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tsohcs Adels-Lexi

im Vereine mit mßhreren Historikern

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Pr«f. Dr. KrHHt Heinrich Kuescbkc

Sechstel' Band, Leipzig,

Ffiedritb Voigt*» Bnchfa andlutig

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Loeweiithal, Freiherren (Schild geviert: 1 und 4 in Silber ein schrügrechter. mit drei sechsstrahligen Sternen belegter, blauer Balken, bei^Ioitot üben und iinton von einer schräglinks gelegten, blauen Lilie u. 2 und ){ in Kotli (»in einwilrtsgekelirter, doppelt geschweifter, goldener Lüwo weli'hor in den Vordorpranken einen goldenen Stern hält), Kur- ptülzischor Freihorrnstand. Diplom vom 11. Apr. 1785 für Felix Adam V. l.imentbal . kurijfälz. (ich.-Kath, Kegier.-Canzlcr und Lehenpropst zu Amberg. Derselbe, spater als k. bayer. w. Geh, Rath und Geh. Re- ferendar und Herr auf Dcining und Leutenbach in die Freihermclasse der Adolsmatrikel iles Kfi:r. Bayern eingetragen, stammte aus einem Adelsgoschlechte Bayenus und der Oberpfalz. Der Adel war in das- selbe lti2<; in der Pei'son des Albrecht Sigmund Loeweuthal gekommen und zwar wegen seiner Verdienste um das Münzwesen in Prag und wegen bediMitender Vorschüsse im böhmischen Kriege , weshalb auch lß.54 das Wappen verbessert und mit einem zweiten Helme vermehrt wurde.

9. LuHu, H. Hl. ~ SiehinacMer, III. IM: da« Termehrte Wappen von 16i4 und V. 8t: Stamm wn|ip«>ii. - W M. d. Kgr. Bayern. III. 54 und 9. WClckerti, Abth. S. R. 149 und l&O. r. Hrfn^r, Iiayrr. Allel. Tab. 4.S und S. 46. - Kmnackkt, 11. 8. «81 und 82.

Loewenthal, Kitter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 2 9. Apr. 1694 für Johann Baptist und Martin Allio Loewenthal.

V. IhUhach, II. H. 67.

Loewenthal, s. Hayn, Heino v. Loewenthal, Hayn und Loewenthal , Bd. TV. S. 260.

Loewenthnm, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1704 für Friedrich Le()i)old v. Loewenthum, nieder -österr. Regi- mentsratb, wegen 40jahriger Dienstleistung.

Mfgpritt r. MÜht/Hd, S. 67.

Loewenwalde, Löwenwolde, auch Grafen. Altes, liefländisches, in den schwedischen Grafenstand erhobenes Geschlecht, aus welchem ein Sprosse des zu Rud . Augas etc. begüterten Stammes , nachdem er mit mehreren Liefländischen vom Adel auf Seite der Krone Polen ge- treten und dadurch mehrere Güter verloren, sich nach Kursachsen mit seinen drei Söhnen wendete und vom Könige August IL in Polen zum Geh. Kriegsrathe und zum Gouverneur des unmündigen Erbprinzen zu Sachsen-Merseburg Moritz Wilhelm ernannt wurde. Als im Sept. 1706 die schwedische Armee in Sachsen einfiel, glaubte er sich in Merseburg nicht sicher und begab sich daher mit dem Erbprinzen in das Mark-

JTiwmJU DeatMih. Adflü-Lez. VI. 1

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grafenthum Bayreuth, und später nach Dresden, worüber Gauhe Wei- teres mittheilt. Nach der Schlacht bei Pultawa, 1709 , änderte sich in Liefland alles wieder und so zog denn der Graf v. L. mit seinen drei Söhnen, welche sich an den herz, curländ.- und nachher an den k. rus- sisch. Hof begaben, wieder nach Liefland. Die genannten Söhne kamen sämmtlich zu hohen Ehrenstellcn , doch tiel der Aeltere, um 1738 k. russ. Ober- Hof- Marschall, Ober-Inspector des Salz-Wesens 1743 bei der Czarin in Ungnade; Graf Friedrich war 1733 k. russ. Gesandter am k. polnischen Hofe, trat im folgenden Jahre in k. k. Dienste, wurde bald Generalmajor und 1741 General - Feldzeugmeister und Graf Carl Gustav, 1732 k. russ. Ober - Stallmeister und Generallieutenant, wurde dann mit Gesandtschaften an den k. k.- und an den polnischen Hof be- traut, starb aber schon 1735 in Liefland auf seinen Gütern.

Gauhe» IL 8. 649-652.

Loewitz. Altes , schon längst ausgestorbenes , meklenburgisches Adelsgeschlecht , welches nur dem Namen und dem Wappen nach be- kannt ist.

9. Medingj II. 8. 351: nach dem MS. abK^gangoncr incklenb. FainiHen.

Logaa, auch Freiherren und Grafen (Stammwappen : Schild von Blau und Silber gerautet und von einem schrägrechten , rothen Balken durchzogen). Böhmischer Freiherm- und Grafenstaud. Freihernidi- plom vom 31.Dec. 1687 für Balthasar Friedrich v. Logau u. Altendorf, des Ftirstenthums Brieg Abgeordneten bei den allgemeinen Landescon- venten etc. und Grafendiplom vom 30. Dec. 1733 für Heinrich Frie- drich Freih. v. Logau. Eins der ältesten und angesehensten, schle- sischen Adelsgeschlechter , welches zu bedeutendem Grundbesitz kam und sehr gliederreich wurde. Die adeligen Zweige waren früher na- mentlich im Briegischen und die freiherrlichen , später gräflichen im Liegnitzischen angesessen. Als Stammhäuser werden Altendorf (das heutige Mellendorf bei Reich enbach) , Schlaupitz, welches schon 1252 in der Hand der Familie war und Jentschwitz genannt und Rosenthal und Kinsberg bei Waidenburg, Krain beiStrehlen, Ullersdorf bei Glatz, Dirsdorf bei Nimptsch. Samitzund Ober-Bielau unweit Liegnitz, Olbers- dorf bei Frankenstein, das Städtchen Miesko bei Teschen etc. standen dem Geschlechte zu Heinrich Logau, Ritter, dessen Burg im Schweid- nitzischen lag, lebte um 1341. Hans v. L., 1342 Burggraf zu Hayn u. Hofrichter zu Jauer, tritt urkundlich 1367 in einem der Stadt Guben vom Herzoge Bolco verliehenen Privilegium auf; Nicol v. L. war 1424 Landeshauptmaim der Standesherrschaft Wartenberg und Wenzel v. L. 1503 herz, münsterbergischer Marschall. Matthaeus der Aeltere wurde 1542 Landeshauptmann der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer u. Georg, königl. Rath, Canonicus zu St. Johann und Propst zum heiligen Kreuze in Breslau , welcher , zu seiner Zeit als Gelehrter und Dichter bekannt, die Kirchenhistorien des Nicephorus aus dem Griechischen in das Lateinische übersetzte, starb 1553. Caspar V.L., gest. 1574, wurde 1662 Bischof zu Breslau. Friedrich v. L., geb. 1604 und gest. 1655, Regierungsrath des Herz. Ludwig zu Liegnitz und Brieg , gehörte zur ersten schlesischen Dichterschule, erwies sich als würdigen Nachfolger

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von Opitz nnd gab unter dem Namen: Salomon v. Golan die einst so bekannten deutschen Sinngedichte (Erstes und anderes Hundert deut- scher Reimsprflche, Breslau, 1638 u. deutsche Sinngedichte drei Tau- send, Breslau, 1654 und Auswahl von Ramler, Leipzig, 1759) hemnt. Der Sohn desselben, Balthasar Friedrich v. L., s. oben, erhielt deA Freiherrnstand mit iler Angabe erneuert, dass schon Bartholomaeus u. Matthaeus v. L. ihn von den K. ( 'arl V. u. Ferdinand I. erhalten hätten. Freih. Balthasar Friedrich war viermal vermählt, doch ist nurbekannt, dass er aus der vierten Ehe mit einer Grf. v. Redem einen Sohn hatte, von welchem aber Sinapius Näheres nicht angegeben hat. Wahrschein- lich ist dieser Sohn Graf Heinrich Friedrich , s. oben. Die gräfliche Linie hat fortgeblüht und mehrere Glieder derselben standen in der k. preuss. Armee. Ein Graf v. Logau. früher im Dragoner -Regimente V. Katte, blieb 1813 als Rittmeister im 7. schlesischen Landwehrre- gim. ; ein anderer Graf v. L., Officier im Regimente K. Alexander Gre- nad., fiel 1819 in einem Zweikampfe; ein dritter Gr. v. L. , früher im Dragoner-Uegimente v. Irwiug, trat 1818 als Rittmeister im 1. Cuiras- sier-Regim. aus dem activen Dienste etc. In neuester Zeit wird als zur gräflichen Linie gehörig einzig nur aufgeführt: August Leopold Graf Logau und Altendorff, geb. 1797 Sohn des 1796 verstorbenen Gra- fen Carl Christian Heinrich , Herrn auf Reuthau im Kr. Sprottau etc., k. preuss. Präsidenten der neumärkischen Kriegs- und Domainen-Kam- mer zu Cüstrin Herr auf Reuthau, k. pr. Major a. D., Landes-Adt- tester des Kr. Sprottau, Mitgl. d. k. pr. Herrenhauses etc., verm. 1836 mit Ottilie Fechner, gest. 1839, aus welcher Ehe eine Tochter lebt, Grf. Melanie, geb. 1837. Die adeligen Zweige des Geschlechts gin- gen im 18. Jahrb. immer mehr aus und waren im 19. Jahrb., während der gräfliche Zweig, ausser Reuthen, auch noch zu Tamau und BaAsMi sass, nur noch 1804 zu Schwunsen im Kr. Glogau n. zu Tschwirtschen im Kr. Guhrau, so wie noch 1840 zu Broslawitz bei Beuthen begütert. Dagegen hat ein nach Sachsen gekommener Zweig der Familie v. Lo- gau fortgeblüht. Aus demselben stammte die Mutter des jeteigen k. sächsischen Generalm£goi*s v. Reitzenstein , deren Bruder in neuer Zeit als k. Sachs. Hauptmann a. D. starb. Georg Robert v. Logau ist köil. Sachs. Major u. Wirthschaftschef der 1. Inf. -Brigade und ein v. L. steht in k. Sachs. Civildiensten.

ainajHu», I. S. 607—11 and II. 8. 371. Oauhe , I. 8 126S— 05. Zedltr, XVm. 8. 955. Freih. v. Krohne, II. 8. 287-89. N. Geueal. Uaadbuch, 1777. 8. S96 and 97. MtgerU r. Mihlfeld, Erg.-Rd. 8. 21. N. Pr. A.-L. III. 8. 994—96 and Y. 8. 915. Deutsche Graftfiih. der Oegvnw. II. 8. .S5-&7. fVeihtrr «. Ledebur, U. 8. 48. - Q«b««I. Taiehenb. d. gr&fl. Häuser, 1853. interessant wegeu Angabe des Tennehrten Wappens, 1864. 8. 505 und histnr. Handb. cu denselben, 8. 534. Siebtnaeher, I. 62 nnd V. 71. DntreM. Welt. ni. Tab. 241. - W.-B. d. üesterr. Monarch. IV. 65.

Logau, Magirus v. Logau (Schild geviert: 1 in Blau ein weisser Schwan ; 2 u. 3 in Roth ein schwarzer Grapen, aus welchem Flammen herausschlagen und 4 in Blau ein schwarzes , geschlossenes Buch mit rothem Schnitte). Reichsadelsstand, anerkannt in Kurbrandenbttrg. Adelsdiplome vom 29. Dec. 1653 für Michael Magirus auf Logau bei Grossen, mit dem Prädicate: v. Logau und vom 15. Jan. 1684 fAr lÜ- ehad Magirus den Jüngeren , mit demselben Prädicate und Anerkea-

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nungsdiplom vom 3. März 1684. Der Stamm blülite durch die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrh. fort und von zwei Gebrüdem v. Magir und Logau war Hans Samuel M. v. L., gest. 1741, Herr auf Hönigem und k. pr. Oberst und der andere Herr auf Gollkowe im Militzschen. Spä- ter ist das Geschlecht erloschen.

Sinapitu, II. 8. 798. Gauke, I. S. 1265. - Freih. v. Ledebur, II. 8. 49. W.-B. d. PreuiiB. Monarch., fll. 93.

Logdmann v. Auen, Ritter. Böhmischer, alter Ritterstand. Di- plom vom 29. Dec. 1734 für Franz Wilhelm Logdmann v. Auen,Wirth- Bchaftshauptmann zu Podiebrad und Kolin in Böhmen. Ein Nachkomme desselben, Johann Georg Logdmann Ritter v. Auen, k. k. pens. Oberst erhielt 1820 den erbländ.-österr. Freihermstand. Alois Ritter L. v. A. war in neuester ZeitLieut. im k. k. 36. Inf. -Reg. u. Carl Ritter L. v.A. Beamter bei der k. k. Militair-Rechnungs-Branche.

Megerle 9. Mühlfeld, S. 67 und Ergänz. -Bd. S. 172. Hilitair-SchemAt. d. Oi-8terr. Kai- •crth. Kntichke, IV. 8. 266 und 66.

Logothetty, Grafen. Alter , im K. Oesterreich anerkannter Gra- fenstand. Anerkennungs- und Bestätigungsdiplom von 1848 für Hugo Ghrafen Logothetty u. für die gesammte Familie. Altes Bojarenge- schlecht der jonischen Inseln, welches aus Corfu stammt und Logofetty ausgesprochen wird. Sprossen desselben kamen 1763 in das jetzige Oatizien, nach der damals noch unter türkischer Hoheit stehenden Bu- kovrina, kauften in derselben bedeutende Güter und gelangten nach üebergabe der Bukowina , wie alle übrigen Bojaren , in den k. öster- reichischen Staatenverband. Das polnische Indigenat hatte unter dem Könige Sigismund IH. 20. Mai 1607 Mauraty Logothetty erworben. Haupt der Familie ist jetzt: Graf Wladimir, geb. 1822 Sohn des 1861 verstorbenen Grafen Hugo, Herrn auf Bilowitz und Brzozolup in Mfthren etc. aus der Ehe mit Pauline Freiin v. Bartenstein . Besitzerin des A. G. Deutsch-Bielau im Kr. Chrudim in Böhmen, geb. 1800 und ▼erm. 1821 ^ Herr des AU.-Gutes Brzezolup und des Lehenguts Bilo- witz im Kr. Hradisch in Mähren, k. k. Oberstlieutenant in d. A., verm. 1851 mit Caroline Grf. Nemcs v. Hidv6g, geb. 1827 , aus welcher Ehe Ewei Söhne: Hugo, geb. 1852 und Alfred, geb. 1853 und zwei Töchter: Rosalie, geb. 1856 und Maria, geb. 1859, stammen. Die Geschwister des Grafen Wladimir sind: Grf. Hedwig, geb. 1824 und Gr. Zdenko, geb. 1835, k. k. Rittm. im Uhlanen-Regimente Nr. 13. Des Gross- vaters Bruders-Sohn, Graf Vincenz, geb. 1824, k. k. Hauptmann in d.A., verm. sich 1857 mit Anastasia Freiin Duka de Kilddr, geb. 1830, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Adrienne, geb. 1860, zwei Söhne entsprossten: Hugo, geb. 1858 und Eugen, geb. 1861.

Deutsche Grafenh. d. Gegenw. II f. 8. 230 und Sl. Getieal. Taschenb. der gr&a. Hau- ••r, 1864. 8. 50« a. histor. Haiidb. au demselben, 8. 5.16.

Loh, Lohe, Loo, Lo. Altes, bereits im 13. u. 14. Jahrh. in Mek- lenburg vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches später auch in der Grafschaft Ruppin begtttert wurde. In Meklenburg ging der Stamm mit Anna v. Loh, Erbtochter und 1543 Cords v. Bülow auf Plüsckow im Meklenburgischen Gemahlin, aus, in der Grafschaft Ruppin aber, wo die Familie mehrere Güter erworben hatte und noch 1644 zu Brauns-

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berg, Buchholz, Schwanoch und Zerlang und 1696 zu Wustrau sass, erlosch im letztgenannten Jahre dieselbe ganz.

Fr^ihPrr 9. L^dtbur, FI. 8. 49. 0. Mtiding, I. 8. 343 und 44 : nach (1«ni M. 8. Uell- leob. abK«iS* Familien.

Lohenstein. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 17. Juli 1660 für Johann Caspar Lohenstein auf Kittelau etc. Derselbe, welcher 1633 mit Gefahr seines Lebens und Vermögens die Stadt Nimptsch mehrere Male von Plünderung befreite und dadurch die kaiserlichen Gassen ret- tete und deshalb eine kaiserliche goldene Gnadenkette , so wie 1642 ein Wappen bekommen, war der nähere Stammvater eines Geschlechts, welches sich in Schlesien, in der Mark Brandenburg und in Pommern verbreitete und den Namen von dem Flusse Loh oder J^ohe, einem klei- nen Seitenstrome der Oder, u. von einem hohlen Steine, durch welchen dieses Flüsschen bei einem Gute in der Nähe von Nimptsch floss , er- halten hatte. Hans (Johann) Caspar v. L. hinterliess zwei Söhne: Da- niel Caspar und Johann Caspar v. L. Daniel Caspar v. L., geb. 1685 und gest. 1683, Herr auf Kittelau, Reisan undRoskowitz im Nimptisch- Briegischen, seit 1668 fürstl. ölsischer Regierungsrath und später kai- serlicher Rath und Ober-Syndicus der Stadt Breslau, zählte, nachdem er schon im 15. Lebensjahre drei Trauerspiele geschrieben, zu den Ko- ryphäen der zweiten schlesischen Dichterschule und kam , wie sein von ihm übcrtroffenes Vorbild s Hoffmannswaldau , zu hohem Ruhme. Der Heldenroman desselben : Arminius und Thusnelda ist wohl das bedeu- tendste Werk dieser Art im 17. Jahrh. Seine lyrischen Gedichte, welche seiner Prosa nachstehen, sind gesammelt Leipzig, 1733, herausgekom- men. Von ihm stammte, neben zwei Töchtern, ein Sohn. Von den Töchtern war die Eine mit Johann Magnus v. Goldfuss, k. pr. Rath a. später Herrn auf Kittclau und Reisau, die Andere aber mit Heinrich v. Gloger auf Zeititz und Sk\Ten vermählt. Der Sohn , Daniel v. L., kurbrandenb. Amtshauptmann der Commende Lagow in der Mark, hatte nur Töchter, von denen die Eine, Helene v. L., mit Timotheus v.Schmet- tau, Herrn auf Arnsdorf und k. ))r. Hof- und neumärkischen Amtsrath, vermählt war, aus welcher Ehe eine Tochter entspross, die sich mit dem k. pr. Oberstlieutenant v. d.Groebcn vermählte. - - Johann Caspar v.L.» s. oben, geb. 1640, Herr auf Klein - EUguth , Mittel-Peilau und Klein- Belmsdorf, lebte den Wissenschaften und Künsten u. hatte sechs Söhne und zwei Töchter, von denen die Töchter und zwei Söhne vor ihm star- ben, die vier anderen Söhne aber den Stamm in und ausser Schlesien fortsetzten. Diese vier Söhne waren folgende: Hans Sigismund v. L. auf Gross - Silber in Pommern , verm. in erster Ehe mit einer Tochter des Generals v. Peickolt, welche eine Tochter gebar u. in zweiter mit einer V. Bünau, aus welcher Ehe eine Tochter und zwei Söhne stammten; Hans Christian v. L. auf Klein -EUguth und Neudorf, Land-Commis- sarius bei dem nimptischcn Weichbilde , verm. mit Eleonore Therese V. Gellhom und Petersdorf, aus welcher Ehe zwei Töchter: Johanna Sophia und Charlotte Sophia und zwei Söhne entsprossten : Carl Gustav und Christian Philipp; Johann Ernst v. L. auf Merzdorf im Münster- bergischen, kursächs. Capitain, verm. mit einer v. Seidlitz a. d. Hause

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Ober-Bögendorf im Schweidnitziscbcn, welcher nur eine Tochter hatte und Johann Gottlieb v. L. auf Ober-Arnsdorf, k. k. Hauptmann im Inf.- Reg. Freih. d'Arnant, verm. mit einer v. Zedlitz a. d. H. Kleppelsdorf. Der Stamm blühte noch in die zweite Hälfte des 18. Jahrb. hinein, ist aber dann erloschen.

U. 8. 7S7. Ganhe, 11. 8. 652 und 53. Zedier, XVIII. 8. 280 und 81. Pr. A.-L. III. 8. S96 and 97. f^eih. v. Ledebur, II. S. 49. Dm richtige Wappen wtttn iM Titelkapfer ca D. C. ▼. Lohensteia geistl. und weltl. Gedichten.

Lobmayr. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 8. August 1817 flir Anton Lohmayr, k. bayer. Salz- Verwalter zu Memmingen.

V. Lang, Supplem. 8. 120. W.-B. des Kgr. Bayern, VI. 98.

Lohmen, Lohraa. Altes, ehedem imMeissenschen begütertes Her- rengescblecht, welches aus Böhmen stammte und daselbst mit dem Na- men der Herren von Clomen, Chlumen, oder Lohmen vorkommt. Das- selbe gab wohl dem Schlosse und Flecken Lohmen , eine Stunde von Plrsa, welche Besitzung mit grossem Zubehör es inne hatte, den Namen. Dia Herren v. Clomen standen als Freunde der Hussiten mit den BtaohOfen von Meissen in steter Fehde u. wurden von dem Markgrafen TPnUielm dem Einäugigen vertrieben, worauf Nickel v. Köckeritz, wel- cher nach Anfange des 15. Jahrb. nur Lohmen mit einzelnen Theilen der Herrschaft Wehlen besass, 1417 die ganze Herrschaft Wehlen von Haofl Y. Qnmen kaufte. Wie angenommen wird , begab sich das aus Meifuen vertriebene Geschlecht, den Herrenstand ablegend, nach Ues- 8eii und man rechnet zu demsdbcn die in der meissenschen Geschichte geaaanten Hans Heinrich v. Lohma, landgr. hessen-homburg. Eainmcr- junker n. Addph Heinrich v. Lohma, fürstl. hess.-butzbachischen Stall- meitter, welche Beide nach MttUer, AnnaL Saxon. S. 298, im Gomitate ihrer Fflrsten sich 1614 auf dem vom Kurfürsten Johann Georg I. we- gen der jülichschen Erbfolge-Streitigkeit zusammen boinifenen Convente befanden. Lohmen ist jetzt ein königliches Kammergut.

Mnmutk, 8. 212 und IS. Qauhe, U. 8. 653 and &4. Da« Vaterland der Sacbnen, Drea- d«a, 1840. 1. S. 15 und 16 ond 17. '

Lohr, Edle, Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1819 für Jo- seph Lohr, k. k. pens. Capitain-Lieutenant von der Artillerie , mit dem iMdicate : Edler v.

JUgerle v. Uühlfeld, Rrg.-Bd. 8. 864.

Lohr« Böhmischer Adelsstand. Diplom vom K. Ferdinand UI. ^a früher zu dem schlesischen Adel gehörendes Geschlecht , welches im Liegnitzischen und Breslauischcn begütert war. Johann v. Lohr rterb 1653 als Dechant von St. Johann zu Breslau und Johann Georg ▼• Lohr war 1718 Herr auf Bittendorf unweit Grottkau.

Otnelf Sile«. renov. c. 7. 8. 806. ~ Sinapius, II. 8. 789. Freih. v. Ledebur, 11. 8.49.

Lohr ▼. Haansperg. Reichsadelsstand. Diplom von 1712 fürGe- oq^ Lohr, inneren Rath zu Hallein, mit dem Prädicate: v. Haunsperg.

Mtptrie 0. M/mü{/9ld, Krg&ni.-Bd. 8. 364.

Lobse, Lohs (Schild schrfiglinks getheilt , rechts , oben , in Silber der Kopf und Hals eines Pferdes, aus der Theilungslinie aufwachsend u. links, unten, in Schwarz eine Pflugschaar, der Theilungslinie nahe

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schräglinks gelegt. Auf dem Holme drei gekreuzte Schlttssel). Reichs- adelsstand. Diplom vom 3. Oct. 1733 für Wilhelm Lohse, Stift-Nftura- bürg. Kammerrath und Johann Christoph Lohse , k. preuss. Kriegs* u. Domainenrath zu Magdeburg u. Ober- Amtmann zu Summerschenbnrg, Vettern. Die Notiücatiou dieser Erhebung erfolgte in Kur -Sachsen 20. Nov. 1733. Johann Christoph v. Lohse ein Sohn des k. pr. Kammerraths und Ober-Amtmanns Daniel Lohse zu Giebichenstein -^ starb 1759 zu Groitzsch bei Piilenburg. Derselbe war Herr der Güter Markkleebcrg bei Leipzig, Trebra bei Nordhausen» Schafstedt bei Me^* seburg u. eine Tochter desselben aus der Ehe mit einer Freün v. Fritsck : Antonette Wilhelmine, gest. 17. Sept. 1792, war vermählt mit Ferdi- nand Wilhelm v. Funcke, Herrn auf Burgwerben, Goddula n. TeacherA, kursächs. Landkammorrath , Ober - Aufseher des thüringischen Laiidci u. Fürstenth. Querfürt etc. Der Stamm ist erloschen.

Haudschrtftl. NotlMii. - •. Ueehtrit», dlpl. Nachr. V. 8. 35. fVtft'A. f. L§ätbw, 0. S. 49.

Lojan Y. Aspemfeld. Erbl.-österr. Adelsstand. Dipk>m von 191-ft für Martin Lojan, k. k. Hauptmann, mit dem Frftdicate : v. A^emftkl.

M9gtrU V. Mmhl/etd, Brg.-Bd. S. 864.

Lqjow, hogow. Ein früher zu dem pommemschen Adel gehörau- des Geschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze im Stolpeschen, wel- ches als eine Abzweigung der Familie v. Puttkammer angenommen wM. Jürgen Logow auf Loggow wurde 1523 belehnt. Jttrge Friedrich V.L. war k. schwed. Rittmeister und ein Enkel desselben Paris Frledrioh V. L. Claus Dietrich v. Logow starb 1716 und binterliess drei Brüder und zwei Schwestern. Die Familie war noch 1749 zu Vargow bei Stolp angesessen und ist dann erloschen.

M. Pr. A.-L. V. 8. 315 Fireih. f. Ltdibur, D. 8. 4!^.

Lom. Altes, geldemschos Adelsgeschlecht, welches namentlich im Lande Kessel das Haus Westering und im Amte Geldern das HaosBArs- donk, das Haus Semond, ünterthöniiisberg und den Bertelscatels -Zoll, so wie auch Güter im Jülichschen und Lüttichschen erwarb. Sprossen des Stammes traten in die k. preuss. Armee. Zwei Gebrüder v. Lom standen 1806 imInf.-Reg. v. Hagken; der Ältere starb 1825 als Capi- tain im 2. Bataill. des 25. Landwehr-Regiments und der jüngere schied 1820 als Obcrstlieutenant u. Bataillons-Commandant des 2. Landwehr« Regiments aus dem activcn Dienste. Bei Anlegung der Adelsmatri- kel der Preuss. Rheinprovinz wurden, laut Eingabe d. d. Geldern, 25. Juni und Nieukerk, 4. Jul. 1829, Bemliard Philipp v. Lom und Hermann Bernhard v. Lom unter Nr. 35 und 101 der Gasse der Edel- leute einverleibt.

N. Pr. A.-L. II. 8. 41 und 42 und III. 8. 397 und 98. - Fr«ik, 9. Ud$hur , U. ft. $1^ W.-B. der PreuM. Rheinprov. I. Tab. 76. Rr. 151 und S. 73.

Lombeck, s. v. d. Yorst, genannt Lombeok-Oudena«, Freiherren.

Lomboy, Freiherren. Böhmischer Freihermstand. Diplom vom 31. März 1637 für Georg Lomboy.

«. Betlöoek, U. 8. 09.

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Lommersam. Altes, cölnisches Patriciergeschlecht , welches im 17. Jahrh. erloschen ist. Goswin v. Lommersum war von 1542 bis 1556 Bürgermeister zuCöln.

Fakne, T. 8. MO. Frtiherr 9, Ledebur, 11. 8. SO.

LommesBen, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom im kur- ptUzischen Reichs- Vicariate vom 4. Juli 1792. Ein zu dem rhein- UndischenAdel gehörendes Geschlecht, welches bei Anlegung der Adels- mätrikel der preussischen Rheinprovinz in der Person des Johann Wflhelm Joseph Freih. v. Lommessen, laut Eingabe d. d. Aachen, 17. Juli 1829 , in die Classe der Freiherren unter Nr. 16 eingetragen wurde. Später, 1839, wohnten Peter Wilhelm Joseph Freih. v. L. zu Streithagen und« Maria Elisabeth Freifrau v. L. zu Haaren im Reg.-Bez. Aachen.

N. Pr.A.-L. V. 8. 816. fVctA. e. Ledthw, II, S. 50. Suppl. su Siebm. W.-H VIII SO: V. lionmelseii. ~ W.*B. der Preuss. Rbeinprov. I. Tab. 76. Nr. 159 und H. 74.

Lonutorff, Persins v. Lonsdorf , Freüierren. Reichsfrei herm- sland. Diplom von 1702 und Bestätigungsdiplom des, der Familie er- thäiten Freiherrnstandes vom 1. Sept. 1706, mit Venuehrung des alten adeligen Wappens. Ein in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. im Hesaen-Darmstädtschen und im Holsteinschen vorgekommenes, freiherr- Uehes Geschlecht. Ferdinand Leopold Freih. Persius v. Lomstorff, ftanrtl. heBsen-darmst Geh.-Rath, Regierungs- u. Consistorial-Präsident, Hofrichter zu Marburg und Ober- Amtmann zu Giessen, starb 1721 und Franz Freih. P. v. L., zu Anfange des 18. Jahrh. herz, holsteinst.-got- \ßtp, Agent am k. k. Hofe und dann Kammerj., wurde um 1709Schk)ss- ]unq»tmaiin. Später, 1737, zeichnete sich ein k. russ. Oberstlieuteuant ▼. Lomstorff im Kriege gegen die Türken aus. Die hier in Rede stehende Familie war ein ganz anderes Geschlecht, als das alte vor sehr langer Zeit schon erloschene, bayerische Geschlecht dieses Namens, aus welchem Otto v. Lomstorff von 1254 1265, s. Hübner, Hist. Pol. P. Vlll., Bischof zu Passau war.

Bßuhtt II. 8. 654 und 55. 9. ifellbaeh, U. 6. 69 und 70; besatiH in beiiien Sammlungen dM Beftitignundiplom von 1706 im Originale und schreibt dit* Fnniilic Persins v. Lonsdorf. ai€bmmeh€r, HL 68.

Lonerstadt. Ein früher zu dem fränkischen Adel gehörendes, qiiter erloschenes Adelsgesohlecht , welches durch seine Besitzungen dem reichsfreien fränkischen Rittercanton Steigerwald einverleibt war.

Biedermann, Cautou Steigerwald, Tab. 233.

Longo, Longo v. Liebenstein, Freiherren. Erbl. - österr. Frei- hermstand. Diplom vom 11. Nov. 1803 für Felix Anton Reichsritter ▼. Longo oder v. Lang -Liebenstein, inner- und ober-österr. Appella- tionsrath, mit dem Prädicate: auf Wellenburg und Langenstein u. von 1808 för Peter Alcantara v. Longo, k, k. Truchsess und nieder-österr. Landrath Dieselben stammten aus einem alten, tiroler Adelsgeschlechte, dessen Adel schon von dem Erzherzoge Ferdinand Carl zu Innsbruck bestätigt worden war. Die bekannt gewordene Stammreilie der Familie ist folgende : Thomas Anton v. Longo - Liebenstein : Juliana Theresia Logg V. Spiesshof ; Felix Anton (I.) : Catharina Antonia Lanser zu Hoch-Eppan; Thomas Bemard: Anna Clara Savioli; Johann Ferdi-

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nand : Magdalena Freu« v. Monikor v. Casez zu Freyegg ; Christian Felix : Susanna Fieger v. Friedberg ; Bernhard Joseph : Anna The- resia V. Conzin v. Ritschenegg; Philipp August: Maria Salome V. Möri zu, Pfalzen und Sichelburg; Jobann Christian: Maria Ur- sula Grf. V. Spanr zu Pflaum ; Pöter Emanuel : Maria Ursula v. Fran- kenberg; — Freih. Felix Anton (Tl.): Pacifica Anna v. Sardagna zu Meapsberg und Hohenstein ; Freih. Johann Peter Anton , Landge- richts-Präsident zu Goertz: N. Freiin Todeschi v. Eschfeld. Ueber das Fortblfthen des Geschlechts fehlen nähere Nachrichten.

Megtrl^ f. Mühlfeld, S. 67 u. 68. Qeneal. Taschenb. der freih. Hiuser, 1848. 8. 449.

I Longneval, Freiherren. Böhmischer Freiherrnstand. Diplom

für Franz v. L., k. k. Obersten u. von 1739 för die Gebrüder Leopold, Ferdinand und Joseph v. Longueval. Dieselben stammten aus einem Lothringen und dem Artois angehörenden Adelsgeschlechte , dessen gräflicher Zweig unter dem Namen v. Bucquoy in Deutschland bekannt wurde. -— Freih. Franz starb 1719 als Commandant zu Brieg.

Mtgerle v. Müklfeld, Erg.-Bd. ». 76. Freik. p. L€d«bur, II. S. 50.

I Lonicer. Adelsstand des Kgr. Prenssen. Diplom vom 14. Januar

1721 für Friedrich Wendftlin Lonicer, k. preuss. Major im Regimente V. Grumbckow. Derselbe starb 29. Febr. 1732. Die Familie sass noch 1736 in Ponunern zu Misdow unweit Schlawe, ist aber dann er- loschen.

r. Hellbach, U. 8. 69. - N. Preuss. A.-L. I. 8. 38. III. 8. 298 und V. 8. 816.— Fr€ik. 9. Ledebur, 11. S. 50. W.-B. der Preuss. Mon. DI. 89.

Lontzen, HfipB t. Lontzen. Ein zu dem rheinländischen Adel gehörendes Geschlecht, welches 1600 und noch 1719 zu Krickelhausen und 1670 und noch 1747 zu Lontzen unweit Eupen angesessen war. Johann Wilhelm Carl Adolph Baron v. Hüps, wie sich derselbe nannte, starb 1805 zu Cöln.

Fahne, I. 8. 260. Freiherr v. Ledebur, IT. 8. 60.

\ Loos, Looss, Los, auch Freiherren (in Gold ein vorwärts gekehr-

ter schwarzer Büffelkopf). Freiherrnstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 6. Sept. 1746 für Georg Wilhelm v. Loos (Looss), k. pr. Kam- merherm. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht , welches bereits im 15. Jahrb. und später in Schlesien ansehnlich begütert war u. welches, wie Freih. v. Ledebur annimmt, trotz der Wappen -Verschiedenheit, wohl eines Stammes mit der alten meissenschen Familie v. Loss, oder vom Loss, s. den betreffenden Artikel, wai*. Daniel v. Looss, Herr auf Hainbach, war um 1505 Landesältester u. Deputirter des Fürsten- thums Glogau und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. kommen Bern- hard V. L. und Toppendorff, Herr auf Wilckau, als der Herren Fürsten und Stände in Schlesien Rittmeister und Johann v. L., Herr auf Gram- schotz, als kaiserl. Hof- und Landgerichtsbeisitzer im glogauischen Fttr- stenthuine vor. Die freiherrliche Linie bestand nicht lange, denn schon 1780 ging mit der verw. Freifrau Sophie Therese v. Loos, geb. V. Gutsmuth, der Name derselben aus und das Rittergut Jackschenau bei Domslau in Schlesien, auf welchem sie gesessen, ging auf den Sohn der Schwester der Letzten des Stammes, Georg Friedrich Freih. v. Ca-

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nitz, über, welcher 28. Oct. 1780 die königliche Erlaubniss erhielt, mit seinem angestammten Namen und Wappen den Namen und das Wap- pen der erloschenen Familie v. Loos zu verbinden, s. Bd. 11. S. 211 : Canitz u. Loos, Freiherren, doch 10. Aug. 1823 ohne männliche Nach- kommen starb.

Sinapius, I. 8. $11->18 und 11. 8. 789-91. - Gauhe, I. 8. 1366-68. N. Pr. A.-L.I. 8. 41 und in. 8. 809. Frtih. v. Udtbur , U. 8. 58 und 53. Sitbrnackn- , I. 69: Die Losen, Schlesisch. ~ W.-B. d. Prenss. Monarch.. H. 47: Freih. v. Loos.

Loos (Schild silbern und durch eine aufsteigende Spitze in drei Felder getheilt: 1 u. 2, oben rechts und links, ein goldener Halbmond und 3, unten, ein aufspringender , in den Pranken ein Schwert halten- der, goldener Löwe). Ein aus Schweden stammendes, in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. aus Schwedisch-Pommern nach Preussen gekom- menes Adelsgeschlecht , nicht zu verwechseln mit den schlesischen und sächsischen Familien v. Loss, Loos oder Los, s. die betreffenden Arti- kel. — Mehrere Sprossen des Stammes traten in die k. preuss. Armee. Ein V. Loos, k. preuss. Hauptmann im Reg. v. MöUendorf, starb 1774 und zwei Söhne desselben dienten in der Armee. Der ältere, war zu- letzt zweiter Director der Artillerie - und Ingenieurschule zu Berlin, starb 1836 als pens. Oberstlieutenant und hinterliess aus der Ehe mit einer v. Liebermann aus d. H. Wettschütz in Schlesien mehrere Töch- ter und Söhne, von welchen einer Lieutenant im 2. Garde - Regimente wurde. Der jüngere Sohn des Hauptmanns u. Bruder des Oberstlieut. V. L. lebte später als pensionirter Major in Berlin und die Schwester dieser beiden Brüder war die Wittwe des Letzten v. Ahlimb, Majorats- herm auf Ringenwalde. Früher, 1818, war ein Mjyor a. D. v. L., welcher die Invaliden-Compagnie des Regiments v. Arnim commandirte, gestorben. Die Familie war 1812 in Pommern zu Mittelfelde im Kr. Dramburg angesessen und Louis Feodor v. Loos wurde in neuester Zeit in Schlesien als Herr auf Mittel -Stradam im Kr. Wartenberg aufge- führt.

N. Pr. A.-L. ill. 8. 898. Freih. v. Ledebur, (I. 8. 50 und 51.

Lodz -Corawaarem, Herzoge, früher Grafen. Das Haus Looz ftlbrt seinen Stammbaum bis auf die alten Grafen v. Hennegau u. Has- baye zurück. Gilbert Graf v.Looz tritt urkundlich bereits 1016 und 1084 auf und besass schon die Herrschaft Corswaarem. Arnold I. Graf V. Looz, ein Sohn des Grafen Rudolph, wird in Urkunden von 1092 u. 1107 genannt. Der älteste Sohn desselben, Arnold Tl., stiftete die äl- tere Linie der Grafen v. Looz, welche aber mit dem Grafen Dietrich II. von Looz 1367 wieder erlosch, worauf das Hochstift Lttttich die Graf- schaft als eröffnetes Lehn einzog. Johann, der zweite Sohn des Grafen Arnolds des Aelteren v. Looz, erhielt von den väterlichen Besitzungen die Herrschaft Corswaarem, war Herr von Ghoer , Nandrin , Fresin u. Corswaarem und hatte dauernde Nachkommenschaft. Um die Mitte des 13. Jahrh. war auch in Folge der Vermählung der Erbtochter des letzten Herzogs v. Nyel die Grafschaft Nyel unweit Mastricht an die Familie gekommen. Durch Diplom vom 24. Dec. 1734 wurden die Gebrüder Ludwig und Joseph Grafen v. Looz vom K. Carl VI. in seiner niederländisch-erbländisdion Eigenschaft in den Herzogsstand, mitVer-

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erbung dieses Titels von Sohn auf Sohn nach dem Rechte der Erstge- burt, und in Ermangelung männlicher Nachkommen auf eine der Töch- ter, erhoben. Joseph starb kinderlos , Ludwig aber hinteriiess einen SohK, Carl August Aloiander, welcher, da er eigene Nachkommen nicht hatte, bei seinem 1790 erfolgten Tode durch Testament vom 23. Aug. 1785 den Grafen Wilhelm Joseph v. Looz einen Urenkel des Grafen Franz n., des Bruders seines Urgrossvaters Hubert welchem K.Ma- ria Theresia in ihrer niederländischen Regenteneigenschaft durch Wap- penbrief vom 22. Dec. 1778 das Recht ertheilt hatte, sein gräfliches W^>pen mit dem Herzogshute zu bedecken , zum Nachfolger in der Herzogswürde und in den dazu gehörigen Besitzungen ernannte. Her- zog Wilhelm Joseph, gest. 1803 , hatte aus der Ehe mit Rosalie Grf. Byland zwei Söhne: Carl (I.) und Joseph Arnold, von welchen Letzte- rer, in Folge väterlieben Testaments, durch welches ein langer Process entstand, unter Widerspruch desErsteren, succedirte, aber ohne mann- lieke Nachkommenschaft 1827 starb, während die des Grafen Carl I. m vielen Sprossen fortgeblüht hat. Was den Besitz des Hauses Looz anlangt, so wurde die oben erwähnte Grafschaft Nyel unweit St. Trond und Tongern bei Mastricht seit Erobening der Niederlande und des Bisthmns Lttttich durch Frankreich von 1794 von Frankreich seques- trirt und im Iflneviller Frieden 1801 an Frankreich abgetreten. Die Grafschaft Nyel war freies Eigenthum , doch nicht reichsständisch , im Reichs-Deputations-Hauptschlnsse von 1803 erhielt aber das Haus Looz einen Tbeil der münsterschen Aemter Bevergem und Wolbeck, das Fürstenthum Rheina- Wolbeck genannt , mit der Zusicherung einer Vi- rilstünme im ReichsfÜrstenrathe. In der rheinischen Bundesaote wurde später Rheina- Wolbeck dem Grossherzoge von Berg standosmässig un- tergeordnet und dann durch einen französischen Senats-Consult vom 13. Dec. 1810 dem französischen Kaiserreiche mit Verlust der Stau- desherrlichkeit einverleibt, durch die Wiener -CJongressacte von 1816 der preussischen und hannoverschen Staatshoheit als Standesherrschaft untergeordnet. Durch Uebereinkunft mit Preussen von 1824 wurden die Ausübung der Gerichtsbarkeit und die standesherrlichen Verwal* tnngsrechte an Preussen abgetreten u. dasselbe geschah 1826 in einem Vertrage mit Hannover. Die unmittelbaren Besitzungen des Hauses Looz m den Niederlanden sind sehr bedeutend. Haupt des Hauses ist: Herzog Carl (H.), geb. 1804 Sohn des 1822 verstorb^ Herzogs Carl (L) verm. 1829 mit Herzogin Mina, geb. 1802, des Chev. van Lockhorst, Herrn der Herrsch. ToU-Veenhuyzen und der Baronie Bon- lez , Tochter u* Wittwe von F. W. Heeckeren de Nettelhorst , aus wel- cher Ehe zwei Töchter: Pr. Mina, geb. 1830, verm. Grf. duVal deBe- aolieu und Pr. Hermine, geb. 1833 und zwei Söhne stammen : Herzog Carl (in.), geb. 1832 und Pr. Ernst, geb. 1831 , verm. 1859 mit Pr. Marie Luise, geb. Pr. Godoy de Bassano. lieber die Geschwister des Herzogs Carl (H.), so wie über die Familie des Prinzen Wilhelm giebt das goth. geneal. Taschenb. nähere Auskunft.

Gtmkgt L 8. 9C4 nnd 65: Cowanm, Corswarem, nach : L'erMiion de toutea les Mrres du Brataat. Allgen. geaeal. mnd Staata-Handbuoli, I. 8. 338 u. 39. Gen. hist.-8Ut. Alma- aaeb, Weimar, t8SS. 8. 854—56. - N. Pr. A.-L. Hl. 8. 198-301. Freih. v. d. Xnetebiek,

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e. 9 und 10. - Goth. geoeal. Hofcal. 1S4S. 8. 162 und 1862. 8. 164 u. 65. ~ Tyrog^ U. iOL W.-B. d. PreuM. Monarch. I. W.-B. de« Kgr. Hannover, Tab. VII. und 8. 8. V, Hffntr^ haunov. Adel, Tab. 21.

Loppenow. Altes, in Pommern und in der Uckermark begütert gewesenes Adelsgeschlecbt , welches schon im 15. Jahrh. in Pommern das Rittergut Loppenow bei Greiffenberg als Afterlehn der v. d. Osten und V. Blücher besass. Joachim v. L. hatte bereits 1463 Loppenow inne. Ein Nachkomme desselben, Jacob v. L. , errichtete 1665 einen Vergleich mit den v. d. Osten und v. Blücher, worauf, laut eines Briefes vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg vom 21. Novemb. 1666 die v. Loppenow das gleichnamige Stammgut als ein Immediat- lehn erhielten, doch mit der Bedingung, dass, nach Erlöschen des Stam- mes , das Anwartsschafts - u. Lehnseröffnungsrecht , nach wie vor, den V. d. Osten verbleibe. Der Stamm blühte noch in die ersten Jahi*zehnte des 19. Jahrb.- hinein und die Letzten des Geschlechts waren Adam Beruhard v. Loppenow, gest. 1726 ohne Söhne, Herr auf Loppenow, so wie auf Baumgarten und Sclienckenberg unweit Prenzlow in der Uckermark, k. pr. Regier.-Rath zu Stettin und Johann Carl v. Lop- penow, k. preuss. Oberstlieutenant a. D. u. Landrath des randowschen Kreises, welcher 5. März 1729 den Mannsstamm schloss. Das Gut Loppenow erhielt vom K. Friedrich Wilhelm I. von Preussen 1729 der damalige Major im Reg. v. Grumbckow u. nachmalige Oberstlieutenant und Commandant von Friedrichstadt Hans Gebhard Edler v. Plotho.

ßrüggmusnn, II. 1. S. 438. - N. Pr. A.-L. III. 8. 301. F^eih. p. Ledebur, II. 8. 61.

Lorber. Kurbayerischer Adelsstand. Diplom vom 1. Sept. 1571 für Erasmus Lorber. Derselbe war ein Nachkomme des 1394 als Küchenmeister des Fürstbischofs Lambrecht nach Bamberg gekomme- nen Nicolaus Lorber ^. dessen Geschlecht seit dieser Zeit in bambergi- schen Diensten verblieb. Nach Anlegung def Adelsmatrikel des Kgr. Bayern wurde in dieselbe eingetragen: Ignaz Nepomuck v. Lorber (geb. 1788), k. bayer. Lieutenant. Nach allem gehörte zu diesem Stamme der bekannte Publicist und Feudalist und Rechtslehrer Ignaz Christoph Lorber v. Störchen, welcher als w. Geh. Rath etc. 1797 zu Bamberg starb und sich , wie angegeben , nach einer ihm zustehenden Besitzung schrieb.

V. Lang, 8. 485. v. mubach, H. 8. 70. W.-B. des Kgr. Bayera, VI. 99.

Lorber V. Lorberau. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1741 für Johann Niclas Lorber, mit dem Prädicate: v. Lorberau. Der Stamm ist dauernd fortgesetzt worden. Noch in neuester Zeit stand Carl Lorber v. Lorberau als Lieutenant im k. k. 26. Infanterie-Reg.

Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. fi. 364. MiHt-Schemat. des Oesterr. Kaiserthums.

Lorch. Ein aus Galizien stammendes, nach Preussen gekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem mehrere Sprossen in die k. preuss. Ar- mee traten. Johann Philipp v. Lorch . Ingenieur der Veste Peitz, hatte einen gleichnamigen Sohn und später, 1788, war Carl Wilhelm V. Lorch Lieutenant im Regimente v. Schölten. 1806 standen zwei Ge- brüder V. Lorch in der Armee, der ältere als Major im Regim. v. Rüts, der jüngere als Hauptmann im Reg. Kurfürst von Hessen. Ersterer starb 1827 als pens. Oberst und Letzterer 1822 als pens, Msgor.

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Die Faaiilie wurde in der Rheinprovini und in der Prt>\ini Snohüen h<^ gttttt. In neoester Zeit werden Anton V. l^n*h «Is IV^tier von KI- psssor-Hof im Kr. Cleye nnd ein anderer Anton v. l^m^h, k. pr, latent« a. D., mls Herr auf SchOnstedt im Kr. Weisseuseo auf|ie<hhrt.

■.Pr. A.-L. V. 8. SIC. - FrttAtrr w. Uiltbmr, II. .s, M.

Lorek. Adelsstand des Kgr. Preussen, Diplom vom 7. l>0i\l8(U fllr Carl Emil Lorck, k. prenss. Lieutenant im Garde -Hu»t\ivn-Kogt- mente. Derselbe vermählte sich mit einer Freiiu v. Kstorff und hat Am Stamm fortgeflanzt.

Handteiiriftl. Modt.

Lorengo v. Salzberg, auch Ritter. Krblflnd.-Astorr. Adt^U- und Bitterstand. Adelsdiplom von 1715 für Dominik LoreuKo« CaiHUiiouM im Stifte St. Stephan zu Wien und für den Bruder deHMeliuMi , l'Vaii« Anton Lorengo, so wie für die Agnaten dorscllKMi, Johann Huptint und Hieronjmus Lorengo, mit dem PdUücatc: v-Sulxborg und lUHrrdlploin von 1729 für Johann Baptist Lorengo v. Sulzborg, kurpfal/lHch. I|c»f- Rath.

Mtgn-U V. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 173 und 865.

Lorl, Ritter. Reichsadels- und Rittorstand. Diplom im kiirpfftl- zischen Reichsvicariate vom 6. Juli 1792 für JoHoph Lori. DorHclbi«, geb. 1748, ans einer, aus Italien stammenden Familie, welche urNprüiiK« lieh de Loro hiess, entsprossen, wurde als k. bayer. w. Geh. Hecretair and Registrator des Ministeriums des Innnern in die AdelHinatriknl di)« Kgr. Bayern eingetragen.

9. L»ng, 8. 435. - W.-B. dM KOniisr H«y«ro, VI. »9.

Loreax, Freiherren. Reichsfreihermstand. Diplom im kurnileb* sischen Reicbsvicariate vom 7. Aug. 1790 für Johann Oottfrii«.d \4irmt^ kvsidtt. Kammerrath nnd Fabrikbesitzer za Mfttweyde, llf?rrn auf Podelwitz, Borkardtshain etc. und für die Kindifr deiMM$lb«;n : Joh/irinu Aagoste vennählte v. d. Gablentz, Johann Christian l*,, kurNtti:hii, LiifU* und Friedrich L. Die Familie blühte fort und erwarb Ober" üoleniitzschka, Collmen nnd Antheile von hifuMrU/., J^rvtriii/ iiimI Ernst Gottfried August Freih. v. I/zrenz ward«: IHrf'A \X' im k. sichs. 3. Reiter-Regiment«. Die ystmilUr WMfdi? I H'4Ü aaefc ia ScUesiefi und zwar zn Warl>en im Kr. Gn/tkau Utf/fiu^ n, AhT dortige Beatz stand in neuester Zdt den (jisfichmnUsm : \i*tAm'%^ KP frMe. Friedridi Osear, Motha Aogast«, hlfrihdf: Fri#rd«rik^ u. fl//l#«rl

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brOder Joseph Lds, Castelbui von Biecz. Michas, Franz und Felix Lös, letzteres Diplom mit Ansdehifung auf die k. k. £rblandc. Die Gra- fen V. Lös sind, wie Einige angeben, eines Stammes und Wappens mit der schlesisch-meissenschen Familie vom Loss, doch wird Genaues ttber ihre Abzweigung nicht mitgctheilt u. es wird nur angenommen, dass die Familie auch nach Böhmen und Polen gekommen sei, Andere erwähnen die Familie nur als ein polnisches, zu dem Stamme Dombrowa zählen- des Adelsgeschlecht. Heinrich Otto y. Loss, Herr auf Koenarow, war um 1618 Landrattf, Burggraf zu Carlstein, Unter-Kämmerer u.Director der Landstilnde in Böhmen, scheint aber Nachkommen nicht gehabt zu haben. Adalbert Lös kommt 1648 als Landfahnrich vonCulm vor und der Sohn desselben, Wratislaus, Wojwode von Marienburg, als sehr reich bekannt, starb 1694; Ludwig Alexander L. war 1690 Abt des Cistercienser-Elosters zu Pelplin und Albrecht v. Löss kommt 1712 als Truchsess und Deputirter von Lemberg vor. Seit dieser Zeit ist das Geschlecht in Galizien zu grossem Ansehen gekommen u. Sprossen des- selben gelangten zu hohen Ehrenstellen. Haupt der Familie ist jetzt: Wladimir Graf v. Lös-Grodköw, geb. 1825 Sohn des 1859 verst. Grafen Tliaddaeus, Herrn auf Narol, aus der Ehe mit Angelica v. Kow- nacka, geb. 1805 und verm. 1824 u. Enkel des Palatins von Betz Gra- fen Lös Herr auf Dolzanska, Janow und Globudka, verm. 1853 mit Pauline Grf. Baworowska, geb. 1831, aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Zdzislaus, geb. 1860. Von den Brüdern des Grafen Thaddaeus lebt noch Graf Justin, geb. 1796, Herr auf Boriköw und Sknikow. Die drei anderen Brüder, die Grafen: Sigismund , Carl und Ignaz sind mit Hin- terlassung von Nachkommenschaft gestorben, über welche die geneal. Taschenbb. der gräfl. Häuser Näheres ergeben.

Meperle t. Mühlftld, Krg.^Bd. 8. t\. ~ Deutsche Grafenb. der Gegenw. TU. 8. SSf— 34. FrHherr «. Ledebur» II. 6. &1 : Los, Loseb. Geneal. Tuchenb. der grill. H&neer, 1864. 8. 50<{— S and histor. Handb. tu Demselben, 8. 537.

Losch, Los. Ein in Ostpreussen schon 1671 zu Strengein und später zu Krummenort,Aweyden, Dohlen, Faulnoeden etc. begütert ge- wordenes Adelsgeschlecht, nach Freih. v. Ledebur eines Stammes und Wappens mit den zu dem polnischen Stamme Dombrowa zählenden Grafen Lös. Ein v. Losch war 1806 in Tilsit Landesdirector und Landrath des Kr. Insterburg und mehrere Glieder der Familie standen in der k. preuss. Armee. Ein v. L. war 1828 Capitain in der ersten Invaliden-CJompagnie und 1837 war ein v. L. aggregirter Major im 1. Dragoner -Regim. und Präses der Remonte-Ankaufs-Commission in Preussen.

N. Pr. A.-L. TU. 8. 302. fVt«A#rr ». Ledebur, II. 8. 51.

Losenstein, GraHea. Altes, steiermärkisches, von den alten Mark- grafen oder Grafen v. Steyer stammendes Herrenstands - Gesohlecht, eines Stammes mit dem Hause Starhemberg , welches das Erblandmar- schall-Amt in Oesterreich unter der Enns bcsass und nach Erlangung der Herrschaft Schallaburg zu dem Stammwappen: (in Schwarz ein gol- dener Panther, oder Greif ohne Flügel, mit schwarzen als Boffelshömer aasgebogenen Hörnern , aus dessen Rachen und Ohren Feuerflammen hervorkommen) das Wappen dieser Herrschaft: (in Roth ein gekrönter,

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schrägrechts von Gold und Blau getbeilter Löwe) im gevierten Schilde setzte. Der Stamm blühte bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrb. tief -hinein und erlosch im Mannsstamme 1692, worauf der Sohn der Schwester des letzten Grafen v. Losenstein: Franz Carl Fürst v. Auers- perg, die hinterlassenen gräflich loseusteinscben Stammgüter in Oester- reich, mittelst Herauszahlung der gräflich losensteinschen Töchter und Mit-£rben, 1704 an seine Familie brachte.

LoMius, de migrai. gtat., Lib. 6. 8. 177. Spenär, 6. 2S8 und Tab. 9. Qr. v. TfunH- Ifritnd, 8. 237 lu addendis. Sinapiuiy II. 8. 789. Hübner, III. Tab. 734— S6. Sieb- mmcker, I. 9t : v. LoMfisMin, Freih. v. Meding , n. 8. 349—51.

Loscani, auch Ritter und Edle. Erbl&nd.-österr. Adelss- n. Rit- terstand. Adelsdiplom von 1744 für Otto Ludwig Loscani, k. k. Hof- agenten und Ritterdiplom ?on 174^ für Denselben als k. k. Rath und Assessor bei der ob der ennsischen Deputation, mit dem Prädicate: Edler v.

Megerle f. Mühlfeld, 8. 198 und Brg.-Bd. 8. 365.

lioss, vom Losg, Grafen (Schild geviert, mit Mittelschilde. Im rothen Mittelschilde ein mit den Füssen ausgestreckter, schrägrechts gestellter, mit einem grünen Lorbeerkranze umgebener, grüner Frosch: Stammwappen. 1 u. 4 in Silber ein rechtssehender, gekrönter, schwar- zer Adler und 2 und 3 in Blau ein rechtsgekehrter , goldener Löwe). Reichsgrafenstand. Diplom vom 4. (28.) Febr. 1741 für die Gebrüder Christian und Johann Adolph I. vom Loss, Beide kursächs. w. Oeheime Räthe. DieNotification dieser Erhebung erfolgte in Eursachsen 10. Mai 1742. Altes, meissensches, seit der Mitte des 16. Jahrb. bekannteB Adelsgeschlecht, welches zu Pillnitz, Schleinitz, Stösswitz, Petschwitt, Borten, Sacka, Kraupa, Medingen etc. begütert wurde. Dasselbe soll, nach Sinapius mit der Familie v. Loos , s. S. 9 eines Stammes ge- wesen sein, wenn auch die Wappen verschieden waren. Der Ursprung des Geschlechts dtlrfte nach Gauhe in ^er Oberlausitz , in welcher das- selbe früher begütert war , zu suchen sein und Gauhe nennt ein Doif Lohss oder Lohse in der Oberlausitz, welches der Redaction nicht be- kannt ist, wohl aber liegt in der Niedcrlausitz unweit Sorau ein Dorf Lobs, auch finden sich um Meissen zwei Oerter Lossen. Christiaü Joachim v. L. war 1564 Amtshauptmann zu Senftenberg; Christoph V.L., gest. 1609 u. der gleichnamige Sohn desselben, gest. 1620, kom- men als Reichspfennigmeister und kursächs. Geh.-Räthe vor ; Christian V. L. , Herr auf Piltoitz, gest. 1620, war Hofinarschall am kursächs. Hofe und der Sohn desselben, Christian v. Loss, Herr auf Berthen, Trebitz, Krebs und Schnellin, früher kursächs. Hof- u. Justitien-, wie auch Appellations-Rath, wurde um 1650 Geh. -Rath. Mit Letzterem beginnt die Stammtafel der Grafen vom Loss, welche folgende ist: Christian v. L.: Catharina v. Kannewurf a. d. H. Oleina; Johann Caspar v. L., gest, 1711, Herr auf Röhrsdorf, Berthen und Wittgens- dorf, kursächs. Geh.- und Appell.-Rath, Ober-Steuer-Einnehmer, auch herz. Sachs.- weissenf. Premier-Minister, Oberhofmarschall, Consistorial- Director u. Ober-Hauptmann des Fürstenth. Querftirt: Magdalena So- phie V. Ende a. d. H. Ehrenberg, gest. 1739; Graf Christian, s. oben, geb. 1697 u. gest. 1770 als kursächs. Cabinets- n. CmUtmt^

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Minister etc.: Helene Henriette v. Penzig, gest. 1750; Graf Johann Adolph n., geb. 1731 u. gest. nach 1800, Herr auf Olbernhau, Hirsch- stein and Wunitz , korsfichs. Cabinets - Minister nnd Staats- Secretair, früher der inländischen, seit 1790 der ausländischen Angelegenheiten etc. : erste Gemahlin : Johanna Caroline Tugendreich v. Metzradt , Er- bin von Olbernhau etc., gestorb. 1766 und zweite Gemahlin: Auguste Amalie Grf. v. Loeser, verm. 1767 ; Graf Johann Adolph III. , geb. 1768 und gest. 7. März 1852, Maioratsherr auf Olbernhau, Hirschstein und Wunitz, k. sächs. w. Geh. Rath und Hausmarschall : Isidore Mar- garethe Grf. Knuth zu Gyldenstein, geb. 1774, verm. 1796 und gest. 1845. Aus der Ehe des IjCtzteren entsprossten , neben einem Sohne. Gustav, geb. 1798, welcher jung starb, drei Töchter: Grf. Auguste, geb. 1797, Grf. Mathüde, geb. 1804 und Grf. Amelie, geb. 1807. Der Mit-EmpfUnger des Grafendipl^ms, Graf Johann Adolph I., s. oben, Herr auf Hii*schstein , kursächs. Kammerh. , erst Hofmarschall , dann Ober-Stallmeister, 1725 w. Geh. Rath und später Gesandter am kön. grossbritann. Hofe, setzte, so viel bekannt, seine Linie nicht fort und so erlosch denn mit dem Grafen Johann Adolph 111.1852. wie augegeben, der Mannsstamm des alten Geschlechts. Von den drei Erbtöchteni hatte sich die ältere, Grf. Auguste, gest. 1828. mit Wilhelm Bogislav, ▼. Kleist, k. preuss. erstem HoQägermeister und Major in d. A., verm., welcher in Folge königlicher Erlaubniss vom 21. Jan. 1823 , s. Bd. V. S. 125, unter Annahme des Namens: Graf Kleist vom Loss, nach dem Rechte der Erstgeburt, mit seinem angestammten Wappen das W^appen der Grafen v. Loss in einem sechsfeldrigen Schilde vereinigte. Die zweite Tochter des Grafen Johann Adolph IlL, Grf. Mathilde, starb als Wittwe des 1846 verstorbenen Carl Grafen v. Zedlitz-Leipe, Herrn der rosenthaler und bankwitzer Güter in Nieder- Schlesien und die dritte: Ghrf. Amalie, vermählte sich 1828 mit Eckard v. Stammer. gest. 1863. Herrn auf Görlsdorf, Garrenchen etc. in der Niederlausitz, k. preuss. Kammerh. u. Mitgl. d. Herrenhauses.

Knautk, 8. 5S9 und 30. Oauht , \. 8. 1268—70. Lauüiucr Mngasin , 1770. 8. 26» llafeliricht«D von Christian Gr. v. Lass. Jatobi, ISOO, IT. 8. 271. MIg. guneal. u. Staats Handb. 1824. I. 8. 67l und 78. N. Preus. A.-L. III. 8. 302 und 303. Deutsche Grafen hiiia. d<»r G«g«nw. III. 8. 332 und 33: im Artiicel: Qr. t. Lös. Freih. p. L^dehut , 11 8. ft2 nnd 53. 0«neal. Taschenb. der grfl. HfiuMr, 1864. 8. S08 und histor. Handbuch im Demselben, 8. S38. Sieömaohtr. I. 162: v. tos«, llelflHnisch. Titroff II. 70: (It. v. L W.-B. d. 8lich8. 8taat<>n, I. 41 : Gr t. L.

Lossa, Ritter n. Edle. Reichsritterstand. Diplom vom 21. Aug. 1731 ftür Johann Christian Lossa. Herrn auf Ehersbach bei Görlitz u. kursächs. Commissionsrath , mit dem Prädicate: Edler v. Die Notiti- cation dieser Erhebung erfolgte in Kursachsen 2. März 1733. Der Erhobene ein Sohn des 1 705 in die Kaufmanns - Societät zu Zittau bei Stiftung derselben aufgenommenen Kauf- und Handelsherrn Samuel Lossa aus Mitweide in Sachsen aus der Ehe mit Anna Martha v. Kess- ler, genannt Sprengeisen wurde 1713 Mitglied der Kaufmanns - So - flietät in Zittau, erbte von seiner 1719 verstorbenen Mutter, welche fläch 1711 in zweiter Ehe mit dem kursächs. Obersten Friedrich Ludwig V. Hund und Altengrottkau , Herra auf Ebersbach etc. vermählt hatte, das Gut Ebersbach mit mehreren anderen Gütern in der Oberlausitz,

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war in zweiter Ehe mit Johanna Elisabeth v. Dressier vermählt u. starb 7. Mai 1754 als korsächs. Kammer- und Bergrath in Freiberg. y. Hellbach schreibt den Namen der Familie: Losa und giebt an, dass Johann Christian Losa 1726 in den böhmischen Ritterstand erhoben worden, was wohl der Fall vor Erlangung des Reichsritterstandes ge- wesen sein könnte, doch ist bei Notification des Reichsritterstandes in Kursachsen eine frühere Erhebung des Diploms - Empfängers nicht an- geführt, sondern derselbe nur: kursächs. Commissiousrath Lossa ge- nannt Freih. v. Ledebur sagt : Johann Christian Loos sei unter dem Namen v. Lossa 1726 in den böhmischen Ritterstand erhoben worden, doch findet sich der Name seines Vaters in Zittauer Schriften nur : Sa- muel Lossa geschrieben. Aus der zweiten Ehe des Johann Christian Edlen v. Lossa stammte eine Tochter , Sophia Edle v. Lossa , welche sich mit dem k. poln. nnd kursächs. Kammer- und Accisrathe Ulrich Conrad v. Broizem vermählte, durch welche Vermählung die Güter Ebersbach, Gross-Krausche, Siebenhufen etc. an die P'amilie v. Broizem gelangten: der Mannsstamm der Familie der Edlen v. Lossa ist somit nicht fortgesetzt worden.

Ob«rUuflite. Ilouatsschr. 1807, October, 8. 551—5.3. Dr. Chr. Ä. Ptsoheek, Handb. d. Gesch. von ZitUa, 1834, I. S. 749 uod 48. r B>'ilhach, II. 8. 7t. - Freih, r. Ltdebur, II. S. &S IfSitcA, W.-B. Zittauisrher Familien (US auf d. Stadtbibliotli. zu Zittau) Tab S8. - Kn^ackkt, IV. S. 267—69.

Lossberg, auch Freiherren n. Grafen. Böhmischer Grafenstand. Diplom vom 8. Octob. 1655 für Johann Anton Freih. v. Lossberg. Altes , aus dem Herzogthume Krain stammendes Adelsgeschlecht , in welches der Freiheim- und Grafenstand kam. Die Familie schied sich in zwei Linien , eine ältere und jüngere. Erstere , welche den Namen Phaendler v. Lossberg ftlhrte, war noch in neuer Zeit in Krain begütert. Letztere kam in das Lippesche und breitete sich daselbst weiter aus. Soviel bekannt ist, gehört zu dieser Linie die jetzt in Kurhessen blü- hende Familie v. Lossberg, aus welcher Sprossen in dvv kurhessischen Armee zu hohen Ehrenstellen gelangten. K. W. J. v. Lossberg , Gene- ralmajor, ist Gener.-Adjut. Sr. K. H. des Kurfürsten u. Bernhard v. L., Generalmajor, Oommandeur der 1. Infant.-Brigade.

UandsehHftl. Rotix. - M. geneal. Handb , 1778. Zweiter Nachtr. 8. 15 u. 16. - v. Hell- back, n. 8. 71.

Lossow, Lossaw, Lossan (im von Silber und Roth schräglinks getheilten Schilde ein gefleckter, springender Panther). Altes, märki- sches und schlcsisches Adelsgeschlecht , welches in der Mark Branden- burg, wo dasselbe bereits 1305 zu Lossow unweit Frankfurt a. der 0. sass, in Schlesien und im Magdeburgischen ansehnlieh begütert wurde u. später, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrb., auch im Reussischen u. Coburgischen, so wie in Ostpreussen, wo die Familie schon im 15.Jahrh. vorkam , und im Posenschen Grundbesitz erwarb. Otto de Lossow, einer der vornehmsten Räthe des Herzogs Conrad zu Gels , lebte um 1320; Tasso v. L., wohl der Sohn des Vorigen, leistete dem genannten Herzoge Conrad wichtige Dienste und starb um 1354; Johann v. L., Herr auf Lackeln und Bresa, um 1578 des teutschen Ordens Comthur zu Bazow im Anhaltschen, starb später, 1605, als Landcomthur und

XneiCkke, Deutach. ^dals-I^z. VI. 2

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Statthalter der Bailei Sachsen ; Petrus Lossovius v. Lossaa. gest. 1616, war des Domstifts St. Johannis zu Breslau Prillat und Domherr; Caspar V. L., der schlesischen Fürsten und Stände Hauptmann , zeichnete sich 1623 in einem Treffen gegen die Polen unter dem Obersten Stroinowski aus und Bernhard v. L. war nach Anfange des 18. Jahrh. Herr auf Ijudwigsdoi-f bei Kreutzburg und pflanzte seine Linie durch vier Söhne und zwei Töchter fort. Von den Söhnen machte sich Caspar Heinrich V. L. in der Standesherrschaft Pless ansilssig. Derselbe war mit Maria V. Larisch u. Ellguth vermählt, aus welcher Ehe Georg Wilhelm v. L., k. k. Hauptmann, stammte. Johann Georg v. L. war k. poln. Oberst- lieutenant und k. preuss. Verweser des Amtes Oletzko. Aus seiner Ehe mit Johanna Constanze v. Zastrow a. d. H. Baiikau entspross Matthias Ludwig V. L., geb. 1717, welcher unvermählt blieb, allen Feldzttgen Friedrichs II. beiwohnte, von Ehrenstufe zu Ehrenstufe stieg, 1782 als Generallieutenant pensionirt wurde und 1783 starb. Daniel Frie- drich V. Lossow a. d. H. Niedewitz stieg in der k. preuss. Armee, vom K. Friedrich H. sehr geschätzt, 1781 zum Generallieutenant, nahm dann den Abschied und starb ebenfalls 1783. Da seine Ehe mit Sophie Eleonore v. Zedmar kinderlos blieb , nalun er den Premierlieut^nant vom Bosniakencorps: Johann Christoph Köhler an Sohnes Statt an und Letzterer erhielt durch Diplom vom 6. Mai 1777, unter Anerkennung dieser Adoption, den Adelsstand des Kgr. Preusscn mit dem Namen: Köhler v. Lossow und mit dem v. Lossowschen W^appen, in welchem jedoch hinter dem Luchse rechts gewendet noch eine Lanze aufgerich- tet ist. Friedrich Constantin v. L. wurde 1825 Commandeur der 2. Division u. erster Commandant zuDauzig, trat 1834 aus dem activen Dienste, lebte in Berlin u. begann 1835 ein grosses militairischesWerk über die Systeme der Kriegsfahrung der berühmtesten Feldherren älte- rer und neuerer Zeit. Nächstdem haben zalilreiche andere Sprossen des Stammes als Stabs- und Subaltern -Officiere in der k. preuss. Armee wie früher, so auch bis auf die Gegenwart gestanden, auch kam durch Diplom vom 2. Oct. 1823 in die Familie eine Erhebung in den preuss. Adelsstand mit dem Namen Kopka v. Lossow und mit Er- theilung des v. Lossowschen Wappens, in welchem hinter dem Wappen- bilde, dem Luchse, vorwärts gewendet, eine Lanze aufgerichtet ist. Ein Lieutenant Kopka v, Lossow diente 1837 im k. preuss. 3. Cuiras- sier-Rogimente. Apollinar v. Lossow war 1857 Herr auf Gryzyn im Kr, Kosten, Prov. Posen. Zu dem in neuer Zeit in das Kgr. Sach- sen gekommenen Zweige des Geschlechts gehört der Abgeordnete in der 2, Kammer der k. sächs. h. StUudeversammlung v. L. in Würzen.

Sinapius, T. 8 618 u. II. S. 791. Gauhe. F. 8. 1270 u. 71. Zedier, XVIII. 8. 481. N. Pr. A. L. I. H. 47 und UI. 8. 303—5. Freih. r. Ledfbur, U. 8. 53 und 54. Sieb- macker» I 174: t. Lo8!«aw. Märkisch. v.Meding, II. 8. 351. - W.-B. d. Preuss. Mon. III. 89 : Köhlor v. L. W.-B. der Sächsischen Staaten, V. 66.

Lo8tanges, Grafen. Französisches, in der zweiten Hälfte des 17. Jalirh., in Folge der Religionsstreitigkeiten, in das Brandenburgi- sche gekommenes (irafengeschlecht. Carl Graf v. Lostanges trat, nachdem er wohl ^chon in der k. franz. Armee gedient, als Oberst in kurbrandenburgische Dienste, erhielt ein eigenes Regiment zu Pferde

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(zuletzt Regiment v. Qoitzow) und starb 1703. Derselbe set-zte in der Ehe mit Maria Ohariotte v. Derschau den Stamm fort. Ein v. Lo- stanges wurde 1796 k. preuss. Kammerherr und lebte noch 1841 in Paris.

N. Pr. A.-L. Ifl. 6. 305. - Freik. 9. Ledebur, II. S. &4.

* LoBtin, LoBthin. Altes, pommemsches, früher Loske, Lostke u.

Lasike geschriebenes , nach Brüggemann im Lauenburgischen begüter- tes Adelsgeschlecht, welches dem polnischen Stamme Leliwa einverleibt wurde und schon 1575 und noch 1803 zu Vargow unweit Stolpe sass.

Michael Heinrich v. Lostin nahm 1815 als k. preuss. Generallieute- nant den Abschied und starb, so viel bekannt, unvermählt, 1839. Ein jüngerer Bruder desselben , früher Capitain im Regimente v. Müffling, starb 1826 und ein dritter v. Lostin, k. preuss. Major, zuletzt im 32. Garnison-Bataillon, starb 1820.

N. Pr. A..L. III. A. 305 and 6. Frtih. v. Ledebur, II. 8. 64. - SUbmaeker. V. 170.

- Pommer. W.-B. IV. T»b. 23.

Losy V. Losenau, Ritter. Böhmischer alter Ritterstand. Diplom von 1728 für Sebastian Matthias Losy v. Losenau, Hen*n auf Rabiscb und k. böhm. Kammer-Rath. Derselbe lebte noch 1740 und hatte zwei Söhne: Sebastian Gregor L. v. L. , k. Appellat. - Rath auf dem Prager Schlosse und Johann Liborius L. v. L. Die Familie war nach An- nahme Einiger eines Stammes mit dem im nachstehenden Artikel be- sprochenen Geschlechte.

aaukt, II. 8. 6«1. Megerle t. MüAtfeld, Erg.-Bd 8. 173.

Losy y. LoBsrmthal, Losi v. Losinthal, Freiherren und Grafen. Böhmischer Freiherrn- und Reichsgrafenstand. Freiherrndiplom vom 14. Dec. 1648 für Anton L. v. L. u. Grafendiplom vom K. Leopold I. für das ganze Geschlecht. Ein im 17. Jahrb. aus Italien nach Böh- men gekommenes Adelsgeschlecht, welches Einige für gleichstammig mit der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie halten Dasselbe erwarb in Böhmen bedeutenden Grundbesitz. Philipp liOBy , R.-Graf V. Losymthal war 1736 Herr der Herrschaft Tachau im Pilsner Kreise, so wie Herr auf Purschau, Aschau, Wintritz, Schossenrieth etc. , k. k. w. Kämm, und k. böhmischer Hofrath u. 1745 zeichnete sich ein k. k. u. Ungar. General R. - Graf L. v. L. , Herr auf Tachau etc. durch seine Tapferkeit gegen die Franzosen am Rheine sehr ans. Später ist nach Allem der Stamm erloschen.

Ottuke,ll. 8. 661. - Me$€ri€ v. Müklfeld, Erg.-Bd. 8. 173. v. IhUbaeh, II. 8. 71. - Ruppl. zo Siebm. W.-B. VI. 6.

Loth, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793 für Johann Jacob Loth, Director der Kloster-Neuburger Zuckerfabrik, mit dem Prädicate: Edler v.

MegtrU «. Mükl/eld, 8. 222.

Lotter y. Konstanz. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1801 fOr Adrian Lotter , Unterlieutenant bei dem k. k. Oguliner Regimente, mit dem Prädicate: v. Konstanz.

Megtris 9, Mükl/€ld, Brg.-Bd. 8. S65.

Lotterbeek, Loterbeek. Altes, in der früheren Geschichte der

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Mark Brandenburg oft genanntes Rittergeschlecht , welches urkundlich auch Loterpeck , Luterbach . Luterbeck und Luterpeck geschrieben wurde. Der Stammvater desselben war der reiche, mit dem Markgrafen Ludwig dem Aelteren um 1340 in die Mark gekommene bayerische Ritter Marquard Loterbeck, welcher dem Markgrafen, besonders bei Gränzberichtigungen, sehr wesentliche Dienste leistete. Derselbe wurde 1346 Vogt zu Spandau und 1352 markgr. Marschall. Er unterstützte den Markgrafen durch seine Tapferkeit, seine Erfahrung u. seine gros- sen Geldmittel und war in die Händel jener Zeit und die Geschichte derselben vielfach verflochten. Der Markgraf verlieh ihm, um einen Theil seiner Darlehne zurückzuerstatten , das Schloss Kremmen , doch bestimmte ein Streit mit den Bürgern des Städtchen Kremmen, den Rit- ter, sein Schloss an Koppekin Bredow, Ritter, 1355 zn verkaufen.

Oercktn, Cod. dipl. V 8. «3 uud VI. S. 444 und 53l. N. Pr. A.-L. V. S. 317. 8appl. XU Siebn. W.-B HI. 15.

Lottersberg , Freiherren. Freiherrnstand des Kgr. Bayern. Di- plom vom 11. Dec. 1826 für Carl Lottersberg, k. bayerischen Ober- Ueutenant.

W.-B. d. Kgr.Baycrn.X. &9. —v.Hffner, bayer.Adel, Tab. 45 u. 8. 66. -KnachU, IV. 8. 369.

Lottieri v. Lottiersdorff, Freiherren. Erbl. - österr. Freiherm- stand. Diplom von 1726 für die Gebrüder Carl, Sertorius und Roman Lottieri mit dem Prädicate: v. Lottiersdorff.

MtgTlt p. Mühlfeld, Bric.Bd. 8. 76.

Lottnm, Wylich und Lottnm, Grafen. Reichsgrafenstand. Di- plom vom 20. Jan, 1701 für Carl Philipp Freiherrn v. Wylich u. Lot- tnm, k. preuss. General-Feldmarschall etc. und Bestätigungsdiplom im Kgr. Preussen vom 14. Juni 1701. Altes, niedersächsisches Adels- geschlecht, dessen Ursprung urkundlich bis 1158 zurückzuführen ist. Dasselbe leitet seinen Urspnmg von Gottfried v. Steenhuys, verm. mit Ottilie V. Schellard, her. Von den Nachkommen vermählte sich Adolph V. Steenhuys 1317 mit Bata (Beatrix) v. Wylacken und nahm den Na- men derselben an. welcher später: Wylich geschrieben wurde. Als nächster Stammvater wird Peter v. und zu Wylich angegeben , welcher 1446 Erbland-Hoftneister des Herzogthums Cleve war. Derselbe ver- mählte sich mit Hille v. Hessen , einer Tochter des Landhofmeisters Arnold v. Hessen und brachte durch diese Vermählung jene Würde an seine Familie. Der älteste Sitz des Geschlechts war Dirsfort, später aber erwarb dasselbe bedeutende Güter und Herrschaften und breitete sich in mehreren Linien aus , welche von diesen Besitzungen den Na- men führten. Peters Enkel, Otto, verm. mit Liefferta Schenkin v. Nie- degg, stiftete die Linie zu Huet und sein Sohn, Otto H. vermählte sich mit Elisabeth v. ßüderich , Erbtochter von Gronstein. Der Sohn des Letzteren, Otto Christoph zu Huet, Gronstein und Gribbenfort, erwarb im 16. Jahrb. die Herrlichkeit Lottum in dem ehemaligen, zum Her- zogthnrae Geldorn gehörigen Amte Kessel und später, 1 608. wurde Jo- hann Christoph vom Erzherzoge Albert v. Oesterreich unter dem Na- men : Wylich und Lottum in den Freihermstand erhoben. Der eigent-

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Hche Stammname des Geschlechts ist jetzt, doch nur scheinhar, verdrängt, da noch in allen wichtigen Fällen der Doppelname : Wylich u. Lottom gebraucht wird. Durch die Nachkommen des Freiherren Johann Christoph entstanden zwei Linien : eine ältere und jttngere. Die ältere ferblieb im Freiherrnstande und ist in diesem Jahrhunderte ausgegan- gen, die jüngere aber hat dauernd fortgeblttht und in dieselbe ist durch Carl Philipp, s. oben, der Grafenstand gekommen. Die absteigende Stammreihe des gräflichen Hauses ist folgende : Graf Carl Philipp, geb. 1650 und gest. 1719, k. preuss. Feldmarschall etc.: erste Gemahlin: Maria Dorothea Freiin y. Schwerin und zweite Gemahlin : Albertine Charlotte Freiin v. Quadt- Wickerad; Gr. Johann Christoph , Sohn des Grafen Carl Philipp aus erster Ehe, geb. 1681 und gestorb. 1727, k. preuss. Generalmajor und Regiments -Chef: Hermine Alexandrine Freiin V. Wittenhorst-Sonsfeld , gest. 1745; Graf Friedrich Wil- helm, geb. 1716, gest. 1774, k. preuss. Generalmajor, Regimentschef etc.: Anna Dorothea Scherf (Sehens), (in zweiter Ehe vermählte v. Lam- precht), gest. 1796 ; - Graf Carl Friedrich Heinrich, geb. 1767, gest. 1841, k. preuss. General, w. Geh. Staats- und Schatz - Minister etc.: Sophie Luise Friederike y. Lambrccht, gest. 1841 ; Graf Hermann Friedrich, geb. 1796, gest. 1847, k. pr. Geh. Rath, Gesandter etc.: Qotilde Grf. und Herrin zu Putbus, geb. 1809; Graf Moritz, geb. 1829, Majoratsherr des freien Burglehens Lissa bei Breslau. Der Bru- der des Grafen Moritz ist: Wilhelm Malte Fürst und Herr zu Putbus^ geb. 1836, succedirt nach einer Bestimmung seines Grossvaters, des Forsten Malte Wilh. zu Putbus, seiner Grossmutter, der Fürstin Luise, lebenslänglicher Nutzniesserin des Fidei-Commisses, am 27. Sep. 1860, yerm. 1857 mit Fürstin Wanda, geb. Freiin v. Veltheim-Bartensleben, geb. 1838. Die Schwester des Grafen Moritz und des Fürsten Malte zu Putbus. Grf. Agnes, geb. 1830, vermählte sich 1849 mit Carl Grafen V. Pourtales, k. pr. Kammerh. und Ceremonienmeister.

Bübner, II. Tab. 403 und III. T«b. 955. - Gaukt , I. 8. 1272 a. 73. Zedier, XVIIT. «. 574. Dithmar, R. Vi. Nr. 84. IHtnemann, 8. S38. Nr. 98 u. 8. 376. v. Steinen, 1. S. 691—96 a. Tab. 2. Nr. 1. Biograph. Lexicoii aller Heldeu etc. II. 8. 434 uod 35. ~ ^KoM, l.^OO. II. 8. 272. - Rohem, Niederrhcin. Adel, II. S. 292—309. Allgem. Geneal. u. SUatshandb. is<;4, I. 8. 672 u. 73. N. Preuss. A.-L. III. 8 306—10. - D«>atsche Orafenh. ö*T 6e«(enw II. 8. 68—60. Freiherr v. Ledebur, II. 8. 54. Geoeal. Tascheab d. grafl. Ilia»er, 1^64. 8. 508 n. 9. uod hlstor. Handbuch xu Dereaelben, 8. 540. Siebmacher, II. 114: *. Wllich, Rheiul&ndisch. r. Mediny, III. 8. 769—72: v. Wylich und Wylich u. Lot- ton, Freih. u. Grafen, - Suppl. zu 8lebm. W. B I. 7: Gr. ▼. L. W.B. der Preuss. Mo- •irfh. I. 68: Gr. v. L.

Lot« T. Stembanm. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1794 far Franz Lotz, k. k. Bancal-Wassermauth-Einnehmer, mit dem Prädicate : v. Sternbaum.

Megerle 9. Mühlf^ld, 8. 292.

^ Lotsbeck, Lotzbeck auf Weyhem, Freiherren. Freihermstand

des Kgr. Bayern. Diplom vom 3. Jan. 1815 für Carl Ludwig Lotzbeck den Aelteren , Grosshändler und Gutsbesitzer zu Lahr im Grossh. Ba- den und Anerkennungs- und Bestätigungsdiplom des der Familie ver- liehenen bayerischen Freiherrnstandes von Grossh. Badischer Seite vom 29. Mai 1815. Ein aus Weissenburg im Nordgau Bayerns stam- mendes Geschlecht, welches zu den alten Stadt -Familien gehörte und

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dessen Sprossen wie in Weissenburg , so anch in dem benachbarten Hochstifte und Capitel Eichstaedt Aemter und Ehrenstellen bekleidete.

Sebastian Lotzbeck , im Rathe zu Weissenburg gesessen , erhielt deroh kaiserl. Wappenbrief von 1559 mit dem ehrbaren Geschlechte der Weisshaupten ein gemeinsames Wappen. Von den Nachkom- men siedelte Christian Samuel Lotzbeck 1706 nach Baden über, von wo sein Urenkel, Freiherr Carl Ludwig, s. oben, nach Bayern zurück- kehrte, daselbst aus den Rittergütern Weyhem, Eisolzried, Nanhofen, Hard etc. ein Familien-Fideicommiss stiftete und die erbliche Reichs- ratiis- Würde des Kgr. Bayern erlangte. Derselbe, geb. 1754, badischer Grundherr auf Ottenweiher etc., starb 1826 und ihm folgte sein älterer Sohn: aus der Ehe mit Elisabeth Willig Freih. Carl Ludwig IT., geb. 1786, badischer Grundherr auf Ottenweiher, k. bayer. Kämm., erblicher Beichsrath bis 1848, wo er zu Gunsten seines älteren Sohnes freiwillig auf diese Würde Verzicht leistete, verm. in erster Ehe mit Henriette Sautier, gest. 1841 und in zweiter mit Antonie Hill, geb. 1819. Aus der ersten Ehe stammen zwei Töchter: Freiin Mathilde, verw. Freifrau y. Weiden, geb. 1814 und Freiin Ida, verm. Baronin de Bourgoing, geb. 1817 und ein Sohn: Freih. Alfred, geb. 1819, k. bayer. Kämm. und (durch Verzichtieistung des Vaters) erbl. Beichsrath der Krone Bayern, verm. mit Henriette de Hallet, gest. 1853, aus welcher Ehe eine Tochter, Laura, geb. 1852, entspross. Aus der zweiten Ehe des Freiherrn Carl Ludwig n. stammt ein Sohn: Freih. Eugen, geb. 1845.

Von den Geschwistern des Freih. Carl Ludwig II. vermählte sich Freiin Octavie, geb. 1811, 1829 mit Carl Freih. v. Botberg, grossh. bad. Generalmajor a. D. u. Freih. Ferdinand, geb. 1792, k. bayerisch. und grossh. bad. Kammerh., in erster Ehe mit Luise Freiin v. Ober- kirch, gest. 1828 und in zweiter mit Stephanie Freiin v. Fahnenberg, gest. 1839, aus welcher letzteren Ehe eine Tochter entspross: Freiin Caecilie, geb. 1830, verm. 1847 mit Christian Freih. Gayling v. Alt- heim, k. k. Kämm., Wittwe seit 1859.

r. Lang, 8. 181. Ctut, Adelsb. d. Oro«)th. B«dfii, Abth, 2. Geneal. Taschenb. der fr«ih. Hitiser, 1856. 8. 414-16. n. 1864. 8. 4^6 iiud 86. ~ W.-B. d. Kgr. Bayern. III. 54 u. 9. Wötek^rn, Abth. 8. 8. 150— &2. ». Brfntr, bayer. Adel, Tab. 45 u. 8. 46. Knetchke, I. 8. 281 0. 8).

Loucey , Grafen. Französisches Grafengeschlecht, aus welchem Peter Franz Gr. v. Loucey 1784 in die k. preuss. Armee trat. Der- selbe wurde 1804 Msgor im Husaren - Regimente v. Pletz, war 1815 Commandant des Hauptquartiers u. Ober-Kriegs-Polizei-Director, wurde 1818 als Generalmajor pensionirt und lebte später in Schlesien.

N. Pr. A.-L. HI. 8. 810. Freih. v. ledebur, II. 8. hi.

Low (in Silber drei, 2 u. 1, grüne Blätter u. auf dem Helme zwi- schen zwei, einen offenen Kranz bildenden, grünen Zweigen ein grünes Blatt). Ein in der zweiten Hälfte des 18. u. in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrh. in Kur- und im Kgr. Sachsen yorgekommenes Adelsge- schlecht, aus welchem Wilhelm v. Low 1795 Generalmajor der Infan- terie und General-Inspector der Infanterie wurde. Derselbe war später Chef eines Infieuiterie-Regiments. lieber seine Abstammung sind genaue Nachrichten nicht au&ufinden.

HaadtohrlfUk Noliiu

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Lowe]. Adelsstand dos Kj<r. Bayern. Diplom vom 25. Apr. 1817 für Johann Georg Lowel, Rechts-Candidaten, im Mainkreise lebend.

9. Lang, 8uppl. 8. 121 : v. I,oweI. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 97: v. Lowel.

Lowtzow, Lowzow. Altes, meklenburg. Adelsgeschlecht, welche^ auch Loutzow, Lauzow und Louzow geschrieben wurde u. aus welchem Hans Lntzove bereits 1888 urkundlich vorkommt. Dasselbe unter- schrieb 1523 die Union der mcklcnburgischen Ritterschaft und wurde zu Rensow, Bftt^ien , LlUken , Lowetzow etc. gesessen. Sprossen des Geschlechts, welches auch nadi Dänemark gekommen war, standen auch in der k. preuss. Armee. Peter v. Lowtzow war 1787 Stabs - Capitain im Regim. Markgr. zu Hessen - Cassel und der Bruder desselben , Frie- drich v. L., nahm 1784 als Rittmeister im Husaren - Regimente t. Bel- ling den Abschied. Der alte Stamm hat in Meklenburg fortgeblüht und in neuer Zeit standen demselben noch die Güter Rensow , Klaber etc. zu.

9. PHItbtter, Nr. 87. v. Sehr. K.-M , S. 1627. Vers. d. in Mekleub. aorir. Faml- Üeu, Schwerlu, 1776. 8. 4. Lexicon over ad«l. Famil. i Danmnrk , 1. 8. S41 und Tab. Nr. 104. Frei/f. 9. d. Ktfuebeck, S. 196. - Freih. ». Ledebur, II. 8, 57. SUbmachmr, V. 154 : ▼. LonUou. Meklenl.. - r. Wettphalen, Ifonum. ined. IV. Tab. 19. Nr. 61. ~ «.Jf«- dimg. I. 8. 347. Meklenb. W.-B. Tab. 32. Nr. 117 und 8. 3 and 27. v. Hefntr, haaDOY. Adel. Tab. 21.

Loy, Freiherren. Erbl.-österr. Freihermstand. Diplom von 1806 ftlr Matthias v. Loy, k. k. Rittmeister im Dragoner-Regimente Erzher- zog Johann. Eine adelige Familie v. Loy führt das Prädicat: Edle ▼. Leichcnfeld und aus derselben war in neuer Zeit Joseph Loy Edler ▼. Leichenfeld Platz-Hauptmann 1 . Cl. zu Mantua.

Magerte 9. ßfüht/rldf Erg.-Hrf. 8. 76. Milit.-Achemat. des 5sterr. Kalterthums.

Loysi, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 16. Juli 1 647 fftr Johann Anton Loysi.

9. Hellbach. II. .s. Vi.

Lnbath. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 13. Januar 1716 für Johann Lubath, k. preuss. Oberlieutenant im Regimente Graf v. Wartensleben. Der Sohn desselben, Carl Acmil v. L., trat 1727 in die Armee und starb 1762 als Oberstlieutenant und der Sohn des Letz- teren. Friedrich Wilhelm v. L., 1806 Major im Regimente v. Rüchel, wurde 1810 als Oberstlieutenant pensionirt.

r. HfUbaek. II. S. 72. N. Pr. A.-L. I. S. 38 und III. 8. ,310 ». II. - FretA. r. Lt- dffiur. II. «. 57. W.-B. der Pr. Monarch. III. 90.

Luben y. WuliTen, Lnben v. Wolffen, auch Freiherren. Ein in

der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. in Kur -Brandenburg und in der ersten Hälfte des 19. Jahrh. im Kgr. Preussen und in Kur- Sachsen vorgekommenes und dann ausgegangenes Adelsgeschlecht, Der kur- brandenb. Geh. Kainmen-atb Luben v. Wulffen machte sich unter dem Könige Friedrich I. von Preussen durch die Einführung der Erbpachte bekannt, wurde geadelt, doch ist Nflheres über das Diplom nicht aufzu- finden und starb 1725. Der Sohn desselben. Friedrich Casimir L. v.W., k. poln. und kursächs. Hofrath, starb 5. Apr. 1727 und Sophie Luise Charlotte v. Haugwitz, geb. Freiin Luben v.Wolifen, 1742 zu Chemnitz.

Freiherr c. Ledebur, II. s. hl. - r. M^-ding, III. S. 411 : Freih. L. v. W.

Lubienski, Grafen. Grafen stand des Kgr. Preussen. Diplom vom

4*'

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15. Juni 1798 für Felix Wladislaus v. Lubienski, k. prenss. Eammer- herrn, Starost von Nakel etc. Altes, polnisches, zu dem bekannten Stamme Pomian zählendes Adelsgeschlecht , aus welchem in der Mitte des 18-. Jahrh. Florian v. Lubienski, gest. 1760, Wojwode von Posen, xa hohem Ansehen gelangte. Ein Enkel desselben war der genannte Graf Felix Wladislaus , bei dessen Erhebung in den Grafenstand das Stammwappen : (in Gold ein vorwärts gekehrter, schwarzer BdiTelskopf, welcher von dem rechten Hom nach unten mit einem blanken Schwerte durchbohrt ist) mit den Wappen der verwandten Stämme Jnnosza (Bie- linski), Sangtiszko und Szembeck vermehrt wurde. Derselbe, gest. 1842 als k. poln. Staatsminister a. D., hintcrliess aus der Ehe mit Thecla V. Bielinska, einer Tochter des polnischen Kron-Grossschreibers Peter V. Bielinski und der Fürstin Christine Sanguszko, zehn Kinder: drei Töchter und sieben Söhne, die Grafen : Franz, Thomas, Peter, Johann, Heinrich, Thaddaeus und Joseph. Graf Franz v. Lubnia-Lubi^nski, in erster Ehe mit einer v. Milkowska und in zweiter mit Pauline Grf. V. Potocka vermählt , hinterliess aus der ersten Ehe einen Sohn , Graf Casimir, verm. mit Maria Grf. v. Krasinska und aus der zweiten eben- falls einen Sohn, Gr. Severin, verm. mit einer Grf. v. Jezierska. Gr. Thomas, k. poln. Greneral a. D. und Senator -Castellan des Kgr. Polen, vermählte sich mit Gonstantia Grf. v. Ossolinska, aus welcher Ehe Graf Leon entspross. Gr. Peter, Präsident des k. poln. Credit- Vereins, wurde in der Ehe mit Barbara v. Szymanowska 'Vater dreier Söhne, der Grafen: Felix, verm. mit einer v. Dzierzbicka, Eustachins u. Paul. Graf Johann vermählte sich mit Anna v. Klicka, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten, die Grafen Stanislaus und Wladislaus. Graf Hein- rich, k. poln. Staatsrath und Vice-Präsident der polnischen Bank, hatte aus der Ehe mit Irene Grf. Potocka vier Söhne, die Grafen: Eduard, Thomas, Constantin n. Julius. Gr. Thaddaeus wurde Prälat des päpstl. Stuhls u. Gr. Joseph, Herr auf Pudliszki, General-Landschaftsrath a.D., vermählte sich mit Josepha v. Pruska. Unter den in der Provinz Posen Begüterten wurde 1857 aufgeführt: Julius Gr. Lubienski auf Slakowo im Kr. Kröben. Aus dem nicht gräflichen Zweige, aus welchem Michael v. Lubienski, Herr auf (iozow, ehemaliger Justiz-Minister im Kgr. Polen, 1796 k. preuss. Kammerherr wurde, war Anton v. L. 1832 Herr auf Wiewierzyn im Kr. Mogilno und Joseph v. L. 1837 Herr auf Budziszewo im Kr. Obornik. Später, 1857, wurde als begütert aufge- führt: Stanislaus v. L. auf Pozrzanowo im Kr. Obornik, Boguslav v. L. auf Kiaczyn im Kreise Samter und Anton v. Lubienski auf Wiewierzyn, 8. oben.

f. HeUbaek, II. 8. 73. N. Pr. A.-L. III. S. 5 a. 8. 311. DenUche Orafenh. d. Oe- nnw. II. 8, 60 a. 61. Freihtrr v. Ledebur^ II. 8. 57. Geneal. Tasrhenb. der griflich. Rioaer. 1964 anter Bernfnng auf 1RN7 8. 471 und histor. Handbuch zu demselben, 8. 542. Rauer, Adrcssb. I8.S7. 8. 136. - W.-B. d. preusi». Monarch. I. 69.

Lnbnan v. Lilienklaa. Ein in Ostpreussen zu Borchersdorf im Kr. Pr. Eylau , zu Rothgörken im Kr. Friedland , zu Weissenstein im Kr. Königsberg etc. begütert gewordenes Adelsgeschlecht.

Freih. 9. Ledtbur, Ol. 8. .HO».

^ Lnbowski. Ein im 17. Jahrh. zu dem schlesischenAdel zählendes

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Geschlecht, welches im Teschenschen zu Dombrowka, Sackrau u.Widow gesessen war.

Sinapitu, I. 8. 619 und II. 8. 798. - Frdh. v. Ledebur, II. R. 5B. Siebmaeher , I. 71 Die Lühowsker, Schlesisch.

Lnbrecht Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1745 fQr Johann Cbristx>ph v. Lubrecht, k. k. Cavallerie-Lieutenant. Christian Lud- wig Lubrecht war 1730 Rittmeister im k. preuss. Regim. v. Egel. Mo- ritz Johann v. L., Rittmeister, war 1774 in Pommern Herr auf Bütow and Ziegelwerder unweit Naugard. Das Geschlecht erwarb später noch andere Güter in Pommern und ist mit dem Kreis-Deputirten Carl Leo- pold Theodor v. Lubrecht, einem Sohne des genannten Johann Christoph Ritter v. Lubrecht Herrn auf Glashagen und Langenha- gen unweit Saatzig, Steinhöffel bei Naugard etc. 29. Novemb. 1803 er- loschen.

Megerte 9. Mühlfeld, KrR.-Bd. 8. !73. - N. Pr. A. L. V. P. SIT. Freiherr 9. Lede- tar. II. 8. 58.

LJiucadoii. Ein aus der Schweiz stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem Ludwig Friedrich v. Lucadon, geb. 1741, in die k. pr. Armee trat und zum Obersten und Commandanten der Festung Colberg stieg. Derselbe wurde, nachdem er in diesem Commando im Winter 1806—7 ▼on dem damaligen Major v. Gneisenau abgelöst worden war, 1807 als Cleneralmajor pensionirt u. starb 1812. Der Sohn desselben, Franz Jobann Paul v. Lucadon, wurde 1835 Generalmajor u. später General- fientenant

N. Pr. A.-L. III. 8. Sit. Freih. 9. Ledebwr, U. 8. 58 nnd HI. 8. 304.

Lncam, Ritter und Edle. Reichsrittertand. Diplom von 1749 für August Zacharias Ferdinand Lucam, k. k. Reichshofhiths- Agenten, mit dem Prädicate: Edler v.

Megerle t. Mühlfeld, Brg.Bd. 8 173. - 8uppl. su 8iebro. W.-B. IX. 90.

^ , Lneantschitz v. Hertenfels. Ein früher zu dem Adel im Herzog- tbume Krain zählendes Geschlecht, dessen Stammreihe Seifert mit Lu- cas Lneantschitz, welcher um 1471 sicJi gegen die Türken an der cro- atischen Gränze tapfer verhielt, beginnt. Der Enkel desselben, Petrus L., wurde nach langen Kriegsdiensten 1555 Amtmann zu Stain u. kaufte Eisen-Bergwerke und andere Güter in Ober - Krain , welche die Nach- kommen noch besessen. Sein Sohn Gregor war anfangs Kriegs - Com- niasar des K. Ferdinand U. u. setzte später den Stamm fort. Ein En- kel des Letzteren, Gabriel Lneantschitz zu Alten-Lack nahm zuerst den Beinamen: v. Hertenfels an. Derselbe, gest. 1683 als kaiserl. Rath, Comes Palatinus, der Landes - u. Hof-Rechte im Herz. Krain Beisitzer Bnd Landschreiber, hinterliess einen Sohn, Johann Gotthard Lucant- lehitz V. Hertenfels, Herrn zu Alten- und Klein -Lack, kaiserl. Rath, Yicedom des Herz. Krain, wie auch der Landes- und Hof -Rechte Bei- sitzer, welcher den Stamm durch einige Söhne, über welche nähere Nachrichten fehlen, fortsetzte.

SeiferU AhnenUfel, Bd. I. ~ Oauhe , I. 8. l.'TS. Zedier, XVIII. 8. 6S9.

' Lncamifl, Lucanas v. Rauschenberg. Adelsstand desKgr. Preus-

len. Diplom vom 15. Oct 1786 far Johann Simon Lucanus, k. preuss.

Rath bei der Oberamts-Regiernng u. bei dem Consistoritim zu Glogau, mit dem Prädicate : v. Rauschenberg.

V. Hellhaeh, Ü. 8. 73. - N. Pr. A.-L IFT 8. 2 und 311. - Freih. v. Ledebur, 11.8.58. W.-B. d. Preus». Monarch. 111. 90. Km'schk«, IV. 8. 269 und 70.

Lnchaw, Grafen. Altes, lüneburgisches Grafengeschlecht, welches schon 1151 mit dem Grafen Burkhart Luchaw ausstarb, worauf die Schwäger desselben, die Grafen v. Oldenburg und Hallermund, die Be- sitzungen des Stammes erhielten.

tioppenrod, 8. 56 und 57.

Lucchesini, Grafen (in Blau ein rechtsgewendeter, goldener Löwe). Altes Patriciergeschlecht in Lucca, aus welchem Girolaroo Marquis V. Lucchesini, geb. 1752 und gest. 1825, zuerst nach Preussen kam, u. 1780 k. preuss. Kammerherr und später mit Gesandtschaften an meh- rere Höfe betraut wurde. - Haupt der Familie ist: Franz Marquis v. Luc- chesini, k. preuss. Karamerherr, w. Geh. Rath und Hofmarschall Sr. K. H. des Prinzen Carl v. Preussen. Von demselben stammen, neben zwei Töchtern, Grf. Mathilde und Grf. Gaecilie, verm. 1863 mit Clemens Grafen v. Westphalen zu Fürstenberg, zwei Söhne : Gr. Hugo, k. preuss. Lieutenant im Öuirassier-Reg. Nr. 6 und Gr. Franz, k. preuss. Lieute- nant a. D.

Freih. v. Led*bur, U. 8. 58 und III. S. 304. Geneal. Taacbenb. der gr&dich. Hiuter, lft64. 8. &09 and 510.

Luchs y. Lnchsheim. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793 für Joseph Johann Luchs, k. k. Hauptmann im Infant. -Regimente Freih. v. Schröder, mit dem Prädicate: v. Luchsheim.

Mtgfrle v. Muhtfeld, Erg.. -Bd. 8. S65.

Luchs y. Lnchsenfeld, Ritter und Edle. Erbl. - österr. Ritter- stand. Diplom von 1755 für Johann Paul Luchs v. Luchsenfeid, k. k. Hofrath und Johann Horatius L. v. L. , k. k. Hofkriegsbuchhaltungs- rechnungsrath, mit dem Prädicate: Edler v.

iitgtrl« V. Mühlfeld, 8. 128.

Lnchsenstein, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1734 für Anton Franz v. Luchsenstein.

V. Hellbach, n. .<». 73.

Luck , Lücke (in Roth ein silbernes, rechtes Büffelshom und die linke Stange eines silbernen Hirschgeweihes neben einander gestellt). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht nach den gewöhnlichen Angaben polnischer Herkunft; und zu dem Stamme Rogala gehörig, nach Alber- tus Kranz aber von einem Grafen zu Dittmarsen stammend, welches in Schlesien und im Brandenburgischen vom 16. Jahrb. an ansehnlich be- gütert wurde und sich namentlich in Schlesien aus den Häusern Mechau, Salisch, Merzdorf u. Klein -Kloden weit ausbreitete. Das Haus Mechau trieb besonders mehrere Zweige , welche zu Witten, Mötschen. Gucke- litz, Paulwitz , Mlietsch, Zweckfronze, Gr. Tschuder etc. ansässig wur- den, auch entstanden in den Marken die Häuser Plan bei Crossen, Kriewen in der Uckermark etc. In neuer Zeit machte sich die Familie auch in Pommern und im Posenschen begütert. In Schlesien kommt der Name des GeseUechts schon zu Ende des 13. Jahrh. vor, wo ein

'K- 37 W

Ritter Lacke Gflnstling des Herzogs Conrad zu Glogan war und die Familie in der Umgegend des Klostere Trebnitz sass; Opetzke oder Opitz Luck erwarb 1337 das Gut Peterwitz bei Trebnitz; Peter v. L. war 1402 Landeshauptmann des guhrauischen Kreises und dieselbe Wttrde bekleidete 1588 Johann v. L. auf Klein- Kloden ; Caspar v. L. war 1607 Rath und Hauptmann des Klosters Trebnitz; Maria v. L., Aebtissin zn Trebnitz, verliess 1610 das Kloster und nahm die luthe^ rieche Lehre Mi; 1618 wird Wilhelm v. L. u. Witten auf Paulsdorf als Hauptmann des fürstlich. Stifts Trebnitz genannt; Heinrich v. L. auf Mlietsch war 1656 Landes-A ehester des Fürst entbums Liegnitz u. ein anderer Heinrich v. L. 1685 im wohlauischen Fürstenthume; Hans Cairistoph V. L. auf Klein Klöden starb 1714 als des glogauischen Fttr- stenthams Landesältester u. Landrichter des guhrauischen Kreises etc. In Pommern sass das Geschlecht 1798 zu Neetzow u. 1803 auch zu Gramzow, beide Güter unweit Anclam, 1809 zu Schwetzkow im Kreise Stolpe und 1847 und später zu Borrentin im Kr. Demmin u. war auch im Posenschen im Kr. Fraustadt zu Dembowalenka und Geiersdorf an- sässig geworden. Zahhreiche Glieder der Familie standen in der k. preuss. Armee. Christoph Georg v. Luck, im Crossenschen geboren, wurde 1754 Oberst und Chef des erledigten v. THopitalschen Garnison- bataülons, nahm 1757 den Abschied und starb 1766; Caspar Fabian Gottlieb V. L. a. d. H. Topper ein Sohn des Friedrich Wilhelm v.L. aus der Ehe mit Ursula Beata v. Knobeisdorf Generalmajor u. Chef eines Füselierregiments, Amtshauptmann zu Ruppin etc., vermählt mit Emestine v. Luck, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten , wurde 1780 pensionirt und starb einige Jahre nachher; ein v. li., k. preuss. GeaeraUmgor a.D., früher Oberst im Dragoner - Regim. v. Prittwitz, starb um 1832; 1837 lebte in Berlin der Generallieut. u. General-In- specteur desMilitair-ünterrichts-u. Erziehungswesen v.IiUcketc. Von neueren Sprossen des Geschlechts war nächstdem Adam Sigismund Ernst T. Lacke 1806 Herr auf Bansau und Kreisdeputirter und Marschcom- missMiits des glogauer Kreises und 1857 wurden als im Kgr. Preussen begütert aufgeführt; August v. Luck, Herr auf Borrenthin im Kr. Dem- min, die verw. Frau v. Luck auf Alt-Strunz im Kr. Glogau und Arthur Alexander Sigismund Benjamin v. Lücke , Herr auf Ulbersdorf im Kr. Fraostadt.

Smapiui, I. 8. 619-23 and II. 8. 79.1 und ff. - Oauh« , \. 8. 1273 n. 74. - Freiherr : JCrokne, II. 8. 990— i)5. N. Pr. A.-L. III. S. 312 und 18. - Früh, p. Lfdebur , II. 8. S8 und 59 and IIT. 8 IW*. Siebmachtfr, l. 69 : v. Lacke, Schlesisch. - 9. Mtding, \\, 8. aS2 nnd &3. Sehletiscbe«) W.-B. Nr. 387.

Luck, Lücken (in Silber der Kopf und Hals eines rechtssehenden, schwarzen Adlers). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 22. Juni 1707 für Daniel Luck, königlichen Kammerdiener. Derselbe wurde später Hofrath und Geh. Kämmerer Kcinig Friedrichs I. Die Familie wurde in der Uckermark begütert und sass 1709 u.noch 1750 ZD Griewen und 1752 zu Zützen unweit Angermünde.

». ffeUback, II. 8. 73 and 74. - N. l*r. A.-L I. 8. 87, III. 8. 313 nnd V. 8. 317. iWM. ß. L^debur, IL 8. A9. W.-K. d. Prenss. Monareh , ID. 96.

Luck« Lnck y. Bog:ii8]awitz (in Gold zwischen zwei schrägrech- tea, roiheii Balken ein nach oben laufender Luchs). jBn au9 einer au-

I.^E

gesehenen Bfirgerfamilie in Oels stammendes, Mher zu dem schlesischen Adel gehörendes Geschlecht, welches in der zweiten Hälfte des 1 7. Jahrh. den böhmischen Adelsstand mit dem Prädicate : v. Boguslawitz, einem Sitze im Breslauischen , erhalten hatte. Nach einem Epitaphium zu Friedland in Böhmen starb 1599 ,, Magdalena Weintritin in Palwitz" als Braut des Caspar Luck v. Boguslawitz , Doctor beider Rechte. Letzterer, welcher auch unter dem Namen : Caspar v. L. auf Uslowitz vorkommt, lebte zu Prag als kaiserlicher Rath und starb 1655. £in Sohn desselben, Johann Lorenz v. L., k. schwed. Oberstlieutenant, be- sass das Gut Waldau bei Bernburg. Die Familie hatte noch 1700 im Breslauischen die Güter Boguslawitz, Kammelwitz u. Sirdenig inne. Ein anscheinend um diese Zeit gestochenes , die Farben des Wap- pens angebendes Petschaft, während ein anderes, kleineres aus früherer Zeit diese nicht angiebt, trägt die Buchstaben : G. S. Y . L.

SinapiM, I. 8. 623. Oauhe, I. 8 1274. Zedier, XVIII. 8. 7S8. N. Pr. A.-L. III. 8. 812 Freih. v. Ledehur, II. 3. 9 und IIT. 8. 306. ^ o. Meding, H. 8. 353.

Lucka (in Blau drei aus dem Boden des Schildes an Stengeln neben einander hervorkommende Rosen , über welchen ein gestürzter Mond und über demselben ein Stern schwebt). Ein früher zu dem meklenburgischen Adel gehörendes Geschlecht , dessen Stammvater Jo- hann Richter, Licentiat der Rechte, war, welcher sich in Meklenburg ansässig machte und den Reichsadel mit dem Namen : v. Lucka erhielt. Der Enkel desselben, Adam v. Lucka, starb vor 1610 und war der Letzte des Stammes.

0. Meding, I. 8. 347 and 48.

Lnckner, Grafen. Dänischer Grafenstand. Diplom vom 31. März 1784 für Nicolaus Baron v.Luckner, k. französ. Generallieutenant und Grundbesitzer in Holstein. Derselbe, geb. 1722 zu Campen in Bayern und als General und Marschall von Frankreich 4. Januar 1794 in Folge der Revolutionsstürme, als Opfer gefallen unter der Guillotine, trat jung in k. preuss. Dienste, wurde schon 1759 Husarenoberst, hatte sich na- mentlich 1757 bei Rossbach ausgezeichnet und überfiel, als Parteigän- ger sehr bekannt, 24. Mai 1760 als Commandeur eines leichten Corps von Infanterie und Cavalerie ganz unerwartet die Franzosen bei Butz- bach und schlug dieselben entscheidend. Nach dem Frieden vmrden ihm viele sehr vortheilhafte Anerbietungen gemacht, von welchen er die als Generallieutenant in der k. franz. Armee annahm. Nachdem er in Holstein bedeutende Besitzungen an sich gebracht, erlangte er als „Ni- colaus Baron v. Luckner, aus deutscher Familie stammend'' 22. April 1778, mit dem dänischen Incolate, die Aufnahme unter den dänischen Adel und später, wie angegeben, den dänischen Grafenstand. Graf Ni- colaus, welcher in Holstein 1763 die Fidei-Commissstiftungen zu Blu- mendorff und Schulenburg und 1783 zu Depenau und Löhndorff fi\r seine Nachkommen gemacht, hatte, so viel bekannt ist, zwei Söhne, die Grafen Nicolaus II. u. Ferdinand I. Graf Nicolaus H. , k. dän. Geh. Conferenzrath, vermählte sich mit Adamine Grf. v. Wedell-Wedellburg und aus dieser Ehe entspross Graf Ferdinand H., gest. 1837 , verm. in erster Ehe mitJ|athilde Grf. v. Stolberg, gest. 1830 und in zweiter

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mit Sophie de Chanfpi^. Aas der ersten Ehe stammt das jetzige^ Haupt der Familie: Graf Nicoiaus III., geb. 1820, Erbherr auf Schulenburg,- Yormaliger Premierlieut. u. Acyatant der schleswig-holsteinschenCaval- lerie-Brigade, verm. 1847 mit Bianca Grf. v. Baudissin, geb. 1827, aus welcher Ehe neben vier Töchtern, ein Sohn, Ferdinand HI., geb. 1854, lebt. Der Brader des Gr. Nicolaus ÜI, ist: Gr. Alexander, geb. 1830, gewesener Premierlieutenant im schlesw.-holst. 6. Inf.-Bataill., vermählt in erster Ehe mit Charlotte v. Moltke, gest. 1853 und in z^^eiter 1856 mjt Adelgunde Tutein, geb. 1835, aus welcher Ehe, neben einer Toch- ter, ein Sohn, Peter, geb. 1858, entspross. Der Halbbruder der Grafen Nicolaus in. und Alexander aus des Vaters, des Gr. Ferdinand ü., zweiter Ehe: Graf Heinrich, geb. 1833, vermählte sich 1857mitBlanda Grf. V. Holmer, geb. 1829. aus welcher Ehe , neben drei Töchtern, zwei Söhne leben: Nicolaus lY., geb. 1859 und Edgar, geb. 1863. Vom Grafen Ferdinand, Herrn auf Deppenau zweitem Sohne des Grafen Nicolaus I. s. oben , k. dän. Gesandten im Haag , stammen ans der Ehe mit Hedwig v.Brömsen zwei Söhne. Graf Adam, geb. 1803, Herr der ostpreuss. Gflter Neuhausen, Elein-Heide, Schmeckenkrug u. Trausitten im Kr. Königsberg, verm. 1827 mit MoUy Meyer , aus wel- cher Ehe zwei vermählte Töchter entsprossten und Graf Wilhelm, geb. 1805, k. dän. Kammerh. und Ho^ägermeister, verm. mit Minna Gräfin V. Reichenbach-Lessonitz, gest. 1858, aus welcher Ehe zwei Söhne stammen: Graf Alfred, geb. 1838, verm. 1862 mit Elisabeth Hoeck u. Graf Felix, geb. 1849.

Lexie. over adel. Famil. i Daamark, I. 8. 341. Deutsche Qrafenh. der Qeg^tiw. IT. 0. 6S Qod 63. Freih. 9. Ltdebw, U. 8. 6'i und 63 n. III. 8. 806. Oeneal. Tascbenb. d. grifl. Hids«r, 1859. 8. 510—13.1864, 8. 510 uud 511 u. biator. ilandb. cn demselbeo, 8. 542. 8«hlMlseh. W.B. III. Mr. 178.

Luckowien. Altes , ursprünglich mark-brandenburgisches Adels- geschlecht, in alten Urkunden Lockowien , Luckoween , Luckowien und Lukkowenn geschrieben, welches schon 1500 zu Gross-Schauen unweit Teltow sass und ans diesem Sitze gegen Ende des 16. Jahrb. sich nach Kur-Sachsen wendete. Zu Knauths Zeiten (1692) hatte die Familie im Meissenschen die Güter Miltitz, Döbernitz, Roitsch etc. in meissnischer und delitzscher Pflege inne und sollte früher auch Gallschütz, Rausslitz, Ottenbach, Ilckendorf etc. besessen haben, doch waren dieseGüter noch 1700 in der Hand der. Familie, welcher auch noch 1717 Hohen -Roda unweit Delitzsch zustand. Gauhe (1740) sagt, dass das Geschlecht Schloss u. Rittergut Goerlsdorff bei Luckau besitze, was nur vom weib- lichen Stamme gelten konnte. Den obengenannten Sitz Gross- Schanen besass um die Mitte des 16. Jahrb. Hans Heinrich v. Lucko- wien, von welchem Georg I., gest. 1595, entspross, welcher, früher k. französ. Rittmeister, sich später in das Meissnische begab und Döber- nitz kaufte. Von dem zweiten Sohne desselben, Georg IL, gest. 1624, Herrn auf Doebemitz und Miltitz, kursächs. Rathe und Hofineister und Amts - Hauptmann zu Rochlitz, stammte Heinrich Adam und von den drei Söhnen desselben, Cornei, Georg Heinrich und Nico! Ernst, war der mittlere, Georg Heinrich, Herr auf Göhlitzscli, Rausslitz uud Otten- bach, zuerst der Prinzen von Sachsen-Merseburg Hofmeister, dann

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'<: knrsächs. Appollationsrath, ftirstl. sachs.-merseburg. Oeh.-Bath and ■%■ Eamnier-Dircctor und zuletzt, seit 1690, fttrstl. anhält. Geh.-Rath aso Zerbst. Derselbe war zweimal vermählt, starb aber 1700 ohne Ktch- kommen. Nicol Ernst, jüngerer Sohn Heinrich Abraham*8, hatte nnr zwei Töchter, von denen Johanna Sibylla sich mit Friedrich Ghristiaii V. Heynitz vermählte. Hans Abraham's älterer Sohn, Ck)mel v. L., Herr auf Goerlsdorff, Döbemitjs u. Hohen-Roda, kursächs: Oberstener^ Einnehmer und Landeshauptmann in der Niederlansitz , war mit Maria Sibylla v. Miltitz vermählt, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, von denen die eine jung starb und die andere, Anna Juliane, gest. 1708, zuerst mit Christoph llaubold v. Houwald und später mit Johann D»- vid V. Koseritz vermählt war, ein Sohn, Georg Dietrich, stammte, wel- cher schon 1694 auf der Universität Halle starb. So starb denn q»ft- ter, 1717, mit Gomel v. Luckowien der Stamm des alten Geschleehts aus.

SinapiNM, II. 8. 795. ~ Val. König, II. R. (;54-6l. - Oauke, I. 8. 1376 o. 76. - IM- Iff, XVIJI. 8. 743. - IVeinari, Vcrtiuch «iiii-r Literatur <1. sich«. Geschichte u. Suutakuille, 11. H. ÄSl. - Freiherr r. Lrdebi/r, II. 8. ft«. - Si^hmachtr, I. 163: v. Luckowln, M«Im. nl.%ch. Kn^nehke, IV. s. 270 u. 71.

^ Lndewig (Schild der Länge nach und in der linken Hallte quer-

getheilt; dreifeldrig. 1, rechts, in Blau ein Springbrunnen, dessen Becken golden ist und welcher oben, durch die Stärke des au&teigendmi und wieder in das Becken hinabfallenden Wassers, eine goldene Kugel hebt, oder, nach dem Wortlaute des Diploms mit derselben spielt ; 2, links oben , in Grün drei schräglinks über einander gelegte und zwar mit den unteren Tlieile nach rechts gekehrte, silberne, schon eingetunkt gewesene, doch die völlige Befiederung noch habende Schreibfedem von Schwanenkielen und 3, links unten, in Roth ein mit der Spitze in die Höhe gekehrter, ausgebrochener, goldener Triangel). Reichsadels- stand, im Kgr. Preussen anerkannt. Adelsdiplom vom 11. Apr. 1719 för D. Johann Peter Ludewig, k. preuss. Geh. Rath, o. o. Professor der Rechte au der Universität zu Halle etc. und Anerkennungsdiplom des verliehenen Adels vom 27. Apr. 1720 fttr Denselben. Der Empftnger dieser Diplome, zu seiner Zeit als Jurist sehr berühmt, starb als Kanz- ler der Unrversität Halle 6. Sept. 1743, ohne männliche Kachkommen zu hinterlassen.

N.Freus!..A. L. III. S. .H13 u. 814 Frfih. r. Lfdebur, II. 8. «0. - ». Dre^kaupt, 11. Tut). 28. Nr. 3. v. iltahnff. If. 8. .164— SG ; Angaben mich dem Diplome. W.B. d. Pr. Monarch. II T. V)n Knrnehke, IV. 8. ^71 und 72.

^ Lndewig, Lndv^ig (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau ein schrägrechts

gelegter, goldener kleestengel mit drei goldenen Blättern und 2 and 3 in Roth ein rechtsgekchrter, silberner Kranich, welcher in der erhobe- nen, rechten Kralle einen goldenen Stein hält). Reichsadelsstand. Di- plom vom 18. Juli 1791 ftlr Andreas Ludewig, Amtsverwaltcr u. Henu der oberlausitzischen Güter Döbra, Liebegast, Lieske, Milstrich, Ossling u. Schlauroth. Die Familie war 1830 auch zu Skaske und Trade begü- tert und sass noch 1846 zu Schlauroth unweit Görlitz. Zu derselben gehörte in letzterer Zeit der im 6. Landwehr-Regimente stehende Haupt- mann V. Ludwig.

N. Pr. A.-L. ni. 8. 314. Frtih. t. Ledebur, II. S. 61. ~ Dornt, Allgem. W.-B. II. 8. 96 und Nr. VU. - Xnttekke, I. R. 289.

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Ludewig, Ludwig, Romanus v. Lndewig. Schlesisches, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts iro Glogauischen begütertes Adels- geschlecht, zu welchem Romanus v. Ludewig gehört«. Derselbe, zu seiner Zeit als Dichter bekannt u. kaiserl. gekrönter Poet, lebte noch 1696.

Sinapim, U. 8. 795. N. Pr. A.-L. III. S. 314. - Fr^ih^rt ». Ledebur, H. 8. 60.

Lüdinghausen, Freiherren, s. Wolff, Lttdinghausen, ge- nannt Wolff, Freiherren.

Ludolf, Ludolph, Ludolph, genannt Lentholf, auch Grafen (in Roth ein schrägrechter, goldener Balken, unten und oben begleitet je ?on einem Kleeblatte an langem Stiele, welches bald schrägrcchts ge- legt, bald aufrecht gestellt ist). Ein in der zweiten Hälfte des 18. Jahr- hunderts nach den Supplementen zu Siebmachers Wappenbuche mit dem Namen : v. Ludolph, genannt Lentholf vorgekommenes, der Re- daction aber näher nicht bekanntes Adelsgeschlecht. Dasselbe hat den Grafenstand erhalten und Sprossen der gräflichen Familie standen und stehen in der k. k. Armee. Carl Graf Ludolf war 1857 Hauptmann 1. Q. im 8. Infant.-Regim. und Heinrich Graf Ludolf Hauptmann im 16. Inf.-Regimente. In grösseren Wappensammlungen kommt, dem . Stiebe nach aus neuer Zeit, ein Allianzwappen, links mit dem Wappen der freiherrl. Familie v. Closen, u. mit der Angabe vor, dass die Grafen V. Ludolf dem Rheinlande angehörten. Das geneal. Tascheub. d. gräfl. Hänser hat das Geschlecht noch nicht erwähnt

Handschriftl. NotU. Milit.-RcbematUm. d. osterr. Kaiiierth. Suppl. xu Si<>bin. W.-B. I. 28: Ludolph, genannt Lentholf.

Ludolphshausen. Altes, niedersächsisches Adelsgeschlecht, aus welchem schon 1009 Rudolph v. Ludolphshausen in Grubenhagenschen Urkunden vorkommt. Das Geschlecht, welches in der Nähe von Göt- tingen lebte, trug von den edlen Herren von Plcsse Ludolphshausen znm Afterlehn und blähte noch in die zweite Hälfte des 15. Jahrb. hinein, in welcher es 1459 mit Dieterich v. Ludolphshausen erlosch.

JV#i«r. Origiu. et Antiqoit. Pifssenses, 8. 3:i7. -- «. Mpding, III. 8. 412 ii. 13 n. 8. «^te.

Ludowig (in Silber drei, 2 n. 1, rothe Rosen). Reichsadelsstand. Diplom vom 27. März 1786 für Friedrich Lorenz Ludowig, k. gross- brit. und kur-braunschw.-lüneburg. zum Herzogthume Bremen verord- neten Landrath nud Bflrgermeister der Stadt Buxtehude, mit Bestil- tigODg des bisher geführten Wappens als adeliges Wappen. Die Er- hebung der Familie in den Adelsstand wurde in Hannover 25. Nov. 1786 amtlich bekannt gemacht. Von den Nachkommen stieg Wil- helm T. Ludowig in der k. hannov. Armee zum Generalmajor und Bri- gadier der 2. Infant. -Brigade. Weitere Nachkommen leben im Hanno- verschen.

Frmik. V. d. Kn€»9b*ck, H. 19<>. «. Meding, II. 8. 356 and 57 : nach ciu'>r Abschrifl den AdeUbriefes. Tprof, II. 8. 197. Snppl. »u 8iebni. W.-B. XI. 25: v. Ludwig. - W.-B. d. Kgr. Uannov. F. 4. u. 8. 10: v. Ludowieg. Kn«iehk€. fl. H. 28S. - v. He/n^r, bannov. Adel, Tab. 21.

Lndwig, Freiherren (Schild geviert : 1 u. 4 in Blau eine goldene Korngarbe nnd 2 u. 3 in Rotli eine silberne Lilie). FreiheiTnstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom 18. (28.) Mai 1837 für Gart Ferdi-

nand Heinrich v. Ludwig, Doctor der Medicin und Philosophie, Ritter etc. Derselbe, aus Sulz am Neckar gebürtig, Hess sich auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung nieder, von wo er 1837 besuchs- weise in sein Vaterland zurückkehrte, um das königl. Naturalien-Ga- binet in Stuttgart mit einer reichen Sammlung naturhistorischer Schfttze zu bereichem.

Adelsbuch des Kgr. WQitMmberg, K. 440. W.-B. des Kgr. WäUemberg, Nr. 136 uad 8. 38. Kne$ehU, U. 8. 383 and 84.

Ludwig (Schild geviert : 1 u. 4 in Roth drei aus einem Korne hervorwachsende, goldene Aehren u. 2 u. 3 in Blau drei, 1 u. 2, goldene Sterne). Reichsadelsstand, in Kur-Brandenburg anerkannt. Adelsdiplom vom 24. Apr. 1556 für Clemens Ludwig, später Amtshauptmann der Herrschaften Storkow und Beeskow; Adels -Emeuerungsdiplom vom 29. Aug. 1661 für Peter Ludwig einem Urenkel des Bruders des Clemens v. Ludwig kurbrandenb. neumärkischen Amts-Kammerrath und Bestätigungsdiplom vom 3. Sept. 1662 für den genannten Peter V. Ludwig. DieFamilie erwarb mehrere Güter im Brandenburgischen und sass auch 1700 in Schlesien zu Walddorf bei Sprottau. Im Bran- denburgischen war dieselbe noch 1783 zu Giesensdorf und Lichterfelde unweit Teltow und 1798 zu Klein-Lübbichow u. Kohlow im Kr. Frank- furt begütert.

N. Pr. Ä.-L. Ilf. 8. 314 uud V. 8. 317 aud 18. - Fr*ih. 9. Ltdehur, ü. 8. 61. W.-B. d. Pr. Monarch. III. 91.

Ludwig y. Blumencron , Ritter, s. Blumencron, Blumen- kron, Ritter, Bd. L S. 482.

Ludwig y. Liebeneck. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1725 für Johann Adam Ludwig, Arzt zu Eger, mit dem Ftädicate: V. Liebeneck.

Megtrle o. Mühlfeld, Brg.-BU. 8. 365.

Ludwig y. Loewenhelm. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1820 ftir Georg Ludwig, k. k. Oberlieutenant und Besitzer des Gutes Brzdickau in Böhmen, mit dem Prädicate : v. Löwenhelm. Der Stamm wurde fortgesetzt. In neuer Zeit war Fortunat Ludwig v. Loe- wenhelm Hauptm. 1. Cl. im k. k. 35. Inf.-Regim.

Megerle 9. MüMfeld, 8. 222. Milit.-8chemat. d. öst«rr. Kaiserthunis.

Ludwig y. Reschenbach. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom für Gottfried Ludwig, k. k. FeldmarschalUieut. etc. mit dem Prädicate: v. Reschenbach.

Uandfchrifll. Notis.

Ludwiger (in Blau eine strahlende, goldene Sonne). Reichsadels- stand, in Kur-Brandenburg anerkannt. Diplom von 1597 für Jonas Ludwigor, der Rechte Doctor, Senior des Schöppenstuhls zu Halle etc. und für die Söhne seines Bruders, unter Bestätigung und Verbesserung des, der Familie durch kaiserlichen Wappenbrief früher ertheilten Wappens und Adels- Anerkennuugsdiplom vom 4. Juli 1696 fttr Johann Caspar v. Ludwiger. Angesehenes, zur Pfännerschaft in Halle ge- hörendes Geschlecht, welches im 17. und 18. Jahrh. im jetzigen Saal- kreise, so wie um Bitterfeld u. Delitzsch mehrere Güter erwarb, später

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aach mit Auligk unteren Theils bei Pegaa begütert wurde u. 1855 auch in Ostpreossen zu Lauth im Er. Königsberg sass. Von den Sprossen des Stammes waren mehrere in Preussen und Sachsen bedienstet , auch gelangte die Familie nach Oesterreich. Ein y. Ludwiger war 1837 As- sessor bei dem samländischen Landgerichte zu Königsberg ; Gottlob Moritz V. L. Oberstlieutenant im k. Sachs. 1. Reiterregimente , trat 1844 aus dem activen Dienste; Gottlob Otto v. L. wurde 1853 Ritt- meister im 3. k. Sachs. Reiter-Regimente ; Gottlob Friedrich Gustav T. L., Kreisdeputirter, war 1857 Herr auf Reuden (alter Besitz) im Kr. Bitterfeld tund Guido v. L. stand um dieselbe Zeit als Rittmeister im k. k. 12. Uhlanen-Regimente.

9. Drtykaupt, II. B«il. B. 8. 88 and Tab. 98. N. Freust. A.-L. lU. 8. 314. Fr«ih, 9. Led€bur, O. 8. 62 u. 111. 8. SOS. v. Meding, II. 8. 3&7. T^rof, II. 197. - W.-B. der PreiiM. Mon. III. 91. W.-B. d. Sieh«. StMteu, XI. 61. Kntsehkt, III. 8. 805.

Ludwigsdorf, Freiherren. Ungarischer- u. erbländ.-österr. Frei- Jierrnstand. Ungar. Freihermdiplom vom 16. Jan. 1703 fQr Johann Rudolph V. Ludwigsdorf und erbl.-österr. Freiherrndiplom vom 28. Juni 1710 f&r Denselben und seine Nachkommen, mit dem Prädicate: Frei- herren V. Goldlamp, Herren zu Deutsch-Altenburg, Wankheim, Steina- brunn und Prellenkirchen. Wie angegeben, werden die Diplome im geneal. Taschenb. d. freih. Häuser aufgeführt, dagegen aber sagt Me- gerle v. Mühlfeld: „Kaczy Edler v. Ludwigstorff, Johann Rudolph, k. k. Rath und nieder - österr. Regimentsrath , im Jahre 1744 mit: Edler Herr v. Ludwigstorff, Freih. v. Goldlamb." Ein ursprünglich aus Un- garn stammendes Adelsgeschlecht, welches früher: Khätzy hiess. K. Rudolph n. erhob den Doctor der Medicin Johann Khätzy, oder Khae- tius in den erbländisch-österr. Adelsstand und verbesserte sein bisher gef&hrtes Wappen und der Sohn desselben , Rudolph Khaetzky , gewe- sener Stadt-Oberkämmerer und Viertelshauptmann zu Wien , erlangte durch kaiserliches Diplom vom 19. Juli 1632 eine Bestätigung des Adels und eine Vermehrung des Wappens. Ein Enkel des Rudolph Khätzy, Johann Rudolph K., wurde 15. Jan. 1697 mit dem von seiner Gemahlin, der Letzten ihres Stammes, angeerbten Prädicate: v. Lud- wigsdorf in den erbländ.-österr. Ritterstand versetzt und erhielt später, wie oben angegeben, den Freihermstand. Von ihm entspross Freiherr Johann Joseph, welcher 1740 dem Consortium des niederösterr. Her- renstandes einverleibt wurde und mit Theresia v. Hahn vermählt war, ans welcher Ehe Freih. Leopold stammte. Derselbe , k. k. General- Feldwachtmeister, Herr der Herrschaften Deutsch- Altenburg und Gun- tersdorf in Nieder-Oesterreich, hatte sich 1813 mit Caroline Freiin T. Walterskirchen (in zweiter Ehe vermählte Grf. Cziraky) vermählt u. hinterliess bei seinem, 1835 erfolgten Tode zwei Söhne: die Freiher- ren Carl und Wilhehn, von welchen Ersterer, k. k. Kämm. n. Rittm. in d. A., verm. 1841 mit Ghisella Grf. Festetics, Herr auf Guntersdorf u. der Andere, ebenfalls vermählt, Herr der Herrschaft Deutsch -Alten- burg wurde. Noch in neuester Zeit wurde Wilhelm Freih. v. Ludwigs- dorf als k.k. Hauptmann im Armee-Stande aufgeführt. Nach v. Hell- bach, n., S. 75, wurde, unter Berufung auf Seifert, Geneal. adel. Adtem und Kinder, Peter Phiüpp Stephan v. Ludwigsdorf 28. Febr,

MM€99kk§, Deotaeh. AdeU-Lex. VI. 3

a4

1703 nobilitirt, dach ist Näheres fiber dieses Diplom nicht att&a- finden.

MegtrU t. Mnkl/eld, 6. 61 un4 6S. Oen««U Tasebeab. d. freih. HSater, 184S. 8. 449 und 43. Suppl. su Hiebm. W.-B. III. 9.

Lübbe. Reichsadelsstand. Diplom vom 25. Nov. 1803. Ein zu dem Adel im Grossh. Meklenburg-Schwerin gehörendes Oeschlecht, welches das Gut Zapel im Amte Criyitz an sich brachte nnd daselbst noch in neuester Zeit sass.

Ma$ch, meklenburg«r Adel. Von 0. T. v. Htfntr. Schwerin, 18&8. 8. 18. Mekleab. W.-B. Tab. 82. Nr. 118 u. 8. 28.

Lübbers. Reichsadelsstand. Diplom von 1786 für Georg Nico- laus Lübbers, Herrn auf Stackeisdorf. Ein ursprünglich aus Däne- mark stammendes Adelsgeschlecht, welches nach Preussen kam und in Schlesien unweit Trebnitz das Gut Michelwitz erwarb. S. D. v. Lflb- bcrs, k. preuss. Oberstlieutenant a.D., Herr auf Michelwitz, starb 1843 im 8ä. Lebensjahre. Um dieselbe Zeit stand sein Sohn als Major im k. preuss. 4. Uhlanen-Regim. und 1854 diente ein Lieutenant v. L. im 5. Artill.-Regim. Das Gut Michelwitz kam 1848 in der Hand eines Herrn v. Radonitz.

N. Pr A.U III. 8. 314. - Fr^iktrr v. Ledebur, II. 8. 57 and UI. 8. 304. Snppl. tu •lebm. W.-B. XI. 25. W.-B. d. Preoss. Monarch. VII. 75. ~ Dort! , Allgen. W.-B. II. 8. US ond Nr. 224. - Knetehk«, I. 8. 2^2 und 81.

Lilbberstorffl Altes, meklenburgisches Adelsgeschlecht, aus wel- <2hem Wiloke Lübberstorff schon 1288 vorkommt. Dasselbe, in Mek- knburg - Strelitz zu Lfibberstorff und Jatzike gesessen, ist mit Lode- wig Christoph v. Lfibberstorff, k. dänisch. Landrath zu Olttckstwlt, 15. Sept. 1759 erloschen.

V. Meäing^ I. 8. 347: nach dem M8. abgegang. meklenb. Familien.

Lübeck (in Gold ein schrägrechter, schwarzer Balken, aof welchem ein goldener I^Awe nach der rechten Seite schreitet. Derselbe hält in der rechten Pranke eine schwarze , über seinen Rücken gelegte Fahhe «a einem goldenen Stocke und im oberen linken, so wie im nntefm rechten Winkel des Schildes steht eine schwarze, franz^Vsisobe Lilie). Im Kgr. Preussen erneuerter Adelsstand. Emeuerungsdiplom vom 17. Jan. 1816 für den Post-Inspector v. Lübeck. Ein je» dem Adel im Königr. Preussen und im Herzogthume Braunschweig gehf^rendes Adelsgeschlecht, welches in Ostprenssen 1820 zu Fürstenwalde im Kr. Königsberg und zu Pabsten im Kr. Labiau, so wie in Litthanen 1855 zu Lolidimmen im Kr. Darkehmen begütert war. Ein v. Lübeck Bland 1806 als Lieutenant in der preussischen Artillerie, erhielt 1809 die Erlanbniss, in fremde Dienste zu gehen und war 1828 herz, braun- sehw. Migor und Chef der herz. Artillerie. Wilhelm y. Lübeck , wohl der eben Genannte, herz, braunschw. Genendmajor und Kammerherr, Ober-Hoftnarschall am herzogl. Hofe, stfl^b 24. Juni 1863 zu Braun- schweig im 88. Leben^ahre und ein y. L. stand 1854 als Lieutenant im k. preuss. 1. Dragoner^Regimente.

•. iMlbaeh, II. K. 75. ~ N. Pr. A.-L. IH. 8. 7 u. y. 8. 818. n-eiktrr 9,Ltd§bur, ü. 8, &7 und III. 8. 804. - W.-B. d. Preass. Monarch.. HC. 91.

Lttbeok. Altes, niedersächsisches Adelsgeschlecht, welches be-

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sonders in d^ Gegend des Stifts Bardowick vorkam. Urkundlich treten anf in Briefen des genannten Stifts und der Stadt Hannover : Jobann V. Lttbeck 1273 , Eimecke v. L. 1275, Heinrich v. L. 1315, Gerlach V. L. und seine Söhne : Heinrich und Friedrich, so wie Boldewin y. L., Miles, mit seinem Sohne Gerlach, 1339 und Gise und Heinrich Gebrü- der ▼. Lübecke 1342. In späteren Urkunden des Stiftes Bardowick findet sidi der Name des Geschlechts nicht mehr. Ob vielleicht von diesem Stamme die im vorstehenden Artikel besprochene Familie ihren Adel bei Erneuerung desselben hergeleitet, muss dahin gestellt bleiben.

StkiSpUy UUtorfo d«t StifU Bardowtckt R. 240, 268 und 175. -. Qrup$ . Blstorie d«r Sudt HaaDov«r, 8. SS. aauk§, II. 8. 669 and 63.

Lttbeck. Ein früher 2u dem schlesischen Adel zählendes Ge- sdüecht, welches zu Grachau und Riegersdorf unweit Frankenstein sass Hnd von Sinapius nur als im Mttnsterbergischen begütert gewesen atf- gefäbrt wird.

OauU, II. 8. 661. F^rtihmrt, Ud€bur, U. 8. 57.

Lfibeticb ▼• Capellet, Freiherren. Böhmischer alter Herrenstand. Dipldm vom 2. M&rz 1676 für Matthias Franz Freih. Lübetich v. Oa- pellet.

9. BM^aek, H. 8. 75.

Lttbtow. Altes, in Hinter-Pommern ansehnlich begütert geworde- nes Adelsgeschlecht , welches früher auch Lubetow und Lübetow ge- schrieben wurde. Das Stammhaus desselben war das Dorf Lübtow mit drei Rittergütern, welches nahe an der Ostsee imLauenburgischeü liegt tmd d^ ente bekannte Lehnbrief ist von 1493, in weldiem Jahre Mat- thias, Matdte und Hans, Brüder und Vettern die Lubetowen, vom Her- zoge Bogislav X. in Pommern mit dem altväterlichen Lehngute Lube- tow belehnt worden. Die meisten Besitzungen der Familie waren im LaaeBburgiscfa-Bütowschen gelegen, doch wurde dieselbe auch in ande- ren Kreisen Pommerns, so wie später in Ost- u. Westpreussen begütert und aasB 1778 zu Ober- und Nieder -Buschkau im Er. Earthaus, 1805 im Kr. PflfttJlen zu Doristhal , Kömgsbruch und Yielmühe und spftter mneh zu Pobibels im Kr. Rastenbnrg. Von den Sprossen des Stam- mes tratto mehrere in die k. preoss. Armee und wurden später Stabs- ottoiere. Andere aber sassen anf ihren Gütern. Eduard v.L. warl8$7 Harr auf Labuhn, Franz Matthias v. L. hatte einen Antheil von Gross- liftbtow und ein anderer v. L. einen Antheil von Klein-Lübtow inne u. fidoud Ernst Albert Jacob v. L. besass das Gut Sterbenin. Später, 1867, irar der Oeneral-Landsehafts-Rath u. Lieut. a.D. v. Lübtow Herr anf Poiifbete und ein v. Lübtow Heir auf Bochowke im Kr. Stolp.

JMarMl, VL e. Ml. Bruggwtmm, T. 0. lüi. N. Prenss. A.-L. Uf. S. 815. JV«A. «. J^ääOmr, IL 8. M and III. 8. S04. Pomm. W.-B. DI. Tftb. 43 a. S. IM. JDmmU«, L %. SSS.

I/ftekew , Ltteban (in Blau ein nlbemer Pfahl , oder auch in Sil- ber ein Mauer PfiM). Altes, fr&nkisches Adelsgeschlecht, nicht zu ver^ weehsebi mit anderen , fast gleichlautende Namen führenden Familien, wetebee dae Erbkämmereramt des Fürstenthums Culmbach -Bayreuth bddeldele, ni der reichirfMai Ritterschaft des Cantons Gebürg gehörte

und firüher auch in Nürnberg angesessen war. Dasselbe ist im 18. Jahrfa. erloschen.

». Haustein, II. S. 203— &. Biedermann, Cauton Oebürg, T«b* 167—174. Bäeekin§, Krdbeichr. fll. 8. 595 a. 8. 1861 der 5. Ausgabe. 8fru9e, hiator.-polit. Archiv, I. 8. ÜM.

Salwer, 8. »91. Sietmacker, I. 106: f. Luchaw, FräoklacJi. 9. Jtedfng , 11. 8. tftt.

.suppl. XU Siebm. W.-B. lY. 17.

Lücken, Lacke, Lücke (Schild der Länge nach getbeilt, durch einen schmalen, grünen Pfahl, an welchem rechts drei rothe Rosen und links drei weisse Tulipanen über einander an ihren Stielen hängen). Altes, meklenburgisches , zu dem eingeborenen Adel gehörendes (Ge- schlecht, welches bereits 1602 zu Massow im Amte Wredenhagen und zu Gültzow im Amte Bützow sass und schon im 15. Jahrh. nach Däne- mark kam, wo dasselbe zu grossem Ansehen und Reichthume gelangte. Namentlich wurde unter König Friedrich III. Key Lücken, der Reiche genannt, bekannt. Aus dem meklenburgischen Stamme befand sich Heinrich v. Lücke 1495 im Gefolge des Herzogs von Meklenborg, als K. Maximilian I. in Worms eingeholt wurde. Das Geschlecht hat dau- ernd, doch, wie es scheint, nicht in vielen Sprossen fortgeblflht, von denen einige in der k. preuss. Armee standen. Dasselbe wurde auch in der Priegnitz begütert und sass 1803 zu Wamsdorf und 1817 ra Eichenfelde. In Meklenburg kommt 1837 ein v. Lücken als Herr auf Grabenltz vor und noch 1854 stand der Familie der Rittersitz Mas- sow zu.

9, PrUMhuer, Nr. 89. Oauh« , I. 8. 1274 und 75. v. ßekr, K. M. 8. 1631. IV«#A. ». Krohne, II. 8. 295. - N. Pr. A.-L. V. 8. 318. Freih. •. ledfbur, H. 8. 59. - ». Me- ding, II. 8. 353 : nach dorn mekleiib. Uauuter. lleklenb. W.-B. Tab. Si. Nr. 119 a. 8. IS uod 98.

Lüde, auch Freiherren (in Roth ein silberner, mit drei neben einander stehenden, vorwärts sehenden, schwarzen Stierköpfen bel^ter Querbalken. Auf dem gekrönten Helme stehen zwei von Roth und Sil- ber mit gewechselten Farben quergetheilte Büffelshömer, zwischen wel- chen ein Stierkopf, wie die im Schilde, schwebt). Reichsadelsstand. Bestätigungs- und Crneuerungsdiplom des der Familie zustehenden alten Adels vom 4. April 1764 für die Gebrüder Johann August nod Conrad Christian v. Lüde und für deir Vetter derselben , Carl August V. Lüde, und zwar auf Grund der in dem Werke: Origines Pynnon- tanae et Guelficae'' und in einem beglaubigten Copiar. des Klosters Marienmünster vorkommenden Urkunden, so wie anderer Familien- documente. Altes , ursprünglich aus der Grafschaft Pyrmont stam- mendes, schon im 13. Jahrhunderte bekanntes Adelsgeschlecht, weldies urkundlich Lude, Lucde, Lüthe, Lüdhe, Lueyde, Lflyde, Lüden u. Lüde geschrieben wurde. Die den Titel ,,Domini et Milites^' führenden Spros- sen des Stammes befanden sich im 13. und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in u. um Lüde, wo die Burg der Grafen v. Perremont stand und zwar im Gefolge der alten Grafen dieses Namens und ver- schwinden mit Aussterben derselben, 1353, aus dieser Gegend. Ur- kundlich werden namentlich genannt: Hermanus de Lüdhe, Miles,1239, u. zwar mit den alten Geschlechtem ; Grisme, Kanne, Riede und Oders- torp (Charta Godescalci de Perremunt ann. 1239); Dominus Wilhelmus de Lüdhe et Dominus Bemhardus, socius suus etc., milites et Bernhar-

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dos judex de Lüde, dictus de Ottersen, 1265 (Copiar. des 1128 vom Grafen Wittekind v. Pyrmont gestifteten Klosters MarienmOnster, S. 62); Wilhelmus de Lflden, 1268 (im genannten Copiar. S. 65) nnd 1298 (Charta Hermanni , Conradi et Hilleboldi comitum de Peremnnt ann. 1298). Später, in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. , tritt der Stamm in den hannoverschen Landen auf und nach dem Chronisten Berkhusen war „Conradus de Lüde, scilicet natus de Peremunt'* (geb. 1296 und gest. 1353, der erste Ankömmling in den hannoverschen Landen. Det genannte „Dominus Conradus de Lflde'^ empfing 1341 von Johannes Dominus de Wettberge und 1350 vom Grafen Ludolf V. Hidremund (Hallermund) Lehne zu Bodensen; Martin v.Lüde kaufte 1^92 die Güter Bomum und Lochthausen; Johann v.Lüde wurde 1422 voD Wulbrandt Bischof von Minden zu Velstede belehnt und Erasmus Y. Lüde erhielt 1441 von Wilhelm Herzog zu Braunsch<veig- Lüneburg Lehne. Es folgten im Laufe der Zeit nun mehrere Belehnungen von Seiten der Landesherrschaft und die Familie erwarb in und um Han- nover grossen, in ihrer Hand verbliebenen Grundbesitz. Jasper v. L. kämpfte 1553 in der Schlacht bei Sievershausen und wird auf seinem Leichensteine: Jasper der fromme, gottesfürchtige Held genannt; TOn- nies V. Lüde starb 1566 als General -Gouverneur von Oesel in Liefland etc. lieber einen in Familien-Papieren erwähnten, nach Frankreich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. unter dem Könige Ludwig XI. ge- kommenen Zweig fehlen weitere Nachrichten : bekannt ist nur dass zur Zeit des Königs Ludwig XIY. ein Graf v. Lüde lebte und eineHcrzogin V. Lüde Ehrendame der Prinzessin v. Savoyen war. Als näherer Stammvater der späteren Sprossen des Geschlechts tritt Ludolph v. L. auf, welcher 1552 Familien-Nachrichten aufsetzte u. noch im folgenden Jahre mit seiner Gemahlin, Anna v. Änderten, lebte. Mit Caspar v. L. kam 1615 unter Herzog Wilhelm v. Curland die Familie nach Curland und dann nach Russland, wo dieselbe im Gouvernemente Pleskow be- gütert wurde. Als nun in der Mitte des 18. Jahrh. die Familie wegen Aufiiahme in die dortige Adelsmatrikel den ihr zustehenden Adel nach- weisen sollte u. , wie bekannt , die Behörden zunächst auf ein Adelsdi- plom Gewicht legen, wurde die oben angegebene kaiserliche Bestätigung und Erneuerung des alten Adels des Geschlechts nachgesucht und er- theilt und zwar unter Belassung und ohne Aenderung des von Alters her gefährten Wippens, so wie mit der Befugniss, von allen ihren der- nalen mit rechtmässigem Titel besitzenden oder künftig noch überkom- menden GüteiQ sibh nennen und schreiben zu dürfen. Die Familie blldit noch jetzt in zwei Linien, von denen die eine durch den Senior der Familie, Carl August Johann Daniel v. L., k. hannov. Oberstlieute- naot in d. A. und Herrn von und auf Mohrberg bei Eckernförde im Herz. Schleswig, die andere durch Wassily Feodorowitsch v. L., Herrn anf Bruchnowa und Feodorowskoö im Gouvernemente Pleskow vertre- toi wird. Yon dem Haupte der ersten Linie, stammt, neben drei Sdiwestem, C. Baron v. Lüde-Mohrberg.

BaadMiififtlicb« Notis. - F^Hh. 9. d. Kn€s§b€ok, 8. 196. - Sappl. bu Siebm. W.-B. XI. U. _ W.-B. dM Kfr. Hrannv. D. 8 aii<l 8. 10. -> Kn^ckkt, H. 8. 7»i, - v. m/ner . haq- Mv. AM, Tab. flt.

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Lttdeeke (in Both, nach Siegeln in Silber, ein im Neste seine drei Jungen nährender , rechtsgekehrter Pelican). Adelsstand des Eönigr. Prenssen. Diplom von 1704 für Urban Dietrich Lodecke, herz, brann- sdhw. Geh.-Rath and Canzler. Derselbe, geb. 1655 and gest. 1729, aas einem halleschen Pfilnnergeschlechte stammend, war znerst Assessor im Schöppenstahle zn Halle, später gegen Ende des 17. Jahrh. Geh.-Rath and Director des Hofgerichts and Gkmsistoriams za Braanachweig, so wie 1704 k. preass. Geh. Bath and Acdse - Director za Qaedlinbarg, seit 1718 Begierangscanzier za Wolfenbflttel and Herr des adeligen Gates Nieder-Sichte im Brannschweigischen , so wie der Güter Hohen- thnrm nnd Bosenfeld bei Halle. Im Adress-Galender yon Brannschweig and Wolfenbüttel für d. J. 1721, S. 25, ist derselbe, wie folgt, aafg^ führt: Hr. Urban Dietrich v. Lüdecke, Geh.-Rath, Präses der fürstl. Canzlei, des Consistorii and des braanschw. Commissions-Collegii, Di- rector der aaswärtigen Staats- and Academie- Geschäfte, Herr zu Nieder-Sickte etc. and S. 27 kommt sein Sohn, Johann Jacob y. Lü- decke, als herz, braanschw. Hofrath and Geh. Staats-Secretair vor. Die Familie sass noch 1750 za Hohenthnrm and Bosenfeld an der Saale and hatte ersteres Ghit auch 1780, so wieNen-Dietendorf anweit Grotha and in der Oberlaasitz die Güter Spreehammer, Stannewisch n. Trebos, sämmüich bei Bothenbarg , noch 1788 inne. Ein am letztere Zeit ge* stochenes Petschaft hat die Umschrift: S. E. v. L.

HuMltohrllU. Notis. Name€Jt€y Biograph. 0k Iura Ton dm Cantlern dtr Henöge m BruiDtchwelc, 8. 34. N. Preass. A.-L. III. 8. 8t&. F^Hkmr 9. Udtbur^ IL 8. S9 aad dO. * Stpplea. sa diebm. W.*B. IV. 17.

Lfldel ▼. LUdelsheim. Erbl.- Gsterr. Adelsstand. Diplom von 1717 für Johann Lüdel, Verwalter za Wildenstein and Gränzmaath- Einnehmer za Ischl, mit dem Prädicate : v. Lüdelsheimb.

MtgerU «. Mfmkt/eld, Brg.-Bd. 8. SdS.

Lfldemann (in Gold ein in seinem frei schwebenden Neste ste- hender, rechtsgekehrter, blaner Pelican, welcher seine drei Jangen nährt). Adelsstand des Egr. Prenssen. Diplom vom 6. Jnli 1798 für den k. preass. Kriegs- and Domainenrath Lfldemann zn Cüstrin. Der- selbe, später Eammerdirector, setzte den Stamm fort and ein Sohn, Georg Wilhelm v. L. , geb. 1798, ist später als Schriftsteller bekannt geworden.

•. BtUbaeh, II. 8. 75. M. Preass. A.-L. III. 8. 5 a. 815 o. ▼. 8. 818. ^«M. •. U- d^tmr, n. 8. 60. W.-B. d. PrwiSB Monneii. UL 91. ÄMtohkt, IV. 8. »78.

Lflder (in Silber ein Stamm mit zwei abgekappten Zweigen, wie dne Gabel, begleitet Ton drei, 1 and 2, goldenen Stemen)i Adelsstand des Kgr. Prenssen. Diplom vom 13. März 1787 für Johann Wilhelm Lflder, Stiefsohn des k. pr. (}eh.-Baths and Canzlers der Universität Halle V. Hoffimann nnd Herrn des Gates DöMg im StifbeMersebarg etc. Von den Sprossen des Stammes traten Mehrere in die k preass. Armee. Ein y. Lflder stand 1806 als Premier-Lieatenant im Begim. ▼. Tscham- mer (gest. 1815) n. zwei Brüder im Begimente Prinz zaBraonschweig- Oels. Der ältere ging 1809 in englische Dieoste, der jQngere aber starb 1824 als aggreg. Capitain im 5. Inf.-Beg. Die Wittwe des Letz- teren, eine y. Bayen, starb 2. Feb. 1838 zn Prenzlaa. Dieselbe hatte

M

nnr eine Tochter, Beriha v. Lüder, welche sich mit Otto v. Raven ver- mählte. — Ueber eine andere Familie dieses Namens, deren Güter in der jetzigen Provinz Sachsen lagen nnd zu welcher Hans Paul v. Lüder, k. preuBs. Hauptmann und 1750 Herr aufHergisdorf im Mansfeldischen so wie ein k. pr. Oberstlieut. a. D. v. L., welcher 1783 u. noch 1803 Herr auf Meseberg is Kr. Osterburg war, gehörten, fehlen genaue Angaben.

9. mUbaek, U. 8. 75. N. Vr. A.-L. III. 8. 3 und V. 8. 318 und 19. - FreiA. v. 1«. d€btir, II. 8. 60. W.-B. d. Preus«. Monarch. HL 92.

Lftderits. Eins der ältesten Addsgeschlechter der Mark Bran- denburg, dessen gleichnamiger, unweit Stendal gelegener Stammsitz schon 1247 vorkommt. Dasselbe erwarb, namentlich in der Altmark, mehrere und ansehnliche Güter und wurde in späterer Zeit auch im Lüneburgischen und Anhaltschen , in Pommern und Ostprcussen ange- sessen. Alte Besitzungen der Familie waren, neben Lüderitz, Witten- moor, Einwinkel, Klein -Mantel, Schönwolke, Ottersburg etc. in der Priegnitz Nackel und Segeletz , im Lande Sternberg Frauendorf, im Lüneburgischen Hohne, im Anhaltschen Edderitz, in Pommern Jagow, Kunow etc. in Ostpreussen KL Geruten , Friedricbshofen , Dothen etc.

Conrad v. Lüderitz war 1388 Abt zu Nienburg im Anhaltschen und Gnno V.L. 1424 Landes-Hauptmann in der Altmark; Amd v. L. kommt 1469 als Zeuge im Stiftungsbriefe des Klosters zum heiligen Geist in Stendal vor und Andreas v. L., Abt zu Erfart, starb 1598. Ein v. Lü- deritz war 1716 fürstl. hessen-casselscher Gesandter am k. preussisch. Hofe und Samuel Ludwig v. L., k. preuss. w. Geh. Rath und früher Ge- sandter am k. schwedischen Hofe, wurde 1736 Präsident der halber- städtachen Regierung. Zahlreiche Sprossen des Geschlechts kamen zu hohen Ehrenstellen in der kurbrandenb. u. k. preuss. Armee. Frie- drich Wilhelm v. L. wurde in kur-brandenb. Diensten 1689 General- migor und 1690 Commandant von Cüstrin; Carl v. L. fiel 1707 als k. preuss. Oberst in einem Treffen in Brabant; Hans Erdmann v. L., Herr auf Wittenmoor und Einwinkel. starb 1732 als k. preuss. Generalmsgor a. D.; David Hans Christoph v, L. a. d. H. Nackel blieb 1766 als Ge- neralmigor in der Schlacht bei Lowositz ; Carl Ludwig v. L. , ebenfalls a. d. H. Nackel, wurde 1747 Oberst und Chef des berliner Land-Regi- ments und starb später, 1762, auf seinem Gute Nackel und ein anderer Carl Ludwig v. L., Sohn des 1751 verstorbenen k. preuss. Ober-Forst- meisters des H. Magdeburg und F. Halberstadt v. li., wurde 1770 Chef des 2. ArtiU.-Regiments. Später ist bis auf die neueste Zeit der Name des Geschlechts mehrfach in den Listen der k. preuss. Armee vorge- kommen. Als begütert im Kgr. Preussen wurden noch in neuester Zeit anlgefQhrt: die Gebrüder v. Lüderitz: Friedrich Wilhelm Hermann Alexander, Rittm. a. D. und Ludolph Werner Leopold auf Lüderitz unweit ^;endal; ein v. Lüderitz auf Kunzendorf im Kr. Glogau und ein Lieutenant v. L. auf Kuhnow im Kr. Crossen.

AmgfU, Asnal. Uwk. S. 148. Oamhe, I. 8 1377 o. 78. - Zedier, XVIII. 8. 1071. - BUtumenm, S. 185. Hr. 11. £«iu, berliner wCebenU. Naobr. Jahrg. 1764. Stck. 110 u. 18.

Mrügmtmmn, I. Hptot. 8. Panllieo» d. prtUM. Baeres , I. 8. 864. Gercken , Diiüo- aiatariBB, I. S. 186. 840. 874 und 805. N. Pr. A.-L. III. 8. 315-17 und V. 8. 819. ^Hk, •. Udü^mr, U. 8. 60 und 61 a. lU. 8. 805. Sfebmachtr. I. 179: mit dam niutok-

llHitft: CodtriCi, Sftohaiaeh nad HI. 141: ▼. Lyderiuan , llarkBraodanb. a. if#- , U{i8.1|M. Tfrtf, h IM.

^■^y ,

40

Lüdicke (in Silber ein breiter, schrägrechter, in der Mitte nach der rechten Seite gebrochener, blauer Balken). Reichsadelsstand. Di- plom vom 2. Nov. 1804 für Joachim Friedrich Lfldicke. Die Familie, welche nicht mit der v. Lüdecke , wie schon das Wappen ergiebt, zu verwechseln ist, gehörte damals zu dem Adel in Rursachsen, doch sind über dieselbe und ihr Fortblühen nähere Nachrichten nicht aa^- finden.

Handsohriftl. Notls. W.-B. d. Siebs. Staaten, Vin. 9.

Lüdinghansen , genannt Wolff, Freiherren, s. Wolff, Lü- dinghausen, genannt Wolff, Freiherren.

Lügel, Lngeln (in Blau die linke , fünfendige Stange eines golde- nen Hirschgeweihes). Altes, hessisches, 1487 erloschenes Adelsge- schlecht.

r. Hellbacht II. 6. 76. Shbmacher I. 142: ▼. Lugeln, Hessisch.

Luhe, V. der Luhe (in Silber eine schrägrecUte, oben viermal ge- zinnte Mauer von vier Steinen , oder ein vorwärts gekehrtes , freiste- hendes, blaues Gemäuer, mit einem hohen Thurme, bald ohne, bald mit an beiden Seiten gezinntem Dache). Altes, meklenburgisches Adels- geschlecht, welches schon im Anfange des 14. Jahrhunderts bekannt war und 1523 auch die Union der meklenburgischen Ritterschaft unter- zeichnete. Dasselbe, nicht, wie oft geschehen ist, mit der von ihm ganz verschiedenen, alten, bremenschen Familie Schulte v. der Lüh zu ver- wechseln, erwarb in Meklenburg mehrere sehr ansehnliche Güter, sass bereits 1339 zu Eoltzow, 1433 zu Pantzow,1450 zu Marlow u. Suiten etc., kam im 16. Jahrh. in das Braunschweigische, blühte in Meklen- burg begütert fort und wurde im jetzigen Jahrhunderte auch in Pom- mern zu Stowen, Marsow, Hechthausen, Sellnow, Sorge, Zamefanz, Birkholz, Grüneberg, Kanzig etc. begütert. Heidenricus und Otto de lebten schon 1301 ; Georg v. d. Luhe begleitete 1530 den Her- zog zu Braunschweig auf dem Reichstage zu Augsburg; Heinrich v. d. L., - h. braunschweig. Rath, wurde 1570 von dem h. braunschw. Hofe, der Concordien-Formel wegen, an den Kurfürsten August zu Sachsen ge- sendet; Joachim v. d. L., erst h. meklenb. Oberst und dann Hofmar- schall und Geh. Rath, starb 1588 unvermählt, Heinrich v. d, L., Stifts- hauptmann zu Halberstadt, 1591, Paschius v. d. L., Präsident des Landgerichts zu Stemberg und Hauptmann des Klosters DobberÜn, ohne Kinder 1653 und Dietrich v. d. L., erst herz, güstrowscher Prin- zen-Hofineister und später Gcheim-Rath und Präsident aller Collegien, 1673. Letzterer hinterliess aus zwei Ehen vier Söhne, von welchen der Eine k. dän. Ober-Land-Drost wurde, ein Anderer aber, Jacob Frie- drich V. d. Luhe, k. dän. General-Lieutenant, 1730 das Leib-Regiment der Königin commandirte. Gurt Heinrich v. d. L. , kurbraunschweig. Ober-Appellations-Rath, wurde 1738 fttrstl. ost-firiesischer Geh. -Rath und um dieselbe Zeit war Hartnack Otto v. d. Luhe Amtmann zu Hu- sum u. k. dän. Landrath in Schleswig- Holstein. Zu den in die kön. preuss. Armee getretenen Sprossen des Geschlechts gehörten unter An- deren: Friedrich Matthias v. d. L., gest. 1792, Rittmeister, Eckard Vr d. L. , gest 1843 , Hauptmann a. D. u. der gleichnamige Sohn des

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Letzteren, welcher Lieutenant im 21. Inf.-Regim. war. In Meklen- burg waren 1837 begütert: Major v. d. L. auf Redderstorf und Hr. V. d. L. auf Scbabow und in Pommern, wo 1857 der Familie die Güter Naffin und Zarnefanz im Kr. ßelgard und Grochow im Kr. Sternberg zustanden, war Friedrich Carl Johann v. d. L. Herr auf Stowen im Kr. Dramburg.

Johann Castliu»^ Luhiad«s, 8- laiidntio Joachiroi et Henrici Liihinr. eqnit. MogapolUan. iu PiMorit Amoenit. h<8tor. jurld. Th. «7. Sr. 5 u. «. r. Pritabuer , Nr. 85. Qmtkt, f. 8. 1978 und 79. - Ztdler , XVIII. 8. 10M8. r. Bphr , 8. 16.11. I.exic. ov. nd««l. Famil. i Haunuirk. I. 8. 344 und Tab. 5^ Nr. 117. Nachr. v. d. Getfrhl. der v. 8<*hlieffen oder KrhIMien. «. IM. - N. Pr. A.-L. V S. Sl9. - Fr^ih. r. Ledfbur. II. 8. C*i und 111. 8. SOi. Siehmacher, I. 169: v. d. Luhe, 8&rhi. und V. 153: v. rt. L. M«'klenburgi.sth. ^jp^iwr» I. Tnl>. 'J2. 9. Mfding, 1. 8. 348 und 49. Mcklonb. W.-B. Tab. .12. Nr. 120 und 8. 4 «. 2«*. - Pomm. W.-B. V. SO. - W.B. d. 8achii. st«.ih .i. VIII. 10.

Lfidl, Lnidl, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1716 für Jobann Joseph Luidl, k. k. Hofrath u. Geh. Referend in Inneröster- reich und für den Bruder desselben, Sebastian L. , kurmainz. Hofrath, mit dem Prädicate: Edle v. Die Familie kam aus Bayern na<A Steiermark.

Megerlt ». Mühlftld, F.rg.-Bd. 8. IT.-^. - Schmutz. II. 8. 4*;7.

Lül8. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1717 für Abraham Luis, k. k. Postmeister zu Heidelberg und kiirpfälz. Regienmgs - Rath.

MegtrU r. ßfükl/^ld, Erg.-Bd. 8. MS.

Lfilsdorf (in Silber ein rother, oben und unten gezinnter Quer- balken). Altes, schon in dor ersten Hälfte des 13. Jahrh. bekanntes, niederrheinisches Adelsgeschlecht, eines Stammes mit den v. Nesselrode, welches von dem auf der rechten Rheinseite zwischen Cöln und Bonn, gerade dem Dorfe Wesseling gegenttberliependen, jetzt landtagsfähigen Rittersitze Lülsdorf mit einem c:leichnamigen Schlosse den Namen führte. Urkundlich treten auf: liudwig v. LttlsdorflF 1214, Ludwig v. L., Cano- nicus bei St. Georg in Cöln 1229. 1231 , 1238 etc., Ludwig Vogt v. Lülsdorff, Ritter, 1256 u. 1264; Herbert v. Lülsdorff , Abt zu Cor- neli-Münst«r, 1466; Ludwig, Herr zu Hahn und Lülsdorff, Schöffe zu Siegburg, Ober- Amtmann und Schulthcis8l466; Alexander v. Lülsdorff, Abt zu Deutz, 1480 etc. etc. Bernhard v. Lülsdorff war der 19. Abt und Wilhelm TL. v. LtÜsdorff der 27. Abt des Klosters zu Siegburg. Heinrich v. L. , Herr zu Niederzier , Cr edenzier von Jülich , war 1 586 auf der jülichschen Hochzeit und 1592 Befehlshaber der bergiscben Reiterei bei dem Begräbnisse des Herzogs Wilhelm. Auf der eben er- wähnten Hochzeit des Herzogs Johann Wilhelm mit Jacobe von Baden erwarb Heinrich v. L. auf dem Turniere zu Porapelfort zwei Preise. Jeder der Theilnehmer am Turniere oder Stechen musste acht Ahnen, vier vom Vater und vier von der Mutter, angeben. Die von Heinrich V. L. angegebenen acht Ahnen waren: Lülsdorff, Meiler, Huldrup, Schlender, Flatten, Bodcrich, Bremt und Rücken. Arnold v. L. , Mal- theser Ritter, kam 1692 von seinen Zügen gegen dio Türken zurück u. zwar mit dem Patente als Comthur zu Burg und zu Herrnstrunden bei Bensberg und starb 1622 und Ludwig v. L. zu Hahn, kiircöln. Kämm., Amtmann zu Linn und Uerdingen, seit 1599 Herr zu Dalhausen, ver- mählte sich 4. Febr. 1625 mit Agnes Grf. v. Quadt-Buschfeld, Tochter des WiQielm Gr. v. Qaadt-Buschfeld aus der Ehe mit Maria v. Paland.

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Mit demselben boren die Nacbrichten Aber den alten adeligen Stamm auf. Im Regierungs-Bezirke Düsseldoff befinden sieh noch jetzt Fa- milien dieses Namens, ohne das adelige Prädicat zu fthren. Zu der Einen derselben gehört namentlich der k. prenss. Steuer- Einnehmer Lülßdorff zu Duisburg, welcher ein sehr genauer Kenner der Geschichte des alten, ritterlichen Stammes v. L. ist.

W!»««l'J*"hrifHlche Wotiieo, - Fahne, I. S. 2«2. - Freih. o. Ledtbur, II. 8. 6«.

Lttnden, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1791 für Joseph Heinrich v. Lünden, k. k. Oberstlieutenant im Infant.- RejBpim. Gr. Clairfait.

■' Wfg^le V. Mühlffld, Krg.<Bd. 8. 76.

Lfineberge (Schild von Silber und Roth quergetheilt und ledig, mit einem schwarzen, ringsumher mit vierzehn silbernen Pfennigen be- legten Schildesrande). Altes, bremensches Adelsgeschlecht, weljches sich auch Bicker, v. Elme, v. Wedels und v. Bockhorst , doch mit ver- schiedenen Wappen, nannte , bis 1566 das Erbkämmerer-Amt im Bre- mischen besass und später, nach 1616, ausgestorben ist.

Mntfiard , 8 374. - Köhler, von KrbUadhof-Aemtern. 8. P5 und 66. 0. ßfeding , II. 8. 357 - «uppl. III ßiebni. W.-B. V. 18.

Lüneburg (Schild quer getheilt : oben in mit rothen Herzen be- streutem Silber ein aufwachsender, rechtsgekehrter, doppelt geschweif- ter, blauer Löwe und unten Roth ohne Bild). Reichsadelsstand. Diplom vom 9. Juli 1625 für Use Schmiedichen Tochter des Amtmanns Jo- hann Schmiodichen zu Ebstorf und fttr die vom Herzoge August zu Braunschweig und Lüneburg mit ihr erzeugten Söhne und Töchter: Ernst, Georg und Friedrich und Catharina Elisabeth, Dorothea Sophie, Anna Maria, Clara Agnes, Ilse Lucio und Margaretha Sibylle, mit dem Prädicate: v. Lüneburg. Den Mannsstamm pflanzte, so viel bekannt ist, Friedrich v. Lüneburg, vermählt mitGertrude Anna v. Feuerschutz, fort. Von demselben entsprossten Christian Friedrich v. L. , Herr auf üetze, kurbraunschw. Amtsvogt und Werner v. L., Herr auf Wathlin- gen, gest. 1722, von welchem Letzteren Joachim Friedrich v. L., kur- braunschw. Landrath und Drost zu Bardorf, stammte. Zu den, der Familie, welche dauernd fortgeblüht hat u. aus welcher mehrere Spros- sen in die k. hannov. Armee traten, von dem Herzoge August zu Braunschweig und Lüneburg (gest. 1636) verliehenen Gütern : Wathlin- gen und Uetze, erwarb dieselbe noch Masendorf und Essenrode u. ge- hört jetzt im Kgr. Hannover durch den Besitz dreier Güter in Waiblin- gen, Uetze, Masendorf und Essenrode zu dem ritterschaftlichen Adel der lüneburgischen Landschaft. Das biet in Rede stehende Geschlecht ist nicht mit den gleichnamigen adeligen Patricier- Familien in Lübeck (Siebmacher, HI. 195) und in Hamburg (Siebmacher, V. 294) zu ver- wechseln. Erstere Familie soll nach Piaun , adel. Europa, S. 57, mit Alexander v. Lüneburg 1260 aus Liefland nach Lübeck gekommen sein. Derselbe wurde daselbst Bürgermeister, welche Würde auch der Enkel und Urenkel bekleidete. Heinrich v. Lüneburg war um 1670 Herr auf Eckhorst und Alexander v. L. Herr auf Mory, Yrberpellstross, Missung, Trempeldorff etc.

WiUieh; LeiolMopred. Mf Ilse SehtiledlehM. > P/f/*notr, II. 8. 669. ^ ImkoA LIb. IV. c. 4. §. t9. 8. 318. Rethmtimr» br.-lfiBeb. Chroo. 8. 164«. &auk§, I. 8. 1179. -- ZtO-

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Ur, XVIII. S. IIOO. MoMtr , br.-Inneb. SUator. 8. «8. Seheidf, Anmerk. so Moser's 8uuittr. 8. «6, 511, ftl5, iS24 u. 582. - Redfn, Tableaiix geneal. et hUtor. de TEmpire Bri- Unniqne, HanoTr«, 1«80, Tabl. 18. Fr^ih. «. d. Kn^sebfck, 8. 197. •. Meding. f. 8.34» and II. 8. 7.tO. ^Tvrof, I. 86 W.-B. d. Kjir. Hannov. C. 1 a. 8. 10. Knesefike , U. 8. 884- 8fi. r. H^/n^, hiinnov. Adel. Tfll». 21.

Lüneschloss. Reichsadel. BestÄtigungsdiplom vom 4. Mai 1696 fbr Johann Lünescbloss. Professor an der Universität Heidelberg. Der Stamm hat fortgeblüht nnd ein Urenkel des Johann v. L. : Friedrich Jacob V. L., geb. 1746, k. bayer. Major und Commandant der Gami- 8on8-Station in Donauwörth, wurde in die Adelsmatrikel d, Kgr. Bayero aufgenommen.

r. Lamff^ Bupplem. 8. 121. W.-R. des K)cr. Bayern, Vf. 100.

' Lüning, Lfininck, Lnninck, auch Freiherren (in Silber ein nach

der rechten Seite schreitender, schwarzer Sperling oder Lüning). Im Kgr. Preussen anerkannter Freiherrnstand. Anerkennungsdiplom vom 6. Febr. 1845 für die gesammte Familie. Altes, ursprünglich nieder- rheinisches Adelsgeschlecht, welches im 18. Jahrhunderte nach Wesi- phalen übersiedelte , nachdem es daselbst schon fisüher vorgekommen war. Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Menfried v. L., welcher um 1316 lebte. Diedrich v. L. zu Eigel««tob und Slebnsch , verm. mit Anna v. Bellinghausen und Alten-Bemsauw, war 1474 herz, jülichischer Ganzler und schon 1530 sass die Familie zu Wittenstein, 1550 zu Nie- derpleiss, 1662 zu Cappeln und 1580 zu Honrath, hatte dann zeitweise mehrere andere Güter inne und blühte dauernd fort. Johann v. L. zu Niederpleis unterschrieb auf dem Landtage zu Düsseldorf 1 628 die Protestation der Ritterschaften zu Jülich und Berg zur Aufi'echthaltung ihrer Gerechtsame ; Wilhelm Bertram v. L. zu Niederpleis , kurpfälz. Kammerherr, schwor 1666 bei der bergischen Ritterschaft auf u. spä- ter, 1787, wurden unter den im Herzogthume Westphalen aufgeschwo- renen Freiherren nach der Ordnung der Aufschwörung genannt: Freih. Ferdinand zu Borg auf Borg, Freih. Johann Theodor auf Ostwigt und Freih. Franz auf Valbert. Die Stammreihe der jetzigen Sprossen des Stammes ist folgende : Johann Walraff v. L. zu Niederpleis: Maria Mag- dalena Freiin v. Rottkirchen a. d. H. Isenburg: Johann Wilhelm V. L. zu Niederpleis und Isenburg : Maria Ottilie Freiin v. Gaugreben a. d. H. Ober-Almen ; Johann Theodor Franz Freih. v. L., geboren 1749 und gest. 1814, Herr auf Ostwigt, Borg und Meineringhausen, knrcöb. Kammerh, und k. span. Oberst- Lieutenant: Maria Josephine Freün v. Schade-Andtfeld, verm. 1792 (von den Brüdern desFreiherm Johann Theodor Franz hatte Paul Franz Bernhard, geb. 1754 u. gest. 1816, k. prenss. Oberst, den Grafenstand erlangt und Ferdinand Her- mann Maria, geb. 1755, wurde 1795 Fürstbischof und Abt zu Cor- vcy, war als solcher der 65. und letzte Fürstbischof zu Corvey , wurde später Bischof zu Münster u. starb 1825) ; Carl Theodor Freih. V.L., geb. 1794, Herr auf Ostwigt, Borg und Meineringhausen, k. pr. Miy'or a. D., verm. in erster Ehe 1817 mit Philippine Freiin v. Schade-Ahau- sen, gest. 1840 und in zweiter 1842 mit Maria Anna Freiin v. Wolff- Mettemich zu Wehrden, geb. 1805. Aus beiden Ehen entsprossten Kinder : aus der ersten zwei Söhne und zwei Töchter und aus der zwei- ten swei TOehter. Ton den Söhnen, den Freiherren : Ferdinand Theodor,

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geb. 1818 und Gottfried Maximilian, geb. 1820, yennählte sich Erste- rer 1853 mit Maria Grf. v. Wiscr-Siegelsbach, geb. 1836, aus welcher El.e ein Sohn stammt: Franz Carl Joseph, geb. 1856. Von den Brüdern des Freih. Carl Theodor wurde Freih. Joseph Constantinl801 geboren und Freih. Engelbert, geb. 1803, k. pr. Major a. D., ver- mählte sich 1847 mit Clara Eugenie v. Heinsberg, geb. 1824.

Vetter, berghohe Kittervchafl. 8. 47. N. Preus. A.-L. V. 8. SI9. Fahnt, I. 8. 283. ' Ffriherr r. Ledebur, 11. 8. 63 und III. 8. 305. - 8t>tnnach€r, I. 189: Die Lenick, Waat- philis'h - Robfiu, Eieni. Werk. II. 63. - W.B. d. Preast. Rheinpror. II. Tab. 32, Nr. «4 11. S. 141. - Geneal. Tasohenb. d«r freih. HSiiser, 18Ä<<. 8. 405—7 u. |8«.1. 8. 579.

Lürwald. Altes . westphälisches Adelsgeschlecht , welches schon 1366 und noch 1681 zu Süttorp unweit Lippstadt begütert war, dann aber ausgegangen ist.

Freiherr 9. Ledebur, 11. 8. 63. v. Steinen, we^tph. Gesch., Tab. 46.

% Lüschwitz , Lübschwitz (in Roth ein auf den Hinterläuften ste-

hender, mit erhobenem Schweife zum Angriff sich fertig gemachter Wolf). Altes sächsisches , zum Adel im Altenburgischen gehörendes Geschlecht aus dem unweit Ronneburg gelegenen Stammhause Lüsch- witz, welches bereits 1237 Gerhard v. Lübischwitz in Besitz hatte. Das- selbe wurde früher auch Lusswitz, Lobschytz, Lucewitz etc. geschrieben und hatte auch zu Ronneburg im vorderen Schlosse den s. g. Burgsitz mit Zubehör einige Jahrhunderte inne. Valent. König fängt die Stammreihe der Familie mit Echard v. Lusewitz um 1541 an, von des- sen Söhnen Wolff Gerhard v. L. , kursächs. Rath, noch 1573 den ge- nannten Burgsitz bewohnte. Von demselben entspross Gerhard v. L. auf Glashütte, fürstl. bamberg. Rath, Amtmann zu Kupferberg u. Hof- marschall zu Würzburg, von dessen Söhnen Gerhard Siegmund, Herr auf Glashütte, 1620 fürstl. ansbach. Geh.-Rath und Hofraths-Director war. Von Letzterem stammte Hans Reinhard, welcher 1648 als Oberst- lieutenant starb. Später, zu Gauhe's Zeit, kam Christian Adam v. Lüsch- witz als fürstl. bayreuth. Kammerjunker vor. Derselbe hatte den Stamm durch einen Sohn, Georg Adam, fortgesetzt. So viel bekannt ist , ging um die Mitte des 18. Jahrb. das Geschlecht aus.

Dr. Löher, Historie von Koiiiieburg, 8. 59. Seifert, ßeneal. adcL Ell. n. K. 8. S4«. I». Oleiehenntein, Nr 58. Val. König, 11 T. 8. 740— «7. Oauhe. I. 8. 1279 n. 80. Zed- ier, XV IM S. II03-« - 8iii>pl. zu Hiebm. W.-H. V. 23: t. LuohwIU.

> Ltiskow, früher Lübsow, Ltischow, Altes, pommemsches Adels-

geschlecht, dessen Namen ein bereits 1344 vorkommender Sitz unweit Anclam führt. Dasselbe wurde zu Bülow, Butzow, Blesowitz, Bolode- kow etc. gesessen und erwarb auch im Laufe der Zeit andere Güter in Pommern, war auch schon 1375 in der Uckermark zu Blankensee und Potzlow ansässig. Der Stamm blühte noch in die zweite Hälfte des 18. Jahrb. hinein, in welcher derselbe 1770 im Mannsstamme mit Jacob Albrecht v. Lüskow, Herrn auf Blesswitz bei Anclam etc. und k. preuss. Hauptmann, erlosch. Dei*selbe hinterliess vier Töchter. Die Güter ka- men 1773 durch Kauf an die v. Schwerin.

N. Pr. A.L. III. 8. 317. -Freiherr t. Ledebur, 11. S. 63 ii. III. 8. 305. - 8i0bm€teker, V. 170. - Pommern^ch. W.-B. 11. T^b. 14 und 17.

Ltitke, V. d. Lütke (im Schilde ein Kranich). Reichsadelsstand. Diplom vom K. Ferdinand HI. für Marcus v, d. Lütke. Derselbe starb

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1687 als kurbrandenb. General -Wachtmeister und von seinen Nach- kommen starb Louis Gustav Adolph v. d. L. als k. preuss. Premierlieu- ten. 3. Dec. 1742. Die Familie war im Brandenburgischen schon in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrh. zu Cremmen, Gr. u. Kl. Zieten etc. 80 wie in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. zu Grünefeld, Schlaben- dorf, Tomow und Tietzow und noch 1752 zu Flatow. Grünefeld. Vei- ten, 1754 zu Schiabendorf, 1767 zu Sotzker und 1768 zu Tielzow und Zieten gesessen.

