwen-
dungen gegen den Aufschub, giebt sioh aber
endlich zul'rieden. Am folgeoden Morgen gebt
er in den Dlwan; der Emir sagt: icb bin ein
alter Maun, ich trete die Hiilfle ineines Reiches
und Besitzes an meinen Eidam ab: einen Tag
soil er berrschen, den anderen mein Sobn Sa'd.
Du bast ganz Recht, sagen die Anwesenden,
und EroneisI verdient es. Dies sagte der Emir
aber nur, urn denselben zum Bleiben bei ihnen
zu reizen. So gescbab es denn auch und ab-
wechselnd besorgte er mit Sa'd die Geschafte
oder ritt an freien Tagen auf Jagd und erfreute
slch der zartlicheu Aufmerksamkeit, die Ezzein
ihm bewies. Etwa 20 Tage waren vergangen,
als am Orte eine Hochzeit gefeiert wurde; die
Tochter eines alten rankesuchtigen Weibes,
Nameus ^X-Jo ,»!, beirathete Einen aus dem
Stamme, und dazu lud sie auch die Tochter
der Emire ein. Ezzein wollte nicht koramen,
weil sie ftirchtete, inzwischen mochte ihr Mann
kommen und, wenn er sie nicbt antrafe, ver-
driesslich werden. Aber auf vieles Zureden
ging sie endlich mit; El'oneisI aber, der von
Omm w&cil bei seiner Zuriickkunft hort, wo
Ezzein ist, spcist uud begiebt sich zur Rube,
und reitet am Morgen wieder auf Jagd. Die
HANDSCHRIKTEN D. K. BIBL. XX.
Alte aber beschliesst, der Ezzein einen Streich
zu spielen. Sie flberredet sie, als sie eben fort-
geben will, sich von ihr frisiren zu lassen: du
wirst, sagt sie, deinem Manne nur um so mehr
gefallen; dein schlicht berabfallendes Haar kann
ibm nicht so gut zusagen. Da sie endlich ein-
willigt, kammt. eie sie mit einem Kamme, den
sie in eine besonders zubereitete Flussigkeit
getaucbt bat, in Folge wovon ihr Haar vdllig
grau wird. Dann ordnet sie ihr dasselbe und
sie gebt davon, obue eine Ahnung dessen, was
an ihr vorgegangen ist. Damit nicht zufrieden,
veranlasst die Alte ibre Tocbter, mit einer
Freundin sich da aufzustellen, wo El'oneisI bei
seiner Ruckkebr vorbeikommen muss, und sagt
ihnen, wie sie sich dort zu verbalteu baben.
In Folge dessen giebt in dem Augenblick, als
er vorbeikommt, die eine der anderen eineu
Stoss, so dass sie hinfallt, und jene sagt zu ihr:
du bist wol ebenso mit Bliadlieit gescblageu
wie EroneisI: nimrot der sich eine Frau, die
6 Jahre alter ist als er! Aber Liebe macbt
ja blind! — Was ist das fur Gerede, denkt er;
du sollst doch seben, ob es wahr ist? Er tritt
in Ezzein's Zimmer, findet sie schlafend, ihr
Haar gekammt, niederfallend — vollig grau als
ware sie 150 Jabre alt! Er echlagt die Hande
auf einander, seufzt und klagt uber die Tau-
schung. Er geht fort und alsbald begegnet
ibm die Alte mit einigen jungen Madcbeu.
Welch sebmucker junger Maun! sagt sie zu
ibnen ; ist der mit des Emirs Tochter ange-
fuhrt! ich weiss nicht, ist sie oder bin ich ein
Jahr alter. — Nun halte er es nicht bloss ge-
sehen, sondcrn auch gehort, dass Ezzein ein
altes Weib Bei. Eilig sattelt er seine Kameelin
und packt auf; sie stosst einen Schrei aus und
schaumt vor Ungeduld ; Ezzein hort es, springt
erschreckt auf, kommt daruber hinzu, wie er
sich auf deren Rticken sebwingt und forteilt;
sie ruft ihm nach, er dreht ihr den Rucken zu
und reitet weiter. Liebster, wohiu willst du?
rnft sie nochmalB. — Zu meinen V^rwandteu. —
Willst du mich nicht mitnehmen? auch in die
Wuste folge ich dir. — Statt der Antwort
spornt er das Kameel an. Sie springt ihm
nach : halt, nur zwei Worte sag mir ! bittet sie
und tritt naher an ihn heran. Er halt still bei
der Quelle ^"iUc p\, sie kommt zu ibm und
sagt: ich beschwore dich, sag mir, wohin gehst
du? — Meine Mutter liegt im Sterben, ich
soil hinkommen, sie noch einmal zu sehen und
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fiBOSSE B0M4&E.
No. 9359,
koEasae daan wieder. — lefa vn\l dicb begleitea,
dich uatereegs bedieaen; and eosst, sag snir,
was icb verbrochen babe, uad todte miob, else
da ?<sb daaaen gdket, damit man aicht in Stsdt
n&d Land mit Pingefa atif mich tyeieel Was
soil ids sagea, wena man mich fragt, weehalb
du fbrt biet, womit mich eatsebuldigea? Ent-
schuldigung ist echimpflicber als tausendmal
Scbuld babea! — lob babe geseben, antwortet
er, dass du alt nod gran bist, const babe icb
von dir nur Liebes uad Gutee erfabren. —
Steig wenigeteaa ab, daos icb dir Lebewobl
sage. — Icb kaan voa dir such eo^Abecbied
nehmen. — O Fadil, der Durst verzehrt mich;
eteig ab, lass mich einoa Tropfea Wasser
trinken im Kuss auf deine Hand. — Vor dir
ist die Quelle, trinke draus zur Label — Einen
Tropfen von deiaer Head! Seht eie. — Keine
Aatwort mebr; er eporat seia Kameel, ecbsriagt
die Peitecbe aad fiiegt dabia zwieehen HimEael
uad Erde. — Sie etarrt sbm nacb, er eat-
sebwindet ibren Augea, eie ainkt zu Bodea,
sohrcit auf und fallt obaraachtig zusaiamen.
Hirtea komaiea gegen Abend Eur Quelle mil,
ihrea Heerden und linden sie in dieseia Su»
6taade; Keiner rtthrt sie an, sondern sie melden
e6 ibrem Vater. Ibm wird sobwsrz vor den
Augen; er springt auf, begiebt eicb mit. seinen
Grossen an den Ort. Woch liegt eie ohn-
machtig dort: man besprengt sie mit Waeser
und bringt eie in6 Leben zurficlc Sie spriagt
auf und ruft: wohia gebr.t du, P&dil, und lagst
micb bier! Da sagen ibr die AnwcQendea:
El'oneiel iet ja fort. Nun sagt Einer: eiaea
Hubscheren als Eroneiol giebt's in der Welt
aicht. Eia Aaderer: das kana Einen davon
ouriren, eicb ia eiaea Fremdea zu veriiebea.
Ein Anderer: Bei Gott, das wird Ezzein nicbt
nberleben. — Sie hort die Reden an, kann
nber aichte erwidern. Darauf lasst der Emir
seiae Tocbter von den Frauea aach Hauee
bringen: ate sie ihrenGeliebten dort aicbt findet,
bricbt sie ia Weiaen und Klagen aus. Die
Eiaea tadela oie unter Frohlooken, die Andem
bedauera eie : alle geben weg, nur Omm wficil
tritt zn ibr uad fragt: Wie gebt es dir jetzt?
— Wie eollte es inir geben! lot docb Fadil
auf und davoa. Da benserkt jene ibr granes
Haar uad fragt: wie komrot's, dass dein Hear
ergraut ist? — lob weiss cs nsoht, Mfittercben.
— Wean icb mich -eight t&usehe, sagt die AJte,
iet dies der Grand, ^esbalb EPoneisl fortge-
gasgea set, fclun bolt Ezzein eiae Locke aack
vorn, eiebt, dass es wabr iet, das6 ibr Bear
ergraut ist, uad bricbt iuWehklagen aue. Dana
l&sst sie die Omm aakld bolea uad sagt: du
Bollenbrand, was babe ich dir Bosee getbaa,
dass du sair mit grauem Haar vergiltst? Uad
bin docb nocb ia der Blutbe der Jabre! —
Sie ergreift einen Dolch uad ereticbt eie. In
dern Augeablick tritt ihr Bruder Sa'd eia. Wee
macbet dn da, nift er, wao bat sic dir getbaa?
— Weinend erzahlt eie ihm dea Vorfall. Dm
Gottes Willen, sagt, er, immerfort aiaobet du
una Scbsnde. Fadil ist fort, fabr er zur H5)le,
geb cr dabia, wo der Uxzeit Mutter, Verderbea,
eieb aageeiedelt! — Er lesst die Todte fortbria-
gea uad begraben, gebt daan zu seinem Vater,
ersablt. ibm Alles und die6er eagt: tbu mir den
Gefallea, sneia Soba, fflbre deiae Scbweater weit
v/eg von hier uad bring sie um, daes wir eadlicb
Eube vor ibr baben .* dena eie briagt nns Scbande
bai aller Weit; gebe Gott Keinem Tocbtsr, ee
eind Unglftcksgesobopfe ! — Sa'd gebt darauf sn
seiner Sobweeterund sagt: Scbwester, koaim mit
iair Bftoh der Einsiedelei und zeretreue dieh dort,
vielleiobt vergieet du dort deine Geecbicbte und
dea Gram, der dich druckt. Obae Arges zu
abaea setst oie sick hioter ibn aufs Pferd, er
reitet ias Flacblaud, spricbt uad scberzt mit
ibr und sagt: bier wohat der, dort der, obae
daB3 sie die Erinaeruag aa El'oaeisi los wird.
Endlich kommea sie in eiae Eiaode; Grauen
erfasst sie uad eie fragt: Bruder, wozu briagst
du mich bieber, mein Hers iet so in Aeagsten! —
Scbandlicbe, oagt er, du bast uns flberall Scbande
gemacbtl eo iet besoer, du etirbot, als dass du
lebet. Er springt zu Bodea, reiest eie vom
Pferd uad zilokt das Scbwert auf oie; sie wehrt
den Scblag mit dem Ruckea uad dea Elbogen
von eicb uad schreit: Bruder, icb bja ia deinens
Scbuts, halt ein, ioh babe dir eia Paar Wort©
zu flagea. Sie bittet ihn um ibr Lebea und
klngt ibre Liebe. Aber taub gegen ibre Worte
baut er auf sie eia mit dexS Scbwert, blutead
und obnmachtig fallt sie bin, er halt sie flir
todt und will fortreiten. Aber ibm fallt eia,
dass wilde Thiere kommea und eie auffressen
T?erdea; er sucbt also berum und findet eiae
kleiae Hoble, tragt aie hioeiD uad veratopft
ibren Eingaag mit Steiaea. Daan reitet er beim
zu oeinem Vater and erzablt ibrn den Vorgaag,
Mo. 9359.