FrtfiA. 9, Ledebur. If. 8. 63 und B4. Siehmacher, V. -.'93: Die Lutkeii.Lritkeu. iiKm- barg. adel. Ocikehh'cbt.

Lüteken, Lütken (Schild der Lüiige nach von Silber u. Blau ge- theilt, mit zwei einwärtsgekehrten Hähnen von gewechselten Farben). Altes , bremensches Adelsgeschiecht , als dessen Stammvater Hermann Lfltken, welcher um die Mitte des 15. Jahrh. vorkommt, genannt wird. Christoph Gttrge Lüttken war 1716 k. schwed. Landrath und Detlev V. L. k. dän. Oberst und Commandant zu Oldenburg und Delmenhorst. Die Familie hat fortgeblüht und gehört durch Besitz der Güter Holle- wisch und Stellenfleth im Bremischen zu dem ritterschaftlichen Adel der bremenschen Landschaft.

Muskard, 8. 380 - Gauf,e, I. 8. 1282. Zedier, XVIK. 8. 1113 -IS. Freih. 9. d*m EmMehftk, 8. 198. - Freiherr r. Ledebur, II. 8. 64. Siippl. xu Siebm. W.-B. V. l«. - W.-B. d. Kgr. HaunoT. C. 34 uud S. 10. Knenehke, I. 8. 26Ü und 84. 9, Hefner, >>•»- »ov. Ad0l, Tab. »t.

Lfitter, y. n. zu Lütter und Losshausen (in Roth ein rechtsge> kehrtes, aufrecht gestelltes, silbernes Rebenmesser, Heppe oder Kneip, mit goldenem Stiele). Altes, hessisches Adelsgeschlecht, welches am Schwalmfinsse und im Hochstifte Fulda begütert war. Heintze v. L. war unter dem Landgrafen von Hessen Philipp dem Grossmüthigen um 1533 Verweser des adeligen Klosters zu Peine; Hans Reinhard (Hannss Reynnhardt) v. L. wurde zu Ende des 16. Jahrhunderts genannt u. ein ?. L. war 1647 Commandant der Festung Peine und gegen die Mitte dss 18. Jahrh. lebte noch als Letzter des Stammes Erhard Georg v. u. zu Lfltter und Losshausen. Derselbe war bereits 16. Juni 1716 als ßurgmann zu Friedberg aufgenommen worden.

Sekammea, 8. .122. Oauhe , I. 8. 112: mit dem oiirichiii(uii Naraaii Luder v. L. m. Hottetein, III. H. 827—29. Eator, Ahnenprohe, 8. ll'i und ff. u. TnIi 2. Siebmaektr. I. 139: ▼. L6der, Heeetsch. 9. Mediitg , 1. 8. 360 und 51. Supplem xii Siebm. W.-B. VII. 27.

Lfittich. Ein in Pommern begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches 1^34 und noch 1746 zu Gross-Nossin im Kr. Stolp ansässig war.

Freih. 9, Udebur, U. 8. «4.

Lfittichaii, anch Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom 5. Aug. 1769 fftr Ludwig Gottlob v. Lüttichau a. d. H. Kmehlen, Herrn auf Weissig, Doberschütz und Brinsing, kursächs. Kammerherrn u. Landes- hauptmann des Markgrafenthums Ober-Lausitz und vom 23. Nov. 1791 fÄr Christian Friedrich Tonne v. Lüttichau, ebenfalls a. d. H. Kmehlen, k. preuss; bevollmächtigten Gesandten im niedersächs. Kreise etc. Altes , sächsisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze bei KOnigabrflck, welches im Meissenschen nach Ejiauth die Güter Gr.

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und Kl. Emehlen, Crausoitz, Martiuskirch, Bernstein, Falckenhajn, Ober- u. Nieder-Ulbersdorf, Voigthayn, Zschorna, Noskowitz, Strauch- itz, Baselitz etc. an sich gebracht hatte und später in Schlesien Schrei- bendorf und Fauljuppe, in der Oberlansitz Ober-Erdmannsdorf (Oert- mannsdorf) bei Lauban , in der Niederlaositz Wormlage nnd Buchwald bei Senftenberg unweit Calau und Drösigk bei Lackau , in Dänemark Winge, Stougaard, Thiele, Lerchenfeld, Mölgaard, Nicoer, Skewügaard u. Haraldskiar u. in Meklenburg Pohnsdorff erwarb. Die Geschichte der Familie , welche früher : Lütig , Lüttich , Lütiche, Litigau and Lüt- chau geschrieben wurde, geht bis in die Zeit der Sage zurück. Als Stammvater wird nach derselben ein Junker Hannibal mit dem Beina- men : „der schwarze Hahn" genannt, welcher in einer Schlacht bei Lflt- tich durch Tapferkeit Namen und Wappen erhalten haben soll. Um 1300 blühten zwei Linien des Stammes, die eine zu Ober-Romstedt bei Jena, zu welcher Petrus genannt v. Lüttichawe gehörte und die andere im Meissenschen. Erstere ging bald wieder aus, während die Meissen- sche, aus welcher Heinrich w\ Lutchaw auf Kmehlen (unweit Lieb^i- werda) um 1380 lebte, dauernd fortgeblüht hat. Mit dem genannten Heinrich fängt die ununterbrochene Stammreihe der Familie an. Der- selbe kaufte zu Kmehlen andere Ländereien und hinterliess vier Söhne : Nicol, Seiffart, Georg und Friedrich, welche 1401, wohl in Folge einer Fehde, die Ritter Conrad v. Köckeritz u. Caspar v. Schönberg gefiEuigen nahmen. Friedrich erbte Kmehlen, wurde Rath des Mark- und Land- grafen Friedrich des Streitbaren von Meissen u. Thüringen, welcher ihm 1425 Stadt u. Schloss Ortrand verpföndete u. starb 1442 mit Hinterlts- snng eines Sohnes, Sifried auf Kmehlen (auch Seyffart Lüttich genannt). Letzterer, verm. mit Catharina v. Miltitz, hatte zwei Söhne, Seifried und Heinrich , Beide zu Kmehlen , welche die Stifter zweier Linien wurden. Seifried, auch Su£&id auf Kmehlen. h. sächs. Rath, hinterliess aus der Ehe mit Hediivlg v. Miltitz a. d. H. Scharfenberg einen Sohn, Hans, dessen Urenkel. Hans Friedrich Siegfried, mit dem Herzoge Johann y. Holstein 1630 grosse Reisen machte u. 1645 alskön. dän. Ober-Berghauptmann und Geh. Rath in Norwegen starb. Mit dem Grossneffen, Hans Frie- drich Siegfried, ging diese Linie zu Ende des 17. Jahrh. wieder aus. Heinrich , ebenfalls auf Kmehlen , so wie auch h. sächs. Rath u. Amts- hauptmann zu Ortrand, hatte aus der Ehe mit Barbara v. Pflug einen Sohn, Wolff auf Kmehlen u. Gotha, geb. 1498 und gest. 1568, Doctor Jur. utr., kursächs. Rath, Consistorial-Assessor zu Meissen Qtc. , veorm. mit Catharina v. Polentz , aus welcher Ehe eine zahlreiche Nachkom- menschaft entspross. Von den Söhnen desselben wurde Friedrich Stamm- vater der dänischen , später preussischen - und Seyffert Stammvmter der sächsischen Linie. Friedrich, gest. 1609, Herr auf Kobershayn, hatte aus der Ehe mit Emilie v. Auerswalde einen Sohn , Wolff Caspar auf Kobershayn und Dieben , welcher mit Elisabeth v. Zaschnitz vermählt war, aus welcher Ehe zwei Söhne, Friedrich Apel und Wolf Caspar, stammten. Friedrich Apel auf Morl, Emmern und Zscharlippe, war h. Sachs. Reisestallmeister und Amtshauptmann zu Sangerhausen und die YOn ihm absteigende Linie starb um die Mitte des 18, Jahrh. aus.

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Wolff Ctepar Vater des Hans Hellmuth, s. unten auf Dieben etc. war zweimal vermählt, zuerst mit Sophie Marie v. d. Marwitz und spä- ter mit Eva Maria v. Oertzen Mutter des Hans Helmuth v..L., s. unten kam an den Hof nach Güstrow und wurde Hofmeister der Herzogin. Seyffert auf Kmehien, s. oben, gest. 1603, seit 1582 Hof- meister der Kurfärstin Anna zu Sachsen, Ober -Steuereinnehmer zu Meissoi und Amtshauptmann zu Senftenberg, verm. mit Margaretha Marschall v. Bieberstein, gest. 1598, hatte drei Söhne: Wolff, Nicolaus und August. Wolff auf Kmehien , geb. 1587 und gest. 1639 , Canzler von Sachsen, kursächs. Geh. Rath auch k. k. Rath und Reichs-Pfennig- meister des ober- und niedersächs. Kreises, starb ohne Nachkommen. Der Bruder desselben, Nicolaus, geb. 1587 und gest. 1632, Herr auf Kmehien, Königswartlia und Krausnitz, setzte die Linie zu Kmehien fort. Ans seiner zweiten Ehe mit Catharina v. Krakau entsprossten mehrere Söhne, von denen Siegfried die Linie zu Gross-Kmehlen, Chri-r» stian die zu Klein-Kmehlen und Wolf Heinrich die zu Krausnitz (später zu Ober-Oertmannsdorf) stiftete. Aus der Linie zu Gross-Kmehlen ging q^ater durch Siegfried's Enkel, Magnus Heinrich, die Linie zu Potscha- pel hervor. In die Linie Gross-Kmehlen kam durch Ludwig Gottlob, s. oben, der Reichs- Grafenstand. Die Linien zu Oertmannsdorf und Klein-Kmehlen erlosdien zu Ende des 18. Jahrb., während aus der Linie zu Potschapd Rudolph Freih. v. Lüttichau-Erdmann, k. k. Kämm., Oberstlieutepant und Garde- Prem. -Wachtmeister der k. k. ersten Ar- cieren* Leibgarde, noch lebt. Seyfferts dritter, obengenannter Sohn, August, Herr auf Falkenhagen, gründete die Linie za Falkenhagen, welche durch den jQngsten, gleichliamigen Sohn fortgesetzt wurde, doch jetzt nur noch in der Person des Carl Georg v. L., k. preuss. Lieut in der brandenb. Artillerie-Brigade Nr. 3, blüht. Aus dieser Linie erhielt Georg EIhrenfried v. L. bereits zu Ende des 17. Jahrb. den Reichsgra- fenstand , wenigstens wird er in Urkunden aus dieser Zeit als Graf auf- geführt. Eine Seitenlinie, die zu Noschkowitz-Staupitz, starb zu Ende des 18. Jahrb. aus. Der älteste Sohn August's auf Falkenhagen s. oben : Siegfiried, wurde der Stifter der ebenfalls noch blühenden Linie zu 01- bersdorf, ^eren Haupt in neuester Zeit Wolf Adolph August v. L. war, welcher als k. sächs. w. Geh. Rath, Kammerh. und vormaliger General- Director der k. musicalischen Kapelle und des Hoftheaters mit BSnter- lassung von Nachkommen 16. Febr. 1863 starb. Der zweite Sobn Augusts auf Falkenhagen: Wolff Siegfiried, geb. 1610 u. gest 1671, kursächs. w. Geh. Rath, Canzler u. Reichs-Pfennigmeister des ober- u. niedersächs. Kreises, stiftete die Linie zu Zschoma, welche aber schon mit seinem Sohne wieder erlosch. Was, die Grafen v. L. anlangt, so war Graf Ludwig Gottlob, geb. 1736, s. oben ein Enkel des 1699 verstorbenen Georg v. L., Herrn auf Kmehien und Plochwitz, kursächs. Obersten, aus zweiter Ehe mit Johanna Eleonore v. Bork und ein Sohn Carl Gottlob's v. L., gest. 1749, Herrn auf Gross-Kmehlen, verm. mit Friederike Auguste v. Werthem. gest. 1748 in erster Ehe vermählt mit Helena Renate Grf. v. Hoym-Droyssig, gest. 1787 und in zweiter 1793 mit Friederike Auguste v. Schlieben, geb. 1754, doch ist derselbe

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im Anfange des 19. Jahrb. ohne Nachkommen gestorben und diese gräfliche Linie, welche als die lausitzische aufgeführt wird, ist mit seiner Nichte und Erbin, Juliane Eleonore Auguste v. Lüttichau , vermählter Grf. V. Schönbnrg- Wechselburg, später erloschen. Graf Christian Friedrich Tonne, s. oben, geb. 1748, früher k. dän. Kammerh. und h. braunschw. Geh. Etatsrath, später, wie angegeben, in k. preuss. Staats- diensten, war in erster Ehe vermählt mit Anna v. Losson, gest. 1786 in zweiter mit Catharine v. Benzon, (Lönzonj geb. 1765. Die von ihm gestiftete gräfliche Linie wurde früher , im Gegensatze zu der lansit^i: schon, als dänische, später preussiscbe Linie aufgeführt u. hat dauernd fortgeblüht. Der Vater des Grafen Christian Friedrich Tötme war Hans Helmuth v. L. ein Vater Wolf Caspars, s. oben, Herrn auf Kmehlen und Dieben, aus zweiter Ehe mit Eva Maria v. Oertzeu geb. 1670 und gest. 1732. Derselbe kam 1682 als Page an den k. dän. Hof, trat später in die k. dänische Armee und stieg bis zum Generallieutenant. Aus der Ehe mit Catharina de Lezcnne a.^ d. H. Feralle in Spanien, geb. 1671 und vorm. 1693, stammte der Vater des Grafen Christian Friedrich Tonne: Christian Detlef v. L., geb. 1694 und gest. 1766, Herr auf Thiele, Winge und Randerup, k. dän. Generalmtgor, vermählt 1728 mit Helle Trolle v. Urne, geb. 1709 u. gest. 1764. Aus der ersten Ehe des Grafen Christian Friedrich Tonne entspross Graf Bene- dictus Antonius und aus der zweiten stammten die Grafen August , Jo- hann Baptist, Theodor, Albert und Ferdinand. Graf Benedictus Anto- nius, geb. 1778 und gest. 1850, Herr auf Lucien und Gosno im Kgr. Polen und Lubosin im Grossh. Posen, k. preuss. Major a.D., vermälilte sich 1810 mit Anna v. Treskow a. d! H. Owinsk, aus welcher Ehe zwei Söhne, die Grafen Gustav Otto und Wilhelm Anton stammen. Graf Gustav Otto, geb. 1811, Herr der Herrschaften Lucien-Gosno u.Korzen im Kgr. Polen, k. pr. Kammerh., vermählte sich 1843 mit Anna Ham- pel , geb. 1824 , aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, ein Sohn lebt, Graf Gustav, geb. 1844, k. pr. Lieut. Vom Grafen Wilhelm Anton, geb. 1816, k. preuss. Lieut. a. D.. stammen aus der Ehe mit Elisabeth V. Treskow a. d. H. Friedrichsfeide, (gesch.) Besitzerin auf Rze^owoim Kgr. Polen, vier Söhne, die Grafen: Hans Benedictus, geb. 1847, Hel- muth, geb. 1850, Georg, geb. 1852 und Julius, geb. 1855. lieber die Brüder des Grafi'n Benedictus Antonius, die Grafen: August, gest. 1848, k. pr. Oberst, Johann Baptist, gest. 1858, Herrn auf Prausnitz und Laasing mit Couradsberg, k. pr. Oberst a.D., Theodor, geb. 1795, k. pr. Generallieut. a. D., Albert, gest. 1854, Herrn auf Wangden und k. pr. Lieut. a. D. und Ferdinand, geb. 1801. k. preuss. Major a. JD. u. über die Familien derselben giebt das geneal. Taschenb. d. gräfl. Häu- ser genaue Auskunft. Der adelige Stamm blühte, ansehnlich begü- tert, namentlich in Sachsen fort, wo die Güter Bärenstein etc. , Bären- fels, Gamig mit Meuscha, Mutzschen mit Fremdiswalde etc., (!)annewitz u. Ulbersdorf (seit 1678) in die Hand der Familie gelangten. In neu- ester Zeit lebten in Dresden Hans Friedrich Curt v. L., k. sächs. Kam- merh. u. Rittmeister a. D., Hannibal Siegfried Curt v. L. , k. sächsisch. M^jor und Lothar Eugen v. L. Im Kgr. Preussen waren 1857 be-

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gOtert. Antoinette Grf. v. Lüttichau, geb. Freiin v. Hohberg auf Ober- Pransnitz (alter Besitz) bei Jauer und Carl v. L. , Inhaber des Fidei- Commisses Sellin im Kr. Königsberg. Aoch hat der Stamm im Königr. Dänemark, wo 1731 ein v. L. als General -Lieutenant starb und Adam Magnus v. L., Kammerherr, nach 1800 Zoll -Kämmerer bei der Oere- sund-Zollkammer war, fortgeblttht und in der neuesten Kriegsgeschichte ist mehrfach der Name des k. dän. Generals v. L. genannt worden.

PteUmstein, Th««tr. Sazon. P. l. C. 10. 109. Bue§lini, I. 8. 164. - Kuauih . 8. MO and Oxigin. BeieJkting. 8. 43. - Sinapitu, f. 8 623 und 24 und ir. 8. 796. Ta/. Konia, T. S. 898— S9. - Oauh0, I. 8. 1281 u. 82. Ztdltr , XVII r. 8. 1380—32. - F^tik, 9,MrolUn, 11 8. 29.S— 98 n. 441. Lexir. orer «del. Faroil. i Daiiinark , s. S47. ~ Jaeobi, 18U0, U. 8. üTS lind 74. Allg. ireneal. und Stants-Handb. I8'i4. I. S. 674 N. Preuss. A.-L. III. M. 317. Frei/,. «. Ledebur, II. 8. 64 u. lil. 8. 305. - Oeueai. Tascbeiib. d. gräd. Hiuser, 1864 8. 512—16 u. histor. Handb. su demselben, 8. 546. —Siebmacher, I 154: v. Liticbaw, Mei!t.«niseb. r. Meding, III. 8. 4l:t->14 : v. L. q. 6r. v. L. -^ 8uppi. su Hiebm. W.-B. IX. 3 : Gr. T. L. - W.-B. d. 6acbs. Staat. I. 43: 6r. v. L. und VII. 9?: v L.

, LttttitE, Lnttitz, Lottitz und v. Lfittitz, genannt Heinze, Frei-

herren. Freihermstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 31. März 1821 ftür Friedrich August Heinze, Rittergutsbesitzer Schwiegersohn des Hans Friedrich Benno Freih. v. Lüttitz mit dem Namen : Heinze, Freiherr v. Lattitz. s. Bd. lY. S. 284. Altes Adelsgeschlecht der Ober -Lausitz, welches Grosser von den sorbischen Lutitiis herleitet. Dasselbe sass 1650 zu Baslitz. Ossling. Millstrich u. Piskowitz, 1666 zu Lisskau und später auch zu Khöna, Rackelwitz, Ober- und Nieder-Ren- nersdorf, Schönau etc. u. wurde auch zu Werchau unweit Schweinitz an der Elster, zu Petersdorf bei Sagan etc. begütert. Johann v. Lottitz, Plebanus, errichtete 1386 mit dem oberlausitzischen Landvogte Be- nisso V. Dnba einen Recess; Christoph war 1521 Landeshauptmann des FOrstenÜmms Görlitz ; Hans befehligte 1596 in Ungarn dreihundert Mann, welche die oberlausitzischen Stände dem Kaiser zu Httlfe gegen die Türken schickten ; Hans v. Lottite auf Lutzschen und Wartha und Melchior v. L. auf Schreyswalde commandirten 1611 die Infanterie, welche die oberlausitzischen Stände dem Könige Matthias in Böhmen zusenden wollten, um die passauischen Truppen aus Budweis zu entfer- nen; Joachim Ernst v. L. fahrte das ProtocoU, als 1648 das Ritter- recht wegen einer Injurien -Klage zwischen Zweien vom Adel gehegt wurde; ein v. L., k. k. Oberst, zeichnete sich 1737 in Ungarn gegen die Türken aus etc. Der Stamm blühte fort und mehrere Sprossen desselben traten in die k. preuss. Armee. Hans Ludolph v. Luttitz , k. pr. Major, war Herr auf Petersdorf u. ein Major v. Ji. war 1815 Ober- Ck)mmandant des 3. Haupt-Feld-Lazareths. Derselbe starb um 1835 u. zwei Söhne desselben standen nach dieser Zeit noch als Officiere in der k. pr. Armee. Ein Freih. v. Lüttitz , genannt Heinze wurde noch 1857 als Herr auf Jocksdorf und Tschemitz im Kr. Sorau aufgeführt.

Oroeaer, Laatiu. Herkwiird. III. 8. 43 und 55. Sinapius, I. 8. 634 und II. 8. 796.

Gauke, I. 8. 1271 and 72. N. Pr. A.-L V. 8. 830. Freih. v. Ledebur , Tl. 8. 64 u. IH.

8. 805. Siebmaeher, f. 70 : v. I.fittira, Schletlsch, - ScblesiMh. W.-B. Nr. 420. - W.-B.

d. aAetis. Staat. D. 26. Freih. t. L.

Lfittwltz, auch Freiherren. Freiherrnstand des Kgr. Preussen. Diptome vom 6. Nov.1741 fUr Balthasar Friedrich v. Lüttwitz und vom 20. Febr. 1788 für den Neffen desselben, Hans Wolf v. L., Land- schafts-Repräsentanten, so wie Bestätigungadiplom des Freiherrn^andes

JDmioU«, DeatMh. AdeU-Lez. Vb \ . 4

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vom 14, Dec. 1845 ftir Radolpb v. L., Herrn auf Simmenau beiKreatz- bürg. Eins der ältesten und ansehnlichsten schlesischen Adelsge- schlechter, welches auch Littwitz geschrieben wurde und schon im 14. Jahrb. genannt wird. Dasselbe breitet«» sich nach Sinapius nament- lich aus den Hausem Reutbau. Heinersdorf und Colschwitz im Glogaa- ischen und Militzscb im Wohlauischen st»hr aus , gelangte zu grossem Grundbesitz und ist jetzt in Schlesien zu Dockern , Losscn und Kmm- pacli bei Trebnitz, Bartsch bei Steinau, Gorkau bei Zobten u. Hartiieb bei Breslau, so wie mit den Herrschaften Simmenau bei Constatt und Mittelsteine bei (xlatz, in Galizien mit den Herrscliafton Lodygowitz u. Wilkowitz bei Biala und in Westpreussen mit den Herrschaften Sknld- zewo und Gniasdowo im Kr. Thorn angososseii. Die Familie kam, so- viel bekannt ist, aus Böhmen nach Schlesien und man nimmt an , dass die beiden Ritter Hinco und Schmilo v. Lettewitz , welche um 1342 am Hofe des Herzogs Wenzel I. zu Liegnitz lebten , zuerst nach Schlesieo kamen. Hans v. L. auf Lentschen bei Sagan war 1498 Marschall des Herzogs Hans zu Glogau und Wohlau ; Nicol Littwitz zu Bischwitz starb 1539 als Abt z\i U. L. F. in Breslau, Bai'bara v. Lüttwitz 1546 als Aebtissin des fftrstl. Stifts zu Trebnitz, Christoph v. L. 1568 als der schlesischen Ftirsten und Stande General-Steuereinnehmer u. Melchior V. L. auf Laeswitz, Littwitz und Mittf*1-Dammer 1684 als wohlauischer Landes - Aeltester und königl. Hofrichter. Georg Wilhelm v. L. , kur- brandenb. Generalmajor, wurde 1696 Amts-Hauptmann zu Preuss. Hol- land. Zu Ganhe's Zeiten lohten aus dem Hause Reuthau u. Heinersdorf Valentin Leonhard v. L. als des sprottauischen Kreises und Balthasar Friedrich v. L. als des freistadtschen Kreises Landes- Aeltester, aus der milititzischen Linie aber Balthasar Siegmund v. L. auf Mittel-Dammer als Landes -Depntirter des wohlauschen Fflrstenthums, auch zeichnete sich 1737 ein k. k. Oberstlieutenaiit in Ungarn gegen die Türken sehr aus. Der Stamm blühte in zahlreichen Sprossen fort, von denen meh- rere in k. preuss. Militair- und Staat«ilienste traten. Ein Oberst v. L„ früher im Regim. Königin Dragoner, wurde 1814 pensioniit; ein Major v. L., früher im Regimente zu Warschau, starb 1816 im Pensionsstande und ein M^or v. L. im Husaren -Regini. v. Gettkandt 1814 etc. Im Staatsdienste kam besonders Hans Kmst Freih. v. L., gest. 1837, Re- giorungs-Prftsident zu Reichenbach in Schlesien, Herr auf Gorkau und Naselwitz bei Zobten, zu hohem Ansehen. Die Linie Lüttwitz-Fran- kenberg oder Frankenberg-Lüttwitz, s. Bd. ID. S. 319, ist durch Adop- tion entstanden: es erbte nftmlich der 1818 aus dem Regimente Garde flu Corps ausgeschiedene Major v. Lflttwitz das Fideicommiss Bielwiese Im Kr. Steinau und nahm den Namen: Frankenberg-Lüttwitz an. Von tlt^niHolben stammten zwei Söhne Balthasar und Otto v. F.-L. Der frt^iherrllche Stamm blüht jetzt in zwei Linien, von denen die erste den tVoUierrllchen Titel in Folge der Diplome von 1741 und 1788, die an- dt»rt* nach dem Diplome von 1845 führt. Die erste Linie umfasst die Nnohkonunenschaft des 1776 geborenen, 1837 verstorbenen Regier.- I^Mdmiten Hans Kmst Freih. v. L., s. oben, aus der Ehe mit Rosalie WMdirrr, geb. 1778 u. vena. 1799 o. das Haupt dieser Linie ist JaUm

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Freih. y. L., geb. 1800, Herr auf Bartsch u. Culm im Kr. Steinau, verm. 1833 mit Henriette Freiin v. Schuckmann, gest. 1862, auswelcher Ehe eine Tochter. Freiin Eleonore, geb. 1835, stammt. Die vier Brflder des Freih. Julins sind, neben einer Schwester. Freiin Ida, geb. 1812, die Freiherren : Adolph (T.), Ferdinand, Wilhelm u. Ernst. Freib. Adolph (I.), gest. 1852, Herr anf Naselwitz, war vermählt seit 1829 mit Luise v. Wiersbitzky, geb. 1810, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, .vier Söhne entsprossten. Von Ersteren vermählte sich Freiin Rosalie, geb. 1830, 1854 mit Benno v. Niebelschütz. k. pr. Regierungs- Assessor und von Letzteren steht Freih. Adolph (II.) geb. 1833 als Lieutenant in der k. k. und Freih. Gustav, geb. 1835, in der k. preuss. Armee. Freiherr Ferdinand, geb. 1807, ist k. pr. Prem.-Lieut. a. D. Freih. Wilhelm, geb. 1809, Herr auf Gorkau im Kr. Schweidnitz, ver- mählte sich 1815 mit Franzisca Stephani, geb. 1815. aus welcher Ehe, neben einer Tochter, zwei Söhne leben, von welchen der ältere, Freih, Ernst, geb. 1841, als Lieutenant im k. pr. 11. Landwehr-Regim. steht. Freih. Ernst, geb. 1823, k. pr. Oberförster zu Nimkau, vermählte sich 1854 mit Caecilie Grf. v. Strachwitz, geb. 1834, aus welcher Ehe drei Söhne entsprossten. Von dem Bruder des Freihenn Hans Ernst, dem Freiherm Carl Valentin, geb. 1779, Herrn auf Hartlieb u. Dockern, verm. in erster Ehe mit Luise v. Dioeszegky, gesch. u. in zweiter mit Marianne Freiin v. Schuckmann, verw. v. Pannwitz, gest. 1857, stam- men aus der ersten Ehe zwei Söhne, die Freiherren Hans Wolf u. Ernst und aus der zweiten zwei Töchter: Freiin Marie, geb. 1824, vermählte Frau V. Seydlitz-Ludwigsdorf u. Freiin Henriette, geb.1826, vermählte Frau V. Ziemietzky. Freih. Hans Wolf, geb. 1812, Herr auf Lossen, k. pr. Lieut. a. D., vermählte sich 1849 mit Elisabeth v. Thielau, geb. 1828 und Freih. Ernst, geb. 1813. Herr auf Krumpach, 1847 in erster Ehe mit Stephanie v. Köckritz, gest. 1855 und 1860 in zweiter mit Therese v. Köckritz, Schwester der Vorigen. Aus der ersten Ehe ent- sprossten, neben zwei Töchtern drei Söhne : Hanswolf, Georg und Max. Die zweite Linie, welche den freiherrlichen Titel in Folge des Be- stätigungsdiploms von 1 845 führt, umfasst die Nachkommenschaft des 1821 verstorbenen Freiherrn Ferdinand Sigismund, k. pr. Rittmeisters a. D. u. das Haupt derselben ist: Freih. Rudolph, geb. 1793, Mitglied der Acad^mie nationale in Paris, verm. 1827 mit Liddy Grf. v. Lynar, gest. 1836, aus welcher Ehe drei Söhne leben: Freih. Arthur, geb. 1829, Herr auf Lodygowitz undWilkowitz; Freih. Rudolph, geb. 1831, Herr auf Simmenau, k. pr. Lieut. a. D. verm. 1859 mit Charlotte, geb. 1839, des 1852 zu Melbourne verstorbenen Gutsbesitzers Sir Donneid Campbell -Simson, aus welcher Ehe zwei Töchter entsprossten und Freih, Max , geb. 1835 , Doctor jur. utr. Der Bruder des Freiherm Rudolph, neben zwei verwittweten Schwestern, Wilhelmine v.Tschirschky und Adele v. Pannwitz, ist: Freih. Theodor, geb. 1798, Herr auf Mit- telsteine in der Grafschaft Glatz, verm. 1826 mit Isabella Grf. v. Lynar, geb. 1808, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, von welchen die äl- teste. Freiin Isabella, geb. 1829, sich 1863 mit Balthasar v. Franken- berg - Lflttwitz , Majoratsherm auf Bielwieae, vermählte, drei Söhne

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stammen, die Freiherren: Lonis, geboren 1831 , k. k. Lieutenant in d. Ä., Ernst, geb. 1837, k. preuss. Lieutenant, und Ferdinand, geb. 1840.

mnajHu»^ I. 8. 624 Q. II. 8. 784. - tfauA«, I. 8. 1383. - FrWA. «.JTroAiitf» n.8.298— SOI. «« N. Pr. A.-L. lil. 8. 318 aod 19. Freih. 9. Ledehur, U. 8. ft4 und 65 u. III. 8. 805. ~ 6*a«ü. Taacheob. der freih. H&aser, 1860. 8. 510 u. IHfSi. S. 4S9-91. Siebmaeher, I. 5<: i&M«fttvlte, Schieüisch. - W.-B. d. Prents. Monarch. . II. 47 : Freih. t. L. Schlesischet W.-B. Nr. 75.

Ltttzel. Ein früher zu dem Adel in der Uckermark gehörendes Geschlecht.

Orundmann, uekerm&rk. AdeUhistorie, 8. 46.

Lfitzelburg, Freiherren (in Gold ein blauer, doppelt geschwfiifter, gekrönter, rechtsaufspringender Löwe). Reichsfreiherriistand. Diplom vom 1. Dec. 1665 für Weigand v. Lützelburg, kaiserlichen Oberstcjn im spanischen Dienste und für den Vetter desselben. Friedrich Wilhelm V. L. Altes, Stifts- u. ritterbürtiges, fast bei allen Hochstiften u. im deutschen Ritterorden aufgeschworenes Adelsgeschlecht, welches, ur- sprünglich aus LoUiringen stammend , sich im Elsass und Breisgau , in Sachsen u. in der Ijausitz in mehreren Linien ausbreitete. Dasselbe soll schon im 13. u. 14. Jahrb. geblüht haben, doch beginnt die sichere u. fortlaufende Stammreihe erst mit Eginolf v. Lützelburg, welcher 1350 zu Imlingen in Lothringen sass, Elsen v. Heringen zur Hausfrau hatte ü. 1371 starb. Von den Nachkommen desselben war in der fünften Generation Heinrich v. Lützelburg 1520 herz, lothring. Statthalter zu Saarburg und der Sohn desselben , Friedrich , Hen* auf Imlingen und Sareck, fürstl. strassburgischer Landeshofmeister. Durch drei Enkel des Letzteren, Ernst Christoph, Friedrich Wilhelm u. Johann Weigand Söhne des h. sächs. Statthalters zu Weimar Anton v. L,, aus der Ehe mit Maria Catharina v. Harstall entstanden drei Hauptlinien, die sich in viele Seitenlinien schieden u. alle wieder erloschen sind , bis auf die Nachkommen des Friedrich Wilhelm I., welcher k, franz. Oberst und mit Ursula v. Landsperg vermählt war. Die Familie sass am Oberrhein, ausser zu Imlingen und Sareck, auch zu Imolkam, Oberkirch, Rameting, Sunzig u. Unter-Rixingen u. war im 17. Jahrb. in der Ober- lausitz zu Doberschütz, Dubra, Gaberin, Nieder-Gurig, Preititz, Qualitz und Tscheckwitz begütert. Von dem genannten Friedrich Wilhelm L ?. E. stieg die Staramreihe, wie folgt, herab : Anton Reichard v. L., des Erzh. Leopold von Oesterreich, Fürst- Bischofs zu Strassburg u. Passau, Kämm. u. Oberst-Falkenmeister: Maria Johanna Keinpf v. Angreit; Freih. Friedrich Wilhelm ü., s. oben, k. k. General der CavalL u. des Erzh. Leopold Wilhelm v. OesteiTeich Rath und Pfleger der Herrsch. Obemberg: Maria Anna Nothaft v. Weniberg; Freih. Johann Wil- helm zu Sunzig, Imolkam und Rameting, kurbayer. Kämmer., Oberst der Infanterie und Pfleger und Kastner zu Schärding : Anna Maria Jo- sepha Freün Puechleitner v. Sunzing; Freih. Adam Wilhelm, geb. 1701, Herr auf Sunzing, Rametnig etc., kurbayer. Kämm, und Hofrath, fttrstbisch. freising. u. regensb. Oberst-Silber-Kämnu : dritte Gemahlin: Maria Maximiliana Freiin v. Etadorf, gest. 1765; Freiherr Joseph Adam Johann, geb. 1762 u. gestorb. 1836, Herr auf Sunzig, Rameting etc.: Maria Anna Franzisca Freiin v. Reigersberg, gest. 1816;

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Freih. Ernst Ignaz Coloman, geb. 1799, Herr auf Sunzing, Imoikam n. RameUng, k. bayer. Hauptmann in Pension, verm. 1836 mit Magdalena V. Forster, geb. 1804. Die Schwester des Freiherm Ernst Ignaz Colo- man: Freiin Anna Maria, geb. 1797, verw. Freifrau v. Grimming, ver- mählte sich in zweiter Ehe mit dem 1836 verst. k. bayerisch. Obersten V. Sieber und von dem Bruder, dem Freiherm Ferdinand, geb. 1798, k. bayer. Postverwalter zu Straubing, verm. 1829 mit Caroline Mayer, aus welcher Ehe vier Töchter, die Freiinnen: Crescentia, geb. 1830, Catharina, geb. 1837, Anna, geb. 1842 und Margaretha, geb. 1847 u. drei Söhne, die Freiherren: Wilhelm, geb. 1832, Philipp, geb. 1839, k.. bayer. Lieutenant und Ernst, geb. 1844, stammen. üeber ein in die Familie früher gelangtes Grafendiplom fehlen nähere , genaue An- gaben.

Anff^Uu, Aimal Rrandenb. LIb. If. Nr. 11. - Growr , LauKlts. Merkwördigk. III. S. 4«t. Oauh^. I. 8. I2W~W. - r. Hattttein, II. 8. 207—10. - Z^dUr, XVHT. 8. 11.15.

9. Lang, ö 1«2. - Freiherr r. Ledebur, II. 8. «5. Oeneal. Tascbenb. der freih. Hia- •er, IS48. 8. S3(;— .1<) niid 1864. 8. 492. SUhmacher, I. 128: t. LücielburR. Rbeinl&ndtsflh .

- 8uppl. so Sieben. W.-B. V. 23 : v. L. n. IX. 3 : Gr. v. L. W.-B. den Kgr. Bayern, lO. M a. ». WSickern, Abtb. S.

Lfitselstein , Grafen. Altes Grafengeschlecht im Elsass aus dem gleichnamigen, auf einem hohen, die Altenburg genannten Berge, sechs Meilen von Strassburg nach Lothringen zu gelegenen Stammschlosse, zu welchem eine ansehnliche Grafschaft gehörte. Der Stamm ist mit den Söhnen des Grafen Burchardus erloschen. Derselbe wurde 189JB zum Bischof von Strassburg erwählt, musste aber dem, vom Papste Bö- nifaz IX. bestätigten Wilhelm Grafen v. Diest weichen , Hess sich mit den beiden Stifts- Aemtem RufTach u. Mundat auf liCbenszeit abfinden, und vermählte sich später noch, um das Geschlecht fortzusetzen, zeugte auch zwei Söhne , welche aber Nachkommen nicht hatten , worauf die Gra^haft an die Pfalzgrafen am Rhein gelangte , von denen die Linie zu Lautreck ihren Sitz auf dem Schlosse Lützelstein nahm.

RSbn^r. Hisinr. Folit. P. VII. 8. 314. - Gauhf , II. 8. «6.1 und «4. G. Chr. OroU, Westrirher Abhandinngen, 1. 8t. von dm Grafen v. Lutaelstein, Zweibr. 1771.

Lützendorf, Lnesendorf, Sehenek v. Lütsendorf. Altes Adelsge- ^hlecht der Mark Brandenburg, welches mit dem Erbschenken -Amte derselben bekleidet war. Die Familie war im Brandenburgischen be- reits 1375 zu Fahrland, Niebede und Rudow und in der Altmark zu Klein -Schwechten und später auch zu Billberge gesessen und behielr" die letzteren Güter bis zu dem Erlöschen des Stammes, welches mit dem Erbschenken Daniel v. Lützendorf um 1616 erfolgte.

#V-«/A. 9. L§dehur, 11. 8. 65. fUehmacher, I. 170: v. LuoBendorf, Sftrhsitch.

Ltitcerode, Lütsenrod, Ltttsenrath, auch Freiherren (in Roth

drei Schrägrechts aneinander stossende , silberne Rauten). Altes, nie- derrheinisch - westphälisches Adelsgeschlecht , welches Fahne als jülich- bergisches Rittergeschlecht aufführt. Dasselbe, eines Stammes mit den V. Gevertshagen , si Bd. ÜT. S 505 , und früher auch liütgenroide ge- schrieben, sass bereits 1496 zu Hardenberg und ^1500 zu Gl3rff unweit Bochum, 1528 zu Forst bei Cöln und zu Klarenbeck bei Lennep und ierwarb spater noch mehrere andere Güter. Nach Fahne kaufte Bertram v. Oevertzhagen , genannt Lütgenroide, Marschall von Berg,

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stammen, die Freiherren: Louis, geboren 18: d. A., Ernst, geb. 1837, k. preuss. Lienten:i' 1840.

Sinapiu», I. R. 6S4 u. II. 8. 784. - Qauh«, I. 8. I v - N. Pr. A.L. III. S. 3lS und 19. - Freih. 9. L*'f' Oeneal. Tii^chcph. der frelh. Hauser, 1860. 8. hlO n V. Lutwiti, Hchledijtch. W.-B. d. PreuM. Moiiai< . W.-B. Nr. 7;i.

LUtzel. Ein früher zu dem Ai' Geschlecht.

Ürundmunn, uckeniiirk. Adel<(hi«torie. s

Liitzelbiirg, Freiherren (in ( i

gekrönter, rechtsaufspringeudor l vom 1. Dec. 1665 für Weigiuul spanischen Dienste und für «1» * V. L. Altes. Stifts- u. rittrr» deutschen Ritterorden aufi»«'- sprünglich aus Lothringen ' Sachsen u. in der Lausitz schon im 13. u. 14. Juln fortlaufende Stannnreil« zu Imlingen in Lothrii<

u. 1371 starb. Vn Generation lleinrifli Saarburg und der " Sareck. fürstl. st« des Letzteren. I Söhne de> Ehe mit Muri die sich in \' auf dii« N.r. •■ und üil! '

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•i«:, r. _ Im Anfange des 19. »^

. vsi !»<en und blühte spjlter inu 4^

Lit/onrode, geb. 1794 zu ^o/j

., .'tiiMaus zu Dresden, wurde -^^o

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y ;iigl. General-Adjutant, trat 184^? a^

•».j^re. starb im Anfange Mürzl Sf?4 i—

>i' i!u in Holstein begraben. Ein Sah ^

.i;'4'it Freih. v. Lützero<k\ wurde Liei*

«iiu'ute n. sj);iter Rittmeister.

u. n. N. HO.

.i'i H.insiT, W\:i. >•.!. V. 17.

Frt'U,.

Sh'h,nac/.r, . l\. 1/« »

V. ..• »»»MJrHfeii. Reichsfreiherrn - und Reich.s^ .• •.!' Nt.ind. Freihernidiplome v<»n 1643 füi* , .. -vio rath um! von 1 7S6 l'ür Siejxminid v. L. - •' iv-lssj^'i-arpudiplom vom 13. Febr. 1692 f\\r s. .ix.!ior Linie und böhmisehe Grafeiidiplomp ; . ; . iHMigen.ninten (lottlried Grafen v. Lüt/ow »..V. Hin-M'hjiften Tnppau und Saehsengrtin und .,v «iuiN Freih. v. Lülzuw. - Altes, ursprünplich x^witUvlil. welehes den Freiherrn- und (Jrafen- H. ivU'ulMir«. ih»>terreieh. Dänemark. Preussen etc. ». :• iu>l»reitett\ ansehnliche Güter erwarb, zu hohen \\ ü.K-M U.iui und reiebbegütei-t wurde. Nach Ru- ,.'.• s.'ii den bekannten Scaligern in Verona stammen . lOuh^Htliche Denl.sehland, besonders nach Meklen

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Jalius , k. k. Kämm. , welcher sich mit Maria Theresia Grf. v. Globen, vcrw- Grf. v. Hartig vermählte. Aus dieser Ehe entspross Graf Johann Nepomuk Gottfried, gest. 1822, k. k. Kämm, und Generalmajor, in erster Ehe verm. mit Caroline Grf. t. Stemberg und in zweiter mit Antonie Grf. v. Czernin. Aus der zweiten Ehe entsprossten zwei Söhne. die Grafen: Hieronymus und Rudolph I. Graf Hieronymus, geb. 1776 und gest. 1861, Herr der AUodialherrschaft Lochowitz in Böhmen, k.k. Kftmm. u. Geh.-Rath, war mit Caroline Grf. v. Kolowrat-Liebsteinsky, gest. 1826, vermahlt und Graf Rudolph I., geb. 1780 und gest. 1858, k. k. Kämm., Geh.-Rath und bis 1848 Gesandter am päpstl. Stuhle, seit 1824 mit Maria Ignatia Freiin v. St. Juste, verw. Marquise v. St. Lau- rent. Beide Brüder haben den Stamm fortgesetzt. Haupt der gräf- lichen Familie ist jetzt : Rudolph H Graf v. Lützow zu Drei-Lützow u. Qeedorf, geb. 1813 Sohn des 1861 verstorbenen Grafen Hieronymus k. k. Kämm, und Rittm. in d. A., verm. 1845 mit Bemhardine Gräfin T. Eltz. geb. 1815. aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Maria, geb. 1847, ein Sohn, Gr. Cari , geb. 1849, lebt. Der Bruder des Gra- fen Rudolph IL ist : Gr. Franz, geb. 1814, Herr der Güter Borohradeck und Wamberg in Böhmen . k. k. Kämm. , a. o. Gesandter und bevollm. Minister bei dem grossh. hessischen u. h. nassau. Hofe, verm. 1848 mit Henriette Miss Seymour. aus welcher Ehe , neben zwei Töchtern , zwei Söhne stammen: Franz, geb. 1849 und Heinrich, geb. 1852. Die Schwester der Freiherren Rudolph IL und Franz: Freiin Rosa, geh 1^16, Besitzerin der, von ihrem Oheime, dem am 4. Apr. 1861 ver- storbenen Franz Gr. v. Kolowrat-Liebsteinsky, ererbten Herrschaft Eb- reichsdorf in Niederösterreich, ist seit 1844 mit dem k. k. Kämm. Fer- dinand Grafen Spiegel zum Diesenberg-Hanxleden vermählt. Vom Grafen Rudolph I. stammen, neben einer Tochter : Henriette vermählte Grf. V. Cardelli, geb. 1828, zwei Söhne: Gr. Carl, geb. 1831, vermählt 1858 mit Caroline Grf. Chotek v. Chotkowa und Wognin, geb. 1837 und Gr. Victor, geb. 1834, k. k. Lieut. in d. A. Die in neuer Zeit in Preussen vorgekommenen Freiherren v. Lützow stammen aus dem Hause Pritzier-Schwechow. Adam Friedrich v. L. war noch Herr auf Pritzier. Von dem Sohne desselben, Marquard Georg, gestorb. 1752, Herrn auf Schwechow und Gehsau, h. sachs. wcissenf. Obermundschenk, stammten aus der Ehe mit Anna Dorothea v. Taubenheim vier Söhne, welche in die k. preuss. Armee traten, und von denen der jüngste, Jo- hann Adolph, den Stamm fortsetzte. Derselbe,' geb. 1 748 u. gest. 1819 ab k. pr. Generalmajor a. D., hatte sich 1779 vermählt mit Wilhelmine T, Zastrow a. d. H. Wusterhausen, gest. 1815, aus welcher Ehe, neben ,^*eiiier Tochter, Wilhelmine, geb. 1784, welche sich 1812 mit Heinrich ''tirafen und Burggrafen zu Dohna Wundlacken a. d. H. Lauck , Ober- MarBchall d. Kgr. Preussen und Präsidenten der Regierung zu Königs- ..berg, vermählte, vier Söhne entsprossten, dieFreiherren August, Adolph, Leopold und Wilhelm. Freih. August, geb. 1780 und gest. 1828, k. !»► Ober-Regierungsrath zu Potsdam, vermählte sich 1811 mit Emes- tino V. Graevenitz a. d. H. Frehne, geb. 1811. Freih. Adolph, geb. 1782 und gest. 1834, k. preuss. Generalmajor, im Kriege von 1813 u.

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1814 Chef des bekannten ,Xützowschen Freicorps", aus welcheml8l5 das k. pr. 25. Inf. -Reg. und das 6. Uhlanen - Regim. errichtet wurden, vermählte sich in erster Ehe 1810 mit Elisabeth Grf. v. Ahlefei dt-Iiaur- wig, gesch. 1824 und in zweiter 1829 mit Auguste Uebel , Wittwc sei- nes früher verst. jüngeren Bruders Wilhelm, s. unten. Freih. Leopold, geb. 1786 und gest. 1844. k. prenss. Geuerallieutenant und Comman- dant von Berlin, war zweimal vermählt: in erster Ehe 1816 mit Bertha V. La Roche, gest. 1830 u. in zweiter 1835 mit Therese Freiin v. Richt- hofen a. d. H. Brecheishof. Aus der ersten Ehe stammt Leo Adolph Marquard Freih. v. L. , geb. 1817, k. preuss. Kreisgerichtsrath , verm. 1847 mit Maria v. Orville, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Ma- ria, geb. 1849, ein Sohn lebt: Leo Marquard, geb. 1856. Die Halb- brüder des Freiherrn I,eo aus des Vaters zweiter Ehe sind : Freiherr Kurd, geh 1836, k. preuss. Lieuten. u. Freih. Carl. geb. 1839. Freih. Wilhelm, geb. 1795 u. gest. 1827, k. preuss. Rittmeister, hatte sich 1821 mit Auguste Uebel vermählt, welche sich in zweiter Ehe mit ihrem Schwager, dem Freih. Adolph und nach dessen Tode in dritter Ehe mit dem k. pr. Major a. D. v. Vaerst auf Herrendorf bei Soldin vermählte. Aus der ersten Ehe lebt Freiin Elisabeth, geb. 1825. Die Zahl der Familienglieder, welche in Meklenburg, Dänemark, Schweden und in melireren anderen Ländern zu hohen Ehrenstellen und Würden gelangt sind, ist zu gross, als dass dieselben, wenn auch nur der Mehrzahl nach , hier aufgeführt werden könnten. Es mögen daher nur folgende Angaben gonügen. In Meklenburg war zu Anfange des 19. Jahrb. Valentin Detlev August v. L. aul Eickhoff, früher kur- hessischer Generalmajor , liandn^arschall , in welcher Würde ihm sein Sohn, August Friedrich Hartwig v. L., Herr auf Eickhoff und Eichel- berg, folgte, dessen ältester Sohn, August Friedrich Ulrich v. L. nach ihm Landmarschall wurde. Conrad Ignaz Franz Wilhelm v. L. a. d. H. Goldenbau, geb. 1738 und gest. 1823, als grossh. meklenb. schwer. Obermarschall u. Oberkammerherr, war vermählt mit Margaretha Ber- nardine Freiin v. Kurzrock und hatte aus dieser Ehe drei Söhne. Jo- hann Joachim v. L. a. d. H. Drei-Lützow, verm. mit L. L. v. Drieberg, starb 1792 als h. schwer. Geh.-Rath, Ober-MarschaU und Gesandter am k. pr. Hofe : Rudolph Friedrich August v. L. a. d. H. Salitz , geb. 1757, über 40 Jahre Gesandter am k. preuss. Hofe, verm. mit Sophie V. Malzahn a. d. H. Rottmannshagen, grossh. mekl. schwer. Ober-Hof- meister, starb 1835 und sein ältester Sohn Ludwig v. L., verm. mit Luise V. Brandenstein, wurde erst grossh. meklenb. schwer. Regierungs- rath und später Regierungs-Präsident und Staatsminister. Von dem ältesten Bruder des Ober - Hofmeisters v. L., von dem grossh. schwer. Geh. Kammerrathe und Kammerherrn liUdwig Carl Friedrich v. L. auf Salitz und Tessin entspross August Friedrich Ulrich v. L. , um 1840 Herr auf Salitz und Tessin, von dem jüngeren Bnider, dem h. Schwerin. Obersten und Kammerherm Hans Friedrich Wilhelm v. I-.., stammte Friedrich Lndwig Eduard v. L. , verm. mit Caroline Grf. v. Normann- Ehrenfels, k. württemb. Oberst und Regiments- Commandeur und von dem jüngsten Bmder, dem h. schwer. Ober-Forstmeister Christian Frie-

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drich Hartwig v. L. entsprossten zwei Söhne , Carl und Christian v. L., grossh. Schwerin. Kammerherren, von denen der Aeltere Verfasser des Werkes ,. Geschichte von Meklenburg" ist. In Dänemark war im 17. Jahrhunderte Haaüg v. L. a. d. H. Thurow k. dänisch. Obermar- schall, im Anfange des 18. Jahrh. Hennig Ulrich a. d. H. Hülseburg k. dän. Staatsminister mid Barthold Heinrich a. d. H. Perlin k. dän. Generallieutenant und commandireoder General in Norwegen. Der Sohn des Letzteren, Hans Ernst, starb 1762 als k. dän. Generalmajor. Magnus a. d. H. Duzow war k. dän. Commandant auf Tranquebar und Christian Friedrich aus demselben Hause starb im Anfange des 1 9. Jahrh. als k. dän. Admiral. Später, 1809, starb Christoph Marquard als k. däii. Generallieutenant, Chef des schleswigschen Infant.-Regiments und Commandant von Fridericia. Claus Christoph v. L a. d. H. Eickhoff war Hofmarschall der Königin Christine von Schweden; der k. k. Feld- marschall-Lieut. Freih. v. Lützow blieb 1757 bei CoUin ; Friedrich V. L. a. d. H. Drei-Ltltzow, k. wörttemb. Ober -Jägermeister und verm. mit Charlotte v. Franchemont , starb 1818, Balthasar Friedrich Wil- helm a. d. H. Perlin 1822 als k. niederländ. Generalmsgor in Batavia und Carl Ferdinand v. L. geb. 1750 in Braunschweig, in erster Ehe mit einer Freiin v. Driesen und in zweiter mit Charlotte v. d. Mark ver- mählt, 1830 ohne Nachkommen als k. prenss. Generalmajor a. D. Als begütert im Kgr. Preussen wurde in neuester Zeit nur aufgeführt : Adam Barthold Ludwig v. Lützow, Herr auf Nicder-Gii'bigsdorf im Kr. Lauban.

Bucelini, lir. C. 4. Pritzbu^ 8. 84. (/ouA«, I. 8. 12S3~t<& t LuU«u. - 'd*.dter, XIII. 8. 1181 und 32. ~ v. Behr, R. II. 8. 1633. Lexicon over adel. Pamil. 1 Danmark. I. S. 347 tiiid Tab. m. Nr. UO. - t. Lang, 8. 48. ~ N. Pr. A.-L. lU. 8. 3I9--21 «i. 8. 499— 503: interessante Artikel. Deutsclie Grafenh. d.*Gegenw. II. 8. 6S— <{8. ~ Frtih. v. L^dt- bttr, n. 8. 6S und 66 nnd III. 8. 305 und 6. Oeneal. Taschenb. d. gräflich. HHuier. 1864. 8. 516—18 und histor. Handb. sa Demselben« 8. 548. Geneal. Taschenb. det freih. Hftuser, 1860. 8. .^15 und 186$, 8. 583. - Spener, I. Tab. 20. 9 Wentphalen, IV. Tab. 19. Nr. 57: 8. Lnderi Lut/ove von 1367. v. Meding , I. 8. 351 und 52. Steerigtw W. -B. Adeln. Tab. 71 Nr. 6.^1 nnd Tab. 80. Nr. 713. Durchlaucht. Welt, W.-B. III. 245: Gr. v. L. - Huppl. SU SIebro. W.-B. V. 27: v. LfltKan und VI^ 6: v. LötBou. Tgrof, IL 99: t. L. - W.-B. des Kgr. Bayern, I. 73 u. v. Wölcktrn, Abth. 1. 8. 149. Meklenb. W.-B. Tab. SS. Hr. 121: V. L. u. Nr. 122: Freih. v. L. nnd 8. 4 und 8. 28. Mcuck , Meklenb. Adel von 0. T. V. Hefntr, Schwerin, 1858. 8. 18.

Liiisch. Erloschenes, cölnisches, adeliges Patricdergeschlecht, ans welchem noch 1^91 Wilhelm v. Luisch mit dem Hause uud Hofe zu Luisch belehnt wurde.

Fahne, i. 8. 2«*». - Freih. v Ledfhur, II. 8. 62.

Lnitjens (Schild geviert. 1 in Gold ein blauer Löwe u. 2 in Blau drei, 2 u. 1 , sechseckige, goldene Sterne : bei Erhebung in den Adels- stand verliehen; 3 ebenfalls in Blau ein doppelt gekrümmtes, silbernes Jagdhorn und 4 wieder in Gold ein nnch rechts aufwärts fliegender, schwarzer Pfeil: wegen des Gutes Fremersberg). Adelsstand des Her- zogthums ßraunschweig. Diplom vom 21. Apr. 1856 vom Herzoge Wilhelm zu Braunschweig fCLr den Gutsbesitzer Hermann Franz Luitjens auf Fremersberg im Grossh. Baden „am demselben einen besonderen Beweis landesherrlicher Gewogenheit zu geben.^' Der Empf&nger des Diploms, ein Sohn des Chefs des früher in Braunschweig in grossem An- sehen gestandenen Handelshauses Franz Luitjens und Comp., vermfthlte sich mit der Wittwe des k. russ. Kammerherrn und Generals Iwan de

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Miatleff, Tochter des k. russ. Gesandten und bev. Minister am k. bra- silischen Hofe V. Balk-Toleff und dessen Gemahlin geb. Fürstin Barbe- Soltikow.

Haiidicbriltl. Notii. Knetehkf , IV. S. 273 u. 74.

Lamami. Reichsadelsstand. Diplom von 1763 für Franz Anton Lnmann, k. k. Geh. Reichshofcanzlisten.

M^y0!rUr V. Mühl/etd, Rrg.-Bd. S. HAS und fiB. . Snppl. sn Sielini. W.-R. XI. 13.

Land , Kellermeister v. der Land , Freiherren. Ein zu dem Adel im Kgr. Preussen 55ählendes Geschlecht , dessen Name mehrfach in den IJsten der k. preuss. Armee vorkam. Friedrich Wilhelm Baron Kel- lenncister v. derLund, zweiter Coramandant von Cöln, wurde 1836 Generalmsgor und 1844 Generallieutenant. Zwei Söhne desselben tra- ten in die k. preuss. Armee.

N. Pr. A.-L. III. S. 322 iiii«! 23 und V. S. 8?0. - Freih. c. Ledebur , TT. 8 62 und 63.

Landt, Goch v.Londt, Roch v. Landt. Ein bereits Bd. Y. S. 176 erwähntes Adelsgeschlecht. Heinrich Goch v, Lundt , k. preuss. Hof- rath u. Geh. Registratur, starb 20. Nov. 1720 und ein Sohn des 1728 verst. k. pr. Regierungsratlis Peter Gottlieb C. v. L., s. a. a. 0.: Ru- dolph Otto Goch V. Lundt stand 1729 im Roiter-Regimente Markgraf Carl zu Brandenburg - Culmbach und lebte noch 1750.

N. Pr. A.-L. V. 8. 320. - Freih. v. Ledehur, II. 8. 63.

Lnndblatt, Landblad (in Gold ein blauer SpaiTen mit drei silber- nen Sternen belegt und oben von drei rothen Kugeln und unten von einem grtlneu Blatte begleitet). Adelsstand des Kgr. Schweden. Di- plom vom 10. Oct. 1719 für Lorenz Lundblatt. Ein v. L. war 1850 k. pr. Regierungs- Assessor u. ein v. L. stand 1854 als Lieutenant im k. pr. 2. Inf.-Regim.

Freiherr ». Ledebur, 11. 8. 63.

Loadi, de Londy, Freiherren. Ein in der zweiten Hälfte des 17. u. in der ersten des 18. Jahrb. in Schlesien begütert gewesenes, frei- herrliches Geschlecht, dessen Ursprung Sinapius von dem Könige Wil- helm dem Löwen in Schottland hergeleitet hat. Als Ahnherr des Stam- mes wird Robert Lundi, ein Sohn des genannten Königs Wilhelm, welcher um 1165 lebte, aufgeführt. Von demselben stammte nach dem von Sinapius eingesehenen Stammbaume im 16. Grade Jacob Freiherr V. Lundi. welcher im 30jähr. Kriege schwedische Dienste nahm , zum Oberstlieutenant stieg , sich später mit Anna Elisabeth v. Eicke auf Gross - Pohlwitz im Liegnitzischen vermählte und als Commandant der Festung Bremervörde 1659 mit Hinterlassung einer einzigen Tochter, welche sich an einen P'reiherrn v. Zedlitz vermählte . starb. Seine hin- terUssene Wittwe, zu ihrer Zeit als gelehrte Dame bekannt, vermählte sich in zweiter Ehe mit dem k. k. General -Wachtmeister Freiherrn V. Schlepusch (Schleebusch) u. starb 1706 im 81. Leben^ahre.

Sinaptm^ II. 8. 374. Jöcher, Compend. Gelehrt. Lexir., Aosr. von 1736, II. .8. 957. ~ eaukg, II. 8. 664 und 65.

Loneberg, Lnneberge, 3. Lüneberg, S. 42. Liment Llnen, s. Mohr v. Lflnen.

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LniiB T. LiBdenbrand. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1822 für Wenzel Lunz, k. k. Oberlieatenant bei der gräzer Garnison- Artillerie, mit dem Prädicate: v. Lindenbrand.

M'if^tU r. Vmkl/eld, Erg.-Bd. 8. 86«.

Lupfen, Grafen. Altes, scbwäbiscbes Grafengescblecht ans dem Stun mscblosse Lupfenberg am Scbwarzwalde, welcbes scbon in alter Zeit von den Grafen zu Rottweil zerstört worden war. Der Stamm batte nm 1^70 einen Ursprung mit dem Markgrafen von Montferrnt und sass luletzt im Städtchen und auf dem Schlösse Engen im Hegau, zwei Mei- len von Schaffhausen. Die Sprossen des Heschlechts schrieben sich auch Herren v. Hohenhöven und Rosneck, nachdem sie nach Aussterben der Freiherren dieses Namens mit Arbogast Baron v. Hoeven 1570 diese Herrschaft erbten und besassen auch die Landgrafschaft Stühlingen. Johann PYeih. v. Lupfen war 1289 Gross-Prior des Maltheser-Or- dens in Deutschland ; Johann IV. Gr. V.L., von 1532 bis 1537 Bischof lu Costnitz, gab aus Verdruss das Bisthum freiwillig auf und mit des \i\ivYs Bruders Sohne, dem Grafen Henricus, erlosch 1582 derManns- «tiuum der Grafen v. Lupfen, worauf die Besitzungen erst an die Grafen V, Pappenheim und später an die v. Ftlrstenberg kamen. In der den Grafen v. Lupfen zustehenden Grafschaft fing übrigens im Oct. 1525 der grosse Bauernkrieg zuerst an.

Joe JilamUi Chronic. Cont'ant. H. ß97 und 98. - Sp^ingr, Histor. Iiisign. 8. 684. iiKU«>. i»r«(t>n^aiil, 8. 1048—49. Gauhf, II 8. 66.5 und 66.

Liipin , auch Freiherren (im von Schwarz und Silber der Länge nach getheilteu Schilde ein schreitender Wolf von gewechselten Farben) Freiherrnstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 24. Oct. 1829 ftlr Frie- drich v. Lupin, k. bayer. Ober-Bergrath, Mitglied der k. bayer. Aca- deniie der Wissenschaften etc. Ein , nach einer vierhundertj&hrigen Familiensage aus Rom stammendes Rittergeschlecht, welches im 9.«lahrh. aus Rom nach Deutschland eingewandert und sich am Scbwarzwalde iriedergelassen haben soll. Die Ruinen des Stammschlosses Lupodunum sind noch jetzt in der Nähe der württemb. Stadt Tuttlingen zu sehen. Christian Lupin, Ritter, wird 1251 als schwäbischer Minnesänger ge- nannt und im 14. Jahrb. machte sich ein Zweig des alten Stammes wei- ter unten an der Donau ansässig , indem er die Heri'schaft Achstetten und Weiler bei Ulm an sich brachte. Vom Junker Hans Lupin an, welcher 1435 lebte, besitzt die Familie nebst anderen Familiengegen- ständen die Bildnisse sämmtlicher Stammhalter und vieler anderen Glieder des Geschlechts. Die landsässige Familie begab sich kurz vor der Reformation in den Schutz der Reichsstadt Ulm, trat in das dortige Patriclat und ging später daselbst zur evangelischen Religion über. Aus rtiU' ei'Hten Zeit ihres Aufenthalts in Ulm ist namentlich der kunstlie- ImmuIo Matthias Lupin zu nennen, welcher, nach seinem Grabsteine im Mtti^»*tor m Ulm, 1507 im 90. Leben^ahre starb. Der Enkel desselben, NV^If IMetrich zu Achstetten und Weiler, erhielt durch kaiserliches Di-

I\\Km >on\ 'J9. März 1563 „sein uralt adelich Herkonmien u. Wappen'' H^MtlMt Her Älteste Sohn des Letzteren, Sebald Lupin, wendete sich ^H^ V\\\\ \\\ iiio Reichsstadt Memmingen, in welcher die Familie verblieb

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und bis zur Auflösung des h. r. Reichs im Stadtregimente die ersten Stellen bekleidete. Johann Sigmund t. Lnpin, geb. 1742 und gestorb. 1808, Canzler der Stadt Memmingen, gründete 1784 durch Kauf fürstl. ¥rurzacbischer Grundstöcke und nach Erwerbung eigener Gerichtsbar- keit das Gut Blerfeld nahe bei Memmingen, welches noch jetzt der Fa- miliensitz ist. Als einziger Sohn stammte von demselben der obenge- nannte Freiherr Friedrich, geb. 1771 u. gest. 1845, verm. in ei'ster Ehe mit Maria v. Hartlieb -Walsporn, gest. 1807 und in zweiter mit Juliane v. Wächter, gest. 1857. Aus der ersten Ehe etitspross, neben zwei Töchtern: Laura verw. Freifrau v. Poissl, geb. 1797. und Freiin Eleonore, geb. 1806, Stiftsdame zu Ebersdorf, ein Sohn: Freih. Ulys- ses, geb. 1800, k. bayer. Ober-Appellat-Gerichtsrath zu München, verm. 1836 mit Aline Freiin Seefried v. Buttenheim, geb. 1815, aus welcher Ehe , neben zwei Töchtern , Aline und Eugenie , zwei Söhne leben, die Freiherren: Friedrich, geb. 1837 und Albert, geh, 1848. Aus der zweiten Ehe des Ober-Bergraths Freih. Friedrich entsprossten drei Töchter: Freiin Luise, geb. 1815, Stiftsdame des k. bayer. The- fesien-Ordens, Bertha Freifrau Seefried v. Buttenheim, geb. 1822 und Henriette Frau v. Renner, geb. 1832, und fünf Söhne, die Freiherren. Adolph, Julius, Friedrich, Georg, Hugo und Agathon. Freiherr Adolph, geb. 1811, k. bayer. Kämm. u. Ober-Appell. -Ger. -Kath in München, vermählte sich 1843 mit Magdaleiie v. Niethammer, geb. 1826, aus welcher Ehe drei Söhne und drei Töchter leben ; Freih. Julius , geb. 1818, k. bayer. Bezirksger.-Rath zu Passau, vermählte sich 1858 mit Leopoldine Graf, geb. 1838, aus welcher Ehe eine Tochter und zwei Söhne stammen; Freiherr Friedrich Georg, geb. 1825 , ist Besitzer des Familien-Fidei-Commiss-Gutes Blerfeld; Freih. Hugo, geb. 1829, k. wfirttemb. Oberlieut. und Schützen -Officier im 3. Inf.-Regim., hat aus der Ehe mit Caroline Veiel, geb. 1841, einen Sohn, Arthur, geb. 1861 und Freih. Agathon, geb. 1831 , ist k. bayer. Bezirksgerichts -Assessor zu Landshut

9. Lang, 8. 438 nod 84: v. L. -> G«ne«l. Tascheub. d. freih. H&user, tSHl. S. 452-.'>5 and 1864. S. 487 a. 88..— W.-B. des Kftnigr. Bayeru, VI. 1U0 : v L. u. X. 59: Freih. v. L. «. H0fn€r, baymriteh. Adel, Tab. 45 und 8. 46: Freih. v. L. uud Tab. 11*4 o. 8. 95. ~ ICiuackkt, IV. 8. 374 ood 75.

Lnpis ▼. Margan. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1721 für Franz Lupis aus Trient, mit dem Prädicate : v. Margan.

MtgtrU w. Muhlfetd. Brg.Bd. 8. SM.

LnppnitE. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, welches früher auf Lubenze geschrieben wurde und im Gothaischen von 1231 53 vorkam.

Brückner, Kirch.- und Sehol-St. d. H. Gotha, I. St. 3. 8. 226. Oalletti, Beschreib, u. OeMliiehte von Uotha, HI. 8. 116.

Liippnrg, Grafen. Altes Grafengeschlecht auf dem Nordgau, welches die Herrschaft Luppurg an der Laber besass und von derselben den gräflichen Titel führte. Ck)nrad v. Luppurg wurde 1206 zum Abt in Scheoem erwählt ; der gleichnamige Bruders Sohn war 1231 bei dem Leiehen-Begängniss des Herzogs Ludwig in Bayern; von einem Anderen gtoichenNameiis kaufte Heinrich Herzog zu Bayern 1260da8ScUoss Gera

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nnd der Letzte des Stammes, Conrad, Bischof zu ttegensbnrg, starb 1313, nachdem er seinem Stifte Schloss und Herrschaft. Luppurg Aber- geben hatte. Dei*selbe, so wie sein Bruder, welcher mit Hedwig , Toch- ter des Landgrafen Friedrich zu Leuchtenberg vermählt war, wurde im Dome zu Regensbnrg begraben.

Wig. Ifnnd, I. S. 266 und 67. Gauhe , II. 8. 666: nach v. Falckenstein. AuUqaii. Nordgav.

Luptitz. Altes, sächsisches Adelsgeschlecht, welches in der Gegend um Halle 1430 noch im gleichnamigen Stammsitze, 1462 zu Bischdorf, 1500 zu L^chau und Keideburg und 1508 zu Glauchau angesesessen war. 1555 lebten aus demselben noch begütert Georg und Moritz y. Luptitz und zwar jeder mit einem Sohne. Später ist der Stamm er- loschen.

Freiherr v Ledebur, l\. 8. -68.

Lnrz, Freiherren. Freihermstand des Kgr. Bayern. Diplom Tom 20. Aug. 1808 fQr Johann Baptist Lurz, grossh. wttrzburgischen Hof- rath und Director des Universitäts-Receptorats. Derselbe, geb. 1753, wurde später in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern aufgenommen.

«. Lang, 8. 182. W.-B. d. Kgr. Bayern. 111. 55 u. r. Wolckem, Abth. 8.

Larzer v. Zehenthal. Ein aus Rastatt stammendes Adelsge- schlecht, welches 1506 einen kaiserlichen Wappenbrief erhalten hatte und in welches durch Diplom vom 1. Juli 1671 fttr Balthasar Lurzer, salzburgischen Pflegsverwalter zu Httttenstein, welcher bereits im Be- sitze eines Familien-Fidei-Commisses in Steiermark war, der erbländ.- Osterr. Adelsstand mit dem Prädicate : v. Zehenthal kam. - Der Stamm blühte fort und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Königr. Bayern wurde in dieselbe eingetragen: Cajetan Johann Nepomuck Lutzer v. Ze- henthal, geb. 1739 Enkel des Balthasar L. v. Z. und zwar mit den drei Söhnen seines verstorbenen Bruders, des salzburgischen Berg- hauptmanns Judas Thaddaeus Anselm L. v. Z. : Felix Anton Matthias L. V. Z., geb. 1763, k. bayer. provisor, Verweser in Rauris; Wenzel Leopold Maria (geb. 1766, k. bayer. provis. Bergschreiber bei der Bergwerke-Gefälle und Froducten-Yerschleiss-Factorie in Salzburg und Michael Johann Baptist Franz L. v. Z. , geb. 1 768 , k. bayer. Salinen- Oassier zu Hallein.

r». Lang. S. 436 und :i7. - W -B. d Kpr. Bayern, VH. l.

Lusi , Grafen (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Blau ein silberner, sechsstrahliger Stern und links in Silber ein einwärts gekehr- ter, gekrönter, blauer Löwe). Im Kgr. Preussen anerkannter Grafen- stand. Anerkennungsdiplom von 1772 für Spiridion Grafen v. Lusi. Ein schon im 13. Jahrb. in Griechenland und Albanien vorgekommenes Geschlecht , aus welchem sich später ein Zweig auf Cephalonia , einer der jetzt unter dem Schutze Grossbritanniens stehenden jonischen In- seln, niederliess und daselbst das feste, noch jetzt stehende Schloss Lusi erbaute. Aus diesem cephalonischen Zweige kam 1772 Spiridion Graf V. Lusi nach Preussen und wurde als Ofiicier in einem Freicorps ange- stellt. Nachdem Letzteres aufgelöst worden war, wurde ders^be a. o. G^andter am k. grossbritann. Hofe^ verschafte in diefer Stdlong dem

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prenssischen Handel mehrfache Vortheile and setzte mit grosser Thätig- keit darch , was seine Vorgänger nicht erlangen konnten , rechtfertigte aach ganz aaf einer späteren Gesandtschaft an den k. russischen Hof das von dem Könige Friedrich H. in ihn gesetzte Vertrauen. Im activen Militairdienste lange yerbliehen, starb er 1815 als General-Lieatenant a. D. Der Sohn desselben, Graf Friedrich Ludwig August , gest. 1847, k. pr. Major a. D. und von 1834 —37 Minister-Resident am k. griechi- schen Hofe, hatte sich 1818 mit Maria Ladj Gifford, geb. 1798, ver- mählt, aas welcher Ehe, neben fünf Töchtern , den Gräfinnen: Marie, Henriette, Julia, Eliza u. Adelaide, oin Sohn entspross: Gnif Friedrich, geb. 1820. grossh. sächs. Kammerherr, Migor und Flügcla^jutant. Der- selbe vermählte sich 1849 mit Bianca Geissler, gest. 1854, aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Spiridion, geb. 1850.

N. Pr. A.-L. Ur. 8. 323. Freih. v. Ledebur, U. 8. K.{. - Dciitsohe Gr«f«uh. der Qt- genw. n. 9. 6ri und 69. Geiieal. Taschenb. der grill. U&user, tS64. 8. 51^ unter Berufung nf 1863. 8. 518 and 19 und hlslor.Handb. su DemMlbeo, 8. M5.

' Litfll, Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 29. Nov. 1819 ftlr die Geschwister Friedrich Adolph Carl und Caroline Caecilie Lusi, natOrliche Kinder des damaligen k. preuss. Capitains, aggregirt dem 1. Garde -Regim. zu Fuss Friedrich Wilhelm Ludwig August Grafen V. Lusi, mit Ertheilung und Bestätigung des väterlichen Wappens und Namens. Das erwähnte Adelsdiplom war auch auf die Mutter der Ge- nannten, geb. Wichmann, ausgedehnt.

Hauduehriftl. Notis. M. Pr. A.-h. V. 8. H2n. W.-B. d. I'reusü. Monarch., III. 92

Lnssy. Altes Adelsgeschlecht der Schweiz, dessen fortlaufende Stammreihe Bncelini mit Johann v. Lussy, welcher um 1315 lebte an* fängt. Yen den Nachkommen waren Mehrere Landammänner und Haupt- leateim engelberger Thale. Mechior v. Lussy, erster General, Capitain der Unterwaldner, Schultheiss und Commissarius zu Bellenz und Lu- gano, päpstl. und venetian. Oberst, wie auch der catholischen Schweizer Gesandter zu Rom, Paris u. Madrid, starb 1606, nachdem er das erste Kloster zu Stanz im Canton Unterwaiden gestiftet und den Capuziner- Orden in die Schweiz gebracht hatte. Seine, so wie seines Bruders, Jo- hann V. Lussy, Landeshauptmanns zu Lugano, Nachkommen standen in der Schweiz noch im 18. Jahrh. in Ansehen.

Gtmkt, I 8. lT(t9 a. 90: nach BuCfUni P. IV.

Lnth. Erbl.-österr, Adelsstand. Diplom von 1765 für Caspar Luth, k. k. Oberlieutenant bei dem tiroler Land- u. Feldregimente.

MtgerU 9. Muhlfßld, Brg.-Bd. 8. 866.

Lntinbach, ^nannt Buchen. Altes, hessisclies Adolsgeschlecht, aus welchem Balthasar Lutinbach 1473 zu Fulda beliehen wurde.

Sekanmat» 8. 199. v. Meding, III. 8. 419.

Lütter, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1749 für Anton Lutter, mährischen Repräsentations- und Kammerrath.

MegerU «. Müklf^ld, Rrg.-Bd. 8. 173.

Lvtterberg, Lnterberg, Laaterbarg, Grafen. Altes, niedersäch- siflGhes, schon 1143 mit dem Grafen Carl erloschenes Grafengeschlecht ,

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welches, neben anderem Besitz, von den alten Herzögen zu Sachsen auch Osterode im Fürstenthum Grubenhageu zu Lehn empfing. Ein 1397 ausgegangenes Adelsgeschlecht dieses Namens hatte wohl zu den Ministerialen der genannten Grafen gehört.

Zedier. XVIII. S, 13.1 1. Rehren», BeHchreil). der Herren v. St-inherg, Nr. 80.

Lntterotti v. Langthall. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1737 für Johann Andreas Lutterotti, Pfleger und Gerichtsverwalter zu Salum, mit dem Prädicate : v. Langthall.

^ Meyerle tf. Mühlfeld. Krg.-Bd. S. .".«6.

Lutz . genannt Lucius (in Roth auf einem grünen Dreiberge ein aufgespannter, oben von zwei Sternen beseiteter, goldener Zirkel). Reichsadelsstand. Diplom von 1806 für Johann Lutz, Rittergutsbe- sitzer in der Oberlausitz zu Keppitz, mit dem Zusätze : v. Lucius. Die Familie sass später auch zu Haehnichen unweit Rothenburg.

Haiidschriftl. Notix. Freih v. Ledebur, II. 8. 66 und HI. ». H05.

Lutz T. Stahlenberg , auch Ritter. Erbl. - österr. Adels- u. Rit- terstaud. Adelsdiplom vou 1773 für Georg Felix Lutz, Gutsbesitzer in Böhmen, mit dem Prädicate : v. Stahlenberg u. Ritterdiplom noch vom genannten Jahre für Denselben.

Meyerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 173 und 366.

Lutzenberg, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793 für Johann Michael Lutzenberg, Doctor der Medicin u. Professor der Physiologie zu Insbruek, mit dem Prädicate: Edler v.

Meyerle c. Mühlfeld, Erg.- Bd. 8 366.

Lnxbnrg, Freiherren und Grafen. Reichsfreiherm- und Reichs- grafenstand. Freiherrndiplom von 1769 für den h. zweibrückschen, aus dem schweizerischen Cantone Solothum stammenden Geh. - Rath Girtanner , unter Veränderung des Namens nach dem , demselben za- stchendeu Schlosse Luxburg am Bodensee und Grafendiplom im kur- pfälzischen Reichsvicariate vom 24. Sept. 1790 für den Sohn des eben- genannten Freih. v. Luxburg, Johann Gottfried Freih. v. Luxburg, herz, zweibrückschen und markgr. hessen-darmstädtschen Geh. Rath und Oberschenken. Letzterer, vermählt mit einer Freiin Vogt v. Hunolstein, starb mit Hinterlassung zweier Söhne, der Grafen : Carl August u. Frie- drich Cliristian Johann. Graf Carl August, geb. 1782, k. bayer.Migor k la suite, venu, mit Eleonore de la Plaigne, starb 1849 ohne männ- liche Nachkommen, Graf Friedrich Christian Johann aber setzte den Stamm fort. Derselbe, gest. 1856, k. bayer. Kämm., Staatsrath etc. war vermählt mit Maria Anna Freiin v. Gumppenberg, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern: Caroline verm. Freifrau v. Getto, geb. 1820 und Gr.. Maria, geb. 1821, zwei Söhne ent«prossten, die Grafen: Maxi- milian und Friedrich. Graf Maximilian, geb. 1823, k. bayer. Kämm., vermählte sich 1852 mit Clementine v. Gasscr, aus welcher Ehe zwei Töchter, Helene, geb. 1858 und Marie, geb. 1860 und zwei Söhne stammen: Nicolaus, geb. 1853 und Heinrich, geb. 1851. Graf Frie- drich, geb. 1829, k. bayer. Kämmerer, ist Landrichter und Bade-Com- missair in Kissingen.

e. Lang, 8. 48 u. 49. Deutsche Orafenh. d. Qrgenw. 11. 8. 69 u. 70. Omiealogisch. TMchenb. d. gräfl. Hau«. 1864. S. SisJ und histor. Hiuidb. xu Demselben. 8. 5.S9. W.-B. d. Kgr. Bayern, I. 74 und v. Wolekem, Abtb. 1.

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^ Luxen (in Blau ein aufgerichteter, streitender Luchs). Ein firüher zu dem schlesischen Adel gehörendes Geschlecht , nicht zu verwechseln mit der Familie v. Luck.

Sinapiu», I. 8. ß24. Siebmacher, I. 60: Die Luxen, Schleaisch. v. Meding . ü. 8. 35«. ^ *

Luxensteln, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1740 für Cajetan Luxenstein u. fQr den Bruder desselben, Joseph Luxenstein, k. k. Sattelknecht.

Magerte «. Mükl/eld, Erg.-Bd. S. 173 n. 74.

Luxer, Edle v. Mohrfeld. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom vom 3. Aug. 1842 für Peter Luxer, k. k. pens. Obersten, mit dem Prädi-- cate : Edler v. Mohrfeld. Der Stamm wurde fortgesetzt u. in neuester Zeit steht Wilhelm Luxer Edler v. Mohrfeld als Lieutenant in der k. k. Armee.

Handschriftl. NoUs. Miliar-Sehemat. d. Ssterr. Kaiserth.

Lnxetich v. Liehtenfeld, Ritter und Edle. Erbl.-Österr. Ritter- Btand. Diplom von 1762 fftr Franz Anton Lnxetich, Doctor der Rechte zu Mitterburg in Krain, mit dem Prädicate: Edler v. Liehtenfeld. Der Stamm hat fortgeblüht. Rudolph, Carl u. Anton Lnxetich v. Lieh- tenfeld standen in neuester Zeit in der k. k. Armee.

Megetle v. Mühl/eld , S. 129. MilitSr-SohemAt. d. osterr. Kaiserth. Kneichke, lU. 8. 307.

Luc ZU Gwelffensteln. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1738 für Johann Baptist Lux, fürstl. brixnerischen Hofrath, mit dem Prädicate : zu Gwelffenstein.

Megerle w. Mühlfeld, Erg.- Od 8. 36«.

Luz V. Lntzenkirchen zu Grub. Erbl.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1742 fttr Balthasar Luz, Gerichtsschreiber zu Kizbichl in Ti- rol, mit dem Prädicate: y. Luzenkirchen zu Grub.

Megerle «. Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 366

Lnze. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 7. Nov. 1777 (nach sonst genauen handschriftl. Angaben von 1772) für Jean Jaques de Luze, Rath und Banneret zu Neufchatel.

HeUbach, 11. S. 81. N. Pr. A.-L. I. S. 47. in. 8. 323 und 34 und V. 8. 320. Freiherr e. Ledebur, IL 8. 66. - W.-B. der Pronss. Monarch. III. 92.

Luzenberger. Reichsadelsstand. Diplom im kurpfälzischen Reichs- vicariate vom 8. Juni 1792 fftr Matthias Eustach Luzenberger, gräfl. thQrheimischen und kaisersheimischen Pflegbeamten zu Bieberachzell. Der Stamm hat fortgeblüht. Nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern wurden in dieselbe eingetragen, die Gebrüder: Carl Maria V. L., geb. 1772, k. bayer. Polizei -Commissar in Ansbach, Matthias Eustach V. L., geb. 1775, k. bayer. Polizei-Commissar zu Bayreuth und Matthaeus v. L. zu Dillingcn, geb. 1794.

». Lang, 8. 437. W.-B. d. Kgr. Bayern« VII. 2 : Kdle v. L.

Luzenberger y. Müllersheim. Reichsadelsstand. Bestätigungs- Diplom von 1751 für Joseph Luzenberger v. Müllersheim.

MegerU «. Mühlfeld, Rrg.-Bd. 8. 366.

Luzinski, Walden-Luzinski (in Blau ein senkrecht gestellter, gol- dener Baumstamm mit drei Wurzeln, welcher oben abgehauen ist und

MMMwekke^ Deuuch. Adelt-Lez. VI. 5

66

aas welchem dort ein grüner Zweig mit drei Blättern hervortreibt). Altes, preussisches Adelsgeschlecht, welches früher in Pommerellen das Gut Luzino im Kr. Neustadt besass.

Freiherr v. LeHfbur, II. 8. 6(i.

Lynar, Grafen und Fürsten. Alter, italienischer Grafen- u. Für- stenstand der österrMcbischen Monarchie. Bestätigungsdiplom des der Familie zustehenden, alten Grafenstandes und Fürstcndiplom für Moritz Ludwig Ernst Grafen zu Lynar , jüngerer Linie zu Drehna , nach dem Rechte der Erstgeburt. Altes, ursprünglich aus Italien stammendes und daselbst unter dem Namen Linari schon 11 68 vorgekommenes Ge- * schlecht, aus welchem im genannten Jahre , nach Savioli, Giovanni Li- nari zu einer Convention zwischen den Republiken Bologna und Faenza gezogen wurde. Bei*toldo Graf v. Linari hatte die an der bolognesischen Gränze bei Faenza gelegene unmittelbare Grafschaft Linari in der Lu- nigiana mit dem festen Schlosse innc und wurde 1207 nach langem Kriege mit dem Grafen Ranglo de Monte Feltro zum Frieden genöthigt. Miglior di Linari brachte das Castell 1330 wieder an sich u. befestigte dasselbe von Neuem. Derselbe hinterliess von seiner , aus dem herzog- lichen Geschlechte Forlimpopoli stammenden Gemahlin den Grafen Jo- hann Linari , welcher , weil er Faenza beigestanden, von den Florenti- nern in seinem Schlosse belagert wurde. Das Castell fiel durch Ver- rätherei, wurde geschleift und liegt seit 1360 wüste. Von dem Grafen Johann stammte Gr. Benedict und von diesem Gr. Baptista Guerrino (Guerini), verm. mit einer Grf. Bentivogli u. gest. 1416. Die Nach- kommen des Letzteren nannten sich nach seinem Tanfiiamen Guerrino, entsagten während der repnblicanischcn Stürme der Grafenwürde und dem Geschlechtsnamen, behielten aber das Wappen bei. Später. 1535, nahm Rochus Guerrino ~ Sohn des Johann Baptista G., Enkel des Ga- briel G. u. Urenkel des Baptista G. k. französ. General, den eigent- lichen Familiennamen wieder an und nannte und schrieb sich Rochus Graf zu Lynar. Derselbe. General-Inspector aller ft*anzösischen Festun- gen, verliess , der protestantischen Religion wegen, Frankreich, ging nach Deutschland, trat erst in kursächsische und später in kurbrandenb. Dienste u. erhielt laut Urkunde d. d.Pisa, 19. Mai 1564, vom Herzoge Cosmo de Medicis die Bekräftigung der im Vorstehenden erwähnten Abstammung seiner Familie. Bei seinem Tode, 1596, hinterliess er aus der Ehe mit Anna v. Montor einen Sohn , Johann Casimir Gr. zu L., dessen Wittwe, Elisabeth v. Diestelmaier , 1721 die Herrschaft Lübbe- nau in der Nieder-Lausitz und für ihren Sohn , Johann Sigismund Graf z. L., die Herrschaft Glienick unweit liübben kaufte. Letzterer wurde als kursächs. Gesandter an den k. k. Hof geschickt und kämpfte dann sehr tapfer in der kaiserl. Armee. Von seinen Söhnen, Friedrich Casi- mir und August, wurde Letzterer 1711 bei der Kaiserkrönung zum Ritter des Reichs geschlagen. Vom Grafen Friedrich Casimir stammte Graf Rochus Friedrich und durch zwei Söhne des Letzteren schied sich das Haus in zwei Linien : es gründete nämlich Christian Ernst die äl- tere, gräfliche Linie zu Lübbenau und Moritz Ludwig Ernst die jüngere zu Drehna. Letzterer wurde, nachdem er 1793 die freie Standesherr-

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Schaft Drehna und die Stadt Vetschau in der Nieder - Lausitz , so wie 1806 die Herrschaft Brandeis am Adlerflusse in Böhmen erkauft und letztere als Fideicommiss u. Majorat für seine männliche Nachkommen nach dem Rechte der Erstgehurt bestimmt hatte , vom K. Franz I. von Oesterreich, wie ohen angegeben, in den Fürstenstand erhoben. Der Stamm blüht noch in beiden Linien, welche, wie folgt, herabstiegen: Jüngere Linie, Haus Drehna, später fürstliche Linie : Graf Friedrich Casimir Sohn des Grafen Johann Siegmund, s. oben geb. 1673 und gest. 1716: Eva Elisabeth Grf. v. Windischgraetz , geb. 1672 und gest. 1745; Graf Rochus Friedrich, geb. 1708 und gest. 1781, Herr zu Lübbenau, k. dän. Conferenz-Ministcretc.: Maria Sophia Helena Grf. Reuss zu Köstritz, geb. 1712 und gest. 1780; Fürst Moritz Ludwig Ernst, s. oben, geb. 1754 und gest. 1781, k. sächs. Geh.-Rath, Landes- hauptmann des Markgrafenthums Nieder-Lausitz, Herr der freien Standes- faerrschaft Drehna etc. : Friederike Juliane Grf. v. Rantzau-Brahcsburg, geb. 1755 und gest. 1838; Fürst Rochus Otto Mandcnip Heinrich, geb. 1793 und gest. 1860, k. k. Kämm., Herr der StandesheiTschaft Drehna etc.: Eleonore Grf. v. Böse, geb. 1797 und gest. 1831. Laut Testaments desselben vom 9. Novemb. 1860 fiel die Standesherrschaft Drehna der in morganatischer Ehe mit dessen Sohne, dem 1859 ver- storbenen Grafen Alfred, vermählt gewesenen Frau Amalie v. Gollwitz, geb. Senger zu , welche Drehna an ihren nachherigen Gemahl, Ernst Freiherm v. Eckardstein, verkaufte. In der fürstlichen Würde folgte dem Fürsten Rochus Otto Manderup Heinrich der Bruder desselben: Fürsl Rochus Ernst, geb. 1797, Herr auf Lindenau bei Ortrand etc. k. preoss. Oberstlieut. in d. A., verm. 1833 mit Fürstin Luise, geb. Freiin V. Löbenstein, geb. 1812, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Margaretha, geb. 1839. ein Sohn stammt: Graf Alexaiuier, geb. 1834. Aeltcre, gräfliche Linie, Haus Lübbenau: Graf Rochus Sohn des Grafen Friedrich Casimir, s. die vorstehenden Ahinn der jüngeren Linie; Graf Christian Erast, geb. 1742 und gest. 1784, kursächs. Kammerherr, Herr der Standesherrschaft Lübbenau etc.: Auguste Ca- roline Luise Grf. v. Pückler , geb. 175i) , gesch. 1783; -- Graf Rochus August, geb. 1773 und gest. 1800. Herr der Standesherrsch. Lübbe- nau etc.: Auguste Charlotte v. Schönberg, geb. 1777 (verm. in zweiter Ehe mit Ferdinand Ludolph Gr. v. Kielmansegge) ; Graf Hermann Rochus, geb. 1797, Herr der freien Standesherrschaft Lübbenau u. der Rittergüter Oross-Beucha, Dubrau, Kalkwitz, Gross -Lübbenau, Mlode und Seese im Kr. Kalau, k. preuss. Kammerh., Rittm. a. D., erblich. Mitglied des k. pr. Herrenhauses etc., verm. in erster Ehe mit Mathilde Qrf. V. Voss, gest. 1838 und in zweiter mit Maria v. d. Marwitz, geb. 1821. Aus der ersten Ehe stammen, neben zwei Töchtern: Grf. Anna, geb. 1822 und Grf. Maria, verm. Grf. v. d. Goltz, geb. 1835, drei SObne, die Grafen Maximilian, Albert und Gustav. Gr. Maximilian, geb. 1825, k. pr. Rittm. im 1. Garde -Landw.-Cav.-Regim., vermählte sich 1853 mit Bertha Gräfin zu Solms-Baruth , geb. 1832, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Mathilde, geb. 1855 , zwei Söhne entspross- ten: Rochus, geb. 1857 und Johannes, geb. 1859. Gr. Albert, geb.

5*

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1827, ist k. pr. Rittm. u. Escadronschef u. Gr. Gustav, geb. 1831 , k. pr. Lieut. a. D. Aus der Ehe des Bruders des Grafen Rochus Ernst, des Grafen Heinrich Ludwig, geb. 1779, mit Ernestine v. Knoch, stam- men sechs Töchter, die Gräfinnen : Rosalie, Isabelle, Leontine, Isidore, Julie und Amalie, welche durch Vermählung in die Familien : v. Roe- der, Freih. v. Lüttwitz, v. Zabeltiz, v. Pannwitz, v. Witzleben und V. Sommerföld gekommen sind.

Hübner, III. Tab. 988. Oauhe. I. P. 1290— Si. ~ Zedier, XVin. 8. 1521—38. Lau- sitz.. MagAEtii, 1768. S. 327. :i40 und 369 : Hhtor. geiieal. Nachrichten über die 6r. v. L. - Lexicon over adel. Faroil. i Daninark, I. 8. 845. Jacohi, 1800, ||. 8. 275 nnd 76. Me- .gerle v. Mühlf^ld, Kr^i.-Bd. 8. 4. - Alldem, geiieal.- nud »Uatü-Haudb. 1824. I. 8. 34*>->44 und S. 37.'» und 76. Ma»ch, f<. 94. Oeneal.-histor. «tatist.Alinaiiach, Weimar, 1682. S. 4ftO und 51. N. Pr. A.-L. 111. S. 324-30. Deutsche Hrafenh. d. Gegenw. 11. 8. 71-76. Freiherr r. Ledebur, 11. 8. 66. c.oth. geueal. Hof-Calend. Xi^W. 8. 168 u. 1848. 8. 166 u. «en. Taschenb. 1862. 8. 168 u. 169. Gen. Ta^chenh. der gräfl. Häuser» 1864. 8. 519-90 und bistor. Taschenb. zu demselben, .S. fi50. Stebinaeher. I. 18: Leynar, Graf-}u. Tg- rof. II. 48. - W.-ß. d. Sachs. Staat. I. 48: Gr. v. L. und IIJ. 1: Fur^tf-n v. L.

Lyncker, Lyncker nnd Lützenwick, Freiherren und Grafen,

8. Linker, Linker-Ltitzenwick, Freiherren und Grafen, Bd. V. S. 566—70.

Lyro, Ritter. Galizischer Ritterstand. Diplom von 1784 für Ru- dolph Franz Lyro, RathsprotocoUisten des galizischen Landrechts.

Megerle r. Mühlfeld, ErK.-Bd. 8. 174.

Lys, du Lys (in Blau ein , mit einer goldenen Krone bedecktes, silbernes Schwert, pfahlweise mit der Spitze aufgerichtet und begleitet von zwei goldenen Sternen). Ein ursprtlnglich lothringisches, noch in dem 3. Jahrzehnt des 18. Jahrh. zu dem schlesischen Adel gehörendes Geschlecht, als dessen Ahnheri'n die Sage den Bruder der Jungfrau V. Orleans, Johanna d'Arc, nennt. Der Letzte des Stammes, Isaac Francois du Lys, Mitglied der k. preuss. Academie der Wissenschaften und Künste, lebte noch 1724 zu Licgnitz.

Sinapiue, II. 8. 796 und 97. Freiherr •. Ledebur, II. 8. 66 und 67. Spcner, Hlstor. Instgn. II. 8.

Lyskowski, v. Steppbolz-Lyskowski (in Blau ein schrägrechter, silberner, mit fünf rothen Rosen belegter Balken). Altes, preussisches Landesritter-Geschlecht, welches in Westpreussen in den Kreisen Stuhm, Culm und Strassburg noch ansehnlich begütert ist. Xaver v. L., Laiid- rath, war 1820 Herr auf Choiten und Ludwig v. L. , Landscbaftsrath, 1838 Herr auf Altendorf; Hyacinth v. L. besass in neuer Zeit Wilczewo, Matthias v. L. Bruch und Thomas v. L. Obory.

N. Pr. A.-L. V. 8. 320. Freiherr ». Ledebur, II. 8. 67.

Lysur, Liser (in Roth ein blauer, mit goldenen Bändern ge- schmückter Arm , in der Hand einen goldenen Ring haltend). Altes, zur trierschen Ritterschaft gehörendes Geschlecht , eines Stammes und Wappens mit den v. Arras,Buning,v.Crofl, v. Leye, Lussenich, v. Neuer- burg, V. Wittlich, v. Wrays etc. Dasselbe sass schon 1100 zu Lieser bei Berncastcl und 1364 zu Weiler unweit Merzig, so wie noch 1568 zu Altrich, Bausendorf, Gillenfeld, Hontheim, Krinkhof, Kynheim, Lie- senich, Luxem, Salmenror, Weinich und Wittlich. Hans Ruprecht V. Lysur wurde noch 1599 zu der trierschen Ritterschaft gezählt, bald darauf aber erlosch der alte Stamm.

V. EoHtheim . H. Tab. IV. u. III. s. 11)2. - Fahne y I. 8. 265. Freiherr r. Ledebur, II. 8. 67.

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LyBBan , Freiherren und Grafen. Böhmischer Freiherrn- und Grafenstand. Grafendiplom von 1702 fftr Rudolph Joseph Freiherrn V. Lyssau, k. k. Kämm, und Hauptmann der Altstadt Prag. Ein aus Pommern nach Brandenburg und von da nach Böhmen gekommenes Geschlecht, welches zu der pommemschen Familie v. Lissow, s. Bd. V. S. 580, gehörte. Zu Gauhes Zeit (1747) lebte noch des erwähnten Grafen Rudolph Joseph gleichnamiger Sohn, welcher in die Gesellschaft Jesu getreten war.

Gamkt, II. S. 666-68. ~ Jitgerl« «. Mühifeld, Erg.-Bd. 8. 21.

Lyzen, s. Lietzen, Bd. V. S. 529. Theodoricus de Lyzen tritt schon 1275 in einer meklenb. Urkunde auf. In Meklenburg ging der Stamm zeitig wieder aus.

«. Medinff, I. 8. 852: auch nach dem M8. abgegang. meklenb. Familien.

M.

MaiMbarg, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1749 fftr Johann Baptist v. Maasburg, k. k. Hofagenten.

M€9«rl€ w, Mühlfeld, S. 68.

Maase, V. der Maase (Schild gevicrt: 1 und 4 in Roth ein frei schwebendes Kreuz und über demselben zwei neben einander stehende Sterne und 2 und 3 in Gold ein gewellter, blauer Querbalken). Adels- stand des Königr. Dänemark. Diplom von 1710 für den k. dänischen Staatsrath Masius , mit dem Namen : v. der Maase. Derselbe stammte aus einer meklenburg. Familie und setzte den Stamm, der noch im An- fange des 19. Jahrh. blühte, fort.

Ztdler, XIX. 8. 9 und 10. - Lexicon over adel. Famil. i Daumark, II. Tab. 1.

Maass, Maess (im von Gold und Blau quergetheilten Schilde eine querliegende Lilie von gewechselten Farben). Ein zu dem pommem- schen Adel zählendes Geschlecht, in welches durch Diplom vom 4. Juni 1622 für den Hofgerichtsdirector Joachim Maass der Adel kam. Der- selbe, ein Sohn des Michael Maos, Senators zu Stolp , war später Geh. Rath und zuletzt erster Bürgermeister zu Stolp. Die Familie war in Hinterpommem 1702 und noch 1718 zh Reselkow, so wie 1718 und 1736 zu Earvin im Fürstenthümer Kreise gesessen.

F)reik€rr v. Udebur, II. 8. ft7.

' Maassen. Adelsstand desKgr. Preussen. Diplom vom 16. Januar 1837 für die Gebrüder Gottfried August und Johann Heinrich Christian Maassen, k. preuss. Regierungs- Assessoren und Söhne des verst. k. pr. Finanzministers Maassen. Ersterer ist jetzt Geh. Ober-Finanz-Rath und Provinzial- Steuer -Dii-ector in Scidesien und hat einen Sohn, welcher

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als liieutenant im 1. oberschlesischen Infenterie-Regim. Nr. 22 steht. Letzterer ist Geh. Ober-Regier.-Rath.

HÄud-ichriftl. Notiz. - Fr^ih. o. L^dthur, II. 8. 67.

Macdonald. Altes, schottisches Geschlecht, ans welchem ein Zweig sich nach Esthland wendete u. später in der Oberlausitz zu Hartmanns- dorf bei Marklissa angesessen war.

Fr^ih. «.Lotlttbur, 11. S. 67 iiml 6»».

Mac-Enis v. Atter nnd Iveaghe, s. Enis v. Atter, Enis V. Atter und Ivoagh, Bitter und Freiherren, Bd. HI. S. 121 und 22.

Macchio. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1 807 far Johann Baptist Macchio, k. k. Kammerdiener.

M'-ijerIf. r. Mühlfcl,!, S. 2'/8.

Mach , Machow (in Blau ein querliegender , silberner Halbmond mit Gesicht, über welchem ein sechseckiger, goldener Stern schwebt: V. Mach auf Gross-Lttbtow im lauenburger Kreise und in Blau ein quer- liegender, silberner Halbmond mit Gesicht, über welchem drei, 2 u. 1, silberne , sechsstrahlige Sterne schweben : t. Mach auf Gaffert im Stol- per Kreise). Altes pommernsches Adelsgeschlecht, welches 1575 vom Herzoge Johann Friedrich mit Schlawekow (Schlaikow), Schluschow, Lubbetow und Schwichow belehnt wurde und über diese Belehnungen 1601 vom Herzoge Barnim eine Bestätigung erhielt. Von den genann- ten Gütern war in neuer Zeit nur noch Lübtow in der Hand der Familie, welche aber dafür andere Güter: Gaifeii;, Klein-Volse im Ejt. Hummels- burg u. Antheile von Klein-Perlin an sich brachte. Zahlreiche Spros- sen des Stammes haben bis auf die neueste Zeit in der k. preuss. Armee gestanden. Das Gut Gaffert war 1857 in der Hand des Hauptmanns a. D. V. Mach.

Micrafl, VI. s. .«.Ol. N. Pr.. A.-L. \\\. s. 382 und 88. - Freih. 9. I^debur, H. S.W.

- Siehnmchfr, V. 170. 9. Affdiny, II. fi. 858. Pororaer. W.-B. f. S. II n. 13 n. Tab. IV.

Knfsc/ike. I. S. 2S4 und 86.

Mach, Edle v. Palmstein. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1794 für Joseph Mach, fürstl. loewensteinschen Justizrath in Böhmen, mit dem Prüdicate: Edle v. Palmstein.

MfQfrl^ t. Mühlfeld, Krg.-B<l. 8. 'MM.

Machenheimer , Manchenheimer y. Zweibrücken. Altes rhein- ländisches Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe Humbracht um 1382 mit Simon Machenheimer v. Zweibrücken beginnt und bis 1574 fort- setzt. Bald nachher ist wohl der Stamm ausgegangen.

Humhrachf, 8. 219. r. Ufeding, f. H. 35:i.

Machewitz, Machwitz (Schild von Roth, Silber und Schwarz quer- getheilt, ohne Bild). Altes, meissensches Adelsgeschlecht, von Knauih nicht mehr aufgeführt und nicht zu verwechseln mit den v. Machwitz in Ost- u. Westpreussen, so wie mit den v. Maschwitz in Meissen und v. Maschkwitz in Schlesien. v. Meding hat das Wappen auch nach einem, wahrscheinlich um 1557 in der Kirche zu Wählitz unweit Weissenfeis errichteten Epitaphium, wie dasselbe noch 1726 zu sehen war, beschrie- ben. Nach Valentin König sass die Familie noch im 17. Jahrh. zu Ebers-

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dorff Q. Lauterbach im Erzgebirge und in grösseren Siegelsammlungen finden sich Abdrücke von einem Petschafte, welches nach Grösse, Stich und Lack wohl in die Zeit nach Anfange des 18. Jahrh. gehört.

Val. Xonig, UF. 8. 705 : in AbnenUfeln der F«mlie v. Heerdegen. ~ Freih. 9. Ledebutt II. 8. 6S. - SUbmauhtr, I. 158: v. MaehwiU. Meis.<inHeh. - 0. Meding, I. 8. 853: ▼. Ma- che wiu.

MaehlHed. Ein im 17. Jahrh. zu dem schlesischen Adel gehören- . des Tjeschlecht. Ehrenfried Ferdinand y. Machfried, kais., königl. Rath, kommt 1653 als Mann-Gerichts-Assessor in den I<Mrstenthümem Schweid- nitz und Jauer vor und hatte nach Allem den böhmischen Adelsstand erbalten. Dass der Stamm fortgeblüht habe, ist nicht bekannt.

Sinapfu», II. s. 797. «. ffeUbach, II. 8. 83. Freih. v. Lfdebnr, II. 8. 69.

Machui, Machoi, Machny. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom und Incolat vom 15. Apr. 1744 für Anton Aloysius Machui, fürst- bischöfl. Rath zu Breslau, Consistorial- u. Hofrath und Amtskanzler. Derselbe, aus einem angesehenen irländischen Geschlechte stammend, erwarb in Schlesien das Gut Ocklitz im Kr. Neumarkt, welches in der Hand der Familie geblieben ist. Ein Enkel des Diploms-Empfängers, der Premieur-Lieutenant v. M., war 1837 Controleur bei dem Train- Bataillon zu Ehrcnbrcitstein und das Gut Ocklitz stand in neuester Zeit dem k. pr. Rittmeister a. D. Carl v. Machuy zu.

Handschriftl. Notiz. - N. Pr. A.-L. I. 8. 41 und III. 8. .133. Fr€ih. v. Ledebur, II. 8. 6». und III. 8. .103. - W.-B. d. Preuss. Monarch., III. 93. Schlesisches W.-B. Nr. 4». jriM#cA*«, iV. 8. 27&.

Machwitz (in Roth drei pfahlweise übereinander stehende, weisse Rosen). Ein früher zu dem in Ostpreussen begüterten Adel gehörendes Geschlecht, welches, wie schon das Wappen ergiebt, von der alten Fa- milie T. Machewitz in Mcissen ganz verschieden war. Dasselbe sass zu Dosmitten, Galinden, Gallwunen, Kirpehnen, Neumark, Reinswein, Thomsdorf, Tippeln etc. und ist schon erloschen.

F^eih. V, Lfd0hur, II. 8. 68 und III. 8. 3iii>.

Machwitz (in Gold ein grün gekleideter, vorwärts gekehrter Mohr, welcher in der Rechten einen Bogen und in der Linken einen Köcher mit drei Pfeilen hält). Altes, in Westpreussen begütert gewesenes Adels- geschlecht, welches von der im vorstehenden Artikel besprochenen Fa- milie dieses Namens in Ostpreussen ganz verschieden ist Johann Machwitz, Ritter, erhielt 1401 von dem Bischöfe Johann v. Pomesanien das Vorwerk Orkusch unweit Rosenberg verschrieben ; Otto v. M. starb 1477 als Woiwode von Pommerellen und Samuel v. M. lebte noch um 1636.

N. Pr. A.'L. V. 8. 821. - Frtih. v. Ledebur, II. 8. 68.

Mack, Ritter und Edle. Erbl. - österr. Ritterstand. Diplom von 1791 für Franz Mack, k. k. Hof- und Kammer-Juwelier, mit dem Prä- dicate : Edler v.

M«gi>rtt 9. Mühlfeld, 8. 129.

Mack V. Leiberich, Freiherren. Erbl. - österr. Freihermstand. Diplom von 1791 für Carl v. Mack, k. k. Obersten, mit dem Prädicate: V. Lmberich.

iffftfrl« •• MHiAf/$l^ Brg.-Bd. 8. 76.

72

Mackrodt, Mackerodt, Kopp v. Mackerodt. Adelsstand des Egr. Preussen. Diplom vom 1. März 1738 flir Georg Heimbert Mackrodt, k. pr. Major im Regim. Husaren. Derselbe, aus dem Schwarzbargischen stammend und früher in kursächs. Diensten, starb 1742 als Oberstlieute- nant und Commandeur eines neu errichteten Husaren - Regiments, mit Hinterlassung von fünf Kindern. Ein Premierlieutenant y. Mackrodt stand 1806 im Dragoner-Regimente v. Esebeck und wurde später Ritt- meister bei der Land-Gensdarmerie u. ein Rittmeister a. D. v. M. wurde Postmeister zu Rastenburg und starb 1843. Die Familie war 1750 in Ostpreussen zu Plauschwarzen, SchiUeningken, Retzken und Milcb- bude gesessen.

N. Fr. A.L. in. R. 331 u. 34. Freih. w. Ledebur*, U. 8. 69. W.-B. der preass. Monarch. III. 93.

Mackyhail. In Kur -Braunschweig -Lüneburg anerkannter Adels- stand. Anerkennungsdiplom vom Januar 1773 ftlr den Ober-Gommiissair V. Mackyhail auf Grund eines, seinem verstorbenen Vater, Alexander Wil- helm T. Mackyhail, über seine Abkunft aus einem alten adeligen Ge- schlechte Schottlands unter dem 23. Januar 1705 von dem schottischen Parlamente ertheilten Documenti Prosapiae. Der Stamm ist erloschen.

Freih. 9. d. Knetebeck, «. 199.

Macmachon, Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1758 fftr Cornelius Macmachon, wegen neunjähriger Militairdienste.

Megerle r. Mühlfeld, 8. 129.

Mac-Neven, O -Kelly ab Aghrim, Ritter. Erbl.-österr. Ritter- stand. Diplom von 1755 für Wilhelm Mac-Neven, Doctor der Philo- sophie und Mediciu, Professor und Rector des medicinischen Studiums an der Universität Prag, als Adoptiv-Sohn des Wilhelm 0- Kelly ab Aghrim, mit dem Prädicate: 0-Kelly ab Aghrim.

Megerle r. Mühl/eld, 6. 129.

Macqnier, Macqnire, Freiherren und Grafen. Altes, irländisches, aus der Stadt Iniskeling (Inischkilin) in der Provinz Ulster stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem Cornelius Macquier, Freih. v. Inischkilin, k. k. Oberstlieutenant. 22. Apr. 1722 das Incolat von Schlesien erhielt. Joseph Sigismund Graf v. Macquier war 1747 k. k. General-Feldwacht- meister und erhielt das Gränz-Regiment No. 5 und 1751 das schöne, in der Geschichte des siebenjährigen Krieges oft genannte tiroler Feld- jäger-Regiment. Von 1763 bis 1767 commandirte derselbe nach dem M^tair-Schematismus des österr. Kaiserthums das 35. Infant. -Regiment.

Sinapiue, U 8. 87«. - N. Pr. A.L. III. S. 334. Freih. ». Ledebur. II. 8. 69.

Macula v. Salfeld, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1821 for Joseph Macula, k. k. Unterlieutenant, mit dem Prädicate: Edler v. Salfeld.

Megerle r. Mühl/eld, Brg.-Bd. 367,

Maczak v. Ottenbnrg. Erbl.-österr. Adelsstand. Bestätigungsdi- plom desselben von 1763 für die Gebrüder Franz und Joseph Maczak mit dem Prädicate : v. Ottenbnrg.

Megerle 9. Mühl/eldy Brg.-Bd. 8. 367.

Madai. Reichsadelsstand. Diplom vom 14. Januar 1766 für D. David Samuel Madai, fürstl. anlialt-cöthenschen Leibmedicus, Hofrath,

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Arzt und Vorsteher des Laboratoriums am Waisenhause zu Halle. Der- selbe, geb. 1709 zu Schemnitz in Ungarn und aus einer alten ungari- schen Adelsfamilie stammend, starb 1781. Das ermähnte Laboratorium, in welchem die einst so bekannte, von Vielen mit grossem Vertrauen beehrte halleschc Medicin bereitet wird u. welches zu den Stiftungen des edlen Franke gehört, oder das Directorium der Medicamenten-Expedi- tlon war ein in der Familie v. Madai vom Vater auf den Sohn fortge- erbtes Figenthnm. Von dem Sohne des Daniel Samuel v. M., dem Dr. med. Carl August v. M., stammte Carl v. M., gest. 1851, ebenfalls Dr. med. und Director der Medicamenten-Expedition am Waisenhause zu Halle, welcher sich mit einer Tochter des verst. Generals v. Schubert, früher vermählten Baronin v. La Motte Fouqu6 vermählte, aus welcher Ehe die Söhne; Guido v. M., Landrath und Max v. M., (1857) Rittm. im k. preuss. 7. Cürassicr-Regim. , entsprossten. Von den Bindern des Dr. Carl v. M. starb der Eine, verm. mit einer v. Uckermann, als k. pr. Regierungsrath zu Merseburg und ein Anderer, August v. M., 1828 als Steuerrath zu Potsdam. Letzterer war mit Henriette Charlotte v. Schlegel vermählt und ein Sohn aus dieser Ehe wurde Professor der Rechte an der Universität Halle, später k. russ. Hofratli und Professor zu Dorpat.

N. Pr. A.-L. ni. 8. S34 und V. .S. .321. - Freih. o. Ledfbiir , II. 8. 69. - Siipplem. coSiebra. W.-B. IM. 1.1 und IX 21.

Madak. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1787 für Johann Madak, k. k. Oberlieutenant im Husaren-Regimente Gr. Esterhdzy.

MegerU r. Mühlfehi, Erg.. -Bd. 8. 36 7. ^

Madelnngeii. Altes, aus dem Braunschweigischen stammendes, firtther zu dem Adel in Ostpreussen gehörendes, später erloschenes Adels- geschlecht, welches zu Alkehnen u. Tronk unweit Fischhausen und zu Wandlacken bei Gerdaunen gesessen war.

Fteih. 9. Ledtbur, II. 8. 69.

Mader (in Blau ein rechts u. links von einer goldenen Lilie besei- teter, goldener, schrägrechter Balken, in welchem ein Marder von natür- licher Farbe nach oben läuft). Reichsadelsstund. Diplom vom 5. Febr. 1765 iflr Johann Caspar Mader, Reichsstifbs -kaisersheimischer Rath u. Pfleger ^ Nördlingen. Derselbe war ein Sohn des, aus einer alten Rathsfamilie der ehemaligen Reichsstadt üeberlingen am Bodensee stam- menden Rechtsconsulenten zu PhuU endo rf Johann Caspar Mader. Von den Nachkommen wurde Johann Max v. Mader, geb. 1770. k. bayer. Landrichter zu Mindelheim, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern ein- getragen.

9. Lang, 8. 4lif. Biippl. zu Hlebtn. W.-B. XI. 25 : ein sehr abweichendes Wappen. \V..B. d. Kgr. Bayern, VII. 3. v. Uefntr, bayer. Adel, Tab. US. - KnMChU ^ I. 8. S8& n b6.

Mader v. Madersbnrg (Schild blau und durch einen schrägrechten, goldenen Balken getheilt: rechts, unten, ein gegen die rechte Seite lau- fender Marder und links, oben, eine goldene Lilie). Adelsstand in Kraft der grossen Comitive. Diplom vom 6. Mai 1791 vom Pfalzgrafen Jo- seph- Fürsten von Fürstenberg für Franz Joseph Ulrich Mader, Alter- and Waisenbflrgermeister zu Üeberlingen mit seinen männlichen Leibes- erben: Franz Nicolaus, Joseph Alois, Johann Nepomuk, Joseph Anton

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und Franz Conrad Mader, mit dem Prädicate: v. Madersburg. Die- selben gehörten zu der im vorstehenden Artikel aufgeführten üeberlinger Rathsfamilie.

C<ut, A<lel9b. d. Oro98h. Baden, 8. 284. Knetchke, I. 8. 285 u. 86.

Mademini v. Tanbenberg. Reichsadelsstand. IMplom von 1786 für die Gebrüder und Doctoren der Rechte Joseph Albert und Franz Anton Madernini, mit dem Prddicate: v. Taubenberg.

M«g^rU 9 MühlfHd, Brg.-Bd.'S. S67. 8app. «u 8i«»bni. W.-B. XI. »5

Maderny, Freiherren. Freiherrnstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 25. Jan. 1808 für Ferdinand Franz Anton v. Maderny, geb. 1768 zu München. Derselbe stammte aus einem ansehnlichen Geschlechte ans Capo di Lago in der italienischen Schweiz, aus welchem Sprossen seit 15^6 in Knogsdiensten sich ausgezeiclmet hatten.

r. Lang, S. 1S2 und Aiihaiip, S. 6. - W.-B. d. Kgr. Bayern. III. &6 und 9. Wolcktrn^ Abth. 3. 8. 165 und 'iC. v. Hefner, bayer. Adel, Tab. 46 u. 8. 46. KneiChkß, 111. 8. S07 und 8.

Maderoux. Ein in der Person des Ludwig Joseph Heinrich v. Ma- deroux , k. bayer. Rittmeisters , in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragenes Adelsgeschlecht. Derselbe, geb. 1784, stammte aus Ve- soul in der Franche Qomih und der Adel des Geschlechts wurde bis auf 1695 zurück bewiesen.

». Lang, S. 48B. W.-B. des Kgr. Bayern, VII. 4 : Nubles de Madroux.

Maderspach , Edle T. Katiburg. Erbl.-österr. Adelsstand. Di- plom vom 2p. Dec. 1844 für Franz Maderspach, k. k. Hauptmann im Infant.-Regim. Freih. v. Wacquant-Geozelles, Nr. 62, mit dem Prftdicate: Edler v. Katiburg.

Handiichriftl. Notix.

Madeweiss. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2. Octob. 1786 für Johann Georg M'adeweiss, k. pr. Geh. Legationsrath und be- vollmächtigten Minister bei dem schwäbischen Kreise und fttr den Bru- der desselben, Matthias Wilhelm Madeweiss. k. preuss. Kriegsrath. Letzterer wurde später Geh. Rath, Postdirector nndRendant des Intel- ligenz- und Adress - Comptoirs zu Halle und ein Sohn desselben war 1887 k. preuss. Major und Adjutant bei dem Commandeur der 1. Di- vision.

N. Pr. A -L. III. 8. 834. Freih. t. Udfhvr. II. 8. «9, - W.-B. d. Preuss. Monarch, in. 98.

Madeysky. Schlesisches, zu dem polnischen Stamme Poray gehö- rendes Adelsgeschlecht, aus welchem der Landes -Aelteste v. Madeyski noch 1854 Herr auf Gieraltowitz im Kr. Tost-Gleiwitz war.

Freih. ». Lettehur. II. 8. «9 ii. III. S. .106. SrhIesIseh. W.-B. III. I7fi.

Madritzky, Madritasky, gen. Schütz. Schlesisches, noch im An- fange des 18. Jahrh. blühendes Adelsgeschlecht. Martin Madritzky sonst Schütz genannt, kommt 1 703 vor.

Sinapiu», II. 8. 798. N. Pr.A.-L. HI. 8. 38». - Frtih, v. Ledebur, II. S. €9.

Madrowsky, Freiherren. Erbländ.-östcrr. Freihermstand. Di- plom von 1768 für Johann Joseph Madrowski, k. k. Officier a. D.

Mtgerle 9, Müklfüd, Brg.-Bd. 8. 76.

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Madrnta, Freiherren. Altes, tiroler Adelsgeschlecht, welchei;^ namentlich um die Mitte des 16. Jahrh. durch drei Brüder hekabni wurde. Hildebrand Freih. v. Madrutz starb 1547 als kaiserl. General zu Uhn; Christoph Freih. v. M. , gest. 1578, der römischen Kirche Cardinal, so wie Bischof zu Trient und Brixen, verwaltete 39 Jahre das Bisthum Trient u. Nicolaus Freih. v. M., gest. um 1570, zeichnete sich erst im Schmalkaldischen und dann im Sieneser-Kriege aus , war dann einige Jahre Gouverneur von Pavia und focht zuletzt auch in Croatien gegen die Türken, Von ihm stammten drei Söhne: Ludwig Freih. v.M., welcher seinem Oheim, Christoph, in den Bisthümern Trient und Biixen folgte und 1600 starb; Johann Friedrich Freih. v. M., erst kaiserlicher Oberst, später Ambassadeur in Rom u. Fortunatus Freih. v.M., welcher sich als kais. Oberst im Sieneser Kriege sehr auszeichnete. Vom Frei- herm Johann Friedrich stammten zwei Söhne: Carl Gaudenz , gestorb. 1629 als Cardinal und Bischof zu Brixen und RenatusEmanuel, dessen Sohn. Carl Emanuel, 1659 als Bischof zu Trient starb, vom Freiherrn Fortunatus aber entspross Johann Gaudenz, welcher bei der Belagerung der Festung Canischa ein Corps von sechstausend deutschen Völkern befehligte.

Oauk0, IT. 8. 167S und 7(> : nach Schr^nck^ grosses Heidenbuch.

Maeck, Meck, Maeck v. Nordenfliet (Schild quergetheilt: oben in Roth eine silberne Rose und unten von Schwarz und Silber geschacht). Im Königr. Preussen anerkannter Adelsstand. Diplom vom 6. Juli 1798 für David August Maeck, k. preuss. Capitain im Infant.-Regim. v. Gräve- nitz. Ein zu dem schwedischen und liefländischen Adel zählendes, das Prädicat: v. Nordenfliet filhrendos Geschlecht, nicht zu verwechseln mit den österreichischen Familien v. Mack. Von Georg v. Maeck-Nor- denfliet, einem lieflündischen Edelmanne, stammte Otto v. M.-N., welcher Herr einiger Güter wurde. Der Pinkel des Letzteren, Hans v. M., war k. schwed. Oberst und wurde 1656 Reichsrath. Jacob v. M. war im 18. Jahrh. Castellan von Wenden und besass den Rittersitz Gunzel, wel- ches in der Mitte des 18. Jahrh. noch dem k. schwed. Rittmeister Gustav V. M. zustand. Erich Johann v. M., der lief- und esthländ. Rit- terschaft-Secretair, schrieb 1772 die gekrönte Preisschrift: die eigen- thümliehen Besitzer der Bauern. Riga, 1772. Der obengenannte Da- vid August V. Maeck trat 1810 als k. pr. Major aus der activen Armee. Derselbe war mit einer v. Ponikau auf Ketschdorf im Kr. Schönau und nach dem Tode derselben mit der Schwester vermählt und wurde noch 1837, und zwar in dritter Ehe vermählt, als Herr auf Ketschdorf aufge- führt. Später, 1849, stand das Gut Ketschdorf dem k. preuss. Lieute- nant Thamm zu.

Handschriftl Notix. N. Pr. A.-L. III. 8. 885. - Freih. 9. Ledebur, II. 8. ßs und 69.

Maederer v. Ehrenreichscron, Maederer, Edle Herren v. Ehren- reichscron, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1709 für die Ge- brüder Maederer : Johann Jacob, Johann Ignaz, Ferdinand Sebastian, Matthaeus Joseph, Johann Friedrich und Johann Matthias und von 1733 für Johann Jacob Maederer Ritter v; Eichenreichscron, k. Rath und Canzlei-Director der ob der ennsischen Landschaft und für

76

Johann Friedrich M. Ritter v. E., mit dem Prädicate : Edle Herren ▼. Ehrenreichscron.

Heger le r. MÜht/eld, 6. 129.

Maemmin^n , Mammingen , Mamming, Freiherren und Grafen,

Altes , ursprünglich böhmisches , zeitig nach Tirol und Oesterreich und später nach Bayern gekommenes Adelsgeschlecht, welches 1564 den Reichsritter-, 1672 denFreiherm- und 1695 den Reicbsgrafenstand erhielt. Ulrich M., Canonicus zu Passan, kommt nach Gr. v. Wurm- brand zuerst 1232 urkundlich vor; Berchtold M. vermählte sich 1300 zu Meran und Hans M. Sohn Ulrichs H. bekam durch kaiserl. Diplom von 1458 sein angestammtes Wappen: in Gold der Kopf und Hals eines schwarzen Steinbocks, erneuert Die fortlaufende Stamm- reihe beginnt Seifert mit dem Sohne Leonhards M.: Andreas M. in Circknitz. Von demselben entspross: Georg, gestorben 1570, Land- marschall in Unter -Oesterreich, kaiserlicher Rath, Erzh. Carls Geh.- Rath, Kämmerer und Oberst-Hofmeister, wie auch Landeshauptmann in Ober-Oesterreich, dessen Sohn, Leonhard II., Herr in Raczenhofen und Gadelberg, sich zuerst nach Bayern begab und am fflrstlichen Hofe die Oberhofmarschalls-Stelle erhielt. Derselbe hatte zwei Söhne : Wilhelm Eustachius und Johann Albert. Wilhelm Eustachius blieb in Oesterreich und von ihm stammte Christoph, welcher 1677 Niederösterr.-Regier- ungs-Rath war und nach Allem zu der Linie zu NusdorfT gehörte, welche noch zu Gauhes Zeiten geblüht haben soll. Johann Albert setzte den Stamm in Bayern fort. Von dem Sohne desselben, Johann Adam, gest. 1686 als kurcöUnischer und kurbayer. Kämmerer, entspross Franz Ig- naz, kurcöln. Kämmei'er, welcher vier Söhne hatte, von welchen der Aelteste, Johann Anton Emanuel auf Raczenhofen, Güldersdorff, Kirch- berg, Sadelberg etc. 1 697 ein Canonicat zu Regensburg erhielt Ueber das FortblOhen des Stammes im 18. Jahrh. fehlen Nachrichten: aus neuer Zeit ist nur die Njichkommenschaft des Grafen Ferdinand, geb. 1779 und gest 1845, k. bayer. Majors i\ la suite, aus der Ehe mit Jo- hanns^ Freiin de Mont, geb. 1799, verm. 1816 u. gest. 1842, bekannt Haupt der Familie ist jetzt: Graf Rudolph, geb. 1818 ältester Sohn des Grafen Ferdinand k. k..Kreis-Comniissair in Pension, vermählt 1851 mit Emma Grf. v. Spaur, gest. 1853 und in zweiter 1856 mit Ga- briele Grf. v. Terlago, vorw. Grf. v. Sarnthein. geb. 1825, aus welcher zweiten Ehe ein Sohn stammt: Joseph, geb. 1863. Die beiden Brü- der des Grafen Rudolph sind: Graf Carl, geb. 1819, k. k. Steuerbe- amter in Pension, verm. 1858 mit Maria Adelaide Bachmaier, geb. 1830 und Graf Johann, geb. 1822, k. k. Hauptmann in d. A., vermählt 1851 mit Maria Ottilie v. Preschern, geb. 1833, aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Otto Rudolph, geb. 1852.

Oaufit , I. 8. 1296 niid 97. Dciitache Orafenb. der Gegenw. 11. 8. S2 iinil 88. Gen. TMchenb. der gr&llirh< H&usor. IH64. 8. 526 und hislor. Haiidb. su Demselben, 8. .^6S. » 8i«hmachet. I. 21: F. H. v. MHiiiiniiig und PrStiug. ~ Suppl. su Siebro. W.-B. VI. 34 : Y. Mitnmioiceii.

Maendel, Mendel v. Steinfels. Altes, bayemsches Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe Bucelini mit Johann Mandel um 1415 beginnt, wel- cher das Schloss Steinfels kaufte und sich nach demselben nannte. Von

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ihm stammten zwei Söhne: Conrad und Erhard. Conrad, insgemein Cnntz y. Hütten genannt, verkaufte das ihm zustehende Schloss Htltten und starb 1435, Erhard aber setzte durch mehrere Söhne den Stamm fort. Von denselben war Christoph, Dr. der Theologie, zuerst Canzler zu Salzburg, später aber, seit 1502 Bischof zu Chiemse. Von seinen Brüdern pflanzte namentlich Friedrich das Geschlecht fort und Nach- kommen desselben lebten noch 1739.

tfavA«, I. 8. 1297. Siebmaeher, I. 96: Die Mendel v. Steiufels, Bayerisch.

Mäendl v. Ankerbnsch. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793 für Michael Maendl, k. k. Hauptmann im Infanterie-Regimente Ulrich Graf Kinsky, mit dem Prädicate : v. Ankerbnsch.

Mtgerlt e. Mühlfeld, Erg.- Bd. 8. 370.

Maennich, Mennich, Mönnich, Maennicht, auch Freiherren. Ein

im 17. u. 18. Jahrb. in Schlesien, theils im Adels-, theils im Freiherm- stande vorgekommenes Geschlecht, in welches zuerst der böhmische Adels- Q. später der böhmische Freiherrnstand gelangt war. Letzteren erhielt Caspar Alexander v. Männich, Herr auf Gross-Mohnan etc. an- fangs h. württemb.-ölsischer, dann fürstl. liechtensteinscber Rath, später Landesbestallter der Fürsten und Stände in Schlesien und des fürstl. Stifts Matthiae zu Breslau und zuletzt seit 1684 königl. Oberamtsrath in Schlesien. Von demselben entspross: Freiherr Alexander Joseph, gest. 1737, kaiserl. ältester Ober-Amtsrath in Schlesien, der Fürsten- thümer Schweidnitz und Jauer Ober-Rechts-Beisitzer, Landesältester und Präsident bei dem Judicio delegato in Commissions-Sachen. Der Bruder des Freiherm Caspar Alexander: Gottfried v. Männich, führte nur das adelige Prädicat, war königl. Kammerrath in Schlesien und hatte zwei Söhne: Gottfried Alexander v. M. auf Jaeschwitz. des Fürstenthums Breslau Landes-Bestallten und 1719 der Fürsten und Stände in Schle- sien General-Steuer-Einnehmer und Carl Philipp v. Männich auf Sie- bothscbfltz, Kappitz etc. seit 1721 fürstl. lobkowitzschen Rath und des Fürstenthums Sagan deputatns ad publica. Der adelige Stamm ging später aus, die freiherrliche Linie blühte aber noch bis in das letzte Jahrzehnt des 18. Jahrb. und erlosch im Mannsstamme mit dem Frei- herm Johann Wenzel. Die Erbtochter desselben, Freiin Anna, gest. 1829, vermählte sich 1790 mit Johann Grafen v. Larisch, Freiherm V. Ellguth und Earwin, gest. 1820. Landeshauptmann des Fürstenthums Teschen, k. k. Kämm. u. Geh.-Rath, welcher mit kaiserl. Erlaubniss vom 24. Jan. 1791, nach dem Tode seines Schwiegervaters, mit seinem angestammten Namen u. Wappen, den Namen und das Wappen des Geschlechts v. Männich verband, s. Bd. V. S. 400. Das Männichsche Wappen: Schild von Gold und Silber geviert, ohne Bild, nimmt jetzt den Mittelschild des Wappens der Grafen v. Larisch ein.

Sinmpiu», II. 8. 376—79. Gauhe. I. S. 1436 und 37 am Schliisae de» Artikels Munch- hMseii. Freik. e. Ledtbur , II. 8. 76.

Maentiiaeii. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1716 für Franz Maentuaen.

Mtg^rit 9. Mükl/eld, Brie.-Bd. 8. 371.

Maercken 2a Geeradt, Freiherren (in Silber fünf, 1. 3 u. 1, gol-

.*^;

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dene Kokarden (Ringe), roth, blau, roth ). Keichsfreiherrnstand. Diplom d. d. Frankfurt, 10. Apr. 1742 f&r Daniel v. Maercken zu Geeradt, kur- pfalzbayer. Grenailier- Hauptmann und kurftlrstlicben Trucbsessen. Altes, ursprnn^licb böbmisches Adelsgescblecbt^ dessen Sprossen in frühester Zeit sich namentlich dem Kriegsdienste widmeten, doch auch hohe Civil- Aemter bekleideten. Dasselbe soll in der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts unter Carl v. Luxemburg, Könige Ton Böhmen, nachmaligem K. Carl IT. aus Böhmen an den Niederrhein gekommen sein. Hier treten zuerst um 1416 Werner v. Maercken zu Geeradt als Amtmann und Waldherr von Düren und 1470 Erasmus Lndovicus ▼. M. zu G. auf. Letzterer zeichnete sich der Sage nach bei der Belagerung von Moers (Meors) als Führer mehrerer Fahnlein gegen Carl den Kühnen, durch grosse Tapferkeit aus. Friedrich v. M. zu G. blieb 1553 in einer Fehde unter dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, welche Letzterer gegen den Kurfteten Moritz zu Sachsen führte. Friedrich Arnold v. M. zu G. war zu Ende des 16. Jahrb. kais. Bath und Kammer- director der Ffirstenthümer Jülich und Berg. Aus der Ehe desselben mit Anna t. Loewenich stammten zwei Söhne : Johann Peter v. M. zu G., jfilich-bergischer Kammerrath, verm. mit Elisabeth t. Schallenbroich und Stephan v. M. zu G., welche 1640 die kaiserliche Bestätigung des ihnen zustehenden Adels erhielten. Später, 1717, zeichnete sich Rüdger T. Märcken zu Geeradt als Oberst im Hülfscorps unter dem Prinzen Carl Albrecht aus, welches dessen Vater, Kurfürst Max Emanuel von Bayern, gegen die Türken schickte. Die Stammreihe der jetzigen Familienglieder stieg, wie folgt, herab : Ignatius Joseph y. Maecken zu Geeradt, Herr auf Hofe und Steinbügel: Helena Freiin v. Petersem zu Printhagen; -— Freih. Daniel, s. oben, geb. 1716 u. gest 1796, kur- pfalz - bayerischer Generalm^or und knrfOrstl. Truchsess: Anna v. Schmitz -Helling: Freih. Carl August Hubert, geb. 1765 und gest. 1810, Herr zu Hugenpoet, Hose und Muntenbroich, grossh. berg. Lan- des-Director : Auguste Freiin v. Nesselrode, gest. 1828; Freih. Carl August Hubert, geb. 1801, jetziges Haupt der Familie, venu. 1828 mit Anna Elise Bongard v. Horst, aus welcher Eh^, neben zwei Töchtern : Auguste verw. Frau v. Bülow, geb. 1829 und Erwine Freifrau Raitz V. Frentz, geb. 1832, ein Sohn stammt: Freih. Egolf, geb. 1830, k. prenss. Premierlieutenant im 2. pomm. Uhlanen-Regimente (Nr. 9), verm. 1860 mit Isabella Freün v. Solemacher. Die beiden Brüder des Freih. Carl August Hubert sind: Freih. Friedrich Ferdinand Hubert, geb. 1804, k. bayer. Rittmeister a. D. und Freih. Gottfried Maximilian Hubert, geb. 1808, k. pr. Kamraerh., dienstthuend bei Sr. H. dem Für- sten Carl Anton v. Hohcnzollem, auch Major im 2. Garde-Grenad.- Landw.-Regimcnte, verm. 1844 mit Josephine v. Rummel, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern: Clara, geb. 1848 u. Mario, geb. 1851, zwei Söhne leben: August, geb. 1845 u. Leo, geb. 1849.

Gencal. Tafchenb. der freih. Hiaser, lS«Äi>. 8. 419-31 u. |J*ß4. 8. 4% n. 91.

Maerz v. MärzthaL Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1812 für Anton März, k. k. Hauptmann im Infanter. -Regim. Marquis Lu- signan, mit dem Prädicatc : v. MärzthaL

MtgerU 9. Mühlfeld, 8. S2S.

>*^

-V

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Maes, V. der Maesen (Schild quergetheilt : oben in Gold ein schwarzer, wachsender Löwe u. unten in Roth ein schwarzes Andreas- kreuz). Altes, cölnisches Patriciergeschlecht, welches bereits 1448 zu Klein- Vemich unweit Lechenich sass. Dasselbe erlosch in der einen Linie 12. März 1688 mit Johannes Maes und in der anderen um die Mitte des 18. Jahrhunderts.

Fahn«, I. 8. 265, Freih. o. Ledebur, II. 8. 61*. - j

Maesen, v. der Maesen (in Gold ein schwarzes MOhleben and QiMn» ^V;^ demselben ein gestürzter, blauer Reichsapfel mit goldenein Binge lb ''" Kreuze). Rheinländisches, von der im vorstehenden Artikel bespror ebenen Familie, wie schon das Wappen ergieM^gant ▼ersebiedeaes Adelsgeschlecht, welches bereits 1729 zu Wankutn lUtweit Geldern saas.^ Dasselbe wurde bei Anlegung der Adelsmatrikel der prenss. Rheintirö- V.. vipz in der Person des B. M. v. der Maesen, laut Eiagabe, Wankum im >. ? Regier.-Bezirke Düsseldorf, 17. Nov. 1829, in die Clwe der EdeUeoto « unter Nr. 155 eingetragen.

Freiherr w. Ledebur, 11. 8. 69. - Suppl. su Siebm. W.-B. fi fl. W.-B. ü-r l*tvn*'^ .^

Bbeinprov. I. T«b. 77, Nr. 154 und 8. 74 und 75. ^ J*'4J

Maessenhansen. Adelsstand des Kgr. Bayern. D^lom vom 29. Apfr, . 1 1{ 1816 für Joseph Maessenhansen, k. bayer. Truchsessen. , i ■'

e. Lang, 8uppl. 8. 131. - W.B. des Kgr. Bayern. VII. 4. . -. ,: V

Maetsch, Metsch, Grafen. Altes Grafengeschlecht in GraubQndlen, dessen Sprossen unter die vier Jäger des h. r. Reichs gerechnet wurden, im Stifte Chur das Erbtruchsessen-Amt besassen und erbliche Beisitzer des ehemaligen freien kaiserlichen Landes-Gerichts zu Rangkwyl waren. Carl Maetsch soll 933 in der Schlacht bei Merseburg mit den Hun- nen gewesen sein ; Andreas Graf v. Matsch lebte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrb. und Arnold war 1210 Bischof zu Chur. Um diese Zeit liess sich das Geschlecht auch in Tirol nieder und baute im Vinschgaue die Herrschaft Matsch (Amasia) an, nach welcher es sich Vögte nann* ten, welchen Titel zuerst ülricus M. 1210 führte. Später verwalteten lÄnf dieses Geschlechts die Landes-Hauptmannsschaft in Tirol, bis die- ses mit vielen fürstlichen Häusern vei'wandte Geschlecht 1504 erlosch.

GiMuhe, r. 8. 135« und »6: nach (Jr. v. Bramlis. Tirol. Khr«nlir.

Maffay y. Giattford, Ritter und Edle. Erb].- österr. Ritterstand. Diplom von 1761 für Christoph Fabian v. Maffey, landschaftlichen Se- cretair zu Graetz, mit dem Prädicate: Edler v. Glattfort.

Mefftrte v. Mükl/eld^ 8. 129 u. 130.

Maffei, Ritter. Reichsritter- und erblicher Pfalzgrafenstand. Di- plom vom K. Ferdinand HI. für Anton Matthaeus M., aus Tirol gebür- tig, des Erzherzogs Ferdinand Rath und für den Bruder desselben , Jo- hann Jacob M., kurbayerischen Leibmedicus, (welcher vermuthlich mit der Kurftkrstin Maria an den Hof gekommen war). Der Stamm blühte fort und ein Ur-Ur-Enkel des Anton Matthaeus: Joseph Philipp Ritter V. M., geb. 1775, k. k. Lyceal - Professor in Salzburg, o. Mitglied der k. k. italienischen Academie der schönen Künste und Wissenschaften, wurde in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

•. Lang, 8. 438. W.-B. 4. Kgr. BKy«rn,Vn. &.

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Maffei, Ritter. Adels- und Ritterstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 31. Aug. 1808 filr Peter Paul Maffei, Grosshändlei* und Tabacks- fabrik-Inhaber. Derselbe stammte aus Friaul.

r. Lang, 8. 439. W.-B. d. Kgr. Bayero, VII. 5.

Mafficioli, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1768 für Fraigz Mafßcioli, Apotbeker in Wien, mit dem Prädicate: Edler v.

, ., - M§gwU 9, MiMl/eld, 8. V23.

^ Magall OD. Franzüslaches Adelsgescblecbt, aus welchem mehrere Sprossen im Anfange* dieses Jahrhunderts in der k. preuss. Armee stan- den. Dieselben kebrteu in thm Jahren 1806 u. 1807 sänmitlich in ihr

Vaterland zurück.

W. Pr. A -L. m. 8. 33Ä. -- »fiA. e, Ledebur, U. 8. 69.

Magauer v. GreifTenberg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1796 für Matthias Magauer, k, k. pensionirten Major, mit dem Prädi- cate * V, Greiffenberg.

Mrfftrlt V. MihiMd , Bf|£.-Bd. ». Ml. Suppl. tu Siebm. W.-B. II. 20 und IX. >l : V. Il»cciiii4.'r.

Magdeburg. Altos, irn Saalkreise und im Halberstädtscben vor- gekommenes Adeligeschlecht, welches wohl schon vor Jahrhunderten ^ erloschen ist.

N, l*r. A.-L, V. S. 321,

\ Magdeburg, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom vom 11. Oct.

1845 fttr Carl Friedrich Magdeburg, k. k. pens. Obersten, mit dem Prft- dicat: Edler von. Der gleichnamige Sohn des Diplomsempfängers wurde M^jor im k. k. Pionnier-Corps und die Familie blüht jetzt im Frei- hermstande.

Handschriftl. Notis. Gene«!. Tascheiib. d. frcih. H&user, 1863. 8. 588.

Magdich v. Magdenan. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1778 filr Anton Magdich, k. k. Oberlieutenant des carlstädter oguliner Infan- terie-Regiments, mit dem Prädicate : v. Magdenan. Der Stamm hat fort- geblflht. Franz Magdich v. Magdenan lebte in neuer Zeit als k. k. Generalmajor a. D. zu Mödling bei Wien, Ferdinand M. v. M. stand als Hauptmann im 29. Infant.-Reg. und Franz M. v. M. wurde k. k. Lieu- tenant.

Megerle r. ifühl/eld, Krg.-Bd. 8. 368. Milit-Sehcmatisin. des SstPCr. Knitertham».

Magert, Mdgerln, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 12. Juni 1708 für die beiden Brüder Franz Heinrich Mägerl v. Weg- leithen auf Wiesenfelden und Haag, kurbayer. Regier. -Rath in Burg- hausen und Ferdinand Joseph M. v. W., k. k. Rath und Landstand in Nieder-Oesterreich. Altes Adelsgeschlecht, dessen ältester bekannter Stammvater, Carl Mägerl, 1369 adeliger Dienstmann der Grafen v. Cilii war. Die Nachkommen waren in Kärnten und Salzburg adelige Land- nänner und kamen von da nach Bayern, wo sie sich im Innviertel, in dem s. g. bayerischen Walde niederliessen. Hier, in der neuen Heimath, kommt zuerst Wolfgang M. vor, welcher den adeligen Sitz Wegleithen im Gerichte Ried an sich brachte und in der Pfarrkirche zu Ried eine Orabcapelle für sein Geschlecht erbaute. Derselbe war mit Maria Kheutzl

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y. Weilhart aus einer alten salzbnrger Adelsfamilie vermählt. Der ans dieser Ehe stammende, gleichnamige Sohn erhielt 1539 von den Her- zögen Ludwig und Wilhelm in Bayern auf seine Güter die Edelmanns- fireiheit, stand in kaiserlichen Kriegsdiensten und bei seinem Landes- ftlrsten in grossem Ansehen und wurde in den Ritterstand des h. rOm. Reichs erhoben. Derselbe hatte sich 1522 mit einer Gutrath v. Puch- stein ans einem der ältesten salzburgischen Geschlechter vermählt und wurde durch seine Söhne und Enkel und deren Frauen aus den alten Adelsfamilien der Lasser v. Marzoll, Freyer zu Grienau v. Schönprann, Fuchs V. Ebenhoven und v. Prugglach, der vierte Grossvater der oben- genannten Brüder, der Freiherren : Franz Heinrich und Ferdinand Jo- seph M. V. W. Freih. Franz Heinrich war vermählt mit einer Pembler V. Stepperg, Freiin v. Leitstetteu, welche 1713 starb, worauf er in den geistlichen Stand trat. Der Sohn desselben, Freih. Friedrich, kurbayer. und kurcöln. Kämmerer, Hofrath und Hofcavalier in Freising, war mit einer Freiin Mamming v. Ratzenhofen vermählt und setzte den Stamm fort Die FamiMe blüht jetzt in zwei Linien, der älteren zu Wiesen- felden und der jüngeren zu Saalburg. Haupt der älteren Linie war in neuester Zeit Freih. Franz Xaver U., gtb. 1783 Sohn des 1826 ver- storbenen Freiherm Franz Xaver I., k. bayer. Kämm, und ehemaUgeii Landstenrers der Landschaft im Rentamte Straubing aus der Ehe mit Bemhardine v. Kommann, gest. 1813. Enkel des Freih. Franz Paula und Urenkel des Freih. Franz Heinrich, s. oben Herr auf Wiesen- felden, k. bayer. Kämmerer. General-Lieutenant und Premierlieut. )|K> deor Hartschier-Leibgarde, verm. in erster Ehe mit Theresia Freü^^ Magerl, gest. 1819 und in zweiter mit Gabriele Grf. Waldkirch, f^ 1791. Aus der ersten Ehe stammt eine Tochter: Freiin Mathilde, |j^ 1815, verm. 1837 mit Clemens Grafen v. Waldkirch, k. bayer. K&jpial Staats- u. Reichsrath etc., Wittwe seit 1858. Die jüngere Lii|.il ^ Saalburg stammt von dem 1808 verstorbenen Freiherrn Joseph Ä^^ Xaver, Bruder des obengenannten Freih. Franz Xaver I. jopr bayer. Grenadier-Hauptmann, verm. mit Maria Adelheid Matem^Sie Septfontaines, Erbin von Saulburg. Aus dieser Ehe entspross FreihOTT Albert I., gest. 1858, Herr auf Saulburg, k. bayer. Oberlieutenant 44a suite, verm. mit Mauritia Freiin v. Limpöck, gest. 1842. Der Sohn des Letzteren ist: Freih. Albert H., Herr auf Saulburg, geb. 1816, k. bayer. Oberlientenant im 2. Cürass.-Regim. Von dem Bruder des Freiherm Albert I., dem Freiherrn Friedrich, geb. 1785, k. bayer. Kämm, und General-Lieutenant in Pension, vermählt in erster Ehe mit Eleoriiire v. Danner, gest. 1823, in zweiter mit Charlotte v. Bienenthal, gest, 1831 und in dritter mit Emilie Grosch, stammt aus erster Eher Freih. Otto, geb. 1819, k. bayer. Kammerjunker und Rittmeister im 1. Cuiras- sier-Regimente, verm. mit Adelheid Grf. v. Yrsch, geb. I83r), aus wel- .cher Ehe eine Tochter, Eleonore, geb. 1855, lebt u. au^ der dritten Ehe entsprossten die Freiinnen: Emilie, geb. 1838 u. Matliildc. geb. )84S.

9. Lang, 8. IM nnd 188. Megerle 0. Mähl/^td. 8. 68. Gene«! Taschenb d. frelb. HisMr. 18M. S. S^4 u. ib. 1862. S. 48« u. 87 und 18i>8. 8. &H9. W.-B. d. Kgr. Uaycrn, lU. M and r. Wolekern , Abth. 3. 8. 156 nnd 57. - 9. Hf/ner , bayer. Adel , Tab. 46 and 8. 46. ~ Mnetekkät ni. 8. 308 und 309.

Mn0tcAk§, Dratoeh. Ad«U-L«x. VI. 6

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Mngg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1761 för Franz Äloys Magg , Doetor der Medieiii in MäLren.

Ma^c^oni. ErljL-österr. Adelsstand. Diplom von 1775 für Fram! Maggioni-, r*IutJKhauptraann zu Mantua.

Magir, MagirnsT s. Logaa, Magirus v. Logau^ 8. 3.

Magills. Reich sad eisstand. Diplom von 1803 ftlr ^eu Legations- riit.h Ernst AI brecht Magins zu Lübeck. Der Sohn desselben . Ernst August \\ Magius. trat in baiinovrrsehe Militainlienste und in neuester Zeit stellt Julius v. Magius als Lieutenant in der k. k. Annee.

Magne. ReichsadolBstand. Diplom von 1705 für Benedict Magne, Agenten der Annada in Piemont und der Lombardei,

Maquis, Ma^ni, Grafen. Böhmischer n. Reichsgrafeustand. Böh- misches Orafendiidom vom 8. Nov. li)20 i'ür Franz v, Magnis. k. k. Obersten, auf Zieh, Moschtienitz, Morawetz, Mittrow und Strassaitz in Mähren» mit dem rrildieate: v, Strassnitz und Reichsgrulendiplom von 162^ far denselben und für seinen Bruder. Philipp v. Magnis, Beide k, k. Feldmai'Bch.-Lieuten., in Anerkennung ihrer Hi20 in der Schlacht am weissen Berge bewiesenen grnssen Tiipferkeit. Altes, ursprüng- lich schwedische«?, ausGuthland stammenrhsAdelsgescblecbt. I>er Name: Magni, ^lagnis, Magnus bedeutet in der scantiinavischen Sprache soviel, als: Macht, Vermögen, In Schweden bekleideten die Sprossen des Ge- schlechts hohe EbrensteÜen und standen, ansehnlich begütert, in grossem Ansehen. Später wendeten sieh Einige derselben nach Müliren, kauften sich mit mehreren (flUern an und erwarben anclj Besitzungen in Schle- sien und zwar in der (irafsrhaft (rbvtz. Johannes Magni, geb. 1488, Erzbischof zu [Ipsala, widersetzte sich mit Eifer den Religiousveriln- deningeu des Königs (iustav Wasa. begab sich, ans Schweden vertrie- ben, nach Rom, erhielt vom Papste das Bisthum zu Mantua und starb 1641. Zwei Neflcn desselben, welche iliu nach Rom begleitet hatten, stifteten zwei Linien der Familie, der Eine die Linie in Italien, welche um 1710 erloschen ist und der Andere, Lazarus M., die Linie in Mäh- ren. Von dem Sohne des Letzteren, Constantin, verni. mit f)ctaviii Car- casolla, stammten, neben Valerian M., dem bekannten Capneiner und Schriftsteller, gest. 166 L die beiden übcngenainiten (rrafen Franz und Philipp. Graf Franz, verm. mit eimr Pergerin v. Pcrg, gest. 1654, stiftete, neben dem brünncr adeligen Fräulein stifte und mehreren Klö- stern and Schulen, das Majorat Strassnitz, welches, da derselbe Nach- kommen nicht hatte, an seinen Bruder, den Grafen Philipp, kam. Von dem Sohne des Letzteren, dem Grafen Ferdinand, Herrn auf Przeztawik,

Mite aus der Ehe mit Maria Angelica Grf. v. Braichi : Graf Maximi- ! I welcher das, einige Zeit der liechtensteinschen Familie zugehörige Mtyorat Strassnitz wieder an sein Geschlecht brachte. Der Sohn des Grafen Maximilian, Graf Jobann Fran^, gest. 175C, vermahlte sich mit

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Ilaria Angelica Grf. y. Götzen, gest. 1780 und erlangte durch diese Yermählong für seine Nachkommen die Erbfolge in den gräflicli g(')t/on- schen Gütern. Als nämlich der Mannsstamm der Grafen v. Götzen, böh- misch-galizischer Linie, 1771 ausstarb, gelangten durch Testament die sämmUichen Allodialgüter $tn Maria Angelica Grf. v. Magni und an die beiden Schwestern derselben und zwar mit Substitution des zweiten Sohnes der Ersteren, des Grafen Anton Alexander v. Magni, welchem die Erbinnen 1780 ihre Rechte an diese Besitzungen abtraten. Der ältere Sohn des Grafen Johann Franz: Graf Franz Joseph Anton, gest. 1776, venu, mit einer Grf. Ser6nyi, hinterliess das Majorat Strassnitz seinem Sohne, dem Grafen Franz Anton, von welchem, als er ohne Nach- kommen starb, dasselbe an den jetzigen Besitzer kam. Graf Anton Alexander, gest. 1817, welcher als ausgezeichneter Landwirth die grossen Besitzungen in Mähren und Schlesien noch sehr erweiterte, ver- mählte sich 1785 mit Luise Grf. v. Goetzen, brandenburgischer Linie, geb. 1764 und aus dieser Ehe entsprossten die Grafen Friedrich Wil- helm Anton und Wilhelm Alexander Maximilian. Graf Friedricli Wil- helm Anton, gest. 1861, Herr der Herrschaften Neurode, Eckersdorf, Gabersdorf und Volpersdorf, so wie des Ritterguts Niedersteine in der Gra&cbaft Glatz, k. preuss. Major a. I)., war vermählt mit Sophie Grf. T. Stadion- Warthausen-Thannhausen, geb. 1802. Aus dieser Ehe stammt das jetzige Haupt der gräflichen Familie: Anton R.-Graf Maguis, Graf y. Strassnitz, geb. 1823, Majoratsherr der Herrschaft Strassnitz und Welka, Herr der AUodialherrschaften Prerau in Mähren, Ullersdorf, Ober-Haasdorf und Kieslingswaldau in Schlesien, k. preuss. Kammer- herr und Kreis-Deputirter des Kreises Qlatz. Von den beiden Brüdern des Grafen Anton, neben einer Schwester, Grf. Sophie, geb. 1835, verm. 1856 mit Carl Grafen v. Oppersdorf auf Ober- und Nieder-Lassoth etc. hat Graf Philipp, geb. 1822 u. gest. 1857, Majoratsherr der Herrschaft Strassnitz mit dem Gute Welka, k. k. Kämm, aus der Khe mit Octavia Grf. V. Leutrum-Ertingen, geb. 1829 u. verm. 1849, drei Töchter: Alma, geb. 1850, Sophie, geb. 1854 u. Agnes, geb. 1856, hinterlassen, Graf Wilhelm aber, geb. 1828, Herr der Herrschaften Eckerdorf, Neu- rode, Albendorf, Volpersdorf u. Gabersdorf und der Rittergüter Nie- dersteine und Seiffersdorf im Glatzischen, vermählte sich 1 859 mit Ga- briele Grf. Deym, Freiin v. Stritez a. d. H. Arnau, gob. 1839, aus wel- cher Ehe eine Tochter, Ludmilla, geb. 1860 u. ein Sohn, Anton, geb. 1862, leben. Graf Wilhelm Alexander Maximilian, geb. 1787. Lan- desältester u. Herr der Herrschaften Prerau in Mähren und Oborhans- dorf a. Schnallenstein, sowie der Güter Ullersdorf, Kieslingswaldau und Weissbrod in der Grafschaft Glatz, starb nach 1853 und wurde von seinem Bruder beerbt.

H. Pr. A.-L. III. 8. SU nnU 37. Deutscho Grafeiih. d«r Gckciiw. ir. 8. 74 and 75. Freik, 9. Ledtbun U. 9. 70 and III. S. 306. Geneal. Tasrhenb der grifl. H&iiser, 1-64. 8 5S1 8. Sl nnd hlttor. Handboeh so d«inaeihen, 8. 552. Tyrof, II. l'iS. Kchlesisohet W..B. Nr. 68.

Magnns (Schild quergetheilt : oben in Blau ein goldener Stern und outen in Schwarz yier silberne Pfähle). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom Yom 2. März 1853 fflr Friedrich Martin Magnus, Banquier zu

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Berlin und Herrn auf Thielitz mit Kohna und auf Wendiscb-Osfdg im Kr. GörUtz.

Freiherr 9. Ledebur, H. 8. 70.

Magnus, s. Axleben, Magnus genannt (in Silber drei scbrftg- rechts übereinander gestellte Sägen [„Segeisen", wie die Siebmacber- sche Declaration sagt] oder Kesselhaken), Bd. I. S. 155.

% Magnsch. Reicbsadels- n. böhmischer Kitterstand. Adelsdiplom

von 1722 fQr Caspar Magusch, Arendator zu Medzibor in Schlesien und Ritterdiplom für Denselben von 1729. Der Stamm blühte fort und zu den Nachkommen gehörte: Ernst Julius v. Magusch, welcher 1809 k. preuss. General-Mjgor wurde und 1815 im Pensionsstande starb.

Megerle 9. Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 174 uod 368. N. Preui«. A.L. III. 6. 337 und 38. - r^eih. 9. Ledebur, II. 8. 70.

\ Mahlen. Ein im 18. Jahrh. zu dem ostpreussischen Adel gehören-

des Geschlecht, aus welchem nur Johann Christoph v. Mahlen mehrfach in der Geschichte der k. preuss. Armee genannt wird. Derselbe, geb. 1720, trat 1738 in preussische Kriegsdienste, wurde, nachdem er 10 Hauptschlachten, 18 Treffen und Gefechten und 5 Belagerungen beigewohnt, 1781 Chef des Dragoner-Regiments Prinz v. Württemberg und 1782 Generalmajor und starb 11. Nov. 1789. Seine Gemahlin, Sophie Christiane Tugendreich v. d. Marwitz war schon vor ihm, 1782 gestorben. Dass er Nachkommen gehabt, ist nicht bekannt.

N. Pr. A.-L. m. 8. 33S. - Freih. 9. Ledebur, II. 8. 70.

Mahler. Rcichsadelsstand. Diplom von 1723 für Anton Mahler, k. k. Hofkriegscanzlei-Registrator.

Megerle r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 368.

Maklern y. Malenstein. Erbl. -österr. Adelsstand. Diplom von 1807 für Sigmund Mahlern, k. k. Honorar -Msgor , mit dem Prädicate: Y. Mahlenstein.

Megerle 9. Mühlfeld, Erg.-Bd. H. 368.

Mahlenberg. Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht, dessen Vorkommen von 1199 bis 1384 bekannt ist.

Sehmut», 11.8. 479.

Mahrenholz, auch Freiherren, s. Marenholz, Freiherren.

Maier (Schild geviert : 1 und 4 in Blau eine silberne Sichel mit braunem Stiele u. 2 und 3 in Silber zwei über einander gelegte, grüne Zweige). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 19. Sept. 1786 fttr Daniel Wilhelm Maier, k. pr. Kriegsrath. Ueber das Fortblühen des Geschlechts fehlen genaue Nachweise.

N. Pr. A.-L. III. 8. 338 und 39. Freih. 9. Ledebur, II. 8. 7U.

Mairhofen v. Anlenbach, Mairhofen anf ELlingenberg, Freiher- ren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 15. März 1696 fCtr August Maximilian v. Mairhofen, k. k. Geh.-Rath und Gesandten am kurmainz. Hofe und zu Mergentheim , kurbajer. Kämm, und Oberamtmann. Altes, aus dem Innthale unweit Innsbruck stammendes Adelsgeschlecht, welches auch nach Schlesien kam , ohne daselbst begütert zu werden.

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Dasselbe kommt schon um 1400 als altes Adelsgeschlecht vor. Die Vorfahren der späteren Sprossen des Stammes waren Ministerialen des Erzhanses Oesterreich und wurden als solche 1600 mit der Bestimmung bestätigt, dass sie immer sich „Erbdiener des Hauses Oesterreich*' nen- nen und schreiben dürften. Zur Zeit des Bauernkrieges war die Familie in Schwaben angesessen, gehörte zur dortigen Ritterschaft u. zeichnete rieh unter Georg v. Waldburg aus. Nach Verwüstung ihrer Güter in den damaligen Kriegen erlangte dieselbe f)lr ihre Tapferkeit Ansprüche auf das erste eröffnete Reichslehen. Da nun gerade das Geschlecht Kottwitz V. Aulenbach , s. Bd. V. S. 251 , mit welchem die Mairhofen ▼erwandt waren, dem Erlöschen zueilte, so traten die Kottwitz v. Aulen- bach noch, als sie bestanden, 1570 denselben das Lehen zu Klingen- berg gegen Entschädigung ab und nach Aussterben jenes Geschlechts wurden zu Ende des 17. Jahrb. die Mairhofen mit den gesammten, heimgefallenen Lehen der Kottwitze belehnt. Der erste Lehenträger u. Burgmann zu Klingenberg war Eustachius v. Mairhofen , dessen Sohn aas der Ehe mit Maria v. Scheichen, der obengenannte Freiherr August Maximilian, der Familie neuen Glanz brachte. Derselbe hatte von sei- ner Hausfrau, Eva v. Demroth, drei Söhne und drei Töchter, welche Letztere durch Vermählung in die Familien v. Malsburg, v. Langen u. V. Langenschwarz kamen. Der zweite Sohn, Johann Caspar, war Oberst- Wachtmeister und Stadt-Conunandant zu Aschaffenburg und der dritte Domherr zu Trier, der älteste aber, Franz Wilhehn, kurmainz. Käm- merer y Regierungsrath und Oberamtmann , setzte , verm. mit Franzisca Amalie ▼. Buseck zu Buseck, den Stamm fort. Der jüngere Sohn des- selben, Christoph , gest. 1788, Geh.- Rath und Vicecanzler zu Fulda, hatte einen einzigen Sohn, Damian, grfl. waldeckschenCapitain, welcher 1810 bei Medina in Catalonien fiel , während der ältere Sohn Franz Wilhelms: Franz Lothar, gest. 1794, kurmainz. Kämmerer, Regierungs- rath, Ober-Amtmann und Burgmann zu Klingenberg, verm. mit Maria V. Hettersdorf, der weitere Stammhalter wurde. Von demselben ent- spross Freih. Friedrich, geb. 1774 u. gest. 1822, kurhess. Kammer- herr, in erster Ehe verm. mit Luise Freiin v. Fechenbach-Sommerau u. in zweiter mit Maria Agnes v. Petteneck von Mergentheim und aus der ersten Ehe stammt: Franz Freih. Mairhofen v. Aulenbach, Burgmann zu Klingenberg im bayer. Untermain-Kreise, k. bayer. Känmierer, verm. 1855 mit Maria Freiin v. Geyso, geb. 1827, aus welcher Ehe ein Sohn lebt, Hugo, geb. 1857. Die Schwestern des Freih. Franz sind: Maria Anna, verw. Frau v. Hörmann auf Hörbach und Caroline verw. Freifrau ▼. Fechenbach.

9. Lang, Nachtrag, 8. »6. Freiherr Ledebur, O. 8. 70. SUhmaehmr, II. 85 * *: Sehvibiaehe Preiberreo : daa Wappen mit der Ueberschrift: Bdle v. Mairhofen, d. h. r. R. RittOT a. V. 93. b: Freih. v. M. au A. ~ Suppl. su Hiebm. W.-B. VII. 5. IX. 5 n. 99. W.-B. d. Kgr. Bajern. III. &7 u. r. W6lckern^ Abth. 8. 8. 157 and 58. -> *. Hefner , bayer. Adel, Tab. 46 und 8. 46. ~ Kn»»ehke , HI. 8. »3»— 41.

Mailäth v. Sz^khely, Grafen. Erbl.>österr. Orafenstand. Diplom von 1783 für Joseph v. Mailath und für die Nachkonmaenschaft dessel- ben. — Altes, ungarisches Adelsgeschlecht, welches, weit ausgebreitet, zu grossem Grundbesitz und Ansehen gelangte. Die absteigende Stammreihe der späteren Familienglieder ist folgende: Nicolaus v. Mai-

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lath de Szeckhely (Szekhely): Maria Justine v. Eröss; Balthasar: Susanna Ordödy de Kalczfalva; Joseph: Catharina v. Törinczy de Terickfalva; Joseph, erater Graf v. Mail4th de Sz6ckhely. Graf Joseph (I.). geb. 1735 und gest. 1810, hatte aus zwei Ehen viele Nach- kommen : aus erster Ehe mit Maria v. Bossänyi stammten dreizehn, aus zweiter mit Anna Grf. Sandor fünf Kinder. Drei seiner Söhne pflanzten den Stamm fort. Von dem älteren Sohne, Graf Joseph (11.), geb. 1760, gest. 1825, stammt aus der Ehe mit Grf. Serenp, gest. 1819: Graf Joseph Simon, geb. 1796, Herr der Herrschaft Perreny^k im Zembliner Comitate Ungarns. Der Bruder desselben ist : Graf Anton Joseph, geb. 1801, k. k. Kämm., Geh.-Rath und Staatsminister a. D. Von den beiden Brüdern des Grafen Joseph (H.), neben einer Schwester, Elise, geb. 1794, verm. Grf. Batthyäny, pinkafelder Linie, hinterliess Graf Carl, geb. 1858, k. k. Kämm. u. jubil. k. ungar. Hofkammerrath, aas der Ehe mit Judith Reviczky v. Revisnye, gest. 1856, eine Tochter: Maria, geb. 1821, verw. Freifrau Medniansky de Medgyes und vom Grafen Johann, geb. 1786, dem bekannten u. berühmten G^chichts- schreiber Ungarns, k. k. Kämm. u. Mitgliede der k. bayer. Academie der Wissenschaften, welcher mit seiner Tochter, Grf. Henriette, geb. 1811, im stamberger See 3. Jan. 1855 den Tod fand, stammt ein Sohn: Graf Kolomann, geb. 1815.

r. Schönfald, Adclt-8chemat. I. 8. %19. Deutsche Onfenh. d. Oeg^nw. Ilf. 8. tlii o. 85. Geiipal. Taschenb. der griilioh. H&nser, 1864, 8. 539 und histor. Handboeb sa Dein- aelben, 8. Shft. -Tyrof, H 37.

Maillot de la Treille, auch Freiherren. Reichsadelsstand und Freiherrnstand des Kgr. Bayern. Freihermdiplom vom 8. Jan. 1830 für Nicolaus Hubert MaiUot de la Treille, k. bayer. Brigade-General und Kriegsminister. Altes, früher in Frankreich auf dem Schlosse Vatronville in Virtunoir gesessenes Adelsgeschlecht, aus welchem Nicola und Joseph Maillot de la Treille 1755 in kurpßllz. Dienste traten, Er- sterer, Nicola, zugleich infulirter päpstlicher Prälat, wjarde Geh.-Rath und erster Bibliothekar der kurfürstl. Bibliothek, Joseph aber, gest. 1804, welcher bis zum Oberstlieutenant gestiegen, erhielt 1. Juni 1790, unter Anerkennung des althergebrachten Adels u. Wappens, den Reichs- adelsstand. Aus der Ehe des Letzteren mit Emerence van Dowe ent- spross nur ein Sohn: Freih. Nicolaus Hubert, s. oben, gest. 1834, k. bayer. Kämm. u. Kriegsminister etc., welcher, neben einer Tochter, Amalie verw. Dr. Bruch, geb. 1807. drei Söhne hinterliess, die Frei- herren August. Max und Eduard. Freih. August, geb. 1803, jetziges Haupt der Familie lebt in München; Freih. Max, geb. 1809, k, bayer. Kämm. u. Regier.-Rath zu Speier, vermählte sich 1839 mit Adelheid Freiin v. Leerodt zu Leerodt (aus altem, im Mannsstamme erloschenen Geschlochte der ehemaligen jülich'schen Ritterschaft), aus welcher Ehe vier Söhne stammen, die Freiherren: Ferdinand, geb. 1841, k. bayer. Lieut., Georg, geb. 1843, Emil, geb. 1845 u. Adolph, geb. 1850 und Freih. PMuard, geb. 1811, k. bayer. Rittm. in Pension, lebt eben- falls in München.

(^eneal. Tascheub. d. freih. Hfiuser. 1858. S. 4(M— 10 und 1868, 8. 588. W.-B. d. Kgr. Bayern, V[I. 6: v. M. de la T. uod 11. 60: Freih. v. M. de la T. v. Hefntr , bayerisch. Adel, Tab. 46 u. 8. 47. Kfunkk«, IV. 8. 276 und 77.

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Mainan. Ein zn dem Adel im Grossherzogth. Baden zählendes, im A.-B. Radolphzell ansässiges Geschlecht. Ob dasselbe mit dem am Bo- densee reich begütert gewesenen altfrei herrlichen Geschlechte v. M<^<Hi[ in verwandtschaftlicher Beziehung steht, Iftsst sich nicht genau be^ alimmen.

Ca$i, Adelabuch d Qrossh. Baden« Abth. 3.

Mainoni. Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom vom 23. Avg 1848 (Ar Dominik Mainoni, k. k. Major im 2. Feld-Artillerie-Regi- mente, mit dem Prädicate: Edler v. Der Stamm blühte fort und in neuester Zeit standen in der k. k. Armee drei Sprossen des Geschlechts, die Hauptleute Arthur u. Philipp Edle v. M. und der Rittmeister Do- minik Edler v. M.

Haodtohriftlfch« Notls. Unitair-Rehematismus des Ssterr. Kalterthams.

Mainoni V. Inti^ano. Erbl.-Osterr. Adelsstand. Diplom von 1820 für Stephan Mainoni, k. k. Rath und Director der Tabaksfabrik in Mailand, mit dem Prädicate : v. Intighano.

MegerU «. Mühl/etd, 8. 393.

Mafr y. Rindberg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1760 fllr Anton Longin Mair, k. k. Oberstwachtmeister bei dem Feld - Artil- lerie-Corps, mit dem Prädicate: v. Rindberg.

Me9frl4 9. Mühlfeld, 8. ISO.

Mairhauser v. Spermannsfeld. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1804 für Johann Mairhauser, Landesschützen-Hauptmann zu Botzen, mit dem Prädicate : v. Spermannsfeld.

BUgtrlt y. Mühlfeld, Vrg.-Bd. 8. 368.

Maiflon v. Lobenstein. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1817 für Johann Maison, k. k. Hofkriegs- Yicebuchhalter, wegen 39jähriger Dienstleistung mit dem Prädicate : v. Lobenstein.

MtgerU 9, Mühlfeld 8. 238.

Maiflter. Eine, von Schmutz zn den steiermärkischen Ritterge- schlechtem gezählte Familie.

Maistrelli v. Sonnenhof. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1805 für Franz Vigil Maistrelli, fftrstl. trientischen Hofirath, mit dem Prädicate: v. Sonnenhof.

Mpperle t. Muhlfeld, Brg.-Bd. 8. 3(^8 u. 69.

Majti. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1702 für die Ge- brüder Johann Friedrich und Franz Xaver Majti. In neuester Zeit steht als Hauptmann in der k. k. Armee Alois Maiti Edler v. Sella.

MegerU r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 869. Militair-Schemat. d. Saterr. Kaiaerthnms.

MiHini^^ Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1760 für Anton Majunka, k. k. Rittmeister im Guirassier-Regiment« Carl Graf Pällfy

MegerU t. Mühlfeld, 8. 223.

Maiaeroi, Maiaeroy. Französisches Adelsgeschlecht, aus welchem zwei Sprossen 1806 in der k. pr. Armee standen. Der Eine wair Stabs- capitain imR^mente v. Strachwitz, nahm 1811 den Abschied u. lebte

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Aoch 1824 in Liegnitz, der Andere war Stabscapitain im Regim. Prinz Louis Ferdinand und erhielt 1808 Erlaubniss in fremde Dienste zu g^en.

N. I'r. A.-L. UI. 8. 839. - Freih. 9. Ledtbur, D. 8. 70.

Malachowski, Grafen (Stammwappen, in Roth eine silberne, nmd- gelegte Kopf- oder Halsbinde, deren Enden unten in einen Knoten zu- sammengezogen sind: Nalencz. Das gräfliche Wappen hat flberdiess zwölf Federn in vier Reihen). Galizischer Grafenstand. Diplom von 1800 fQr Hyacintb Edlen v. Malachowski, ehemaligen polnischen Gfross- canzler und Präsidenten der Assessorial- Gerichte, wegen uraltadeligen Geschlechtes und von 1804 für Stanislaus Edlen v. Malachowski. Eins der ältesten und angesehensten polnischen Adelsgeschlechter, dem Stamme Nalencz einverleibt. Peter M. war 1384 Wojwode-Palatin von Brest und Ciyavien und Nicolaus M. 1572 k. poln. Krön- Gross -Secretair. Der Enkel desselben, Alexander Theodor M. hatte zwei Söhne: von denselben trat der ältere Johann M., General-Feld- wachtmeister , nach dem Tode seiner Gemahlin , einer Grf. Schembeck, in den geistlichen Stand , wurde Bischof von Ghelm und später Erz- bischof von Krakau , Cardinal und Grosscanzier , nahm , als Diplomat ausgezeichnet, an allen wichtigen Begebenheiten Polens Theil u. starb 1697 über neunzig Jahre alt, der jüngere Sohn aber. Franz M. , gest 1674, Wojwode von Siradien, vrurde der nähere Stammvater aller jetzigen Grafen v. Malachowski. Von seinen Söhnen war der jüngste, Stanislaus M. , gest. 1699, Wojwode von Kaiisch und Posen und einer der reichsten , angesehensten und beliebtesten Magnaten Polens. Ans der Ehe desselben mit Anna Fürstin Lubomirska, verw. Marquise V. Wielepolska stammte Johann M. , polnischer Krön - Grosseanzler, welcher mit seiner Gemahlin, einer v. Gumeczka, vier Söhne erzeugte, von denen der Aeltere, Nicolaus v. M. , Wojwode von Siradien, eine zahlreiche Nachkommenschaft hatte. Der zweite Sohn Johanns, Stanis- laus, geb. 1736 und gest. 1809, verm. in kinderloser Ehe mit Ursula Grf. Czapska, war unter dem Könige Stanislaus Poniatowsky seit 1788 Reichstags- und Kron-Conföderats-Marschall und Kron-Gross-Referen- darius und zuletzt Präsident des Senats des Grossh. Warschau. Der dritte Sohn Johanns, Graf Hyacintb , s. oben, seit 1787 poln. Kron- Grosscanzler , Wojwode von Krakau, hatte aus der Ehe mit Antoinette Grf. Rzewuska mehrere Söhne, von denen derAelteste, Graf Stanislaus, 8. oben, Wojwode von Siradien u. später Senator Wojwode des Grossh. Warschau ebenso, wie der vierte Sohn Johanns, Anton, Wojwode von Masovien und Krön -Gross -Secretair, verm. mit einer Grf. Dzialynska, den Stamm fortsetzte. Das Haupt der gräflichen Familie ist jetzt: Heinrich Graf v. Malachowsky, geb. 1796 Sohn des 1849 verstor- benen Grafen Stanislaus , Besitzers der koöskie'schen Güter , Wojwoden von Siradien etc. aus der Ehe mit Anna Grf. v. Stadnicka Besitzer der grossen koüskie'schen Güter nebst Salzwerken im radomschen Gon- vemopienfe im Kgr. Polen, gew. k. poln.Officier in den Freiheitskriegen, ▼erm. 1624 mit Helene Freiin v. Wintzingerode a. d. H. Ohmfeld, geb. 1806 , auft wdcher Ehe vier Söhne stammen , die Grafen: Gustav, geb.

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1827, Woldemar, geb. 1830, Georg, geb. 1839 und Stanislaus, geb- 1840. Die Schwester des Grrafen Heinrich, Grf. Helene, geb. 1803, vermählte sich 1822 mit Thaddaeus Grafen v. Tarnowski.

Mtgtrie 9. Mükl/eld, B. 24 u. Erg.-Bd. 8. 91. Oeueal. Taschenb. d griflieh. HSusm, 1969. S 527-99; 1S63, S. 530 u. 1804, 8. 529 und 23.

Malachowski, auch Grafen (Stammwappen: in Roth ein silberner, goldenbewehrter Greif: Gryf). Altes, polnisches, zum Stamme Gryf zählendes Adelsgeschlecht , wie schon das Wappen ergiebt, verschieden von der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie. Dasselbe er- scheint zum Theil mit gräflichem Prädicate 1773 und 1786 und wurde im Netz-Districte, vomärolich im wirsitzer Kreise begtltert und zwar zu Chrostowo , Dronzno , Drzewianowo , Gliszcz, Kokowek etc. Zahl- reiche Glieder der Familie traten in die k. preuss. Armee. Paul Jo- seph Malachow v. Malachowski kam aus kursächsischen Diensten 1742 als Rittmeister in das Husaren-Rediment v. Natzmer. stieg bis zum Ge- nerallientenant und starb 1775 mit Hinterlassung mehrerer Kinder aus seiner Ehe mit Sophia Junge v. Jungenfels. Der ältere Bruder dessel- ben, Hyacinth Malachow v. Malachowski, sta^b als Oberst u. Chef eines Husaren-Regiments 1745 an einer im Gefechte bei Gross -Strelitz er- haltenen Wunde. Ein anderer v. M. trat 1741 aus französischen Dien- sten in Preussische und war 1794 Oberst u. Commandeur des Husaren- Regiments V. Eben. Ein Sohn des Generallieutenants v. M. war 1806 M%jor im Regimente seines Vaters und starb 1818 im Pensionsstande und ein Enkel, Carl Friedrich Adolph v. Malachowski u. Griffa, früher Commandeur der 8. Cavallerie-Brigade, Flügeladjutant Sr. M. des Kö- nigs etc., wurde General-Lieutenant und starb 18. Sept. 1844 als Com- mandant v. Glatz.

N. Pr. A.L. 111. 8. 839 Freih. 9. Ledebur , II. K 70 und IIT. 8. 306.

Malaise. Ein in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. zu dem schle- sischen Adel zählendes Geschlecht. Nicolaus Caspar v. Malaise war 1723 k. k. Kammerrath in Schlesien u. Johann Christian v. M. starb 1739 als Rath und Secretair der Regierung zu Brieg. Ein Vetter des Letzteren, oder nach einer anderen Angabe der Sohn desselben, Joseph V. M. lebte noch 1754 als k. k. Hauptmann.

Sint^ui, II. 8 19$. - N. Pr. A.L. V. 8. 823 untor dem Namen: MaUir« - FreihfT 9. Udehtw, II. 8. 71.

Malanotte, Malanotti v. Cald^s, Ritter. Böhmischer alter, u. böh- miseher Ritterstand. Diplom von 1702 für Carl Malanotte, k. Rath der Appellationskammer in Böhmen und für die ztvei Brüder desselben, An- ton und Leopold Malanotte, als böhmische alte Ritter, mit dem Prädi- cate: V. Cald6s und von 1729 für Georg Malanotte, k. Rath des Oberat- burggrafenamts zu Prag, Sebastian M., k. k. Capitain>Lieutenant und Franz M. als böhmische Ritter mit dem Prädicate : v. Cald^s.

MtgerU 9. Müklffld, Erg.-Rd. 8. 174.

Malanotti v. Cald^s. Reichsadelsstand. Bestätigungsdiplom des, der Familie 1612 ertheilten Reichsadelsstaudes von 1765 fÜrOürl An- ton Bemardin Malanotti v. Cald6s, Doctor der Rechte.

Mflytrft 9. Mmklfeld, Brg.-Bd. 8. 389. - Sapplero. sn Siebm. W.-B. IX. 21.

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Malapert, genannt Nenfville, Freiherren. Reichsfreiherrfistand. Diplom im kurpfillzischen Reich svicariate vom 11. Apr. 1792 für Frie- drich Wilhelm v. Malapert, genannt v. Neufville, k. preuss. Kammer- herm. Die Familie dieses Namens ist aus dem Geschlechte v. Neuf- ville, 8. den betreffenden Artikel, entsprossen und der Name: v. Mala- pert durch Vermählung hinzugekommen. Die Familie v. Neufville ist ein altes, in Folge der Religions-Unruhen aus Antorf in den Nieder- landen 1580 nach Frankfurt a. M. gekommenes Geschlecht, welches sich früher : de Neufville schrieb und aus welchem der Bankherr Jo- hann Daniel v. Neufville durch kaiserliches Diplom von 1753 eine An- erkennung des ihm zustehenden Adels erhielt. Der Sohn des Letzteren, ans der Ehe mit Caroline Gertraude Gontard : Peter Friedrich v. Neuf- ville, geb. 1726 u. gest. 1762, k. pr. Hofrath, vermählte sich mit Maria Madalaine v. Malapert, geb. 1736 u. gest. 1768. der Letzten ihres alten, ebenfalls aus den Niederlanden nach Frankfurt a. M. eingewanderten Geschlechts und der aus dieser Ehe stammende Sohn : Friedrich Wil- helm V. Neufville, geb. 1755 und gest. 1818, verband, in. Folge testa- mentarischer Bestimmung seines Grossvaters mütterlicher Seite, 1766 Namen und Wappen mit seinem angestammten Namen und Wappen und wurde später, s. oben, in den Reichsfreihermstand erhoben. Die Fa- milie blühte fort, ist .im Herzogthume Nassau bei Wiesbaden landsässig, besass bis 1848 Wahlfähigkeit zur Herrenbank und gehört seit 1807 zur altadeligen Gesellschaft Frauenstein zu Frankfurt a. M. Senior der Familie war in neuester Zeit : Gustav Adolph Freih. v. Malapert, gen. NeuMlle, geb. 1787 Sohn des Freiherrn Friedrich Wilhelm, 8. oben herz, nassau. Kammerh. und erster Director der Landes- regierung a. D., verm. 1831 mit Antoinette Schlinck, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, vier Söhne entsprossten. die Freiherren: Philipp Anton Felix, geb. 1834, Friedrich Carl Reinhold, geb. 1839, Johann Friedrich Wilhelm, geb. 1842 und Ludwig Gustav Robert, geb. 1846. Von dem Bnider des Freih. Gustav Adolph, dem Freih. Julius Carl Constantin, geb. 1788, h. nassau. Kammerh. u. Major, stammen aus der Ehe mit Christiane Luise Caroline v. Hey den, geb. 1804 u. verm. 1824, neben drei Töchtern, zwei Söhne: Freih. Philipp Friedrich Carl, geb. 1826, h. nass. Kammerii. u. Hauptmann, verm. 1854 mit Mathilde Freiin v. Bock-Hermsdorf, geb. 1831, aus welcher Ehe ein Sohn, Frie- drich Constantin Carl, geb. 1855, entspross und Freih. Adolph, geb. 1828, Officier im fi*ankfurter Linien -Bataillon. Weitere Nachrichten über die Familie ergeben die geneal. Taschenbb. d. freih. Häuser.

Haiidschriftl. Notix. Geneal. Tasehenb. dor fr«iherrl. Hiiiser , 1856. 8. 422— 2ft, 1857. 8. 460— 1)2 uud 1863. 8. 591. v. He/ner, Adel d. Henogth. Nasnan , Tab. 8 und 8. 7. KneKhkf, III. 8. .111 n. 12.

Malaschke. Ein im 17. Jahrb. in Schlesien vorgekommenes Adels- geschlecht, aus welchem Georg Malaschke von Reudischen (Reudchen im Kr. Wohlau) des Herzogs Carl Friedrich zu Münsterberg und Oels Hoöunker war.

Sinaphis, II. 8. 798. Freih. r. Ledfhur, £1. 8. 71.

Malchns, Freiherren und Grafen (in Blau eine goldene, fünfzinkige Krone). Freiherren- und Grafenstand des Kgr. Westphalen. Freiherm-

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diplom vom 15. Aug. 1810 fQr Carl Augast v. Malchus, k. westphäl. Staatsrath etc. and Grafendiplom vom 9. Jani 1813 für Denselben als k. westphälischen Minister des Innern, mit dem Prädicate: Graf v. Ma- rienrode. Derselbe, geb. 1770 zu Mannheim, wo sein Vater herz, zwei- brückenscher Burgvoigt war. stamvnte, nach Gast, aus einer adeligen hannoverschen und in Hannover begüterten Familie. Nach Auflösung des Königreichs Westphalen verzichtete Graf v. Malchus freiwillig auf den Grafentitei und behielt nur den Freihermtitel bei, welcher, nach seinem Eintritte in den k. Württemberg. Staatsdienst als k. württemb. Finanz-Prüsident, durch königliche Entschliessung vom 26. Febr. 1818 anerkannt wurde. Schon nach einem halben Jahre zog sich aber Frei- herr Carl August wieder aus dem k. württemb. Staatsdienste zurück und benutzte in Heidelberg seine Muse zu gelehrten Arbeiten und staats- wissenschaftlichen Schriften. Aus seiner Ehe mit Antonie Osthaus, geb. 1775, entsprossten, neben einer Tochter. Freiin Therese, geb. 1803, drei Söhne, die Freiherren : Ferdinand, geb. 1 800, Clemens und Carl, geb. 1806, welche sämmtlich in die k. württemb. Armee traten.