&B&B8E '-HOMAHE:
Sehr zufriedea daakt dieses Jam uad sagt: aua
v/erdoti wir endlich Itohc liabeu; >3ott gebe
Keiiaem TSohfcer, sis siad Uagluckegeschopfe ! —
la der folgendeu Naoht tr&uiat Sa'd, daee eeiae
Sohwesfcer iha frtsgcs Bosewicbt, crluubt dir
Gott, assch so zu bfchaadcla, dues a** mich in
dieser Bohle Ifuset wrwuadet, huagrig und
duretig, aiatteraeelen&lleia ? Uud er babe ge~
antv.'ortet : biet du saooh svbj jbebea? — Er~
acbreckt spiiagt er Ruf, die Morgearothe brioht
grade en, wad denkt: iok will zuaeken, ob sie
tioch lebt, uad suehea, eie daun am Leben zu
erhaltea. Br fliblte Reue, packte Suaaigkoiteu
and Erquiekuugea auf uud giug in das Wadl. An
dem Eiugaag der Hohle borte er ihr Wbaaieru;
u&chdem er die Stcine wegger&uiat, wat er eia
und faud ale liegea wit oifeaes Augeu. Scbilt
wjeiae That aicht, o Sch wester, icb ha.be. oie
aicht ubaichtlich, eoadern wider Widen gethaa,
deiu Vater wollte ea bo: aber uua veruprecke
icb dir, bo lauge du urn Lebea biet, Bach
Kriiften fur deine Geaeouag zu sorgea. Sie
sioht ihn UDd hort iha, aber kauu aicht uat-
wortea. Er bolt Kr&uter, legt ( oie auf ihre
Wuaden, stelit Nakruagamittel ihr zu Haupten
uud gebt fort. Aber t&glicb koioimt er wieder
und sorgt fur sie. So geuas sie alliaalig mit
Gottes Fiulfe, vor Uafallea imd wildea Tkierea
bebiitet, ibr Vater aber bielt eie fur gcetorbe-u. —
El'oucial batte iazwischea, auf scbnelleui Kauicel,
Wustea auf Wiiatea durcbme&Ben , ia Nacb-
deakea verauakea liber eeiae Erlebaisae uad
klagend fiber sein MiaBgescbick uad aeiue Leidea.
Plotzlick eieht eeiae Kameelia eiaen todtea
Beaget am Wege liegea : eie otutzt, apriagt zur
Seite, wiri't ihren Eeiter ab und fliekt davoa
ia die WfieieBBchluchtea. El'oaeieX liegt obn-
macbtig auf dem Bodeu; alo er erwacht, iet
ueiae Kameelia fort. Er apriagt auf, gebt laug-
oam weiter, vom Fall aoch betaubt. Da konuat
eia Bareapa&r, hiuter ibuea dreia eia Lowe,
e.r packt dea eiaea Barea iait sniaea Zabaco
uad zeretampft iba uad gebt davoa. Der
aadere B&r otebt uad brummt laut uad heulead
ilber aeiaea Genoosca. Da bricbt El'oaeioi ia
Tbraaea uad in Jtuatuera bub: dieocc Tbier,
sagt cr, jammert ilber eeiaea Genooacn — und
icb kouate mieb treuaen voa Ezzeial — Nacb
dea bitierBtca Vorwiirfca gegea aiob niihert or
oicb deu» Barea uad &us Fitrcht vor ibm eetet
er sicb auf oeiaea Uttckew, sie befreundeu oich
suit eiaaadar, so geeellt er sicb au dea "wMsa
Thieren ; der "B&t beeobi«at iba uad jcae than
ibin keia Leidea aa; er iest Kraut der Brde
uad triukt aiiB Ffutzea ; seiae Kleider fallea ibm
vom Leibe, die Soaae brayat uad dorrt aeine
Haut, iai Spriagen uberbolt er die wildea Thiere.
— Seiae Mutter aber war eiaes Nacbts aus
eiaem furchtbareu Truuia aufgewaebt, ala so
ebea der Morgea aabiiracb. InbruoBUg betete
oie su Gott, opraug auf, verrichtele ibr Morgea-
geliet, daaa aabai oie da3 Ramal-Brett — sie
verstaad sicb auf die Kuast —, eab aufraerksam
uacb uad sab, was ibr Soha bis dabin erlebt
babe uad wie er verwildert uad dee Veretaades
baar gewordea aei. Sie rail ibrea Soba Hamm&d,
tbeilt ibm Alles iait uad bescblieaBt, jeaea
init eeiner Hiilfe aufzusucbea. Er beetellt seinen
Wezlr ziim Stellvertreter, waffaet sicb uad be-
steigt seia Ross, seiae Mutter steigt auf eia
Eameel, oo brechea sie naeh Elbigftz auf. Nach
liiugerer Tug- uad Nachtfahrt eteigea eie bei
eineai Teich ab uad afSrkea sich mit Speise
uad Traak. Da kommt eia Derwiech zu ibaea,
nimmt Tbeii aa ihiem Mabl uad die Mutter
frapt: lieber Derwiech, hast du ia dieaer Wttete
keiaea Maun, so uad go auesebead, aagetroffea?
— Keia, aber zu dieeeai Teich kommea die
wildea Thiere uad uiit ibaea Jemaad ia Mea-
ocheageBtalt. Ale ich eiaot ia dieser Gegead
war, eahea sie mich uad liefea davoa uad er
miti ibaea. Dae iet er, ruft aie, bei GottI das
iet aieiu Sohal Sie erziiblt ibm aua die gaaze
Geacbicbte uad was sie aus dem Ramalepiel
ereehea uad dass sie Beide iha aufsucheu. W&b-
read deaeea kommea die Thiere uad El'oaeisI
mit ihaen, aber der Meascbea aaoichtig laufea
sie davoa uad er aoch scbaeller als die Thiere.
Hammad oetzt ibaea uacb, aber davoa eiad sie.
Der Derwiech sagt aua: icb babe ein Kraut:
werf ich eo ias V/aooer, oo trinkea die Thiere
aicht davoa, sobald sie ee riechea; er aber
cocrkt dea Gerucb nicbt uiiid eobald er getruakea
bat, kebrt aeia Verstand zurilck uad er gesellt
sicb aicht mebr zu dea wildea Thierea, dieae
nicbt mebr zu ibm. Auf ihre Bitte wirft er
aua dies Kraut ia dea Teich, Hamm&d aber
reitet ia der Gegead umher, um sicb etwas zu
zeratreuea. Er koasmt in das Wadl uad zu
der Hdble mit verotopftem Eingaag. Da hort
er ia dersolbea eia Weib oingea uad ibr Leid
klatoea ; er kebrt uui uad erzftblt- seiaer Mutter,
460
GROSSE ROMANS.