Caat^ Adelsb. den Kgr. Württemberg, 8. 441 und 42. - W.-B. d. Kgr.WSrttemb. Nr. 116 aad^. 38 u. S4. - Kne$chkt, I. 8. 286 und 87.

Maideghem, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom 25. Apr. 1685 für Eugen Ambrosius Freiherm v. Maldeghem, k. spanischen Feld- marschall, Herrn der Herrschaften Leyschott, Henuffel etc. und Erneu- emngsdiplom vom 21. Sept. 1799 för die gesammte Familie, unter Ver- leihung des Indigenats im Kgr. Böhmen, wegen der vielfachen Verdienste der Vorfahren, namentlich des k. k. Feldmarschall-Lieutenants. Staats- raths und Gouverneurs von Vilvorden Johann Dominik Grafen v. Mal- deghem. — Altes, reichsbegütertes, flandernsches Adelsgeschlecht, aus welchem nach mehreren niederländischen Historikern Glieder schon 971, als Gent belagert wurde, mitgekämpft haben sollen. Salomon M. nahm 1096 an dorn ersten Kreuzzuge Theil und wirkte 1099 bei der Eroberung von Jerusalem mit. Im Kriege des Königs Philipp des Schönen segen die Grafen v. Flandern i. J. 1297 zeichneten sich meh- rere Sprdlben des Geschlechts aus und Philipp III. v. Maldeghem, Ritter, sählte zu den Tapfersten in diesem Kriege und erhielt von Robert de Betheme, Grafen v. Flandern, den Beinamen: le Loyal, welcher, auf die Nachkonunen fortgeerbt, jetzt als Devise des Wappens geführt wird. - Von den Nachkommen wurden namentlich die Grafen Eugen Ambro- sius und Johann Dominic, s. oben, sehr bekannt Das jetzige Haupt der JamiUe: Graf Carl Leopold Ludwig, geb. 1797 Sohn des 1809 verstorbenen Grafen Joseph Alexander, k. k. Kämmerers, aus der Ehe mit Maria Anna Ghislaine Gri. v. Argenteaa, Enkel des Grafen Joseph, verm. mit Maria Phihppine, Erbtochter des Carl Leopold Grafen v. Stein und Urenkel des genannten Grafen Johann Dominic erwarb theils durch Erbschaft von seinen Grossältern, tlieils durch Kauf die fiinf vor- mals reichsunmittelbaren, in den Oberamts- Bezirken Ulm und Heiden- heim gelegenen, später zu einem Familien-Fideicommiss bestimmten Rit- tergüter Nieder - Stotzingen, Bergenw^ciler, Stetten im Lonthal, Kalten- burg und Ober-Stotzingen, wodurch er für sich und seine Familie Auf-

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nähme unter die württembergische Kitterschaft erlangt«. Auch ist das Geschlecht in der ständischen Matrikel des Kgr. Bayern 22. Nov. 1820 der Grafenclasse einverleibt worden. Dasselbe brachte in Bayern das Gut Riedhausen im Moos im Landgerichte Günzburg, so wie in Belgien das Gut Wacken und in Frankreich im Departem. des Ardennes das Gut Haybes an sich. Graf Carl Leopold Ludwig, Herr auf Nieder- Stotzingen etc., von 1811 bis 1814 Page des K. Napoleon I., k. nieder- länd. Kammerherr, erblicher Reichsrath der Krone Bayern etc. ver- mählte sich 1823 mit Maria Grf. v. Waldburg-Zeil-Wurzach, gest. 1856, aus welcher Ehe sechs Söhne entsprossten : Graf Ottomar, gest. 1860, k. württ. Kammerh., verm. 1857 mit Therese Grf. v. Fugger-Glött, geb. 1829, aus welcher Ehe ein Sohn lebt: Edmund, geb. 1858; Graf Carl, geb. 1829, k. bayer. Kämm., verm. 1861 mit Maria Gräfin Andrdssy. geb. 1834 ; Graf Edmund, geb. 1831. k. k. Kämm. u. Rittmeister; Graf Camill, geb. 1832; Graf Arthur, k. k. Oberlieutenant im 9. Uhlanen- Regimente und Graf Heinrich, geb. 1840, k. k. Lieutenant. Die Schwester des Grafen Carl Leopold Ludwig: Grf. Henriette, geb. 1788, verw. Grf. v. lialaing, lebt in Brüssel.

L'erortion de toates les terres du Brahant, 8. 100. Oauhe, T. A. 1298. Coit, AdHsb. d. Kgr. WQrttemb. 8. 268 und 69. Deutsche Orafenh. d Gegenw. IT. 8. 76 n. 77. Oen. Taschcnb. d. grafl. HfiuA. 1864. 8. 53.3 and 24 u. hiator/ Hiuidb. za Demaelbea, H. 556. ~W.- B. d.Kgr. Bayorii u. Württemberg: Or v. M.

Malecki, Malek. Ein, früher zu dem Adel im Lauenburgischen und in Pomerellen zählendes Geschlecht, aus welchem Sprossen in die k. preuss. Armee traten. Dassefbe war vor 1777 im Lauenburgischen begütert und führte auch die Beinamen: Malek-Chosnicki und Malek- Podjaski. In Pommerellen sass dasselbe zu Podiass unweit Carthaus.

Freih. 9. Ledehur. 11. 8. 71.

Malfatti, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1736 fllr Valerian v. Malfatti.

MegerU v. Mühl/^ld, Rrg.-Bd. 8 76.

Malfatti v. Rohrenbach zu Dezza. Erbl.-österr. Adels- und Rit- terstand. Adelsdiplom von 1785 für Johann Baptist Malfattf, General- Director der vorderösterreichischen Lottokammer und für den Bmder desselben, Franz Malfatti, Director des smitmerischen Wechselhausea, mit dem Prädicate : v. Rohrenbach (Rohrbach) zu Dezza und Ritter- diplom von 1806 für Jacob Friedrich Malfatti v. Rohrbach zu Dezza, Grosshändler in Wien. In den letzten Jahren kommt in der k. k. Armee vor D. Leopold Malfatti de Rohrenbach ad Dezza, Regiments- Feldarzt I. Classe.

Megerle p. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 174 und 369. Militair-Scbematism. d. fistarr. Kaiaar^ thnms.

Maifattis, Herren v. Kriegs- oder TMesfeld und SÜegenberg, Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1716 für Ludwig v. Mai- fattis, mit dem Prädicate : Herr von Gampo Martio et Scalae Monte (v. Kriegs- oder Thiesfeld und Stiegenberg).

Megerlt( v. Mühlfeld, Rrg.-Bd. 8. 174.

Malgedein. Ostpreussisches, zu Albrechtsdorf, Bandeis, Condeh-

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nen, Regitten, Tappelkeim etc. begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches 1750 und noch 1780 zu Porschein unweit Pr. Eylau sass.

Fr€ik, 9. Udebur, II. 8. 71.

Malkog, Malcoz, Malkas. Altes, hessisches und fränkisches Adels- geschlecht aus dem im Fuldaischen gelegenen Stammsitze Malcoz, wel- ches längst erloschen ist, ohne dass die Zeit des Aussterbens und der Name Mes Letzten des Stammes bekannt sind. Die bekannten Beleh- nongen des Geschlechts gehen nur bis 1362, doch lebte Nicolaus v. Mal- kos, Domdechant zu Würzburg, noch 1392. ^

SekantuU, 8 i:^. Salver ^ 8. 245, 2(>5 uod 388. Siebmacher, U\ 74: v. Malkas, Prinkifch. - v. Meding, III. 8 414 und l.S.

Malkovsky, Edle v. Dammwalden. £rbl. - österr. Adelsstand. Diplom ¥on 1818 für den k. k. Hauptmann Malkovsky, mit dem Prädi- cate : Edler v. Dammwaiden. Der Stamm wurde fortgesetzt und Robert IfalkoTsky Edler y. Dammwaiden war in neuester Zeit k. k. Lieutenant«

Mtgtrle 9. Müklfeld, 8. 223. llilit.-Achemat. d. österr. Kaiserth.

Maliaesce de Fidelitate. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1718 ftr die Gebrüder Uladislaus und Ck)nstantin Maliaesce, mit dem Prädicate: de Fidelitate.

MegerU v. Oüklfetd, Brg.-Bd. 8. 369.

Mallentheim, Grafen, s. v. Yeterani-Mallentheim, Grafen.

Mallinarich (MaUinaric) v. Silbergrand. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom Yon 1793 für Gregor Mallinarich, wegen 45jähr. Dienstleistung, mit dem Prädicate : y. Silbergrund. Der Stamm blühte fort. In neuester Zeit war Anton Mallinaric v. Silbergrund, k. k. Oberst, Bau-Director in der croatisch-sclavonischen Militairgränze und näcbstdem standen Jo- hann, Heinrich und Emil M. v. S. in der k. k. Armee.

MegerU 9. Müh{/eld, 8. 223. Militair-Scbemalism. d. östsrr. Kaiserth.

" Mallinekrodt, Mallinkrodt (in Gold, oder auch in Silber drei

schwarze Federn, oder auch spitzige Blätter, in der Mitte des Schildes durch eine rothe Engel mit einander vereinigt). Altes Adelsgeschlecht der Grafschaft Marck aus dem gleichnamigen Stammschlosse , welches der Familie schon 1346 zustand. Dasselbe, wohl eines Stammes mit den Y. Romberg, hatte später auch ein Gut zu Herdicke und sass 1520 zu Küchen u. zu Lütke-Dortmund. Bernhard y. Mallinckrodt, Dom- herr zu Minden und Domdechant zu Münster, trat 1650 als Gegner seines Vetters, des 1650 zum Bischöfe Yon Münster erwählten Christoph Bernhard y. Galen, auf. Freih. y. Ledebur nennt den Domherren Bern- hard Y. M. einen der letzten Sprossen des Geschlechts , doch hatte die FamiHe noch 1619 den Stammsitz Mallinckrodt inne und kam noch weit später, wie die Yon y. Meding erwähnte hildesheimische Sedisva- canzmedaille Yon 1761 ergiebt, im Hochstifte Hildesheim Yor. —lieber eine Linie desStammes, die den Grafenstand erhalten haben soll, fehlen nähere Nachrichten.

aüb»4rt Histor. Pol. YU. 8. i)40. Jocher, Compend. Qelehrten-Lexicon . 11. H. 32. -^ Oauke, I. 8 1399 und noO. - N Pr. A.-L. III. 8. 340. - Fahne, I. 8. 267. - Freiherr V. L9debur, U. 8. 71 and Ti. Siebmacher, I. 189: v. Mallinckrodt, Westphäliseh. V. MMiUß, Hl. 8. 4tS.

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MaUinekrodt (in Gold ein grünes Kleeblatt). Adelsstand desKgr. Preussen. Diplom vom 10. Febr. 1835 für Detmar Christian Carl Mallinckrodt , k. preuss. Regierungs-Chef- Präsidenten zu Aachen.

N. Pr. A.-L. V. 8. 322. f^€Ut. ». Ledebur, 11. ft. 72. W.-B. d. PreiMs. Mouarcb. Iir. 93.

Mallordi v. Beasenye , auch Freiherren. Erbländ.-österr. Adels- und Freiherrenstand. Adclsdiplora von 1773 für Johann Joseph Mal- lordi , k. k. Obersten und Comraandanten des warasdiner St. Georger- Regiraents , mit dem Prädicate : v. Bessenye und Freiherrndiplom von 1785 für Heinrich Ludwig Mallordi v. Bessenye, k. k. Hauptmann des warasdiner St. Georger Infant. -Regiments.

Megerlf v. Mühlfeld. Brg.-Bd. S. 76 und »69.

Malortie (in Blau zwei über einanderstehende, goldene Sparren, von drei, 2 und 1, gestürzten silbernen Lanzenspitzen begleitet). Altes, ursprünglich aus der Normandie stammendes Adelsgeschlecht. Richard Benel Candot de Malortie kommt 1453 unter dem Könige CarlYII. von Frankreich in den Kriegen gegen die Engländer als Ecuyer vor. Von den vier Söhnen desselben wurde Jean de Malortie Stammvater der Linie Bouteville, von welcher jetzt die in* Hannover blühende Familie V. M. abstammt ; die Linie Manneville blieb in Frankreich. Die Ge- brüder Jacques und Louis de Malortie traten, nach Aufhebung des Edicts von Nantes, 1 685 in h. braunschw.-lüneburgische Dienste. Er- sterer starb als Generalmajor und Oberhauptmann zu Harburg, Letz- terer als Oberstlieutenant zu Lüneburg. Von den Söhnen des Ersteren gingen zwei wieder nach Frankreich zurück und der ältere derselbem starb später als k. französ. General. Der in Deutschland gebliebene Bm- der, Wilhelm August v. M., starb als hannov. Oberst und der Sohn dee- se%eD, Georg Wilhelm y. M , als hannov. Oberstlieut^nant. Von Letz- terem entspross Carl Gabriel Heinrich v. M., hannov. (renerallieutenant, dessen Nachkommen noch in Hannover leben. Zu denselben gehört: E. V. Malortie, k. bann. Geh.-Rath und Kanunerh. und Ober-Hof- marschall.

Viton de Safnt-AUais , Nobil. naiv, de France. Freih. v. d. Knet^htek^ 8. 199-901 a. S. 439. - W.-B. des Rgr. HaonoT. 0. 9 und 8. 10. Kne.nchht , I. 8. 387. ~ 9. Befner , bAiiiioT. Adel, Tab. 21.

Malotki, Malotki-Trzebiatowski, Malotka (in Silber drei schwarze Hammer, mit den goldenen Stielen unten fächerartig zusammengestellt). Altes, zu dem Adel im Lauenburg-Bütowschen, in Westprenssen und im Posenschen gehörendes Greschlecht, welches auch Malottke, Mlotke und Mlotek geschrieben wurde. Dasselbe erwarb im Lauenburg-Bütow- schen die Güter Trzebiatow, Gross-Gustkow und Gross-Massow, in West- preussen Lenzitz, Lissau und Wysiecin im Kr. Neustadt und im Posen- schen Witoldowo unweit Bromberg. Mehrere Sprossen des Stammes dienten in der k. preuss. Armee und einige derselben wurden Stabs- officiere. Ein Major a. D. Malotki v. Trzebiatowski war 1837 Land- rath dc^ Kreises Wiedenbrück im Reg.-Bezirke Minden und 1857 sassen im Bütowschen die Erben des Friedrich v. M. zu Gross-Gustow a, August V. M. zu Trzebiatkow g , Karolin v. M. zu Trzebiatkow h und Jacob V. M. zu Trzebiatkow m.

19. Pr. A.-L. ril. 8. 340. F^$ih. p. Ltdtbur , O. 8. 19.

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Malowets v. Malowitz, Freiherren. Erbl.-österr. n. böhmischer Freiherrnstand. Diplom vom 14. Febr. 1781 für Johann Joseph Kos- gorz Malowez v. Malowitz auf Zwiestow. Eins der ältesten böhmi- schen Rittergeschlechter, welches, seit frühester Zeit in viele Linien, Aeste und Zweige verbreitet, sich durch Beinamen von ihren Schlössern und Gütern : Pardubiz, Paczow, Cheynow, Kossorz, Winterberg, Kamen, Hradeck, Prosecz etc. von einander unterschied, jetzt aber nur noch in dem Hause Kossorz blüht. Der Stamm ist schon mit den ersten cze- chlschen Fürsten aus Croatien nach Böhmen gekommen und Pardubiz, jetzt die grösste Herrschaft im chrudimer Kreise, war der erste Besitz und wurde wohl von dem Geschlechte erbaut. Gessko v. Malowez, der von dem jetzt zur Herrschaft Libiezig im prachiner Kreise gehörigen Dorfe Malowez den Titel annahm, welcher später den Nachkommen als Familienname verblieb, war mit K. Friedrich dem Rothbart und König Wiadislaus von Böhmen bei dem Zuge nach Mailand. Demselben wurde um 1159 bei der Belagerung Mailands in einem ^Ausfalle der Vorder- theil seines Bosses mit Hals und Kopf durch das herabgelassuue Fall- gitter des Thores abgeschlagen, weshalb ihm der Kaiser, statt des alten, einen Mühlstein zeigenden Wappens der Familie, den blutig abgeschla- genen Vordertheil eines rothgezäumten Bosses als Wappenbild gab. Amestus Malowez, oder von Pardubiz, ein Sohn des glatzer Landes- hauptmanns Ernst Malowez war 1343 der erste Erzbischof zu Prag; Bohnss Malowez von Paczow war 1384 Feldhauptmann des K. Wenzel; Conrad v. Malowez vertheidigte 1429 Zdickow tapfer gegen die Hus- sitten; Johann v. M. auf Kamen sass 1437 im Landrechte zu Prag und wnrde 1450 Bnrggral zu Karlstein; Johann Malowez von Paczow unt-er- schrieb den Wahlbrief des Georg Podiebrad zum Könige von Böhmen und bekam von ihm Winterberg und Cheynow zu Lehn etc. Nach- dem die Malowez zu Pardubiz, Paczow, Kamen etc. nach und nach er< loschen waren, blieben nur noch die Linien zu Kossorz, einem Schlosse und Dorfe jetzt dem wischerader Domcapitel im rakonitzer Kreise zu- stehend und die zu Cheynow und Winterberg, Güter im prachiner Kreise, doch schon lange in &*emder Hand, übrig. Beide Linien waren, ohne daas die gemeinschaftliche Abstammung von einem Ahnherrn nachge- wiesen werden konnte, nur durch Namen und Wappen Sprossen eines und desselben Stammes. Beide führten und führen das halbe, abge- schlagene Boss in Blau, jene golden, diese silbem. Die bekannte Stammreihe der Kossorz Malowez v. Malowiz beginnt mit Johann Kos- sorz M. V. M. auf Kamen und Prossecz, verm. mit Anna Wlczkowsky V. Wlczkow und mit dem Sohne desselben Johann M. v. M., verm. mit Margaretha Bellina Woracziczky v. Pabienitz. Der Enkel des Letzteren, Johann Christoph M. v. M.. gest. 1677, k. Hauptmann der Hauptstadt Prag, war verm. mit Maria Yeronica Svihovsky v. Riesenberg. Durch die S6hne desselben: Johann Christoph, gest. 1726, verm. mit Maria Polyxena Woracziczky v. Pabieiüz und Johann P>anz M. v. M., gest. 1730, Herrn auf Knieschiz, Tetrowiz und Sudowiz, verm. mit Renata Agnes Wratislaw v. Mitrowiz, bildeten sich zwei Linien, nämlich die Ton Ersteremabateigende ältere, ritterliche Linie, deren letzter Sprosse

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der k. k. Major Johann Baptist Kossorz M. y. M., gest. 1861, war, welcher nach Erlöschen der cheynower Linie die Güter Alt- u. Nen- Skaliz u. Bohumieliz erhte und in kinderloser Ehe mit Antonia Fischer V. Adlerswerth lebte und die von Johann Franz absteigende jfingere, freih^rrliche Linie, aus welcher des Stifters Enkel. Johann Joseph Kos- sorz M. V. M., s. oben Sohn des Wenzel Romed M. v. M. aus dar Ehe mit Maria Barbara Muk v. Mukenberg, gest. 1798 den Frei* hermstand erlangte. Die Nachkommenschaft desselben s. unten. Aus den Häusern Malowez v. Cheynow und Winterberg erlangten dordi Diplom vom 26. Octob. 1638 Georg M. v. Ch. u. W., Herr auf Liboeh und Czitow, k. Landrechts-Beisitzer zu Prag und Burggraf zu Eönigs- graetz, durch Diplom vom 30. April 1639 Peter Paul M. v. Ch. u. W. und vom 13. Sept. 1760 die Gebrüder Ernst Wilhelm und Ferdinand Ignaz Söhne des 1664 verstorbenen Ernst M. v. Ch. u. W. und der Maria Theresia v. Raczin u. Enkel des Paul M. v. Ch. u. W. und der Magdalena Hloczek v. Zampach den böhmischen Freihermstand. Durch die Nachkommenschaft der Letzteren entstanden zwei neue Li- nien : die von Ernst Wilhelm u. seiner Gemahlin, Caroline Freiin v. Salsa absteigende Linie zu Zdikan und die von Ferdinand Ignaz mit Barbara Janowsky v. Janowiz gestiftete Linie zu Bohumieliz, doch sind beide im Mannsstamme wieder erloschen und der Letzte dieser Häuser war Frani Freih. Malowez v. Cheynow und Winterberg, gest. 13. Juni 1842, H«rr auf Alt- und Neu-Skalitz und Bohumieliz, verm. mit Therese Grf. v. G(N^ cey. Was nun die neuere Stammreihe der Kossorz Malowez y. Ma- lowiz anlangt, so schliesst sich an die oben Angeführte folgende: Freih. Johann Joseph, Herr auf Zwiestow, k. k. Kämmerer. Josepha Freün V. Forgatsch, gest. 1826; Freih. Ernst Joseph, geb. 1774 und geat 1840, Herr auf Waldheim, k. k. Kämm. : Maria Anna Freiin y. Mylius, geb. 1784, verm. 1805 u. gest. 1842; Freih. Ernst Anton Joseph, geb. 1807, Besitzer der Domaine Waldheim in Böhmen im Kr. Pilsen, k. k. Kämm, und Landtags-Abgeordneter, verm. 1843 mit Elvira Grf. V. Stomm, geb. 1818, aus welcher Ehe zwei Töchter, Rosa, geb. 1847 und Elvira, geb. 1850 und ein Sohn: Ernst Michel, geb. 1853, stammen. Die beiden Brüder des Freiherrn Ernst Anton Joseph sind, neben zwei Schwestern: Rosa, verw. Freifrau v. Mylius, geb. 1816 und Maria Amia verm. Grf. v. Straasoldo, geb. 1821, Freih. Leopold, geb. 1812, k. k. Kämm., Generalmajor und Brigadier, verm. 1855 mit Mathilde Grf. v. Attems, gest. 1856, aus welcher Ehe eine Tochter lebt: Leopoldine, geb. 1856 und Freih. Zdcnko, geb. 1820, k. k. Kämm, und Landesge- richts-Rath zu Prag, verm. 1845 mit Octavia Grf. y. Attems, geh* 1818, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Eme^tine, geb. 1852, zwei Söhne entsprossten : Anton, geb. 1846 und Ottocar, geb. 1858. Von dem Bruder des Freiherrn Ernst Joseph, dem 1823 verstorbenen Freih. Emanuel, k. k. Kämm, und Major, stammen ans der Ehe mit Josepha Freiin v. Mensshagen, geb. 1790, zwei Töchter, Freiin Julie, geb. 1820, Stiftsdame zu Brunn und Freiin Bertha, verm. Frau v. Herget, geb. 1821 und ein Sohn: Freih. Ludwig, geb. 1822, k. k. Kämm, und Statt- halterei-Rath zu Prag, verm. 1861 mit Caroline Freün v. Mensshagen,

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geb. 1836. Die altere Linie ist, wie oben erwäbnt, 1. Apr. 1861 mit Johann Freih. K.-M. v. M., Inhaber des schon 1582 errichteten Fami- lie Seniorats, bestehend aas den Besitzungen Alt- n. Neu-Skalitz mit Bohnmielitz und dem Geld-Aeqoivalente der Domaine Gross -Dikan. k. k. Migor in Pension, im Mannsstamme erloschen and es lebt nur noch dessen Wittwe: Antonie Fischer v. Adelswerth.

Gauht, I. 8. 1300 u. II. 8. 667. - Zedier, XIX. 8 7i-.4. üpgerl« v. Müht/^Ut, 8. fi8: Dipl. von 17fiO u. Rr^.-Bd. 8. 71 : Dipl. von 1781 f&r Joseph Kosorx v. MaloweU Qe- MMl. Tasobeub. der freih. H&user, 1S4H. H. -.'Kl— KA u 1864. S. 497—99. - 8iip|.I«m. su Metna. W.-B. VI. 24 Tyrof , II. 273: F. H. M. v. M und F. H. U v. Ch. und W.

Malsburg, v. der Malsburg, i^uch Freiherren. Altes, zur hessi- sdien Bitterschaft gehörendes Adelsgeschlecht, welches in Niederhessen, namentlich an dem, der Dierael zuströmenden Flttsschen Warme, an- sehnlich begütert wurde, das Erbschenken-Amt des Stiftes Corvey be- kleidete and im 17. Jahrb. auch Salzgüter zu Salzkotten unweit Büren an sich brachte. Nach Letzner soll der Stammvater, Otto, im 8. Jahrh. mit Carl d. G. aus Frankreich gekommen sein und das vier Meilen von Cassel an der Werra gelegene , längst in Buincn liegende Schloss Mals- burg erbaut haben, welches, wie feststeht, schon 1120 in der Hand der Familie war und in derselben als Landgut mit Umgegend sich noch be- findet. Die Nachkommen Otto's errichteten unter sich einen Burg-Frie- den und ein Gan-Erben-Recht. Stephan und Geriach v. d. M. werden von Spangenberg zu den Kriegsheldeu unter K. Carl IV. gerechnet ; Arnold v. d. M. war von 1446 bis 1452 Abt zu Corvey; von Otto ▼. d. M., um 1474 fürstl. hess. Rath und Landvogt zu Erfurt, stammte Hermann v. d. M., gest. 1557, welcher von den Häusern Hessen und Braunschweig mit wichtigen Gesandtschaften betraut wurde und 1516 gegen Franz v. Sickingen, 1525 gegen die aufrührerischen Bauern und 1525 gegen die Wiedertäufer in Münster etc. als Feldoberst kämpfte; ein Anderer dieses Namens war um 1519 Marschall dos Erzstifts Bre- men und Eckbrecht v. d. M. 1571 hessisch. Land-Drost zu Plesse; Otto ?. d. M. kommt um 1637 als kais. General-Kriegs-Commissar vor; Cas- par Friedrich v. d. M. wohnte 1661 dem casselschen Colloquium als Deputirter bei; Otto v. d. M. war zu Anfange des 18. Jahrh. Domherr zu Mainz, Dechant des Ritterstifts Bleidenstadt, kurmainzischer Kam- merh. und des Stadtgerichts Präsident und um dieselbe Zeit lebte Raban Wühelm als Domherr zu Hildesheim. Der Bruder des Letzteren, Adam Eckbrecht v. d. M., Herr auf Nieder-Etzungen, Elmarshausen, Ober- Meiser und Oedinghausen, hess.-cassel. Geh. -Rath, Hofmarschall und Regiments-Rath des gesammten färstl. Hofgerichts zu Marburg. Präsi- dent u. bevollm. Gesandter zu Regensburg, starb 1 708 und hinterliess zwei Söhne : Carl, Herrn auf Gieselwcrder, welcher Dccan u. Domherr zu Hfldeaheim wurde und Ludwig Friedrich Johann v. d. M. Später, 1734, starb Curt Hilmar v. d. M., fürstl. hessischer bevollm. Gesandter zu R^ensburg. Der alte Stamm, zu welchem in neuer Zeit auch Chri- stian Carl Freih. v. M., k. preuss. Oberst a. D., gest. 1849 im 93. Le- ben^ahre, gehörte, hat in seiner Heimath, in Kurhessen, in grossem An- sehen und reich begütert, dauernd fortgeblüht.

Ltitntr , corbeyisebe Chronik, R. 120 und desselheo SUmtnbaum des Qeschlechfcs Mühl- iMSMo, IMT. Seifert, OmmI. adel. Aeltern und Kinder , Tab. 28 und DeMeiben Ahn^n- Devttch. AdHs-L«z. VI. 7

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tafeln, Bd. I. Gauhe. I. 8. 1300—9. Ztdifr, XIX. 8. 768. AttteAiny.Erdbescbnibottg, 5. Aufl. IIl. l.S. 813 N. Pr. A.-L. IIT. 8. 340. - FreU>.t.d. Kneseherk, S.201. FrWA. r. X#- d^bur, 0. 8. 7lf. Si^hmacher, I. 134: v. Malsburg, Hessisch. r. iffding, 1.8. 3SS n.M.

Malschitzki, Malszycki, auch Kokoske. Altes, ursprünglich pol- nisches, zu dem Stamme Leliwa gehörendes Adelsgeschlecht , welches in Hinteri)ommern und in Westpreussen begütert wurde. Dasselbe sass in Hinterpominern u zwar im Laueuburgischen bereits 1575 zu Vargow, erwarb später auch Aalbeck und Damerkow, war noch 1 784 zu Vargow und 1786 zu Nossin angesessen und hatte auch in Westpreussen 1782 das Gut Darsau unweit Schlochau inne. Von den Sprossen des Gre- schlechts haben Mehrere in der k. preuss. Armee gestanden und sind zu hohen Ehrenstellen gelangt. Peter Ewald v. M., 1798 Generalmajor u. Chef eines Cuirassier-Regiments, starb 1800, und Johann v. M., 1800 Generalmajor und Chef eines Infanterie-Regiments, starb 1814. Chri- stian Ernst V. M. ein Sohn des Franar Matthias v. M. schon be- kannt aus seiner Jugend als der über einem, seine kleinen Ersparnisse enthaltenden Briefe an seine nicht reiche Mutter im Vorzimmer des Königs Friedrich II. eingeschlafcne, vom Könige überraschte und mit einer Goldrolle für die Mutter beschenkte Page, stieg zum Obersten und Director der geh. Kriegscauzlei und starb 1835 im 76. Lebensjahre. Letzterer hinterliess eine Tochter, welche sich mit dem k. pr. Mtgor V. Röhl vermählte.

Micrael, S. 501. N. l»r. A.-L. III. 8. 3U. Frtih. v, Ledebur , II. 8. 7i. Sieb- maehtr. V. 170: v. M., l»oroineri.soh. r. Mrding, Ul. 8. 415.

Malsen, Malzen, Freiherren v. Tilborch (Barone de Tilborch).

Altes, aus den Niederlanden, von Malsuni in Geldern, dem ältesten Be- sitzthume der Familie, stammendes Adelsgeschlecht. Roger de Malsen tritt schon 1099 unter den Angesehensten des geldcrnschen Adels auf und Wilhelm u. Egbert v. M. kommen 1203 als Zeugen bei einem Ver- trage zwischen dem Herzoge Heinrich von Brabant und dem Grafen v. Geldeni vor. Die Nachkommen derselben breiteten sich weit aus, be- sasscn mit dem Titel: Barone v. Tilborch ununterbrochen die bei Her- zogenbusch gelegene Baronin dieses Namens und theilten sich in meh- rere Linien u. Zweige, deren Sprossen mit Geschlechtern des alten Adels in Lothringen u. den Niederlanden verschwägert waren und bei dem deutschen und Johauniter-Ordcn mehrfach aufgeschworen hatten. Die absteigende Stammreihe der jetzt in Bayern blühenden Linie der Freiherren Malsen de Tilborch ist folgende: Adrian de Malsen Baron de Tilborch, kais. Obei-st eines Reiterregiments: Gosina Blachsveld V. Vogelsang; Otto v. M. Baron de T.: Margarctha de Camp von Rüh- ren ; Johann Adolph : Barbara Agnes v. Blanck zu Gillrath und Nie- derleick an der Ruhr; Johann Lambert. Der Stamm blühte fort und das Haupt desselben ist der Urenkel des Johann Lambert: Johann Theo- bald Freih. Malsen de Tilborch, geb. 1785, Sohn des 1826 verstor- benen Freiherrn Johann Conrad gewesener Hofmarschall des Her- zogs Pius in Bayern, venu. 1835 mit Caroline v. Schallern, geb. 1807, aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Freiherr Wilhelm Conrad Adalbert, geb. 1840. Die beiden Brüder des Freih. Johann Theobald sind die Freiherren Erasmus und Conrad. Freih. Erasmus, geb. 1 790, Herr auf MarzoU in Ober-Bayern, k. bayer. Kämm., vermählte sich 1827 mit

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Therese Freiin v. Ruffin, verw. Grf. v. Uiberacker, geb. 1799 und gest. 1860, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Freiin Matliilde, geb. 1836, sechs Söhne entsprossten, die Freihen-en: Theobald, geb. 1828, k. bayer. Kammerj. und Lieutenant ä la suite ; CJonrad, geb. 1829, k. bayer. Kammerj.; Albert, geb. 1832, k. bayer. Kammeij. u. Lieutenant; Bernhard, geb. 1834, k. bayer. Oberlieutenant, verm. 1857 mit Emma Freün Truchsess v. u. zu- Wetzhausen, geb. 1826, aus welcher Ehe eine Tochter, Therese, geb. 1861 und ein Sohn. Richard, geb. 1858, stam- men; Oscar, geb. 1835 u. Hermann, geb. 1837, k. k. Oberlieutenant. Freih. Conrad, geb. 1792, k. bayer. Kämm. u. a. o. Gesandter und be- YoUm. Minister am grossh. badischen Hofe, vermählte sich in erster Ehe 1827 mit Caroline Fpeiin Mandl v. Deutenhofen, gest. 1828 und in zweiter 1«29 mit Caroline Freiin v. Peckenzell geb. 1808 u. gest. 1849. Aus der ersten Ehe entspross: Freiherr Ludwig, geb. 1828, Doctor der Rechte, k. bayer. Kämm, und Legations-Secretair bei der k. bayer. Gesandtschaft zu Paris und aus der zweiten Ehe lebt: Freiin Caroline, geb. 1833, Stiftsdame zu St. Anna.

9, Lang, 8. 183. - N. Pr. A.-L. III. 8. 341. - Fahne, 1. 8. 267. - Freih. 9. Ledebur, a. 8. TJ. - Oenea). Taschenb. d. froib. Hiu^er, 1^54. 8. .^27— '29 ii. 18(>4. 8. 499 u. 500. SUbmaeker, V. 303. WapfMn-Calender de» k. b.iyer. Haus -Rtttcrorden« ▼om hoU. IJeorg. ~ W.-B. d. Kgr. Bayern. III. hl und v.Woleke.rn, Abth. 3. 8. 15i). 0. Hefner, bayerisch. Adel, Tab. 46 a. s. 47. - Kn«»ehkt, \. 8. :)88.

MftlBleben. Altes, thüringisches Rittergeschlecht, nicht zu ver- wechseln mit der alten, im Magdeburgischen vorgekommenen Familie ▼. Marsleben, oderMarsleven. Sagittarius, Olearius und andere thü- ringische Historiker führen in alten Briefen und landesfürstlichen Di- plomen aus dem 12., 13. u. 14. Jahrh. mehrere Sprossen des Stammes, mit dem Beisätze : Miles oder Ritter, als Zeugen auf. In den folgenden Jahrhunderten kommt der Name des Geschlechts nicht mehr vor und so ist dasselbe wohl im 15. Jahrhunderte erloschen.

Gauh€, II. 8. IßT«;.

Malter, Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom vom 7. Sept. 1843 ftr Joseph Malter, k. k. Generalmajor. Derselbe lebte später im Pensionsstande zu (iratz.

HMidMhrifU. Notix.

' Maltits. Altes, vom 13. Jahrh. an im Altenburgischen und in der

Umgegend begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches schon 1217 zu Lichtenstein im Schönburgischen, 1354 zu Zttrchau, 1445 zu Klein-Stöb- nitz, 1500 zuMaltiss oder Maltitz, 1530 zu Taubadel und noch 1554 zu Kaufangen bei Penig, Klein-Stöbnitz, Zürchau etc. sass. Gegen Mitte des -16. Jahrh. scheint die Familie in den genannten Gegenden ausge- gangen zu sein und Freih. v. Ledebur meint, dass dieselbe allem An- schein nach von dem im nachstehenden Artikel besprochenen, alten, meissenschen Geschlechte dieses Namens verschieden sein dürfte. Doch ist das Wappen, welches die Familie geführt, nicht bekannt und so muss es denn in Frage bleiben, ob diese Verschiedenheit wirklich begründet ist, oder ob sich an dieses Geschlecht die Freiherren v. Maltitz an- knüpfen, welche noch jetzt in Curland blühen und deren Wappenschild nach Schabert's Wappenbuche des curlandischen Adels in Gold den Kopf und Hals eines aufgezäumten, schwarzen Pferdes zeigt. Bedenkt

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man übrigens, dass schon im 13., 14. etc. Jahrhunderte die meissensdie Familie y. Maltitzin, dem Altenburgischen gar nicht fernen, Pflegen aa- sehnlich begütert war, so Hesse sich wohl auch leicht vermuthen, dass beide Geschlechter gemeinschaftlichen Stammes waren.

Freih, t. Ledebur, 11. 8. U.

Maltitz, auch Freiherren (Schild von Schwarz und Silber achtmid quergestreift. Auf dem gewulsteten Helme ein von Schwarz und Silber der Länge nach gestreifter . oben mit breiter , rother Einfassung ver- zierter Köcher , aus welchem acht schwarze Hahnenfedern herauswach- sen). Altes, meissensches Adelsgeschlecht, nach der Aehnlichkeit des Namens und Wappens wohl gleichen Stammes mit den v. Miltitz. Als Stammhaus der Familie, welche man gewöhnlich von den Sorben- Wen- den herleitet, wird das derselben bereits 1250 zugestandene Gut Mal- titz unweit Meissen und Döbeln genannt und die Dörfer dieses Ni»nens bei Pegau und Weissenberg wurden nach Allem von dem Geschlechte angelegt. Dasselbe war schon im 14. Jahrb. im Meissenschen reich be- gütert, kam zeitig nach Böhmen u. Schlesien, ins Brandenburgische etc. und spclter auch in die Ober- und Niederlausitz und nach Ostpreussen. Was den Besitz im Meissenschen anlangt, so sagt Knauth (1691): „weiland auf Dippoldiswalda, Reichstaedt, Berreuth (Beereuth), Hoyers- werda, Werda, Elster, Wendischbohra etc. und noch zu Krauschütz, Kutschka (Kotschka). Grimmersdorf und dem halben Städtlein Elster- werda, in haynischer Pflege gesessen." Im Brandenburgischen war schon 1337 Giesendorf in der Hand der Familie. Elisabeth v. Maltitz, einea Landesherm auf Lichtenstein Tochter, wurde 1270 die dritte Gemablki des Markgrafen Heinrich des Erlauchten in Meissen ; nach Baibin zählte Hermann v. M. bereits 1289 zu den böhmischen Freiherren, beaass mehrere freie Herrschaften und unterschrieb mit dem Reichsgrafen die Reichsabschiede; Caspar v. M. vertheidigto 1290 die Stadt Grossenhayn als Gommandant so gut. dass dieMärcker wieder abzogen; Otto de Mal- titz lebte 1342, Alberus war 1347 markgr. meissenscher Hof -Richter und Heinrich 1362 Abt zu Zelle; Johann Heinrich und Friedrich Chri- stophs v. M. Söhne wurden 1413 von dem Statthalter der Mark Bran- denburg in ihrem Schlosse Trebbin bet Teltow belagert und Hans v.M., später des Herzogs Wilhelm zu Sachsen Ober-Hofmarschall, befand sich unter den vom Adel, welchen Kurfürst Friedrich II. zu Sachsen in sei- nem Testamente die Vormundschaft über seine Prinzen auftrug. Im 16. Jahrh. starb 1549 Johannes v. M. als Bischof zu Meissen, auch lebten Georg v. M. Statthalter zu Ingolstadt und der Sohn desselben, Christoph, Statthalter zu Merseburg. Von dem Sohne des Letzteren, Haubold auf Elsterwerda, kursächsischem Oberhofmarschall , stammten Sigismund v. M., kursächs. Ober-Forstmeister des erzgebirgischen Krei- ses u. Haubold, von dessen Urenkeln um 1720 Erasmus v. Maltitz, f. Sachs. Zeitz. Geh.-Rath, Ober -Stallmeister und Oberhauptmann des neustaedtschen Kreises, mit einigen Söhnen lebte. Wilhelm Friedrich V. M. war 1712 und später h. nassauischer Hofmeister und setzte seine Linie, welche im Nassauischen begütert wurde, fort. Johaim Albrecht v. M. wurde 1718 Landes -Hauptmann in der Nieder -Lausitz

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etc. In Schlesien wohnte Sijrismund v. M. und Dippoldiswalde 1629 im Fürstenthunie Neisse und Friedrich Ferdinand v. M. und Dippoldis- walde war 1730 Herr auf Girschdorf, Kohldorff, Damsdorf etc. und Landesältester des ottmachauschen Kreises, auch sass um diese Zeit die Familie in Schlesien zu Kattersdorf. Wildschüte , Niederwald, Biltz- berg etc. Im 18. Jahrh. war die Familie noch mehrfach begütert, «nd sass noch 1792 zu Stassfurth, 1798 zuKummerow unweit Beeskow, so wie 1802 zu Friedrichswalde im Kr. Gerdauen, 1805 zu Briesnigk im Kr. Sorau, 1814 zu Puschkow im Kr. Lübben und 1849 zu Pforten im Kr. Sorau. In Kursachsen blühte die Nachkommenschaft des obengenannten Erasmns v. M. lange fort, doch ist nicht bekannt, dass spftter im Kgr. Sachsen diese NachkommenschaH fortgesetzt worden sei. Der als dramatischer Dichter, Schriftsteller etc. bekannt gewordene Gotthilf August Freih. v. Maltitz , welcher sich zuerst dem Forstwesen gewidmet und 1821 auch in Preussen eine Oberförster-Stelle erhalten hatte, spfiter aber in Berlin, Hamburg und Paris u. seit 1833 in Dres- den lebte, war bei Königsberg i. Pr. 1794 geboren. Als begütert im Kgr. Preussen wurden in neuer Zeit nur aufgeführt: Ulrich v. M., Hauptmann a. D. auf Würgs-Halbendorf mit Neu-Würgsdorf im Kreise Bolkenhayn, Pr. Schlesien und Friederike Freifrau v. M. , geb. v. Ko- schützki, Besitzerin von Alt-Rosenberg im Kr. Rosenberg, Reg.-Bez. Oppeln.

BaibiuMM, Miscell. Bohem. Üb. 3. 8. 8. Albinu», Wertherasehe Histor., 8. 66.— 8ehl€' gH, de Cella ?eteri, 8. 74 u. 77 Knauth . S. SliO uud 31. Seifert, Geneal. »del. Eltern «. Kinder, 8. SäI. - Sinapiun. I. S. 627 o. IT. 8. 79». - Vol. König, 11. 8. 663-78. fc«Ae, I. 8. 1302 und 3. Zedier, XIX. 8. 780. DreyhaupU H. 8. 91. ,— N. QeneAl. Bandbacb, 1777. 8. 197 u. 98 u. 1778. 8. 343. - Freih. v.Ledehur, 11. 8.73. Siebmaeher, t Ihi: V. Maltfta. MeiMniseh. p. Meding , I. 8. .156. W.-B. d. SSehs. Staaten, XT. 18.

^ Maltcan, Maltzahn, Moltsan, Maltzan sn Wartenberg n. Penz-

lin und Maltxahii eu Cummerow u. Sarow, Maltsahn, Gr. v. Plessen md Gr. ▼. Maltzaii n. v. Wedel, Freiherren n. Grafen. Reichsfrei- herm und böhmischer und Reichsgrafenstand. Reichsfreiherrndiplom vom 2. Aug. 1530 fttr Joachim (II.) v. M., kais. Feldmarschall u. fftr den Bruder desselben, Georg v. M., h. pomm. Geh.-Rath, mit dem Prä- dicate: zu Wartenberg und Penzlin: böhmisches Grafendiplom vom 10. Febr. 1694 fQr Nicolaus Andreas Freih. v. M. und für den Bruder desselben, Joachim Wilhelm Freih. v. M. u. Reichsgrafendiplom vom 17. Jan. 1728 fftr die beiden Letztgenannten. Die Nachkommen der- selben, am 18. März 1559 mit den Rechten des schlesischen Für- sten-und Herrenstandes begnadigt, wurden 5. Dec. 1590 freie Stan- desherren von Militsch, eriiielten 1. Mai 1774 das Erbland-Kämmerer- Amt von Schlesien und bekamen 27. März 1824 eine Curiatstimme in dem Stande der Fürsten und Herren auf dem schlesischen Provinzial- Landtage. Nftchstdem vereinigte durch königl. preuss. Diplom vom 2. Juni 1766, sowie durch kaiserliches Diplom vom 25. Sept. 1766 Helmuth Burchard Hartwig Freih. v. M., k. preuss. Legationsrath, als im Testamente seines Oheims, Helmuth Reichsgrafen v. Plessen, vom 6. März 1761 eingesetzter Erbe des Majorats Ivenack, fftr sich u. seine Nachkommen, nach dem Rechte der Erstgebur{ mit seinem angestamm- ten Namen und Wippen, Namen und Wappen der R.-Grafen y. Plessen

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und durch k. preuss. Diplom vom 23. Febr. 1833 setzte Joachim Carl Friedrich Leopold Ludwig Alfred Gr. v. Maltzan auf Bresa, als Adop- tivsohn des k. pr. Kamnierherrn Eugen Anton Leopold Gr. v. Wedel, m seinem angeborenen Namen u. Wappen der u. das der Grafen v. Wedel, doch ist seine Linie mit ihm selbst 26. Jan. 1858 wieder erloschen. Die Familie Maltzan oder Maltzahn ^s>r immer die bedeutendste di^ meklenburgischen Lande und zählt zu den ältesten Adelsgeschlechtem des nördlichen Deutschlands. Dieselbe besitzt eine grosse und reiche urkundliche Geschichte, welche Lisch in neuer Zeit aufgeschlossen hat Nach den Angaben desselben erscheint der Stammvater der Familie, Bernhard oder Behrend, mit dem christlichen Familiennamen Maltzan, zuerst im Bisthume Ratzeburg 1194, also während der Germanisimng der wendischen Länder u. zwar als einer der vornehmsten Zeugen in einer Urkunde des Bischofs von Ratzeburg. Die Familie war zuerst im. Bisthume Ratzeburg begütert, zog aber von hier immer weiter gegen Osten, zuerst in die Grafschaft und das Bisthum Schwerin, von da schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrb., während der Kriege der meklen- burgischen Fürsten mit den Herzogen in Pommern, nach Pommern und von dort sehr bald in das Land Werle, wo sie, seit dem 1 4. Jahrb. mit dem Erbmarschall-Amte des Herzogthums Pommern-Stettin und des Fürstenthums Werle bekleidet, mit zahlreichen Gütern angesessen war. Die ältesten Sprossen des Stammes erscheinen jedoch nur im Ratzebitr- gischen, wo dieselben in der Pfarre Schlagsdorf Besitzungen hatten. In dieser Pfarre liegt ein Gut Moltzahn, früher Multsan, welches wohl von der Familie den Namen fahrt, auch findet sich in Pommern in der Voigtei Cummerow, der ältesten Besitzung der Familie in diesem Lande, ein Gut Moltzahn. Nach der Trübsten Form des Ortnamens treten auch die ältesten bekannten Familienglieder urkundlich bis 1250 als: Bem- hardus und Johannes de Mulsan, Mulzian und Multsan auf. Es ist da- her wahrscheinlich, dass die Familie von dem Lehngute Maltzan den Namen annahm, da die Bezeichnung : „v., de " in alter Zeit immer an- deutet, dass die Familie von dem ersten Lehn den Namen trägt, wobei es aber immer wahrscheinlich bleiben wird, dass ursprünglich das Gut Ton dem Stammvater der Familie den Namen erhalten hatte. Seit Mitte des 13. Jahrb., in welcher der urkundlich und verbürgte Stammhalter, Lu- dolph, auftritt, nennt sich die Familie bis auf die neuere Zeit stets: Moltzan und zwar immer ohne: von oder de, was wohl nur in der Be- deutung des Namens zu suchen ist. Letzterer ist zweifelsohne wendi- schen Ursprungs. Der Ton lag früher auf der letzten Sylbe und so schrieb man denn im 17. u. 18. Jahrb. meist Moltzahn. Die Form: Maltzan, bei deren Aussprache der Ton sich auf die erste Sylbe neigt, ist hochdeutsch und hat die alte, wendische Form jetzt ganz verdrängt. Dieselbe erscheint zuerst in Schriften und Urkunden des ersten Frei- herm Joachim (H.). Einzelne Glieder der freiherrlichen Linien schrieben sich bis vor Kurzem noch : Maltzahn, jetzt aber schreiben sich die Meli- sten: Maltzan, wie von der gräflichen Linie immer geschehen ist. Was übrigens den Namen anlangt, so ist derselbe ein Personalname, welcher einen Gotteeverehrer, oder Bewohner eines Tempelortes und der Orts-

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name: Moltzan einen Ort bezeichnet, wo dieser Gottesverchrer wohnt. Zweifelsohne stammt der Name aus der wendischen Heidenzeit, wo jeder nur einen Namen trug, der kein Familienname war und der Stammvater der Familie Maltzan behielt bei der Christianisirung seinen Namen im frommen Sinne als Familiennamen l)ei. In diesem Sinne wählte er wohl aach als Zeichen seiner Bekehrung und seines christlichen Glaubens das ursprüngliche Stammwappen der Familie, in Gold den Weinstock, mit dem sich Christus vergleicht und welcher schon das ganze Mittelalter hindurch ein ungewöhnlich lebendiges Bild des Herrn war. Die jetzt in der rechten blauen Schildeshälfte stehenden zwei Hasenköpfe kamen erst gegen Ende des 13. Jahrh. hinzu und deuten auf ein Allianzver- bältniss mit der 1494 ausgestorbenen Familie Hasenkop, welches Ver- hältniss aber bis jetzt noch nicht ergründet ist. Von den Nachkommen des obengenannten Bohrend oder Bernhard Mulsan war Ludolph Maltzan 1277 Vormund der jungen Fürsten von Meklenburg. Der jüngste Sohn desselben bestieg 1314 unter dem Namen: Hermann II. den bischöf- lichen Stuhl von Schwerin und hatte denselben bis 1322 inne. Als im 14, Jahrh. die Erbämter gestiftet wurden, erhielten, s. oben, die v. M. in den Fürstenthümern Pommern und Wenden das wichtige Amt der Erbmarschälle. Später, 1487, theilte sich mit zwei Brüdern, Behrend und Lüdeke, der Stamm in zwei grosse Zweige. Es kaufte nämlich Beh- rend M. auf Wolde die böhmischen Herrschaften Graupen und Teplitz, wurde 1501 mit der Baronin Penzlin belehnt und ist der nähere Stamm- vater der noch blühenden reichsgräflichen und reichsfreiherrlichen Linie zu Wartenberg u. Penzlin. Von Lüdeke M. aber, Herrn auf Sarow und Osten, h. pomm. Erblandmarschall, stammen die v. Maltzan, welche in Pommern und Meklenburg im Besitze zahlreicher Rittergüter, so wie der Erbmarschall- Würde von Pommern sind. Einer SeitenBnie dieses Stammes steht die Majorats-Herrschaft Ivenack zu, deren jeweiliger In- haber nach dem Obenerwähnten Namen und Wappen eines Grafen V. Flessen mit dem seinigen führt. Sonach blüht neben der freiherr- lichen Linie zu Wartenberg und Penzlin noch eine zweite freih. Linie, n&mlich die zu Cummerow und Sarow, s. unten. lieber die Vorfahren des obengenannten Behrend M. auf Wolde ergeben ältere Schriftsteller, welchen Gauhe u. A. gefolgt sind. Nachstehendes: in Pommern soll zu- erst um 1060 ein Jahr, welches, nach den Ergebnissen neuer und genauer Forschungen über das Vorkommen der Familie in Meklenburg, nicht gewiss ist Ludert oder Lüden Moltzan auftreten und als einer der*ersten Ritter, die sich in Pommern zu dem christlichen Glauben be- kannten, Schloss imd Kirche zu Engelmünster erbaut haben. Aus seiner Ehe mit Gisela entspross Bolco M., welcher den Stamm weiter fort- pflanzte. Von seinen Nachkommen erwarb Georg M. Sohn Heinrichs M. u. einer v. Ahnen durch Vermahlung mit einer v. Königsmark ansehnliche Güter in der Mark Brandenburg. Der Urenkel desselben, Heinrich (II.) vermählte sich 1360 mit einer meklenburgischen Prin- zessin, der Enkelin Johanns IH. Fürsten der Wenden zu Güstrow, er- hielt dadurch die meklenburgische Herrschaft Penzlin und brachte auch die Erbmarschall- Würde in den Herzogthümem Pommern und Cassuben

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an die von ihm gegründete' penzliner Unie. Der Sohn desselben, Joa- chim (I.) stand bei dem Markgrafen Joachim v. Brandenbarg in beson- derer Gunst und von demselben stammte Bernhard oder Bebrend, s. oben, Herr der Herrschaften Granpen nnd Teplitz, welcher mit Gande- lina V. Alvensleben vermählt war. Der Sohn des Letzteren, Frdberm Joachim H., s. oben, verkaufte die genannten Herrschaften wieder, machte sich in Schlesien mit den Herrschaften Wartenberg und Bralin ansässig und erhielt mit seinem Bruder, wie erwähnt, den Reichsfirei- hermstand. Von dem älteren Sohne des Freiherrn Joachim (11.) : Jo- hann Bernhard, kaiserl. Rath und Landeshauptmann der Fttrstenthttmer Oppeln und Ratibor, ent^pross Joachim (HL), kais. w. Rath, welcher durch Vermählung mit Eva Freiin v. Lobkowitz, deren Mutter, Anna Freiin v. Kurtzbach, Erbin von Militsch geworden war, die Herrschaft Militsch erhielt und in Böhmen die Herrschaften Ronow, Helffenberg und Stoliki kaufte. Durch seine Grossmutter, Anna Bernhardine Freiin Y. Waldstein, seine Mutter, Elisabeth Freiin v. Lomritz und seine schon genannte Gemahlin wurde die Familie mit dem plastischen, podiebrad- schen und kurbrandenburgischen Hause, so wie mit den angesehensten Geschlechtem des böhmischen Herrenstandes verwandt. Nach seinem Tode erbte 1625 der Sohn, Joachim (IV.), gest. 1664, als Gelehrter be- kannt und Rector der Universität zu Frankftirt a. d. 0., verm. mit Anna Freiin v. Kochtitzki, die Herrschaft Militsch. Der zweite Sohn dessel- ben, Joachim Andreas, gest. 1693, in erster Ehe verm. mit Anna Ju- dith Freiin v. Boreck und in zweiter mit Maria Elisabeth Freiin v. San* erma, setzten den Stamm fort und seine beiden Söhne : Joachim Wil- helm u. Nicolaus Andreas, s. oben, brachten den Grafenstand in die Fa- milie. Ersterer starb 1728 ohne Nachkommen, vom Grafen Joachim Andreas aber stieg der gräfliche Stamm, wie folgt, herab : Graf Nico- laus Andreas jüngerer Sohn des Joachim Andreas geb. 1670 und gest. 1718: Maria Theresia Grf. v. Althann, vermählt 1696 and gest. 1743; Joachim Andreas (H.), geb. 1706, gest. 1786, folgte seinem Oheim, Joachim Wilhelm, 1728 als freier Standesherr zu Mi- litsch, k. preuss w. geh. Staats- u. Cabinetsminister des Herzogthums Schlesien, Ober-Erb-Kämmerer seit 1774 etc.: Friederike Luise Grf. V. Platen, geb. 1713, verm. 1731 u. gest. 1799; Joachim Carl, geb. 1733 u. gest. nach 1800, Standesherr auf Militsch, Obererblandkäm- merer in Schlesien, k. preuss. Kammerh. : erste Gemahlin : Antonie Grf, v.Hoym, geb. 1768, verm. 1786 u. gest. 1799; Joachim Carl Lud- wig Mortimer, geb. 1793 u. gest. 1843, k. preuss. Kammerh., w. Cteh.- Rath, Staatsminister etc.: Auguste Grf. v. d. Goltz, gest. 1837, Erbfiraa der Herrschaft Würben in Schlesien ; August Mortimer Joachim Gr. Maltzan, Frcih. v. Wartenberg und Penzlin, geb. 1833, freier Standes- herr auf Mielitsch, Herr der Fidei-Commiss-Rittergöter Breslawitz, Gont- kowitz, Gugelwitz, Liatkawe und Walkawe, so wie des AUod. -Ritter- gutes GrebUne in Schlesien, Ober-Erblandkämm. in Schlesien, Landes- ältester, erbl. Mitglied des preuss. Herrenhauses, verm. 1862 mit Alma v. Veitheim a. d. H. Bartensieben, geb. 1843, aus welcher Ehe ein 1868 geborener Sohn entspross. Der Bmder des Grafen August Mortimer

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Joachim, neben n^ei Schwestern, Grf. Alexandrine, geb. 1818, verw. Lady Beauvale, Viscount. Melbourne u. wiedervermählte Baronesse Forester und Grf. Antoinette, geb. 1826, verm. Grf. v. Perponcher-Sedl- nitzky, ist: Gr. Mortimer, geb. 1832, k. preuss. Lieut. im Cuirassier- Regimente Nr. 5. Von dem Bruder des Grafen Joachim Alexander Gadmir, dem 1845 verstorbenen Grafen Joachim Caesar Eugen Bru- der des Grossvaters des Grafen August Mortimer Joachim k. preuss. Kammerh., Legations- u. Ratho etc. stammte aus zweiter Ehe mit Frie- derike Seelmann, neben zwei Töchtern, ein Sohn, Graf Eugen, geb. 1825 TL, gest. 1864 nach bei der Erstürmung der Insel Alsen erhaltenen tödt- Hchen Wunden, verm. 1854 mit Emma v. Podewils, aus welcher Ehe ein Sohn, Joachim, geb. 1858, lebt. Die freiherrliche Lipie zu Warten- berg und Penzlin stammt von dem Freiherrn Johann Bernhard jün- gerem Sohne des Freiherrn Joachim 111. u. jüngerem Bruder des Freih. Joachim IV. - und dessen Gemahlin, Ursula Grf. v. Hohenzollern. Nach Verkaufe der Herrschaft Neuschloss, welche diese Linie anfangs besass «od von welcher sie den Namen fahrte, erwarb* Freih. Hans Heinrich 1702 von seinen Vettern die Herrschaft u. Baronie Penzlin. Penzlin ist mit mehreren anderen Gütern seit 1828 Fidei-Commiss und mit dem- selben ist das Erb-Iiandmarschall-Amt zu Wenden vereinigt. Der Stifter dieses Fidei-Commisses, Freiherr Ferdinand Friedrich Georg, geb. 1778 und gest. 1849, Erbmarschall, Herr auf Penzlin, Neuhof, Bauhof, Lub- kow, Siehdeiim, Werder u. Wustrow, verm. in erster Ehe mit Sophie Grf. V. Moltke, gest. 1834 und in zweiter mit Luise v. d. Tranken . geb. 1806, ernannte, da nach früherer Bestimmung keineswegs die Erstge- burt allein das Snccessions-Recht im Fidei-Commisse bestimmen sollte, za seinem Nachfolger in demselben den jüngsten Sohn zweiter Ehe, den Freih. Johannes, später aber ist erbrechtlich festgesetzt worden, dass jedesmal nach dem Tode des Fidei-Oommiss-Besitzers seine nächsten Agnaten um die Nachfolge loosen sollen. Die freiherrliche Linie Malt- zan zu Wartenberg und Penzlin besitzt jetzt in Meklenburg: Stadt, Sdiloss und Vogtei Penzlin u. die Güter Nenhof, Bauhof, Lübkow, Sieh- deüm. Werder, Wustrow. Krukow, Rothenmoor, Dahmen, Sagel, Molt- zow, Ilkensee, Rambow, Peccatel, Jennyhof, Brustorf, Peutsch, Gross- u. Klein-Luckow und Langhageu, so wie in Polen : Duchnow, Golike, Penzlin, Malzanow. Rudeck und Zanecyn. Inhaber des Fideicommisses Penzlin und Erbmarschall zu Wenden ist ; Johannes v. M. Freih. zu W. und P,, geb. 1845 wie oben erwähnt, jüngster Sohn des Freiherm Ferdinand Friedrich Georg. lieber die Brüder des Freiherrn Jo- hannes, die Freiherren Friedrich, geb. 1804, grossh. meklenb.-schwer. geh. Kanunerrath, Adolph, gest. 1834 u. Ferdinand, geb. 1806, die Fa- milien derselben und die Schwestern, so wie über die Brüder des Frei- herm Ferdinand Friedrich Georg, die Freiherren : Heinrich, gest. 1793, Herrn auf Tamow, Friedrich Rudolph Nicolans, geb. 1783, Herrn auf Rothenmoor, Dahmen, Sagel und Federow, meklenb. Landrath und Adolph Christian August, geb. 1785, auf Eschdorf bei Pirna und über die sehr zahlreiche Nachkommenschaft der beiden Ersteren ergeben die geneal. Handbb. d. freih. Häuser die genauesten Nachweise, wie sich

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denn auch in denselben sorgföltige geschieh tliche Nachrichten und Stamm- tafeln in Bezug auf die Freihorru v. MaUzahn zu Cummerow und Sarow finden, auf welche hier bei dem grossen Umfange dieser Angaben ver- wiesen werden rauss. Die cumraerower Linie, schlossgesessen auf Wolde und Cummerow, deren Reichsfreiherrnstand im Kgr. Preussen anerkannt ist, wnrde sammt den Schlossgesessen en zu Sarow, 1534 mit der Erb- Landmarschall würde in Alt -Vorpommern belehnt und die Haupt- und ältesten Besitzungen sind Lehen in Alt-Vorpommern. Die zahlreichen Sprossen der cummerower Linie werden jetzt, in zwei Aestc geschieden, den alteren oder die Häuser Vanselow und ützedel und den jüngeren Ast. oder das Haus ruinmerow, aufgeführt und der jüngere Ast blüht jetzt in drei Zweigen, von welchen der älteste Zweig durch Testament des kursäclis. Geh.-Raths Gr. v. Plessen vom 6. März 1761 u. in Ge- mässheit der Stift ungsurkunde von demselben Tage in den erblichen Besitz der Majoratsherrschaft Ivenack im Grossh. Meklenburg-Schwerin gelangt ist. Der jeweilige Besitzer fiihrt den vereinigten Namen: Frei- herr V. Maltzahn, Graf'v. Plessen, s. unten den Artikel: Plessen, Gra- fen. — Die sarower lanie blüht ebenfalls in drei Zweigen mit vielen Sprossen.

J/»crrt-/, 8. 507(361). ßuc^lini, II l. S. 287. ~ r. Pritzhutr , Nr. 95. Sinapitu, I. 8. .S6-»;-.' lind II. S, M4. r. Summer ^hcry. Script, rcr. SJle». III. 8. 24?». Hülmer . Hl. 8. 92.1—26. Grtuh^. I. 8. U99-1I04. Zt^dter . XIX. S. 79H-97 - •. B^hr, ft.-U, 8. IßSy. Brvgyniinnn. I. N HiS. - Freih. c Krohnf ^ li. 8. H0l-30fi und 441. Lexio. over nd«I. FiinU. i D.unnark II. 8. 22 und Tnb. :.'. Nr. CO. Jacohf, t-soo. II 8. 277. W. Pr. A.-L. III S. 341— 4.S. Deiiisclit! (irafcnh. d. «ifgoiiw. H. 8. 77— Sl. &. C. F, LiicU, V. MHU/.tnisrh«' Urkuiiri>'iiH.-iinmluu^, Md. I V. und dcrsiJho : Ucb^r Namt-n und W*«p|»«'n d«T Fftitiilic V Maltxnn. Hcrnld. Atiliaudliinit zum Gfdäclitii. der 2.^Jahr. Amtsjubclfeior des Pft- »tors O. M, C. Manch ew. Scliwcrin. IH.«)!. Fr^ih. r. Lfiifbur , fl. 8. 73— 7.^ und Hl. 8. 306 und 7. (;riical. Taiir.lionb. der Kräfl. Häuser. 1XH4 8. ■i24 und 25 und hiator. Hftndb. XU Dem.selbon, 8. 5.'i7. (itMual. raschonb . d'T freih. IlSuser, 1S54. H. 329—38. 1855. 8.86«. 1858. 8. 41« u. 1"*ß4. 8. .SOO-.'.IH. - Siebmacher, I. V9 ; Malt7.au. Frcih. u. 16«: v. Moltian, 8ichMi.scb II. V. 15:{. r. Wntphalen, Mouitm. invdita, III. Tab. h. -- r. Mttding. I. 8. 401 und 2. hurrhl. VV.lt. III. l'ftO. - Suppl r.u Siehra. W.-B. IX. I : M. Ut. v. Plesson. W.-B. d. l'rcMiss. Monarcb. , I 7«5 : M. «r. v. V. M.'klPiib. W.-R. T»b. .^8. Nr. 128: v.M. Nr. 124: V. M. Fr-ih. ku I'. u. W. und Tab. 39. Nr. 145: F. H. v. M. , (Jr. r. P. und 8. « u. 28. Pomni. W.-B. II. 20: Gr. v. M. u. v. W. u. V. V.J u 24: v. M. etc. u. 26 n. 28: «Ite Siegel. Mnsch Mekh-nb Adel von 0. T. t. H^fn^r. Srbweriu, 1858. 8. 18.

Maltzoif (in Blau drei quergezogene Bäche und über jedem ein blühendes Vergissmeinnicht). N*1her nicht bekanntes Adelsgeschlecht, aus welchem 1857 ein Fräulein v. Maltzoff in Berjin lebte.

Freiherr r. Lfdrbui . III. 8. 307.

Malzik. Piiii früher zu dem schlesischen Adel gerechnetes Ge- schlecht.

SinapiUM. M. 8. 799. - N. Pr A.-L. II. 8. 34.

Mameli. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1738 für Franx Anton Mameli.

Magerte v. MühlfHd, Krg.-Bd. 8. 3<;9.

Mamming, Grafen, s. Maemmingen, M am min gen, Mam« ming, Freiherren u. Grafen, S. 76.

Mampe. Ein vor 1777 im Lauenburgischen begütert gewesenes Adelsgeschlecht.

Freih. r. Ledebur, II. 8. 75.

Mamuea della Torre, Turri oder v. Thnm, Grafen. Reichsgra- fenstand. Diplom von 1701 für Marcus Antonius Mamaca de Torre,

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kaiserl. Hof-Kriegs-Rath. Altes, arsprftnglich italienisches Adelsge- schlecht , doch in koiner Verwandtschaft mit den eben daher stammen- den Grafen Thum oder de la Torre u. Taxis stehend. Dasselbe wurde schon 1346 unter die genuesischen adeligen Patricier aufgenommen und Oanhe theilt über die früheren und späteren genealogischen Verhält- nisse der Familie Mehreres mit. Graf Marcus Antonius, ein Sohn des Pantaleon M. ans der Ehe mit einer Grf. Borisi v. Fontane u. En- kel des Michael M. de la Torre , deputirten Regenten von Scio war vermählt mit Justina Grf. v. Tarsia und aus dieser Ehe entspross Graf Christoph, Magnat in Ungarn, welcher, verm mit Juditha Grf. Khuen, Freiin v. Bellasi, den Stamm durch zwei Söhne : Johann Michael IL u. Johann III., gest. 1743, fortpflanzte.

Hühner, 8uppl. von 1740. S. 348-51 nnrh Narhrirhten au« der Familif. - Bud*i«fUH, hi- BtOT. LMicon, Forturtziiiig. .<<. I4lf>. Gaulif . II. M. (iäH 70.

Mamula, Freiherren (Schild quergetheilt: obere Hälfte wieder qnergetheilt : oben Gold, ohne Bild und unten in Roth neben einander drei silberne Sterne; die untere Schildcshnifle zeigt das Bild der Fe- stang Peterwardein). Erbländ.-östeiT. Freiherrnstand. Diplom vom 9. Jan. 1851 fftr Lazarus Mamula, k. k. Generalmajor im Ingenieur- Corps. Derselbe, geb. 1795 zu Gomirje im oguliuer Gränz-Regiraents- Bezirkctrat 1815 als Cadet in das k. k. Ingonieur-Corps, stieg in dem- selben von Stufe zu Stufe immer höher, zeichnete sich namentlich 1849 bei Kamenitz und Petei*wardein aus und ist jetzt k. k. Geh.-Rath und Feld-Marsch. -Lieut. im Ingenieur-Corps, Gouverneur und commandiren- dcr General in Dalmatien, Regiments-Inhaber etc.

Geneal. TMcheiih. rt. frcih. H&us'^r, 1%4. «. 513. - Milit.-Scheraat. d önurr. Kalserth.

Mamnla y. Trinkenfeld. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1790 fftr Maximilian Mamula, k. k. Hauptmann des Carlstädter - Oguli- ner-Regiments, mit dem Prädicate : v. Trinkenfeld.

Meg^rie ». Mühl/Hd. RrR.-Hd. 8. 3»i9.

Managetta nnd Lerchenan, Ritter nnd Freiherren. Reichsritter- und erbländ. -österr. Freiherrnstand. Freiherrndiplom von 1753 für Johann Joseph Martin Reichsritter v. Managetta und Lerchenau, Di- rectorial-HoÄ'ath und Vice-Präsidentcn der nieder-österr. Repräsentation nnd Kammer, aus Allerhöchst eigenem Antriebe. Ob die freiherr- liche Linie fortgeblüht, muss dahin gestellt bleiben: der ritterliche Stamm blühte fort und in neuester Zeit lebte Anton Rilter v. Managetta und Lerchenau als k. k. Oberst in d. A. zu Gratz.

Mtgerlt 9. Mukt/ehl, 5t. f>8 und 69. Miltt.Srh^mnt. d önterr. Kai.iPrtli.

Manakovich v. Heldenfeld. . Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1801 fftr Joseph Manakovich, k. k. Hauptmann bei dem Peterwar- deiner Regimente, mit dem Prädicate: v. Hcldonfeld.

Manckschitz (in Silber ein vorwärtsgekekrter , schwarzer Btiffels- kopf mit goldenen Hörnern und durch die Nase gezogenem , goldenen Ringe). Altes, früher zu dem schlesischen Adel gehörendes, vor Anfange des 17. Jahrh. ausgegangenes Geschlecht, eines Stammes mit den v. Ko- lazkowsky u. v. Tschirschky.

Henel, Rileogr. reiiov. Cap. 8. .S. 701. Siiutpim, I. 8. 628 und 1000. - ifiehmacher, I. i9: V. M., Schleahteh. - H. Meding, U. S. 258.

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Mandel (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber ein grü- ner Palmbaum und links geviert: 1 u. 4 in Gold ein grflner Lorbeer- kranz n. 2 und 3 in Schwarz ein, seine Jungen fütternder Pelican). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplome vom 31. März 1804 für Hans August Mandel und vom 23. Nov. 1804 für August Mandel. Die Fa- milie war in Schlesien am Fusse desZobtenberges mitMohnau, Protseb^ kenhain und Wernersdorf im Kr. Schweidnitz begütert. Eine verwittw. Frau V. M. besass um 1830 das Gut Wernersdorf; später lebte Doro- thea verw. V. M. , in zweiter Ehe mit einem Grafen v. Matuschka ver^ mahlt und ein v. Mandel stand 1837 im k. preuss. 10. Infant. - Regi- mente.

Handsehrim. Notix. ~ N. Fr. A.-L. III. S 345 und V. 8. 322. - Frtihtr 9. L^debm; n. S. 7ft. W.-B. d. Preuss. Monarch.. III. 94.

Mandel, Edle v. Mandelstein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1796 für Joseph Mandel, Inhaber des mandlischen Freihofes und der kerschdorfer Maierschaft in Steiermark, mit dem Prftdicate: Edler v. Mandelstein.

Megerlf r. Mühlfeld, Krg.-Od S. 3«)9 und 70.

Mandell. Ein am 4. Apr. 1811 in die steierische Landmannschaft aufgenommenes, freiherrliches Geschlecht, welches wohl zu der im Yor- stehenden Artikel erwähnten Familie gehört.

Schmutz, II. S. 4SI und 85.

Mandel, Mandl v. Deutenhofen, Freiherren (Schild geviert : 1 n. 4 in Gold ein nach der rechten Seite aufspringender, schwarzer Stein- bock und 2 und 3 in Schwarz ein goldener Pfahl). Reichsfreiherm- stand. Diplom vom 12. Sept. 1653 für Johann v. Mandl, kurbayer. Geh.-Rath, Kammer-Präsidenten und obersten Lehenspropsten, mit dem Prädicate: v. Deutenhofen, dem Stamingute Familie. Altes, ursprflng» lieh schwäbisches Adelsgeschlecht , welches mit dem obengenannten Freiherm Johann nach Bayern kam, ansehnliche (iüter erwarb und im Staats- u. Kirchendienste zu grossem Ansehen gelangte. Freiherr Johann, geb. 1588 zu Günzburg, wo sein Vater vorderösterreichischer Pfleger war und gest. 1666 , diente fast fünfzig Jahre mit grosser Aus- zeichnung dem Kurfürsten Maximilian I. von Bayern, wurde im SOjähri- gen Kriege mit den wichtigsten Sendungen und Unterhandlungen be- traut und genoss überhaupt das unumschränkte Vertrauen des KurflUv sten. Derselbe besass, ausser Deutenhofen , auch die Güter Müncha* dorf, Wolfeck, Tandern, Huebenst^in, Wörth, Hohenzuechbach, Ste^ etc., welche jetzt meist zu einem Fideicommiss umgeschaffen u. mit dem grossen Gute Tüssling, dem gegenwärtigen Familiensitze , verbunden wurden. Freih. Johann starb 1666 zu München und liegt in der U. L. Frauenkirche begraben und zwar in der Capelle Mariae- Verkündigung, welche er neu erbaut und mit einem Beneficium und Jahrestage dotirt hatte. Von seinen Sölinen und Nachkommen wurden mehrere Linien gegründet, welche aber, bis auf die münchsdorfer liinie, sämmtlich wie* der ausgegangen sind. Im Fürstbisthume Passau bekleidete die Familie das Erbtruchsessen-Amt. Die Stammreihe der jetzigen Glieder der Familie steigt, wie folgt, herab: Freiherr Johann Franz Joseph, Herr

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auf Mfinchsdorf etc. ür - Urenkel des Freih. Johann , Erwerber des Freihermstandes, s. oben kurbayer. Kämmerer: Maria Josepha Walbnrga Freiin v.Pelkhoven; ~ Freiherr Johann Baptist Anton, geb. 1760 und gest. 1845, Herr der F. -C- Herrsch. Tttssling, Münchsdorf ete., k. bayer. Kämm, und Reichsrath der Krone Bayern , letzter Erb- truchsess des Fürstbisthuras Passau : Caroline Grf. Arz v. Wasegg, geb. 1772, verm. 1788, gest. 1849; Freih. Johann Nepomuk, geb. 1792, Herr der F.-C.-Herrschaft Tüssling etc., k. bayer. Kämm., verm. 1821 mit Luise Grf. v. Deroy, gest. 1842, aus welcher Ehe, neben drei Töch- tern: Josepbine verm. Freifrau v. Peckenzell, geb. 1827, Christine verm. Freifrau v. Gise u. Freiin Luise, geb. 1840, zwei Söhne stammen: Freih. Ludwig, geb. 1824, k. bayer. Kämm., vermählt 1852 mit Maria Freiin V. Grainger -Tywysog, geb. 1829 und Freiherr Franz, geb. 1830, k. bayer, Oberlieut . k la suite, verm. 1861 mit Anna Grf. Deym, Freiin V. Stritez. geb. 1841.

r. Lang, S. 183 u. 84. - Oeiical. TaHcheub. dvr freih. Häiiütr, 1S51. 8. 334 und .16, 1855. 8. S«7 Hud 1864. 8. 5l4. ~ Si^bnutcher. IV. 10 u Snpplem. fu Demselben, VII. 6. W.-B. <l«s Kgr. Bayern. UI. 58 a. t. Woleketn, Abth. A. 8. 160. 0. He/n^r. bayer. Adel. Tab. 46 und 8. 47. Knetckk«, I. 8. 288 und Hi).

Mandelli y. Löweneichen. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1820 för Joseph Mandelli, niederösterr. Salzverwalter, mit dem Prädi- cate : v. Löweneichen.

MeggrU e. MüSlftld, Krg.-Bd. 8. »70.

' Mandelsloh, Mandelslohe, auch Grafen. Grafenstand des Kgr.

Württemberg und im Kgr. Hannover anerkannt. Grafendiplom vom 17. März (8. Juni) 1808 für Ulrich Leberecht v. Mandelsloh, k. würt- temb. Staats- und Finanz-Minister etc.. welches Diplom von der k. hau- HOT. Regierung, in Folge der Besitzungen der Familie in Hannover an- erkannt und ausgedehnt wurde. Altes, hannoversches Adelsgeschlecht, welches zeitig in das Bremensche, nach Westphalen, Meklenburg und die Lausitzen, später in das Brandenburgische und Magdeburgischo, nach ThOringen, Württemberg, Sachsen, Preussen etc. kam. Als Stammhaus wird das jetzige Pfarrdorf Mandelsloh an der Wieck im Amte Neustadt am Rübenberge, Kgr. Hannover, genannt, welches schon 1167 vor- kommt und dauernd in der Hand der Familie geblieben ist. Dieselbe tritt in Urkunden von 1196, 1238, 1245 etc. auf, sass schon 1270 zu Neubaus beiLiebenau, 1273 zu Abbenhusen und 1296 zu Bunte, brachte ^äter mehrere andere Güter an sich und gehört noch jetzt im Kgr. Hannover durch die Güter Ribbesbüttel, Hilperdingcn und ein Burglehn ztt Gifhom im Lüneburgischen zu dem ritterschaftlichen Adel der lüne- bargischen Landschaft. Bereits im 12. Jahrb. breitete sich das Ge- schlecht in dem damaligen Erzstifbe Bremen aus, ging aber daselbst später wieder aus, gehörte in Westphalen von altersher zu den minden- schen Vasallen u. hatte auch im Schaumburgischen Besitz erlangt, sass ZQ Ende des 16. Jahrh. zu Neuhaus und Gohsden in der Niederlausitz, 90 wie 1692 in Meklenburg zu Teutenwinkel im wendenschen Kreise u. wurde gegen Ende des 16. u. im 17. Jahrh. im Magdeburgischen zu liesten, Loburg, Schweinitz etc. und im 17. Jahrh. in Thüringen zu BlankenhayD, Ballstedt, Eckstedt, Mark-Vippach etc. begütert. Nach Spangenberg soll Ehrenfried v. Mandelsloh schon 840 als Kriegsheld

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bekannt gewesen sein; Hoyer v. M. wohnte nach Praun, adelig. Europa, S. 676, 1272 dem Landtage zu Braunschweig bei; Elisabeth v. M. WÄI* die 56. Aebtissin des ft-eien Stifts Essen und Nicolaus 1477 Senior des Domcapitels zu Verden; Dietrich unterschrieb 1530 im Namen der Stadt Braunschweig den schmalkaldischen Bund; Heino, Anton, Conrad und Michael v. M. kommen 1534 als Domherren und Ersterer als Dom- Dechant zu Verden vor, welche letztere Würde Andreas v. M. 1578 im Hochstifle Lübeck besass; Barthold, gest. 1588 als Amtshauptmann zu Cottbus, kurbrandeftb. Rath, wohnte 1552 als Abgeordneter dein passauischen Vertrage bei; Ernst v. M., gest. 1602, war Feldoberst des Markgrafen Albrecht zu Brandenburg, half 1563 die Stadt Würzburg einnehmen, führte 1572 dem Prinzen von Oranien ein Regiment zu, be- setzte Mecheln, brandschatzte Loewen, entsetzte Mons im Hennegan und wurde zuletzt wegen der Grumbach 'sehen Händel in die Acht er- klärt; Johann v. M. diente gegen Ende des 16. Jahrh. der Krone Frankreich; von Michael v. M. auf Morungen, h. braunschw.-lüneb. Drost zu Gifhorn, stammte Georg, fürstl. sächs. weim. Jägermeister und von Letzterem Jost v. M. auf Eckstedt, Marck-Vippach und Pfandsin- haber der Herrschaft Blanckenheim, welcher um 1661 als fürstl. sach- son-weimar. Ober-Jägermeister mit Hinterlassung zweier Söhne: Frie- drich Ludwig und Friedrich Anton, fürstl. s.-weimar. Kammerdirector, starb ; Johann Albrecht v. M., meklenb. Linie, h. holst, gottorp. Kam- merj. und zuletzt k. franz. Rittmeister, gest. 1644, unternahm 1636 eine grosse Reise nach Persien und Indien, deren Beschreibung, welche bis auf neue Zeit eine Hauptquelle für Ostindien darbot, Adam Olearins im 2. Theile seiner „moskow.- u. persianische Reisebeschreibung** nach 1639 mittheilte; Hermann Albrecht, im 30jähr. Kriege oft genannt, war 1646 Commandant zu Höchst und Johann v. M. starb 1656 als kursächs. Trabanten- Hauptmann. Der Stanmi blühte in Hannover und anderen Ländern das 18. Jahrh. hindurch und kam namentlich in Württemberg zu hohem Ansehen durch den obengenannten Grafen Ul- rich Lebrecht. Derselbe, aus dem Hannoverschen jung nach Württem- berg gekommen und im Staatsdienste immer höher gestiegen, war mit Caroline Philippine Freiin v. Cramm, Tochter des h. braunschw. Staats- ministers Freih. v. Gramm, vermählt und starb 1827. Aus seiner Ehe entsprossten zwei Söhne, die Grafen: Carl August und Friedrich. Graf Carl August, geb. 1788 u. gest. 1852, Mitbesitzer des Rittergutes Rib- besbüttel, k. württ. Kammerh. und Staatsrath a. D., vormaliger Ge- sandter u. Minister-Resident zu St. Petersburg, London und Wien, ver- mählte sich 1821 mit Ellen Sarah Miss Jackson v. Lincolshire, gest. 1857, aus welcher Ehe eine Tochter stammt: Gri. Lucy, geb. 1822, verm. mit Richard Gardner Esq. auf Chasely Hall in der Grafsch. Lan- caster, Parlaments-Mitglied, Wittwe seit 1854. Graf Friedrich, geb. 1795, Herr des Rittergutes Ribbesbüttel und des Burglehens zu Gif- horn in Hannover, k. württ. Forstrath a. D., vermählte sich 1823 mit Josephine Grf. v. Degenfeld-Schonburg, geb. 1800, aus welcher Ehe zwei Söhne leben, die Grafen: Gustav und Albrecht. Graf Gustav, geb. 1825, vermählte sich 1857 mit Luise Grf. Sayu-Wittgenstein-ß^rleburg,

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geb. 1833, aas welcher Ehe eine Tochter, Elisabeth, geb. 1859 und Ewei Söhne: Otto Asche, geb. 1800 und Johann Albrecht, geb. 1861, entsprossten. Gr. Albrecht, geb. 1 830 stand in der k. k. Armee und ist Oberlieutenant in d. A. Die Zahl der in neuester Zeit vorgekom- menen Sprossen der adeligen Linien, aus welchen auch mehrere in die k. preass. Armee traten , ist gross : so geniige es denn folgende hier an- niffthren. Friedrich Maximilian v. M., Commandeur der k. sächs. 2. In- fiuit.-Brigade und Generalmajor, trat 1846 aus dem activen Dienste. lebt in Dresden und ein Sohn desselben, Carl Wolfgang v. M. ist k. Sachs. Hauptmann; Christian Friedricli Carl v. M. stieg in neuester Zeit im grossh. s.-weimar. Staatsdienste zum Appellationsgerichts-Präsi- denten zu Eisenach und als begütert im Kgr. Preussen wurde IJ^ÖT auf- gefahrt: Premierlieut. v. M., Herr zu Brödienen im Kr. Sensburg und Rittm. V. M. zu Langensalza Herr auf Ottendorf im Kr. Bunzlau.

Hagittar, Gleich. HUtor. 8. 3«0. - P/fffinge, , I. S. jtiö— 7b. Muthard . S. :<87. - Uüllrr, Aiiual Sax 8. 116 und 17. Val. König ^ lli. S. 74m— 5i). Treuer. Mniiolihaus . »««rklerhlshiMt., 65ttingen. 1740 a. m. O. Gauhe, I 8. 1:{04-B. Zedier, XIX. 8. 910 13. I/Örtckelmanm. geu«al. AdeNhiMturie, 1. S. 71 8() ii. dt'HscIlifnSaiumhiiig vnii StAmm- und Ahneatarclo, 8. 50 und Sl. - N. Goiical llandh. 1777. K. 2Uh und Sm u. 1 ('7s. s. 344. Wo^'bruvehr. fir die Noblesse. Kisoiiach, 17Hti. St. 4. 8. 349-52 u. Stück 5. S. öh—7-2. r üeeMritz, Qetchif;cht«-Er%&hl , I. Tab. 4S. - Schuudt, Beitr. zur (ieschirlit.- av-i dvuiseUeu Adel«, Bd. l. Branntichw. 1794. K. 180 und Sl u Kd. II., Leipzig. 1796. 8. H».1 und .t4. - M. Pr. A.'L. Ul. 8. 345 u. 4ti. - Frei/*, r. d, Knetebeck, 8. 201 und 1. Oa.it, Adelsb. d. Igr. Württemb. 8. 442-44. Dcut.tchc «rafonh. d. Gej^ouw. II. 8. H u. Sb. —Kreih. 9. Le- detmr, II. 8. 75. ~ Qvneai. Handb. d. gräfl. H&u.ser. n6l. S. 515. 1864. 8. 526 u. 27 u. bist. Haodb so Demaclben , 8. 56.1. Siehmacher, I. 1^1: v. Maudeslo , RraunschweigiTtrh. t. WettpkaUn, Monum. iuid. Tom IV. Tab. JO. Nr. 75: 8. CbriHtopb. M. von 1436. - Ha- renherg^ Hlstor. Dipl. Gandersh. Tab 33. Nr. 2. r. Mediny , I. 8. 356—58. Tyrof , X. M: U. K. V. M. aufErksadt. - W.-B. d. Kgr. wrirttcinb. : Gr. v. M. W.-B. d. Konlgr. Hanaov. A. 12: Gr. v. M., Weimer Linie.C. 46 v. M., 8rhwarx(>r Linie u. 8. 10. W.-H. d. 8irbt. 8uaten, VUI. II: v. M. - r. llefner, hannov. Ad-I. Tab. 22.

V Manderscheid , Grafen. Altes, zur westphälischen Grafenbank

zählendes Haus, welches, der Sage nach, in früher Zeit von einem Gra- fen "Wilhelm hergeleitet wurde , welcher ein Sohn des Schwentisbold, letzten Königs von Austrasien, gewesen u. die Herrschaft Manderscheid als Apanage erhalten haben soll. Der Sohn desselben, Wilhelm H., zur gräflichen Würde erhoben, hatte aus der Ehe mit Cunigunde (irf. v. Ha- nau zwei Söhne, die Grafen Wilhelm Hl. u. Richard, von welchen Letz- terer, gest. 1133, der gemeinsame Sttimmvater aller späteren Grafen V. Manderscheid wurde. Von ihm stammte in der L4. Generation Die- trich HI., welcher 1450 die kaiserliche Erlaubniss erhielt, den von sei- nen Vorfahren nach und nach abgelegten grüHichen Titel wieder anzu- nehmen and zu fahren. Derselbe hinterliess aus seiner Ehe mit Elisa- beth Freiin v. Schieiden drei Söhne: Cuno, Johann u. Wilhelm, welche die Stifter der vier Linien wurden, in denen der Stamm später blühte. Es gründete nämlich Cnno die schleidensche , oder virneburgische Linie, Johann durch einen seiner Söhne, Gerhard, die geroldsteinsche u. durch den andern, Arnold , die blanekenheimsche und endlich Wilhelm die kaylische oder falckensteinschc Linie. Das Haus Mandcrscheid-Schlei- den oder Vimeburg ging nut den Urenkeln des Stifters Cuno, Joachim n. Dietrich VI., gest. 1593, im Maniisstamme gegen Ende des 16. Jahr- hunderts aus und die Herrschaften desselben kamen durcli die Erbtöch- ter meist an auswärtige Häuser, zum Theil aber auch an die blancken- heimische und kaylische Linien. Das Haus M.- Geroldstein erlosch in

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der Person des cölnischen Capitulars Caspar Carl, welcher 1710 Dodi lebte und die Grafischaflen Geroldsteiu und Ronssy, so wie die Hert^ Schäften Eronenburg und Bettingen besass, welche an die anderen Li- nien gelangten. Das Haus Manderscheid-Kayl oder Falckenstein starb 1742 ganz aus und die Graf- und Herrschaften dieses Hauses fielen an das Haus M.-Blanckenheim. Dieses letztere Haus und das ganze Ge- schlecht schloss im Mannsstamme 6. Dec. 1780 Franz Joseph Graf V. Manderscheid-Blanckenheim, geb. 1713, kurcöln. Oberstlandhcrf- meister u. vorher Dorocapitular zu Cöln und Strassburg, welcher aitt seiner Ehe mit Maria Franzisca Grf. v. Fugger-Dietenheim, geb. 1749 und verm. 1773, Nachkommen nicht hinterliess. Derselbe trat 1778 die Regierung der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim an, nachdem sein Bruder, Graf Johann Wilhelm, geb. 1708 kur-pfälz. Generallieate- nant d. Cav., verm. in zweiter Ehe mit Ludovice Franzisca Anselmine Prinz, v. Salm-Salm, gest. 1764 und in dritter mit Johanna Franzisca Maximiliane Ludovice Grf. v. Limpurg-Bronchorst in Styrum, gest 1772, ebenfalls 1772 gestorben war. Aus der ersten Ehe desLetzter^i stammten zwei Töchter, Grf. Auguste, geb. 1744, verm. 1762 mit Phi- lipp Christian Grafen v. Sternberg und Grf. Felicitas Johanna Maria Charlotte, geb. 1753, verm. 1777 mit Johann Franz Joseph, reg. Grafea zu Nesselrode-Reichenstein, aus der zweiten Ehe aber vier Töchter: Grf. Maria Christine Josephe, geb. 1767 u. verm. 1783 mit Ernst, reg. Grafen zu Königseck- Aulendorf ; Grf. Caroline Engelberte Felicitas, geb. 1768, verm. 1783 mit Aloysius, reg. Fürsten von Liechtenstein; Grf. Franzisca Wilhelmine Auguste, geb. 1770, verm. 1786 mit Ludwig Aloys Fürsten v. Hohenlohe-Bartenstein u. gest. 1789 und Grf. Luise Henriette, geb. 1771, Canon, zu Essen (und zu Verden im Hochstifte Münster. Nach dem Tode des Grafen Franz Joseph wurde die älteste Erbtochter des Grafen Johann Wilhelm : Auguste verm. Grf. v. Stem- berg, regierende Grf. Manderscheid und der Gemahl derselben nahm den Namen: Sternberg-Manderscheid an. Doch hinterliess derselbe bei seinem 8. Apr. 1830 erfolgten Tode nur eine Tochter: Gr. Leopoldi&e, geb. 1791, welche sich 1811 mit Franz Grafen Sylva-Tarouca, k. k. Kämm. u. Major, vermählte und 1835 Wittwe wurde.

SpfHtir, Ui«tor. Iiisi^n. vS. 14-i-4& u. Tab. 10. Nr. 3 uud 4. Durehlaucht. Welt, A««f . V. 1710. II. 8. 668-81. Hübn^r, 11. Tab. 377-Ml. Zedier, XIX. 8. 1U5-3«. Jacobi, 1800, II. S. 109. N. Prcu.H9. A.-L. IJI 8. 847 u. 48. Siebmacher, I. 17: MandeMcheidk, CirAfen u. VI. 14. Nr. 4, ä u. 6. - Trier, Kinl. in die W. K. 8. 5r.9— 7< u. Tab. 100. Ztchackwitz, Wappen-Kunst. Leipzig, 1735. 8. 2.>5 u. Fig. a.3. r. hIeding, III. 8. 416—83.

Mandilli v. Herzstadt, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1783 fOr Johann Mandilli, Rechnungsführer der Lottokammer za Botzen, mit dem Prädicate: Edler v. Herzstadt.

Megerle v. Mühlfrld, Krg.-Bd. S. 370.

Mandl v. u. zn Dentenhofen, s. Mandel v. Deutenhofen, Freiherren, S. 108.

Mandnch v. Sziecsing. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1769 für Johann Joseph Manduch, k. k. Hauptmann im Infant. -Regim. Leo- pold Graf Pdlffy, mit dem Prädicate : v. Sziecsing.

XtfferU r. Mühl/eld, Kig.-Bd. 6. 370.

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Manfroni v. Montfort. Reichsadelsstand. Bestütigungsdiplom von 1766 Ar Anton Manfiponi v. Montfort, aus Trient, mit dem Prädicate : V. Montfort Der Stamm blühte fort and in neuester Zeit war Moritz Manfroni v. Montfort k. k. Fregatten-Lieutenant.

iUffßrU 9. Mühlftld, Erg.-Bd. 8. 370. Uilit.-8chematiiitn. d. osterr. KaMcrthums.

Manfironi y. Sonnenthal. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1739 für Joseph Bemardin Manfroni, Pfleger zu Trämin in Tirol, mit dem Prädicate : v. Sonnenthal.

M^4rl0 9. Müklftld, Brg.-Bd. K. 370.

Man^lmann (in Schwarz ein silbernes, gemeines Kreuz). Ein froher zu dem, im Jtilichschen begüterten Adel gehörendes Geschlecht, weldies 1612 zu Lürick sass. Von den Gebrüdern Jacob und Hans Wilhelm Mangelmann, ritterlichen Standes, war Ersterer 1628 kur- brandenb. Capitain und Gommandant zu Soest und bat 1641 als Amt- mann zu Bayensberg um die Erlaubniss, das bei dem Ravensberge gele- gene Rittergut Kaltenhove kaufen zu dürfen. Derselbe hatte aus seiner Ehe mit Anna Catharina v. Bernsau einen Sohn, Wilhelm Wirich v. M. Später ist das Geschlecht erloschen.

FrHk. f. Udefmr, U. 8. 75.

Mangeot. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1768 fllr Heiiirich Hubert Mangeot, k. k. Oberstwachtmeister.

Mtfcrit 9. MüklMd, Krg&iis. Bd. 8. 370.

^ Hanger (in Schwarz zwei schrägrechte, silberne Ballten.) Reichs- adelsstand und im Kgr. Preussen bestätigt. Adelsdiplom vom 24. Aug. 1787 Ibr Johann Georg Manger, fürstl. hessischen Regierungsrath und vom i. Sept. 1787 für die Brüder desselben: Johann Jacob, Johann Philipp und Johann Gottfried Manger und Bestätigungsdiplom vom 26. Apr. 1789 für die Letztgenannten. Dieselben stammten aus einer angesehenen Familie, welche im 30jährigen Kriege ihre, im Hessischen uid Nassanischen gelegenen Güter verlor. Als näherer Stammvater wijrd Johann Gottfried Manger, Herr auf Bellinghofcn im Clevischen, genannt. Derselbe, früher Prediger und einer sehr reichen Familie angehörend, war mit Dorothea Elisabeth Dreihaupt, Tochter des holländischen Statt- halters auf Ceylon D. vermählt und setzte den Stamm durch mehrere Söhne fort. Die Familie wurde in der Person des Heinrich Georg ?. Manger, laut Eingabe d. d. Haus Averfort bei Wesel, 16. Aug. 1829, m die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 149 der Clasie der Edelleute eingetragen und um 1839 lebte Matthias v. M. zu Her- ford and Georg v. M. zu Münster.

W. Pr. A.-L. V. 8. 8M n. 2». Frfih. v. Udebur, H. S. 7!> u 7ß. - W.-B. d PreuM. lU. 94. W.-B. d. PretiM. Rheinprov. I. Tab. 78. Nr. 155 und 8. 75.

Manicer, Rosynski-Manger (in Roth ein halber, silberner Bing, auf dessen JBogen oben, aufwärts gekehrt, eine silberne Pfeilspitze steht: Stamm Ogonczyck). Im Kgr. Preussen bestätigter Adelsstand. Diplom Tom 9. Febr. 1842 für Hermann Maximilian Bernhard Manger, Lieute- luuit in der k. pr. 6. Artillerie-Brigade, mit dem Namen : v. Rozynski- Manger. Derselbe war später Hauptmann in der k. preuss. 5. Artillerie- Brigade.

tirMk, 9. Led^ur, U. 8. 76 und 821 : Eosynski.

A#mU<, DMtMh. Ad«l»-L«ju VI. 8

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Manger t. Kirchsberg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1811 für Andreas Männer, k. k. pension. Hauptmann, mit d^n Prftdicafte: V. KircLsberg. Der Stamm blühte in mehreren Sprossen fort Frans M. Y. K. war 1858 Platzhauptmann 1. Classe zn Zara n. qiäter Cari M. V. K. Oberstlieutenant im k. k. 21. Inf.-Reg. und Jolias M. y. K. Major im k. k. Genie-Stabe.

Mfgerle r. Mühlfeld, 8. 228. MiliUir-Schemfttisni. d. österr. RaiserthuiM.

Mangoldt, Mangold. Altes, meissensches Adelsgeschlecht, als dflSr sen späteres Stammhaus das Dorf Ober- u. Nieder-Reinhardsgrimma bei Dippoldiswalde genannt wird , aus welchem Sitze sich im Anfange des 16. Jahrh. die Familie in das Vogtland wendete u. später in einer linie auch nach Westphalen kam. Urkundlich soll schon 1089 Mangoldufl, Nobilis, vorkommen u. im 13. Jahrh. war Einer dieses Namens Bischaf zu Wdrzburg. So l>ekannt und berühmt auch die Familie, welche die Güter Ltittewitz undMöbertitz bei Döbeln an sich brachte, in neuer Zeit durch mehrere Sprossen geworden ist, welche in k. Sachs. Milltair- unä Staatsdiensten zu hohen Ehrenstellen gelangt sind, so ist doch über die Familie nur Einiges durch v. üechtritz's Fleiss bekannt und Nachrich- ten über die genealogischen Verhältnisse des Geschlechts aus Familien- Papieren würden in der betreffenden Literatur eine Lücke aagfUlen, welche bei dem jetzigen Ansehen des Stammes doch ausgefüllt sein sollte« Ein V. Mangoldt, k. sächs. Generallieutenant, starb 1819 und spfti^ der k. sächs. Oberforstmeister v. M., so wie der Präsident v. M. ; Cari Ernst Adolph v. M. , k. sächs. Major der Reiterei trat 1846 ans dem activen Dienste und wurde Landstallmeister in Moritzburg ; Hans Joüns August y. M., seit 1854 k. sächs. Generallieut. a. D. lebt jetzt in Dres- den, Gustav Traugott v. M. ist k. sächs. Geh. Regier.-Rath im k. Mini- sterium des Innern und ein v. M. ist Präsident des AppellationsgerichtB zu Zwickau.

Xnauth, S. 531. r. Uechtrifi, Oe<)chlecht8-ErxShl. l. Taf. 8B. Dresdner Oal. s. O«» braneh f. d. Kcsldeni. 1847. .s 171 und 1849. 8. 158. Tyrof, U. 183. W.-B. d. Sftoht. äUaten, VIII. 12. Kneschke. I. 8. 289 und 90.

Mangst^ , Ritter. Reichsadels - und Ritterstand. Diplom im knr- pfälz. ReichsWcariate vom 28. April 1792 für Joseph Sebastian Mang^ ste, vormals Steuer-Revisor und Landschafts-Secretair. Der Sohn des- selben, Carl Franz Xaver Sebastian v. Mangste, geb. 1781, Tabellator am k. bayer. obersten Rechnungshofe, .wurde nach Anlegung derAdela- matrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

V. Lang, Snppl. S. lii. - W.B. des K^r. Bayern, VH. 7: Edle v. Maugst, Bitter.

Manhard v. Mannstein , Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1815 für Joseph Manhardt, niederösterr.-ständischen Ober-Einneh- mer, mit dem Prädicate : Edler v. Mannstein. Der Stamm wurde fort- gesetzt: Ludwig M. V. M. war in neuester Zeit k, k. Lieutenant

Meg^rle 9. Mühlfeld, 8. 824. Miliuir-Schemat. d. öaterr. Kaiserthams,

Mann, Mann, genannt v. Tiechler, Ritter. In Kur-Pfalz erneu- ertor Ritterstand. Diplom vom 9. Aug. 1788 für die Gebrüder: Casp^ Heinrich v. M. , genannt T. , kurpfälz. Oberstlieutenant des Regiments Gr. V. Preysing und Wenzel v. M. , genannt T. Ein 1618 geadeltes,

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Mt dem Borger- und Handelsstande in Steyer stammendes Geschlecht, nelches sich früher y. Tiechler nannte und schrieb und aus welchem gyiWor Johann v. T. den Namen : ^nn annahm. Die Sprossen des Ge- adiieohts standen meist als Officiere in der k. k, Armee, bis Anton Mann W&L seiner Matter nach Neaburg in Bayern kam. Derselbe, gest. 1760 da Hauptmann, war der Vater der oben genannten Brüder: Caspar Heinrich »ad Wenzel v.Mann, genannt v. Tiechler, deren Nachkommen In die Adelsmatrikel des Egr. Bayern eingetragen wurden und zwar die dm Gebrüder: Christian Joseph Edler v. Tiechler auf Langenbruck, geb. 1771, k. bayer. Geh. Justiz -Referendar, Carl Wenzeslaus, gebor. 1773;, k. bayer. Legions-Chef der Gensd'armerie u. Oberstlieutenant u. Johann Joseph Alois, geb. 1775, k. bayer. Ober-Appell.-Ger.-Rath in München, so wie der Vetter derselben: Friedrich y. M., gen. v. T., k. bayer. Hauptmann der Gensd'armerie.

•. Lang, 8, 489 ■. 40. ~ W.<R. d. Kgr. Bayern, VII. 8. ,

Mann ▼• Mannsbach. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1769 flir Johann Anton Mann, k. k. Oberlieutenant im Husaren- Regimente T. Luanda , mit dem Prädicate : v. Mannsbach.

m§g4rl9 9. Mühlfeld, Erg.- Bd. S. 370.

Manner, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom vom 3. Aug.

1782 Dir Raymund Wolfgang v. Manner , k. k. Rath und Registrator der lateinischen Expeditionen der k. k. Reichshofcanzlei, mit dem Prä- dleate: Edler v. Derselbe hatte 12, Jan. 1756 , als k. k. Reichs-Hof- eanadeiconcipist, den Reichsadel erhalten und stammte im vierten Gliede ▼on Wilibald Manner, welcher 22. Mai 1627 in den erbl. - österr. und 15. Sept. 1636, unter Ertheilung des Incolats, in den rittermässigen Adelsstand erhoben worden war. Der Bruder des R.- Ritters Ray- mond Wolfgang Edlen v. M. : Franz Carl v.M., setzte durch drei Söhne den adeligen Stamm fort, Raymund Wolfgang aber, gest. 1786. hatte

1783 die Herrschaft Rohdalitz mit dem Freihofe Herotitz in Mähren erkauft, erlangte 24. Sept. 1784 das böhmische und mährische Incolat and hinterliess aus zweiter Ehe mit Maria Anna v. Eberl verw. v.Dom- föld, Tier Söhne.

Uupdd, l. 3. 8. 48a->8€. ~ Megerle 0. Müh\feld, 8. 9*24. Suppl. xu 8lebni. W.-B. IX. n. Knnckk», II. 8. 286 u. 87.

Mamieth v. Festenbnrg, Ritter und Edle. Erbl. - österr. Ritter- atand. Diplom von 1790 fär Johann Manneth, k. k. Militair - Wirth- sdiafts-Yerwalter, mit dem Prädicate : Edler v. Festenburg.

Meg9rl9 v. Mfükl/ekl , Brg.-Bd. S. 175.

\ Maanebaeh, Mansbach, Freiherren (Schild von Silber und Roth gntftndert). Im Kgr. Sachsen, so wie in den sächsischen Staaten Eme- stiBiadier Linie anerkannter Freiherrnstand). Altes, reichsritterschaft- Hches Geschlecht des ehemaligen fränkischen Cantons Rhön-Werra, baduBchen Quartiers, aus dem jetzt dem Grossh. Fulda einverleibten flUinmaitse Mannsbach (Mansbach) , welches von dem um 1079 leben- ten, unter den „Liberi^* des buchischen Adels genannten Heinrich v. n. m Maansbach (Heinricns de Mansbach) , die ununterbrochene Stamm* reihe bis anf die Gegenwart urkundlich nachweisen kann. Heinrich'a

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Sohn, Ludeger (Lothar), verm. mit Gesa (Gisela) de Slittsee, Schwester des Abts Berthous zu Fulda, erscheint 1096 u. in späteren faldaischen »Urkunden kommen mit den GeschlQphtsnamen vor: Marquardos, mSes, 1238, 1240 u. 1259 , Ludegerus 1238, Rupertus 1239 und 1240 und Ruggerus ebenfalls 1240. Georg, Ritter, lebte um 1270. Ludwig starb 1342 als Fürst-Abt zu Hersfeld u. die Söhne seines Bruders, Friedridi: Heinrich, Ritter, Marschall des Stifts und Amtmann zu Landeck, venft. mit Agnes v. Rumrodt und Berthold, Ritter, errichteten 1359 mit ihrem Vetter, Hermann, Sohn ihres verstorbenen Oheims Ludwig, einen Burg- frieden u. 1362 söhnten sich dieselben mit dem Graf en Gottfried ▼. Se- genhain wegen dessen und seiner Vorfahren Uebergriffe und des für sie daraus erwachsenen Schadens aus. Erst nach dieser Zeit trug die Fär milie das Schloss Manusbach mit Zubehör der fuldaischen Kirche 2a Lehen auf u. erhielt 1446 dasselbe wieder als Erblehn: bis dahin hatte das Geschlecht sich das freie P]igenthum erhalten, so wie die angeborene persönliche Freiheit bewahrt. Conrad, Marschall des Stifts, und die Brüder desselben, Johann und Heinrich, versetzten 1454 einen Thell des Schlosses Mannsbach an den Abt Reinhard zu Fulda. Der Nach- folger des Letzteren , Abt Johann, gab 1487 das Pfand, wegen vieler von dem Geschlechte treu geleisteten, aber unbelohnt gebliebenen Dienste» ohne Entgelt zurück, behielt aber dem Stifte die Oeffnung des Schlossee vor, die erst nach zwanzig Jahren gegen dreihundert Gülden ablösbar sein sollte. Nach dem Tode des Landgrafen Ludwig von Hessen machte dessen Sohn und Nachfolger : Wilhelm IL , Lehensansprüche auf einen Theil des Schlosses Mannsbach und verlangte die Muthung, als aiidi aber urkundlich ergab, dass seit zwei Generationen keine Muthung er- folgt und auch kein Lehnbrief gegeben worden war , so begnügte uch der Landgraf 1490 mit der zugestandenen Oeffnung des Schlosses, auch wurde in demselben Jahre der Burgfriede enieuert. Um 1500 war Lu- deger III. noch der Einzige des Mannsstammes. Aus seiner Ehe mit Margaretha v. Ebersteiu, Erbin von Poppenhausen, stammten acht Söhne und vier Töchter: von den beiden Brüdern war Philipp Capitularherr zu Hcrsfeld, Propst zu Htthnefold und Canonicus zu Fritzlar und Mel- chior Ritter des deutschen Ordens gewesen. Von den acht Söhnen Lu- degers III. stifteten Bernhard , Carl I. und Wilhelm drei Linien. Die Wilhehnische Linie , welche ihren Antheil an dem Schlosse Mannsbach 1652 an den hessischen Generallieutenant v.Geyso verkauft hatte, staarb zu Ende des 17. Jahrh. wieder aus, die bemhardische Linie war schon früher erloschen und so blühte nur noch die Nachkommenschaft Carl I. fort. Die übrigen fünf Söhne Ludegers III. waren : Daniel und Georg, Beide Ritter und geblieben 1543 und 1544 im Kriege gegen die Tflr^ ken in Ungarn, Haitmann, Capitularherr zu Fulda und Philipp und Jo- hann , Beide unvermählt gestorben. Was den genannten Carl L , dee näheren Stammvater aller späteren Freiherren v. Mannsbach anlangt, so war derselbe, geb. 1521 u. gest. 1599, fuldaischer Rath und Amt- mann zu Rockenstuhl und hinterliess aus seiner Ehe mit Anna v. Boine- burg zu Gerstungen mehrere Söhne, von welchen Georg Daniel, geb. J554 und gest, 1621, fuldaischer Marschall, der Vater Eberhard Frie-

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diichs, geb. 1697, wurde, welcher, zuerst mit Anna Piederet zu Eisen- bach und später mit Elisabeth v. Cramm vermählt , siebenzcbn Kinder hatte, von denen vier Söhne: Daniel, Otto Heinridh Carl II. u.' Ludwig, das Geschlecht fortsetzten. Bei der Theilung des väterlichen Erbes er- hielt Carl n., geb. 1634 und gest. 1721 . fuldaischer Oberamtmann zu Rockenstuhl und Ritter -Rath des Cantons Rhön-Werra das Schloss Mannsbach. "Von seinen Enkeln wurde Friedrich Wilhelm, geb. 1711 u. gest. 1785, der Stammvater des noch blühenden Astes auf dem Un- terhof zu Mannsbach in Kurhessen; er hatte die brüderlichen Antheile eriEanft und war Ritterrath des Cantons Mittelrhein. Der Bruder des- selben, Eberhard Friedrich, geb. 1720 und gest. 1779, verm. mit einer T. Beitzenstein, kaufte von der Schwester seiner Gemahlin die Rittergü- ter Teichwolframsdorf im Weimarschen und Frankenhausen und Trün- zig im Kgr. Sachsen und gründete den daselbst noch blühenden zweiten Ast. Ludwig, geb. 1643 u. gest. 1699 jüngster Bruder Carl II. knrhessischer Kriegsrath und Oberst, verm. mit Christiane v. der Tänn, erhielt theils durch diese Vermählung, theils durch Kauf von sei- nen Schwägern das Rittergut Utrichshausen in der Wetterau , welches Out aber die Nachkommen wieder verkauften , als sie 1741 nach Er- Utachen der Nachkommenschaft des obengenannten Otto Heinrich den Antheil desselben an dem Schlosse Mannsbach mit Zubehör erbten, wo- durch die ebenfalls noch blühende Linie auf dem Oberhof zu Mannsbach entstand , welche zugleich den jüngeren Hauptstamm des Geschlechts lasmacht. Von dem ältesten Bruder Carls II. , Daniel, stammte die nn Mannsstamme im Febr. 1858 mit Hans Heinrich DanielFreih. v. M., Herrn auf Sorgaim Meiningenschen, k. pr. Lieut. a. D., erloschene sor- gasche Linie, welche den ältesten Hauptstamm des Geschlechts bildete. Das Lehen Sorga fiel an Sachsen - Meiningen zurück. In Bezug auf die Stammgflter zu Mannsbach, von denen das eine der drei Schlösser, ine erwähnt der Familie v. Geyso zusteht, befindet sich das Geschlecht m einem gemeinsamen Lehnsverbande u. der jeweilig^ Senior des Hau- ses regnlirt die Einkünfte , wofür derselbe besondere Senioratsgelder bezieht. Von den Sprossen des Geschlechts haben Viele seit länger sIs 150 Jahren in hessischen Kriegsdiensten gestanden, sind zu hohen Ehrenstellen gelangt und haben sich in den Kriegen ihrer Zeit rühm- lichst aasgezeichnet. Heinrich, ein Sohn des obenerwähnten, 1699' ▼erstorbenen kurhess. Kriegsraths und Obersten Ludwig starb 1768 als Generallieutenant u. Gouverneur der Festung Rheinfels, Carl IV., Oberst, 1730, Carl Ludwig, Oberst. 1762, Friedrich Wilhelm, Oberst, 1774 und Carl V. , Oberst, 1830. Früher hatte sich ein Lud- wig y. M. , gest 1726, kurhannov. Major, in der Schlacht bei Mal- pbtquet unter Marlborough sehr ausgezeichnet. Die Glieder der Fa- milie werden jetzt in zwei Hauptstämmen, dem älteren u. dem jüngeren, zu Mannsbach (Oberhof) aufgeführt. Der ältere Hauptstamm zerfällt in zwei Aeste : den Ast zu Mannsbach (Unterhof) und den Ast zu Teich- wolframsdorf, welcher in zwei Speciallinien geschieden ist. Die jetzi- gen, zahlreichen Sprossen des freiherrlichen Hauses sind sehr gena" '" den geneal. Taschenbb. d. freih. Häuser angegeben und so mögen cl

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hier nur folgende Angahen genügen : Aelterer Hauptstamm : Erster Ast zu Mannsbach (ünterhof) : Freih. Carl, geb. 1789 Sohn des 1808 verstorbenen Freih. Johann Friedrich, k. schwed. General -Lientenanti u. command. Generals in Norwegen Besitzer des unteren Hofes ca Mannsbach, k. schwed. Generallieut. u. gewesener Gouverneur der Fe- stung Friedrichsteen in Norwegen, so wie Gesandter am k. preuss.Hcrfe, verra. mit Anna v. Anker, gest. 1860, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern: Eugenie vermählte v. Anker, geb. 1818 und Eleonore ver^ mahlte v. Lövenskjold, ein Sohn entspross: Freih. Adalbert, geb. 1820, k. schwed.-norw. Eammerh, u. Minister-Resident am k. belg. u. h. nae- sau. Hofe u. am deutschen Bundestage, venu, mit Helene v. Motz , geb. 1825, ans welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Marie und Eugenie, ein Sohn stammt: Carl, geb. 1850. Zweiter Ast, zu Teichwolframsdorf. Haupt der ersten Speciallinie war in letzter Zeit: Freih. Ehrhardt, geb. 1789 und gest. 28. Sept. 1862, Sohn des 1815 verstorbenen Frei- herrn Ehrhardt Friedrich, k. sächs. Ereishauptmänns und Ober-Steuer- einnehmers aus der Ehe mit Caroline v. Reitzenstein Besitzer von Teichwolframsdorf 1. u. 2. Antheils, grossh. sächs. Eamraerh. ondLaa- desdirectionsrath a. D., Dompropst des HochstiftsNanmburg etc., vem. in erster Ehe mit Henriette v. Metzsch, gest. 1833 und in zweiter mit Sophie Treusch v. Buttlar. Aus erster Ehe stammt , neben zwei TOdi- tem, Qotilde und Luise vermählte v. Wulffen, ein Sohn, Freih. Oscar, geb. 1822 u. aus der zweiten Ehe, neben zwei Töchtern, ein Sohn, Ar- wed, geb. 1842, k. sächs. Cavall.-Lieut. Von den Geschwistern des Freih. Ehrhardt ist : Freih. Ludwig, geb. 1794, Besitzer von Wolframs- dorf, fQrstl. reuss.-greiz. Präsident und Kanzler a. D., Domherr und 8e-' nior des Hochstifts Naumburg, verm. in erster Ehe mitCharlotte v.Grttn, gesch. und in zweiter mit Pauline Henning v. Schönhoi, geb. 1804 und Freih. Heinrich, geb. 1796, Besitzer von Frankenhausen undTrQn» zig , grossh. sächs. Landkammerrath a. D. , verm. mit Rosalie Hennig. gest. 1860, aus welcher Ehe, neben fünf Töchtern, ein Sohn entspross: Heinrich, geb. 1835. Haupt der zweiten Speciallinie ist: Freih. Lud- wig, geb. 1793 - Sohn des 1813 verstorbenen Freih. Carl Ludwig» Bruders des obengenannten Freiherm Ehrhardt, aus der Ehe mit Frie- derike V. Tiedemann, k. preuss. Migors a. D. k. preuss. Mi^r war Dispos., verm. mit Caroline v. Tiedemann, gestorben, aus weldier Ehe, neben fQnf Töchtern, ein Sohn lebt: Freih. Ludwig, geb. 1825, schlea- wig-holst. Lieut a. D. Der Bruder des Freih. Ludwig ist: Freih. Gu- stav, geb. 1796, k. pr. Oberstlieut. a.D. in Berlin, verm. mit Julie Freiin V. Mannsbach aus der 1. Speciallinie. Haupt des jüngeren Hauptatam- mes zu Mannsbach (Oberhof) ist Freih. August, geb. 1798 Sohn dee 1773 geborenen Freih. Friedrich, h. sachs.-meining. Eammerh., Ober- Jägermeisters, Oberst-Forstdirectors etc. aus der Ehe mit Caroline Freün V. u. zu der Tann vom blauen Schlosse Mitbesitzer des Ober -Hofes zu Mannsbach, kurhess. Lieut. a. D. Der Bruder des Freiherm August, neben fünf Schwestern, ist : Freih. Hermann, geb. 1804, Mitbesitzer den Ober-Hofes zu Mannsbach, h. sachs.-mein. Kammerherr und Ober-Aml- maim, verm. in erster Eiie mit Heloise Freiin v. Mflller zn Lengsfeld i.

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1845 mit Anna Freiin v. n. zn EgloiTstcin, goh. 181 6 , aus ' letzteren Ehe, neben drei Töchtern, zwei Söhne stammten: Leon- kvd, geb. 1846 n. Carl, geb. 1848.

tckmmalt 8. Itf . ^ Oauk§ . 1. R. 1306 : nacli BucoHiii . Uvtiu. Snera. RifdtrtHann, ■hia-Wmm, I. ▼«ncSehnisa. - N. Pr. A.-L. III. S. .14S. . Fr^'ih. o. Lfd^bur. II S. 7(>. - SmoI. TMeheab. der freih. Hias«r, 1S54. 8. Uü-aio. iSfi*.». 8. 504-11 u. l^r.4. S. .tl.s--lti. ffgil ■TlffT I. 143: T. Maosbarh. Hfsnisch. Kxtor , Ahnen-Prubc, Tal>. 8. r. yc- «if, L a. SM. -~ W..B. d. Bichfl. SUaten, III. .17: F 11. v. M.

» Xunaberg. Altes, erloschenes, von 1108 bis 1322 vorgekomme- nes, stdermflrkisehes Rittergeschlecht.

■il— fl. II. 8. «87.

XaaBsberg, Mansberg (in Schwarz zwei goldene sohrügreehto Balken n. in der Mitte des Schihles ein sechsstrahliger, silberner Stern). Räehsadelsstand. Diplom vom 14. Jan. 1694 für Johann Michohnann nr Forst« filrstl. wolfenbfltteischen Kriegsrath und Ober-C'ommissair, ■it dem Namen: y. Mansberg. Der Stamm blühte fort, erwarb im Weaerthale zu Lfltmarsen im Er. Höxter, zn Meinbrexen etc. (rrundbo- liti «od gehört jetzt im Kgr. Hannover, mit dem Gute Sohlingon im Göttingisehen angesessen, zu dem ritterschaftlichen Adel cUt calonberg- gMtfogen-gnibenhagenscben Landschaft. Der älteste calenbergischo Lehenbrief der Familie ist von 1694. In neuester Zeit war August T. Manasberg k. k. Major d. Cav.

tMk. V. d. Kn»$9b*ck, 8. SM. Freik, ». Ledebur , II. A. 7t> uimI III. R. MT. >^ W.- B. d. Kgr. Baanover, B. 4 u 8. 10. Kntnekke, I. S. L'üO. v. Hf/aer , hannov. Ad«l. TU tS.

, MaBBsberg, Manssperg, Mansberg (Schild von Silber u. Scliwan

gesehacht). Altes , schwäbisches Rittergeschleclit, aus welcliem ßurkort T. Mannssperg dem costnitzer Goncil beiwohnte.

mrkmuektr, n. 100: t. Mansberg. Rchwil.Uch. r. MMing , 111. H. 43.1 ■. Sl : aueh ■ack tum Wappenbaeh« de« enütniuer Couril«.

Mannadorf , Mansdorf v. Oberreich. Altes, um die Mitte des 16. Jahrh. erloschenes, steiermärkisches Adelsgesc.hlecht, dessen Unter ond Wappen : (Schild quer getheilt : oben schwarz, olim* Bild und unten von Gold nnd Schwarz gesehacht und die golch^nen F(*lder mit einem schwarzen Stern belegt) an die v. Khevenhüller kamen. Das inansdorf- sehe Wappen zeigt jetzt die linke Hälfte des Wappens der (irafiMi v. Klie- venkflUer.

8dmMtM, U. 8. 487.

Manowarda Edle y. Jana. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1788 flir Anastas Manowarda, Btlrger zu Lemberg, mit dem Frädicate: Edier y. Jana.

M*9€rU «. Mkifeid, Erg.-Bd. 8. 371.

Manquet, Edle. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1794 fQr Fknian Manqnet, Advocaten n. fQrstl. regensburgischcn 11 oclistifts- An- walt, wegen geleisteter O)rrepetitors-Dien8te in der savoyischon llitter- Academie nnd wegen Vertretung der milden Stiftungen, mit dem Prädi- eate: Edler v.

Jfcycrl« «. MÜMl/tld, 8. S24.

Kans, Schomansen. Altes, bereits im Anfange des 15. Jahrh. vor- gricommenes, elsassisches Adelsgeschlecht.

Ul. t-M: T. Srhoninaiiseti, BUaMii^ch. v. Mtding ^ III. R. 423, auch nach I «H ooataStaar Concllf : t. Hana.

'^^-

'^

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Mansfeld, Mannsfeld, Grafen nnd Fürsten. Alter Grafen- nnd Reichsfttrstenstand. Besültigungsdiplom des 1691 erlangten Reichs- Fflrstenstandes von 1709 für Heinrich Franz Fürsten v. Mansfeld, mit dem Uebergange dieser Würde auf seines Bruders Sohn, Carl Fran^ Grafen und Herren zu Mansfeld und auf den Erstgeborenen desselben.

Altes , thüringisches Herren - und Grafengeschlecht aus dem weib- lichen Stamme der alten vom 9. bis in das 13. Jahrb. vorgekommenen Grafen v. Mansfeld, welches sich ursprünglich: Edle Herren v.Querfort schrieb und zu den Reichsgrafen des wetterauischen CoUegiums gehörte.

Die Besitzungen des Hauses waren früher reichsunroittelbar und die Familie wurde zuletzt 1437 vom K. Sigmund mit denselben belehnt. Doch ging diese Reichsunmittelbarkeit dem gräflichen Hause nach nnd nach verloren und mit Genehmigung des K. Friedrich HI. wurde 1466 der grösste Tlieil der Besitzungen Lehne von Eursachsen , Magdeburg und Halberstadt. Diese neuen Lehnsherren, namentlich Eursachsen a. Magdeburg , erweiterten ihre Lehnsherrschaft von Zeit zu Zeit durch die mit dem Domcapitel zu Halberstadt 1573 und 1579 zu Eisleben ge- schlossenen Verträge, welche den Namen des magdeburgischen Permii* tations-Recesses erhielten. Durch den ersten Vertrag bekam Halber- stadt gegen Abtretung der Lehne von Eisleben, Hettstedt, PoUeben, Wimmelburg etc. in Eurschsen die Lehnsherrschaft über die Herrscbafk Lohra mit Zubehör, durch den letzten aber Sachsen verschiedene mag- debnrgisGhe Lehne. Im 16. u. 17. Jahrh. war der Stamm an Sprossen sehr reich und blühte in mehreren, im Laufe der Zeit wieder erlosche- nen Linien, in welche sich der ehemalige so grosse Besitz des Haases yertheilte. Zu diesem Zwecke war 1533 die Grafschaft in fftnf Theile getheilt worden, von welchen die ältere Hauptlinie, die s. g. vorderorl- flche, drei Fünftheile erhielt, das vierte Fünftheil stand der mittelort- sehen oder mittleren Linie und das fünfte Fünftheil der hinterortschen, oder jüngeren Linie zu. Neben der starken Vermehrung der Familie n. dem Verluste der Reichsunmittelbarkeit drückten noch sehr grosse Sfdmlden das Geschlecht , welche 1569 allein bei der vorderortschen Linie über zwei Millionen meissnische Gulden betrugen. Die Lehnsher- ren hielten sich daher für berechtigt , über die drei Fünflheile der vor- derortschen Linie die Sequestration zu verfftgen und zu führen. Die dreiFOnftheile bestanden damals aus der Stadt Eisleben, mit dem Schlosse ^jwd der freien Strasse, der Stadt und dem Schlosse Hettstedt, der Stadt und dem Amte Artern, den Schlössern u. Aemtern Arnstadt, Vogtstadt, Arastein mit Endoi*f, Heldruugen, Leinungen, den Klöstern Wieder- staedt, Walbeck, Helfta, Gerbstädt u. Polleben, dem Amte Leimbach u* Friedeburg und der Stadt und dem Amte Mansfeld. 1598 wurde das hinterortsche Fünftheil Schulden halber ebenfalls zur Sequestration ge- zogen und bald darauf auch das mittelortsche Fünftheil. Diese Seque- stration wurde theilwcise 1716, zum Theil aber erst 1780 bei dem Er- löschen des Stammes aufgehoben. Dieses Erlöschen erfolgte 31. März 1780 mit Joseph Johann Wenzel Nepomuk Fürsten v. Fondi u. Grafen V. Mansfeld, k. k. Eämm., Commerzienrath u. Polizei-Assessor in BSk*'i? men. Die kursächsischen und preussischen Antheile fielen andiebc

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^^enden beiden Kronen, die AUodialbesitznngen aber , die Herrschaf- ten Dobrzisch, Sachsdol, Heiligfeld u. Nussel in Böhmen , an die filtere Halbschwester des ebengenannten letzten Fürsten , Grf. Maria Isabelle

Tochter des 15. Febr. 1780 verstorbenen Fürsten Heinrich aus zweiter Ehe mit Maria Anna Grf. v. Czemin und Chndenitz welche aicfa 1771 mit dem nachmaligen Franz Gundaccar Fürsten v. Golloredo ▼ermählte, worauf derselbe 1 780 mit seinem angestammten Namen und Wappen den Namen und das Wappen der Grafen und Fürsten v. Mans- feld vereinigte. S. Bd. II. S. 312. Zu den berühmtesten Sprossen dieses alten Hftuses gehörten namentlich : Graf Philipp Sohn des 1644 als k. k. Oberst-Stallmeister verstorbenen Grafen Bruno - gest. 1657 als k. k. Rath, General-Feldmarschall und Gouverneur zu Raab, so wie der Bruder desselben, der oben genannte Fürst Heinrich Franz. Letz- terer, gest. 1715, früher bis 1698, k. k. Hof-Kriegsraths-Prfisident u. General-Feld-Zeugmeister« später k. k. Oberst-Kftmmerer, w. Geh.-Rath und Conferenz-Minister, hatte 1686 von dem Könige CarlH. in Spanien, als er demselben seine Braut, Maria Anna Kur-Prinzessin von der Pfalz, glücklich nach Madrid geleitet, das Fürstenthum Fondi im Königreiche Neapel ab Creschenk erhalten. Nach seinem Tode folgte ihm der Sohn seines Bruders Franz Maximilian: Carl Franz. gost. 1717 und von die- sem stammte Fürst Heinrich, s. oben, welcher 1751 seine Rechte auf das Fürstenthum Fondi an das neapolitanische Haus Sangro verkaufte.

Der Vater der genannten Biüder Philipp u. Heinrich Franz : Graf Bruno, war übrigens zu der catholischen Kirche übergetreten und seine Nachkommenschaft blühte noch unter dem Namen der catholischen Li- nie fort, wfihrend die protestantische oder eislebener Linie , ebenfalls dn Zweig der älteren oder vorderortschen liinie, 1710 mit dem Grafen Johann Georg HI. zu Artem ausstarb.

ImUtof. LIb. V. c. 10. 13. J. O. Zeidtfr. aehthandrr^&hriKer RUmmbaon der 6r. ▼. MaMfeld, 170S «od spfiier anter dem Titel: SUat too Mansfrld, wieder audgelegt. Duroh- liMht. Welt, Ausg. von 1710 IT. H. 79-93. Oott/r. Hofmann, Ehre des (OrsU. u. grU. BaaM« T. Manosfeld, Lelpsig 1711 und 1718 mit vielen geneal. Tabellen. Hübner, U. Tak. SM— 46. Etueb. ChrUt. Franke, genaue 'u. ansfiihrl. gen<-al. histor. Besehreib, dtr ■autfeld. Giafrn ■. Herren, Leips. 17-^3. - Oauht, II. S. 670-9C Ztdltr^ XIX. 8. I0ft4 -n. Jmeobi, 1800, I. 6. 44A a. 4ß. N. Pr. A.-L. III. 8. 84d~ftO. » RttbnuMhtr, L 14; MaMfeldt. Grafen. Trier, 8. 487— i»9 and Tab. »7. ZtehaekwU», Wappenkunst, 8. 247 ■. 4t nnd Fig. 90. ~ 8npp. tu 8iebai. W.-B. VI. 1 : Fst. t. M.

^ Maastein (Schild quergetheilt : oben in Gold ein aufwachsender, schwarzer Hund mit silbernem Halsbande und unten von Roth u. Silber m drei Reihen geschacht). Ostpreussisches Adelsgeschlecht , welches bereits 1700 zu Juckstein im Kr. Ragnit, 1727 zu Kaukem im Kr. In- Bterburg u. zu Thomsdorf im Kr. Preuss. Eylau begütert war, im Laufe der Zeit wechselnd mehrere andere Güt^r in Ostpreussen inne hatte n. 1747 in Esthland zu Laack, 1781 im Brandenburgischen zu Eichstedt hn Kr. Ost-Havelland, so wie in Schlesien zu Fuchswinkel bei Neisse u. zu Kaschewen bei Wohlau, in neuester Zeit aber auch im Posenschen im Er. Kröben zu Pudliszki sass. Die zahlreichen Sprossen des Stam- lies traten meist in die k. preuss. Armee und stiegen in derselben zu hohen Ehrenstellen und zwar namentlich : Christoph Hermann v. M., geb. 1711 in St. Petersburg Sohn des 1747 verstorbenen k. russ. fleneral-Lieiiteniuits und Gouverneurs von Reval Ernst Sebastian v. M.

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k. rUBS. Officier im grodno'schen Husaren-Regim., verm. 1854 mit 8oh phic V. Stryck, geb. 1834. Graf Gotthardt Johann (I.), gest. 1768, verm. mit Catiiarina Helene y. Tarsas, hinterliess den Grafen Gotthardt Johann (IT.). gest. 1820, Herrn auf Alt- und Neu-Parmel, ans dessen Ehe mit Juliane Wilhelmine v. Essen, neben zwei Töchtern, drei Söhne entsprossten , die Grafen: Eduard , Ferdinand und Carl. Graf Eduard, gest. 1850, k. mss. Garde -Capitain a. D., hinterliess ans der Ehe mit Natalie Freiin v. Stackeiberg a. d. H. Riesenberg zwei Töchter u. einen Sohn, Gotthardt. Graf- Ferdinand, k. russ. Garde-Oberst a. D., blieb nn- vermählt und vom Grafen Carl k. mss. Garde-Lieut. a. D. stanmit ans der Ehe mit Caroline Grf. v. Rehbinder a. d. H. üddrich (gesch.) ein Sohn, Graf Carl Johann, verm. mit Maria Freiin v. Clodt-Jflrgensbnrg. Graf Carl Reinhold, gest. 1782, vermählte sich mit Helene Freiin v. Uexküll a. d. H. Menger und Sara in Liefland und hinterliess die von ihm gekauften Guter Mex u. Palfer seinem einzigen Sohne, dem Grafen Peter, gest. 1842, verm. mit Helene Luise Freiin v. UexkflU-Gyllenband, gest. 1850. Der aus dieser Ehe stammende Sohn, Graf Carl Lndwig, starb 1849 und so kamen die Güter Mex, Sommerhoff und Palfer an die Tochter, Grf. Marie, geb. 1818, verm. mit Paul v. Kotzebne, k. russ. Generalmigor. Graf Ludwig Wilhelm, gest. 1793, liefländ. Landrath nnd k. russ. w. Staatsrath , Herr auf MetzküU und Berschu , verm. mit Juliane Eleonore Grf. v. Münnich, hinterliess drei Söhne, von welchen sich nur Graf Gottlieb Johann, geblieben 1813 als k. russ. General in der Schlacht bei Leipzig, mit Catharina Selesca, später vermählten GrL Gudowitsch, vermählte, aus welcher Ehe zwei Töchter stammten: Ort Emestine, verm. mit dem k. russ. Garde-Obersten a. D. Doctorow nnd Grf. Lucio, verm. 1838 mit Eduard Grafen v. Tiefenhausen, k. mss. Obersten. Die adeligen Linien des Geschlechts haben in Pommern in mehreren Häusern fortgeblüht u. 1857 waren im Kr. Beigard begütert: Johann Georg Kurt v. M. zu Polzin, Herr auf Buslar A., Heinrich v.M. auf Collatz, Friedrich v. M., Major a. D., auf Hohen-Wardin, Frau Ma- jorin V. M., geb. V. Zastrow, auf Dewsberg A. und Arthur v. M. , Ritt- meister a. D., auf Gross- Wardin und Redel. Ueberdiess waren in der Hand der Familie im Kreise Fürstenthum Camin : Lestin A. n. B. nnd Stemin, im Kr. Neu-Stettin: Zechendorf und im Kr. Schlochan das Out Elsenan.

MierMl, S. .SOI. Sehwar», Pomm. Lchnhistor. S. 410 und deaMiben L#ipt. LftndehToa. 8. 155. ' Sinapiu» , I. 8. 154 nnd II. 8. 145—47. ffubner , geneal. Lezie. 8. S24. Gmtie, 1. 8. 1.106-10. Zedier, XIX. 8. 1103-13. - Freih. v. Krohne, n. 8. S06— 17 «ad 441 u. 42. - R. geneal. Handb. 1777. 8. 299 u. 300 u. 1778. S. 346. - N. Pr.. A.-L. UI. 8. SM —54. Dentsehe Grafenh. der Oegenw. H. 8. 86—88. Fireih, 9. Ledebw, H. 8. 77 ood T8 lt. 111. 8. 307. Geneal. Tasehenb. der gr&flieh. Hiaser. 1864. 8. 527 unter Beruftin| Mif 1859. 8. 523 n. 24 und hiator. Tasehenb. au Demselben, 8.« 523. Sithmaehtr, \\\, 166: t. M., Pomoieriseh. p. Medinu, II. 8. 859. Suppl. xu Siebm. W.-B. X. 2: Gr. t. Maat««- feI-Z6ge. Tyrof, U. 121 : Gr. ▼. II. - Pommer. W.-B. T. Tab. 55. Nr. 1 n. 2 : v. M. od4 Gr. T. M.

Mantenife],Mantenfel auf Proitz (Schild geviert, mit Mittelschilde.- Im silbernen Mittelschilde ein schrägrechter, blauer Balken, belegt mit drei goldenen Sternen. 1 u. 4 in Silber ein rother Querbalken : Stamm- wappen und 2 und 3 in Gold ein schwarzer , einwärtsgekehrter Adler). Reichsgrafenstand. Diplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 25. Aug. 1790 für Oottlieb Joseph v. Mannteufel auf Proitz, knrpüalz-

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bayer. Kämmerer etc. Derselbe, geb. 1736 , and wie das Wappen er- giebt, zu der alten, pommerschen Familie v. Manteuffel, ohne dass Nähe- res aber die Abstammung bekannt ist, gehörig, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern , als k. bayer. Kämmerer und quit- tirter Oberstlieutenant zu Brandstetten « in die Grafenclasse derselben eingetragen und lebte noch 1815. Nach dieser Zeit kommt der Name desselben nicht mehr vor.

«. Lang, 8. 49. Deutsche Qrafoiih: d. Gegenw. U. S. 86 u. 87. W«-B. d. Köuigr. Bayern, I. 75 Hod ». Woiekern, Abtheil. 1.

>> Mantenffel, Freiherren (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein rother

Querbalken : Manteuffcl und 2 u. 3 in Silber drei, 2 u. 1, rothe Rosen: Hoggen. Aeltere Petschafte zeigen damascirtes Silber). Reichsfrei- hermstand. Diplom im kursächsischen Reichsvicariate vom 12. Jan. 1742 für Christoph Friedrich v. Mihlendorff , Fähnrich in der kursäch- stachen Garde und zwar auf Verwenden seines Vormundes und Adoptiv- vaters, des kursächs. Cabinets- Ministers u. w. Geh. Raths Ernst Chri- stoph Grafen v. Manteuffel, mit Beilegung des Namens : Freih. v. Man- tenffel. Derselbe, geb. 12. Febr. 1727 zu Warschau, stammte aus dem alten märkischen Adelsgeschlechte : v. Möllendorf in Roth vier sil- berne, rechte Spitzen welches auch Mihlendorff, Mtthlendorff u. MOl- lendorf geschrieben wurde. Der Vorname des Vaters ist sicher nicht an- zogeben, höchst wahrscheinlich aber ist die Annahme, dass derselbe Wolff V. Mihlendorff, welcher 1712 als k. poln. u. kursächsischer Kam- merherr vorkommt, gewesen sei. Die Mutter war: Friederike Charlotte V. Moggen , welche sich unter diesem Namen eigenhändig als verw. v. Mihlendorff auf einer Pensionsquittung unterzeichnete. Das beigedruckte Allianzwappen zeigt rechts das v. MöUendorffsche Wappen: in Roth vier rechte silberne Spitzen, links v. Moggen: in Grold drei, 2 u. 1, rothe Rosen. Der Helm trägt zwei goldene Bttffelshörner , zwischen welchen eine Rose schwebt. So ergiebt auch ein Separat- Abdruck das v. Mog- gensche Wappen und es ist demnach in Bezug auf das Wappen der Frei- herren V. Manteuffel die Angabe des geneal, Taschenb. d. freih.Häuser, 1857. S. 472: „2 und 3 in Silber drei rothe Kugeln (Mühlendorff)," ganz unrichtig, wie denn auch die Annahme im Jahrg. 1859, S. 496 falsch ist, dass Freih. ChristophJPriedrich der Schwestersohn des Ernst Christoph Grafen v. Manteuffel gewesen sei. Freiherr Christoph Friedrich, gest. 28. März 1803 zu Waldheim als kursächs. Major und Commandant der Invaliden-Compagnie, vermählte sich 1762 mit Chri- stiane Margaretha Elisabeth v. Hartig a. d. H. Alt-Hörnitz bei Zittau, 8. Bd. rV. S. 217, geb. 1736 u. gest. 1812. Aus dieser Ehe stammten, neben einer Tochter, Freiin Johanne Caroline Amalie, gest. 1848, verw. Freifirau v. Wagner, fünf Söhne, die Freiherren: Ernst Friedrich Adam, Georg August Ernst, Hans Ernst Wilhelm, Hans Carl Erdmann u. Frie- drich Otto Gottlob. Freiherr Ernst Friedrich Adam, geb. 1762 und gest. 1822, k. sächs. Hof- und Justizrath, vermählte sich in erster Ehe 1792 mit Johanna Freün v. Wagner, gest. 1802 und in zweiter 1804 mit Caroline v. Gössnitz, gest. 1841. Freih. Georg August, geboren 1765 und gest. 1842, k. sächs, w. Geh. - Rath , Conferenz-Minister uncl

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pen sprickt, eines Stammes mit den alten berfordschen J^ynsa^bm y.Qae- ren, Qnerne u. Quernheim in der Grafschaft Ravensberg war. Von Pom- mern aus, wo die Familie sehr begfltert wnrde u. noch jetzt, namentlich im belgarder Kreise, begfltert ist. kam die Familie nach Polen, der Marie, Meklenborg, Preussen, Sachsen, Schweden und' Cor-, Lief- n. Esthland. In den liefländischen Ordensländern kam das Geschlecht, welches in äl- terer Zeit sich auch v. Manlenffel , genannt Queme schrieb , meist mit dem Zunamen: Zöge, schon sehr frflh vor und dasselbe ist wohl 1226 mit dem Herzoge Barnim von Pommern, oder später mit dem dänischen Könige Waldemar n., welcher einige Zeit in Pommern regierte, ^in die dortigen Gegenden gelangt. Georg v. Manteuffel, Ritter, a. dem H. Poltzin und Amhausen unweit Beigard, wurde der Ahnherr der Frei- herren Y. Manteuffel, welche auf dem Migorate KatzdangQp in Curland blähen und von denen Eberhard, verm. mit Anna Grf. v. HohenzoUom, als kaiserl. Oberst unter Tilly vor Magdeburg kämpfte. Eben so brachte auch die Familie in Lief- und Esthland grossen Grundbesitz an sich u. der Landrath Gotthardt Johann , s. oben , stiftete vor seiner Erhebung in den Grafen$tand, 1756, ein grosses Fidei-Commiss. Die von dem Grafen Ernst Christoph , s. oben , gegrflndete reichsgräfliche Linie ist nicht fortgesetzt worden. Dw^elbe, geb. 1676 ein Sohn des Arnold oder Anton v.M., Herrn auf Kerstin, Kruckenbeck, Gandelin u.Krflhne, k. pr. Landraths des Fflrstenthums Camin aus der Ehe mit Elisabeth Gaara v. Bonin wurde 10. März 1709 in den Reichsfreihermstand erhoben, welche Erhebung im Kgr. Preussen 24. Juli 1713 anerkannt wurde, vermählte sich 1712 in erster Ehe mit einer Freiin v.Chalkowska, welche schon im folgenden Jahre starb und in zweiter Ehe mit einer Freiin v. Bludowska , verw. Freifrau v. Trach , hinterliess aber Nach- kommen nicht. Ein Adoptivsohn desselben, Christian Friedrich v.Mih- lendorff wurde der Stammvater der Freiherren v. Manteuffel in Sachsen und Preussen, s. unten den betreffenden Artikel. -:- Die Nachkommen- aehaft des Grafen Gotthardt Johann blüht reichbegütert in Lief- u.Estli- land. Derselbe hinterliess aus der Ehe mit Margaretha Elisabeth v.Gfta- (ersberg vier Söhne, welche den Stamm fortsetzten, dieGrafen: Andreas, Gotthardt Johann (L). Carl Reinhold und Ludwig Wilhehn. Graf An- dreas, gest. 1768 als k. russ. Generallieutenant a. D., war verm. m^ Sophie Friederike v. Stackeiberg a. d. H. Kollitz. Aus dieser Ehe e^ qpross Graf Gotthardt Andreas, gest. 1832, Majoratsherr auf Talkhoff und Herr auf Schloss Ringen, k. russ. Geh. Rath u. Senator, verm. mit Charlotte Sophie v. Bock a. d. H. Sarenhoff, gest. 1830 und von ihm stammt: Graf Ernst Gotthardt, geb. 1801, Herr auf Tellerhof, Hallick u. Kudding u. nach dem Tode seines 1849 verstorbenen älteren Bruders, des Grafen Gotthardt Johann (Ul.), Majoratsherr auf Talkhoff, k. russ. Garde-Rittm. a. D. , verm. mit Mathilde v. Brevem , ans weldier Ehe, oebon vier Töchtern, ein Sohn : Graf Ernst, geb. 1844, entspross. Von <iem 1830 verstorbenen Bruder der Grafen Gotthardt Johann (UL.) und Ernst Gotthardt, dem Grafen Camill, Herrn auf Schloss Ringen, stammen aus der Ehe mit Henriette Grf. v. Igelström, neben einer Toch- ter, SBfm Söhne, Graf Ootdiacdt, geb. 1827 a. Graf Victor, ^eb. ISSESI«

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k. niHs. Oft'uMor im grodno'srlion llnsaren-Rogim., verm. 1854 mit So- Y\\\v V. Stryrk, »?**'»• l^-^4. - Graf Oottlmrdt Johann (L), gest. 1763, vorm. mit Catluirinu llolone v. Tarsus, hintorlicss den Grafen Ootthardt .lohiinn (II,). Kost. IS20, llorm auf Alt- und Neu-Parmel, aus dessen Kl»r mit .liiliano Williolmino v. Ksson, neben zwei Töchtern, drei Söhne iMitv|irosHtou, \\\v (irutVn: Fduurd , Ferdinand und Carl. Graf Eduard, Ke^i ls:»o, k. r»*i, iiurde-Ciipitain a. I>., hinterliess aus der Ehe mit Nrtlulio Kn^iin v. Staokolbenr a. d. H. Riesenberg zwei Töchter u. einen Sob»». Tiottbanlt. Graf Foniiuaud» k. russ. Garde-Oberst a. D., blieb nn- xrrtnäblt und votn GnUon Curl. k. ru!?s. Garde-Lieut. a. D. stammt aus dor Kho nni TaroUno Grf. \\ Kehbindor a. d. H. Uddrich <gesch.) ein S»ltn. i^raf i^irl Johann, ^enu. mit Maria Freiin v. Clodt-Jargensbnrg. r.v;U i'jiri R^*i"bold. j^'st. ITS2, vermählte sich mit Helene Freün v. roxknU ;i. il, \\ MonjcvT und Sara in Lietiand und hinterliess die von iliHi «vkautti'u lirtior Mo\ u. Palter seinem einzigen Sohne, dem Grafen IVtor. <\»st. isrj. wmi. mit Holenel.nise Freiin v. UexköU-Gyllenband, !Cx**t. ls>o. IVr aas viii»<^.T Fhe stammende Sohn. Graf Carl Ludwig. M.%rl* iSi^ uv,i so kAnu'ft die Güter Mex, Si^mmerhoff und Patferan du* l\v\;;'r, Gr?* Vinv. ceb. l'^'S. ^«rai. mi: Paul T.Koczebae, k. rm. ru'Tvr:«:-t.,^v- ^;^. I:^^«\3: W:">-^l!E. «e«.lT9$. liedin»L Landntk H»d X rii>8s. « S^AAsN^THri . H::t «f M-ciklll xsd BerschTi. verm. «ü .':t* .<v y .v-,\->- r-' X v-;.rvi. ü^wrfies? drei Söhse. T..>n weWi« vN> - ;r iN^. ^;.,^r>v> J.*>-a:3 . co^üe^^= 1^13 als k- ras«. General m *v S>:cK>: Ni I cijOic. !Bxi Caibari^ Sclesca. später Termihlten Grt .^^««^^^'»trs^-h. vortcihhe. ans welcher Ehe zwei Töchter stammten: Grt »-v<':^. verm, mit dem k. niss. Ganle-Ober«ten a. D. Doctorow nnd *"- t toie. verm. IS3? mit Eduard Grafen v. Tiefenhausen, k. mss. >lv^-v^v«. i>i^ adeligen Linien des Geschlecht? haben in Pommern in «*nV^h-vi^ Hinsem forigebiaht u. 1*57 waren im Kr. Beigard begütert: T^>w*>r t;eoffi|{ Kurt v. M. zu Polzin, Herr auf BuslarA.. Heinrich v.M. «• i*^ -*»«*. Friedrich t. M., Major a. D.. auf Hohen- Wardin. FranXa- *^^ ' *.. «eb. V. Zastrow, auf Dewsberjf A. und Arthur v. M. , Ritt- ***?^:^ %. I^^ aaf Groffs-Wardin und Redel. Ueberdiess waren in der JJMu^j^V^OHlie im Krei«p Fflrstenthum Camin: Lestin A. u. B. and * Sr- Xen-StctUn: Zechendorf und im Kr. Schlochau das Gut

t JT ^rVi ^' ^ ^eAarcTJ, fon«. l^hnM%v,t. H. 410 und dc«««Ibeii L^hw. LaadcknM. ILu'i 1. niSnU ' *• *** ""^ "• *• «<''^-*'. - Hühner, fc«neal. L€«ie. ». 3»4. Ä* «« - m. mJ.:, ""..*"""'• *'*• "• t«M~lJ. - Frrik. r. AV'^AiM, II. «. 306—17 »od ^W r 'Tlia,. J?r-- "•"*>•»' I'" « iWq.ViÖu 1779. 8. 346. - N. Pr.. A.-L III. 8. SM

«l,IU *,-5W. ^ Cjll ."*•• ***' «*K«iiw. 11. 8. ««—»*. - Frtik. r. Udebur, II. 8. 77 uDd W ima..>.^9^ % 94 M.I!r*; T«*«»!-«»». d^r «riAkh. Hiuver. 1964. 8 5?7 unter Berafuag nf f%^^S^M«a^ ../^'' ni«for. TnirlKtnli. xu Drnselhcn . 8.. 523. - Sifhmack*r, 111.166: t.

>V«^# 7; ^"«'/■V, II. K. %'.H. Hnppl. 7U 8i*bin. W.-B. X. »: Gr. ^^^^ •'• •!. 13]. {y^ y II _ F„inni-:r. W.-B. \. Tab. 5S. Nr. 1 a. i: ▼. M. aad

^MÜ^eniQ,, ^■•^antenfRl anfProitz (Schild ge\iert. mit Mittelschilde. j*^ >Pldeii#»|^ ^^^^<^hih^^* <•»" Hchrügrechter, blauer Balken, belegt mit jJJJJ^u Und 2 ^'^®"' * "• ^ '" Silber ein rother Querbalken: Stamm- JJ^^grafenstJ*'"*^ ^ ^" ^'^^** ^*" schwarzer . einwärt.sgckehrter Adler). ' "^^g. l79o ?^' Diplom im kurpfälzischen Rcichsvicariate vom *ür Gottlieb Joseph v. Mannteufel auf Proitz, kurpüalz-

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bayer. Kämmerer etc. Derselbe, geb. 1736 , und wie das Wappen er- giebt, zu der alten, pommerschen Familie y. Manteuffel, ohne dass Nähe- res aber die Abstammung bekannt ist, gehörig, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern , als k. bayer. Kämmerer und quit- tirter Oberstlieutenant zu Brandstetten , in die Grafenclasse derselben eingetragen und lebte noch 1815. Nach dieser Zeit kommt der Name desselben nicht mehr vor.

9. Lang, S. 49. Deatache Orafeiih; d. Gegeaw. U. 8. 86 q. 87. ~ W«-B. d. Köaigr. Bayern. I. 75 und ». WCickern, Abtheil. 1.

» Mantenffel, Freiherren (Schild gegiert: 1 u. 4 in Silber ein rother Querbalken : Manteuffel und 2 u. 3 in Silber drei, 2 u. 1, rothe Rosen : Moggen. Aeltere Petschafte zeigen damascirtes Silber). Reichsfrei- herrnstand. Diplom im kursächsischen Reichsvicariate vom 12. Jan. 1742 für Christoph Friedrich v. Mihlendorff , Fähnrich in der kursäch- sischen Garde und zwar auf Verwenden seines Vormundes und Adoptiv- valers, des kursächs. Cabinets- Ministers u. w. Geh. Raths Ernst Chri- afec^h Grafen v. Manteuffel, mit Beileguug des Namens : Freih. v. Man- teuffel. Derselbe, geb. 12. Febr. 1727 zu Warschau, stammte aus dem alten märkischen Adelsgeschlechte : v. MöUendorf in Roth vier sil- berne, rechte Spitzen welches auch Mihlendorff, Mtthlendorff u. Mol- kodorf geschrieben wurde. Der Vorname des Vaters ist sicher nicht an- zugeben, höchst wahrscheinlich aber ist die Annahme, dass derselbe Wolff y. Mihlendorff, welcher 1712 als k. poln. u. kursächsischer Kam- merherr vorkommt, gewesen sei. Die Mutter war: Friederike Charlotte V. Moggen, welche sich unter diesem Namen eigenhändig als verw. v. Mihlendorff auf einer Pensionsquittung unterzeichnete. Das beigedruckte Allianzwappen zeigt rechts das v. Möllendorffische Wappen: in Roth vier rechte silberne Spitzen, links v. Moggen: in Grold drei, 2 u. 1, rothe Rosen. Der Helm trägt zwei goldene Büffelshömer , zwischen welchen eine Rose schwebt. So ergiebt auch ein Separat- Abdruck das v. Mog- gensche Wappen und es ist demnach in Bezug auf das Wappen der Frei- herren V. Manteuffel die Angabe des geneal, Taschenb. d. freih.Häuser, 1857. S. 472: „2 und 3 in Silber drei rothe Kugeln (Mühlendorff)," ganz unrichtig, wie denn auch die Annahme im Jahrg. 1859, S. 496 falsch ist, dass Freih. ChristophJFriedrich der Schwestersohn des Ernst Christoph Grafen v. Manteuffel gewesen sei. Freiherr Christoph Friedrich, gest. 28. März 1803 zu Waldheim als kursächs. Major und Commandant der Invaliden-Compagnie, vermählte sich 1762 mit Chri- stiane Margaretha Elisabeth v. Hartig a. d. H. Alt-Hörnitz bei Zittau, B. Bd. rv. S. 217, geb. 1736 u. gest. 1812. Aus dieser Ehe stammten, neben einer Tochter, Freiin Johanne Caroline Amalie, gest. 1848, verw. Freifrau v. Wagner, fünf Söhne, die Freiherren: Ernst Friedrich Adam, Georg August Ernst, Hans Ernst Wilhelm, Hans Carl Erdmann u. Frie- drich Otto Gottlob. Freiherr Ernst Friedrich Adam, geb. 1762 und gest. 1822, k. sächs. Hof- und Justizrath, vermählte sich in erster Ehe 1792 mit Johanna Freiin v. Wagner, gest. 1802 und in zweiter 1804 mit Caroline v. Gössnitz, gest. 1841. Freih. Georg August, geboren 1765 und gest. 1842, k. sächs, w. Geh. - Rath , Conferenz-Minister uncl

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Gesandter am Bundestage, verm. in erster Ehe 1813 mit Therese Acier, verw. Capellmeister Schuster, gest. wenige Tage nach ihrer Venn&hlnng und in zweiter 1831 mit Johanna Freiin v. Wagner; Freiherr Hans Ernst Wilhelm, geb. 1767, k. preuss. Landrath in Gaben, vermählt in erster Ehe 1796 mit Caroline v. Ziegier nnd Klipphaosen, gest. 1848; Freih. Hans Carl Erdmann, geb. 1773 u. gest. 1840; k. pr. w. 6eh.- Rath und Chef-Präsident desOber-Landesgeiichts zn Magdeburg, Term. 1806 mit IsabeUe Johanne Wilhelmine Grf. zu Lynar, verw. Grf. v. War- tensleben, gest. 1849 und Freih. Friedrich Otto Gottlob, geb. 1777 und gest. 1812, Präsident der k. sächs. Ober-Amts-Regierung und des Consistoriums zu Lflbben, verm. 1803 mit August« Freiin v. Thermo, gest. 1810. Von diesen fünf Söhnen des Freiherren Christoph Frie- drich haben, ausser dem Freiherm GeorgAngust Ernst, sämmtliche den Stamm fortgesetzt nnd die Nachkommenschaft derselben blttht in sehr zahlreichen Gliedern, über welche die geneal. Taschenbb. der freih. Häu- ser genaue Nachweise ergeben. Erwähnt sei hier nur , dass von dem Freiherm Hans Carl Erdmann ein Sohn ontspross , Freih. Edwin , geb. 1809, k. pr. Generalmajor ä la suite, Flflgel-Adjutant Sr. Mig. des Kö- nigs u. Chef der Abtheilung für die persönl. Angelegenheiten im Kriegs- Ministerium, verm. 1844 mit Hertha t. Witzleben, ans welcher Ehe, neben einer Tochter, drei Söhne leben und dass von dem Freih. Frie- drich Otto Gottlob zwei Söhne stammen: Freih. Otto, geb. 1805 zn Lflbben, Herr auf Antheil Dransdorf, auf Crossen u. Fdkenhain im Kr. Luckau, k. pr. Minister-Präsid., Minister der auswärt. Angelegenheiten etc. a. D., yerm. 1841 mit Hertha v. Stammer a. d. H. Oörlsdorf, geb. 1807, aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Freih. Otto, geb. 1844 nnd Freih. C&rl, geb. 1806, Herr auf Antheil Drahnsdorf, k. preuss. w. Oeh.-Kath, Staatsmimster u. Chef des Minist, fflr die ländwirthschaftl. Angelegenheiten a. B.

HftjKlschrifll. NotlK. N. Pr. A.-L. III. S. SM. Fi^eih. 9. Ledebur, n. S. 77 and 10. 8. 307. Gen. Taaoheab. der freih. Häuser, 1S&6. 8. 4S&>-S7. 1857. 8. 472-75. Ibi9 6. 494 -96 n. 1863. 8. 606. Tyroff, II. 75: Freih. v. Mihlendorff. - W.-B. der «»Seht. Staate«, IV. 16 : F. H. T. Manteaffel.

Mantenffel, Manteuffel, gen..Szöge (Szögen, Zöge), anch Frei- herren (in Silber zwei rothe Querbalken, über welchen ein einwärts ge- kehrter, schwarzer Adler mit ausgebreiteten Flttgeln schwebt, oder nadi Schabert, Curlftnd; W.-B. : Schild quer gctheilt: oben- in Silber ein schwarzer Adler und unten von Blau, Silber, Gold und Silber quer ge-' streift). Altes, cur- und liefländisches Adelsgeschlecht, welches nnt dem deutschen Onlen im 14. Jahrb. nach Curland gekommen ist, 1520 mit der jetzigen Majoratsherrschaft Katzdangen, mit Kickum- Drogen, Blindinen etc. im piltenschen Districte belehnt wurde, welche Besitzun- gen noch jetzt in den Händen der Familie sich befinden und den Reichs- fireihermstand vom K. Rudolph H. 13. Mai 1609 erhalten hat Das- selbe nimmt mit der pommerschen Familie v. Manteuffel einen gemein- schaftlichen Ursprung an und rechnet sich zu der älteren Linie des Ge- schlechts, welche in Deutschland mit dem kursächs. Cabinets- Minister Ernst Christoph Grafen v. Manteuffel 1762 erloschen ist. In den Ostsee- Provinzen schreibt das Geschlecht sich: „Manteuffel, genannt

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SeOge'^ Der Beiname soll dadurch angenoimnen worden sein, dass man, da in Esthland, wohin die Familie zuerst gekommen, der deutsche Name nicht ausgesprochen werden konnte, dem Geschlechte den Namen: „Szöge", d. i. ,,Teufel"heilegte. Was das Wappen anlangt, so soll George Manteuffel, gen. Szöge, dieses Wappen zuerst geführt haben. Derselbe, Yon dem Orden an den kaiserlichen Hof geschickt, soll, seiner Tugend u. Oesdiicklichkeit halber zum Ritter geschlagen, zum ewigen Gedftchtniss mit dem Adler im Wappen und mit verbessertem Stammwappen begna- digt worden sein. Derselbe George M. gen. Szöge trat ^[>äter ans dem Orden, nahm eine v. Francken zur Hausfrau u. wurde der Stammvater aller späteren v. M., gen. Sz. in Lief- u. Curland. Auch der S. 122 er« wähnte Gotthardt Johann Graf v. Manteuffel kommt unter dem Namen: Manteuffel , gen. Szöge vor , doch führte derselbe, so viel bekannt , nur das einfache Stammwappen. Die freih. Familie blühte in neuester Zeit noch in drei Häusern : in dem Hause zu Katzdangen und Zieraa mit Dserweuscben in Curland, in dem im Mannstamme 1813 mit Freih. Alfred erloschenem Hause zu Piatonen in Curland und in dem Hause in Liefland und die Glieder dieser drei Häuser sind in dem geneal. Ta- schenb. d. freih. Haus, aufgeführt. Von den Sprossen des Geschlechts^ welche nur das adelige PrädicatHihrten, standen im vorigen Jahrh. u. noch später Mehrere in der k. preuss. Armee. Georg Dietrich v. M. , ge- nannt Szöge, starb 1794 als M^jor und Commandant des Magdeburger- Landwehr-Regiments; Christian Friedrich v. M., gen. S2., stand erst im Regimente Prinz Friedrich und war später Forstrath zu Stettin; ein v. M. gen. Sz. starb 1813 als Capitain bei den Gensd*armen n. ein v. Zö- gen (Szögen) commandirte noch 1838 das 3. Bataill. des 6. Landwehr- Regiments.

N. Pr. A.-L. III. 8. 354. Freiherr v. Ledebur. FI. 8. 78 und Uli. 8. ItfL Q«nMk

Taschciib. d. freih. Hiiütir, 1H59. 8. 496— .S03.

Mant V. Limbach. Altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht, des- sen Stammreihe Hurabracht mit Friedrich y. Limbach begimit, welcher 1377 bereits gestorben war. Bei dem Sohne desselben, Hermann v. Lim- bach setzt Humbracbt hinzu : „genannt Herr Mant'* und nennt nun sXLe Nachkommen : Mant v. Limbach. Vermuthlich kommt dieser Zusatz des Geschlechtsnamen von jenem Taufnamen her. Ohne den Abgang des Stammes anzugeben, hört die Geschlechtsfolge mit Thomas Mant ▼. Lim- bach 1557 auf.

Humbraekt, Tab. 240. - *. Ateding, I. S. 3S9.

Mantz V. Mariensee. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1786 für Franz Anton Mantz , k. k. Hauptmann , mit dem Prädicate : v. Ma- riensee.

MegerU v. Mühlfeld, Brg.Bd. 8. 371.

Maphai, Ritter. Reichsritterstand von 1706 Air Julius Maphai.

MegerU 9. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 175.

Marburg. Altes, steierisches Rittergeschlecht, welches von 1120 bis 1365 und im letzteren Jahre auch mit dem^grfilflich0ll Titel vor* kommt. Ein neueres Geschlecht dieses Namens blüht in Oesterreich im freiherrlichen Stande und zu demselben gehört : Friedrich Freiherr V. Marburg, k. k. Oberst-Lieutenant.

Schmuttt II. 8. 491. Iintt.-8cliemati9iii. des osterr. K«iMrthainft.

128

Mar», a Marea. Altes giaobflndtisches Adelsgeschlecht, ans welchem nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern In die Adela- classe derselben eingetragen wurde: Udalricb Maria Egidius a Marca, geb. 1767, fOrstl. bohenlohe-nenensteinscher Hofkammerrath u. fOrstL taxischer Hofbanquier in Begensburg.

9. Lang, 6. 440. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VU. 9.

Marcant y. Blanckenaehwerdt, Ritter ud Freiherrea. Böhmi- scher- und erblftnd.-ö8terr. Freihermstand. Ritterdiplom von 1743 Ar Sttsanna ?. Marcant, geb. Nigroni v. Riesenbach. Wittwe des k. k. Ober- sten V. Marcant und fOr die Kinder derselben, mit dem Prftdicate: v. Blanckenschwerdt und Freihermdiplom von 1805 für Michad Ritter Marcant v. Blanckenschwerdt , k. k. Oberstlieutenant im Infant.-Regi- mente Jellachich de Buxim. Der freih. Stamm hat fortgeblüht u. in neuester Zeit lebt Franz Freih. v. Marcant als k. k. Oberstlieutenant in Pension.

MegerU p. Mühlftld, 8. 69 u. Erg Bd. 8. 175. Ililii.-Schfinat. d. österr. Kai««rtk.

Marayiglia-Crivelli, Grafen, s. Meraviglia-Crivelli.

Marcantelly Edle v. SarravaOe. Erbl. - österr. Adelsstand. Di- plom von 1808 f&r Bemhard Marcantelly, k. k. Hauptmann imln&nt- Regim. Joseph Graf CoUoredo, mit dem Prädicate: Edler v. Sarra- vallc.

MtgerU 9. Müklfeld, 8. 224.

Maroekich y. Lövenfeld. Erbl. -österr. Adelsstand. Diplom von 1775 für Theodor Marcekich, k. k. Oberlieutenant des sdavonischen Husaren-Regiments, mit dem Prädlcate: v. Lövenfeld.

MßgtrU 9, ßiükl/9td, Brg.-Bd. 8. 371.

MarclL Ein im 17. Jahrhunderte zu dem schlesischen Adel ge- hörendes Geschlecht.

Stnapiu». II. 8. 800.

Marcher. Erbländ. -österr. Adels- und Ritterstand. Adelsdiplom von 1790 fOr Franz Marcher, inner-österreichischen Gubemialrath und Ritterdiplom von 1812 fOr Franz Anton v. Marcher, innerösterr. 6a- bernialrath und Oberbergamts-Director.

MtgtrU 9. Miklf^td, 8. 224 n. Brg.-Bd. 8. 175.

Marchin, auch Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom von 1658 flkr Johann Caspar Ferdinand v. M., Herrn der Herrschaft Modave. Altes, niederländisches, ans dem Stifte Lüttich entsprossenes Adelsgeschlecht, ans welchem zuerst Renebond v. Marchin, welcher in der zweiten Hfilfte des 15. Jahrh. lebte, genannt wird. Von ihm an giebt Gauhe die Stamm- reihe des Geschlechts. Von den Nachkommen in der 4. Generation er- warb Johannes v. M., Herr auf Chanteraine, 1642 die Herrschaft Mo- dave u. von demselben entspross: Graf Johann Ferdinand, dessen Sohn, Carl Graf v. Marchin, Marschall von Frankreich. 1706 in der Schlacht bei Turin tödlich verwundet wurde und Tags darauf starb.

Oaukg, II. 8. 693 und 94 ond 8. 1677 und 78: nach Anäelme Hist. Geoeal. VIL 8. CT», Ba»nag9t Annal. 11. Hamburg. Histor. Kenarqn«*! von 1703 und Baropiisehe Fama, Bd. V.

Marchiori v. Terlaghoff. Reichsadelsstand. Diplom von 1737 fbr Caspar Marchiori u. den Bruder desselben , Johann Peter Machiori

129

vnd den Bruder desselben, Johann Peter Marchiori aus Trient, mit dem Prtdicate: y. Terlaghoff.

Mäftrie 9. Mmkl/ald, Rrg.-Bd. S. 371. Suppl. tu Siebm. W.-B. II. 27.

' Marehtlialer. Reichsadelsstand. Diplom vom 3. März 1599 für Veit Marchthaler, reichstädt. ulmischen Geh.- und Kriegsrath und für die drei Brflder desselben: Hans Bartholomaeus, Hans Sigmund u. Mat- Oaens Marchthaler. Ein , jetzt im Königr. Württemberg blühendes Adelsgeschlecht, welches aus dem Dorfe Ermingen auf dem Höchsträss nach Ulm n. Esslingen kam, wo mehrere Glieder der Familie die ersten Hagistratischen Würden bekleideten. Von einem Nachkommen desVeit ▼. Marchthaler im 6. Gliede, nämlich von Armand Erbard I. v.M., wel- cher 1805 als Senator zu Esslingen sUirb, stammten zwei Söhne, Amand Erhard H. und Hans. Von Amand Erhard U, v. M., geb. 1774, land- grftfl. hessen-homburg. Hofrath, Oberamtsgerichts- Assessor und Polizei- Gommissar zu Esslingen, stammten, neben einer Tociiter, Marie Luise Henriette verm. Oberjustiz-Räthin Dr. Hänlein in Esslingen, zwei Söhne : Amand Erhard HI., geb. 1802 und Eduard Heinrich Adolph Friedrich, geb. 1808 Hans, geb. 1786, k. wOrtt. Major a. D., vermählte sich 1814 mit einer v. Handel.

Gm«. AdeUb. d. Kgr. Wfirttitrab. .S 444 tUfhmacher, V. 122: r>ie Mnrchthnler. rfgens- barfiiche PaUici«r. W.-B. d. K^t. Württemb. Nr. .'üi) ii. 8. &0. Kaeachkit , I. 8. 8tfl.

Marck, v. der Marck (in Gold ein von Roth und Silber in drei Reihen geschachter Querbalken). Altes Adclsgeschlecht der Grafschaft Marck aus dem der Familie bereits 1252 zustehenden Stammsitze Marck. Dasselbe sass 1460 zu Schwarzenberg, 1468 zu Villigste, 1579 zu Wollen und 1599 zu Nordhof, erwarb später auch andere Güter und war noch 1812 zu Rulir u. Villigste gesessen. Von den Gliedern der Familie standen mehrere in k. preuss. Militair- und Civildiensten. Ein Major V. d. Marck, Major in der nicderschlcsisclien Füsilierbrigade, zeichnete sich 1807 bei der Belagerung von Danzi^ aus und war später Salzfiactor in Bunzlau und 1837 war ein v. d. Marck Landrentmeister bei der Regierung zu Arnsberg u. ein Anderer Inten danturrath bei dem k. preuss. 8. Armeecorps.

N. Pr. A.-L. III. S Voh Frfih. v. Ledthur, II S. 7s. - Sieömacfier , 11. 121. r. »giutn, I. Tab. 14. Nr. 2. - r. Mfdiny . I S. SS«

* Marck, Mark, Margk, Marck - ModrzewBki (Schild der Länge

nach getheilt: reclits in Blau eine weisse Rose an ihrem Stiele u. links in Roth drei übereinander stehende , goldene StiTne). Ein frtlher zu dem begüterten Adel in Pommern u. Ostpreussen zählendes Geschlecht, welches in Pommern bereits 1724 zu Moddrow,'Jellentscli und Schim- merwits, 1770 zu Saviat und 1784 zu Klein-Gustkow und Reckow u. in Os^ireoBsen 1775 zu Alt- u. Neu-Jucka unweit Lyck gesessen war. Zu demaelben gehörte der 1793 zu Alt-SchoHland bei Danzig verstorbene k. preuss. ObersUieutenant Ernst Ludwig v. Marck und noch in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrb. war Ludwig Wilhelm v. M. im Be- sitze des Gutes Moddrow im Bütowschen.

H. Pr. A.-L. ni. 8 354. - Fr^i/,rrr v. Led^httr, II. S. 7S.

^ Marcklowski, Marklowsky v. Zebratsch, v. Bernstein -Mark-

lowaky , auch Freiherren. Böhmischer Freiherrustand. Diplom voii

Ennekkt^ Deutsch. Adels-Lez. VI. 9

V

130

1716 für die Gebrüder Joachim Christoph and Bemard Marklowsky v. Zebratsch. - Altes, schlesisches , dem polnischen Stamme Wieniswa einverleibtes Adelsgeschlecht, welches aus Böhmen u. Mähren Yon den Herren Perszlin oder Pernstein (Bernstein) hergeleitet wird. Johann T. Pernstein war 1528 Administrator des Herzogs Wenceshms zn Ta- schen und Thomas v. Pernstein, welcher früher in Galizien im Fürsten» thnme Auschwitz gewohnt, nahm 1563 im Teschenschen auf demScUoflsa Marcklowski seinen Sitz und nannte sich nach demselben. Da fibrigeos die Vorfahren in Böhmen auch den Beinamen : v. Zebracz (Zebratadi) geführt hatten, nannten sich die Nachkommen der freiherrlichen Unien auch : Marcklowsky v. Zebracz und Pernstein. Joachim t.-M. n. Z. auf Grodetz , Hemnanitz etc. , k. k. Rittm. , wurde gegen Ende des 17. Jahrh. von einer Rotte Räuber ermordet und von seinem Sohne, Adam , stammten zwei Söhne , Christoph Joachim und Adam. -^ Die oben angeführte Erhebung der Gebrüder Joachim Christoph und Bern* hard M. y. Z. u. P. in den Herrenstand wurde von dem königl. Ober- amte in Schlesien zu Breslau 4. Febr. 1717 öffentlich bekannt gemacht. Später kamen neben den Genannten im Fürstenthume Teschen nodi Franz Ludwig Freih. v. M. u. P. auf Bludovicz und Grodischicz nnd Caspar v. M. auf Bludowitz, welcher 1726 nur das adelige Prädicat führte, so wie Petrus M. v. Z. auf Ober- und Nieder-Zastrzab in der te- schenschen freien Herrschaft Leslau vor. Der Stamm blühte fort n. war in Oberscblesien noch 1818 zu Petersdorf im Kr. Nimptsch u. 1831 zu Golasso¥ntz und Nieder - Goldmannsdorf im Kr. Pless gesessen. Bucelini nannte übrigens das Geschlecht: Marko wsker, Lucae: Marows- ker u. Siebmacher ; Marckowsker, Otto genannt.

Spener, Hiitor. InRign. 8. 249 Sinapitu, I. 8. fiSS und II. 8. 377-81. Cfauk» , I. 8. ISI3. N. Pr.A.-L. V. 8. 324. -P^eih. ». Ledehur, H. 8.80. 8i$tnimek€r, I. T»t DI« HATckowtker, Quo gen., Sclilcsisoh. v. Meding, II. l>. 359. Sehlei. W.-B. Nr. 493.

Marckwart v. Hradeck', s. Marquart.

Marco v. Marchi, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1796 für Franz Marco, Postmeister zu Cilly, mit dem Prädicate: Edler v.

MegerU 9. Mühl/^ld. 8. 294.

Marconnay, 'Freiherren, s. Beaulieu-Marconnay, Frei- herren, Bd. I. S. 244—46.

Mardefeld, Freiherren. Adels- und Freihermstand des KOnigr. Schweden , in den Kgr. Preussen und Bayern anerkannt. Adebdiplom vom 20. Jan. 1646 für Conrad Maasberg, k. schwedischen Oberstee, mit dem Namen : v. Mardefeld; Freihermdiplom vom 9. Juni 1677 fkr Denselben als k. schwedischen General-Feldmarschall u. Yice-Oonver- neur von Pommern und Anerkennungsdiplom des, der Familie snat»* henden Freiherrnstandes im Kgr. Preussen vom 15. Dec. 1712 flEbr G«^ stav Freih. v. Mardefeld, k. preuss. Kammerh. und a. o. Gtesandten $m kais. mssischen Hofe. -- Freiherr Conrad, später Herr auf Yanselow, Plötz und Siedenbüssow in Pommern, trat 1628 in k. schwed. Dienste, kam 1630 als Ingenieur mit dem Könige Gustav Adolph nach Deutsch- land, bereiste 1634 Preussen, Lief- u. Finnland, so wie Ingermanland^

131

m allenthalbeii genaue Abrisse der Festungen. Sclilösscr und Schanzen n madien , wurde dann General Quartiermeistcr und Oberst eines Re- gfanents dentscber Truppen, erhielt 1657 im dünischen Kriege das Gou- «enement von Wismar, eroberte 1660 die Insel Femern mit einer sehr groBBen Beate an Proviant, wurde 1668 Vice -Gouverneur in Pommern md 1675 Feldmarschall, erlangte, wie angegeben den Freiherrnstand 1* iwar mit Vorbehalt der ihm auszumittelnden eigenen Freiherrschaft. «mde 1678 auf dem Reichstage eingeführt und starb später im 76. Le- ben^jakre. Von seinen Söhnen war Freih. Axel Arwed, gest. 1708, k. idiwediBch. General. Freih. Gustav, s. oben, geb. 1604 und gcstl728, wohl anch ein Sohn des Freiherrn Conrad, war anfangs landgr. hessen- eaasel. Geh.-Rath, trat aber 1711 in k. prouss. Dienste, wurde Kam- merberr und Gesandter in St. Petersburg und 1720 w. Geh. Staats- Kriegs- und Cabinetsminister u. Präsident der Kammer in Magdeburg, 4b>di verzögerte sich die Ablösung von dorn Gesaiidtschaftsposten bis 1724, in welchem Jahre ihn sein Neffe, Axel Freih. v. Mardefeld, er- •etite. Letzterer, gest. 1748. wurde 1742 w. (ich. Staatsrath u. 1747 aaf wiederholtes Ansuchen von seiner Gesandten -Stelle zurückberufen md in das Gabinetsministerium gesetzt. Später ist der Name des Ge- nhlechts, welches noch 1720 in Pommern zu Ponsin und Quitzerow ge- war, in Preussen nicht mehr vorgekommen. Ein Sprosse des aes, welchem auch der gräfliche Titel beigelegt wird, wurde 1737 Ober-Gammerj. des Erbprinzen Carl Peter Ulrich zu Holstein - Gottorp md 1743 Ober-Schenk am gottorpischen Hofe und a. o. Gesandter am k. groasbritann. Hofe. In neuerer Zeit hat die Familie noch im Kgr. Bayern jfortgeblüht und zwei Urenkel des Freiherrn Conrad, die Gebrü- der: Wilhelm Johann Freih. v.M., geb. 1761, k. bayer.Kämm. u. Land- itaUmeister und Carl Friedrich Ernst Freih. v. M., geb. 1767, k. bayer. pens. Rittmeister, wurden nach Anlegung der Adelsmatrikel des Königr. Bayern in die Freiherrnclasse derselben eingetragen.

Ommki, II. 8. 69»; u. f»7. - r. Lang, 8. 184 u. .<<:>. - N. Pr. ^.-L. TU. R. 365 und 56. JVrtt. f. LtdtbMf, 11. 8. 79 u. III. s. »07. - Schw.«i. VV.-H. F. H. v. M. Tab. 12. - VV.- B. d. Pf««««. Monarch.. II 4»*. W.-B. d. Kgr. Rayrn, MI. h^ n. p. WÜlnkem, Abth. 3.

Mardschleger, Edle V. Nenthal. Erbl. - österr. Adelsstand. Di- plom Ton 1754 für Franz Ignaz Mardschleger, k. k. Hofkriegsbuchhal- tongs-Raitrath, mit dem Prädicate: Edler v. Neuthal.

MfftrU 9. MüMI/fU, Bn'.Bd. S. 371. - Tyro/, II. «.n : M«rtschlä}««T v. N.

Maries, de Maries (im Schilde auf Wellen eine Seejungfer, welche in der Hand einen Spiegel hält). Ein ursprünglich aus Frankreich itamiiiendeB Adelsgeschlecht, welches nach Deutschland gekommen war and ans welchem im 19. Jahrb. auch mehrere Sprossen in k. preusB. IHBtair- und Civildiensten standen. Ein deMarees, Sohn des 1846 nntorbenen h. anhält- dessauischen Kammerpräsidenten a. D. Carl Wnbelm V. M. wohl ein Bruder des 1833 verstorbenen h. anhalt- denan. Cabinetsraths v. M. war in neuer Zeit Landgerichtsrath in Elberfeld u. in neuester Zeit war die Familie in Ostpreussen im Kreise WAlsa zu Genslacken und Oberwalde begütert.

a. PnoM. A.-L. UI. 8. 856 a. IV. 8. 460. Freih. v. Lf.dtbur, H.

Kank ▼. Marchthal. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom voQ

9*

132

<;* 'ir Vr^iu \.-ivk, Rittmeister im Chcy. legers Regimente Kaiser •n»ac - ui« iiiü IVadicate: v. Marchthal.

.».. , . >*j..v»a. ISrK.-B<l. 8. 371.

^'^'^albrli . MaKrenholtz , Mahrenholt , Freiherren. Reichsfrei*

»%.tKii£s.;Miä. iu Kurbrandonburg bestätigt. Freiherrndiplom vom

>, uui ^ini" für Conrad Ascan v. Marenholz, kurbrandenburgischen

v^v^x!^ täieu auf dem Reichstage zu Regensburg, ausgedehnt nach Er-

^.»v.Ku .Wr innh. Linie, 2. Nov. 1682, auf Asche Christoph v. Maren-

v.>'.. kiaiK>^. Cioh. Rath und auf die Nachkommenschaft desselben und

<*4i.>icUKWuburg. Rostätii^ungsdiplom des in die Familie gekommenen

>^vihorrustundos vom 17. März 1068 für Curt Asche v. Marenholz.

VacN . UKtUu-sächsisdios Adelsgcschlccht aus dem gleichnamigen , noch

vwi mi IWiütze dor Familie befindlichen Stammsitze im Ltineburgischen,

^^^vhcs^ viio l>. Hehr im Anhange zu der v. Steinbergsclien Genealogie

^u^iob(. schon im 10., H. u. 12.Jahrh. vorgekommen sein soll. Conrad

\. M. iritt UÄoh l*f(?ftinger 1821 urkundlich als Zeuge auf, auch findet

\Kh vlor Name des Geschlechts in Urkunden von 1350, 1382 etc. Der

.Ulv«4o U^kannte lüneburgische Lehnbrief für die Familie ist von 1485.

Kal^i>l^iu V. M. «tnrb IT) 31 als Abt zu St. Michael in Lüneburg, Levin

\. M. war um IftHO h. braunschw. Ilofmarschall u. der Sohn desselben,

^k^iUA V, M.. fürstl. ostfrieslilnd. erster Rath. Im Laufe der Zeit brei-

lvK> ^oh die Familie inAiüneburgischen and Braunschweigischen, im

lUÄ^'WtÄdtschen, Magdeburgischen und im Mansfeldischen weiter ans

^MiA ^^*h^\rt jet/t im Kgr. Hannover durch Besitz der Güter Ankersen,

\^\vt^i»u Sehwülper, Warksbüttel . Dieckhorst, Flettmar, Gerstenbttttel

^Wsl MaiH^nhol/ im Lünebur^'ischen zu dem ritterschaftlichen Adel der

^^^\^ur|{iHohen Landscliaft: Die jetzigen Freiherren v. M. sind Nach-

K\VM^wou dos obengenannten Freiherrn Asche Christoph und der Stamm

M^hl *>>ei Iilnien, die eine auf Dieckhorst und die andere auf Grosa-

5^*h\>rtlper. Haupt der Linie auf Dieckhorst ist: Freih. Moritz, Herr

ahI l^uvKhorst , Flettmar, Gerstenbüttcl und Marenholz. Der Bruder

^"^ V^n^lherrn Moritz, Freih. Carl, lebt als pons. k. k. Hauptmann und

^^ S^\ÄiOHtor, Freiin Charlotte, ist Kl oster fräuleiu zu Lüne im Lünebur-

g(l^>tK'^^ Von den Brüdena des Vaters ist Freiherr Theodor k. hannov.

\^^r*UWutonant und Oberforstmeister a. D. und Freih. Friedrich kön.

Kamm^^n. t^berst a. D. , die Schwester aber, Freiin Auguste , ist mit dem

V. Mwwov» <>ber-Appellations-Gerichts-Präsidenten v. d. Osten zu Celle

YMlMA^tl« -- Das Haupt der Linie auf Gross-Schwülper, Freih. N., geb.

U?i*x Sw^iur der Familie, Herr auf Gross-Schwülper, Warmbüttel und

»tk^vinMUi"! im Lüneburgischen und auf Sylda im mansfelder Gebirgs^

KlhMM^ k. hiumov. Geh.-Rath, war dreimal vermählt und zwar in erster

Kkf \\\\\ S^i)»)ilo V. Gustedt, in zweiter mit Caroline v. Hanstein und in

^IHIh^r^ Ix^JtO» mit Hertha Freiin v. Bülow-Wendhausen, geb. 1810 (ge-

i^^.V %\iw d<^r orsten Ehe entsprossten zwei Sohne, die Freiherren Wil-

MiM um! ti^bliard. Aus der Ehe des 1862 verstorbenen Freih. Wil-

Mw. k. hMimov. Lieuten. a. D., mit Marie v. Bornstedt, verm. 1866,.

W>^ oiuo Toolitor, Marie, geb. 1858 und ein Sohn, Gebhard (IL), geb.

l^^liJ), Krvib. Gebhard aber, k. hannov. Forstrath, vermählte sich 1856

133

Bit Gertrad Freiin v. Hammei*stein-Equord , gob. 1838 und aus dieser Ehe stammen, neben einer Tochter. Adelheid, geb. 185H, zwei Söhne, Wilhelm, geb. 1860 und Albrecht, geb. 1803.

D. BekTt Appendix der 8teinb(*rK<4rhi-n Gviienlogio. (hiuhf, I. 8. 1295 ii. 96: Mahlen- WIlB. .^MfoTp XIX. 8. lf>23. Schmidt R-iti. x. (i.Mrh. d. Adels, I. 8. li«4 u. 11.8. H34 ■. »S. H. Pr. A.-L. tu. 8. 3S8. Fr^ih. r. #/. Kn-tfUrk, s.iOä ii. M. Fr^ih. r. Ledehur, II. •. ?f «. nr. 8. 807. Oencat. Ttschi-iib. dor freili. Hrmstr. ISS«. 8. 4'J7 u. isr»4. « 519—21. JiictaiacArr, 1. 189: ▼. Ilarenholt, ^ä^hsisrh. r. M^din-i, I. s. 3:i9 ii. 3»J0. Suppleiu. zu tlika. W.-B. IV. 18. W.-B. d. K«r. Hannov H. -j u. 's. in. - Knrscfik«, II. 8. 287—89.

9, S4/»er. bauBOT. Adel, Tab 2.'.

JfareiUBl v. Marenzfeld und Schöueck, Freiheri*en. Reichsfrei- hermstand. Diplom vom 15. Sei»t. li)54 für die gesammte Familie. Altes, ursprünglich aus der Lombardei stainiiiendes (leschlccht, dessen Yor&liren vomK. Conrad IL, dem Salier. 1024 zu Marchiones u. Co- ■ites mit Gerichtsbarkeit der Clrafscliaft Valcaiiionica in der Lombardei •nd 1440 vom Herzoge Philipp Maria von Mailand zu Grafen v.Tagliuni e Telgate, ebenfalls in der Lombardei, erlioben wurden. Ludwig v. Ma- renzi lieh der städtischen Kasse zu Laihach viertausend Gulden auf drei Jahre ohne Interessen und wurde dafür 1()31 zum Landmann in Krain ao^genommen. Später, 1707, wurden die Freiherren v. Marenzi Görzer Landleute und 1811 erlangten dieselben die steierische Landmannschaft.

Haupt der Familie ist jetzt: Franz Freih. Marenzi v. Marenzfeld u. Schöneck, k. k. pens. Feldmarsch. -Lieutenant, venu, mit Virginie Put- »r Edlen v. Reibigg, geb. 1825, aus welcher Ehe, neben zwei Töch- tern, Marie, geb. 1853 und Isabella, geb. 1855 , vier Söhne stammen; Friedrich, geb. 1851, Ludwig, geb. 1854, Carl, geb. 1859 und Gabriel, geb. 1861.

's, II. S. 499. Goneal. TasrliHub ih'T fnili. H.aiiHer, l«<ß2 8. )12 und 13 u. 1863.

MaresGh v. Marsfeld. Erbl.-Ostcrr. Adelsstand. Diplom von 1760 ÜBT Carl Maresch, k. k. Feld-Artillorie-Stück-Hauptmann mit dem Prä- dieate: v. Marsfeld.

Mfgerlt 9. Mühlfeld, S. 221.

Mareschal. Erbl. - östcrr. Adelsstand. Diplom von 1783 ftlr Jo- hann Carl Joseph Mareschal , k. k. Legations-Secretair in der Schweiz.

Megtrle ». Müklfeld, Krg.-Ud. 371.

MarescottL Altes , italienisches . aus Bologna stammendes Adels- geschlecht, ans welchem 1806 ein Sprosse unter den Titulatur-Officieren der k. preuss. Armee als Major aufgeführt wurde. Derselbe lebte noch 1827 in Bologna.

Tmomi, Teatro Arald. lul. N. Pr. A.-L. III. 8. 356. F^eih, ». Udebur, H. 8. 79 Mi 1X1. 8. 107.

Maretieh, Maretlch t. Riv-Alpon. Erbländ.-Österr. Adels- und Frdhermstand. Adelsdiplom von 1791 fllr Jacob Maretieh, k. k. Haupt- mann bei dem Warasdiner St. Georger Infanterie-Regimente und Frei- herrndiplom von 1822 für Ernst Gideon v. Maretieh, k. k. Oberstlieu- tenant des General-Quartiernieister-Stabes, mit dem Prädicate : v, Riv- Alpon. In neuer Zeit war Eduard Freih. Maretieh v. Riv-Alpon Oberst im k. k. Geniestabc.

MegerU v. Mühl/eld, Erg.-Bd. s. 77 u. 372. Militar-Schemat. d. 6»Urr. Kaiserth.

134

Margareten, v. d. Margaritten, v. d. Marthen. Altes, thüringi- sches Adelsgesclilccht , welclies namentlich in Mühlhauscn und Erfurt blühte. Als Stammvater wird Damian v. M. genannt, welcher 1295 starb und drei Söhne, Hermann, Friedrich und Gerlach, hinterliess. Schon vorher hatte die Familie die Vorstadt Margarethen von Mühlhausen be- sessen und von derselben erblich den Namen angenommen. Im Jahre 1321 wurde dieselbe Pfandinhaber der mainzisch-sftchsischeu- u. hessi- schen gemeinschaftlichen Voigtei zu Mühlhausen, besass das dortige Patriciat u. hatte in der St. Nicolai-Kirche ein Erbbegrftbniss. Mit den Orafen v. Gleichen kamen die v. d. M. als Hofjunker derselben nach Er- furt, wo Hermann v. d. M. 1404 das Bürgerrecht erwarb. Von deü zwei Söhnen des Letzteren, Herbord und Hermann d. Jüngeren, stiftete Herbord, kaiserl. Rath, die lauenburger Linie , welche in dem einen Zweige, der Linie der v. d. Margarethen-Kesselborn, mit Gerlach, kur- mainz. Rath und Vitzthum zu Erfurt, welcher 1493 seinen Antheil an dem Dorfe Eschenberg an die Grafen v. Gleichen verkauft und durch kaiserliches Diplom von 1510 eine Vermehrung des VlTappens mit dem Prädicate: v. Lauen- oder Löwenbnrg erhalten hatte, 1510 erlosch, während der Hauptzweig dieser Linie erst später, gegen Mitte des 17. Jahrb., mit Melchior Friedrich v. d. M. , gräfl. schwarzburg. Amt- mann zu Arnstadt, ausging. Die andere, von Hermann d. Jüngeren ge- gründete, seinen Namen fahrende Linie u. mit ihr das ganze Geschlecht starb 22. März 1662 mit Henning v. d. Margarethen, Polizei-Aeltesten n obersten Rathsmeister der freien Stadt Erfurt, aus. Letzterer wurde mit Schild und Helm in der barfttsser Kirche zu Erfurt begraben.

Spangtnberg, Buch 7. S. 121. v. OUieh^mMn, Nr. &5. Weinrieh, Nachriehteo von Brfnrt, 8. 221-23. r. Hellbach, JI. S. 94. N. Pr. A.-L. V. 8. SW. Freih. •. L0d9' hur, II. 6. 79. Siebmacher, V. 299: v. der Marthen und v. d. Margaretan, Erfurt, adeiige Patricier.

Margelik, Freiherren. Erbl&nd.-österr. Freihermstaud. Diplom von 1785 für Johann Wenzel v. Margelik, k. k. Hoirath der vereinigten Hofcanzlei.

Megerle 9. Mühlfeld, 8. 69. Tyrog, 11. Tab. «78.

Margntti, Ritter u. Edle. Reichs- und erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1733 für Jacob Margutti, k. k. Raitrath und für den Bru- der desselben, Anton Margutti, mit dem Prädicate: Edle v.

Megerle v. Mühl/eld, 8. 180.

Marhülaen, Marhüls. Altes, westphälisch -rheinisches Adelsge- schlecht, dessen Name : v. u. zu Marhülsen u. Wappen in den Wappen- büchem des osnabrückschen Domcapitels vorkommt. Hennann v. M. wird 1446 und 1466 als Mitglied der münsterschen Ritterschaft aufge- ffthrt; Johann v. M. wohnte 1592 als Küchenmeister des Ftkrsten Jo- hann Wilhelm von Jülich dem Leichenbegängnisse desselben bei und noch um 1737 sass die Famile im Cleveschen diesseits des Rheins sa Overberg.

•^« ^®'*i?f "'**'?? 'o°*>5: ''^- - ^'»<«»'V*r, Mönsteracha Beiträge, 1. ». Abth, 8. ttS ud Ut. - FeUine, II. 8. 282. - Fi-tih. r. Ledebur, II. 8. 79

Mariacher, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom vom 23. Aug. 1848 für Maria Mariacher, Obern des Instituts der englischen Fräuleins zu Roveredo, mit dem Prädicate: Edle v.

Hudaoluiftl. Notii.

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lUrifiB de Fremery. Altes, lothringisches Adelsgeschlecht, in i der Adel Yom Herzoge Carl v. Lotliringen 10. Jan. 1569 kam. Der Stamm hatte fortgebiaht und aas demselben wurde Carl Theodor Marien de Fremery (geb. 1791), Hauptmann im k. bayer. 3. Linien- bfimterie-Begimeiite, in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern einge-

«. JUMf, Sttpplem. 8. 132. - W.-B. d. Kgr. Bayern. VII. 10.

Marillac. Altes , ans der Auvergne stammendes Adelsgeschlecht, «dcto seit der Mitte deslS. Jahrh. den Grafentitel mit dem Beinamen: deSt Jnlien, nach dem Rechte der Erstgeburt, führt. Dem zweiten Sohne lieht der Utel: Vicomte zu und den übrigen Söhnen der Adel. Ein Ast des Geschlechts ist im Hcrzogthume Nassau bedienstet.

m. Etfittr, BUMHiMher Adel, Tab. 13 u. 8. Vi. Knenchk« , III. S. 312 a. 13.

Ifarinelli, Marinelli, Edle, auf und zu Mertahoffen , Ritter. Baiehsritterstuid. Diplom von 1702 fOr Franz Leopold Marinelli, k. k. Ober-Amts-Gegenhändler zu Laibach, mit dem Prädicate: Edler v. Ma- rindfi auf und zu Mertzhoffen.

MtferU 9, Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 176.

Marinelli, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1801 für Otfl Marinelli , Schauspielunternehmer zu Wien in der Vorstadt Leo- poMstadt, mit dem Prädicate: Edler v.

Maringh, de Maringh. Ein in der preuss. Rheinprovinz blühendes Adetegeacblecht , welches der Adelsmatrikel der genannten Provinz in der Person des Simeon Heinrich de Maringh, laut Eingabe d. d.Schloss BQbingen im Reg.-Bez. Trier, 4. Juli 1829, unter Nr. 69 der Classe der Edellente einverleibt ist.

JVtftt. 9. Udebur, U. 6. 79. - W.-B. der PreusM. UheinproT., T. Tab. 79, Nr. 157 and

e. IS.

Marinoni. Reichsadelsstand, Diplom von 1727 für Johann Jacob Marinoni, Professor der Mathematik und Director der Militair- Acadende.

m^fle #. Mük\ftld, 8. 236.

Maiiseliler Edle y. Rotterheim. Galizischer Adelsstand. Diplom Ton 1791 für Franz Marischier, k. k. Landrechts-Secretair zu Ternow, ■dt dem Prädicate: Edler v. Rotterheim.

jr<^f«rl« 9. M&kifäld, Srg..Bd. 8 372.

I Marie, T. d. Mark, Grafen (Schild der Länge nach getheilt: rechts

in Silber ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber, preussischer Adler mit Krone und Eleestengel und links in Blau der pfahlweise auf- geteilte brandenburgische Kur-Zepter). Grafenstand des Königr. Preus- Mi. Diplom vom 25. Jan. 1786 für die von dem nachmaligen Könige Friedrich Wilhelm H. von Preussen mit Friederike Ritz, geborener Encke (1794 zur Gräfin v. Lichtenau erhoben) erzeugten Kinder : Frie- drich Wilhelm Moritz Alexander und Mariane Dieterike, mit dem Na- men: Graf und Grf. v. d. Mark. GrafFriedrich Wilhelm Moritz Alexan- der, geb. 1779, starb schon 1787 und Grf. Mariane Dieteterike, geb.

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1770, vermählte sich zuerst 1797 mit Friedrich Erbgrafen m Stolberg- Stolberg (gest. 1805), wurde aber geschieden und war in zweiter Ehe mit einem Herrn v. Miaskowski u. in dritter mit einem Herrn de Thiery in Paris vennählt. Aus der zweiten Ehe stammte ein Sohn : Carl Adolph V. Miaskowski, gest. 1838, Herr auf Yollenschier bei Stendal, die Nach- kommen aus der dritten Ehe aber föhren den Namen : Thiery de la Marck.

N. Pr. A.-L. V. 8. iU. - Freih. p. Lrd^hur . II. 8. SO a. lU. 8. 307. W.-B. der Pr Monnrch., I. 69.

Mark, v. der Marck, Grafen (Schild geviert: 1 u. 4 in Gold ein aus drei rothen und silbernen Schach-Reihen bestehender Querbalken : gräfliches Haus Marck und 2 und 3 in ßlau ein aufgerichteter, silberner Leopard : Grafschalt Schieiden). Altes, zu den ehemaligen Reichsgra- fen-Collegium der wetterauischen Bank gehörendes Geschlecht , welches von den alten Grafen y. Altena hergeleitet wurde. Als der bekannte äl- teste Stammvater wird Adolph 1. genannt, dessen Nachkomme in der sechsten Generation, Engelbert., zuerst den Namenjv. d. Marck nach der, von seinem Vater, Adolph IV.. gekauften Grafschaft dieses Namens annahm. Der gleichnamige Enkel Engelberts , welcher von seiner Ge- mahlin Mechtildis, Erbin der Herrschaft Aremberg, diese Herrschaft bekommen hatte, hinterliess zwei Söhne. Adolph n. Eberhard I., welche die Stifter zweier Linien, der Märkischen u. der Arembergischen wurden. Aus der ersten Linie gingen die Herzöge von Jülich , Berg und Cleve hervor, welche 1609 wieder erloschen. Die arembergische Linie schied sich durch die drei Söhne des Johann v. Aremberg Enkel Eber- hards I. : Eberhard H., Robert H. u. Wilhelm, in drei Neben- Aeste, den Arembergischen, Sedanischen und Lumainischen. Der Arembergi- sche Ast starb im Mannsstamme mit Eberhards II. Nachkommen : Ro- bert in. , aus und die Grafschaft Aremberg kam an die Schwester des- selben, Margaretha, Gemahlin des Johann Grafen v. Ligne, Herrn zu Barbason. Der Gründer des sedanischcs Asts, Robert ü., zweiter Sohn Johanns wurde zugleich Herzog zu Bouillon. Von den Nach- kommen desselben starb Heinrich Robert 1652, nachdem er den älte- sten Sohn seiner Tochter, Luise, verm. mit Maximilian Eschallard Mar- quis de la BouUaye, Heinrich Robert, an Kindesstatt angenommen und zum Erben eingesetzt hatte, worauf derselbe den väterlichen Namen mit dem marckischen vertauschte. Derselbe blieb 1675 bei Gontzer- brfick und hinterliess seinem Bruder und dessen Nachkommen die Nachfolge in seinen Besitzungen, welche später aus dem Reichsverbande kamen. Der Stifter des lumainischen Astes, Wflhelm, erhielt wegen Grausamkeit, den Namen : le Sanglier d'Ardennes und iiel 1485 dem Spruche des Rechts. Von demselben stammte in der 5. Generation Franz Anton, welcher, verm. mit einer Grf. v. Wallcnrod, 1680 staSrb und zwei Söhne hinterliess, Ludwig Peter und Julius August. Ersterer, geb. 1674, verliess den geistlichen Stamm, vermählte sich und hatte einen einzigen Sohn, Ludwig Engelbert, gest. 6. Octob. 1773, k. franz. Obersten, welcher vermählt in zweiter kinderloser Ehe mit Maria Anna Franzisca , Tochter des Adrian Moritz Herzogs v. NoaiDes , Marschalls

f

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von Frankreich, venn. 1744, den Mannsstamm seines alten Geschlechts Bchloss. Ans der ersten Ehe desselben mit Ilyacintha Maria Anna Grf. ▼. Bienassis entspross Grf. Luise Margarcthe, geb. 1730, welche sich 1748 mit Carl Herzog v. Aremberg. gest. 1778, vermählte u. die vÄ- terlichen Besitzungen erbte.

/mAo/, Lih. IX., o. 55. -- Durrlilaiicht. W«-It, Aung. von 1710, Tl. 8. 681-87. - Hübner, n Tab. 435 u. 43S-40. Oauhg. I. 8. 1311—13. - Ze,tUr . XIX. 8. 1256—63. Jacobi, IMO. II. 8. 109. - Trier, Wappen Unnst, 8. 572 u. 73 und Tab. 101.

Markart (im Schilde ein nmder Tischfuss nach alter Art). Altes, früher zu dem fuldaischen Lehnshofe geliörendes Adelsgeschlecht, aus welchem Hermann und Gozo Markart 1361 lebten.

Sckannat, 8. 12;). r. Mediny. 11. S. 359.

Markgraf. Altes, Itlngst crlosclienes, adeliges Patriciergeschlecht der Stadt Erfurt. Dasselbe bosass zu Erfurt einen adeligen Hof, von welchem noch jetzt die Markgrafengasse den Namen trftgt. Johann der Markgraf wurde am Mittwoch vor Palmamm 1438nebst anderen Edlen u. Patriciem mit den Gerichten, Zinsen u. anderen adeligen Herrschafts- rechten zu Gisperslcben-Kiliani von dem (Jrafen Adolph v. Gleichen be- liehen. Der Abgang des Geschlechts ist nicht bekannt.

S. Prva^s. A.-L. V. H. 324.

MarkmfiUer, Edle. Erbl.-ftsterr. Adelsstand. Diplom von 1779 ftr Joseph Anton Markmüller. Doctor der Medicin u. Leibarzt, wegen seiner Spitalsdienstleistnng, mit dem Prädicate : Edler v.

Magerte v Mihl/eU, 8. 22.S.

Markowitsch , Ritter v. Regenthal. Steiermärkisches Adelsge- schlecht, welches die steierische Landmannschaft 1616 erhielt.

Sckmut», II. 8. 510.

Marktmeister. Altes, längst erloschenes, adeliges Patricierge- schlecht der Stadt Erfurt, welches den Namen von seinem Amte, dem ehemaligen erzbischöflich- niainzisclien Marktmeister- Amte, erhalten hatte. Gottschalk M. Sohn Eberhardts M. kaufte 1291 von Albert Grafen v. Gleichen die Gerichte, Voigtei und 30 Hufen Landes zu Gisperslcben-Kiliani und (iottschalk und Reichmar Marktmeister waren 1306RathsmeLster zu Erfurt.

W. Pr A.-L. V. S. .r^4.

Marie. Clevesches n. geldemsches Adelsgeschlecht, welches 1720. zn Diersfort im Kr. Rees und noch 1782 zu Hagelemgs unter CapeUen im Kr. Geldern sass.

Freiherr v. L^debur , U. 8. 80.

Manuels. Altes, graubttndtensches Adelsgeschlecht, welches im Hochstifte Chur das Erbmarschall -Amt besass. Die Stammreihe des- selben beginnt Bucelini mit Andreas M., welcher um 1190 lebte. Die Nachkommen des Andreas M. schieden sich ihrem Wappen nach in die weissen und schwarzen ^larmels, von welchen die weissen 1596 aus- starben. Die schwarzen Manuels blühten noch in das 18, Jahrhundert hinein. Nicolaus M. war 1440 Abt zu Pfeffers und Catharina M. 1550 Aebtissin des Klosters Katz, zu welcher Zeit auch der Bruder derselben,

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Johann v, "M"., in Graubiindten in grossem Ansehen stand, Johann Ge- orge V. M. war 1680 kaiserh Rath und Hauptmann zu Caffels u. gegen Ende des 17. Jalirh. machten sich Jacob nnti Rudolph v. M. durch Ge- sandtschaften an den k. französ. Hof um ihr Vaterland verdient.

Bucelini. K, IV. Gauhtt, i. S. 1.^14.

Altes ^ französisch es, in die Rhein- weiches 1620 zu Rüdingen unweit

Marnix, Marnix v* Tonlonse, lande gekommenes Adehgeschlccht Mertzig sass,

Maren. Erbl. - (istern Adelsstand. Diplom von 17T2 für Anton Maron . Maler in Wien , wegen Portraitirung der kaiserlichen Farailiöj aus Htich steigen em Antriebe.

MtgerU v, MüH/Hd. S, n^.

3faros8y v. Keminy-He^y. Erbl,-österr. Adelsstand. Diplom Ton 1804 für Georg Marossy, k* k. Ober-Lientenant im Hnsaren-Regimente Freih. v. Kienmajer, mit dem Prädicate : v. Keminy-Hegy.

Marotti, Freiherren. Erbl.*österr. Frei herrn stand. Diplom von 1770 für Joseph Vincenz v. Marotti aus G()rz. wegen der Verdienste seiner Vorältern.

Marqnard. Reichsadelsstiind. Diplom von 1701 filr D, Gotthard Johann Marquard. kaiserl, u. Reicbs-Kanimergericbta Procurator. Der Sohn desselben, Georg Friedlich w Marquard, wurde 1711 kur braun - schw. lüneburg. Ober- Appellationsrath zu Zelle und 1732 Vice- Präsi- dent. — Später ist das Geschlecht erloschen.

Z#(if^, XfX. 8. J«(14 u. ^S Freih. 9. d, Knetphrck, 8. 508.

Marquard (Schild genert : 1 und 4 in Blau der Marcus-Löwe ; 2 in Roth ein aus einer goldenen Krone hervorspringendes, silbeniea Pferd und 3 in Gold ein > einen Stab haltender, schwarzer Bär). Ein zu dem adeligen Patriciate der Stadt Ltibeck gehörendes Geschlecht, ans welchem Johann v. Marquard, Bürgermeister zu Ltibeck, vom K. Leopold I. eine Wappen-Vermehrung erhielt. Derselbe, gest IL Aug. 1668, war zu seiner Zeit als gelehrter Jurist bekannt und hatte auch den venetianischen Marcus-Orden erhalten. Wahrsclieinlich hat die im vorstehenden, so wie im nachstehenden Artikel aufgeführte Familie die- ses Namens mit dem lübecker Geschlechte in verwandtschaftlicher Ver- bindung gestanden, doch sind genaue nähere Nachweise Ober diese Ver- bindung, welche auch v. Medhig annimmt, nicht aufzufinden,

Jöch^r, Comp. Gelehrt 'Lexk. 2 Aufg. l\ S 67 u. 68. N. Pf. A.-L. III, S. U%. Fr$ih, 9. ledebur, U 8. 80, 9. M^din^, Tl. S. 3ii(>,

Marqnardt, Marqnart (in Roth ein, aus einer goldenen Krone hervorwachsendes , silhenies Pferd), Scblesischea u. böhmisches Adels- geschlecht, welches im Neisse'schen und Strigauischen beglitert war und noch 1700 einen Antheil von Preilsdorf unweit Siriegan besass. Spä- ter blühte noch eine Linie in Böhmen»

aimapiui, L 8. 638 u. U. Q. mi, - N. Fr. A.-L. DI. 6. 3&e, - Freih, v. Ltdäbur, U. B, SO. - Sitbmach^t 1. M : Di« Mu-qtmri, 8ebJe«lJcti. f, M§d^, 11* B, MO,

ISO

Marqnart, Marqnard (im SchiMe ein abgekürztes Pferd). Altes, n dem in Ostpreusscn ansässigen Adel geh^Jrendes Geschleckt, welches^ sehofi 1540 zu Rosenberg unweit Heiligenlieil nnd KiOT «u Kosacken und Blandow bei Goldapp sass, spflter mehrere andere (tfiter an sich brachte und noch in neuester Zeit ;!u Wölken (alter Besitz) im Kreise Braunsberg und zu Potritten im Kr. Rössel gesessen war»

Marqnet, Edle. Erhlflnd.-Österr. Adelsstand. Biplom von 1794 filr Joseph Marquet, k. k. nnherni.il -Secretair in Grätz, mit dem Prä- dicaie: Edler v. Der Stamm wnrdi- fortgesetzt. In neuester Zeit war Joseph Edler v. Mar<[uet U. k, Hittm. n. Äuditeur L V\., Franz Edler T. M., k. k. Feldkriej.fs-Conimissariats-Adjunct L Ol. und Franz Edler T< M. k. k, Gensdarm ene-Rittmeister.

Marschal-Perelat, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Di- plom von 1819 für Pctcr v. Marschal - Perelat. k. k. Feldmarsdmll-U- eotenant.

MtifftU r MühlffM, BrK -ßft H, 77.

Marscbalck, auch Freiherren (in Silher drei aus dem Schildes- fasse neben einander aufsteigende, hlaue Spitzen). Freiherrnstand des Kgr. Schweden. Diplom vom 11. Nov. 1711 fflr Carl Gustav v, Mar- Jck, k. schwed, General-Lieutenant u. zwar wegen ruhmvoller Theil- ne an einem Gefechte bei Lissa in Polen. —Altes, urkundlich schon f42, 1169 und 119(1 vorkommendes Adelsgeschlecht, welches im Her- zogthome Bremen seit 1186 mit dem Erhmarschall-Amtc beliehen istuJ TO» diesem Erb-Amtc far den ursprünglichen Namen : v. Bachtenhrook, ( t, S. 142, den Namen : v. MarscliaSck angenommen hat. Dasselbe erwarb im Bremenschen die GtUer Bockel , Ritterhude . LaumQhlen , OvelgÖnne, Klint^ Nindorf, Hutloh. Geesthof u. Aschhorn und gehört im Kgr. Han- Dover durch diese Besitzungen zu dem rittersehaftlichen Adel der Bre- menseben Landschaft, Voq den Sprossen des Geschlechts traten Mehrere in k. hamiov. Staats- u. Militairdlenste. In neuer Zeit wurden genannt: Freih. Carl auf Geesthof bei Stade, k. hannov. Oberst a. D., Frcih. Otto Alexander, k. hannov. Landdrost zu Osnabrflck, Freiherr Carl Detlev, k. hannov. Lauddrost zu Aurich in Ostfriesland u. A. u. in oeiiefiter Zeit werden noch aufgei'ahrt: Freiherr Carl Detlev, Herr auf Ascbhom und Bockel in der Provinz Bremen , k. hannov. Landdrost in Pension , venu, mit Uildtir Freün v* Wedel -Jarlsherg , aus welcher Ehe eine Tochter stammt: Freiin Ingeborg, geb. 1845 u, verm. 1863 mit Emil Freih. v. Hammerstern-Gesmold, k. hannov. Rittm, im General- stabe; Freiherr Gustav, k. hannov. Lieutenant im Garde -Regimeute, Sohn des verstorbenen k. hannov. Generallieutenants Gustav Freiherr V. Marschalck. Herrn auf Hutloh u. Freih. Carl Otto Theodor, Herrauf Klint im Amte Himmelpforten, K. hannov. Lieutenant a. D,

MuMhard, S, 3;«« u. H9. - Pft'fßngtr ^ Tl. fl. 913 und H. - L^ihnis, flS. RR- BTimiTlc. O, «. tK*, flBkUr, EfbUndhufSmier, «. Tu und 7(. Freih, e. AVoAn*. II. 8. 3S4 M. 34. ^ PnfJ*. Alt, u, W<'UM i, d. H. Bremen. IX «. 135 m, 9*i* Schmidt, Reltr, «ur (3#f<*h. d. Ad«li, t. S 170 u. 7t u, l\. Ä, 3:iS, Freif, w. d. A'n*if*^c*. 8. W4, - G#n«»»t. T»»fheab. 4. h*ih. HÄusiT. ISiUV, S. 418 ui»d l«ß4. fl. ."i2l ii »3. - Sifbmachtr, L t&4: Die M»rich«)ok, Bftoflscbwr 1(^1 seh. - «. Mtdinij. I. 8. 3Gö iiad «1. W.^B. d«« Könlgr, HaiinoT. B. * und «. 10. - W,-B, d. Sli-h*. 8tB*teiK UI. 83. - Kmtichkt, I. H. 2n und 9». *- t, Hi/iifTt b«»- mw, A4«l, Till. 92,

140

Mar^clialelc , Rittets Erblilnd. -Asterr. Rilterstand. Diplom von 1R05 für .Tosoph Nardss Mai'scbalek, Domdecliaiiten des wiscbcradcr Donicapitcls.

Maf^challf Edle. ErblämL-östeiT. Adelsstmid. Diplom von 1750 'für Jobäim Josei>b Marschall. Doctor der Medicin zq Raab, mit dem tprädicate : Edler v.

Marscliall, Mafschull v. Cblotbodcn-icb (in Silber ein bfaues An- drefiskrciiz, begleitet nnit'ii und /u heidiii SeitLii von t-incm griluem Blatte)- Im Kgr. Preussen anerkainiter Adels^^iaiul. Anerkeniuiii^di- ]dom dos der Farn ilit zusteb enden, alten Adels vom 1(>. Dec. 1717 fiir Sainuol \\ Marseboll . uadHiialigeii k. preuss. Geb. Stajitsniinister. Die aus Schutt bind stanmiende Faiidlie wurde im Brandenbiirgischeii u. zwar in den beiden l>arnimsehen Kreisen angesessen, sr> wie auch in Pommern im Kr. Randow liegüterL Im Rraiuleiiburfiiscbea sass die- selbe injch IH17 zu Alt-Pvantt, Rergtlial , Biesdorf, Ili^ideniUble, IIop- pengarteii, Kiekeraahl, Lüdersdnrf, Mtnn^hebofe^ Rabnsdorf u, Tasdorf, so wie 1832 ;^ti Dahlewitz und 1830 noch zu Alt* Ranft und in Pom- mern waren 1803 die Gtiter Damizow, Keesnw u. ScbÖnftdd in der Hand

[ de& Ge?5chlecbts. In neuer Zeit hat Raaer die Familie in sciucm

^ Adressbuche nicht laebr aufgeführt.

N. IV A.-L. V, N 3'J» u, ib. Frfthfrr t. LfiUbur . U. 8. 81 u. 8J. - W -B. der Pr-

Marschall- Alt^ngottern, Marschall v, GdtniauMhani^eu ^ auch

Freiherren (in Silber zwei mit den Spitzen anfreibt neben einanderge- stellte , rotbe Pferdeseheeren). Im Könij^T. Bayorn anerkannter, in die Freiherrenclasse der Adelsmatrikel unter Nr. ItliM ringetragenor Frei- herrnstaud. Anerkenn iingsdiploui vom 17, März 18:^4, auf Grand der Vorlage glaabwürdig^T Urkunden, för Adam FriLHlricli Franz Freiberm Marschall v. Altcjtguttern zu Neustadt um Oilm , Besitzer des Rittergu- tes Uesselbach im Laiulgerichte Kronach in Ober-Franken und k. bayer. Forstmeister. Eins der Ühesten und angesehensten thüringischen Adelsgcscblechter, welches schon seit 113t) mit den jetzigen Grafen v, Marschall auf Burgholzhausen, mit welchen] die Familie eines Ursprungs und Wappens ist, clie Krbmarschall -Würde in der Landgrafsehaft Thü- ringen, welche der jeweilige Gcschlechts-Aelteate vertritt, besitzt (Lchen- brief des Kurfürsten Johann George zu Sachsen von 1656). Als Stammvater beider Linien wir^l Rmlnlph Marschall auf Burgholzhausen, Ritter, welcher um 1436 lebte, genannt. Von den Nachkommen des- Hclben erhielt Rudolph Levin , kursäclis. Kaminerherr n. Erbmarsciiall in Tbiiringen. 1632 durch Vermahlung mit Anna Gertrud v. Hagen Erbtochter des Georg v. Hagen , Herrn auf Altengottern bei Langen- salza und auf Strausfurt. bei Weisseusee , des Letzten seiner Linie die ebengenannten Gtiter und nahm von dem Ersteren den Beinamen: Altongottern an. Nach den meisten thünngiscken ('broinsten leitet das Gcschleeht der Ei'marschäUe in Tbüringen seinen Namen von dem Offi- cium palatinnm her, weichea dasselbe gegen Ende des 12. Jalirh. unter

I

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den Lfandgrafcn za bekleiden aiifing. Der nrsprüngliche Nomo war wobl : MarscbilUe t. Ebersberg . uacb einem Scblosse am Harze , welcbcs zu der gleicbnaroigen Grafscbaft gcbr)rte. Schon im 13. Jabrh. Yci'scbwin- det der Name : v. £l)ersberg und während man in dieser Zeit noch zu- weilen urkundlich findet: „Heinrich, Marschalk y. £bersborg*^ oder .«Heinrieb v. Ebersberg« Marschalk'' wurde nun die in dem letzteren Namen ausgedrückte Würde zum alleinigen Geschicchtsnamcn , und so treten denn in alten Briefen Namen, wie Heinrich, Rudolph, Albert, die Marschillle, auf. Der ganze Stamm scliied sich im 14. Jahrb. in zwei Hauptlinien , in die ältere zu Herren Gosserstfldt und die jüngere zu Burgholzhausen, oder Hol/hausen, welche sich schon seit Jahrhundeii;en wieder getrennt haben. Die genannten beiden Sitze liegen im Kreise Eckartsberga. doch steht Herrengossorstaodt nicht mehr dem Geschlechte zu, sondern gehOrt der Familie v. Münchhausen. Die einzelnen Spe- ciallinien nahmen die Namen ihrer Güter an. Die Linie zuAltengot- tem ging aus der herrengosserstüdtschen Hauptlinie, zu welcher nament- lich auch die Marschälle v. Gotmansliaasen(Guthmann8hausen), s. unten, gehörten, hervor und die wichtigsten genealogischen YerhUltnissc der- selben sind folgende : Wolf, M. auf Herrengosserstädt, Bitter, war gegen die Mitte des 16. Jahrb. des Kurfürsten Moritz zu Sachsen Landrath u. Hofrittmeister. Der Sohn desselben, Rudolph, starb als des K. Ru- dolph II. Kriegsrath und Oberst über ein deutsches Regiment zu Ross n. hinterliess zwei Söhne: Wolf und Ludwig Fernst. Der filtere, Wolf auf Herrengosserstädt etc., war kursächs. Oberst zu Boas undHauptman der Aeniter Langensalza und Weissensee, der jüngere aber, Ludwig Ernst, wurde StattbalttT der gefürsteten Grafschaft Henneberg, brachte Schwarz- bach und Brattendorf an sein Haus und wurde Stifter einer herrengos- serstädter Speeiallinie. welche 1770 mit dem h. sach8.-liildburgh. Geh.- Ratlio u. Landschafts-Director Christian Friedrich v. M. ausstarb. Von Wolf V. M. stammte der obengenannte Rudolph liCvin, welcher Herr auf Altengottern wurde. Der älteste Sohn desselben, Wolf .\dolph, wurde durch Vermählung mit der Erbtochter (Jeorg Adams v. Brand, Stifter der Speciallinie zu Brand und Ilesselbach im Voigtlande , war Ritterhauptmann im Fürstenthnme Bayreuth und seine Nachkommen nahmen als Besitzer reiehsritterschaftlicher Güter den Freiherrntitel an, ein anderer Sohn des Rudolph Levin aber, Levin Adolph auf Altengot- tem und Schönstedt, stiftete sehr ansehnliche Stipendien für arme Stu- dirende auf der Universität Wittenberg. Später, 1758, starb Frie- drich August V. M. a. d. H. Altengottern als Gouverneur auf der Insel Ceylon u. August Ludwig Ernst v, M., geb. 1759, aus einer schon seit Jahrhunderten von der herrengosserstädter abgezweigten u. mit Dann- heim im Schwarzburgischen angesessen gewesenen, später aber in Kur- hessen begüterten Linie , war kurhess. General - Lieutenant und Oom- mandant von Cassel. Der freiherrl. Stamm blühte fort und aus dem neuesten Personalbestande der Familie sei folgendes hier angeführt: Haupt des freiherrl. Hauses ist: Freih. Julius August, geb. 1799, kön. preuss. Kammerh., Herr auf Altengottern I. u. 11. im Kr. Langensalza, nächster Anwärter zu dem Erbmarschall -Amte in Thüringen, vermfibli

143

"^ ^ QAseL Altos, schweizerisches Adelsgesehlecht^ ^iü öasel die Marschall würde bekleidete und nach dieser . Dasselbe war dues StHnimes u. Wappens mit dem iCittergcschlecUte: v, MarschaO, genannt Spendre.

ill \', Biberbach und KaehlenthaJ iim Schilde drei Biber

mii ausstehendem Zahn). Altes, scliwiibisches, aus dem

StJunTiie der Marschälle v. Calatin ijiitsprossenes Rit-

' Herrs^-haft Biberbach in Schwaben hatte in früher

1, als aber dieser Stamm im 13. Jahrh. erlosch, kam

r .Uurschälle v. Calatin, to» welchen eine Linie den Na-

f>acli aiiuahm. Eine Staininreihe dersdben giebt Bucelini.

I. 8, UM u. 1A.

M ^ ßiebei-«tein, Marschall v* Biberstefn, aacb Prei1ier>

Mi und mit einem engen, rotlicn Gitter überzogen). Im iiime Baden und im Herzogtimme Nassau anerkanuter !il. Eins der ältesten nnd angesehensten meissenschen liter, welches bei den alten Markgrafen von Meissen das Amt bekleidete u. den Beinamen von dem zwischen Frä- ri\, unweit Nosseu liegenden Sclilosae u. Dorfe Biebersteia I Unnricb Marschall wohnte nach Weck 1198 einem mark- ' nschen Landtage auf dem ColmbeTge bei Osclmtz bei m ki^iti in einem Kaufbriefe des Abta Alteo- Zelle urkundlich auf, r&cheiut in einem Briefe des eben genannten Klosters Anselm (hall zu Justrin 1223 als Zeuge, s. Schlegel, Tr, de Cell, vet, 46. Gegen Ende des 13. Jabrh. und im 14, Jahrb. lebte [ie in Freiberg und sass im Rathsstnhle. Conrad Marscball flttÄcb D. Möller, Theatrum Freyb. S. 345 und 362, 1294 Ratbs- ^UimI 1312 Bürgermeister zu Freiberg u. Nicol Marschall, ebenfalb lierr zu Freiberg, wurde 1368 mit seinen drei älteren Brüdern, ch, Reinhard und Friedrich M., von dem Markgrafen Wilhelm tu i mit dem Ritterguts Mockritz bei Dresden belehnt, sass anlanga em Gute, brachte dann aber das Schloss Bieber stein an sich XL 1 sich nach demselben. Die fortlaufende Stammreihe wird, nach diplomatica, mit Heinrich Marschall v. nnd zu Bieberstein ange- le nvelcher um 1498 lobte. Der Sohn desselben, Nicol, oder nach Hans, Herr auf Hermsdorf und DoschOtz, nahm Atma Luther, des Paul Luther und Enkelin des D. Martin Luther, zur Haua- tid war der letzte Besitzer des Schlosses Bieberstein ^ welchefi zu- die V. Schönberg und in neuer Zeit an die v. Schroeter kam, ^Kicols Sohne, Georg auf Otzdorf, Hayda u. Ebersbach, Hofmeister )]\ Anna zu Sachsen, stammte Htob, Herr auf Kohren. k. in und von diesem Alexander, Herr auf Hermsdorf, Kobren

Maltitz, kursüohs. Ober - Steuereinnehmer , welcher 1668, sieben ohne: Johann Wilhelm, Alexander Hanbold auf Reissen, Julius Hein- cb» Leonhard, Hans Dietrich, Moritz Dumme auf Hermsdorf, Kobels- ' etc. a, Georg Hiob auf Hedersleben, hinterlassend, starb. Näheret

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•flber diese sieben Sahne und ihre Naclikoninjensdiaft, von welcher noch in neuester Zeit Sprossen im Kgr. Sachsen lebten, geben Yaleiitin Kö- nig urul Gaulle an und es sei hier nur crwilhnt, düss ein Si>hn des Mo- ritü Damrae; Johann August M. w B, , gest. 1736, k* pr. Geh. Etats- Minister und Ober-IIerolds-Präsideiit etc. wurde. Von Heinrieh M. ' V. imd zu Bieberstein, s. oheni sfciinimte in der siebenten Generation Otto Julius» welclier sich im Anf;nige des 18. Jahrb. nach Schwaben wandte, bei dem Herzoge Eherluird Ludwig zu Wiirtteinherg Militair- dienste nahm und i7l>0 als Oborstliontenant und Connnondant zu Ho- henasperg starb. Aus seiner Ehe mit Luise v. Canjpoy enlspross ein Sühn, Conrad Otto Christoph, welcher zuerst bis 1767 in h. warttemb. Mihtiiir- später aber in flirstl. öttiugen -wallersteinselien Hofdiensten stand und 1774 als Ober-Aintiuatm zu AOersheirn starb. Derselbe hatte aus der Ehe mit Theresc v. Wolif niulirere Kindrr und namentlich drei Söhne: Carl Wilhelm^ Friedrich August und Ernst Franz Ludwig. Carl Wilhelm, geb. 17G4, trat 17^*2 in die Uienste dis Markgrafen Carl Friedrich von Baden, wurde 18(»0 rrlisident des nofraths-Collej^ium, 1806 w. Geh. Ratli und 1^09 Minister des Innern, Von 1811 bis 1817 war er Gesandter am k. wlirlteml), Hofe, wurde dann in drus badiscbe Staatsmiiästeriuui zmUckgerufen und starb 1817. Von ihm, verm. mit Wiüielmiiie v. Keck^ stammt die jetzt in Baden ansässige Linie ab. Friedrich August wandte sieh nach Russhnd und starb 182(> zu Char- kow als k. russ* Staatsrath. Derselbe wurde durch Beschreibung der Länder zwischen den Flüssen Terek und Kuma am caspischen Meere, so wie durch sein Werk : Flora taurico - caucasica . in weiteren Kreisen bekannt. Ernst Franz Ludwig, geb. 1770, und gest. 1834, vermählt mit Caroline Freiin v. Veitheim -Destedt, gest. 1840, stieg im h. nas sauischen Staatsdienste zum dirigirenden Staiitsminister und erhielt vom Herzoge Wilhelm für seine, ilem Ilerzngthume Nas^iau m erspriessliehen, treuen und sorgsamen Dienste das tJut llaknstfklten an der Lahn, wel- ches als Majorat in der Familie forterbt. Der freiherrliche Stamm bltlht jetzt in zwei Linien, in der Linie im Grossh. Baden und in der Linie im Herzogthume Nassau. Haupt der hadenschen Linie ist : Freih. August, geb. 1804 Sobn des obengenannten Freilierrn Carl Wilhelm Gruiidlierr zu Nt-uenihaustMi, grossh. bad. w. Oeh.-Rath u. Priisident des Ober- Hofgerichts zu Mannheim, venu, in erster Ehe 1839 mit Ida Freiin v. Falkenstein, gest. 1857 und in zweiter iBfiO mit Adelheid Freiin v. Falkenstein, geh, 1814. Schwester der ersten Gemahlin. Aus der ersten Ehe stammen zwei S<ihne: Freih. Otto, gt-b. 1841, grossh. bad. Dragoner-Lieut. u. Freih. Adolph IL. geh, 1842. Diebeiden Brü- der des Frciherm August sind die Freiherren Adolph L u. CarL Freih. Adolph L, geb. 1806, grossh. badenseher Staatsrath. a. o. Gesandter u. bevollm. Mimster an den konigL Höfen zu Berlin, Hannover u, Dresden, vermählte sich 1846 mit Marie Freiin MarBehall v. Biebei-stein, nassau- ischer Linie, geb. 1819, aus welcher Ehe eine Tochter, Panline, geb. 1849 und zwei Söhne, Adolph, geb. 1848 uml Ernst, geb. 1850, stam- men. — Freiherr Cari, geh, 1810, grossh. bad. Haui>tmann k la suite, fermühlte sich 1855 mit Elisabeth Weslphal, geb. 18^2, aus welcher

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B, neben einer Tochter, Au^ste, geb. 1859, zwei Söhne cntsprossten: Iffilhelm, geb. 1856 and Carl, geb. 1862. Haupt der zweiten Linie, der Linie im Herzogthame Nassau, ist: Freih. Friedrich, geb. 1806 iltester Sohn des oben angeführten Freih. Ernst Franz Ludwig , Herrn auf Hanstädten, herz, nassau. Kammerherm, verm. 1 834 mit Marie Freiin T. Dungem, gest. 1858, ans welcher Ehe drei Töchter, Bertha, Luise u. Muy und drei Söhne leben, die Freiherren: Ernst, geb. 1837, k. pr. Lieat., Rndolph , geb. 1840 , ebenfalls k. preuss. Lieutenant u. August, geb. 1842, h. nass. Jager-Lieutenant. Die beiden Brüder des Frei- herm Friedrich sind, neben fQnf Schwestern : Adolphine verw. Freifrau T. Rettberg, Luise venu. Freifrau v.Wintzingerode, Auguste verw.Frei- fraa ▼. u. zu Gilsa, Dorothea verw. Freifrau v. Dungern u. Marie verm. Freifran Marschall v. Bieberstein, Freih. Otto, geb. 1813, k. k. Major in d. A. und Freih. Wilhelm, geb. 1822, Gutsbesitzer in Texas. Stamm - u. Namensvettern des Geschlechts wurden übrigens in Schle- sieD, im Brandenburgischen, in Württemberg, Pommern u. Ostpreussen begütert und kommen noch jetzt in verschiedenen Gegenden Deutsch- lands vor.

Mnmutk, 8. 5S1. Sinapiut, I. 8. 689: mit dem UDriehtigen Namon M. v. Bt*rbisdorff u- n. 8. MM. Fol. KSnfg, II. 8. 674—302. - Gauhe, 1. S. 131"— 21. - Freiherr e. Krohne, L t. S. SM-S5 n. 442—44. N. Geneal. Handbuch. 1777. 8. 300 a. 1778. 8. 347. r. Uech- trUs, diplom. Naehr., V. 8. 110-15: Rachr aus merieb. Kirobenb&rherii. N. Pr. A.-L. UI. •. 859 n. eo. - Freiherr v. Ledebur , U. 6. Hl. OeneaJ. Tat«henb. d. freih. Häuser, 1855. 8. sn-474. 1866. 8. 43S u. 1861. 8. 522 u. 23. Siebmacker, I. 155: Dl« Marschalk v. Bi- Wntcin, Meiainitch. Spentr, Theor. Insign., 8. 194. not. d Halberitldtacher Htiftsna- Itader. v. Mtding, I. 6. 362 u. 63. Pomm. W.-B. III. Tab. SS. v. Htfner, naaaau. Md. Tab. 8. n. 8. 8.

Marschall auf Bnrgholahansen, Grafen (Stammwappen : in Silber iwei, mit den Spitzen gerade in die Höhe gekehrte, rothe Stall- oder Pferde-, nach Anderen, auch nach Sicbmachers-Declaration, Tuch-Schee- ren). Reichsgrafenstand. Diplom vom 15. Juli 1760 für Ernst Die- trich V. Marschall, aus dem alten Geschlechte der Erbmarschälle in Thü- ringen, k. k. Feldmarschall, zur Belohnung für die glänzende Yertheidi- gong der Festung Ollmütz im Jahre 1758 gegen das vom Könige Friedrich ü. von Preusscn in Person commandirte Belagerungs- Corps. Altes, die jüngere Linie des berühmten Stammes der Erbmarschälle von Thüringen, s. den Artikel: Marschall -Altengottern, bildendes Ge- schlecht, welches als Linie auf Burgholzhausen mit der älteren Linie zu Herrengosserstedt gemeinschaftlich an den Erbmarschallamte die ge- sammte Hand - und Mitbelehnschafb hat. Von Heinrich Marschall V. Ebersberg, s. den Artikel: Marschall-Altengottern, S. 140, stammte im 9. Gliede und zwar in den letzten fünf Gliedern durch Rudolph I., Wolff, Rudolph H., Ludwig Ernst und Johann Georg M.: Georg M., welcher zuerst als Herr auf Burgholzhausen , welche Besitzung der Fa- milie bereits um 1321 zugestanden hatte, in den Ahnentafeln des Ge- scblechts aufgeführt wird. Georges Sohn, Wolf Dietrich Marschall auf Bnrgholzhausen, gest. 1675, war Mitglied des Palmenordens oder der firachtbringenden Gesellschaft und von dem Sohne desselben, Georg Cas- par, entspross der obengenannte Graf Ernst Dietrich, dessen Nachkom- menschaft dauernd fortgeblüht hat. Die absteigende Stammreihe der jetzigen Grafen v. Marschall auf Burgholzhausen ist folgende; Georg

Mmnekkt, Deatteh. AddaLex. VI. 10

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Caspar v. M. auf B., geb. 1653 und gest. 1694, Sohn Wolf Die- triclis aus zweiter Ehe mit Amalie v. Goldacker Erbmarschall in Thüringen: Elisabeth Friederike v. Werthern - Beichlingen , geb. 1662 und gest. 1739; Graf Ernst Dietrich, geb. 1692 und gest. 1771, Herr auf Prausche etc., k. k. w. Geh. Rath und Generalfeldmarschall: Henriette Sophie v. Schönberg-Purschenstein, geb. 1719 u. gest. 1779; Gr. Friedrich Ernst, geb. 1748 und gest. 1832, Herr auf Burgholz- hausen, Tromsdorf u. Rattwitz, Erbmarschall in Thüringen und k.k.w. Kämm.: Elisabeth Freiin v, Reischach, geb. 1766 und verm. 1798; Graf August, geb. 1804, Mitbesitzer der Mannlehen -Rittergüter Burg- holzhausen und Tromsdorf in der prenss. Prov. Sachsen , k. k. Kämm, und Archivsvorstand derk. k. geologischen Reichs-Anstalt, verm. 1838 mit Bertha Freiin Henrichs zu Wolffswarffen, geb. 1819, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Albertine, geb. 1846, ein Sohn lebt: Gr. Friedrich, geb. 1842, k. k. Uhlanen-Lieutenant. Von dem 1824 verstorbenen Grafen August Dietrich Bruder des Grafen Friedrich Ernst, 8. oben stammt aus der Ehe mit Hortensie Freiin Waldner v. Freundstein, gest. 1800, ein Sohn: Graf Theodor. Derselbe, geb.1791, Mitbesitzer der Mannlehen-Rittergüter Burgholzhausen und Tromsdorf, k. preuss. Erbmarschall in Thüringen, k. sächs. Kamraerh. und Ober- Forstmeister in Dresden, vermählte sich 1825 mit Amalie, des k. pr. Kammerherrn Joseph Charles Mellish Esq. , vorm. k. grossbritann. Ge- schäftsträgers und General-Consuls bei dem niedersächs. Kreise, Toch- ter, aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Graf Maximilian , geb. 1830, k. k. Rittmeister. Letzterer hat aus der Ehe mit Anna Freiin v. Wid- mann, geb. 1837 und verm. 1855, zwei Söhne: Maximilian, geb. 1856 u. Anton, geb. 1857.

KnautK 8. 531. Qauke, T. 8. 1317 und 18. - Zedier , XIX. 8. 1749. Jacobi, 1800. U. 8. 278. N.Pr. A.-L. lU. S. 357 und 58. Deutsche Grafenh. d. Qegenvr. II. 8. 89 u. 90. Oeneal. Taschenb. d. gr&llicb. Hioser, 1864. 8. 527 und 28 u. histor. Handb. tu Den- nelben, 8. 567. v. Mtding. I. 8. 365 u. 866. Suppl. sa Siebm. W.-B. X. 2. Tyrofy U. 196. - W.B. d. Sieht. 8Uat. III. 2.

Marschall v. Calatin, s. Marschall v. Pappenheim u. Pap- penheim, Grafen.

Marschall y. Cronenberg, s. Marschall v. Bachtenbruch, S. 142.

Marschall y. Dahlwitz, Dahlewitz, S.Marschall, Marschall V. Clothoderich, S. 140. Die .auf genannter Seite schon be- sprochene Familie v. Marschall schrieb sich nach dem ihr zustehenden, im nieder -barnimschen Kreise liegenden Rittersitze Dahlwitz, welcher jetzt der Familie v. Treskow gehört. Dem S. 140 erwähnten Adels- Anerkennungsdiplome von 1717 für Samuel V.Marschall lag ein offenes Patent der schottländischen Heroldskammer von 1709 mit Ahnentafeln etc. zu Grunde. Nach diesem Patente sollten die v. Marschall von den schottländischen Marshall v. Keith, s. Bd. V. S. 53 und 54, abstam- men und mit dem königl. stuartschen Hause in doppelter Verwandtschaft stehen. Eine Linie des Stammes hatte sich im 17. Jahrb. in Königsberg in Preussen niedergelassen und in dieser Stadt wurde Samuel v. M. ge- boren. Derselbe war anfangs k. preuss. Geh. Oabinets-Secretair und

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Ober-Finanz-Bath, wurde 1717 w. Geh. -Rath, kommt später als Geh. Staats- nnd Kriegsrath, Domdccliant zn Havclbcrg, Landschafts -Direc- tor, Landrath des niederbarnimschen Kreises etc. vor, hatte männliche Vadikommen und lebte noch 1740.

J.Otr, DUkmmr, knnnirkiacbe AdeUhisioric, I. St. 1. Prankf. a d. O. 1737: Von dem adcHgen GMchUchto t. Marachall. Eine Bogen »Urko Abhandlung in vier Capiteln, welche Ib alte den MaiMa Marachall fahrende Oeachiccbter wichtig iat. Oauke , I. S. 1S21. JV«£A. 9. Mrokn4. I. 2. 8. 322. 9. IleUbaoh, IL 8. 96 u. 97.

Marschall v. Dersebney. Ein in Scliwaben vorgekommenes Adels- gescblecht, eines Stammes und Wappens mit der thüringischen Familie Marschall v. Gotmannshauscn, Guthmannshausen.

eauke, I. A. 1315. - ZetHer, XIX. R. 1740.

Marschall v. Domsperg (im Schilde vier Querbalken , der obere ?iermal , die beiden mittleren dreimal und der unterste zweimal , alle aber nur oben gezinnt). Altes mit dem Erbmarschall -Amte des Hoch- stifts Augsburg bekleidet gewesenes Adelsgeschlecht. Sigfrid Graf ▼. Domsperg wurde 1077 Bischof zu Augsburg. Derselbe stammte von den Calatinis u. Marescalcis (v. Pappenheim) ab. Der Stamm blühte noch in die zweite Hälfte des 16. Jahrh. hinein. Veronica v. Dorns- perg, verm. mit Achatius Marschall v. Pappenheim, starb 22. Scptemb. 1538 u. der Letzte des ganzen Stammes, Wolfgang Marschall v. Doms- perg, lebte noch 1554.

Matth. a BappftnAaim, Cap. 39 n. 58. Spentr, S. 731. v. Meding, I. S. 363.

Marschall v. Ebnet, Ebenet (Schild von Silber und Blau achtmal quergestreift u. mit einem schräglinken, wellenweise gezogenen , rothen Balken überdeckt). Altes , fränkisches Adelsgeschlecht , eines Stammes

0. Wappens mit der Familie v. Redwitz , welches an Statt Kursachsens das Erbmarschall -Amt im Hochstifte Bamberg bekleidete. Dasselbe ftlbrte auch zum Theil den Namen: Marschälle v. Ravenock. Georg Marschall v. Ebenet, Ebeneth, starb 1505 als Bischof zu Bamberg. Der Stamm blühte noch in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts. Friedrich Christian M. v. E. war k. preuss. Kammerherr und Georg Christoph Marschall v. u. zu Ebeneth auf Frensdorff und Weingartsge- reuth, markgr. ansbachischer erster Geh. -Rath und Ober -Stallmeister, wie auch Oberamtmann zu Crailsheim, der Letzte seines alten Stammes, lebte noch 1723. Nach v. Meding ist das Geschlecht 1728 erloschen.

Hom , kuriächa. Uandbibl. I. M. 146 nnd 47. Qauhe , I. 8. 1315. r. Hattttein , II. S. SU n. 12. Zedier, XIX. 8. 1740. Biedermann, Canton Üehürg. Tab. 329— .^3. ^Freih. 9. Krokne, I. 2. 8. 3äl. Bütehing, Krdheachreib., 5. Ausg. III. 2. 8. 1820. Siehmacher.

1. 103: Die Marschalk v. Ebnet, Fränkisch. Spener, 8. 155 u. 164 t.Meding, I. 8 363 a. 64. - Tproff, I. 60: F. H. Marschall v. Ebenet.

Marschall v. Eborsberg. Stammname des Geschlechts der Erb- marschälle in Thüringen, s. den Artikel: Marschall-Altengottern, S. 140.

f. FaUsktnttein, thöring. Chronik, n. P. U. 8. 545 und 8. 1343—54. (Jauhe, U. 8.698.

Marschall y. Eckertsberge, Eckardtsberge , zum Stamme der Marschälle v. Gosserstedt, Herrengosserstedt , gehörig, s. den Artikel: Marschall- Altengottern.

Gauhe, 1. 8. 1317. - Zedier, XIX. 8. 1744.

Marschall y. Erlebach nnd Einödt, zum Stamme der Marschälle, genannt Greiff , gehörig, s. den betreffenden Artikel.

9. Gleiehemt^in (Gotha diplomatiea), Nr. 54. Johann Bwtiliu* Bdier o. OUieken^tein aotlähri. Traeut fib«r dl« Marsch&U« r. Greiff, 1727.

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Marschall v. Goldbach im Gothaischen, zu dem Stamme der Mar- schälle V. Gosserstedt, Herrengosserstedt, gehörig, s. den Artikel: Mar- schall-Altengottern, S. 140.

Marschall, genannt Greiff, Marschall -Greiff zu Erlebach , auch Freiherren (Schild von Silber und Roth dreimal quergetheilt mit ge- wechselten Tincturen u. ohne Bild oder nach anderen Angaben : Schild von Schwarz und Silber einmal der Länge nach und zweimal querge- theilt, mit gewechselten Farben (sechs Plätze), ohne Bild). Altes, frän- kisches , in dem früher reichsunmittelbaren Ritterorte Baunach angeses- senes Adelsgeschlecht, welches bei mehreren Hochstiften mit zwei- und dreissig und sechszehn Ahnen aufgeschworen hatte. Urkundlich tritt zuerst 1127 Heinrich Greiff, Marschall von Henneberg, auf, welcher, nachdem er seine Güter im Elsass verkauft, in Franken und im Henne- bergischen mehrere Rittergüter an sich brachte, von denen der alte Stammsitz Erlebach noch jetzt der Familie zusteht. Von seinen Nach- kommen lebte Bartl G. 1149, Wilhelm G. wohnte der Belagerung Mai- lands unter dem K. Friedrich L, dem Rothbarte, bei und Heinrich G. kommt als Marschall des Markgrafen Hermann in Thüringen 1204 vor. Von dieser Zeit an trugen die Aeltesten des Geschlechts das Erbmar- schall-Amt auf dem Schlosse Straüf von den Grafen von Henneberg erb- lich zu Lehen. Der Titel dieses Erbamtes wurde aber allgemein erst im Anfange des 16. Jahrb. dem Geschlechtsnamen „Greiff"^ zugesetzt. Ru- dolph G. u. der Bruder desselben, Heino G., Abt zu Königsberg, lebten 1304. Hans Marschall -Greiff zu Erlebach, verm. mit Ursula v. Stem- berg, lebte 1365, Heinrich G. 1384 und Ulrich G., verm. mit Mechtild V. Biegenburg, 1395. Die ordentliche Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Heinz Marschall, genannt Greiff zu Erlebach, verm. mit Ur- sula V. Rothenhan. In gerader Absteigung tritt in der 10. Generation Gabriel Marschall auf, verm. mit einer Metz Voigt v. Rieneck und von demselben steigt die Stammreihe, wie folgt, herab: Chiistoph, Comman- dant der Veste Coburg: Ursula v. Wallenfels zu Lindenberg; Jobst Gabriel , Commandant der Veste Coburg : Amalie v. Heldritt ; Veit Ulrich, gestorben 1636, Kriegsrath und Landeshauptmann der Pflege Coburg: I. Amalia Sibylla v. Stein zum Altenstein und H. Barbara v. Hessberg: Hans Christoph, gestorben 1686: Ca- tharina v. Buttlar, vermählt 1660; Friedrich Gotthilf Freiherr Marschall, genannt Greiff, gestorb. 1740, herz, sachs. weim. Geh.-Rath und Ober-Marschall auf Erlebach , Einöd , Osmannstädt, Ilmsdorf und Beulbra: I. Sophie v. Schwarzenfels, verm. 1707 u. II. Bibiana verw. V. Breitenbauch, geb. v. Böse; Freih. Friedrich Gottlob, h. sachs.- hildburg. Kammer-Director : Sophia v. Wurmb; Freih. Ludwig Frie- drich Carl Gotthold, gest. 1801 , h. sachs.-coburg. Geh.-Rath u. Land- Jägerm.: Friederike v. Heldburg, gest. 1839; Carl Freiherr Mar- schall-Greiff zu Erlebach, geb. 1795, jetziges Haupt der Familie, grossb. bad. Kammerh. , verm. 1820 mit Christiane Freiin v. Thüngen, gest. 1854, aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Freih. Rudolph, geb.1822, k. k. Oberlieutenant. Derselbe vermählte sieh 1848 mit Helene v. The- walt- Gürtler, geb. 1828, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Ida,

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geb. 1849, zwei Söhne leben, Rudolph, geb. 1851 u. Veit Ulrich Gustav Gotthold, geb. 1863.

Bfin9 8. Coburg. CbroDik. II. 8. A3. - 9. Gltichenttein (Ootha diplnmaticu), Nr. S\. Jm B. S4l«c OMoA^mttin, Cominent. hist.-K4Deal. de p«rantiqua stirpe domin. Marsch, de QnAU Jmi. ITtt auch in: Mlacell. polit.-haman., Jenae 1738. I. 8. 1. Gauhe, l. N. 1315 u. i«. V. HattaUin, 11. Soppl. M 4S n. 4H. - Zedier, XIX. 8. 1748. Geuoal. TaAchcnb. d. flrelk. bliu., 1854. H. 840—42. 185.^. 8. .174 und 75 u. 18H4. 8. 524. Siehinacher, V. 139. 9. Mtäinm, I. 8. 367. 8uppl xu 8iebm. W.-B. IV. 18: F. U. M. gen. G. W.-B. der Mehs. SUaleo, IV. 61 : v. M.-G.

Marschall y.Gattmannshauseii, 3. Marschall-Altengottern, S. 140.

Marschall v, Herren - Gosserstädt , s. Mar schall- Altengot- tern, 8. S. 140.

Marschall v. Holzhansen, s. Marschall auf Bnrgholzhau- sen, Grafen, S. 145.

Marschall y. Kählenthal, zu dem Stamme der Marschälle v. Bi- berhach gehörig, s. den betreffenden Artikel, S. 143.

Marschall y. Keith, s. Keith, Freiherren u. Grafen, Bd. V. S. 53 n. 54.

Marschall y. Knnstadt, zu dem Stamme Marschall v. Ostheim ge- hörig, s. unten den betreffenden Artikel.

Marschall y. Lochwart zählen zu dem Stamme der schottländi- schen Marschälle v. Keith, s* Bd. V. S. 53.

Marschall v. Obemdorf in Schwaben, aus dem Stamme der Mar- schälle V. Guthmannshausen entsprossen, s. Marschall-Altengot- tern, S. 140.

Marschall y. Ostheim (in Silber ein schwarzer Tischfuss (Tischge- stelle) nach alter Art, oben, damit das Tischblatt hinein gepasst werden kann, zweimal eingeschnitten, in der Mitte , wo er schmaler und runder wird , viereckig durchgebrochen und unten , um desto fester stehen zu können, zu beiden Seiten sehnig auseinander gehend; . Altes, fränki- sches und niederrheinisches Adelsgeschlecht, welches das Unter - Mar- schall-Amt der Ober-Marschälle von Bamberg bekleidete. Als Stamm- haus wird gewöhnlich die Stadt Ostheira vor der Rhön an der Streu im jetzigen Grossh. Sachsen-Weimar angenommen, welche schon im 9. Jahrb. genannt wird und aus neun adeligen Burgen entstand. Später breitete sich die Familie namentlich aus dem Sitze Schottenstein im Coburgi- schen aus. Urkundlich kommen zuerst Mangoldus u. Thanio v. Ost- heim 1260 als Zeugen in hennebergischen Urkunden vor. Das Stamm- register des Geschlechts fängt nach Gotha diplomatica um 1309 mit Curt V. Marschall an. Gideon v. Ostheim wird von Spangenberg unter die Gelehrten vom Adel zu Endo des 16. Jahrb. gerechnet; im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrb. war Christoph M. V.O., Herr auf Trabeisdorf, als kurmainz. Ober-Jägermeister, Kammerherr, Ober-Forstmeister und als färstl. bambergischer Geh. Rath u. Oberster - Pfleger zu Pottenstein bekannt u. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. lebte Heinrich August M. V. 0., Commandant von Bamberg und Forchheim, k. k. Generalma- jor und deutscher Ordens-Comthur. Derselbe hatte, nach v. Lang, mit meiner Nichte einen natürlichen Sohn, Franz Friedrich, wurde vom

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Papste sowohl wegen der nahen Verwandtschaft, als der Ordensgeltibde dispensirt, erhielt die Erlaubniss zur Trauung und der also legitimirte Sohn und Erbe wurde später von den königlichen Gerichten gegen den Fiscus im Besitze^ der Lehengüter erhalten u. als Franz Friedrich Mar- schall V. Ostheim, h. Sachs. Coburg. Hauptmann h la suite und Besitzer der im Kgr. Bayern liegenden Güter Trabeisdorf u. Waltershofen in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

Spangenbifrg, II. 8. 197. Hoens, coburt;. Chronik. 11. 8. 22. Schannat , 8. 129. Oauhti, I. 8. »31«. r. IlatMein, III. 8. 213 und 214. Z^dttfr, XIX. 8. 1749 Bieder- mann, Ctntoii Rhoii-Werr«, Tab. 3."t4— 840 u. Cnntou Steigerwald, I. Verz. FrfiA. ». JSTroAj»«, I. 2. S. 321. p. Lang, 8. 440 n. 41. 8i«hmaeh«r, I. 101: Die Marschalgk v. Ostheim. Fränkisch. - v, Meding, I. 8. 3«J8. - Supplem. xu 8iebm. W.-B. II. 18: F. H. M. v. O. W.-B. d. Kgr. Bayern, VII. 10: M. v. O.

Marschall v. Pappenbeim , Grafen, s. Pappen heim, Mar- schall v. Pappen heim, Grafen.

Marschall y. Raven^ck, s. Marschall y. Ebnet, s. S. 147.

Marschall y. Rechberg, s. Rechberg, Rechberg u. Rothen- wen, Grafen.

Marschall y. Scherneck , s. Gumppenberg, Gnmpenberg, Freiherren, Bd. IV. S. 101.

Marschall y. Spendre, s. Marschall y. Basel, S. 143.

Marschall y. Stmntzberg. Altes bayerisches, nur dem Namen nach bekanntes Adelsgeschlecht.

Spener, 8. 169. Gauhe, I. 8. 1315. - Zedier, XIX. 8. 1749. - F^eih. f. Krohne, I. 2. 8. 3*20.

Marschall y. Snlicki (in Roth ein Mohrenkopf mit silberner Stirn- binde). Ein in Westpreussen begütert gewordenes, dem polnischen Stamme Mora einverleibtes Adelsgeschlecht, welches 1825 zu Demmin im Kr. Schlochau angesessen war.

Freih. 9. Ledehur, III. 8. 3ti7.

Marschall y. Thomasbrtick, Thamsbrttck n. Marschall y. Troe- ber, Trebra, zur Familie der Marschälle y. Herrengosserstaedt gehörig, s. Marschall-Altengottern, S. 140.

Marschand y. Piqneseiche le Marchand. Erbländ.-österr. Adels- stand. Diplom von 1768 fftr Johann Marchand, Oberschreibers-Adjunc- ton bei dem Burggrafenrechte zu Prag , mit dem Prädicate : v. Piques- eiche le Marchand.

Megerle p. Mufil/eld, Erg.-Bd. 8. 372.

Marschnitz. Ein früher in der Oberlausitz begüterte Adelsge- schlecht, welches zu Dttrrbach u. Kringelsdorf unweit Rothenburg sass.

Freiherr r. Ledebur, H. 8. 82.

Marsewitz, Marsowitz, Marschowitz. Ein in Schlesien, Böhmen und der Oberlausitz vorgekommenes Adelsgeschlecht. Johann Friedrich Y. Marsewitz , ür. der Medicin u. Herr auf Obcr-£eerberg bei Lauban, starb 1763 u. hinterliess, neben einer Tochter, einen Sohn, Carl August Friedrich v. M. Die Familie sass auch zu Gersdorf bei Lauban.

Sinapiu», I. 8. 680. -> Freih, 9. Udehur, 11. 8. 89.

151

Marsigli , Grafen. Altes Patriciergeschlecht der Stadt Bologna, welches später den Grafentitel erhielt. Dasselbe wurde in der Person des Ippolit Grafen Marsigli (geb. 1761), k. bayer. Kämnierers und Ge- nenümi^rs, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die Grafenclasse derselben eingetragen. In neuer Zeit lebte in Stolp in Pommern eine Frau v. Marsigli mit zwei Töchtern.

«. Long, 8. 49. Freiherr 9. Ledebur, III. 8. 807. W.-B. des Kgr. Bayern, I. 76 u. IX. 87 und 9. Wölekern , Abth. t.

^ Marsleben, Marsleven. Altes, zum nttcrbürtigen Adel im Her-

sogthume Magdeburg gehörendes Geschlecht aus dem Stammsitze Mars leven, dessen Namen mehrfach in alten Briefen aus dem 12., 13. und 14 Jahrb. vorkommt. Von Dietrich v. Marsleven stammte Conrad v. M. und von diesem entsprossten drei Söhne : Adalbert , welcher sich Termählte, bald aber ermordet wurde , Conrad ü. , erst Domherr zu St. Mauritii in Magdeburg später Patriarch zu Aquileja und Suidgerus, zu- erst Domherr zu St. Stephani in Halberstadt und- Canzler des K. Ilein- rich in. und 1042 Bischof zu Bamberg. Derselbe wurde von dem ge- nannten Kaiser 1046 auf dem päpstlichen Stuhl erhoben, kehrte aber, da ihm die Verhältnisse in Rom nicht gefielen, schon nach einigen Mo- naten nach Deutschland zurück, weshalb er auch nicht unter den Päpsten genannt wird, u. starb schon 1047.

Hühner, Hiitt. polit. VH. S. 131. Gauhe, II. S. 1676 ii. 77, unter Berufung auf Kett- oer, Antiquit. Quedlinli. und Heineccius, Autiquft. GotUriens. N. Pr. A.-L. lU. 8. .^60. Ab€i, «ichsisehe Aiterthümer, II. c. 1. §. 19. 8. 191. Zedier, XIX. 8. 1778.

Marssel , Merzele , sonst v. Kädingen. Altes , in der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. ausgestorbenes, bremisches Adelsgeschlecht. Hermann v. Merzele und die Söhne desselben , Johann und Ludolph ▼. Mersscle, lebten 1415 u. Conrad v. Kedingen kommt noch 1457 vor nnd zwar als Letzter, welchen Mushard nennt.

Mushard, 8. 400 u. 401. 9. Meding, II. 8. 360 u. 61.

Martdorf. Hessisches, zum fuldaischen Lehnshofe gehörendes Adelsgeschlecht, aus welchem nur allein Conrad v. Martdorf 1397 und 1429 als fuldaischer Lehnmann aufgeführt wird.

Schannat, S. 1*29. - 9. Medfng, III. 8. 4'J4.

^ Martels, Freiherren. Reichsfreihermstand. Diplom von 1710 ffiT Bernhard v. Martels, kais. schlesischen Cammerrath. Derselbe stammte aus Westphalen und hatte einen Sohn . Carl Heinrich Frei- herr V. M.

Sinapiun, II. 8. 801. - Zedier, XIX. 8. 17M. - M4g4rle 9. Müklfeld, 8. 69. Freih. 9. d. Kne»ebeck, 8. 201. Freih. e. Ledebur, II. 8. 8*i.

* Martens, auch Freiherren. Reichsadels- und Freiherrnstand.

Adelsdiplom vom 30. Juli 1 783 für Dr. Georg Friedrich Martens, Pro- fessor zu Göttingen und für den Bruder desselben, Carl Wilhelm Mar- tens, kursächs. Legationsrath und Charg6 d'Affaires im Haag (in Kur- sachsen 22. Mai 1786 u. in Hannover amtlich bekannt gemacht 14. Apr. 1789) und Freiherrndiplom vom 31. Jul. 1700 für Letzteren als kur- sächs. Residenten am k. k. Hofe. Georg Friedrich v. Martens, wel- cher vom Könige Jerome v. Westphalen als Staatsrath zum Baron des Königreichs Westphalen ernannt worden war, starb 1821 alsk. hannov.

162

Bundestagsgesandt^r und Geh. Cabinetsrath zn Frankfurt a. M. ohne Nachkommen , nachdem er zwei Söhne seines Bruders adoptirt hatte. Der ältere derselben wurde k. preuss. a. o. Gesandter in Constantino- pel und der jüngere, Carl Freih. v. M., grossh sachs. weimar. Minister- Resident am k. preuss. Hofe.

Handsehrifll. Notix. N. Pr. A.-L. V. S. 83A. Freih. v. d. Knexeheek , 8. 305. ~ Freih. v. Ledebur, II. 8 82. Tj/roff. I. 235. W.-B. d. Kgr. Haniiov. B. 7 und 8. 10. W.-B. d. Sichi. Staat. III. 39. Knesehke , l. S. 29'i a. 93. v. ffe/ner, hannov. Adel, Tab. 22.

Marti. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1760 für Ludwig Marti, Oberstlieutenant bei der k. k. Cavallerie, wegen 57 jähriger Dienstleistung.

Meg^rlf v. Mühlfeld, 8. 225.

Martial , Freiherren. Rheinländisches Adelsgeschlecht , aus wel- chem Johann Anton Freih. v. Martial 1794 Herr auf Peppenhoven im Kr. Rheinbach, Regier.-Bez. Cöln, war.

Fahne, H. 8. 90. - Freih. 9. Ledebur, H. 8. 82.

Martin, St. Martin, Freiherren. Erbländ.-Österr. Freihermstand. Diplom von 1758 ftlr Maximilian Anton St. Martin, Oberstlieutenant bei der k. k. Feld-Artillerie, wegen 37jähriger Militairdienste.

Megerle v. Mühlfeld, 8. 69.

Martin, St. Martin. Reichsadelsstand. Diplom von 1764 fQr Pe- ter St. Martin, k. k. Kammerdiener.

Megerle v. Mühlffld, Erg -Bd. 8. 37». ^

Martin. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1777 für Joseph Franz Martin , k. k. Ober -Lieutenant im Regimente Kaiser Joseph ü. Infanterie.

Megerle t. Mühlf^ld, Krf:.-Bd. 8. 372.

Martin, s. Debitz, Martin v. Debitz, Bd. L S. 430.

Martin v. Greifenbnrg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1773 für Joseph Martin, k. k. Pfleger u. Gerichtsschreiber zu Wangen in Tirol, mit dem Prädicate: v. Greifenburg.

Megerle r. Mühlfeld, Erg.- Bd. 8. 87».

Martin v. Martinsberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1725 für Gottfried Joseph Martin, k. k. Kricgssecretair zu Prag, mit dem Prädicate : v. Martinsberg.

Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 372.

Martine», Martines-Crissier. Altes, waadtländisches Adelsge- schlecht, aus welchem zuerst Michael Martines, um 1440 Schloss- und Amtshauptmann von Aubonne, vorkommt. Wegen der Herrschaft Crissier und anderer Güter und Herrschaftsrechte huldigte 1692 die Edle HeiTin Louin v. Crousay v. Crissier, "V^ittwe des Edlen Johann Franz v. Martines mit ihrem Schwiegersohne, Jacquet Nicolaus v. Mar- tines, Sohne des verstorbenen Jacques v. Martines, Herrn von Sergis, der regierenden Stadt Bern lehnsgemäss; ein anderer Martines war um 1767 Castellan zu Morges; Jacquet Imbert v. M., gest. 1776 , Herr zu Revcrollcs, wurde 1772 in holländischen Diensten Generalmigor ; Jo- bann Ludwig V. M, , ebenfalls Generalmajor in holländischen Diensten

-^

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und Herr zu Bonrgeand, starb 1784; Franz Peter v. M., gest. 1790, war k. franz. Brigade -General und ein v. Martines-Crissier war 1793 Hauptmann im k. pr. Bataillon v. Troschke.

H. Pr. A.-L. III. 8. 360. - Freiherr v. Ledebur, II. 8. 82.

^ Martines , Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1774 fftr Joseph Martines, k. k. Rath and Hof-Bibliotheks-Gustos u. für die drei Brüder desselben: Dionysius M., k. k. Oberberg- Verwalter zu Przi- bram, Johann Baptist M., k. k. Oberlieuten. bei Anton Gr. Colloredo- Walsee und Carl M. , Concipisten der böhmisch - österreichischen Hof- canzlei.

MegerU 9. Mühlftld, Brg.-Bd. 8. 130.

Martini, Martini v. Nosedo, Freiherren (in Blan auf grünem Ra- sen ein vorwärtssehender , geharnischter Ritter in silberner, mit golde- nen Spangen gezierter Rüstung und den Helm mit rotheii Straussen- fedem besteckt, welcher am linken Arme einen runden,. silbernen Schild trftgt und mit geschlossenem Yisire auf einem schwarz gezäumten , mit rother Satteldecke behangenen, weissen Pforde nach rechts sprengt). Reichs- u. erbl.-österr. Adels- und erbl.-österr. Freiherrnstand. Adels- Diplom von 1804 für Joseph Martini, k. k. Generalmajor u. Festungs- eonimandanten zu Temeswar und Freiherrndiplom von 1850 für den Enkel desselben: Joseph v. Martini, Oberstlieutenant im k. k. 88. Inf.- Regim. Graf v. Haugwitz. mit dem Prädicatc: v. Nosedo und zwar in Folge einer 4. Aug. 1848 im Gefechte von Nosedo vor Mailand voll- fiüirten, besonders tapfern u. klugen Waffenthat. Die Familie stammt nach Traditionen aus einem alten, italienischen Adelsgeschlechte, dessen Sprossen seit dem 16. Jahrh. in kaiserlichen Kriegs- u. Staatsdiensten standen. Von den Söhnen des Joseph v. Martini war Anton Ritter V. Martini, geb. 1792, k. k. Feldmarschall- Lieut. u. Geh. -Rath noch 1859 a. 0. Gesandter am k. Hofe zu Neapel. Joseph Freiherr Mar- tini V. Nosedo, geb. 1806, jetzt k. k. Feldmarschalllieutenant u. Inhaber des 30. Infant.-Regim., vermählte sich 1850 mit Elisabeth, Tochter des Peter Henry Barker Esq. in der Grafschaft Norfolk.

Magerte 9. Mühlffld, S. 22ü. ßenoal. Taschnnb. der freiherrl. HSiiser, 1«57. S. 4S0 und Sl. 19&K A. 4.1rt. und 1864. S. bU. Tyrof, II. 249: t. Martini.

Martini, Freiherren (Schild geviert, mit Mittelschilde. In Roth die silberne Ziffer 5. 1 und 4 in Blau ein nach der rechten Seite ga- loppirendes, weisses Pferd u. 2 u. 3 in Gold eine silberne Lilie). Erbl.- Osterr. Freihermstand. Diplom von 1780 fttr Carl Anton v. Martini, k. k. Hofrath der obersten Jnstizstelle , wegen seiner Verdienste als Professor an der Universität Wien u. bei dem allerhöchsten Hofe , aus Allerhöchst eigener Bewegung.

Meg^rU v. Mü'hlMd, 8. 69. Tgrof, II. 130.

Martini. Edle v. Wasserberg, Ritter (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau ein weisses, rechts galoppirendes Pferd u. 2 und 3 in Silber eine rothe Lilie). Reichsritterstand. Diplom von 1765 fttr Carl Ferdinand V. Martini, Hofrath der k. k. obersten Justizstelle , mit dem Prädicate: Edler zu Wasserberg. Die Aehnlichkeit des Wappens mit demWap- ' pen der im vorstehenden Artikel aufgeführten Familie Iflsst wohl Oleich- . . heit des Stammes annehmen.

M«g€rle 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 176. Suppl. sa Siebm. W.-B. I^- Sl,

154

Martini. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom März 1793 für den k. preuss. Major und Chef eines Füselier'- Bataillons Martini. Derselbe wurde 1795 als Oberstlieutenant pensionirt.

llandschr. NdtiK.

Martinieh v. Martincj^^, Freiherr. Erbländisch-österr. Adels- u. Freihermstand. Adelsdiplom vom 15. Mai 1845 für Franz Martinich, k. k. Major, wej^en mit Auszeichnung zurückgelegter zwei und dreissig- jnln'iger Dienstzeit, mit dem Prädicate: Edler v. Martinegg und Frei- hernidiplom vom 14. Jan. 1850 filr Denselben in Folge einer im ita- lionischen Feldzuge 29. Mai 1848 bei Montauara nächst Mantua ver- richteten, glünzcndenWaffenthat. Franz Freiherr Martinich v. Mar- tinf'^'g, geb. 1795 zu Galignana inistrien ein Sohn des Gutsbesitzers Scrvolo Martinieh aus der Ehe mit Franzisca Edlen v. Rapicio k. k. Feltlmarschalllieutenant ad honores, vermählte sich 1837 mit Barbara Frjuizisca Edleii v. Herz, doch ist die Ehe kinderlos gebliehen.

G^ncal. Taschciib. dor freih. H&user. 1S57. 8. 481 u. 82 u. 1864. 8. .Vi4 onter Berufung auf isr,:». 8. Hl3.

Martinicz, Martinitz, Grafen. Böhmischer Grafenstand. Diplom von 1621 für Jaroslaus lY. BorzitÄ Freih. v. Martinicz, k. k. Geh.- Rath, Oberstburggraf zu Prag und Statthalter in Böhmen. Eins der ältesten, angesehensten und begtltertsten Herrengeschlechter Böhmens, eines Stammes und Wappens: (in Roth zwei silberne, aus gemeinschaft- licher "Wurzel an langen Stielen emporgewachsene und einwärts ge- kehrte Seeblumenblätter und zwischen diesen einen goldenen achtecki- gen Stern) mit den Herren und Grafen v. Kaunitz. Dasselbe nannte sich von dem Schlosse Smeczna. fünf Meilen von Prag, erst Smesanski, später aber Bomta und dann Borzita, bis es den Namen Martinicz voa dem ihm zustehenden Schlosse und der Herrschaft dieses Namens an- nahm , doch dabei auch den Namen Borzita beibehielt. Die ordent- liche Stammreihe wird von Nicol Rittershus mit Bohuslans Borzita v. Martinicz, einem Sohne Johanns, Castellans zu Lentmeritz, angefangen, welcher um 1261 lebte und das Schloss Schmeczna besass. Der Sohn desselben, Jaroslaus I. Borzita, soll die Herrschaft Martinicz gegen die Herrschaften Nagicz und Oticz vertauscht haben und als Burggraf zu Prag 1322 verstorben sein. Von den Nachkommen, deren Mehrere Gauhe nennt, brachte, wie angegeben, Jaroslaus IV. ein Sohn des Jaroslaus HL, welcher 1581 als kais. Kammerh. u. Rath starb den Grafenstand in die Familie. Derselbe hatte vier Söhne: Ferdinand Le- opold Benno, Propst zu Wissebrad,Domh. zu Halberstadt, Paasau, Regens- burg, Brix, Prag, Olbnütz U.Salzburg, Adam Georg, gest. kinderlos 1651 als k. k. w. Geh. Rath u. Oberster Canzler in Böhmen, Bernhard Ignaz, k. k. Geh. Rath u. Oberster Burggraf in Böhmen, welcher ebenfeUs Nach- kommen nicht hatte und Maximilian Valentin, welcher als Oberster Unrir^raf in Böhmen und Herr auf Brunnersdorff u. Hagensdorff 1680 starb uikI drei Söhne hinterliess, die Grafen Bernhard, Georg Adam Itrnai? und Guidobald Maximilian. Graf Bernhard, Herr in Hagensdorff, Bistra etc. hatte zwei Söhne, Adolph Bernhard u. Franz Michael. Er- sterer, k. k. Geh.-Bath, Statthalter in Böhmen, später kais. Obersthof-

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■inchall, wnrde 1735 Oberst -TTofmoister, starb aber nocb in dem- selben Jahre ohne Nachkommen, worauf die Maj(»ratsprtUor an seinen Halbbrüder, Franz Michael (Franz Anton), kais. könijrl. Känmieror und böhmischen Cammerrath , fielen , welcher ebenfalls Nachkommen nicht hiotcrliess. Graf Ooorg Adam Tj^naz, «estorben 1714, kaiserlich kftn. Oberhofinarscball und gewesener Vicekönig von Neapel, Herr nuf Smeezna etc. war mit einer Grf. v Spanr, vermählt, aus welcher Ehe dn Sohn, Michael Franz, stammte. Derselbe, pest. 1773, Majorats- herr zu Smcczna etc. k. k. w. Goh.-Ratli und der Erzherzogin Maria Magdalena Obersthofmeistcr , hinterliess nur aus erster Ehe mit Maria Sasaniia Juliane Grf. v. Nostiz eine Tochter, Maria Anna, welche sich 1760 mit Michael Otto Gr. v. Althann vermählte. Vom Grafen Gnido- bald Maximilian, gest. 1733, Herrn in Hagensdorff etc., k. k. w. Geh - Rath, Oberhofmeister der Kaiserin Eleonore etc., stammte nus dorEhe mit einer Gräfin v. Althann Graf Carl Josejdi, gest. 1780, des grossem Landrechts in Böhmen Beisitzer, verm. mit Philippine Grf. v. Clary u. Aidlingen, gest. 1758. Aus diesei'Ehe entspross. neben einer Tochter, Johanne Nepomucene Philippine, verw. Grf. v. Bolza u. wieder\Trmählte Grf. ▼. Mirbach, ein Sohn, Graf Franz Carl. geb. 1733, Majoratsherr auf Hagensdorif, Planitz und seit 1773 auch zu Smeezna, k. k. Käm- merer, verm. in erster Ehe mit Maria Walpurge v. Buquoy, gest. 176.') und in zweiter mit Josephe Grf. v. Sternberg, verm. 1766. Derselbe, gC8t 29. Nov. 17ft9, schloss den Mannsstamm seines alten Geschlechts. Die Tochter aus zweiter Ehe, Grf. Maria Anna, geb. 1768, durch Erb- Tergleich Besitzerin der ehemaligen Majoratsherrschaften Smeezna und 8chlan, vermählte sich 1791 mit Carl Joseph Gr. v. Clam, Herrn der Herrschaft Knndraticz etc. k. k. Kämmerer, welcher nach erfolgter Vermählung mit seinem angestammten Namen und Wappen den Namen und das Wappen des Hauses Martinitz verband, s. Bd. II. S. 280 und 81.

RmrrthHt, Spicil^iKia, P. II. Baihin, Tab. Stomm. T. I. Tmhof, In MnntN^a. - Oe- ••■1. Archivar, VFI. S. 264. JTühn^r , 11 F. Tab. 673 und 74. - Oauh^ , I. H. 13^3-29. - Jmc*if.i, l«0«. ir. R. 279.— Snppl. xu Sl«bm. W.-B. I. ISrOr. v. Maninil. Tyroff, l\. 238: Cr. V. ClaiD-Martinits.

Martinkowski. Altes, in Schlesien und Mähren frtlher vorgekom- menes Adelsgeschlecht, welches in Mähren zu Rosecc sass.

SinapiuH, 1. S. 930. 9. M^ding, 111. S. 4'J4.

^ Martitz, Martiz. Reichsadelsstand, in Kur - Brandenburg aner-

kannt. Adelsdiplom vom 24. Febr. 1694 far Johann Martitz und An- erkennungsdiplom vom 9. Sept. 1698 (4. Aug. K)99). Die Familie wnrde in Pommern, Schlesien und Ostpreussen angesessen. In Pommern war dieselbe schon 1730 unweit Saatzig zu Butow, Rabnwerder u. Klein- Spiegel beglitert, brachte dann noch andere Güter an sich u. sass noch 1784 zu Lustebuhr unweit Camin. In Schlesien war Ober- und Nieder- Kunem bei Wohlau 1767 und noch 1790 I.eonhardwitz bei Neumarkt in der Hand der Familie. In Ostpreussen hntte dieselbe Bailethen un- weit Darkehmen erworben. Ein Oberstlieutenant v. Martitz stand 1806 im k. preuss. Husaren-Begimentc v. Usedom.

V. Preuss. A.-L. IIF. 8. 361 n. V. S. 32S. FretA. 9. Lfdebur, II. 8. 88 u. 111.8.307.-- W.-B. d. Preuts. Mormreh. III. 94.

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Martonitz, Freiherren. ErbL-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1 808 für Andreas Martonitz, Obersten im k. k. Geniecorps.

Mti/erlt V. MühlfeM, Erg.-Hd. 8. 77.

Martschlaeger, Edle. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1792 für Matthias Ferdinand Martschlaeger , jubilirten niederösterr. Regierungsrath , wegen 5 4jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edler v.

MegtrU V. Afüfil/eld, 8. 325. Tf/rof, II. 60 : Hartsuhlaeger t. Neiithal.

Mamnde. Ein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh, im Branden- burgischen begütertes Adelsgeschlecht Carl Gottfried v. Marunde, gest. 1770, war Capitain im k. preuss. Infant. -Regim. v. Plötz und be- sass die Güter Rissen und Schönborn im Er. Züllichau-Schwiebus.

Freih. v. LeJebur, U. 8. 82.

Marval. Altes Adelsgeschlecht in der Stadt u. dem Fflrstenthume und Canton Neuschätel, welches aus Genf stammt. Mermet M. war 1404 Syndicus der Stadt Genf und4Peter I. M. besass mehrere bischöf- liche Lehne. Von Letzterem stammten drei Söhne: Peter U. Domherr zu Genf, Andreas, um 1473 bischöflicher Vicar und Petermann, 1496 Rathshcrr zu Genf. Von dem Sohne desselben: Nicolans, welcher eben- falls im Rathc zu Genf sass, entspross Franz I., gest. 1573 als pensi- onirter Hauptmann, dessen Sohn. Johann, 1590 nach Neufch&tel über- siedelte. Von ihm stammte Franz 11., erst Hauptmann in savoyschen Diensten, welcher 1648 vom Herzoge v. Longueville, Fürsten v. Neuf- chätel die Bestätigung des ihm zustehenden Adels und die Castellan- stelle von Bondry erhielt, dann Staatsrath u. 1656 Schatzmeister wurde. Der eine Sohn desselben, Ludwig v. M., trat 1640 in k. französ. Dienste, wurde 1652 Gardchauptmann und blieb 1654 in einem Zweikampfe zu Rheims, die Gardecompagnie aber blieb erblich in der Familie, bis sie 1668 abgedankt wurde. Der Bruder Ludwigs, Saniuel, wurde 1694 Staatsrath und Mayer der Stadt Neufchätel, war 1707 Beisitzer des souverainen Gerichts der drei Stände bei der Wahl des Königs Frie- drich I. von Preussen und starb 1733 als ältester Staatsrath. Von ihm stammten zwei Söhne: Ludwig II. und Franz HI. Von Ludwig H. ent- spross Samuel IL, welcher 1733 Mayer von Cortuillod u. 1740 Staate- rath wurde, Franz HI. aber. geb. 1692, starb 1773 als k. französ. Bri- gade-General.

N. Pr. A.-L. ni. 8. 861 und V. R. 895. F^tik. 9. Ledehur, 11. 8. 82.

Marwitz, v. der Marwits. Eins der ältesten und angesehensten märkischen Adelsgeschlecliter , welches in den Marken , namentlich in der Neumark , zu sehr ansehnlichem Grundbesitz gelangte und später auch in Pommern, Schlesien und Ost- u. Westpreussen begfltert wurde. Nach einer Familiensage soll, doch ist die Zeit, in welcher es ge- schehen , nicht bekannt , von dem ganzen Geschlechte nur noch eine Jungfrau übrig geblieben sein. Nachdem sie mannbar geworden und auch einen Brautwerber gefunden, habe es sie mit grossem Kummer er- füllt, dass ihr Name und ihr Geschlecht aussterben werde. Sie habe sich deshalb an den Hof des Kaisers begeben, ihren Gram vorgestellt u.

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fAeten, dass, wenn ihre £)hc mit Kindeni gesegnet würde, diese den fameii und das Wappen der v. Marwitz fortführen dürften. Der Kui8(>r Uie ihre Bitte gewährt nnd ols sie später wirklich Söhne hekommon, U»e er befohlen , dass dieselben v. der Marwitz heissen und das alte Wappen : in Blan einen goldenen ßanmstamm , dergestallt vermehrt MÜireii sollten, dass dieser Stamm neue Sprossen treibe. Als Mnunliaiia der Familie wird Marwitz bei Landsberg an der Warthe, idebe B<»sitziuig schon 1289 derselben znstand, angenommen. Ob Mar- liti in Havellande, unweit Kremmen, Marwitz in Pommern an der Oder, Girti gegenflber , Gross- und Klein-Marwitz in Ostpreussen , bei Preiis- Mi-Holland, Marwitz bei Brannschweig und Marwitz in Böhmen bei nrndim von den Marwitzen erbaut worden, oder woher sonst der Name koHme, ist nicht bekannt. Urkundlich treten zuerst in dem Stiftungs- Wde des Doms zu Soldin vom Markgrafen Albrecht Y. aus dem An- fc"»tfi^^" Hause vom 30. Mai 1298 Zabellus et Ilenningius de Marwitz dl Zeugen auf. Ueber die directen Nachkommen beider fehlen genaue iapd>en« Conrad v. d. M. legte 1403, als der nachherige K. Sigis-

die Neumark dem deutschen Orden und dem Hochmeister des- Ck>nrad v. Jungingen, verpfändete, mit Anderen von der Ritter-

das Zeugniss ab, dass die ganze Neumark dem deutschen Orden idkuldigt habe ; Alexander oder Zander v. M. war Landvogt der Neu-

für den Orden u. bestätigte als solcher 1420 denen v. Sydow ihr

flfoer Fflrstenfclde u. Otto v. d. M. war 1466 unter denen, die im soldinschen Vertrag unterschrieben und Kurfürst Friedrich II. be- tfUgte ihm das Dorf Sellin zum Leibgedinge seiner dritten Tochter. IcÜdem ist dieses Gut über dreihundei*t Jahre in der Hand der Familie gewesen. Zu Anfange des 16. Jahrb. lebte Peter v. d. M. auf Grün- ade, Bftrfelde und Sellin. Derselbe trat zur lutherischen Coufession ftcr B. hatte schon 1529 einen eigenen lutherischen Hauscaplan. Von hs stammten die vier Linien von Friedersdorf, Sellin, Beerfelde und üD Leine in Pommern, welches letztere Gut wohl von seinem Sohne, ■oritZt erworben wurde nnd welches über zweihundert Jahre den Nach- koamen desselben zustand. Nur die Linie zu Marwitz stammte nicht iw Peter v. d. M., sondern von Wulff Joachim Asmus v. d. M. auf Ibrwitz and Grabow und ist später erloschen. Die Nachkommen- idkaft Peter's schied sich, wie angegeben, in vier Häuser. Das Haus Friederedorf gründete Georg v. d. M., gest. 1678, Herr auf Dölzig u. kirhrandenb. Oberst. Der Sohn desselben , Hans Georg, gest. 1704, ar h. anhalt.-zerbster Geh.-Uath. Kammerpräsident und Hofmarschall, ü wie Herr auf Gross - u. Klein-Rietz , Friedersdorf, Kienitz, Birkholz L Baasmannsdorf. Ein Enkel desselben, Berndt Friedrich August, llof- anichaJl des Königs Friedrich Wilhelm U. von Preussen , Herr auf Friedersdorf etc. starb 1793 und der Sohn desselben war Friedrich Aignst Ludwig, Herr auf Friedersdorf etc. , k. preuss. Generallieute- üBt a. D., 8. unten. Das Haus Sellin gründete Balzer v. d. M., kur- kandenb. Oberst. Von ihm stammte Gurt Hildebrand v. d. M. , kur- ^andenb. Generjilliuutünani, s. unten. Der letzte Besitzer der selliner itter war Georg Friedrich v. d. M. , k. preuss. Hauptmann. Von sei-

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nen Söhnen lebte später Johann liUdwig v. d. M. als Major in d. A. u. Georg Adolph Casimir, Oberst und Commandeur des Regiments v. Ru- dorf Leib-Husaren, starb 1823. Das Haus Bärfelde fing Christian v. d. M. an und der Urenkel desselben, Otto Friedrich Ludwig, war der letzte Besitzer von Bärfelde. - Das Haus Leine in Pommern beginnt mit Christian v. d. M. und der Enkel desselben , David Bemdt Frie- drich V. der M., war der letzte Besitzer des Gutes Leine. Die Zahl der Sprossen des Geschlechts, welche in die kurbrandenb. u. k. preuss. Armee traten im Jahre 1806 standen siebenzehn v. d. M. im Dienste und in derselben zu hohen Ehrenstellen und Würden gelangten, ist sehr gross und so können hier nur Einige kurz genannt werden , über welche das N. Pr. Adels-Lexicon nähere Auskunft in einem für die Ge- schichte der Familie wichtigen Artikel ertheilt. Curt Hildebrand v. d. M. a. dem Hause Seilin ein Sohn des kurbrandenb. Oberstlieute- nants u. Commandanten von Cüstrin Balthasar v. d. M. stieg 1 689 zum Generallieutenant und wurde 1690 Gouverneur von Cüstrin. Der- selbe, auch Amts -Hauptmann zu Marienwalde und Reetz, war mit Be- ate Luise, einer Tochter des Generalfeldmarschalls Freih. v. Derfflinger vermählt, aus welcher Ehe vier Söhne und zwei Töchter entsprossten. Von den Söhnen starb Heinrich Carl v. d. M., verm. mitAlbertine Ele- onore V. Wittenhorst-Sonsfeld, 1744 als General der Infanterie; Frie- drich Wilhelm v. d. M., gest. 1716 ein Sohn des Hans George v. d. M., Herrn auf Lüssow und Bischofssee wurde 1705 Generalmajor; Johann Friedrich Adolph v. d. M. a. d. H. Friedersdorf ein Sohn des August Gebhard v. d. M. gest. 1779 unvermählt, war 1778 und 1779 General-Intendant u. Chef des Feldkriegs-Commissariats bei der zweiten Armee mit Generalmajors-Character ; Friedrich Wilhelm Sieg- mund V. d. M. ein Sohn des gewesenen Hauptmanns Magnus Curt v. d. M., Herrn auf Grabow verm. mit einer v. Woldeck, wurde 1787 Generalmajor und Chef des Infant-Reg. v. Stwolinskj und starb 1788 ; Gustav Ludwig V. d.M. ein jüngerer Bruder des erwähnten Generalma- jors Johann iYiedrich Adolph v. d. M, verm. mit Caroline Emestine v.d.Golz, wurde 1779 Generallieutenant und Chef des v. Backhofechen Ktirassierregiments, trat 1784 aus dem activen Dienste und starbl797; Otto Siegfried Albrecht Alexander v. d. M. ein Bruder des obenge- nannten Generalmajors Friedrich* Wilhelm Sigismund v. d. M. wurde 1803 Generalmajor und Commandant von Glogau und starb 1807; Ge- org Adolph Casimir v. d. M.. gest. 1823, war Oberst und Commandeur des Regiments v. Rudorf-Leibhusaren und Friedrich August Ludwig t. d. M., seit 1827 k. preuss. Generallieutenant a. D., Mitglied d. Staats- raths etc. war in erster Ehe verm. mit Caroline Francisca Grf. v. Brühl, gest. 1804 and in zweiter mit Charlotte Gii, v. Moltke. Wie übri- gens iii ; ;nit x\uj nciinste Zeit nitihrere Sprossen des in vielen Gliedern "lilülirtMirtj >üimiut*A in d^^r k, preuss. Armee standen^ so befanden sich iuicl) IVft'hrei'o in k, preiiss.. Staatscliensten, Was den Güterbesitz der waren noch m neuester Zeit in der Hand derselben greifte II borg: die Güter Wendisch-Pribbernow und ,^£l@ia-NosijL und Wundickow and im Kr.

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:-i?nelsbiirg: Schwesin, in der Noumark im Kr. Arnswaldc: Borkon- i-'i^e und Kölpin und im Kr. Lcbus: Friedersdorf (Fideicomniiss), in

vjicaien im Kr. Neumarkt: Frankentlial und in Westpreussen im Kr.

^hwetz: Mzanno.

NieoL Jumticomii Liheiluii de Anti<|uo et novo gfnrre Marwitforum , Pranrof. IGU). &r««l, Lib. VI. ». M>3. Sinapiiui. I. 8. H.10 n. II. 8. 8<>1. IHthtnar, S. HO. Nr. VK knewtanm, 8. »43 und 3Ü9. - t^utte. I 8. llf.lO u 31. N. I'r. A. I.. 111. S 3(;i— 7. - Ürmk. 9, L4d€hmr, II. P. 8* u. t^S und III. 8 307. Siehmac/nfr. I. 17H: t. Marwitz, Mnr ÜKkumdy. 110: ▼. Marviti, Poromerisch. 0. Mfdin'j, I. 8. 373 u. 74. Pommor. W.-li. L Tab. 44.

Xarsani. Reichsadelsstand. Diplom von 1723 fQr Joseph M ir- bdL k. k. Hofkammercanzlei - und Buclihaltungs - Rogistrator und Ex- pedxtor.

MegerU •. Mmktfflä. Brg.-Bd. 8. 373. - 8upp. au Kiehm. W.-B. IX. »t.

Marsani y. Stainhoff. Reichsadelsstund. Diplom von 17G9 für Lurenz and Johann Marzani. Geschwisterkinder, mit dem Pradicate : v. SuinhofT.

MegtrU 9. MüMl/tld, Rrg.-Bd. R, 373.

Marziani v. Sacile, auch Ritter. Erbländ. -österr. Adels- u. Kit- terstand. Adelsdiplom von 1812 ftlr Franz Marziani, k. k. Fcldmar- sehali- Lieutenant, mit dem Pradicate: v. Sacile und Ritterdiplom für Denselben von 1818. Der Stamm wurde fortgesetzt u. in neuer Zeit «ir Georg Ritter Marziani v. Salice, k. k. Generalmigor, Divisionilr bei dem serbisch-banatischen Armee-Corps.

Magerte 9. Uükl/elJ, 8. i^iS u. Krg.-nu. 8. 175. Militär - Scbemat. d. ötterr. Kaine^rrh.

Marzick y. Flammenfeld. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1765 fUr Johann Wenzel Marzick, k. k. Artilleric-StOckhauptmann, mit dem Pradicate : v. Flammeiifeld.

MegerU 9. Mühlftld, Krg.-Bd. 8. 373.

* Masche. Ein früher unter dem schlesischen Adel aufgeführtes

Geschlecht

Sinapiu; I. S. 631.

Mascherei. Altes, niederrhcinisch-westphälisches Adelsgcschlccht, welches schon 1400 zu Winandsrath, 1516 zu ßellegoy und Pfaffendorf mweit Bergheim, 1600 zu Novion im Luxemburgischen und zu Opinen mid noch 1694 zu Grimminghauscn unweit Altena gesessen war, später aber erloschen ist.

Freik. 9. L^dtbur, 11. 8. 3S. Siebmacher, II. 117: ▼. M , Nicdcrrheiniüch. 9. Stti- ■^ Tab. 33.

^ Maschkow, Maschko, Mascow, Mascon (Schild der Länge nach

getheilt: rechts in Silber drei übereinder stehende, rothe Rosen u. links in Gold eine Weinrebe mit zwei Trauben und drei Blättern, odor auch rechts dieWeinrebe u. links die Rosen). Reichs- u. schwedischer Adels- stand, im Kgr. Preusscn anerkannt. Reichsadelsdiplom vom 22. S(>])t. 1553 nir die Gebrüder Christian Hennig Joachim, Bartholomäus Georg ond Nicolaus Masskhauen; schwedisches Adelsdiplom vom 10. Juli 1888 fÄr Peter v. M., einen Nachkommen des genannten Nicolaus v. M. t schwed. pommersch . Consistorial - Director und Professor zu Greifs- wald (geb. 1634 und gest! 1720) u. preuss. Anerkennungsdiplom vom

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24. Juli 1710 fftr Denselben. Ein v. Maschkow stand 1806 als k. preuss. Oberst u. Commandeur des Muskctier-BataillonavomRegimente V. Ploetz in Czenstochau, Derselbe, gest. 1808, war ans Dessau ge- bürtig.

N. Vr. K.L. irr. S. 367 und 68 and V. S. Sih. - Freih. t. Ledebur , II. 8. 83 and 84. - Siebmacher, I. 41 : Die MMchko, Ocsterreichisch. Schwed. W.-B. Tab. 37. W.-B. der Pr. Moiiarrh , III. »5.

*" Maschkwitz (Schild von Blau , Roth und Silber schräglinks ge-

thcilt nnd im Rothen mit einer silbernen Rose belegt). Ein früher zu dem schlcsischen Adel zählendes Geschlecht, nicht zu verwechseln mit den Familien v. Machewitz und Maschwitz.

Sinapius , I. 8. G30. Stebmacher , I. 72: v. Maschwits, Schlosisch. e. Meding , 1. 8. 374.

Maschwitz (in Gold drei schwarze Querbalken mit einem schräg- linken , ausgebogenen , grünen Rantenkranze überzogen). Altes , meis- sensches Adelsgeschlecht, welches schon von Knauth nicht mehr ange- führt wird. Dasselbe besass 1425 und noch 1473 Salzgüter in Halle u. Friedrich v. Maschwitz war 1630 kaiserlicher Oberstlieutenant. Das Wappen findet sich am Grabmaale des Wolfgang Otto v. Schick von 1637 in der Domkirche zu Meissen, S, 213.

ürsinuM, Geschichte der Domkirrhe io Meiaseo. Freiherr v. Ledebur , II. 8. 83. Siebmaeher, I. 154: t. Maschwitc, Meiaaoiseh. r. Meding, I. 8. 375.

\ Maslaw, Maslowsky, Maslowesky. Ein früher in Schlesien, spä-

ter im Posenschen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches dem polni- schen Stamme Samson einverleibt war. Lucas v. Maslowski besass 1772 unweit Gnesen-das Gut Stryzewo.

Sinapiu», I. 8. 631 u. II. 8. 802. Freiherr v. Ledebur, U. 8. 84.

Masotti. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1717 für Jo- hann Franz Masotti.

Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 373.

^ Massa, Edle und Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1710

für Anton v. Massa, schlesischen Kammcrrath und Salz -Administrator, mit dem Prädicate: Edler v.

^ Sinapiu», H. 8. 802. Meyerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 176. Freih. 9. Ledebur, U.

«.84.

j^.» Maesart v. Montenville. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von

*ty^.. 1773 für Alexander Franz Joseph Massart, k. k. Stückhauptmann, mit *i'^*V ' &^ Prädicate: v. Montenville.

Megerle 9. Uühtfeld , Krg.-Bd. 8. 373.

Massbach, Maspach, Masbach, Mospach (Schild von Silber und Roth der Länge nach getheilt mit einer eingebogenen Spitze nach des Feldes abwechselnden Tincturen). Altes, fränkisches, Stifts- und ritter- mässiges , reichsunmittelbares , zum fuldaischen Lehnshofe gehöriges u. dem Rittercanton Baunach einverleibtes Adelsgeschlecht, nicht zu ver- wechseln mit der rheinländischen, ebenfalls erloschenen Familie v. Mos- bach. — Wilhelm v. Maspach wurde noch vor 1381 zu Fulda beliehen; Richardus de Maspach war 1480 Domdechant zu Würzburg und Philipp Adam v. Maspach, der Letzte seines Stammes, starb im Anfange des 17. Jahrhunderts.

Sckannat, 8. 129. - Biedermann, Cantoii Baunach, T«b. Mlft-39. - Satter, 8. Il6, 230, 284, 856,333, 884, 354 und Tab. 9. Nr. 24 und Tab. th Vf. U, 9. Meding, III. 8. 42S

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, Maassen. Ein früher zn dem ostpronssischon Adel zäh- kodes Geschlecht, welches im Er. Lötzen zn Klein -Gablicken, im Kr. Lfck za Jacha and im Kr. Oletzko zn Maseryath und Wessolowen ge-

r^HA. «. lede^wr, II. 8. 84.

» KaaaeBbach, auch Freiherren (in Blau zwei goldene Querbalken). Altes, ursprQnglich schwäbisches und rheinländisches Adelsgeschleclit, ladi Allem ein Zweig des alten, berühmten Geschlechts v. Gemmingen, «elcher den ursprünglichen Namen verliess und sich seit der Mitte des 11. Jahrhunderts, unter Beibehaltung des Stammwappens, nach dem im formaligen Ritter -Canton Craichgau unweit Gemmingen gelegenen Schlosse und nach der Herrschaft gleichen Namens ,, Massenbach'' nannte a. sdirieh. Urkundlich erscheint zuerst in einem Diplome des Klosters ffirschan im zweiten Zehnt des 12. Jahrb. Warmund v. Massenbach imd seit dem kommt der Name des Geschlechts als altes Ritterge- s^echt auf Turnieren, in Stiften etc. vor, auch waren später oft meh- rere Glieder der Familie Rittenäthe und Mitglieder des grossen Ans- tdinsses der reichsfreien schAvflbischen Ritterschaft des Cantons Craich- gau, zu welcher das Geschlecht vermöge seiner Besitzungen seit dem Beginne dieses Verbandes ununterbrochen gehörte. Um die Mitte des 16. Jahrh. schied sich durch zwei Brüder, Wilhelm und Bechtold v. M., die Familie in zwei Hauptlinien, die schwabische u. preussische. Bech- told, Ritter des deutschen Ordens , kam in die östlichen Länder u. der Enkel desselben. Berthold, erhielt von dem genannten Orden mehrere Lehne, welche, durch spätere Erwerbungen vermehrt, seinen Nachkom- men verblieben. Die von Wilhelm v. M. , einem der verdienstvollsten Räthe des Herzogs Ulrich v. Württemberg, Gommandanten der Festung Hohenasperg etc. , gegründete llauptlinie erlosch im Urstamme schon hn dritten Gliede, wurde aber von Sprossen der preussischen Linie welche sich das Erbfolgerecht in den Stammgütern vorbehalten hatte, als schwäbische Linie wieder fortgesetzt. Dieselbe schied sich später wieder in die schwäbische und in die preussische Hauptlinie u. Ersterc m die katholische und in die evangelische Linie. Die katholische Linie hlflht in Bayern, schreibt sich : Gemmingen v. Massenbach u. ist in die Freihermclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern 1812 eingetragen worden , die evangelische Linie blüht in Preussen , Nassau und Würt- temberg und schreibt sich einfach : Massenbach. Dieselbe , die eigent- liche Stammlinie, sonderte sich später in die beiden Linien des oberen und des unteren Schlosses, von denen aber letztere mit Christoph Julius V. und zu M., k. wtlrttemb. Major, 19. März 1835 erloschen ist. Ihre Besitzungen erbte hierauf die Linie des oberen Schlosses, welche den Hauptstamm des Hauses bildet. Die Mitglieder derselben besitzen unter k. wttrttemb. Landeshoheit das Rittergut Massenbach im Ober- amte Brakenheim in ungetheilter Gemeinschaft. Die von der katho- lischen Linie bekannte absteigende Stammreihe ist folgende : Georg Bernhard, kurbayer. Oberstlieutenant; Nicolaus Joseph: N. Freiin Pembler v. Stepperg u. Leutstetten ; Johann Friedrich Freih. Gem- mingen V. Massenbach, gest. 1736 : Maria Theresia Freiin v. Donners-

KntiChk«, Deataeh. Adtit-Ltx. VI. 1 1

162

perg zu Igling ; Johann Adam Joseph L, kurpfUz. Hauptmann : Bar- hara Wilhelmine Freün v. Linden ; August Ferdinand Franz , gest 1815 : I. Maria Anna Latrin de Feignies und IL Josepha Freiin Gem- mingen V. Massenbach; Johann Adam Joseph (11.) und Carl Anton Friedrich, geb. 1796, Gebrüder. lieber die vier Söhne des Bruders des Freih. Johann Adam Joseph L: des 1789 verstorbenen Freih. Carl Joseph Thaddäus , pfalzneuburg. Forstmeisters, a,us der Ehe mit Maria Juliana Josepha v, Wirsching, die Freiherren : Carl Theodor , k. bayer. Kämm, und Generalmajor , verm. mit Wilhelmine Grf. v. Pestalozxa, Franz Friedrich Anton, gest. 1843, k. bajer. Regier.-Director zu Bay- reuth , verm. mit Walpurga Grf. Czeyka v. Obramovicz , Carl Auguat Joseph, gest. 1858, k. bayer. Forstmeister zu Neuburg, verm. mit Ca- jetana Grf. Czeyka v. Obramovicz und Wilhelm, gest. 1852, k. bayer. Oberstlieutenant , verm. mit Eva Maria v. Spanmann , gest. 1842 und über die Nachkommen derselben giebt das geneal. Tasöhenb. d. h'eih. Häuser genaue Auskunft. Die preussische Linie umfasst die Nach- kommenschaft des oben genannten Bechtold v. u. zu M. , Deutach -Or- dens-Ritter unter dem Heermeister Hermann v. Salza, welcher, wie aa- gegebeu; auch der entferntere Stammvater der erneuerten schwäbischen Linie war. Der Enkel desselben, Bertold, leistete dem Orden unter dem Ordenshofmeister Hans Truchsess zu Wetzhausen wichtige Dienste und wurde für diese mit den Gütern Stuttehnen, Cordommen und Pap- laucken unweit Heiligenbeil belehnt, zu welchen die Familie spä,ter noch Rodmannsböfen bei Königsberg brachte, welche bis in neue Zeit der Familie verblieben. Aus dem Hause Rodmannsböfen traten um 1660 fünf Brüder in holländ. Dienste. Vier derselben fielen auf dem Felde der Ehre, und nur Einer, Wilhelm Albrecht v. M., erlebte den Ausgang der Feldzüge. Als Chef eines Dragoner - Regiments ging derselbe mit dem Könige Wilhelm HI. nach England. Aus diesem Regimente wurde später die s. g. blaue Garde errichtet und der Conunandeur kam nach einem vielbewegten Leben nach Preussen zurück und setzte das Ge* schlecht fort Ein Enkel desselben, Carl Wilhelm (H.) Sehn dea Carl Wilhelm (L), k. preuss. Landraths und Herrn auf Rodmannsböfen starb 1821 als k. preuss. Generalna^jor a. D. und hinterlless eisoea Sohn, welcher später Major im 1. Garderegimente war. Eberhard Frie^ drich Fabian v.M., von der preuss. Linie, trat 1815 mit dem Characteir eines Generals der Cavallerie in den Ruhestand und starb 1819 auf seinem Gute Johrengen bei Bartenstein und Christian Carl August liUd- wig Freih. v. und zu M., aus der jüngeren württemb. Linie, trat in der letzten Leben^ahren des Königs Friedrich H. in den preuss. General- stab, erhielt 1794 vom Könige Friedrich Wilhelm IL von Preussen als Geschenk das Gut Bialokosz im Kr. Birnbaum, war 1806 Oberst und General-Quartiermeister im hohenloheschen Corps , kam wegen der Ca- pitulation bei Prenzlau etc. in Untersuchung und starb nach einem viel- fach bewegten Leben 1827 auf seinem Gute. Nächstdem haben mehrere andere Glieder der Familie in der k. preuss. Armee, so wie auch impr« Civildienste gestanden. Ein v. M. war 1806 Geh. Ober-Kriegs- m. Do- mamen-Rechnungsrath u. ein Anderer Tribonalrath zu Königsberg and

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1837 irtr ein Geb. Regier.-Rath v. M. k. preuss. Commissariiis bei der ZollidiBinistration in Carlsnihe, doch fehlen noch fortlaufende Stamin- teüieii derpreagsischenHanptlinie. Nach Hauer war 1 857 Georg Freih. T. MASsenbach im Posenschen Herr auf ßialokosz im Kr. Birnbaum u. Jiknbowe im Kr. Samter , der k. preuss. Major v. M. Herr auf Konin «ul Dorf Pinne im Kr. Samter und Edmund v. M. Herr auf Salescben M Kr. Ortclsburg, Prov. Ostpreussen. lieber die Sprossen der evan- Linio im Kgr. Württemberg und im Herzogth. Nassau liegen Angaben vor. In neuer Zeit lebten drei Brüder, die Freiher- Friedrich Ferdinand Eberhard , Friedrich Reinhard Wilhelm und Ckrittian Carl August Ludwig. Freih. Friedrich Ferdinand Eberhard, gMt 1825, k. württemb. Staatsrat!! u. erster IMrector der Ober-Uech- a^gskammer, war mit Caroline Freiin y. SeckendoriT vermühlt u. hin- terlleea einen Sohn: Freih. Hermann, gest. 1847, k. ^^ürttcmb. Obcrst- Meatenant und Adjutanten des Königs . aus dessen Ehe mit Evclino v. Jakobs, geb. 1806,' zwei Töchter leben: Freiin Eveline, geb. IftSO.Hof- feftnldii 1. MaJ. der Königin von Württemberg und Freiin Pauline, geb. 18M, Term. 1860 mit Benedict , genannt Benno Freih. v. Hermann. Baritser der Fidcicommiss-Herrschaft Wain etc Freiherr Friedricli Beinbard Wilhelm, gest. ISlS, Oberst derk. württ. Oavallerie u. Ober- iatendant a. D. war vermülilt mit Dorotliee v. Bescheffer und aus dieser Bie entapross: Freih. Georg, gest. 1845, h. nassau. Kammerherr, Ober- Ibrstraeiater und Referent bei der liandesregierung , welcher sich mit Sophie Henriette Freiin v. Münchhauscn, geb. 1792 vermahlte, aus wdcher Ehe, neben vier Töchtern, zwei Söhne stammen: Fxliuird Freih. T. n. zu M., geb. 1816, h. miss. Hofrath und Moritz Freih, v. u. zu M., §eb. 1825, h. nass. Jagdjunker u. Ober-Förster zu Wiod-Selters, verm. 1857 mit Henriette Freiin v. Reden a. d. Hause Franzensburg. Von dem Freih. Christian Carl August Ludwig, s. oben, stammt aus der Elie «Jt AmaHe v. Gualtieri, neben einer Tochter, Adelheid, verw. Freifrau v. Rippard, ein Sohn: Freih. Georg, geb. 1799, k. preuss. Major a. D. u. BeiT auf Bialokosz, s. oben. Derselbe vermählte sich 1829 mit Sophie Freiin y. Gemmingen-Steinegg, geb. 1810 und hat neben acht Töchtern, jRbrf Söhne: Hennann, Christian, Georg, Carl und Wilhelm.

9. BaiUMn, U. ft. 116 u. T»b. 8. ». La»9, 8. 195 und SÜ. *- N. Pr. A.-L. Ol. 8. 3C8 ^ «9, Ca»t. Adtflsb. ü Kgr. Wiirtu-mlKfrg. 8. 270—74. - /-W/A. r. L^d-bur. II. 8. ^4. Oeo«al. Tftschcnb. der frHIi. Iliiifffr. ih53. 8. 2SI-M and 1863. 8. 517-lM. Siebinachcr, I lU: r. Massenbarh, 8rhwibisch. p. Mfdiny^ I. 8. 376 a. 7t>. «uppl. nt Siobm. W.-B. IV. 1«. Tyrof, I. lOS - W.-B. d. Künii;r. Baymi, XIV. 54. W.-B. d. IM-mihh. Uheiu- prvT. 11. T«b. 3i. Nt. G4. W.-B. d. K«r. Württemb. Nr. 117 und 8. U. - Kn:%chke , li. ». 299 u. 90. - ». llfjner , nassau. Adel , Tab. f> u. 8. 8.

MaBsenberg. Stei ermärkisches Adelsgcschlecht , welches frtther die Herrschaft Massenberg in Steiermark besass.

ürAfiwI«. II. 8. &19.

Ma8»on, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1712 ftlr Victor Amadeus Masson, k. k. Feldstallmeister, mit dem Pradicate : Edler ▼.

MegtrU t. MüMfeUi . Erg.-Bd. 8. 176.

* Massow (in Silber »wei rothe Querbalken). Eins der ältesten, an-

gciekeBiten and begtUertateaAdelsgeschlecfater Pommerns, wekhes leit

11*

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dem 16. Jahrhunderte , nachdem die v. Barvoth in Pommern erloschen waren, die Präsidenten-Stelle im Schöppenstuhle zu Stettin erblich be- kleidete, später zu dem reichen Grundbesitz in Pommern auch Güter im Brandenburgischen , in Schlesien und in Ostpreussen erwarb und noch jetzt, in zahlreichen Sprossen blühend, viele ansehnliche Güter besitzt. Den Ursprung desselben leitet Micrael aus Massovien her und giebt an, dass der erste Ritter aus diesem Geschlechte in Pommern Hofcava- Her bei der Tochter des Herzogs Semovitus von Massovien, welche sich mit dem Herzoge Wratislaus lU. in Pommern vermählte, gewesen sei. Herzog Wratislaus IH. hatte kurz vor seinem um 1264 erfolgten Tode diesem Ritter den District zu Lehn gegeben , in welchem die heutige Stadt Massow liegt, die, von den v.Massow angelegt, Conrad v.Mas- sow wird 1269 und Gerhard v. M., beide herz. pomm. Räthe, 1299 genannt bald darauf aber mit den dazu gehörigen, später eine Herr- schaft bildenden Ländereien an den Bischof Hermann von Camin , aus dem gräflichen Hause Gleichen , überlassen wurde.' Dieses Besitzthum ging 1523 an die Grafen v. Eberstein über und wurde mit der Graf- schaft Naugardt vereinigt , welche jetzt ein königliches Domainenamt bildet. Dafür erwarben die v. Massow im Laufe der Zeit zahlreiche andere Güter in Pommern und breiteten sich aus vielen Häusern , na- mentlich aus den Häusern Rohr, Bartin, Woblanse u. Seelitz oder Der- selitz aus. Die Stadt Rummelsburg , die Güter Zezenow , Dargeröse, Mahnwitz, Gross-Podel, Grumbkow, Zirchow und Somzkow, sämmtlich im Kr. Stolp , Thürzig , Wussecken im Kr. Schlawe , Bartin, Woblanse, Brünnow, Heinrichsdorf, Kamnitz, Falkenhagen, Reinfeld, Rohr, Gr.- Schwirsen, Turzig, Treblin, Gr.-Volz, Woldow und Lodder im Kr. Rum- melsburg und Dobberpfuhl im Kreise Pyritz waren alte v. Massowsche Lehne. Die Stadt Rummelsburg war seit langer Zeit ein Besitz der V. Massow aus den Häusern Rohr, Woblanse und Seelitz, welche sämmt- lich Antheile daran hatten. Woblanse, eins der ältesten Lehne der Fa- milie, liegt zwei jind eine halbe Meile von Schlawe. Diesen Rittersitz mit dem Gute Seelitz und einem Antheile an der Stadt Rummelsburg kaufte 1516 Ewald v. M., Landvoigt zu Stolp und Hauptmann zu Bü- tow, von seinem Vetter, Mikes v. Massow, Herrn auf Wussekken. Diese Güter kamen später von dem Landrathe Caspar Ewald v. M. an den Sohn desselben , den Rittmeister Hans Wedig V. M. Nach dem Tode desselben fiel 1753 bei der Theilung des Erbes Woblanse an den älte- sten Sohn, den Hauptmann Caspar Otto v. M., und Seelitz an den jüng- sten Sohn , den Hauptmann Carl August v. M. , welcher nach dem Tode des Ersteren, nach mit seinem anderen Bruder, dem Obersten Friedrich Eugen V. M. , 1759 und 1764 abgeschlossenem Vergleiche, nicht nur Seelitz behielt, sondern auch Woblanse bekam und nach seinem 1778 erfolgten Tode beide Güter seiner Wittwe und drei Söhnen: Valentin Wedig Ewald, Carl Friedrich Heinrich u, Ernst August Wilhelm v. M., hinterliess. Bartin ist ein zwei Meilen von Schlawe gelegener Ritter- sitz. Mit diesem Sitze, so wie mit Barvin, Treten , Runmielsburg, Lan- tow, Suckow, Quesdow, Quatzow, Runow, Reblin, Kunsow, Suchersin, Mahnwitz, Warbelow, Reinfeld und Falkenhagen wurden H^uüng v. M.,

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dessen Bradcr, Mikes, und dessen Tettern : Ewald, Thomas und Clans T. M- zu Bartio, nach dem zn Garz 1478 gegebenen Lehnbriefe von dem Herzoge Bogislaos belehnt. Diese Güter waren zu Anfange des 18. Jahrfa. in der fland des Oberstlientenants Ewald v. M. , welcher aliiiiHcbe Nachkommen nicht hatte. Der Schwiegersohn desselben, der Oberstlieatenaot und nachmalige Geh. Staatsroinister Joachim Kwald v. Massow, nahm diese Goter an and verglich sich 1742 mit dem Lehns- Iblger, dem Rittmeister Hans Wedig v. M. Joachim Ewald v. M., besass übrigens anch die Ton seinem Vater ererbten Goter Zezenow und Dar- geröse im Kr.Stolp, trat aber noch bei Lebzeiten sämmtliche Güter, mit Elmrilligang seiner Gemahlin. Elisabeth Sophie v. Massow. 1768 seinen beiden Söhnen, nftmlich dem Msgor a. D. v. M. die Güter Bartin, Bar- tId , Treten , den Antheil an Rummelsburg etc. , dem jüngeren Solme aber, dem Hanptmanne und sjtäteren Landrathe Carl v. M., die Güter Zezenow und Dargeröse ab. welcher dieselben nach einem Vergleiche Ton 1777 an Moritz Heinrich v. Weyher verkaufte. Später. 1837, besassen die v. Massow in Pommern noch die Stadt Rnmmelsburg , die Guter Loist im Kreise Pyritz . Gross-Meilen im Kr. Saatzig . und Rohr, Scbwessin, Falkenhagen, Reinfeld, Woblanse, Gr. Schwirsen und Gross Volz im Kr. Rnmmelsburg. In Schlesien besass Ewald Georg v. M , s. «Uten, die Güter Nenguth bei Lüben, Gross -Heinzendorf, Heinzenberg etc. und Carl Ludwig Ewald v. M., kön. Landrath, 1806 Globitschen bei Gnhrau etc., so wie der Obermarschall Valentin v. M. in den T^Iar- ken Steinhöfel bei Lebns etc. Von den Sprossen des Stammes ist eine lange Reihe im Kgr. Preussen zn hohen Ehrenstellen und Würden ge- langt. Zn diesen gehören: Caspar Otto v. M., gest. 1736, k. preuss. w. Geh. Staats- und Kriegsminister, Ober -Präsident in Pommern, Amts- bauptmann zu Rügenwalde, Prälat des Stifts zu Camin, Schloss- u. Burg- gesessener zn Rnmmelsburg , Herr auf Bartin , Dobberpfuhl etc. ; Hans Jorge Detlev v. M., gest. 1761, ein Sohn des Hans v. M. auf Brün- now seit 1750 k. preuss. Generallieutenant; Joachim Ewald v. M., gest. 1769, ein Sohn des Caspar Otto v. M. früher Oberstlieute- nant, später Kammer-Präsident zu Königsberg u. zuletzt w. Geh. Staats- a. Kriegsrath, Chel-Präsident der schlesischen Kammer u. dirigirender Hinister in Schlesien etc.; Valentin v. M., gest. 1775, zuerst Präsident bei der Kriegs- und Domainenkammer zu Minden, seit 1763 w. Geh. Staats- und Kriegsrath, Vice-Präsident u. dirigirender Minister bei dem Generaldircctorium , Chef des zweiten Departements von der Kurmark und Magdeburg, so wie später von Preussen und Litthauen etc. ; Eber- hard Julius Wilhelm Ernst v. M., gestorb. 1816 , wurde 1798 w. Geh. Staats- und Justizminister und erhielt das geistliche und Schuldeparte- ment, Bo wie das Ober - Curatorium der Universitäten ; Ewald Georg v. M., gest. 1820, war später Oberlandeshauptmann von Schlesien, Staats- minister etc. ; Wedig Carl Gottlob v. M. a. d. H. Barün , vermählt mit einer v. Favrat, trat 1821 als Generalmsgor aus dem activen Dienste etc. Später, 1837, «fanden im preuss. Staatsdienste und in der Armee na- mentlich die drr-i ROhnc des Ober -Hofmarschalls v. M. auf Steinhöfel: Valentin v. M., Oberst u. Flflgel- Adjutant von der Cavallerie; Ludwig

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V. M. auf Demritz, später k. preuss. Staats und Hausminister, vermählt mit Hermine Grf. v. d. Scbulenburg-Eraden, aus welcher Ehe fünf Söhne lebten und Wilhelm v. M. auf Rummelsburg, Geh. Regier.-Rath, verm. mit Laura Grf. v. Warten sieben. Aus der Ehe des Oberlandeshauptmanns und Ministers Ewald Georg y. M., s. oben, lebte damals ein Sohn, Carl Georg Ewald v. M., k. Kammerherr und Geh. Regier.-Rath a. D., Herr auf Neuguth, Heinzendorf etc., welcher aus der Ehe mit Catharina Grf. V. Reichenbach-Zessel mehrere Kinder hatte. Ein Bruder des Oberlan- deshauptmanns und Ministers war Hans Christlieb v. M. , Major a. D. Derselbe war früher Herr auf Brieg bei Glogau und Rüstern bei Lieg- nitz und aus seiner Ehe mit einer v. Rade stammte ein Sohn, August v. M. , Mgyor a. D. Zu der schlesischen Linie gehörte auch der zu Polk- witz verstorbene Oberst a. D. v. M. Von den Söhnen desselben lebte der Eine, Friedrich v. M., früher Remontc-Inspecteur, später als Oberst- lieutenant a. D. und ein anderer Sohn war ebenfalls Oberstlieutenant a. D. Mehrere andere Sprossen des Stammes nennt das N. Pr. Adels- Lexicon. Was noch die in neuer Zeit der Familie zustehenden Be- sitzungen anlangt, so waren nach Rauer 1857 im Kgr. Preussen begü- tert : Ludwig v. M., k. Staats- u. Hausminister auf Loest, Gross MöUen im Kr. Pyritz und Demnitz im Kr. Lebus; Valentin v. M. auf Steinhö- fel im Kr. Lebus ; Geh. Ober-Regier.-Rath v. M. auf Rohr, Brandheide und Friedrichshuld im Kr. Rummelsburg ; Mc^or v. M. auf Gr. Volz u. Gr. Schwirsen im Kr. Rummelsburg ; M^jor v. M. auf Woblanse eben- falls im Kr. Rummolsburg ; Regier.-Rath v. M. auf Kammelwitz im Kr. Stcinau und Bialutten im Kr. Neidenburg ; A. v. M. auf Bansekow, Dre- sow und Liepen im Kr. Stolp; Gneomar v. M., k. Kammerh. undLieut. a. D., auf Bronau im Kr. Guhrau und Feodor v. M. auf Globitschen, ebenfalls im Kr. Guhrau.

mcrael, 8. 603. Oauh€, I. Ö. 1331 und Sa. Zedier, XIX. B. I9«0. ~ Ditktnar, fl. 6. Nr. 11. Klaproth, der geh. pr. Htaat«r«th, 8. 403. 434. 442 und 539. Biograph. Lexicoa «M«r Hilden a. llilitÄirpers. \\\. R. aT. N. Preuss. A.-L. III. «. 369—78. Freih. v, Le- debur, II. 8. H4 und H& u. ill. S. 308. - Sififmachtr, I. 177; t. Masaot, M&rkiaeh. v. th- ding . I. 8. 376. Tyroff, 11. 82. - Pommer. W.-B. I. Tab. 22. SchlesUch. W.-B. 11. Nr. 190.

Masswand, Freiherren nnd Grafen. Steiermärkisches , freiherr- liches Geschlecht, in welches durch Diplom vom 19. Aug. 1689 auch der Grafenstand kam.

Schmutz, 11. 8. 520.

Itfatanschek v. Ben dorf, Ritter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Diplom vom 3. Aug. 1842 für Joseph Matauschek, k. k. Obersten und Platzcommandanten in Wien, mit dem Prädicate: v. Bendorf. Derselbe nahm als Feldmarschall-Lieutenaut den Abschied. Der Stamm wurde fortgesetzt. Alois Ritter M. v. B. war in neuester Zeit k. k. Hauptmann und Vincenz Ritter M. v. B. Oberst -Lieutenant im tnvalidenhause za Tymau.

Handschriftliche Notiz. Ifilit.'Schemat. d. osterr. Raiaerthams.

Mateme, Hatteme (Schild ge viert, mit Mittelschilde. Im silber« uen Mittelschilde ein schwarzer Adler. 1 u. 4 in Silber ein rechts ge- kehrter , einen Stab haltender , rother Greif u. 2 u. 3 in Gold ein von

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einer Schanze amgebener Festangsthnrm). Adelsstand des Kgr. Preus- sen. Diplom vom 12. Juni 1734 fttr den k. preuss. Hauptmann Ma- terue im Regimente König.

n. Pr. A.-U V. 8. Stft: V. Mattem«. F^eih.9. Ledebur, D. 8. 85. W.-B. d. Pwoss. MoMrchie, III. 95.

Matenü , Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1 729 für Siprand Matemi, k. k. Rittmeister.

Mtgn-ie 9, Mükiftld, Rrg. Bd. 8. 176.

Mathesem, Edle y. Lehenshoven, Ritter. Erbländ.-Österr. Rit- tentand. Diplom von 1719 für Johann Jacob v. Mathesem, nieder- österr. Landmarschalls-Secretair, mit dem Prädicate : Edler v. Lehens- hoven. Die Familie wurde 1726 in die Landmannschaft des Herzog- thums Bteyermark aufgenommen.

M9g€rU 9, Mühlftld, Brg.-Bd. 8. 17«. ■> SehmtüM. II. 8. 521.

Mathessen, Mathesen, Freiherren. Erbländ. - österr. Freiherrn- stand. Diplom von 1770 fttr Johann Andreas v. Mathesen, k. k. Ge- neral-Feld-Wachtmeister.

Migtrl« 9. Mühlfeld, Erg.-Rd. 8. 77.

Mathesscn. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 6. Juli 1798 fttr Carl Mathessen, k. preuss. Lieutenant in der Artillerie. Der- selbe nahm 1816 als Oberst den Abschied u. starb 14. Dec. 1833 zu Nieder-Popschütz im Kr. Freistadt.

Htndsehrlftl. Notit. N. Preuss. A.-L. UI. 8. 873. Frtih, 9. Ledtbur, H. 8. 85.

Mathiassen v. Ehrenberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1710 fttr Franz Heinrich Matthiassen, Assessor des Oberamtes zu Laus- nitz, mit dem Prädicate ; v. Ehrenberg.

Magerte 9. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 373.

Mathiess v. Rosenfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1727 fttr Peter Mathiess, Landrichter zu Rankhwcil, mit dem Prädicate : T. Rosenfeld.

MigtrU 9. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 373.

Mathis y. Bmckenfeld. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1774 fttr Johann Mathis, k. k. Feldschiffbrttcken-Oberlieutenant zu Es- segg, mit dem Prädicate ; v. Bruckenfeld.

Megerle v. Mühlfeld, Erg.. Bd. 8. 373.

Mathis V. Trenstadt, Edle. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1822 fttr Johann Martin Mathis, Advocaten zu Feldkirch, mit dem Prä- dicate : Edler v. Treustadt.

Megerle 9, Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 373 a. 74.

* Matby , Matthy (in Silber ein rother Sparren , begleitet von drei, 2 u. 1, fttnfstrahligen rothen Sternen und einem rothen Windspiele im Schildesfusse). Polnischer Adelsstand. Diplom vom 26. Octob. 1775 ftr Ignaz Johann (IL) v. Mathy, später auf Makohlen im Kr. Heilsberg und vom 11. Nov. 1790 fttr die Gebrüder Ludwig v. M., später, 1798, Weihbischof von Posen u. Hyacinth v. M., Gutsbesitzer. Der nähere Ahnherr des Geschlechts ist Johann v. Mathy, aus einem ursprünglich

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französischen Adelsgescblechte stammend, welcher zwei Söhne: Claude und Ignaz Johann (I.) hatte. Claude v. M. war 1721 k. franz. Resident und Consul bei der freien Hansestadt Danzig, Ignaz Johann (1.) aber FinanzVath zu Danzig. Ersterer , verm. mit einer Grf. v. Wrschowetz- Sekerka v. Sedczicz, setzte den Stamm durch zwei Söhne, Letzterer, verm. mit der Tochter des Gross - Schatzmeisters v. Grabe wski, durch drei Söhne und zwei Töchter fort. Von den beiden Söhnen des Claude V. M. war der Aeltere, Victor, Oberst in k. französ. Diensten und der Jüngere Abt zu Lüneville und Domherr zu Frauenburg. Von den Söh- nen des Ignaz Johann (I.) war Ludwig, s. oben, Weihbischof von Posen, Anton Banquier zu Danzig und Hyacinth Gutsbesitzer. Von den Töch- tern vermählte sich Adelgunde mit dem Obersten der polnischen Kron- garde V. Hirsch und Marie Luise mit Thomas v. Hanmann auf Rodels- höfen und Rosenort. Von Hyacinth v. M. stammte Ignaz Stanislaus v. M., gest. 1832 als Bischof von Culm. Ein Enkel des Anton v, M.: Anton (H.) war 1837 Chef des Handelshauses y. M. in Danzig. Eine Schwester des Letzteren hatte sich mit einem Grafen v. I^ockow ver- mählt. — In neuester Zeit stand der Familie im Ermelande das Gut Sonnenberg zu.

N. Pr. A.-L. in. 8. 373 u. 374. Freih. ». Ledebur, U. 8. 85 u. 86.

Matoschek, Edle und Ritter. Erbl. - österr. Adels- und Ritter- stand. Adelsdiplom vom 8. Juni 1815 für Franz Xaver v. Matoschek, Doctor der Medicin und Vice - Director des medicinisch- chirurgischen Studiums, mit dem Prädicate: Edler v. und Ritterdiplom von 1820 für Denselben.

Handschrift]. Notiz. Megerle v. Mühlfeldy 8. 130 n. 226.

Matschacher. Steiermärkisches Adelsgeschlecht, welches den gleichnamigen, bei Graetz liegenden Ort besass.

SchmutM, II. 8. 521.

Matschiner v. Bachnerthal. Erbländ. -österr. Adelsstand. Di- plom von 1810 für Adalbert Matschiner, k. k. Hauptmann im wallach- isch-illyrischen Gränz-Regimente, mit dem Prädicate: v. Bachnerthal.

Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 374,

Matt, Freiherren. Erbländ.-österr. Freihermstand. Diplom von 1793 für Ignaz Matt, niederösterr. Regierungsrath.

Megerle v. Mühlfeld. Er>j.-Bd, S. 77.

Mattansch v. Minenfeld. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1764 für Johann Christian Mattausch , k. k. Hauptmann im Mineur- Corps, mit dem Prädicate : v. Minenfeld.

Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 374.

^ Mattencloit , Mattincloit , anch Freiherren. Böhmischer Ritter-

und Freihermstand. Ritterdiplom vom 5. Mai 1689 fUr Bartholomaeus Gottfried V. Mattencloit , k. k. Eammerrath und Canzlei - Director in Schlesien , Herm auf Grüben bei Falkenberg und zwar unter Vereini- gung des mütterlich angeerbten loevenichischen Wappens : (in Roth zwei goldene Querbalken) mit seinem angestammten Wappen: (im Roth eine goldene Engel, auf welcher mit untergeschlagenen Füssen ein rechtsge-

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kehrtes und zurück gegen die Linke sehendes Einhorn sitzt) und Frei- hermdiplom vom 30. Jan. 1732 für Franz Ludwig v. Mattencloit, lieg- nitzischen Regierungsrath u. Herrn auf Ober- und Nieder- Seibersdorf in Schlesien. Altes, ursprünglich aus dem Herzogthume Lüttich stam- mendes , nach den Herzogthümem Jülich und Berg und später nach Oesterreich u. Schlesien gekommenes Adelsgeschlecht, dessen Stamm- reihe um 1480 mit Gabriel v. Mattencloit beginnt. Derselbe, Rath und Secretair des Herzogs, von Jülich und Berg, war mit Anna v. Winkel- hausen vermählt und von ihm steigt die Stammreihe, wie folgt, herab : Joachim v. M., um 1506 herz, jülich-berg. Gesandter am Hofe des Kö- nigs Heinrich VTH. von England: Adriana v. Schreiner; Hildegerus V. M. , 1545 kurbrandenburg. Hofrath: Catharina Schopen v. Elsdorf; Joachim v. M. , 1595 h. jülichscher Rath und Referent : Maria Loe- venich v. Fronhofen; Bartholomaeus Gottfried Ritter v.M., s. oben: Maria Clara v. Adolph; Freih. Franz Ludwig, s. oben, gest. 1768 •als k. k. Appellationsrath zu Prag: Agnes Freiin v. Ehrmanns zum Schlug; Freih. Johann Reichard, gest. 1790, Herr auf Dombrau, Nie- der-Seibersdorf, Nieder-Marklowitz und Nieder-Suchau in Schlesien : I. Maria Johanna Freiin v. Osteschau, gest. 1761 und H. Renata Freiin V. Beess, gest. 1777; Freih. Johann, geh, 1751 u. gest. 1823, Herr auf Nieder-Toschonowiz, k. k. Oberstlieutenant: Antonie Freiin Sp6ns V. Boden; Freiherr Joseph Reichard, geb. 1787, Haupt der Familie, Herr auf dem Lehen Deutsch-Paulovitz, k. k.Kämm. und Major ind. A.: Caroline Pogatsch v. Paburg, geb. 30. Mai 1793; Freih. Wladimir, geb. 1821 , k. k. Kreis - Commissair zu Wiener - Neustadt. Von dem Bruder des Freiherrn Joseph Reichard, dem 1861 verstorbenen Frei- herm Gottfried , stammen aus der Ehe mit Eleonore Hazy de Sakul, geb. 1805, zwei Söhne : Freih. Julius, geb. 1825 u. Freih. Gottfried (IL), geb. 1827, k. k.Rittm. in d.A., verm. 1858 mit Henriette Grf. v.Berch- töld, geb. 1836. lieber die zahlreiche Nachkommenschaft der drei Brüder des Freiherm Johann , die Freiherren: Carl, gest. 1814, Herrn auf Niedor-Seibersdorf, verm. mit Thecla Freiin v. Beess und Chrostin, gest. 1828, Reichard, gest. 1837, Herrn auf Dombrau u. Mittel-Suchau, k. k. Rittm. a. D., verm. mit Helene Freiin Spens v. Boden, gest. 1833 und Franz Xaver, gest. 1838, Herrn auf Marklovitz und k. k. Haupt- mann in d. A. , verm. mit Josepha Grf. Kdlnoky v. Köröspatak, gest. 1818, geben die geneal. Taschenbb. der freih. Häuser genaue Auskunft

Sinapius. II. 8. «02. Gauhe , II. 8. TCO und 701. Megerl« v. Mühlfeld, Erg.-Bd- 8. 77. - N. Pr. A.-L. III. 8. 374. -FrHh, v. Ledebur, 11. 8. 86. Geiieal. Taschenb. der firelh. Häiner. 1848. S. 244— 4K und !H63. S. 618—20 Ruppl. zu Siebm. W,-B. II. II.

Mattem, Mattern y. Adlerfeld. Böhmischer Adelsstand. Diplom, laut Notification an die breslauer Amts-Regierung, vom 21. Nov. 1670 für Johann Albrecht Mattem, mit dem Prädicate : v. Adlerfeld.

Freih. r. Ledebur, U. 8. 86.

Mattern, genannt v. Prenss (in Blau ein Stamm mit drei Blättern, auf welchem zwei schräggestellte Wurfspiesse mit den Spitzen ruhen). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 1. Nov. 1833 fftr Oscar Friedrich Bogislaus Mattem, Lieutenant im Regimente K. Franz, En- kel und Adoptivsohn des, aus einem ursprünglich pommemschen Adels-

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geschlechte stammenden k. prenss. Hauptmanns ▼. Preuss, mit dem Na- men: Mattern. genannt t. Preuss n. dem Wappen der Familie v.Preuss. Der Empfänger des Diploms ist jetzt Hauptmann im 4. Garde-Gre- nadier-Heghnente.

Haitdschriftl. Notit. -^Fnih. 9. UtUbttr, 11. 8. 86. - W.B. d. Pr«MS8. Monarch. IV. 24.

Matthaens v. Rosenhand. Schwedischer Adelsstand. Diplom um die Mitte des 17. Jahrh. von der Königin Christine für Simon Mat- thaous, k. schwedisch. Etatsrath, mit dem Prädicate: v. Rosenhand. Der Erhobene war ein Sohn des Nicolaus Matthaens, Rathsherrn zu Stralsund.

Fr0fh. 9. Ledfbur, Tl. 8. 86.

Matthaides v. Zavietiz, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1709 für Johann Joseph Matthaides v. Zavietiz, k. k. Hofagenten.

Megtrlit ». Mühl/Hd, Krg.-Bd. 8. 176.

Matthias (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Blau auf grü- nem Boden ein Weinstock und links in Gold ebenfalls auf grünem Bo- den eine Pappel). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. Juni 1798 für Carl Ludwig Michael Caspar Matthias , k. preuss. Junker im Husaren-Regimente v. Lediwary. Derselbe, ein Sohn des k pr. Ober- rechnungsraths Matthias, starb schon 1805 als Lieutenant im Dragoner- Regimente Markgraf von Ansbach-Bayreuth.

Uandtrhriftl. Notis. - Freih, v. Ledfbur, II. 6. H«. W.-B. d. Preuss. Monarch. Ul. 95.

Matthias, Matthias v. Berchem (Schild Schrägrechts nnd in der obern Hälfte der Länge nach getheilt, dreifeldrig: 1, oben rechts, in Roth zwei silberne Pfähle: v. Berchem (oder richtiger wohl in Silber, drei rothe Pfähle, s. W.-B. d. Preuss. Monarch. II. 80. Nr. 1.) 2, oben links, in Gold ein, in der einen Hand ein Beil, in der andern ein Stück Holz haltender , aufwachsender Mann und 3 , unten rechts , in Schwarz ein silberner Löwe). Reichs adelsstand. Erneueruhgsdiplom, auf Grund eines, den Gebrüdem Matthias: Thomas, Georg und Christian 6. Sep* temb. 1558 verliehenen kaiserlichen Wappenbriefes, vom 18. Jan. 1701 für Johann Thomas Matthias, k. preuss. Geh. Hof- und Amts-Kammer- rath, auch Hof-Rentmeister und Director des Salzwesens und zwar in Folge seiner Vermählung mit seiner Nichte, Luise v. Berchem, mit dem Namen: Matthias, genannt v. Berchem und mit Aufnahme des v. Ber- chemschen Wappens in das angestammte Wappen. Letzteres zeigte nach dem Wappenbriefe den Schild schrägrechts getheilt, oben den er- wähnten aufwachsenden Mann und unten den Löwen. Der Familie stand 1707 im Brandenbnrgischen das Gut Ranft im Kr. Ober-Barnim zu.

N. l'r. A.L. l 8. ni: im Artik«! Beröhem. -~ Früh. «. Udebur , H. 8. M. - W.-B. d. PrcuÄ». Monarch. II. fk). Nr. 2.

MatthiaschoTski y. Matthiaschovdtz. Altes, schon im 15. Jahrh. in Mähren und Ungarn vorgekommenes Adelsgeschlecht. Michael M. V, M. lebte um 1583 und hatte, neben zwei Töchtern, einen Sohn. Zu dou Naclücommen des Letzteren gehörten in der ersten Hälfte des 18, Jahrhunderts: Wenzel M. v. M., k. ungarischer u. böhmischer Ritt- nMklßr im Cuirassier-Regimentc; Franz Carl M. v. M., bei der k.Land-

ITl

tafel in Mähren k. Landes -Burggraf; Franz Jowph M. v. M., Herr aaf Popowicz u. Peter Philipp AL v. M., 1740 k. ungar. Lieutenant.

Sinapiu», II. S. 505. Oauht^ U. 8. 700.

Matthisson (in Blau eine geflflgelte, goldene Harfe nnd auf dem gekrönten Helme ein wachsender , goldener Pegasns). Adelsstand des Kgr. Württemberg. Diplom von 1809 ftlr Friedrich Matthisson, spftter k. württ^mb. Geh. Legationsrath und Oberbibliothekar. Derselbe, geb. 1761 zu Hohendodeleben im Magdebargischen , einer der trefflichsten deutschen Lyriker, vorisflglich als Schilderer der Natur, studirte Theo- logie , huldigte aber mit gleichgesinnten Freunden immer den Musen, wurde 1781 Lehrer am Philanthropinum zu Dessau nnd 1784 Führer der beiden jungen Grafen ▼. Sievers , lebte dann zwei Jahre bei Hon- st etten in Noyon am Gcnfersee, war von 1789 bis 1794 Erzieher des Sohnes des Kaufmanns Scherer in Lyon und erhielt , nach Deutschland zurückgekehrt, von Hessen-Homburg den Hofrathstitel und 1795 die Stelle eines Vorlesers und Reisegeschftftsftlhrers der reg. Fürstin von Dessau. Nach dem Tode der Letzteren, 1811, ging er in k. württemb. Dienste, zog in den letzten Jahren seines Lebens sich nach Wörlite zu- rück u. starb 12. Dec. 1831. Seine sämmtlichen Werke erschienen zn Zürich 1825 in sechs Bänden.

Uandschriftl. NotU. Freik. t. Ledthur, III. S. 8W.

Mattl V. Löwenkrenx. Erblftnd.-österr. Adelsstand. Diplom von 1773 für Ignaz Joseph Leopold Mattl, k. k.Feldkriegs-Commissair, mit dem Präditjate : v. Löwenkreuz. .

hitgtrlp r. MüHfeld, Kr^lnit. Bd. S. .1T4.

Matnschka, Matnschka ▼. Toppoltocban, Toppoloaan, Freiherr, ren nnd Grafen. Böhmischer Freiherm- und Grafenstand des Königr Preusseii. Freihermdiplom vom 3. Mai 1715 fQr Ernst Rudolph M»« taschka v. Toppoltschan. schlesischen Regieningsrath nnd Grafendiplodi vom 10. Sept. 1747 für Friedrich Rudolph Freiherm Matnschka v. Top- poltschan, k. preuss. Ober-Amtsrath, Herrn auf Thomnswaldan n. Böm- chen , mit dem Zusätze : Freih. v. Sp&ttgen und unter Verbindung dea freih. spättgenschen Wappens: (von Gold und Roth der Lftnge nach ge- theilt mit zwei ins Andreaskreuz gelegten Spaten von gewechselten Tine- turen : Feld 1 und 4 des gräflichen Wappens) mit dem angestammten Wappen : (in Roth ein vorwftrtssehender Ritter in silbemer Rüstung mit goöifnetem Visir, welcher in der Rechten ein Schwert schwingt und die Linke in die Seite stemmt : Mittelschild des gräflichen Wappens). Altes , böhmisches Adelsgeschlecht , dessen Name von dem böhmischen Worte itlr Mathias : ,.Matusch-' herzuleiten ist. Der Stammsitz dessel- ben war Toppolczan in Böhmen nnd K. Sigmund gestattete der Familie als besondere Auszeichnnng , wie ausdrücklich im Freihermdiplom von 1715 angeitlhrt ist, sieh Matnschka v. Toppolczan nennen nnd schreibe* zu dürfen. Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Matthias de Toppolczan I., welcher nm 1640 lebte nnd mit Anna Ctapnar v. Pod- mielin vermählt war. Von dem Sohne desselben , Nicolaus , verm. mit Elisabeth Wielspolsky v. Haslach , stammte Matthias H. , welcher ans der Ehe mit Eva Kobilko v. Kobili zwei Söhne hatte. Der .^eitere,

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7f'.- i. i. ■' •^■^•■-'^ V ■'.-?/. r:.i-- -. 1.1- i^hanptmann im Fürst en-

. -j . ^' ■•nv V.:- 'i^. v^- iThiriüa V. Skerbensky, setzte

-: '•-".■ .-■- '"i".— LI L-Ü'.acen f'jrt. der Jflngere aber.

?- -■ •-. -'.- r.i.:- V. i. >rrrvi:]::aiei5ter. wnrile der nähereStamm-

r •.••• -'.:- -. li ..'. •■•i.t-:-:! Höhenden Linie de« Geschlechts ond

- -. j •.: ^- .-.^ v-.T :.:r. herab: Franz Friedrich M. v.T.. Herr

li: ;i^ -- >: .. '"';iv-_r:i-?.:hen um 1670: Barbara v. Sack: Frei-

1-'- i." ' :■ i: .::^ i r^z. geb. 1669 nnd gest. 1725, k. k. Rath,

-i-. ." i.\ii 'T irr TzrrrLihfimeT Schweidnitz u. Janer. Herr aufBörn-

■-'- : IT. : .1 '^:svzlliz: Anna Oara Therese v. Xerlich , gest. 1 742 :

ri. Jr.'. :r. 1 L:::;Iih. ?. oben. geb. 1706 and gest. 1770. k. pr. •.'..- :n:-:".-ji Hrrr izi 'n;''»ma?iraldan und Börnchen und Erbauer des "^- : --- r: 2:'-:1tZ Jiriffha Barbara Freiin v. Spältgon. Erbtochter L" rL_- Li; J.>:';fi is: B^rce. gest. 17?1: Graf Heinrich Gott- -r:- r-'* 1' t i r-:>:, 177?. k. preas*. Oboramtsrath . erster Gene- ru -Li.: ^L^i :.-?-?. f 7 r,i5<r:Äni vo: M::tt!sL*hlt?ien, Herr auf Salz . Pit- v!-i .--: '>i:iii: il? Vfrfis>frr dr-r ..Flor.i Siie>iaca'*: Bemhardine i'in -".ur:: : H .-^s.i-.Ht: Gn: Jof^ph. cest. 1'529. Herr aufZülz, 'Kz.rT-.KTZ. :::>:':•:= rV.; I. Er::c<r:r.r Fr::::i v. Straohwitz nnd Gross- Tl- 1- i i H. ?rr.>:lt*::-' ~:.i II. Cr.r.tr.vl-e Grf. v. Hovorden-Plen- /£.- : r-~v: xt.::z MArli S.bv .it> 0-r:»:er. Joseph aus erster Ehe,

*:■:■>:. !*-". k. Ij:id:^:5'>:-'' :i. Kr;:<i{pu;:ner. Herr des Majorats P;>.hvr. fT.v: AI.t?:* ^ 31:--^^-'- 5- i H. B-vbau in Schlesien, geb. ]7-4: Alfrt**: »-rij: Mi:~>*-**Ä v. T;i:v:o-:ar. Fniherr v. Spattgen. Tr'r I"^--. Mv'^*"— "^ ••■'" -:■*•-■■- B:::ir^.;Tts Pirschen am Berge und Ht-rr ifs R:::«rr::«** K*.::--rrAr;*:z r.cS: E'.orser.hoif bei Neustadt 0. < iVs^r::!; Gr: ^ \!jn-.r>s-'r&A- C:b. :S*2?. Aas der Ehe desLetzteren <ü,.7r»:T. r*:^:"' r*:: Tx-rtiT:.. s«vrs Söhr.-». von welchen der älteste 5jjs !i*:-:>^^- Mtrj^ '->> ' Ci-r-rf- :>:. IVr Bruder des Grafen Al- t^£. TfSr^ r«v: >:*'»:"^:"rr. i\:.^v:a. T;-rr.:5h:te Grf v. Wengersky, ^. :>iS 1'^' A-r;'*, ^vrr.- Gr. v Fra^/Kcr.-SiorsTorpff, geb. 1831, Ä i-v K'f. c^> ">.'* . ''^'^■^'^ *•- HcTTsoh.'i:: Btvh.iu bei Neisse. tja ti«r V'^.'^ !^-*..*^ .*..'> Gr.'i*;" A-Tor. M;iri.i aus der ersten Ehe ^ 1 üvrs :•> G-r^r. -V-s-.v^. > .'N**.*., ist Gra: Vicior. k. k. Oberlieu- -i^Htiitt it i K ^-r* :* :rs:.r Fr;- :v:: R-.rb.*»ra v. Woikowsky-Biedau ^ «T ^•:''^.-r tr.' ^^ *..v>v:.- ^ lUr;-. h.^rs:. ISM. tu Breslau gestor- ^^ ^:i^. •öi>rjt» .t\'-. ^:> :"v V K yriT.ss. M;i\>r u. l.andraih a. D..

nt? Vo ^•*" ^ :-,v.--. v..r"".*.k:.:. cis:. l>4i^. vonnählt. Die bei- iHM •i;*.!»!-?'.^'' ^''^ G-.<i^" V*:.* MAra ,^:is d:s Vaters zi^eiter Ehe, s. pj^-tt. <:w •"•«■ v*".v c.> '.>:>, H-.TT auf Kosol bei Bunzlau, k. pr. ^ii»iteoKv- X ■; Vvv.:::^^^ .-.;> Kr lV.r.:iau. vorm. 1S.S9 mit Clara v.

';*i5*i'^^i- ^^■'- ''^•''' ■'"■'"• ^•~^- ^A-'^-«*- »^^- ^^-'^- ^- preuss. Premier- ^. 4. ■/. .V'-f: ■- .-^:/- VS"' r.: V.Arie v. l/F^^tocq, gest. 1S50 u. in «niki ^f- ^""'"^ ^*- "^** T.vhvr dos Sir Edward CoatesEsq.ofDar- ii^^^i^^«. ,..?*• >V'-^T X K."*r*".N*nr l>io •K^sAmmto Nachkommenschaft ijiJ^AUw fo^-t *v x-~^v ^^•'^•r. G:;<tÄV. i>tto u, Valerius timiet sich * NU kU^'-V'» -.^s"' cri!*:chon HJuscT eben so genau ange-

üf Njk'>v.%r "r.vr,s"^iÄn .irr N'idon Brüder des Grafen Jo-

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seph, des Grafen Heinrich , gest. 1845, k. prenss. Geh. Ober-Justiz- Raths, verm. in erster Ehe mit Josephe Grf. v. Oppersdorf, in zweiter mit Antonie Grf. v. Oppersdorf, Schwester der Vorigen und in dritter mit Rosalie Wiesner und des Grafen Bernhard, gest.. 1820, Mitbesitzer der Herrschaft Amsdorf bei Schmiedeberg in Schlesien , k. preuss. Ju- stizrath und Landesältestcr des Kr. Hirschberg, verm. mit Therese Grf. V. Lodron-Laterano a. d. H. Gmünd in Kärnten, gest. 1836, Erbfraa der Herrschaft Amsdorf.

Baibin t Mi»cell. Bobem. Dec. 2. Lib. 2. Sinapitu , U. S. 3S0 uud 81. Gaukt , I. 8. 1332. MegerU 9. Mühlftld, Brg.-Bd. 8. 77. - N. Pr. A.-L. JII. S. 374- 77. Deutsehe Orafenb. der Gegenw. II. 8. 91—93. Freik. t. Ltdebur, II. 8. 86 u. 87 u. Hl. 8. 308. Geo. TMcheob. der grfitl. Ufiuser« 1864. 8. 529—34 uad bislor. Uandb su Demselben« 8. &69. Supplem. cu 8iebm. W.-B. X. 2. W.-B. d. Preuss. Moasrch. , I. 70.

Matz V. Spiegifeld, Freiherren. Erbl&nd.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1765 ftlr Franz Xaver Matz v. Spiegifeld, inner-österreich. Kammerrath und gewesenen Salz-Amtmann zu Aussee.

MegerU 9. Mühl/eld, 8. 69 u. 70. «^

' Matzdorf. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 9. Juli

1821 fttr Friedrich Wilhelm Peter Matzdorf, k. preuss. Lieutenant im 8. Infanterie - Regimente. Derselbe, ein Sohn des 1839 verstorbenen Commerzien-Raths Carl August Matzdorf, war spftter Hauptmann im 12. Landwehrrcgim. und hatte mehrere Söhne, welche in die k. preuss. Armee traten. Einer derselben, Otto v. Matzdorf, Lieutenant im 38. In- fant-Regim., starb 1852.

HsDdachriftl. Notis. N. Pr. A.-L. V. 8. r>6. Freik, v. Ledtbttr, II. 8. 86 a. in. 8. 308. W.-B. d. Preuss. Monarchie, Qi. 96.

Manbeage (Schild geviert : 1 u. 4 in Gold ein an die Theilungs- linie angeschlossener, halber, gekrönter, schwarzer Adler und 2 u. 3 in Silber ein gekrönter, rother Löwe). Ein jetzt zu dem in Schlesien be- güterten Adel zählendes Geschlecht, dessen Stammvater, Jacob Heint- zelmann, genannt Polladt, aus Schwaben gebürtig, wegen der von ihm in der Schlacht bei Maubeuge in den Niederlanden bewiesenen, grossen Tapferkeit und wegen der von ihm ausgeführten Gefangenuehmung des französischen Feldherm Longuevüle, vom K. Ferdinand IL den Adels- stand mit dem Namen : v. Maubeuge erhielt. Derselbe starb als Oberst und Chef eines Kürassier - Regiments in Schlesien. Der Stamm blühte in Schlesien fort, besass schon 1660 die Güter Jentsch und Tschausch- witz unweit Grottkau, so wie 1741 Kammerau und Deutsch -Wette bei Neisse u. Trzcbitschin bei Rosenberg, 1752 Gr. Lassowitz ebeafalls bei Rosenberg u. 1774 Ornontowitz unweit Pless. Die Güter Deutsch-Wette und Kammerau waren nach Anfange des 19. Jalirh. in der Hand des Landesältesten und k. preuss. Regiernngs-Raths Philipp v. M. , dessen Sohn, Franz v. M., k. Landrath des Kr. Neisse, verm. mit einer v. Gil- genheimb a. d. H. Franzdorf im Besitze der genannten Güter folgte. In das Erbe des Letzteren gehörte noch 1857 das Gut Deutsch - Wette und Richard v. M. , Doctor der Rechte , war im genannten Jahre Herr auf Koritau im Kr. Glatz.

Freih. 9. Krohne , U. S. 335 u. 86 und 8. 444. MöUtr im Rcichsanxeiger, 1823. Nr.l9ft. 8. 2251. - N. Pr. A.- L. III. 8. 377. F^tih, 9. Ltdtbur, II. 8. 87 aud UI. 8. 30S. Schlesisch. W.-B. UI. Nr. 179.

in

Xiweterc. FmUtniNL Erbländ.-Österr. Freiherrnstand. Diplom voi! * ' "'* ftr K*^tf<im*li v. Münebart, k. k. Reichshofrath.

#-. 4k-.'. 4a. Vi **. S. Tit.

Hauvlieiibeiiii» M^MMrhenheimer, Machenheimer v. Zweibrticken :u 'loa irM >4ibepue UutVisen). Altes Adelsgescblecht der Mosel- und HiUilü.utai' . ^vlchvvj bt*reits 1382 zu Zweibrticken , 1450 zu Steinkai- \ttit;«< i'K'» zii Sufti^, 1574 zu Wiesbaden und noch 1600 zu Zwei- >i-iv;vu '<t.>s» dauu aber erlosch. Humbracht giebt die Stammreibe von Vic^ ')i^ la Ausi^AU^ des 16. Jahrhunderts.

fÄifc.N^^i. l^. al^. - (iamke, I. 8. 1333 u. 84. - Fafm^, I. 8. S69. Freih 9. U-

^ )lMjM^B^<i^i«i , genannt Bechtolsheim, Freiherren (in Schwarz

.«%M >ilbcnie i^uerbalken) s. den Artikel: Bechtoltsheim, gen. X AUciu'ubeiuK auch Mauchenheim, gen. Bechtoltsheim lioc'Hv.»Uheim), Freiherren, Bd. 1. S. 250—52. Am ange- tfthiivii v>rte findet sich das tiber die Familie bis 1859 Bekannte und »iwrhcr V»f hörigt\ seit dem aber ist Weiteres und Neueres bekannt ge- %%^v» und so mag denn noch Folgendes hier angeführt sein : der neu- ««•^^ tNTSv^nalbostand ergiebt von der älteren Linie zu Helbringen zwei \<f«»tv\ vW« älteren in Dänemark und den jüngeren in Bayern. Den äl- KHfvu Vst in Dänemark stiftete Ludwig Friedrich v. M., gen. B., aus der t t>«v iu Helbringen. Derselbe, zuletzt k. dän. General, kam 1753 nach (VM^^mork und wurde Lieutenant in der k. dän. Armee, erhielt 1776 4tj^ Nuturalisations - Patent uud 1777 den Adelsstand des Kgr. Däne- iM^ri. nachdem er sich schon 1774 mit Auguste Wilhelmine v. Keller >^(^iählt hatte. Aus dieser Ehe entspross als ältester Sohn Freih. Carl t\t^vu. K*'^t. 1857, K. dänisch. Generalmajor, welcher sich 1811 mit KVi^jLtiano Jacobine Koch vermählte u., in Ermangelung eigener, männ- Holk^^i" Nachkommen, seinen Schwiegersohn, Hans Eduard Holten, s. un- h^Wv ado|>tirte , welcher mit königl. Erlaubniss die Bewilligung erhielt, N^Mt^n uud Wappen seines Adoptivvaters anzunehmen und zu führen. V^i^it^ttT, Hans Eduard v. Holten-Mauchenheim, gen, Bechtolsheim, k. ^IHiU^^hx Kammer), und später Oberstlieutenant und Commandant auf \H>w Schlosse Gottorp, vermählte sich 1840 mit Auguste Nicoline Tk^HMlora Luise Freiin v. Mauchenheim, gen. Bechtolsheim , geb. 1816

- 1\whtor dos k. dän. Generalmajors Carl Eugen Freih. v. M. gen. B.

- awTi welcher Elie, neben zwei Töchtern, Eugenie, geb. 1841 und Jo- h«WWO Sophie, geb. 1849, ein Sohn stammt: Nicolai geb. 1844. llanpf do» jüngeren Asts (der älteren liinie zu Helbringen) in Bayern

- in dio Freiherrnclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern 25. März 181« eingetragen ist jetzt: Freih. Gustav, geb. 1842, Sohn des 1852 vcr»torbcuon Freiherrn Alexander, s. Bd. L S. 252. Der jüngere Bru- dor dos Kroiherrn Gustav ist: Freih. Maximilian. Haupt der jünge- rou Linie zu Main-Sontheim ist jetzt; Freiherr Friedrich, geb. 1833 Sohn do8 1848 (nicht 1852) verstorbenen Freiherm Philipp, s. Bd. L 8. 4r>2 Besitzer des Ritterguts Liebergrau, k. bayer. Kämm., verm. IBttO mit Maria Freiin v. Varicourt, geb. 1838, aus welcher Ehe ein Sohn, Franz, geb. 1862, entspross. Von den Brüdern des Freiherm

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Friedrich, ist Freiherr Anton k. k. Kämm. Ni. Rittmeister, Freih. Her- mann k. bayer. Kammeijunkcr and Freiherr Moritz , h. nassau. Kam- merh. und k. bayer. Liejit. ä la suite, verm. 1861 mit Marie Frcün v. Schütz zu Holzhausen , geb. 1841 , aus welcher Ehe eine Tochter, Ma- ria Caroline Friederike, geb. 1862, lebt, hat mit Genehmigung Sr. H. des Herzogs Adolph v. Nassau Namen und Wappen der Freiherren v. Schütz zu Holzhausen angenommen und nennt u. schreibt sich deshalb : Freiherr V. Schätz zu Holzhausen, genannt v. Bechtolsheim. Zu Bd. I. S. 252 :

BuctUM Genn. 8acr. vS. 201 : toit AhneutaM. v. HattMteim, I. 8. 373—76. Z^dUr, XIX. S. 2144. V. Lang, Suppl. S 57. Frei/terr p. Udebur. H. 8. 87 u. HI. 8. 308. Ovneal. TMcheiib. d. fr^ih. Häuser, 1H6i. S. 23 und 24 und 1864, 6. -il^'i'J, Tyrof, I. 60. - Suppl. SU Slebm. W.-B. II, 15.

Mancler, Maaderc, Freiherren und Grafen (in Blau ein goldener, von drei, 2 und 1 , goldeAen Kleeblättern begleiteter Riegel, bestehend aus einem, an beiden Seiten abgekürzten Querbalken, ^reichen ein Keil Yon unten nach oben in der Mitte durchbohrt). Reicbsfreiherm - and französischer Grafenstand. Freihermdiplom von 1782 för Friedrich (II.) V. Maucler, herz, wttrttemb. Kammerherm und Generalmajor u. Grafen* diplom von 1779 für Franz Joseph v. Maucler, katholischer Linie, Seig^ neur d'Osse, LesOogneys etc., in Rücksicht des Alters seines Geschlechts und der von seinen Ahnen geleisteten vorzüglichen Dienste nach dem Rechte der Erstgeburt Die Stammreihe des Geschlechts steigt lu ununterbrochener Reihe von Friedrich Maucler, Ritter, herab, welcher 1267 zu Lons le Saulnier, in der vormaligen französischen Provinz Franche-Comt6 , starb. Die Nachkommen desselben setzten zu ihrem Namen den Titel : Soigneur de Maupas, nach einer der Familie zusteh* enden Besitzung in der dortigen Gegend. Nach dem Widerrufe des Edicts von Nantes begab sich Jeremias v. Maucler, Seigneur do Mau- pas, 1685 mit seiner, zur evangelischen Lehre sich bekennenden Far milie in die Mark Brandenburg, wo er 1710 starb. Der Sohn desselben, Paul Emil v. M., geb. 1698 und gest. 1742, gründete auf besondere Veranlassung des Köaigs Friedrieh II. von Preussen die s. g. französi- sche Colonie bei Stettin und hinterlieas, dreimal vermählt und zwar zu- letzt mit Margaretha Oaedlie v. Rapin-Thoyras , eine zahlreiche Nach- kommenschaft. Der Eine seiner Söhne , Freiherr Friedrich (II.) v. M., s. oben, geb. 1736, stand als Offider in einem preuss. Cavallerie-Regi- mente, welches im siebenjährigen Kriege Prinz Friedrich Eugen von Württemberg commandirte und war zugleich Adjutant des Prinzen. Als Letzterer später als Statthalter seines Bruders , des regierenden Her- zogs von Württemberg, nach Mömpelgard ging, begleitete ihn Friedrich V. M. und übernahm besonders die Erziehung der Söhne des Prinzen : des nachmaligen Königs Friedrich und dessen Bruder. Spfiter folgte er dem Prinzen Friedrich Eugen, als dieser die Regierung des Landes Württemberg antrat, auch dahin und starb 1796 als h. württemb. Ge- neralmajor u. Kamimerherr zu Ludwigsburg. Aus seiner Ehe mit Luise Freiin v. Le Fort, verm. 1782 und gest. 1801 , stammten neben zw/m Töchtern drei Söhne, von welchen die Freiherren Eugen und Wilhelm, s, unten, den Stamm fortgeaeitzt haben« Die in Frankreich gebliebene

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andere Linie des Geschlechts , welche den catholischen Glauben beibe- bddten. brachte im Laufe der Zeit ansehnliche Güter an sich und aus derselben erlangte Franz Joseph v. M. , wie oben angegeben, den Gra- fenstand. doch ist schon mit seinem Sohne, dem Grafen Nicolaus Lud- wig Franz. Yerm. mit Anna v. Chalet, welcher 1857 auf seinem Gute Oi^peTS im Departement du Doubs , nur einen Enkel weiblicher Linie, Sokn seiner 1837 gestorbenen Tochter, Gemahlin des Louis v. Vaul- scbier zu Besan^on. hinterlassend, starb, die gräfliche Linie wieder aus- gegangen. — Von dem oben erwähnten Freiherrn Eugen, geb. 1783 u. gest. 1859, k. württemb. Staatsminister a. D. etc. stammt aus der Ehe ait Sophie Grf. v. Beroldingen, gest. 1852, als ältester Sohn: Frei- herr Emil (L), geb. 1809, Besitzer des Ritterguts Gber-Herlingen im württemb. Donau -Kreise, k. württemb. Kammerh.^ Chef des Geh. Ca- hinets Sr. M. des Königs und Präsident des k. Ober-Hofraths, vermählt 1888 mit Francoise- Josephine -Anne, geb. 1812, Tochter des bei Waterlo gebliebenen Mar^chal de-camp Dufresnay Marquis de Bermuy, ans welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Caecilie, geb. 1845 u. Isabelle, geb. 1849 , ein Sohn entspross: Freiherr Eugen (II.), geb. 1841 , kön. württemb. Lieutenant im General -Quartiermeister -Stabe. Der Bru- der des Freih. Emil (I.), Freih. Paul, geb. 1829, k. württemb. Major und Adjutant Sr. M. des Königs, vermählte sich 1856 mit Miss Mary Guise Spence, geb. 1834, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Ma- rie,'gob. 1857, ein Sohn stammt: Paul Emil Eugen, geb. 1861. Von dem 1845 verstorbenen Freiherrn Wilhelm. Sohne des Freih. Frie- drich (II.), s. oben, k. württemb. Generalmajor und Oberst-Stallmeister, entq>ross aus der Ehe mit Sophie Freiin v. Wächter, gest. 1843, ein Sohn: Wilhelm (U.), geb. 1830, k. württ OberUeutenant

Ctitt, Adelsbuch des Kgr. Württemb. 6. 445 und 46. Freiherr 9. LtdtbuTy H. 8. 87 u. Ill.fi. 308. Qeneal. Tuchenb. d. freih. Häuser, 1S59. S. 510-13 u. 1S64. 8. 52Ö und 26.— W.-B. d. Kgr. Württemberg. Nr. 137 u. 8. 38. Knetchke. II. 8. 290 und 91.

» Maaderode. Reichsadelsstand. Diplom aus der zweiten Hälfte dea 17. Jahrhunderts vom K. Leopold I. fftr Otto Otte, h. braunschw.- Illneb. Geh. Kriegsrath und Administrator zu Ilfeld, mit dem Namen : v. Maaderode. Ein aus der Grafschaft Hohenstein in Thüringen stam- mendes Adelsgeschlecht, welches den gleichnamigen Rittersitz noch 1737 Inne hatte , um welche Zeit derselbe an die Krone Preussen yerkauft wurde. Seitdem bildeten die Güter Mauderode und Hochstedt ein kö- algUches Amt, welches später mit Klcttenberg vereinigt wurde u. jetzt fiim Kr. Nordhausen des Regier.-Bez. Erfurt gehört. Die Familie sass 1747 zu Tettenborn und Grosswechsuugen , welches letztere Gut auch \Xk der Hand der Familie verblieb. Der Stamm blühte in mehreren H|Mroaaen fort , von denen viele in der k. preuss. Armee standen. Ein V, Mm gOHt. 1817 als k. preuss. Oberstlieutenant a. D., war zuletzt Chef 4iM Garnlsonsbataillons vom 11. Infanterie - Regimente gewesen; ein Hr^dor« Stmibscapitain im Regimente v. Grawert., war schon 1811 ge- »IwWn und ein anderer Bruder, früher ebenfalls Capitain im Regimente Y. Uw»>Äfcrt» Btarb 1833 als pensionirter Major. Von zwei Brüdern v. ÜMHlonuto , wc^lche im Regimente Herzog von Braunschweig dienten, Aw Aoltere später Msgor im 18. Infant. -Regimente und war zu-

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letzt Kreissteuer-Einnehmer in Nordhausen und der jüngere starb 1818 im Pensionsstande. Im Infant.-Regim. v. Renouard in Halle stand ein Lient. v. M., welcher später Stabsofficler im grossh. Sachsen -weimar. Contingente wurde. Ein jüngerer Bruder desselben , Wilhelm Heinrich Ernst V. M., lebte in neuester Zeit als k. preuss. Generalmajor a. D. in Berlin und ein anderer Bruder, Leopold 7. M., wurde Geh. Rechnungs- rath im kön. preuss. Finanz-Ministerium. Ernst Bodo Wilhelm v. M., grossh. sachs.-weim. Kammerh. u. Hauptmann a. D., erhielt am grossh. sachs.-weim. Hofe die Stelle des Hof-Stallmeisters u. Bodo Julius Frie- drich V. M., herz, saclis.-meining. Kammerherr und Generalmajor a. D., wurde Schloss-Hauptmann zu Meiningen, HeiT auf Gross- Wechsun- gen war in neuester Zeit August Günther v. Mauderode.

N. Pr. A.-L. ni. 8. 377 und 78. - Freih. v. d. Knenehfck, 8. 305. - Freih. t. Lede- bur, 11. 8. 87. Siebmacher, III. S. 128: v. Mauderode. Fräukinch. W.-B. der Sichf. Staaten, VIII. 13.

Manen, genannt Kochen. Ein früher zu dem ostpreussischen Adel gehörendes Geschlecht , welches zu Kosacken im Kr. Goldapp gesessen war.

Freih. ». Ledebur, U. 8. 87.

Maner. Steiermärkisches , ehedem mehrfach begütertes Adelsge- schlecht.

Sehmutz, II. 8. 52S.

Manerbnrg. Altes, steiermärkisches, schon 1282 vorgekommenes ^ Adelsgeschlecht, welches früher Maurer (nicht Mauer) hiess. Dasselbe wurde 1668 in die steierische Landmannschaft aufgenommen u. blühte noch 1717.

SchmuUt n. 8. 522 und 23.

Manl. Reichsadelsstand. Diplom von 1717 ftir^Georg Ferdinand Maul , ,k. k. Reichsagenten.

Megerle 0. Uühlfeld, Rrg.-Bd. 8. 376.

' Manntz (Schild der Länge nach getheilt mit zwei Sparren , rechts

silbern in Roth und links schwarz in Gold). Reichsadcisstand. Diplom von 1766 für Andreas Mauntz. Derselbe, aus der Gegend von Regens- burg stammend, setzte den Stamm fort u. von seinen Nachkommen blieb 17. Oct. 1806 bei Halle Felix Michael v. Mauntz, Capitain im k. pr. Regimente Jung-Larisch, welcher aus der Ehe mit Caroline Orf. v.Kro- ckow zwei Söhne hinterliess, von welchen der ältere Premierlieutenant, der jüngere Secondelieutenant im k. preuss. 29. Infant.-Regimcnte war. In neuer Zeit stand ein Lieutenant v. Mauntz im 25. Infant. -Regimente. Die Familie erwarb in Westpreussen im Kr. Marienwerder das Köl- mer-Gut Münsterwalde.

N. Pt. A.-L. Iir. 8. 378 und V. 8. 326, Freih, v. Ledebur, II 8. 87 u. 88. - Suppl. zn Siebm, W.-B. IV, 5 u. IX. 22.

Manr, in der Manr, Freiherren. Erbländ.-österr. Freih eri*nstand. Diplom von 1703 ftlr Johann Georg in der Maur aus Tirol.

Megerle «. Mühl/eld, Erg. Bd. 8. 78

Manrer v. Hohenstein. Ein ftüher zu dem Adel in den öster- reichischen Erblanden gehörendes Geschlecht. Johann Maurer v. Ho- henstein, erst k. k. Capitain, dann Schloss- Pfleger zu Linz und später

Knetchke, Deutsch. Adelt-Lez. VI. 12

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Küchenmeister des Erzherzogs Leopold, wurde 1646 in Ober-Oester- reich als Landniann aufgenommen. Derselbe hinterliess aus der Ehe mit Regina Felicitas Fuchs unter Anderen zwei Söhne , Egon Gotthard und Johann Leonhard Egon Gotthard Maurer y. Hohenstein kaufte das Gut Hagenberg und hatte aus der Ehe mit Maria Ehren traut Kü- nig V. Cammem sieben Töchter und ebenso viele Söhne , von welchen letzteren 1727 nur noch Joseph M. v. H., k. k. Cuirassier- Lieutenant, lebte. Johann Leonhard M. v. H., Herr auf Eytendorff, starb 1693 im 49. Lebensjahre und hinterliess aus der Ehe mit Eva Maria Schmidauer V. Ober -Wallsee einen Sohn, Johann Carl, welcher das Gut Tambach kaufte und, vermählt mit Sophie Lorber, den Stamm, neben drei Töch- tern, durch zwei Söhne, Johann Carl und Christoph, fortsetzte.

Freih. p. Hohen^ek . Bd. [. und U. Gauhe, Tl. 8. 460 u. 701. Frtih, v. Krohne, I. i. S. 444 u. 2. 8. 336.