No. 936'9.
was er gesehen und gehort hat und wiederholt
das Lied. Komm, mein Sobo, eagt sie, wir
wollen sie sehen. Sie komnieu zur H6hle und
boren sie tiber ibre Trennung von Fadil ein
klagendes Lied siugon. Da entferuen sie die
Steine, treteo ein, sehen sie nocb leideud und
krank, obgleich ibre Wnnden aicb achon ge-
schlossen habeo und Hie in Besserung ist, aber
doch so schon, daas ihre Schonheit fur 1000
Weiber ausreichend gewesen ware. Sie setzen
sich zu ibr und die Mutter sagt: Tochterchen,
ich sebe, da keunst deu El'oneisi und sprichst
von ihm in deinen Gesiingen. Nun denn, ant-
wortet sie, wer sonst als er hat micb in diese
Lage gcbracbt? aber du kennat ihn, wie ich
sehe, aueh; vielleicbt hist du, wie ich, in
Licbesweh um ihn. — Nein, i'urwahr, aber dein
Geliebter ist mein Sohu und auch ids verzehre
mich in Liebe urn ihn; und dies ist sein Binder
Haminad und wir sind hier in der Wflste, um
ihn zu suchen und dioh. Nun freute sich
Ezzein, umarmte und kuaate Beide uod erzahlte
ihnen ihre ganze Geachichte und wie sie in
diese Kohle gckommeu aei. — Du musat nun
mit una kommen, aagt die Mutter. Ezzein
heftet ihre Augen auf Hammad und sieht, dasa
er Aehnbchkeit mit aeinem Bruder hat. Wie
aoJlte ich uicht mit euch gehen? aagf sie; und
ginget ibr in deu Abgrund, ich folgte euch;
und eollten wir ihn nicht wiedersehen, ich wQrde
au euch eeinen Duft verapfireal — So gehen
aie zuriick und aitzeu dort beim Dexwiech und
plaudern. Da sieht die Mutter das graue Haar
des jungen Madchen6, ataunt liber die Bosheit
und List der Weiber, hangt tiber das Feuer
einen Kessel, kocht Wasaer auf, wirft dareiu
gewiuse Krauter, wascht und kammt ibr Haar,
da geht das Graue davon ab wie Seifenschaum,
und aie kainmt iraiuerfort, bis es schwarzer
und achoner wird als es war, reinigt ihre Wuuden,
olt eie «'in und verbindet aie, danu muaa aie
achlafen. Nun kommt die Zeit, das.s die wilden
Thiere zur Tranke au den Teich kommen: eo
gehen jene bei Seite. Die Thiere aber wittern
den Geruch der hineingeworfenen Krauter und
kehren um ; El'oneial aber, vor Durst halbtodt,
wirft sich in den Teich und trinkt, aeiu Freund
der Bar briimmt ihm zu ; lass lass laes es sein ;
er aber trinkt. sich satt, steigt heraus und springt
den Thieren nach, der Bar aber trabt ihm nach,
beisst und verwundiit ihn und wirft ihn nieder
und will ihn fressen; da sprengt Hammad herbei,
sohreit ihn an, da l&sst er jenen fahren uad
trabt davon. Nun tritt Hammad zu seinem
Bruder, der ohnmMohtig daliegt; er ladet ihn
auf aein Rosa und bringt ihn zur Mutter, ohue
Besinnung und ohne Kleider, achwarz wie eine
Kohle. Die Mutter kocht ein Mitt el, wascht
ihn damit, so dass die Haut abgeht wie Fisch-
Bcbuppen, und fahrt damit fort, bis seine Haut
wieder weias wie Alabaster wird, sie reinigt
und olt seine Wunden ein, verbindet sie und
bringt ihn in Schlaf. Er schlaft bis an den
nachstfolgenden Morgen: nun iat er wieder wie
friiher und aein Veratand hat sich wiedergefunden.
Er preiat Gott daflir und fragt: wo bin ich?
— Hier bei deiner Mutter und da iat dein
Bruder und dort deine geliebte Ezzein. Da
eagt er: hangt sie Isioh noch an mioh, diese
Alte? — Komm zur Besinnung, mein Solin,
eagt die Mutter; waB du auch um ihretwillen
auegestanden hast, nicht umsonst hast du um
eie Mflhen geduldet, um die sich KSnige weit
und breit beworben haben. Neider haben euch
getrennt; sich her, da liegt sie und schlaft.
Er sieht ihr Haar schwarz wie die Nacht, ihr
Gesicht strahlend wie der Vollmond. Da ent-
brennt er in Liebe noch 20mal mehr.als zuvor;
er wirft sich auf sie, kuast sie : da erwacht sie,
sieht sein Gesicht fiber sich schoner als je:
1 beide umarmen aich, von heftiger Erregung unci
Freude des Wiedersehens nach dem Leid der
Trennung halb ohnmachtig. Nun jubelt sie fiber
den wiedergefimdenen Geliebten, Alle freuen
sich der Wiedervereinigung und Ezzein erzfthlt
dem El'oneisl die Ranke der Omm nakld und
wie ihr Bruder sie behandelt habe. Dann sagt
die Mutter zu ihm: bedenk, diese ist erst
14 Jahre alt; und Ezzein sagt: nehmt mich in
euer Land mit I Nein, sagt El'oneisl, erst will
ich in euer Land mich begeben und deinen
Vater und Bruder zur Rede stellen. Darauf
belohnten sie den Derwisch reichlich und begabeu
sich zur Wohnstatte des Emirs Mo'ammar.