Maurer t. Kronegg zu Ungarshofen, Freiheireii (Schild quer- getheilt : oben der Länge nach ein- und unten ebenfalls der Länge nach zweimal getheilt : fünffeldrig. 1 in Schwarz eine silberne Mauer mit drei gekerbten Zinnen, über welchen eine alte, königliche, goldene Laub- krone schwebt: das 1677 verbesserte Stamm wappen; 2 in Blau ein nach rechts springender, natürlicher Hirsch; 3 in Gold auf grünem Rasen ein grünbelaubter Baum mit braunem Stamm und reifen Früchten ; 4 in Roth zwei silberne Lilien neben einander und 5 in Gold ein aufrecht gestellter grüner Palmenzweig). Reichs- und erbl. - österr. Freiherrn- stand. Diplom vom 13. Nov. 1787 für Aloys Joseph Ritter Maurer v. Kronegg zu Ungarshofen, des kaiserl. Reichskammergerichts - Rath und Beisitzer. Altes , aus Steiermark und Tirol stammendes Adelsge- schlecht, welches auch Maur, Mauer und Mauerer geschrieben wurde u. wohl eines Stammes mit der S. 177 genannten Familie v. Mauer ist Dasselbe war schon im 13. Jahrb. im Mürzthale in Steiermark begütert, so wie im 16. u. 17. Jahrb. in Tirol und breitete sich später auch in anderen Ländern Oesterreichs und in Deutschland aus. Durch kaiser- liches Diplom vom 20. Juli 1677 wurde Matthias Maurer v. Kronegg zu Ungarshofen, in Tirol begütert und zu Botzen sesshafb, in Anerkennung der von ihm und seinen Yorältern im Kriege und Frieden dem h. röm. Reiche und dem Erzhause Gestenreich erwiesenen, getreuen Dienste, in den rittermässigen Reichs-Adelsstand mit dem Prädicate : v. Kronegg zu Ungarshofen, unter Verbesserung des Stammwappens und Bestätigung des alten Herkommens der Familie, erhoben und Joseph Reichsfürst v. Schwarzenberg ertheilte als Comes Palatinus durch Diplom vom 22. Nov. 1777 den Brüdern Paul Joseph u. Friedrich Ignaz v. Maurer zu Kron- egg und Ungarshofen für die von ihnen dem Erzhause Oesterreich ge- leisteten treuen Dienste und in Würdigung der Verdienste ihrer Vor- fahren,* den erblichen Reichsritterstand mit abermaliger Vermehrung des Wappens. Matthias Maurer Edler Herr v. Kronegg zu Ungarsberg, s. oben, geb. 1622 und gest. 1686, war zweimal vermählt und hatte aus der einen Ehe mit Ursula v. Kugler zahlreiche Nachkommen. Seine vier verehelichten Söhne gründeten vier Hauptlinien des Stammes und zwar: Joseph, in erster Ehe verm. mit Maria Gatharina Flamin v. ThannhAa-

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sen und in zweiter mit Ida Theresia Eleonora Freiin v. Manikhor , die botzener Linie; Carl, verro. mit Maria Catharina Sabin a v. Rottenberg, die freiburger Linie ; Johann Jacob , verm. mit Maria Josepha Victoria V. Herkulsberg, die wiener, nachher reichsfreiherrliche Linie und Fer- dinand, zuerst verm. mit einer Schacky y. Schönfeld a. später mit einer V. Mauersberg, die regensborger Linie. Die genauer bekannte ab- steigende Stammreihe der wiener, später freiherrliche Linie ist folgende : Johann Jacob M. v. K. zu ü. dritter Sohn des Matthias M. Edlen Herrn v. K. zu ü., s. oben geb. 1674 und gest. 1738, Leibchirurg des K. Carl VI.: Maria Josepha Victoria y. Herkulsberg, verm. 171Ö und gest. 1732 ; Paul Joseph Reichsritter M. y. K. zuU., geb. 1727 u. gest. 1781 , Herr der Herrschaft Rammingdorf , k. k. w. Geh. Rath und Beisitzer bei dem Oberst -Hofmarschallamte zu Wien: erste Ge- mahlin: Regina v. Hillmayer, gest. 1758; Freiherr Aloys, s. oben, gest 1805, k. Reichskammergerichts-Rath und Beisitzer: Therese So- phie Freiin v. Trott, gest. 1819; Freih. Franz, gest. 1846, Privatier: Johanna Pfeffer, gest. 1835; Freih. Eduard, geb. 1821 jetziges Haupt der freiherrlichen Linie Rittergutsbesitzer zu Stampfen in Un- garn, k. k. Hauptmluin in d. A. , verm. 1854 mit Mathilde v. Troyer, geb. 1825, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Mathilde, geb. 1854, zwei Söhne stammen: Adolph, geb. 1856 u. Oscar, geb. 1860. Die beiden Brüder des Freiherrn Eduard sind: Freih. Adolph, geb. 1827, k. k. Hauptmann und Alfred, geb. 1834, k. k. Oberlieutenannt.

Geoeal. TMeheob. der freih. Häuser, Idol, 8. 486— H7 ii. 1864. H. 4-J6— 28.

Maurer v. Manrersthal, Freiherren. Erbl.-öst^rr. Freiherrnstand. Diplom vom 31. Jan. 1850 für Joseph Maurer v. Maurersthal , k. k. Feld- marschaUlieutenant u. Festungscommandant zu Zara. Derselbe hat den Stamm fortgesetzt und ein Sohn, Casimir Freih. M. v. M., wurde Lieu- tenant im k. k. Jäger-'Regimente.

fluKl8«hrifU. NoUb.

Manrice. Ein in der Person des Johann Georg u. Aegidius v. Mau- rice, laut Eingabe d. d. HUbririgen im Kr. Merzig, Reg. -Bez. Trier, 11. Juli 1830, in die Adelsmatrikel der Preussischen Rheinprovinz unter Nr. 173 der Classe der Edelleute eingetragenes Geschlecht.

/>««A. 9. Ledtbur, U. 8. as. - W.-B. der Preut». Rheiiiprov. I. Tab. 79. Nr. 15S und 8. 76.

Manrieh v. Rnsbach , Freiherren. Erbl. - österr. Freihermstand. Diplom von 1811 fftr Franz Maurich, Hauptmann im k. k. Geueralquar- tiermeisterstabe. mit dem Pr&dicate : v. Rusbach.

Mfgerle 9. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 78.

Mauritius, Schmied v. Mauritius. Adelsstand des Kgr. Preussen. Angaben über das Diplom fehlen in allen, über die preussischen Erhe- bungen sich verbreitenden Schriften. Den Erben eines Oberstlieute- nants V. Mauritius gehörte 1805 das Gut Ranzow unweit Calau. In neuester Zeit stand Gustav v. M. als Lieutenant in der k. k. Armee.

N. Pr. A.-L. V. 8 326. - Freiherr 9. Ledebur , U. 8. 88. ~ W.-B. der Pr. Monarchie, lU. »6.

Mauritzio, Maurizio, £dl6 v. Mohi^enfeld. Erbl. - österr. Adels- stand. Diplom von 1778 für Joseph Mauritzio, Kaufmann zu Triest,

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mit dem Prädicate : Edler v. Mohrenfeld. Der Stamm hat fortgeblüht. Ignaz Maurizio, Edler v. Mohrenfeld war 1857 k. k. Platz-Hauptmann 1. Cl. zu Bergamo.

Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 374. HiHt.-Schematlsin. d. österr. Kaserthums.

Manrus, Edle v. Wagbnrg. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom •von 1798 für Joseph Johann Maurus, Kaufmann zu Linz, wegen seiner Handels-Industrie, mit dem Prädicate: Edler v. Wagburg.

Megerle v. Mühlfeld. 8. 2*26.

t Mauschwitz. Altes schlesisches und lausitzisches Adelsgeschlecht,

welches sich von dem lausitzischen Stamme Debschütz, s. Bd. IT. S. 431 unter Beibehaltung des Wappens : (in Silber ein grünes Seeblatt, dessen Stiel sich zur Linken wendet) abzweigte. Nach Wendt erhielt ein v. Debschütz aus dem väterlichen Erbe das eine Meile von Bauzen gele- ' gene Rittergut Malschwitz u. nannte sich nach demselben, aus welchem Namen , als er sich in Schlesien ansässig machte , nach der schlesischen Mundart der Name : Mauschwitz entstanden sein äoII. In Schlesien kam das Geschlecht vom Anfange des 16. Jahrh. an vor, breitete sich ans den der Famile schon damals zustehenden Gütern Harpersdorf im Lieg- nitzischen, Lederrose im Jauerschen und Armenruh im Goldbergischen weit aus. führte besonders von dem Sitze Armenruh den Beinamen und erwarb im Laufe der Zeit mehrere ansehnliche Güter. Christoph v. Mansch witz lebte um 1506; die Gebrüder v. M. verkauften 1519 einen Theil von ihrem Gute Oderwitz dem Rathe der Stadt Zittau ; Sigis- mund II. V. M. war 1596 Herr auf Alzenau im Goldbergischen; Fried- rich V. M. auf Harpersdorf und Armenruh kommt 1639 als fürstl. lieg- nitzischer Regierungs- und Landrath vor und Maximilian v. M. und Armenruh 1676 als Landes- Aeltester des Fürstenthums Liegnitz. Von den beiden Söhnen des Letzteren starb der Aeltere, Carl Sigismund v. M. auf Armenruh und Harpersdorf, 1712 als des Fürstenthums Liegnitz und der Stände Bestallter, der Jüngere aber, Maximilian auf Jaenowitz u. Gross-Waltersdorf, war damals noch am Leben. Bernhard Friedrich V. M. u. Leisersdorf, gest. 1709, der Fürstenthümer Jauer n. Schweid- nitzLandes-Aeltester,hinterlie8s unter Anderen einen Sohn: Maximilian Leonhard, Herrn auf Leisersdorf. Joachim Daniel v. M. auf Barzdorf im Striegauischen , der Fürstenthümer Jauer und Schweidnitz Landes- Aeltester, starb 1710 und Wolf Christoph v. M., Herr auf Ulbersdorf, 1721 als Land-Hofmeister des Goldbergischen Weichbildes. Die in der Lausitz gebliebene Linie , welche wohl dem zwischen Weissenberg und Reichenbach gelegenen .Gute Mauschwitz den Namen gab , erlosch um 1707 mit Caspar Sigmund v. M. auf Waltersdorf, Passerin etc. und die Güter desselben fielen an die Söhne seiner Töchter , an die v. Rex. In Schlesien blühte das Geschlecht im 18. Jahrh. fort und Glieder der Familie kamen zu hohen Ehrenstellen : Maximilian v. M. starb 1782 als k. preuss. Generalmajor und Chef eines Cuirassier - Regiments und Carl Maximilian Ferdinand v. M. , gest. 1792, wurde 1786 k. preuss. w. Geh. Staats-Kriegs- und dirigirender Minister. Im 19. Jahrh. nahm der Stamm an Sprossen ab, doch stand noch 1837 Ernst y. M. als Re- gierangsrath und zweiter Justitiarlas bei der General- Gommission zu

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Breslau und im 6. Infanterie - Regimente diente ein Hauptmann und im 5. Cuirassier-Regimente ein Lieutenant v. Mauschwitz.

M. Qeorg Wendt, Debschützische Genealogie, 1695. P. I. 6. 8. Carpiog, Analeet. ZU- Uv. 11. 8. 811. Sinapiu», I. S. 631 und 32 und H. 8. 802. Qauhe, I. 8. 1334 and 85 nach Lucae, «chlesisch. Chronik. Zedl*r, XIX, 8. 2239. N. Pr. A.-L. HI. 8. 878 u. 79. Frtih, t. Led4bur, U. 6. 88. Siehmaßher ^ I. 72: Die Mauschwitz, Schlesiseh. V. Medingy U. P. 361.

Mauthner, Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom vom 10. Jan. 1850 fttr Ludwig Mauthner, Doctor der Medicin.

Handschriftl. Notis.

Max, Edle v. Maxen. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1798 für Matthias Joseph Max, k. k. Kreis-Commissar zu Iglau, mit demPrft- dicate : Edler t. Maxen.

MegerU •. Müh\feld, 8. 226.

Maxelrain zu Hohenwaldeck, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom von 1660 für Wolfgang Veit Herrn v. Maxelrain zu Hohenwaldeck. Ein früher zu dem ehemaligen schwäbischen Reichs - Grafen -CoUegium gehörendes Grafengeschlecht , welches aus Bayern und zwar aus dem Schlosse u. der Herrschaft Maxelrain, Maxirain, unweit Aibling stammte und in alter Zeit auch Machseirain, Meychslrein, Meichselrein u. Maech- selrain geschrieben wurde. Die Familie kam schon im 12. Jahrh. vor: Heinrich und Sibotho, edle Männer v. Maxelrain treten als ZeugenllSO in der Gründungs-Urkunde des Klosters Beyharting auf. In der Mitte des 14. Jahrh. lebte Otto v. M. , dessen erste Hausfrau Anna Grf. v. Montfort , die zweite Catharina v. Schenna , tirolischen Herkommens, war. Von Letzterer stammten zwei Söhne, Conrad und Wilhelm. Wil- helm hatte aus der Ehe mit Anna Marschallin v. Poxberg einige Söhne, von welchen Ludwig den Stamm fortsetzte. Derselbe war mit Anna y. Riedheim vermählt, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten : Sigis- mund. der nur eine Tochter hinterliess und Veit, Land-Pfleger zu Aib- ling, welcher durch seine Gemahlin, Margaretha, Wolffgang Herrn von Waldecks Tochter und zum Theil Erbin, seiner Familie das Recht auf die Herrschaft Waldeck zubrachte, welches auch sein Sohn , Wolfgang, laut Transaction von 1559 mit den Miterben aus den Familien v. Ho- henrain und Sandizell, sich u. seinen Nachkommen sicherte. Nach dem Tode Wolffgangs, welcher zuerst den freiherrlichen Titel führte, schie- den seine Söhne, Wolffgang Dietrich und Wolffgang Wilhelm , von wel- chen, nach der väterlichen Bestimmung, der Erstere die waldeckischen, der Letztere die maxelrainischen Güter in Besitz genommen hatte , den Stamm in zwei Linien. Die Söhne Wolffgang Dietrichs, welcher in Folge der Religionsstreitigkeiten viel zu leiden hatte , setzten den Stamm fort und zwar der Aeltere, Ludwig, herz, bayer. Kämmerer, in der Ehe mit Barbara Scholastica v. Sandizell und der Jüngere, Georg, mit Maria v, Degenberg, doch starben dieselben später in einem Jahre, 1608, ohne noch Nachkommen zu haben und so erlosch denn die ältere Linie. Der Stifter der jüngeren Linie, Wolffgang Wilhekn , kurförstlichcr Hofmar- schall und Hauptmann zu Burckhausen, pflanzte die maxelrainische Li- nie fort. Derselbe vermählte sich mit Johanna Pemer aus einem braun- schweigischen Geschlechte, aus welcher Ehe, neben andern Kindern,

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Ghraf Wolffgang Veit (I.) , 8. oben , ÄJtspross. Letzterer, Venn. mit Jo- hanna Truchsessin v. Waldporg, hatte zwei Söhne, Heinrich Georg und Wolffgang Veit (II.), welche die Stifter zweier Speciallinien der jüngeren Hauptlinie wurden. Von dem Stifter der älteren Speciallinie, Heinrich Georg, gest. 1640, verm. mit Maria Elisabeth Grf. v. Freys ing, gest. 1669, stammte Johann Vitus, kurbayerischer Kämmerer, verm. in erster Ehe mit Catharina Constantia Freiin v. Spiering in Fronberg und in zweiter mit Francisca Clara Grf. v. Lamberg, welcher als Letzter seiner Specialliuie 1705 ohne Nachkommen starb. Von dem Stifter der jünge- ren Speciallinie, Wolffgang Veit (Tl.), gest. 1660, verm. mit Rosina Grf. Y. Preysing, gest. 1676, entspross Maximilian Wilhelm, verm. mit Ma- ria Theresia Grf. v. Fugger-Wöllenburg, dessen Sohn, Johann Vitus Jo- seph Marcus 12. Nov. 1734 den Mannsstamm seines alten Geschlechts schloss, da derselbe nur sechs Töchter gehabt hatte. Die genannten Stammschlösser und Herrschaften fielen an Kur-Bayern zurück.

Wig. Hund, P. IT. Sptne'r, 8. 493 u. Tab. 19. Durchlaucht. Welt, Ausg. von 1710. II. 8. 351—57. Hübner , U. T«b. 567. Oauhe , I. 8. 1293—95: nach Imhof n. dem Ge- neal. Uandb. Zedier^ XX. 8 84-86. - Si^-hmaeher, I. 19: Meychlrain, Herrn n. Freiher- r«ii. Triery 8. 518-20 u. Tab. 74. v. M^ding , II. 8.361 and 62.

Maxen (in Silber drei, 2 n. 1, gestürzte grüne Blätter an kurzen Stielen). Altes, meissensches Adelsgeschlecht, welches schon 1335 zu Maxen bei Pirna sass und später 'in der Ober- und Niederlausitz an- sehnlich begütert wurde. Martin v. Maxen war 1465 Amtshaupt- mann zu Görlitz, welche Würde auch Hans v. M. 1557 und ein gleich- namiger Sprosse der Familie a. d. H. Groeditzl673 zu Bautzen beklei- dete; schon vorher, 1502, tritt ein Hans v. M. als abgesagter Feind der Sechsstädte auf; Siegmimd v. M. kommt als Rath des Kurfürsten August zu Sachsen vor; Georg v. M. starb 1590 als Hauptmann zu Wolffenbüttel; Wolff v. M. auf Rattwitz lebte um 1602 als Landes- Ael- tester im görlitzischen Kreise und Nicol v. M. auf Bischheim, Henners- dorf , Ohorn etc, kursächs. Kammerherr und Ober - Stallmeister , starb 1712. Derselbe hatte mehrere Söhne, von denen Johann George v. M. auf Pulsnitz, kursächs. Kammerjunker und Friedrich Gottlob v. M. auf Bischheim kursächs. Kammerherr wurde. Bei Lebzeiten der Letzteren war Hans Adolph v. Maxen auf Quitzdorf Klostervoigt des Klosters Marienthal. Der Stamm blühte fort, nahm aber um die Mitte des 18. Jahrb. und in der zweiten Hälfte desselben an Sprossen ab , sass aber noch 1777 in der Oberlausitz zu Ohorn und Obersteina unweit Pulsnitz und in der Niederlausitz meist um Guben zu Cummeltitz, Klein- Dammer, Hohen- und Nieder-Jehser, Oegeln, Strege und Weltho. Um oder nach dieser Zeit ist der Mannsstamm erloschen. Die lietzte des Cteschlechts war eine vermählte Frau v. Carlowitz, deren Sohn, Maiü- milian Carl v. Carlowitz, gest. 1833, Herr auf Colmnitz bei Freiberg, k. Sachs. Kammerherr und Ober-Steuer-Einnehmer, mit seinem Kamen und Wappen Namen und Wappen der erloschenen Familie v. Maxen vereinigte, s. Bd. H. S. 225.

Knauth, S. 531. - Sinapius, 11. 8. 804. - Vol. Konig. II. 8. 708-9. Oauht, \. S. ltS5 Q. 86 auch nach MülUri Ann»l. Saxon. ~ Ztdler, xfX. 8. 2248. -- Di^ntmann . 6. 340. Nr. 39, - Freih. 9. Udebur, H. s. 88. - Siebmacher, I. 166: v. Maxen, ftaechsweh. f. Meding, I. 8. 877. Suppl. au Siebm. W.-B. V. 93.

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May, Mai (Schild geviert: l:*ön Roth, Gold, Silber und Schwarz quergetheilt; 2 in Roth ein silberner Löwe; 3 in Gold ein schwarzer Adler und 4 in Blau ein, eine Kugel [auch Schale oder Ring] tragendes Stativ). Ein in Westphalen begütert gewesenes Geschlecht, welches 1 560 u. noch 1630 zuStammhild u. im letztgenannten Jahre auch zu Brüntrup im Lippeschen sass. Hans Christian v. May wurde 1751 erster Kammer- director zu Cleve und der Sohn desselben, Hans Franz Friedrich v. M., früher Rittmeister imk. pr. Leib-Cuirassler-Regimente, war 1809 Post- meister zu Dessau.

zedier, XrX. 8. 2312. - N. Pr. A.-L. HI. 8. 37». jn-eih. 9, Udebur , U. 8. 88. Sttbmaeher, UI. 133.

May (Schild der Länge nach getheilt: rechts ein Löwe und links ein Maienbaum). Ein in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrb. in Ber- lin ansässiges Adelsgeschlecht. Christoph Ehrenreich v. May , Doctor der Medicin, war 1719 und noch 1737 Hauseigenthtlmer zu Berlin.

Freih, v. Ledebur, U. 8. 88.

May, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1716 fÄr Georg Augustin v. May, Reichshofrath.

Megerlt t. Mühlfeld, Brg.-Bd. 6. 78.

May V. Klingen. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1810 fittr Anton May. Oberlieutenant im k. kx 2. Artillerie -Regimente, mit dem Prädicate: v. Klingen.

MegerU v. Mühlpid, Erg.-Bd. 8, 874.

May T. Mayenthal, Ritter und Edle. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1729 für Joseph Ignaz v. May, k. k. österreichischen Hof- raths-Secretair, mit dem Prädicate : Edler v, Mayenthal.

Mtgtrh 9, Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 176.

Maybnrg , Freiherren. Ein in Steyermark in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. vorgekommenes, freiherrliches Geschlecht.

achtmü», 11. 8. 537.

Maydan v. Dannenthal. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1781 fttr Franz Carl Maydan, k. k. Artillerie -Districts-Comman- danten und Oberstlieutenant, mit dem Prädicate : v. Dannenthal.

Megerle 9. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 874.

Maydell, Maydel, auch Freiherren. Schwedischer Freiherren- stand. Diplom vom 26. Juni 1693 fftr Georg Johann v. Maydell, kön. schwed. Feldmarschall und General der Infanterie. Altes, lief-, cur- und esthländisches Adelsgeschlecht, dessen gleichnamiges, in Liefland gelegenes Stammhaus schon über dreihundert Jahre in der Hand der Familie v. Taube ist. Dasselbe sass in älterer Zeit auch in Ostpreussen zu Deyguhnen und Doben unweit Angerburg und zu Faulhoeden und Grzibowen bei Lotzen. Nach Hartknoch soll, was dahin gestellt blei- ben muss, der Stammvater desselben ein Krieger, Mayedo, gewesen sein, dessen Vater, Tirsko, einem tapferen Feldherm, die heidnischen Preus- sen 1255 die Festung Welau zur Beschützung übergaben, der aber mit seinem Sohne den christlichen Glauben annahm , nachdem er glaubte, die Festung gegen die Kreuz-Ritter nicht halten zu können, Von den späteren Sprossen des Stammes standen Mehrere in k. polnischen Mili-

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tair- u. Staats- so wie in k. schwedischen Militairdiensten. Von Einem V. M., k. polnischem Obersten, stammte Johann v. M., k. poln. Oberst- lieutenant und von dem Sohne des Letzteren, Dionysius, k. polnischem Obersten im Kriege gegen die Moscowiter, entspross Hermann v. M.,. um 1600 k. poln. Kammerherr, Präsident des Kr. Pilten und Starost. Derselbe hatte zwei Söhne , Otto Ernst und Dietrich Hermann. Otto Ernst, Herr auf Rosenbock und Raven, k. poln. Kammerherr und eben- falls Präsident u. Starost des piltenschen Kreises, hinterliess zwei Söhne, Friedrich Johann und Dietrich, welche 1678 k. poln. Kammerherren waren und von Dietrich Hermann, k. poln. Kammcrherra u. Starosten, Herrn auf Riga u. Kleeszell, Obersten des Leib-Regiments etc. stammte ein einziger Sohn, Jacob Friedrich, k. poln. Kammerherr und Starost, welcher 1682 zu Leipzig, nach einem Zweikampfe, von seinem Gegner aus einem Hinterhalte ermordet wurde. Freiherr Georg Johann', s. oben zeichnete sich namentlich im Anfange des 18. Jahrh. in dem da- maligen schwedisch-polnischen Kriege durch grosse Tapferkeit aus und 1736 trat ein k. poln. Generalmajor v. Maydell in k. russische Dienste.

Der Stamm blühte in Lief- und Curland fort, kam auch nach Han- nover und Meklenburg , wo er zu Wredenhagen angesessen wurde und brachte in neuer Zeit auch in der Ost-Priegnitz das Gut Seefeld an sich.

Hartknoch, Preusslsch. Historie. 8. 287. Theatr. Europ., XI. 8. 131?^— J. U. König, Besserische Schriften : Lebensbeschr. des Hru. v. Besser, Leipzig, 1732, I. 8. 40. Qauhe, II. 8. 701-3. SiPea Rikei Matrik. I. 8. 378 u. 11. 8. 1446. - FrHh. 9. Kr ohne, H. 8. 837 u. 38 und 444. Freih.v.d. Kneseberk,». 206. Freih. v. L^debur, II. 8. 88 u. III.8.3»8.

•. Mediwj, 1. S. 377-79: v. M. u. Frh. v. M. - Schwed. W.-B. Frh. v. M. n. v. M. Suppl. zu Siebm. W.-B. IV. 18. Neimbt , Curl&nd. W.-B. Tab. 25. 9. He/ner , hannov. Adel, Tab. 22.

Mayenberg , v. und zu Mayenberg, Ritter und Edle, auch Frei- herren. Reichsadels-, reichs- und erbl.-österr. Ritter- und erbl.-österr. Freihernistand. Adelsdiplom vom 5. August 1687 füY* Johann Georg Schmid (Schmidt) , in Rücksicht seiner in verschiedenen Gelegenheiten erworbenen ausgezeichneten Verdienste; Ritterdiplom vom 18. Mai 1714 für Denselben, mit dem Prädicate: Edler v. u. zu Mayenberg, Mayenburg und Freiherrndiplom vom 12. Juli 1790 für Joseph Anton Edlen v. u. zu Mayenberg , nieder -Österreich. Appellationsrath . wegen 60jähriger Dienstleistung. Von Johann Georg Edlen v. u. zu Mayen- berg entspross Christoph Friedrich Edler v. und zu M., nieder- österr. Canzler, welcher die Herrschaft Wirmla in Nieder-Oesterreich kaufte u. 11. Juli 1726 unter die alten Geschlechter des niederösterr. Ritter- standes aufgenommen wurde. Von Letzterem stammte Freih. Joseph Anton, s. oben , welcher sich mit Maria Anna v. Mayersfeld vermählte und von dem Sohne aus dieser Ehe, dem niederösterr. Regimentsrathe und Landes- Verordneten des Ritterstandes, Freih. Anton Joseph v. und zu M., vcrm. mit Antonie v. Dechan, entspross Joseph Freih. v. und zu M., geb. 1775, welcher den Stamm fortsetzte.

Leupold, I. 3. 8. 486—90. Megetle t. Mühlfeld, Ö. 70 und 143. W.-B. der 6iterr. Monarchie. XI. 82. Kneachke, 11. S. 291 und 99.

Mayenn, 8. Meyenn.

Mayer, Ritter und Edle, Mayer y. Mayerfels, Ritter und Edle

(Wappen nach dem Diplome von 1808: Schild geviert: 1. u 4. in Gold ein einwärtsgekehrter, gekrönter, doppelt geschweifter, schwarzer Löwe

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und 2 und 3 in Roth ein schrägredhter , silberner Balken, welcher mit fünf blauen, an einander gereihten Eisenhütchen belegt und oben, links, wie unten, rechts, von einem sechsstrabligen, silbernen Sterne begleitet ist und Wappen nach dem Diplome vom 21. Nov. 1863: Schild roth, mit goldenem Schildeshaupte. Im goldenen Schildeshaupte ein schwär* zer, goldgekrönter, nach rechts 'schreitiender Löwe mit ausgeschlagener Zunge und doppelt über sich geworfenem Schwänze. Im rothen Schilde zwischen zwei sechsstrabligen, silbernen Sternen ein weisser, mit fünf blauen , aneinander gereihten Eisenhütlein belegter , rechter Zwergbal- ken. Am Schilde stehen drei offene, gekrönte, adelige Turnierhelme mit dem Helmschmucke der Mayer v. Mayerfels, der Mayer v. Hüningen u. des Mayeramtes Velseck und mit den althergebrachten Wappen-Schild- haltern des Geschlechts: zwei gold bekleideten weiblichen Engel- Jung- frauen mit blauen Flügeln und mit demWapi)enspniche: Maria hilf)! Edler- und Ritterstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 10. März 1808 für die Gebrüder Alois Johann Mayer, Grosshändler, Guts- und Haus- besitzer in der Pfarrei St. Wilten oder Wiltau bei Insbruck , und Carl Lorenz Mayer, k. bayor. Staats-Schulden-Tilgungs-Commissions- Asses- sor und Wechsel- und Mercantil-Gerichts-Beisitzer zweiter u. höchster 'Instanz, und zwar auf Vorbitte der tirolischen Stände, wegen des ihrem Lande zur Zeit der Noth verschafften , nützlichen Credits u. wegen von ihnen geleisteter , ja oft mit persönlichen Gefahren verbundener Hülfe, so wie unter Bestätigung und ausdrücklicher Anerkennung ihres herge- brachten Wappens und mit besonderer Berufung auf den, der Familie ertheilten pfalzgräflichen Wappenbrief vom 24. Juli 1676 u. k. bayer» Anerkennungs-Bestätigungsdiplom d. d. Rom, 21. Nov. 1863, für die directe Abstammung des Carl (H.) Heinrich Otto Joseph Anton Ritter und Edlen Mayer v. Mayerfels, auf und zu Schwanegg etc., k. bayer. Kammerjunker und Landwehr-Hauptmann, Doctor der Philosophie etc. von den Mayern von Völs und für die königliche Ermächtigung zur Ein- tragung mit dem Prädicate: „v. Mayerfels'' nunmehr auch in die Adels- matrikel des Königreichs Bayern. Bas eben erwähnte Diplom von 1863 erkennt an und bestätigt ausdrücklich, dass die Voreltern des Geschlechts von dem im Hauptstamme erloschenen, alten, südtirolischen Geschlechte der Mayer abstammen , dessen Mitglieder in ältester Zeit mit dem erblichen Mayeramte der Herrschaft Völs, Föls, bei Botzen be- traut gewesen, weshalb sie von dem. dortigen Mayerhofe die Mayer v. Foels und später kurzweg die „Mayer v. Mayerfels" genannt und dann auch mit dem erblichen Teutsch- Ordens ■'Mayer -Amte der Commende Lengmoos zu Stein am Ritten .belehnt worden sind, mit welchem Amte auch die directen Vorfahren des Diploms-Empföngers, bis zum Urgross- vater herab, mehr als zwei Jahrhunderte bekleidet gewesen waren. Der erste und eigentliche Stammname des Geschlechts war übrigens : „VeU (Fels) oder Völs" und im Welschen „de Vels'* und erst später wurde der Amtsname : Mayer hinzugesetzt und im Laufe der Zeit zum erb- lichen Schreibnamen gemacht u. zwar auf die natürlichste Weise, eben weil selbst das der Familie zusteheiide Mayer -Amt der Grafen v. Bot- zen und nachmaligen Hochen-Eppaaer aus dem weifischen Stamme auch

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erblich war. Die Namen: Vols, Völs, Fels und de Vels sind demnach vor Ankunft der Colonna- v. Fels in Tirol vollkommen identisch mit dem Namen : Mayer v. Vols, Völs. Der Stamm schied sich bald in mehrere nach ihren Burgen genannte Linien , welche sich weit aus- breiteten und, im Besitze ansehnlicher Lehen, Lands&ssigkeit in verschie- denen Gegenden erlangten. Von diesen Linien haben namentlich die Mayer v. Höningen , welche in zwei Linien blühten , schon in ältester Zeit und zwar zweifelsohne ans traditioneller Erinnerungs-Pietät ihres ersten u. ältesten Herkommens, zwei Edelsitze mit dem Namen Mayer- oder auch Mayenfels erbaut, deren einer unweit der Stadt Basel zwischen Muttenz und Prattlen auf einem reizend gelegenen Hügel sich jezt als eine äusserst elegante Villa erhebt, der andere aber noch heute in Hü- ningen selbst sich befindet. Wohl nur zur Geltendmachung der von dem Geschlechte erlangten Aemter und Würden u. der damit von jeher verbundenen Edelmannsfreiheit auch im fernen Auslande haben später mehrere, vermuthlich längere Zeit von der tirolischen Heimath in Bayern abwesende Glieder des Stammes noch einen eigenen pfalzgräflichen Wap- pen- und Freiheitsbrief sich ausstellen zu lassen für nothwendig erach- tet. Derselbe wurde 24. Juli 1676 von Job. Baptista Carl, A. A. Doctor, des paepstlichen Stuhls zu Rom Protonot. , Comes Palatinus u. Dechant zu Weichs an der Glon im OberfQrstenthume Bayern für Sebastian M. mit seinen drei Söhnen : Veit, Thomas und Matthias im Gerichte Sarnt- hein (im s. g. Samthaie bei Botzen), fftr Georg M. mit seinen zwei Söh- nen, Christian und Martin im Gerichte Ritten aufn Stein bei Botzen und für Caspar M. .,so noch am Leben", wie im Wappenbriefe steht, mit seinen drei Söhnen, Philipp, Georg (H.) und Matthaeus, ausgestellt. Ein directer Nachkomme eines der im erwähnten Wappenbriefe ge- nannten acht Brüdersöhne welches derselben ist bei Mangelhaftigkeit der Pfarrbücher in jenen Gegenden noch nicht ermittelt war Lorenz Mayer, gest. 1767, Pfleger und Gerichtsschreiber zu Wangen, auch Amtmann der deutschen Ordens-Commende zu Lengmoos am Ritten u. derselbe ist der gemeinsame Stammvater der drei neueren Hauptlinien des Geschlechts. Aus fler Ehe mit Anna Maria Thaler stammten näm- lich, neben einer Tochter, drei Söhne: Joseph (I.), Alois Johann (I.) u. Carl (L) Lorenz. Joseph (I.), gest. 1805, Notarius, Syndicus, Stadt- u. Gerichtsschreiber zu Botzen, gründete die älteste, die s. g. tirolische oder botzener Linie, auf welche sich, da der Stifter, wie erwähnt, 1805 starb , das in die Familie später gekommene Edlen - und Ritterdiplom nicht beziehen konnte. Diese Linie ist mit dem Sohne, Alois Johann (H.), 1853 wieder ausgegangen. Alois Johann (I.) Ritter u. Edler v. Mayer, s. oben, gest. 1817. verm. mit Maria Anna Cölestina v. Tschussi, stif- tete die bayerische ältere, oder s. g. insbrucker Linie, welche im Manns- stamme nicht fortgesetzt worden ist. Von sechs Töchtern starben fünf jung; die einzig am Leben gebliebene Tochter, Wilhelmine Angela Alo- isia, wurde die erste Gemahlin des Andreas Freiherm v. Grossschedl, k. bayer. Hauptmanns ä la suite, starb aber 1841 mit Hinterlassung einer Tochter und dreier Söhne, von welchen zwei noch leben. Carl (I.) Lo- renz Edler und Ritter v. Mayef , gest. 1882, welcher 1819 Guts- und

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Geri^tsberr vieler im Kr« Nieder -flAj^rn $r«l6ftenen ttoftiiKrUf^n und Ortsschaften Würde, gründete die aliein noch blQhende , bayorisoho jün- gere, oder 8. g. mflnchener Linie. Derselbe war in erster Khe vonnflhlt mit Magdalena Schliclcer and aus dieser Ehe (die ssweite blieb kinder- los) stammte ein einziger Sohn, Joseph (IT.) Carl LorouK Benedict VA* 1er Ritter v. Mayer, geb. 1795 und gest. 1861, Mjjor u. Comnmndant der k. bayer. Landwehr-Cavallerie-Di\i8lon m München, Ronlitftton- u. Fabrikbesitzer ebendaselbst etc. Derselbe verkaufte die vom Vater 1832 ererbten umfengreichen niederbayerischen Güter 18B3 an den damaligen k. bayer. Staatsminister Grafen v. Montgelas, welcher durch Erwerb dieserBesitzungen seiner Familie die bayerische erbliche Uolchi- ratbs-Würde wieder verschaffte. Aus seiner Ehe mit Anna Miirlrt Jo« sepha Catharina V. Reichenbach, einzigen Tochter des bekannten Gelehrten und grossen Mechanikers Georg Ritter« v. Reichenbaeh , k. bayer. Directors des Ministerial-Banbureaus und Oberst-Befg- ti. BnU- nenrathes, aus der Ehe mit Franzisca v. Enhuber ciitspross der jetzige Stamwälteste : Carl (IT.) Heinrich Otto Joseph Anton Ritter und Edler Mayer v. Mayerfels, s. oben. Derselbe, geb. 1825, vermfthlte sich 1849 mit Regina Walburga Ursula Monges, aus welcher PJhe, da ein 1853 geborener Sohn, Carl (ITI.) Joseph Lorenz, schon 1H54 u. c!in anderer 1861 geborener Sohn, Georg flll), nach einem halben Jahre starb, jetzt nur drei Töchter leben : Anna Maria Josepha Regina, geb. 1850, Maria Theresia Regina, geb. 1851 und Ida Sophia Hegina, geb. 1855. Eine 1852 geborene Tochter , Bertha Valentine Regina , starb 1853. Dr. Carl (II.) Ritter und Edler Mayer v. Mayerfei» ist ein grosser Kenner und Freund der Heraldik u. hat als Frucht vieljähriger und sorgsamer Forschungen unter dem Titel: Heraldisches ABC -Buch, München, 1857, fftr die Wissenschaft ein grosses Prachtwerk mit vielen Tafeln in Farbendruck etc. herausgegeben, welches, gestflt;(t auf die einstigen Anfänge der Heraldik, för dieselbe neue Bahnen eröffnen soll, auch ist derselbe im Besitze reichhaltiger Waffen- u. Alterthums-Samm- langen, welche in diesem Jahre in der von ihm erkauften , von dem be- rühmten Ludwig Bitter v. Schwanthaler erbauten Burg Schwanegg qD' weit München untergebracht und passend aufgestellt worden sind und / wurde 1863 Erbauer. Gründer, Stifter und Patronu» Kccleflae 6er ' ^ ersten St. Maria-Hüf-Kapelle in Niederprteking bei Star^nberg zu Ehre» der A. H. Jungfrau Maria und des h. Ritters Georg, als den beiden Hauptpatronen der gesanunten Ritterschaft.

Banä/trhr. IToCisM. - t. Lamf, A. 441. Wm^i^tfC*>d^ 4^ tttl^« Cmmf»^ r. fit^m^^ b«rf, ÜMairr. to« I4-«3. - Sit^macA^r. üa^xt^h^ »«m l*^^7 Iff. 44 W »» 1«^', fV. «^ 12« «ad V. I7S. W-B rt. Kip- Bayern. VIJ H - r ff^/n^r . h*j^ A^t^l , T•^. Jl4 «fMl ». m. Jmnb MmU, Bmtttr 4i«i»ckl«clncr , 1441 , Tab. n. - ZmrW.k^ Wtpfinm ' UMU ttm Jahne c. 1300 T*f>, 7. 3r. I«7 Tab. 10. »r. 238 9a4 Tab. » flr. i*). - Xm^tcäk* . IV. 8. t77-»I Dr. Cmrt Bioer w. Jfoy^. ABC-B<iel» 4^r ll«f«Mlli , IMüHM», t«?. AlM«B«, 12. 8. 414—17 u. Tab. 44. 47. <Sl. <J na*! *4.

Msyvr (im Silb€r ein aafgerickteler Pantber). AMmUaUi d^ Kgr. Preuiem. Diplom vom 15, Odob. 17dH für (^msMfh VritMch Jfssyer, k. prews. Xa^or. Ein f^hn deffielben. CWiatian Friedrieh v, Majer war 1806 Premierüeiitenaiit im Infent.-Regim, v, BesiKr n. wurde l>ir.T4 als Gemyaimajgr ftiBiiHiit Die FaHüw mt m OstpreoMai m Kl-

^/

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kinehlen im Kr. Darkehmen, zu Jürlaken im Kr. Insterburg u. zu Po- lentzhoff im Kr. Niederung angesessen.

N. Preuss. A.-L. lU. 8. 3T9. - Freih. 9. Ltdebur , IL 8. 89. W.-B. d. Preua«. Mo- Darcl). Ur. 96.

Mayer (in Blau eine weisse Mauer von sieben Schichten, welche schräglinks stufenförmig aufsteigt. Die vier unteren Schichten reichen vom rechten zum linken Schildesrande, die fllnfte und sechste, aus wel- cher letzteren in der Mitte ein Stück ausgebrochen ist , reichen nicht bis zum rechten Schildesrande und von der obersten Schichte steht nur ein Stück am linken Schildesrande , weshalb auch die Mauer von Eini- gen als Mauerruine angegeben wird). Adelsstand des Kgr. Sachsen. Di- plom vom 16. Febr. 1822 für Dr. CarlWilhehn TraugottMayer, Ober- amts-Advocaten und Justitiar zu Loebau. Die amtliche Bekanntmach- ung dieser Erhebung erfolgte 10. April 1822. Der Diploms-Empfänger, später Herr auf Nieder-Ruppersdorf und Ober-Oderwitz und Landesbe- stallter der sächsischen Oberlausitz, rühmlichst bekannt durch grosse u. erspriessliche Thätigkeit, so wie einst als Redner in der gelten Kam- mer der sächsischen Ständeversammlung, ist als Landesbestallter a. D. und königlicher Friedensrichter 7. Aug. 1864 zu Niederruppersdorf bei Herrnhut gestorben. Der Stamm wurde fortgesetzt. Ernst Gustav Carl V. Mayer, geb. 1840, wurde 1860 u. P. C. E. v. Mayer, geb. 1843, 1863 als Studirender der Rechte auf der Universität Leipzig inscribirt und Ersterer erlangte 1864 die juristische Doctorwürde.

Handschriffcl. Notix. Freiherr v. Ledebur, II. 8. 89 und III. 8. 308. Kne»chke, I. 8. 293 und 94. W.-B. d. Sachs. Staaten, VI. 6i.

Mayer, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1764 für Johann Adam Mayer, k. k. Hofrath und Geh. Kammer-Zahlmeister aus Höchsteigener Bewegung, mit dem Prädicate: Edler v.

Megerle v. Mühlfeld, 8. 130 und 131.

Mayer. Erbländisch - österr. Adelsstand. Diplom von 1786 für Paul Mayer, k. k. pensionirten Oberstwachtmeister.

Afggerle v. Muhlfeld, Erg.Bd. .8 375.

Mayer (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau ein einwärts gekehrter, gol- dener Löwe und 2 und 3 in Gold eine rothe Lilie). Reishsadelsstand. Diplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 6. Juli 1793 filr Johann Georg Mayer, kurpfölz. Hofrath und Rentmeister zu Passau. Derselbe, geb. 1749 und aus Eslam in der obeni Pfalz stammend, wurde als k. hayer. Hofrath u. Stadtrichter in Passau nach Anlegutig der Adelsma- trikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

». Lang, 8. 443. W.-B. des Kgr. Bayern, VII. 14.

Mayer. Steiermärkisches , besonders zu Anfange des 17. Jahrb. bekanntes Adelsgeschlecht.

Schmutz, 11. S. 527.

Mayer v. Adlerstren. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1794 für Johann Anton Mayer, k. k. Salzversilberer und Tranksteuet- Einnehmer zu Pisek in Böhmen, mit dem Prädicate : v. Adlerstreu.

Megerle v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 375.

Mayer V. Festenwald. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom vom

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6. Dec. 1841 fttr' Johann Mayer, k. k, pens. Major, mit demPrädicate: V. Festenwald. Der Stamm wurde fortgesetzt: Ernst M. v.F. war Ober- lieutenant im 13. Grenz-Inf.-Regim. u. Wenzel M. v. F. Lieutenant im 6. Husaren-Regimente.

H«o<Uchriftl. Notis. MiliUir-SchemaUsm. d. österr. Kaiserthuius.

Mayer v. Fuchsstadt. Altes kärntner Adelsgeschlecht, welches mit dem Erhstabelmeister-Amte in Kärnten belehnt war.

BuoHini, 8t«mmat. III. Zedier, XX. S. 204.

Mayer v. Gravenegg, Freiherren. Diplom vom 6. März 1850 für Joseph Mayer v. Gravenegg, k. k. w. Geh.-Rath.

Bandschrini. Notis.

Mayer T. Hagenthal, Ritter u. Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1715 für Johann Leopold Mayer, Vice-Domamts-Gegenhändler zu Linz, mit dem Prädicate ; Edler v. Hagenthal.

Megerte w. Mühlfeld, Erg.- Bd. 8. 176.

Mayer v. Heldenfeld, auch Freiherren. Erbl.-österr. Adels- und Freihermstand. Adelsdiplom von 1777 für Johann Mayer, Unter- lieutenant im k. k. Dragoner-Regimente Herzog zu Sachsen-Cohurg, mit dem Prädicate: v. Heldenfeld und Freiherrndiplom von 1816 jftlr Anton Mayer v. Heldenfeld, k. k. Feldmarschalllieutenant und Commandanten zu Mantua. In neuester Zeit war Anton Mayer v. Heldenfeld k. k. Feldkriegs-Commissar zu Klausenburg.

Megerle 9. Mühl/^ld, 8. 70 u. Brg.-Bd. 8. 375. llilit.-Sehemat. d. osterr. Kaiiterth.

Mayer v. Loewenschwerdt , auch Freiherren. Erbländ. -österr Adels- und Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 10. Apr. 1810 für Jo- seph Mayer, k. k. Hauptmann im Infant. -Regimente Graf St. Julien, in Rücksicht seiner langjährigen , rühmlichen Dienstzeit und bewiesenen Tapferkeit vor dem Feinde , mit dem Prädicate : v. Loewenschwcrdt u. Freihermdiplom vom 27. Sept. 1849 für Franz Xaver Joseph Mayer v. Loewenschwcrdt in Folge seiner in der Schlacht bei Gustozza mit be- sonderer Tapferkeit und Klugheit ausgeführten, entscheidenden Waffen- that. Joseph M. v. L., aus Prag gebürtig, starb 1817 als Platzhaupt- mann zu Olmütz. Aus seiner Ehe mit Ludovica v. Stranski, gest. 1812, entspross Freiherr Franz Xaver Joseph, geb. 1794, k. k. Generalmajor und Commandant der Festung Carlstadt. Derselbe vermählte sich 1819 mit Barbara Josepha v. Kilian aus Lorch am Rhein, geb. 1797, aus welcher Ehe, neben einer Tochter , Freiin Barbara, geb. 1828, zwei Söhne stammen: Freih. Anton, geb. 1819, k. k. Oberstlieutenant ad la- tus des Militair-Invalidenhaus-Commandanten zu Wien u. Freih. Franz, geb. 1821, k. k. Major in Pension.

Megerle p. Mühlfeld, 8. 226.. Geneal. Taschenb. d. freih. Hauser, 1857. 8. 483 u. 1864. 8. 528.

Mayer t. Mayenfeld, Ritter nnd Edle. Reichsritterstand. Di- plom von 1743 ftlr Jacob Friedrich Mayer, k. k. Kriegs-Commissar, mit dem Prädicate : v. Mayenfeld.

Megerle v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 176.

Mayer V. Mayeregg. Erbl. -österr. Adelsstand. Diplom von 17 10

190

lür Jacob Christoph Mayer, Pfleger zu Steinach , mit dem Prädicate : v. Mayeregg.

Megerl« v. Mühlfeld, Brg.-Kd. 8. 374.

Mayer, Edle v. Mayern. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1770 für Johann Mayer, k. k. Kreis-Secretair zuKaurzim, mit dem Prädicate : Edler v. Mayem.

M4>gprle v.Mü/d/^ld, RTg.-B(l. 8. 375.

Mayer v. Mayersbach (in Blau ein rother Sparren, welcher oben rechts und links von je einem grünen Maiblumenstengol mit vier Blumen beseitet ist und zwischen welchem unten eine weisse Lilie schwebt). Reichsadelsstand. Diplom vom 3. April 1762 für Johann Friedrich Mayer, fürst, brandenb. -bayreuthischen Hofrath und der fränkischen Reichsritterschaft im Canton Steigerwald Directorial - Consulenten , mit dem Prädicate : v. Mayersbach. Von demselben stammte Ernst Chri- stian Albrecht v. Mayersbach, geb. 1779, k. württ. Kanzleirath u. Re- gistrator des k. evangelischen Consistoriums zu Stuttgart. Ans seiner Ehe mit Johanne Friederike Caroline v. Franken lebten 1844, ausser einem Sohne aus erster Ehe: Carl, geb. 1799, damals k. Württemberg. Hauptmann, folgende Kinder: Antonie, geb. 1816, Ernst, geb. 1819, Wilhelm, geb. 1821 und Elise, geb. 1822. Die Familie ist nicht mit den beiden, in den nachstehenden Artikeln aufgeftlhrten österreichischen Familien dieses Namens zu verwechseln.

Cast, Adel8buch des Kgr. Württemberg, 8. 446 u. 47. Wurttomb. W.-B. Nr. 194 und 8. 49. - Kneschk«, II. 8. 292 u. 93.

Mayer v. Mayersbaeh. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1744 für Johann Ignaz Mayer, k. k. Rath und Leibmedicus, mit dem Prädicate: v. Mayersbach.

Megerle t. Mühlftld, Brg -Bd. S. 375.

Mayer v. Mayersbach, Ritter. Erbl.-Österr. Ritterstand. Diplom von 1812 fftr Dr. Moritz Mayer v. Mayersbach, Arzt in Prag. Der Em- pfänger war ein Nachkomme des im vorstehenden Artikel genannten Jo- hann Ignaz Mayer v. Mayersbach.

Megtrle t. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 176.

Mayer V. Mayersberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1 704 für Heinrich Mayer, Rathsherm zu Breslau, mit dem Prädicate: v. May- ersberg. Derselbe starb schon 10. Octob. 1704.

Sinapius, 11. 8. 804. - MtgerUv. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 375. Freih. r. Ledebur, W. 8. 89.

Mayer v. Mayersberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1736 für Stephan Anton Franz Mayer, Ober- Amtmann zu Klosterwald, mit dem Prädicate : v. Mayersberg.

Megerl« p. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 375.

Mayer v. Mayersfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1759 für Niclas Mayer, k. k. Hauptmann im Infant-Regim. Freiherr v. Sinc^re, mit dem Prädicate : v. Mayersfeld. Die Familie ist nicht mit dem Geschlechte der Ritter und Edlen v. Mayersfeld zu verwechseln.

Megerle v. Mühlfeld. 8. 226.

Mayer v. Mayersfelsen , Ritter und Edle Herren. Reichsritter- Stand. Diplom von 1715 ftlr Johann Bertrand v. Mayer, niederöster-

191

reichisch. Kammer-Procurator, mit dem PrMicate : Edler Herr v. Mayer oder Mayrsfelsen.

M0gtrl€ V. Muklf^ld, 8. 130.

Mayer zu Peym und Perbnrg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1757 für Joseph Mayer, Licentiaten der Rechte und Landge- richts-Anwalt, wegen löjähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate : v. Mayer zu Peym und Perburg.

MegerU e. Mühlfeld, 8. 226.

Mayer v. Qnelleiibaeh. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1816 für Laurenz Mayer, k. k. Oberlieutenant, mit dem Prädicate: y. Quellenbach.

Megerl« v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 375.

Mayer y. Reichheimb. Reichsadelsstand. Diplom von 1714 für Franz Gottlieb Mayer, Kriegscasse-Verwalter bei der oberösterr. Land- schaft, mit dem Pi^icate : v. Reichheimb.

Megerlt 9. Müh^fetd, Erg .-Bd. 8. 374 u. 75.

Mayer v. Sonnenberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1814 für Georg Mayer, k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate: v. Son- nenberg. — Der Stamm wurde fortgesetzt. In neuester Zeit war Johann Mayer v. Sonnenberg, k. k. Oberst, Commandant des Feld-Artül.-Regi- ments Nr. 6.

MegerU r. Mühlfeld, Erg.- Bd. 8. 875. Milit.-Schematiim. des österr. Kaiserthum».

Mayer v. Starkenthorm. Erbländ.-österr. Adelsstand mit dem Prädicate : v. Starkenthurm. In neuester Zeit war Johann Mayer v. Starkenthurm k. k. Major.

Handscbrifll. Notis.

Mayer auf Starzhansen, Edle (in Roth ein schrägrechter, blauer Balken , belegt mit drei sechsstrahligen , goldenen Sternen). In Kur- Pfalz bestätigter Adelsstand. Edelndiplom vom Pfalzgrafen Franz An- ton Truchsess v. Waldburg-Zeyl vom 25. Aug. 1784 für Hubert Mayer auf Starzhausen, Landrichter von Aichach, in Kur-Pfalz ausgeschrieben 29. Nov. 1784. Der Empfänger des Diploms, aus Holzdorf im Ge- richt Moosburg gebürtig, wurde als k. bayer. Hofrath u. quicsc. Land- richter von Aichach nach Anlegung der Adelsmatrikel desKgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

0. Lang, 8. 442. ~ W.-B. d. Kgr. Bayern, VlI. 15.

Mayer v. Stoltenberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1765 für Georg Friedrich Mayer, Carabinier - Rittmeister im k. k. Cui- rassier-Regimente v. Kleinhold, mit dem Prädicate : v. Stolzenberg.

Megerle v, Mühlfeld, S. 236.

Mayer anf Wandelsheim, Edle (Schild mit Schildeshaupte. Im rothen Schildeshaupte ein die Hörner rechts kehrender Halbmond mit Gesicht, rechts, wie Unks, von je einem sechsstrahligen, goldenen Sterne beseitet. Schild von Gold u. Roth der Länge nach getheilt, mit einem ausgebreiteten Adler von gewechselten Farben). Reichs -Adelsstand. Edelndiplom im kurpfälzischen Reichs -Vicariate vom 10. Sept. 1790 für Matthias Mayer, Beicbs-^Yicariata-HofgericbUh Agenten und Hofge-

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richts-Advocaten, mit dem Prädicate: auf Wandelsheim. Der Stamm wurde fortgesetzt und drei Söhne des Diplom-Empfängers ; Anton Pere- grin Edler v. Mayer auf Wandelsheim, geb. 1772, k. bayer. Mauth- u. Hallamts - Officiant in München, Joseph Dominicus Edler v. M. a. W., geb. 1779, Kauf- und Handelsherr in München und Franz Xaver Edler Y. M. a. W., geb. 1807 , wurden nach Anlegung der Adelsmati-ikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

r. Lang. 8. 442. W.-B. des Königr. Bayern, VII. 14.

Mayer v. Wildenfels. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1810 für Franz Xaver Mayer, Rittmeister im k. k. Cuirassier-Regimente 1 flrst V. Hohenzollern-Hechingen, mit dem Prädicate: v. Wildenfels.

AlegerU v. Mühl/Hd, S. 226.

Mayer v. der Winterhalde , Ritter. Erbl. - österr. Ritterstand. Diplom mit dem Prädicate: v. der Winterhalde. Adolph Ritter Mayer V. der Winterhalde war 1857 Oberst -Lieutenant im k. k. Adjutanten- Corps und Chef der 1. Section bei dem Landes-General-Conmiando zu Zara.

Handschrifil. Notis.

Mayer anf Zaar. Adelsstand des Königr. Bayern. Diplom vom 19. Jan. 1814 für Joseph Mayer, Gutsbesitzer auf Zaar, mit dem Prä- dicate: auf Zaar

e. Lang, 8. 443.

Mayerberg , Ritter. Erbl. - österr. Ritterstand. Gustav Ritter V. Mayerberg stand in neuester Zeit als Major in der k. k. Armee.

Haiidschriftl. Notiz.

Mayeren, Ritter und Edle Herren. Erbländ. -österr. Ritterstand. Diplom von 1719 für Melchior Theodor v. Mayeren, Bancal - Admini- strations-Registrator zu Linz, mit dem Prädicate : Edler Herr.

Vegerle v. mhlfeld. Erg.-Bd. 8. 176.

Mayergross v. Gerometti. Böhmischer Adelsstand, Diplom von 1716 für Franz Mayergross, Niederlags- Verwandten in Mähren, mit dem Prädicate: v. Gerometti.

Megt^rU r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 375.

Mayerhofer v. Grünbühel , auch Freiherren (Schild geviert mit rothem Mittelschilde und in demselben ein doppeltes , silbernes Patri- archenkreuz auf drei grünen Hügeln [Büheln], 1 und 4 ein silberner Querbalken und 2 u. 3 in Schwarz ein schreitender, doppelt geschwänz- ter, goldener Panther , welcher in der einen Pranke einen roth , weiss und blau gestreiften, türkischen Turban und in der andern ein langes, türkisches Messer mit goldenem Griff hält). Erbl. - österr. Freiherrn- stand. Diplom vom 12. Jan. 1850 für Ferdinand v. Mayerhofer, k. k. Generalmajor, in Folge der 2. Januar 1849 gewonnenen Schlacht bei Pancsova. Ein aus Tirol stammendes Adelsgeschlecht. David Mayer- hofer kam 1630 mit dem Erzherzoge Leopold Wilhelm, in dessen Hof- marschall-Amte er bedienstet war, aus Tirol nach Ober-Oesterreich und erhielt vom K. Ferdinand H. 1636 für treue Dienstleistungen im 30jäh- rigen Kriege als Wappenvermehrung den oben beschriebenen Panther.

MB

Die beiden Söhne desselben, Simon Carl u. Caspar Ulrich Mayerhofer, worden in den erbländ. - österr. Adelsstand erhoben, Ersterer durch Diplom vom 2. Apr. 1674, Letzterer durch Diplom vom 9. Aug. 1696 und zwar für Verdienste während der Belagerung Wiens durch die Tür- ken i. J. 1683. Durch diese Diplome erhielten Beide den beschriebenen gevierten Schild mit Mittelschilde. Seit dieser Zeit standen die Spros- sen des Stammes meist in Ober-Oesterreich bei den dortigen Salinen in landesfOrstlicben Diensten. Freih. Ferdinand errichtete ein bedeu- tendes Corps aus slavonischen u. banatischen Grenztruppen , so wie aus der serbischen Bevölkerung diesseits und jenseits der Grenze u. schlug mit diesem Corps die erwähnte Schlacht. Derselbe, geb. 1798, k. k. Feldmarschalllieutenant in d. A., vermählte sich 1832 mit Anna Honig, geb. 1804, aus welcher Ehe Freün Maria, geb. 1835 und Freih. Emil, geb. 1841, stanmien. Die das adelige Prädicat fährendenGeschwister des Freih. Ferdinand waren 1856: Barbara M. v. G. , geb. 1799, Carl M. V. G. , geb. 1803, k. k. Msgor im Pionnier- Corps, Leopold, geb. 1807, k. k. M^jor und Joseph, geb. 1816, k. k. Hauptmann.

OeoMÜ. TMcheob. dar freiherrl. H&aser, 1854. S. 846 and 47. 1855. 8. 379 and 80. 1856 8. 444 and 1863. 8. 691.

Mayerhofer auf Grabenstätt u. Niedemfels (Schild quergetheilt: oben in Schwarz drei neben einander stehende , goldene Wecken und unten in Silber die quergelegte, fönfendige, rothe Stange eines Hirsch- geweihes mit nach oben und links stehendem Ohre). Kur-Pf&lzischer Adelsstand. Adels- und Legitimations - Diplom vom 10. Juni 1779 fllr Maximilian Joseph Mayerhofer , mit dem Prädicate : auf Grabenstätt u. Niedemfels. Derselbe, ein natürlicher Sohn des verstorbenen k. bayer. Oberhofmeisters Grafen v. Tattenbach, wurde in Folge des Diploms von 1779, und zwar als ehemaliger Landschaftscanzier, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

9. Lang, 8. 448. W.-B. d. Kgr. Bajern, VH. 15.

Mayem, Grafen. Böhmischer Grafenstand. Diplom von 1 748 ftr Johann Friedrich Freiherm v. Mayem, k. k. Obersten.

MegerU 9. Mühlfeld, Erg. -Bd. 8. 82.

Mayem, Freiherren. Erbl.-Österr. Freiherrastand. Diplom vcm 1795 für Anton Friedrich v. Mayem, k. k. Trachsess und Directorial- Hofrath.

Megerl« v. Mühl/eld, 8. 70. Tffrof, U. 847.

Mayem v. Hohenberg, s. Meyern v. Hohenberg.

Mayem v. Mayersberg, s. Mayer v. Mayersberg, S. 190.

Mayersfeld, Mayersfeld zuLöwenkron, Ritter und Edle. ErbL- österr. Rittersfemd. Diplom von 1780 fOr Franz v. Mayersfeld, mit dem Prädicate : Edler v.

Megerle 9. MüklfHd, Brg.-Bd. 8. 177. Kn€$ekk4 , DI. 8. 818.

Mayersheimb. Ein im Anfange des 18. Jahrb. in Schlesien vor- gekommenes Adelsgeschlecht. Christian Ludwig v. Mayersheimb war 1701 Canonicus des Domstifts in Breslau.

Slnapim, U. 8. 804. Fireik, •. L4debur, If. 8. 88.

Kn«$cAk4, Deatseh. Adelt- Lex. VI« 13

lU

I Mayersthal. Im Egr. Preossen anerkannter Adelsstand. Aner-

kennungsdiplom vom 8. Aug. 1712.

N. Pr. A.-L. V. 8. 326. Freiherr 9. Ledebur , H. 8. 89. W.-B. der Pr. Moonrehie,

in. %.

Mayerswald, Ritter. Böhmischer, alter Ritterstand. Diplom von 1734 für Joseph Anton v. Mayerswald, Landrechtsbeisitzer in Mähren.

MfgerU v. Mühl/eld, Erg.-Bd. S. 177.

Maykammer v. Mayenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1769 fdr Joseph Maykammer, Rittmeister im k. k. Cuirassier - Re- gimente Voghera, mit dem Prädicate : v. Mayenfeld.

Megerle v. Mühl/tfld, Erg.-Bd. 8. 376.

Mayr, Freiherren (in Blau ein goldener, mit einer silberneu Lilie besetzter Sparren und unter demselben ein goldener Löwe, welcher mit beiden Pranken einen , mit der Spitze nach oben gekehrten Pfeil hält). Kur-Pfalz-Bayerischer Freihermstand. Diplom vom 22. Jan. 1692 für Marx Christoph v. Mayr, kurpfalzbayer. Geh.-Rath und Conferenzrath, Kriegscanzlei-Director und Pfleger zu Stadtamhof. Derselbe, geb. 1653 uüd gest. 1725, war des Kurfürsten Max Emanuel von Pfalzbayem ver- trautester , dirigirender Geschäftsmann in allen militairischen und poli- tischen Angelegenheiten und begleitete denselben von 1683 an in allen Feldzügen und auf allen Reisen. Der Stamm blühte fort u. ein Urenkel des Freih. Marx Christoph: Marcus Anton Freih. v. Majrr, geb. 1769, Herr auf Scherneck, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die Freiherrnclasse derselben eingetragen.

r. Lang, 8. 186. W.R. d. Koiiigr. Bayern, Ell. 59 und v. Wötek^rn , Abtheil. 3. ~ 9. Htfner, bayer. Adel. Tab. 47 u. 8. 47 Kne^iekke, IV. 8. 281 und 82.

Mayr, Freiherren (Schild geviert mit goldenem Mittelschilde, in welchem ein weissgeflügelter Merkurstab schrägrechts aufwärts liegt. 1 in Gold ein gekrönter, schwarzer Doppeladler ; 2 in Blau ein aufrecht gestellter, silberner Anker; 3 ebenfalls in Blau auf weiss gewellter Fluth ein Kauffahrteischiff mit weissen Segeln und rothen Flaggen und Wimpeln und 4 in Gold eine natürliche Korngarbe). Erblftnd. - österr. Freihermstand. Diplom vom 24. Aug. 1825 für Franz Xaver v. Majrr, Besitzer der Güter Pentzing und Rustendorf in Nieder-Oesterreich. Franz Xaver Freih. v. Mayr, geb. 1756, erhielt als Tuchlauben - Ver- wandter und bürgerlicher Tuchhändler zu Wien durch Diplom vom 28. Jan. 1801 , nach Ankauf der Güter Pentzing, Reindorf u. Rusten- dorf in Niederösterreich, den erbl.-österreichischen Ritterstand und die Aufnahme in das ständische Consortium, später aber, wie erwähnt, den Freiherrnstand. Derselbe war in erster Ehe vermählt mit Antonia Denck, gest. 1815 und in zweiter mit Josephine Wöger. verw. Weigl. Aus der ersten Ehe stammt das jetzige Haupt der Familie : Freiherr Johann, geb. 1805, k. k. Truchsess u. gewesener Hofconcipist der Allgemeinen Hofkammer, vermählt mit Anna Freiin v. Lattermann, gest. 1843, aus welcher Ehe zwei Tochter stammen; Freiin Anna, geb. 1841, vermählt 1859 mit Carl Freih. v. Krauss, k, k. Ministerial-Concipisten im Mini- sterium des Innern und Freiin Maria, geb. 1842. Die vier Schwe- stern des Freiherrn Johann sind : Elisabeth verw. Grf. v. Gourcy-Droi-

196

tanmont, Anna verm. Frau v. Hahn, Barbara Yerw. Freifrau v. Oervay und Haria verm. Dr. v. Vering.

MegtrU 9. Mühlfeld, 8. 131. Geneal. TMchenb. d. freih. H&us., 1848. 8. 246 u. 47 n. 1864. 8. 528 a. 29.

Mayr, Freiherren. Erbländ.-Ö8terr. Freihermstand. Diplom von 1754 fflr Franz Eugen y. Mayr, Oberstlieutenant im k. k. Dragonerre- gimente Herzog von Savoyen und für den Bruder desselben, Joseph v. Mayr, k. k. Bittmeister im Cuirassier-Begimente Carl Graf P41ffy.

MegtrU «. Mühl/eld, Srg.-Bd. 8. 78.

Mayr, Freiherren. Erbländ.-Österr. Freihermstand. Diplom von 1773 för Franz Xaver Mayr, nieder-österf. Begierangsrath.

M*gerl€ r. MAUfeld, Krg.-Bd. 8. 78.

Mayr (in Blau ein , aus der Mitte der Seitenränder des Schildes bis an den oberen Band desselben aufsteigender, oben in der Mitte mit einer silbernen Lilie belegter, goldener Sparren, unter welchem auf grünem Boden ein rechts gekehrter, doppelt geschweifter, goldener Löwe, mit beiden Vorderpranken einen gefiederten, goldenen Pfeil auf- recht haltend, steht). Ein bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahr- hunderts zu dem bayerischen Adel zählendes Oeschlecht , aus welchem Marx Christoph Freih. v. Majrr, s. S. 194 stammte. Die adelige Linie pflanzte der Brader des Freiherra Marx Christoph : Matthias Albrecht V. Majrr dauemd fort und von den Nachkommen wurden drei Urenkel, die Gebrüder: Marcus Joachim v. M., geb. 1755, k. bayer. quiescirter Landsteurer und Bürgermeister in München , Johann Nepomuk y. M., geb. 1764, quiesc. Hof- u. Wechselgerichts-Bath in München u. Franz Xaver v. M., geb. 1733, k. bayer expedir. Secretair der Lehen- u. Ho- heits-Section, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayem in die Adelsclasse derselben eingetragen.

9. Lang, 8. 444. W.-B. d. Kgr. Bajern, VII. 17. ». Btfner, Uyer. Adel, Tab. 114 a. 8. »6. KneiChke, IV. 8. S81 u. 82.

Mayr. Oberösterreichisches Adelsgeschlecht , dessen Stammvater Christoph Majrr, k. k. Lieutenant war. Von demselben stammte Johann Christoph v. M. , k. k. Oberstlieutenant im Cuirassier-Begimente Prinz Eugen V. Savoyen, welcher 1727 zum Landmann in Oesterreich ob der Ens angenommen wurde. Derselbe starb schon 11, Decemb. desselben Jahres und hinterliess aus der Ehe mit Maria Petronella v. Buchholtz und Himmels -Thür, neben einer Tochter, zwei Söhne : Eugen Ludwig und Joseph.

Freih. v. Hoheneek, 11. 8. 77. Gauhe, II. 8. 708.

Mayr. Beichsadelsstand. Diplom von 1710 für Johann Mayr. Nach Freiherm v. Ledebur gehört allem Anscheine nach Joh. v. Mayr, welcher, geb. 1. Mai 1716 zu Wien, 1755 als Oberst in die k. preuss. Armee trat, 1758 Generahnajor wurde u. 1759 starb, zu dieser Familie.

Megerlt t. Mük^eld, Krg.-Bd. 8. 878. ~ F^reih, 9. Ledebur, U. 8. 89.

Mayr. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1715 iftr Franz Fer- dinand Mayr, Syndicus zu Freiburg.

M§04ra 9. Müh^eld, Bis.-Bd. 8. 876.

18*

108

Mayr. Erblftnd. -Itetenr. A^lssUiid. Diplom wn 174S ftkr Chri- stoph Mayr aus Tirol.

Mayif y. nnd zu Holzhansen aaf Thäning, Ritter (Schild geviert: 1 in Blan ein in seinem Neste sitzender, reehtsgekehrter, silberner Pe- ^ean, welcher seine sieben Jungen nährt; 2 in Gold auf grttnem Hflgel ein f^Uhbelftubterfiaum; 3 ebenfalls in Gold drei neben- u. aneinander stehende, das ganze Feld durehrfehende , l^ane Weeken wnd 4 in BU» ein rechtsgehrter, doppelt geschweifter, silberner L(ywe, wacher raft der flpeahben Vorder^pranke ein ßchwert mit goldeaea Gnffb enip«rhält). Kurpfälzischer Adeh- «. Rittersland. Diplom vom aO. Mflrz 1T91 fQr Joseph Dominions Mayr, kurpfalzbayerisehen Hofkammer- Secretair, mit dem Prädieate: v. und Holzbausen. Derselbe, geb. 1743, wurde ^tar alsk. bajer« Gemv^X-ZM- und Jtfautbdirections- Assessor in Mfto- 4^en nach Anlegung der Adelsmalnkel des Kgr. Bajem in dieselbe ein- fgetragen.

r. l0ng, a. 444. - W.^. 4. Kgr. Bayeru, VQ. Ki.

M^yr y, Thatenlolm. ErbläQd.-^sterr. Adelsstand. D^»lom 11:00 1820 für Siegmund Mayr, Haufrtjnann im k. k. Infanterie - Rogimente Eünig WiUielm der I^iederlanda, mit dem Prädieate t. Thateidobn.

Mtver le ». Müh{ßtid. Brg.B<L iL 376.

Mayrberg, £dle. Einsu dem Adel in Ober-Oesterreieh gebörendes -^(^oBcblecht, welehes urspuQugUch MsMrmitsch Uess and 174K) uüi dem ;prädicate: Edle v.Mayrbei^ den orbL-österr. Ad^sstand eHiatte» hallte. -^ Frioddcb Oswald Edler v. Mayrberg wurde 1708 k. k. Hof -Kmh juerrath u. anlangte 171ii die AufiMihme unter den ober- Österreich, fitt- 40rsUmd.

Freih, 9. Hoheneek, I. 8. 712. OauAe, II. 8.703 u. 704.

Jtfayreckb. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1716 fOr Jacob Oswald Mayreckh, Bürgermeister zu Krems nnd Stein.

Hayjw, Freihcou^n. £rbländ.-Osterr. Freiberrnstaud. Difiooi von 1749 für Gorl Tbeobald v. Maym, k. k. Hofkammer- u. Münz- u. Betrg- •w^eos-Directions-fiofcoUegiums-Rath, auch Oberalkammer -'Graf zu .Sobemnitz.

M«g*ri9 t. MiU^/eld, Rr«.-B4. & 7a.

JUaiznceek« Rittor. Böhmlschor Ritterstand. Dftplom von 1729 für Anton Paul Mazureck, Custos der Collegiatkirche zu Ratibor.

Megerle r. MüHfeld, Erg.-Bd. 8. U7. Freih. 9. Ledehur, U. 8. 89.

Mazzetti di Roecf^nova, Freiherr. Erbl.-österr. Freihermstand. Diplom Tom 16. Febr. 1839 für Anton Jacob Mazjzetti. Doctor beider 'Reijhte, k. k. Geh.-Ratb u. Präsidenten des Appellations- und iMminal- •Obergericbts zu Mailand. Derselbe, geb. 1784, war vermählt mSt Lucio •V. Sardagna zu Hohenstehi und Neuburg, starb 21. Nov. 1642 u. hin- terliess nur drei Töchter: Anna, geb. 18^18 u. gest 1846, verm. 1836 -mit Ludwig Frcdh. v. Mandela Ik. k. Genendmiyor in der A.:; Oaroline, geb. 1814, verm. 1835 mit Heinneb iFboiIl t. Handel, k. k.OolL-Balh, Feldmarschall-Lieutenant und Truppen ** CkuniiiajHlantep in Uofarn und

W7

Victoria, geb. 1826, vorm. mit Albert Freih. Aitenburger v. Markei>- stein und Freyenberg, k. k. Oberlandesgericbtsrath zu Venedig.

GeDeal. Tiurhciib. der freih. Hauser, 186:i. 8. 6>2.

Mazznchelli, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom von 1830 fftr Alois Grafen Mazzncbelli, Herrn u. Landstand in Steiei*mark, k. k. w. Geb.-Rath, Feldzeugmeister, Inbaber des 10. Infant. -Regiments etc. Alte« Adelsgescblecht Dalmatiens, welches aus dem, «nf einer Insel liegenden Kreise Zara entsprossen ist. Der erste bekannte Stankm- Vater des Gescblechts, Christian Mazzucheüi, war 1328 Feldherr dfe» Herzogs Ludwig I. v. Gonzaga. Der Grafenstand wurde der Familie zuerst 1511, vom Senate von Venedig ertheilt. Später machte sich die- selbe in Steiermark ansässig. Graf Aloys, geb. 1776, vermählte sich 1800 mit Pauline d'Eydery de St. Laurent, gest. 1859, aus wekber Ehe , neben zwei Töchtern : Isabella , vermählte Marqaise Sordi , gebu 1815 und Helene verm. Grf. Bossi, geb. UB18. ein Sohn entspro^s: Qfhi Jobann, geb. 1811, Besitzer der f^st^rzbisch. obnfltzer Leben Kosto^ litz and Ziadowitz mit Skelka, fftrst-erEbisefa. Rsth und Lehenfaol - BibI- sitzer, Präsident des k. k. Landesgericfats zu BrOnn etc.^ vermählt 1841 mit Maria Freiin Hentschel v. Gutschdorf, geb. 1822, avs welcher Ehü^ neben vier Töchtern, Pauline, Johanna, CaeclUa a. Antonia, ein Sohn, Pius, geb. 1849, lebt.

Deutsche (irafeiih. d. Gegeiiw. in. S. 237 u. 3S. Geiienl. Taschenb. (t. grät. tttuMr«. Itt53. 8. 4&0, 18«4. 8. .S84 und X*» u. hifttor. Handbuch su Denselben, 8. S71.

Mean und Beaurienx, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom K. Leopold I. für die gesammte Familie. Altes , ans dem Hochstifte Lflttich stammendes Adelsgescblecht , in welches durch Johann PenÄ- nand v. M. der Freiherrnstand und bald nachher auch der GrafenstanS kam. Johann Ferdinand v. M., gest. 1709, Herr der Herrschaft Altftt etc., war Gross -Dechant des Hochstifts Lttttich, wurde wegen seiner dem h. r. Reiche bewiesenen Treue von den Franzosen gefangen und nach Namur gebracht, später aber gegen den Bischof zu Quebeck in Ganada wieder ausgewechselt. Zu seiner Zeit u. um 1690 waren atidh Laurentius und Wilhelm v. Mean Domherren zu Lüttich. Peter Graf V. Mean und Beattrieux , geb. 1691 und gest. 1757, Herr der Herr-» schaden Beaurieux , Atrin , Commissaire Deciseur zu Mastricht , fiMA. lüttich. w. Geb.-Rath, vermählte skh 1T18 mit Helena Joliaima CMh»- rina, Tochter des Johann Carl Freih. v. Waha, Herrn v. Loen, gest. 1788. Der SoHn aus dieser Ehe war Graf Fra&iz Anton, gest. 1788, Herr der Herrschaft Atrin etc., fürstl. Ifllticbscher w.Geh.-Rath u. k»f* cölnisch. Kämmerer, rerm. 1752 mit Anna Franzisca Elisabeth GrI. Hoensbröch d'Ost, gest. 1782, ans welcher Ehe drei Söhne entsfmM» ten: Graf Peter Franz, Graf Fraoa Anton Maria Constanze welcher 1792 Fürst-Biachof von Lfittick wurde uad Graf Caesar Constanaa Ma- ria, Domherr zu Lflttich u. Propst zu Tongern. Graf Peter Carl FraiÄ setzte den Stamm fort. Derselbe, geb. 1753 und gestorben 1802, k.k. Kämmereri fftrstl. lüttich. w. Geb.-Rath und Grand-Mayeur zu Lüttlcli, Herr der Herrschaften Atrin, Gorsoncourt, Landen ^tc., vermählte sirih 1784 mit Maria Aloysia Grf. v. "Wrbna, aus welcher Ehe, neben etoer

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Tochter, Grf. Franzisca Aloise, geb. 1792 nnd verm. 1810 mit Con- stÄntin Freih. v. Cöpis, k. niederl. Kammerbeim, ein Sohn stammte: Graf Franz Eugen, geb. 1789.

Imhoft 8. 126. - Qauhe, I. 8. 13?7 und 88. Deutsche Grafenhaos. der Oegenw. IH. 8. SS8 und 89. - Oeneal. Tuchenb. d. gr&fl. U&user, 1863. 8. 450« 1856. 8. 466, 1864. 8. 525: QUier Berufung auf 1856 uod hiitorisches Handb. su Demselben, 8. 579.

Mechelen, Mechle (im Schilde ein schrägrechter Balken mit Schil- deshaupte, oder Turnierkragen). Altes münstersches Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze Mechelen im Kirchspiele Alen , welches schon im 15. Jahrb. erloschen ist.

Freih. v. Udebur , II. 8. 89. ^ «. Steinen, Tab. 67. Nr. 13.

Mechelen, Mecheln, Mechle (in Roth drei, 2 u. 1, weisse Bracken mit goldenen Halsbändern). Altes, gegen Ende des 16. oder im An- fange des 17. Jahrb. erloschenes Adelsgeschlecht des Münsterlandes, wie auch das Wappen ergiebig ganz verschieden von dem im vorstehen- den Artikel aufgefabrten Stamme. Das Geschlecht sass 1483 und noch 1651 und später zu Santfort unweit Lüdinghausen, 1489 zu Elmeking und Gerkendorp im Kirchspiele Ascheberg und 1511 zu Nettebrock im Kirchspiele Walstede. Jobst, Herr zu Santfort, lebte 1546. Die äl- tere Tochter, Stephana v. M., starb 1598 als Gemahlin Reiners v.Raes- feld u. durch die jüngste Tochter kam Sandfort um 1571 an die v. Frey- tag oder Freidag.

9. Steinen, III. 8. 14. Freih. e. Ledebur , U. 8. 89. Siebmaoher, II. 120. Jung, Hittor. Comit. BeDtheim, Tab. 7. r. Meding, III. 8. 416 u. 17.

Mechow. Ein zu dem in Westpreussen begüterten Adel zählendes Geschlecht. In neuer Zeit stand ein Hauptmann v. Mechow im k. preuss. Garde-Arüllerie-Regimente u. ein Lieutenant v. Mechow im 27.IiifAnt.- Regimente, auch war Friederike v. Mechow Besitzerin des Gutes Gnl- bien im Kr. Rosenberg.

Freiherr 9. Ledebur , li. 8. 89.— Rauer, Adreasbuch, 1857. 8. U4.

Mechs ▼. Pooc, Mex v.PoIl. Altes, liefländisches Adelsgeschlecht (Schild quergetheilt: oben in Roth eine gefüllte, silberne Rose u. unten üi Schwarz sechs, 4 und 2, oder auch acht, 4 u. 4, silberne Rauten). Der Name : Mechs v. Pooc und die Angabe von sechs Rauten fand sich auf einer Ahnentafel, in welche v. Meding Einsicht nehmen konnte, Siebmacher dagegen schreibt: Mex v. Pol! u. giebt acht Rauten an.

Siebmaeher, III. 169, Liefläodisch. v, Meding, HI. 8. 427.

Mechterstedt. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, aus welchem Heinrich , Ernst und Theodorich, welche in Gotha in den Lazaristen- Orden getreten waren , wahrscheinlich den vorher v. Reckrodtischen, später V. Graefendorf^hen, jetzt herz. s. gothaischen Rittersitz in dem 8 Stunden von Gotha gelegenen Dorfe Mechterstedt erbauten.

Brückner, Kirchen- o. Soholen-Staat des H. Gotha, II. Stck. 2. 49. Note. «. EeUbach, n. 8. 109.

Meckbach, Megbach. Ein in der zweiten Hälfte des 16. u. in der ersten des 17. Jahrb. zu dem begüterten Adel im Mansfeldischen gehö- rendes Geschlecht.. Dr. Wilhelm Rudolph v. Meckbach, erzbisch, mage- durg. Canzler. besass das Gut Helmsdorf im mansfelder Seekreise. Der- selbe , ein Sohn des fürstlich hessenschen Amtmanns zu Grünberg

199

Johann Megbach aus der Ehe mit Margaretha v. Steuber-Ellenburg erst fiarstl. hess. Hofrath und dann Ganzler , später herz, sachs. Coburg. Canzler etc., war 1543 geboren u. starb 24. Febr. 1603. Derselbe war mit Margaretha Schneidewin vermählt, aus welcher Ehe er zwei Söhne, Heinrich Wilhelm u. Burckard Heinrich v. M. , welche beide in Kriegs- diensten als Capitains standen, hinterliess. Auch der Bruder desselben, Moritz Wilhelm, hatte mehrere Töchter und Söhne, zu welchen wohl Reinhard Wilhelm v. Mcckbach (Meckenbach) , k. k. Oberstlieutenant und Kämmerer, gehörte, welcher 1614 dem kaiserl. Wahltage zu Frank- furt a. M. beiwohnte.

/). Oleariu», Halygniph. im Anhange. Oauh«, IL 8. 705 u. 706 F^eih. v. Ledehur, n. 8. S9.

Meckbach. Altes, thüringisches Adelsgcschlecht, verschieden von der im ' vorstehenden Artikel besprochenen hessen-mansfeldischen Fa- milie dieses Namens. Wilhelm v. Meckbach kommt 1571 und 1577 als h. Sachs. -weim. Rath vor.

MüUer, Annal. Saxon. 8. 159 u. 172. - Qauht> , 11. 8. 704 n. 70ft.

Mechwald. Ein im 17. Jahrb. zu dem schlesischen Adel zählendes (xeschlecht.

SinapiuM, I. 8. 633.

Mecinski, Grafen. Galizischer Grafenstand. Diplom von 1801 für Adam Edlen v. Mecinski.

Meg^rU v. Mühl/^ld, Rrg.-Bd. 8. 29.

Meckan, Meggau, Grafen, s. Meggau, Meckau , Grafen. » Meckel v. Hemsbach (Schild geviert : 1 u. 4 in Blau ein von drei,

2 u. 1 , goldenen Sternen begleiteter silberner Querbalken ; 2 von Schwarz, Gold, Schwarz u. Gold u. 3 von Gold, Schwarz, Gold u. Schwarz pfahlweise gestreift). Reichsadelsstand, im Kgr. Preussen anerkannt. Adelsdiplom vom 11. Juli 1682 für die Familie, mit dem Prädicate: v. Hemsbach u. An- erkennungsdiplom des dem Geschlechte zustehenden Adels vom 6. Fe- bruar 1840 für die drei hinterlassenen Söhne des k. preuss. Geh.-Raths u. Professor der Anatomie zu Halle Dr. August Albrecht Meckel : Phi- lipp Friedrich , Johann Heinrich und Bernhard Albrecht M. mit dem früher erlangten Prädicate: v. Hemsbach. Johann Ludwig Meckel v. Hemsbach war Oberamts -Regierungsrath, später Vice -Präsident des Oberlandesgerichts zu Glogau und zuletzt Oberlandesgerichts-Chef-Pra- sident a. D. Der Sohn desselben, Lieutenant im k. preuss. 11. Infant.- Regimente, starb um 1833 zu Jauer.

N. Pr. A.-L. in. 8. 380 u. VI. 8. 67 u. 68. Geneal. Jahrb. 1. Abtbeil. 2. 8. 108. Freik. «. Ledebur, II. 8. 89. Suppl. su 8iebm. W.-B. Vlll. 20.

Meckel v. Löwenstem, Ritter (Schild der Länge nach und unten zweimal quergetheilt, sechsfeldrig : 1 [oben rechts] in Roth ein goldenes Patriarchenkreuz ; 2 [oben links] in Silber ein einwärts aufspringendes, blaues Einhorn ; 3 [in der Mitte rechts] golden u. 4 [in der Mitte links] schwarz, mit einem auf der Theilungslinie beider Felder stehenden, der Länge nach mit gewechselten Farben getheilten Doppeladler ; 5 [unten rechts] in Blau ein einwärts gekehrter, goldener Löwe u. 6 [unten links] in Gold drei , 2 u. 1 , sechsstrahlige , blaue Sterne). Reichsritterstand. Diplom vom K. Franz H. für Johann Georg Meckel, fttrstl. schwarzburg- mdelstädtschen Geh. Hofrath»

^Midsehrim. Motu,

liifciiii. II I «11111 ■■ iimi«ri

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Meckenheim. Altes, niederrheiDländisches, ritterliches Geschlecht ans dem gleichnamigen Stammsitze im Kr. Rheinhach. Humbracht be- ginnt die Stammreihe mit einem Anonymus zu Anfange des 14. Jahr- hunderts. Von den Enkeln desselben war Dietrich v. M. Dom-Dechant zu Worms und Friedrich v. M. setzte den Stamm fort. Von den Nach- kommen des Letzteren lebte Hans Appel v. Meckenheim noch 15i7. Derselbe hinterliess nur eine Tochter und schloss, so viel bekannt ist, den Mannsstamm.

Humbracht, Tab. 176. OauA« , I. 8. 1338. ZtdUr, XX. 8. 39. Freih, 9. Ltd*- bur, II. 8. 89. Siebmacher, II. 107. v. Meding, II. 8. 3M u. 64,

Meckeren Meckern. Altes, clevesches, geldemsches und cölnisches Adelsgeschlecht, welches bereits 1536 zu Lehnen' um Gennep, später zu Brummen und Westerbach bei Rees, zu Steuesand und Meinerswyk bei Sevenar und noch 1700 zu Opreez sass.

Fahne, I. 8. 271. Freiherr v. Ledebur, I. 8. 89 und 90. Siebmacher, V. 39.

Mecklenburg (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein halber , gekrönter , schwarzer Stierkopf und links in Silber ein rother Querbalken). Reichsadelsstand. Diplom für den natürlichen Sohn des 1610 verstorbenen Herzogs Carl v. Mecklenburg: Albrecht, mit dem Namen: v. Mecklenburg. Von den Nachkommen desselben war Georg V. M., gest. 1675, Herr auf Kötesin und Teschow.

Freih. ». Ledebur . 11. 8. 90.

Mecklenburg (in Gold ein vorwärts gekehrter, schwarzer Büffels- kopf mit rother Krone und silbernen Hörnern, einen silbernen Ring im Maule haltend). Ein, zu dem Adel in Meklenburg und Neu -Vorpom- mern gehörendes Geschlecht , welches von dem Oberstlieutenant Carl Ludwig V. Mecklenburg, Herrn auf Ziehbühl unweit Bützow, einem natürlichen Sohne des Herzogs Friedrich Wilhelm von Mecklenburg- Schwerin stammt. Dasselbe sass bereits 1733 zu Boldebuck, Gült- zow , Karchitz, Lübzsen und Ziehbühl und wurde in neuer Zeit in Neu- Vor -Ponmiern zu Volksdorf, Pantelitz, Todenhagen, Arenshagen und Neuen -Lübke begütert. Friedrich Wilhelm , Carl Ludwig und Carl Friedrich, Gebrüder v. Mecklenburg aus dem Hause Gülzow, Herren auf Gülzow und Boldebuck, erhielten 1770 die Rechte des eingeborenen meklenburgischen Adels. Ein v. Mecklenburg war 1837 Herr auf Wischendorf im Meklenburgischen und im Kgr. Preussen besassen nach Rauer 1857 die Erben eines v. Mecklenburg im Kr. Franzburg die Gü- ter Ahrenshagen , Neuen - Lübke und Todenhagon , Heinrich v. M. das Gut Pantlitz ebenfalls im Kr. Franzburg, Anna Dorothea v. M., geb. v. Thun das Gut Volksdorf im Kr. Grimmen und Freiin v. M. , Stiftsdame des Klosters Malchin, das Gut Kollm im Kr. Rothenburg.

Kämpft, Beitrfige I. S. S77. M. Pr. A.-L. III* 8. 886. Freih. t. Ledebur, H. 8. 90 und III. 8. 308. - 0. Meding, 1. 8. 379. Mekleaburg. W.-B. Tab. 34. Mr. 125 u. 8. 6 «nd 28. Pommer. W.-B. IV. Tab. 22.

Mecklenburg v. Kleebnrg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1813 für den natürlichen Sohn des 1837 verstorbenen Grossherzogs Friedrich Franz von Meklenburg-Schwerin : Friedrich M., k. k. Ober- lieutenant, mit dem Namen: Mecklenburg v. Kleeburg. Derselbe, gest. 6. Mai 1864 als grossh. meklenbur^acher .GeneraImi|j|Dr (L &.,

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firflther in k. k., dann in k. prenss. u. später in grossh. meklenb. Militair- Diensten, war mit einer Freiin v. Strachwitz a. d. H. Kleutsch in Schle- sien und eine Schwester desselben mit dem grossh. meklenb. Major, Flügel- Adüntanten nnd Commandanten von Rostock v. Dn-Trossel ver- mählt. —

Haadsetarifll. Notit. - Mtgtrle 9. Mühl/tld, Er«.-Bd. 8. 377. - N. Pr. A.L. UI 8.880. Tyrof, III 186.

Meddlhammer. Niederländisches Adelsgeschlecht, ans welchem Albin Jobann Baptiste v. M. stAmmte. Derselbe, früher Officier in der k. k. Armee , war später Lehrer am Berliner Gymnasium , wurde als Schriftsteller unter dem Namen August Ellrich und Albini bekannt und starb 8. Febr. 1838 mit Hinterlassung einer Wittwe u. einer Tochter.

N. Pf. A.-L.V. 8. 3^8. Freik.9. ledehur, H. 8. 90.

Medem, Freiherren und Grafen. Reichsfreiherrn- u. Grafenstand. Freihermdiplom von 1598 vom K. Rudolph II. und Grafendiplom vom 16. Nov. 1779 för Johann Friedrich Freihorrn v. Medem, k. polnisch. Kammerherm, Starosten auf Okmian und Herrn der Hen'schaften Alt- Autz und Elley in Kurland. Der Freiherrnstand der im Kgr. Preussen. bediensteten und ansässigen beiden Häuser der Familie, des ersten Hau- ses, firttber zu Dselden in Kurland und des zweiten Hauses , des Hauses Wnlckau, Wulkow, in der Neumark, ist im Kgr. Preussen anerkannt. -- Altes, der gewöhnlichen Angabe nach ursprünglich aus Schottland stammendes Adelsgeschlecht, welches im 10. Jahrb. nach Deutschland kam und sich im Braunschweigischen ansässig machte. Wahrscheinlich gehörte das Geschlecht zu dem braunschweigischen Adel, welcher 914 den Herzog Heinrich zu Sachsen gegen die Anmassungen des K. Con- rad I. von Franken kräftig unterstützte. Mit dem deutschen Orden kam mehrere Ritter aus diesem Geschlechte nach liiefland und der 11. Mei- ster des deutschen Ordens, Conrad v. Medem, genannt Mandem, erwählt 1 270, gründete mehrere Schlösser und Städte und unter letzteren na- mentlich auch die Stadt Mitau. Im Laufe der Zeit breitete sich der Stamm in zahlreichen Linien in Lief- u. Kurland, in Ostpreussen. Sa- mogitien, Russland etc. aus nnd blühte in denselben fort und namentlich in Kurland in den freiherrlichen Linien zu Rumbenhof, Neu-Mooken, Dseld^ etc. und in den gräflichen Linien zu Rempten und Alt- Autz u. zu Elley, früher zu Blieden. Was die beiden gräflichen Linien an- langt, so war Graf Johann Friedrich, s. oben, geb. 1722 u. gest. 1785, zweimal vermählt: zuerst mit Luise v. Korff und später mit Luise Char- lotte V. Manteuffel-Zöge. Aus der ersten Ehe entspross die an Geist u. GemOth so reiche Dichterin Elise Freifrau v. d. Recke, geb. 1756, verm. 1771, ge8ch.l776 u. gest. 1833, so wie einSohn, Graf Friedrich, welcher unvermählt starb , aus der zweiten Ehe aber stammten , neben einer Tochter, Anna Charlotte Dorothea, geb. 1761 und gest. 1822, Gemahlin des letzten Herzogs Peter von Kurland, einer der vorzüglich- sten Frauen ihrer Zeit, zwei Söhne , die Grafen Carl Johann Friedrich und Christoph Johann Friedrich , welche die Stifter zweier Linien , der Linie zb Rempten und Alt- Autz und der Linie zu Elley wurden. Graf Carl Johann Friedrich, geb. 176ä und gest. 1827, kurländ. Landesbe- volbnftebtlgter, Majoratsherr auf Rempten, Cappeln und Wehsaten, Herr

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auf Alt-Autz, Dselsen, Behren, Gross -Autz, Keweln und Weitenfeld, vermählte sich mit Elisabeth Grf. v. Browne, gest. 1831 , aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Graf Carl, geb. 1801 und gest. 1860, Majo- ratsherr auf Kempten etc., verm. mit Elisabeth Freiin v. Fircks a. d. H. Wandsen in Kurland, geb. 1804. Von Letzterem stammt das jetzige Haupt der gräfl. Linie zu Kempten : Graf Friedrich , geb. 1828, M^o- ratsherr auf Kempten und Wehsahten, Herr auf Alt-Autz und Szagar- ren, verm. 1851 mit Alice Freiin v. Oelsen a. d. H. Gemauerthof in Kurland, geb. 1837, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Elisabeth, geb. 1857, drei Söhne leben: Conrad, geb. 1856, Friedrich, geb. 1859 und Carl, geb. 1860. Die Schwester des Grafen Friedrich: Grf. Eli- sabeth, geb. 1842, vermählte sich 1861 mit Conrad Grafen v. Kleist, Herrn der Herrschaft Gross-Autz mit Sirmeln in Kurland. Graf Chri- stoph Johann Friedrich, s. oben, geb. 1763 und gest. 1838, k. ruas. w. Kammerherr , Herr der Herrschaften Elley , Blieden , Dürben , Sehmen, Abgunst, Grünfeldt, Abgulden , Duhren und Jordanitz, vermählte sich mit Maria Luise Grf. v. d. Pahlen , Freiin v. Astrau , gest. 1831. Aus dieser Ehe entspross das jetzige Haupt der gräflichen Linie zu Elley : Graf Peter, geb. 1801 , Majoratsherr der Herrschaft Elley, kais. russ. Kainmerherr und w. Staatsrath, vormaliger Landesbevollmächtigter von Kurland, verm. 1825 mit Julie Freiin v. Behr a. d. H. Sutten in Kur- land, gest. 1863, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Luise verm. Freifrau v. Korff, geb. 1829, zwei Söhne stammen, die Grafen: Johann und Theodor. Graf Johann, geb. 1826, ist k. russ. Rittmeister im Leib- Husaren-Regimente und Graf Theodor, geb. 1827, k. russ. Rittmeister a. D. , vermählte sich 1856 mit Johanna Freiin v. Offenberg a. d. H. Strecken in Kurland, geb. 1827. aus welcher Ehe ein Sohn, Paul, geb. 1860 und zwei Töchter, Julie, geb. 1857 und Meta, geb. 1862 , leben. Die drei Brüder des Grafen Peter sind die Grafen : Theodor, Lud- wig und Julius. Graf Theodor, geb. 1805, ist k. russ. Garde-Rittmei- ster a. D.; Graf Ludwig, geb. 1814, k. russ. Garde -Rittmeister a. D., vermählte sich 1843 mit Sophie v. Löwenstem a. d. H. Wollmarshof in Liefland, geb. 1823, Herrin auf Stockmanshof und Grütershof, aus wel- cher Ehe, neben einer Tochter, Anna, geb. 1848, drei Söhne stammen: Arthur, geb. 1844, Otto, geb. 1846 und Theodor, geb. 1853 und Graf Julius, geb. 1814, Zwillingsbnider des Grafen Ludwig, ist k.russ. Garde- Rittmeister a. D. Von den beiden, oben genannten in Preussen blü- henden fi'eiherrlichen Häusern, dem ersten Hause, früher zu Dselden in Kurland und dem zweiten Hause zu Wulckau in der Neumark , liegen genaue Stammreihen vor. Die absteigende Stammreihe des ersten Hau- ses ist folgende: Alexander Friedrich Freih. v. Medem a. d. H. Gross- und Klein-Bersen, Stifter des Hauses Dselden : Helene v. Haudring; Freih. Johann, gest. vor 1737, Herr auf Dselden: Ursula Emerentia v. Dorthefen a. d. H. Dselden, Erbfrau auf Dselden und Dsellsgallen, ver- mählt 1718; Freih. Otto (L), geb. 1721, Herr auf Dselden u. Dsells- gallen, welche Güter er an seinen Schwager, Georg Christoph Freih. v. Mirbach, verkaufte : Friederike Freiin v. Vittinghoff, genannt Schell v. Schellenberg; Freih. Alexander, gest, 1789, k. preosa. Haaptmiom :

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Friederike Lasig ans Rheinsberg, gest. 1808; Freih. Otto (IT.), gest.

1835, k. preuss. Major: Ida y. Denstädt, geb. 1798 und verm. 1826;

Freib. Otto (III.), geb. 1827, jetziges Hanpt des ersten Hauses

k. preuss. Hauptmann und Compagniechef , verm. mit Ida v. Ku- rowsky a. d. H. Bischdorf. Die beiden Brttder des Freib. Otto (III.) sind: Freih. Ferdinand, geb. 1829 und Freih. Bernhard, geb. 1833. Die Stammreihe des zweiten Hauses, des zu Wulckau in der Neumark, steigt, me folgt herab: Eberhard Freih. v. Medem, geb. 1631 u. gest. 1672, Herr auf Rudbahren in Kurland: Maria Elisabeth Freiin v. Wran- gel a. d. H. Krohnen und Abellen in Kurland ; Freih. Otto , geb. 1655 u. gest. 1725, Herr auf Rudbahren: Luise v. Rummel a. d.H. II- magen; Freih. Eberhard Christoph, geb. 1686 und gest. 1761, Herr auf Paddern, Silnehken, Altmocken und Lipon in Kurland, piltenscher Landrath: Sophia v. Tiepelskirch a. d. H. Feldhoff, gest. 1748; Freih. Friedrich Georg, geb. 1725 und gest. 1795, k. preuss. Kammer- h_err, Hofinarschall des Prinzen Ferdinand von Prcussen . Stifts- Ober- Hofmeister u. Kammer-Präsident, Herr auf Wulkau, Leichholz u. Zier- metzel in der Neumark: zweite Gemahlin: Charlotte v. d. Groben a. d. H. Treppein, gest. 1833; Freih. Heinrich Philipp, geb. 1777 und gest. 1863, Herr auf Wulckau und Werben, Quästor der k. Friedrich- Wilhelms-Üniversität zu Berlin : Aloyse Winenko v. Werthenstein, Letzte ihres, im Mannsstamme mit dem Vater, Friedrich Adam W. v. W., 1823 erloschenen Geschlechts, gest. um 1860. Freih. Alexander, geboren 1814, jetziges Haupt des Hauses Wnlkau k. preuss. Oberstlieu- tenant, verm. 1839 mit Agnes v. Puttkammer, geb. 1821 , aus welcher Ehe drei Söhne stammen, die Freiherren: Oscar, geb. 1843, k. preuss. Lieutenant, Friedrich, geh, 1847 und Heinrich, geb. 1850. Von den sieben Schwestern des Freiherm Alexander sind sechs durch Vermählung in die Familien der Freih. v. le Fort, der v. Röder, v. Raumer, v. Flo- tow, V. Stemann u. v. Kirchbach gekommen. Von den curländischen, oben erwähnten Linien zu Rumbenhof und Neu-Mooken sind nur Nach- richten aus neuester Zeit bekannt. Haupt der Linie zu Rumbenhof ist : Freih. Alexander, geb. 1811, Majoratsherrn auf Rumbenhof, kais. russ. Lieut. a. D., verm. 1850 mit Angelica Grf. Beizig v. Kreutz, geb. 1823. Die Schwester desselben , Freiin Angelica, ist 1 808 geboren. Von den Brüdern des Vaters, dem Freiherm Peter, geb. 1783, Landmarschall, in erster Ehe verm. mit Dorothea Freiin v. Medem a. d. H. Wilzen u. in zweiter mit Anna Freiin v. Heyking, gest. 1836, und dem Freiherm Friedrich, gest. 1 824, verm. mit Elisabeth v. VietinghofT, gen. Scheele, leben mehrere im geneal. Taschenb. der freih. Häuser genannte Nach- kommen. Aus der ersten Ehe des Freih. Peter stammt unter Anderen : Freih. Robert, geb. 1807, k. mss. Oberst. Haupt der Linie zu Neu- Mooken ist: Freih. Carl, geb. 1781 , Majoratsherr auf Neu-Mooken, verm. mit Elisabeth v. Albedyll, gest. 1845. Aus dieser Ehe entspross, neben vier Töchtern: Freih. Georg, geb. 1802, k. mss. Oberförster, verm. 1828 mit Maria Freiin v. Buckenvörde, genannt Stempel a. d. H. Santen, geb. 1807, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Marie, geb.

1836, zwei Söhne leben: Freih. Carl, geb. 1829 u, Freih. Georg, geb.

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1830, k. ru88. Assessor. Von den Brüdern des Freih. G&fl v^rmfthHe sieb Freih. Georg, geb..l791, k. russ. Major a. D., mit Annette ¥. Schmidt, geb. 1802, ohne Nachkommen zu haben, vom Freih. JohaoB aber« gest 1840, stammte aus der Ehe mit Dorothea Freiin v. Kleist a. d. Hause Susten, neben zwei Töchtern, ein Sohn, Freih. Johann Carl, geb. 1816, verm. 1847 mit Caroline y. Peucker, geb. 1816, aus deren Ehe, neben drei Töchtern, zwei Söhne leben: Nicolaus, geb. 1852 und Carl, geb. 1856. Von dem Bruder des Vaters der Freiherren Cari, Johann u, Georg, dem 1814 verstorbenen Freiherrn Carl Peter Friedrich, k. pr. Kammerherm , stammen aus der Ehe mit Henriette Grf. v. Wallwitz, gest. 1847, zwei Söhne, Freih. Friedrich, geb. 1801, verm. mit Miraia Freirn v. Meysenbug, gesch. und Freih. Friedrich, geb. 1806, Herr auf Polnisch-Grösen in Kurland, Kronförster zu Kursiten, veno. 1845 mit Julie Freiin v. d. Ropp, geb. 1819, aus welcher Ehe »wei Töchter, Theophile, geb. 1851 und Henriette, geb. 1857 und zwei Söhne, Hein- rich, geb. 1847 u. Theodor, geb. 1850, entsprossten.

Gauhe, I. S. 1339: im Artikel: v. Medlni;. Zedttr, XX R. t&7. -/>i>n0iiMiit*. 8.2&9. Nr. 47 und 8. 3Ä5. Nr. 15. N. Pr. A.-L. fll. 8. .1S0-d2. - Deat!»che Grafenh. d. Qegenw.

II. 8. 94 a. 95. Freih. 9. Ledehur, U. 8. 90. Oeneal. Taschenb. d. grM. Uiiisor. 18«4. 8. 535-37 u. liislor. Haiidb. su Demselben. 8. 673. Oeneal. TMchenb. d. freiherrl. Hftaser, 1R58. 8. 440-43. 1839 8. 514-16. 1363. S. 622—27 u. 1864. 8. 529—31. Sitbmaeher » V. I5&. 9. ßf0ding. II. 8. 364. Neimbt. Rurtind. W.-B. : t. H. «. Gr. ▼. H.

Meder, Medem (in Blau ein schrägrechter, oben und unten mit drei Zinnen versehener , goldener Balken , rechts oben und links unten von je einem goldenen Sterne begleitet). Adelsstand des Kgr. Preus- sen und Reichsadelsstand. Prcusfeisches Adelsdiplom vom 18, Jan. 1701 fiJr Wilhelm Gk)ttfried Meder, Medem u. Reichsadelsdiplom vom 20. Ja- nuar 1701 för Denselben.

N. Hr. A.L. V. 8. 327. - /Ve/A. 9. Ledebur, H. 8. 90. - W.-D. d. Pi«uM. Moaarblil««

III. 96. »

Meder, Meder V. Medem. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1725 für Johann Michael Meder, Postverwalter zu Neisse und fftr den Bruder desselben, Johann Georg Meder, EUitolficier der k. k. Hofkam- mer-Buchhaltung, mit demPridicate: v. Medem.

Mfgertt V. Uühl/eld, Brg.-Bd. 8. 376. N. Preuss. A.-L. V. 8. S27. A*«fA. tf. Lt- d9bur, II. 8. 90.

Meder (in Silber auf grOnein Boden ein rechtsgekehrter , schwars gekleideter Mdher mit ttber die rechte Schulter gelegter Sense , links oben begleitet von einem goldenen Sterne). Adelsstand des Kgr. Sach- sen. Diplom vom 8. Aug. 1812 für Adam Wilhem Meder, Besitzer des Rittergutes Skasske bei Pulsnitz in der Oberlausitz. Derselbe war fr<^ her bis 1805 Apotheker in Eilenburg gewesen. Dass der Stamm noch blähe, ist nicht bekannt.

HaadsrhriAI. Notta. - Fr^ih. 9. Udthmr , III. 8. 306. W.-B. d. SicU«. SMattn, IV. «'2.

Mederer und Wutliwehr, Med«rer v. Moderer mtd üVnthwelir.

£rbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1789 für Matthaeus Mederer, Doctor der Medicln und Chirurgie und Professor zu Freiburg, mit dem Prädicate: v. Mederer und Wnthwehr. Derselbe, geb. 1740 and gest 1805, namentlich bekaant durch sein« Sdirift: Synta^i^a de rabie Ca- jtfna, Froiburg, 1783 «. a. d. LatoUi. mit AimerJc. u. eisern Anhange,

aoi

Ntrnfeerg, 1809 und als Practiker and Schriftsteller m seiner Zeit in grossem ÄBsehen stehend, hat seinen Stamm fortgesetzt. Zwei seiner Nachkommen, Joseph and Conrad Mederer y. Mederer und Wathwehr, standen in neuester Zeit als Staabsoffidere in der k. k. Armee.

H«ii««ehHftl. NotU. Mt^€rU 9. Müh\fel4, Erg.-Bd. 8. 376. MülUir-ScbemaÜdm. d. ötterr. |Laif«rtliuffis.

IMevorti Mefltrt, Mev^rden (in Blau zwei silberne Flügel). Altes, münstersohes Erbmänner-Geschlecht, welches im 16. und 17. Jahrb. iia MftnsterUuode ansehnliicb b^tert war. Dasselbe sass 1529 zu Stövem bei Q^cher, 1550 za Pehnekamp bei AQbolt, 1579 zu Alberting bei Nieoberge uiid zu Weidenabrokskotte bei Nordwalde, 1620 zu Berge UQweit Münster und 1630 zu Herzbaus bei Nordwalde. Margaretha V. Hedevort war 1609 Aebtissin zu Bersenhrück im Osnabrückschei». Später, in dar zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ist das Oeschlecbt erloschen.

Fr^h. 9. Le44hur, III. 8. 99.

Medli^, Mehdiger. Eine vonLucae zu den ältesten und ansehn- lichsten schlesischen Adelsgeschlechtern gezählte Familie , welche nach Sinapius früher Medegan hiess. Nicolaus Medegaw, welcher 1411 lebte, wird 1412 Nic(^us Medigen und 1420 Niclos Medegaw genannt. Das Geschlecht sass bereits 1400 zu Eömitz im Militschen, zu Anfange des 17. Jahrb. zu Laserwitz im Wohlauischen, 1636 zu Norrigawe ebenda- selbst und noch 1700 zu Ober-Baesau im Freistädtschen. Hans t. Mediger war 1609 Herr auf Laserwitz u. von demselben stammte Hans Christoph Y. M., Herr aaf Gaserwitz und 1696 des ölsniacben'Fürsten- thums Landes -Aeltester. Zu Gauhes Zeiten war noch ein Sprosse des Geschlechts gräflich schönaichischer Stallmeister zu Carolath, dann alter ist der Stamm erloschen.

Sinapim, r. S. «SS n. II. 8. «K. Gtmk; I. 8. 1S88. - Si^imMcher . f. kO Die Me- diger. 8ctil«8iach. v. Meding, II. S. a65.

Meding. Eins der ältestesten und angesehenstenAdelsgeschlechter des Fürstenthums Lüneburg, welches bereits 1162, 1200, 1230 etc. ur- kundlich auftritt und seit 1200 mit dem Erbmarschall- Amte des Für- stenthums Lüneburg belehnt ist. Dasselbe breitete sich um 1253 auch im Erzstifte Bremen aus und die alte, schon im 15. Jahrb. erloschene, lünebnrgiscbe Familie v. Lobecke ging aus dem v. Medingschen Ge- schlechte hervor: es hatte nämlich um 1294 Johann y. Meding, wohl von dem Orte seines Aufenthalts, den Namen Lobecke angenommen. -^ Conrad v. M. war von 1241 1261 Propst des adeligen Jungfrauen- Kiostars J^ne: eine Würde, welche 1272 auch an Werner v. M. ge- langte und Gevehard und Werner v. M. gründeten 1261 aus eigene Mitteln das adelige Jungfrauen -Kloster zu Medingen. Die Familie erwarb im Lüneburgischen Güter zu Amelinghausen, Barom, Havighorst and Schoellenberg, kam zeitig in die Altmark, wo bereits 1226 dem Ge- aohledite das Gut Reddigau zostaad and wurde in neuer Zeit auch in Meklenburg, in Pommern und Westpreussen angesessen. Die späte- ren Glieder der Famiue waren Nachkommen des kurhannov. Landraths riuid Yorsitehera des Kioaters za St. Michael in Lüneburg Werner Aoguat

y. Meding, welcher den Stamm durch drei Söhne, Christoph Ernst, seit 1706 k. preuss. Karamerherr, Joachim Friedrich und August v. M., fortsetzte. Die Sprossen des Geschlechts gelangten namentlich im Lüneburgischen zu hohen Ehrenstellen und Würden , kamen aber auch in anderen Ländern zu grossem Ansehen. August Friedrich Wilhelm Werner v. M., Herr auf Klemzow im Kr. Schivelbein, stieg im k. preuss. Staatsdienste zum Geh. Rathe und Ober-Präadenten der Provinz Bran- denburg, Carl Wilhelm Hans y. M. , Herr auf Sackwitz erlangte 1821 durch Aufnahme in die meklenb. Ritterschaft die Rechte des eingebo- renen meklenburg. Adels , Franz Freiherr v. M. war in neuester Zeit Stabsofficier in der k. k. Reiterei ete. etc. Vor Allen aber sei hier ge- nannt: Christian Friedrich August v. Meding, Herr auf Schnellenberg, Dom - Capitular zu Naumburg u. k. grossbrittann. und kurbraunschw.- lüneburg. Land-Commissar, welcher durch sein treffliches Werk: „Nach- richten von adeligen Wappen, Bd. I III., Hamburg, Weissenfeis und Leipzig, 1786 9V' allen Hcraldikern hinreichend bekannt ist und in der Wissenschaft immer einen der ersten Ehrenplätze behaupten wird.

Im Kgr. Hannover gehört die Familie durch Besitz der Güter Ame- linghausen, Barum, Havighorff und zweier Güter zu Schnellenberg zu dem ritterschaftlichen Adel der lüneburgischen Landschaft.

F/t/ßnger, I. 8. 6öl n. ff. Oauhe , 1. 8. 1838 uud 39. Zedier, 3LX. 8. 1211—28. Köhler, Erblandhoßmier, 8. 29 u. 30. Schmidt, Beiträge tur Gesch. d. Adels, I. 8. 166 u. U. 8. 335 und 36. - Ä. Pr.. A.-L. HI. 8. 882. Freih. v. d. Kne»ebeck, 8. «06. —Freiherr 9. Ledebur. U. 8. 90 u. 91. v. Meding, I. 8. 879-84. Mekleob. W.-B. Tab. S4. Nr. 197 u. 8. 8 u. 29. - W.-B. d. Kgr. Hannover, C. 33 und 8. 10. Kneichke , II. fl. 293—96. 9. Hefner , taannov. Adel, Tab. 22.

Medling. Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, eines Stammes mit den V. Frontenhausen und Teyspach, welches das nahe bei Au gelegene Schloss Medling besass.

Wig. Hund, I. 8. 68-70.

Medniansky v. Medgyes, Freiherren. Ungarischer Freiherm- stand. Diplom vom 24. Octob. 1 750 für Anton Medniansky de Medgyes.

Altes Szekler-Geschlecht, aus welchem Johann von Medgyes in Sie- benbürgen, dem- Aufgebote des Königs Ludwig I. zum Zuge nach Neapel folgend, die Heimath verliessund 1366 bei seiner Rückehr für ausser- ordentliche Dienste den Adel und ein Freigut in der szathmarer Ge- spanschaft erhielt. Von den Nachkommen war Johann Medniansky de Medgyes, Feldhauptmann und Befehlshaber von Palota , ein treuer An- hänger des K. Ferdinand I. gegen Zapolya und erhielt für seine treuen Dienste durch Diplom vom 20. Jan. 1561, nebstBestätigung seines alten Adels, ein vermehrtes Wappen. Niclas M. v. M., Ober-Notar des trent- schiner Comitats, leistete wichtige Dienste im Kriege gegen die Türken und in den paskayschen und bethlen'schen Unruhen und wurde durch Diplom vom 26. Aug. 1593 mit einem Theile der Besitzungen des aus- gestorbenen Geschlechts Zenthpetery belehnt. Durch seine Söhne ans der Ehe mit Catharina Petron : Johann u. Jonas, schied sich der Stamm in zwei Linien. Die ältere, von Johann M. v. M., verm. mit Judith Lasz- lefliy de Tbard, stammende Linie, aus welcher 4er Sohn, Paul , k. un- garischer Hof-Karamerrath, durch Diplom vom 26. Aug. 1688 das un- garische Baronat erhielt, erlosch mit dem Urenkel desselben, Johann

207 .

Freih. M. v. M., k. k. Geh.-Rath und Kämm. , um 1820. Aus der jün- geren von Jonas, verm. mit Judith Posgay , gegründeten Linie wurde der ür-ürenkel des Stiflei*8, Anton, s. oben, Sohn des Stephan M. V. M. und der Rosalie Meczlenyi de eadem , Enkel des Caspar und der Marie Dubritzky de Nemes-Eosocz und Urenkel des Stephan und der Susanna Haszar de Regetz geb. 1702 und gest. 1796, vermählt mit Rosa Freiin Revaj , in den Freihermstand erhoben. Von dem Sohne desselben, dem Freiherm Ladislaus, entspross: Freih. Alois, gestorben 1844, Herr auf Betzko und Czeithe, k. k. Kämm., Geh.-Rath u. k. Un- gar. Hofkammer-Präsident u. Oberge^an des neutraer Comitats, verm. in erster Ehe 1805 mit Antonia Grf. v. Bolza, gpst. 1810 u. in zweiter 1820 mit Agnes Grf. v. Maildth de Sz6khely, geb. 1798. Aus der zwei- ten Ehe entsprossten, neben einer Tochter, Freiin Hedwig, geb. 1827, verm. 1853 mit Moritz Freih. v. Lederer, k. k. Geh. Rath und Feld- marschall-Lieutenant a. D., zwei Söhne, die Freiherren: Gejza und Di- onys. Freih. Gejza , geb. 1823 , Herr auf Beczko und Csejthe, k. kön. Kämmerer, starb 1861 als Hofrath bei der ungarischen Statthalterei zu Ofen. Freih. Dionys, geb. 1830, jetziges Haupt der Familie k. k. Kämm., Herr auf Beczko und Csejthe, vermählte sich 1820 mit Agathe Ghyczy v. Ghioz, geb. 1841, aus welcher Ehe ein Sohn lebt: Paul Em- merich, geb. 1861. Der Bruder des Freih. Alois: Freih. Joseph, geb. 1789, k. k.Kämm. u. Oberlieut. in d. A., verm. sich 1818 mit Ele- onore Richert, geb. 1798, aus welcher Ehe, neben einer Tochter : Freiin GizeUa, verm. 1856 mit Ludwig Bezeredy v. BezerM, zwei Söhne ent- sprossten, die Freiherren Ladislaus und Eduard. Freih. Ladislaus, ge- boren 1819 u. gest. 1849, hat aus der Ehe mit Maria Mail^th v. Szek- hely einen Sohn: Arpad, geb. 1848, hinterlassen, Freih. Eduard aber, geb. 1823, verm. 1851 mit Maria-Anna Grf. v. Szirmay, hat, neben einer Tochter, Margit, geb. 1858, einen Sohn: Laszis, geb. 1852.

9. Sehonfeldt Adels-Schematismut, I. 8. 240. Qeneal. Taschenb. d. freih. H&user, 1853. 8. 290—292. 1S57. 8. 485 u. 1864. 8. 531 u. 82.

^ Medrzecki. Polnischer Adelsstand. Diplom vom 4. Juni 1788 fflr

Gasinfiir Medrzecki. Das Geschlecht wurde dem polnischen Stamme Pi- oroslaw einverleibt und der Adel der Familie im Kgr.Preussen 17. Juni 1798 fär Adam Nicolaus v. M. anerkannt.

FrtiU. 9, Udebur, II. 8. 91 u. III. 8. 308. W.-B d. Pnuss. Monarchie, Ul. 98.

Medzebor. Schlesisches, noch im 17. Jahrb. vorgekommenes Adels- geschlecht.

Sinafim, I. 8. 634.

Meelbeck. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Jan. 1746 für Johann Meelbeck, k. preuss. Major im Infanterie -Regim. v. Stosch.

N. Pr. A.-L. 1. 8. 41 n. ni. 8. 382. Frtik. 9. Ledtbur, II. 8. 91. W.-B. d. Freust. Monarch. III. 97. Kn«aehk4, IV. 8. 282 n. 83.

Meen, de Meen. Ein aus Frankreich stammendes, noch im An- fange des 18. Jahrb. in Preussen blühendes Adelsgeschlecht. Anton Günther de Meen starb 25. Mai 1704 als k. preuss. Oberstlieutenant zu Colberg.

f\rHk, 9, Udtbur, U. 8. 91.

208

Meenhaosen. Altes, um 1317 im Hennebergischen und Coburgi- schen gesessenes Adelsgeschlecht.

SehuUess , Heonoberg. Uescbichte , Urkundeubuch, 9*. Oruf%€r , Besebr. tob Coburg, HI. S. 60. 0. HeUbach, 11. 8. 110.

Meerheün, Meerheimb, Merheim, Freiherren (Schild geviert: I a. 4 in Gold ein golden gekrönter n. bewehrter, linkssehender, schwar- zer Adler : nach Annahme Einiger bei Erhebung in den Freihermstand hinzugekommen u. 2 u. 3 in Blau ein rechtsgekehrter, silberner Strauas, welcher im Schnabel ein Hufeisen hält: Stammwappen). Böhmischer Freihermstand. Diplom vom 10. Aug. 1661 für Hans Wilhelm v.Meer- heimb, k. k. Obersten, und zwar wegen seiner Thaten im deutschen Kriege. Altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht aus dem Stanmisitze Merheim unweitMühlheim, im Regier.-Bez. Göln, wohl zu unterscheiden von zwei gleichnamigen cölnischen Geschlechtern dieses Namens, nftm- lieh von der cölnischen Scheffenfamilie Meerheim, aus welcher die jetzt |m Kgr. Sachsen blühende Familie t. M., s. den nachstehenden Artikel, entstanden ist und von einer anderen gleichnamigen Familie, welche ursprünglich ein Djnastengeschlecht mit zwei Stämmen war, von denen der Jüngste aus dem Geschlechte Loewenberg , Löwenburg , stammte u. folgendes Wappen führte : Schild von Silber u. Schwarz in fünf Reihen, jede zu vier Feldern, geschacht, und zwar zur Unterscheidung von der älteren Linie, mit einer Vierung im rechten Oberwinkel, in welcher aus dem linken Rande ein rechtsgekehrter, nach unten gekrümmter Arm, in der Hand einen Ring aufwärts haltend, hervorging. Heinrich v. Mer- heim lebte um 1409 und führte, wie Fahne augiebt, im Schilde einen Adler, was nicht zu übersehen ist, da Einige, wie erwähnt, den Adler nicht für das Stammwappen halten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrb. kam in Folge der Religionsstreitigkeiten die Familie nach Sachsen, wo Heinrich v. M. , verm. mit Anna v. Winkelholz (Winkelhofea) Kriegs- dienste nahm und später auch an dem^Feldzuge gegen die Türken sich betheiligte. Von seinen zwei Söhnen u. zwei Töchtern überlebte ihn nur ein Sohn: Hans Wilhelm, welcher der Stammvater der meklenburgi- achen, fireiherrlichen Linie wurde« Derselbe, geb. 1620 zu Altenburg u. gest. 1688 auf seinem Gute Gnemem im Meklenburgischen , war erst kursächs., später k. k. CavaUerie-Officier, vermählte sich mit Dorothea V. Oertzen a. d. H. Roggow und nahm dann seinen Abschied , nachdem er aber längere Zeit auf den von ihm erkauften Gütern Gneraern u. Gi- schow als Privatmann gelebt hatte, trat er 1675 auf Wunsch des Kö- nigs Christian V. von Dänemark als Generalmajor in dänische Dienste, stieg zum Generallieutenant, zeichnete sich im Kriege gegen die Schwe- den sehr aus und wurde nach dem Frieden Gouverneur mehrerer Inseln. Derselbe hinterliess drei Töchter und sechs Söhne , doch setzte nur der Eine, Freih. Helmuth Joachim, geb. 1671 und gest. 1729, Herr auf Wokrent, Gross-Belitz etc. , Major in dänischen Diensten und Adjutant des Königs, in der Ehe mit Dorothea v. Zülow a. d. H. Stielen den Stamm fort. Der Sohn desselben, Freih. Jasper Friedrich, geb. 1715 und gest. 1797, verm. mit Elisabeth v. Moltzan a. d. H. Grubenhagen, stiftete aus seinen Besitzungen: Gnemern, Wekrent, Gross-Belitz, Gr.-

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Gischow und Reinsdorf drei Fidei - Commisse , welche er seinen drei Söhnen hinterliess. Da aber die beiden älteren Söhne: Freih. Levin Jo- achim auf Gnemern , Landrath u. Freih. Hans Helmuth auf Wokrent, Major, ohne männliche Nachkommen starben, vereinigte der jüngste Sohn, Freih. Ferdinand Volrath Friedrich, geb. 1760 und gest. 1836, die sämmtlichen Fidei-Commisse in seiner Hand. Derselbe , grossherz. Sachs. Kammerherr, war mit Auguste v. Hugo a. d. H. Liethe bei Han- nover, gest. 1838, vermählt und hinterliess drei Söhne, die Freiherren: Friedrich, Wilhelm und Ludwig. Freih. Friedrich, geb. 1785, Herr auf Gnemern etc. und k. preuss. Oberstlieutenant a. D. , vermählte sich 1818 mit Emilie v. Kleist a. d. H. Stavenow, geb. 1800, aus welcher Ehe, neben vier Töchtern, Auguste, Elisabeth verm. v.läebeherr, Anna verm. v. liücken und Marie, drei Söhne entsprossten , die Freiherren: Wilhelm, Ferdinand und Jasper. Freih. Wilhelm, gest. 1858, hat aus der Ehe mit Elisabeth v. Bassewitz a. d.H. Schönhof, geb. 1830, neben einer Tochter, zwei Söhne hinterlassen. Freih. Ferdinand, geb. 1823, k. preuss. Hauptmann und Compagniechef, vermählte sich mit ßrunhilde V. Ramin a. d. H. Schmagerow in Pommern, geb. 1830, aus welcher Ehe drei Töchter leben und Freih. Jasper, geb. 1824, HeiT zu Heid- bergshof bei Lübeck, k. preuss. Lieut. a. D. , hat aus der Ehe mit Ida V. Lücken a. d. H. Zahrenstorff, geb. 1828, zwei Söhne, Hans, geboren 1856 und Emil, geb. 1858. Freih. Wilhelm, geb. 1790, s. oben, Herr anf Wokrent und Gross- Belitz, grossh. mekl. - schwer. Kanimer- Director a. D. , vermählte sich 1819 mit Catharina v. Bülow a. d. H. Cammin, geb. 1801 u. Freih. Ludwig, geb. 1796, Drost, ist Herr auf Gr. Gischow und Reinsdorf.

9. n^hr, K.-M., 8. 1684. Loxic. over «dol- Famil. t Daum., U. Tab. V. Nr. 123 ii. 8. 14. - N. Pr. A.-L. 111. 8. 383-8.S. Fahn*. I. 8. 278. - Frttih. o. Letlebur , II. 8. 91. - V. M.'ding, I. 8. 38.<i und HH. - T^roff, \\. 127. Moklenb. W.-B. Tab. 34. Mr. Tili n. 8 5 uud 28. KiUKhkt, II. 8. 396 -9S.

» Meerheim (in Blau drei von unten bis in die Mitte reichende, gol-

dene Pfähle, welche oben durch einen goldenen Querbalken verbunden sind , welcher Letztere jedoch auf der rechten Seite über den ersten Pfahl nicht hervorsteht, also den Rand des Schildes nicht berührt). Adelsstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 4. Jan. 1845 für Franz Lud- wig August Meerheim, k. sächs. Obersten von der Cavallerie, unter Be- stätigung des altadeligen Herkommens der Familie. Derselbe, geb. 1785 zu Wittenberg ein Sohn des dortigen Professors Dr. Meer- heim — stand bis zum 1. Dec. 1842 im k. sächs. Garde-Reiter-Regl- mente als Oberstlieutenant im activen Dienste , wurde dann pensionirt, lebte in Dresden, starb 1858 und hatte den Stamm fortgesetzt. Altes, cölnisches Patricier- und Scheffen- Geschlecht, aus welchem Thomas Meerheim, Kirchmeister zu Brigid, 20. Apr. 1554 starb. In Folge der Religionssü'eitigkeitcn wurden 1592 vier Gebrüder Meerheim als Pro- testanten in Cöln ausgeplündert u. aus der Stadt vertrieben, wanderten nach Halle, kauften sich mit dem Reste ihres Vermögens in den Salz-~ werken ein u. wurden Mitbesitzer. Pfilnner. Ein späterer Nachkomme des Einen dieser Brüder war der obengenannte wittenberg'sche Pro- fessor Meerheim. Zwei Söhne des Obersten v. M. traten in die kön,

Km9Ckkt, Deutsch. Adelt-L«x. VI. 14

210

Sachs. Armee. Adalbert Ludwig v. M. wurde 1849 Artillerie -Haupt- mann und Richard Albert v. M. ist Hauptmann im 4. k. sächs. Infante- rie -Bataillon. Derselbe hat sich auch als lyrischer Dichter mehrfach bekannt gemacht.

N. Pr. A.-L. III. S. 3^3. Fahnr. I. 8. 273. - FrfiA. r. Ledebur , 11. 8.91. r. Dr^^- haupt. Tnb. 30. Dortt, All^. W.-B. II. S. 2?. n. Nr. |R4. W.-B. der Sachs. SUateu, \\. n. Knetchkf, r. «. 294 u. 95.

Meerher, Meerherren und Mehrheersheim. Erbländisch-österr. Adelsstand. Diplom von 1703 für Michael Meerher, Anwalt zu Sittich, mit dem Namen und Prädicate : v. Meerherren u. Mehrheersheim.

Meg^rU v. ifühlf^ld. Erg. Bd. S. 37t>

\ Meerkatz, Merkatz (in Silber ein auf einer blauen Laft^tte ruhen-

der , goldener Mörser). Adelsstand des Kgi\ Preussen. Diplom vom 28. Sept. 1737 für Johann Friedrich Meerkatz. Major bei dem k. preuss. Artilleriecorps zu Pillau. Derselbe ein Sohn des 1719 zu Wesel verstorbenen kön. preuss. Artillerie -Oberst -Lieutenants Meerkatz stammte, eben so wie die im nachstehenden Artikel aufgeführte Familie dieses Namens, aus einem alten Lqhn-Vasallen-Geschlecht« der Grafen v. Ruppin, welches bereits 1463 im Ruppinschen zu Daberkotz, Lietze, Nietwerder, so wie 1534 zu Cöpernitz und Wittwen begütert war und diese Lehne noch um die Mitte des 17. Jahrh. besass. Johann Frie- drich V. Meerkatz zeichnete sich im 7jährigen Kriege rühmlichst aus u. starb später als Oberst und Chef des sclilesischen Artillerie-Corps.

N. Pr. A.-L. III. 8. 3S.S. - N. Pr. A.-L. V. 8. 3-'7. - Freih, 9. Ledebur, II. 8. 9G - W.-B. d. Preu««. Mmiarch. III. 99.

* Meerkatz (in Silber eine, auf grünem Boden sitzende, angekettete,

einen Apfel emporhaltende Meerkatze). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 9. Nov. 1770 für Johann Wilhelm Meerkatz, k. preuss. Artillerie - Major und fiir den Neffen desselben , Johann Friedrich M. Ersterer starb 1780 als k. preuss. Oberst und Herr auf Schönhausen, Letzterer 1815 als Generallieutenant von der Artillerie, auch gehörte zu dieser Familie Carl Wilhelm v. M., welcher früher in der k. preuss. Artillorie stand und 1831 als Generalmajor a. D. starb. Der Stamm blühte fort u. noch in neuester Zeit war Friedrich Eduard v. Meerkatz, k. preuss. Major a. D., Herr auf Dürr- Arnsdorf im Kr. Neisse u. eine verw. Frau v. Meerkatz besass die Güter Klein -Kauer und Golschwitz im Kr. Glogau. Die Familie ist, wenn auch nicht eines Wappens, doch eines Stammes mit dem im vorstehenden Artikel genannten Ge- schlechte.

N. Pr. A.-L. T. 8. -IG: mit dem uiiriclitigon Nnracn : Malckatz , 111. 8. 385 a. V. 8. 397. Freih. v. Ledebur, II. f*. 96.- W.-B. d. Preuss». Monarch. III. 100.

Meerre.ttig, Merrettig. Ein in der Grafschaft Hoya früher begü- tertes Geschlecht, welches noch 1644 zu Drackenburg sass und auch nach Ostpreussen in das Insterburgische gekommen war.

Freih. v. Ledebur, 11. .s. 91. - Siebmacher, I. ISO: Die Meerethig, Thüringisch.

Meerscheidt, Merscheid. Altes rheinländisches Adelsgeschlecht aus dem g]eichnnmi.i?en Stammsitze im Jülichschen unweit Solingen. Heyiificus de Meerenscheyde , Scabinus in Molenhem (Mühlheim a. der

211

Ruhr) kommt urkundlich 1320 vor und Peter v. Merenscheid, Bürger zu Emmerich, besass mit seiner Hausfrau Adelheid 1521 ein Gut zu Vulram im Kirchspiele Mühlheim. Ein Zweig der Familie hatte 1440 von dem Schlosse Hillesheim den Beinamen erhalten , welcher später in HtiUessem verändert wurde. Derselbe blühte in Kurland fort , s. den Artikel: Hüllessem, Meerscheidt, genannt v. Hüllessem, Freiherren, Bd. IV. S. 510 und 11.

Muller, Qiiterwescn, 8. 79 n. 399. Freiherr v. Ledebur , 11. 8. 91.

* Meerstädt. Hessisches, nach Preussen gekommenes Adelsge-

schlecht. — Georg Ernst v. Meerstaedt , gebürtig aus Rotheim in der Grafschaft Hanau, war k. preuss. Rittmeister und der Sohn desselben, Ernst Friedrich Theodor v. M, st^nd im Regimente v. Lossow\ Ein Fräulein v. Meerstädt war noch 1845 Conventualin des Stifts zum hei- ligen Grabe in der Ost-Priegnitz.

N, Pr. A.-L. in. S. 3S5. FreiA. v. Ledebur, II. 8. 91.

Meerveldt, Merveldt, Merfeld , Grafen. Reichsgrafenstand. Di- plom vom 20. Dec. 1726 für Dietrich Burkhard v. Meerveldt, kurköln. Geh.-Rath und münsterschen Obermarschall. Altes, westphälisches, später dem Rheinlande und dem Hochstifte Münster angehörendes, mit dem Erbmarschall-Amte des Fürstenthums Münster belehntes Adelsge- schlecht, welches von der alten Frei-, Graf- und Herrschaft Mervelde unweit Dülmen in Westphalen , deren Besitzer früher Dynasten waren, die aber zu Ende des 17. Jahrhunderts dem Herzoge Wilhelm v. Berg zu Lehen aufgetragen wurde, den Namen führt. Bernd u. Hermann M.. Burgmänner auf dem Schlosse Dülmen, treten urkundlich 1251 un- ter dem Bischöfe Ludolph zu Münster auf und Hennann und Heinrich waren 1292 Burginänner zu Stromberg. Hermann v. M. , welcher in holländischen und friesischen Chroniken „Capitaneus" genannt wird, lebte um 1355 und fängt die ordentliche Stammreihe des Geschlechts an, aus welchem viele Sprossen in den Capiteln zu Osnabrück, Worms und anderen adeligen Stiften aufgeschworen haben. Gerard v. M. hin- terliess um 1415 fünf Söhne: Hermann, Domherrn zu Münster, Johann, •Deutsch-Ordens Ritter, Heinrich, Domherrn zu Worms, Bernd u. Adolph. Von Letzteren gründete Bernd die bernhardinische Linie , welche mit Johann v. M. schon im 16. Jahrb. wieder erlosch, Adolph aber die adolphinische, noch jetzt blühende Linie. Aus dieser Linie machte sich Dietrich Hermann, gest. 1658 Grossvater des Goswin Hermann Otto V. M., geb. 1661 und gest. 1727, welcher 1721 zum Grossmeister des Johanniter-Ordens in Deutschland und zum Fürsten v. Heidersheim erwählt wurde kurcöln.- münsterscher Ober -Hofmarschall, als Ge- sandter auf den Reichstagen bekannt und Goswin Hermann Otto's älte- rer Bruder: Dietrich Burkhard, brachte, wie angegeben, den Rcichs- grafenstand in die Familie. Von Letztereih stammte aus der Ehe mit einer Freiin v. Westerholdt-Lembeck : Graf Ferdinand Dietrich, geb. 1681 u. gest. 1765, kurcöln. Geh.-Rath und münsterscher Obermar-v schall und von diesem entspross: Graf Clemens, kurcöln. Geh.-Rath u. Oberstjägermeister, dessen Sohn: Graf Ferdinand August, geb. 1759

14*

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gest. 1834, den Stamm fortsetzte. Aus der ersten Ehe des Letzteren mit Therese Grf. v. Pergen stammten drei Söhne , die Grafen : Ferdi- nand iL). Carl und Maximilian, aus der zweiten aber mit Antonia Freiin V. Twickel zu Ilavixbeck, gest. 1842, zwei Söhne, die Grafen: Clemens und Dietrich. Graf Ferdinand, geb. 1788 und gest. 1853, Herr auf Lombcck etc. , Erbmarschall des Fürstenthums Münster, kön. preuss. Kammorh., hatte sich 1820 verm. mit Maria Freiin v. Kettler zu Har- kotten, geb. 1802, doch blieb die Ehe kinderlos. Graf Carl, geboren 1790 u. gest. 1859, k. preuss. Major und Landrath a. D., Besitzer der Fideicommiss- u. Allodialgüter der Familie, war in erster Ehe vermählt mit Therese Freiin v. Nagel-Doornick, gest. 1828, in zweiter mit Ma- ria Freiin v. Nagel-Doornick, gest. 1833 u. in dritter 1836 mit Maria Freiin v. Vittinghof, genannt Schell, geb. 1819. Aus der dritten Ehe desselben stammt: Graf Ferdinand (II.) geboren 1840, Besitzer der in Preussisch-Westphalen gelegenen Rittergüter: Lembeck u. Hagenbeck (seit 1717 Fideicommiss) im Kr. Recklinghausen. Geinege, Werne und Westerwinkel im Kr. Lüdinghausen, Wolbeck im Kr. Münster, Huxdieck und Seppenhagen im Kr. Beckum, Freckeuhorst im Kr. Warendorf und Empte und Ostendori im Kr. Coesfeld, Erbmarschall des Fürstenthums Münster, verm. 1862 mit Mathilde Grf. v. Wolff-Mettemich zu Gyra- nich', geb. 1843. Der Bruder des Grafen Ferdinand (II.), neben drei Schwestern: Theresia, geb. 1837, Paulina, geb. 1838 und Sophia, geb. 1849, ist: Graf Friedericus, geb. 1843, k. preussischer Lieutenant im

4. schweren Landwehr-Reiter-Regimente. Graf Maximilian, s. oben, geb. 1797 und gest. 1849, k k. Kämm., Geh.-Rath. Generalmajor und Oberst - Hofmeister bei dem Erzh. Franz Carl, war seit 1837 vermälilt mit Octavia Grf. Czernin v. Chudenitz, geb. 1802, aus welcher Ehe, ne- ben einer Tochter, Antonie, geb. 1840, zwei Söhne entsprossten : Graf Paul, geb. 1830, k. k. Kämm. u. Oberlieutenant und Graf Franz, geb. 1844. Graf Clemens, s. oben, geb. 1815. ist k. preuss. Rittmeister bei der Landwehr-Cavallerie a. 1). und Graf Dietrich, geb. 1820, k. k. Lieut. in d. A., war vermählt mit Bertha v. Bismarck-Schonhausen, gest. 1860. Von den früheren Sprossen des Geschlechts ist beson- ders noch zu nennen: Maximilian Graf v. Merveldt, geb. 1764 u. gest.» 1815, k. k. Feldmarschall-Lieutenant u Regimentinhaber, später k. k. Botscliafter am k. grossbritann. Hofe.

Oauhe. I. S. i:J39 h. 40. - Zedier, XX. S. 107»;: iiacli unuedruckteii Nochrlclit-n Faml- lipiigliediT \on HfiO— 17.*7 linh^n*. nierterrli-in. Adel, II. S. 322. N. Pr-iiis» A -L llf. «. 3S5--S7 11 V. S. «>J*. Douiaolie «rnfiiih. d. U^njeiiw. II S. 11^ lU. Fiftih. v. Lfd»" hur, II. 8. 98. Geiieal. Tascl.eiili. der grafl. HJiin«*r, 1><Ü4. S. 545 u. 46 ii. hisior. Haiidb. Bu Demselben, 8. 693. f!tebmacher . I. 18V: v. Mcrfcldt, ßraiiiiHrliweigisch. Durchl. Welt, ni. Tab. 2»)2. Miinsiersclicr Slifwralcndev , von 1784. r. Meding , 11. S. 369. Vefter. Bt^iIscIjc Kittorsriiafi. Tab. 50. W.-B. der Pr. Klielnprov. M. Tab. 33 Nr. 65 und

5. 141. - /Jnntt, All-. WH. I. Tab. *.'« n. S. U und M5.

Meeseberg, Meseberg. Altes Adelsgeschlecht der Altmark, dessen Stammsitz gleichen Namens unweit Wolmirstädt schon 1162 vorkommt und welches seinen Namen auch einem Sitze im Ruppinschen gab. Die Familie sass im Ruppinschen 1564 zu Barsikow u. Wildberg und 1600 zu Rohrlack, so wie in der jetzigen Provinz Sachsen 1580 zu Herz- felde unweit Osterburg, 1660 zu Burg und 1726 zu Altenrode unweit Osterwicck. Nach den „märkischen Forschungen" starb Samuel

213

Christoph V. u. zu Meseber^in der Altmark, geb. 1703, Sohu des Caspar Heinrich v. M. als der in der Mark Brandenburg einzig übrig gebliebene, männliche Sprosse seines über den Stammsitz hinaus nie weit ausgebreitet gewesenen Geschlechts 20. Jan. 1781 als k. preuss. Oberst und Commandeur des 3. Bataillons Garde. Der jüngere Bnider desselben, Erdmann Andreas v. M. war als k. preuss. Capitain 8. April 1745 in einem Gefechte bei Rosenberg unweit Cosel geblieben u. dessen Sohn, Christoph Adolph v. M., k. preuss. Major, starb 1770 u. hinter- liess nur zwei Töchter. Eine nach Pommern gekommene Linie, welche 1816 zu Schwojow und Schwetzkow im Kr.Stolp sass, blühte noch fort.

N. Vr. \.-L. V. 8 H'i?. Markisrhe Forscliiingeii, II.: in dem 80 wichti^xen Au/<«atztt vom Frfikerrn v. Ledebuf über crlosrheiie mürkUrhe «JeMt'lilorhtei S. :<74— 88. Freih^r t>. Lfdehur , II. 8. 08 u. Hl. S. 309. Siehmacfi^r , III. IM). W.-B. cl. l>r. Monarchie, III. 197.

Meess, Mees. Ein in der Person des Damian Hart^rd v. Meess, laut Eingabe d. d. Ehrenbreitstein, 30. Dec. 1829, in die Adelsmatrikel der preussischen Rheinprovinz unter Nr. 166 der Classe der Edelleutc eingetragenes Adelsgeschlecht. Ein Forst-Inspector v. Meess lebte 1845 zu Preuss. Stargardt und ein Regier. -Rath v. M. zu Arnsberg, auch stand 1855 ein v. M. als Rittmeister im k. preuss. 7. Ulanen -Re- gimente.

N. Pr. A.-L. ni. 8. 387. - Freift. v. Udebur, ir. 8. 91. - W. B. d. Preiis.H. Rheinprov. I. Tab. m. Nr. ISJ) iiiid 8. 76.

Megede, zur Megede, ter Megede (in Blau drei in einander grei- fende, quergelegte, silberne Ringe). Altes, seit dem 14. Jahrhundertc in Iserlohn blühendes Patriciergeschlecht , welches in dortiger Gegend 1680 zu Schieddenhof und 1720 zu Deilinghoven sass, später auch in Westpreussen zu Hintersee im Kr. Schwetz begütert wurde u. noch 1824 in Pommern das Gut Juchow im Kr. Neu-Stettin inne hatte. Die Fami- lie ist nicht mit dem westphälischen Geschlechte v.Mengede, Mengeden: (in Silber zwei schwarze Querbalken) zu verwechseln.

V. steinen, I. S, 924 und Tnb. 19. Nr. 6. Freiherr v. Ledrbur, H. 8. IM.

Megeün v. Wiesenfeld. Kurbrandenburgischer Adelsstand. Di- plom vom 12. (22.) Octob. 1672 für Joachim Friedrich Megclin, k. pol- nischen Oberstlieutenant in der Leibgarde, mit dem Prädicate : v. Wie- seufeld. Derselbe war ans der Kurroark gebürtig und der Stamm hat wohl nicht lange geblüht.

N. Pr. A.-L. V. 8. 327. Freih. v. Ledebur, II. 8. «l n. 93. - W.-B. d. Prousn. Mo- narch. 111. 97. Knescf'ke. IV. 8. 28.'?.

Mfegerle V. Mtihlfeld. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1803 für Johann Baptist Megerle, Directors-Adjuncten des k. k. Natu- ralien-Cabinets, wegen 45jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate : v. Mühlfeld. Der Stamm wurde fortgesetzt. Ein Sohn des Diploms-Em- pfängers, Johann Georg Megerle v. Mühlfeld, wurde k. k. Rath u. Ar- chivs-Director der k. k. allgemeinen Ilofkainmer und hat das so oft in diesem Adels-Lexicon benutzte Werk: „Oesterreichisches Adels-Lexicon des 18. u. 19. Jahrhunderts, Wien, 1822 u. Ergänz.-Bd.,1824" heraus- gegiBben.

MefferU 9, Uühlfeld, 8. 327,

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Me/3:;^aa, Meckau, Mecka, Grafen (ift Roth drei, 2 u. 1, goldene Wurf- oder Grabschaufeln). Reichsfreiherrn- und Grafenstand. Frei- herrndiplom vom K. Rudolph II. für Ferdinand Helfried v. Meggau, k. k. Kämm. u. Geh. -Rath, mit dem Prädicate: v. Creutzen (Creutzing) und Grafeudiplom von K. Ferdinand II. um 1626 fttr Leonhard Helfried Freih. v. Meggau, k. k. Geh. -Rath etc. unter Verleihung des früher von den Freiherren v. Jörger inne gehabten Erblandhofmeister -Amtes in OesteiTeich ob der Ens. Altes , ursprünglich meissensches Adelsge- schlecht , welches die Güter Limbach , Schweta . Rausslitz etc. besass, später aber nach Oesterreich und Steiermark kam. Johann v. Mecka war um 1470 Abt zu Altcnzella und Dietrich v. Meggau starb 1538 als der Letzte seines Stammes im Meissenschen , nachdem eine Linie des Geschlechts sich mit Mi'lchior v. Meggau iu 0(^sterreicli nied(Mgelassen hatte. Von Letzterem stammten aus der Ehe mit Clara v. Haunsperg a. d.H.Schweta zwei Söhne. Melchior (IL) u. Caspar v. M. Melchior (IL) V. M., gest. 1510 zu Rom, anfangsDompropst in Meissen, 1489 Bischof zu Brixen und 1503 Cardinal - Priester mit dem Titel St. Stephani in Monte Codi , bestimmte seinen Vater , die Güter im Meissenschen zu verkaufen und sich in Oesterreich niederzulassen. Caspar v. M., k. k. Kämmerer, kaufte die gräflich Hardegg'sche Herrschalt Creutzen, Creut- zing und setzte das Geschlecht in Oesterreich fort. Der Sohn desselben aus der P'.ho mit Anna Beck, Helfried v. Meggau zum Creutzen, Ritter, war von 1533 1539 Landes-Hauptmann in Oesterreich ob der Ens u. hinterliess aus der Ehe mit Veronica Herrin v. Maynburg einen Sohn, Ferdinand Helfried Herrn v. Meggau, k. k. Geh. -Rath, welcher von 1682 1590 ebenfalls Landes-Hauptmann in Oesterreich ob der Ens war und von welchem unter anderen Kindern Graf Leonhard Helfried, 8. oben, stammte. Derselbe war zweimal vermählt und zwar zuerst mit Anna Khüen Freiin v. Belasi und si)äter mit Polyxene Grf. v. Leiningen. Aus der ersten Ehe stammten fünf Töchter nnd aus der zweiten zwei Söhne, welche aber jung starben und so schloss denn derselbe bei sei- nem um 1643 erfolgten Tode denMannsstamm seines alten Geschlechts.

Burelini, III. 8. 1.H2. - Graf p. Wurmhraml. Collocl. histor. - «♦•neal. 8. 276. - Oauhe^ I. 8. 1340-^4: nach: ßnct'lini , KhetenhüUer , Wurmbrand und Budd''Uit. Sc/ inut» , 11. «. 532. Sirhinncher, l. dl: K. H. v. Megjjaw. Joh. Joe. ChiffMius in Insign Kq. A. V. Nr. «ly. Sperifr. S 41)4 ii. Tali. 19. -- r. Mfding , fl. 8. 3'..1. - Suppl. -cii SUl.in. W.-B.

Meghem, Graten. Altes, niederländisches Adelsgeschlecht, dessen ursprünglicher Name: v. Briineu war. Guido v. Brimeu brachte 14f>9 Schloss , Stadt und Grafschaft Meghem oder Megme im holländischen Brabant an der Maas durch Kauf an sich, besass diese Besitzung'bis zu Ende des 15. Jahrh. und nannte sich nach derselben. Von den Nach- kommen desselben war Eustach v. Brimeu, Graf v. Meghem , Herr von Humbercourt, Wesemale etc. Marschall von Brabant. Derselbe, gest. 1545, war mit Barbara v. Hillem, Grf. v. Thaure vermählt u. aus dieser Ehe entspross Carolus v. Brimeu, Graf von Meghem , welcher . früher Statthalter in Zütphen und dann in Geldern, 1558 Statthalter in West- Friesland wurde und 1571 starb. Das Leben desselben hat Gauhe be- schrieben.

Butkens Troph Ue Brabant, II. 8. 128 und Suppl. I. 8. 34i. Gauhe, I, 8, 706—8,

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Mehden, v. der Meliden (in Blau ein aufrecht gestellter silberner Feuerwedel mit goldenem Handgriff). Altes , früher im Herzogthume Bremen und zwar im kelidinger Lande ansässiges Adelsgeschlecht , aus welchem schon 885 ein Sprosse sich den Numen eines Herzogs von Friesland erworben haben soll. Mushard leitet* dasselbe aus Kurland her und dachte wohl an die Familie v. Medem, welche bisweilen auch Meden geschrieben wurde. Doch ergiebt das Wappen , dass die v. der Mehden von den v. Medem ganz verschieden sind. Lackabdrücke von, vor der Mitte des 17. Jahrb. gestochenen Petschaften finden sich noch in grösseren Siegelsammlungen, namentlich von 1640 mit der Umschrift: F. V. d. M.

Mushard, 8. 402. (iauh^, 1. S. I:{;t9: ai« Schliisso des Artikels: v. Medin«. -- p. Me- ding, I. 8. 3H. Suppl sa Siebm. W.-B. V. IS,

Mehemet v. Königstreu. Ein im 18. Jahrb. in Hannover vorge- kommenes Adelsgeschlecht. Georg Ludewig Mehemet v. Königstreu Sohn eines Türken , welcher als erster Kammerdiener des Königs Ge- org I. von Grossbritannien mit demPrädicate: v. Königstreu im Anfange des 18. Jahrb. den Adel erhalten hatte starb als hannoverscher Ritt- meister u. schloss. so viel bekannt, sein Geschlecht.

Freih. v. d. Knfnebeck , 8. 206 und .'07.

Mehl V. Strelitz , Strehlitz (Schild von Roth und Silber geviert mit eiwem blauen Querbalken , belegt mit drei silbernen Lilien). Bres- lauisches, im 16. Jahrb. in den böhmischen Adelsstand mit dem Prädi- cate: v. Strelitz erhobenes Geschlecht, welches noch zu Anfange de« 17. Jahrhunderts blühte. Dasselbe sass 1577 zu Althof im Breslauischen und zu Siegersdorf im Bunzlauischen, hatte auch 1589 ein Burglehn «u Bunzlau und 1577 und noch 1589 in Böhmen an der lausitzer Grenze Schloss und Herrschaft Grafenstein unweit Zittau inne.

Freih. r. Udtibur, W. 8. 9'i und HI. 8. .308.

Mehl V. Schönfeld. Ein in neuer Zeit im Kgr. Preussen vorge- kommenes Adelsgeschlecht. Antonius Mehl v. Schönfeld, k. pr. Steuer- Rath a. ü., starb 13. Mai 1836 zu Charlottenburg.

N. Prpins. A.-L. V. 8. 337. - Freih. v. L^debur, II. 8. 9 J.

Mehlbeck. Ein in Ost -Preussen früher angesessenes Adelsge- schlecht.

Freih. v. Ledebur, II. 8. 9.'.

Mehlfiihrer V. Mühlhausen. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1815 für Georg Mehlfllhrer, k. k. Hauptmann im Regimente Deutschmeister Infanterie. Ein Sohn desselben, Carl Mehlführer v. Mühlhausen, k. k. Oberlieutenant, gehörte in neuer Zeit zu den Instituts- Officieren des Invaliden hauses zu Padua.

Uegerle v. Mühl/etd , 8. 227. - MilltÄr- Schemat. d. österr. Irtlserth.

Mehlhosen. Altes , in Schlesien und in den Lausitzen begütert ge- wesenes Adelsgeschlecht, welches in Schlesien 1500 zu Hartmannsdorf im Saganschen und 1520 zu Oppeln im Oelsischen sass. Nach ersterem Gute schrieb die P'amilie sich Mehlhosen v. Hartmannsdorf. Ein v. M., Bitter, war 1500 mit einer v. Metzradt a. d. H. Reichwalde vermählt,

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ans welcher Ehe nur eine Tochter entspross , welche sich mit einem V. Walch und Ulbersdorf vermählte. Nach dem N. Prenss. Adels-Lezi- con erlosch wahrscheinlich das Geschlecht mit derselben, d. h. in Schle- sien, denn in den beiden Lausitzen sass die Familie noch 1615 zuRiet- schcm unweit Rothenburg und 1669 zu Nieder - ülrichsdorf bei Sorau. Nach dieser Zeit kommt der Name des Geschlechts nicht mehr vor.

Spötter, Theor Insigii., 8. 263. - Sinapiiu, I. 8.634. N. Pr. A.-L. V. 8. S27 a. ü. Fr^ih 9. Lßdebur, II. S. 9'>. Sifbmacktrt I. 7*2: Die Mfhihosen, Sebloalsch. 9. Un- ding, I. R. 384 u. 8A.

Mehling, Meling (Schild quergetheilt : oben ein aufwachsender Hirsch und unten fünf, 3 u. 2, Kugeln : nach ohne Tincturen gestoche- nen Petschaften). Ein in Pommern . Westpreussen und in der Mark Brandenburg ansässig gewordenes Adelsgeschlecht. Dasselbe sass in Pommern zu Jacobsdorff, NeuhofF und Schön walde im Kr. Regenwalde 1778 und noch 1803, in Westpreussen zu Pottlitz im Kr. Flatow 1779 und noch 1803, so wie zu Ruthenberg im Kr. Schlochau 1796 und in der Mark Brandenburg 1 800 zu Beelitz im Kr. Stemberg. Aus die- sem Geschlechte stammte die erste Gemahlin des späteren kön. preuss. General-Feldmarschalls Leberecht Fürsten v. Blücher- Wahlstatt, Toch- ter des General-Pächters v. Mehling in Polen.

Handschr. Notit. ^ Freik. e. Ledebur, II. 8. 99.

Mehofer, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1796 fttr Ignaz Mehofer, Oberaufseher des k. k. Normalschulwesens, mit dem Prä- djcate : Edler v.

M«gerl€ r. Mühlfeld, 8. 237.

. Mehwald, s. Meywald.

Meibom. Reichsadelsstand. Erneuerungs- und Bestätigungsdiplom des der Familie zustehenden Adels vom 3. Juni 1755 för Johann Hein- rich V. Meibom, herz, braunschw.-lttneburg. Hofrath und Domherrn des Stifts Set. Blasii zu Braunschweig, dessen Ober - Aeltervater , Heinrich Meibom, Professor zu Helmstedt und Abgesandter zu Prag, 1590 den Adel für sich und seine Nachkommen erhalten hatte. Der Stamm blühte fort und Sprossen desselben sind auch nach Meklenburg, Preus- sen und Hessen gekommen. Mehrere derselben traten in die hannov. Armee. In neuer Zeit war Eduard v. Meibom k. k. Rittmeister u. ein V. Meibom wurde Herr auf Falkenberg im Kr. Osterburg , Prov. Sach- sen, Reg.-Bez. Magdeburg.

V. Ifellhach, 11. 8. l-'2: ». Meybom. /-VWA 9. d. Kne^fbeck, 8. '-'07. F/'fif,. 9. Lf- d^bur, II. 8. 92. - Suppl. sn Siebra. W.-B. X. 31. - Mekleiih. W.-B. T«b. 34. Nr. 12« und 8. 29. ^ W.-U. d. Ktcr. lUnuover, F. 6 u. 8. 10. Kn^sehkf , II. M. '.'SS 11. 99. - 9. lief- ner , nkchti. Adel, Tab. 4:i 11. hnnnov. .\del, Tab. 2'i. Hasch, Mcklenb. Adel ron 9. Hefntr. H. 18.

Meichsner. Altes , nümbergisches , angesehenes Geschlecht , aus welchem F. v. Meidisner 1855 k. preuss. w. Geh. Kriegsrath im Kriegs- ministerium war.

Frtih. 9. Udebur, II. S. 92. Sfebmaoher, I. 212: Die Meichsner , NQrnberg. ehrbares Gr»chl. u. IV. 126.

Meidinger, auch Freiherren. Reichsadels- u. erbländ. -Österreich. Freibermstand. Adelsdiplom von 1767 für Johann Friedrich Heidin-

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ger , k. k. Hofrath und Münzamts - Director und Freihcrrndiplom fiU- Denselben von .1774.

Megtrle 9, Mühlfeld, 8. 78 u. 376. - Supplpm. zu Siebm. W.-B. Vri. 12: F. H. v. M. a. IX. M. V. M.

Meidl, Edle und Ritter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Diplom von 1794 für Anton Meidl, Landgerichts- Verwalter, mit dem Prädicate : Edler v.

MegfrU 9. Mühl/eld, 8. 131.

Meien. Ein zu dem preussischen Adel gehörendes Geschlecht, aus welchem ein Sprosse 1864 Hauptmaim im k. preuss. 7. Artillerie-Rcgi- mente war.

Freih. 9. Udebur, II. 8. 92.

Meier (in Blau ein die llörner nach oben kehrender Halbmond, über welchem ein silberner, von zwei silbernen Sternen begleiteter Pfeil aufgerichtet ist). Ein aus Meklenburg stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem Iwan Alexander v. Meier, k. preuss. Landrath a. D., Lan- des-Aeltester und Stiftspropst zu Barschau im Kr. Steinau, 11. April 1847 starb. Ein Premierlieutenant v. Meier stand 1854 im k. preuss. 24. Infant.-Regim.

N. Pr. A. L. III. 8. M«7. Freih. 9. Ledebur, II. 8. 9> o. III. 8. SO».

Mejer (in Roth ein aufgerichteter, silberner Pfeil und über dem- selben ein, die Stollen unterwärts kehrendes Hufeisen, somit ähnlich dem Wappen des polnischen StÄinmes Rudnica). Ein in den Listen der k. preuss. Armee vorkommendes Adelsgeschlecht. Ein Seconde-Lieutenant v. Mejer stand 1854 im 22. Landwehr-Regiraente.

Freih. 9. Ledebur, 11. 8. 68.

Meihers. Westphälisches Adelsgeschlecht , welches , in der Graf- schaft Tecklenburg zu Hülshof, Ladbergen und Velpe gesessen , 1706 erloschen ist.

Abel, Preuss. Rittersaal, 8. 74. N. Pr. A.-L. III. 8. 387. Freiherr 9. Ledehur, II. 8. 9>.

Meileg;^, Freiherren. Ein früher zu den freiherrlichen Familien Steiermarks zählendes Geschlecht.

Schmuti. II. 8. 5.32.

Meilgraben. Steiermärkisches Adelsgeschlecht. .

Schmutz, II. 8. .'».33.

Meiller. Erbl. - österr Adelsstand. Diplom von 1797 für Philipp Franz Meiller , k. k. Bergwerks-Producten-Verschleiss-Cassier und ftir den Bruder desselben, Johann Georg Meiller, jubilirten Kreis -Cassever- walter zu Prag. Das Geschlecht hat fortgeblüht. In neuer Zeit war Ignaz V. Meiller k. k* Armee-Registrator-Official.

Meg^le 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 877. Mlllt-SchPinatUin. d. 6st«»rr. Kai^ertbums.

Meinan (Schild quergetheilt : oben in Blau ein goldener, gekrönter Löwe mit rother Halsbinde und unten Gold ohne Bild). Altes , mark- brandenburgisches - u. frankfurter Stadtgeschlecht, welches 1562 zu Cliestow unweit Crossen und 1573 zu Bärfelde und Trebus bei Lebus sass. Zu Cliestow war dasselbe noch 1571 und zu Bärfeld und Trebus noch 1599 begütert.

J^-eih. 9. f,ed€bmr^ U, 8. ^,

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Meinan , Mainan. Eine zu dem Adel im Grosskerz. Baden zäh- lende Familie, welche im Amts -Bezirke Radolpbzell begütert ist. Ob dieselbe mit dwn am Bodensee reich bej^ütert gewesenen altfreiherrlichen Geschlechte v. Mainau in verwandtschaftlicher Beziehung steht, ist noch nicht genau ermittelt.

Caxt, AdeUbiirh ries fJrosHh. Baden, AbtlifU. '.'.

Meinbrechteshusen. Altes Rittergeschlecht im Corbeyschen und Dasselschen. Nach Fontanus und Letzner soll Cnno v. Meinbrechtes- husen, wegen eines begangenen Mordes, 1109 um Titel, Namen, Schild und Helm (im Schilde und auf dem Helme ein Sparren und unter dem- selben ein achteckiger Stern) gekommen sein. Cuno's Sohn, Meinbrecht vom Hagen, Ritter, welcher um 1170 lebte, fing die Stammreihe des Geschlechts vom Hagen, s. Bd.IV. S. 144, an. Von Meinbrecht stammte Ernst vom Hagen, welcher 1209 auf dem Turniere zu Worms war.

Iftzner , Corlieyschc Chronik, S. VVi und Desselben Dassetscho Chronik, S. 179b. r. M'diny, l. S. 386 und 87.

Meinders. Reichsadelsstand, in Kur-Brandenburg bestätigt. Adels- Diplom von 1682 für Franz Meinders, kurbrandenb. w. Geh.-Rath und ravensbergischen Appellations- Gerichts -Präsidenten und Bestätigungs- dii)lom vom 31. Aug. 1682 für Denselben. Der Empfänger dieser Di- plome, gest. 22. Apr. 1695, stammte aus einem angesehenen ravensber- ' tischen Geschlechte, welches in der Stadt Bielefeld einen Freihof besass.

Zwei spätere Glieder der Familie , die Gebrtlder Clamor Hermann Meinders, k. k. Gesandtschafts-Secretair und Arnold Heinrich Meinders, erhielten, nach Megerle v. Mtihlfeld , 1704 ebenfalls den Reichsadels- stiind, nachdem der genannte Arnold Heinrich Meinders schon vorher; 2. Mai 1703 den preussischen Adelsstand erhalten hatte. Die Fami- lie erwarb im Brandenburgischen die Güter Behlendorf und Heinersdorf im Kr. Lebus, Hackenow im Kr. Cüstrin u. Tasdoi f im Kr. Nieder-Bar- nim, ist aber 1760 mit Daniel Clamor Ernst v. Meinders, kön. preuss. Geh. Kriegsrathe, erloschen.

r. 0. Lonicrri ero.Nphoncrun gKitulatorinin ad tnatbematicam amui*iim furroatum Prane. n M«>indori( (|uum oh virUitum el.iritHtoin iiohilttati<t iaiigniliUH S. C- M. iuduitu eü-^i digni- tatnsi Berolini, 16^2. - Oaufie, II S. 709 : im Artikel M<?iuvrfjen. - Megerle v. Mihl/eUf. KrK-Bd. S. 377. N. Vr. A.-L. III. 8 387 - Ffeih. v. Ledebur. II. 8. M. W.-B. der ertiiss. Monarch. III. 97 —Knfuc'.ke, IV. S. *."<3 u. 84.

Meinecke, Meiheki (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber ein an die Theilungslinie angeschlossener, golden gekrönter und bewehrter, halber, schwarzer Adler und links unter einem grünen Fel- deshaupte in Roth zwei silberne Querbalken). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 3. Sept. 1704 für Johann Moritz Meinecke, k. preuss. Hauptmann. Derselbe, Herr auf Cunow im Kr.Saatzig in Pom- mern, welches Gut Joachim Meinecko 1642 vom Magistrate zu Star- gard gekauft hatte, starb 1724 ohne Nachkommen, nachdem er die ge- nannte Besitzung der Famihe v. Wenden testamentarisch verkauft hatte.

Zu einer andern Familie dieses Namens gehörte Peter v. Meinecke, welcher als kön. preuss. Generalmsyor und Chef eines Dragoner-Regi- ments a. D. 1775 zu Ilsenburg in der Grafschaft Wemingerode starb. Derselbe war der Sohn eines bürgerlichen Rathsmanns zu Rathenow im

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Brandenburgischen, wurde aber als Edelmann aufgeführt. Uebor ein Diplom desselben ist nichts aufzufinden.

N. I'r. A.-L. in. S. 3S8. Freih. §. Leti^hur, If. S. 92 u X\. W.-B. d. Hrouss. Mo- narch. . III. DS. Kneschkf. IV. S. -.'84 und s .

Meinersen, Meinersheim , Edle Herren, Altes, braunschwoigi- sches Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze Meinersheim , Schloss und Herrschaft zwischen Zelle und Braunschweig. Auf diesem Schlosse lebten 1133 Theodorus und Rudolphus Gebrüder v. Meinersheim. Her- mann V. M. kommt 1220 vor. Von demselben stammton Burchardus u. Luitgardus M., welche um 1273. wie ihre Verwandten: Friedrich, Wal- ther und Bernhard M., Demiherren zu llildesheim . genannt werden. Burchard und Otto treten gegen die Mitte des 13. Jahrb. als Edle Her- ren V. Meinersheim, oder Meinorson auf. (rcrtrud v. Mcindersheimwar 1353 Canonissin des fürstl. Stifts Quedlinburg und die Schwester des- selben, Irmgard v. M. , 1360 Decanis.sin. Der Mannsstamm des .Ge- schlechts war schon vorher, nach Anfange des 14. Jahrb.. erloschen.

Kettneri Aniiquit. Qiiedliiib. S. 3.Sf*. MethovtU (',n..iii.-. I{jdd»ushu», S. M>i. - //"- tn^lmann, d<« famll. emort L 2. 8, 13.'). Oauff. II s Tfi> n. 70'.».

Meinertshagen , Meinertzhagen , Kitter und Edle, auch (Jrälin.

Reichsritter- und Grafenstand. Ritterdiplom vom 24. Juli 1748 für Gerhard v. Meinert^hagen, mit dem Prädicate : Edler v. ; k. preuss. Be- stätigungsdiplom des der Familie zustehenden Ritterstandes vom 28. Ja- nuar 1764 für Abraham Edlen v. M. und Grafendijjlom vom 27. Dec.

1769 für Elisabeth Johanna v. Meinertshagen. Altes cölnisches Pa- triciergeschlecht , welches seinen Namen und Ursprung der Stadt Mei- nertshagen im Kr. Altena verdankt u. aus welchem Herbord v. M. von 1460—70 Propst zu Weddinghausen bei Arnsberg war. Die Fami- lie war im Rheinlande 1629 zu Commeren im Kr. Lechenich , 1689 zu Fliesteden im Kr. Bergheim und zu Heimersheim im Kr. Rheinbach n. auf letzterem Gute noch 1720, so wie 1721 noch zu Commeren ^^e- sessen. Die oben genannte Grf. Elisabeth Johanna vermählte sich

1770 mit Friedrich Wilhelm Reichsgrafen und Edjen Herrn zu Lippe- Detmold-Biesterfeld.

Freih. r. KrohnP , H. H. 3.39—41?. - N. Pr. .\.-L. III. .*< 8^8. Fahnr , 11. S. 91. Fr^iA. ff. L^dehur, 11. S. 93. Supplftm. »u Siebm. W.-B. IX. .3: (ir. v. M. und 23: v. M - W.-H. d. Freu.-!«. Moiinrchio, HI. 98: Kdle v. M.

Meirich. Böhmischer Adelsstand. Wappen- und Adelsbrief vom

7. Mai 1581 vom K. Rudolph II. für Andreas Meirich und für den Sohn desselben, Christoph Meirich. Die Familie war in der Oberlausitz angesessen.

Fr^ih. p. Udebur, II. 8. 93.

Meisan. Altes, Österreich. Adelsgeschlecht, welches, mit der Erb- marschall- und Erbschenken- Würde bekleidet, mehrere Klöster stiftete .

ff. fffltbach. U. 8. 112: nach den Hai-tmann' sehen S nnmliinnon , wtlch»! d«Tselbe Bd. I.

8. \'l erwäbiit.

Meisebng , Meisenbng , s. M e y s e n b u g. ' Meissau, Grafen. Oesterreich. Grafengeschlecht, welches zu dem

gräflichen Hause Abensperg-Traun, s. Bd. 1. S. 4. gehört.

Zedier, XX. 8. 374.

220

Mei^sau. Altes, Österreich. Adelsgesclilecht, welches anch Meissaw nnd Meissowe geschrieben wurde und welches Erzherzog Albrecht von Oesterreich mit dein Erbschenken-Amte belehnt hatte.

/ritler, XX. 8. 375.

Meissel. Schwedisches, nach Ostprenssen gekommenes Adelsge- schlecht. Ernst Adolph v. Meissel war der Königin Christine v. Schwe- den Oberst u. Kammerherr. Von den Nachkommen desselben war Jo- hann Christoph V. M. k. preuss. Kriegsrath und Herr auf Dinglaken un- weit Tilsit. Derselbe tiberliess das genannte Gut dem Könige Friedrich Wilhelm I. von Preussen.

FrHh. r. L^fltibur, If. 8. 9.1.

Meissen, Bnr/Brgrafen. Altes Dynasten-Geschlecht, eines Stammes mit den Herren und Grafen Reuss , welches , belehnt mit dem Reicbs- Rurg - Grafenthume Meissen, mit den Markgrafen und Bischöfen von Meissen gemeinschaftlich zu Meissen residirte. Das Burggrafentbom Meissen kam 1436 (1445) an die Landesherrschaft unter dem Kurför- sten Friedrich dem Sanftmüthigen zu Sachsen und später erlosch 1572 mit dem siebenten Burggrafen zu Meissen , Heinrich, der burggräflicbe Stamm.

Knauth, 8. 467 a 6^, Sptner, Histor. In9ign. 8. 319 u. 32*: u. Ttb. 13. Si«bmack€r, li. Vi. Nr. 6: Biirtrgr. Ufjnen 9. M«difig, T. 8. 387 n. 8f).

Meissl, Ritter. Erblflnd.-österr. Ritterstand. Diplom von 1807 für Leoi)old Meissl, Eigenthümer des Gutes Fr eyenthurm zuMannswörth in Nieder-Oesterreich, wegen Beförderung der Landescultur.

Meg^rU r. Mühl/fUI, 8. 1.11.

Meissner. Ein früher zu dem in Ostpreussen begüterten Adel zählendes Geschlecht, welches zu Crummteich unweit Königsberg u. im Tapiauschen sass.

Fr^ih. 9. Ledebur, 11. S. 93.

Meister, Ritter u. Edle. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1718 für Georg Martin Meister, LandschaPts - Syndicus in Steiermark, mit dem Prädicate: Edler v.

Meyfrle r. Mühlfttld, Krg.-Bd. S. 177.

Meldzynski, v. Stangen-Meldzynski. Altes, mit dem deutscheu Orden nach Preussen gekommenes Adelsgeschlecht, welches früher in Westpreussen zu Meldno - Melno im Kr. Graudenz u. zu Plonchow im Kr. Culm sass u. aus welchem Sebastian v. Meldzynski, Castellan von Rypin, 1730 Marschall des preussischen General-Landtags war.

Freih. r. Ltdebur, II. N 9.1.

Melitz , Militz. Ein in Ost - und Westpreussen ansässig geworde- nes Adelsgeschlecht, welches schon 1775 zu Legionen im Kr. Roessel» 1784 zu Leussen, Maraunen und Penglitten im Kr. Alienstein, so wie zu Schweden im Kr. Heilsberg, 1806 zu Kranz u. Hermsdorf im Kreise Allonstein und noch 1820 zu Legionen, Leussen und Schweden begü- tert war. Ein Lieutenant v. Melitz, ißrüher im Regimente v. Diericke, starb an 1813 empfangenen Wunden u. ein Major v. M., 1810 Oberst- Lieuten. im 4. k. preuss. Dragoner-Regimente, 1827 im Pensionsstande.

K. l*r. A.-L. III. 8. 3M. - Fttih. 9. Ltdtbur, U. 8. 93.

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Meitinger (Schild geviert, mit goldenem, einen recfatsgekebrten, halben, schwarzen Bracken mit goldenem Halsbande zeigenden Mittel- schilde. 1 und 4 in ßlaa ein linkssehender, aasgebreiteter, schwarzer Adler und 2 u. 3 in Roth ein silberner . mit drei goldenen Sternen be- legter Querbalken). Im Kgr. Bayern bestätigter Adelsstand. Bestjiti- gungsdiplom vom 8. Juni 1814 für Josepl; Aloys Meitinger, vormaligen förstl. ötting-spielbergischen Hofrath , später Justiz-Amtmann bei dem Landamte Oettingen jenseits der Wörnitz (geb. 1764). Der Vater des- selben, Johann Caspar Meitinger, fürstl. ötting-spielberg. Hof- und Re- giemngsrath , hatte von Franz. Xaver Grafen v. Etzdorf kraft des ihm zustehenden grossen Comitivs 26. Juli 1798 ein Adelsdiplom erhalten.

9. Lang. 8. 443. - W.-B. d. Kgr. Hayern, VII. IS.

Meitinger v. Englsheimb, Engelsheimb. Erbländ.-österr. Adels- stand. Bestätigungsdiplom von 1725 für Johann Christoph Meitinger, oberösterr. Hofkammer-Sccretair und ftlr die Vettern desselben , Franz Carl, Johann Joseph Cliristoph, Johann Jacob und Joachim Georg Mei- tinger, mit dem Prädicate: v. Englsheimb.

M^t/frU V. Alühl/elH, Krg.-Bd. 8. 377. .Suppl. zu Siebin. W.-B. I. 9 ii. II. 11).

Meitse. Ein früher im Lüneburgischen vorgekommenes Adelsge- schlecht.

r. lUUbach, II. H. 113: unrti Liulcrseii« Rammliiiigen.

Mekarski y. Menk. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1821 für Peter Cölestin Mekarski, Hofconcipisten bei der k. k. Staats- Canzlei, mit dem Prädicate : v. Menk.

U^yerU e. MihlfeM, Kr« -Bil. 8. 377.

Melbeck, Melbeeke. Altes, längst erloschenes, lüneburgisches Adelsgeschlecht, dessen glsichnamiges Stammschloss eine Stunde von Lüneburg liegt. Siegel der Familie von 1337 u. 1362 haben sich noch im Archive des Klosters St. Michaelis zu Lüneburg erhalten.

p. MediHfj, m. S. 428.

Melcher v. Reuterburg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1794 für Romuald Melcher, k. k. Gestüts-Controleur zu Prestnan^g in Krain, mit dem Prädicate: v. Reuterburg.

M^ffrrU r. Mühlftld. Krg.-Hd. 8. 377.

Melchiori. Freiherren und Grafen. Reichsfreiherm- und Grafen- stand. Freihenmdiplom vom 3. Juni 1719 für Girolamo (Hieronymus) V. Melchiori u. Grafendiplom vom 25. Jan. 1738 für Georg Sigismund Freih. v. Melchiori und für den Bruder desselben, Joseph Anton Froih. V. M. Altes, in Südtirol gesessenes Adelsgeschlecht , in welches die angegebenen Diplome kamen und dessen absteigende , neuere Stamm- reihe folgende ist : Giralomo Freih. v. M. , s. oben : Cathainna Ccschi di Santa Croce ; Georg Sigismund Graf v. M. , s. oben : Pulcheria Grf. V. Arco; Graf Joseph Anton: Johanna Baronin Bessol, Erbin ihres Hauses in Lavis ; Gr. Carl, geb. 1767u.gest. 1833 : Ursula Froiin Todeschi v. Eschfeld aus Roveredo, verm. 1790; Graf Johann Bap- tist, geb. 1794 und gest. 1863, vermählt in erster Ehe 1825 mit The- rese Riccabona v. Reichenfels, geb. 1800 u. gest. 1833 und in zweiter

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1836 mit Rosa v. Schulthaus zu Moos und Nevisburg. Aus der ersten Ehe entspi'osstoii , neben einer Tochter, Grf. Fanny, geb. 1828 u. ver- mählt 1851 mit Joseph v. Hofmann, zwei Söhne: Graf Joseph, geboren 182(), Gufoibesitzer zu Margreid in Tirol, k. k. Oberlandesgerichts-Se- cretair in Disponibil. und Graf Ernst Rochus, geb. 1827, ebenfalls Gutsbesitzer zu Margreid. aus der zweiten Ehe des Grafen Johann Bap- tist aber leben, neben drei Töchtern, fünf Söhne, von welchen der ältere, Graf Emanuel, k. k. Jügerlieutenant ist. \

Gen.al. THseheiih. der gräfl. Häuser, IS6I. 8. 5'38, 1862. S. 545-47 a. 1864. 8. W7. Suppl. XII Sicbni. W.-B. VIII. . v. M.

Meldiu;^eu. Altes, oborsrichsisches Adelsgeschlecht, welches des h. r. Reichs Erb-Ritterstand bosass. welcher nach Erlöschen des Stam- mes unter K. Maximilian 1. gegen Ende des 15. oder im Anfange des 16. Jahrb. an die v. AVeissbach (Weissenbach) gelangte. Conrad v. Meldingen tritt in einem Dotationsbriefe des Klosters Längheim von 1180 als Zeuge auf; Witigo v. M. war von 1326 bis 1347 Bischof zu Naumburg und Rudolph v. M. kommt in einem Diplome des Landgra- fen Friedrich in Thüringen von 1422 als der fürstlichen Wittwe Hof- meister vor. Zur Zeit des K. Maximilian l. (1.493 1519) erlosch nach Obigem das Geschlecht.

Hüna. (Coburg. Chronik, f. S. 111. //übner , Hist. eolit. VIII. S. 7«>4. iiauhe , U. S. I»i78 II. 7'.*. - At^mann, Kirchl>ergHclic Historie.

Melin. Altes Adelsgeschlecht im vormaligen österreichischen Bra- bant, ganz verschieden von dem alten pommernschen Geschlechte v. Meilin. Das Stanimschloss Melin unweit Nivelle gelangte zeitig an an- dere Familien und in der Mitte des 17. Jahrb. an die de Soto-Major, welche dasselbe als Marquisat besassen. Tilemann v. Melin war 1445 Abt zu St. Lamljcrtsthal in Lüttich und Johann Wilhelm v. Melin noch 1659 Drossart der Grafschaft Lootz und churcöln. Kammerherr. .

l/er«rt. ae t..ut. It-s tTr. du Brah. S. 4.s. Hutkfns Treph. de Br«b. I. 8. ."(Ol. - /jouA«.

IF. S. 7lt».

Melle, Meilen. Ein früher zu dem Adel in Lübeck zählendes Ge- schlecht, aus welchem zu Anfange des 18. Jahrb. Jacob v. Meilen Pastor zu St. Marien in Lübeck war.

Jac. d- Meilen, Notitia Majonim , Lifjs. 1707 (gülit nucli von andern lubeckschon Adda- Familien Nnchriclitt-n. r. /fellb/ich. II. S. IIH.

Mcllenthin, Mellentin. Altes, pommersches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause im Kr. Usedom-Wollin, dessen Namen auch in der Neumark ein Sitz führt, welcher der Familie schon 1337 zustand. Dasselbe erwarb im Laufe der Zeit in mehreren Theilen von Pommern , so wie in neuer Zeit auch in der Neumark und zwar im Kr. Soldiu und in Schlesien ansehnliche Besitzungen. Jochim v. Mellen- thin war 1461 herzogl. pommerischer Canzler und in den ersten Jahr- zehnten des 18. Jahrb. hatte ein v. Mellenthin, k. schwed. Rittmeister und Land-Commissar, das Gut Zansebur, einen alten Besitz der Familie unweit Franzburg, inne, während den Kindern seines Bruders als eben- falls alter Besitz Duvendick in demselben Kreise zustand. Zu den von dem Geschlechte schon im Anfange des 16. Jahrb. besessenen Gütern ge- hörten unter Anderen Loist im Kr. Pyritz u. Woitersdorf im Kr. Saat^ig.

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Einen Theil des Dorfes Loist, auf welchen 1737 der Gen eralfeldm ar- schall V. Grumbkow die Anwartschaft und gesammte Hand erhalten hatte, kaufte Letzterer nocli in demselben Jahre von Joachim Sigisnmnd V. Mellenthin und Woltersdnrf gehörte noch in der letzten Hälfte des 18. Jahrh. dem Landrathe Caspar Heinrich v. M. , welcher dieses Gut seinem Sohne , dem" k. preuss. Uauptraanne Caspar Heinrich P>iedri< h V. M., überliess. In Schlesien erwarb naqji Anfange des 19. Jahrb. do.v k. preuss. Major v. M. das Gut Gassendorf unweit liiegnitz u. von sei- nen Nachkommen traten Einige in die k. preuss. Armee, in welcher bis auf die neuere Zeit mehrere Sprossen des Geschlechts standen u. auch zu StAbsofficieren stiegen. Nach Rauer waren im Kgr. Preussen 1857 folgende Glieder der Familie begütert: Regierungsrath a. D. v. M. und Oberst a. D. v. M. auf Antheil Langenhagen und Klein-Lienchen im Kr. Saatzig; v. M. auf Ger8<lorf, Gross - Spiegel , Schloss Falkenburg und Springe im Kr. Dramburg und Friederike verw. Majorin v. M., geb. v. Wenzky auf Gassendorf im Kr. Liegnitz u. Nieder-Lobendau im Kreise Goldberg-Hainau.

Micrael, Lib. VF. S. 604. Oaith^, I. S. 1.14.'). N. Pr. A.-L. III. S. :{89. - Freiherr V. Lefifbut,\l. S. Mu. 94 ii. III S :i()^ und 309. Si^bina'^.her . V. 166. v. hfeiiinrj , 11. «. S6.^ u. 66. Poramor. W.-B. II. Tnl» 29. Knfichk*', III. S. .11»- .n:».

Mellerio, Grafen. Erbl. - österr. Grafenstand. Diplom von 1817 fftr Jacob v. MeUerio,Vice-Präsidenten des Mailänder-Guberniums, k. k. Geh.-Rath etc.

M*-gfrU V. Mühl/eM, Krg.-Bd. S. 2'-?.

^ Mellerski. Ein zu dem Adel in Westpreussen gehörendes Ge-

schlecht , welches das Gut Kaltfliess im Kr. Schlochau an sich brachte und aus welchem mehrere Sprossen in diesem Jahrhunderte in der k. preuss. Armee stanilen.