Die Mutter uud Hammad blieben etwas zuriick,
Ezzeiu begab sich in ihre Wohnung, El'oneisl
aber ritt zum Emir uud grtisste. Steig abl
6agte man zu ihm. — Nein, das ist nicht meine
Absicht, sondern ich will meine Gattin holen
und fortgehen von hier. — Die hat ihr Bruder
langst getodtet, sagt der Emir. Da sprach ihr
Bruder: Aber fnrwahr doch nur mit deiner
No, 935$— 9361.
GROSSE ROMANS.
461
Einwilligung. Da sagt El'oneisI: war sie viel-
Moht erne sitlenlose Dime? — Keineswegs. —
Also deshalb, well sie um ihren Gemahl klagte,
der sie verlasaen? Ihr seid ohne Zuverlass, ein
Abgrund von Dummheit und Treulosigkeit. Aber
ich verlange, dass eine zuverl&ssige Frau hingehe
«ad prflfe, ob Ezzein sich vergangen habe; sie
isfc soeben in ihre Wohnnng zuruokgekehrt.
Nun erzahlt er ihnen Alles, was sich mit ihnen
begeben, und eine ehrsame Matrone wird an
Ezzein abgeschickt, um zu prufen und der
Wahrheit gemass zu berichten. — Ezzein hatte
bei ihrer Ruckkehr an der Thur ihrer Wohnung
die alte Omm wacil getroffen, deren Augen yom
Weinen fiber Ezzein erblindet waren, und die
eben noch uber ihren Verlust jammerte. Mutter-
chen, fragt sie, ist dir jeraand gestorben, dass
du bo klagstf' — O Gott ? ich hatte eine Toehter,
die war mir so tbeuer; da sind Neider und
Verleumder gekommen und haben sie von mir
cetrennt. — Wenn du jetet eie s&hest, wilrdest
du sie erkennen? — Mit dem Sehen ist's vorbei,
aber wenn ich ihren Duft rieche, erkenne ich
eie. — Da trat Ezzein nahe an sie herau und
hielt ihr ihren Hals bin: da fiel die Alte vor
Freude ohnmachtig hin. Darauf umarmte Bie
dreselbe und Ezzein erz&blte ihre ErlebnisBe.
Indem kam die auf Veranlassung dee EroneisI
und seines Vaters abgesandte Matrone , nahm
ihre Prufung Ezzeins vor und fand sie vollig
unschuldig. Diesen Bericht stattete sie dem
^Vater, und wer sonst noch in der VersammluDg
war, ab und es wunderte sich Jeder iiber die
Reinheit und Zartheit ihres Yerhaltnisses zu
El'oneisI. Ich will, sagt dieser, sie mit mir in
meine Heimat nehmen und sie dort heirathen:
lefe bin, wenn ihr es vielleicht nicht wisst, der
Sultan von El'irfiq. Dies aber sage ich euch
uber unB: man hat uns ungerecht behandelt:
und damit, gebabt euch wohl! — Nun ging
er zu Ezzein, nahm diese und die alte Omm
wScil mit sich und begab sich mit ihnen und
seiner Mutter und 6einem Bruder in die Heimat.
Dort sogen Manner und Weibcr ihnen zum
Empfang entgegen, ihr Einzug war festlich und
unvergeBslich , die Ankommenden wurden von
den Zuruckgebliebenen herzlich begriSsot; man
lobte in Gemflthlichkeit und Wohletand und
El'oneisl feierte seine Hochzeit mit Ezzein,
r>aohdem er einen vollen Monat hindurch Peste
wad Schmause eegeben und auch die Armen
reiohlioh bedacht hatte, und beide verlebten ihre
Tage froh und glficklick, bis der Storer der
Preuden, der Veroder der PalSste und der Be-
vSlkerer der Gr&ber, kam und ihnen den Becher
des Todee reichte.
Schluss f. 35 11 : -^1 Sjfj, goUl yy* ^
Schrift: dio kr&ftige dicko und deutliche Sohrift. —
Abeohrift c. "^/lei*.
9860. We. 782.
38B1. 4'°, c. 16—19 Z. (W/sXlS; l7-19xlO-13V9 e,n ).
Zustand: nicht gauz fest im Einband; flockig in der ersten
Halflo, bosonders zu Anfang. — Papier: golblich, 7,iemlicb
stark, etwas glatt. — Einband: Pappband. — Titel
feblt eigontlich: etoht aber f. 1° oben am Rande:
(und bo auoh auf dem Vorderdeckel, mit dem ZuBatz:
('ft* <•$%$> iS Jj b^« o* iM'L*
= We. 84 G. Anfang f. 1 R fast ganz wie
bei We. 846 augegeben.
Schluss f. 38°-: ^Jl r Liol
sJI UJj'-^i oLf-sil (V-*;, oi.XlJt f->lS> alii a \
j, f,\j&*\ 3
o*
Schrift: zuerat kloin und fein, allmalig groaser und
kriftiger, auch O&chtiger, wie diese, im Durchsohmtt nicht
dicko, Schrift gcwohnlich iot. — Abschrift um 1S60 /ibu.
9361. Mq. 611. (=6B1.)
1) F. 1 and 5. 6.
ft) P. 1: 8™, 15 Z. (lS'/s X 13; 15 X Wj,™). — Zu-
stand: flockig, am Rande ausgebesBert. — Papier: gelb,
ziomlich stark, etwao glatt. — EinbRnd: Pappband mit
EattuDruoken. — Titel fehlt.
Es 1st ein Blatt aus einem Bande der Ge-
schichten der Benu hilal, enthaltend ein Ge-
dicht der vyw^l j^aa,, mit dem Anfang:
an ihren Vater gerichtet. Vgl. We. 858, 1. 863.
b) P. 5. 6: 4'° (20»/aXl4; 17 l /8X 12"«). — Zu-
Btand: sehr flockig; am Rande nnd Rucken ausgobeaBert. —
Papier and Einband wie bei a). — Titel fehlt
Zwei nicht unmittelbar zusammengehdrige
Bl&tter aus einem Bande der Geschichten der
Benii hilal, worin von &=fcj^ und deren
Dienerin «jP; und Oj^Jt _jj! J=b und Konig
..Xsz-imi ^ rj*»»- Gedichte vorkommen.
58«
462
GROSSE ROMANE.
No. 9361.
Ein Gedicht des o^J! j*\ beginnt f. 5 & :
Eia anderes f. 6 b :
,£*&> ^J* (s 3UM\ i L$ &>is> Lg*^ (S*^ *rf>^- \>. "M
fur uS u. s. w.)'
(Alles sehr incorrect, z. B. ^
Ygl. We. 736. 763.
Scbrift: flfiohtig und schlooht, vocalloB. — Ab-
Bcbrii't o. lwo /na6.
2) F.3 and 4.
c) fc\3 u.4: Zwei zusummenhaDgendeBlatter (8 T0 , 13Z.
[18 l , 8 Xl3: 12x7 cm ]); Papier: tfolb, ziomLgrob, unsauber.
Zwei christliche Gedichte, das erste auf
Maria und Jesus, anfangend f. 3":
Das zweite, f. 4 a , moralisirend :
Scbrift: kleio ziemlioh deutlicb, vocallos.
Bl. 2 ist faBt gaoz unboscbrioben.
A. W. Oohado'o Buohdruckoroi (L. Scbndc; In Berlin. Blullnehrelberelr. 45/46.
M / s* AT MJ& Oj^*»
o
1°)
ijM ^LkU £j\£i\ ^J^ flJL
IS&\ Lsjai Zjyi\ olLjWM c-y
j.WI «>t
*fU J* A<\#T
Jlj-ftl
W 1 fib
DIE
HAITOSCHRIFTEN - YERZEICHNISSE
DER
KONIGLICHEN BIBLIOTHEK
ZU BERLIN.
• •
ZWANZIGSTER BAND.
VERZEICHNISS
DER
ARABISCHEN HANDSCHRIFTEN
VON
W. AHLWARDT.
ACHTER BAND.
BERLIN
A. ASHER & C°.
1896.
VERZEICHNISS
DER
ABABISCHEN HANDSCHRIFTEN
DBS
K&NIGLIOHEN bibliothek
ZU BERLIN
YOM
W. ABLWARBT*
AOHTER BAKD
SIX. B0CB
(BOHMJBB).
BERLIN
A. ASHEE & 0°.
J896.
Mit dem vorliegenden achten Bande des Kataloges der arabischen
Handschriften der Koniglichen Bibliothek zu Berlin ist das iro sechsten Bande
S.471 begonnene 19. Buch, welches die Poesie behandelt, zu Ende gefuhrt.
Die poetischen Werke, welche in metrischer Form abgefasst sind,
behandeln die Nummern 7394 bis 8314; es sind darin auch die literargeschicbt-
lichen und die Gedichtsaminlungen in engerem und weiterem Sinn enthalten.
Die schonwissenschafttichen Werke, welche in Prosa, zum Theil mit Versen
untermischt, abgefasst sind und an Zahl, Umfang und Bedeutung jenen rein
poetischen kaum nachstehen, sind in No. 8315 bis 9361 besprochen.
Ein grosser Theil derselben will angenehm und geistreich unterhalten.
Stoff dazu bietet der Mensch mit seinen verschiedenen Charakterseiten, mit
seinen mannichfachen Bestrebungen, mit seiner Lebenslage nach Stand und
Beruf, mit der Auffassung seiner Pflichten und Kechte in religioser und welt-
licher Beziehung. Stoff bietet auch die Natur mit ihren verschiedenen Kraften
und Erscheinungsformen: die Gestirne, die Winde und Wetter, die Jahres-
zeiten, die Lander, die Meere, die Berge und Flusse sind Gegenstand sinniger
Betrachtungen. Nicht minder die Naturreiche; Pferd und Esel, Kameel und
Rind, zahme und wilde Thiere, Vogel und Falter, Insecten und Gewurm,
namentlich aber Pflanzen und Blumen mit ihrem Duft und ihrer Farbenpracht,
selbst auch Gestein und Metalle, werden bald von dieser bald von jener Seite
betrachtet, geschildert, gepriesen. Der Stoff wird theils in grossartigen, das
ganze Gebiet umfassenden Werken behandelt, theils in kurzeren Darstellungen,
auch in Auszugen aus grosseren, dem Leser vorgerahrt. Die Darstellungs-
weise ist verschieden, je nach den Kenntnissen, dem Geschmack und dem
Geist der Verfasser; sie ist im Durchschnitt einfach, deutlich, ruhig; aber es
fehlt auch nicht an solchen, die durcb gewahlte und kunstreiche Ausdracks-
weise und seltene Worter und Wendungen zu glSnzen trachten. Hieher
gehoren die Maqamen , welche durch Wortkunsteleien uber den in der Regel
unbedeutenden Inhalt hinwegtauschen und dem Ohr gefallen, ohne den Geist
wie mir scheint, zu befriedigen. Diesen Mangel theilt die Gattung der Kunst^
bnefe: es ist ein Wortgeklingel, ein Schillernlassen desselben Gedankens in
verschiedenen Farben, aber auf Kosten des Inhaltes.