N. Pr. A.-L Iir.S. 3.S9. - Freih. ». Ledehur, II. .S. 94.

^ Mellet. Waatländisches Adelsgeschlecht, welches das Bürgerrocht

zu Vevay und zu Latour de Peilz im Canton Waadt besitzt. Aynion v. Mellet, Bürger zu laTourde Peilz, tritt urkundlich als Zeuge bei einer Eidesleistung in der Stadt Vevay auf und Judith v. M. Tochter Jo- hanns V. M. und der Edlen Johanna Loys war in der Mitte des 17. Jahrh. Gemahlin des Edlen Franz Crousaz-Chexbres, Schloss- und Amtshauptmanns zu Glerolles. Noch in neuer Zeit, 1836, stand ein V. Mallet als Lieutenant im Neufchateler Schützenbataillon.

N. Pr A.-L. UI. S.8>9 u. yO. - F,eU,. v. Leiifh»t\ 11.8. 94.

Mellier. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 3'). Nov. 1786 für Johann Jacob Mellier, Oberstlieutenant dev k. franz. Schwei- zergarde zu Paris.

9. HeUbach, II. 8. U3 u. 114. - N. Pr. A.-L. III. 8. 8 u. 390. Freih. r. L*ulrh„i , II. 8. 94.

Mellin , früher Mallin , auch Grafen (Stammwappen : in Gold ein von Blau und Silber schräggeschachter Sparren). Schwedisrhor Froi- herrn- u. Reichsgrafenstand, im Kgr. Schweden anerkannt. Frcihorrn- diplom vom 18. (28.) Apr. 1691, so wie Grafendiplom vom 6. Auki^^»^ 1696 für Jürgen Freih. v. Mellin , k. schwed. General-Feld-Marschall,

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Reicksrath, General-Statthalter von Pommern, Bremen, Verden u. "Wis- mar etc. und für die Brüder desselben mit ihren Sühnen und Anerken- nungsdiplom des Reichsgrafenstandes vom 22. Aug. 1696. Altes, ursprünglich italienisches Adelsgeschlecht, welches Mellini, Mellin, Mal- iin und Mallini geschrieben wurde. Der Ursprung desselben verliert sich in eine frühe Zeit: Johannes Meilini leistete bereits 1013 dem Papste Benedict VIII. wichtige Dienste. Der jüngere Sohn desselben, Julius M., vermählt mit Clara (jollalto, Hess sich 1098 in Deutschland nieder , der älteer aber , Marcus , blieb in der Ueimath und wurde der Stammvater einer Nachkommenschaft, die zu hohen Ansehen kam a. zu welcher noch der 1762 gestorbene Cardinal Mellini gehörte. Von der deutschen Linie der Mellini tritt Uelmond Mellin 1372 urkundlich in Pommern auf und einige fünfzig Jahre nachher erscheint die Familie auch schon in Lietiand. Als gemeinschaftlicher Stammvater aller Glie- der der Familie in Pommern, Lief-EsUi-Finnland u. Schweden wird Doa- bislaus Mellin, Herzogs Erich von Stettin Geh.-Rath, welcher um 1475 lebte und die Güter Triglaf, Vanerow, Snatow, Gardes u. Plastkow als alte Lehne seiner Vorfahren besass, genannt. Derselbe, verm. mit Anna V. Loppemow, liiuterliess drei Söhne, Reimar, Hans und Paul. Reimar ging nach Polen, über seine etwaigen Nachkommen aber fehlen alle Nach- richten, von Hans stammt die schwedische Linie und von Paul die pom- mersche Linie, die im Besitze der alten Lehne der Familie blieb. Aus der schwedischen Linie standen schon der Sohn u. der Enkel des Hans V. M. : Christoph 1. u. Christoph IL, in de^t k. schwed. Armee u. wurden mit Urpula u. Kaesala in Finnland belehnt. Berend v. M., gest. 1690, Sohn Christophs IL v. M. k. schwed, Oberst, zeichnete sich bei der Belagerung von Riga und später als Landes-Höfding über Kerholms Lehen sehr aus, löste die pommeruschen Güter wieder ein und wurde in Schweden 12. Aug. 1688 naturalisirt. Aus seiner Ehe mit Margaretha V. Payküll entsprossten vier Söhne : Jürgen, Hermann, Gustav und Be- rend , von welchen Hermann und Gustav ohne Nachkommen starben. Berends Söhne , auf welche die Güter der schwedischen Melline fielen, sind die Ahnherren der noch in Schweden blühenden Freiherren v. Mel- lin, Jürgen aber, erst FreiheiT und dann Graf, s. oben, geb. 1633 und gest. 1713, machte sein Geschlecht sehr berühmt. Auf seine Veranlas- sung u. unter seiner Führung ging die ganze Armee des Königs Carl X. von Schweden über den gefrorenen Belt nach Fühnen u. setzte Copen- liagen in grosse Gefahr und zur Erinnerung an diesen Uebergang kam in das gräfliche Wappen in das 1. u. 6., von Roth und Blau schräglmks getheilte Feld ein dui'ch einen schräglinks strömenden , silbernen Fluss nach rechts schreitender, doppeltgeschweifter, goldener Löwe. Aus der ersten Ehe des Grafen Jürgen mit Anna v.Loewen stammten drei Söhne, Berend Johann, Jürgen Dietrich und Carl Dietrich. Die Nachkommen- schaft der beiden Letzteren , welche in der k. schwedischen Armee zu hohen Würden kamen und durch Vermählung mit Erbtöchtem schwe- discher Familien ihr Vermögen sehr vermehrten , ging schon in der ersten Generation aus, Berend Johann aber, Landrath in Liefland, wel- cher, neben dem Erbe von seinen Brüdern, auch die Güter Toal,Lappier

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und Carlsberg an sich brachte, setzte den Stamm dnrch drei Sölme fort. Ans erster Ehe mit Anna v. Wrangel entsprossten Georg Bernhard nnd Carl Johann , ans der zweiten aber mit Cnnigunde v. Stryck stammte Peter Alexander. Georg Bernhard, geb. 1704 n. gest. 1785, Herr der Damizowschen Gfiter, k. preuss. Generalmajor, war mit Anna Ulrike Eleonore Grf. v. MeÜin verm&hlt, aus welcher Ehe ein Sohn, August Wilhelm, geb. 1746 a. gest. 1836, k. prenss. Kammerherr, stammte, welcher 1795 die damizowschen Gfiter verkaufte u. für dieselben 1800 die Freiherrschaft Naumburg am Bober im Herzogthnm Sagan erwarb und diese Herrschaft, nach dem Tode seines einzigen Sohnes aus der Ehe mit Wilhelmine v. Kahlden : Friedrich Wilhelm Emil , seinen zwei vermählten Töchtern , den Letzten ihres Stammes in Pommern . hinter- Hess. Carl Johann vermählte sich mit Anna v. Staöl und die Nachkom- men desselben behaupteten den Erbsitz Toal und gelangten in k. russ. Militcdr- u. Civildiensten zu hohen Ehrenstellen. Peter Alexander ver- mählte sich mit Juliane v. Stryck und kaufte mehrere Gfiter in Liefland, von welchen die Nachkommen , welche mit Auszeichnung in der k. rus- sischen Armee dienten , die für frühere Besitzungen erkauftien Gfiter Korps und Korcks im Besitz behielten. Nach diesen Gfltem schied sich in neuer Zeit die gräfliche Tiinie in das Haus Toal u. in das Haus Korps und Korcks. Die absteigende Stammreihe beider Häuser ist folgende: Hans Toal: Graf Berend Johann, Stifter des Hauses ToaU Sohn des Grafen Jfirgen, s. oben geb. 1659 und gest. 1733, k. schwed. Ge- neralmsgor, Regimentschef etc. : erste Gemahlin: Anna Regina v. Wran- gel; — Gr. Carl Johann, geb. 1707 u. gest. 1775: Anna Gertrude v. Stati, geb. 1725 u. gest. 1763; Gr. Georg Johann, geb. 1746 u. gest. 1816, Herr zu Toal, Lappier, Carlsberg etc. : Caroline Philippine Freiin V. Mengden, Erbin von Lappier, geb. 1757 und verm. 1777; Graf Carl Georg!, geb. 1778, Herr auf liappier und Carlsberg; Graf Georg Bernhard , geb. 1781 , Herr auf Exkfill, liefländischer Assessor, verm. mit Amalia Elisabeth v. Oettingen, Erbin auf Böcklershof u. GrafEmst Ferdinand, geb. 1795, Herr auf Toal, .verm. mit Anna Beata Grf. v. Mellin a. d. H. Kersel, geb. 1807, Gebrüder. - Haus Korps u. Kurcks: Gr. Berend Johann, s. die Stanimreihe des Hauses Toal: zweite Gemah- lin: Cnnigunde Gertrude v. Stryck, verw. Oberstiu v. Buddenbrook; Gr. Peter Alexander, geb. 1715: erste Gemahlin: Juliane v. Stryck. verm. 1739 u. gest. 1755; Gr. Georg Johann , geb. 1740 und gest. 1810, k. russ. Oberst: Natalie v. Leparska; verm. 1780; Gr. Jo- seph, geb. 1785, k. russ. Capitain a. D., Herr auf Korps und Kurcks in Liefland und Besitzer der scherkyschen Gfiter im Gouvememeni Mohi- lew, verm. in erster Ehe mit Maria v. Fromendier und in zweiter mit Elisabeth v. Hanikow. Der Bruder des Grafen Georg Johann : Gr. Carl Gustav, geb. 1779, k. russ. Garde-Rittmeister a. D., Herr auf Kersel u. Pachjack, vermählte sich mit Anna Freiin v. Fersen a. d. H. Laupa u. ans dieser Ehe entspross: Gr. Carl Hans, geb. 1806. Seit 1857 fehlen genaue Nachrichten fiber beide gräfliche Häuser und es ist wohl anzu- nehmen , dass die meisten der zuletzt genannten Familienglieder ver- storben sind. - In Bezug auf das sehr zusammengesetzte gräfliche

JTiMMAltf, Deouich. Adele- L«x. VI. 15

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Wappen sei hier noch erwähnt, dass dasselbe aus einem sechsfeldrigen Schilde mit Mittelschilde u. mit vier Helmen besteht. Der MittelschiU ist der Lange nach getheilt : rechts das oben beschriebene mellinsche Stammwappen und links : in Blau ein schrägrechter, silberner, mit drei rothen Rosen belegter Balken : ausgestorbene , rflgensche Familie dar Freiherren v. Rothermund. Es hatte sich nämlich Graf Jttrgen mit ia Erbtochter des letzten Frcih. v. Rothermund vermählt und dadurch .die bedeutenden Rothermundschen Güter auf Rügen au sein Haas gebracht

Ueber die adeligen Linien der Familie finden sich nur vereinselte Nachweise vor. Garz und Plastichow im Er. Cammin , alte mellinsche Lehne, trat Joachim Dubislav v.Mellin noch beiLebzeiten 1740 seinem zweiten Sohne, dem Hofgcrichtsrathe Wilhelm Heinrich v. M., ab, nach dessen Tode dieselben seiner Schwester , dem Fräulein Anna Dorothea Luise v. M. , zufielen. Später kamen die Besitzungen in die Hand des Joachim Wilhelm v. M. Das Gut Trieglaff im Kr. Greiffenberg h^ sass in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. Georg v. M. Der Sohn dessel- ben, Henning Christian v. M., k. preuss. Oberst u. seit 1760 Chef eines Garnison - Regiments , venu, mit Henriette v. Eauderbach, aas welcher Ehe ein Sohn entspross. starb 1769 zu Heiligenbeil. In neuer Zdt, 1857, war nur ein v. Mellin Herr auf Orlowo im Kr. Kuhn.

Mieräl, 8. 50«. Oaukf, 1. 8. 1345 u. 46. Allgeu. geneal.- u. Staatshandb. 1S24. I . S. 681-85 N. Pr. A.-L. III. 8. 390-92. Deatnche Orafenh. d. Qegeuw. Tl. H. 96--t».

F^eih. 9. Lede^ur, U. s. M und III. 8. 309. - Oeneal. Taschenb. d. gr&il. H&aaer, 1884.

8. 538 : unter Berufung auf 1857. 8. 495 u. histor. Handb. su Demselben, 8. 547. AI«»-. macher , V. 16o. o. Unding, II. 8. 366. Tyrof, fl 87 : Gr. ▼. M. Pomm . W.-B. I. Tab. 56 : v. II. u. 57 : Or. ▼. 11.

Mellin (in Schwarz ein, mit drei schwarzen Salzpfannen belegter, goldener Querbalken, unter welchem ein goldener Stern schwebt). Altes, P>bsälzer-Qeschlecht in Werl, dessen Adel 15. Apr. 1708 vom K. Leo- pold I. anerkannt wurde. Die Familie war noch 1737 zu U£feln unweit Soest angesessen.

Freih. 9. Ladebur, U. 8. 94. - Suppl. su Sicbon. W.-B. IV. 1. ▼. M. zu Ufelea.

Mellish. Altes, aus England stammendes Adelsgeschlecht, aus wel- chem Joseph Carl Mellish, Esq. in Weimar lebte und 1798 zum k. pr, Kammerherm ernannt wurde. Ein Sohn desselben, Carl R. Mellish, Esq., in England, wurde 1839 von dem grossh. sachs. weimar. Hofede- corirt. Nach einem Allianzsiegel vermählte sich derselbe mit dner Freiin v. Stein zu Nord- und Ostheim.

Uaodfchriftl. Notis. N. Preuss. A.-L. III. 8. 892. P^gih. 9. Ledtbiw, O. 8. 94.

Mels, Mela und Albana, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom

9. Juli 1707 mit Bestätigung der Wappen Walsee und Mels. Altes, in der Grafschaft Görz im Friaulschen angesessenes Herren -Geschlecht, welches durch Diplom vom 22. Juli 1626 den Reichsfireihermstand er- halten hatte. Dasselbe , eines Stammes mit den Grafen und Forsten v. Colloredo, s. Bd. H. S. 310—13, wurde um 1210 gegründet von Hein- rich Mels und Albana , einem Sohne Düring's H. von Yenzone , Mels, Sattinberg und Monteforte. Die absteigende Stammreihe der jetzt bekannten Sprossen der Familie, welche sich Grafen v.Mels und Albana nennen und schreiben, ist folgende : Georg, Herr v. Mels: Barbara Grf, V. Strassoldo ; Jacob Graf v. Mels und Albana ; Beatrix Grf. v. Stras-

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soldo; Graf Regioald: Catbarina Orf. v. lAmberg; Graf Ja- cob (II.): FraiuBisca Grf. v, Lantbieri; Graf Ferdinand, geb. 1772 und gest 1838: Laura Grf. v. GoJloredo aus der Linie der Marcbeai di Santa Sophia nnd Recanati in Frianl, geb. 1780 und verm. 1806; Jacob (ni.) Graf v. Mels und Albana, geb. 1807 jetziges Haupt'der Familie, k. k. Hauptmann in d. A. u. Podesta in Görz, verm. 1847 mit Eiisabetb Edlen v. Mayer, geb. 1827 , aus welcher Ehe drei Söhne stammen, die Grafen : Ferdinand, Ueliobordus und Joseph. Die beiden Brflder des Grafen Jacob (III.) sind, neben zwei Schwestern. Franzisca, verm. Grf. v. Mangili und Antonia verw. Nobile Zamagna, Graf Glizzojo, geb. 1819, k. k. Oberlieut. in d. A. , verm. 1848 mit Eleonore v. Phi- lippsbom, aus welcher Ehe zwei Töchter, Livia u. I^aura, stammen und Graf Nicolaus, geb. 1827, verm. mit einer v. Picioui. lieber die an- dere liüiie der Familie, welche sich Gr. v. Mels-CoUoredo , oder CoUo- redo Mels , Marchesi di Santa Sophia und Recanati in Friaul , schreibt, fehlen seit 1856 alle nähere Nachrichten. Das Geschichtliche dieser Linie findet sich in den unten angegebenen Schriften.

I>««Uehe GraÜBoblus, d«r Gegenw. II. 8. 99—101. Qeneal. Tasrhviili. d. grüR. Häuser, tue 8. 470, 1864. 8. 538 und biitoriaohes Handb. su Demselben , 8. A78. W.-n. d. önterr. Moiurehie, XVH. 9.

Melschede. Altes, wistphälisches Adelsgeschlecht, welches bereits 1341 auf dem gleichnamigen Stammsitze unweit Arnsberg vorkommt. Dasselbe erwarb später die Güter Garbeck und Balve bei Iserlohn, Brenschede bei Bochum, Märten unweit Dortmund etc. und ist mit Johann David v. Melschede, Herrn auf Brenschede, 1789 ausge- storben.

Freiherr 9. Ledebur , II. 8. U4. r. Steinen. Tnb. W. Nr. '.♦.

Meltzer, Meiser, genannt Eschlaner oder E»chenloher (in Gold eine schwarze Tartarenmtttze mit rothem IJeberschlage). Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 13. Apr. 1534 für Franziscus, ürban, Alexius (Secretair des Herzogs zu Münsterberg und Oels) und Martin die Melt- zer, alle Gebrüder, mit der Bewilligung, ,.sicli von nun des Namens u. des Wappens der abgestorbenen Familie Eschlauer von welcher sie abstammten annehmen u. sich fttrder schreiben zu dürfen : v. Melt- zer, genannt Eschlauer." Die Eschlauer oder Eschenloher gehörten zu einer alten Patrizier -Familie zu Nürnberg und kamen mit Peter Eschenloher im 15. Jahrh. nach Schlesien. Derselbe war Stadtschrei- ber des Raths zu Breslau und hat sich durch seine „Annalen von Bres- lau" um die Geschichte dieser Stadt sehr verdient gemacht.

Doret, Allg. W.-B. II. 8. 79 u. 80 u. Tab. 199. - Freih. p. Ledebiir, 11. S. 94. - Sieb- wuieher, II. 15&.

Meltzer, Mebser v. Friedeberg, Ritter u. Freiherren, s. Frie- deberg, Ritter u. Freiherren, Bd. HI. S. 354.

Melverode. Altes , früher zu dem adeligen Patriciate der Stadt Braunschweig zählendes Geschlecht. Dasselbe stammte vielleicht von den Herren der in Braunschweig gelegenen Herrschaft dieses Namens ab, welche Nachkommen ^ies K. Otto d. G. waren.

9. SeMaeh, U. 8. 114: nach Boppenrod, Stammb.

15*

228 Mellwill. Altes, längst erloschenes, IdneburgischesAdelsgeschledit.

V. Hetlbach. U. 8. 111: näch^ Lüderteiu Sammlungen.

Meltzing, Melzing. Altes, lünebargisches Adelsgeschlecht, welches schon 1200 im gleichnamigen Stammhanse, unweit des Stifts Ebstoifi blflhte und welches urkundlich 1300 und 1324 auftritt. Rudolph t. M. auf Emmendorf kommt 1600 als Domherr und Senior zu Magdeburg vor und von dem Sohne desselben, Lorenz Heinrich v. M. auf Emnen- dorf, Lützow etc. stammten zwei Söhne. Georg Ernst, h. Landratliftiif Emmendorf und Rudolph Johann auf Lfltzow, welche den Stamm fort- pflanzten. Die Fainilie blühte fort und gehört im Kgr. Hannover dardi Besitz des Gutes IJmmendorf im Lüneburgischen zu dem rittersebaft- lichen Adel (Ur lüneburgischen Landschaft, auch war das Geschlecht vorübergehord in der Altmark begütert.

Ff^/ßng^' 1. S. »96—403. Gauh^f , I. A. 184« a. 47. Zedier, XX. S. 574. F^rwtk, V. d. KnfH^-.'-/.,n, 207. -Freih. v. Ledebur , 11. 8. 94 u. 95. - SUbmacker^ 1.181: v. Mili- kiiig, Braiiti.rl.vreiKisch. v. Meding, I. 8. 88^ a. 89. Suppl. tu .Slebm. W.*B. II. fft. «> W.-B. d. K r. Hannover. C. 47 und S. 10. Knesckk« , III. 6. 315 u. 16. t. Itf/ner, harn-

uov. Adel, lab 22.

Molzl, Edle. Kui*pfälzischer Adelsstand. Edelndiplom vom 26.0et 1795 für Maximilian Martin Melzl, Oontroleur der Schuldenwerkscasse. Derselbe, geb. 1768, wurde als k. bayer. Rath und Geh. Secretair des Ministeriums der Finanzen nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

». Lang, 8. 445. W.-B. d. Kgr. Bayern, VII. 17.

Memmelsdorf. Altes, fränkisches, dem Reichs-Ritter-Canton Ban- nach einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht.

Biedermann, Clinton Baunacli, Tab. 240.

Memmerty. Ein ursprünglich ungarisches Adelsgeschlecht welches um 1617 in Folge der Religionsstreitigkeiten nach Deutschland kam u. aus welchem später mehrere Sprossen in der k. preuss. Armee standen. Helmuth y. Memmerty, gest. 1851 als k. preuss. Hauptmaim a. D. im 74. Lebensjahre, erwarb in Pommern 1818 im Kr. Bütow das Out Damerkow. Von den beiden Söhnen desselben trat der ältere, Hans v. M., als Hauptmann aus dem activen Dienste und der zweite Sohn , Albert V. M., wurde Hauptmann im 4. Infanterie-Regimente. Nach Bauer war Ersterer 1857 Herr auf Klein-Klonia im Kr, Conitz.

Freih. 9. Ledebur. II. S. 95. - Pomm. W.-B. If. Tab. 2 a. 8. 6. - KmeiChke.l. 8. 29ft.

Mende y. Mensfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom Ton 1822 für Johann Mende, k. k Major, mit dem Prädicate: v. Mensfdd.

Afegerl« v. Mühl/etd, Krg.-Bd. 8. 377.

Mendel, Mendl v. Steinfels , Ritter und Edle. Reiehsritterstand. Diplom im kurpfölzischen Reichsvicariate vom 8. Juli 1792 fdr die Ge- brüder: Lorenz Ferdinand Maria Mendl v. Steinfels, der Rechte Licen- tiaten und geschworenen kaiserl. Notar, Johann Nepomuk Benedict M. V. St., freiherrl. Schneid'schen Güter-Administrator zu Carlstein n. Ma- ria Nepomuk Carl M. v. St., mit dem Prädicate: Edle. Dieselben ge- hörten zu einem alten bayerischen Adelsgeschlechte und von den Ge- nannten wurde Ersterer, geb. 1757, als vormaliger kais. Notar, der. Zweite, geb. 1764, als fürsU. thum und taxischer Hofrath u. der Dritte,

229

geb. 1770, als k. bayer. Hoftheater-Cassier, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

r. Lamg, Snpplem. 8. IW u. 123. - SUhmacher, I. 96: Die Mendel v. Ktelnfela , Baye- risch. - r. Mtding, II. 8. 36r. und «7. Tprof, I. 11«. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VU 19.

Menden, Menden, genannt v. der Briiggen (Schild von Silber u. Blau geschacht). Altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht, welches schon 1189 zu Menden unweit Siegbarg u. 1487 zu Brüggen bei Berg- heim sass. Dasselbe ist 1674 mit dem Johanniter-Ordens-Comthur Jo- hann Bernhard v. Menden, genannt v. d. BrOggen, erloschen.

Fakme, II. 8. 99. - Fr^ik. e. L*!d*tbur, II.. 8. 95.

Mender, Edle. Reichsadelsstand. Edelndiplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 4. Juli 1792 für Joseph Mender, kurpfaiz. Hof- kammerrath und Director der leonischen Drahtfabrik zu Allersberg (welche 1792 täglich tausend Menschen beschäftigte), mit dem Prädi- cate: Edler v. Derselbe, geb. 1748, wurde als k. bayerischer Hofkam- merrath etc. in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

9. Lang, 8. 445. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VII. 19.

Meng V. Rcnnfeld, Freiherren. Böhmischer Freihermstand. Di- plom von 1748 fdr Franz Joseph Meng v. Rennfeld, k. k. Obersten.

MfgtrU 9. Mükl/tld, Erg.- Bd. 8. 7S.

Mengden, Mengeden, Mengede, Menghede, Freiherren n. Grafen

( Stamm Wappen : in Silber zwei schwarze Querbalken). Schwedischer Freiherm- und Reichsgrafenstand. Freiherrndiplom vom 12. Juli 1753 für Otto V. Mengden , k. russ. Obersten und Herrn auf Idsel , Lappier, Sinolen und Küssen, mit dem Pradicate : Freiherr v. Altenwoga u. Gra- fendiplome vom 22. Juni 1774 für Ernst Reinhold Frcih. v. Mengden, Herrn auf Zarnickow , k. russ. Eammerh. und w.^Staatsrath und vom 27. Juli 1779 für Ernst Burckardt Freih. v. M., Herrn auf Kaugers- hoff und Mojahn, k. russ. Geh.-Rath und liefländ. Civil-Gouverneur. Altes, nrsprflnglich westphälisches Adelsgeschlecht, welches bereits 1247 das adelige Freigericht Megede oder Mengden unweit Dortmund in der Grafischaft Mark besass. Gisebert u. Hermann M. unterschrieben 1419 und 1426 die Verträge der Ritterschaft der Grafischaft Mark; Ernst v. M. war 1449 Comthur zu Reval u. Johann v. M., genannt Osthof, 1450 Heermeister des deutschen Ordens in Liefland. Letzterer brachte den Frieden mit dem Erzbischofe Sylvester zu Riga zu Stande u. der Hoch- meister Ludwig V. Erlinghausen ertheilte dem Orden und ihm als Lohn ftlr bewiesene Treue und Umsicht die oberherrliche Gewalt über ganz Esthland. Johanns Vetter, Engelbrecht v. M. , begab sich 1475 nach Liefland, gründete hier , neben der westphälischen Linie, welche sich meist Megede schrieb , die liefländische , die sich gewöhnlich Mengden nannte, kaufte 1490 das Gut Altenwoga und wurde der Ahnherr des Freiherrn Otto, s. oben. Von seinen Urenkeln brachten zwei, Ernst Reinhold und Ernst Burchardt, wie oben angegeben, den Grafenstand in die Familie. Von dem Grafen Ernst Reinhold, geb. 1725 und gest. 1798, entspross aus der Ehe mit Auguste Julie Grf. v. Manteuffel-Falk- boif : Graf Gotthard Johann, k. poln. Generalmajor u. Generaladjutant, welcher 28. October 1786, ohne Nachkommen zu hinterlassen, starb.

230

Von dorn Grafen Ernst Burchardt, geb. 1738 und gest. 1798 dem So)mo dos Grafen Joseph Heinrich, Pnisidenten des liefländiachen Hof- gt^ichts und Schwiegersohnes des in der russischen Geschichte so be- kannten Grafen v. Münnich stammten aus der Ehe mit Elisabeth Tonstantia Sophia Grf. zu Sohns-Tecklenburg zwei Söhne, die Grafen : GtH^rg Heinrich Ludwig und Carl Ernst Wilhelm Otto. Graf Georg Heinrich Ludwig, geb. 1768 und gest. 1812, k. russ. Garde-Rittmeister a, D. u. Herr auf Kaugersdorff, hatte sich mit Elisabeth Dorothea t. Gorsdorff a. d. H. Assuma, geb. 1775 u. gest. 1829, vermählt und hin- terliess zwei Söhne: den Grafen Alexander, geb. 1802, Herrn auf Kau- gersdorff in Liefland und Herrn der Burg Kloi)p bei Bingen am Rhein, k. russ. Garde-Lieutenant a. D., vorm. mit Nadeschda v. Platannow n. den Grafen Friedrich Moritz, geb. 1804, Schlossherrn zu Mojahn in liiofland, k. mss. Garde -Rittm. a. D., verm. mit Zenelde v. Butrinow, aus welclier Ehe ein Sohn , Graf Georg, geb. 1836 entspross. Vom Grafen Carl Ernst Wilhelm Otto, s. oben, gest. 1813, k. russ. G^arde- lieutenant, stammte aus der Ehe mit Henriette v. Meck a. d. H. Pemi- gell, geb. 1777 und gest. 1802, ein Sohn, Graf Friedrich Georg Burch- ardt, gest. 1847. Herr auf Teilitz und UnniküU, k. russisch. Artillerie- Hauptmann a. D., welcher aus der Ehe mit Anna Maria Constantia v. Gorsdorif , geb. 1798, drei Söhne hinterliess, die Grafen: Moritz, geb. 1820, k. russ. Garde - Officier , Oscar und Alexander. Von dem im FreiheiTustande verbliebenen Linien des Geschlechts bltlhten mehrere, namentlich in Liefland , fort. Zu dem einen derselben gehört« Carl Freih. v. Mengden. welcher 1796 als k. preuss. Genoralmsgor u. Chef eines Kuirassier-Regiments starb u. aus der curländischen Linie wurde ein Freiherr v. M. 1793 k. preuss. Kammerherr. Die westphälische liinie soll, nach Hupel, in der letzten Häffte des 18. Jahrh. mit Sieg- mund V. Mengden, Kammerpräsidenten in Corvey, erloschen sein, doch trat aus dieser Linie, wie das N. preuss. Adels-Lex. annimmt, noch 1816 ein Freih. v. Mengden als kön. preuss. Hauptmann aus dem activen Dienste. Das in OesteiTeich 1723 in den Freihermstand erhobene Geschlecht Mengen v. Horde ist von der Familie Mengden, wenn es auch oft bei derselben erwähnt wird, ganz verschieden.

Uauhe, II. 8. 711—16. Leben und Tbatoa des Grafen v. MfinDioh, Aaiig. 1. 174S,

8. 115: giobt eine Stammtafel der Familie e. Mengden. Zedier, XX. 8. 688. Freiherr

9. Krohne, U. 8. 342. - N. Pr. A.-L. III. 8. 394. Deutache Orafieiih. d. Qegftaw. H. 8. 101—103. Fr^ih.9. Ledebur, li. 8. 9h. Oeneal. Taschenb. d. grifl. Hlas«r,18S4. 8. 53^ ; anter Bernfang auf 1457. M. 496 u. hiator. Handbuch au Demselben, 8. 580. —9.8t€in9n, Tab. 63. - Tyroß, II. 174 : v. M. - Rchwed. W.-R. Tab. 92: Frh. v. M. Sekab^ri, Kv- ISnd. W.-B.: Gr. v. M.

Mengen v. Horde, Freiherren. Reichs- und erbl. - österr. Frei- herrnstand. Diplom von 1723 für Carl Mengen v. Horde, k. k. Ober- sten und Commandanten des CuirassierjRegiments Adam Comte deGon- drecourt, wegen alt adeligen und ritterliehen Herkommens und langjäh- rig(T Dienstleistung. Der Stamm wurde fortgesetzt und aus demselben gelangten die Brüder : Carl , Wilhelm und Adolph Freiherren v. Men- gon zu höheren Stellen in der k. k. Armee. Freih. Carl starb 1737 als k. k. Foldmarschall-Lieutenant. Ob diese Familie in verwandtschaft- licher Vorbindung mit dem im nachstehenden Artikel genannten west-

231 -^

phälischen Geschlechte dieses Namens steht u. ob zu derselben Adolph V. Mengen, 1857 Major im 3. u. Ferdinand v. Mengen, Major im 4. k. k. Cuirassier-Regimente, gehören, muss dahin gestellt bleiben: zu der^ Familie v. Mengden ist dieselbe nach Allem nicht zu rechnen.

Gauht , II. 8. 7tO. - Mtgerlt ». Mühlfeld, «. 70. ~ N. Pr. A.-L. III. 8. SM und V. 8. 328. rr«ih. ». Lfd€bur, U. 8. »5.

Mengen, Menge (Schild von Silber und Blau einmal schrägrechts and dreimal schräglinks getbeilt). Altes, westphälisches, früher zu dem Adel in der Grafschaft Mark zählendes Geschlecht. Johann Wilhelm y. Menge war 1724 vermählt mit Johanna Margaretha Elisabeth v. Kiep- ping.

FirHh. 0. Ltdebur, II. 8. 9.^ u. HI. 6. 809. - 8uppl. su 8i«bm. W.-B. IV. 3 : y. Menge in der Mark

Mengen (in Blau drei, 2 und 1, goldene Sterne). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Jan. 1771 fttr Otto Carl Anton Men- gen, h. braunschweig. Major, wegen rühmlicher Begleitung des in Polen verstorbenen Prinzen Wilh. von Braunschweig. Derselbe starb 18. Mai 1797 als Oberst in Lüneburg.

M. Pr. A.-L. I. 8. 46. F^tih. v. d. Xnesebeck, 8. a07 u. 20«. - N. Pr. A.>L. V. S.S)8. Fireik. p. Led^bur, II. 8. 95.'.— W.-B. d. Hreoas. Monarch. III. 99.

Mengeot , Freiherren. Erbländ.-österr. Freihermstand. Diplom von 1768 für Joseph Wenzel Mengeot, k. k. Oberstlieutenant bei der Wallachischen Infanterie.

MegtrU 9. ilüAt/tld, 6. 78.

Mengering. Altes, braunschweigisches Patriciergeschlecht 'Jo- hann Anton V. Mengering starb 5. Febr. 1801 als hinterpommerscher Forstmeister zu Gollnow. Die Tochter desselben, Juliane, war mit einem k. preuss. M«gor v. Forestier vermählt.

9. BtUbach. II. S. 116: nach Lfider*ens Saaml. Frtik. 9. Ledtbur, II. 8. 96.

Mengersdorff. Altes , stiflsmässiges , fränkisches Adelsgescblecht, welches dem reichsfreien Rittercanton Gebürg einverleibt war. Ernst V. Mengersdorf, Bischof zu Bamberg und Domherr zu Würzburg, starb 21. Octob. 1591.

9. HatUMn, III. Nuppl. 8. 99-102. Bted^rmann, Cmitou Qeb&rg. 8. 8S4 a. S5. 8al- 99r, 8. 146. Tab. 15. Nr. 13 u. 8. 467, A25 u. »37. ~ Siebmacher, 1. 106: v. Mengeradorf, Frinkisch. - 9. Meding. III. 8. 429.

Mengershansen, Mengenahansen. Altes, braunschweigisch-lüne- burgisches Adels- und frankfurter Patriciergeschlecht. Die Gebrüder Hans und Helmbrecht, „gebeten de Mengershusen, Radmanne to Mün- den", erhielten vom Herzoge Wilhelm dem Aelteren zu Braunschweig und Lüneburg 1. Nov. 1469 einen Dienst- und Wappenbrief, welchen später, 20. Jan 1599, Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig u. Lü- neburg bestätigte. Dieser Dienst- und Wappenbriof spricht, da er schon vor der Zeit des K. Maximilian I. ausgestellt ist. wohl hinreichend für den alten Adel dos Geschlechts . doch fehlt es auch nicht an anderen Beweisen der Rittermässigkeit und des Adels der Familie. Mehrfach kommt nämlich in Urkunden des 13. Jahrb. der Name der Familie vor. Urkundlich tritt 1250 Regenbendo v. Mengershausen , Ritter, auf und 1265 erscheinen die drei Gebrüder: Ritter Hartwig, im Gefolge der

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Grafen v. Eberstein und wahrscheinlich der Stammvater der noch blü- henden Herren und Grafen v. Mengerson , Ritter Conrad , Stammvater der im Göttingenschensessbaren Familie, als deren Stammsitz der gleicb- * namige anderthalb Stunden von Göttingen im Amt-c Münden gelegene Ort angenommen wird u. Werner v. Mengershuusen, Canonicus im St. Petersstifte zu Nörthen. Conrad's Nachkommen waren bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts Burgmänner auf der Burg Friedland, so wie Pröpste in den benachbarten Stiften u. Klöstern und hatten ihre Haupt- Besitzungen im Göttingenschen. Seit dem 15. Jahrb. kommen dieselben als Erbgesessene auf Mielenbausen bei Mttnden und dem Junkerhofe zu Lemshausen bei Mengershausen, so wie als Lehnsmänner u. Patronats- herren zu Nieder -Jesa bei Göttingen vor und haben diesen, so wie an- deren Besitz bis in die Neuzeit erhalten. Von diesen Nachkommen ge- langten Mehrere zu grossem Ansehen : Hans v. Mengershausen war um 1430 1440 von den Landständen erwählter Mitregent des Landes Göttingen und Christoph v. M. 1540 Beförderer der Reformation and Hofrichter bei der Herzogin Elisabeth von Braunschweig zu Münden. Zu Ende des 15. Jahrh. schied sich durch die oben genannten Brü- der Hans u. Helmbrecht v. M. die Familie in zwei Linien, welche beide fortblühten. Von den Nachkommen des Hans v. M. war Ernst Friedrich V. Mengershausen 1837 Herr auf Mielenhansen und hatte zwei Söhne, Hermann und Carl. Heinrich Hermann v. M. vermählte sich mit Elisa- beth V. Voigt aus Loucnburg, aus welcher Ehe ein Sohn, Hermann Bodo Ludwig, entspross, welcher in k. preuss. Staatsdienste trat und damals Ober-Landesgerichts- Assessor war. während Carl Heinrich v. M. in ge- nannter Zeit als Amts - Assessor in k. hannov. Diensten stand. Die Nachkommen des Helmbrecht v. M. behielten zwar ihren Theil an dem Grundbesitze der Familie im Hannoverschen, lebten aber nur zeitweise auf ihren Gütern, da dieselben bereits im Anfange des 16. Jahrh. Mit- glieder der Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Frankfurt a. M. wurden und au dem Patriciate u. der Regierung der freien Reichsstadt Frankfurt a. M. Theil nahmen. Unter denselben machte sich besonders Georg V. M., um 1580 1582 Bürgermeister zu Frankfurt a. M., in weiten Kreisen bekannt. Vom Ende des 17. Jahrh. an nahmen Spros- sen der Hehnbrechtschen Linie auch Kriegsdienste. Um 1887 lebte nur noch Carl Adalbert v. M. ein Sohn des ehemaligen k. preoss. Majors Friedrich v. M. aus der Ehe mit Eleonore Christiane Auguste V. Harstall auf seinem Gute Hönningen unweit Linz am Rheine. Derselbe war mit Sophie Antonie Leopoldine v. Wittgenstein a. d. H. Steeg im Cleveschen vermählt, aus welcher Ehe mehrere Söhne ent- sprossten. Die Familie zählt im Kgr. Hannover zu dem ritterschaft- lichen Adel der Calenberg-Göttingen-Grubenhagenschen Landschaft u, zwar durch Besitz der Güter Mielenbausen und Bruchhof im Göttin- genschen.

Mtffer, AntiqaiUt. Pleaiens, H. 850. §. 3. 8. W. Oett«r, Wappen belästig.. 8t. IV.S. 90 ?;«5*\.^- ?; *^* »"<* J' l^- Kunde. BeitT. »ur Krllut. rechll. Gegenüt. T. Gdttlngen, I7W, 8. 4M. - Vaterilnd. Archiv, 1831. I. 8. 146 uod 47. - N. Prenas. A.-L. DI. a 898 u ?*-." '"''•'i- ä. KmMbeek, 8. 208 a. 20». - Freih. 9. L^dehur, II. 8. 95. - Sitbmaeh^r, I. 211: r. Ifengershaaseo, Frankf. «. M. adel. Patricier. W.-B. d. Kgr. Hannov. C. 57 amd 8. 10. - KnuckU, IV. 8. «8*^87. - e. H*fn4r, hannov. Adel, Tab. 23.

288

Men^nreiith. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches zu der reichsanmittelbareD Ritterschaft des Cantons Gebürg gehörte.

Bi0derma$m, Cantou Qebitric. Tab. 33((.

* Mengensen , Mengersen , Freiherren und Grafen. Grafenstand

des Kgr. Preussen. Diplom vom 17. Jan. 1816 für Friedrich Wilhelm Bmno Freih. v. Mengerssen, k. preuss. Knmmerherm, Herrn auf Rheder etc. Altes, westphälisches Adelsgeschlccht, welches das Erbthflrhüter- Amt des FOrstenthums Paderborn erhielt und später in Hannover , im Lippeschen n. im Kgr. Preussen ansässig wnrde. Als Stamofibaus wird das Dorf Rheder bei Paderborn angenommen, welches urkundlich schon im 13. Jahrhunderte in der Hand der Familie war und um dieselbe Zeit kam das Geschlecht auch bereits als burggesessen zu Borgholz unweit Warburg vor. Eberhard v. M. , tritt schon im 12. Jalurh. bei einem Vergleiche, welchen Heinrich der Löwe mit dem Stifte Paderborn schloss, als Zeuge auf und Hermin v. M. hatte schon, wie angegeben, im 13. Jahrh. das Stammhaus Rheder und den Burgsitz Borgholz innc. welche Güter auch im Besitze der Famile geblieben sind. Mit dem deutschen Orden kamen mehrere Sprossen in die östlichen Länder und seitdem bestand eine Linie auch in Liefland. Hermann (I.) v. M. focht im 16. Jahrh. in der kaiserlichen Armee gegen die Türken und 153.5 unter den Verbündeten gegen den Wiedertäufer Johann y. Leyden zu Münster. Philipp (T.) v. M. war um dieselbe Zeit Herr auf Hülsedo im Osnabrückschen. Von dem Enkel desselben, Philipp IL, Herrn auf Hül- sede. stammte im zweiten Gliede Jobst, Herr auf Ilülsede, welcher um 1650 als gräflich schaumburgischer Ratli und Land-Drost lebte; Her- mann (IL) V. M. wurde 1659 in die fruchtbringende (Gesellschaft auf- genommen : Joseph Moritz v. M. zeichnete sich als kaiserlicher Genoral im 17. Jahrh. in Ungarn u. gegen die Türken aus. Ferdinand Moritz V. M. war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. des deutschen Ordens Landcomthur der Bailei Westphalen u. Conferenz-Mi nister des Deutsch- meisters . des Prinzen Carl Alexander v. Lothringen. Ein Bruder des Ferdinand Moritz y. M., Clemens August Freih. v. M.. Domcapitular u. Kammer-Präsident zu Paderborn, Dom-Custos zu Hildesheim etc., wel- cher im Anfange des 19. Jahrh. noch lebte, stiftete nicht nur ftlr sein Geschlecht ein bedeutendes Fideicommiss , sondern machte sich auch dnrch reiche Dotation des Seminariums zu Paderborn sehr verdient. Graf Friedrich Wilhelm Bruno , s. oben. geb. 1777 und gest. 1836, vermählte sich 1802 mit Therese Freiin v. Bender und Loitha, gest. 1844, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern: Marie vermählte Grf. zur Lippe, geb. 1809, Ferdinandine verm. Frau v. Leonhardi, geb. 1817 und Victorie verm. Freifrau v. Zehmen, geb. 1818, drei Söhne ent- sprossten, die Grafen Joseph, Clemens und Carl. Graf Joseph, geboren 1804, Herr der Rittergüter Rheder, Himmighausen und Erpentrup, ver- mählte sich 1835 mit Charlotte Grf. zu Münster- Ledenburg, Freiin v. Grotthaus, geb. 1816, aus welcher Ehe drei Töchter stammen: Grf. Agnes, geb. 1837, Ida vermählte Grf. Holnstein aus Bayern, geb. 1838 nnd Grf. Maria, geb. 1844. Graf Clemens, geb. 1806 u. gest. 1859, Herr auf Zschepplin beiDelitzsch, Prov. Sachsen, so wie auf Tseherbenej

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mit Bad Gudowa in der Grafschaft Glatz u. auf Branko im Kr. Calau, war vermählt mit Rosalie Froiiii v. Wietersheim , aus welcher Ehe ein Sohn lebt: Graf Friedrich , geb. 1834, Herr auf Zschepplin , vermählt 1859 mit Clotilde Grf. v. Mengerssen , gest. 1862. Graf Carl, geb. 1820, blieb als k. k. Rittmeister in der Schlacht bei Magenta. Im Kgr. Hannover gehört, die Familie durch Besitz der Gtlter Heipensen, Hfllsede und Schmarrie im Calenbergischen zu dem ritterschaftlichen Adel der calenbergischen Landschaft u. von den Sprossen der adeligen und freiherrlichen Linie standen Mehrere in der k. preuss. u. k. k. Ar- mee. Ein V. M. sturb 1810 als k. preuss. Capitain und der jüngere Bruder desselben trat 1817 als k. preuss Major aus dem activen Dienste. In der k. k. Armee aber dienten in neuester Zeit die Freiherren Her- mann, Cnrl und August v. M.

Gauhft I. 8. 1847, 9, ttatMeitit I. 8. 877 und 78. ZecUtr , XX. 8. «91. PiderH, Lippeüche Chronik. H. 334. N. geneal. Handb. 1778, II. Nachtr. 8. 16 u. 17. N. ProoM. A.-L. III. 8. .^ys n. 99 u. IV. 8. 414 u. 15. - nentsche Qrafenh. d. Gegenw. II. 8. 10.1 und 104. yrfih. V. Letiebur, II. 8. 96 u lU. 8. 30«. Genetl.Taschenh. der graflich. Häuaer, 1A64. 8. .V3S u. .19 u h{8tor. Handb. zu Demselben, 8. 681. r. Meding ^ I. 8. 189 und 90. Fuldaischer 8tift4cal^nder. ^Rohtn*, KlemenUr-Werlcehen, II. Tab. 93. —äuppi. in 8iebai. W.-B. IV. 18. Tyroff. I. 152. - W.-B. d. Pr. Monarchie, I. 70. W.-B. d. Pren.isisehe« Rhelnprov. II. Tab. 83. Nr. R6 u. 8. 141. W.-B. d. Kgr. Hannorer, C. 40 und 8. 10. Schlesiseh. W.-B. Nr. 4^2. 9. Ilefner ^ hannov. Adel. Tab. 93.

Menghin , Menghin v. Bronnenthal und Menghin v. Brezborg, Ritter und Freiherren. Erbl-Osterr. Adels-, Ritter- und Freiherrn- stnnd. Adelsbestütigungsdiplom von 1769 für Johann Michael v. Meng- hin, Arzt und Professor zu Insbruck; Ritterdiplome von 1777 für Den- selben als Gubernialrath und Protomedicus in Tirol mit dem Prädicate : V. Brunnenthal und vom 7. Juli 1838 fftr Joseph v. Menghin, Ehren- Doctor der Rechte, k. k. Tribunals - Präsidenten zu Padua, mit dem Prädicate: v. Brezbursr und Freiherrndiplom vom 14. Apr. 1857 fÄr Letztgenannten als k. k. Tribunals -Präsidenten a. D. Die Empßln- ger dieser Diplome gehörten zu einer aus demDorfeBrez am Nonsberge im Gerichtsbezirke Cles in Sttdtirol stammenden Familie , aus welcher Alexander Menghing, kaiscrl. Hofcaplan, nebst seinen Brüdern u. Vet- tern 12. Juli 1559 einen kaiserlichen Wappenbrief erhalten hatte. Freih.f Joseph, ein Sohn des Dr. jur. Alexander Alois v. Menghin in Brez und ein Neffe des obengenannten Johann Michael Ritter v. Meng- hin — gest. 1860, hatte sich 1812 mit Anna dal Lago v. Sternfeld, geb. 1789, vermählt, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten , die Freiherren : Achilles und Orestes. Achilles Freih. Menghin v Brezburg. geb. 1813, Dr. jur. , k. k. Ober -Landesgerichts -Rath zu Venedig, ver- mählte sich 1854 mit Marianna Grf. Martini v. Grüngarten und Neu- hof zu Riva, geb. 1835, aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Aloys,geb. 1. Oct. 1835. Freih. Orestes, geb. 1816, Dr. jur. u. k. k. Landes- gerichtsrath zu Venedig, vermählte sich 1847 mit Amalia v. Ceschi zu Santa Croce, geb. 1823 , aus welcher Ehe, neben vier Töchtern, ein Sohn entspross: Joseph, geb. 1851.

Magerte r. Mühl/^M^ ErK.-Bd. R. 177 und 377. - Oeneal. Taschenb. der freih. HXiisKr, 196«. 8. .^J.'^— '27 und !S6,1. 8. 630— .^2.

Menbart, Edle v. Mohmbnrg. Erbländisch - österr. Adelsand. Diplom von 1796 für Csgetan Menbart, Magistratsrath in Wien, mit dem Prädicate : Edler v. Mohmburg.

MtgerU f. Müh{f€ld, 8. 297.

235 -

Menighofer, Ritter. Erblitnd.-östorr. Rittorstand. Diplom von 1738 für Franz Joseph Mcnighoftr.

Mtg^rU r. MüHUltU Krg.-Bd. S 177.

Meninger v. Lerchenthal. Erbländisch - Österreich. Adelsstand. Diplom von 1755 fUr Joseph Meninger, mit dem Prädicate: v. Ler- chenthal.

U^fftrle 9. Mühl/eld, 8. 2-i7.

Menlishoven, Menlishofen. Altes, früher zu dem schwäbischen und schweizerischen Adel zahlendes Geschlecht, aus welchem Melchior Hilarins v. Meulishoven um 1628 lebte.

Sti'bmacfier . III. 118; v, Mciilisliofcii, SchwRliitfch und 18VI : v. liuilishofea. Stliweise- riich. - r. M^dinp , III. S. 429 und :{n.

Mennin^er, Edle. Erblilnd.-österr. Adelsstand. Diplom von 1791 für Jacob Menninger, AVechsel-Sensal, mit dem Prädicate : Edler v.

ilf.jfi-l*' V MühlMd. Krt;.-R»l. 8. :J78. «

Menninger v. Menningen, Freiherren. Erbländ. - österr. Vvv\- bcrrnstand. Diplom von 1816 für den k. k. Major v. Menninger, mit dem Prädicate ; v. Menningeu.

M^g^rle v »/üfd/^ttl, Krjj.-Rd. «. 78.

Menins, Mennius. Reichsadelsstand. Diplom von 1661 für Ju- haim Heinrich Menius, Canzler des Herzogs Montz zu Sachsen. Der- selbe erwarb 1663 als farstl. sachsen-naumburg. Geh. -Rath u. Canzler ein Burglehn zu Wettin im Saalkreise, liess die Burg repariren u. ver- mehrte dieselbe mit neuen Gebäuden, welche er die Meniusburg naimte. Der Sohn desselben, Hans Justin v. Menius, verkaufte 1689 das Ritter- gut an den Kuifürsten Johann Georg Ul. zu Sachsen.

Freifi. e. /."debur, M. 8. 95 u. 96 und 111. S. S(K».

Menoth. Adelsstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom 1. Jan. 1806 für Johann Heinrich Menoth, k. württemb. Geh. Cabinets-Direc- tor, Geh.-Rath und Director des Censurwesens. Derselbe, seit 1811 k. württemb. Staatsrath. starb 1834 mit Hinterlassung eines Sohnes und einer Tocliter. Der Sohn, Friedrich v. Menoth, geh, 1804, trat in kön. württ. Militairdienste u. die Tochter, Wilhelmine, geb. 1805, vermählte sich mit dem k. württemb Oberstallmeister Eduard Freih. v.Reischach und starb 1860.

Gast, Adolsbiich des Kgr. Württemb. 6. 447. W.-B. d. Kgr. Württemb. , Nr. 230 uud 8. bb. KnfMchke, I. 8. 296.

Menrad y. Vorwaltern, Edle. Reiohsadelsstand. Diplom von 1 698 für Johann Philipp Menrad , Professor der Medicin zu Ingolstadt, mit dem Prädicate: v. Vorwaltern. Derselbe, seit 1704 Leibmedicus des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, setzte den Stamm fort. Von sei- nen Naciikommen wurde ein Enkel, Frniiz Xaver Menrad Edler v. Vor- waltern, k. bayer. Hofrath , Oeconomie-Rath des Oberst -Kämmerer- Stabamts, Aide des Ceremonies und erster Kammerfourier (geb. 1735) nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe einge- tragen.

p. Lang. 8. 446. - W.-B. d. Kgr. Bay-m, VlI. 20.

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Mensdorff-Ponilly, Grafen (in Silber ein blauer, roth bewehrter, rechtsgekehrter Löwe und auf der Grafenkrone ein , mit einer Marqni- senkrone gekrönter Helm , welcher einen , die Jungen im Neste nähren- den Pelican trägt). Französischer- u. erbl.-österr. Grafenstand. Fran- zösisches Grafendiplom von 1760 fttr Albert Ludwig^ Ritter, Baron v. Ponilly und ChafTour etc. Mar6chal de Camp des Königs etc. mit dem Pradicate: Graf v. Roussy (Rousoy) und erbländ.-österr. Grafendiplom von 1818 für Emanuel Grafen v. Mensdorff-Pouilly, k. k. Kämm, und Generalmajor, und zwar für geleistete gute und treue Dienste u. mit der Erlaubniss, den Namen Mensdorff, welchen derselbe angenommen und bisher geführt hatte , s. unten , beizubehalten und auf seine Nachkom- men zu vererben. Als Stammvater der Grafen v. Mensdorff-Pouilly wird Autbert d'Ardenne, der siebente Sohn Gottfrieds I. u. der Bruder Gottfrieds II. u. Gottfrieds in., Herzöge v. Niederlothringen, genannt. Derselbe vermählte sich 1007 mit Mathilde Tochter des Grafen Landry v. Nev^rs und der Mathilde v. Burgund Herrin von Pouilly an der Soane, welche die Herrschaft Pouilly ihrem Gemahle als Mitgift zubrachte und seit dieser Zeit fuhrt die Familie den Namen: Pouilly u. das Wappen der alten Grafen d'Ardenne-Lothringen-Bouillon. Au- bertin IV. v. Pouilly, Ritter, wurde Capitain des Schlosses Stenay und blieb 1415 in der Schlacht bei Azincourt. Aus seiner Ehe mit Johanna v. Beruart entspross als zweiter Sohn Aubertin V. v. Pouilly, welcher sÄch 1490 mit Ermense v. St. Maure vermählte und die Linie der Her- ren V. Inor und Martincourt gründete. Johann v. Pouilly . Ritter, Herr auf Icor, Martincourt und Barion, h. lothringischer Kämmerer u. anter König Heinrich lY. französischer Hauptmann, vermählte sich mit Margaretha v. Strinchamps u. hinterliess als dritten Sohn den Fery oder Friedrich v. P., welcher Stammvater der Barone v. Gimery wurde. Der- selbe war h. lothringischeroberst und hatte sich 1624 mit Lucie v. Maillard, Baronin v. Landres vermählt. Aus dieser Ehe stammte als zweiter Sohn Ludwig v. P., herz, lothring. Officier, welcher, 165S mit Maria v. Pouilly vermählt, als nächster Stammvater der Barone v. Pou- illy, Grafen v. Mensdorff aufgeführt wird. Von den Nachkommen des- selben brachte der obengenannte Mar^hal de Camp Albert Ludwig, Ritter, Baron v. Pouilly und Chaffour , Graf v. Roussy in Luxemburg, Herr v. Poura, Quincy, Petit -Failly, Mantheville etc., geb. 1731 , wie angegeben, zuerst den Grafenstand in die Familie , war in erster Ehe vermählt mit Maria Antoinette Grf. v. Wassinghac-Imecourt u. in zwei- ter mit Maria Antoinette Grf. v. Ctlstine , begleitete die kön. französi- schen Prinzen bei der Auswanderung, wurde 1792 als Generallieutenant und Botachafter an den k. preuss. Hof gesendet und Hess seinen bei- den, bei ihm befindlichen Söhnen aus erster Ehe von dem Dorfe Mens- dorff in der Grafschaft Roussy den Namen Mensdorff annehmen , damit dieselben , wenn sie ja in die Hände der Republikaner fallen sollten, nicht erkannt werden möchten. Der ältere dieser Söhne, Albert, blieb 1799 in Italien in der Schlacht an der Trebia, der zweite aber, Ema- nuel, erhielt , s. oben , den erbländisch-österreich. Grafenstand und ge- langte in Oes terreich zu hohem Ansehen. Derselbe, geb. 1777 u. gest.

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1852, Herr der Herrschaft Preitenstein , k. k. Kämm., Oeh.-Ruth, Ge- neral der Cavallerie, Regiments-Inhaber etc., vermflhlte sich 1804 mit Herzogin Sophie zu Sachsen-Saalfeld-Coburg (später Sachsen-Cobarg- Gotha) geb. 1778 und gest. 1835 und hinterliess drei Söhne, die Gra- fen: Alphons, Alexander und Arthur. Graf Alphons, geboren 1810, Herr der Fideicommissherrschaft Preitenstein im Kr. Pilsen mit Wilke- schau und Zahradka, so wie der Herrschaft Boskowitz und Obrowitz u. der Güter Klein-Hradiska, auch Kiritein^in Mähren, k. k. Kämm, und Oberst in d. A. etc., verm. in erster Ehe 1853 mit Therese Grf. v. Die- trichstein-Proskau, geb. 1823 und gest. 1856 und in zweiter, 1862, mit Marie Grf. v. Lamberg, Freiin auf Ortenegg u. Ottenstein, geb. 1833. Aus der ersten Ehe entsprossten zwei Töchter, Grf. Victoria, geb. 1844 und Grf. Sophie, geb. 1845 u. aus der zweiten stammt Grf. Therese, geb. 1863. Graf Alexander, geb. 1813 , früher k. k. Kämm. , Gene- rahnajor u. a. o. Gesandter am k. russ. Hofe , später Geh.-Rath , Feld- marschall-Lieut., Statthalter in Galizien und commandirender General in Galizien und der Bukowina u. jetzt, seit Nov. 1864, k. k. Staatsmi- nuter, Minister desAeussern etc., vermählte sich 1857;mit Alexandrine Grf. V. Dietrichstein, geb. 1824, Erbherrin der Herrschaft Nicolsburgin Mähren etc., aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Marie, geb. 1858, zwei Söhne stammen: die Grafen Hugo, geb. 1858 und Albert, geb. 1861. Graf Arthur, geb. 1817, k. k. Kämm, und Migor in d. A., ist Herr der Herrschaft Einöd in Steiermark.

DeuUche Grafeubäuser der Gegenw. II. 8. 105 oud 6. G«iie&l. Taschenb. d. grUltehea Biaser, 1864. 8. 539 u. 40 u. histor. Haiidb. su deinvelben. 8. 58*^. AlfrtdÜrtnMr^ Armo- rlai de Lonraine, publie d'apres na Maiiaseript du noble Jean Callot. Leipsio. tS63, PI. XII., Mr. 10 u. p. 15: Poailly.

Mensshengen, Freiherren. Erbländisch - österr. Freihermstand. Diplom vom 23. Dee. 1806 ftlr Ignaz Maria v. Mensshengen, k. königl. Tmchsess , Mundschenk und niederösterreich. k. k. Landrechts - Vice- Präsidenten. Der Stammvater des Geschlechts, Franz Martin Menss- hengen , kaiserl. Reichs -Referendar der deutschen Expedition, wurde zuerst durch Diplom vom 10. Dec. 1668 in den Reichs- Adelsstand mit dem Titel eines Edlen Herrn v. Mensshengen erhoben. Der Sohn des- selben aus der Ehe mit Elisabeth Preissmann: Franz Wilhelm Edler Herr v. Mensshengen, war kaiserl. Reichs -Hofraths-Secretair, erwarb das Gut Thernberg in Nieder- Gestenreich, wurde 1706 Landmann des dortigen Ritterstandes und 1714 als Mitglied in das Consortium der unmittelbaren Reichs - Ritterschaft am Rhein aufgenommen. Derselbe hinterliess aus der Ehe mit Maria Franzisca Clara Freiin v. Gudenus einen Sohn , Franz Christoph v. M. , geb. 1692 , niederöstcrr. R^er.- Rath und dieser, verm. mit Eleonore Freiin v. Otten, gest. 1768 einen Sohn, den Freiherrn Ignaz Maria, s. oben, geb. 1727 und gest. 1810. Derselbe war in erster Ehe vermählt mit Josepha Freiin v. Waldstätten und aus dieser Ehe entspross Freih. Franz Xaver (I.) geb. 1789 und gest. 1804, verm. mit Octavia Freiin v. Sala und Stollberg, geb. 1776. Aus dieser Ehe stammt: Freih. Franz Xaver (H.), geb. 1798, k. k.Hof- und Ministerial-Rath im Ministerium des Aenssem u. des kais. Hauses, Schatzmeistor des Maria-Theresien-Ordens, verm. 1826 mit Thecla Le

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Roy de Lozembrune , welcher , neben einer Tochter , Caroline renn. Freifrau Kossorz-Malowetz v. Malowitz, geb. 1835, drei Söhne hat, die Freiherren Franz, Joseph und Ferdinand. Freih. Franz, geb. 1828, k. k. Statthalterei-Concipist zu Wien, vermählte sich 1856 mit Ida Freiin V. Prandau, geb. 1833, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Laura, geb. 1856, ein Sohn lebt, Arthur, geb. 1858. Freih. Joseph, geb. 1830, k. k. Kreis - Commissair , vermählte sich 1856 mit Adelheid v. Merkl. geb. 1838, aus welcher Fihc, neben einer Tochter. Irene, geb. 1860, ein Sohn stammt: Hugo, geb. 1862. Freih. Ferdinand, geb. 1834, trat in die k. k. Armee und wurde Oberlieut. im 2. Drag.-Regim. Der Bruder des Freih. Franz Xaver (II.) : Freih. Ferdinand , geb. 1801, k. k. Kämm., a. o. Gesandter u. bevollm. Minister bei der schwei- zerischen Eidgenossenschaft,^ vermählte sich 1828 mit Charlotte Freiin V. Syberg zu Summern.

Frei/', v. Krokn^, II. S. 343 q. 44. JfegerU 9. Müfd/eld, S. 70. Geu«'«l. Taschenb. d. fr«ih. H&us., 1848. 8. 24K. .SO u. 1»64. 8. &SS u. 33.

Mentzel v. Mentzelsberg, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Di- plom von 1702 für Ernst Wilhelm Mentzel, Oberamts-Secretair in Schle- sien, mit dem Prädicate: V. Mentzelsberg und von 1711 fttr Leopold Mentzel, Landesgerichts - Assessor zu Nimptsch, mit demselben Prä- dicate.

Sinapius, II. 8. 806. - Zei/Ur, XX. S. 856. - i/eyerl« r. Mühlfeld, Erg.-Bd. K. 177.— Fireiktrr 9. Ledebur, ü. 8. 9«.

Mentzingen . Freiherren (in Silber eine schwarze , rechtshin zum Fluge geschickte Krähe). Eins der ältesten Adelsgeschlechter im vor- maligen Craichgau , der jetzigen badenschen Rheinpfalz und zwar ein Ast der noch in mehreren Linien blühenden Goeler v. Ravensburg, wo- fOr auch das gemeinsame Wappenbild, die Krähe, von welcher zugleich die Craich und der nach derselben genannte Gau den Namen führte, spricht. Ravanus Goeler, ein Edelknecht im Craichgau, soll um 930 vom K. Heinrich I. eine Befreiung seiner Güter erlangt und das nach ihm benannte Bergschloss Ravensburg erbaut haben. Der um 965 le- bende Sohn desselben, Carl, hatte drei, um 1020 das väterliche Erbe theilende Söhne. Heinrich behielt das Stammhaus Ravensburg u. wurde der Stammvater der heutigen Freiherren Göler v. Ravensburg, s. Bd. III. S. 592 u. 63 ; Hugo bekam Meltzingcn, welches noch jetzt seinen Nach- kommen zusteht und Ulrich erhielt Helmstatt und wurde der Ahnherr der jetzigen Grafen v. Helmstatt, s. Bd. IV. S. 299 und 300. Ein Nachkomme Hugo's, Ravermo v. Mentzingen, welcher um 1257 bis 1266 lebte, wird als ältester, eigentlicher Stammherr des ganzen Hau- ses angenommen. Von dem Enkel desselben , Albrecht , welcher um 1337 genannt wird, stammte Eberhard, Ritter, welcher noch zu Anfange des 15. Jahrb. mit Elisabeth v. Stein vermählt war. Von dem Enkel des Letzteren, Ulrich v.M., verm. mit Christine v. Holdorf, welcher 1457 vor Vitsch blind geschossen wurde, geht durch vier Generationen die Stamm- reihe bis zum Freih. Bernhard, dessen Vater, Peter, gest. 1565, bei der Belagerung Wiens 1529 zum Ritter geschlagen worden war und der in zweiter Ehe mit Margaretha v. Rossau vermählt war. Bernliard v. M., geb. 1553 u. gest. 1628, in erster Ehe mit Barbara v. Neipperg und

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in zweiter mit Helena Gatbarina v. Heimstatt vermählt, war Director der fireien Reichs -Bitterachaft im Oraichgan and der Sohn desselben, Johann Bernhard, gest. 1659 . vermählt in erster Ehe mit Helena Ga- tharina v. Geymym nnd in zweiter mit Anna Walbarg v. Bellmdorf, war ebenfalls Director des Rittercantons Craichgau. Von Letzterem stammte Beiyamin v. M., geb. 1648 und gest. 1723, h. württemb.Geh. Ratb und Obersthofmeister , verm. mit Sophia Charlotte v. Klenke zu Renkhausen. Von dem Enkel des Letzteren, dem 1797 verstorbenen Freiherm Christian Ernst, stammt das jetzige Haupt der Familie: Einst Freih. v. n. zu Mentzingen, geb. 1790, grossh. bad. Kammerherr und Oberst a. D.. verm. 1814 mit Antonia Freiin v.Leutrum-Ertingen,geb. 1794, aus welcher Elic, neben drei Töchtern, Freiin -Ottilia, geb. 1815, Stiftsdame im adeligen Damenstifte zu Carlsruhe, Freiin Maria, geb. 1816, Aebtissin im genannten Damcustifbe und Freiin Mathilde, geb. 1818, verm. 1839 mit Ludwig v. Freystett, grossh. bad. Generalmajor und Brigadier, vier Söhne stammen, die Freiherren: Hermann, Con- stantin, Ernst u. Wilhelm. Freih. Hermann, geb. 1817, Grundherr zu Mentzingen, vermählte sich 1853 mit Maria Freiin v. Andlaw-Birseck, geh. 1830, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten : Peter, geb. 185 4 und Friedrich, geb. 1856; Freih. Constantin, geb. 1821, k. k. Rittm. in d. A.. vermählte sich 1854 mit Marie v. Döry aus Fttnfkirchen; Freih. Ernst wurde 1825 geboren und Freih. Wilhelm, geb. 1826, lebt in Brasilien und hat aus der Ehe mit Antonia de Santos zwei Söhne : Wühelm, geb. 1859 und Alfred, geb. 1861.

Gr. r. Wurmbramd, Collect, hist. geucal. 8. V76. HuiuhrachU Thh. 1.18n. Hi». dauA«, I. S. 1347 u. 4S. - w. NatMfin, U. 8. 217-331. Zedlfr, XX. n. 8r.3. Bitdfrmamn, VoiKtl. RIttersch. Tab. 179. S<il90r, 8. 830. - Ccut, Adelsb. d. Ünm^h. Baden. Abth. ?.

Freik. r. Ledebur, II. 8. 36. - Geneal. Tasehenb. rtvr irelh. Hausi-r. ISA3. 8. 393—95, 1S55. H. 3Sä n. 84 u. 1S64. S. 533 d. 34. Siebmaeher, I. I2f> : v. Menliiiigeo, Uheinl&ndiHcli.

- r. Meding, I. 8. 390 u. 91.

Menz, Ritter nnd Edle. Erbl. -Osten*, u. Reichsritterstand, ßrbi.- österreich. Ritter-Diplom von 1721 für die Gebrüder Johann Peter uud Georg Anton Mcnz uud Reichsritterdiplom von 1722 für dieselbi^n, mit dem Prädicate: Edle v. Der Stamm hat fortgeblüht. In neuester Zeit stand Joseph Ritter v. Menz als Cadet im k. k. Jäger-Rcgimente.

Mtgerle p. JJü/il/ehi, Eris.-Pil. S. 179 ii. l-'O. - Milit.-Srlx^matittu. d Snterr. Kunerth.

Men2. Erbl. - österr, Adelsstiuid. Diplom von 1765 für Joseph Menz, Doctor der Mcdicin in Tirol.

Mtgerlf p. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 227.

Menz, Ritter und Edle (Schild von Blau und Gold quer getheilt, mit einem schrüglinks gelegten, eisenfarbigen Anker , welcher in der Mitte , rechts und links , von je einem , von Schwarz und Gold querge- theilten, sechsstrahligcn Sterne beseitet ist). In Kur-Pfabs-Bayern an- erkannter und ausgeschriebener Ritter- und Adelsstand. Pfalzgräfliches, vom Grafen Truchsess-Zeil ausgefertigtes Ritter- und Adelsdiplom vom 10. Februar 1782 für Johann Cajetan Andreas Menz, Kastenverweser, Gerichts- und Mauthschreiber zu Landau und kurpfalz-bayer. Anerken- nungsdiplom vom 4. Jan. 1783 für Denselben. Der Empfänger der Di- plome stammte aus Landau, wo sein Vater Stadtschreiber gewesen und war erst A4juuct seines Schwagers, des Kammerdirectors v. Pldnk.

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Der Stamm blOhte fort und zwei Enkel des Johann Cajetan Andreas ▼. Menz, die Gebrüder Carl Theodor Adam v. M. (geb. 1783), k. bayer. Landrichter in Thalgau bei Salzburg und Max Joseph v. M. (geb. 1784), Oberschreiber bei dem k. bayer. Rentamte zu Stadtamhof, wurden nach Anlegung der Adelsmatrikel des Königr. Bayern in dieselbe einge- tragen.

9. Lang. 8. 44K. ~ W.-B d. Kgr. Bayern, VII. 20.

Mens, Mentz (Schild geviert: 1 in Silber der gekrOnte Kopf und Hals eines schwarzen Adlers ; 2 in Blau ein Weinstock auf grünem Bo- den ; 3 in Gold eine silberne Lilie an grünem Stiele u. auf grünem Bo- den und 4 in Schwarz drei , 2 und 1 , goldene Sterne). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 31. Dec. 1800 für Andreas Friedrich Menz, k. preuss. Major in der Artillerie. Derselbe starb 1814 und hat den Stamm fortgesetzt. Ein v. Menz war noch 1845 Stadtrichter zu Rathe- now und Carl v. Menz lebte 1850, in welchem Jahre seine GtemahHn, Bertha geb. Heuser, starb als k. preuss. Premierlieut. a. D.

HandiKbriftl. Notii. - N. Pr. A.-L. V. 8. 328 aud 2f>. - Freih. t. Ltd^bur, U. 8. W. W.-B. d. Preass. Mouarch. UI. W,

Menz y. Ravensberg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1820 für Caspar Menz, k. k. Hauptmann im Infant. -Regimente Erzherzog Lud- wig, mit dem Prädicate: v.Ravensberg. Der Stamm blühte fort. Cari Menz V. Ravensberg war in neuester Zeit k. k. Major.

MegtrU v. Mühlftld, S. 2S7. yiliar-Sehematbm. des osterr. KaUertham».

Mensel y. Mätzberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1810 für Joseph Menzel, k. k. Oberlieut^nant der Militair-Oeconomie- Commission zu Stockerau, mit dem Prädicate : v. Mätzberg.

M^gtrle t, Mühlfeld, KrK.-Bd. 8. 378.

Menzinger y. Preysentbel. Reichsadelsstand. Diplom von 1793 fter Johann Nepomuk Menzingcr , Registrator u. Expeditor der galizi- schen Staatsgüter- Administration und für den Bruder desselben, Franz Xaver Menzinger, Ingrossisten der niederösterr. Provinzial-Staatsbuch- haltung, mit dem Prädicate : v. Preysenthal.

MtgerU p. Mühlfeld, 8. 227.

Meran, Grafen. Erbländisch - österr. Grafenstand. Diplom vom 30. Decemb. 1845 für FranzTreiherm v. Brandhoff, mit dem Namen: Graf V. Meran, Freiherr v. Brandhoff. Derselbe, geb. 1839, ein Sohn des 1859 verstorbenen Erzherzogs Johann v. Oesterreich aus morganatischer Ehe mit Anna geb. Plochel, Freifrau v. Brandhof geb. 1804 und verm. 1827, erbliches Mitglied des Herrenhauses des Reichsraths, als Herr und Landmann in Tirol in die tiroler Adelsmatri- kel 1850 eingetragen, k. k. Major in d. A. , vermählte sich 1862 mit Theresia Grf. v.Lamberg, Freiin auf Ortenegg u. Ottenstcin, geb. 1836.

Deutsche Grafenh&oser der Oegenw. III. M. 239 u. 40. Geneal. Ttsrhenl». d. gräflich. HSuiier, 1864. 8. 540 und 41 u. histor. Handh. tu DcmselbeD, H. 5M

Meraviglia-Crivelli, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Di- plom von 1761 für Johann Stephan Meraviglia-Crivelli , k. k. Oberst- Lieutenant und General-Acyutanten zu Mailand, und zwar wegen seines uralten Geschlechts und seiner ausgezeichneten Militilrdienste. Altes,

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itaüenisches, ursprttnglicli mailändisches Adelsgescblecht, welches schon seit mehreren Jahrhunderten in Italien mit dem gräflichen Titel vorge- kommen ist und aus welchem mehrere Sprossen sich im vorigen Jahrh. nach Oesterreich wendeten u. in k. k. Kriegsdiensten zu hohen Ehren- stellen und djirch Vermählungen mit mehreren alten und berühmten österreichischen Geschlechtem in nahe Verwandtschaft gelangten. Die bekannt gewordene Stammreihe der Familie steigt, wie folgt, herab: 6io Steffano Conte Meraviglia-Crivelli : Anna Theresia de Moltena; Pio Antonio Conte Meraviglia - Crivelli : Maria Therese de Longo : Jobann Stephan Graf v. Meraviglia - Crivelli , s. oben : Maria Anna Grf. V. Mollart; Graf Anton (I.): Eleonora Vincentia Grf. v.Abens- perg und Traun, geb. 1763 und verm. 1781; Anton (IT.), Joseph, Leopold, Franz Xaver, Rudolph u. Ladislaus , Gebrüder Grafen v. Me- raviglia-Crivelli. — Der neueste Personalbestand des gräflichen Hauses ist nachstehender: Graf Adolph, geb. 1829 Sohn des 1861 verstor- benen Grafen Joseph, k. k. Kämmerers und Majors in d. A., Enkel des Grafen Anton IT. und Urenkel des Grafen Johann Stephan vermählt 1857 mit Rosa Klein aus Mainz. Die Schwester desselben, Grf. The- rese, geb. 1840, vermählte sich 1861 mit Carl Freih. v. Heimburg auf Eckerde im Kgr. Hannover , k. k. Rittmeister in d. A. Von den fünf Brüdern des Grafen Joseph sind Graf Anton (H.) und Graf Rudolph, Beide mit Nachkommenschaft , verstorben , drei aber leben noch und zwar: Graf Leopold, geb. 1796, k. k. Kämm. u. Oberst in d. A. ; Graf Franz Xaver, geb. 1799, k. k. Kämm. u. Major in d. A., verm. 1832 mit Theresia Grf. Kolowrat-Krakowsky, geb. 1808 , aus welcher Ehe, neben einer Tochter : Therese vermählte Grf. v. Taufkirchen-Kleeberg, geb. 1838, drei Söhne entsprossten: Gr.Rudolph, geb. 1833, Gr. Ernst, geb. 1834, verm. 1863 mit Amalie Günther zu Mochtin und Gr. Franz, geb. 1836, k. k. Rittmeister und Graf Ladislaus , geb. 1804, k. k. Kämm, und Hauptmann in d. A., verm. 1831 mit Maria Freiin Ubelli v. Siegburg, geb. 1810, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Gräfin Maria, geb. 1838 u. Grf. Olga, geb. 1843, ein Sohn stammt: Graf Ot- tomar, geb. 1833, k. k. Kämm, und Rittmeister. Graf Anton (H.), s. oben, gest. 1844, Hon* der Herrschaft Hosting mit Boskowstein im Kr. Znaim, k. k. Kämm. , Geh.-Rath , Generalmajor etc., war vermählt mit Maria Grf. v. Bissingen-Nippenburg, gest. 1843, aus welcher Ehe vier Töchter entsprossten: Grf. Maria, geb. 1835, verm. 1853 mit Ferdi- nand Gr. V. Bissingen-Nippenburg; Grf. Therese, geb. 1836, vermählt 1856 mit Maximilian Gr. v. Bissingen-Nippenburg, gest. 1862; Gräfin Eleonore, Zwillingsschwester der Vorigen, verm. 1857 mit Carl Grafen V. Stürgkh u. Grf. Antonie, geb. 1840. Graf Rudolph , s. oben, ge- storben 1860, k. k. Oberst -Lieutenant in d. A., hatte sich 1848 mit Aloysia Grf. v. Heister, gest. 1848, vermählt, aus welcher Ehe^ neben einer Tochter: Maria vermählte Majorin Busetti, geb. 1829, zwei Söhne stammen: Gr. Rudolph (IL), geb. 1833 und Gr. Leopold, geb. 1826, k. k. Forstbeamter.

Mfff^rte V. Hü/il/eld, S. 24. DeaUcbe Grafenh. d. Gegenwart, III S. 240-42. Ge- nMl. Tascbenb. d. grafl. HSuscr, 1864. 8. 541 und 42 und historiscli. Handb. au Demselben, 8. 5S5. Supptem. za Si«bm. W.-B. VI. 6.

Kne9€hke, Deutsch. Adela-Lez. VI. 1 6

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Merbeck, Ritter. Böhmischer alter Ritterstand. Diplom von 1718 für Heinrich v. Merbeck, k. k. Oberst -Lieutenant bei Marügni - Cni- rassier.

Meg^rU r. Uühl/eld, Erg.-Bd. 8. IIA.

Merckel (Schild von Gold und Blau zwölfmal geständert and mit einem silbernen Ringe belegt). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 10. Apr. 1828 für Dr. Friedrich Theodor Merckel, k. preuss. w. Geh.-Rath und Ober-Präsidenten der Provinz Schlesien, Herrn auf Ober- Thomaswaldau im Kr. Bunzlau etc. und vom 8. Sept. 1837 für den Nef- fen desselben: Traugott Wilhelm M. , k. preuss. Ober - Landesgerichts- Assessor. Als Herr auf Ober - Thomaswaldau und Schwiebendorf wurde in neuer Zeit von Rauer aufgeführt: v. Merckel, k. Regierungsrath a.D.

» Haiidsfhriftl. Notli. - N. Pr. A.-L. III. 8. 395 a. V. 8. 329 - Freiherr v. Ltdtbur, H. S. »6 u. III. 8. 809. Schlesisch. W.B. I. Nr, 74.

Merckel (in Blau ein schrägrechts gestellter, goldener Pfeil, welcher einem dergleichen Sterne zuüiegt). Eine von der vorigen ganz verschie- dene Familie, aus welcher der auch als Dichter bekannt gewordene k. preuss. Kammergerichtsrath Wilhelm v. Merckel stammte.

Freih p. Udebur, III. 8. 309. Schlesiseh. W.-B. 111. Ifi«.

Merckel (Schild von Silber und Roth gerautet, mit einem schwar- zem Pfahle, in welchem eine goldene, dreifach eWaizenähre auf grünem Boden und ein Säbel mit rothsilbernem Gehänge sich kreuzen). Reichs- adelsstand. Diplom vom 25. Nov. 1800 für Johann Gottlob Merckel, kursächs. Prem.-Lieut. u. Reg.-Qüartienudster a. D., so wie Herrn auf Klein - Görschen bei Merseburg. Von den Nachkommen waren 18Ö7 die Gebrüder Gustav u. Ferdinand v. M. Herren auf Klein -Görschen.

Haudsclinfll. Notiz. - W.K der Sachn. SUateii. VI. 68.

Mereker v. Tranenfels, Edle. ErbKlnd. -österr. Adelsstand. Di- plom von 1772 für Johann Andreas Mereker, k. k. Landesbuchhalter in Böhmen, mit dem Prädicate: Edler v. Trauenfels.

Mtgtrte r. Müht/etd, Erg.-R«l. S 78.

Mercy, Freiherren u. Grafen (in Gold ein das ganze Feld durch- ziehendes, blaues Kreuz). Altes, lothringisches Adelsgeschlecht, aus welchem Jean de Ville Mercy von Hertzog zu deiyenigen^vora Adel ge- rechnet wird, welche 1423 Hans v. Lützelburg gegen Ludwig Herrn v. Lichtenberg beistanden. Franz (1.) v. Mercy trat mit dem Herzoge von Lothringen-Mercoeur in die Dienste des K. Rudolph IL und zeich- nete sich gegen die Türken in Ungarn aus. Der gleichnamige Sohn desselben, Franz (H.), begab sich nach Anfange des 3< jährigen Krie- ges unter dem Herzoge Carl von Lothringen ebenfalls in kaiserliche Dienste , focht 1631 bei Leipzig als Oberstwachtmeister und 1633 bei Brisach mit Auszeichnung und nahm 1640 Hilpershausen in Franken, welches von den Schweden besetzt war , ein , trat aber dann in kur- bayerische Dienste, wurde Generalmajor und nahm bald darauf als Ge- neral-Feldzeugmeister Coburg ein. erhielt 1643 die General -Feldmar- schalls - Würde und blieb 1645 in der Schlacht bei Allersheim. Der Bruder desselben , tJaspar Freih. v. Mercy, k. k. Generalmajor, wird ebenfalls mehrfach in der Geschichte des 30jährigen Krieges genannt. Beide pflanzten den Stamm fort u. die Nachkommen derselben gelangten zu hohen Ehrenstellen in der kaiserlichen Armee. Unter denselben

machte sieb namentlich Claudius Florimundus Graf v. Mercy, k. k. Ge- neral - Feldmarschall , berühmt, welcher 1734 in dem Treffen bei Croi- setta unweit Parma blieb. Sein Erbe war der kaiserliche Oberst Gr. v. Argenteau, welcher als Adoptivsohn seinem Geschlechtsnamen den Na- men : Mercy zusetzte. Letzterer schlug die bayerische alliirte Armee 1745 bei Pfaffenhofen.

BerUoff, EUansiRche Chronik. 8. IS. /fonn, Cohuri;. Chronik , 11. 8. 812 und ns. Oauke, I. 8. 134S und 49 n. II. S. 720-25.

Merdorf. Ein früher zu dem braunschweigischeu u. lüneburgischen Adel zählendes Geschlecht.

V. HfUbacli, II. S. 117: nach I.nderaens Saminlungoii.

Merenberg , Grafen. Altes , längst erloschenes Grafengeschlecht, dessen gleichnamiges Schloss mit Flecken im Nassanischen in der Wet- terau, eine Meile von Weilburg, gelegen war.

Wenk, henshche Laudesgosohichte, Hl. 8. S76-S'i7.

Mergenbaam, Mergenbanm auf Xilkheim, Freiherren. Freiherrn- stand des Grossherzogth. Frankfurt. Diplom vom Fürsten Primas vom 20. Apr. 1 8 1 1 für Carl Constantin Victor v. Mergenbaum Gutsbesitzer von Nilkheim bei Aschaffenburg etc. u. zwar mit Beilegung der Wappen der von mütterlicher Seite verwandten Familien v. Burggraven u. v. Rücker. Ein ursprünglich geldemsches Geschlecht, welches sich der Religion wegen nach Westphalen und später nach Frankfurt a. M. , von da aber in das Fürstenthum Aschaffenburg wendete. Der Empfänger des er- wähnten Diploms, geb. 1779, wurde als k. bayer. Major und Bataillons- Commandant der Landwehr des Landgerichts Obernberg und als Guts- besitzer von Nilkheim in die Adclsmatrikel des Kgr. Bayern in dieClasse der Freiherren eingetragen.

r. Lang, 8. IH7 a. Zusitze und Verbesser. 8. 5 W.B. d. Köni^r. Rayerit, 111. HO u. p. Wolckern , Abthell. 3.

Mergenthai. Altes, meissensches Adelsgeschlecht, welches, durch den freiberger Bergbau zu Ansehen und Vermögen gekonmien, zu Dent- schenbohra und Ober-Eula, zu Hirschfeld , Frohburg etc. sass und von Mehreren aus Franken hergeleitet wird. Hanö v. M. wird 1470 als herz. Sachs. Canzler und von Einigen auch als Land -Rentmeister auf- geftlhrt. Derselbe reis'te 1476 mit dem Herzoge Albrecht zu Sachsen in das gelobte Land und eine Beschreibung dieser Reise erschien 1586 zu liCipzig im Drucke. Der Genannte wohnte mit seinem Bruder , Cas- par V. M., in Freiberg und erhielt vom Papste Paul U. 1469 die Er- laubniss, in ihren Häusern eigene Altäre zu haben und Messe halten zu lassen. Der gleichnamige Sohn, Hans (H.), nahm 1509 das Bürgerrecht in Freiberg an u. wurde dann Rathsherr. Von ihm stammte Wolfgang V. M. auf Hirschfeld, welcher 1556 als kursächs. Ober-Schenk starb u. ^ Ur-Enkel desselben, Caspar Rudolph v. M. auf Deutschenbohra und Ober-Eula, fürstl. sachs. -merseburgischer Ober-Aufseher der Herrschaften u. Aemter in der Nieder-Lausitz, hatte drei Söhne, von denen der jüngste, August Philipp v. Mergenthai, Domherr zuMeissen. Herr auf Deutsch- bohra etc. 17. März 1748 den Stamm seines alten Geschlechts schloss.

Vol. Köuig, I. 8. ß4ü— 46. GauMt , I. 8. 1S50 u. 51. r. Itattsfein, U. Siippl. 8. 47 —56. Zedier f XX . N. 996 u. i»7. ~ A. P. p. Mtrff^nikal, Beschrailiuug U. MergenthaUcheii

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Familie voti 1470 «a, geür. 1645. Etwas von dem L^beu u. Geschlecbte de« 1748 itnatOT- beneii Domherrn tu Meisseii A. Ph. ». Mergenthai, als des Letzten dieses alten adeligen Ge- schlechts, in: Curios. .saxon. 1748. Nr. 37. 8. 163—72 u. 174i». Nr. 14. S. 64. ~ SiibmoeUr 1. l.Vi: V. Morgenthal. Meiasnisch. v. Meding, UI. 8. 4»0 u. 31.

Merlan (Schild schrägrechts getheilt : oben, links, in Blau ein gol- dener Stern und unten, rechts, in Gold eine schräg gelegte, gerade, sil- berne Angel mit vier Widerhaken). Altes, aus dem ehenuüigen Bisthume Basel stammendes Geschlecht, aus welchem Theobald Merian 1499 noch als bischöflicher Mayer und Castellan von Luttersdorf oder Courron im jetzigen Amte Dilemont lebte. Derselbe, dessen Bruder 1444 in der bekannten Heldenschlacht bei St. Jacob fiel, hinterliess zwei Söhne, Jo- hann Peter und Theobald (IL). Ersterer u. sein älterer Sohn, Andreas, waren gleichfalls Mayer u. Castellane von Luttersdorf, der jüngere aber, Burkhardt, wurde 1553 evangelisch u. Lobbürger der Stadt Basel. Aus der Linie des Letzteren gingen mehrere, als Kupferstecher und Maler sehr bekannt gewordene Künstler, hervor: Matthaeus Merian der Ael- tere, geb. 1593 und gest. 1651 , der zu seiner Zeit berühmte Kupfer- stecher und Herausgeber der „Topographieeu'*: Matthaeus der Jüngere, geb. 1644; Johann Matthias, gest. 1716 Sohn des Matthaeus des Jüngeren kurmainz. Kammerrath u. Maria Sibylla Merian, vermählte Graff, geb. 1647 u. gest. 1717, Schwester des Matthaeus des Jüngeren, welcher eine Bestätigung und Erneuerung des ihm uud seiner Familie zustehenden Adelsstandes und von Kur-Brandenburg u. von Baden den Rathstitel erhielt. Von seinen Söhnen, welche seitdem sich : v. Merian schrieben, bekam Carl Gustav v. M. , welcher sich zu Frankfurt am M. niedergelassen hatte, den Titel eines kurbrandenb., nachher kön. preuss. Kammerherrn. Theobald (H.), s. oben, wurde 1529 evangelisch u. Lob- bürger der Stadt Basel u. von seinen Söhnen focht Eberhard mit gros- ser Auszeichnung 1511 bei Navarra. Die Nachkommen Theobalds (IT.) bekleideten die höchsten Ehrenstellen der Stadt Basel und mehrere Sprossen derselben standen in Kriegsdiensten : Johann Jacob Heinrich trat in die k. k. Armee und Emanuel v. M. war Oberstlieutenant der baselscheu Nationaltruppen , früher in k. preuss. - später in k. französ. Diensten und Johann Eudolph (U.) v. M., wohl aus der peterschen Li- nie der Familie ein Sohn des Johann Rudolph (I.) v. M. k. dänisch. Rittmeisters geb. 1713 zu Itzehoe, starb 1784 als k. preuss. Gene- ralmajor von der Cavallerie, von seinem grossen Könige hochgeachtet, auf seinem Gute Grossen-Saaze im Magdeburgischen. In neuer Zeit war ein Baron v. Merian k. russ. w. Staatsrath.

Seifert, Genealogie der Familiu v. Merlan, Uegeunbarg , 1737. Freih. w. Krohne , II. 8. .344-46. - N. Pr. A-L. III. 8. 305 und 96. Freih. o Ledebur , II. 8. 96.

Mering (in Roth eine innerhalb eines Schlangenringes fliegende weisse Taube). Ein zu dem niederrheinischen Adel zählendes Geschlecht, welches bereits 1725 zu Andernach im Kr. Mayen, 1783 zu Herl im Kr. Essen und in neuer Zeit zu Niederbreysich im Kr. Ahrweiler sass. Aus demselben wurden Caspar Friedrich August v. Mering mit Anna Julia und Maria Franzisca v. Mering und Fritz Eberhard Freih. v. Me- ring. laut Eingabe d. d. Niederbreisich im Coblenzer Regier. - Bezirke, 29. Juni 1829, in die Adelsmatrikel der Preuss. Rheinprovinz, u. zwar

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unter Nr. 98 der Classe der £delleate, eingetragen. Die Familie ist nicht mit der Familie v. Möhring zu verwechseln.

Fakn§, I. 8. »74. Frtih. v. Uä^wr, U. 8. 96. -^ W.B. d. PniiM. HliriDprovlni , I. Tab. 80. Nr. 160 n. 8. 76.

Merkel v. Wiesenthal, Edle und Ritter (Schild sechsfeldrig. Die oberen vier blauen Felder, durch ein breites, silbernes, Kreuz ge- theilt, zeigen in jedem zwei halbe , aus dem Rande hervorgehende , mit den Spitzen gegen einander gekehrte, weisse Lilien; 5 in Roth eine gol- dene , königliche Krone und C in Silber ein rother Querbalken , oder auch Schild durch ein breites, silbernes Kreuz geviert u. in jedem blauen Felde eine silberne Lilie). Reichsritterstand. Diplom im kurpfillzischen Reichsvicariate vom 7. Juli 1790 für Nicolaus Marquard v. Merkel, Oberlieutenant im Pfalzbayerischen Infanterie-Regimente Freih. v. Jun- ker , unter Bestätigung des Reichsadels der Familie mit dem Namen : Edler V. Merkel, des H. R. R. Ritter v* Wiesenthal u. mit Vermehrung des Wappens durch die Felder 5 u. 6. Ein früher in Hessen leben- des Geschlecht. Johann Wolfgang Merkel kam sehr jung nach Bayern und stieg später bis zum kurbayer. Hofkriegsrath und Ober-Marsch- Commissar, welche Aemter er 49 Jahre mit grosser Treue verwaltete. Derselbe erhielt 1 770 eine Bestätigung des ihm zustehenden Adels und von ihm stammte ein Sohn, Nicolaus Marquard, s. oben. Letzterer war mit einer Freiin v. Satzenhofen vermählt. Aus dieser Ehe entspross: Nicolaus Wolf«ang Edler v. Merkel, Ritter v. Wiesenthal, geb. 1756, welcher als k. bayer. Hauptmann in die Adolsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen wurde.

0. Lang, Siipplem. H. 123 Tyroff . I. {"iO und Sitihenk^ea , I. (SO: nach handsebriftl. Nachrichten. ~ W.« des Kgr. Baycni, VU. 21.

Merkelsbach, Merkelsbacb, genannt Alner (in Schwarz eine weisse, oin rothes Herz haltende Bärentatze). Altes, früher zu dem bergschen und cöln'schen Adel zählendes Geschlecht, welches bereits 1491 zu Mer- kelsbach, ADencr unweit Uckerrath, Morsbroich und Butgenauwel, so wie im 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrb. auf mehreren ande- ren Gütern im Bergschen und Cölnischen. so wie noch 1615 zu Kott- hauserhof bei Daelen und 1652 zu Birlinghofen unweit Siegburg sass, dann aber erloschen ist. Dasselbe ist, wie das Wappen ergiebt , von zwei anderen rheinländischen Familien dieses Namens zu unterscheiden, von denen das eine im Schilde ein Kreuz : Fahne, I. Tab. 3. Nr. 109, das andere aber einen gezinnt^^n Querbalken führte: Fahne, H. S. 92 u. Tab. I. Nr.eo.jAuch kam nach Lüdersen's und Manecke's Sammlungen, 8. V. Hellbach, II. S. 117 unter dem unrichtigen Namen: Merbelbach und Freih. v. dem Knesebeck , S. 398, eine Familie v. Merckelbach im Braunschwcigisch-Lüneburgischen vor.

Fahn«, I. 8. 274. Friflh. v. Ledebur , II. 8. 96.

Merkingen. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches zur reichs- freien Ritterschaft des Cantons Altmühl gehörte.

Biedermann, Canton Altmühl, Tab. 226«

Merkl, Ritter (Schild quergetheilt : oben in Gold ein schwarzer, gekrönter Adler und unten in Silber fünf schrägrechte, rothe Balken). Erbl. - österr. Ritterstand. Diplom vom 4. Juli 1811 für Franz Dionys Merkl, k. k. Gubernialrath und Kreis-Hauptmann zu Bunzlau. Mehrere

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Glieder der Familie traten in die k. k. Armee. Carl Ritter v. MerU, lebte in neuer Zeit als k. k. Oberst in d. A. in Prag, Albrecht Ritter v. M., war k. k. Oberst und Friedrich Rittrr v. M. k. k. Major.

Mfy^.l« 9. Afühtf'^ld, 8 i31 -- Militair-Üirheinati!«!» d österr. KnisertUiin.». —Kne»ehkt, III s. :<l'i

Mercklichenrade . g^enannt v. Loseinen oder Lusian. Altea, ost- preuss. Adelsfreschlecht, welches in den Kreisen Rössel, Preass. Eylaa, Rastenburg . Heiligenbeil uud Friedland angesessen war und den Bei- namen von dem Gute Loseinen im Kr. Rössel ftlhrte.

Freih. 9. Udetur, II. S. 97 u. IIT. 8. S09.

Merklin, Mercklin v. Schenerfeld (in Blau ein silbernes, von vier silbernen Lilien begleitetes Ordenskreuz). Ein ursprtinglich fränkisches Adelsgcschlecht, aus welchem mehrere Sprossen in die k. preu<!««. Armee traten. Drei Officiere dieses Namens standen 1806 in dem zur fränki- schen Inspection gehörigen Regimente v. Zw^eiffel: ein Msgor v. M., gest. 1825, ein Capitain v. M., gest. 1810 und des Ersteren Sohn als Fähnrich. Letzterer war 1827 aggreg. Capitain im I6.1nf.-Regimente.

N. Pri-uss. A. L. IM. M. 397 - Fr^ih. 9. Ud.hur, II «. »7.

Merlan, Merlaw, Moerlan, Merlowe (in Roth ein gekrönter Jang- frau - Adler mit goldener Brust und blauen Flügeln). Altes, hessisches Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze Mcrlau im jetzigen Amte Grttnberg des Grossherz. Hessen, welches auch zur rheinischen Ritterschaft, so wie zu der des Cautons Rhön - Werra gehörte. Rudolph v. Merlan soll nach Spangenberg schon im 12. Jahrhunderte als Kriegsheld bekannt gewesen sein: Thylo v. Merlan wurde 1301 zu Fulda belehnt; Johann V. M. war um 1440 Abt zu Fulda; Georg Adolph v. und zu Merlan kommt 1670 als h. Sachsen -lauenburg. , später aber als landgräfl. hes- sisch. Hofmeister zu Philippseck vor; Elisabeth v.M., Tochter des Letz- teren und bekannt durch ihre geistlichen Schriften, vermählte sich 1680 mit Dr. Petersen und Albert Otto v. M. war noch 1688 Ober-Hofmeister des förstl. CoUegiums zu Tübingen. Nach dieser Zeit ist der Stamm er- loschen.

Hckannai. 8. 129. Gauhe, I. 8. IS.M a. 59. - Amtmann , Kirchbcrg. nistorie. S. i4i n. z70. Bi€dtrmanm, Caoton BhÖn- Werra, I. Verselcbniss. 8iebmaeh«r , I. IIS: y. lier- law. llesRisch. - •. Mtding , II. 6 ^(>1 u. 68.

Merle (Schild quergetheilt : oben in Gold ein gekrönter Mohren- kopf und unten in Gold drei rothe Rosen). Ein zum Adel im Mosel- lande gehörendes Geschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze im Kr. Zell, Dasselbe war auch 1646 zu Zell gesessen und besass noch 1779 das Gut Driesch bei Lutzerath. Den Rcichsadel hatte 1442 Reiner v. Merle in die Familie gebracht.

Fahnr, U. 8 '«.i. - FtfiUrr Ledebui . II. S. 97.

Mermeth. Ein in Schlesien vorgekommenes Adclsgeschlecht. Ge- org Wilhelm v. M., kaiserl. Rittmeister, war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. Herr auf Jacobsdorff bei Jauer und der gleichnamige Sohn desselben, ebenfalls kaiserl. Hauptmann, starb 6. Apr. 1706.

Sinapiu», n. 8. W6. Frtih. r. Led0bur, II. 8. 97.

Marode, Freiherren nnd Grafen. Reichs -Freiherrn- und Gra- fenstand, Anerkennungs- und Beatätigungs-Diplom des alten Frei- n.

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Pannerherrnstandes der Familie von 1473 fllr die Gebrüder: Johann/ Richard, Arnold und Wilhelm v. M6rode und Grafendiplom vom 19. Juni 1622 für Johann Freiherrn v. M6rode und für den Sohn des- selben, Johann (II.), Herrn zu Harchies und v. Waroux, mit der ganzen Familie des Nanjens und Stammes v. Merode , sammt den legitimen Nachkommen derselben, wegen vieler geleisteter vorzüglicher und neuer Treuste und ausgezeichneter WaflPenthaten in Kriegen. Die Panner- herren und Grafen v. Marode stammen urkundlich von den alten Gra- fen V. Barcelona und der Provence ab und die Urkunden des Ge- schlechts gehen theils bis auf Bernard Grafen v. Barcelona, welcher um 800 lebte, theils auf den Urenkel Bernards: Gottfried U. Grafen v. Barcelona, zurück, welcher von Carl dem Kahlen das neuere Wappen- schild: in Gold vier rot he Pfähle, erhielt, welches auch das Wappen von Aragonieii wurde und welches die Familie v. M6rode, als aus diesem Stamme entsprossen, noch jetzt fthrt. Gotfrid (Geofnodi II. starb 912. Die Nachkommen desselben: Suner, Borello, gest. 992, Raimund Bo- rello, gest. 992, Raimund Borello, gest. 1017 und Bercngar, gest. 1035, waren Grafen v. Barcelona und von der Provence. Der Sohn des Letz- teren, Raimund Berengar L, besiegte die Mauren, unterwarf sich die- selben und starb 1058. Von seinen Nachkommen vermählte sich der Ur- enkel, Raimund Berengar IV. Graf v. Barcelona und von der Provence, 1137 mit der Infantin Petronella, einzigen Tochter und Erbin des Königs Ramir v. Aragon, wurde König von Aragon und starb nach 25jähriger Regierung 1162 mit Hinterlassung von vier Kindern, von welchen der jüngere Sohn, Peter Berengar, königlicher Prinz und Fürst von Aragon, sich zuerst an den k. französischen Hof, später aber in die Niederlande begab, wo er sich mit Adelaide v. Rode, einzigen Tochter und Erbin des Hugo, Herrn und Barons von Rode (Roide), vermählte. Der Sohn aus dieser Ehe, Werner I., Herr und Baron v. Rode, führte das väterliche Wappen der Grafen v. Barcellonä fort. Derselbe wurde als Nachkomme des Herrn und Fürsten Raimund Berengar, Königs von Aragon und Grafen v. Barcelona, in einem Diplome vom K. Friedrich I. von 1162 als Prinz von Aragon und Corduba anerkannt und bestätigt und mit seinen Nachkommen in den Fürstenstand versetzt. Der ans seiner Ehe mit Rilcuine v. Liraburg stammende Sohn, Werner II., Herr und Baron v. Rode, vermählte sich mit Gertrude v. Arensbergh und wurde, mit den Grafen von (xeldcrn, Jülich und Berg und den Grafen V. Katzenellenbogen. 1269 zum erblichen Schutzherrn von (-öln er- wählt. Während seiner Lebenszeit wurde der Name Rode durch Zu- sammenziehung der Worte: Mein Herr v. Rode M'her Rode in Merode umgewandelt. Von dem Sohne desselben, Werner HI., der vor dem Vater starb, entspross aus der Ehe mit Mechtilde v. Oldenburg : Werner IV., welcher dem Grossvater in den Erbgütern und der freien Baronie Rode, welche nun: Merode hiess, folgte. Derselbe war um 1310 mit Elisabeth v. Montigni vemiählt und aus dieser Ehe entspross: Werner V., welcher, vermählt mit Elisabetli v. Leehdael, 1340 das Kloster Schwartzenbruch in der Herrschaft M6rode stiftete. Der Sohn desselben, Richard I. erhielt vom Herzoge Wilhelm v. Jülich 1361 die

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Herrschaft Frentz. Aus seiner Ehe mit Margaretha v. Wesemacl stammte : Richard 11., Herr von Frentz, Westerloo, Herfei, Houlfant etc., welcher sich 1410 mit Beatrix, Tochter a. Erbin Wilhelms Freih, V. Petersheim, Herrn von Hilvarenbecke, Impden etc. vermählte, aus welcher Ehe die vier Gebrüder entsprossten, welche, s. oben, den Frei- herrnstand in die Familie brachten und die Stammväter mehrerer Li- nien des Hauses M6rode wurden. Von dem ältesten dieser Brüder, Jo; bann Baron v. Marode und Petersheim, verm. mit Adelaide v. Homes, stammen die Grafen v. M6rode, Freiherren v. Petersheim, welche vom Könige Philipp IV. von Spanien, Regenten der Niederlande, 20. Mai 1626 in der Person des Philipp Freih. v. Marode zu Mai-quisen von Westerloo erhoben wurden. Aus dieser Linie, in welche später noch andere Standeserhöhungen kamen, nämlich Grand von Spanien 1709, Fürst V. Rubempr^ 1823 und, durch Bestätigung eines mütterlichen Titels, Fürst v. Grimberghe 1842, entsprossten auch, und zwar von dem Bruder des genannten Philipp Marquis v. Westerloo : Maximilian, die Markgrafen v. Deynse, welche mit Balthasar Philipp Grafen v. Me- rode 1817 wieder ausgestorben sind. Der zweite Bruder, Richard Bi^ ron V. Marode und Houifalize , stiftete die Linie v. Merode-Houffalize, aus welcher durch ein für Hermann Philipp Baron v. M., Herrn von Trelon, 28. Mai 1626 zu Madrid ausgestelltes Diplom die Marquisen von Trelon hervorgegangen sind. Durch den zweiten Sohn Richards: Reinhold, entstanden die v. Houffalize , genannt Houffalize , aus welchen wieder die Herren v. Merode zu Frentz und Frankenberg, die Barone V. Merode, Grafen v. Ognies. die v. Marode Grafen v. Ypern und Mid- delburg, die Barone v. Merode, Herren v. Kalkofen etc. entsprangen, welche letztere Linien schon lange wieder ausgegangen sind. Der dritte Bruder, Arnold, war Domherr und Dompropst zu Aachen. Von dem vierten Bruder, Wilhelm, entsprossten die v. Merode zu Rum- men, aus welchen die Grafen v. Merode v. Tiant, v. Waroux, die Bar rone v. Harchies und Ossogne und die Grafen v. Jechay stammten, welche meist schon längst erloschen sind. Nach Uebereinknnft und An- ordnung der vier obengenannten Gebrüder v. Marode, welche in den Freihermstand erhoben worden waren, vnirde übrigens von den herz, jülichschen Reichsständen 1457 u. 10. März 1462 ein Familien-Erb- scheid- und Theilungs-Vertrag bestätigt, in Folge dessen für immer die Einkünfte der v. M^rodeschen Stamm - und Erbgüter geschieden und getheilt werden sollten, welcher Vertrag auch massgebend bei etwaigen Ansprüchen auf Theilung der Einkünfte oder erlangte Belehnnngen etc. unter den verschiedenen Linien des Stammes geblieben ist. Die Er- hebung in den Grafenstand ist nach dem Diplome, s. oben, angeführt worden. Was die früheren genealogischen Verhältnisse der Familie an- langt, so ist nur Nachstehendes näher bekannt: die Nachkommen Jo- hanns — ältesten Sohnes Richard IL, s. oben kommen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundorts in zwei Linien: der Florantischen und der Ferdinandischen, vor. Die Florantische fing Florantius Reichsgral v. Marode. Marquis v. Westerloo, gest. 1630, an. Von den Söhnen des- selben pflanzte Gr. Maximilian, Freih. v. Petersheim, k. span. Oberst

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und Gouverneur von Namur, gest. 1675, die Linie fort. Aus der Ehe mit Isabella Grf. v. Merode Tochter seines Bruders Ferdinand Phi- lipp — stammte Graf Johann Philipp Eugen, k. k. General-Feldmar- schall, welcher 1732 starb und zwei Söhne hinterliess, die Grafen Jo- hann Philipp, geb. 1722 und Philipp Maximilian, geb. 1729, deren etwaige Nachkommenschaft nicht bekannt ist. Die Ferdinandische Linie stiftete Ferdinand Gr. v. Marode und Montfort, Marquis v. Deynse in Flandern und Freih. v. Düffel, gest. 1678 und die drei Söhne des- selben, die Grafen: Maximilian Albrecht, Philipp Carl und Carl Flo- rant, setzten die Linie fort. Graf Maximilian Albrecht, gest. 1716, General-Lieutenant und Gouverneur von Brüssel, hinterliess den Grafen Joachim Maximilian, gest. 1 690, von welchem aus erster Ehe mit Jo- banna Philippina Grf. v. Merode: Craf Maximilian Joseph, geb. 1716 und aus zweiter mit einer Grf. v. Vehlen: Gr. Carl Joseph, geb. 1719. entspross. Graf Philipp Franz, Staatsrath im niederländischen Gou- vernement, vermählte sich mit Luise Brigitta, Erbtochter des Philipp Fürsten v. Rubempre und Eversberghe und erhielt dadurch den Titel : Fürst V. Rubempre und von seinem Sohne : Maximilian Joseph, geb. 1^7 1 0, stammen die jetzigen Grafen v. Merode, Fürsten v. Rubempr6. Graf Carl Florant, General-Lieutenant, erst in k. spanischen u. später in k. französischen Diensten, vermählte sich mit einer de Salcodo und hinter- liess einen Sohn, den Grafen Adrian Alexius, geb. 1706, über dessen Nachkommen Nachrichten fehlen. Was den neuesten Personalbe- stand des gräfi. Hauses Marode anlangt, so ist das Haupt desselben : Carl Anton Ghislain R.-Graf v. Merode, Marquis v. Westerloo, Fürst v. Rubempr^ und von Grimberge, geb. 1824 Sohn des 1847 ver- storbenen Grafen Heinrich, Senators des Kgr. Belgien, aus der Ehe mit Luise Vicomtesse de Th^san, geb. 1787 und Enkel des 1830 verstor- benen Grafen Wilhelm Carl Ghislain Herr des Rittergutes Merode im Kr. Düren in Rheinpreussen etc. verm. 1849 mit Maria, des Prinzen Peter v. Arenberg Tochter, geb. 1830, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Alix, geb. 1850 und Jeanne. geb. 1853, ein Sohn stammt: Heinrich, geb. 1856. Die Schwester des Grafen Carl, Grf. Marie, geb. 1820, vermählte sich 1840 mit Adiian Carl Marquis v. Mirepoix-Levis, Granden von Spanien I. Cl. Die zahlreiche Nachkommenschaft der bei- den Brüder des Grafen Heinrichs :*des Grafen Felix, gest. 1857, k. bel- gischen Staatsministers, verm. in erster Ehe 1809 mitRosalie, des Mar- quis v.Grammont Tochter, gest. 1823 und in zweiter 1831 mit Philippine, Schwester der ersten Gemahlin, gest. 1847 und des Grafen Werner, gest. 1840, vermählt mit Victoire Grf. Spangen v. Uyternesse, gest. 1845, ist in dem goneal. Taschenb. d. gräflichen Häuser genau aufgefQhrt. EJrwähnt sei hier, dass vom Grafen Felix als zweiter Sohn erster Ehe : Graf Friedrich Xaver, geb. 1820, Kriegsminister Sr. Heiligkeit des Papstes, Kammer-Cleriker und Hausprälat, stammt. Von den Nach- kommen Richar<ls zweiten Sohnes des Freih. Richard H. geben die „deutschen Grafenhäuser der Gegenwart'^ eine genaue, absteigende Stammreihe, auf welche hier zu verweisen ist. Dieselbe beginnt mit: Richard Baron v. Merode und Hüfflig (Houffalize), Herrn auf Frentz,

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Rest. 1484. verm. mit Mar^aretha. Tochter des Rayer d'Argenteaa Ba- ron V. Houffalize und geht bis zu: Ferdinand Vincenz Baron v. Merode- Iloiffalize. Marquis v. Trelon etc., geb. 1803 Sohn des 1775 ge- borenen Philipp Johann Evangelist Baron v. M., Marquis v. Trelon ans der Ehe mit Catharina v. Sienna, Edle Herrin v. Pressburgern and E])kel des Benedict Anton Baron v. M., Marquis v. Trelon, geb. 1749, verni. mit Veronica v. Zobel - Indigena v. Ungarn, verm. 1845 mit Constantia Eleonore Caecilia Grf. v. Berchtold, Freiin v. Ungarschüte, aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Ferdinand, geb. 1849. Als Bin- dei- des Baron Ferdinand Vincenz wurde aufgefÖhi*t: Leopold Baron V. ^ierode-Houffalize, Marquis v. Tr(^lon, geb. 1811, Magnat v. Ungarn.

Einer verw. F>au v. Marode, geb. Freiin v. Twickel stand in neue- ster Zeit das Gut Hamern im Kr. Koesfeld, Prov. Westphalen, zu.

L'£t^ctiuii «le loutos los terres «c. du Bmbant, 8. 21. Hübm'r , IV. T«b. 1179. Oafjhf. I 8. 1W2— 55. Z^dUr, XX. 8. 1019- -J?. Rob^ns, niederrheiu. Adel, I. 8. Sl— U.. - N. Pr. A.-L. in. 8. Xü7— 309. - Fahne, l. fi. 361. Dcatsche Qrafeub. d. .OegMW. II. s. 107—111. Frfi/i. V. Ledebur , IJ. 8. »7 und III S. .809. Geneal. Tajchenb. 4«r v.xM. HfiuKer. 1S64 8. 518 u. 49 u. bhtor. Haiidb. tu Dcmselheu, 8. 586. Siebutack§r, I. \M\: V. Mprndc. Kheinliiidifich u. II. 114: Merode cu Slosberg. Niederrheiolnodiich. Mtn* st-isriier stiftscMleiider von 1784: P. H. M^rodt* zu lioffalix uud Frens. SuppI sn Sltliai. W..B IV. 18: Frolli. v. M. v. httding, II. 8. .16': P. H. ▼. M. - Robfnn, Klemrnt.Werk- <I»en, I. Tab. 54. Shnon, \rmorial, I. Tab. 2?. W.-B. der Pr. KheinproT. 11. T^b. M. Nr, 67 u. S. 141 u. 42: Freih. v. M.-Hoffallate-Freiiti.

Meroldingen, Moroldin^en. Altes , bayerisches Adelsgescblecht, dessen Stainrareihe Bucelini mit Gerhard v. Meroldingen beginnt, wel- cher iu der zweiten Hälfte des 12. Jahrh. bei Otto V. Grafen v. Wit- telsbach (Otto dem Grossen) die Stelle eines Hofmarschalls bekleidete.

Eine nach Oesterreich gekommene Linie erlosch im 16. Jahrb., ans der liinie aber, welche in Bayern fortgeblüht hatte und zu Hornpach sass, lebte noch 1 640 Johann Wilhelm v. Meroldingen, von welchen drei Söhne stammten: Adam, Christoph und Johann Lndwig v. M.

Bucelini, 8temni I*. 1. - Oauh« I. 8. |:iS8.

Meroidt, Meroit v. Reifferscheidt. Altes, niederrheinisches Adels- geschlecht, welches bereits 1429 zu Breidenbenden, Hartzheim. HolzheilB und Reifferscheidt, sämmtlich unweit Gemflind so wie zu Meyerode bei St. Vith in den Ardennen sass uud von Reifferscheidt den Beinamen führte. Dasselbe ist in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. ausgegangen.

Fahne, I. S. 275. - Freih. r. Ledebur, IJ. 8. 97.

Mersberg, Grafen. Altes , steiermärkisches Grafengescblecht, wel- ches ansehnliche Herrschaften besass. Dasselbe ist um 1700 aasge- storben.

Schmuft, 11. 8. 537.

Merschitz. Ein früher in Schlesien vorgekommenes Adelsge- schlecht.

Sin'ipiu», ri. 8. MOr,

Mertens, Freiherren (in Blau ein aufrecht gegen die Rechte schreitender, goldener Greif u. ein über das Ganze gezogener, silberner, rechter Schrägbalkeu : Stammwappen). Erbländ.-österreich. Freiherrn- stand. Diplom vom 8. Aug. 1849 für Carl (HI.) Ritter v. Mertens, k. k. Feldmarschall-Lientenant. Ein ans den Niederlanden stammendes Geschlecht, in welches, nachdem das alte Wappen der Familie 1773

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vom K. Joseph ü. bestätigt worden war, in der Person des Carl (I.) v. Mertens, Doctor der Medicin 1778 fMegerle v. Mflhlfeld giebt 1787. doch wohl nicht richtig^ an) der Reichs- ji. erbländ.-österr. Ritterst^nd kam. Dasselbe, später in die niederösterr. Landinannschaft aufgenom- men, darf nicht mit der meist in Hannover blühenden Familie der Frei- herren v.Martens, s. S. 151 u. 52, verwechselt werden, welche ein »anz anderes Wappen : (Scliild geviert mit Mittelschilde. Im schwarzen Mit- telschilde ein mit den Hörnern rechts gekehrter, zunehmender, silberner Mond. 1 u. 4 in Silber ein grüner Stengel mit drei Kleeblättern und 2 u. 3 in Blau eine silberne Lilie) führte. Der Empfänger des Ritter- Diploms, Dr. Carl Ritter v. Mortcns, !?eb. 1738 u. gest. 1788, war mit Catharina v. Humburg, gest. 1808 vermählt und aus dieser Ehe stamm- ten, neben sechs Töchtern, fünf Sölme. von welchen Carl (11.) Ritter v. M., geb. 1777 u. gest. 1824. k. k. Obei-st und Militair- Referent des Hof-Kriegsraths , sich 1 802 mit Ludovica v. Heppinger zu Hoffcnsthal und Thierstenberg. gest. 1830, vermählte, ans welcher Ehe, neben zwei Töchtern, zwei Söhne entsprossten : Carl (III.) und Wilhelm Ritter v.M. Carl (UI.) s. oben, erhielt den Freihermstand. Derselbe, k. k. w.Geh. Rath , Feldmarschall-Lieutenant und Stellvertreter des Kriegsministers in den rein militärischen und politischen Geschäften , so wie in den Mi- litair-Conferenzen, zweiter Inhaber des 37. Infant. -Regiments E.H.Jo- seph etc., vermählte sich 1840 mit Maria Alcxandrine Freiin v.Lange- nau, geb. 1811, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Zoö. geb. 1844, ein Sohn stammt: Freih. Carl (FV.); k. k. Lieutenant, geb. 1842. Der Bruder des Freiherrn Carl (HI.): Wilhelm Ritter v. Mertens, geb. 1811, k. k. Generalmajor, Brigadier etc., vermählte sich 1850 mit Franzisca Grf. Forgdch, geb. 1830.

MtgerU ». UühlffUL H. 131. - O^neal. Ta^chenb. dtr frelh. Hftater, 1854. 8. 351 ii. 52. nnd IHüt. H. 534 u. 35.

Mertko v. Klodnig. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 30. Aug. 1649 für Johann und George Mertko, mit dem Prädicate : v. Klodnig.

r. IlHlhach, U. 8. IIS.

Mertwitz. Ein frtlher zu dem schlesischen Adel gehörendes Ge- schlecht.

Sinapiu*, II. R. «iK.

Mertz (Schild geviert: 1 und 4 in Blau auf einem dreihttgeligen, weissen Felsen ein goldenes Doppelkreuz und 2 u. 3 in Roth ein rechts- gekehrter, golden gekrönter und doppelt geschweifter , silberner Löwe, welcher mit beiden Vorderpranken einen dürren Baumast mit mehreren Knoten vor sich halt). Reichsadelsstand. Diplom vom 28. Jan. 1740 ftlr Franz Balthasar Mertz, Consulenten und Canzlei - Director zu Ra- vensburg. - Der Stamm blühte fort und zwei Enkel des Diploms-Em- pfÄngers: die Gebrüder Carl Ludwig Napoleon v. Mertz, geb. 1805 u. Carl Emanucl v. Mertz, geb. 1808, —Söhne des verstorbenen General- Commissars v. Mertz wurden nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

9. Lanu, 8 447. - }fegfr:e 9. Mühlfeld, Erg. Bd. 8. 378. - W.-B. d. Kgi. Bayern, VII. tt, - Porit, Allgcm. W.-B. I. T»b. 7 iib4 8. II a. U. - Knttokkt, I. 8. a»6 ■• 97.

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Mertz V. Mertzenfeld (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Schwarz ein einwärts und aufrecht zum Sprunge auf erdigemBoden ge- stellter Hirsch von natürlicher. Farbe, mit rothera Geweihe u. links quer getheilt: oben in zwei Reihen, jede zu drei Plätzen, von Grün und GoM geschacht und unten in Grün zwei über Kreuz gelegte, schwarze BSrcm- tatzen). Reichsadclsstand. Diplom vom 22. Juli 1646. Ein in der Person des Joseph Ferdinand Albert Maximilian Mertz v. MertzenMd (Merzenfeld), laut Eingabe, Malmedy, d.d. 28. Sept. 1839, in die Adels- matrikel der preussischen Rheinprovinz unter Nr. 32 der Classe der Edelleute eingetragenes Geschlecht.

Freih. r. Lfdehur. II. 8. 97. Si*-t>macfier, HI. 56. W.-B. d. Preuxt. RbeioproTiw, T. Tab. 81. Nr. IHl u. 8. u. 77.

Merveilleux. Ein mit Hänsely Wunderlich aus Röteln im Baden- schen 1 448 mit dem Markgrafen Rudolph nach Neufchatel gekommenes Geschlecht, welches seinen Namen in das Französische : Merveilleux ver- änderte. Johann M. bewirkte bei den Eidgenossen, dass der Markgit- fin Johanna v. Hochberg 1529 das Fürstenthum Neufchatel wieder abge- treten wurde, weshalb er von derselben den fürstl. Adelsstand u. mehrere Lehngüter, so wie Zehnten zu Coffrance erhielt. Derselbe hatte auch das Lobbürgerrecht von Bern orlangt, welches von seinen Nachkommen und zwar von Samuel v. M. zu Anfange des 17. Jahrh. und von Wil- helm V. M. 1642 wieder erneuert wurde. Mit dem Sohne des Letzteren, Georg, Landvoigt zu Eschallens, erlosch aber zu Bern 1702 die Fami- lie, welche daselbst sich Wunderlich genannt und geschrieben hatte, bn Canton Bern und in der damals zu demselben gehörenden Landschaft Waadt, besass das Geschlecht ehedem die Mitherrschaft Worb und die Herrschaften Essert-Belleveux. Dasselbe stand namentlich mit dem freiherrlichen Hause v. Diesbach in Verbindung und mehrere Sprossen bekleideten im Fürstenthume und in der Stadt Neufchatel die angese- hensten Aemtcr, oder kamen auch in fremden Diensten zu Ansehen. #— Ludwig V. Merveilleux, k. preuss. Major a. D., stand bis 1862 alsHanpt- mann im Garde-Schützcn-Bataillon.

N. Pr. A.-L. III. S. 899. - Freih. v. Ledebur, II. S. 79

Merveldt, s. Meerveldt, Grafen, S. 211.

Merwick, Merwich. Altes, früher zu dem Adel im Cleveschen und in der Grafschaft Mark zählendes Geschlecht, welches noch im 17. Jahrh. vorkommt.

Fahne, II. 8 84. Freih. t. Ledfhttr, II. 8. 98. - SiebmMhtir, II. 112: v. M., Rheltt- findiflch.

Merz (Schild durch eine absteigende Spitze in drei Felder getheilt: 1 u. 2, rechts und links oben, in Blau ein einwärts gekehrter, goldener Halbmond u. 3, in der Spitze, in Roth auf grünem Boden ein vorwärts- gekehrter Geharnischter , welcher in der Rechten eine Partisane hält). Reichsadelsstand. Diplom vom 7. Juni 1760 für Georg Niclas (11.) Merz. Markts-Vorsteher iti Nürnberg. Derselbe , dessen gleichnamiger Vater ebenfalls Markts-Vorsteher in Nürnberg gewesen war , hatte den Stamm fortgesetzt und sein Sohn, Christian Sebald v. Merz, geb. 1771, k. bayerischer Landrichter zu Lauf, wurde nach Anlegung der Adels-

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matrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen. Die Familie ist nicht mit dem ebenfalls bayerischen Gescblechte v. Mertz, s. S. 251, zu verwechseln, auch giebt das Wappenbuch des Kgr. Bayern, VII. 22. das Wappen einer 1675 in den Reichsadelsstand erhobenen Familie Merz V. Quimheim, wie folgt, an: Schild geviert: l der Länge nach ge- theilt : rechts in drei Reiben, jede zu zwei Feldern , von Silber u. Blau geschacht und links in Gold ein halber, gekrönter, schwarzer Adler; 2 in Blau ein einwärts gekehrter, doppelt geschweifter, goldener und 3 in Roth ein silberner Löwe und 4 der Länge nach getheilt : rechts in Gold ein halber gekrönter Adler u. links in drei Reihen, jede zu zwei Feldern, von Blau und Silber geschacht.

•. Lang, 8. 447. - Tyrof, 1. Tab. 7. W.-B. d. Kgr. Bayern. VII. 2:'..

Merzbach. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches, im ehe- maligen Reichsritter-Canton Baunach begütert, längst erloschen ist.

Hi>deiinann, Caiiton Bauuach, Tab. 34 J.

Merzich v. Lannenthal. Erbländisch-österr. Adelsstand. Diplom von 1790 für Andreas Merzich, Hauptmann des wallachisch -illyrischen Gränz-Regiments, mit dem Prädicate : v. Lannenthal.

Magert« w. Mühlf^ld, Erg.-Bd. 8. 378.

Meschede, auch Freiherren. Altes, westphälisches Adelsgeschlecht ans dem gleichnamigen, schon 1248 vorkommenden Stammsitze unweit Eslohe. Dasselbe sass 1500 zu Alne und 1606 zu Anröchte, Brilon, Gesecke u. Ruthen. Caspar v. M., kurcölnischer Truchsess und Jo- hann Melchior v. M., kurtrierscher Kämmerer und Drost zu Aurich, waren mit den Kurfürsten von Cöln und Trier 1614 auf dem Wahltage des K. Matthias anwesend; Johann v. M.. seit 1626 Dom-Dechant des Hochstifts Osnabrück, wurde 1648 bevollmächtigter Gesandter bei den westphälischen Friedens - Tractaten und Wilhelm Ferdinand Werner Freih. v. M. zählte 1746 zu den Domherren zu Osnabrück. Die Güter Alme unweit Brilon und Anröchte bei Lippstadt waren noch 1750 in der Hand der Familie und das Wappen derselben findet sich noch auf der hildesheimischen Sedisvacanz-Münze von 1761. Später ist der Stamm erloschen.

Gaukt, U. 8. 785 ii. 26. Ztdler , XX. H. U^. - N. Vr, A.-L. IN. S. 39«. —Freih, v.Ledebur, II. S. 99. - Siehinacher , IV. 130. ». Meding, II. S. 36H.

Meseberg. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 1. Febr. 1795 für Christian Adolph Meseberg, k. preuss. Obersten a. D., mit Verleihung des Wappens der märkischen Familie v. Meeseberg (Mese- berg), 8. S. 212, nämlich in Blau eine schrägrechts gestellte, silberne Leiter. Der Empfänger des Diploms, wohl aus der Familie v. Mese- berg stammend, hatte früher im k. preuss. Husaren- Regimen te v. Wolki gestanden.

Handschr. NotU. - W.-ß. d. Preuss. Monarch. III. 197.

Mesenau. Ein früher zu dem schlesischen Adel gehörendes Ge- schlecht, welches im 17. Jahrb. noch zu Harlan, im Schweidnitzschen, zu Käntchen, Ober-Oertmannsdorf und Preisdorf im Striegausclien sass. Feczentz v. Mesenau war 1342 Assessor im zu Schwcidnitz gehal-

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tencn Ritterrechte ; Ferdinand Sigismund v.M. btsass 1626 das Ott Käntcheii bei Schweidnitz and der alte Stamm blühte fort, bis denselben Ferdinand Sigismund v. Mesenau, Herr auf Preisdorf unweit Bolkim- heim, 1708 scbloss.

Sinapiu$, r. 8. 63A und II. 8. 906. ~ Gauhf, I. S. 1S55. N. PreoM. A.-L. V. S- 9». Fr^ih. 9. Ledtbur^ 11.8. 95. Sithmaefter, t. 69: v. M«seoaw, SchlMisch. 9%"

Meseritz. Altes, pommemsches und märkisches Adelsgeschledht eines Stammes u. Wappens mit den v. Kleist, welches auch zu den Af- terlehnsleuten der V. Bork gehörte. Dasselbe sass in Pommern bereits 14H9 zu Natzmersdorf unweit Regen walde, 1536 zu Meseritz, Berkenow und Seinerow, so wie 1566 in der Mark Brandenburg zu StorckoW und erwarb später mehrere andere Gtiter in Pommern, hatte auch Berkenow noch 1780 und Meseritz IS 10 inne. Ein Fräulein v. Meseritz war 1806 Conventualin im Kloster zu Marienfliess. Nach 1810 ist der Stamm erloschen.

Micräl, 8. 504. - N l»r. A.-L lil. S. iSS und 300. Freiherr •. Ltd^bur , II. 8. W u. IM 8. 803. Sibtnaeher^ V. l(iü. v. MeNPritx, Puminerisih. r. beding. III. S. 43t.

Meske, Meeske (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein schwarzer Büffelskopf mit einem durch die Nase gezogenen Ringe und links in Schwarz ein silbern geharnischter Arm. in der Faust ein Schwert schwingend). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 14. Octob. 1843 für Ludwig Otto Meske, Rittmeister im k. preusa. 4. Landwehr-Regimente und Laudschaftsrath, Herrn auf Froedau unweit Osterode. Derselbe ist jetzt k. preuss. Major a. D. Zwei Söhne stan- den im k. preuss. 5. Cürassier-Regimente. Der ältere nahm als Pre- mierlieutenant den Abschied, war zuletzt Hofmarschall des Fürsten Friedrich zu Hoheiizollern-Hechingen und hat sich vor Kurzem mit dar geschiedeneu zweiten Gemahlin des Letzteren, Amalie Gri. v. Rothen- burg, vermählt. Der jüngete Sohn ist jetzt Premieurlieutenanl iqi ge- nannten Regimente.

Hiiiidschriftl. Notizen. - Freih. r. L'-debur, U. N. 9R u. III. 8. »09.

Messerschmidt v. Arnim. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 10. Mai 1820 ftlr die beiden Adoptivsöline des k. preuss. General- majors Friedrich Ferdinand v. Arnim (gest. 1835): Gebrüder Messer- schmidt, mit dem Namen und Wappen (in Roth zwei silberne Querbal- ken) des Adoptivvaters. Der ältere, HeiT auf Wittbeck und Wittstock im Kr. Stolp ist um 1856 als k. preuss. Generalmajor a. D. gestorben und der jüngere wurde Justizrath und Landschafts-Syndicus zu Stolpe.

U«Dd!»cbrim. Notiz. - Freih, t. Ledebur, II. 8. 98 u. ni 8. 309.

Messina, Freiherren. Im Kgr. Bayern 16. Nov. 1808 anerkannter Freihermstand und Eintragung der Familie in die Freihermclaase der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern vom 12. März 1829. Altes, spani- sches, aus Saragossa stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem urkund- lich zuerst 1072 Ferdinand v. Messina, Drost und Statthalter der Le- hengtttor der Herrlichkeit von Wessenberg zu Burgund und Brabant, auftritt. - Die spätere, ununterbrochen fortlaufende Stammreihe steigt, wie folgt, herab: Andreas v. Messina, gest. 1701, k. k. Oberstüeute-

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nant im COrassier-Reg. Graf v. Hofkirchen: Maria Edle v. Reiner; Andreas Y. M., 1716 commaudirender General en chef des Prinzen Eugen V. Savoyen, gest. 1743: Maria Edle v. Morel; Dominicus Andreas Edler v. Messina, gest. 1772, Carabiniers-Rittmeister : Muia Elise Edle v. Daniels; Andreas Friedrich Edler v. M., gest. 1807, Gapitano del cercolo al confini dltalia: Maria Anna Edle v. Eschen- brogg; Andreas Dominicas Edler v. M., gest. 1804, Kreishaupt- mann von Tirol: Marianne Oonstantia Gi'f. v. Spaur; Carl Vincen/ Freih. v. M., gest. 1829, k. k. Hauptmann im tiroler Jäger-Regimente : Caroline Freiin v. Borie, gest. 1839; Severin Freih. v. M., geh, 1818 jetziges Haupt der Familie k. bayer. Rittmeister im 6. Chev. leg.-Regimente, verm. 1843 mit Caroline Freiin t. Eyb, geb. 1823, aus welcher Ehe drei Töchter stammen: Camilla, geb. 1845, Marie, geb. 1848 u. Adelheid, geb. 1849. Der Bruder des Freiherrn Severin: Freih. Joseph, geb. 1821, k. bayer. Rittmeister im 3. Chev.-leg.-Regi- mente, vermählte sich 1853 mit Anna Freiin v. Homstein-Bussmanns- hausen, geb. 1827. aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Severin (H.), geb. 1860.

Geneal. TA»cheiib. d. fr^ili. Häu»(., 1.H59. 8. 520 uud '^1 u. l^tii, s. 53.S.

Messingbauer. Reichsadelsstand. Diplom von 1725 für Joseph Ferdinand Messingbauer (Messingbaur) , k. k. Reichshofcanzlei- Ver- wandten.

Mtgerle v. Mühlfetd. Erg.-Bd. 8. 378.

Mestgehten, Metgehten. Altes, früher zu dem ostpreuss. Adel zählendes Geschlecht, welches zu Metgehten im Kr. Königsberg und zu Pamehnen im Kr. Wehlau sass.

Freik. r. Ltdehyr, II. 8 98.

^ Mestich. Altes, schlesisches, vor dem 17. Jahrb. ausgestorbenes Adelsgeschlecht.

Sinapitu, I. 8. 635. - Sifbmach^r, I. 69; v. Mestich, 8rhl«'s|»ch. - t.Med^ng. 11. S. 370.

Mesurenr. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1810 für An- selm Mesureur, k. k. pens. Oberstwachtmeister, wegen 55jähriger Dienstleistung.

Mfgeil« 9. Mühlftld. 8. 227

Mesz^na v. Hiv-Vär, Freiherren. Erbl. - österr. Freiherrnstand. Diplom vom 23. März 1818 für Johann v. Mesz^na, k. k. Oborlieute- nant im Husaren - Regimente König von Grossbritann., mit dem Prlidi- cate : v. Hiv-Var (Treue Burg). Der Empfänger des Diploms stammte aus einem ungarischen Adelsgeschlechte,- in welches Franz Meszenn, Schlosshauptmann in dem bischöflichen Schlosse zu Neutra in Ungarn, wegen ruhmvoller Vertheidigung dieses Schlosses gegen die Türken and gegen RÄkoczy, durch Diplom vom 24. Febr. 1656 den ungari- schen Adelsstand gebracht hatte. Freih. Johann, geh 1785 zu Gran, k. k. Major in d. A., vermählte sich mit Elisabeth v. Zämoczky, geb. 1791, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten : Freih. Franz, geb. 1819, verm. 1849 mit Ida v. Odry de Pacs6r, geb. 1826 u. Freih. Stephan, geb. 1825.

Uegerle t. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 79. Geueol. Tascheob. d. freih. Häuser, ISj^. 8.2.^5 ^■. M «. 1864. 8. 535 a. S6.

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Methstorff. Altes, bereits im 16. Juhrh. ausgestorbenes, meklen- burgisches und brandenburgisches Adelsgeschlecht.

Siebmacher, 111. 140: v. Metxntörpffen, Brandeuburgisoh. •. MtdiKg^ It. 8. 370: vmk dem li. S. abgegaitgciter mekicuburg. Familien.

I Metsch, Metzsch, auch Freiherren und Grafen (Stammwappen:

in Silber ein blauer Sparren). Reichsfreiherm- und Grafenstand. Frd- herrn-Diplom vom 27. Dec. 1699 für Hans (Johann) Ernst y. Metseh, fttrstl. anhaltschcn Landrath und Unter-Director des Fürstenthoms An- halt und (iratendiplom von 1703 für Denselben. Eins der ältesten und angesehensten meissenschen und voigtländischen Adelsgeschlechter, wclclies auch in die an Sachsen angrenzenden reussischen und anhalt- schen Lande kam und sich namentlich aus den Häusern Reichenbach, Plohn u. Netschkau im Voigtlande, Schönfeld im Reussischen etc. ans- broitete. Die Annahme, dass dasselbe mit den alten Grafen v. Maetach, Metsch, in Graubüiidten. s. S. 79. in irgend einer Stammverwandtschaft gestanden habe, ist längst als unrichtig zurückgewiesen worden, dass aber die Familie schon, ehe genauere Nachrichten über dieselbe an- fangen, geblüht habe, leidet keinen Zweifel. Hans Metsch, Amtmann zu Altenburg, erhielt nach Müller, Annal. Saxon., 1474 von Karsach- sen die Stadt Crimmitschau pfandweise; Caspar M. war um 1491 fiUrstl. Sachs. Hofmarschall, später Hauptmann zu Weimar und zuletzt Amt- mann zu Plauen; Conrad M. begleitete 1493 den Kurfürsten Friedrich den Weisen auf seiner Reise zum heiligen Grabe; Hans M. war um 1521 Amtmann zu Haus Breitenbach und um dieselbe Zeit ein Anderer dieses Namens Hauptmann und Landvoigt im Kur-Kreise, wie auch erster Hofricliter zu Wittenberg ; Conrad M., des letztgenannten Bru- der, Doctor beider Rechte, wurde des Kurfürsten Joachim zu Branden- burg Rath und wohnte als Abgesandter 1542 dem Reichstage zu Nürn- berg und s])äter als Canzler des Markgrafen Johann zu Brandenburg dem Convente zu Eisenach bei; Joseph Levin M., fürstl. burggräfl. meissenscher Rath, stund 1519 seiner Gelehrsamkeit wegen bei der Uni« versität Leipzig in grossem Ansehen, nahm zuerst aus seinem Geschlechte die evangelische Lehre an, wurde Pastor iuMylau und stand mit Luther im Briefwechsel; Friedrich M. auf Reichenbach und Friesen, gest 1655, ein Enkel des Joseph Levin M. k. k. Geh.-Rath und Reichs-Pfen- nigmeister, auch kursüchs. Geh.-Rath und Präsident des Ober-Consisto- riums, war l<i3(), als K. Ferdinand 111. zum römischen Könige erwählt worden, als Einer vom Adel der Erste, welcher wegen Kursachsen das Votum ablegte, während sonst wenigstens ein Graf dazu bestimmt wurde und Friedrich Heinrich M. war später Domdechant und Rath zu Merse- burg. Zu Gauhe Zeit, in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrh. lebten Haus Heinrich v. Metsch früher nahm die Familie an, dass ihr Adel bekannt sei und Hess daher das adelige Prädicat weg als knrsächa. Kammeijunker und Domherr zu Merseburg, Carl Heinrich v. M. als k. k. Hauptmann, Heinrich Christoph v. M. als naumburgischer Geh.- Rath, Regier.- u. Consistorial-Präsident, wie auch Domherr und Scho- lasticus daselbst, Carl v. M., Herr auf Reichenbach, als k. poln. u. kur- sächs. Land -Kammer- und Kammer - Assistenz-Ratb und ein v. Metsch^

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1720 als herz. Ober-Schenk zu Gotha. Carl Sebastian (11.) v. M. ein Sohn des Carl Sebastian (I.), Herrn auf >¥ildenau, welcher 1666 kursächs. Kammerherr und Ober-Stallmeister war und ein Enkel des Sebastian v. M., Herrn auf Kleyt und Reinsdorf und um 1604 kur- sächs. Ober -Küchenmeister und Ober-Schenk starb 1733 als des Cardinais und Herzogs zu Sachsen -Zeitz gewesener Ober -Stallmeister. Ein in das FOrstenthum Anhalt gekommener Zweig blühte in vielen Oliedem fort. Nach Beckmann kam zuerst Johann Rudolph v. M., Herr auf Plohn, welcher um 1530 lebte, nach Anhalt. Von dem Sohne des- selben, Joachim Ernst, welcher noch 1560 lebte, entspross Philipp, Herr auf Plohn und Polentzke, gest. 1615 als fürstl. anhaltscher Rath und Hauptmann zu Rosla und von diesem stammte Joachim Christian, Amtshauptmann zu Zerbst, Rosla etc. , dessen Sohn, Johann Ernst, s. oben, den Freiherm- u. Grafenstand in die Familie brachte. Letzterer hatte zwei Söhne, die Grafen Johann Adolph und Johann Friedrich. Der jüngere derselben, Graf Johann Friedrich, k. poln. und kursächs., 80 wie kurpfälzischer Kammerherr, starb ohne Nachkommen, der ältere aber, Graf Johann Adolph, k. k. Geh. -Rath, Reichshofraths-Vice- kanzler etc. hinterliess nur Töchter und so erlosch schon wieder bei seinem 1740 erfolgten Tode der Mannsstamm der grfLfiichen Linie. Die älteste und Erbtochter, Grf. Caroline, geb. 1709 und gest. 1784, vermählte sich 1728 mit Johann Joseph Grafen v. Khevenhüller, wel- cher, von seinem Schwiegervater adoptirt, mit kaiserlicher Erlaubniss vom 24. Apr. 1751 für sich und seine Nachkommen den Namen: Ehe- venhOUer-Metsch, s. Bd. Y. S. 91, annahm und mit seinem angestamm- ten Wappen das Wappen der Grafen v. Metsch vereinigte. Derselbe wurde übrigens als k. k. Geh. -Rath, Conferenzminister etc. 30. Dec. 1763 in den Reichsfürstenstand nach dem Rechte der Erstgeburt er- hoben und erhielt 1775, nach Erlöschen der Fürsten v. Trautson, das Oberst-Erbland-Hofmeisteramt des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns. Von den adeligen Linien des Geschlechts haben mehrere, namentlich im Kgr. Sachsen, in zahlreichen Gliedern fortgeblüht, die Familie war bis auf die neueste Zeit zu Stadt Reichenbach (seit 1460), zu Friesen (seit 1445), Brunn u. Reuth im Voigtlande, Ottenhain bei Roch- ütz und Ober-Ottenhain bei Loebau gesessen und zahlreiche Sprossen des Stammes haben in kur- u. königl. sächsischen Militair- und Civil- dienstea, wie früher, so auch bis in die Gegenwart, mit Auszeichnung gestanden. Was noch die gräfliche Linie anlangt, so sind oben die ge- wöhnlichen Angaben über dieselbe mitgetheilt worden; doch darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass ein der Redaction vorliegendes, die in Knrsachsen erfolgten Notiticationen enthaltendes Manuscript folgende Angabe enthält: „Metsch, Graf. Kaiser Carl VI. giebt kurz vor seinem Ableben dem Könige in Polen und Kurfürsten von Sachsen zu verneh- men, dass Kaiser Leopold I. schon 1703' Johann Ernst Edlen Panner und Freih. v. Metsch in den Reichsgrafenstand erhoben habe und er- sucht darum, dass diese Erhebung im Interesse der Nachkommen noti- ficirt werde. Die Notification geschah zu Dresden 1. Febr. 1741." In Folge derselben ist in Kursachsen später noch der Oraf^istand einer

Mn49cAk4, D«audi. Ad«l«-L«x. VI. 17

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Linie der Familie anerkannt gewesen, wie auch Lackabdrttcke von einem, nach allem Anscheine in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhun- derts gestochenen Petschafte mit der Umschrift: Gräflich Metsch. Grösseres Gerichtssiegel und mit dem gi-äflichen Wappen (Schild ge- vieit mit gekröntem, das Stammwappen zeigenden Mittelschilde. 1. n.4 in Gold der zweiköpfige, schwarze Reichsadler mit zwischen den Köpfen schwebender kaiserlichen Krone und 2 und 3 in Roth eine goldene Krone, aus welcher drei goldene Straussenfrdem aufwachsen) unzweifd- haft ergeben, doch sind über diese gräfliche Linie nähere Angaben nicht aufzufinden.

Knauth, S. hU ii. 3l. B^ekvtaHn, VII. Crtp. 2. S iM-Aw ii. Tab. B. : v. M. u. Frdk. V. M. - Sinapiui , I. 8. 637. Gauhf , I. 8. 13.S6-59. Avemann . Klrcliberg. Historie, 8. 269. Zedier, XS. 8. 1.189 und 90. Hotrachelniann, Samml. vuu Wappen. 8. 58—41. —Megerl« r. Mühl/eld, Krg.-Bd. 8. 22. - N. Preusi». A.-L. lil. 8. 400. - Freih.v. Lrdebmr, n. 8. 98 und 99. Siebmacher , I. 159: v. Met^trh, Mcissnisch. 9. Meding, II. 8. 371 «ad 78; V. 11. u. Frelh. v. M. Tpr0f, l. 60 Freib. v. M.. Oberat d. brandenb. Üarde da Com und 11. 131: Gr. v. M. Suppl. ku Siebm. W.-B. I. 5: Gr. ▼. U. IV. .10: v. M, Vni. S: Gr. V. M. und VIII. 5 t P.-H. t. II.

» Metternich, Freiherren, Grafen, Fürsten etc. (Stammwappen:

in Silber drei, 2 und 1, Seemuscheln). Reichs-Freiherrn-, Grafen- und Füi'stenstand. Freiherrndiplom vom 14. Api. 1664 für Wolfgang Hen- rich V. Metternich und für das ganze Geschlecht; Grafendiplom vom 20. März 1679 für Philipp Emmerich Freih. v. Metternich, winnebnrg- scher Linie, Ek- Kämmerer des Erzstifts Mainz. Burggraf zu Egw, k. k. General-Feldzeugmeister, kurtrierschen Geh.-Rath etc. und Gra- fendiplom vom 28. Mai 1696 für Ernst Freih. v. Metternich, chnrs- dorfischer Linie ; Fürstendiplom vom 30. Juni 1803 nach dem Rechte der Erstgeburt für Franz Georg Carl Joseph Reichsgrafen v. Metternich ra Winneburg und Beilstein, Herrn auf Königswarth etc., des Erzstüts Mainz Erbkämm., k. k. Geh.-Rath und des katholischen Theils des wtft- phälischen Grafen-Collegiums Director. Ausdehnung des erbl.-österreich. Ffirstenstandes auf alle Nachkommen des Fürsten Franz Georg Carl Joseph vom 20. Octob. 1813 und Verleihung des österr. u. lothringi- schen Hauswappens als Gnaden- und Verdienstzeichen in das füratl. Wappen vom Mai 1814; neapolitanisches Herzogsdiplom vom 1. Aug. 1818 für Clemens Wonzeslaus Lothar Fürsten v. Metternich-Wanne- burg, k. k. Haus-, Hof- und Staats-Kanzler und Diplom vom 1. Aug. 1818 für Denselben als Herzog v. Portoila in beiden Sicilien. Altes Dynasten-Geschlecht am Rheine, welches im 16. u. 17. Jahrh. den erz- bischöflichen Stühlen von Mainz und Trier Kurfürsten und den Bisthü- mem Speier u. Worms Bischöfe gab und im 16. Jahrhundeite, nach- dem früher schon einige Linien erloschen waren, noch in sieben Linien blühte. Diese sieben Linien waren ; die burscheidischc im Lützenbnrgi- schen, die winnenburgische und beilsteinsche im Erzstifte Trier, die t^hursdorfische in der Mark Brandenburg , die rodendorffische in Lo- thringen, die müllenarckische im Hcrzogthume Jülich und die nieder- bergische ebenfalls im Jülichßchen, von welchen Linien später nur die winneburgische Linie übrig blieb , welche , nachdem die beilsteinsche 1695 mit Dietrich Adolph Freih. v. Metternich erloschen war, die gros- sen Allodialbesitzungen der letzteren erbte und sich dann Metternich- Winnebnrg-Beilstein nannte nnd schrieb. ~ Als Stammsitz der Familie

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wird Metternich unweit Lechenich (Reg.-Bez. Cöki), u. als allgemeiiier Stammvater Carl y. Metternich genannt, welcher 1350 Zievel, oder Zievelerbnrg ebenfalls bei Lechenich kanfte. Derselbe hinterliess zwei Söhne. Die einzige Tochter des Aeltesten, Sibylla, vermählte sich vor 1440 mit Godart Wolff v. Guttenberg (Gudenberg) aus einer hes»schen Familie und brachte demselben das Gut Metternich zu , weshalb die Nachkommen sich Wolff, genannt Metternich , zur Gracht, nannten, s. den nachstehenden Artikel. CarPs jftngerer Sohn, Johann (lY.) zu Zie- vel, hatte, nebst andern, zwei Söhne, Johann (V.) zu Zievel a. Otto zn Niederberg, von welchem die niederbergische Linie gegründet wurde, indem von seinem EnkeK Otto (II.), Sohn des Otto (L), zwei Söhne, Christoph und Johannes, von Ersterem aber Johann und von Letzterem Johann Salentin stammten. Durch zwei Söhne Johanns (Y.) zu Zievel, Carl zu Sommerberg und Zievel und Ludwig auf der Broel schied sich der Stamm in zwei andere Linien und durch Ludwigs drei Enkel von seinem Sohne Johann in drei oder vier verschiedene Aeste. Diese drei Enkel waren : Bertram auf der Broel, dessen Linie mit dem Enkel wie-? der erlosch ; Friedrich zu Niederwig, dessen älterer Sohn , Hans Rein- hard, den heddersdorfschen und der jüngere, Johann Philipp, vermählt mit Margaretha v. Brandscheid, den rodenbergischen Ast stiftete und Heinrich zu Ramelshoven, Herr auf Mflllenarck, welcher den mflUen- arckischen Ast gründete. Der Sohn des Letzteren , Albert, war mit Anna v.Buracheid vermählt. Carl zu Sommerberg u. Zievel, s. oben, pflanzte durch seine zwei Söhne, Diether u. Edmund, zwei neue Zweige, Diether zu Burscheid setzte nämlich den burscheidschen Ast fort^ der jedoch mit der zievelischen Nebenlinie später wieder erlosch. Edmund aber auf Vettelhoven, welcher aus der Ehe mit Ammei Kolbe v.Vettelr hoven zwölf Söhne und dreizehn Töchter hatte, pflanzte das Geschlecht dauernd fort. Der zweite Sohn desselben, Dietrich, Herr zu Sommer- berg, wurde nämlich der Stammvater der chursdorffischen Linie und der Yater Ludwigs, dessen Enkel, Ernst, zum k. preuss. Geh.-Rath, be- volkn. Prinzipal-Gesandten anf dem Reichstage zu Regensburg u. Statt- halter des FOrstenthuihs Neufchatel stieg, Hans oder Johann aber,Ed- mund's ältester Sohn , wurde der Stifter der winneburgischen Linie, welche allein das Recht der Reichsstandschafb erlangte. Yon Johann stammten nämlich unter Andern drei Söhne : Bernhard zo Yettettioven, Hans Dietrich und Lothar, gest. 1623 als Ghurfürst zu Trier, welcher Letztere die im westphälischen Kreise gelegenen zwei freien unmittel- baren Herrschaften Winneburg und Beilstein, welche nach Abgang ih- rer alten Besitzer dem Erzstifte Trier zu Anfange des 17. Jahrhunderts wieder anheim gefallen waren, seinem Bruder, Job. Dietrich, überliess, wodurch derselbe mit seinen Nachkommen die Würde eines Beichsstan- des mit Stimm- u. Sitzungs-Recht auf Reichs- und Kreistagen erhielt Johann Dietrich hatte, unter anderen Kindern, zwei Söhne, Wilhelm u. Lothar, von welchen Letzterer den schon oben erwähnten beilstein- schen Ast stiftete , Ersterer aber den winneburgischen fortsetzte u. der Yater des Carl Heinrich , gest. 1679 als Kurfürst von Mainz und des Grafen Philipp Emmerich, s. oben, wurde. Die absteigende Stumm

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^ reihe der fortbltthenden Linie Mettemich-Winnebnrg-Beilstein ist nach- stehende: Hans Dietrich Freih. v. Mettemich: Anna Freiin v.Dem; Freib. Wilhelm : zweite Gemahlin : Anna Eleonore Brömser y. Rfides- heim, Graf Philipp Emmerich, gest. 1698, s. oben: erste Gemahlin: Maria Elisabeth Magdalena Freiin Waldpot v. Bassenheim; Graf Franz Ferdinand, geb. 1653 und gest. 1719, kurtrierscher Geh.-Rath: Juliane Eleonore Grf. zu Leiningen- Westerburg, verm. 1683 und gest 1742; Graf Philipp Adolph, geb. 1686 u. gest. 1739, kurtrier. Geb.- Rath und Ober-Marschall : Maria Franzisca Freiin Schenk v. Schmid- burg, gest. 1722; Graf Johann Hugo Franz, geb. 1710 u. gestorb. 1750, kurmainz. u. trierscher Geh.-Rath u. Ober-Amtmann zu Codiem: erste Gemahlin : Clara Luise Elisabeth Freiin v. Kesselstadt . vermSUt 174Ö und gest. 1746; Fürst Franz Georg Carl Joseph, geb. 1746 und gest. 1818, s. oben : Maria Beatrix Antonie Aloysie Grf. y. Kagon* egg»geb- 1755 u. verm. 1771; Fürst Clemens Wenzel Lothar, geb. 1773 und gest. 1859, Herzog v. Portella, k. k. Haus-, Hof- und Staatscanzier etc. : zweite Gemahlin : Antonie Freiin v. Leykam , Grf. V. Beilstein, verm. 1827 u. gest. 1829; Richard Fürst v. Metter- nich-Winneburg, Herzog zu Portella, Graf von Königswart, geb. 1829, Grand von Spanien 1. Cl., k. k. Kämm., Geh.-Rath und Botschafteram k. franz. Hofe, verm. 1866 mit Pauline Grf. v. S4ndor, geb. 1836, ans welcher Ehe eine Tochter, Prinzessin Sophie, geb. 1857, lebt. Aus der dritten Ehe des Fürsten Clemens Wenzel Lothar mit Melanie Chrf. v. Zichy-Ferraris. verm. 1831 u. gest. 1854, stammen, neben einerTodi- ter, Prinz. Melanie, geb. 1832 und verm. 1853 mit Joseph Gr. Zichy V. Yasonykeö , zwei Söhne : Prinz Paul , geb. 1834 , k. k. Rittmeister u. Prinz Lothar, geb. 1837, k. k. Statthalterei-Concipist.

Sp4n€r, a. 741 o. Tab. SS. Imkof. Lib. 9. - ffumbraekt , Tab. 25S— 55. DvreU. W«lt« Aasg. von 1710. II. 8. 708—23. Bubntr, 11. Tab. iSh^bJ. Sinapiu9, U. 8. 147.

- Oauk€, 1. 8. 1S59— C6. •. Hattitein , I. 8. 37^-87. - Zedier, XX. S. 139^—1400. BUdirnumnf Cantoa Ottenwald, Tab. 26A-71. - Sateer, S. 679. Jaeobif 1800. 11. 8. 110.

- Megerle 9. Mük^feld, 8.6. - Schmutz, II. 8. 532. RobenM, Niederrh. Adel, II. 8. 7--17. ~ Allgam. geneal. and Staatt-Handb. 1824. I. 8. 344. e. Sehön/etd, AdeltMhamatisaiat [. 8. 21—93. Maaohf 8. 99—101. (Jen. hiNt.-stat. Almanach. Weimar. 1832. 8. S54-.58. M. Pr. A.-L. ni. 8. 400-402. Freih. ». Ledebur, II. 8. 99. Goth. Hofcal. 1886, 8. 110, 1848. 8. 168. 1850. 8. 159 u. 1862. 8. 170 u. 71. - Siebmachet* I. IK7: v. M.« WastfihlMtcJi n. VI. 14: Gr. t. M. Trier. 8. 573—75 u. Tab. 102. - v. Meding, 11. 8. 372-74. Sop-

Slem. SU Siebm. W.-Il. IV. 18 : F. Hrn. v. M. zu Bartchrid und su Winneburg. RiA§n$, lern. Werk. I. 55. Tyroff, 11. 230 : Fürst v. Il.-W..0oh8eiihaugen. W.-B. der Preiias. Khelnprov. Tab. 34. Nr. ttS u. S. 142: v. M. Dornt, Allg. W -B. I. 8. 136— .19 u. Tab. 109.

Mettemich, genannt Wolff zur Gracht, Wolff- Mettemich rar Gracht, Freiherren und Grafen (Schild geviert: 1 u.4 quer getheilt: oben in Blau ein silberner Tumicrkragen von drei Lätzen und unten in Silber ein einwärtsschreitender Wolf von natürlicher Farbe: Stammwap- pen; 2 u. 3 in Gold eine rothe Lilie, welche oben zu beiden Seiten mit je einem linkssehendeto , grünen Vogel mit goldenem Halsringe besetzt ist : Elmpt). Reichs-Freiherm- und Grafenstand. Freiherrndiplom vom 18. Aug. 1621, nach Anderen vom 21. Jan. 1637 fttr Johann Adolph V. Mettemich, genannt Wolff, kurcöln. Geh.-Rath , Land-Hofineister u. Marschall, mit dem Prädicate : zur Gracht u. Grafendiplom vom 27. Aug. 1742 fttr Franz Joseph Freiherrn v, Mettemich, genannt Wolff zur Gracht, kurcöln. Gesandten bei der Kaiserwahl Carls VII. Altes, rheinlftndisches Adelsgeschlecht, welches ursprünglich ans Hessen stammt

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und den Namen: Wolff v. Guttenberg, oder Gudenberg führte. Die Stammreihe des Geschlechts beginnt Arnold Wolff v. Gnttenberg , Rit- ter, Herr zu Jetter in Hessen, dessen Sohn, Wilhelm, sich in der zwei- ten Hälfte des 14. Jahrh. bei Andornach am Rheine niederliess. Wil- helm's Sohn, Gothard, vermählte sich mit Sibylle y. Mettemich, s. den vorstehenden ArtikeL S. 259, einer reichen Erbtochter und nahm den Namen: Wolff v. Metternich an. Ein Enkel des Letzteren, Hierony- mus, vermählte sich mit Catliarina v. Buschfeld , Erbin von Gracht un- weit Lechenich und Forst (Voi*st) und ein Enkel desselben, Johann Adolph , brachte , wie angegeben , mit dem erwähnten Prädicate : den Freihermstand in die Familie. Zwei Enkel des Freiherm Johann Adolph,' die Gebrüder Johann Adolph (Tl.), knrcöln. Geh.-Rath u. Hieronymus Leopold, stifteten zwei Linien, Ersterer die später gräfliche , Letzterer die freiherrliche zu Wehrden unweit Höxter in Westphalen. Aus Jo- hann Adolph's Linie wurde der Sohn desselben. Franz Joseph, s. oben> Reichsgraf. Was das bei Erhebung in den Grafenstand in das Wappen gekommene v. Elmptsche Wappen anlangt, so vermählte sich Daniel v. Elmpt, kurpfälzischer Geh.-Rath, 1674 mit Maria Catharina (nach an- deren Angaben: Anna Maria) Freiin v. Wolff- Mettemich zur Gracht, Schwester des Freiherrn Johann Adolph (H.), und gab derselben seine sämmtlichen Güter : Burgau etc. als Ausstattung, mit der Bestimmung, dass, falls die Ehe kinderlos bleiben sollte , dieselben an die v. Wolff- Mettemich kommen müssten , doch hätten diese Namen und Wappen der V. Elmpt fortzuführen und geschähe diess nicht, so falle die Erb- schaft den V. Bongard zu Pfaffendorf zu. Von Maria Catharina ver- mählten V. Elmpt entspross ein Sohn, Hieronymus v. Elmpt, doch starb derselbe ohne Nachkommen, worauf die Mutter ihrem Bruder, Johann Adolph (ü.) V. W.-M., die Güter Burgau etc. 1704 überliess. Später, 1708, vermählte sich die verw. Frau v. Elmpt in zweiter Ehe mit Jo- hann Friedrich v. Schaesberg, welcher nach ihrem Tode , wegen von ihm gemachter Verbessemngen, Burgau im Besitz behielt, wodurch ein Rechtsstreit entstand, in welchen sich die v. Elmpt zu Dammerscheidt mengten und welcher 1790 so entschieden wurde, dass die v. WoMF- Mettemich dem General Johann Martin v. ELoopt Burgau heraus geben mnssten. Die absteigende Stammreihe der Grafen v. Wolff -Metter- nich zur Gracht ist durch Fahne's grossen Fleiss genau bekannt und zwar ist dieselbe folgende: Arnold Wolff zu Gnttenberg, Ritter, Herr zu Itter in Hessen; Wilhelm, bei Andernach gesessen: N. v.Kotten- heim ; Gothard Wolff v. Metternich, so genannt seines Sitzes wegen : SibyUa v. Mettemich, Erbin von Metternich; Peter, geb. 1440 und gest. 1523, kurcöln. Amtmann: Iburgis v. Melier, Erbin zn Friffem, Meiler und Piram; Heinrich zu Frissem, gest. 1640, kais. und kur- mainz. Ober- Amtmann : Sophie v. Schlickum; Hieronymus, Amtmann zn Bliessem, geb. 1513 u. gest. 1592: Catharina v. Buschfeld, Erbin zu Gracht; Hermann zu Gracht, geb. 1542, kurcöln. Hauptmann und Geh.-Rath : Maria v. Hochsteden, verm. 1587 ; JohannAdolph, Frei- herr, kurcöln. Geh.-Rath u. kurbayer. Ober-Eämmerer etc. : Maria Catha- rina v. Hall, verm. 1615 ; Degenhard, geb. 1616 und gest. 1668: erst^

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Gremahlin: Philippine Agnes Freiin v. Reuschenberg, gest. 1663; Johann Adolph (IT.) kurcöln. Geh.-Rath, Ober-Kämmerer n. MarsdiaU, geb. 1651 n. gest. 1722: zweite Gemahlin : Anna Maria Therese Tmeh- sess zu Wetzhausen ; Franz Joseph, Graf, genannt v. Elmpt zu Bur- gau : Maria Isabella Theresia Freiin v. und zu Gymnich ; Graf Jo- hann Ignaz : Antoinette Franzisca Freiin v. Asseburg ; Graf Max Werner Joseph Anton, gest. 1839: zweite Gemahlin: Mathilde Freim V. Wenge: Graf Levin, geb. 1811, jetziges Haupt des grftfl. Hauses, Herr der rheinpr. Rittergüter: Schloss Gracht, Haus Strauweiler, Burg Fichenich, Gr. Burg Klein-Büllesheim, Gr. u. Klein-Forsterhofu.Verken»- burg, HausRaedt u. Haus Lindenberg, der westphäl. Rittergüter: Beeke, Brabeck, Vett^nockholt und Haus Gevinghausen, des Ritterguts Bispe- rode im Herz. Braunschweig, des R.-Gutes Gross-Lobke im Kgr. Han- nover , des R. - Gutes Weilbach im Herz. Nassau und der Grundherr^ Schaft Flebingen im Grossli. Baden , Erb-Ober-Jägermeister im Hers. Jülich, verm. in erster Ehe 1835 mit Marie Luise Freiin y.Weichsintr Wenne, geb. 1816 und gest. 1838 und in zweiter 1841 mit Josephine Grf. V. Hompesch-Bollheim, geb. 1822 und gest. 1858. Aus der erstoi Ehe stammt, neben einer Tochter. Grf. Johanna, geb. 1836, venu. 1854 mit Napoleon Freih. v. Loe-Imstenrath, ein Sohn: Graf Max, geb. 1837, k. preuss. Lieut. im 2. rhein. Landw.-Reg. , verm. 1850 mit Hedwig Grf. Droste zu Vischering v. Nesselrode-Reichenstein , geb. 1839, aus der zweiten Ehe aber leben , neben zwei Töchtern , Grf. Isäbella , geb. 1842 und Grf. Mathilde, geb.1846, vier Söhne, die Grafen: Friedrieh, geb. 1843, Ferdinand, geb. 1845, Levin, geb. 1850 und Paul, gest 1853. Die beiden Brüder des Grafen Levin sind, neben einerSchwe- ster, Grf. Marie, geb. 1822, verm. 1839 mit Joseph Freih. v. Fürsten- berg-Herdringen zu Mussendorf, die Grafen Maximilian und Friedrich. Graf Maximilian, geb. 181 4, Besitzer der rheinpreuss. Rittergüter Ojrm- nich, Brüggens und Satzfei, Nörvenich und Durboslar, Yischel u. Burt- scfaeid. k. preuss. Kammerh. , vermählte sich 1840 mit HermenegUde Grf. V. Bocholtz-Asseburg, geb. 1819 und Graf Friedrich, geb. 1817, Herr zu Vinsebeck im Kr. Höxter, 1839 mit Isabella Freiin v. Rom- berg, gest. 1852. Beide haben den Stamm fortgesetzt und zwar Erale- rer durch vier Töchter und vier Söhne und Letzterer durch eine Toch- ter u. ebenfalls vier Söhne, über welche sämmtlich das geneal. Taschenb. der gräflichen Häuser Näheres ergiebt. Die freiherrliche Linie su Wehrden in Westphalen (Schild quergetheilt : oben in Blau ein silber- ner Turnierkragen mit drei Lätzen und unten in Silber ein rechtsschrei- tender Wolf von natürlicher Farbe) stiftete Hieronymus Leopold Frei- herr V. Wolff-Mettemich. s. oben, geb. 1661 u. gest. 1719, fOrstbisch.- paderb. Geh.-Rath u. Oberst-Stallmeister, Herr auf Wehrden, Amelunkeü und Drencke , verm. mit Anna Antonie Freiin v. d. Horst zu Helten- broeck. Von demselben stieg die Stammreihe, wie folgt, herab : Freih. Franz Wilhelm, geb. 1700 und gest. 1752, Herr zu Wehrden etc.,ktir* cöUi. Geh.-Rath: Sophia Brigitta Freiin v. der Asseburg, verm. 1729 und gest. 1770; Freih. Clemens August, geb. 1744 und gest. 1818, Herr auf Wehrden etc. , kurcöln. Eammerherr: Maria Theresia Freiin

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V. und zu Hamm, gest, 1821; Freih. Philipp, geb. 1770 und geat. 1852, Herr auf Wehrden, Amelunxen und Drencke, k. preuss. Geh, Regier. -Rath und Landrath a. D. : Dorothea Freiin v. Haxthausen, Xerm. 1800 und gest. nach 1852; Clemens Freih. v.Wolff, genannt Mettemich zu Wehrden, geb. 1803 jetziges Haupt des freih. Hau- ses — Herr auf Wehrden , Amelunxen und Drencke , gewesener Vice- Präsident der k. pr. Regierung zu Potsdam, verm. 1838 mit Augusta v. Hartmann. geb. 1818, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Freiin Anna, geb. 1839, verm. 1860 mit Ludwig Freih. Ostmann v. derLeye, Herrn zu Horneburg, ein Sohn lebt, Freih. Philipp, geb. 1842. Die beiden Brüder des Freiherrn Clemens sind, neben fünf Schwestern : Freiin Theresia, j}eb. 1801, Maria Anna. geb. 1805, verm. 1842 mit Carl Freih. v. Lüninck zu Ostwig, Adolphine, geb. 1808 u. verm. 1826 mit Carl Freih. v. Boeselager zu Heessen, Sophie, geb. 1808, verm. 1841 mit Clemens Freih. v. Boeselager auf Nette, gest. 1858 u. Freiin Adel- heid, geb. 1811, die Freiherron Friedrich und Carl. Freih, Friedrich, geb. 1816, k. preuss. Landrath des Kr. Höxter, vermählte sich 1859 mit Maximiliane^ der Decken und Freih. Carl, geb. 1820 , k. preuss. Oberförster zu Benrath, in erster Ehe 1849 mit Anna Maria Freiin v. Bourscheidt, gest. 1852 u. in zweiter 1853 mit Sophie Freiin v.Wrede- Melschede, gest. 1861. Aus derzweiten Ehe lebt, neben einer Toch- ter, Maria, geb. 1856, ein SohflfFerdinand, geb. 1855. Von dem Bruder des Freih. Philipp, dem Freiherrn Theodor , geb. 1777, k. pr. Major a. D., verm. 1803 mit Josephine Freiin v. Schmising, gen.Eers- senbrock, gest. 1832, entsprossten zwei Töchter, Marie verw. Freifrau V. Berswordt u. wieder verm. Frau v. Elsholtz, geb. 1803 und Sophie verm. Freifrau v. Wittenhorst, geb. 1817 und zwei Söhne, die Freiher- ren August und Friedrich. lietzterer, geb. 1820, ist k. k. Hauptmann, Freiherr August aber, geb. 1808, vermählte sich 1834 mit Panline de Lequay , aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Freiin Marie, geboren 1834, vier Söhne stammen, die Freiherren: Carl, geb. 1825 , Joseph, k. k. Hauptmann, Georg, geb. 1835 und Franz, geb. 1839.

Durchl. Welt, I. Abth. 8. S. 73. Uumbracht, Tab. 132. Oauh* , 1. S. 3926-28. - ZtdUr, XX. 8. 1892 u. LVCII. 8. 1283-36. - Btedtrmann. Fürsten, 8. T»b. «9. - v.8t«i- imh, II. 8. 6S0. N. Oeneal. Handbuch. 1777. 8. 161 und 62. 1778. 8. 410—12 n. Nnobtrag, IDS und 27. - Robffu, niederrheln. Adel. I. 8. 378-86. - N. Pr. A.-L. IV. 8. SM. Deut- tebe Orafenhiuser der Oegenw. II. 8. lU-116. Frtik. t. ledebur» II. 8. 99 nad 100. Gtneal. Tftschenb. d. grifl. H&uter, 18ti4. 6. 546—48 ond hiator. Hif|dbnch au Demselben, S. 594. Geneal. Taschenb. der freih. HSnser, 1848. 8. 405-407 aiW 1864. 8. 586 u. 37. Siibmackert 190: Die WölfF. gen. Metternlch, Weitphilinoh. v. M^dina, II. K. 669-71. », dtr Vorst au Lombeck-Gudenau, Oruudsätae der Wappen-Kunst, Cöln. 8. ls»0. W.-B. d. Prenasisehen RheinproTinx, 1. Tab 131. Nr. 261 und 8. 118 und 119: Gr. ?. W.-M.

Metternich , Meternich (im von Gold und Roth achtmal querge- streiften Schilde ein schwarzer liöwe mit gedoppelter Quaste am Schweife). Altes, jölichsches Adelsgeschlecht, welches in der ersten Hälfte des 15. Jahrb. noch blühte.

Garf?»//t. Codex dlplomatlcus, Tom, 11. 8. 1266: Siegel von 1429. v.Meding.U. S.SIi.

Mettich, Moettich, Mettich u. Tschetschan, Freiherren n. Grafen.

BöhmischerFreih.-u. Reichsgrafenstand. Freiherrndiplom vom 9. Sept. 1605 für Balthasar v. Mettich, Herrn auf Klizyne, Landrechtsbeisitzer der Fürstenthümer Oppeln und r»atibor u. Grafendiplom vom 12. Nov.

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1633 für Johann Joachim Freih. v. Mettich, kais. nnd fÜrstbischOflieh» breslau. Kath und Kämm, nnd Landeshauptmann zu Oppeln. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht , welches früher auch Mettichen , Metdoht, Möttichen nnd Mütticht geschrieben und von Siebmacher und Sinapim auch zum sächsischen Adel gerechnet wurde, doch ist noch nicht gew!» festgestellt , dass zu letzterem Adel v. Mettiche gehört haben und war diess wirklich der Fall , so waren dieselben zweifelsohne Sprossen des schlesischen Stammes. Hans v. Mötticht und Tschetschau im Oppd- schen, Ritter des Johanniterordens, Commendator zu Klein-Oels u. Wr ber-Kämmerer am Hofe K. Rudolph H., lebte um 1586. Johann Nico^ laus y. M. nnd Tschetschau auf Schräbsdorf , Rocksdorf n. Riegersdorf, starb 21. Jan. 1621 u. 7. Dec. desselben Jahres verschied plötzlich an der Tafel des Prälaten von Heinrichsau Hanns v. M. auf Wirschbel iL Antheil Schraebsdorf , welcher 1 605 zum Landeshauptmann des Fflr- stenthums Münsterberg und des frankensteinschen Weichbildes gewählt worden war. Freih. Balthasar, s. oben, hatte sich mit Helena FreÜB v. Schaffgotsch vermählt, aus welcher Ehe der obengenannte erste Graf Johann Joachim entspross, dessen Sohn aus der £h^ tnit Eva Benigna Burggräfin zu Dohna , Graf Carl Joachim , Herr auf Wiese , Dambran, Langenbrück und Buchelsdorf, sich mit Anna Maria Freiin v. Proskan vermählte, den Stamm fortsetzte und, das Seniorat Wiese stiftete. Von den Nachkommen desselben lebten lV30 drei Grafen v. Mettieh u. der Familie stand, ausser dem Seniorate Wiese, auch die oppersdorfscbe Majorats-Herrschaft, welche immer auf den ältesten Sohn des Besitzers fiel, zu. Um die genannte Zeit war Graf Ferdinand , verm. mit einer Grf. V. Schrattenbach , Senior der Familie. In neuer Zeit lebten die Gebrüder Graf Carl und Graf Heinrich und ein dritter Bruder, welcher bis 1806 im k. preuss. Cuirassier-Regimente v. Bününg stand n. später, als Rittmeister a. D. und vermählt mit einer Tochter des verstorbenen Generals der Cavall. v. Dalwig, verw. Grf. v. Dyhm, erst in Dresden n. zuletzt zu Bernstadt in Schlesien, wo er auch das Bürgermeister- Amt angenommen, wohnte. Diese drei Brüder waren Söhne des Grafen Franz, k. k. Kämmerers und Obersten in d. A. aus der Ehe mit Maria Gräfin V. Althann a. d. H. Grüssbach in Mähren, geb. 1745 und gest. 1784. Carl R.-Graf V. Mettich, Freih. v. Tschetschau, geb. 1774 u. gest 1825, letzter Herr der Seniorats - Herrschaft Wiese bei Neustadt in Oberschlesien (welche nach seinem Tode , mit Erlanbniss der Agnaten, zum Verkaufe kam), Landes- Aeltester des Kr. Neustadt, vermählte sich in erster Ehe 1795 mit Antonie Grf, Carwath a. d. H. Ober -Dammer in Schlesien, geb. 1772 und gest. 1805 und in zweiter 1806 mit Anna Grf. Henckel v. Donnersmarck a. d. H. Siemianowitz, geb. 1775 u. ge- storben 1829, aus welcher zweiten Ehe eine Tochter stammt: Grf. Ma- rie, geb. 1806, verm. 1835 mit Joseph Grafen v. Larisch, Freiherm y. Ellgoth und Karwin. k. k. Kämm, und k. preuss. Generalmajor a. D., gest. 1841. Graf Heinrich, s. oben, geb. 1778 und gest. 11. April 1853 als der Letzte des Mannsstammes seines alten Geschlechts, hatte sich 1803 vermählt mit Maria Freiin Saurma v. der Jeltsch a. d. H. Schraebsdorf, geb. 1786 u. gest. 1836, Erbfrau auf Silbitz u. Strachau,

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Die Nichte nnd Adoptivtochter Beider, Caroline R.-6rf. v. Mettich- Mohr (dnrch k. Diplom in Folge der Adoption), geb. 1816 Tochter des 1837 verstorbenen Anton Mohr v. Ehrenfeld, k. k. ObersÜientenants in d. A. u. der 1818 versii^rbenen Josephine Grf. v. Mettich a. d. H.Wiese

Erhfrau auf Silbitz u. Strachau im Kr. Nimptsch , vermählte sich in erster Ehe 1833 mit Gideon Michael Freih. v.Wimmersberg, Majorats- herrn auf Peterwitz bei Neisse u. k. prenss. Kammerherrn, gest. 1855 und in zweiter 1859 mit Hndolph Grafen Stillfried v. Alcdntara u.Rat- tonitz, k. preuss. Geh.-Rath, Oberceremonienmeister etc.

Sinapiu* . l. «. 637 u. II. 8. 148. Gauh^ . f. S. I36Ä u. 66. ZedUr, XX. S. 1400.

N. Pr. A.- L. irr. 8. 40-2 u. 4DS. Dentscho OrMffnhSu«. d. Qegenw. II. 8. 116—18. Freih. r. Ledfbvr . IT. 8. 100. Of nf al. Tuschenh. der griflfch. Hftuser, 1864. S. .M9 u. .10 u. histor.. Handhuf h xu Demselben, 8. 597. 8iehmacher , I. 166 : ▼. Metüch, Sachaiseli, n. .SO: V. Tjichoisi l.nu MfltlcliPn, Prlilfii^ch, IV. 3: Gr. v II. ii. IV. 125: ▼. M. v. Me-

ding^ fir. 8. 4.31-'U. - norat, AWs. W.-H. II. 8. ISl ii. U.Tab. 279.

Mettin/^h, Freiherren. Reichs-Adels- u. Freiherrnstand. Adels- Diplome vom 31. Juli 1744 fttr Menco Mettin^h. gräfl. sajm - wittgen- steinschen Canzlei - Director zu Berleburg, und vom 18. Juli 1776 für Johann Jacob (I.) Mettingh, Bürger zu Frankfurt a. M. und Freiherrii- Diplom vom 4. Mai 1766 für Menco Heinrich Mettingh. gräfl. isenburg. und erbach-erbach. u. schönberg. Hofrath. P'in wohl aus Westpha- len stammendes Geschlecht , aus welchem Dr. Johann Jacob Mettingh 1726 als Advocatus Ordinarius zu Tecklenbursr lebte. Derselbe, später gräfl. isenburgischcr Regierungs-Rath und soin Bruder Gerhard Domi- nicus Mettingh in Westphalen , vermälilten sich mit den Schwestern Margaretha Elisabetha und Jacobine, Töchtern des frankfurter Syndi- CU9 und Juris Licentiatus Johann Jacob Schütz und seiner Gemahlin. Catharina Elisabetha Bartels, wodurch die Nachkommenschaft des Jo- hann Jacob M. und zwar Menco Heinrich M. 1737 u. der Bruder des- selben, Johann Jacob (TT.) M., 1757 zu dem Bürgerrechte der Stadt Frankfurt a. M. gelangten. Johann Jacob (H.) M. erhielt, wie ange- geben, 1776fden Reichsadelsstand und zwar, ,,da seine Vorfahren sich den Wissenschaften gewidmet und in fürstlichen u. gräflichen Diensten gestanden, weshalb auch seio Bruder, der gräfl. erbach-erbach u. schön- bergsche Hofrath Menco Heinrich v.M. 1766 bereits geadelt, auch sein Schwager Menco v. M. (s. oben) schon 1 744 ebenfalls geadelt worden a. er selbst seit 50 Jahren das ritterschaftliche Gut Lindenthal in der Wet- teran besitze." Der Stamm hat in der Nachkommenschaft des Frei- herm Menco Heinrich dauernd fort^jehlüht und die Stammroihe stieg wie folgt, herab: Menco Heinrich Freih. v. Mettingh, gest. 1774. förstl. isenburg. Hofrath: erste Gemahlin: Eleonore Johannette Lucius, verm. 1737 und gest. 1739: Freih. Samuel Jacob, geb. 1738 und gest. 1806, Doctor beider Rechte: zweite Gemahlin: Anna Susanna v. Hey- den, verw. Schaaf, verm. 1776 u. gest. 1796; Freih. Carl, geboren 1791, k. bayer. Kämmerer und Forstmeister a. D., jetziges Haupt des freih. Hauses, verm. 1822 mit Clara Freiin v. Mettingh, geb. 1802 und verm. 1822, (Tochter des 1833 verstorbenen Freih. Peter Friedrich, Stiefbruder des Vaters), aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Bertha verw. Frau v. Wulffen, geb. 1824, zwei Söhne stammen : Freih. Frie- drich, geb. 1826, k. bayer. Kammeijunker und Bezirksgerichts -Socre-

"^

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tair zu Ansbach, verm. 1859 mit Maria Freiin Löffelholz v. Colberg, geb. 1837 und Freih. Moritz, geb. 1827, k. bayer. Kammerjunker. Von den Brüdern des Freiberrn Carl haben die Freiherren. Johann Frie^Jricb und Menco Heinrich Nachkommen Jjlnterlassen. Freih. Jo- hann Friedrich, geb. 1778 und gest. 1854, hatte sich 1806 mit Elisa- betha Schaefer, gest. 1855, vermählt und aus dieser Ehe entsprosstes drei Töchter: Clementine, geb. 1^08, verm. 1841 mit Joseph Ft&ül Stockhorner v. Starein. grossh. bad. Kammerh. und Geh. Regiemngs- Rath a. D. ; Maria Antonie, geb. 1810, verm. 1832 mit Jacob Eduard V. Stockhausen, grossh. hess. Ober-Forstrath und Anna, geboren 1811, verm. 1839 mit Carl August v. Stockhausen, grossh. hess. Oberst. Freih. Menco Heinrich, geb. 1780 und gest. 1850, k. preuss. Geh.Legations- Rath, war vermählt mit Emilie v.Pfuel und aus dieser Ehe entsprossten Freiin Ida , geb. 1822, verm. 1846 mit Ludwig v. Grolmann, gi'ossb. hess. Kammerh. u. Hofgerichtsrath zu Giessen, Freiin Anna, geb. 1828, und Freih. Hugo, geb. 1819, k. preuss. Landrath zu Templin.

V. Lang, S. 187. - N. Pr.Ä.-L. III. 8. 403. Freih. p. LfAebur, II. S. 100 n. 111.8.109. ' G'^iieal. Tascheiib. der treib. Häuser, 1857. 8. 490—92 u. 1863. 8. 633—35. Suppl. sa Mfbii. W.-B. IX. 22: v. M. W.-B. d. Kgr. Bayern, III. «. fiO und r. Wölckem, Abtb. S. 0. N^/rmrMy^r. Adel, Tab. 47 ii. 8. 47 und frankfurter Adel, Tab. 5 u. 8 6. ATn^seAit«,

IV. .s. 287-89.

Mettnitz. Altes, steiermärkisches, von 1165 bis 1589 vorgekom- meres Rittergeschlecht.

Schmutz, II. 8. 541.

Met«, Edle. Erblilnd. -österr. Adelsstand. Diplom von 1796 ftlr Josejih Andreas Metz. k. k. Directorial-Hofconcipisten, wegen 21 jähri- ger Dienstleistung, mit dem Prädicate : Edler v. Der Stamm wurde fort- gesetzt. In neuester Zeit stand Alexander Edler v. Metz als Hauptmann und Wilibald Edler v. Metz als Lieutenant in der k. k. Armee.

MegfrU r. MühlfPlü. 8. 22«. - Militär - Srhomai. d. österr Kaiserth.

Metz, Edle v. und zu Thalheim. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1 787 für Christoph Joseph Metz , Ober -Amtmaniv.zu Rottenburg, mit dem Prädicate: v. und zu Thalheim.

Mtgtrl« V. Mü'it/^ld, Krg.-Bd 8. 878.

Metzbnrg, Mezbnrg, Freiherren. Reichs- und erbländ. - österr. Freihermstand. Diplom vom 14. Dec. 1714 für Carl Joseph Edlen v. Metzburg, k. k. Gesandtschafts-Attache, wegen seiner bei Abschliessong des r} swicker Friedens erworbenen Verdienste und Bestätigungsdiplo des Freiherrnstandes der Familie von 1779 für die Enkel desselbe Carl V. M., k. k. Gesandten zu Warschau und Franz Leopold v. M. r- Altes, aus Freiburg im Breisgau stammendes adeliges Patricier- Ge- schlecht, welches zu Anfange des 17. Jahrb. in dievorder-östern Ijande kam und mit dem Namen: Metzger adelige Güter und andere Lehen besass. Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt mit mit Johann Georg Metzger . Patrizier zu Freiburg, gest. 1615. Von demselben stammte im 4. Gliede Johann Georg (IV.) Metzger, früher k. Gesandtschafbs-Cavalier, später Stadthauptmann und k. k. Pust- meister zu Brunn, welcher 8. Sept. 1690 in den erbländisch-österr. Bit- terstand mit dem Prädicate : Edler v. Metzburg versetsst wurde. Von

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demselben ent^pross , neben vier anderen Söhnen , ans zweiter Ehe mit Anna v. Mösy der obengenannte Freiherr Carl Joseph, welcher schon 1702 auch den böhmischen Uitterstand mit dem Iijcolate erhalten hatte. Ein Bruder des Letzteren, Johann Georg v. M., k. k. Reichs-Hofraths- Agent, wurde 1710 ebenfalls böhmischer Ritter. Ton drei in neuer Zeit lebenden Gebrüdem Freiherren v. Metzburg: Heinrich, Franz und Johann, lebt nur noch, neben einer Schwester, Freiin Laura, geb. 181 7, Freih. Johann, geb. 1815, k. k. Hofrath und Vice - Präsident bei der Statthalterei in Mähren. Freih. Heinrich , k. k. Rittmeister a. D. , ist 1860 mit Hinterlassung einer Wittwe, Ottilie Edle v. Colonius, geboren 1822 u. verm. 1857, gestorben u. Freiherr Franz, k. k. Legationsrath, starb 1859.

Leupold, I. 3. S. vn-^fCi. - M^gerU r. MäAl/tfUi, 8. 70 und 131 und Erg -Bd. 8*. 79 u. 17M. - Doneal Tasrhenb ü. freih. HAuner . 1854. 8. .351 n. 64 und 1864. 8, 537 und 3S. Kneschkit, II. 8. 300 und .101.

Metzbarg. Erbländ.- österr. Adelsstand. Diplom von 1737 für Christoph Augustin Metzburg, Advocaten zu (4rätz. Der Empfiingoi' des Diploms stammte wohl aus der im vorstehenden Artikel aufgeführten Familie.

Meytrle v. Mühl/eld . Brg.-Bd. 8. 379.

Metzdorif. Altes, in der Alt- und Mittelmark und in Meklenburg begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches auch Mestorff u. Mesdorf geschrieben wurde. Dasselbe stammte aus dem Sitze Mestorflf unweit Osterburg in der Altmark, welcher schon 1264 vorkommt. Später, im 16. u. 17. Jahrb., war die Familie» welche in der Mittelmark 1375 zu Bnchow und Erahne begütert war, auch zu Möhringen und Yinzelberg gesessen und Jacob Metzdorp gehörte in Meklenburg 1425 zur Ritter- schaft der Voigtei Penzlin. Der Stamm ist 1659 mit Hans v. Metzdorf, Herrn auf Möhringen und Vinzelberg, erloschen.

Freiherr «. Ledehtvr, II. 8. 100. Siebmaoher^ III. 8. 140.

Metsen, Metjen. Ein in die Adelsmatrikel der preuss. Kheinpro- Yinz in der Person des Johann Wilhelm Emmerich v. Metzen, laut Ein- gabe d. d. Coblenz, 19. Jan. 1830, unter Nr. 160 der Classe derEdel- leute eingetragenes Geschlecht. Ein Lieutenant v. Metzen stand 1864 im k. preuss. 29. Infanterie -Regimente.

Freih. V. Ledebur, H. 8. 100. W.-B. d. Pr. RheinproT. I. Tab. 81. Nr. 16i und 8. 77 oad 78.

^ Metzenhaasen , Metshaiiseii. Altes , rheinländisches , triersches

Adelsgeschlccht aus dem schon 1197 genannten gleichnamigen Stamm- sitze unweit Simmern. Im erwähnten Jahre lebte Margaretha v. Met- zenhausen und um 1363 Matthias v. M. Der Enkel desselben, LTlrich, wurde kurtrierscher Ober -Kammermeister und Rath und von den En- keln desselben war Johann (UI.) v. Metzenhausen (Matzenhauchen) von 1531 bis 1540 Kurfürst von Trier und Diether v. M., Herr zu Linden- fels, Waldeck und Arras» kais. Rath und Statthalter zu Lützenburg. Letzterer setzte den Stamm fort und von den Nachkommen lebte Jo- hann Heinrich v. M. 1706 als Land-Comthur der Bailei Thüringen und Comthur zu Trier. DerStatmn, welcher, ausser den genannten drei

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Gtttorn auch Linster im Luxemburgischen, Kisselbacb, Meisenburg, Neef, Peterswald und Rannen an sich gebracht hatte, ist 1750 er- loschen.

Humbracht, TaIi ^^. Qauk«, \. K. 136f;. r. HaUstein. I. 8. X88 u. 89. ~ Xtdt», XX. S. 1409. - V. M^ding, U. 8. 37.'». 8uppl. zu Siebm. W.-B. IV. 18.

Metzger. Reichs -Adelsstand. Diplom von 1725 für Cbristopli Daniel Metzger, Doctor der Medicin.

M^gtrU 9. JHÜhlffld, Etg.-Bd. 8. »78. - Suppl. su Siebm. W.-B. III. 20.

Metzler. Ein früher zu dem schlesischen Adel gezähltes Ge- schlecht.

Sinapiut, II. 8. 807. - Suppl. zu 8iebrn. W.-B. VIII. 21.

Metzner. Reichsadelsstand. Diplom vom K. Ferdinand Tl. ittr den lüneburger Rechtsgelehrten Leonhard Metzner. Derselbe starb 1629 als holsteinischer Rath in Copenhagen.

Zedier, XX. 8. 1411.

Metzner v. Salhansen (Schild geviert : 1 und 4 in Roth ein aas dorn äussern Feldes -Rande hereinbrechender, halber, schwaner Eber und neben demselben eine weisse Lilie und 2 und 3 in Silber etil einwärtsgekehrter, rothor Löwe). Bestätigter Reichsadelsstand. Diplom im kursächs. Reichsvicariate vom 14. Nov. 1741 für den fürstlich, hol- steii:schen Justizrath Metzner, mit dem Namen : Metzner v. SalhansoB.

H«iid».hrlftl. Notiz. - Ttjrof. If. li'2.

Metzradt, Metzrad. Eins der ältesten und angesehensten laasiti- sächsischen Adclsgeschlechter. welches auch nach Schlesien u. Böhmen. so wie später in die Mark kam. Dasselbe breitete sich namentlich aa den Häusern Uhyst, Ratzen, Malschwitz, Driewitz, Lippen, Geisillti, liangen-Sohland, Glaubitz, Colmen, Rennersdorf etc. aus. Die Fand» lie kommt in der Oberlausitz schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrii. vor. Dieselbe stiftete nämlich mit Anderen vom Adel 1224 das Minp- riten-Kloster zu Budissin, so wie 1322 die Kirche zu Milckel nnwdt Budissin, an welcher zu Anfange der Reformation Leonhard ▼. M. kl- therischer Parochus wurde. Melchior v. M. u. Kriegelsdorff war 1546 Marschall am fürstlichen Hofe zu Brieg und von ihm stammten die t. Metzradt in Ober- Schlesien. Hans v. M. kam 1489 als Ober- Amtshanpt- mann in der Oberlausitz vor, Hannibal v. M. auf Doberschütz aber 1541, Nicol auf Schönbach 1547 . Hans auf Techritz 1548 u. in dem- selben Jahre Christoph v.M. auf Wülckwitz als Landrichter in der Ober- Lausitz. Wilhelm v. M. zeichnete sich um 1530 als kaiserlicber Obent gegen die Türken in Ungarn aus; Margaretha v. M. war 1537 Aebtto- sin des Klosters Marienstem und Nicolaus, kaiserl. Rath, 1549 Gom- missar, als Kur-Sachsen dem K. Carl V. das Herzogthum Sagan über- sah. Christoph V. M. auf Schnallern befehligte 1566 die zweibundert* sechszig Reiter, welche die oberlausitzisch. Stände d. K. Maximilian 11. gegen die Türken zu Hülfe schickten und Hans Wolff v. M. auf Colmen war des Kurfürsten Johann Georg I. zu Sachsen Oberschenk u. spAfter Hausmarschall. Von Letzterem, welcher zu der meissenscben Linie dea Geschlechts gehörte, stammte wohl Wolff Heinrich v. M., welcher noch

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1699 als filnü. weissenfeisischer Trabanten-Hauptmann und Oberkam- meijankw lebte. -^ Die Linie in Böhmen ging nach Allem aas dem Hause Klein-Baatzen (Budissin) hervor. Heinrich y. Metzradt tritt um 1490 als k. böhmischer und ungarischer Ober-Schenk auf. Von Chri- stoph Y. M. auf Klein -Bautzen, welcher um 1499 lebte, stammten im zweiten Gliede : Caspar, k. böhmischer Hauptmann u. Oberforstmeister des Schlosses Pirglitz in Böhmen u. Abraham auf Klein-Bautzen, Amts- haaptmann der Oberlausitz. Letzterer starb 1602 zu Chemnicz in Böh- men und hinterliess von 18 Kindern fQnf Söhne: Christoph, gest. IHOO, Domherrn zu Magdeburg, von welchem ein Sohn,Jo8t Caspar, entspross; Caspar auf Doberschütz, kaiserl. Rath, Ober-Amts- Verwalter und Lan- deshauptmann in der Oberlausitz, gest. 1618 ohne Nachkommenschaft; Abraham, zuerst der Grafen v. Rosenberg in Böhmen Rath , um 1 620 aber Landes-Bestallter in der Oberlausitz; Johann und Heinrich v. M., anfangs Landes-Aeitester und später Administrator der Landvoigtei iu der Oberlausitz, welche Würden er Alters wegen 1648 niederlegte und später, 1662, als knrsächs. Rath, ohne Erben zu haben, starb. Die später in der Oberlausitz fortblühende Linie stammte aus dem Hause Uhyst u. Carpzov beginnt die Stammreihe derselben mit Hans v. M. auf Eselsberg und Dürrenbach, gest. 1569. Von dem Enkel desselben, Cas- par auf ühyst und Eselsberg, gest. 1656 als Landesältester des görlitz- schen Kreises, entspross, unter anderen Söhnen, Hans Rudolph auf Uhyst, gest. 16B4 als kursächs. Rath und Landes-Aeitester. Der gleichnamige Soh desselben, Herr auf Uhyst, Lippen, Geisslitz, Driewitz und Ratzen, k. poln. und kursächs. Rath und Landesältester, lebte noch 1718 und hatte seine Linie durch drei Söhne fortgesetzt. Ein aus dem Hause Rackelwitz stammender Zweig sass früher zu Milckwitz. Carpzov be- ginnt denselben mit Christoph v. M. auf Rackelwitz, welcher um 1567 starb und drei Söhne hinterliess : Hans auf Rackelwitz , Hennersdorf etc., von welchem Christoph (IL), Erbe der väterlichen Güter, entspross ; Donat auf Hennersdorf und Christoph (III.) , oberlausitz. Landricliter, 8. oben , von welchem Seyfried auf Milckwitz stammte , welcher zuerst Klostervoigt des Stifts Marienstern war, 1661 aber als kursächs. Land- rath und Amtshauptmann der Herrschaft Hoyerswerda starb. Die im Laufe der Zeit in die Hand des Geschlechts gekommenen Güter hat Freih. v. Ledebur möglichst genau angegeben. Im Königr. Sachsen war dasselbe in neuester Zeit mit Zedtlitz, Hermsdorf mit Mahlitzsch, Ko- belsdorf und Nausslitz etc. angesessen. Von den Sprossen desStam- mes gelangten, wie angegeben früher, so auch später. Mehrere zu hohen Ehrenstellen in der Oberlausitz und Andere standen mit Auszeichnung in der kur- und königl. sächs. Armee. In Letzterer war in neuester Zeit Johann Carl Adolph v. M. Oberstlieutenant u. Commandant des 2. In- fant-Bataillons, Ernst Caspar v. M. Major im 13. Infanterie-Bataill. u. Adolph Louis v. M. Hauptmann im 10. Infant. -Bataillon.

Anauth, H. 533. Carpzov, oberUas. Ehreotempol, II. 8.206—33. Sinapius, I. 8. 63ti —44. - Gauhe, I. 8. 1366-69. Zedltr, XX. 8. 1411— 14J5. - Joh. Traug. Floual, Bei tragen der Familieugesch. der T. Metzrad, in: oberUus. Nachl. 1771. M. 282 uod 1772. 8. 2S1. - Frtih. 9. Ledebur, II. 8. 100 und 101. Sitbrrtaeher, I. 166: v. Metsrode, Sächsisch. 0. Meding, II. 8. 375 aiid 76. - W.-B. d. SicUs. Staaten. Vlll. 14.

Menrer, Freiherren (Schild geviert mit Mittelschilde. Im Silber-

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neu Mittelschilde eine rothe, schwarz aiisgefugte, den Schild in i ganzen Breite durchziehende Zinnenmauer, auf welcher oben ein i breiteter, schwarzer Adler steht : Stammwappen, l und 4 in SUber auf grünem Boden eine natürliche Eiche : Krummendiek u. 2 u. 3 in Bfam ein schrägrechter, silberner Baiken). Reicbsfreihermstand. Diplom vom 3. Juli 1754 für Heinrich Edlen v. Meurer, Keichsritter. Ein v^ sprünglich aus Oesterreich stammendes Geschlecht, welches 1430, wohl in Folge der Hussitenkriege, die Heimath verliess und sich in das nörd- liche Deutschland begab, wo es namentlich zu Hamburg zu grossem An- sehen kam. Philipp Wolfgang Meurer war von 1597 bis 1603 fUntL Präsident zu Husum im 11. Schleswig und Johann Christophoms Met- rer wurde 1631 bei einer Sendung an den k. k. Hof zum Comes palati- ims ernannt und erhielt mit seinen vier Brüdern : Wulfgang, Wilhetan, Nicolaus und Ilieronymus, eine Bestätigung des W^appens der Famifie. FAn Sohn des Hieronymus M. war der in der Geschichte Hamburgs be- kannt gewordene Heinrich Meurer. gest. 1690, kaiserl. Reichs-Hofiratti und erster Bürgermeister der Stadt Hamburg. Der gleichnandge Sohn desselben, gest. 1744, Domherr und Senior des Domcapitels zu Haai» bürg, hinterliess aus der Ehe mit Anna Maria v. SchaflFishausen einen Sohn, welcher ebenfalls Heinrich hiess. Derselbe, geb. 1713 n. geiA. 1777. Herr auf Krummendiek, Campen, Rahde. Mehlbeck, OTelgOnne, Wlntersbagen etc. in Holstein, wo derselbe sich 1744 angekanft hatte, erhielt als herz, braunschw.-lüneburg. Geh.Legationsrath durch Diplom vom 13. Sept. 1745 im kursächsischen Reichs- Vicariate und später, wie angegeben, den Freiherrnstand mit Vermehrung des Wappens. Freih. Heinrich war dreimal vermählt, zuerst mit Helene v. Beusche, dann nul Ursula V. Röpsdorff-Lehmkuhl und zuletzt mit Johanna Maria T.Wrede, verw. Baronin Maurice. Ihm folgte sein Sohn, Freih. Carl, geb. 1746 und gest. 1786, Herr auf Krummendiek, Campen. Rahde etc., k. din. Kammerherr und Major der Infanterie, verm. mit Ida Johanna v. Ba- molir a. d. H. Bothkamp, gest. 1803. aus welcher Ehe ein Sohn, Frei- hen* Carl Joachim Friedrich, geb. 1785 und gestorben 1838, Herr anf Krummendiek , Campen und Rahde . entspross. Derselbe hatte sidi 1816 mit Luise v. der Wense, geb. 1794, vermählt und aus dieser Ehe stammt Freiherr Adolph August , geb. 1830, Herr auf Krummendiek, Campen und Rahde.

(;on«Al. Tai(chi'i)b. d. fr-ih. Iläiiüf^r, L^/i-S. 8. :i8(>-i<9 ti. 1H64. 8. :i3<^. Snppl. nMelni. W.-U. X. 5.

Maurers. Ein in die Adelsmatrikel der preussiscbenRheinproTinz in der Person des Ignaz v. Meurers, laut Eingabe d. d. Adenau im Re- gier.-Bez. Coblenz, 15. Juni 1829, in die Classe der Edellente unter Nr. 2. eingetragenes Adelsgeschlecht.

Frei/,. V. Udebur, U. 8. 101. - W.-R. d. Preiiss. Rhoinpro?. I. Tab. 82. Nr. 1«S nml

S. 78.

Meuron, auch Grafen. Adelsstand des Königr. Preussen. Adele- Diplom vom 11. Jan. 1711 filr Stephan Meuron und Bestätigungs-Di- plom des der Familie zustehenden Adels vom 11. Nov. 1763 fÄr The- odor, Peter Heinrich, Carl Simon Franz und Felix Heinrich Meuron a. vom 3. Dec. 1789 für Abraham und Abraham Heinrich Meuron, Mit-

*

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glieder des grossen Raths in Nenfchatel. Angesehenes Geschlecht der Stadt Neuenburg, aus welchem mehrere Sprossen bekannt und ausge- zeichnet wurden. Ein Generallieutenant v. Meuron, früher in k. gross- britann. Diensten, wurde 178J) k. preuss. Kammerherr, Sigismund v. M. 1806 Staatsrath im Fürstentjjj^me Neufchatel und Mitglied der Ohambre economique daselbst und August v. Meuron, Herr zu Bonvil- Ion im Canton Vaud, 1808 k. preuss. Kammerhen*. Später waren Ja- mes de Meuron Secretair bei dem neuenburgischen Departement der Finanzen, Frederic de M., Oberstlieutenant und Mitglied des Militair- Departements , Louis de M., ancien chate lain de Landoroux , ständi- scher Deputirter für den District von Fleurier und Frederic de M.-Ter- risse , Major zu Neufchatel , Deputirter ttir den District zu Verrieres. Letzterer stand früher im Infanterie-RegMpente v. Tschammer und war zuletzt Commandeur des Garde-GarnisonÄataillon zu Spandau. Be- reits 1806 standen Grafen und Herren v. Meuron in der k. pr. Armee. Ein Graf V. M diente zuerst im Regiments Fürst v. Hoheiilohe, war 1820 Major im Garde-Schützenbataillon zu Berlin u. wurde 1828 Kam- merherr und Gesandter am k. dänischen Hofe, starb aber bald nachher. Die hinterlassene Wittwe, geb. v. Willich, wurde Hofmeisterin der Prin- zessin Albrecht v. Preussen. - P^in Lieutenant v. M. im 24. Infanterie- Reg. starb 1814.

Ua, Schweis. Lexir. XUI. S. 94 und 95. - v. BeUbaeh, U. 8. \'i%. - N. Pr. A.-L. III. 6. 403 nnd 404. Freih. v. LedebuP, 11. 8. 101. W. - B. der Pr«ut«i. Mou. (II. 100.

^ Meiirs. Niederländisches Adelsgeschlecht , aus welchem sich ein

Zweig nach Preussen wendete. Zu demselben gehörte Friedrich Lud- wig V. Meurs, welcher 1806 Senator der Stadt Jauer war.

N. Pr.A.-L. 111. 8.404.

Meusebach, Freiherren. Reichsfreiherrn stand. Diplom vom 26. Januar 1690 für Johann Georg y. Mensebach, Reichshofrath, Pfen- nigmeister des ober- und niedersächs. Kreises.^'^kursächs. und kurmainz. Kämmerer. Eins der ältesten und früher reich begütertsten thürin- gischen Adelsgeschlechter, welches in früher Zeit Musbach, auch Muss- pach und später auch Mcussbach geschrieben wurde. Der Name des- selben geht urkundlich bis in das zehnte Jahrh. zurück und kommt zu- erst im Voigtlande vor. Viele Jahrhunderte hindurch war die Familie im Lehenbesitz eines, die südlichen Thäler von Roda in einer Ausdeh- nung von einigen Quadratmeilen umfassenden, Güter- und Wälder-Com- plexes mit dem Stammsitze Meusebach, eine Stunde von Trebnitz, wel- cher Sitz jetzt ein h. sächs. altenburgiscbes Jagdschloss ist. Die erste, bekannte zu Altenburg ausgefertigte Lehensurkunde ist von 1429, der umfängliehe Lehenbesitz der Familie aber schreibt sich wenigstens aus dem 14. Jahrh. her und der Besitz des Schlosses Meusebach schon aus dem zehnten Jahrhunderte. Von 1458 bis 1525 befand sich die Stadt Buttelstädt im Weimarschen und zu Ende des 17. Jahrh. die Stadt Triptis im meissener Voigtlande vom Herzoge Moritz Wilhelm von Sachsen im Pfandbesitze des Geschlechts , auch stand demselben von früher Zeit her der Befehl über die Stadt Roda zu. Die letzten Befehl- faaber von Roda waren die 1540 ernannten Haas nnd Ounz v. Meuse-

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bach. Der grosse voigtländische Lelinbesitz ging der Familie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Unterlassung der Lehois- muthung bei einem stattgefundenen Wechsel in dienender Hand verlo- ren : der Lehnsherr zog die Güter ein. Der ganze Ck)mplex des einge- zogenen Lehens heisst .,der Meusebachsche Anfall^' und umfasst ein^b grossen Theil der westlischen Hälfte des Herzogthums Altenborg. Aus dem Yoigtlande zweigte sich zu Anfange des 17. Jahrb. eine Linie nach Schlesien ab und sass zu Mogwitz und Zauritz im Neissischen. Dieselbe, zu welcher unter Anderen Johann v. M., gest. 1624, gehMe, ist kurz vor 1728 erloschen. Heinrich Christoph aus der VoigtlAn- dischen Linie, geb. 1619 und gest. 1683, erhielt 1666 durch Vennili- lung mit Anna Magdalena v. A\ ülfrodt das Schloss Yoigtstädt bei Ar- tern und das s. g. grdnthalsche Gilt daselbst. Seine Nachkommen bil- deten die thüringische oder Voigtstädtsche Linie, auf welche sich jetii, nachdem 1753 die im Yoigtlande früher angesessenen Lehensvettem ausgestorben sind, die einst so gliederreiche und weit ausgedehnte Fa- milie allein noch beschränkt. Zwischen 1390 bis 1460 lebte HanaL Y. M. auf Schwerstädt und Schloss Meusebach, verm. mit Catharina t. und aus Etzdorf. Herzog Wilhelm von Sachsen verschrieb demselben Schloss, Stadt und Amt Buttelstedt, s. oben, für dreihundert Mark Sil- ber wieder verkäuflich. Mit ihm beginnt der urkundlich nachgewiesene Stammbaum des Geschlechts bis zu der jetzigen zwölften Generation. Hans I. war übrigens auch Yogt zu Plauen u. Amtmann zu ZiegenrQjck und seine Söhne waren Albrecht, Hans und Kilian v. M. Schon im Anfange des 17. Jahrb. hatte sich der Besitz der Familie auch in Fran- ken ausgedehnt. Yon Hans I. stieg die Stammreihe, wie folgt, herab :Ai- brecht I. auf Schwerstädt u. Oberndorf, um 1535 : Yeronicav.Harras; Apel auf Ottendorf, Graunsdorf, Woltersdorf und Lindenwitz : Sophia y. Einsiedel, um 1553; Conrad auf Schwerstaedt u. Ottendorf: Gatiia- rina v. Ende, um 1562; Albrecht (U.) auf Graunsdorf und Weisr bach: Catharina v. Mosen; Albreeht (lU.): Christina Margaretha v. Brandenstein, gest. 1633; Christoph auf Braunsdorf, Götterliti, Sorma, Weltwitz, Etzdorf, Herbisleben, Friesnitz, Siruth, Niederpöl- nitz und Burkersdorf, war mit seinem Bruder, Liebmann, von 1620 1 670 Freiherr in tranken auf Gereuth und Bischofsheim : erste Ge- mahlin : Agnes v. Etzdorf; Freiherr Johann Georg, s. oben, gest. 1695 : erste Gemahlin: Dorothea Sophia v. Güntherod, verw. v. Carlo- witz und zweite Gemahlin : liahel Sophia Freiin v. Friesen. Derselbe besass mit seinen Söhnen : Christian und Gottlieb, einundzwanzig Güter und ausserdem die Stadt Triptis im Pfandbesitze und Andere des Stam- mes hatten den grössten Theil der Thäler um Ho da, so wie zwei Häuser in Unter-Gneus und Rausdorf und Culm inne. Doch sollte sich bald Alles anders gestalten: vom Anfange des 18. Jahrb. an und in den folgenden fünfzig Jahren wurde der Stamm an Sprossen immer ärmer, ein Zweig nach dem Andern starb aus und 1750 lebten nur noch drei vom Mannsstamme: Johann Friedrich v. M. im Yoigtlande und die Gebrüder Carl Ludwig und Johann Wilhelm v. M. auf Schloss und Gut Yoigtstaedt in ThOringen. Johann Friedrich v. M. auf We-

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nigen-Amne, Trebnitz, Waltersdorf, Weisbach, Zedels, Ottendorf, Scbwerstaedt, Lippersdorf, Rothen- Vorwerk, Zedelsdorf und Bremnitz, geb. 1711, vermählte sich 1734 mit Henriette v. Tttmpling und starb 1758, hinterliess aber nur eine Tochter, Auguste, und so erlosch denn mit ihm die voigtländische Linie im Mannsstamme. Die erbberechtig- ten Lehensnachfolger waren Carl Ludwig und Johann Wilhelm v. M. auf Schloss and Out Voigtstaedt, doch war von denselben beim letzten Lehenswechsel, wie schon erwähnt, die vorgeschriebene Muthnng unter- lassen und das Lehn daher vom Lehnsherrn eingezogen worden. Was nun noch das Fortblflhen der voigtstädtchcn Linie anlangt, so stieg die Stammreihe derselben, wie folgt, herab : Heinrich Christoph v. M., s. oben, geb. 1619 u. gest. 1683, Herr auf Voigtstaedt: Anna Magdalena v. Wülfrodt; Hans Georg, geb. 1649 u. gest. 1719: Ottilie Elisa- beth v. Gehofen; Carl Ludwig, geb. 1706 und gest. 1774: erste Gemahlin: Maria Sabina v. Geusau; Christian Carl, geb. 1734 und gest. 1802, Eammerrath des Fürsten v. Anhalt-Zerbst: Benigna Freiin V. Nordenfycht; Carl Hartwig Gregor, geb. 1781 und gest. 1847, Herr auf Schloss und Gut Voigtstädt (beide Lehengüter wurden 1819 verkauft), k. preuss. Geh.-Ober-Revisions- u. Staatsrath a. D. : Erne- stine V. Witzleben, geb. 1784 u. verm. 1804; Freih. Otfried, geb. 1812. jetziges Haupt der Familie, Gutsbesitzer auf Comanchespring bei New-Braunfels, Senator der gesetzgebenden Versammlung zu Texas, verm. 1852 mit Agnes Grf. v. Coreth zu Coredo, Frei- u. Edle Herrin zu Starckenberg, geb. 1853, aus welcher Ehe zwei Töchter, Antonie, geb. 1859 U.Agnes, geb. 1862 und drei Söhne stammen: Otfried, geb. 1853, Otto, geb. 1855 und Max, geb. 1857. Der Bruder des Freih. Otfried, Freih. Carl, geb. 1814, k. preuss. Regierungsrath, Rittmeister a. D. und vormaliger Minister-Resident am k. brasilianischen Hofe zu Rio de Janeiro, starb 1862. Johann Wilhelm v. M., Bruder des Carl Ludwig v. M., s. oben, geb. 1696 u. gest. 1769, Besitzer von Yoigtstädt (Grünthaler Gut) hatte sich mit Melusina Catharina v. Schütz vermählt. Aus dieser Ehe entspross ein Sohn, Johann Georg, geb. 1722, verm. mit Johanna Friederike v. Helmold und aus dieser Ehe stammte wieder ein Sohn, Ludwig WilhelÄi Carl, welcher 1801 ohne männliche Nachkommen starb, wodurch das Lehen Voigtstädt an den Besitzer defl Schlosses Voigtstaedt zurückfiel. Von den beiden Töchtern des Ludwig Wilhelm Carl war Elisabeth mit einem v. Herf in Darmstadt and Caroline mit einem v. Rehfues in Bonn vermählt.

Kttautk, 8. M4. Albinus, Werthernfiche Historie, 8. 60. Seifert . adelige Familien M der Zahl XXIV. S. 18S^88 n. DesaeJbeu Oeu«al. adelig. Eltern und Kinder, I. 8. 373. V. OtHcMenttein, Stemma famil. Meusebachianae und DosAelheu Bcsciircib. d. Klosters Dur- relln. 8. 120. Sinapiu4, I. 8. 637 und 88 und Olanographla, 1. 8. €07 und U. 8. 96. Oaukt , I. 8. 1369—71. Zedier, XX. 8. 1455 u. 56. Uörtchelmann, Sammlung von summ- nnd Ahnentafeln, 8. 52 u- 53. v. ütehtritz, Qeschlecbts-Brx&hlungen , I. Tab. 68 ood ». N. Pr. A.-L. U(.8. 404. Freih. v. LedeburyW, 8. 101. - Geural. Taaehcnh. d. frefh. Hinter, 1861. 8. 496—509 u. 1864. 8, 538 u. 89. Siebmacher. I. 144: t. Meusbach, ThnriDglteh. v. Meding , HL 8. 434.

Mensel (in Blau ein goldener Querbalken, welcher mit drei neben einander gestellten, rechtsgekehrten Mäusen von natürlicher Farbe be- legt ist). Adelsstand desKgr. Prenssen. Diplom vom 5. Febr. 1770 flir Wilhekn Ludwig Musculus, k. prenss. Hauptmann, mit dem Kamen;

Mmuckk€, Deotteli. Adtlt-L«!. VI. 18

274

V. Meusel. Dorsollio, dessen Vorfahren ihren deutschen Greschlechlsna- men in den latcinisc.hen : Musculus vonfvandelt hatten, starb sp&ter als Oberst und Comniondeur eines Grcnadierbataillons und zwar, wie das Neue Preuss. Adelslexicon angiebt, ohne vermilhlt gewesen zu sein. Doch standen später in der k. preuss. Armee Officiere, welche sich t. Meusel schrieben und, so viel bekannt, das angegebene Wappen fl&kr- ten. Zu denselben gehörten namentlich der 1804 zu Friedland in Oflt- preussen verstorbene Oberstlieutenant v. Meusel und der 1850 venlor- bone Obcrstlieutcuant a. D. v. M. Ein v. M. war 1837 Hauptmann im 2. Infant.-Regimente.

N. Pr. A.-L. I. 8. 46 ii. 111. K. 404 und 405. ^ F,filt. p. Ledebur , II. 8. 101. ~ W.-

B. d. Prcns». Moiiaithlo III. IIK). Knfxchktt, IV. S. 'JH9.

Mensel v. Rittersberg (Schild durch eine aufsteigende Spitze ge- theilt, dreifeldrig: 1 und 2: rechts und links oben, in Silber zwei rothc Querbalken und 3, in der Spitze . über einem grttnen Dreihügel ein goldener Anker). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom von 1794 für Anton Meusel, Officier in der k. preuss. Armee, mit dem Namen: Meusol V. Rittersberg. Derselbe , von mütterlicher Seite ans adeligem Geschlechte stammend, starb 1807 als Hauptmann in der A. n. Etals- miyor zu Silberberg.

N. Pr. A.L. rii. 6. 40.S. •- Freih. 0. Ledebur, U. S. 101. W.-B. d«r Pr. MoBBTOkM

IV. 44.

MeuHgen. Altes , obersächsisches Adelsgeschlecht , aus welchem Philipp v. Meusgen, Herr auf Heilsdropp, um 1530 als k. dänischer Küchenmeister vorkommt. Von den Söhnen desselben warHieronymns

V. M. Herr auf Hausdorff in Sachsen und ein Enkel des Letzteren, Jo- hann Sigismund v. M., Herr auf Poltitz, welcher 1650 noch lebte, war wohl der Letzte seines Stammes.

Gauhf, I. S. 1.^71.

Mevins (Schild dpr Länge nach getheilt: rechts ein Kranz n. links eine mit einem Stern belegte Säule, um welche sich eine Schlange win- det). Kaiserlicher Wappenbrief vom 17. Nov. 1562 für Johann Me- vins, Bürgermeister zu Stxirgardt, mit der Fähigkeit für sich und seine Nachkommen, adelige Lehne zu besitzen. Ein Urenkel des EmpfiLn- gers des Wappoubriefos , David Mevius, k. schwed. Gericht«rath and Vice-Präsident zu Wismar, gest. 1670, war Herr zu Zarrentin, Brön- kow und Baggendorf im Kr. Grimme. Ersteres Gut besass 1771 and noch 1805 Gustav Friedrich v. Mevius und später war Anton Gusta? V. Mevius. gest. um 1837, Herr auf Zarrentin und Kirch - Baggendorf, auch hatte David Conrad v. M., k. dänischer Landrath, das GutSchre- venbom in Holstein erworben.

N. Pr. A.-L. V. a. 32y. Freih. v. Lf dehnt, W. A. 101 u. 102.

Meyenberg. Altes , fränkisches , noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. genanntes Adelsgeschlecht.

Gauke. IT. S. Itlx imArtIkol: Meyeiiburg.

Meyenbnrjir* l^in früher zu dem Adel in der Mark Brandenburg gehörendes Geschlecht, in welches wohl der Adel in der zweiten HUfte des 16. Jahrhunderts durch Christoph v. Meyenburg, knrbrandenliarg;

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Geh.-Rath und Minister der Eorfflrsten Joachim 11. und Johann Georg zu Brandenburg gekommen war. Georg v. M., kurbrandenb. Ritt- meister, war 1658 Herr auf Büste unweit Stendal. Der Stamm ist schon lange erloschen.

Oauke, n. 8. 726 und 37. Freiherr t. Ledthur, II. 102 and III. S. S09.

Meyendorff (Schild von Silber und Roth geviert, ohne Bild , oder auch im Schilde drei, 2 und 1, Rosen). Altes, magdeburgisches u. mär- kisches, ritterliches Geschlecht, welches nach Freih. v. Ledebur zu den, Wenigen gehörte , welche nie zu dem Stande der Ministerialen, auch nicht der Dynasten, sondern der Schöppenbarfreien gehört haben. Das- selbe wird nach Angabe Einiger aus Holstein hergeleitet, wo es Meins- dorff geheissen haben und 5. Dec. 1664 mit Christoph t. M. ausgegan- gen sein soll. Der Stammsitz MeyendorflF, unweit Wanzleben , kommt schon 1163 vor und bereits 1311 sass die Familie zu Samswegen bei Wolmirstedt und 1376 zu Jenchow. Im 16. Jahrh. war das Geschlecht zu Alten-Plathow, Neindorf, Nielebock, Schormen, Seedorf u. Ummen- dorf begütert und hatte noch 1667 die Güter Alten-Plathow, Seedorf and Ummendorf inne, erlosch aber am 1. August des letztgenannten Jahres mit Andreas v. M. auf Ummendorf etc. Die in Liefland, Schweden und Russland zu hohen Ehren gelangte Familie der Freiher- ren V. Meyendorff, s. den nachstehenden Artikel , soll , wenn das Wap- pen auch ganz verschieden ist, nach den gewöhnlichen Angaben mit der hier in Rede stehenden Familie eines Stammes sein.

Mareu$ Wixgner, Beschreibung der ?. Meyendorf in dessen Adels-Ankunft ete. Magde- burg, 1&81. Dankwerth, Descriptio HIesTic. et Holst. 6. US. Höpping^ de Jure insign. 8. 434. Hennigea, Oeneal. famil. nobll. In Sazon. S. 7—9. Küsteri Collect. Opusc. Hist. Mareh illustr. VII. u. VIll. Oauht. I. 8. 1371 u 72 Zedier, XX. 8. 1479 81. - Märkische Forschungen, IV. 8. 26S— 273. Frtikerr v. Ledebur, U. 8. 102. Siebmaeher, 1. 178: r Meyendorf, Markisch: 8ehlld geviert n. ledig n. V. j50 : ▼. Meyendorff, Holstei- aUeh: drei Kosen. ~ r. Meding, II. 8. 376.

Meyendorif, Freiherren (Schild geviert mit geviertem Mittel- schilde. Mittelschild : 1 und 4 in Gold ein rother, gekrönter, eine sil- berne Hellebarte haltender Löwe und 2 u. 3 in Schwarz zwei ins An- dreaskreuz gesetzte, mit einer goldenen Krone belegte, silberne Hämmer: Stammwappen; Hauptschild ganz silbern: 1 ein schwarzer, gekrönter Doppel- Adler ; 2 ein nach der rechten Seite auf einem rotben Rosse sprengender, roth bekleideter fteiter mit einer nach links abfliegenden, rothen Zipfelmütze und ein Schwert haltend ; 3 ein die Arme vorwärts- haltender, mit Laub bekränzter und umgürteter wilder Mann u. 4 zwei ins Andreaskreuz gelegte , die Spitze unterwärtskehrende Degen : bei Erhebung in den Freihermstand hinzugekommen). Schwedischer Frei- hermstand. Diplom vom 16. April 1679 für Jacob v. Meyendorff, k. schwedischen Generallieutenant, für den Bruder desselben, Otto Johann V. M., k. schwed. Obersten und für den Braders-Sohn Beider: Wolter Reinhold v. M. Die Einführung in dasRitterhaus zu Stockholm erfolgte 1680. Altes, lief- und esthländisches, nach Schweden und^ Russland gekommenes Adelsgeschlecht, welches von dem alten, im vorstehenden Artikel besprochenen, ursprünglich holsteinischen, später magdeburgi- flehen und märkischen Geschlechte v. Meyendorff hergeleitet wird , so verschieden auch die Wappen sind. Nach S^erman, Matrikel öfwer

18*

276

Swea Rikes, Bidderskap och AdeK brachte 1198 der liefländiache Bischof Albert unter Anderen auch zwei aus Holstein gebfirtige Brflder, Daniel und Conrad v. Meycndorff, nach Liefland. Als später der bi- schöfliche Sit2 von Ikeskole nach Hupel: Uexküll. oder nach dem liefischen Sprachgebrauche: üeksküll nach Riga verlegt worden sei, w(Lrc Conrad von dem Bischöfe Albert für seine treuen and erq[>rie88- lichen Kriegsdienste mit den Häusern Lennewaden und UexkfiU belehnt worden, worauf Conrads Sohn, Conrad Conradson, nach seinemErbgate Uexküll genannt worden sei. Von den genannten beiden Bradem, Daniel und Conrad v. Mejendorff, stammen, wie angenommen wird, alle späteren, nnter einander stammverwandten liefländischen, schwedischen etc. Herren v. Uexküll , alle Freiherren und Grafen v. Uexküll-Gyllen- band und alle Freiherren v. Meyendorff. Von den drei Emi^&ngen des Freiherrndiploms starben die Gebrüder Jacob und Otto Johann an- beerbt, Wolter Reinhold v. M. aber setzte den Stamm in Schweden weiter fort. Von den Sprossen des Stammes sind Mehrere in Lieflaad und Schweden u. in neuer Zeit namentlich in Russland zn hohen Eh- renstcllen gelangt. Von der russischen Linie sind besondei'sza nennen: Peter Freih. v. Meyendorff, k. russ. w. Staatsrath und Kanunerherr, Ober-Hofmeister, Chef des Cabinets Sr. Maj. des Kaisers , Reichs-Bath etc. , welcher in den letzten Jahrzehnten a. o. Gesandter und bevoUm. Minister am k. preuss. Hofe war, so wie Georg Freiherr v. Meyendorff, k. rus^sch. Ober-Stallmeister, General - Adjutant , General der Gaval- lerie etc.

Jlupel, Mftterinl. su einer llefl&nd. Adeltgetchichte (der Nord. MUeell. 16. Stück) I. 178$. 8, a58^66a

Meyenn. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 17. Febr. 1768 für Peter Ernst Meyenn. k. preuss. Eriegsrath und für die vier Söhne desselben: Friedrich Ernst, Friedrich Wilhelm Ernst, Carl Bleichart Ernst und Leopold Heinrich Enist Meyenn. Der Vater des Kriegsraths v. Meyenn: Bleicher Peter Meyenn, hatte sich 1747 mit mehreren Gütern im Usedomschen angekauft. Die Familie war in Pommern mit vielen Gütern auf der Insel Usedom u. im Demminschen Kreise von 1747 bis 1818 angesessen und erwarb auch in Meklenbnrg ansehnliche Güter, von denen noch 1847 Gaedebehn und Vielist in der Hand der Familie waren.

Brüffgeinann, I. H. Xdi. Freih. v. Ledebmr, II. S. IW. W.-B. der Freust. Monareh. III. 100. Meklenb. W.-B. Tab. 35. Nr. 129 u. 8. 29. - Pommer. W.-B. III. 8. 71 and 7Ä. u. Tab. S2. Knenchke, I. 8. 297.

Meyenthal, Mayenthal. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, wd- ches auch nach Ostpreussen kam nnd zu Tharan unweit Preuss. Eylan begütert wurde.

V. Bellbach, II. 8. 123. - Freifi. t. Ltdtbur, II. 8. 109. Siebmacher y II. 78: ▼. Mey- enthal, Fränkisch.

Meyenwald, Mejrwald, Mehwald (Schild von Silber und Roth quer getbeilt mit einem nach der Rechten springenden Hirsch von na- türlicher Farbe). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, nicht zn verwech- seln mit Familien von ähnlichen Namen. Dasselbe sass zn Lobedau im Liegnitzischen, welches Gut 1606 an die v. Axtleben kam. Der Letzte

277

dw Stammes starb um 1659 u. bei seiner Beisetzung zuLobedau wurde das Stammwappen mit in die Gruft gelegt.

9. Ludwig, Kcliq. MhcI., VI. S. 476 u, 503, ~ Sinapiu», 1. 8. «:«»<. Qauh; I. S. 137.;. Z§dUr, XX. 8. MSI. Hi^hmachfr. I. RS; v. Mcchwaldl , Schleshoh. v. Stedinq, II. 8. 3?« a. 77.

Meyer (Schild geviert: 1 und 4 in Blau ein rother Sparren mit Pfiahl, begleitet von drei goldenen Sternen; 2 in Silber der Kopf u. Hals eines einwärtssehenden , gekrönten , schwarzen Adlers und 3 in Silber zwei schwarze Flügel). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 16. Mai 1729 ftlr Samuel Sebastian Meyer, Oberstlieutenant im Cuiras- aer-Begimente v. Buddenbrook. Da in der k. prenss. Armee Meh- rere V. Meyer standen, dieselben aber noch nicht genau von einander geschieden worden sind, so muss dahin gestellt bleiben, ob zu dieser Familie der 1741 verstorbene Oberst und Commandant zu Frankfurt a. d. 0. v. Meyer gehörte. Gotthard Wilhelm v. M. , welcher 1697 Oberstlieutenaut im kurbrandenb.Regimente v.Schöning war, zählt, wie aiM dem genannten Jahre zu ersehen ist, zu einer früher in den Adels- stand versetzten Familie. Nach welchem Diplom, ob nach dem von 1729 oder 1769 Carl Friedrich v. M. , k. preuss. Generallieutenant, fguiL 1771 und Johann Christoph v. M., k. preuss. Maj. a. D. und Herr auf Grahlow bei Landsberg, gest. 1797, den Adel führten, ist nicht er- mittelt.

N. Pr. A. L. V. «. 5?9. - Frtik, v. Ltdebur, II. 8. lOi. - W.-B. d. Proiis«. Moiiirch., IV. I.

Meyer (in Blau drei, 2 und 1, rothe Rosen). Adelsstand des Kö- rigr. Preussen. Diplom vom 20. Oct. 1769 für Johann Joachim Meyer, Migor im Husaren-Regimente v. Kleist.

N. Pr. A.-L. V. 8 ^MK Freih. 9 Lfdfhur. II. 8. 10«. W-B. d. Preuss. Monarch.. IV. I.

Meyer (in Grün zwischen zwei goldenen Querbalken drei neben einander stehende, silberne Sicheln). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 3. April 1771 für Matthias Friedrich Meyer, Rittmeister im Husaren-Regimente v. Seydlitz a. D. u. Herrn auf Enzow, Lissow, Prebendow, Tadden und Zelasen im Lauenburg-Bütowscheu. Von 1799 bis 1803 standen der Familie auch die Güter Trienke und Zauchram im Kr. Fürstenthum Cammin zu.

Ä. Pr. .A.-L. r. 8. n. flf. 8. 40». - Frtih. 9. Ltdebur, II. 8. 102. W.-B. der Pr. Monarch. IV. 1.

Meyer (Schild geviert: 1 n. 4 in Blau eine- silberne Sichel und 2 n. 3 in Silber ein Palm- und Lorbeerzweig übers Kreuz gelegt). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2. Octbr. 1776 für Daniel Wilhehn Mayer. Der Empfänger des Diploms starb 29. Sept. 1805 als Präsident der südpreussischen Regierung.

N. Pr. A.-L. V. 8. 880. Freih. v. L*.d«bur, II. 8. 102. W.-B. d. Preu««. Monarch. IV. 1.

Meyer (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber ein gol- dener Löwe, welcher ein blankes Schwert hält und links ebenfalls in Silber drei pfahlweise gestellte, rothe Rosen). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 16. Jan, 1789, Weitere Angaben über das

278

Diplom fehlen. Zu diesem Geschlechte gehören zwei Gebrüder t. M.« von denen der Eine Kaufmann zu Königsberg in P., der Andere Lieute- nant in der Armee wurde.

N. Pr. A.-L. V 8. 330. Freik. ». Ledehur, II. 8. 203 u. III. 8. 809. W.-B. der Preus!». MoD. IV. 2.

Meyer (in Grün eine silberne Sense). Adelsstand des Kgr. Preos- sen. Diplom vom 6. Juli 1798. Näheres über das Diplom ist nicht aufzufinden.

K. Pr. A.-L. V. 8. 330. - Freih. v. Ledtbur, H. 8. 202. W.-B. d. Preus«. Moasreh. IV, a.

Meyer (in Silber auf grünem Boden ein Baum, vor weh'hem ein schwarzes Lamm geht). Adelsstand des Kgr. Prcussen. Diplom eben- falls vom 6. Juli 1789.

N. Pr. A.-L. V. 8. 380. Freik. v. Ledehur, II. 8. 102. - W.-B. d. Preus. VoMurali.

IV. 2.

Meyer. Reichsadelsstand. Diplom von 1643 für Heinrich Meyer, Bürgermeister zu Bremen. Der Sohn desselben, Nicolans v. Meyer, Yicekanzler und Hofrath zu Halberstadt, starb 19. Aug. 1703.

Freih. 9. Ledebur, H. 8. 102 o. UI. 8. 809.

Meyer (m Blau zwei gekreuzte, silberne Sensen mit goldenen Stielen und mit einer rothen Schleife verbunden. Aelteres Wappen: in Blau drei, 2 u. 1, goldene Sensen). Reichsadelsstand. Diplom vom 14. März 1789 für die drei Gebrüder: Christian Daniel Meyer, Hein- rich Ludolph Gotthard M. u. Johann Anton M. zu Frankfurt a. M. Ein ursprünglich aus Lübeck stammendes Adelsgeschlecht, welches zu den adeligen Geschlechtern der Cirkelgesellschaft zu Lübeck gehörte. Der Stamm hat in Frankfurt a. M. fortgeblüht.

Handschrifll. Notizen. Kn^$chke,lU. 8. 317. ^ Siebmacher, III. 195 : Aelieres Wappea.

Meyer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1817 für Chri- stoph Meyer, provisorischen Ober-Einnehmer der k. k. Centralcasae und Cassier der Universal-Staatsschulden-Casse.

Megerle v. MüklfrH, Erg. Bd. 8. 228.

Meyer v. Jergt^^shof. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1777 für Anton Peter Meyer, mit dem Prädicate: v. Jergershof.

Meg^rte t. Mühlfeld , Erg.-Bd. S. 379.

Meyer v. Knonow, Meyer v. Knonau (in Roth ein weisser Hut mit Hennelinaufschlage und herabhängendem Bande). Reichsadels- stand. Adels-Emeuerungsdiplom vom 20. Febr. 1747 für Christian Andreas Meyer v. Knonow, Herrn auf Schnellpförtel bei Görlitz. Altes, schweizerisches Adelsgeschlecht im Canton Zürich, welches seit 1363 das Erbbürgerrecht der Stadt und Republik Zürich besitzt. Das Stammhaus war die Burg Knonau, welche jetzt der Sitz des züricbschen Landvoigtes des Ober-Amts gleichen Namens ist. Von dieser Burg and dem Dorfe Knonau, welches eine ehemalige Majora oder Meierei war und eine Castellania oder Voigtei bildete, wurde das Geschlecht Meyer

V. Knonau genannt. Rudolph M. v. K. lebte zu Ausgange des 13. Jahrb. auf der Burg Knonau als Erb-Meyer und war Herr zu Mett-

menstetten and Breitmatten. Mit demselben beginnt die anuotorbro-

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ebene SUmnireihe des Greschlechts. Die Söhne Rudolphs erlangten, wie erwähnt, 1363 das Erbbfirgerrecht der Stadt Zürich und von den Enkeln war Johann M. ▼. K. 1400 regierender Bttrgermeister der Stadt a. Republik Zflrich. Conrad, Einer der s. g. tipfern Schwertlerböcke, fiel, nachdem er sich in dem Züricher Kriege ausgezeichnot liotte, als Anführer der Stadtfahnen von Zürich, in (lern Kampfe bei St. Jacob bei Basel und sein Sohn, Johann, trug 1470 das Stadt-Panner bei Gran- son. Johanns Sohn, Gerold, zürichschcr Landvoigt, Reichsvoigt, St. Gallenscher Hauptmann, verkaufte 1512 an die regierende Stadt Zü- rich, mit Vorbehalt des Namens : „Meyer v. Knonau*'. Burg und Pfarr- dorf Knonau und die Herrschaftsrechte tlber Mettmenstetten, Äugst. Borsikeu und Breimatten. Der Sohn dessclhen, Johann (II.) wohnte als Schfltzenfahnenträger 1500 der Schlacht bei Novara bei und sein Sohn, Gerold (IL), tiel 1531 bei Cappel. Von den Nachkommen starb Johann (IIL), Meyer in holland.-schweiz. Diensten, an seinen bei Mal- plaquet 1700 erhaltenen Wunden. Bis 1798 blieb die Familie im Besitze der von 1432 an besessenen Herrschaftsrechte über Ottwyl und bekleidete auch seit 1453 bis zur genannten Zeit als Erbvoigte von Wyningen, die Würde der Erbsessclträger der Fürstäbte von Einsie- deln. — Ein Zweig des Geschlechts war gegen die Mitte des 18. Jahrb. nach der Oberlausitz gekommen und wurde zu Rothenburg und Schnell- pförtel begütert. Später lebte ein M. v. K. zu Herrnhut. In neuer Zeit, 1845, war die Familie zu Ober-Weichau bei Glogau gesessen und ein Lieutenant M. v. K. stand im k. preuss. K. Aloxander-Grenadier-Re- p^mente.

W. Pr. A.-L. III. S. 405 und 40fi. Freih. 9. L«iMur , II. S. 103. Siehmacher, I. I9S: Die Meyrr ▼. Kiionow. Schweiserisch. Suppl. su Siebm, W.-R. IX. 83.

Meyer v. Meyersbach, Edle n. Ritter (Schild ge\iert mit Mittel- schilde. Im blauen Mittelschilde ein scchsstrahliger, goldener Stern. 1 n. 4 in Blau ein schrflglinker, wellenweise gezogener, silberner Bal- ken u. 2 u. 3 in Silber ein einwärtsschender, gekrönter, schwarzer Adler). Erblftnd.-österr. Adels- und Ritterstand. Adclsdiplom von 175G für Gottfried Joachim Meyer, k. k. Commerzicnr ith. mit dem Prädi- cate: v. Meyersbach und Ritterdiplom von 17ß() für Denselben als k. k. Gommerzienrath und ungarischen Bergwerks -Producten- Speditions- iPactor, mit dem Prädicate: Edler v.

MfgfrU 9. Mühl/eld, Kr»räiix -Bd. M. 379. - Siipplcm. tu Siebmachor« W.-B. X. 21. Mm^fMckk^, IV. H. 25H).

Meyer zn Fölling (in Silber ein gebogener, bis an den oberii Scbildesrand reichender, rother Sparren, begleitet von drei, 2 u. 1, rothen Sternen). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 23. Mai 1814 för Hieronymus Meyer aus Aafan in der Schweiz, Besitzer der Kloster-Realitäten von PoUingen, Steingaden und Rottenbuch, mit dem Prfldicate : zu Fölling.

9. Lang, «. 447. - W.-B. d. K«r. Bayern, VII. 21..

Meyer v. Segebnric. Schwäbisches, reichsrittcrlichcs (Jcschlecht.

Frtih. 9. Krohnt, 11. 8. 116.

Meyer v. Urach (Schild geviert: 1 in Silber ein auffliegcuder,

280

schwarzer Adler; 2 von Roth und Silber und 3 von Sflber and Qrtn der Lange nach getheilt, ohne Bild und 4 in Gk)ld ein silberner Halb- mond). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 3. M4rz 1791 ftr Ernst Carl Wilhelm M., k. prenss. Lieutenant, mit dem Namen: Meyer V. Urach.

Freih, V. Led€hur, II 8. 103 u. III. 8. 309 a. 10. W.-B. d. Preis«. Moaareh.IY. la

Meyerentz, Meyrentz. Ein im 18. Jahrb. in Ostpreussen vaai Dommelkoim, Garbeninken, Gutten, Heinricbshöfen, Janowen, Kar- plauken u. Mickelnick ansässig gewesenes Adelsgeschlecbt.

Frfik. 9. Ledfbur, 11. 8. 103.

Meverfeld, Lingen v, Meyerfeld, ancb Freiherren nnd Orafn.

Schwedischer Freiherrn- und Grafenstand. Freibermdiplom von 1706 für Johann August v. Meyerfeld und Grafendiplom vom 1. Mftrs 1714 für Denselben, so wie vom 18. August 1719 fftr den Bruder des Grafen Johann August : Woldemar v. Meyerfeld, k. k. Generalmigor. Ein aus Westphalen stammendes Adelsgeschlecht, welches früher Lingen V. Meyerfeld hiess. Mehrere Zweige desselben folgten dem deutschen Orden in die östlichen und nördlichen Länder, einer derselben Hess sich in Liefland nieder und Sprossen des Stammes traten in die k. schwedische Armee. Dietrich Hermann v. Meyerfeld, knrcöln. GdL* Eath, war 1646 bevollm. Gesandter auf dem Friedcnscongresse m Münster und ein v. Meyerfcld, k. schwed. General und Ober-Commaa- dant zu Stettin und später General-Commandant in Schonen, blieb 1715 in einem Treffen mit den Dänen. Der oben genannte Jobann Angml Graf V. Meyerfeld starb 1750 als k. schwed. General v. d. Infanterie, Gouverneur von Schwedisch-Pommem und Rügen und Ganzler der Uni- versität Greifswald. Der Bruder desselben, Graf Woldemar, war schon 1739 gestorben. Der Stamm blühte fort, wurde auch in Pommern be- gütert und die Grafen v. Meyerfeld besassen noch vor 1843 die Neh- ringer Güter im Kr. Grimmen.

Gauhe, II. v<<. 737 u. 2». - Brügg^mann, I. HpUt S ond 9. N. Pr. A.-L. III, 8. 40f. Freik. r. Udehmr. II. 8. 103 und Ul. 8. SIC. 99ta Rik, Vapeob. Rldd.94 «. Orefv. 10.

Meyerhofe, May erhoff. Ein in Schlesien vorgekommenes Adds- geschlecht. Stanislaus Ferdinand Anton v. Meyerhofe war 1764 Re- gierungs-Canzellist in Gross -Glogau und Carl Friedrich v. M. 1806 k. preuss. Accise- und Zollrath zu Hirschberg.

S. Pr. A.-L. III. 8. 406. Freiherr p. Ltdfbur, 11. 8. 103.

Meyerinck. Ein aus dem Gevcschen stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem seit dem 17. Jahrhunderte Sprossen in knrbrandenborg. und k. preuss. Diensten standen. Dietrich Richard v. Meyerinck wurde 1757 Generallieuteuant u. starb 1775 im Pensionsstande uid Georg Wilhelm Ludwig v. Meyerinck, k. preuss. w. GelL-Rath nnd Kammerherr, früher k. Hofmarschall und Intendant der königL Schlös- ser, wurde später Ober-Schlosshauptmann und bekleidete diese Wtlrde noch um 18r>0. Die Familie besass im Brandenburgischen 1767 n. noch 1S03 die Güter Biesow, Brunow, Leuenberg nnd Weritpfnhl im Kr. Ober-Barnim.

Z4dinr, XX. 8. 1503. - T)rHh, ». X«J#»Mr, H. 6. IW,

281

Meyerle. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1701 für die Gebrflder Johann Leonbard Meyerle und Peter M., Kaufleute in Botzen, wegen ihrer ausgebreiteten Handelsgeschäfte.

Meyem, Maiem (in mit silbernen, natürlichen Wolken geziertem Blau ein auf grünem Boden stehender, grün bekränzter und umgürteter, wilder Mann, welcher mit der Rechten eine Grassense in die Höhe hebt XL die Unke in die Seite setzt). Ein noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. im Lüneburgischen yorgekommenes Adelsgeschlecbt. Hse y. Bodenteich, yermählte y. Maiern, starb um 1690.

V. Mtding, in. 8. 485.

Meyem, Meyeni y. Hohenberg, auch Freiherren (Schild quer getheilt : oben in Silber ein aufwachsender schwarzer Adler und unten in Roth ein silberner Sparren, begleitet yon drei, 2 u. 1, weissen Rosen oder Maiblüthenkelchen). E. preuss. Erlaubniss von 1815 sich nach dem Sitze Hohenberg in der Altmark: „Meyem v. Hohenberg'* nennen u. schreiben zu dürfen und im Herzogthume Sachsen-Coburg-Gotha durch Diplom yom 13. Apr. 1854 bestätigter Freihermstand. Wappen- niid Adelsbrief ftlr die Familie vom E. Rudolph IL Ein aus dem bayrenthischen Yoigtstande stammendes Geschlecht, welches die der yoigüändischen Ritterschaft einverleibten Rittergüter Ramsenthai, Erot- tendorf, Filgendorf, Meyernberg, Rietfeld und Rubach an sich brachte. Der Stammvater des Geschlechts, Blasius M., wurde, wegen seiner Erfahmng in Bergwerkssachen und im Münzwesen, vom E. Ru- dolph zu sich berufen und bei den Bergwerken in Ungarn als Director angestellt, musste aber 1592, vi^egen des Einfalls der Türken, Ungarn verlassen und begab sich in das Bayreuthsche. Von seinen Söhnen kaufte sich der Eine in Oesterreich an und zu den Nachkommen ge- hörten der k. k. Feldmarschalllieutenant Johann Friedrich Graf v. Mey- ern und Joseph Daniel Graf v. Meyem, Erzbischof von Prag, welche Beide. 1748 in den böhmischen Grafenstand erhoben, nach der Mitte des 18. Jahrh. starben. Von den im Bayreuthschen angesessonen Nach- kommen machte sich der in hannoverschen Diensten verstorbene Geh.- Justizrath Johann Gottfried y. M. durch die „Acta Pacis et Executionis Westphalicae^' und die „Acta Comitialia Ratisbonensia'^ rühmlich be-. kannt. Der Vater desselben, Johann Simon v. M., stiurb als Geh.-Kam- merrath u. Eammer-Director in Bayreuth und ein anderer gleichnamiger Sohn als Oberst in h. württemb. Diensten. Johann Gottfned's Sohn: Jobann Wilhelm Felicitas v. Meyem, war hannov. General der Artil- lerie. — Adam Anton v. M. war von 1738 bis 1742 markgr. bayreuth- scher bevollmächt. Minister am k. k. Hofe und starb später als Geh. Staatminister zu Erlangen. Johann Gottlob v. M. wurde 1763 als bay- reuth. Eammerherr, Hof- und Landschaftsrath nach Braunschweig be- rufen und zum Landdrosten des Weserdistricts bestellt. Derselbe hin- terliess zehn Söhne und neun Töchter, von welchen später noch vier Söhne in braunschweig.-coburgischen und preussischen Diensten stan- den und von dem in der Altmark gelegenen Besitze der Familie, wie angegeben, den Beinamen: „v, Hohenberg"' erhielten. Diese vier Söhne

282

waren : Ueinrich v. M., k. preass. Miyor, gest. 1810 ; Wilhelm v. H.-H., gest. 1848 als k. prcoss. Generalmajor a. D.; Augnst ▼. M.-H., h. sacbs.-coborg-gothaischer Generalmtgor, Herr auf Hohenberg, Krose- mark und Germerslage in der Altmark, gest. 1845 mit HinterlaMung einer Tochter und Erbin, ans der Ehe mit Auguste Grf. v. Gört«-Wri8- berg: Pauline y. Mayem-Hohenberg, geb. 1820, welche sich 1844 mit Friedrich Grafen v. d. Schulenburg-Altenhausen vermfthlte und Ferdi- nand y. M.-H., welcher, am h. sächs. coburg-goth. Hofe Gch.-Rath unj Oberhofmarschall, den freih. Stamm fortgesetzt hat. Haupt des frd- herrlichen Hauses ist jetzt: Freih. Friedrich, geb. 1818, k. grossbritan. Major a. D., verm. 1862 mit Anna v. Knoblauch a. d. H. Osterholtt. geb. 1832, aus welcher Ehe ein Sohn 1863 geboren wurde. Die bei- den Brüder des Freiherrn Friedrich sind, neben drei Schwestern: Freün Auguste, geb. 1817, Freiin Luise, geb. 1823, verm. mit Nestor ▼. Sclilözer, k. russ. Hofrath und General-Consul zu Stettin, und Freiio Minna, geb. 1832, zwei Brüder, die Freiherren Gustav und Leopold. Freih. Gustav, geb. 1820, h. sachs. coburg-gothaisch. Hofcapell- o. Theater-Intendant, vermählte sich 1855 mit Clara v. Alvenslebeo a. d. H. Zichtau, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Alexandrine« geb. 1855 und Margaretha, geb. 1862, zwei Söhne stammen: Gustav, geb. 1857 und Hans, geh. 1860 '-— Freih. Leopold, geb. 1833, k. k. Hanpi* mann, vermählte sich 1863 mit Emma v. Loewenfels, geb. 1888. 1^ Fräulein Meyem v. Hohenberg war 1857 in Ostpreusseh mit Ekbk Tauersee im Kr. Neidenburg begütert.

N. Pr. A.-L. III. 8. iOa o. 407. ~ nriih. v. d. Knftebfck, 8. Sil. - 1V«M. •. Uäß^mr, II. 8. 103. - <:eiiefü. Taschenb. d. freih. H&iiser. 1860. 8. 563 aud 1864. 8. &S9 nnd 40. Mu|.pl XU 8iehm. W.-B. I. S: v. Mayern «uf Kudfeld und «tühaeh (Ri«tf»ld nud Habaeli). W.-B. der .<i&ehi. Suat«ii. IX. SH - W.ß. des Kgr. Baferu, VII. %h,

Meyers. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. Mirt 1740 (letzte Erhebung von Seiten des Königs Friedrich Wilhelm L) fttr Friedrich Wilhelm Meyers, k. preuss. Obersten.

N. Pr. A.-L. V. 8. 3.10. - Fr^ih 9. Ledebur, 11. 8. 101 und 104. - W.-B. der PrMSt. Mouarch. IV. i.

Meysebng, Meisenbng, Rivalier v. Meysebng, Freiherren. Altes,

hessisches Adelsgeschlecht, welches zu Frülingen, Lichtenau, Retterode, Ried, Röhrda u. Zusehen sass. ßereits^l323 wohnten Heinrich o. Her- mann V. M. auf dem Burgsitze zu Lichtenau, auch stand zeitig dem Oe*- schlechte das Städtchen Zusehen mit drei Schlössern und einem Amte unweit Fritzlar zu. Johann (I.) v. M., um 1430 von Spangenberg unter den Kriegshelden der damaligen Zeit aufgezählt, wurde 1447 zu Fulda beliehen; Philipp v. M. war 1520 landgräfl. hessisch. Marschall, welohc Würde vor ihm schon Johann (H. u. IH.) bekleidet hatten ; Johann (lY.) kommt um 1653 als hessen-casselscher Forstmeister vor; Clara Elisa- beth v. M. a. d. Hause Zusehen, Tochter des Georg Philipp v. M. auf Zusehen und Ritterode. vermählte sich mit dem 1689 in den Grafen- stand erhobenen Franz Ernst v. Platen, kurbraunschw.-lüneb. Geh.- Rath u. Premier-Minister, HeiTn der Herrschaft Linden, und wurde so die Stammmutter der Grafen v. Platen-Hallermund ; ein Freih. v. M. wai* 1683 fOrstl. hessen-casselscher Ober-Stallmeister; Johann v. M.

283

kurbrandenb. Oberst, blieb 1695 im Treffen bei St. Trond; ein v. M. verwaltete nach Anfange des 18. Jahrb. das Ober-Kämmerer- Amt am bess.-ca8sel8chen Hofe ; Adam GotUob v. M. lebte am 1 708 als k. poln. and karsüchs. Kammerherr und ein Freih. v. M. war 1724 k. preuss. Geh.-Rath und Vice-Präsident im FOrstenthume Halberstadt. Der Stamm bestand in vielen Sprossen fort, gehörte durch seine Besitzungen zu der reichsfreien Ritterschaft des Canton Rhöii-Werra und hat später noch 1816 geblüht, in welchem Jahre das alte Geschlecht, welches im goldenen Schilde eine schwarze Greifsklaue, mit dem aufwärts gebo- genen Fusse nach der Rechten gekehrt, führte, erloschen ist. Später, nach 1825, eilhcilte Kurfürst Wilhelm II. von Hessen seinem Geh.-Ca- binetsrathe Rivalier im Departemente des kurfürstlichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten den Adel des Kurfürstenthums Hessen mit dem Namen und Wappen des alten erloschenen Geschlechts v. Mey- sebog und bald darauf auch den Freiherrnstand und zwar mit folgen- dem Wappen: Schild quer getheilt: oben in Gold die schwarze meyse- bngsche Greifsklaue und unten in Grün ein goldener Tarnierkragen mit drei Lätzen. Der Stamm blühte fort. Ein Sprosse desselben, Freih. Meysebug, Dr. der Rechte, wurde Kanzlei-Rath im k. preuss. Mi- nisterium des Innern und ein Anderer in neuester Zeit Ministerial-Rath im k. k. Ministerium des Aenssem.

Spangenberff, II. WincMmann, Benchrcib. von Hpssod, 8. 291. - Sehannat, 8. 12». Oauhg, I. 8. 1344 und 45. Z^dler^ XX. 8. 366. - Krtor, Ahneoprobe, Tab. 2. Bie- dermamn, Cmnton Rh6n-Werra, I. V<>rs. N. Geneal. Handbaeh, 1777. 8. 301 and 177A. 8. 347. /SoiwiMi. Geschichte von Heesen, U. Anmerk. 8. 2S.'( u. IV. Anmerk. 6. 494. r^Hk. w. d. Kne»eheck, 8. 212. - Freiherr v. Ledebur. 11. S. t04 a. UI. 8. SlO. Si^b- auioA«r, I. 141: v. Maitenbug. HessiBch. v. Meding, III. 8. 427 and 98. ~ «. Uefner, haooov. Adel, Tab. 23: Freih. v. M.

Meyssel , Maysel. Ein trüher zu dem ostpreussischen Adel zäh- lendes Geschlecht, welches im Kr.f Fischhausen zu Germau, Kirpehnen, Korgeiten, Nopkeim etc. begütert war.

Freih. v. Ledebur, II. 8 104.

Meywaldt, Meywald, Mehwald (Schild von Silber und Roth quer- getheilt, mit einem nach der rechten Seite springenden Hirsche von natürlicher Farbe). Altes , schlesisches Adelsgeschlecht , welches schon 1353 zu Maywaldau im Schönau8chcn,1473 zuLobendau im Goldberg- sehen und später noch zu Harpersdorf sass. Der frühere Stammsitz Lo- bendau kam 1606 an die v. Axtleben und der Stamm erlosch 1659 mit Christoph Wenzel v. M., Herrn auf Harpersdorff etc.

8inapiu$. I. S ß{8. Gauhe . I. 8. 1372. - Fr^ih. t. Ledfbur. II. 8. 104. - Sieb- maeker, I. 6<: v. Mechwaldt, Sehlesisrh. - •. Meding, (f. 8. »76 n, 77.

Miaczynski, Grafen. Reichsgrafenstand. Bestätigungsdiplom von 1731 ftlr Ignaz Grafen Miaczynski.

Megerle r. Mühlfeld, F.rg.-Bd. S. 2t?.

Michael auf Frankennohe (in Gold ein blauer, mit drei achtecki- gen, silbernen Sternen belegter Querbalken , begleitet oben und unten von einem nach der linken Seite schreitenden, doppelt geschweiften, blauen Löwen). Reichsadelsstand. Diplom vom 13. Mai 1652 für Ju- lius Michael, Amtsschreiber des böhmischen Grenz-Zoll-Commissariats, ausgeschrieben in Eur-Bayem 29. Nov. 1782 für Johann Christoph

284

Leopold V. Michael, adeligen Landsassen von Frankennobe. Der Vater und Grossvater des Diploms- Empfängers, (geb. 1755) waren Gewerke des böhmischen Bergwerks in der St>adt Schönfeld gewesen and die Familie hatte 10. Septemb. 1570 einen kaiserlichen Wappenbrief er- halten.

r. Lang, 8. 448. W.-B. d. Kgr. Bayern. VII. 2Ä.

« Michaelis (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Silber ein

schwarzer Adlerflügel mit Kloestengel und links in Blau ein geharnisch- ter Arm mit Degen). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 3. Dec. 1786 für Wilhelm Michaelis, Hauptmann im k. preuss. Infant- Regim. Graf v. Henckel.

N. Preuss. A.-L. V. H. :«0 u. Sl. Frtih. r. Udebur, II. 8. 804. - W.-B. d. Pr«ii«s. Monmrh. IV. 8. - Xneschke, IV. 8 290 a. 91.

I Michaelis (in Blau ein schräglinker . goldener Balken, belegt mit

drei sochsstrahligen. goldenen Sternen). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 30. Aug. 1787 für Friedrich Christian Wilhelm Michaelis, Rittmeister im k. preuss. Husaren -Regimente v. Wolki. Die Familie blühte fort und wurde in Pommern im Kreise Schlawe zu Quatzow, Reddichow und Marienthal angesessen. Das Gut Quatzow stand 1857 einer Frau v. Michaelis zu. Ein Sprosse des Geschlechts steht jetzt als Lieutenant im k. preuss. Garde-Husaren-Regimente.

Freiherr 9. Ledebur , U. 8. 104. W.-B d. Preuss. Mouarch. IV. 3. Pomaeraciies W.-B. in. Tsb. 3.1 u. 8 112. - Kne»chke, I. 8. 897 u. 98.

Michaelis (Schild geviert mit Mittelschilde. Mittelschild von Roth und Silber der Länge nach getheilt , mit einem nach der linken Seite aufspringenden, weissen Rosse; 1 und 4 in Blau ein silbernes, den Bo- gen auf, die Stollen abwartskehrendes Hufeisen und 2 und 3 in Silber ein rechtsgekehrter, schwebender, schwarzer Adler , im Schnabel eineii goldenen Ring haltend). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2. Apr. 1808. Die Familie wurde in Ostpreussen zu Auklaj^en und Perschein ün Kr. Preuss. Eylau , so wie zu liOyden im Kr. Friedland angesessen.

Freih. v. Ledebur, II. 8. 101. - W.-B. der Pr«us9. Monsrch.. IV. 9. - KnMChk4 , IV.

S. -ittl.

Michalini y. Tranenfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1798 für Johann Michalini, k. k. Hauptmann.

Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. S. 879.

Michels (in Roth ein nach oben gezinnter Querbalken). Soester Patricier- und Salz-Imker-Geschlecht, welches zu Nateln, Sassendorf und Weslarn im Kr. Soest begütert wurde. Zu Nateln war 1857 Otto v. Michels, k. preuss. Kreis-Director zu Soest, angesessen.

Frrih. 9. Ledebur, II 8. 104.

Michelsdorf. Altes , schlesisches Adelsgeschlecht eines Stammes und Wappens mit der 1661 erloschenen , schlesischen , dem polnischen Stamme Swinka einverleibt gewesenen Familie v. Danewitz , s. Bd. II. S. 418, welches sich nach dem ihm zustehenden Rittersitze Michelsdorff nannte. Thomko oder Thocan v, Michelsdorff lebte 1314. Der

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Nuae des Oeschlechts, welcher wohl im 16. Jahrh. auBgegangen ist, kam auch in der Oberkasitz vor.

m»tißUu, I. 8. MI. ^ SMmaeJ^er, I. 61: ▼. Miohdtdorf, SchlMifoh. - w, Utdittg, 1. S. a»l n. 91.

Miehelsperg, Michelspnrg, auch Freiherren (Schild der Länge nach TOn Silber nnd Schwarz getheilt: Stamm wappen). Altes, tiroler Adelsgeschlecht, aus welchem Johann v. Miehelsperg dem costnitzer Gondl beiwohnte. Ein Adelsgeschlecht, welches sich aber v. Michels- berg schrieb, kam in früher Zeit im Braunschweig-Lüneburgischen vor.

aiebmadker, Ul. 33: Preih. v. Miehelsperg u. 99: v. Michel8purg, Tiroliirh. r. .Ve- ding, UI. 8. 4S6 und S6.

Miehich v. Freudenfeld. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von 1764 für Anton Miehich, k. k. Oberlieutenant im sclavonischen Broder Infanterie-Regimente, wegen 31 jähriger Dienstleistung, mit dem Prädi- cate: ▼. Freudenfeld.

M99trl€ w. Miklftld, 8. S38.

Miehle V. Mnthfeld. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1773 fQr Georg Miehle, k. k. Hauptmann im Infanterie -Regimente V. Langlpis , mit dem Prädicate : v. Muthfeld.

MtgerU 9. Mühl/eld, Krg.ßd. 8. 379.

' Michna, Michna v. Weitzenau, Freiherren u. Grafen. Böhmi-

scher Freiherrn- und Grafenstand. Freiherrndiplom von 1632 für Georg Wilhelm v. M., k. k. Rath und Oberhanptmann aller kaiserlichen Herrschaften in Böhmen, später königl. böhmischer Appellationsrath, Herr der Güter Mehldem oder Mehlem, Harticz und Johnsdorf im meissnischen Erzgebirge, mit dem Prädicate : v. Weitzenau (Waitzenau) und Grafendiplom von 1711 für die Gebrüder Martin Michael, Johann Wenzel und Wenzel Ferdinand Freih. Michna v. Weitzenau. Böh- misches Adelsgeschlecht, als dessen Stammvater Paul Michna ange- nommen wird, welcher anfangs königl. böhmischer Reichs-Secretair, später aber Reichsvicecanzler war und in dem erstereu Amte den be- kannten Majestätsbrief K. Rudolphs II. unterschreiben musste, später aber mit dem Cardinal Clesel sehr thätig war. Paul's Sohn, Paul Al- bert, war 1621 des K. Ferdinand n. w. Geh.-Rath und General-Kriegs- Commissar und soll nach Weingarten und Gauhe den Grafenstand er- halten haben, doch fehlen über diese Erhebung nähere Angaben. Der Braderssohn Pauls: Freiherr Georg Wilhelm, s. oben, wurde Refor- mations-Gommissar, verehrte dem E. Ferdinand II. zur Fortsetzung des Krieges gegen die Protestanten hunderttausend Gulden und erhielt die obengenannten Güter, auf welchen er und seine Nachkommen wohnten, namentlich sein Sohn: Freih. Wilhelm Wenzel, welcher um 1670 als k. k. Kämm., Rath und Kammergerichts- Assessor in Böhmen vorkommt. Zu seiner Zeit war auch Freih. Wilhelm Ernst königl. Hof- und Lehn- Rechts-Beisitzer in Böhmen und um 1709 Carl Georg Wenzel k. k. Bath, Kämmerer und Hauptmann im ellnbogner Kreise. Die Ab- stammung der 1711 in den böhmischen Grafenstand versetzten drei Gebrüder Freih. v. Michna, s. oben, ist genau nicht bekannt : die unten mitgetheilte Ahnentafel nennt als Vater derselben den Freiherrn Wil-

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heim Wenzel Franz. Graf Martin Michael, Herr der Herrsclurft Johnsdorff, starh um 1729 ohne Nach\ummen, doch ist Ganhes In- ga he, dass derselbe das Geschlecht münnlicher Scits beschlossen habe, jedenfalls nur von seiner Linie zu verstehen, denn die Nacbkommen- scliaft seines Bruders, des Grafen Johann Wenzel, hat dauernd fortge- hlüht und die Stammreihe seiner Nachkommen steigt, wie folgt, herab: Wilhelm Wenzel P'ranz Freih. Michna v. Waitzenau : Elisabeth Poly- xene Enis v. Atter und Iveagh; Johann Wenzel Graf v. Michna: Maria Caroline Freiin Wopping v. Karpheim ; Graf Ferdinand Cari Joseph: Sophie Duhois-Desscignies Baronne de la Toumelle; Graf Carl Joseph : Johanna Grf. Bubna v. Littitz; Graf Emanuel Peter, geb. 1772 und gest. 1827, k. k. Kämmerer, ordentlicher Professor der Laudwirthschaft an der Universität Prag, k. k. Oberlieutenant in d. A.: Maria Theresia Freiin Wiedersperger v. Wiedersperg, geb. 1771. Friedrich Graf Michna, Freih. v. Waitzenau, geb. 1804, k. k. Kto- nierer und Kreishauptmann zu Königsgrätz in Böhmen.

W^fngarUna Furütenspiegel, S. 276-291 and 373. Gauhe , I. 8. 1372-74. JAyffHf e. Uähl/eUi, Brg -Bd. 8. id. D«fukscbe Grafenh&user der Gegenwart. lU. B. 243 a. M. - Ceneiil. Tascheiib. der gräfl. Hiu^er, IBtil. 8. 540. 1064. 8. 550 u. hiftorisehea Haadb. n L)<-in.selb<>ii 8. b^H. SuppI xu Hiebm. W.-B. Vf. 24.

JUichorowski, Schmoltz-Michorowski. Ein früher zu dem Adel in Westpreussen zählendes Geschlecht, welches auf Michorowo im Kr. Stnhr sass.

Freih. o. Ledffbur , II. 8. 104.

Mickassinovich v. Schlangenfeld, Freiherren« Erblftnd.-IHiterr. Freiherrnstand. Diplom von 1760 für Michael v. Mickassinoyich, k. k. Obersten und Commandanten des Warasdiner-Kreuzer-InfanL-Regi- ments und fQr den Bruder desselben, Axentius v. M., mit dem Piftdi- cate: v. Schlangenfeld.

Meyerle p ilÜht/eM, 8. 70 u. 71.

Mickhosch, Freiherren. Roichsfreiherrnstand. Diplom von 1719 für Bernhard Georg v. Mickhosch, k. k. Geh.- und Finanz- n. Cmife* renzrath.

Moij^rlf 9. yühlfeld, Etg.-Bd. 8. 79.

Micrander, Bartholdi v. Micrander, Freiherren* ReichsfreOMmi- stand, in Kur-Brandenburg anerkannt. Diplom von 1682 ftr Oeorg Adolph V. Micrander, kurbrandenbnrgischcn Obersten und kurbrandefr- burgisches Anerkennungsdiplom vom 30. Aug. 1682 für Denselben. Freiherr Georg Adolph stand zuerst in k. k. Diensten, trat aber dami in die kurbrandenb. Armee, wurde 1689 Generalmajor nnd 1704 Qe- ncrallieutenant. Später wurde er Gouverneur von Golberg a. Uennf Chef der Ritter-Academie in Pommern, legte aber seines Alters wegen diesen Posten bald wieder nieder, erhielt das Gouvernement der Stadt Frankfurt a. d. Oder und starb 1717 als Herr anf Sandenleben im Anlialtschen und Tammcndorf bei Crossen. Seine einzige Tochter an der Ehe mit Anna Catharina v. Klingsporn a. d. H. Blanstein: Joliua Christiana Catharina, vermählte sich mit dem k. preuss. Geb.-Rathe v. Präsidenten der halberstädtschen Regierung Friedrich Heinrich v. Bir^

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tkoldi, welcher, von seinem Schwiegervater adoptirt, 1. Juli 1712 die kAnigliche Erlanbniss erhielt, sich: v. Bartholdi, Freih. v. Micrandcr nennen nnd schreiben und mit seinem Wappen (in Silber drei gekrönte, sehwarze. neben einander gestellte Adlersköpfe) das micranderscbo Stammwappen (in Roth ein prehamischter Ritter) als Mittelschild des gefierien freiherrlich micranderschen Wappens führen zu dürfen. Freili. Friedrich Heinrich erwarb später noch das Gut Plötzin im Kr. Zauche- Beksig nnd starb 17^0, ohne den Stamm in seiner Ehe fortgesetzt zu kaben.

AbUj RitterMal, cap. I. 8. 32S. N. Pr. A.-L. IH. 8. 410. - Frtfih. v. Led^hur, 11. 8. 104 und 106. W.-B. d. Preass. Mouaroh., II. 49: Freih. v. U. ii. Freih. v. Kartlioldi-

Mieska v. Löwenart. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1798 ftlr Lucas Miczka, k. k. Hauptmann.

MegerU v. Mükl/eld, 8. »H.

Middachten. Altes, geldemsches Adelsgeschlecht, welches zu Mid- daditen, Hersfeld etc. gesessen war und auch clevesche Lehne: das Lehngut Mehrschlaege 1539 1571 besass. Dasselbe ist in der Mitte des 17. Jahrhunderts erloschen.

^«t'A. V. Ledebur, II. 8. 105. Siebmacker, V. Zus. 33.

Middelburg. Reichsaddsstand. Diplom von 1733 fUr Johann Hein- rich Middelburg, kais. Reichshofraths-Agenten.

Meg«rle ». Mühlftld, Krg.-Bd. 8. .179.

Mieg, Edle und Ritter (Schild quer getheilt: oben in (}old ein nach der rechten Seite schreitender, rother Löwe und unten in Blau iwei neben einander stehende, achtstrahlige, goldene Sterne). Reichs- adelsstand. Bestätigun'gsdiplom des in die Familie 1582 gekommenen Adels im kurpfälz. Rcichsvicariate vom 1 1. Mai 1792 für Benedict Frie- drich Mieg, geistlichen Administrations-Rath und Cassier zu Heidel- berg. Der Vater des Diploms - Empfängers war ebenfalls geistlicher Administrationsrath zu Heidelberg und von den früheren Gliedern der Familie machten -sich besonders folgende bekannt: Matthias Mieg, um 1607 Kammergerichts-Assessor zu Speier; Carl M., kurpfälzischer Re- sident im Haag und Johann Ludwig M., kurpfälzischer Geh.-Rath, Kanzler, Reichstags- und 1652, 1657 u. 1658 Wahlgesandter. Benedict Friedrich v. Mieg setzte den Stamm fort und ein Sohn des- selben, Arnold Friedrich Anton Joseph v. Mieg, geb. 1 778, k. bqyer. Kreis-Canzlei-Director in Salzburg, wurde nach Anlegung der Adels- oiatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen. Später, 5. Nov. 1818, wmrde in diese Matrikel auch aufgenommen: Benedict Friedrich Albert Bitter und Edler v. Mieg, fürstl. leiningenscher Geh.-Rath zu Ainor- bach.

9. Lang, 8. 443 nod Suppl. 8. 1'2S. - W.-B. d. kgr. Btyeru, VÜ. 26.

Mier, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom von 1777 für Joseph V. Mier, früher Starost v. Bnsk, k. k. Geh.-Rath und für de« Bmder desselben. Johann v. Mier, k. poln. Generalmajor u. Castellan von Liettand. Altes, ursprünglich schottisches Adelsgeschlecht, welches unter dem Namen : Mier, Baron of Park nnd Rowallan vorkommt.

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Torsten Micr erhielt 16. Oct. 1680 den schwedischen Adelsstand und Wilhchn v. Mier, ein Sohn des k. poln. Generalmajors Johann y. Mier, (^langte 28. Oct. 1726 anf dem Landtage zu Grodno das polnische In- (ligonat. Letzterer kaufte die Güter Radziechow und Wozuczyn in Gi- lizien und aus seiner Ehe mit Catharina v. Geschau (Geschhaw) eoi- sprosstcn die oben genannten Grafen Joseph und Johann, welche aneh 11. Sept. 1782 die Magnatenwürde von Galizien erlangten. Graf Jo- seph hiuterlicss aus der Ehe mit Anna Fürstin Sapieha nur eine To^ ter: Grf. Anna, geb. 18u0, verm. 1818 mit dem 1857 verstorbeneB Felix Gr. v. Mier, jüngerer Linie. Vom Grafen Joseph, Stifter der jüngeren Linie, entsprossten aus der Ehe mit Anna Grf. Tamowskt zwei Söhne , die Grafen Adam und Felix (1.), yon welchen Ersterer ohne Nachkommen starb. Graf Felix (1.), geb. 1788 und gest. 1857, k. k. Kamm. u. Geh.-Rath, vorm. bevoUm. Ministerund a. o. Gesandter, Oberst-Landes-Kämmercr in den vereinigten Kgr. Galizien und Lodo* mirien, vermahlte sich 1818 mit Agnes Grf. v. Mier, geb. 1800, an welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Caecilia, geb. 1826, vera. 1 844 mit Ladislaus Grafen v. Badeni, Herrn auf Lubience, Synownd^ und Surochow, k. k. Kämmerer, drei Söhne leben : Graf Felix (IL), geb. 1820, Herr der Herrscbaüben Radziechow, k. k. Kämm., yem. 1849 mit Felicia Grf. Starzenska, geb. 1830, aus welcher Ehe drei Töchter entsprossten; Graf Heinrich, geb. 1829, Herr der Hemchift Busk. k. k. Kümm. und Gr. Carl, geb. 1832, Herr der Hemehaft Kamionka-Strumikowa, k. k. Kämm. u. Oberlieutenant in d. A., yenn. 1857 mit Helena v. Ostoja-Turkutt.

ßf^l/f/lev.Müh{fflil, KrK.-Rd. S. r^. Deutic.be Grafeohit^s. der Gegenw. III. S. Hf «. 1>:»0. - rinieHl. T>i»cli«nh. d. t^rifl. lUuser, l!«64. 8. 550 u. 51 u. histor. Handb. DMMtl- lull 8. 601. - W.-B. der Oesierr. Monarch., IV. ««.

Miositscheck, Misitscheck y. Wischkan, Misitscheck y. THaei- kau, genannt y. Strobschütz. K. preuss. Erlaubniss yom 24. Dec. 1789 fttr Philipp Gottlob August Miesit^check v. Wischkau AdoptiyBCihn des kursüchs. Obersten Johann Friedrich v. Strobschütz auf Oörsdorf boi Sorau zu seinem Namen und Wappen (in Silber der Kopf und Hals eines Wolfes) Namen und Wappen der v. Strobschütz (in Blin zwei silberne PPahle) setzen zu dürfen. Altes, ursprünglich böhmi- sches Adelsgeschlecht, welches vor und nach der Mitte des 17. Jahrit im Posenschen zu Chlastawo unweit Meseritz und im Brandenbnrgi- sehen im 18. Jahrb. zu Drehnow bei Crossen und zu Kirschbaum un- weit Sternberg gesessen war.

Freih. c. Ifdebur, II. 8. 105 und IW. W.-B. der Pr. Monarch. ,| ly. 4: v. IC.-#^

K.'n. V. .St.

Miessl, Edle y. Zeileisen. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom tob 1 787 für Johann Nepomuk Miessl, Oberzehntner, auch Oberamts- nad Berggerichts-Beisitzer zu Joachimsthal in Böhmen, wegen SQjfthriger Dienstleistung, Rettung der Aerarial-Cassen und Einführung des Torb« mit dem Prädicate: v. Zeileisen. Der Stamm hat fortgeblflhtrin neuester Zeit stand Wenzel Miesel Edler v. Zeileisen als Lieatenaiit In der k. k. Armee.

MtgTU V. Muhtftld» 8. 898. - Milit.-Schemadsm. 4. OMtcrr. KaiMrth.

28d -*

Mietself Mitsei, Mitchel. Ein ans Schottland stammendes Adels - geschlecht, ans welchem Joachim Elias Mitchel in der Altmark das Gnt Hindenburg im Kr. Osterburg an sich brachte. Das genannte Gut be- sass 1736 1739 Andreas Christoph v. Mietzel, wie derselbe sich schrieb nnd dasselbe stand der Familie noch 1776 zu. Johann v. Mietzel wendete sieh nach Westpreussen , nahm wieder den Namen Mitschel an , erhielt 26. Octbr. 1775 einen k. polnischen Adelsbrief und war noch 1789 Herr auf Rheinfeld unweit Carthaus.

fi-tih. w, Ltdebur. II. 8. lOG.

Mi^azzi y. Wall und Sonnenthurm, Grafen. Erbländ.-Österr. Grafenstand. Diplom vom 5. Juli 1698 für Yinccnz Freiherm v. Mi- gazzi, k. k. Osterr. Eegicrungsrath, mit dem Prädicate: v Wall und Sonnenthurm. Altes, früher in der schweizerischen Landschaft Val- telin, später im Bisthume Trient angesessenes und in die tiroler Adels- matrikel eingetragenes Adelsgeschlecht, dessen fortlaufende Stammreihe nm 1251 mit Humbert Migazzi anfängt. Julian v. Migazzi erhielt durch kaiserliches Diplom vom 15. Juni 1578 den Reichsadelsstand seiner Familie von Neuem bestätigt und um dieselbe Zeit erhielten auch Justi- nian und Johann Caspar Gebrüder v. Migazzi den Reichsadel bestätigt. Ton dem Grafen Yinceuz stammten aus der Ehe mit Barbara Ca- tharina Freiin v. Prato und Segonzano die beiden Brüder : Graf Chri- stoph Bartholomaeus, geb. 1714, 1757 zum Erzbischof von Wien er- wählt, und Graf Anton Caspar Michael, von welchem die Stammreihe, wie folgt, herabstieg: Graf Anton Caspar Michael, geb. 1708 und gest. 1771, k. k. w. Geh.-Rath etc., erhielt 1761 das Herrenstands-Incolat iB Böhmen und 1764 das Incolat im Kgr. Ungarn: erste Gemahlin: Maria Franzisca Margaretha Grf. v. Trapp, gest. 1742; Gr. Chri- stoph Vincenz Johann, geb. 1737 u. gest. 1770, k. k. Kämm.: Maria Anna Grf. v. Künigl, geb. 1743 u. verm. 1763 ; Graf Christoph Vin- eeoz Anton, geb. 1765 u. gest. 1831. k. k. Kämmerer: Aloyse Antonie Grf. V. Thürheim, gest. 1851; Graf Rudolph Christoph Vincenz, geb. 1787 und gest. 1850, Herr der Majoratsherrschaft Aranyos-Ma- lölh etc.. k. k. Kämm.: Mathilde v. Szent Ivänyi, geb. 1809; Wü- belm (H.) Graf Migazzi v. Wall und Sonnenthurm, geb. 1830, Majo- ratsherr auf Aranyos-Maröth in Ungarn, k. k. Kämm., verm. 1853 mit Antonie v. Marczibanyi, aus welcher Ehe zwei Töchter, Irma und Eu- genie, stammen. Der Bruder des Grafen Wilhelm (II.) ist: Graf Johann, geb. 1833, verm. 1856 mit Livia Freiin v. Weiss-Horsteflstein, geb. 1837 und die beiden Brüder des verstorbenen Grafen Rudolph Christoph Vincenz sind: Gr. Franz, geb. 1790, k. k. Oberlieutenant in d. A., verm. 1830 mitLudovica Isabella Freiin v. Ransonet-Villez, gest. 1832, ans welcher Ehe ein Sohn lebt: Graf Alexander, geb. 1831 und Graf Wilhehn (I.), geb. 1792, k. k. Kämmerer.

Freih, v. Krokn^, I. 2. 8. 847—49. Jacobi, ISOO. Tl. 8. SSO. Allgem. geneal. - und Btftatohaodb 1. N. 666. Deutsche QrafeDb. d. Oeg«nw. lU. 8. 249 and 50. Oeneal. Ta- ■cbeob. d. grSfl. U&us., 1864. K. 551 und 52 u. hititor. Handb. su DeiDt«lben 8. 602. —Sieb- mmehert IV. 24 a. 8uppl. 11. 2: Or. v. M. n. 9 : Ritter t. M. Tprof, I. 2. 104 uud Siebtn- k€€9, I. 8. 39-91. W.-B. d. Oesterr. Monarch. IV 87.

Miglio. Ein früher zu dem in Steiermark begüterten Adel zäh-

KnuGhk9, Deutach. Adels-Lez. VI. 19

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lendcs Geschlcclit , welclies 1658 die steyerische Landmannacbaft e^ langte.

ScitnHtt, II. S. hiA.

Mikhollitsch y. Rosenegg. Erblünd.-östcrr. Adelsstand. Dipipm von 1792 für Anton Mikhollitsch, Postmeister avl Zengg« wegen Aijibr rigor Dienstleistung, mit dem Prädicate : v. Kosenegg.

Mfgrrte v. Mühl/eUL ». 22«.

Mikich y. Bojkamen. Erbländ.-dstcrr. Adelsstand. Diplom voi 1797 für Martin Mikich. k. k. Hauptmann im zweiten Bannal-Regi- nientc, mit dem Prädicate : v. Bojkamen.

Mfytrl« V. MühlfeM. Kr^-Bd. 8. 379.

Miklich y. Stransgenfeld. Erblflnd.-österr. Adelsstand. Diplom von 1802 für Simon Miklich, pens. Oberlieutenant vom Gradfscaner- Regimente, mit dem Prädicate: v. Straussenfeld.

Mtyprle p. Uüht/eld. Erg.-Bd. 8. 879.

Mikosch , Miknsch , Ritter nnd Grafen. Böhmischer Bitter-, Reichsfreihcrm- u. böhmischer Grafenstand. Ritterdiplom vom 16. Aug. 1707 für Johann Ludwig v. Mikosch; Freihemidiplom von 1719 te Bernhard Georg v. Mikosch, Geh. Finanz- und Conferenzrath nndOn- fendiplom vom 7. Apr. 1721 für Denselben. Die gräfliche Linie erlosd schon mit dem Stifter 1722, der adelige Stamm aber, welcher imNeli- seschen die Güter Schwartzwasser und Tannenberg erwarb und spBUSr auch andere Güter an sich brachte , blühte fort und tnehrere SproBsei desselben standen bis auf die neueste Zeit in der k. preuss. Armee. Friedrich v. Mickusch war 1857 Herr auf Lohnau Im Kr. Cosel.

Megerlf v. Mühlffld, Eru.-Bd. 9. 22, 79 and 178. N. Pr. A.-L. III. 8. 410. JM*. ». ledebur, H. 8. 106. Si^htmaeher. IV. 131: MIkhHteh v. BDcbh«r|{. - Tgm^, D. 10.

Miknlitsch, Miknlits, Ritter nnd Edle. Erblfind. - österr. Bitlw- stand. Diplom von 1785 für Franz Michael Mikulitsch, galiiiadiaii Gl- bemialrath, wegen 32jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edr 1er V. Der Stamm wurde fortgesetzt In neuester Zeit lebte VblBigt Ritter v. Mikulits als k. k. pens. Hauptmann.

M^frle V. Muhl/eM. H. 131. MUiUir-SdicmatiMm. (i.ÖMCerr. Ka{«orthuiM.

Milagsheim. Rcichsadelsstand. Diplom um 1680 für Aag«8t]|B- lagius, h. anhaltschen Geh.-Rath und Kanzler, Herrn auf TrebbiehM im Anhaltschen und Wegwitz bei Merseburg, mit dem Namen: t. Mir lagsheim. Derselbe, gest. 1685, hatte den Stamm fortgesetzt, wdohtf zu Anfange des 18. Jnhrh. die Güter Neu - Wülcknitz bei Desaaa nd Krottendorf bei Weissenfeis besass. Ein Sohn des August v. IGlag^- heim: Fiiedi'ich Aniadcus v. M. , trat 1707 in die k. prems. Annee, wurde 17.31 Oberst u. Chef des Cadettencorps, erhielt später dieAmti« hauptmannschaft von Mühlenbeck und Mühlendorf nnd starb 1747, fa viel bekannt, unvermählt.

Beckmann. Aiilinlt'urlie HUtoiie, VII. R. 240 ii. Tab. B. Nr. Vi. N. PnOH. A.-U. BL 8. 111. - Frfik. r. Led^hur, II. 8. HW. - r. M«ding, \\. 8. 377. Tyro/. U. IW.

Milan, Edler v. Carpane. Erbländ. -Osten*. Adelsstand. Di^oii von 1817 für Hieron}inus Milan, Handelsmann zu Vicenza, mit den Prädicate : Edler v. Carpane.

Mfg*rl9 9, Muh\f0ld, Krg.-Bd. 8. TM.

291

»iFOraten. Reichsfllrsteiistand. Diplom von 1782 ftr Jo- Iiaiiii Domiidk Milaito Marchese ä Santo Oeorgio, wegen seines in Ne- apel and SidUen wohl bekannten uralten Oesehlechts nud zwar mit dem Beeilte, Hllnsen von der grösseren Gattung im gehörigen Werthe, auf einer Seite mit dem kaiserlichen Adler, auf der andern mit dem eigenen fürstlichen Wappen schlagen zu dürfen.

MegH-lf 9, Mih^eld, S. 7.

IGlbacher, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1817 für die Gebrfider Joseph, Casimir und Ferdinand v. Milbacher.

M^gerU 9. Muklfeld, Erg.- Bd. 8. 17S.

Müehling, y. und zn Schönstatt (in Silber drei schrägrechts , u. in Oestalt eines schrägrechten Balkens, über einander gesetzte, schwarze, gestürzte Herzen). Altes, oberhessisches, am Lahnstrome und im Pa- derbomschen begütert gewordenesAdelsgeschlecht aus dem Stammsitze Schönstädt unweit Marburg, welches mehr unter dem Namen v. Schön- statt, als unter dem Namen v. Milchling vorkam. Ein Sprosse des Ge- schlechts war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. fürstl. hessischer Holii^erlchtsrath und Ober-Vorsteher der adeligen Stifte in Hessen und einer seiner £nkel lebte noch 1739 als k. poln. u. kursächs. Rittmeister und war Herr auf Schönstädt etc. Mit demselben hören die Nachrich- ten über die Familie auf.

Muckenb§€ker, AnalecU Hess., Coli. II. Oauhe^ I. S. 2294: v. Schdatitidt. ~ Udltr, XXI. 8. M». -> Eator, Ahneopr., Tab. X. Siebmacher, I. 135: Die Milchling y. Sohöo- •Ut, Hcasiseh. - «. Meding, I. 8. 392.

Milchling , Schntzbar genannt (in Silber drei runde , schwarze Herzen, von denen die beiden oberen gestürzt und alle drei durch schwarze, in Form eines Schacherkreuzes zusammengesetzte Bänder in der Mitte des Schildes mit einander vereinigt sind). Altes , ursprttng- lieh hessisches Adelsgeschlecht, welches aus Hessen nach Franken kam, von Wolff V. Wilhelmsdorff , dem Letzten seines Stammes , das feste SchlosB Wilhelmsdorf in Franken kaufte, dasselbe Burg -Milchling nannte und von diesem Sitze den Namen annahm. Eberhard Schutz- peer, genannt Milchling, lebte 1035 u. sass zu Treysa oder Dreiss an der Lahn. Von den Nachkommen desselben hinterlicss Grafft , Burg- mann zu Friedberg und Gelnhausen, um 1420 zwei Söhne : Hartmann und Friedrich. Hartmann besass die väterliche Würde u. von den En- keln desselben starb Wolff 1565 als Hochmeister des deutschen Or- dens und gefürsteter Propst zu Ellwangen und Hartmann der Jüngere setzte den Stamm fort. Von Letzterem stammten : Adolph Damm, gest. 1551 im 25. Lebensjahre als Domherr zu Mainz, Würzburg, Bamberg, Speier, Naumburg u. Merseburg, so wie Propst zu St. Bartholomaei zu Wetzlar und päpstlicher Kämmerer ; Caspar, fürstl. hessisch. Rath und Amtmann zu Giessen; Wolff, gefürsteter Abt zu Fulda und Heinrich Hermann, Freiherr zu Burg-Milchling, gest. 1591 alskaiserl. Rath und Oberst. Die Söhne des Letzteren schlössen die crafftsche Linie des Stammes und so ist zu erklären, dass v. Meding sagt, das Geschlecht sei in der Mitte des 17. Jahrh. erloschen, was nur von der Nachkom- menschaft Craffts gelten kann. Die Nachkommenschaft Friedrichs

19*

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blühte dauernd fort. Von Friedrich 's Urenkel, Eberhard, Schnltheissen zu Fulda, entsprossten unter anderen Söhnen: Johann Conrad, des deutschen Ordens Comthur zu Blumenthal und Land-Comtbur in Friui- ken und Philipp, fürstl. fuldaischer Rath und Ober - Schultheias. Von den Enkeln des Letzteren setzten Johann Conrad, Commandant zo Ma- rienberg, und der Bruder desselben, Georg Christian Burckhardt, 170$ fürstbisch, wttrzburg. Geh.-Rath und Ober-Schultheiss, den Stammfort, welcher bis auf die neueste Zeit in Kur-Hessen geblüht bat In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war namentlich Johann PUQi}^ llartmann Christoph Schutzbar, genannt Milchling, bekannt, welcher noch 1769 T. 0. R., Rathsgebietiger der Bailei Franken und Comthur zu Würzburg war. Nach der gewöhnlichen Annahme hielt man sonst die hier in Rede stehende Familie für verschieden von dem im vonte- henden Artikel besprochenen Geschlechtc, doch dürfte wohl die Aebn- lichkeit der Wappenbilder beider Familien : die drei schwarzen Henoi in Silber, nicht zufallig sein , sondern wohl auf Stammverwandtaduift hinzudeuten.

Humbracfit, Tal» 140-43. - Gauke. I. 8. t235.1 u. .S4 : Schuttbar, gen. M ilrhiing. ^JPlMr. Ahiieiiprub^, 8. »s2 und Tab. 3. 9. d. Üag^n, BMclireibung de» tJeüehleehU r, WUmtt^ ücirfT, 8. A. Sale^r, .^. 44i>, 4H0, 474, i\*S u. «.(6. Si-bmaehef . I. lOi« : Di« 8c]ialnet Mikhlliig gpnaiiiit, Hrtsisrh und V. 28. Piildalscher 8tift<iraiend(>r and WappcneaicM« (I. ileutHchvii OrdcuH-KaJIei Piankcn. e. Meding, l. 39« a. 93. W. K. 731 u.> 111. «. «ft.

Milckan, Milkan, auch Freiherren and Grafen (Stammwaj^en: in Gold ein doppelt geschweifter, gekrönter, schwarzer Löwe, welcher mit beiden Vorderpranken einen abwärts gekehrten, rothen Stab scbriig- rechts liillt). Reichs- Freiherrn- und preussischer Grafenstand. Prei- hernidiplom für Johann Georg v. Milckan u. Grafendiplom für Frie- drich Wilhelm v. M. (gest. 1794), k. preass. Kammerherm. AKei, meissensches Adelsgeschlecht aus dem, der Familie bereits 1329 n- stehenden Stammsitze Gross- u. Klein-Milckau bei Rochlitz, weklm im Meissenschen die Güter Gepülzig, Merzdorf, Nieder-Flössberg, Mosel, Alten-Schönfels. Alberode, Thallwitz etc. an sich brachte. Dasselbe wird gewöhnlich aus Polen und zwar aus der Woywodschaft Sendonir, in welcher ein Landgut Milckow lag, hergeleitet, soll dann nach Schle- sien, wo im Beuthenschen ein Schloss Milckow sich findet und an Schlesien in das Meissensche gekommen sein und den genannten Stamm- sitz erbaut haben. Urkundlich tritt zuerst 1329 Hermann y. MilekM in einem Briefe auf, in welchem er verspricht, zu bestimmter Zeit die Stadt Zehdenick zu Markgraf Friedrichs zu Meissen Hftnden wieder ein* zuantworten. Die ordentliche Stammreihe beginnt Valent. König nach Anfange des 15. Jahrh. mit Frnst Siegmund v. M. anf Mückai. Von den Nachkommen desselben starb Christoph. Herr auf Alberode, 1550 und hinterliess zwei Söhne: Leonhard auf Alten-Scbönfels, k«r^ Sachs. Geh.-Rath und Vicekanzler und Christoph anf Alberode. Von dem Sohne des Letiitei'en : Hiob, kursflchs. Oberst, stammte Otto B«- dolph, herz, sachs«! Coburg.^ Oberst und Commandant zn Coburg. Al- brecht v. M. war KU 4 Hauptmann zu Querfurt und um 1650 lebte Georg Wilhelm, kursichs. Oberst. Der Sohn desselben, Heinrich Wl- helm V. M., Herr anf Trebitz und Sohellin bei Wittenberg, k. poln. Ritt* meistor, setzte seinen Ast dnrch einen Sohn, Otto Wilhelm, fori. Otto

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Bodolph y. M. war 1687 h. coburg. Kricgs-Rath und Obcrstlioutenant : Hans Wilhelm, Herr auf Naundorf, k. poln. niid kursilchs. Capitain, starb 1728 auf dem Landtage zu Dresden und Christoph Ernst, früher fllrstl. altenburg. Kammerjunker, lebte noch 1713 in hohem Alter und hatte vier Söhne: WolflF Ernst, ehemaligen sachs. - gothaisch. Oberst- Wachtmeister, gest. 1724; MoriU Friedrich, Herrn auf Lehuse, k. poln. und kursächs. General, von welchem zwei Söhne stimmten : Christoph Friedrich, gest. 1739 als Oborstwachtmeister und Morit7 Friedrich; Ernst Friedrich, unvermählt gestorben als k. poln. u. kursächs. Oberst- Uentenant und Hans Christoph v. M., k. poln. und kursächs. Oberst, ge- storben 1735. Die Familie war noch 1740 in Sachsen zu Knippels- dorf, Korbs, Milkan, Schöna, Sorgefeld, Wioporsdorf und im Rranden- bargischen zu Beerwalde, so wie 1704 im oldenhurgischen Amte Vechte 2U Schwede und Stedingsmahle bogütei*t, sjiäter aber nahm der Stamm an Besitz u. Gliedern ab, blühte jedoch dauernd fort und wendete sich auch nach Württemberg. Genaue Xachrichton über die freiherrliche und grflfliche Linie fehlen. Letztere ist, soviel bekannt, nach Russland ge- kommen. Die württembergische Linie gründete Johann August Wilhelm ▼. Milkau Sohn des 1798 verstorbenen h. sach.-goth. Hauptmanns Johann August v. M. aus der Ehe mit Elisnbetha v. Kuntsch a. d. H. Langenleube geb. 1782, k. württemb. Oberst und Commandant des Ehren-lnvalidcQCorps zu Comburg. verm. in erster Ehe 1811 mit Caro- line v. Kriegsheim. gest. 1818 und in zweiter 1819 mit Caroline v. Spitt- ler, verw. v. Breuning, geb. 1788. Aus der ersten Ehe entsprossten zwei Töchter, Emma und Ida, und zwei Söhne Wilhelm, geb. 1812 und Adolph, geb. 1814 und aus der zweiten Ehe stammte ein Sohn: Edwin, geb. 1820. Im Kgr. Sachsen lebt jetzt noch in Zwickau Emil Freih. V. Ifilkaa, Vorsitzender des ober-hohndorfer Forst-Steinkohlen-Bau- vereins.

IHygofti Hin. Pol. |Llb. Vf. H. h2\. - OkohUi . Orh, l»olon 1. 8. II. Knanik, ft. U4. A'naptf/«. f. H. Bi'i lind 43 u. ri. S. «09. Vat Küniy. I. «. «47-71. - (ßnukf. I. H. 1874—76. - ZrtUfr. XXI. S. Iß.S. Ftfih. v. Krohnt;, II. 8. ;U9-5.S. Cnnt, Advlsh. tf. Kgr.Worttemb. M 447 u. 48. Freiherr ». Lfd^hur . II. 8. 10« und 107. Siehinanker, I. Ih7: t. Milkav. MititiinUrh. r. Meding , U. 8. »77. - Tyro/, I. 60: F. Hn. ▼. M. W.-B. d. Kxr. Wärtt : v. M. - W.-R. d. Sich«. Sunt. IX. 59.

Milde, Milda y. Lenckersdorfr. Reichsadelsstaud. Diplom um 1566 fllr Joachim Milde, Herrn auf Eybau und TiCuckersdorf (Nieder-Leuters- dorf) Stadtrichter zu Zittau. Derselbe, geb. 1528 in Ostpreussen, starb 1684 als Bürgermeister zu Zittau. Die Tochter desselben, Martha ▼. Milde, vermahlte sich mit Nicol v. Lanckisch, Herrn auf Hörnitz und starb 1617. In Folge dieser Vermahlung kommt Namen und Wappen der Familie v. Milde in den Ahnentafeln der Familie v. Lanckisch vor. Der Stamm ist, ohne das adelige Prädicat fortgeführt zu haben, fort- gesetzt worden, bis neuerlich Fedor v. Milde, grossh. sachs. weimar. HofBchauspieler, mit Beibehaltung des alten Familienwappens, dasselbe wieder angenommen hat.

Freik. 9. Ltdebur, II. S. 107 : Milda ?. Leuckersdorf, Milde. Mönch . W.-B. Zitltu- laehtt Q4>schlerhter (MS. d^r Sudtbihliothek su ZiUtn) Tab. 5. - Kn^ebke . IV. «. 2^1

Mildenitz. Altes, in Pommern begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches bereits 1594 zu Cunow unweit Saatzig sass. Dasselbe war 1681

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m Ribbekardt bei Groiffenberg und zu Wangeritz bei Naagard nd noch 1730 zu Lenz bei Saatzig und zu Benz bei Naugard begQteil Als Stammsitz wird Mildenitz zwischen Woldcck und Strasburg im Str^ti- schen, oder Milnitz bei Anclam angenonunen. Das Geschlecht ist in der Mitte des 18. Jahrh. erloschen.

Micrael, 8. 504. - Freih. v. Ledtbur , H. 8. 107 a. Hl. 8. 80. ~ Sitbmaeker , ▼. HS. 9. Mtding, II. 8. 377 a. 78.

Mildner y. Mildenberg, Miltner y. Miltenberg. Böhmischer Adel»- stand. Diplom yom 30. Juni 1666 für Georg Mildner, des Raths der Stadt Breslau Kämmerer, mit dem Prädicate: v. Mildenberg. Derselbe besass noch 1693 ein Burglehn zu Auras unweit Wohlau.

Frtih. ff. Ledtbur, II. S. 107.

Mile, Miel. Altes, niederrheiniscbes Adelsgeschlecht, welches schon im 14. Jahrh. zu Micl bei Rheinbach, LöTenich u. Ludervelt und 1477 zu Cuchenheim unweit Rheinbach begütert war. Letzteres Gut stind noch 1624 der Familie zu. Später ist dieselbe erloschen.

Fahne, II. S. 95. F^eih. 9. Ledebur, II. 8. 107.

Miles. Lüneburgisches, längst erloschenes Patriciergeschlecht

9. Hellbach, II. 8. 187: nach Büttner, Stamm- und Qesehlechts-Kegister and LSä«nm Sammlungen.

Milesi, Millesi, Edle nnd Ritter. £rbländ.-österr. Adels- und Bit- terstand. Adclsdiplom von 1769 für die Gebrüder Matthias, Simon nd Joseph Milesi, mit dem Prädicate : Edle v. und Rittidrdiplom Ton 1778 für Simon Edlen v. Milesi.

Megerle 9. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 178 n. SSO.

Milich. Böhmischer Ritter- u. preussischer Adelsstand. Ritterdi^om für Johann Milich, Gutsbesitzer im Liegnitzischen und Adelsdiplom vom 11. Juni 1748 für Johann Theophil Milich. Die Familie war berdU 1700 zu Mittel-Bielau, 1719 zu Ober-Steinsdorf, 1722 zu Mittel-Bln- dorf und Ober-Schellendorf gesessen. Letzteres Gut gehörte der Faiaflie noch 1741.

SinapiuM, II. 8. 811. MegerU 9. 'Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 178. - N. Pr. A.-L. I. §. 41 und V. 8. 331. - Freih. w.Ledebur, II. 8. 107.-W..R. d. Preuss. Monarch. IV. 4:

Militz. Reichsadelsstand. Diplom von 1568 für Andreu' Miüis, mit dem Namen : v. Militz. Die Familie gehörte zu dem mecUenburgi- sehen Adel und ist 1725 mit Christoph Ulrich v. Militz erloMShen. '

9, Meding, II. 8. .176: nach dem 118. abgegangener meklenb. FamIHM.

MiUJevich y. Nengradisca. Erbländ.-österr. Adelsstand. .Bblom von 1764 fOr Johann Milljevich, k. k. Obersten und Comniandaiitea da St. Andreischen gradiscancr Infanterie-Regiments, wegen SSjfthriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: v. Neugradisca.

Megerle v. Mühlfeld, 8. 229.

Millach, Milach, Freiherren. Erbländ. - österr. FreihertiiiMiii Diplom von 1797 für Christoph Ernst v. Millach, vormaligen KrciB- hauptmann zu Klattau in Böhmen, wegen 41 jähriger Dienstleistung. Der Stammvater des Geschlechts war Christoph Milaoher» CpntrpMr bei dem böhmischen Grenzzoll-Amte zu Taoss, welcher dwGh.)K|d89)djc|iM

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Diplom vom 8. Jan. 1653 den Adel mit dem Namen: t. Milach erhielt. Der Sohn desselben, Johann Andreas v. M., erlangte 18. Aug. 1688 den erblind.-08terr. Ritterstand, machte sich mit Ametsgrfln im ellbogner Kreise ansftssig nnd bekam das Incolat von Böhmen. Von dem Rnkel des Letzteren, dem oben genannten Freiherrn Christoph Ernst, stammte aus erster Ehe mit Johanna Maria Ainia Zesnor v. Spitzenberg : Freih. Jo- hann Baptist, geb. 1770, k. k. Kamm., Hauptmann in der A., welcher sich mit Franzisca Amanda v. Tranttenberg vermählte, später aber, ohne Nachkommen zu hinterlassen, als der Letzte seines Stammes starb.

MtfjerU 9. Müf'lfeld, 8. 71. (Scneal. Twrluiib. d. fnih. lUusirr, 1849. 8. ftU. Tm- rog, W. 291.

Millaner, Edle. Diplom von 1791 für den k. k. Feldkriegs-Com- missar Millaner, wegen 5 2jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate : Edler v.

Mfyerl^ 9. MÜhlfrUl. S. 2*J«<.

Millendonk, Mylendonk. Altes, niedorrheinisches Adelsgcschlecht ans dem Stamme v. Mirlair, welcher Name nach 1467 mit dem Namen : ▼. Millendonk vertauscht wurde. Die Familie sass zu Mirlar schon 1339 and zu Millendonk unweit Gladbach 1386. Später erwarb dieselbe meh- rere andere Güter am Niederrhoin und war noch 1770 und später zu Hörstgen nnd Vronenbroich oder Frohnenburg bei Rheinberg begütert. DieGQter HOrstgen u. Frohnenburg standen der Familie noch 1796 zu, dann aber ist dieselbe erloschen. Namen und Wappen des Geschlechts ist an eine Linie der v. dem Knesebeck gekommen, welche den Namen : Freih. v. Mylondonck v. dem Knesebeck annahm, s. Bd. V. S. 156.

Fahnf, t. 8. Sv^. Frtih. 9. Ltfd^bwr, II. 8. 107. - Siehmacher ^ W. 108.

Miller, Ritter nnd Edle. Reichs-Ritterstand. Diplom von 1707 für Veit Ignaz Miller, mit dem Prädicate : Edler v.

MegvrU V. MühlftlH. RrK.-Kd. H. 178. - 8a|i|il<>in. so Sichm. W.-Il. XI. n.

Miller (in Blau ein silbernes Rad mit acht Zacken). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 8. Mai 1819 für Joseph Müller, k. bayer. Appellat.-Gerichts-Advocaten in München.

r. Lang, Hiipplem. S. 124. - W.-R. dc>fi Köiiigr. Bayern, VII. 27.

Miller Y. Aichholc CSchild geviert: 1 n. 4 von Roth und Silber der Lftnge nach getheilt mit einem achtzackigen Kammrade von geweclisel- ten Farben und 2 u. 3 in Silber ein gekrönter, einwärtsgekehrter, rother Greif). Reichsadelsstand. Diplom von 1691 mit dem Prädicate: v. Aich- holz. Die Familie ist nach 1820 in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen worden.

W..B. d. Kgr. BayerD. VN. »7.

Miller v. Altammerthal (in Gold ein vorwärts gekehrter Fahnen- träger, weiss gekleidet mit rothen Paffen, rothen Hosen, Federbarett etc., die vielfarbig quergestreifte Fahne über die rechte Schulter legend). Reichsritterstand. Diplom vom 2. März 1680 für Johann Jacob Miller V. Altammerthal, Regierungscanzier in Amberg, mit Beifügung des alten Wappens der v. Rohr (ein Muttergottesbild) auf dem hinzugekonmienen, rediten Helme und mitVerleihnng der Pfalzgrafenwttrde. Die älteren

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Vorfahren dienten meist als Kriegslonte in Ungarn nnd Spanien, Johann Jacobs Vater aber war 1658 Stadthauptmann zu Amberg und adeliger Landsasse zu Altammcrthal. Von seinen späteren Nachkommen wurden, nach Anlegung der Adclsmatrikel des Kgr. Bayern, die Gebrüder Oeorg Franz Joseph M. v. A., geb. 1732, Herr auf Naslitz, k. bayer. pens. Landrichter und Regierungsrath und Franz Werner M. v. A. in Sulzbach, geb. 1743, in dieselbe eingetragen.

p. Lang, R. 449. ~ W.-B. d. Kgr. Bayern. VII. S6.

Miller v. Lilienburg. Reichsadelsstand. Diplom von 1707 illr Veit Ignaz Miller, mit dem Prädicate: v. Lilienburg.

M^tgerl« 9. Mühlfeld, Kig.-Bd. 8. 380.

Miller v. Michlensdorf. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1733 für Johann Georg Miller, Licentiaten der Rechte zu Prag, mit dem Prl- dicate: v. Michlensdorf.

Meg^trle e. Mähl/fld, Brg.-Bd. 8. 380.

Millesi, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1769 für die Gebrüder Matthias, Simon und Joseph Millesi, mit dem Prädicate: Edle V.

MegerU v. Mühlfeld, Brg.-Bd. S. 380.

Millesimo, Grafen. Altes, aus Italien stammendes, seit Ende des 16. Jahrh. in Oesterreich vorgekommenes und daselbst seit dem 17. Jahrk ; begütertes Grafengeschlecht aus dem Hause Caretto der früheren freiea Markgrafen von Savona, Finale, Spigno, Grana, Novello, Zuccarello, Glavexano Grafen v. Millesimo. Das gräfliche Haus besass die genannten Graf- und Herrschaften früher einige Jahrhunderte, zum Theil als kaiser- liche Reichslehen, wurde durch viele in Staats- und Kriegsdiensten be- rühmt gewordene Sprossen in der Geschichte Obcr-Italicns mehrfach be- kannt und war eines Ursprunges mit den erloschenen ältesten Markgrafen, den nachmaligen Herzogen v. Montferrato. Die Marcheseu v. Sa- vona lassen sich seit 1345 und die, nach dem Städtchen und der Herr- schaft Millesimo im Herzogthume Montferrat genannten Grafen v. Mille- simo seit 1440 nachweisen. Aus der Linie der Marchesen v. Grana wurde, nachdem der kaiserliche Oberstlieutenant Caretto v. Millesimo den K. Matthias 1612 bei dem Einzüge in Prag begleitet und sich später als Oberst sehr ausg('zeichnet hatte, Franz Anton Caretto di Savona e Finale etc. k. k. Kämm., Hof-Kriegsrath und Feldmarschall-Lieutenänt, nach 1634 erkauftem Besitze der Herrschaft Schönkirchen, 1636 als nie- der-österreichischer Landmann unter die Geschlechter des Herrenstandes aufgenommen. Derselbe, später k. k. w. Geh.-Rath und General-Feldmar- schall, war 1641 Botschaiter am k. spanischen Hofe und 1648 Gesandter und bevollm. Minister in Polen bei der Wahl des Königs Johann Cteimir. Anna Sylvia Catharina Caretto Marchesa di Savona, Grf. v. Millesimo, gest. 1664, in erster Ehe verm. mit Hermann Werner Gr. v. Czemik und' in zweiter mit dem Prinzen Leopold Wilhelm, Markgrafen zu Baden-Ba- den, vermachte ihrem Bruder, Carl Leopold Gr. v. Millesimo, welcher 1657 das Incolat im Kgr. Böhmen erlangte und der Stifter der böhmi-' sehen Linie der Grafen v. Millesimo wurde, durch Testament hundert-

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taasend Oalden Rheinisch als Fideicommiss. Dasselbe bestand in der Herr- schaft Wiiiraow im czaslauer Kreise und dem Besitzer stand auch noch der Gennss eines gräflich v. Schönfoldschen Geld-Fideicommisses von hun- dert nnd zwölftansend Gulden zu. Der letzte Graf v. M. war Joseph del Caretto, Graf v. Millesimo, Marquis y. Sayona. Derselbe, geb. 1788 ein Sohn des Grafen Joseph aus der Ehe mit Maria Anna Froiin Wiplar V. Uscbfltz Herr der F.-C.-Herrschaft Wiiiraow etc., verm. in erster Ehe 1808 mit Caroline Grf. Sandrcczky y. Sandraschütz, gest. 1810 und in zweiter 1813 mit Theresia v. Royss, starb 18. Juh 1852 und schloss den Stamm seines alten, berühmten Geschlechts.

Omuke, T. 8. IS77. Deutsche Grafenh. der Gegenw. n. 8. 11«-1"20 Qonniil. Ta- echeab. d. «rifl. Hiuser, 1864. 8. 052 und historisch. Handh. su DemHellieii, S. 603. Suppl. so .«ticbo. W.-R. VI. fi n. VIfl. 3.

Millsteim. Steiermärkisches Rittergeschlecht, welches 1657 die steierische Landraannsschaft erlangte.

Sehmuts, \\. 8. 546.

Hllnrode. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches zum fnldai- schen Lehnshofe gehörte. Aus demselben ist nur Eberhard v. Milnmde bekannt, welcher 1374 Castrensis in Vache war.

8€hannai, S. 1S9. - v. Meding, 11. 8. ^tts.

Mflotsky, Milotzky v. Gnadenthal, auch Ritter. Erblünd.-östorr. Adels- u. böhmischer Ritterstand. Adclsdiplom von 1 744 für Anton Fer- dinand Milotzky, Landschafts- Secretair in Mähren, mit dem Prädicate: V. Gnadenthal und Ritterdiplom von 1747 für Wenzel Milotsky, mit dem- selben Prädicate.

M€04rl€ 9. Mühl/eld, Krg.-Bd. 8. 179 u. 380.

Milow» Mylow, Mielow. Altes, in der Mark Brandenburg begütert gewesenes Adelsgeschlecht welches bereits 1375 zu Bollcnsdorif, Bretsch, Gross-Kienitz und Hohen-Schönhausen. so wie 1408 zu Mielow nnweit Prenzlow sass'iind im 15. und 16. Jahrb. mehrere andere Güter an sich brachte. Dasselbe hatte noch 1614 einen Freihof zu Mittenwalde inne und noch 1763 stand ein Fähnrich v. Milow im k. prouss. Regimciite Markgr. v. Bayreuth. Der Stamm ist erloschen: ob derselbe, wie an- gegeben wird, noch 1815 zu Stahnsdorf im Kr. Teltow begütert war, bleibe dahin gestellt.

fkHk. V. Uätbur, II. 8. 108.

r XilowitB, Melowitz. Schlesisches, vor dem 17. Jahrb. erloschenes

Adelsgesehlecht.

WInapHu, I. 8. 648.

Miltitc, auch Freiherren (in Silber drei, auch vier schwarze Quer-

balken). Reichsfreihermstand. Diplom von 1678 i^r Moritx Heinrich v. Miltitz, Herrn auf BatzdorflT, Siebeneichon und Wilthen, k. polu. u. knrsachs. Geh.-Rath. Eins der ältesten und angesehensten meissen- schen Adelsgeschlechter, welches von den sorben-wendischen Miltianen hergeleitet und als dessen, bereits 1296 in der Hand der Familie ge- wesener Stammsitz das Dorf Miltitz bei Meissen angenommen wird. Dasselbe sass schon 1392 zu Scharfenberg mit Batzdorf tind Neustadt und 1553 za Siebeneichen, brachte im Meissenschen reichen Grundbe-

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sitz an sich, war spätor aach vorübergehend in Thüringen, in der Ober* lausitz, in Böhmen, Pommern, Ost-Preussen und Meklenbarg-StrelitE angesessen und gelangt« durch viele Sprossen des Stammes zu hohem Ansehen. Der genannte Stammsitz blieb bis zu Ende des 16. Jahrh. in der Hand der Familie und gehört jetzt dem Geschlechte v. Heynitz. Dietrich v. Miltitz kommt urkundlich schon 1186 und Friedrich y. M. 1 296 vor ; Witigo v. M. war von 1 335 bis 1348 der 24. Bischof zu Naum- burg und demselben folgte in dieser Würde von 1348 bis 1352 Johannes V. Miltitz; Heinrich v. M., Ritter, wurde 1473 des Herzogs Albert zu Sachsen, als derselbe das Herzogthum Sagan erhalten hatte, Landes- hauptmann , in welcher Würde ihm Hans v. Miltitz , sächsischer Statt- halter, 1486 folgte: Witigo H. v. M. war 1476 Abt zu Altenzellc; Dietz V. M. wurde vom Kurfürsten Frnst zu Sachsen nebst Anderen vom Adel als Vormund seiner Prinzen ernannt; Carl v. M., Domherr zu Mainz und Meissen, Kämmerer des Pfipstes Leo X. und Nuntius in Deutschland, überbrachte dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen zu Sachsen die geweihte Rose, disputirte zu Altenburg, Lichtenburg und liiebenwcrda mit liUthcr und ertrank auf der Rtlckreise nach Rom und der Bruder desselben, Sij^mund v. M. auf Batzdorf, erst Rath des Her- zogs Heinrich zu BraunschweiR, war später kursächs. Landvogt zu Pirna und hinterliess eine zahlreiche Nachkommenschaft. Von seinen Söhnen ist besonders Ernst v. M. zu nennen. Derselbe, kursächs. Hofinarschallf Kammer- und Bergrath und Ober-Hauptmann des meissnischen Kreises, starb 1555, nachdem er das Schloss Siebeneichen neu erbaut hatte^ Drei Söhne desselben, Alexander, Hans Ernst und Nicolaus, setzten den Stamm fort. Alexander v. M., Herr auf Oberau u. Schenckenberg, kursächs. Amtshauptmann zu Delitzsch und Zörbig, hatte einen gleich- namigen Sohn , welcher Herr zu Oberau und Bemsdorf und karsäehs. Kreis- Steuer-Einnehmer war. Von Letzterem stammte Haubold v. M. auf Kreppen, Scherau, Scharfenbcrg etc., welcher als kursächs. w.Gf»h. Rath, Oberhauptmann des meissenschen Kreises und Ober- Steuer- Di- rector 1690 starb. Um dieselbe Zeit lebte Alexander v, M. auf Schar- fenberg und Robschütz, welcher der verw. Kurftrstln zu Sachsen Kam- merherr und der Vater eines gleichnamigen Sohnes war, welcher Lets- tere, 1711 Ober-Hofmeister des königl. und kursächs. Prinzen, 1788 als k. poln. und kursächs. versitzender Geheime Rath starb. Hstis Ernst V. M., s. oben, Herr auf Oberau, war kursächs. Kammerjafiker u. Stallmeister. Von dem Sohne desselben, Caspar v. M. , fürstlich oMhk Kammerrath zu Weimar und der dortigen Landschaft Director, ent- spross Hans Caspar, gest. 1670 als fürstl. sachsen-gothaisoher Gonsi- storial-Rath und Assessor Primarius des gesammten Hof * Gerichts ta Jena. Der Bruder desselben, Heinrich, fÜrstl. sachs.-goth. Amt»-Haapt- mann zu Saltzungen und Crayenburg, starb 1672, nachdem er seine Linie durch vier Söhne fortgesetzt hatte. Zu diesen Söhnen gehörten wohl der 1739 am fürstl. dannstädtschen Hofe bedienstete Obet- Hof- Marschall V. M., so wie Johann Wilhelm v. M. , welcher 1719 als h.. Sachsen -meiningischer Geh. -Rath und Ober- Amtmann zu WaMngea starb. meolaus t. M., b. oben, ooffilebenMoheB^ Steinbarg uiiA;

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Straussfiirth, früher kaiserlicher Mundschenk, später knrsftch«. Hof- u. Stallmeister, hinterliess drei ROhne: Cornelins,Centnrius und Heinrich. Cornelius v. M. war Herr auf Stcinburj» bei Eckardtsborf?a und zu <lon Nachkommen dpssolben gehörten : Nicol Gebhard auf Burckersdorff u. Siebeneichen, kursflchs. Geh.-Rath n. 1634 Abjoresandter bei den Frie- denstractaten zu Pirna mit dem K. Ferdinand H., welcher bald dnranf, erst 37 Jahce alt, starb; Heinrich Gebhard auf BurekorsdorflT, welcher noch 1682 kursächs. Geh.-KÄth und Canzler war und Johann Gebhard «uf Burckersdorff, Schönbach und Rasswalde , welcher noch nach An- fange des 18. Jahrb. lebte. Centurius, Herr auf Ober- und Nieder- Au, starb 1737 als k. poln. und kursÄchs. Geh.-Rath und Ober-Steuer-Di- rector und von Heinrich v. M. auf Döbernitz, kursflchs. Kammerherm, stammte Rudolph auf Batzdorf, Robscbfltz, Dannenberg und Eula, gest. 1661 als kursHcbs. Geh.-Rath. Hofmarschall und Ober-Steuer-Einneh- mer zu Zeitz. Der Sohn desselben, Frf»iherr Moritz Heinrich, s. oben. war 1689 Gesandter auf dem Reichstage zu Regensburg und 1606 zu Hamburg bei denpinnebergischenMediations-Tractaten und starb 1705 mit Hinterlassung eines Sohnes , Ernst Haubold Freih. v. M. Drr Stumm blühte dauernd fort, verblieb im Besitze der Schlösser u. Güter Siebeneichen und Scharfenstcin mit Batzdnrf und Neustadt u. Sprossen des Stammes kamen am kur- und k. sächs. Hofe, so wie im Kprr. Preus- sen und in k. k. Militairdiensten zu hohen Würden und Ehrenstellen. Friedrich Siegmund v.M. war in der zweiten Ilülfte des vorigen Jahrb. kursächs. Hofmarschall und der Sohn desselben, Carl Boromaeus v. M., geb. 1781 und gest. 1845, auch als Dichter und geistreicher Schrift- steller bekannt , k. Sachs. Geh.-Rath. war früher bei dem prinzlichen Hofistaate Sr. M. des Königs Johann Oberhofineister. Dietrich v. M., Herr auf Siebeneichen etc., k. preuss. Generallieutenant a. D. . war in neuer Zeit mehrjähriges Mitglied der 1. Kammer der H. - Stfindever- sammlnng zu Dresden und A. v. M., k. preuss. Kamnierherr, vor 1840 a. 0. Gesandter und bevollm. Minister in Constantinopol. Carl v. M. lebte in den letzten Jahren als k. k. Rittmeister a. D., Bernhard v. M. war k. k. Rittm., Bohemund v. M. Hauptmann 1. Classe u. Alfred Frei- herr V. M. Fregatten-Fähnrich. In Sachsen war in neuester ZeitFriiul. Theresia Antonie Clementine v. M. Hofdame bei I. M. der Königin und Alexander v. M., Rittergutsbesitzer, lebte in Dresden.

Spangfnbery. AdehHpifjtul, II. Peck^rut^in, I. 8. «0. Afhfntu, UHtor. der Omfen T. Werthern, 6. 67. ~ Mieraul , S. &0C. - Kmauth ^ 8. .SH4-8Ö. -^ Stfi/tt/t, AlinoaUfel dor T. M. 1712. r. Gleicheiutein, 8. 31 n. Nr. h. ~ Sinapiu:^. X. 8. 043 und 44. - Guttue, I. 0. 1877—81. Zedier, XXI. 8. »0— S&7. N. Hr. A.-L. V. 8. S31 and 3«. Frei^. e. Le- <l«4Mr. li 8. 108. - Siebmacher, I. 155: v. Miltitx, llei<«9nisrli. v. Mfitin'j ^ I. 8. »!» ii. 94. W.-B. d. Sichü. Staston. VITT. 16.

Miltz , Mil«. Altes , fränkisches Adelsgeschlecht , welches zu dem Mdaischen Lehnshofe und später zu der reichsfreien Ritterschaft des Canton Baunach gehörte. Johannes de Miltz war 1381 zu Fulda be- lehnt; Johann v. Milz lebte um 1411 als Domherr zu Wftrzburg. Otto de Milz kommt als Praepositus der Domkirche zu Wnrzburg vor und Conrad v. Miltz starb 6. Apr. 1521 als wörzburgischer Senior.

Biedermann, Canton Baanacb, Tnh. S41 13. Aruvf, Hlstor. polit. ArchiT, T. 8. 939. * &ito«r, 8. 146, »46 a. 315 «w. n. T«^ 17. Mr. 60 n. 6t. ^ Sithm^km; lU n.j-- f-üii- ding, n. 8. 379 u. 80.

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MilntinoYich v, Weichselbur^, Freiherren. Erbl.-ößterr. Frei- horrnstand. Diplom von 1816 ftir Theodor Milutinovich, k. k. General- Feld Wachtmeister, mit dem Prädicate : v. Weichselburg.

M^pfrl0 r. MüM/ttld. S. 7|.

^ Milwitz, Mallwitz, Mollowitz, anch Freiherren. Altes, erfnrter, adeliges Patriciergeschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze zwischen Kranichfeld und Rndolstadt, welches ausser seinem Besitjse in nnd am Erfurt auch zu Kilian - Gispersleben angesessen war, welche letztern Gflter schon im 15. Jahrh. durch Vermählung an die Familie v. d. Sach- sen u. an die Reinbother gelangten. Die grätlich glcichenschen Allo- dial- nnd Lehngüter zu Erfüll kamen durch Vermählung von der alten Familie v. Wechmar an die v. Milwitz. Der Mannsstamm erlosch 1736 mit Robert Balthasar v. Milwitz und Name und Wappen, so wie die milwitzischon Besitzungen fielen durch Ictztwillige Bestimmung an den Sohn des kurmainzischen Kammerraths Georg Melchior v. Clemens, d(Mi kur mainzischen Regierungsrath v. Clemens, welcher später als Roichshofrath den Reich sf r ei herrnstand erhielt und Stammvater der Fa- milie der Freiherren Clemens v. Milwitz, s. Bd. II. S. 287, wurde. Die mihvitzsche lOrbschaft besteht noch jetzt mit einigen Veränderungen als Fidcicommiss.

r. Qle.ichf'mtein, Nr. ^7. -- Hrückner, Kirchen- und Bcbiitenstiiiit d<«a Hotz. Gotha, UI: 7. Mik. s. 72: uraltadel. Miiwiiy. (iiMiPulngic, luit Aninerktingen. N. l*r. A.>L. V. S. t%t.

Ireih. 9. Ledebur, II 8. KtS. Sühntaehf./ , 1. 145: v. MulwiU, Tbüriiig uod V. 4t99 : V M.. erf. «dpi. I'ntririer. Tijroff , I. 21 : P H. ?. Molluwitc. Suppl. cn fiiebm. W.-B. Ml. 2r F.-H. V. Mollowit«.

^ Minckwitz, Minekwitz y. Minckwitzbnrg, Freiherren. (Staaun-

wappen: Schild silbern und vermittelst eines links oben beginnenden Spitzenschnittes zwei und ein halb Mal durch schwarz quer getheilt). Reichsfreihernistand. Diplom vom 16. Mai 1586 für die Gebrüder: Caspar (III.) v. Minekwitz auf der Herrschaft Spremberg, kaiserl. Hof- kanimerrath n. Ehrenfried v. Minekwitz, böhmischen Gutsbesiter und Reichshofraths-Vice-Prflsidenten, mit dem Prädicate: v. Minckwitzborg und Uebertragung des Freiherrnstandes von 1646 auf Hans Friedrich V. Minekwitz, k. Appellationsrath in Böhmen u. Herrn der Herrschaft Drehna in der Niederlausitz und der Herrschaft liuckow in Oesterreich.

Altes, aus dem Ostorlande dem Landgebiete längs der westlichen (weissen) Elster oder den angrenzenden Stiften Naumburg und Zeitz stammendes Adelsgeschlecht, wie eine Reihe von 1168 beginnender und bis zum 15. Jahrh. fortlaufender Urkunden darthut. Dass das Ge- schlecht, wie mehrfach angenommen wird, aus Böhmen stamme und von dort in die Lausitz und aus der Lausitz nach Meissen gekommen sei, ist nicht nachzuweisen, wohl aber lässt sich im Gegentheil behaup- ten, dass dasselbe sich aus den westlicheu Landestheilen Sachsens nach der Lausitz und von da nach Böhmen und Oesterreich gewendet habe. Sehr unwahrscheinlich ist übrigens auch, dass zwischen dem böhmi- schen Geschlechte der M^kovic (germanisirt Minkowitz) und dem oaler- ländisch-meissenschen Geschlechte derer ▼. Minekwitz verwandtschaft- liche Beziehungen obgewaltet haben, auch bieten die Stammreihen des in Oesterreich blühenden böhmischen Geschlechts der Ritter v. Minek- witz, wenn sie auch ein ähnliches Wappen führen, keinen Anschlnss m

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diejenigen der osterländisch-meissenschen Minckwitze dar. In der Mitte des 15. Jahrh. schied sich der Stamm durch zwei Brüder in zwei Haupt- linien, in die Linie zu Falkenhain bei Zeitz und zu Breitenhain bei AI- tenbnrg. Während die falkenhainer Linie bis in die neueste Zeit zwi- schen Zeitz und Leipzig angesessen blieb, wendete sich der Stammvater der breitenhainer Linie, Hans v. Minckwit^ zu Breitenhain, Ritter, Obt^r- Marschall Herzog Albrochts des Beherzten zu Sachsen, zuerst in die Lausitz, nachdem ihn der Herzog 1481 mit der Herrschaft Sonne walde belehnt hatte. Die genannte Herrschaft wurde bereits von seinen Söhnen an die Grafen zu Solms verkauft, wogegen einer derselben, Caspar (L) V. M., die Herrschaft Drehna erwarb, welche, von Caspar Ehrenreich V. M. 1697 verkauft, jetzt dem Fürsten zu Lynar zusteht. Caspar (I.) V. M. war der Jüngste von vier Brüdern, von welchen neben ihm auch der Aelteste, Hans v. M., Ritter, den Stamm fortsetzte. Letzterer er- warb die im leipziger Kreise gelegenen Güter : Trebscn, Ober- und Unter-Nitzschke, Sachsendorf, Wäldchen etc., allein die von ihm ge- stiftete Linie erlosch schon wieder mit seinen Söhnen: Ober- und Unter- Nitzschke, Sachsendorf, Wäldchen etc. kamen in den Besitz eines Sohnes Caspar (I.) zu Drehna : Woll v. Minckwitz, Trebsen aber kam durch Kauf an die Grafen v. Barby. Durch die Nachkommenschaft Caspars (I.) entstanden nicht allein zahlreiche Zweige in der Nieder- laasitz: zu Drehna, Uckro, Briesen, Wormlage, Lugk, Gross-Jehser, Gross-Mehsso, Rehnsdorf etc. so wie in der Oberlausitz : zu Lindenau, Radibor, Malsitz, Lnppa etc. und im Meissenschen zu Ober- u. Nieder- Nitzachke, Sachsendorf, Wäldchen etc.. sondern es sind aus dem Hause Drehna auch die ostpreussische, die belgische, schlesische und die böh- raisch'(ysterreichische, freiherrliche Linie hervorgegangen. Was die letztere Linie anlangt, so waren die Freiherren Caspar (HL), gest. 1586 und Ehrenfried, s. oben. Söhne des Caspar (II.) zu Drehna und Enkel des Caspar (L). Die directe Nachkommenschaft Beider erlosch sehr bald wieder und so wurde denn, wie angegeben, der Freiherrnstand 1646 auf Hans Friedrich und Hans Christoph v. M. Enkel des Bru- ders der Freiherren Caspar (HI.) und Ehrenfried: Friedrich v. M. zu Drehna übergetragen. Die freiherrl. Linie setzte Freih. Franz Frie- drich, Appellationsrath in Böhmen, Herr der Herrschaft Drehna und der Herrschaft Luckow in Mähren, fort. Dieselbe ist 1842 mit Otto Freiherrn Minckwitz v. Minckwitzburg einem Sohne des Freihorrn Ferdinand, k. k. Obersten, aus der Ehe mit Barbara Freiin Malowetz V. Malowitz, verm. 1780 im Mannsstiimme erloschen. Freih. Otto, k. k. Hauptmann in d. A.. war mit Maria Antonia Grf. Taaffe vermählt and aus dieser Ehe stammt eine Tochter, Grf. Pauline. verm. 1847 mit Eduard Grafen Del Mestri, Freih. v. Schönberg, k. k. Kämm, und Ritt- meister in d. A. Was die übrigen Linien des v. minckwitzschen Ge- schlechts betrifft, so bestehen noch folgende: die falkenhainer Haupt- linie in mehreren Zweigen und von der breitenhainer Hauptlinie : das Haus Ober-Nitschke, das Haus Unter-Nitschke, zwei in Schlesien blü- hende Linien, die in Belgien blühende Linie, welche daselbst den frei- herrlichen Titel führt und das Haus Radibor. Zu der falkenhainer

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Ilauptlinie gehören zuerst die Nachkommen des 1823 za Altenbnrg verstorbenen Ministers Friedrich August Wilhelm y. Miuckwitz : der k. Sachs. General-Lieutenant und Staatsminister Johannes v. M., gest. 1857 im 70. Lebcu£)jahre, mit seinen Söhnen: Friedrich August, k. säcbs. Kammerherr und dessen Sohn Hans Friedrich; Maximilian, grossh. Sachs. Kanunerherr , Hans Rudolph , Oberlieut. in der k. säcbs. Reiterei und Benno ; der h. sachs. goth. Kammerherr und Ober-Forstiueister Ilennann v. M. mit seinem Sohne August, h. sachs. coburg-goth. Kam- mer- u. Jagd- Junker; der h. sachs.-altenburg. Oberst-Hofmeister Otto V. M. mit seinen Söhnen: Hermann, in h. sachs.-altenb. Staats- diensten und Maximilian, Lieut. in der k. sächs. Reiterei; so wie auch der Sohn des 1829 verstorbenen k. sächs. Geh.-Raths, Kammerb. und Appellat.-Genchts-Präsidcnten Hans Rudolph Wilhelm v. M. : der k. süchs. Hauptmann a. D. Leopold v. M. und dessen Söhne: Rudolph, k. pr. Premierlieutenant, Leopold, k. sächs. Oberlieuten. a. D., Benno, Willlehn und Erwin. Zu der Hauptliuie Breitanhain-Sonnewalde, Drehna gehören: zu den Speciallinien Ober- und Unter-NitzschkQ bei Grimma: Nachkommen Wolfs v. M., eines Sohnes Caspars (L) m Drehna: a. d. H. Ober-Nitzschke: die Söhne des 1851 verst. k. sächs. w. Geh.-Raths, Oberhofmeisters I. M. der Königin und Kämmerers Sr. M. des Königs Gottlob Heinrich v. M. zu Jemitz und Preititz : Benno mit seinem Sohne Felix und Bernhard mit seinem Sohne Hans Hein- rich; die Söhne des 1855 verst Hauptmanns a. D. Gotthelf v. M.: Hein- rich Ferdinand und Lothar Bernhard und die Söhne des 1844 verst k. pr. Oberförsters Carl Caspar Ludwig v. M. : Bodo. k. pr. Ober-Ban- rath, Bruno, k. pr. Oberförster, nebst seinem Sohne Georg und Benno; aus dem Hause Unter-Nitzschke : der k. württemb. OberstlieoL a. D. Carl Friedrich Sigmund v. M. in Dessau mit seinen Söhnen: Carl, h. anhält. Oberlieutenant und Ernst. Zu der in Schlesien blähenden Linie, Nachkommen des Hieronymus v. M. zu Selingstaedt und Briesen, eines Sohnes Caspars I. zu Drehna, gehören: die Enkel des 1796 verst. k. preuss. Generals Georg Wilhelm v. M. : der Sohn des 1842 verst. k. pr. Majors Carl v. M. : Bernhard, k. pr. Major; die Söhne des 1844 verst. k. pr. Stabs-Rittmeisters Fiiedrich Ludwig Heno v. M. zu Haltanf : Hugo und Richard ; so wie Sylvius August v. M. zu Grunewitz, k. pr. Polizei-Districts-Conimissarius u. Kreisdeputirter, so wie dessen Söhne : Sylvius und Paul. Zu den Nachkommen des Esaias v. M. zu Uckro, Lugk, Liepten, Pickel, Paserin, Landeshauptmanns in der Niederlausits, eines Sohnes Caspars 1. zu Drehna, und zwar aus dem Hause Radibor- Luppa gehören : der k. sächs. Hauptmann a. D. Hans August Carl v. M. nebst seinem Enkel Hans Carl, dem einzigen männlichen Nach- kommen seines 1856 verst. Sohnes Hermann Friedrich Reinhard v. M., k. preuss. Hauptmanns. lieber den neuesten Personalbestand der in Belgien blühenden Linie fehlen genaue Angaben. Noch ist ein Zweig der Familie auch nach Russland gekommen, aus welchem mehrere rühmlich bekannt gewordene Gelehrte, so wie die k. russ. Generäle f Julius V. M., Gouverneur von Derbent und Reinhold v. M. entsprossten.

llandschriftl. Notiseu Mt» der F«inilie. Sptuufenberg, II. S. t>C. Knauth^ S. 536. BfCkenbtrff, IHutH. de NobiUt. Mtoale. liMr. WHmgarttn, Fftrtt«itpi«gel, P. D. JW-

- 308

nmfima, I. t^ M4 «o4 II. IL 381 u. 63. Omuk«, 1. 8. tWl -8&. itäUr, ZXI. 8. 294- nx Mf4f9l§^ Btblioth. 8«xoa. 8. SSO. N. PnoM. A.-L. UI. 8. 4it a, 11. Frtik^rr «. A«4«tar, ■• 8. tM— II«. emML T«Mli««b. 4er frtib. Hlu»ar. tMS. 8. 449— S) «nd lau. 8. m «. 84. - m^kmmBktr , I. 97: PrHh. y. M. a. I. IM: ir. Minckwiu. Meitsnltrh.

},J. 8. 394. fVr*/, II. ?7t t F. H. Hi«ke«lta v. MtnkwhcbariE. - W.-B. der

. 17 ». M.

VIII.

Mindorff, Freiherren. SteiermärkischeB Herrenstandsgeschloclit, in welches der Freiherrnstand durch Diplom vom 22. (>ct. 1029 kam. Der Stamm erlosch 13. Jnni 1723 mit der Tochter des Johann Christoph Freih. v. Mindorff: Anna Theresia, Wittwe des Franz Chri- stoph Grafen v. Wildenstein, geh. 1646 und venu. 1664.

/mcoM, IMO. n. ». 998. - SckmutM, II. S. 546 a. 47. - 8l«hmaoktr, II. AU. 9. Mt- «"V' III. H. 43s u. 37: auch uach BarUchnu W.-R.

MIb^ t. Dietfart, auch Freilierren. HohenzoUem-sigmaringen- scher Adels- a. Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 10. Juli 1826 für Andreas Emil Min6, f&rstl. salm-kyrhurgischcn Uofrath, mit dem Prä- dicate: v. Dietfurt and Freihermdiplom vom 14. Juli 1827 ftlr Den- selben.

Fr^ik. «. Ledebur, III. M. 311.

Mineti, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1717 fQr Jo- hann Baptist Mlneti.

MtegerU v. Müki/eld, Brg.-Bd. 8. 178.

» Mingen, Minge, Mingen v. Lammersdorf. B<")hmi9cher Adels-

stand. Diplom vom 17. Octbr. 1634 für Wolfram Abraham Mingen, mit dem Prädicate: v. Lammcrsd()rf. Christoph Minge, Beider Rechte Doctor, starb 1 643 als Rath und Kanzler des Stifts Trcbnitz nnd ein Wolfram Abraham v. Mingen auf Flämischdorf unweit Neumarkt wird noch 1701 zu dem schlesischen Adel gezählt. Später ist der Stamm erioschen.

n-tik. ». L€d*bur, II. 8. 110 n. III. 8. Sil.

Minlghini. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1785 für dieGe- hrttder Johann Dominik, Franz und Carl Minighini.

Magerte v. Mühlf^ld, RrK.-Bd. R. 3n9.

* Minnigerode, Mingerode. Altes, obersächsisches, schon 1280

urkundlich vorkommendes Adelsgeschledit, welches im Eichsfelde und im Gmbenhagenschen ansehnlich begütert wurde und in neuer Zeit auch in Schlesien und im Halberstädtschen angesessen war. Der älteste gni- henhagensche Lohnsbrief ist von 1428. Einer Faniiliensage nach war der ursprüngliche Name : Riemen und als Stammvater nennt diese Sage eisen Römer, Don Otto Corrigia, welcher in sehr früher Zeit als LoJm seiner Tapferkeit das im Schwarzburgischen gelegene, in der Hand der Familie gebliebene Gericht Allerberge erhalten haben soll. IJcbcr die Veränderung des Namens wird angegeben, dass Johann Rieme gegen I'lnde dee 13. Jahrh. von der Aebtissin zu Quedlinburg die auf dem Elchs- felde gelegenen Dörfer Mingerode oder Minnigeroda bei Duderstadt nnd Breitenberg als Lehn erhalten und nach dem Ersteren sich genannt habe, doch ist der Name Minnigerode schon 1289, nebst dem Namen : Rieme, besonders bei der zweiten Linie des Geschlechts, gebräuchlich gewesen, vorher aber war schon der Name : Rieme in : Bockelnhagen, Espelingeroda etc. verändert worden. Das Geschlecht schied sich in

304

die Linie zu Silkerode und zu Bockclnhagcn und die letztere Linie wie- der in die Häuser: vor dem Schulenbergc, auf dem Hohenhause, auf dem Oberhofe, auf dem Forstmeistershofe und zu WoUershausen. Der Stamm, aiLs welchem Christian Ernst v. M. 1704 zum Johanniter- Kitter geschlagen wurde, blühte dauernd fort, mehrere Sprossen des- selben standen in k. preuss. Militair- u. Civil-Diensten und im Kgr. Hannover zählte die Familie durch Besitz der Rittergüter WoUershau- sen und Gieboldehausen im Grubenhagenschen zu dem ritterschaftlich^ Adel der calenb.-goetting.-grubenhagischen Landschaft. Im Kgr. Preussen waren nach Rauer 1857 begütert: die Erben des Bergraths V. M. zu Silkerode IL u. Bockelnhagen IV. im Kr. Worbis; die Gebrü- der V. M. zu Bockelnhagen; August v. M. in Gieboldshausen fU* Weil- rode Vü. ; Christian Adolph Ludwig v. M. in Sachsa zu Bockeln- hagen III.; Ludwig v. M. in Wallershausen zu Weilrode VI., Sükerodel. und Bockelhagen IL, sümmtlich im Kr. Worbis und Ludwig v. lünni- gerode zu Braunschweig, zu Schadeleben im Kr. Aschcrsleben.

Lftznar, Üa<(Mcläche Chronik, 8. 172—75. l'tsielbfck. Chronic. Huxar 8. 93—107. l^Mck/elti, Aiitiquit. Poeldeu», H. SO uud 137. Theod. v. St«inmeU : Draprans i«r ISaer L).H<»lar: StaiiimUfel der v. M. Gauhf, II. S, 730. -. Freih. e. Krohne ^ II. 8. 3SS— &r. N. (ioiK'ul. Ilaiidb. 177H und 1777, 8. 128, 1778. iS. 148-51 uud Nachtrag, S. 78. N. W. A.- L. III. 8. 412. - Freih. r d. Knestbxck, 8. 'J12. Freih. r. Ltdebur , 11. 8. 110. - Siehmacher t I- I7y: v. M., Brauuüchw. II. l-*7 iiiid V. Supplem. 30. Harenherff, HbUr. diplom. Qaiidersl. Tab. 33. Nr. 3. - r. Meding, I. 8. 395-97. - W.-B. des Köoigr. Baoaov. C. 44 und 8. lü. Knenchke, 11. 8. 301—803. v. He/tiir, haoiiov. Adel, Tab. if3.

Minsinger, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstund. Diplom von 1790 für Andreas Minsinger, k. k. Stabs - Chirurg , mit dem Prädicate: Ed- ler V.

^eyerle v. Mühl/eld. 8. 2-ü.

Minsleben. Altes, längst erloschenes, braunschweigisches u. Ittne- burgischos Adelsgeschlecht, von welchem nur Name und Wappen: (Schild quergetheilt : oben in Roth zwei schwarze Pfähle und unten Sil- ber ohne Bild) durch ein Epitaphium derer t. Garssenbtlttel zu Esse* rode im Lüneburgischen bekannt sind.

r. Meding, 11 1. 8. 4.'i7.

Minntoli, Menn y. Minntoli (in Roth ein schräglinker, goldener Balken und vor demselben ein gekrönter . silberner Löwe , an dessen rechten Hinterfusse ein kleiner, goldener Schild, belegt mit einem Hen- schenkopfe, angeheftet ist). Schweizerisches, aus Genf stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem Johann Heinrich Menü v. Minutoli, geb. 1772 zu Genf, 1787 in die k. preuss. Armee trat und von Stnfe zu Stufe stieg. Derselbe machte als Generalmajor mit mehreren Gelehrten eine Reise nach Aegypten, welche er in einem selbstständigen Werke n. in mehreren Journal- Aufsätzen beschrieben hat und starb 1846 als Gene- rallieutenant a. D. mit Hinterlassung dreier Söhne. Der älteste, Adolph M. V. M., h. Sachs, meiningenscher Hofmarschall, wurde 1848 ermordet, der zweite, Julius, w. k. preuss. Ober- Regier. -Rath, war längere Zeit General-Consul für Spanien und Portugal und wurde amtlich mit dem freih. Titel genannt und der jüngste , Alexander, wurde k. preass. Re- gierungsrath.

N. Pr. A.-L. III. S. 895. fr^h. v. Udthmr, U. 8. 11^

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lOiiatiyo, Freiherren. Erbl&ndisch - Osten*. Freiherrnstand. Di- plom von 1820 fDr Friedrich Minutillo, k. k. Oenerolmtuor a. Montnrs- Inspeetor^ Ein Sohn desselben, Vincenz Freih. v. Minutillo, war in nener Zeit k. k. Generalmajor und Brigadier bei dem 1 . Cavallerie-Ar- mee^Corps.

M«ff«rle 9. Mühl/tld, 8. 7t. liilititr- .Sclif>mat. d. östcrr. KaiMorthuraH.

Mirbach, Freiherren und Grafen (Stammwappen : in Schwai'z ein zehnendiges, mit der Wurzel ausgerissenes, silbernes Hirschgeweih). Böhmischer Freiherrn-, erbl.-österr. Ritter- und Grafen- und preussi- seher Grafenstand. Kaiserliches Adels- und Wappenbestätigungsdiplom von 1629: Freiherrndiplome vom 9. April 1529 und 19. Dec. 1663; Ritterdiplom von 1786 für Friedrich Gotthard v. Mirbach. kuriändischcr Linie , knrsächs. Capitain in d. A. und erbl.-österr Grafendiplom vom 19. August 1791 fftr Denselben als Gutsbesitzer in Böhmen: preussi- sches Grafendiplom nach dem Rechte der Erstgeburt vom 15. October 1840 fftr Johann Wilhelm Joseph v. Mirbach, rheinischer Lmie, Ritter- haaptmann der Genossenschaft des rheinischen, ritterbtirtigen Adels, k. preuss. Major a. D. und königl. Erlaubniss zur Annahme des W^appens nnd Titels eines Grafen v. Mirbach - Harlf für Richard Joseph Hubert Frciherm v.Vorst-Lombeck-Gudeiiau. Altes, rheinländisches Rittcr- geschlecht aus dem Stammhause : Ruine u. Dorf Mirbach, an der EifeU im Kr. Dann, Reg. -Bez. Trier, in welchem Walther und Heinrich I. ▼. Mirbach 1095 die Schenkungs-Urkunde des Herzogs Gottfried von Brabant an die Kirche zu Ufflingen in der Eifel unterschrieben. Theo- dorich v.Meirbach. Ritter, kommt mit seiner Frau, Judith, und seinem Bruder, Johann, 1290 vor; Henrich war 1360 Bundesgenosse der Her- ren v. Sleiden gegen die Blankenheimer; Wilhelm besass 1398 die Burg Dreibom als Pfand etc. Um diese Zeit und spüter waren die Mir- bache Vasallen der Grafen v. Blankenheim und Manderscheid und viel- fach die Burgmänner derselben in Gerolstein, Kasselbnrg etc. Emme- rich I. V. M. zog 1580 nach Curland, vermählte sich mit Sophie v. Dön- hoff und erwarb die pussenschen Güter. Von dem älteren Sohne des- selben, Emmerich IL, stammen die v. Mirbach in Curland, Ostpreussen nnd Böhmen ab, während der jüngere Sohn, Johann. 1601 die Güter seiner Vettern am Rhein erbte und dorthin zui-ückging. 1634 wurde die Familie v. M. in die geschlossene, curländische Ritterbank aufge- nommen und in der Matrikel des liefländischen Adels von 1742 findet sich dieselbe noch. Die Niederlassung in Böhmen, und zwar aus Sach- sen, erfolgte erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. Der erbländ.- ö^rr. Grafenstand kam , s. oben , in die Familie in der Person des Grafen Friedrich Gotthard a. d. H. Zeloden in Curland, gest. 1824. Derselbe vermählte sich 1786 mit Johanna Nepom. Philippine Gräfin v. Martinitz, geb. 1747. verw. Grf. Bolza, Frau auf Kosmanos und in zweiter Ehe 1805 mit Barbara v. Holly, geb. 1774. Aus der zweiten Ehe stammt: Graf Gotthard, geb. 1806, Herr der Herrschaft Kosmanos im Kr. Bunzlau in Böhmen, venu, in erster Ehe 1828 mit Mathilde Friederike Grf. Pachta, Freiin v. Rayhofen, geb. 1812, gest. 1832, in zweiter Ehe 1834 mit deren Schwester, Aloyse Grf. Pachta, geb. 1808,

KnetcAke, DeuUtch. AdelsLex. VI. 20

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gest. 1845 und in dritter Ehe 1849 mit Josephine Freün ▼. StVincent- Montalin, geb. 1805. Ans der ersten Ehe stammt, neben einer Todi- ter, Grf. Josephine, geb. 1831, vermählt 1851 mit Friedrich Grafieii V. Schmising-Kerssenbrock, k. pr. Regierungs-Referendar, ein Sohn, Gr. Friedrich, geb. 1832, aus der zweiten Ehe aber entsprossten, neben vier Töchtern, von welchen Grf. Natelie, geb. 1836, sich 1860 mitRndoIpb Grafen Wratislaw v. Mitrovic und Schönfeld, k. k. Gubemial- u. Statt- halterei-Rath zu Prag, vermählte, zwei Söhne : Graf Hugo, geb. 1840, k. k. Oberlieutenant u. Graf Gotthard, geb. 1845. Graf Johann Wilhelm Joseph, s. oben, hatte sich 1819 mit Antoinette Grf. v. Wolff-Metter- nich vermählt und starb 23. Dec. 1849 ohne Nachkommen, nachdem er den Sohn seiner Schwester , Ottilia , vermählt mit Maximilian Frie- drich Freiherrn v. Vorst - Lombeck - Gudenau : Richard Joseph Hubert Freih. v. Vorst-Lombeck-Gudenau , s. oben, zu seinem Universal- und Fideicommiss- Erben bestimmt hatte. Letzterer nahm in Folge fidei- commissarischer Anordnung, wie angegeben, mitkönigl. Erlaubniss statt seines bisherigen Namens Wappen und Titel eines Grafen v. Mirbach- Harff an und so entstand die gräfliche Linie Mirbach-HarfT, welche fol- gendes Wappen führt: Schild geviert: 1 u. 4 das mirbachsche Stamm- wappen u. 2 u. 3 in Silber fünf, 1, 3 u. 1, schwarze Ringe u. auf jedem äussern Ringe der zweiten Reihe steht einwärts gekehrt ein schwarzer Rabe : Vorst. Die hierher gehörige Linie der Familie v. Mirbach stieg, wie folgt, herab : Johann v. Mirbach : Wilhelmine v. Schilling n Güstorf; Johann Wilhelm v. M.: Anna Barbara v. Harff, Erbin n Harff; Johann Adolph Werner, lebte um 1695: Elisabeth v. Hocb- kirchen ; Carl Adolph Joseph, aufgeschworen 1714: Gabriela Godefridt Felicitas v. Schaesberg; Wilhelm Ludwig Joseph, aufgcschworei 1742 : Maria Margaretha v. Buchholz; Gerhard Joseph Wilhelm so Harff: Auguste Grf. v. Velbrück-Lanquit ; Ottilia u. Graf Johann Wil- helm Joseph, Geschwister. Graf Richard Joseph Hubert, geb. 1810 und gest. 1853 Sohn des 1855 verstorbenen k. k. KämmerersMaxi* milian Freih v. der Yorst-Lombeck und Gudenau, Herrn zu Ziadlowitz in Mähren, aus der Ehe mit Ottilie Freiin v. Mirbach zu Harff, geat. 1846 vermählte sich 1840 mit Julie Grf. Hoyos, Grf. v. Guttenstein, Freiin zu Sttichsenstein. geb. 1816, folgte als Universal- u. Fideicom- miss-Erbe seinem 1849 verstorbenen Oheime Grafen Johann Wilhelm Joseph 31. Mai 1850 unter Annahme dessen Namens, Wappens a. Ti- tels und war k. preuss. Geh.-Regierungsrath. Aus seiner Ehe stammen zwei Töchter, Antonia Freiin v. Mirbach-Harff, geb. 1846 undTberese. Freiin v. M.-H. und zwei Söhne: Johann Wilhelm Graf v. Mirbach-HarC, geb. 1842, Herr zu Harff, Pylshof, Enzen, Honsdorf, Immendorfi Fürth etc. etc. und Ernst Freih. v. Mirbach-Harff, geb. 1845. Der freiherrliche Stamm blüht in zwei Hauptlinien, der älteren und jüngeren. Die ältere Hauptlinie zählt vier Speciallinien. Die erste Speciallinic hat drei Aest«, die zweite Speciallinie aber zwei Aeste, von denen der zweite Ast aus drei Zweigen besteht, der erste dieser Zweige ist erloschen und der zweite hat zwei Nebenzweige; die dritte Speciallinie ist in zwei Aeste geschieden und die vierte ist ongetheilt. Von der jüngeren Hanpt-

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linie sind zwei Speciallinien erloschen. Die dritte Speciallinie hat zwei Aeste und der erste Ast zwei Zweige. Die genealogischen Verhältnisse beider Hanptlinien, so wie der neueste Personalbestand aller Special- linien, Aeste und Zweige finden sich in dem genealog. Handbuche der freiberrl. Häuser genau angegeben.

MegerU w. Mükl/eld. Krg.-Bd. 8. 23 u. 179. - Robima, iiiederrheln. Adel, I. 8.301—306.

N. Pr. A.-L. in. 8. 412—14. - Fahne, I. S. •iH4. - Deutsche Gr«fenhäus. d. Gegenw. II. S. 120—2«. Freiherr t. Ledtbur, ü. 8. 110 u. it. Geoeal. Tiutehenb. der gr&flich. HEu- •er, I8«l. 8. MS. 1864. 8. 5.V2-54. u. histor. TMchtiib. tn Demselben, S. ßOß, GeneAl. TMcb«nb d. frelh. H&user, \m^. 8.637-46. 8i*bmaeker , II 111. - r. Steinen, III. 7.

Robeni, ElemenUr werkeben, I. 35. - Tyrof. II. 2«8: Gr. v. U. W. - B. der Preuss. aiMinprotini, 1. T«h. 82, Nr. 164 und 8. 78: Frelh. t. M. sn B. - Pomraer. W.-B. I. 417: V. M..H.

Mirendorp. Altes, meklenburgisches Adelsgeschlecht, aus welchem Tamme v. Mirendorf noch 1 389 lebte. Das Wappen des Letzten des Stammes war in der Kirche zu Rocknitz im Amte Dargun, Meklenburg- Schwerin, aufgehangen.

9. Meding , 11. 8. 880 : nach dem MaiiuMcripU- abgegangener meklenb. Familien.

Miretzky v. Mirtenfeld. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1816 für Sebastian Miretzky, k. k. Oberlieutenant, mit dem Prädicate: Y. Idlrtenfeld.

Megerle 9. Mühl/eld, Er«. Rd. 8. 380.

Mirmann. Ein in der Person des Peter Franz Friedrich Stephan y. Mirmann, laut Eingabe d. d. (31eve, 23. Juni 1829, in die Adelsma- trikel der preussischen Rheinprovinz, und zwar unter Nr. 53 der Classe der Edelleute eingetragenes Geschlecht. Die Geschwister v. Mirmann waren 1857 zu Eyll im Kr. Cleve angesessen.

Freik. v. Ledebur, 11. 8. 111. - W. B. der Preaiis. Kheinprov. I. Tab. 83. Nr. 165 u. 8. 78.

Mischtiak v. Scharfenfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1772 für Johann Mischtiak, k. k. Feldartillerie-Unterlieutenant, mit dem Prädicate : v. Scharfenfeld.

Htget'U V. Müht/eld , Erg.-Bd. R. 3^0.

I Missbach. Reichsadolsstand, in Kur-Brandenburg anerkannt. Adels- diplom vom 25. Juli 1695 für Johann Enist Missbach und Anerken- nungsdiplom vom 13. Sept. 1699 für Denselben. Ein aus der Neu- mark stammendes Geschlecht, welches in derselben im Kr. Arnswalde bereits 1644 zu Retz und 1646 zu Steinbusch begütert war. Magnus Ewald und Carl Gotthelf Gebrüder v. Missbach erbten 1769 von ihrer Tante, Eleonore Constanzia v. Wedel, in Pommern das Gut Runow im Kr. Regenwalde, welches später Ernst Sigismund Ferdinand v. Miss- bach besass. Prochnow im Kr. Deutsch-Crone, Prov. Westpreussen, war noch 1783, Grüneberg bei Arnswalde in der Neumark 1798 und Neu-Lobitz bei Dramburg in Pommern 1803 in der Hand der Familie. Ein V. Missbach, Hauptmann im 15. k. preuss. Inf.-Regim., schied 1824 aus dem activen Dienste.

N. Pr. A.-L. in 8. 414. Frei/V. v. Ledebur , II. 8. 111. - W.-B. d. Preuss. Monarch. IT. 4. KneiCkke, l. 8. 208.

Mistelbach. Altes, erloschenes, bayerisches und fränkisches

Adelgeschlecht, welches von Siebmacher auch zu dem meissenschen

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Adel gerechnet wird, doch 'findet sich in den bekannten Schriften Aber den meissnischen Adel der Name Mistelbach nicht. In Franken gehörte die Familie zu der reichsfreien Ritterschaft des Cantons Ge- bürg. —

Wigul Hund, I. 8. 274. Biedermann, Canton G«bärg. Tab. 337. Sutwtr, 8. 379 «. iid. Riebntacher , I. 99 : v. Mistelbacb. Bayerisch n. I. l60 : v. Miatelbaeb, MoiasiiUcb. w. Meding, lU. H. 437 and 38.

Mitdorf, Freiherren. SteiermSrkisches Freih^mgeschlecht, wel- ches von dem ausgegangenen Geschlechte v. Aspach, Bd. 1. S. 124, 22. Oct. 1629 das Wappen (in Gold zwei kreuzweise tiber einander ge- legte, mit Eisen beschlagene Dreschflegel) erbte.

Freik w. Stadt, f V. 8. 51ü : Wapp^obrief der Familie. Sehmutz, 11. 8. M6.

Mitesser ▼. Dervent. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1813 für Paul Joseph Mitesser, k. k. Oberstlieutenant, mit dem Prftdi- cate: v. Dervent.

MegerU w. Mikl/eld, 8. S29.

Mithofen, MithoiTen. Beichsadelsstand. Diplom vom 7. Novbr. 1639 f^r Hector Mithobins, Comes Palatinus und Sachsen -lauenburg- scher Geh.-Rath und Kanzler, mit dem Namen : v. Mithoffen. Der Adel des Geschlechts wurde dem Fähnrich v. M. im Regimente v. Schwerin vom Könige Friedrich 11. von Preussen, laut Cabinetsordre vom 3. Juni 1771, auf Grund des eingesandten Diploms, mit dem ausdrücklichen Be- merken,* dass es einer Erneuerung des Adeh nicht bedflrfe, anerkannt Von Hectors Söhnen war Daniel v. M. k. schwed. Geh.-Rath und zuletzt Sachsen - lauenburgscher Kanzler, Hector Johann v. M. aber Kanzler der Aebtissin von Quedlinburg. Balthasar Friedrich v. M. war 1736 ebenfalls Kanzler der Aebtissin des genannten Stifts. Das Ge- schlecht blühte fort und war nach Anfange des jetzigen Jahrb. im 01- denburgschen zu Fickensholt gesessen. Friedrich August v. M. stand 1806 als Mcgor im k. preuss. Regimente v. Tschammer und wurde 1815 pensionirt. Der gleichnamige Sohn und seine Tochter, A. C. E. v* M., lebten 1855 in Berlin.

Fi-eih. w.Ledebwr, H. 8. 111.

Mitis, Ritter und Edle. Erbländ.-Österr. Ritterstand. Diplom von 1780 für Wenzel Ignaz Mitis, k. k. Bergrath, auch Münz- und Berg- wesens-Ober-Inspector zu Nagybanien, für Ferdinand Mitis, k. k. Hof- rath der Hofkammer im Münz- und Bergwesen, Bernhard Mitis, Rech- nungs-Official bei der montanistischen Hofbuchhaltung und Franz de Paula Mitis , Münzwardeins A^juncten , mit dem Prädicate : Edle v. Der Stanmi wurde fortgesetzt, und Sprossen desselben traten in die k. k. Armee. In neuster Zeit lebte Joseph v. Mitis als Generalmajor a. D. in Pressburg ; Ferdinand Ritter v. M. war Hauptmann I. Classe und Moritz Ritter v. M. Oberlieutenant.

MegerU v. Idühlfeld, 8. 131 und 32. Milit.>Scbematiam. des Oesterr. Raiserthaos.

Mitleben, Mittleben, Mittlan. Reichsadelsstand. Diplom von 1634 für Josua Mittlau, k. k. Hauptmann und für die Brüder desselben, Da- niel, Friedrich und Paul Mittlau, mit dem ^amen : v. Mittleben. Die

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Tamilie war in Ostpreussen im Kr. Angerburg und (rausenstein gesessen. Der Stamm ist erloschen.

frei*. V. Ud*bur, II. 8. 111 and 111. 8. Sil.

Mitscha, Ritter. Erbländ.-Osterr. Ritterstand. Diplom von 1810 fllr Franz Adam Mitscha, k. k. Holrath.

Megerlä p. Müklfeld, 8. i:i2.

Mitschke- Kollande, Mitschke - Collande. Adelsstand des Kgr. Prenssen. Diplom vom 4. Febr. 1846 fQr Jobann Leopold Mitschke, Besitzer yon Bartnig, Kollande und Wildbahn im Kr. Militsch, so wie auf Zindel im Kr. Grottkau, k. polnisch. Tribunals-Advocaten a. D., mit dem Namen : v. Mitschke-Kollande. Der Stamm wurde fortge- setzt. In neuester Zeit war August Aloysius Joseph v. M.-C, Land- rath a. D., Herr auf Kollande, Bartnig u. Wildbahn, Alexander v. M.- C. Herr auf Pomiany im Kr. Schildberg u. Gr. Butschkau im Kr. Namslau u. ein v. M.-C. Herr auf Simsdorf im Kr. Trebnitz.

Frtih. w.Ledebur, U. 8 111 und IIJ. 8 311.

Mittelbarg. Fränkisches Adelsgeschlecht, welches zu der reichs- freien Ritterschaft des Cantons Altmühl durch seine Besitzungen ge- hörte.

Biedtrtnann. Canton Altmuhl, Tab. 237.

Mittelstadt. Ein in Pommern, im Brandenburgischen und in Ost- preussen begütert gewesenes Adelsgeschlecht. Dasselbe sass in Pom- mern 1703 zu Vötzkow im Kr. Schievelbein , im Brandenburgischen 1751 zu Nassenheide im Kr. Nieder-Bamim und später in Ostpreussen zu Meschkcn im Kr. Ragnit.

Fr€ih. V. Ledebur, 11. 8 111 u. 112.

Mittenwalde. Altes, uckermärkisches, auch unter dem Namen : y. Mittelwolde und Mittenwolde vorgekommenes Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause in der Uckermark. Zabel v. Mittel- walde starb 1440 ohne Nachkommen. Mit ihm erlosch der Stamm und Heinrich v. dem Berge wurde mit den Gütern desselben belehnt.

Orundemann, 8. 47. N. Pr. A.-L. V. 8. 332.

Mittergarten. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1705 für Jeremias Mittergarten, Kammerdiener des Bischofs von Brixen Caspar . Ignatius Gr. Künigl.

Megerle r. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 380.

Mittermayr, Edle (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein auf grünem Boden stehender, vorwärtssehender Mann mit langem, rothen Rocke, weissem Kragen, Aufschlägen u. Gürtel, und rother, weiss aufgeschlagener, spitziger Mütze, in der Rechten drei rothe Ro- sen an einem Stiele haltend und links in Roth drei, 1. u. 2, goldene Sterne). Reichsadelsstand. Diplom vom 4. Juli 1792 für Franz de Paula Mittermayr, Mitglied des Innern Raths zu München, mit dem Prädi- cate: Edler v. Der Empfänger des Diploms, ein 1766 geborener münchner Bürgerssolm, erhielt das erwähnte Adelsdiplom, welches da- mals noch zur innem Stadtraths- Stelle in München erforderlich war und wurde später, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, als k. bayer. Communal-Administrator der Haupt- und Residenzstadt

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München in dieselbe eingetragen. Die Familie ist nidit mit der schlesischen Familie v. Mittmeyer zu verwechseln.

9, Lang, 8. 4&0. - W.-B. d. Rgr. Bayern, VII. 98.

Mitterpaoher ▼. MitternbnrjBr. Erblftnd.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1736 für Joseph Ignaz Mitterpacher, Güter-Präfect in Ungarn, mit dem Prädicate : v. Mitter nburg.

Mfgerle v. Mühlfeld, Krgäiu.-Bd. S. 381.

Mitterstiller, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Di- plom von 1760 für Simon Mitterstiller, kursächs. Platz-Oberstlieutenant za Dresden.

Megfrlt v. Mühlftld, S. 71.

Mittmann. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1748 ftlr Jo- hann Andreas Mittmann, Handelsmann zu Krockau und von 1750 ftr Samuel Mittmann, Bürger und Kaufmann zu Krockau.

JÜtgerle v. Mühl/fld, Krg Bd. 8. 391.

Mittmann und Kirchberg. Ein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. in Schlesien blühendes Adelsgeschlecht. Johann Anton Valentin v. Mittmann und Kirchberg, k. k. Oberstlieutenant, ^rb 16. Febr. 1699.

Frtih. r. Ledfbur, U. 8. 112.

^ Mittmeyer, Mittmeier ▼. Plagotitz, Mitmeier (in Blau drei, 2 u. 1 ,

weisse Tauben). Ein zu dem schlesisclien Adel zählendes, nicht mit der bayerischen Familie v. Mittermayr zu verwechselndes Geschlecht, wel- ches aus Mähren nach Schlesien kam und nach einer alten Besitzung den Beinamen Plagotitz führte. Ein Mittmeyer v. Plagotitz trat 1808 als k. pr. Capitain aus dem activeii Dienste, war 1820 Postmeister in Strehlen und lebte später in Cosel.

SiAapius. I 645. - N. Pr. A.-L. V. 8. 3.^3. Freih. t, Ledebur , II. H. 31«. Sitb- maekert I. 75: Die MUmuyor, Holilesiscb.

Mittrowski v. Nomysl, Freiherren und Grafen. Böhmischer, alter Freiherm- und erbländ.-österr. Grafenstand. Freiherrndiplom von* 1705 für Maximilian Mittrowski v. Nemysl, liandeshauptmannsschafts- Assessor in Schlesien und von 1716 für Ernst Matthias M. v. N. und Grafendiplom von 1767 für Joseph Freih. M. v. N., k. k. Oberstwacht- .meister und von 1769 für Maximilian Joseph Freiherm v. Mittrowsky, k. k. Feldmarschall und Commandirenden im Banate und für den Bru- der desselben, Johann Baptist Freih. v. M., k. k. Kämmerer, Land- rechts-Beisitzer und Gubemialrath in Mähren. Altes, orsprOnglich böhmisches Rittergeschlecht, welches urkundlich bis zu Anfange des 13. Jahrb. zurückzuführen ist. Als Stammhäuser werden Mitrowitz im sonstigen wlatis'*' '^n Kr' * e ir d Nemischl bei Bechin im taborer Kreise angenommen und eine Stammtafel des Geschlechts hat Baibin mitge- theilt. Eine Stammverwandtschaft mit den Grafen Wratislaw v. Mitro- witz findet nicht statt: der Beiname der letzteren schreibt sich von einem Schlosse Mitrowitz hör, welches das Geschlecht in Kroatien er- baut hatte. Anq Böl'm »m kam die Familie nach Mähren und später auch nach Schlesien. In Mähren erwiesen sich nach Paprocius die Mitt- rowsker schon 1470 bei dem Einfalle der Ungarn sehr ritterlich und

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tapfer und Wenzel Mittrowsky v. Nemischl kommt 1593 als Assessor des mährischen Landgerichts im ollmtttzer Kreise vor. In Schlesien war nach Sinapius bereite 1593 die Familie im Troppauschen angesessen and aus der schlesischen Linie entepross der obengenannte Freiherr Ernst Matthias M. v. N., Vater der Grafen Matthias Joseph und Johann Baptist, 8. oben. Das gräfliche Haus blüht jetzt in zwei Linien, der älteren und jüngeren. Die Aeltere umfasst die Nachkommenschaft des Grafen Maximilian Joseph und die Stammreihe steigt, wie folgt, herab : Peter Mitrowsky v. Nemischl : Eva Freiin v. Larisch und Ellguth ; Carl M. V. N.: Helena Freiin v. Lobeck und Kornitz; Ernst Mat- thias, Freiherr: Maria Theresia Freiin v. Lehoteky; Graf Maximi- lian Joseph; Graf Johann Nepomuk: Antonia Grf. v. Zierotin; Graf Wilhelm, geb. 1789 und gest. 1857, Herr der Herrschaft Bern- stein, Bystritz und Rozinka in Mähren : Josephine Freiin v. Schröfft- Mannsberg, verm. 1813 und gest. 1834; Wladimir Graf Mittrowsky, Freih. v. Nemyssl, geb. 1814. jetziges Haupt der älteren Linie Herr der Allodial -Herrschaften Pernstein und Bystritz mit dem Gute Rozinka in Mähren und der Herrschaft Szarvds in Ungarn, k. k. Käm- merer und Major in d. A., verm. in erster Ehe 1844 mit Antonia Grf. ▼. Dietrichstein-Proskau, geb. 1821 und gest. 1847 und in zweiter 1850 mit Julie Grf. Salis-Zigers, geb. 1832. Aus der ersten Ehe stammen Äwei Söhne: Graf Alphons, geb. 1845 und Graf Ernst, geb. 1847, aus der zweiten aber drei Töchter: Therese, geb. 1851, Josephine, geb. 1852 und Emma, geb. 1854. Die absteigende Stammreihe der jün- geren Linie ist nachstehende : Peter Mitrowski v. Nemischl bis Ernst Matthias, Freiherr, s. die Stammreihe der älteren Linie; Johann Baptist, Graf: Josepha Grf. v. Pergen ; Graf Anton Friedrich (L), geb. 1770, und gest. 1842, k. k. oberster Hofcanzler: Leopoldine Grf. V. Klebelsberg, geb. 1773, verm. 1797 u. gest. 1831 ; Graf Anton Friedrich (H.), geb. 1801 jetziges Haupt der jüngeren Linie, Herr der Herrschaft Myszowa in Galizien, k. k. Kämmerer, Geh.-Rath und Oberlandesgerichts-Präsident in Steiermark, Kärnten und Krain, verm. 1833 in erster Ehe mit Adelheid Grf. v. Clam-Gallas, gest. 1836 und 1839 in zweiter Ehe mit Therese Grf. Wrbna v. Freudenthal, geb. 1812. Aus der ersten Ehe stammt: Leopoldine vermählte Freifrau y. Simbschen, geb. 1835 und aus der zweiten Ehe entsprossten, neben drei Töchtern, Marie, geb. 1842 und Franzisca und Leonie, Zwillings- schwestem, geb. 1846, zwei Söhne: Graf Anton Friedrich (IH.), geb. 1840, k. k. Oberlieutenant und Gr. Eugen, geb. 1843, k. k. Lieutenant. Der Bruder des Grafen Anton Friedrich (II.): Graf Joseph, k. k. Geh.- Rath, ist Generalmajor und die Schwester, Grf. Leopoldine, geb. 1809, war vermählt mit Joseph Freih. v. Henrichs auf Wblfswarffen, Herrn der Herrschaften Kunstadt und Gels in Mähren etc.

Baibin. Miseell. Dohem. Der 2. Lib. 'i. Sinapius , l. S. 645 u. FI. 8. 382. ~ Geneal. Archiv, XXXVl. 8. 54». - Oauht. I. 8. 1385 ano 86. Zedltnr , XXf. 8. 553. - MtgtrU 9. Mühlftld, S. 3.S u. BrK.-Bd. 8. 79. v. Schonfeld , AdeUschematismns, I. S. 313. D. Orafenhiuser der Oegenw. 11. 8. 122-24 Freih. w. Ledtbur , U. 8. 112 und HI. 8. 311. Oeneal. Taseheiib. d. grifl. Hiujter. 1861. 8. 549. 1864. 8. 554—56 und histor. Handboch tu Demselben, 8. 608. Suppl. zu Hiebm. W.-B. VIII. 21. Uerreo M. ?. N. Scbleaisches W.-B. Nr. 160: Freih. t. II.