Ein anderer nicht minder umfangreicher Theil der schonwissenschaft-
lichen Lrteratur sind die Erbauungswerke. Hier ist nicht die Unterhaltung,
die Beiehrung und Erqmckung des Geistes, das freudige Erfassen des fluchtigen
Augenbhcks und der Wonne des Daseins inmitten der reizvollen Naturscenen
mid im wechselnden Menschenvefkehr die Hauptsache und der Zweck: sondern
uie Grosse und Allmacht Gottes, welche sich in der Natur w ie im Menschen-
leben, im Grossen wie im Kleinen, offenbart, aber leicht verkannt und ver-
gessen wird, soil dem Menschen in Erinnerung gebracht und eingescharft
werden. D.e Bekehrung von leichtsinnigem und straflichem Wandel zu Ehr-
barkeit und Frommigkeit, der Hinweis auf das Vergangliche gegermber dem
Eingeo die Betonung der Nothwendigkeit der Reue und Busse, der Recht-
glaubigkeit und der Werkthatigkeit sind der Inhalt dieser durch Warme
der Empfindung und durch Starke der Glaubensfreudigkeit ausgezeichneten
Werke. Der Ernst, mit welchem auf Grund der unwiderlegbaren Qoranstellen
und der maassgebenden Ausspmche des Propheten und anderer glaubens-
starker Manner die Flucht aus weltlichem Treiben und die Einkehr in sich
selbst gepredigt wird, hat etwas ungemein Ansprechendes und Gewinnendes.
Dies um so mehr, als die Einkleidung des Stoflfes sich von dem theologischen
Bunkei und Eifer und Gezank frei halt und mit freundlicher Milde sich der
Venrrten und Sunder annimmt, sie in Elend und Ungliick trostet und sie
nicht mit der Keule des Glaubens zerschmettert, sondern mit dem Stabe der
Hoffimng aufrichtet.
An diese paranetischen Betrachtungen und Erorterungen schliessen
sich im vorhegenden Bande Legenden von Propheten und Bekehrungs-
geschichten, welche die siegende Gewalt des Islam preisen; dort handelt
ee sich haupteachlich um Geschichten von Josef und Salomo, hier urn legenden-
faafte Bekehrungszuge MoBammeds, um Uebertreten namhafter Manner zum
Mam und um Verherrlichung des Glaubenshelden und Gottesschwertes 'Ah' und
unner beiden Sohne Eihasan und ElHosein und das bekiagenswerthe Ende
des Letzteren.
Mit diesem Abschnitt horen die religios-erbaulichen Unterhaltungs-
werke auft der poetische Hang des Volkes greift nun nach weltlichen Stoffen
und die Phantaaie, des tomes und der Zeit nicht achtend, schwingt sich in
ierm Ladder und Meere, fliegt m dm Reich der Geister und Kobolde, gefSUt
slch in Verkleidungen und Verwandlungen allerlei Art und ergeht sich enl-
weder auf dem Markt der Gegenwart oder bemachtigt sich der Helden aus
alter und neuerer Zeit, urn sie naeh freiem Ermessen zu verklaYen nnd der
Fassungskraft der unermfidlichen Zuborer naher zu bringen. Es wecbseln die
Namen der handelnden Personen, der Schauplatz ibrer Thaten und ihrer Leiden
ist verschieden, aber in fast alien grossen oder kleinen Erzahlungen mrd nn
Grande derselbe Faden gesponnen, die Originalitat in den Romanen grossen
und grossten Umfanges ist sehr gering und die alten Yorbilder werden mehr
oder minder gescbickt copirt. Da es sich nm Helden handelt, deren unglaub-
liche Kraft und Tapferkeit fiber Menscben und Geister schbesshcb siegt so
endet die Erzahlung oftmals in Niederwerfung der Feinde und Bekehrung der-
selben zum Islam und in sofern beruhrt sicb diese Dichtgattung mit der oben
besprochenen^ ^^ Erzahlungen abgesehen, in welchen Eifersucht und
List der Frauen, Liebe, Untreue und Intriguen aller Art und wunderbare
Lebensschicksale das Haupttbema abgeben (zum Theil nach dem Vorbilde
von Erzahlungen der 1001 Nacht), mogen hier fiber die in No. 17 dieses
Buches zusammengesteUten grossen Rom an e S. 69-462 emige Bemerkungen
Platz finden. „ ... ,.
Zuerst die, dass die grosse Anzahl derselben, und zwar m vollstandigen
Exemplaren, die Berliner Handscbriften-Sammlungen vor denen aller anderen
Bibliotheken auszeichnet. Man mag fiber diese Dichtgattung urtbeilen wie
man wolle, so wird schwerlich in Abrede zu stellen sein, dass sie mindestens
fur die Culturgeschichte eine ergiebige Fundgrube ist.
Den Hauptwerth unter alien diesen Romanen darf ohne Zweifel der des
'Antar (S. 80-94) beanspruchen. Die correcte und gewahlte Sprache, der
im Ganzen spannende, vielverwickelte und reiche Inhalt, das alterthumhche
Colorit, die Ffille der anmuthigen und geffihlvollen Gedichte, zeichnen ihn
vor alien Werken dieser Art aus und er ist aus diesem Grunde schon lange
auch weiteren Leserkreisen bekannt gemacht worden. Grade von diesem Werke
hat die Konigliche Bibliothek mehrere Exemplare, von denen viele den beiden
Wetzstein'schen Sammlungen angehorige Bande durch Alter und Correctheit
ervorra en^ ^^ ^^ be kannten Romanen gehort der des Eliskander (No. IX
Du'lhimma (No.10) und die halbgeschichtlichen des ElHakim biamr allah (No.ll)
und Elmelik et't'ahir (No. 12); aber diese beiden finden sich doch auchwohi
nur vereinzelt,'sind jedenfaUs nichtVielen zuganglich geworden, und Du lhimma
ist, me schon aus der Bemerkung auf S. Ill (zu No. 9149) ersichthch, un-
gemein selten* In Betreff der einzelnen Romane habe ich mir Muhe gegeben,
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««»geben, „ie dieselbe verlfaft L?°* ♦ V* 181 *' Tor si <* **»i <md
Grande, uberfOssig, -1^^^ ~ *",*« -*««-
reuendsten Work der UnterhdtangsUterZ- hiL «f ^ "" Wdchem
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S. tH-Hi** in nXTtnr WnoJ^T EtoeBke «aur (No. 12)
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genauere Inhaltsangabe, von welebe,- ;mT7 u ,v ,. 6 bleten Ersate P*
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(No. 9200): von ^ ^ ^"nZb t ft ™* K^*** ™«
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»ngenommen und nach MnK„ m T * ™ hren Gefol «schaften den Islam
'abbas aufgesrierL^Zt, 9 tr^ g, Zet D T^ * *** *
janzen Werke weiter nir** ™I °i , , Zeitangabe habe ich in dem
» das Jahr -^T^^'S^' 1 ' £■*! *£«j« * Stadt Qatfa
>irKan, dessen St 1^ , JS fr&her ' theils ^ ^^ ben
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ehen sich i^A^H^'ik ^ aohs in *"*, Lande ein und sie
'onflikte; aus Ifen £ ^^ - nnmer in
^us demselben Anlass und L !l • F ^ctkeiten, siegreich hervorgehen.
Amass und um emige ihrer in Tunis gefangen genaltenen
Fiirstensohne in Freiheit zu setzen, unternehmen sie mit alien ihren Haufen
und Heerden ihren Zug nach Westen, Alles vor sich niederwerfend, Schrecken
und Greuel urn und vor sich her verbreitend, und erobern nach tapferer
Gegenwehr des streitbaren Konigs Ezzanati die Stadt Tunis, Dann aber macht
sich der Ingrimni, den Einer der tapfersten Fiirsten und Anfuhrer, Namens
f>ajjab, langst gegen ihren Stammfursten rtasan angesammelt hat, geltend: er
ermordet denselben (No. 9332). Desgleichen failt Abii zeid, der kluge und
tapfere Berather des Konigs fiasan, durch die Hand jenes Verrathers (No. 9339)
und dieser selbst findet seinen Untergang durch Boreiqa*, einen Sohn des
Abu zeid (No. 9340), welcher nun, nach Beendigung aller Fehden, in Rune
bis an seinen Tod herrscht (No. 9341).
Es lasst sich nicht leugnen, dass der Gesamm^Eoman ein grossartiges,
wenn auch oft phantastisches, Gemalde der Rauflust und der Raubgier, der
Tapferkeit und der Feigheit, des Edelsinnes und der Niedertracht, des Gott-
vertrauens und des Aberglaubens der arabischen Stamme entrollt. Der
Charakter der Hauptpersonen wird so, wie er einmal aufgestellfc ist, im
Ganzen getreu durchgefuhrt: liasan ist der Anfangs tapfere, sp&terhin uber-
legende, gutem Rathe zuganglicbe, giitige Herrscher; ihm zur Seite, in Noth
und Drangsal wie in ruhiger Zeit, steht der kluge und ebenso tapfere Abii zeid,
dem es nie an Listen und Auswegen mangelt, der, wenn Alle zagen, den Muth
nicht verliert: er ist die Hauptperson in dein ganzen Verlauf dieser Geschichte.
Dann ist noch frajjab einer der hervorragendsten Helden: aber er ist falsch,
neidisch, hinterlistig, habsiichtig, und in diesem Lichte erscheint er iiberall.
Auch die Charakteristik der uberaus zahlreichen Manner und Frauen ist mit
Geschick festgehalten, selbst die der Diener in ihrer Treue und Bravheit, die
aber, wenn sie die Herren spielen wollen, in ihrem tappischen Benehmen
sich lacherlich machen.
Von Schilderungen der Aussenwelt und Erorterungen seelischer Vor-
gange ist durchweg kaum zu sprechen. Die Ereignisse spielen sich in
meistens rascher Folge so, wie sie sich ausserlich darstellen, ab und zwar
nach ziemlich derselben Schablone. Fast in jedem der einzelnen Romane
handelt es sich um Eampf: unglaublich grosse Heeresmassen, oft von
Hunderttausenden, treten einander gegeniiber; Zweikampfe der Helden gehen
ihrem Ringen vorauf ; das Kampfen dauert oft tage- wad wochenlang.
Gefangennahme und Errettung aus Todesgefahr, falsche Wegeleitung der
Feinde und verwegene Ueberfalle; Ueberlistung oder Betaubung der Ge-
faUgenwarter und Wachter, sogar auch der Anfiihrer selbst; Anwendung
dels Ramalspiels zur Erforschung der Zukunft; Warming durch Traume und
Deuten derselben; Benutzung der Zauberei, Anlegen von unsichtbar machenden
Kappen; Auftreten von Spielleuten, welche aus v/eiter Feme kommend ab-
sonderhche Mahren initbringen, von Moncben und von Juden, die iiberlistet
werden - dieser Art sind die Mittel, welcbe in ihrer Abwechselung die Auf-
merksamkeit wecken und festhalten. Der eigenthiimliche Reiz solcher Erzah-
lungen wd nicht unwesentlich erhoht durch die vielen eingenochtenen
Gedichte. In Bezug darauf sagt Wetzstem in seinem kurzen handschrift-
bchen Katalog (zu No. 748 bis 821 der 2. Wetzstein'schen Sammlung) : In
dieser Ljebhngsdichtung der Beduinenstamme und der Masse des arabischen
Volkes wecbselt Prosa mit Versen in freiem Metrum ab; die Prosa wird ge-
sproehen und die Balladen zu den Tonen der Rebab abgesungen.
Die Sprache in dem ganzen Roman ist uncorrect und vulgar; die
metnsche Form der vorkommenden Verse sehr mangelhaft und oft kaum
erkennbar. Die Zeit der Abfassung gehort wohl frahstens dem Anfange dieses
Jahrhunderts an.
Schliesslich mochte ich nicht unerwahnt lassen, dass die Forderung des
Druckes durch eine schwere Erkrankung, die mich im vorigen Jahre befallen
hat, urn mehr als 8 Monate verzogert worden ist.
GREIFSWALD, den 20. Juni 1896.
W. AMwsrdt