Mitzina, Midtsiiii Mistzin, Altes, in Hiqterpommern begütert ge-

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wesenes Adelsgeschlecht, welches bereits 1671 angesessen war und noch 1724 zu Moddrow unweit Bützow sass.

Fr^ih. c. L^debur, II. 8. 112.

Mitzlaff, Mitzlaf, Mitzlafe. Eins der ältesten, schon im 14. Jahrh. bekannten Adelsgeschlechter Hinter-Poinnierns, welches vorzugsweise im stolper Kreise begütert wurde und aus welchem Sprossen auch nach Schweden, Dänemark, Polen, Oesterreich, Schlesien etc. kamen. Georg Mitzlaff tritt bereits 1389 als gesessen zu Carzin urkundlich auf; Conrad M. zählte schon 1463 zu den Bürgermeistern der Stadt Stolpe, welches Amt später im Laufe der Zeit sieben Glieder der Familie be- kleideten ; Hans v. M. und die unmündigen Brüder desselben, Jürgen und Carl, wurden vom Herzoge Boleslaw in Pommern 1490 mit dem Gute Carzin feierlich belehnt; Berend Mitzlaff lebte nach einem Urkun- densiegel 1574 und nach einem anderen solchen Siegel ungefähr um dieselbe Zeit J. C. v. Mitzlaff; Joachim v. M., kaiserl. Oberst, wird in der Geschichte des 30jährigen Krieges mehrfach genannt und Carl Gustav V. M., Herr auf Schwuchow, war unter König Carl XU. von Schweden Hauptmann. Aus seiner Ehe mit Catharina Marie v. Bau- demer stammte Franz Gustav v. M., welcher 1789 als k. preuss. Ge- neralmajor starb. Derselbe war mit einer v. Lauterbach vermählt, aus welcher Ehe mehrere Kinder stammten. Das alte mitzlaffsche Lehn Schmuchow bei Stolpe hatte er seinem Bruder, Leopold Wilhelm v. Mitz- laff überlassen, welcher dasselbe 1780 an den k. pr. Oberstlieutenant Carl Sigismund v. Pirch verkaufte. Der Stamm hat, mehrfach begü- tert, dauernd fortgebltiht. In neuester Zeit war Otto Ludwig v. M. k. preuss. Kammerherr, Herr auf Ober-SchOttlau im Kr. Guhrau und von drei anderen Sprossen der Familie sass der Eine zu Schimmerwitz im Kr. Lauenbnrg, der Andere zu ßewersdorf im Kr. Stolp und der Dritte zu Grossendorf und Dochow ebenfalls im Kr. Stolp.

Micrael, VI. 8. 506. Oauh^ , I. 8. 1387 und IT. 8. 730— a.1. Rrüggemannt I. R. 165. N. Fr. A.-L. III. 8. 415. -^ Freih. r. Udehur , II. 8. 112. - Siebmacher , V. 166, - V. Meding, HI 6. 438. - l'ommersch. W..ß. II. THh. .^i und M. 8. l:!9 141. Kntsekkt, r. 8. 299.

Mizka V. Loewenart. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1790 für Lucas Mizka, k. k. Capitainlieutenant bei der Artillerie, mit dem Prädicate: v. Löwenart.

Magerte w. Müf^l/t-ld. Erg.-Bd. 8. 381.

Mladota v.Solopisk, Freiherren. Erbländ.-österr. Freihermstand. Diplom vom 26. Juni 1761 für die drei Gebrüder Mladota v. Solopisk: Joseph Peter, Verordneten bei der böhmischen Landtafcl, Johann Franz, k. k. Oberstwachtmeister im Dragoner-Regimente Graf Althann und Jo- hann Nepomuk, Volontair im k. k. Regimente Graf Heister, wegen nr- altadeligen und ritterlichen Herkommens. Altes, böhmisches, ritter- liches Geschlecht, welches von dem Schlosse Solopisk im czaslaner Kreise den Beinamen führt. Die absteigende, bekannt gewordene Stammreihe ist folgende: Georg Rudolph Mladota v. Solopisk: Elisa- beth Rodowsky v. Hustirzan ; Georg M. v. S. auf Skalka : Magda- lena Vsensky v Prorubic; Zdenko M. : Catharina Dohalsky v. Do- haliz ; Johann Wilhelm M. : Maria Magdalena Studeneczky v. Passi- niowes; Johann Wilhelm H. M.: erste Gemahlin: Anna Veronica

%

313

Merzin y. Villay; Franz Joseph M., k. Hauptmann des berauner Kreises in Böhmen : Helena v. Golcz; Joseph Peter, Jobann Franz and Jobann Nepomok, Gebrüder und Freiherren, s. oben. Freib. Jobann Franz hinterliess aus der Ehe mit Maria Gertrud Freiin Kresel V. Qnaltenberg nur eine Tochter. Maria Anna, welche sich 1786 mit Joseph Freib. v. Puteani auf Sautit« vermählte; Freih. Johann Nepo- muk starb 1798 und hinterliess aus der Ehe mit Maria Anna Josepha Freiin v. Morawez ebenfalls nur eine Tochter, Aloisia Barbara, welche sich 1773 mit dem ebengenannten Joseph Freih. v. Puteani vermählt hatte und 1782 starb, Freiherr Joseph Peter aber setzte den Manns- stamm fort. Derselbe erlangte durch Diplom vom 6. Mai 1748 das oberste Erbland-Thürhüter-Amt des Kgr. Böhmen, welches nach Er- löschen des verwandten Stammes der Karel v. Swarowa erledigt war, hatte sich mit Ludovica Freiiri v. Morawez vermählt und aus dieser Ehe entspross: Freih. Franz de Paula, aus dessen Ehe mit Josepha Grf. Dobalsky v. Dohaliz Freih. Adalbert stammte. Letzterer, geb. 1778, u. gest. 1827, Herr auf Marschau u. Oberst-Erbland-Thürhüter in Böh- men, k. k. Kämm., war in erster Ehe verm. mit Maria Grf. Przichowsky V. Przichowiz, gest. 1805 und in zweiter 1806 mit Franzisca Freiin Scbimdinger V. Schimding, geb. 1786. Aus der zweiten Ehe stammt das jetzige Haupt des freiherrlichen Hauses: Freiherr Adalbert IL, geb. 1806, Herr auf Zabrädka und Chlum in Böhmen, Gberst-Erblandtbür- bflter in Böhmen, k. k. Kämm., verm. 1831 mit Maria Freiin v. Reitzen- stein a. d. H. Schönkirch, geb. 1813, aus welcher Ehe drei Söhne ent- sprossten: Freih. Zdenko, geb. 1833, Freih. Franz, geb. 1835, k. k. Kämmerer und Oberlieutenant und Freih. Adalbert HL, geb. 1837, k. k. Rittm. in d. A., verm. 1863 mit Maria Fr^iin v. Riese-Stallburg. '■ Aus der ersten Ehe des Freih. Adalbert 1. stammen : Freiin Maria, geb. 1803, Wittwe des 1827 verstorbenen Ernst Grafen v. Thun und Hohenstein und Freüii Elisabeth, geb. 1805, verm. 1829 mit ihrem Schwager Leopold Grafen v. Thun u. Hohenstein zu Ronsberg. Die leib- lichen lebenden beiden Brüder des Freiherrn Adalbert H. sind, neben einer Schwester, Freiin Franzisca, geb. 1809, verm. 1837 mit Carl Freih. v. Minutillo, k. k. Rittmeister, gest. 1842: Freih. Franz, geb. 1811, Herr der Herrschaft Amschelberg in Böhmen und Freih. Carl Hugo, geb. 1815, Herr auf Graupen und Woleschno in Böhmen, k. k. Rittm. in d. A., verm. in erster Ehe 1842 mit Helena Grf. Pötting u. Persing, Freiin auf Falkenstein, gest. 1850 und in zweiter 1852 mit Gabriele v. Schönberg-Pötting.

Meg^rln v. Mühlfeld, 8. 70. - (leneAl. Taschenb. d. freih. HSii^fr. 1M8. f*. 250—52 imd IR64. s. 540-42. - .-«nppl. kii Siebro. W.-B. VI. 24.

Mleitz. Altes, längst erloschenes, schlesisches Adelsgescblecht.

SinapiuJi. I. 8, 646.

Mleschko und Tschelo. Mleczko, Mlitzko. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, aus welchem Henricus Czelo de Czechowicz 1484 lebte. Dasselbe wurde dem polnischen Stamme Kosciesza einverleibt, war 1720 zu Blazejowitz und Woysko im Kr. Tosta-Gleiwitz begütert and sass noch 1812 zu Schalka in demselben und zu Kozlowagora im Kr. Beuthen, 1816 zu Maciejkowitz ebenfalls im Kr. BeaÜien and zu

314

Gedow im Er. Tost^leiwitz, 1819 zu Blazejowitz und 1846 sn Ober- Borüi Im Kr. Pless.

Sinapiut, I. R. 64S #V«a. «. Lfdtbur, IT. 8. 11) tt. II f. 8. SU. ~ Sit^mmelm' , I. 75: fHe Ml»tehk«r ndd T«ehe1o, SoblesUch. ~ ». Mtding, II. 8. SHO. - Sehlm. W.-B. fl. Nr. 105.

Mniszecb, Vandalin de Mniszech, Grafen. Erbländ.-Österr. Gra- fenstand. Bestätigunfzsdiplom des schon von den Yorclltern gefflhrten Grafenstandes von 1783 für Joseph Vandalin Grafen Mniszecb, wegen altadeligen Herkommens. Der Stamm hat fortgeblfiht. Haupt des gräf- lichen Hauses ist jetzt: Alexander Graf Mniszech Vandalin von Gross- Konczyce, geb. 1820 Sohn des Grafen Stanislaus, geb. 1774 u. gest. 1860, Herrn der Güter ülanöw, Przedzel und Chyrow in Galizien, k. k. Kämmerers, aus der Ehe mit Anna Mathes k. k. Stattbalterei- rath in Niederösterreich. Der Bruder desselben, Graf Alphons, geb. 1828, vermählte sich 1857 mit Hedwige Grf. v. Dunin-Borkowska, geb. 1838, aus welcher Ehe drei Töchter stammen. Von dem Obeime des Grafen Stanislaus, dem Grafen Michael, gest. 1806, Grossmarschall von Polen, entspross aus der Ehe mit Ursula Grf. Zamoyska, gest. ebenfalls 1806, ein Sohn: Graf Carl. Derselbe, geb. 1794 u. gest. 1845, hatte sieb 1820 vermählt mit Eleonore Grf. v. Cetner, geb. 1798 und aus dieser Ehe leben zwei Söhne: Gr. Georg, geb. 1822, verm. 1847 mit Anna v. Haüska und Gr. Andreas, geb. 1823, verm. 1849 mit Anna Grf. Potocka-Pilawa, geb. 1827. Der Sohn der Letzteren ist: Leon, geb. 1850.

MfgerU V. MühlfHd, 8. 95. D. Grafenh. d. Oegenw. TTI. N. 25X-55. Oeneal. Ta- •chenb. d. gräfl. H&user, 1A64. 8. 556 u. 57 u. histur. Handbuch sn Demselben, S. <09. 8applem. xu Siebmachor!« W.-R. I. .^2.

Mniszek, Mniszek-Bnzenin, Grafen. Galizischer Grafenstand. Diplom von 1783 ftlr Adam Mniszek. Mit dem Sohne des Diploms- Empfängers, dem Grafen Stanislaus. geb. 1774, Heim der Herrscbäf- ten Krysowice und Nizyniec in Galizien, so wie der Allodial-Herrscbaft Frain mit der Burg Neuhaeusel im Kr. Znaim in Mähren, k. k. Kämm., Geh.-Ratb und Oberst-Landmarschall im Kgr. Galizien, ist der Manns- stamm dieses, mit der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie nicht stammverwandten Geschlechts 29. Octob. 1846 wieder erloschen. Graf Stanislaus hatte sich 1807 mit Helena Fürstin Lubomirska, geb. 1784, vermählt und aus dieser Ehe stammt: Grf. Luitgarde, geb. 1823, verm. 1843 mit Eduard Grafen v. Stadnicki, k. k. Kämmerer und Erbland- Hofmeister in Galizien.

Mfgerl« v. Mühlfetd. Rrg.-Rd. 8 23. - D. Qrafenh. der Ooxenw. (U. 8 ttSS a. 56. - Qeneal. Taxchenb. d. gr&fl. Häuser, 1 *64. 8 557 u. bistor. Handb. xu Demselben, 8. 610.

Mocbinger. Altes Patriciergeschlecbt der Stadt Thom, welches noch 1728 vorkam.

FrHk. V. L^ft^bur, IH. S. 812.

Mockel. Altes, cölnisches Patriciergeschlecbt, erloschen im Manns- stamme 23. März 1722 mit Philipp Wilhelm v. Mockel, Bflrgermei8t«r zn Cöln und Herrn zu Arloff, unweit Rheinbach.

Fahne, I. 8. 285. Frfihtrr v. Udtbur^ Ti. 8. 112.

Mockershansen, Mackersbausen, auch Ritter. Böhmischer Rit- terstand. Diplom von 1727 f^ Franz Ladislaus Roman v. Mockera-

316

haoseD, Herrn auf Oberkauffung (^est. 1756). Ein orsprüngHch zu dem sächsischen Adel zählendes Gi'schleclit. Franz Roman v. Mockers- hausen, geb. 1608 und gest. 1608, war Herr auf Prauswigk, kursächs. Oberhofgerichts-Assessor und Domherr zu Merseburg. Wahrscheinlich brachte derselbe den Adel in die schon lange erloschene Familie.

Megerle 9. Müfti/eld. Krg.-Bd. 8. 17». - Freitt. r. Udthur. II. K. 112 u. 8. 123.

Modgarben. Ein früher zu dem ostpreussischen Adel zählendes Geschlecht, welches zu Modgarben unweit Rastenburg und zu Gross- Damerao sass.

Prtih. V. Led^bur, 11. 8. 113.

Modler v. Bmkenstein. Erbländ. -Osten*. Adelsstand. Diplom von 1819 ftlr Johann Modler. k. k. Major bei der Artillerie.

M^^le 9. Mühlf^UL Rrg. Bd. .S. lin

* Modrach, Mudrach, auch Freiherren. Böhmischer Freiherrnstand. Diplom von 1713 für Veit Ferdinand v. Modrach, Herrn auf Ratlien, Hermannsdorf, Strachwitz etc., des Fürstenthums Breslau königl. Mann und Landes-Aeltester. Schlesisches, aus der Stadt Breslau stum- mendes, schon im 16. Jahrh. zu dem angesessenen Adel zählendes Ge- schlecht, welches im 17. u. 18. Jahrh. in Schlesien ansehnlich begütert war und auch in die Oberlausitz kam. Dasselbe sa.«s bereits 1570 zu Polkwitz im Glogauschen u. 1639 zu Grüneiche im Breslauschen, 1690 aber schon zu Heidau, Ober- und Nieder-Rathen und Wohnwitz unweit Nenmarkt, so wie zu Hermannsdorf im Breslauschen , hatte mehrere dieser Güter noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. inne und war noch 1757 zu Lissa unweit Neumarkt gesessen. Zuerst wird ein Ano- nymus V. Mudrach um 1530 genannt, dessen Hausfrau eine v. Held war. Von dem Enkel desselben, Bartholomaeus v. M. auf Grüneiche, des breslauischen Fürstenthums und der zugehörigen Weichbilder kö- niglichem Mann und Landes- Aeltcsten, gest. 1639, stammte Ferdinand ▼. M., Herr auf Ober- und Nieder-Rathon, Heidau, Hermannsdorf und Wohnewitz, kaiserl Rath. des königl. Burglehns zu Namslau Director and Präsident des Ratbs zn Breslau, gest. 1690. Von Letzterem ent- ^ross: Freih. Veit Ferdinand, s. obVn, welcher 1719, Nachkommen Unterlassend, starb. Von seinen Nachkommen wurde ein Freiherr T. Modrach 1741, nach der Huldigung des Königs Friedrich II. von Preussen, General-Intendant der königl. Schlösser in Schlesien. In der Oberlausitz stand einer Linie der Familie das Gut Schadewalde bei Lanban zu und Sprossen derselben, welche das adelige Prädicat, nicht aber das. Wappen (Schild quer getheilt: oben in Schwarz ein aufwach- sender, goldener Löwe und unten in Gold zwei schräglinke, schwarze. oder auch blaue Balken) abgelegt hatten, lebte noch im Anfange dieses Jahrh. in Görlitz.

Bandurhriftl. Notii. Sinapius, fl. 8. »84. - Oauhf , II fi. 750. - Freih. 9. L*'debur,

n. 8. 113.

ModruBch, Grafen. Steiermärkisches Grafengeschlecht, welches bis 1390 zu Montpreiss sass.

SckmutM, 11. 8. 56?.

Modrzytzky, Schütz v. Modrxytzky. Böhmischer Adelsstand,

316

Diplom von 1702 für Martin Modrzytzky, Amtsverwalter, mit dem Na- men: Schütz V. Modrzytzky.

Megerlt v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 3S1.

Modscbidler zn Gera, Motsckidler v. Gerau (in Blau ein gol- denes, das Feld ganz überziehendes Kreuz). Altes, fränkisches Adelsge- schlocht, welches im reichsunmittelbaren Rittercanton Gebürg begütert war. Das Wappen findet sich auch am Leichensteine des 1497 verstor- benen wttrzburgischen Domcapitulars Georg v. Guttenberg.

Biedermann, Caiitoii Gehürg. Tab. 338 und 39. - Salter, S. 2«*2l Siebmachtr, I. 8. lOH : Die ModschidlAr xii Gera, Fränkisch «. M^fding, [II. 8. 438 und 39.

Modschidler v. Reinsbrann, Mudschidler (in Silber fünf ganze, aus dem linken Oberwinkel hervorkommende, schräglinks gestürzte, rothe Spitzen, welche schmal und sehr lang sind, so dass die mittelste beinahe gegen den rechten Unterwinkel des Schildes stösst, obgleich keine den Haupt- oder Seitenrand berührt). Altes, fränkisches, längst erloschenes Adelsgeschlecht, dem Wappen nach, welches sich auch am Denkmale des 1511 verstorbenen würzburgischen Dompropstes Albert V. Bibra findet, ganz verschieden von der im vorstehenden Artikel be- sprochenen Familie. v. Hattstein hat den Namen irrig : Mond- schüttler und Montschüttler geschrieben.

8al99r, 8. SS4. Siebmacher, II. 75: Mntschidler ▼. K., Frinki«ch. - t. Meding, D. 8. 4.19 u. 40.

Moeck. Reichsadelsstand. Diplom vom 25. Jan. 1760 für den Hauptmann im Dragoner- Regimente der fränkischen Kreistruppen Moeck. Der Sohn des Diplomsempfängers, dessen Vater ebenfalls Haupt- mann unter den fränkischen Kreistruppen gewesen: Johann Christoph Wilhelm v. Moeck, geb. 1764, wurde, nach Anlegung der Adelsma- trikel des Kgr. Bayern, in dieselbe aufgenommen.

p. Lang, 8. 450. Tyroff, I. 7. W.-B. d. Kgr. Baiyorn, VII. 28.

Moehlen, v. der Moehlen, Mohlen. Altes Adelsgeschlecht der Neu- mark, welches namentlich im friedeberger Kreise begütert wurde, be- reits 1552 zu Birkholz unweit Friedeberg und zu Raakow bei Ams- walde, so wie 1587 zu Hohen-Car«ig sass, später mehrere andere Güter in der Neumark an sich brachte und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. auch vorübergehend in Ostpreusson und Pommern ansässig war. Gauhe beginnt nach dem bekannten, ihm zur Benutzung überlassenen genealogischen Manuscripte die Stammreihe der Familie mit Anshelm V. Möhlen auf Lichtenow und Carzig. Derselbe hatte drei Enkel : Wolff, Balthasar v. M. auf Lichtenow und Carzig und Jacob. Dass die beiden Letzteren Nachkommen gehabt, ist nicht bekannt, Ersterer abfer, Wolff V. M., setzte den Stamm fort. Derselbe, kursächs. Kammerjunker und der kurfttrstl. Gemahlin Hofmeister, nahm 1625 seine Entlassung und begab sich auf sein Gut Lichtenow, wo er 1646 starb. Von seinem Sohne, Wolff Joachim, entspross Georg Wilhelm, welcher 1712 als kur- sächs. Rittmeister, einen Sohn, Ernst Wilhelm, hinterlassend, starb. Nächstdem giebt Gauhe noch an, dass Georg Ehrenreich v. Möhlen auf Hohen-Carzig als k. preuss. Oberst 1735 gelebt habe. Letzteren nennt der, die Familie besprechende Artikel im neuen preuss. Adels-Lexicon,

817

Nach diesem Artikel wurde Joachim v. Möblen unter dem Knrfarsten Oeorg Wilhelm zu Brandenburg 1630 zum Obersten bestellt und der Sohn desselben, Ernst Ludwig, kommt 1671 als Herr der Gttter Carzig, Uchtenow und Wultzig vor. Balthasar v. M. auf Lichtenow und Hohen- Carzig, gest. 1713, war mit Cordula v. Wolden vermählt. Georg Ehren- reich V. M., s. oben, starb 1741 und mit dem Enkel desselben, Carl Friedrich v. Möhlen, Herrn auf Hohen - Carzig und Lichtenow , erlosch qiter, 28. Juni 1779, der alte Stamm. Die Güter kamen an die Y. Holtzendorff u. v. Syüow auf Zernikow.

- Oauä*, I. S. 1397. und b8. - N. Pr. A.-L. V. 8. 3Sä. Freih. 9. Ltdebur, II. 8. U3.

Moelk. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1774 für Joseph Adam Moelk, Kammermaler.

Meg*rU w. Mühl/tld, Krg -Bc:. 8. 381.

Möllendorff (in Roth vier silberne rechte Spitzen). Altes, märki- sches und magdeburgisches Adelsgeschlecht, dem Stamme und Wappen nach verschieden von der im nachstehenden Artikel besprochenen Fa- milie, wenn auch der Name von einem und demselben Orte in der Alt- mark herkommt. Dasselbe, früher auch Mollendorf geschrieben, sass schon 1332 zu Mollendorf bei Osterburg, 1378 zu Schönfeldt bei Je- richow, 1380 zu Wudicke,. 1403 zu Hohen-Göhren, beide ebenfalls bei Jerichow, war noch im 17. und namentlich im 18. Jahrh. in der jetzigen Provinz Sachsen ansehnlich begütert und hatte noch 1803 Hohen- Göhren und Et'insdorf bei Delitzsch, so wie 1811 noch Wudicke inne. Die Stammreihe der magdeburgischen Linie beginnt Niclas Möllen- dorff, welcher 1326 und noch 1332 lebte und der Sohn desselben, Nic- las n., besass die oben genannten Güter Schönfeldt und Wudicke. Die Linie zu Hohen-Göhren fängt mit Mitike v. M. um 1403 an. Aus dieser Linie stammte Christoph v. M., welcher um 1675 als erster evangeli- sdier Domdechant zu Magdeburg starb ; Hans v. M. auf Hohen-Göhren starb 1580 als braunschweigischer HofinÄttchall; Wolff Friedlich v. M. lebte um 1712 als k. poln. u. kursächs. KaBnoierberr und später standen mehrere Sprossen des Stammes in der k. preuss. Armee. Friedrich Christoph V. M. ein Sohn des 1704 verstorbenen k. pr. Deichhaupt- manns Johann Friedrich v. M., Herrn auf Bohen-Göhren und Wudicke, ans der Ehe mit Hertha Sophie Auguste T. Bismark starb 1747 als k. preuss. Generallieutenant und hinterlieas, vermählt mit einer v. Re- der, nur eine Tochter. Ein jüngerer Bruder desselben, Johann Adolph ^. M., stieg 1745 ebenfalls zum Generallieutenant, nahm 1754 seinen Abschied und stail) 1 758 auf seinem Outß Wudicke. Derselbe hatte ans der Ehe mit Caroline Auguste Sophie Edle v. d. Planitz a. d. H. Langenstein zwei Söhne. Der Stamm blühte noch in das zweite Jahrzent des 19. Jahrhunderts hinein, scheint aber in demselben an Sprossen sehr abgenommen zu haben und wird in neuer Zeit unter dem im Königr. Preussen begüterten Adel nicht mehr aufgeführt.

SinapiM, l. 8. 64C aiid 47. Gauhe, I 8. 1383 und 84. Ztdler, XXI. 8. 772-7i). - 9. Drfyhattpt, II. 8. 214» und Tab. 4*. Nr. 6. Frtih. 9. Krohn* , II. S. 857— .S9. SUfena, C«aipen-lMeüfittrl«iche Gesrhlcchubistor. 8. 111. 0. Ueoktrit». li^acMechxM-JirtAhl.. 1. Tab. %H. »N. Pr. A.-L. III. 8. 415-17. - Freih. 9. Ledebttr, O. 8. 111. -SiVfrwiacAer, I. 175 : ?. Mollendorf, Mirckisch. - 9. Meding, I. 8. 897 u. 98. - T^of, I. 7 : Rd. v. Meol- ItDdorf. Suppl. tu 8iebm. W.B. III. 9.

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MQllendorff (in Silber ein dreiarmiger. goldener Leuchter). Altes, märkisches Adelsgeschlecht, dessen Name ebenfalls, s. den vorstehenden Artikel, von dem Sitze Möllendorf in der Altmark nnweit Osterbnrg hergeleitet wird. Dasselbe war bereits 1391 zu Pabsdorf bei Jericbow, 1476 zu Cnmlosen, 1542 zu Gadow, Gartz u. Krampfer, so wie 1600 zu Lindenberg, sänimtlich in der Priegnitz, gesessen, erwarb im 17. und 18. Jahrh. in der Altmark und in der Priegnitz mehrere andere Gflter und wurde auch in Pommern mit Elbershagen bei Regenwalde, so ide im Schwerinschen zu Dargelitz begütert. In Bezug auf die älteren Sprossen der Familie ist, da dieselben von denen der anderen Familie dieses Namens, wie erwähnt, bisher nicht genau geschieden sind, leicht ein Irrthum möglich. Nach Allem gehören zu diesem Stamme: Henning V. M., welcher 1572 vom Kurfürsten Johann Georg zu Cöln a. d. Spree zum Hauptmann über die Leibwache bestellt und Gurt v. M., welcher 1 620 zum Rittmeister über die priegnitzischen und ruppinschen Ritter- dienste ernannt wurde. Hartwich Friedrich v. M. a. d. H. Lindenberg, Commandeur eines k. pr. Grenadierbataillons, blieb 1757 in dar Schlacht bei Collin, der jüngere Bruder aber, Wichard Joachim Hein- rich V. M.. geb. 1724 auf dem väterlichen Gute Lindenberg, stieg in der k. pr. Armee von Ehrenstufe zu Ehrenstufe, wurde 1793 General- feldmarschall und starb a. D. 1816. Aus seinen Gütern stiftete er das Familien-Majorat: Läudchen Cumlose, mit dem Stammhause: Schloss Gadow in der Priegnitz und den dazu gehörigen Besitzungen, wozu nodi die in Pommern gelegene Herrschaft Elvershagen kam. Da der General- Feldmarschall v. M. un vermählt war, hatte er, schon mehrere Jahre vor seinem Tode, einen Neffen, den in seinem Regimente stehenden Lieute- nant V. Bonin, zum Erben seiner Güter erklärt und det*8elbe fahrte mit königl. Erlaubniss bereits den Namen : Bonin v. Möllendorf, doch blieb derselbe im Treffen bei Hagelsberg 1813 als Hauptmann der kurmär- kischen Landwehr auf dem Felde der Ehre und nun adoptirte der Feld- marschall 1813 die drei Söhne seiner Gross-Nichte, einer Schwester des erwähnten Hauptmanns v. Bonin, Ernestine v. Bonin, welche mit dem k. preuss. Major a. D. Theodor v. Wilamowitz vermählt war, welche 4. Mai 1815 die königl. Erlaubniss erhielten, sich „Wilamowitz V. Möllendorf" zu nennen und das angestimmte Wappen mit dem V. möllendorffschen zu führen, s. den Artikel: W ilamowitz-Möllendorff. Der V. möllendorffsche Stamm hat, begütert in der Priegnitz und im Ruppinschen, fortgeblüht und Wichard Ernst Friedrich v. Möllendorf war 1857 Herr auf Krampffer (Fideicommiss), Kfcin - Gottschow und Simonshagen in der West-Priegnitz, Horst in der Ost-Priegnitz u. Gran- ser im Kr. Ruppin.

N. Pr. A.-L. III. S. 415-418 ii. V S. 334. Fr^ih. r. Udehnr, II. 8. 114 und IIS.

Möller (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber ein rother Querbalken, belegt mit einer halben, rothen Rose, an welche eine halbe, goldene Sonne geschoben ist u. links in Roth eine an die Theilungslinie angeschlossene, halbe, silberne Lilie mit goldenem Hefte oder Bunde). Reichsadelsstand. Diplom vom 25. Mai 1541 für Joachim Möller aus Hamburg, fürstl. celleschen Ganzler, für sich u. seine Nachkommenschaft,

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nnter Verlndening des bisherigen Wappens n. Bestätigimgsdiplom vom 18. Min 1570 ftr die Söhne des Joachim v. Möller: D. Joachim Möl- ler, ftntl. Iflneborg. Kanzler, mit seinen Brüdern : Eberhardt des Baths zu Hamborg, Heinrich and Hanns M. Der Stamm blühte fort und schied sich, begütert im Lüneburgischen , in die Linien zum Heiligen- thal und zu Rethem. Die Linie zu Rethem, welche 1660 folgendes Wappen führte: Schild der Länge nach getheilt: rechts in Roth eine goldene, halbe Sonne und links in Blau ein goldenes, halbes Kammrad, Beide an die Theilnngsllnic gcschlussen, ist im 18. Jahrh. erloschen, die Linie zum Heiligenlhai aber, welche sich des Wappens nach dem Diplome von 1541 bediente, bisweilen jedoch die halbe Rose, mit einem schwarzen Kammrade'^elegto, wurde fortgesetzt und gehört im Königr. Hannover durch Besitz der Güter Heiligenthal und Rethem im Lüne- burgischen, so wie Eyssel im Verdenschen, zum ritterschaftlichen Adel der lüneburgischen und verdenschen Landschaft. Früher besass die Familie, ausser den ebengenannten Gütern, auch das Gut Drackenburg im Hoyaischen und hatte sich auch im Meklcnburgischen im AuiteNeu- Kalden zu Hohen-Mistorif, Karnitz und Tcschow ansässig gi) macht.

y. MöUtr, CimbrU litteraU, I. S. 437. - P/^/ßHger, I. H. UM. Frtik. e. Krohn«, U. 8. 3S9 und fiO u. 44S. - Manecke. BiograpA. .SkiisHii, S. iti und 19. 8pi«l, VAtfrliiid. Ar- chiv, 1H20. Bd. 11. s. .159 und '1.1. Spanp^nhfrg, Vaterl. Arch.. iMiS. I. 8. LS. v.Kobhe, iimch. d. Herz(»gthuin!) Rreiaou u. Verden, (. 8. '298. Frttih. 9. d. Kn^nfh^ck, S. 213. Frtih. r. Led^httr. II. 8. Il5. - Siehviacher, V. VSS : Die Möller, hamburg. Adelsi;e9ehlecht. ». Mtdinr/, 1. 8 398-400. - Tyrof. II. 223: Hn. v. Möllern. - W.-B. d. Kgr. Haunov. D. 12 und S. 10. Kn^tchke, I. 8. »K) u. 301.

Möller (Schild quer getheilt: oben in Grün drei Füllhörner und unten der liftnge nach getheilt : rechts in Roth drei silberne Sterne und links in Grün wieder drei goldene Füllhörner). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 26. Oct. 1800 für die Gebrüder Möller: Ernst August, k. preuss. Capitain im Füsilier - Bataillon v. Greiffenberg und Carl Wilhelm, k. pr. Lieutenant im Füsilier-Bataillon v. Holzschuher u. Diplom vom 14. Febr. 1805 für D. Friedrich Wilhelm Möller, k. pr. Medicinal-Rath zu Minden.

Haudicbrini. Notis. Frtih. e. Ledtbur, II. 8.115. - W.-B. d. Preuss. Monaioli., IV. 5.

Möller. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 27. Octob. 1814 fÄr Dr. Gustav Möller, Hofgerichts-Präsidenten zu Greifswald. Von dem- selben, gest. 1844, stammt der k. preuss. Appellations- Gerichts-Präsi- dent V. Möller zu Breslau, dessen Sohn Premierlieutenant im 4. k. pr. Garde-Regiment zu Fuss ist.

Hand^rhriftl. Notiz. - Frttih. v. L^debur, H. .S. 115.

Möller (in Roth ein goldener Querbalken, oberhalb desselben ein halbes, goldenes Mühlrad und unter demselben drei Kugeln). Ein zu dem Adel im Kgr. Preussen zählendes Geschlecht, zu welchem ein, den freiherrlichen Titel führender v. Möller gehörte, welcher 1833 als Haupt- mann im 4. k. preuss. Infanterie-Regimente zu Danzig stand.

F^eih. 9. Ledfbur, II. 8. 115.

^ Möller -Lilienstern, Freiherren (Schild geviert: 1 in Blau acht,

3, 2 u. 3, achtstrahlige, goldene Sterne ; 2 und 3 in Silber der rechts- gekehrte Kopf und Hals eines schwarzen Hundes mit goldenem Hals- bande und 4 in Blau eine Gartenlilie mit drei Blüthen und vier Blät-

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tern). Ein nach Meklenburg gekommenes, freiherrliches Geschlecht, welches das Gut Rothspalk erwarb und wohl schwedischen Ursprunges ist. Ein Baron v. Möller-Lilienstem kommt 1837 als Herr auf Roths- palk vor.

Frtih. c. Lfdebur, \\. 8. HS. Moklenb. W.-B. T»b. 3'.. Nr. ISO u. 8. 29.

Mölner, Möllner (in Silber ein mit drei Wurzeln ausgerissener Di- stelstrauch mit drei blühenden Distelköpfen und zwei Blättern). Lüne- burgisches Patricier-Geschlecht. Lucas Möllner, aus altem, vorneh- men Geschleclite der Mark-Brandenburg, bischöfl. hildesheimischer und fürstl. pommerischer Kanzler und Geh.-Rath , wendete sich nach Lüne- burg und wurde 1533 daselbst Rathsherr. Der Stamm blühte fort, bis Hartwich Georg v. Möllner, nachdem er die Kriegsdienste verlassen, 21. Septemb. 1720 als Obersegger zu Lüneburg starb ui\d den Stamm schloss.

9. Htltback, 11. 8. 1J*2 : n«cb Büttner. brAunscIiw.-luneburg. Qeichl. - v. Mtding, Ul. 8. 44« u. 48.

Moeneh. Altes , früher zu dem schlesischcn Adel gehörendes Ge- schlecht.

Sinapius, I. S. C48. ~ Siehtitacher . II. 49, - r. Ueding, II. 8. .^1 u. 82.

Mönchsberg. Altes , schlesischcs Adelsgcschlecht , aus welchem Hermanus de Mönchsberg bereits 1292 lebte. Dasselbe, von Sieb- macher zum schweizerischen Adel gerechnet, ist vor dem 17. Jahrh. er- loschen.

Sinapius, I. 8. 64S. Siebmacfmr, II. 144. - v. ileding, UI. 8. .582.

Möns , Freiherren n. Grafen. Alt^s , niederländisches Adelsge- schlecht, aus welchem Henricus und Gerebrandus Barone v. Moens Söhne des Bernhardinus Moens, Herrn zu Kinkerland. Grysoort etc. mit ihrer Mutter, Maria Magdalena Ornia Freifrau v. Uryenesse, Sluyp- wyck, Ravensberg, Alt- u. Neu-Oravecoop, Nieuwcnbröck etc., 26. Dec. 1724 vom K. Gart VI. in den Grafenstand erhoben wurden.

Butken* Troph de Brabaut, Suppi. II. S. 440. - Gauhe, II. 8. 1679.

Mörder. Altes, pommernsches Adelsgeschlecht, welches besonders im Wolgastschen begütert und stammverwandt mit den v. Kahlden war. Nach Einigen kam dasselbe aus Meklenburg nach Pommern, nach An- deren, deren Annahme wohl die richtige ist , aus Pommern nach Mek- lenburg. Ein Dominus Chotanus, welcher zuerst 1229 in einer Urkunde des Wizlaus I. von Rügen genannt wird, tritt 1253 in einer Urkunde des Jaromar IL mit dem Beinamen : dictus de Mordere auf. Johannes Mer- der erscheint 1264 als Zeuge, Johann Merder, Ritter, 1287 in einem Lehnbriefe des Klosters Neuenkamp und Hinricus Mordcrus 1289 in einem Kaufbriefe. Glocamus M. stand um 1376 bei dem Herzoge Bo- gislaus VIII. in grossem Ansehen und um dieselbe Zeit lebte auch Go- tha M., Ritter. Die Familie sass bereits 1287 zu Cordshagen, 1289 zu Berendhagen, 1293 zu Alten-W'illershagen , 1341 zu Pantelitz u. zu Vogelsang, sftmmtlich unweit Franzburg und erwarb spüter mehrere an- dere Güter. Achatius M. wurde 1606 Landrath zuWolgast und die- selbe Würde bekleidete auch Joachim M., welcher 1632 starb. Johann Bogislaus V. M. war 1642 kais. Oberst und Commandant zu Brieg.

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JJm 1720 bestand die pommerische Linie der Familie nur noch ans Hans Gkorg M. za Mötzschan nnd Niepras im bartischen Districte und an^ dessen einzigem Sohne, der sp&ter seine Linie schloss. Die meklen- bnrgische Linie ist im Mannsstamroe 1730 mit Julias v. MOrder, Herrn auf Datschow (Dassow) erloschen.

merael, 8. 508. Oauke , I. 8. I8*«9 d. 90. ledUr, XXI. 8. 7i»5. - N. Pr. f^.-L. III. 8 418. Freih. w. L^d^ibur, II. 8. 119 n. Ilf. 8. 313. Siebmaektr. V. 166: Die IfSr a«r, PoaiDtrltcb. r. Meding, Ifl. 8 444. Poroner. W.-B. II. Tab. 38 o. 8. 104— 106 ii. Tab. 4-i. Nr. 3-5: alte Siegel von li93, 1334 and 1G23. KMMChke, III. 8. St7 uud 18.

' Möringen, Momngen. Ein von Knauth unter dem meissefischen Adel aufgezähltes Geschlecht thflringischer Abkunft, welches zu Obers- dorff und Sangerhausen gesessen war.

Kmautk, 8. 539: Uorangen. Zedln-, XXI. 8. 795. Tyrof, !.?:▼. Mo«riog«n.

Mörk y. Moerkenstein. Erbländ. -Gsterr. Adelsstand. Diplom ▼on 1793 för Joseph Moerk, k. k. Forstmeister su Zbirow, mit dem Pr&dicate: v. Moerkenstein.

MtgerU t. Mühlfeld, Erg -Bd. 8. 383.

Mörken, Mericke, Mericken, Möricke. Zwei in Ostpreussen be- gfttert gewesene Adelsgeschlechter: das Eine: v. Mcricke, oder Möricke zu CJomieten, Glautienen, Kagenau, Mitschullen, Prowehren (im Kreise Fischhausen 1622 und 1700) Rogehnen, Sakautschen (im Kr. Anger- burg 1676), Reepothcn, Sperlings, Strettkeim. Tankitten, Wargen, Wil- gaiten und WillkOhnen, das Andere zu Borckersdorf, Janutzken, Kari- othen, Krikehnen und Stollen. Ob diese Familien mit den in west- phftlischen Urkunden des 14. und 15. Jahrh. vorkommenden Namen: Moerken und Morcken in einem Zusammenhange standen, muss dahin- gestellt bleiben.

N. Preaüs. Proviiicial-Rlau, VIII S. 133: Matrikel. - Frtlh. 9. Ledebur, II. 8. 119.

Mörklein. Ein 1701 in den niedorsteyerischen Ritterstand aufge- nommenes Geschlecht.

Sekmuts, II. 8. 569.

' Mörl V. Pfaltzen nnd v. Müllen. Eins der ältesten und angese- hensten, tiroler Adelsgeschlechter, welches sich 1363 nur: v. Ptaltzen, 1414 aber Mörl t. Pfaltzen und später, nachdem Achatius v. Pfalteen sich mit Dorothea v. Müllen , Tochter des Philipp v. Müllen, vermählt hatte, Mörl v. Pfaltzen und v. Müllen nannte und schrieb. In der k. k. Armee steht jetzt als Lieutenant Joseph Ritter v. Mörl zu Mühlen u. Sichelburg.

Graf t. Brandii, II. 8. 77. - Oauht, I. 8. 1390. - Millt •SchcmaUim. d. Oeslerr. Kml- sertbnma.

« Mörlau , genannt Böhm (Schild quer nnd in der unteren Hälfte der Länge nach getheilt : oben Roth ohne Bild ; unten : rechts Silber u. links Schwarz, ebenfalls ohne Bild , die Mitte des Schildes aber belegt mit einer goldenen Rose). Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, wel- ches auch Mörle, genannt Behem oder Boehm, Mörle, Mttrle genannt Böheim und Böheim-Möhrlin geschrieben wurde u. mit dem hessischen Adelsgeschlechte v. Merlaw oder Moerlau nicht zu verwechseln ist. Dasselbe gehörte zu dem fuldaischen Lehnhofe und zu der reichsfreien

Knuchkt» Deuuch. Adelt-Lez. VI. 21

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Bittonchaft des ;&4nki8cheii CantOBS Rhön-Werra nad hat in cbtf 17. Jahrk, hineiDgeblOht Balthasar Philipp y. M(^le, geaaimt BoehiBu starb 1638 und .die Tochter desselben^ Anna Agatha v. Mörle, gettaant Boehm, Term. zuerst mit Daniel v. Thftngen und später mit Jacob Hari- mann v. Thüngen, war die Letzte des ganzen Geschlechts.

üumbraoAt, Tab. 291. ~ Schannat, 8. ri9 und t:u. Gauht! . l. 8. 1351. Zedier, XXI. S. 799. Estor, Ahaeiiprobe. 8. M. Biedermann, Canton Uhöii-Wt'rr», Tab. 409.— 5a/»^r. S. 146, 4'.i4, &U. .S3i und Tab. 16. Nr. 54. Siebmaoher, I. 130: Die Beheim, UÖhr- liii gen. ^ t. Meding, III. S 444-46.

Mörlbach. Fränkisches Adelsgeschlecht, welches der reichsnn- mittelbareu Bitterschaft des Cantous Steigerwald einverleibt war.

Biedermann, Canton Steigcrwald, Tab. 337.

^ Mörner, auch Freiherren n. Grafen. Schwedischer Adels-. Frei-

herrn- und Grafenstand. Adelsdiplom vom 24. Dec. 1628 für Stellan Mörner, k. schwed. Ober-Jägermeister u. Landeshauptmann tiberWester- botten; Freihermdiplom vom 30. Juli 1652 für Carl v. Mörner zu Tuna und vom 5. Aug. 1674 für Hans Georg v. M. zu Morlanda u. Grafen- diplom vom 10. Juni 1718 für Carl Gustav Freih. v. Mörner. Altes, in der Mark Brandenburg schon im 14. Jahrh. reich begütertes, von Siebmacher zu dem alten thüringischen Adel gezähltes Geschlecht, wel- ches später nach Liefland, Schweden und Dänemark kam und vorüber- gehend auch im Mansfeldischen, in Pommern, in Ostpreussen etc. ange- sessen war. - ' Zu den Besitzungen , welche schon im 1 4. Jahrh. im Brandenburgischen in der Hand der Familie waren, gehörten die Güter Alten kirchen , Baerwalde, Beilin, Berneuchen, Clossow, Gossow , Jae- tickendorf, Kerckow, Gross-Mantel, Mederwitz, Mohrin, Oderberg, Orth- wig, Schulzendorif, Trebbinchen, Voigtsdorf, Wittstock, Woltersdorf u. Zellin. Im Laufe der Zeit änderte sich mehrfach dieser Besitz ü. noch im 18. Jahrh. sass die Familie zu Clossow, Steinbach, Tornow u. Zellin, so wie in der jetzigen Provinz Sachsen noch 1729 zu Nicgrip im Kreise Jerichow I. und 1774 zu Piersdorff im inansfelder Seekreise. In Pom- mern war das Geschlecht 1700 zu Tantow im Kr. Randow, 1730 zu Muscherin im Kr. Pyritz und 1 742 zu Neuenkirchen , so wie in Ost- preussen 1750 zu Blankenau im Kr. Pr. Eylau begütert. Aus der brandenburgischen Linie des Geschlechts war um 1666 Wilhelm Adam v.M. kurbrandenb. Oberst - Forstmeister und schon früher, vor der Mitte des 17. Jahrb., lebte Kreuzwend v. M., Geh. Ordensi-ath, Ober- hauptmann etc. Ans der Ehe desselben mit Anna Maria v. Mörner a. d. H. Clossow entspross Berend Joachim v. M. , welcher als kurbran- denburgischer Oberst und Chef eines Regiments zu Pferde 1675 in der Schlacht bei Fehrbellin, an der Spitze einer siegreichen Abtheilung seiner schweren Reiter vordringend, als Held fiel. Derselbe war zuerst mit Anna Catharina v. Schaplow, gest. 1652 , dann mit Anna Sophia v. d. Markwitz und zuletzt mit Catharina Elisabeth v. Sacken vermählt und hinterliess aus der ersten und zweiten Ehe Kinder. Bernhard Jo- achim V. M. ans der brandenburg. Linie wohl ein Sohn des ebenge- nannten Berend Joachim v. M. trat in die k. dänische Armee, stieg zum Generallieutenant, commandirte 1731 als General en chef die da- nische Cavallerie und nahm 1738 mit seinem Sohne, Jacob Friedrich

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JErnst ¥. M., k. däo. CapiUio, welcher den Majors -Character erhielt, den Abschied. Die Linien der schwedischen Freiherren and Grafen f. Mömer blfihten fort ond Sprossen derselben kamen m hohen Ehren- steilen. Noch nach Anfange des 19. Jahrh. war Carl Stellanns Graf ?. M. I^andeshauptmann m Kronsbergs - Laeu in Wexio: Gustav Graf T. M., k. schwed. Oberstlieutenant, stand als Premier-Msgor im gothi- schen Garde- Regimcnte; Carl Freih. v. Mömer gehörte seit 1794 als Secretair zu den Oberbeamten der k. schwed. Orden u. Axel Graf v. M. lebte noch 1814 als k. schwed. Generalmajor. Ucber das Fortblflhen der brandenb. Linie, deren Name noch in den ersten Jahrsehnten dieses Jahrb. in den Listen der k. sachs. Armee vorkam, fehlen nähere Nach- richten: unter dem begüterten prensa. Adel wird das Geachlecht in neue- ster Zeit nicht mehr genannt.

F/ffimffer, 1. 3. 8. 690. Sinmpiui, I. S. 917. - Oankt, I. 8. 1390 m. 91. Zedier, XZI. 8. 80S. N. Prevn. A -L. ni. S. 419 ■. 19. F^eik. m. Udekmr, U. 8. tlt a. SOL ^ Mieimatler. I. IM: v. Mömer« TköringiKh. ScIiwmL W.B.: v. M., FiH. a. Gr. ▼. IL W.-B. d. Sirbs. 8t. X. 57: t. H.

Mdrs, Meors, Moears. Altes Herren- und Grafengeschlecbt im Herzogthume Cleve, aus dem gleichnamigen Stammsitze, dem Schlosse, der Stadt und der Grafschaft Moers. Tbeodorich Graf v. Moers (Dietrich v. Moers) starb 1463 nach 48jühriger Regierung als Erz- biflchof und Kurfürst zu Cöln und Bischof zu Paderborn und Heinrich und Walram v. Moers, Brüder des Erzbischofs Dietrich, waren nach einander Bischöfe zu Münster von 1423 bis 1458 u. Ersterer zugleich bis 1450 zu Osnabrück. Der Stamm erlosch um die Mitte des 16. Jahrh. mit dem Grafen Hermann. Die einzige Schwester und Erbin desselben, Amalia, Wittwe des Grafen Philipp Montmorenci v. Hom. brachte die Herrschaft Moers durch Vermahlung an .\dolph Grafen zu Solms. Statt- halter in Geldern und General in den Niederlanden. Derselbe starb 1589 ohne Erben, worauf die Grafschaft Moers an das Haus Oranien ind später aus der oranischen Erbschaft an die Krone Preussen fiel.

FmmiamM» StraJa. de Bello Bel^co. II. S. at9. ^ Hühner, Tal». 401. Oamäe t H- 8. 733. - Zrdler, XXI. S. Sil.

Mors , Menrs (I. Schild gcvicrt. 1 und 4 quergetheflt : oben in Gold ein grüner Baum u. unten zwei quer unter einander gelegte Fische und 2 und 3 in Gold zwei schwarze Querbalken und H. im Schilde drei Kleeblätter). Zwei zu dem preussischen Adel gehörende , den Wappen nach rerschiedene Geschlechter. Friedrich Ludwig t. Menrs war 1806 Senator der Stadt Jauer u. ein Sec.-Lieut. v. Moers im 20. Land- wehr - Regimente 1854 Gerichts- Assessor zu Berlin. Zu einem Ab- drucke eines, das erstere Wappen zeigenden Petschafts aus neuester Zeit war angemerkt , dass die Familie ursprünglich eine cölnische sei . den Reichsadel vom K. Joseph 1. erhalten habe und jetzt in Frankfurt a. M. blühe.

HMdKhrifU. Kotis. -> Fr WA. r. Ledebur, U. S. 113.

f Mdrsperg, Mersperg, Moersperg und Beflbii, Freiherren asd

Grafen. Reichsfreiherm- und Grafenstand. Freiherrodiplom von 1488 für Caspar v. Moersperg und Grafendiplom vom K. Ferdinand II. für das ganze Geschlecht. Altes, elsaasisches AdeUgeschlecht ans dem SUmmtrhlosae ud der Herrschaft Hoenp^rg im Ober-Elsaa», eine

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afi4

Meile Ton Pfirt und iiDweit Lfltzel. Dasselbe entspross aus dem bur- undischen Grafengescblecbte y. Roche n. kam anter dem Namen Moers- perg schon im 11. Jahrh. Tor. Antonios und Walthems de Moersperg werden bereits 1085 genannt. Hfibner beginnt die Stammreihe mit Petras t. M,. welcher schon als Freiherr anfgeftkhrt wird, während nach Angabe Anderer erst sein Sohn Caspar, s. oben, den Freihermstand in die Familie brachte. Freiherr Caspar hinterliess zwei Söhne : Johann Jacob and Johann . welche die Stifter zweier Linien worden. Johann Jacob gründete die ältere thflringische Linie. Von seinen Nachkommen vermählte sich der Urenkel, Georg Graf v. Moersperg , mit einer Grä- fin T. Gleichen ond Erbin von Blankenheim und Kranichfeld , darch welche Yermählang diese frflher gleichenschen Besitzongen an seine Li- nie kamen, doch erlosch dieselbe schon 1664 mit dem einzigen Sohne, Lodwig Friedrich, welcher onvermählt starb. Johann stiftete die jün- gere, kämtner oder österreichische Linie, welche Schulden halber schon im 16. Jahrh. ihre Herrschaften Moersberg und Beffort an Oesterreich abtreten mosste. Später gelangten diese Herrschaften im mflnsterschen Frieden an Frankreich. Von Johanns Urenkel, Jolius Neidhard Grafen V. Moersperg, welcher 1627 das Oberst -Erbland -Hofmeister- Amt in Steiermark aof sein Geschlecht brachte , entspross Graf Johann Ulrich, welcher noch 1686 als niederösterr. Statthalter lebte , dann aber den alten Stamm schloss. Von den Sprossen der Familie im 17. Jahi^. hat sich Aogustin Freih. v. Moersperg ond Beffort, des Maltheser- Or- dens Ritter, dorch die von ihm beschriebenen grossen Reisen dorch Schweden, Dänemark, Nonnegen etc. bekannt gemacht.

BttCflini, TU. Graf p. Wurmhrand . S. 276. Hühner , III. Tth. 973. Qamhe, \. 8. 1391 a. 9*. ZtfdUr, XXI. 8. 1041. r. H^back, U. 8. 133 •. »4.

Mose T. Xollendorf. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1819 Aar Ignaz Moese, k. k. Oberstlieotenant , mit dem Prädicate: V. Nollendorf. Der Stimm worde fortgesetzt. In neoer Zeit war Wilhelm Moese Edler v. Nollendorf k. k. Haoptmann I. Classe, Plati- Commandant zo Raab und Otto M. Edler v. N., k. k. Lieutenant.

MegerU t. Mmkt/Hd, Rrg.-Bd. 8. 381 lliliuir-Scheaativa. d.ö«terr. Raisertbaoi.

Mösl V. Mostlial, Ritter ond Edle. Reichs-Ritterstand. Diplom im korpfälz. Reichsvicariate vom 21. Mai 1792 für die Gebrflder Jo- seph und Franz Thaddaeus Mösl mit dem Prädicate : Edler v. Mosthai und kaiserliches Bestätigungsdiplom von 1798 fär Dieselben. Die Em- pfänger dieser Diplome waren Söhne des v. Imhoffischen Obervogts Jo- seph Philipp Moesl zu UntermeitUngen und gehörten zu einer Familie, welche schon frflher unter dem Namen : v. Indelfeld adelig gewesen sein soll. Dieselben wurden, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Eönigr. Bayern , wie folgt , in dieselbe eingetragen : Joseph Ritter und Edler Mösl V. Mosthai, geb. 1760, k. bayer. Hofagent in Wien u. FranzThad- daeus Ritter u. Edler M. v. M., geb. 1763, Pfarrer und Kämmerer zu Diileshausen bei Buchloe.

r. Lang, 8 452. - W.-B. do« Königr. Bayern. VII. 29.

MöBsle, Edle ond Ritt«r. Erbländ.-österr. Adels- und Reichsrit- terstand. Adelsdiplom von 1792 für Johann Georg Mössle, Bochhänd-

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1er in Wien, mit dem Prätlicate: Edler v. u. Ritterdiplom ebenfalls von 179^ für Denselben.

Mtgtrl« r. Müht/eld, R. 139 u. 929.

HSsting. Ein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. unter dem Könige Christian V. nach Dänemark gekommenes Adelsgeschlecht, des- sen Sprossen im 18. Jahrh. zu hohen Ehrenstellen kamen. Dasselbe war eines Stammes und Wappens (in Silber ein schwarzer Greif, dessen TJntertheil in einen Fischschwanz verwandelt ist) , mit der von Sieb- macher, Sinapius und A. dem schiesischen Adel zugezählten Familie v. Mestich, Möstich, s. S. 255, welche ursprünglich aas dem Branden- bargischen stammte u. namentlich im jetzigen Kreise Zttllichau-Schwie- bus schon 1368 zu Radewitsch, Möstchen, Krauschow etc. und noch 1651 zu Kaltzig sass. p]in v. Moesting, k. dän. Oberst und General- Adljutant, wurde 1720 Staatsrath und Deputirter bei dem Etaat-General- Commissariate etc. u. in demselben Jahre starb ein v. M. als k. dänisch. General -Major. Alexander Friedrich v. M. , gest. 1737 , war Oberst- Hoftneister der Prinzessin Charlotte und noch im Anfange dieses Jahr- hunderts war Fräulein Friederike Luise v. Moesting Kammer -Fräulein der Ivx'on- Prinzessin Marie Sophie Friederike und Fräulein Sophie Charlotte v. M. Kammerfräulein der Prinzessin Luise Auguste von Dä- nemark.

GotfA«, ri. 8. 1679. Fr^ih. 9. Ledtbur, U. fl 121 und S9.

Möthnitz. Altes, früher zu dem steiermärkiseben Adel gehörendes Geschlecht.

Mtding, U. 8. SSM: nach Barttchtn* W.-B.

% Mohl, MUhl, auch Freiherren (Schild quer getheilt: oben in Roth drei neben einander stehende, silberne Rosen und unten in vier Reihen von Schwarz und Silber, oder von Schwarz und (iold geschacht). Frei- hermstand des Kgr, Preussen. Diplom vom l. Mai 1743 für Friedrich V. Mohl, Herrn auf Gross -Rosen, Nieder -Poischwitz etc. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, aus welchem zuerst 1437 Franciscos V. Mohl (Mol), Hofcavalier des Herzogs Bolko zu Münsterberg, auftritt. Der Enkel desselben, Balthasar v. M , war 1488 Rath bei dem Herzoge Conrad dem Weisen zu Gels und sein Sohn, Balthasar (II.) v. Mohl oder Mflhl, erwarb das Gut Raedlitz im Liegnitzschen , welches von der Fa- milie den Namen Mohl - oder Mühl - Raedlitz bekam. Ein Urenkel des Letzteren, Friedrich v. M. auf Mohl-Raedlitz, erhielt 1563 durch Ver- mählung mit Ludomille v. Skopp die Güter Dromsdorf, Lederrose, Seckerwitz etc. Von ihm stammte David v. M., welcher 1640 durch den Schnss eines Meuchelmörders fiel u. einen Sohn , Nicol v. M., hin- terliess, welcher als des Ftirstenthums Liegnitz Landesältester 1699, ohne Nachkommen zu haben, starb. Den Stamm setzte Friedrich (IT.), Nicols Bruders Sohn, Herr auf Gross-Rosen u. Nieder-Poischwitz, fort. Derselbe war mit Isoida v. Frankenberg vermählt und aus dieser Ehe entspross Friedrich Balthasar v. M., zu Anfange des 18. Jahrh. der Einzige seines Stammes in Schlesien. Derselbe hatte aus der Ehe mit einer v. Poser nur eine Tochter, vermählte sich aber in zweiter Ehe mit einer v. Loewen auf Klein- Rosen und aus letzterer Ehe überlebte ihn

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ein Soha, Friedrich Freili. v. Mohl. s. oben. Mit dem Sohne des Letz- teren, dem Freiherrn Friedrich IT. , erlosch im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts der Mannsstamm des Geschlechts, im weiblichen Stamme erhielt es sich aber noch bis in die droissiger Jahre doreh die einzige Tochter des Freiherrn Friedrich 11. , welche mit Julius Frei- herrn V. Galen auf Jacobsdorf bei Neumarkt vermählt war.

Sinapitu, I. 8. 647 u. U. 8. S13. aauke , I. 8. 1392 und 93. ZfdUer, XXI. S.Sil.

N. Pr. A.-L. III. 8. 419. - Freik.v. L^debur. U. 8. 113. r. Meding, 11. 8. 380 u. 81.

- W.-B. d. Prenss. Mouareb. II. 51 : Pr^lh. ? . U.

Mohl, V. der Mohl (in Roth drei , 2 und 1 , schwarze Maulwürfe). Ein zu dem curiftndischen Adel gehörendes Geschlecht. lieber ein unter dem Namen v. MoliI vorkommendes Wappen, welches in Gold einen schrägrechten , mit drei Molchen bclegUm Balken zeigt , fehlen nähere Nachrichten.

FV-WÄ. p. Ledebur y II. 8. .113 uud HI. fi. 812 Schobert, W.-B. d. cnrlÄnd. Adelt: V. d. M.

Mohlau (Schild von Silber uud Schwarz zehnmal quer getheilt). Altes, nur dem Namen und Wappen nach bekanntes, sächsisches Adels- geschlecht Ein Monument mit dem Bildnisse des Herrn Georgii v. Moh- lau findet sich in der Domkirche zu Naumburg.

V. Meding , IL 8^ 381.

Mohr, Grafen (Schild geviert, mit Mittelschilde. Im goldenen Mittelschilde die vorwärtsseliende Büste eines Mohren mit rechts ab- fliegender Kopfbiude. ■, 1 und 4 in Blau ein einwärts gekehrter, gekrön- ter , doppelt geschweifter , silberner Löwe und 2 und 3- in Roth drei schrilglinke, silberne Balken). Reichs- u. erbläiid.-österr. Grafenstand. Diplom vom 15. Juni 1650 für Maximilian v. Mohr, k. k. Geh. -Rath etc. Altes, j^raubündtner u. tiroler Ritter-Geschlecht, dessen Ursprung, über welchen Buceliui Mehreres angegeben, sich in das Dunkel der Vorzeit und in das Reich der Sagen verliert. Johann Conrad Mohr war 1299 Hauptmann zu Steiusberg u. von ihm leit^tHübner die ordent- liche Stammreihe der Grafen v. Molir in Tirol her. Von den Nach- kommen desselben kommt Johann, mit dem Beinamen Janell, 1428 als Ober -Richter in Engadin vor. Von seineu Urenkeln war Conradinus 1467 Feld -Oberst der Graubündtner und Johann, gest. 1529, so wie Nicolaus M. hatten sich in Folge der Religiousstreitigkeiten in die österreichischen Erblande gewendet. Die Nachkommenschaft derselben blühte in Tirol fort. Barthel M. befehligte nach Spangenberg 1527 bei Belagerung Roms den ersten Anlauf im Sturme und blieb dabei; Joseph war von 1627 bis 1635 Bischof zu Chur, Christoph aber 1688 Propst daselbst und sein Bruder, Conradinus , ebenfalls Propst zu Chur , starb 1684. Johann, kaiserl. General, kam zu Ende des 16. Jahrh. in dem ungarischen Kriege zu grossem Ruhme. Von ihm stammten zwei Söhne : Ferdinand, kaiserl. Oberst und Graf Maximilian, s. oben, gest. 1659. Des Letzteren ältester Sohn, Graf Carl Philipp , war um 1670 Landes- hauptmann der Grafschaft Feldkirchen und von seinen drei Söhnen setzte der jüngste, Graf Maximilian Philipp , welcher die Landschaften Landstein, Liechtenegg und GreifTen an sein Haus brachte , den Stamm fort. Die jetzt lebenden beiden Sprossen des gräflichen Hauses sind

827

die Söhoo des Grafen Carl: Joseph R.-Graf v. Mohr, Freih. auf Land- stein, Liechtenegg und Greiffen, Herr zu Montani und Neuhausen, geb^ 1817, Lehenträger zu Dornsberg bei Natums in Tirol, Herr und Land- mann in Tirol und der Bruder desselben: Graf Carl (IL), geb. 1824, Priester der Gesellschaft Jesu , fi-nher k. k. Statthalterei - Secretair zu Innsbruck und vermählt gewesen seit 1852 mit Mathilde Grf. v. Samt- heim, geb. 1834 und gest. 1855, aus welcher Ehe eine Tochter stammt : Marie, geb. 1855.

Gr. V. Brandts, H. S. 75. Hiif>H^r, HI. Tab. 964 ii. Üh (iatke, I. S. 1193 and 94.

^dUr, XXI. 8. Ml. - Otsnoal. Taschenb. d. gräfl. Hiuser, 1^61. 8. Sil and 1864. S. 557.

SupplCTD. sa 8iebm. W.-H. U. 9: P.-H. o. Gr. ▼. M.

Mohr, Freiherren (Schild geviert mit Mittelschilde. Im vo^ Schwarz u. Gold der Länge nach getheilten Mittelschilde ein vorwärts- gekehrter Mohr, in der Rechten eine Fackel empor haltend ; 1 n. 4 in Gold ein schräglinker, schwarzer, mit drei goldenen Tannenzapfen be- legter Balken und 2 und 3 in Schwarz ein rechtsapringender Löwe, welcher mit beiden Yorderpranken eine rothe, mit einem silbernen Querbalken belegte, links wehende Fahne hält). Beichsfreiherrnstand. Diplom vom 11. August 1779 fnr Carl Christoph Gottlob v. Mohr, k. k. Oberstlieutenant. Derselbe stammte aus einer Familie, in welche Georg Mohr, Secretair bei dem kaiserlichen Reichshofrathe , doroh Di- plom vom 2. Sept. 1602, und zwar unter Beziehung auf einen l4.Kov. 1572 seinem Ahn, Hans Mohr, kaiserl. Pfenningmeister , ausgestellten, kaiserlichen Adels- und Wappenbrief, den Rcichsadel gebracht hatte. Derselbe, geb. 1558, später markgräfl. brandenb.-anspachischer Lapd- schaftsrath und des Fürstenthums oberhalb des Gebirgs Dcputirter, er- warb Güter zu Schallhausen, Bernhardswinden, Ober-Anstädt, Georgen- münd und KlaflTlieim zu Lehn und von ihm stieg die Stammreihe, wie folgt, herab: Wolfgang v. Mohr, geb. 1607 u. gest. 1662, gräfl. lim- purg. Regier.-Rath : Marie Appold ; Franz Christoph v. M., geboren 1640 und «est. 1730, gräfl. limpurg. Geh.-Rath und des fränkischen Grafen-Collegiums Abgesandter am Reichstage zu Rogensburg: Rosine Margaretha Teim von Schweinfurt; Christoph Salomon Reichs -Rit- ter V. Mohr, markgräfl. brandenburg-bayreuth. Geh.-Rath und Lehens- propst, erhielt durcli Diplom vom 12. Febr. 1762 den Reichsritterstand, unter Bestätigung seines älteren Adels und mit Vereinigung des ange- erbten appoldischen Wappens mit dem v. Mohrschen Wappen : Rosina Maria v. Jung; Freiherr Carl Christoph Gottlob, s. oben, geb. 1729 und gest. 1826: Luise Friederike v. Oebschelwitz; Freih. Johann Friedrich, geb. 1765 und gest. als der Letzte des Manns.stammes 3. Fe- bruar 1847, k. k. Geh. Rath, General der Caval. a. D. und 2. Inhaber des 5. Dragon.-Regim. Savoyen, verm. 1798 mit Sophia Freiin v. Bi- bra-Schwebheim, geb. 1776, aus welcher Ehe oine Tochter entspross: Freiin Aloysia, geb. 1799, verm. 1825 mit Julius Freih. v. De Fin, k. k. Kämm. n. Major in d. A.

Frfih. r. Krohn«. lU 8.1861 iin«1 «2. - MegerU r. Vühlfeld, Erg.-Bd. 8. 79. Frtih. 9. Lrdebur, II. 8. 113. Oeiii-«!. T<Nchcub. d. frelherrl. Hiiuaer , 1M8. H, 259— S4 vnd IS63 8. «4.^. - 8iippl. ru Hiehm. W.-B. VII. 18. - W.-B. d. Oesterr. Monttcb. XI. 88. - iTyrtt, 1. «. 114-116. - Kne$rhke , II. S. 303 n. i.

Mohr, Edle Herren nnd Bitter. Reichsritterstand. Diplom von

328

1712 för Jobann Christoph Mohr, k. k. Proviant- Admodiator, mit dem -Prädicate : Edler Herr.

M^g^l« 9. Mühifeld» Krgins.-Bd. K. 179.

Mohr (in Silber ein rechts gekehrter Mohrenkopf mit goldenem Spitzen-Kronringe). Ein in der Person des Wilhelm Ernst v. Mohr, laut Eingabe d. d. Kraftsolms, Reg.- Bez. Coblenz , 10. Apr. 1830, in die Adelsmatrikel der preussischen Rhein provinz unter Nr. 152 der Classe der Edelleute eingetragenes Gschlecht.

Freih. v. Ledebur, II. S. U3. W. - B. der Pr-us». Rhfinprov. I. Tab. 83. Nr. 166 und 8. 78 nnd 79.

Mohr y. Ehrenfest. Erbländ. -Osten*. Adelsstand. Diplom von 1787 fQr Joseph Anton Mohr, k. k. Hauptmann des ersten Garnison- Regiments in Galizien, mit dem Prädicate: v. Ehrenfest. Wie angege- ben, führt Megerle v. Mühlfeld das Prädicat auf. Andere schreiben: V. Ehrenfeld, s. S. 265 Zeile 3 v. o.

ßfeff^rU «. Mukt/^ld, Br(;.-Bd. .S. S81.

Mohr y. Lflnen (Schild qnergetheilt u. golden : oben ein schwar- zer, gehender Löwe mit zurückgeworfenem, getheiltem Schweife u. un- ten drei an einander geschobene, schwarze Rauten in einer Reibe). Altes, rbeinländisches Adelsgeschlecht, welches auch : Mohren, de Moro, Lünen, auch de Luna genannt, und y. Lünen, genannt Mohr, geschrie- ben wurde. Johann Mohr y. Lünen , kurmainz. Rath und Vitzthunl zu Mainz, der Letzte seines alten Stammes, lebte noch 1Ö12.

Bumbrüekt , Tab. %\%. Oauht, I d. 1365. Zedier, XXf. 8. 86A. ~ v. MedHtg, I. 8. S97;

Mohr y. Mohrenhelm (Schild geviert mit Mittelschilde. Im schwarzen Mittelschiide drei , 2 und 1 , sechsstrahlige , silberne Sterne. 1 und 4 in Schwarz ein einwärts gekehrter, gekrönter und doppelt ge- schweifter, goldener Löwe, welcher in der linken Vorderpranke einen sechsstrahligen, silbernen Stern hält und 2 und 3 in Gold zwei halb^ einwftrtsgekehrte Mohrenleiber). Reichsadelsstand. Bestätigungsdiplom vom 3. Apr. 1675 für den, 24. Juni 1056 von Johann Christian Freih. V. Boineburgk, k. k. Kämmerer und kurmainz. Geh.-Rathc und Ober- hofmarschalle , Kraft des ihm zustehenden grossen Comitivs , mit dem Prädicate : v. Mohrenhelm in den Adelsstand erhobenen Anton Chri- stian Mohr, Mitglied des Raths zu Frankfurt a. M. Als Stammvater des Geschlechts wird Jost Mohr, beider Rechte Doctor und Notarius zu Frankfurt a. M. genannt, welcher, aus Erfurt gebürtig, sich zuerst in Frankfurt niederliess und 1613 starb. Der Bruder desselben, Johann Mohr, war Oberrathmeister und Oberkämmerer der Stadt Erfurt u. soll vom Könige Gustav Adolph v. Schweden den Adel erhalten haben. Anton Christian v. M. hatte den Stamm fortgesetzt, welcher mit dem Enkel Christian Bonaventura M. v. Mohrenhelm, geb. 1704, 18. Juli 1770 erlosch. Derselbe gehörte seit 1741 zu der altadeligeu Gesell- schaft des Hauses Frauenstein zu Frankfurt am Main, kam 1757 in den dortigen Rath und bekleidete 1766 das jüngere Bürgermeisteramt. Die allein ihn überlebende Tochter, Maria Magdalena M. v. M., geb. 1741, vermählte sich 1768 mit Ernst Friedrich v. Wunderer und starb 1803 als letzter weiblicher Sprosse der Familie.

Haudsckrmiicbe NotJxeu. Prtnkfprt«'? RMM-Calcnder yon 174*2-70. - Knesokke, IV.

329

Xolir, Mohr v. n. zu Sonnegg nnd Mohrberg, Mor v. Morberg ud Sennegg (Schild geviert mit Mittelscliildc. Im silbernen Mittel- schilde ein mit dem jjoldoncn Buchstaben P bezeichnetes , rothes Herz. 1 0. 4 in Silber die Büste eines vorwilrtssehenden Mohren und 2 und 3 von Schwarz und Silber scliraglinks gethoilt, mit einem rechtsgekehrten Greif von gewechselten Farben). Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom ?on 1708 Air Joseph Mohr, mit dem Prädicate: v. u. zu Sonnegg and Xohrberg. Derselbe stammte aus einer Familie, welche von dem römi- schen Könige Ferdinand, nachmtUigcm K. Ferdinand I., 1557, in der Pereon des Hieronymus Mohr mit einem Wappen und zwar mit dem oben beschriebenen, doch ohne den Mittelschild, begnadigt worden war. Die Wappen Vermehrung, den Mittelschild, erhielt durch kaiserliches Diplom vom 3. Sept. ir>80 Ceorg Mohr, füi-stl. brixensrher Hofrath, Kimmcrmeister und Lehenrichter, unter Bestätigung des in die Familie gekommenen Adels und das Diplom von 1708 behielt das 1680 ver- hehene Wappen bei. Von den Sprossen des Stammes traten Mehrere io die k. k. Arnjee und noch in neuester Zeit war Franz Ritter Mor zu Morberg und Sonnegg k. k. Major.

Hmndiehriftl. NotUfn. - M^n^rU r. Muhl/Hd, Krjj -B«l. «. I^l. _ Kn^'^chk*. IV. *<. 2H.

Mohr de Sylva. Adelsstand des Fflrstenthums FTohenzollem - He- chingen. Diplom von 1827 ftlr Wilhelm Mohr de Sylva, Schlossguts- besitzer im Kgr. Württemberg.

f^Hh, 9. Ltdebur, III. H. 319.

* Mohr V, Wald (Schild quergetheilt : oben in zwei Reihen , jede

liermal von Schwarz und Gobi geschacht und unten Gold , ohne Bild).

in«, rheinlfindisches Adelsgescblecht , dessen ordentliche Stammreihe

. Himbracht um die Mitte des 14. Jahrb. antilngt und aus welchen Herr-

Minn Mohr v. Wald um 1301 lebte. Zu Anfange des 17. Jahrb.

«labten drei Brflder: Franz Wilhelm, um lf)32 kaiserlicher Oberst: Jo-

bion Bernhard, kurtrierscher Stallmeister und später Rath und Mar-

•dmll n. Paul Dietrich M. v. W. Von l.et^tenMn stammten zwei Söhne:

f Jobann Friedrich, gest. 1704. des deutschen Ordens Comthur zu Co-

blcnz und Generalmajor und Lothar Ferdinand, welcher mflnnliche

Ifachkommen hatte, von denen Lothar Friedrich M. v. W. 1712 Doni-

ierr zu Speier und Canonicns zu Bruchsal war. Die Familie sass noch

1738 zu Betzdorf im Kr. Altenkirchen nnd zu Peterswald im Kr. Zell

ond ist dann erloschen.

H^mbnickf, Tal». IS«. - r. Hntht^m, I. H. VMi mxl IM. - Gwihf. I. ». 1.194 und H5. Ze4ltr, XXI. H. !i6'*. - Frtik. r. Kmhnf, II. 8. :<6.«. Fi^ih. r. Utlfhur , II. S. »13. . r. Meäimg^ I. R. 397.

Mohrenberg, Mohrenberg v. Barotto witz, v. Baratowits und

Mohreaberg (in Gold auf gi-ünera Dreihttgel ein Mohr mit rothsilber- nem Turban, welcher in der rechten Hand einen grünen Kranz empor- hält). Ein aus Schlesien stammendes Adels^eschlecht, welches in Ost- preussen mehrere Gtlter an sich brachte. Dasselbe sass bereits 1613 zn Lockstaedt unweit Fischhausen, lß29 zu Ganten, 1693 zu Hohen- dorf und Kallen, später zu Wnndlacken und noch 1752 zu Compehnen und Kallen. Die beiden letzten Güter besass im genannten Jahre Sophia Anna v. Mohrenberg , welche dieselben von ihrer Schwester,

330

Catharina Elisabeth v. M. , Wittwe des k. pr. Oberstes n'T erbt hatte. Ein v. M. stand 1723 als Major in der k,.ff,

N. Pr. A.-L. V 8. *». ,!

MohrenholTen (Schild ^In und dnrch eInoB U' jretlieilt: oben zwei neben einander stehende, seohF Stenic und unten zwei mit den Spitzen nach oben r blanke Schwerter mit >?oldenon Griffen). Adelsst^ Nassau. Diplom vom 21. Juni 1830 fttr den he mann Mohrenhoffen. Derselbe war spftter Ob

r l/f/n-i' , Adel d. Herxo^th. Na««au, Tmb. 13 a. 8. '

» Mohrenstein (im Schilde die Bttstc

ersten Hfilfte dos 18. Jahrh. zu dem prr schlecht. Johann Heinrich v. Mohr V. M. aus der Ehe mit Anna Justina v war 1731 Capitain in der k. preuss.

h. I'r. A. L. V. s. ;{;<s. - F/ttih. r. /."</ '' '

% Mohrentlial . Bonis v. Mob ^ ' •, .

ber drei, 2 u. 1, Mdhrenköpfe ner Adler;. Böhmischer Ade' Bernhard u. Johann Martin ^ renthal. Bernhard Bonis (Bu.. stand früher in einer Handlung in in. Wittwe in Ilirschbcrg, errichtete daselbst iiü. SOS Wechsel - und Handelshaus , welches mit Hoiiui. auch mit Indien in Verbindung stand, erhielt, wie angegebe*.. kam zu grossem Reich! liuni und erwarb für sein Haus die bedeut« peterswaldauer Güter bei iieichenbach , doch zogen grosse Verlu? llandel den Fall der Handlung nach sich und der letzte der B starb 1720 zu Jauer im Schuldarreste. S. auch den Artikel: I V. Mohrenthal, 1. S. 557.

N. I'r. A.-L. V. S. »35. Freih. r. Ledebur, H. 8. 114.

Mohr Witz, Ritter (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein schrft^ ter, blauer Balken und 2 und 3 in Blau ein nach der rechten sprin<i(euder Fuchs). Erbl. - 5st43rr. Ritterstand. Diplom vom 28 1804 für Johann Mohrweiser, fürstbisch. ollmQtzischen Rath. De: erhielt 7. Febr. 1804 das Incolat in Oesterreich.

Ms'gerle r. Mühl/^td, Krg.-Bd. 8. 179. - Knetckkt, III. 8. 319.

MojHcken, Moylecken. Altes, bremensches Adelsgeschlccht ches noch in der zweiten Hftlfte des 15. Jahrh. blähte. Die L des Stammes, Moylecke Moylecken and sein Sohn, Otto MoyU lebten noch 1460.

Mushard, H. 406. - r. Uedinff , III. S. 440.

Moitelle. FIrblünd. - österr. Adelsstand. Diplom von 177 Franz Joseph Moitelle. Hauptmann im k. k. Infanterie-Regimente von Sachsen-Gotha, wegen 49jähriger Dienstzeit

Mokry,£dle. Erbl, -österr. Adelsstand. Diplom von 18(

330

Catharina Elisabeth v. M, , Wittwe des k. pr. Obersten v. Kalsow , ge- erbt hatte. Ein v. M. stand 1723 als Major in der k. pr. Armee.

N. Pr. A.-L. V S. 335.

MohrenholTen (Schild grftn nnd dnrch einen blauen Querbalken getheilt: oben zwei nebeneinander stehende, sechsstrahlige, silberne Stonie und unten zwei mit den Spitzen nach oben gekehrte , gekreuzte, blanke Schwerter mit goldenen Griffen). Adelsstand des Herzogthums Nassau. Diplom vom 21. Juni 1830 fflr den herz, nassauischen Haupt- mann Mohrenhoifen. Derselbe war später Oberstlieutenant.

r ü^fiif.r . Adel d. Hcrxogih. Kaisau, Tab. 13 a. 8. 12. Knfseftkt , ITI. 8. 318 n. 19.

Mohrenstein (im Schilde die Büste eines Mohren). Ein in der ersten Hftlfte des 18. Jahrb. zu dem preussischen Adel zählendes Ge- schlecht. — Johann Heinrich v. Mohrenstein ein Sohn Lebrechts V. M. aus der Ehe mit Anna Justina v, Leipziger a. d. H. Baerwalde war 1731 Capitain in der k. prcuss. Armee.

^. Pr. A. L. V. 8. 335. - Freih. r. Ledebur , H. fi. 114.

Mohrenthal, Bonis v. Mohrenthal (Schild geviert: 1 u. 4 in Sil- ber drei, 2 u. 1, Mohrenköpfe und 2 und 3 in Roth ein halber, silber- ner Adler). Böhmischer Adelastand. Diplom vom 26. Mai 1705 für Bernhard u. Johann Martin Bonis, Gebrflder, mit dem Namen : y. Moh- renthal. Bernhard Bonis (Bonit, Bonitz, Bonnet) aus Lübeck gebürtig, stÄud früher in einer Handlung in Breslau, heirathete dann eine reiche Wittwe in Hirschberg, errichtete daselbst mit. seinem Bruder ein gros- ses Wechsel- und Handelshaus, welches mit Holland und England, ja auch mit Indien in Verbindung stand, erhielt, wie angegeben, den Adel, kam zu grossem Reicht Ij um und erwarb für sein Haus die bedeutenden peterswaldauer Güter bei Reichenbach , doch zogen grosse Verluste inf Handel den Fall der Handlung nach sich und der letzte der Brüder' starb 1720 zu Jauer im Schuldarreste. S. auch den Artikel: Bonit« V. Mohrenthal, L S. 557.

N. Pr. A.-L. V. 8. 335. Frtih. r.Ledebur, H. S. 114.

Mohrwits, Ritter (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein schrägrech- ter, blauer Balken und 2 und 3 in Blau ein nach der rechten Seite springender Fuchs). Erbl. - österr. Ritterstand. Diplom vom 28. Jan. 1804 für Johann Mohrweiser, fürstbisch. oUmützischen Rath. Derselbe erhielt 7. Febr. 1804 das Incolat in Gestenreich.

M^gtrlt f. Mühlffld, ErK.-Bd. 8. 179. - Knetehk; HI. 8. 319.

MojHcken, Moylecken. Altes, bremensches Adelsgeschlccht, wel- ches noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. blühte. Die Letzten des Stammes , Moylecke Moylecken und sein Sohn , Otto Moylecken, lebten noch 1460.

Mwhard, H. 406. - r. M^ding , Hl. S. 440.

Moitelle. Erbländ.- österr. Adelsstand. Diplom von 1770 für Franz Joseph Moitelle, Hauptmann im k. k. Infanterie-Regimente Prinz von Sachsen- Gotha, wegen 49jäliriger Dienstzeit

M«(ierl9 r. Mükt/^d, 8. 'ii^.

Mokry^Edlo. Erbl. -österr. Adelsstand. Diplom von 1807 für

S81

Andreas Mokry, Rittmeister im k. k. Husaren-Regimente Johann Fürst Liechtenstein, mit dem Pradicate : Edler v.

Mol, Freiherren. Spanischer Frcilierrnstand. Diplom von 1658 ftlr Rcnatns v.Mol, Herrn der Ilcri-schaft Ilerent unweit Loewen, Herrn za Baien, Assel etc. Altes, brabantisches Adelsgeschlecht, welches die, 1658 mit der Herrschaft Oestergem zu einer Baronie erhobene Herrschaft Herent an sich gebracht hatte. Nach dem Frciherrndiplome leistete der ürgrossvater des Freiherrn Renatus: Caspar v. Mol, dem K. Carl V. im Kriege und am Hofe getreue Dienste und der Grossvater, Johann v. Mol, wurde als Kammerjunker dos Königs Philipp H. in Spa- nien mit wichtigen Auftrügen betraut. Ein Vetter , Lamoral de Mol, wohnte der Belagerung von Brüssel bei. Die Baronie Herent kam schon um 1687 durch Kauf an Philibert Uyterncsse v. Spanghem und erhielt den Namen: Baronie Spanghem.

L'erect. d«* toiit. torr. ot famill. du ßrabant. S. bh : dtn FrAih^rrndiploin. Butkem Troph. 6^ BrabAiit, Suppl II. R. m und HG. - Oaithe , Tl. S. 4l7 n. Ift u. R. 733 a. 34.

Molan. Reichsadelsstand. Diplom gegen Ende des 17. Jahrhun- derts für Jobst Ludewig Molan, Kammerath zu Celle. Derselbe hinter- üess keine männliche Nachkommenschafl.

Freih, v. Krohne , II. 8. 363 u. 64 und 448, Fr^/A. r d. Kneffbtck, 8. 2lS.

^ Moli^re (in Silber drei von einem blauen Ringe umschlossene, rothe

Wecken). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 13. Nov. 1832 Öüf August Ludwig Bernhard Meliere, k. prenss. Rittm. im General- gtabe des Garde -Corps. Derselbe ein Sohn des Predigers bei der französischen Colonie zu Berlin C. Moliere starb 29. Apr. 1845 zu jBom als Oberstlieutenant, aggregirt dem Garde Dragoner-Regimente u.

' lAdjutant .Sr. K. H. des Prinzen Heinrich v. Preussen und hat aus der Ehe mit einer v. Plessen nur Töchter hinterlassen. Die Familie ist nicht zu verwechseln mit der Familie v. Molliere.

Haiidschrifll. Notix. - N Pr. A.-L. ITI. 8. 4'20 u. V. S. 335. Freiherr 9. Ltätbur, II. 0. 114 n. ni. S. S12. - W.-n »1 rnus«.. Moiiarcb., IV. 5.

Molitor, Ritter und Edle (Schild quer getheilt: oben in Gold ein aufwachsender, von^ärtsgekohrter, silbern geharnischter Ritter mit ro- thef, links abfliogender Brustbinde, in der Rechte eine Lanze haltend und unten in Rotii ein schrägrechter, silbenicr, mit zwei unter einander stehenden , blauen Kugeln belegter Balken). Reichs-Ritterstand. Di- plom vom 10. Mai 1778 für die Gebrüder: Martin Ignaz v. Molitor, Registrator der k. k. Hofcanzlei , Johann Jacob v. M., fürstl. passauschen Geh.-Rath, Hofcanzler und Lehenpropst, Johann Peter v.M., kurmainz. Amtskcllermeister und Matthias Joseph v. M., fürstl. passauschen Hof- rath, mit dem Pradicate: Edle v.

MtyfrU f. Mühl/Hd. Erve. Bd. 8. 179. Knftchke, IV. J{. 294 u. 95.

Molitor v. Mühlfeldt (Schild gevicrt: 1 und 4 in Gold ein mit vier jxoldonen Sternen belegter, schrägrechten schwarzer Balken ; 2 u. 3 in Schwarz ein goldener Löwe und in der Mitte des Schildes ein Mühlrad). Reichsadelsstand, im Grossherzogthum Baden anerkannt Adelsdiplom von 1650 und Anerkennungsdiplom des der Familie m

332

stehenden Adels yon 1840 filr den grossh. badenschen Lieutenant K. Molitor y. Mflhifeld, so wie von 1847. In nener Zelt standen im k. prenss. 11. Infant-Regimente zwei Ofßciere dieses Namens.

Fireik. 9. L«debmr, II. 8. 114 und TU. 8 31». - Sfebmaeher , IV. IW,

Moll, Freiherren (in Blau ein aufrechter, etwas eingebogener, goldener Sparren, von drei goldenen Sternen begleitet). Erbl. - österr. Freihermstand. Diplom vom 4. Mai 1789 fnr Gottfried v.Moll, fOrstl. salzburgischen Geh.-Rath und Hauptpfleger zu Kropfsberg, Zell und Flogen im Zillerthal. Altes , aus den spanischen Niederlanden nach Deutschland und von da nach Tirol gekommenes Adelsgeschlecht, ans welchem Johann v. Moll bereits von i520 bis 1535 Oonsole zu Trient war. Sein Sohn. Wilhelm v. Moll , erhielt durch kaiserliches Diplom vom 23. Apr. 1555 eine kaiserliche Bestätigung des alten Adels seiner Fnmilie, war mit Maria Stiehar v. Buttenheim vermählt und starb 1 580. Von ihm stammten zwei Söhne: Wolf u. Friedrich v. M., welche 6. Juli 1583 den Reichsritterstand erlangten. Wolf Ritter v. M. set^zte in der Ehe mit Anna Maria Reitmoser v. Deutcnhofen den Stamm fort u. die Nachkommenschaft desselben stieg, wie folgt, herab : Johann Friedrich V. M. : Susanna Schreiik v. Notzing und Angerburg ; Wolf Friedrich, ftirstbisch. passau. Hofrath und Pfleger der Herrschaften Marspach, Thannberg und Wesen, Velm und Partenstein in Ober-Oesterreich , wo er auch In das ständische Consortinm aufgenommen wurde : Catharina Fieger V. Friedberg; Franz Roman, gest. 1729, fürstl. Salzburg. Hauptmann zu Nenmarkt und Werflfen: Anna Magdalena v. Freysing zu Aichach; Franz Anton, gest. 1752, fdrstl. salzb. Hofrath: Maria Anna Strassmayer v. Herbstheim; Freih. Gottfried, geb. 1727 and gest. 1804, fürstl. Salzburg. Geh.-Rath, Pfleger zu Wartenfels, Zell und Fiegen. Absent-Pfleger zu Abtenau: TiCopoldino Freiin Christianiv.Rall und Herrnau, geb. 1734, verm. 1757 und gest. 1800; Freih. Sieg- niund. geb. 1758 und gest. 1826, Herr zu Nonii, k. k. Kämm., gewes. obcrösterr. Gubernial- und Kreis-IIaui)tmann zu Roveredo, auch Gene- ral-Gränz-Commissair in Tirol: Anna Grf. v. Gonzales de Rivera, geb. 1767, veim. 1789 und gest. 1826. brachte die von ihrer Mutter er- erbte grosse Herrschaft Nomi in Wälsch-Tirol an ihre Familie; Freih. Leopold, geb. 1792 und gest. 1860, Herr der Herrschaft Nomi, k. k. Kämm, und gew. Kreis-Commissair zu Rovoredo : Hippolyte Mar- chese di Riva, geb. 1802 und verm. 1824; Freiherr Sigmund, geb. 1828, jetziges Haupt des freiherrl. Hauses. Der Bruder desselben: Freih. Heinrich, geb. 1829, ist k. k. Fregatten- Capitain. Die beiden Brüder des Freih. Leopold sind , neben einer Schwester , Maria verw. Valentini v. Weinfeld, geb. 1810 : Freih. Johann . geb. 1797 , k. kön. Kämm, und Feldmarschall-Lieut. in d. A. u. Freih. Joseph, geb. 1807, k. k. Kämm., verm. 1845 mit Clara Grf. v. Albertoni, aus welcher Ehe eine Tochter, Carolina, geb. 1852 und ein Sohn, Franz, geboren 1846, stammen.

Mfff^rl* 9. Mühtfrld, ^. 71. e S^chAn/fld , Adol« »ch^iimt. r. H. ISO— 5-1. GeneAl. Ta»cheiit). d. frt-ili. H^iKier. IS48. S. WU-AÖ u. IS64. S. 542. W.-ß. des Kgr. BaTvrn, flf. 61 und ». Wolckfrn, Abth. S. 8. ir.9 und 170. W -B d. SstcrT. Monarch. XIII. 27. -^ V. Uefner, bajer. Adel, Tab, 47 «. 8. 47. - Kneachke, I. 8. 301 niid aOV.

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MoIlArt, Molart, Freiherren u. Grafen. Reichs -Freiherm- und Grafeostand. Freiherrndiplom von 1571 für Petrus v. Mollart, k. k. Kftmni. und Grafendiplom von 1652 für die heiden Enkel desselben, die Freiherren v. MoUart: Peter Ernst und Franz Ernst, beide nieder- österreichische Regierungs-Räthe. Altes, burgundisches, zu Anfange des 16. Jahrh. mit Wilhelm v. M. aus der Franche Comt^ nach Oester- reich gekommenes Adelsgeschlecbt, welches 1525 in die. tiroler Landes- Matrikel eingetragen wurde , später die Herrschaften Drosendorf und Reineck erwarb, das kuiserl. Oberstküchenmeister- Amt erhielt u. 1678 ancb in die steierische Ls^ndmaunschaft aufgenommen wurde. Von den beiden Söhnen des Freiherrn Petrus Enkel Wilhelms v. M. war Jacob kaiserl. Hof-Kammei'-Präsidcnt und Hauptmann des Landes ob der Enns und Ernst, k. k. Geh.-Rath, Ober - Kämmerer and Vice- Hofmarschall. Von Letzterem stammten die obengenannten Grafen Petei* Ernst und Franz Ernst, welcher zuletzt kaiserl. Oberst- Kftchen- meister wurde. Graf Franz Maximilian , ein Sohn des Grafen Franz Ernst, starb 1690 als Grossmarschall von Oesterreich und k. k. Geh.- Ratb. Von ihm stammte Graf Ferdinand Ernst, k. k. Geh.-Rath, Kämm., Hof-Kammer- Vice-Präsident und Ober- Küchenmeister, welcher 1716 starb und einen Solin, den Grafen Joseph Ernst, k, k. Kämm, und seit 1720 k. k. Obersten, hinterlassen hatte. Der Bruder des Grafen Fer- dinand Emst, Graf Felix Enst, wurde 1717 kais. Oberstküchenmeister. Später ist das Geschlecht erloschen, doch fehlen genaue Angaben über den Abgang desselben.

Spfner, 8. 494 uud Tab. 19. - Hühner^ HI. Tab. 970. Gauht, T. S. 1391. - SehmuU, ir. 8. 5«2. —fiiehmachn, I. 26:Frelh. v. M. ii. V. 9: ßr. v. M. ' v. Mfding, HI. S, 440 -42: F.-H. n Gr. v.M.

Moller y. Mollerstein (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein halber, gekrönter, schwarzer Adler und links in Roth ein halber , weisser Mühlstein mit eingebautem Mühleisen , Beide an die Theilungslinie angeschlossen). Reichsadelsstand, im Kgr. Preussen er- neuert. Adclsdiplom vom 1. Aug. 1570 für die Gebrüder Ambrosius und Martin Moller in Görlitz, mit dem Prädicate: v. Mollerstein und Emeuerungsdiplom vom 5. Apr. 1755 für Ernst Heinrich Leopold und Ferdinand August Gottlieb Moller v. Mollerstein. Ein in der Ober- lausitz und in Schlesien begütert gewesenes Adclsgeschlecht, welches schon 1682 zu Ober-Zodel bei Görlitz, 1706 zn Mittel- und Nieder- Gohra ebenfalls bei Görlitz u. zu Doberschau im Goldbergischen, 1 707 zu Siegendorf gleichfalls im Goldbergischen und 1 760 zu Malschwitz bei Bautzen sass. Von den Sprossen des Geschlechts kamen Mehrere zu hohen Stellen im Magistrate der Vaterstadt Görlitz. Wiegand M. V. M. starb 1637 und der Enkel desselben, Wiegand Gottlob, 1723 als Bürgermeister zu Görlitz. Um diese Zeit schied sich der Stamm in zwei Linien. Die jüngere erlosch 1781 mit Andreas Christian M. v. M., Herrn auf Mittel-Sohra und die ältere 9, Apr. 1788 mit Carl Gottlob M. V. M., Herrn auf Ober-Zodel, dem Letzten des ganzen Standes.

LaiMitzur MflKaziii, Bd. I. M. til ii. 113 und U.S. Bd. 14. S. 2«^, 2(>(>, 277^7^ und Jahrg. 1788. S. 119. - N. I'r. A.-L. V. S. 334 ii H.'. Freih. v. Ledfbur.Al, 8. 115. W.-B. d. Preiüts. Monarch. IV. 5. - Dont, Aligetn. W -B. I. 8. 69—71 u. Tab. 59.

MoUiere (in Blau oben ein mit den Hörnern aufwärts gekehrter,

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goldener Halbmond,- an jeder Spitze mit einem goldenen Steriie tesetzt, in dar Mitte ein quer liegender, silberner Fiscb nnd nnten ein goldener Stern). Ein im Posenschen in neuer Zeit vorgekommenes, aus Frank- reich stammendes Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln mit der in den preussischeu Adelsstand versetzten Familie v. Moli^re, S 331. Ein Executor de Molli^re war 1833 bei dem damaligen Landgerichte zu Bromberg angestellt.

Vreih. v.LtftMtur, III. N. »iL».

Molltttz. Ein früher zu dem in Ostpreusscn begüterten Adel zah- lendes Geschlecht. Rigismund v. MollOtz war Herr auf Garschow (wohl Garschen im Kr. Heilsberg). Die Tochter desselben, Margaretha y. Mol- lOtz. geb. 1597 und gest. 1666, war in dritter Ehe verm. 1632 mit dem k. schwed. Major Georg v. Loewenburg in Stettin.

Freih. r. LeHebur, II. «. 115.!

Molnar v. MtiUemheim. Erbländ.-Osterr. Adelsstand. Diplom von 1792 für Johann Molnar, Augenarzt und Lehrer der Augenkrank- heiten zu Elausenburg, mit dem Prftdicate : v. Mflllersheim.

Heger If r. Uühlftld, ». *i80.

Molne. Altes, meklenburgisches , von 1292 bis 1523 vorgekom* menes Adelsgeschlecht.

9. 3fedinff,l. 8. 400: nach dem MS. abKogaiigcner, moklcnb. Familien.

Molo, MoUo, auch Ritter. Erbländ. - ftsterr. Adels- und Ritter- stand. Adelsdiplom von 1772 für Philipp Mollo, Secretair bei der Glassen-IiOtterie zu Gänzburg und für den Bruder desselben, Anton M., und Ritterdiplom vom 27. Oct. 1790 für Philipp v. Molo, Commerzlen- Assessor zu Günzburg und füi* den Bruder desselben, Peter v. M. Ein Grosshändlcr-IIaus, welches in Schwaben einen grossen Leinwand- Handel ausserhalb Deutschlands begründete u. von 1764 an zur Münze in Günzburg das Silber lieferte. Der Stamm blühte fort und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern wurden in dieselbe einge- tragen, die Brüder: Jobann Nepomuk Ritter v. Molo, geb. 1771, kön. bayer. Landwehr-Major, Grosshündler und Schul - Assessor in ünter- günzburg und Christian Caspar Bitter v.M., geb. 1782, k. bayer. Lieut. bei der Landwehr und Grosshftndlcr.

Megerlf. r. MühlfeU, Krg.-Bd. S. 179 und 3S*2. - r. I.ana , ?*. 4^1 u. .«i». - W.-B. des Kgr. Bayern, VII. 31.

Molsber^, Mollisberg. Altes, rhcinländisches und hessisches Adelsgeschlecht, dessen Stammieihe Humbracht um 1277 mit Diether Herrn v. Mollisbcrg beginnt. Von den Enkeln desselben, Johann, Propst zu Limburg und Henne v. M., setzte Letzterer den Stamm fort und sein Enkel, Peter Molsberger v. Molsberg, starb 1440 als Richter zu Mainz. Von Leteterem stammten : Ulrich v. M., welcher nebst An- deren vom Adel, imRathe zu Oppenheim sass und Johann v.M., Licen- tiat der Rechte u. Richter zu Mainz, dessen Sohn, Philipp v. M., 155B als Amtmann zu Frauenstein starb. Die Nachkommen lebten zu Boden- heim und zwar noch zu Anfange des 18. Jahrhunderts.

Humbracht, Tab. ls4. Gauht, I. 8. 13'J6. K$tor, Aluienprob«, Tab. 9. Freiherr r. KroAne, II. 8. 3ö4. Siebmacher, I. 143: v. Moluberg , Hessisch. c. MeJiiig , III. $. 443 und 44.

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Motooblebea. Altes, thflringisches AdelsgescWecht aus dem Stamm- atze, dem jetzt gothaischen Dorfe Molschlehen, welches von 1251 bis 1438, und zwar meist auf dem Stammsitze vorkam.

Xeäln: XXI. A. 9^3. Brückner, Kirchon- n. Schult^ ii«taat d. H. Gotha, III. 3 ätok, 8. 51.

Molsdorf, Weller v. Molsdorf, Molsdorf, genannt Weller. Altes, thttringisches Adelsgeschlecht aus dorn zwischen Arnstadt und EHurt gelegenen Stammsitze, dem Schlosse und Dorfe Molsdorf, welches schon im 13. Jahrh. bekannt war, spätor in das Voigtland und dann in das Heissensche kam, wo es zu Frcibcrg, Tuttendorf und Hals gesessen war. In früher Zeit waren die Edlen v. Molsdorf gleichonsche Vasallen und kommen in Urkunden der Grafen v. Gleichen vor. Gerwig v. Mols- dorf, Ritter, tritt als Zeuge 1246 u. ein Anderer dieses Namens, eben- falls Ritter, 1325, 1329, 1332 und 1338 auf.* Im 14. Jahrh. kam eine linie des Stammes in das Patriciat der Stadt Erfurt n. Heinrich v. M. sass bereits 1306 im Rathe zu Erfurt. Später, 1430, nahm eine andere Linie in Folge einer Erbschaft den Namen Weller als Beinamen an und liess im l4anfe der Zeit den Gcschlcchtsnameu ganz weg. D. Hiero- nymos v. M. lebte zu Luthers Zeit und D. Jacob Weller v. Molsdorf, Herr auf Karsdorff, starb 6. Juli 1664 als kursächs. Oberhofprediger 2u Dresden. Das Geschlecht ist erloschen, doch ist das Jahr des Ab- gangs nicht aufzufinden. Nach handschriftlichen Notizen soll es noch 1811 geblüht haben. Der Stanmisitz kam schon in früher Zeit an die V. Roeder u. an die Grafen v. Gotter, welche das jetzige schöne Schloss bauten und den grossen molsdorfer Garten anlegten. Von den Grafen V. Götter kam der Rittersitz Molsdorf an diis Haus Sachsen Gotha und ist noch jetzt eine lierzogliche Domaine.

C. SßHtngpnberg, Ili^toriu von dem allen, ohrlichen, cdlon GcMchlechte der v. Mohdorf, g^nnnnt die Weller. Krfurt. |.^9ü Knauth, 8. .S36 u. 37. D. ./. Ch. Wenttfl, l'rogr. de Wellemruin fnmili». Alld. 1«9K. - (V/r Fr. La^mmel, Hivtoria Wcltenana, \mxm. B^'schr. de« »del. (i<-.<4chlecbtH und Lel»en de» Theologi //. H'eUer$ v. Moltdorf. Leipzi); , I7<K). M. C. Ootttchliny, lAbensbeschTt'ib. vier gelehrter und geschickter Kdelleute, im Artik«-I". W. Y. M. Rraudenb. 1722. J. Ch. Koch, von Wappen der (belehrten, M. Ift2. ZtfiUr, XXI. 8. 953 und LIV. 8. I568>72. - Hräckner, Kirchen- und Schulonstaat d. H. Gothn. i. K. äl. N. Pr. A.-L. V. 8. 33.1 n. 34. Freih. t. Ledebur, H. 8. 115 n. 116. Sf^hmacher, I. 161 : T. MoUdorf, Weiler genannt.

Moltke, auch Grafen. Dänischer-, Lehns- und Reichsgrafenstand. Dänisches Lehns-Grafendiplom vom 31. März 1750 für Adam Gottlob V. Moltke, k. dän. Staats- und Premierminister, unter Belehnung reit der Grafschaft Bregentved und Reichsgrafendiplom vom 19. October 1776 für Friedrich Detlev v. Moltke. Altes, vornehmes, meklenbur- gisches Adclsgeschlecht, welches die älteren märkischen Histonkor zu denjenigen Geschlechtern rechnen, mit welchen K. Heinrich I. 920 Stendal besetzte und welche später sich in Meklenburg und Pommern ansässig machten. Im 14. Jahrh. wendeten sich Sprossen des Stammes nach Schweden und Dänemark und kamen in diesen Ländern zu gros- sem Ansehen. Aus der schwedischen IJnie, welche der mit Herzog Al- brecht von Meklenburg 1363 nach Schweden gekommene llcnnig Moltke, später schwedischer Reichsrath , gründete und welche mit dem Reichs- rathe Niclas v. M. später wieder ausging, entspross Margaretha, Toch- ter Johaims v. MoUke, welche sich um 1412 mit Ghristiern Nils Wasa

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vermählte and dadurch eine Ahnfrau Gustav Wasa's, seit 1523 Königs von Schweden, wurde. Ausser dieser Linie haben sich aber im Laufe der Zeit auch andere Sprossen des Geschlechts nach Schweden gewen- det, ohne dass der Stamm dauernd fortblühte. Der meklenburgische Stamm breitete sich nach und nach immer weiter aus. gelangte zu gros- sem Grundbesitz, ¥rurdc mit dem Landmarschallamte des Herzogthums Güstrow bekleidet und verzweigte sich später nach Oesterreich, Bayern, Württemberg, Preussen etc. Die Grafen v. Moltke blühen in zwei Linien, in der älteren und. in der jüngeren. Die ältere, reichsgräfliche Linie stammt von dem Grafen Friedrich Detlev, s. oben, welcher zu der württ^mbergischen Linie gehörte, aus der schon sein Grossvater, Johann Christoph v. M., Herr auf Schmorsow und Bülow, geb. 1688 und gest. 1740, verm. mit einer Fj'eiin Schertel v. Bürtenbach, als Oberstlieut«- nant in li. württemb. Diensten stand. Graf Friedrich Detlev , geboren 1750 u. gest. 1825, Herr auf Walde, Casdorf, Zwiendorf, Schmorsow, Walkendorf. Friedrichshof und Dorotheenwalden, k. preuss. Obeijäger- meister, vermählte sich in erster Ehe 1777 mit Friederike Charlotte Antonie Grf. zu Dohna-Leistenau, verw. Herzogin zu Holstein - Beck, geb. 1758 und gesf. 1786 und in zweiter 1787 mit Charlotte Eleonore V. Prittwitz , Tochter des berühmten k. preuss. Generallieutenants Jo- hann Bernhard v. Prittwitz. Aus dieser zweiten Ehe entspross Graf Friedrich Carl Ludwig, geb. 1798 und gest. 1860, Herr der Herrsch. Behle u. Lemnitz im Posenschen, grossh. meklenb. - strelitz. Ober-Stall- meister und k. preussisch. Rittm. a. D. , verm. in erster Ehe 1826 mit Adelaide v. WulfTen, geb. 1806 und gest. 1833 und in zweiter mit Ma- rie V. Boeder, geb. 1810 und vorm. 1834. Aus der erst^^n Ehe stammt das jetzige Haupt der älteren Linie: Graf Friedrich , geb. 1831, k. pr. Premicrlieutenant im k. preuss. Uhlanen-Regimente Nr. 4. Die leib- liche Schwester des Grafen Friedrich, Grf. Alexandrine, geb. 1827, vermählte sich 1854 mit dem k. preuss. Staatsanwälte Georg v.Dewitz. Aus der zweiten Ehe des Grafen Friedrich Carl Ludwig leben, neben vier Töchtern: Georgine verm. v. Prillwitz, geb. 1835, Hertha verm. Gi-f. V. Danckelman, geb. 1838, Wanda, geb. 1840 und Eugenie, geb. 1844, Conventualin zu Dobbertin, zwei Söhne: Waldemar, geb. 1842 und Cuno, geb. 1847. Die jüngere Linie umfasst die Nachkommen- schaft des dfinischen Lehnsgrafen Adam Gottlob , s. oben , welche sich sehr ausgebreitet hat. Vom Grafen Adam Gottlob sind sieben Söhne bekannt, die Grafen Christian Friedrich, Ludwig Friedrich, Joachim Gotsche. Adam Ferdinand/Gcbhard, Otto Joachim und CarlP^mil. Graf Christian Friedrich, geb. 1786 und gest. 1771, k. dän. Geh. Conferenz- Rath, Oberhofmarschall etc., hinterlioss vier Söhne, die Grafen : Adam Gottlob Detlev, Joachim Detlev. Ferdinand u. Magnus. Graf Adam Gottlob Detlev, geb. 1765 und gest. 1843, Herr auf Nocr u. Ntttschau, vermählte sich in erster Ehe mit Auguste v. Wiebel. in zweiter mit der Schwester derselben, Maria Christiana v. Wiebel, gest. 1808 und in dritter mit Carolina Kltiber. Aus erster Ehe stammt das Haupt der jüngeren Linie: Graf Carl. geb. 1800, k. dän. Kammerh., Geh. Confer. Bath und Geh. Staatsministcr a. D. , verm. mit Malwina Simons. Der

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Sohn desselben, neben zwei Töchtern: Malwina, geb. 1825, verm. 1851 mit Friedrich Gottschalck Grafen v. Knuth und Anna, geb. 1833 nnd vcrm. 1855 mit Hennann Baron v. Bagge of Boo, ist: Oraf Adam, geb. 1828, k. k. Rittmeister, verm. 1860 mit Olga Grf. Cadni. Von den HalbbrQdem des Grafen Adam Gottlob Detlev starb 1860 der Bruder ans des Vaters zweiter Ehe: Graf Magnus Theodor, geb. 1806, Herr auf Zalenz6 im Kr. Beathen in Ober - Schlesien und hinterliess aus der Ehe mit Friederike Grf. v. Wedel- Jarlsberg, neben drei Töchtern, drei Söbne. Der Bruder aus der dritten Ehe des Vaters: Graf Friedrichl geb. 1815 , Amtmann der Aemter Reinbeck, Trittau und Tremsbtttte, etc. , vermählte sich 1849 mit Fanny Grf. v. Rantzau, geb. 1824, aus welcher Ehe drei Söhne entsprossten. Ueber die Nachkommenschaft der Brüder des Grafen Adam Gottlob Detlev, des 1820 verstorbenen Grafen Joachim, k. dän. Kammerberrn und Obersten, verm. mit Elline V. Neergard und des Grafen Ferdinand , k. dän. Mijors, verm. mit So- phie V. Levetzau, so wie über die fünf Brüder des Grafen Christian Friedrich, s. oben, u. die Hinterbliebenen des Grafen Joachim Gotsche, gest. 1818, k. dän. Staatsministers, verm. mit Georgine v. Buchwaldt- Seedorf, dos Grafen Adam Ferdinand, k. dän. Admirals, verm. mit einer Orf. V. Raven, des Gebhard Grafen v. Moltke-Hvitfeld, gestorb. 1851, Herrn von Moltkenburg auf Fühnen, k. dän. Geh. Confer.-Raths, verm. in erster Ehe mit Hertha v. Hvitfeld und in zweiter mit Hertha v. Bille- Brahe, des Grafen Otto Joachim, gest. 1853, Herrn zu Espe und Bon- dorup , vormal. k. dän. Staatsministers etc. , verm. in erster Ehe mit Sophie Baronesse v. Juel und in zweiter mit Sophie v. Düring und des Grafen Carl Emil, gest. 1858, Herrn zu Aagaard und Nöragergaard, k. dän. Geh. Conferenz-Raths , verm. mit Anna Grf. zu Münster -Mein- hövel. Freiin zu Schade , geben die geneal. Taschenbb. der gräflichen Häuser sehr genaue Auskunft. Aus einer adeligen Linie des Stam- mes wurde Ludwig Carl v. Moltke, geb. 1788 ein Sohn desk. west- phälischen Gesandten am k. bayer! Hofe und w. Oberkammerherrn Carl August V. M. k. bayer. Hauptmann, nach 1815 in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen, auch haben mehrere Sprossen der Familie mit dem freiherrlichen Titel in der k. k. und in der k. preuss. Armee gestanden. In neuer Zeit war Anton Freih. v. M. k. k. Major u. Adolph Freih. v. M. k. k. Hauptmann I. Cl. u. der k. preuss. Generallieutenant Freih. v. Moltkc ist jetzt Chef des Generalstabes der Armee. Ausser dem Besitze der älteren gräflichen Linie im Posenschen waren 1857 im Kgr. Preussen die Geschwister v. Moltke zu Rothenbach im Kr. Hei- ligenstadt, Provinz Sachsen, begütert.

Micratil. S. 507. - r. Pritibuer, Nr. M. - Oauhit , I. R. 139« -M. - Ztdler , XXI. 8. 965 a. &6. 9. Behr, R.-M. ». 1636. ~ Fi-«ih. «. Xrohn« , II. 8. 36« -7i. ~ t. Lang, ». 124. - N. Pr. A.-L. III. S. i'JO—ii. - Deutsche OrafeDh. der Oegenw. 11. 8.124-18.— Fireik, v. Udebur, II. 8. 116 u. III. 8. 312. Oeneal. TMehenb. d. grifl. Hlneer, 1864. 8. 557—63 u. bistor. Handb. .so Demselben, 8. 610. SiebmaeAer, V. 158: v. M. Meekles- bvrgisch. «. WestpAalen, Monom, inediu, IT. Tab. 19. Nr. SS u. Tab. 20, Nr.78. Lczic. over adel. Famil. II. Tab. 5. Nr. 126: Gr. v. M. n. Tab. 2. Nr. 59 a. 8. 21: ▼. M. 9. Jlt- ding, I. 8. 400 u. 401. Dorchl. Wolt , III. Tab. 272. - W.-B. des KSulgr. Bayern, VU. Tab. 31. Meklenb. W.-B. Tab. 35. Nr. 181: ▼. M. ■. 132: Qr^ ▼. If . n. 8. 4 q.29. Pomm. W.-b. II. Tab 10: t. M. u. 11 : Hr. v. M.

Monari v. Neufeld. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1774 für Jobann Baptist Monari, wegen der bei dem Anstrocknnngs-

Kne$ekk§, DmitMh. Ad«lt-Ltx. VL 22

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Oeschäfbe nnd Errichtung des Wassercanals in Aquileja erworbenen Verdienste, mit dem Prftdicate : v. Neufeld. Der Stamm hat dauernd fortgeblttht und noch in neuester Zeit standen Johann und Adolph Mo- nori Y. Neufeld als Officiere im k. k. Marine-Infantcrie-Regimente.

Megerlt 9. ilühl/^ld: 8. 230. MiliUr Sehemat. d. österr. Kaiserthiims.

Monau, Monden. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches be- reits 1479 zu Heidewilxen und 1487 zu Arnsdorf, Költschen, Euhzen- dorf, Monau und Tunkendorf sass und im 16. Jahrh. auch zu Nieder- Giersdorf und Gnichwitz begütert war. Petrus v. Monden war 1358 Dom-Propst zu Breslau und Hans v. Monau um 1479 Herr zu Wilpen im Oelsnischen. Von den Nachkommen des Letzteren starb Sebastian V. M. 1534 als Landes-Hauptmann des Fflrstenthums Breslau. Der Stamm blühte noch in das 17. Jahrhundert hinein. Jacob v. Monau (Ja- cobus Monavius) fürstl. briegscher Rath, als Jurist und Dichter zu sei- ner Zeit bekannt, starb 6. Oct. 1603 und hinterliess einen Sohn, Frie- drich V. Monau, welcher später, so viel bekannt ist, den Stamm des Ge- schlechts schloss.

FeUtri Monutnenta, 8. 56?. Sinapius, 1.8. 64H ond Tl. 8. 815. ^Joeeher, Comp. Ge- lehrt. Lexic. II. 8. IM). Oamhe, I 8. 1403 o. IHM. - Z^dUr, XXI. 8. 856. ¥t€ikur 9. Ledebur, II. 8. 116. Siebmacker, II. 49: v.lfonaw, Schleaiseh. —w.Mtding, 11.8.381.

Mondok y. Galamboss. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1789 für Georg Mondok, Hauptmann im k. k. Infant - Regimente Graf Nädasdy, mit dem Prädicate : t. Galamboss.

MegerU 9. Mühlftld, Rrg.-Bd. 8. 382.

Mondtbradt, Mnndbrad, Mnndbrot y. Spiegelber^« Altes, früher zum schwäbischen Adel zählendes Gechlecht.

9. ilatttt^in, III 8uppl. 8. 108. 8i€bmaeker, I. 119: Die Ifantbrot t. Spi«gel^flfg. 8nppi. sa Siebm. W.>R. VII. SO.

Monheim. Altes, im 17. Jahrh. ausgestorbenes, cölnisches Patri- ciergi'schlecht aus dem gleichnamigen Stammhause im Er. Opladen.

Fahne, I. 8. 31K). Freih. 9, Led^bur, II« 8. 116.

Monin. Neufchateler , zu Cressier angesessenes Geschlecht. Johann Franz Monin warb 1690 mit Erlaubniss des Königs Ludwig XIY. ein neues Schweizer-Regiment von sechs Compagnien für Frankreich u. der Sohn desselben, Franz M. , geb. 1675, trat 1690 in die Colouel- Compagnie seines Vaters, stieg von Stufe zu Stufe, wurde 1734 k. franz. Brigade-General und 1745 Generallieutenant und^starb 1756 mit dem Nachruhme eines ausgezeichneten Feldherrn. Ein v. Monin, 1793 Lieutenant im k. preuss. Füsilier-Bataillon v.Enicst, gebrauchte zuerst den Adel durch Führung des Prädicats von vor seinem Namen.

. N. Pr. A. h. Kl. 8. Uh. - Freih. c. L^debur, II. 8. 116 o. 117.

Monjon. Altes, französisches Adelsgeschlecht, dessen Name in den Listen der preussischen Armee vorkam. Johann Wilhelm v. Moi^on kam aus französischen Diensten in die Dienste Königs Friedrich H., wurde Major und erhielt ein 1758 zu Dresden errichtetes Freicorps, nahm aber schon 1759 seine Entlassung.

Biograph. Lexieon aller HelUen etc., II. 8. 61. - N. Pr. A.-L. III. 8. 425. Frtih, 9. le- 49hm; 11. B. 117.

Monreal. Alles, rheinlftndisehes Adelsgeschlecht, welches mit

389

Magdalena Margaretha V. Monreal Tochter des 1585 verstorbenen Johann Balthasar T. Monreal, Herrn zuNeanheim, Gemahlin des Johann Schweickard Vogt v. Hunoldstein, 1635 auch in weiblicher Li- nie erloschen ist.

Humbraeht, 8. S56. t. Hattnein, I. 8. S9». ~ N. PreuM. A.-L. III. 8 4)5. - Freih. f. Ledebur, O. 8. 117. - 9. Mediny, If. 8. 382. Suppl. tu Siebm. W.-B. VI. 29.

Monroy. Ein zu dem hannoverschen und meklenburgischen Adel dhlendes, aus Poitou in Frankreich stammendes Geschlecht. Charles dn Verger de Monroy, Seigneur de Paisni, Monroy, Bess6 et de Rh6 in Poitou, Ecuyer, flüchtete, nach Aufhebung des Edicts von Nantes, 1685 mit seiner Familie nach Uolhmd, begab sich von da nach Gelle , erhielt bei Hofe eine Anstellung und starb 1718 in Ratzeburg. Sein Sohn, Loiiis Auguste du Verger de Monroy, verlor 1743 in der Schlacht bei Oettingen ein Bein und starb noch in demselben Jahre als hannover. Generallieutenant und Commandant zu Celle. Die Nachkommenscliaft desselben blühte fort.

f^^a. 9. d. Kne$«beck, 8. 214. - W.-B. d. Kgr. HaDiioYer. C. 37 u. 8. 10. v. Hef- ntr, hannoY. Adel, Tab. 23.

Monsberg, Monsperg, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Di- plom von 1772 ftir Peter Wilhelm v. Monsperg. Derselbe, aus einem steiermarkischen Adelsgeschlechte stammend, wurde 1773 in die steie- rische Landmannschaft aufgenommen.

M^gerle 9. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 179. - Schmutz, 11. 8. 563.

Monschawe, Monschau, Montjoie. Ein, in die Adelsmatrikel der prenssischen Rhcinpro>inz in der Person des Franz Rudolph v. Mon- schawe, laut Eingabe d. d. Cöln, 14. Juni 1829, in dieClasse der Edel- lente unter Nr. 5. eingetragenes Geschlecht. Cölnisches Adelsge- schlecht, ans welchem zuerst mit dem adeligen Prädicate Johann Hein- rieh Joseph Edler v. Monschawe, knrcOln. Geh. -Rath, Amtmann zu Cöln und Deutz, gest. 1794, auftritt. Nach Einverleibung der Familie in ^e Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz war Peter Joseph v. M. Landrath des Kr. Kerpen im Reg.-Bez. Düsseldorf, Heinrich v. M. lebte zu Sinzenig, Friedrich v. M. zu Cöln und Maria Hubert Joseph Anton V. M. zu Scheuern im Reg.-Bez. Coblenz.

N. Pr. A.-L. V 8. 337. Fttih. r. Lfdehur, 11. 8. 117. Suppl. lu Siebm. W.-B. X. 21. ~ W.-B. der Preu<is. Kiieiiiprovinz. 1. Tab. 84. Nr. 167 and S. 79.

Monse, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1780 für Joseph Wratislaw Monse , Professor und Director der juridischen Facultät zu Brunn, mit dem Prädicate: Edler v.

MtgerU r. Mihl/eld, Krg.-Rd. 8. 382.

Monsterberg, Münsterberg (in Schwarz auf einem weissen Hügel sechs neben einander aufgerichtete, weisse Stangen). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches schon 1504 zu Minken (Mflnckenau) im Oh- lauschen, 1577 zu Schmograu, 1588 zu Ober- u. Nieder- Wilkau, sämmt- lich im Namslauschen. 1600 zu Mechau im Wartenbergschen, 1710 zu Langendorf, ebenfalls im Wartenbergschen, 1720 zu Ellguth im Nams- lauschen und noch 1 794 zu Schmardt unweit Kreuzburg sass und bis- weilen von Münckenau den Beinamen fübrte, wie sich auch Einige:

22*

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Wolf, genanut Mansterberg auf Mechau im Wartenbergschen schrieben. Catharina y.Mflnsterberg n. Mfinckenaa vermählte sich im 15. Jahrb. mit einem v. Posadowski; Ulrich y. M. lebte am 1430; D. LanrentinB Y. M. war 1452 Domherr zu Brcslaa nnd Wilhelm y. M. anf Wildce kommt als des namslauschen Weichbildes Landcommissar Yor. Von Letzterem stammte Sylvius Wilhelm v. M., Herr auf Wilcke, um 1693 herz. ölsn. Hofmarschall und von diesem cntspross Sylvius v. M. und Münckenau auf Wilcke und Ellguth, welcher 1731 des namslauischen Weicbbildes königl. Manu-Rechts-Beisitzer u. Landesältester war. Der Stamm blähte fort ii. aus demselben stammte Friedrich Wilhelm v.Mttn- Bterberg, welcher 1835 k. preuss. Gencralmsgor und 1839 Divisions- Gommandeur wurde. Der jängere Bruder desselben stand frflher im k. preuss. Infant.-Regimcnte v. Gracvenitz und war zuletzt Migor und Gommandant des ersten Bataillons des T.Landwehr-Regiments. Noch sei hier erwähnt, dass der erste Rector der Universität Leipzig, M. Jo- hann Otto, gest. 1416 , welcher mit D. Johann Hofmann aus Schweid- nitz fär Schlesier das zu der Universität gehörende Frauen - Gollec^um stiftete, mehrfach Otto von Mttnsterberg geschrieben wird und daher leicht zu der hier in Rede stehenden Familie gezählt werden könnte. Derselbe war aus der schlesischen Stadt Münsterberg an der Ohlau ge- bflrtig und muss richtig geschrieben werden: M. Johann Otto aus Mfin- sterberg.

Sinapius, I. 8. ßAH a. U. 8. 82». Oauht, I. 8. 1442 u. 43: v. Münsterberg. N. Pr. A.-L. V. 8. 388. A-«tA. «. Ledebur, II. 8. 117. Sitlmacher, I. &9: t. Moatterberg, SchlMlüch.

Monaterberg, Mttnsterberg (Schild von Oold u. Silber der Länge nach getheilt, mit einem rechts schwarzen und links rothen, mit einem schrägrechten, rothen Balken überdeckten Adler). Reichsadelsstand. Diplom vom K. Friedrich JH. aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. fftr die natürlichen Kinder des Herzogs Heinrich des Jungen v. Monster- berg: Friedrich, Johanna Ludomilla und Magdalena. Die Familie war im Magdeburgischen begütert, hatte noch 1686 Lehne im Amte Möckern und war auch im Brandenburgischen 1564 zu Mögelin ge- sessen.

Freih. 9. Udfbur. 11. 8. 117.

Montag. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1765 für Jo- hann Paul Montag, Bürger und Montursfabrikanten in Prag.

Uegerlt ». MüHfeld, Krg.-Bd. 8. .1H3.

Montag V. nnd cn Schönaeken , Edle nnd Ritter. Reichsritter- staud. Diplom von 1762 für Claudius Emmerich Montag, Oberlieute- nant im k. k. Cuirassier-Regimente Graf O'Donell, mit dem Prädicate: Edler v. n. zu Schönacken.

M^gtrU V. Muklfeld , Erg.-Bd. 8. 179.

Montanari, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1709 für Dominik Montanari.

Ufyerle 9. Uik{ftld, Rrg.-Bd. R. 79.

Montanary y. Montebaldo. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplov

841

▼on 1820 fftr Johann Montanary, k. k. ünterlieutenant, mit dem Prä- dicate: v. Montebaldo.

Üf^wrl« V. Müh\ftld, Erg.- Bd. 6. U%.

Montarqnes. Französisches, in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. in Prenssen vorgekommenes Adelsgeschlecht. Peter v. Montarques wnrde 1715 k. preuss. Generalmsgor u. Chef des Ingenienr-Corps, nahm 1729 den Abschied und starb 1733.

firHktrr 9. Ltdebur , II. M. 117.

Montant, Gilly y. Montant, auch Freiherren. Freiherrnstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Sept. 1780 fftr Eliz6e Gilly deMon- taui, mit Yermehrung des Stammwappens der Familie.

N. Pr. A.-L. Ur. 8. 436 o. V. 8, WS. Freiherr 9. Ledehur , U. B. 117. W. - B. der PrcMS. Monareh.. n. 51.

Montbach, Freiherren. Erbländ.-Österr. Freiherrenstand. Diplom von 1813 fÄr Siegfried Ritter v. Montbach, k. k. pens. Obersten. Derselbe gehörte zu der Familie der Ritter Bohl v. Montbach, s. Bd. I. 8. 531. In neuer Zeit war Friedrich Freih. v. Montbach M^or in der k. k. Remontir- Branche. Die Erben des Fräulein Antoinette V. Montbach besassen 1857 die Güter Glaesendorf n., Klodebach und Ctross-Carlowitz im Kr. Beuthen, so wieBechau imKr.Neisse u. Aloysia V. Montbach, a. d. H. Bechau, geb. 1794, vermählte sich 1812 mit dem 1860 verstorbenen Erbherrn des Majorats Pitschen Anton Grafen V. Matuschka.

Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 79. Milit.-8ehem«ti8m. d«s Oesterr. KaUerthams. Fr9ih. 9, Ledebur, U. 8. 117 a. III. S. 313. ScblesUotaes W.-B. Nr. 428.

Montb^. Altes, aus Frankreich ausgewandertes Adelsgeschlecht, aus welchem Sprossen in die kur- u. k. sächs. Armee traten. Alban V. Mentha war in neuester Zeit Hauptmann der Infanterie im k. sächs. Generalstabe.

Handschriftl. Notis. W.-B. der 8&eb8. SuaWD, VIII. 18.

Monte, de Monte, Mont. Altes, schweizerisches Adelsgeschlecht, welches das Erb-Truchsessen-Amt des Hochstifts Chur bekleidete. Bu- celini setzt den Ursprung des Geschlechts in eine sehr frtthe Zeit. Spä- ter, um 1343. lebte Durischellus de Monte, von dessen Nachkommen Mehrere imValtelin Hauptleuto u. Landrichter waren. Petrus de Monte war der 49. Grossmeistcr zu Malta und Ulricus, ein Enkel des Lucius, k. französischen Obersten, starb 1692 als Bischof zu Chur. Die Anver- wandten desselben, Paulus, Andreas, Leonardus und Jacobus de Monte setzten den Stamm fort, der später erloschen ist.

BuctUnit Ntcmmat. P. IV. Oryphiiu, von Ritter-Orden, 8. 42. Spener. Histor. In- •ign. 8. 601 u. Tab. 26. Gauh9, I. 8. HO». ZtdUr , XXL 8. 1S7». Sitbmacktr , I. 304 : V. Mont, Schweiserisoh. - 9. Mtding, II. 8. S83.

Montecuccoli, Montecaenli, Grafen und Fürsten. Reichsgrafen- und Förstenstand. Grafendiplom vom 24. Febr. 1530 für die ganze Familie, mit dem grossen Palatinate und anderen Vorrechten u. Fttrsten- diplom vom 12. Mai 1651 fär Raimund Grafen v. Montecucoli a. d. H. Polignano in der Herrschaft Montecerene, k. k. Feldmarschall. Altes und berühmtem, italienisches Haus, welches aus Deutschland stammen

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und mit den Heerzügen der deutschen Kaiser nach Italien gekommen sein soll. Glieder der Familie behen'schten unabhängig schon um 1170 in den Appeninen die kleine , später zu dem Herzogthume Modena ge- hörige Provinz Frignano und standen in grossem Ansehen, wie die Schutz - und Trutzbündnisse ergeben , welche Gerardo di Montecuccoli mit der damaligen Republik Modena schloss. K. Otto IV. bestätigte 1212 die Familie in ihren Besitzungen und 1260 Uieilten die Söhne des Buonacorsos M. : Matteo, Parisello, Guidinello und Corsino, zuerst ihre Güter durch das Loos, wodurch die ältere Linie des Matteo Montefiorino, Polinago, Raneidoro , Medola etc. , die jüngere des Corsino aber das Stammschloss Montecuccoli, die Herrschaften Renne, Sajoto. Montece- rene etc. erlangte. 1369 hielt sich K. Carl lY. auf der Rückreise von Rom mit seinem Gefolge einige Tage in Montefiorino auf und ertheilte dem Geschlechte, dessen Sprossen sich sämmtlich daselbst eingefunden hatten, das besondere Vorrecht, im Wappen den kaiserlichen Adler zu führen. 1450 erhob der Herzog von Ferrara die Familie in den Gra- fenstand und später kam, wie oben angegeben , in dieselbe der Reichs- grafen - und Fürstenstand. Die fürstliche Linie erlosch schon wieder mit dem Sohne des ersten Fürsten , dem Fürsten Leopold und die Be- sitzungen des Fürsten Raimund gingen laut Testaments auf einen Zweig der jüngeren Linie über und zwar die Herrschaft Montecerene in Italien und die Herrschaften Mitterau , Hohenegg , Osterburg und Heindorf in Nieder- Oesterreich. Das gräfliche Haus blüht jetzt in zwei Linien, der älteren und jüngeren Linie. Die ältere Linie: Montecuccoli - La- derchi in Italien hat sich in zwei Zweige : Marchesi di Guiglia e Marano und Montecuccoli-Laderchi in Oesterreich geschieden; die jüngere Li- nie nennt sich : Marchesi de Polinago. Der erste Zweig der älteren Linie beruht jetzt auf dem Grafen Raimund, geb. 1806, Herrn von Mit- terburg etc., k. k. Kämm., einem Sohne des 1'627 verstorbenen Grafen Franz, Herrn zu Mitterburg etc., k. k. Kämm., aus der Ehe. mit Caro- line de Franco, geb. 1788 u. verm. 1806. Der zweite Zweig der äl- teren Linie umfasst die Nachkommenschaft des Grafen Pellegrin . geb. 1760 und gest. 1815, k. k. Kämmerers, verm. 1797 mit Theresia Freiin Loön d*Enchede, geb. 1772 und gest. 1847, aus welcher Ehe, neben einei' Tochter, drei Söhne ontsprossten, die Grafen Felix , Franz u. Al- bert. Vom Grafen Felix, geb. 1799 u. gest. 1846, k. k. Kämm. u. nie- der-österreichischen, ständischen Verordneten, aus zweiter Ehe mit The- resia Gff. Lazansky v. Bukowa, geb. 1807 u. gest. 1851, stammt: Graf Hugo Peregrin, geb. 1835, Herr der vereinigten Fidei-Commiss-Güter Mitterau, Hohenegg, Osterburg und Haindorf in Nieder - Oesterreich, k. k. Kämm., verm. 1858 mit Anna Grf. Forgdch v. Ghymes u. Gdcs, geb. 1828. Der Bruder des Grafen Hugo Peregrin ist, neben zwei Schwestern, Grf. Friederike, geb. 1834, verm. 1856 mit Ernst Freih. Truchsess v. Wetzhausen zu Bundoi-f und Bettenburg u. Grf. Therese, geb. 1837: Graf Maximilian, geb. 1840, k. k. Lieut. im Husaren-Reg. Fürst zu Liechtenstein, Nr. 13. Graf Franz, s. oben, geb. 1801, k. k. Kämm, und Generalmajor in d. A., vermählte sich 1837 mit Ma- ria Freiin v. Tinti, geb. 1812 , aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern,

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Grf. Natalic, vermählte Frau y. Berzeviczy and Grf. Margaretha , geb. 1846, zwei Söhne entsprossten: Gr. Raimund, geb. 1839, k. k. Oberli- eutenant und Gr. Felix, geb. 1844, k. k. Lieutenant. Graf Albert, s. oben, geb. 1802 u. gest. 1852 , k. k. Eflnun. , Geb.-Rath, Staatsmi- nister u. Chef der ersten Scction im Ministerium des Innern, war verm. seit 1828 mit Charlotte Fürstin v. Oettingen- Wallerstein, geb. 1802, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Franzisca, geb. 1832, Stiftsdame zu Prag, zwei Söhne stammen: Gr. Friedrich, geb. 1830, k. k. Gomitats-Secretair zu Pressburg und Gr. Raimund, geb. 1833, k. k. Kfimm. u. Linien-Schiffs-Lieutenant, verm. 1861 mit Seraphine Grf. Toulouse de Lautrec. Die jüngere linie des gräflichen Hauses : Mar- chesi di Polignano , umfasst die Nachkommen des 1836 gestorbenen Grafen Maximilian , herz, modcncsischen Kämmerers . aus der Ehe mit Amadea Markgräfin Malaspina, geb. 1777 u. gest. 1847, so wie die sei- nes Bruders, des Grafen Anton, gest. 1829 , aus der Ehe mit Johanna de Gasperi, geb. 1780 u. verm. 1801, doch fehlen über den jetzigen Personalbestand alle Nachrichten. Der Personalbestand von 1854 fin- det sich in den deutschen Grafenhäuseni der Gegenwart und der von 1857 in dem Taschenb. der gräfl. Häuser.

Pauti Jovii Historien, II. 8. 437. Raim. Monteeueuli Corament. bellici, Junoto artls bliese Systeinate et epitome gestoram et VItae hujus Prioefpis, Vlenn. 1790. Oaukt , I. 8. 140S~7 a. II. 8. 734--42. 2€dler, XXi. 8. 1285—90. Schmut», 11. 8. 563. - Deutsch. Qrafenh. d. Gegen w. 11 1. 8. 256-59. - Gene«I. Taschenb. d. gr&fl. Haas., 1857. 8. 521. 1864. 8. 564 o. 65 a. histor. Haodb. la Demselben, 8. 613. W.-B. d. Saterr. Monarch. : Or. V. M.

Montennovo, Grafen u. Ffirsten. Erbl..-Österr. Grafen- u. Fflrsten- stand. Grafendiplom um 1 826 u. Fürstendiplom vom Juli 1864fQrWilhelm Albrecht Grafen Montennovo, k. k.Kämm. u.Geh.-Rath, Feldmarschall- Lieutenant etc., mit der Erlaubniss, sein Wappen: (in Blau drei, 2 n. 1, schwebende, silberne Felsgruppen) mit dem Wappen seiner verewigten Mutter zu vereinigen. Wilhelm Albrecht Fürst v. Montennovo ein Sohn der 1847 verstorbenen früheren Kaiserin Maria Luise, späte- ren Herzogin von Parma, Piacenza und Quastalla u. des k. k. Kämm., Feldmarschall -Lieutenants, Geh.-Raths und Ehren -Cavaliers der Erz* herzogin Maria Luise , Herzogin v. Parma etc. Adam Adalbert Grafen V. Neippcrg, gest. 1829 vermählte sich 1860 mit Juliana Gräfin Batthydny-Strattmann , geb. 1827, aus welcher Ehe, neben zwei Töch- tern, Albertinc, geb. 1853 und Maria Sophia, geboren 1859, ein Sohn stammt: Alfred, geb. 1854.

Dcatsche Grafenh. d. Gegenw. HI. H. 259. CamiU Bekr, Geneal. d. Regeotenhloaer, Leips. 1854. Tab. VI. ~ Geneal. Taschenb. d. gr&fl. Hiuser, 1853. 8. 483, 1854. 8. 514,1864. 8. 665 u. 66 und histur. Handb. su Demselben, 8. 615.

Monteton, Freiherren. Altes, zu dem protestantischen , französi- scheuAdcl in der Provinz Guiennc gehörendes Geschlecht, welches sich, der Religionsstreitigkeiten wegen, nach Deutschland flüchtete. Dfgeon Baron de Monteton, Seigneur de Passac sur la Dordogne, de Monteton et Saint-Serrain , war 1715 k. preuss. Oberst in Magdeburg. Der äl- tere Sohn, Peter Baron v. M., war ebenfalls k. preuss. Oberst und starb ohne Nachkommen 1750 als Commandant des FortPreussen in Neisse, ein jüngerer Sohn, Johann Jacob Baron v. M., nahm als k. pr. Oberst und Commandeur eines Dragoner -Bej^ments, nachdem er bei Chotu^itz

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schwer verwundet worden war, 1745 den Abschied und starb 1775 mit Hinterlassung zweier Töchter und eines Sohnes aus der Ehe mit Gas- parde Henriette v. Laurieux, Baronosse v. Veniezobre. Der Sohn , Jo- hann Ludwig Baron v. M., geb. 1772, war Herr auf Priort im Havel- lande, Rittcrschaftsrath, Ober-Comrois<^ariu3 bei der General-Commis- sion fftr die Kurmark Brandenburg etc. und setzte in der Ehe mit Wilhelmine v. Byren a. d. H. Pärchen den Stamm fort Herr auf Priort war in neuester Zeit Digeon Carl August Friedrich Freih. v.Mon- teton, Haupt-Bitterschafts-Director,Lande8-Oeconomie- undRegierungs- Rath a. D. u. Domherr zu Brandenburg, Digeon Freih. v. M., k.preuss. Prem.-Lieutenant, beaass 1857 das Rittergut Bertkow im Kr. Osterburg und das Rittergut Schwarzholz im Kr. Osterburg stand dem k. preuss. Rittm. Freih. v. M. zu.

N. Pr. A -L. V. S. 3.18. Freih. 9. Lfdebur, 11. 8. Ü7 u. II f. 8. 313.

Monteverqnes, Freiherren. Altes, aus Spanien stammendes, spä- ter im Kirchenstaate begtltertes Adclsgeschleaht, welches auch in Schle- sien ansässig wurde. Ludwig de Lopis, Freih. v. Mouteverques (in der Grafschaft Avignon), kais. Qeneral-Feld-Wachtmeister, Oberst und von 1641 1650 Commandant zu Liegnitz und später zu Glogau, gest. 1668, war Herr auf Domanze und Hoch-Poseritz im Schweidnitzischen.

Sinapiut, ]. 6. 221 u. H. 8. 384. - Freih. p. Ledebur , II. 8. 117 o. 118.

Montfort, Grafen. Altes, dem ehemaligen gräflichen Reichs-Col- legium der schwäbischen Bank einverleibt gewesenes Grafengeschlecht, welches von dem Bergschlosse und der Grafschaft Montfort im Rhein- thale den Namen erhalten hatte. Die Stammreihe des Geschlechts be- ginnt um die Mitte des 13. Jahrb. mit Rudolph Grafen v. Montfort, wenn auch Heinrich ü. schon 1078 und Heinrich V. 1251 den bischöf- lichen Stuhl zu Chur inne hatte. Vom Grafen Rudolph, vermählt mit Elisabeth Pfalzgräfin von Tübingen, welche ihm Bregenz zubrachte, stammt Graf Hugo I. Derselbe, vermählt mit Agnes aus dem Hause «Helffenstein, hatte sechs Söhne: Friedrich, Bischof zu Chur, Wilhelm, Abt zu St. Gallen, Heinrich, Dompropst zu Chur, Hugo H., Rudolph H. ondUlrich. Die drei Letzteren wurden die Stifter dreier Linien: Hugo H. gründete die Tettnangischej Rudolph die Feldkirchensche u. Ulrich die bregenzer Linie. Die Linie des hictzteren, welchem Bregenz und Sigma- ringen zustand, schloss schon der Sohn, Hugo IH., welcher 1338 starb, Rudolph aber, Herr in Feldkirchen und Tösters , pflanzte durch seine Söhne, Hugo IV. u. Ulrich H. , der dritte Sohn, Rudolph H., starb 1333 als Bischof zu Chur und Costnitz und Abt zu St. Gallen zwei Zweige, den Tösterensischen und Feldkirchenschen. Der Erstere er- losch mit Hugo's rV. Enkel, Friedrich, welcher 1321 im Rhein ertrank und der Letztere mit Ulrichs II. Enkel, Rudolph HI., gest. 1390, wei- cher aus der Ehe mit Agnes Grf. v. Matsch keine Nachkommen hinter- liess. Rudolph IH. , welcher mit seinen Verwandten nicht in gutem Vernehmen stand, hatte die UDtertluuien zu Feldkirchen mit vielen Pri- vilegien begabt und frei gemacht und die Grafschaft Montfort 1375 an Oesterreich verkauft. Hugo H. Graf v. Montfort, Herr in Tettnang. Bre^eoz u. Schär, der Stifter der tettnan^schen Linie, hatte drei Söhne,

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▼on welchen Wilhelm den Stamm fortsetzte. Ans der dritten Ehe des- selben mit ürsnla Qrf. v. Pfirt «mtsprossten zwei Söhne, Wilhelm 11. u. Heinrich, jener erhielt aus dem väterlichen Erbe Bregenz , dieser Tett- nang und so schied sich der Stamm in die bregenzische nnd tettnangi- sche Linie, aus welcher letzteren durch Ileinrich's Enkel, Hugo V. und Heinrich ü., wieder zwei neue Aeste hervorsprossten , der Tettnangen- sche zu Prätigoja in Graubflndten und der Rotenfelsische zu Arga. Beide sind mit Ulrich m. und Heinrich IH., Ur- Enkel Hugo's V., er- loschen : Rotenfels und Stanffen war kurz zuvor an die v. Fugger ver- kauft worden, in den Reichs-Lehen aber folgten die Anverwandten der bregenzer Linie. Der Stifter der Letzteren , Wilhelm E. , hatte zwei Gemahlinnen : Ursula Grf. v. Petrau und Margaretha Grf. v. Hochberg, Wittwe des letzten Herrn in Pfannenberg, deren zwei Söhne, Conrad u. Hugo VL, die väterlichen Gfttor unter sich theilten u. die bregenzische Linie am Bodensee und die Pfannenbergische in Steiermark stifteten. Die bregenzer Güter verkaufte später, 1450, Wilhelms E. Enkelin, Elisabeth , an Oesterreich , Hugo VI. aber , welchem die pfannenbergi- schen Güter zugefallen waren, hatte sich dreimal vermählt: zuerst mit Margaretha, letzte Grf. v. Pfannenberg, dann mit dementia Grf. v. To- ckenberg u. zuletzt mit Anna Freiin v. Neuhauss. Der Sohn aus erster Ehe , Graf Ulrich , welcher noch vor dem Vater starb , hinterliess von seiner Gemahlin Gueda Freiin v. Stadegg einen Sohn, den Grafen Her- mann, welcher aus der Ehe mit Margaretha Grf. v. Tilly zwei Söhne hatte, Hermann E. und Johann. Graf Hermann E. war vermählt mit Gaecilia v. Lichtenberg, welche ihm fünf Söhne gebar, von welchen der älteste, Georg, den Stamm fortsetzte. Letzterer lebte in Steiermark auf den pfannenbergischen Gütern, war mit Catharina, k. Prinzessin in Polen, vermählt, und hinterliess bei seinem Tode, 1545, zwei Söhne, Jacob und Hermann EI. , welche die tettnangenschen Güter wieder an sich brachtien und in den Reichslehen , nach dem Fideicommisse der Vorfahren, 1577 folgten, auch die veräusserten Stücke der Güter in Steiermark und Kärnten wieder erwarben , so dass der Besitz des gräf- lichen Hauses damals auch in Tettnangen zwischen Ravensburg u. liin- dau und Argen am Bodensee bestand , weshalb dasselbe auch zu dem schwäbischen Kreise gezogen wurde und auf Reichstagen Sitz u. Stimme hatte. Graf Hermann EI., verm. mit Sara v. Scharffenberg , hatte nur eine Tochter, Anna Maria, welche die Gemahlin des Georg Grafen v. Losenstein wurde, Jacob dagegen, verm. mit Catharina Grf. Fugger, wurde Vater mehrerer Söhne , von welchen sich nur Georg und Johann vermählten. Georg's Ehe mit Anna Poppel v. Lobkowitz blieb kinder- los, Johann aber, verm. mit Sibylla Fugger, hatte drei Söhne, Hugo VE., Johann und Hermann FV. Letzterer starb 1641 in Italien, Johann 1 625 und zwar beide unvermählt, Hugo VE. aber, gest. 1651 , setzte in der Ehe mit Johanna Euphrosyna Truchsess v. Waldpurg den Stamm durch vier Söhne und fünf Töchter fort. Zu letzteren gehörte Maria Elisa- beth, Wittwe des Franz Ernst Grafen v. Griechingen und zu den Söh- nen Anton der Acltere und Johann , unter den Brüdern der Aelteste. gest. 1696 und verm. mit Maria Catharina Grf. v. Sultz, von welchem

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letzteren Anton TL oder der Jüngere stammte. Derselbe, geb. 1670, k. k. Kämm., vermählte sich 1693 mit Maria Anna Maximiliana Gräfin V. Thun nnd aus dieser Ehe entspross: Graf Maximilian Ernst, geboren 1700 und gest. 1758, k. k. Geh.-Ratb und des schwäbischen Grafen- Collegiums Director, bis 1745 Reichs -Canimer- Richter zu Wetzlar, verni. 1722 mit Maria Antonie Grf. v.Truchsess-Waldpurg-Trauchburg, gest. 1767. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne, Franz Xaver und Anton ni. Graf Franz Xaver, geb. 1722 und gest. 1780, k. k. Kämm, und kurpßllz.Geh.-Rath, war dreimal vermählt, starb aber kinderlos als letzter regierender Graf v. Montfort, denn das Erzliaus Oesterreich er- warb 1780 käuflich die Herrschaften Tettnang und Langen -Argen , als den Rest der Grafschaft, unter der Bedingung, die darauf haftenden Schulden von sechshunderttausend Gulden zu übernehmen und dem Bruder des Grafen Franz Xaver, dem Grafen Anton III., auf Lebenszeit sechstausend Gulden jährliche Pension auszuzahlen. Graf Anton III., geb. 1723, des schwäbischen Kreises General- Major der Infanterie, starb 3. Dec. 1787 unvermählt und schloss den Stamm seines alten be- rülimten Geschlechts.

Job, Engerdi Faroilla Montfortiorum, Ingolst. 1579. Andreae Anot Roekt. Jenu Ge- nealoKi« Comitum Moutfortiornm. Tab. aer. inclu. Auonvmi Qesta Simonis Comit. MoDt- fortii p«cul. Chronieo descripta. HiUemhiu, Tab. fcenc«!., P. II. Spener , Hiator. !■• MiKii. 8. 49G und Tab. 19. Imhof. Lib. 7. c 9. Durohl. W«It, II. 8. S&7— 65. Hübrnrnr,

11. Tab. 49^-98. Oauhe, I. 6. 1407-8. >- Zedier, XXI. 8. 1845—50. Salver, 8. HS«. Tab 15. Jaeobi, 1800, U. 8. 54. Sekmut», IL 8. 563 n. 64. ~ 8ie&macker, L 15 u. II.

12. - Trier, 8. 521 u. Tab. 75. p. Meding, II. 8. 389 n. 84.

Montgelas, Grafen. Grafenstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 7. Nov. 1809 für Maximilian Carl Joseph Franz de Paula Hieronymus Freihorm v. Montgelas, k. bayer. Staats- und Gonferenzminlster der äusseren und inneren Angelegenheiten und der Finanzen. Altes, aus Savoyen stammendes, unter dem Namen Gamerin, Seigneur de la Tuille, Baron v. Montgelas bekannt gewordenes Adelsgeschlecht. Franz Gar- nerin, Seigneur de la Thuille war Staatsrath und Parlaments-Präsident zu Chambery und erwarb das Gut Montgelas. Der Urenkel desselben, Johann Sigmund Ganierin, Freih. v. Montgelas, geb. 1710, Hess sich in Bayern nieder, vermählte sich 1753 mit üi'sula" Grf. v. Trauncr und starb 1767 als kurbay erisch er Generalmjyor und Vice -Oberst- Silber- kämmerer. Von ihm stammte der oben genannte Empfönger des Gra- fendiploms. Dci-selbe, geb. 1759 und gest. 1838, erblicher Keichsrath des Kgr. Bayern seit 1818, etc., vermählte sich 1803 mit Emestine Grf. v. Arco, geb. 1779 und gest. 1820 u. aus dieser Ehe entsprossten. neben drei Töchtern, den Gräfinnen: Amalia, geb. 1810, Hortensia, geb. 1811 und Theresia, geb. 1812, zwei Söhne, die Grafen: Maximi- lian II. und Ludwig. Maximilian II. de Garnerin Graf v. Montgelas, g(?b. 1807, erblichrr Reichsrath des Kgr. Bayern, k. bayer. Kämmerer, Director der bayerischen Ilj-pothekcn- und Wechselbank, vermählte sich 1836 mit Elisabeth Watts - Rüssel , aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. p]rnestine, geb. 1840, fänf Söhne* stammen , die Grafen: Maximilian III., geb. 1837, Rudolph, geb. 1843, Hugo, geb. 1844, Werner, geb. 1850 und Eduard, geb. 1854. Der Bruder des Grafen Maximilian IL: Graf Ludwig, geb. 1814, k. bayer. Kämm., a. o. Ge-

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sandter und bevollm. Minister am k. preuss. Hofe, vennühltc sieb 1854 mit Anna Grf. v. Seinsheim, geb. 1833, ans wclcht^r P2he drei Söhne entsprossten, die Grafen: Leopold, geb. 1855, Maximilian IV., i^eboreu 1860 und Theodor, geb. 18B2. Der Familie stehen die Majorats- Herrschaften Eggkofen, Aheim, Gerzen, Geratspoint und Langquart in Niederbayern zu.

9. iMMff, 8. 49 u ftO. DeuUrlie nriir<>iih. der Ocicmw.. II. 8. t29 o. 130. ß<Mieiil. Tatrhrnb. d. grÄJI. HSasrr, 1>M. H. :ui6 u. hi$tor. liaiidb. zu Demseibcu, 8. 616. W.-».d. KSfii^r. Riiycrn. I. 78 o. v. Wölckprn, Ahtli. 1.

MontiiBrny, Freiherren. Ein, in die Adcismatrikel der prcussischon Rbeinprovinz in der Person des IT. F. PYeib. v.Montijfny, laut Eini^ahe d. d. Bracht, Rcg.-Bez. Aachen, 14. Juni 1829, in die Classc der Frei- herren unter Nr. 36 eingetragenes, freiheiTliches Geschlecht.

Frfib. 9. Led^f'ur, Fl. Ü. IIH. _ w. - B. der Pr-iH!« Khelupn.v. l. Tab. 84. Sr. HW u. 8. 80.

Mont-Leuenberg, Freiherren. Im Kgr. Bayern anerkannter Frei- hermstand. Anerkennungsdiplom vom 14. Sept. 1813 für Peter Anton Moritz Freih. v. Mont-Leueuberg , früher Gardelieutenant in k. franz. Diensten, Herrn auf TiCuenberg und in Schlöwis, filrstbisch.-chnr. Rent- beamtcr auf der Domaine Fürstenburg in Tirol etc. Altes, rhätisches Adelsgescblecht, urkundlich bekannt seit 1490 und mit freiherrlichen Privilegien beehrt 1493, welches seit etwa 1670 das Erbtruchtressen- Amt im Bisthume Chur bekleidete, lieber die Geschichte der Famili(> und über die genealogischen Verhältnisse derselben bis auf die neueste Zeit giebt ein umfangreicher Artikel in dem geneal. Taschenb. d. freih. Häuser v. J. 1857 die genauesten Nachrichten. Die letzten Glieder der absteigenden Stammreihe der Familie sind folgende : Freih. Peter Anton, gestorben 1732, k. franz. Hauptmann a. D.: Anna Margaretha V. Florin, gest. 1780; Freiherr Peter Anton IL, Besitzer der Herr- schaft Leuenberg, Podcsta zuTrahona etc., gest. 1800: erste Gemahlin : Anna Maria Dominica de Masella, gest.1776 Freih. Peter AntonMo- ritz, gest. 1830, k. franz. Gardelieutcnant, Herr auf Leuenberg und in Schloewis, fürstbisch, churischcr Rentbeamter auf der Domaine Fürst^Mi- burg in Tirol, wurde, s. oben, im Kgr. Bayern als Freiherr anerkannt : Mana Anna Emilia Freiin v. Rossi v. St. Giuliana, gest. 1822; Freiherr Johann Heinrich , gest. 1856, Besitzer der Familiengüter zu Schlöwis und Loncnberg bei Ilanz im Oberbund, bis 1849 Polizei -Di- rector des Cantons Granbündten : Josephe Grf. v. Salis-Zizers, gestorb. 1845; Freih. Carl Rudolph, geb. 1829 jetziges Haupt der Fa- milie — Besitzer der Familiengüter, ehemal. k. k. Lieutenant, 1862 u. 63 Abgeordneter des Kr. Ilanz zum grossen Cantons -Rath von Gran- bündten. Die drei Schwestern desselben sind: Freiin Pimilia, geb. 1822, verm. 1848 mit Johann Rudolph v. Toggenbnrg zu Laax, Regier.-Rath des Cantons Graubündten; Freiin Carolina, geb. 1824 und Freiin Jo- sephine, geb. 1831.

Genonl. Twchenb. d. freih. Häuser, lh57, H. 497 ft05 u. 18«3. S. 646. W -B. d. Kgr. Ray«rn. (II. 62 a. 9. Wötck«m. Abth. S.

Montluisant, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Di- plom von 1812 für Franz Montluisant, k. k. Hauptmann der 4. Jäger-

848

DiTision. Der Stamm wurde fortgesetzt. Bruno Freih. ▼. Montloisant war in neoester Zeit Migor im k. k. Tiroler-Jäger-Regimente.

M*g4rl0 ». Müki/eld, 8. Tt MilHair-Sehematitm. d.Ö8t«rr. Kaiaathamt.

Montmarin, s. Gorvisart-Montmarin, s. Bd. n. S. 384.

Montmartin , Freiherren. Französisches , mit Louis du Maz de Montmartin, Seigneur de Puypapin, 1686 in die kurbrandenburgisehen Lande gekommenes Adelsgeschlecht. Der Stamm blühte fort. Johann Ludwig Emilius Baron v. Montmartin, Besitzer von Cummerow im Kr. Beeskow, starb 1837. Der Sohn desselben, Carl Freih. v. M., war Li- cuten. im k. preuss. 3. Uhlanen-Regim. u. die Tochter, Albertine Freiin Y. Montmartin, vermählte sich mit einem k. preuss. Hauptm. v. Arnim. Zu diesem Geschlechte gehörte auch Friedrich Samuel du Maz, Ba- ron V. Montmartin, welcher 29. Jan. 1758 den Reichsgrafenstand er- hielt, doch erlosch mit ihm 1778 die gräfliche Linie wieder u. Namen U.Wappen ging auf die Eckbrecht-Dürkheim-Montmartin über, s.Bd.II. S. 598 u. 99.

N. Prens«. A.-L. V. S. SS«. Freih. w. Ledebur, Tl. 8. 118 u. lU. S. 318.

Montmollin. Im Königreiche Preussen anerkanntes Adelsgeschlecht des Fürstcnthuras Neuenburg. Wohl das älteste noch vorhandene, neuf- chateler Adelsgeschlecht , dessen Stammsitz das gleichnamige £)orf in der Pfarr-Commune Cofirane , Meierei Yallazin , war und welches seit 1556 das regimentsfähige Bürgerrecht der Stadt Neufchatel besitzt. Im 16. Jahrh. wurde Georg v. M., Bürgermeister und Stadthalter des Für- stenthums Neufchatel und Jonas Peter v. M., gest. 1733, war ebenfalls Bürgermeister u. später Staatsrath. Carl v. M. starb 1701 als Golonel- Commandant in holländischen Diensten und Franz v. M. , Oberstlieute- nant in denselben Diensten, fiel 1704 bei Hochstädt Unter dem k. preuas. Hause gab die Familie fortwährend der fürstlichen Begierung Staats- räthe, Canzler, Schatzmeister und Mayer von la Cöte, Yallanginetc. Zvl. den Staatsräthen gehörte auch der Oberstlieutenant der Nationaltrup-- pen Heinrich v. M., welcher 1747 starb. Friedrich August v. M., gest. 1806, war Staatsrath u. General-Schatzmeister des Fürstenthums Neu- enburg und noch 1855 stand ein Lieutenant v. M. im k. preuss. Garde^ Schützen-Bataillon.

N. Preuss. A.L. III. 8. 436 und V. 8. 338 u. 89. Frtih. 9. Ledebur . H. S. 118. W.-B. d. Preuss. Monarch., IV. 5.

Montperny , Grafen. Ein in die Grafenclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in der Person des Friedrich Ludwig Marquis Mont- perny, k. bayer. Husarcn-Bittmeisters und adelige Stallmeisters, einge- tragenes Marquiscngeschlccht. Derselbe, geb. 1790, stammte aus einer ursprünglich französischen, ausgewanderten Familie und der Grossvater war Geh. -Rath und Obermarschall in Baireuth. /

p. Lang, 8. 50. - W.-B. d. Kgr. Bayeru. I, 7{^ und •. Wölektrn, Abth. l. ^V

Montowt. Ein, zu dem in Ostpreussen angesessenen Adel zählelRes Geschlecht, welches namentlich im Kr. Fischhausen mehrere Guter er- warb. Nach Bauer sass 1857 ein v. Montowt zu Sacherau, ein Lieute- nant a. D. zu Juglacken und Antonie v.M. war Besitzerin von KirpehneD.

Freih. 9. L«d€bur, U. 8. 118 und Ol. 8. 313.

Monis de Mazin, Grafen. Im Egr. Preussen bestätigter Grafen- stand. Bestätigungsdiplom vom 1. Oct. 1766 für Jean Baptiste Jacques

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Comte de Walers, nomine Comte de Monts (Xm.), kurcöln. Kämm. u. Gntsbesitecr im Herzogthum Cleve und für die ganze Familie. Altes, firanz(ysisches, «aus dem Languedoe stammendes Adelsgeschlecht. Ber- trand de Monts war 1222 Consul von Toulouse und von ihm steigt in ananterbrochener Reihe die von der Familie nachzuweisende Stamm- folge bis anf die jetzigen Sprossen des gräflichen Hauses herab. Von den Nachkommen wird Alexander Louis de Monts als Comte de Waters, xiomia^ Comte de Monts, aufgefQhrt. Qraf Jean Baptiste Jacques, s. oben, gest. 1783, war mit Snsanna v. d. Hellen , verw. v. Raesleld ver- mSblt, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten, die Grafen: Jean ßap- tiste »nd Louis Anton Felix (XIV.). Ersterer war k. preuss. Haupt- Mnn, ging aber später nach Frankreich zurück n. starb in Paris. Von ihm stammte, neben drei Töchtern, ein Sohn, Graf Jeannot, welcher als Premier -Lieutenant im k. preuss. Generalstabe ohne Nachkommen starb. Graf Louis Anton Felix (XIV.). geb. 1760 u. gest. 1848, k. pr. Oberst, hatte sich 1792 mit Luise v. Budberg, gest. 1848, vermählt u. aus dieser Ehe lebt als ältester Sohn das jetzige Haupt der Familie : Graf Alexander, geb. 1798. k. preuss. General-Linutenant zurDisposit., Tema. 1823 mit Antoinette v. Byern, gest. 1860, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Antonie, geb. 1827, verm. 1851 mit Guido ?. Held, k. brasilian. Oberstlientenant a. D. u. k. pr. Dir ector der Straf- anstalt zu Werben, ein Sohn entspross : Gr. Alexander, geb. 1832. k.pr. Lieatenant zur See am Bord der ,,Ancona'S verm. 1863 mit Clara v.In- gersleben. -— Die beiden Brüder des Grafen Alexander XV., neben drei Schwestern, den Gräfinnen: Luise, verw. v. Eckartsberg u. Weisstrupp, Amalie ^nd Caroline, Zwillinge, geb. 1796, sind die Grafen Carl und Aagost. Graf Carl, geb. 1801, k. preuss. General-Lieut. und Comman- denr der 14. Division, vermählte sich 1844 mit Helene v. Mandelsloh, geb. 1827 und aus dieser Ehe stammt, neben einer Tochter, Isabella, geb. 1849, ein Sohn, Graf Paul, geb. 1846. Graf August, geb. 1806, Herr auf JeroltschQtz, k. preuss. Haoptmann a. D. , I^andesältester und Landrath des kreutzburger Kreises, vermAhlte sich in erster Ehe 1832 mit Pantine v. Eisenhart gest. 1849 und in zweiter 1851 mit Adelheid V. Konen, gest 1854. Aus der ersten Ehe entsprossten, neben einem Sohne, Graf Jeannot, geb. 1835, k. preuss. Lieut. im Uhlanen-Regim. Nr. 2.. drei Töchter, die Gräfinnen: Elisabeth, geb. 1833, verm. 1853 mit Wilhelm v. Pannwitz auf Panlsdorf, k. preuss. Ober-Amtmann und General -Pächter der Domaine Bnrgsdorf in Ober -Schlesien, Hedwig, geb. 1836, verm. 1857 mit Friedrich Grafen v. Gessler. M^oratsherm auf Somwczigc und Lomnitz und Magdalena, geb. 1838, verm. 1863 mit Joseph v. Schöler, k. preuss. Haiq>tmann und Compagnie-Chef. aus der zweiten Ehe aber leben zwei Söhne: Anton, geb. 1852 n. Bertram and Adelheid, Zwillinge, geb. 1854.

I. Pr. A.-L V. 8. 33f. D. Qwhmk. d. 6«8eaw. II. 8. 26S ■. C3. FrtiA. 9. Ud«- te#', n. 8. IIH and DI. 8. tl3. O«o»al. TMcheab d. %nA. Hmmt. IS«4. 8. &67 aud 6S «. h\%Xr*T. TMrh<nib. u DMitelbea. 8. «17. - iMkU^kfOk. W..B. Nr. IM.

Monwitx, MoaewHski. Ein frflher zu dem oatpreusslschen Adel gehörendes Geschlecht, welches im Bagnitseben begfttert war.

fVH*. w. Udtkmr, a. a. 118.

350

Mooskireh«». Altes, steiermärkisches Adelsgescblecht, welches auf dem gleichnamigen Stammsitze schon 1221 sass.

Sc/tmutt, n. 8. 369.

Morandel v. Westerhofen. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1786 für Franz Anton Morandel, Rathsglied zu Kaltem, mit dem Prädicate: v. Westerhofen.

AfffferU r. Mühlfeld, Ergänx-Bd. S. 3?2.

Morawetz. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1740 fQr Franz Ignaz Morawetz. Bürgermeister zu Ratibor in Böhmen.

Mtgerl». r. Mühl/eld, Krg.-Bd. 8. 882.

Morawetc , Freiherren. Böhmischer , alter Freiherrnstand. Di- plom von 1718 für Franz Casimir Morawetz, Bath a. Landrechts - Bei- sitzer in Mähren.

Meyile r. MüM/Hd, Erg.-Bd. 8. 79.

Morawetz v. Wostrow. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1764 für Sigmund Morawetz, Bürger zu Kattenberg in Böhmen, mit dem Prädicate : v. Wostrow.

Megertt 9. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 369.

Morawitzky, Morawicki, Grafen. Reichsgrafenstand, in Kar* bayem anerkannt. Grafendiplom vom 14. Februar 1742 für Theodor Heinrich Topor Freih. v. Morawitzky, kurbayer. Kämmerer und' Gene- ralfeldmarschall-Lieutenant und AnerkcnnungSdiplom vom 19. März 1757 und zwar auch unter Ausdehnung auf die morawitzkyschen jünge- ren Linien zu Amberg und Culmain und im Kgr. Bayern von Neuem bestätigt 30. Mai 1809 u. 29. Mai 1812. Altes, ta dem bekannten, polnischen Stamme Topor oder Starza, einem der zwölf ältesten, polni- schen Adelshäuser , gehörendes Adelsgeschlecht , welches vor und nach König Sigismund 11. August (1648 1572) theils unter dem Namen: Topor Starza, theils unter anderen Stamm- und Gf^schlechtsnamen die vornehmsten geistlichen u. weltlichen Ehrenstellen bekleidete, ansehn- liche Güter erwarb, Klöster gründete und, neben den Besitzungen in Po- len, auch grossen Grnndbesitz in Böhmen und Schlesien an sich brachte und sich namentlich in Abstammung von Navogius, Grafen von Preginia, Palatin in Sandomir, dem Erbauer von Tenczin, unter den Namen der Grafen Tenczin, Ossolinsky und Morawitzky, mit Beibehaltung des alten Geschlechtswappens: (in Silber drei, 2 u. L, rothe Herzen) ausbreitete. Von der Linie v. Morawitzky hatten Zegotha und Otto, Beide Toporen, da sie 1271 einen Bischof gefangen nach Syradien führten, auf Andrin- gen der übrigen Toporen, das Wappen des Hauses Topor (in Roth eine aufrecht gestellte , rechtsgekehrte , silberne Streitaxt oder Beil mit gol- denem Stiele) abgelegt, nahmen in Silber die drei Herzen an u. wurden in Schlesien ansässig. Der Freiherrnstand ist durch drei Erhebungen in die Familie gekommen. Zuerst wurde 8. Apr. 161)5 Johann Joachim v. Morawitzky, fürstbischöfl. passauischer Oberst-Lieutenant und Land- riclitor im alten, böhmischen IlorrenstandeibcflUUigt, dann wurde Wolf Heinrich Morawitzky v. Rudnitz (Kndms), fttrsti. passauischer Landrich- ter. 1 708 aus dem alten Ritter- in den erbl. - öiterr. aken Herreu - und

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Frdherrnstand versetet und si)nter, 1718, erhielt Franz Casimir v. AT. den böhmischen Freiherrnstand. In Folge des oben angeführten An- erkennangsdiploms n. der Bestätigungsdiplome des Grafenstandes sind die iltere und die beiden jüngeren Linien, welche Letztere von zwei Br(ld«ii , den Qrafen : Johann Anselm Heinrich , kurfürstl. Kämmerer nnd Refipemngsrath zu Amberg und Theodor Benedict Heinrich , ab- stammen, 1809 und 1812 in die Grafenclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen worden. Der Mannsstamm der älteren Linie erlosch 1820 mit Carl Grafen v. Morawitzky, k. bayer. pens. Haupt- mami und so blühte denn, nachdem auch vor mehreren Jahren die Linie ZQ Culmain mit Johann Anton Ambrosius Grafen v. Morawitzky ausge- gangen ist, nur noch die Linie zu Amberg, deren Personalbestand 1^60 folgender war: Maximilian Graf Topor v. Morawitzky, geb. 1798 Sohn des 1800 bei Hohenlinden gebliebenen kurbayer. Grenadier- hauptmanns Emanuel Heinrich Aloys Anton Grafen T. v. M. aus der Ehe mit Johanna Freiin v. Weikmann, gest. 1853 k. bayer. pens. Hauptmann, verm. 1837 mit Luise v. Schider, geb. 1804, aus welcher Ehe drei Töchter entsprossten, die Gräfinnen: Justine, geb. 1837, Hya- cmthe, geb. 1841 und Carolina, geb. 1846. Von den Schwestern war Off. Anna, geb. 1786, Wittwe des 1847 verstorbenen k. bayer. Gene- rallieutenants V. Zentner und Grf. Rosamunde, geb. 1793, mit dem K. bayer. pens. Major v. Emesti vermählt. Aus einer adeligen liinie des Stammes nahm ein M^jor v. Morawitzky, welcher 1806 im k. pr. Regimente v. Grawert stand, 1812 als Obcrstlieutenant den Abschied und noch 1845 war ein v.M. Rittmeister im k. preuss. 4. Husarcn-Re- gimente.

OkoUkf, TU. 8. «t. ^Sinapiun, I. S. 648 n. H. A. S83. Gauh«, F. 8. 1409 u. H. 8. 743. -> Ztdltr, XXI. 8. 15S7. v. Lang, 8. 51 n. »2. D. Graftsoh. d. Qegeaw. II. 8. 130-32. Freih. v. Udebur, U. 8. IIS. Qeneal. Taschenb. d. grifl. HKu«er, 1S60. 8. 542 u. hi •lor. Handb. bu DenMlbeo, 8. 618. Siebmacker, V. 70: ▼. Uorowhski, Sohlesisoh. 9, Heding, \l. 8. 884 : Morawiuky, Freiherren. W.-B. d. Kgr. Bayern. I. 80 u. v. Wöl^ dfrfm. Abtb. 1: Gr. v. M.

Mordal. Altes, im Saalkreise der jetzigen Provinz Sachsen ange- sessen gewesenes Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze Morl , welcher frtther Mordal hiess. Das Geschlecht sass schon 1461 u. noch 1608 zu Letün.

Freih. 9, Lfdehur, II. 8. 118 u. fl9.

Mordax, Mordtaxt, Freiherren (in Schwarz zwei gekreuzte Aexte mit goldenen Stielen). Altes, kämtner und steiermärkisches Ritter- u. Herrenstandsgeschlecht, aus welchem Raepl oder Raphael Mordax be- reits um 1208 lebte und welches nach Megiser (Annal. Carinthiae), nach Abgang der Portendorffer, bei der ehemaligen , seltsamen Huldi- gung der Herzoge in Kärnten das Seng- und Brennrecht hatte, d. h. so lange die Herzoge auf dem s. g. Fürsten -Stein sassen , unterdessen zu sengen u. zu brennen, wo es beliebte. Die ordentliche Stammreihe beginnt Bucclini um 1456 mit Sigismund Mordax, Herrn zu Porton- dorff. Ludwig M. wurde 1475 in einer Schlacht von den Türken ge- fangen und kaufte sich mit achthundert Thalern los; Jacob v.M. wurde 1568 vom K. Maximilian H. dem gefangenen Herzoge Johann Frie- drich zu Sachsen als Commissar in Pressburg beigegeben; Johannes v.M.

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fiel 1596 in einem Treffen in die Hände der Türken; Johann Andreas y. M. , Herr in Portendorff nnd Thurn, lebte noch 1690 und Johann Sigmund v. M., k. poln. und kursächs. Kammerherr, wurde 1719 zn* gleich General-Postmeister und starb 1727 unvermählt im 64. Lebens- jahre. — Der Stamm blühte in Oesterreich fort, ist aber im 19. Jahr- hunderte erloschen und zwar mit Joseph Freih. M. v. P. Namen und Wappen kamen an den Adoptivsohn : Maximilian Gr. v. Liechtenberg.

l'aleMor, Ehre des Herxogth. Craiu, Lib. 15. 8. 376. Bue.elinu P. Hl. Guuke , I. 8. 1409 u. 10. - Zedier. XXI. S. IMl. Schinutt.^ II. 8. 5ri9. Oeneal. Taseheubttch 4. freih. Hauser, 18'4i(. 8. 444. Siebmacker, 1. 46: Die Morduxt, Kirndtiseh.

Mordaz. V. Dachsenfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1716 für Johann Andreas Mordax, mit dem Prädicate: y. Dach- senfeld.

MegerU v. Mükl/eld, Brg.-Bd. 8. 883.

Mordeisen. Ein früher zu dem meissensclien Adel gehörendes Geschlecht, welches um Freiberg mehrere ansehnliche Güter erwarb u. in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. auch in Schlesien angesessen war. Mehrere Angaben über den Ursprung der Familie sind unrichtig : als Ahnherr derselben ist Uh*ich Mordeisen, der Rechte Doctor, kursächs. Cammerrath, Ordinarius zu Leipzig etc. anzunehmen , welcher mit sei- nem Bruder . Lorenz Mordeisen , den Beichsadel , so viel bekannt vom K. Carl V. erhalten hatte, denselben aber nicht gebrauchte. D. Ulrich Mordeisen, geb. 1519 zu Leipzig und gest 1572 zu Dresden, war zu- erst Professor der Rechte zu Wittenberg und bald darauf Assessor des kais. Kammergerichts zu Speier von Seite der Kur Sachsen. 1548 nach Sachsen zurück berufen , wurde eSr Rath und später als Canzler mit wichtigen Verrichtungen und Sendungen betraut. Nach dem Tode des Kurfürsten Moritz war er unter dem Kurfürsten August Geheim - and Cammerrath, kam 1565 plötzlich in Untersuchung, wurde aber, nadi Allem unschuldig, im folgenden Jahre wieder in Freiheit gesetzt u. be- hielt seine Güter, so wie die Stelle eines Geh. Cammer-Raths. Da er auf seinem Fpitaphium zu Klein - Waltersdorff auch als Ordinarius zu Leipzig aufgeführt wird, lässt sich wohl annehmen, dass er dieses Amt noch vor seinem Ableben bekleidet habe. Zu den von ihm erworbenen Gütern gehörten WaltersdorfT, Lössnitz, Gross- und Klein - Schirma, Laiigen-Heinrichsdorff, Seifriedsdorf, Bräunsdorff etc. Bei seinem Tode hinterliess er drei Söhne: Joachim auf Langen -Hennersdorf, Ulrich 11. auf Stentzsch bei Mügeln und Rudolph, welcher allein den Stamm fort- setzte. Der Sohn desselben, Ulrich HL, welcher die Güter Reichenhach^ Stentzsch und Klein- Waltersdorff ererbt hatte, hinterliess drei Söhne: Ulrich Gottfried, Ulrich Rudolph und Ulrich Gotthelf, welche den Rit- tersitz Waltersdorff an D. Berlich verkauften , die Güter aber bei Mü- geln und Würzen: Stentzsch, Reichenbach, Goselitz etc. behielten. Ul- rich Gotthelf verscholl zu Anfange des 18. Jahrhunderts, Ulrich Gott- fried starb 1677 wohl ohne Nachkommen und Ulrich Rudolph auf Stentzsch 1707. Von den beiden Töchtern des Letzteren stand Johanna Friederica, gest. 1714, im 19. Leben^ahre, im Rufe, sehr gelehrt zu sein. Wilhelm Siegmund v. M., Herr auf Reichenbach und Gosditz, starb 1716. Die Gemahlin desselben, eine v. Zehmen, gehörte zu den

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gelehrtesten Frauen ihrer Zeit. Die Söhne Beider waren : Gottfried Wilhelm y. M., k. poln. and kursächs. KammerheiT und Appellations- Rath and Wolf Siegmund v. M., ehemaliger k. poln/u. kursächsischer Oberstlientenant u. Herr auf Goselitz. Letzterer starb 1737 mit Hin- terlassung dreier Töchter und zweier Söhne. Mit letzteren oder bald nachher ist wohl der Stamm ausgegangen. Was den Besitz der Fa- Hiilie in Schlesien anlangt, so starb 1618 Hans v.M. als Herr aufGross- fireesen im Trebnitzischen, so wie auf Scheitnau. Dass der Vater des- selben, Eucharius v. M., 1476, wie Sinapius angiebt, aus Sachsen nach Schlesien gekommen sei, ist, von Anderem abgesehen, schon mit den Jahrazahlen nicht in Einklang zu bringen. Der Sohn des Hans y. M., Hans der Jüngere, war nach des Vaters Tode Landhofrichter der freien 3taDdesherr8chaft Trachenberg und Herr auf Scheitnau.

MHek. Adam, ViUe JCtoriin: DIricus M. Knauih, 8. &S8 a. 39. - Alf>inu», melMen- lektt Chronik, 8. 369. M.WiUsch, Freiberg. Kirchen- Historie: im Artiicel ; Klein-Walters- 4oriL Sinapiui, I. 8. 649 u. II. 8. Sl6. Oauke , I. 8. 1410-1414. N. Hr. A.-L. ill. t. 490 9. »7. - Frtik, 9, Ledebur, 11. 8. 119. Siebmaeher, I. 160: Die Morde jsen, Meiss- ■iMli. 9. Meding, II. 8. 884 a. 86. - W.-B. d. 8&chs. Stent. X. 56.

Mordits. Ein früher zu dem anhaltschen Adel zählendes Ge- sehlecht

Beekmamn, VU. 8. 819.

Mordtschlaeger, Edle v. Neuthall. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 29. März 1744 fttr die Familie Mordt^chlaeger , mit dem Prftdicate: Edle y. Neuthall. Die Familie war ein altes österreichisches Geschlecht.

ß^Hk, 9. Krokne, II. 8. 319.

Moreau , Freiherren. Freihermstand des Kgr. Bayern. Diplom Tom 31. Juli 1824 fQr Elisabeth Moreau, geb. Haussmann, Wittwe des k. bayer. Armee-Commissairs Marcus Moreau, n. für die beiden Söhne derselben : Johann und Friedrich Moreau und zwar unter gleichzeitiger Terleihnng mit dem Wappen des ausgestorbenen altbayerischen Ritter- geschlechts der Tanffkircher y. Alt-Tanffkirchen : (in Schwarz das Vor- dertheil eines rechtsgekehrten, gekrönten, goldenen Löwen , welcher sieh mit beiden Vorder-Pranken ein Schwert mit goldenem Qriffe schräg- links und aufwärts durch Rachen und Hals stösst). Die Empfängerin des Freihermdiploms starb 1850 und von den beiden Söhnen derselben lebt: Friedrich Freih. v. Moreau, geb. 1814, Herr auf Tauffkirchen in Ofoer-Bayera, k. bayer. Kämm., venu. 1841 in erster Ehe mit Theresia Freün Handl y. Deutenhofen, gest. 1848 und in zweiter mit Adelheid FrainY. Oise, geb. 1831. Aus der ersten Ehe entspross ein Sohn: Freih. Adolph, geb. 1844 und aus der zweiten Ehe stammen, neben dner Tochter, Maria Franzisca, geb. 1859, drei Söhne: Ludwig Alex- ander, geb. 1853, Ferdinand Maria, geb. 1854 und Alexander Maximi- lian, geb. 1860.

Geneal. TMchenh. d. freih. Hiuser, 1859. 8. 526 a. 26 a. 1864. 8. 543. W.-B. dM Kgr. Bayern, X. 4. XII. 25 u. XV. 35 : Freih. v. M. auf 8ehwiodegg. - v. He/ner, bayer. Adel, Tab. 47 a. 8. 47 a. 48. Knesckke. IV. H. 294.

^ Mprel (Schild mit Schildeshaupte. Im rothen Schildeshaupte zwei

neben einander stehende, sechsstrahlige, goldene Sterne und im silber- nen Schilde ein nach der rechten Seite galoppirendes, schwarzes Ross).

Mnuekke, DeatMdi. AdeU-Lex. VI. 23

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Adelsstand des Kgr. Preussen. Nähere Angaben über das Diplom sind nicht aufzufinden.

N. Pr. A.-L. V. 8.*389. F^eik.t. Ledebur, U. 8. 119. W.-B. d. Prenss. Monarchie IV. 6.

Morell , Morell v. Sonnenberg , auch Freiherren nnd Grafen.

Reichs- und erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom von 1722 für den inner-österreichischen Kammerrath und Bancsd-Director Morell , Frei- herrn V. Sonnenberg , wegen alten Adels , mit dem Rechte , sich Graf Sonnenberg zu nennen und zu schreiben. Derselbe stammte aus einem steiermärkisehen Ritterstands-Geschlechte, welches zwischen 1635 u. 1677 zu Cilly sass.

Megerl« 9. Mühl/eld, 8. 35. Sektnui*, 11. 8. 569.

Morenberg, Grafen. Reichs - und erbländ. - österr. Grafenstand.- Diplom von 1700 für Jacob Christoph v. Morenberg, k. k. Rath etc., so wie für Jacob Christoph und Friedrich Anton v. M.

Genealogiopbilus. Jetxtleb. Häupter in Deutseliland. IX. 8. 384. Zedier, XXI. 8. 1614.

Morgen, Morgen anf Höflam, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 13. April 1804 fQr Carl v. Morgen, k. preuss. Hauptmann a. D. Die Wittwe desselben, Johanna Gertraud Clementina, geb. Hoi- sing auf Duglas, geb. 1794, Besitzerin des Landguts Höflarn, wurde in die Freiherrnclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

9, Lanff, Supplement, 8. 57. W.-B. d. Kgr. Bayern. 10. 69 u. v. WSlekern , Abth. S.

Morgenbesser. Ein in der ersten Hälfte des 17. Jahrb. in Schle- sien begütert gewesenes Adclsgeschlecht. Dasselbe sass 1631 zu Stro- del im Schweidnitzischen.

Freih. r. Ledebur, II. 8. 119.

Morgenstern, Jntrzenka v. Morgenstern (Schild der Länge nach getheilt; rechts sechs Sterne und links ein halber Moudj. Ein Zweig des in Hintefpommern im Lauenburg -Bütowschen begütert gewesenen Geschlechts Jutrzenka, s. den betreffenden Artikel Bd. IV. S. 613 und 14. Ein k. pr. Rittmeister v. Morgenstern starb 1768 zu Gentliin; Johann Melchior v. M., gest. 1789, war k. preuss. Oberst u. Comman- deur des Regiments Alt-Bornstedt und ein v. M., k. preuss. pens. Ma- jor, früher im 15. Infant. -Regim., starb 1855.

F^«ih. 9. Ledebur, II. 8. 119.

Morgenstern (im Schilde ein schrägrechts gelegter Streitkolben oder Morgenstern). Ein zu dem Adel im HerzogthumeAnlialt gehören- des Geschlecht, in welches der anhaltscheAdel durch Dr. Ijeopold Mor- genstern, w. Geh. -Rath und herz, anhält -dessauischen Regierungs- Prä- sidenten 1836 kam. Derselbe starb im Pensionsstande 31. Aug. 1864, nachdem wenige Tage vorher, 27. Aug. 1864, ein gleichnamiger Sohn gestorben war. Eine Tochter ist mit Dr.^Eduard Morgenstern, k. sächs. Hofrath und Universitätsrichter zu Leipzig, vermählt.

Handscbriftl. Notix.

Morgnes. Ein im 18. Jahrb. zu dem in Ostpreussen begüterten Adel zählendes Geschlecht. P. v. Morgues war Mojor bei dem k. pr. Garnison- Regimen te zu Königsberg und 1755 Herr auf Perwissau im

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königsberger Landkreise und der k. preuss. Hofrath y. M., gest. 1792, kommt 1782 als Besitzer von Altenfelde im Kr. Wehlan vor.

nrHk, 9. Udthur, U. 8. 119.

Morin , Morrin , Morien (in Blan zwei mit den Spitzen ans- und oberwSrts gekehrte Angel -Eisen). Altes, meklenburgisches Adelsge- sdileehty ans dem gleichnamigen Stammsitze, nicht zn verwechseln mit der alten, weetphftlischen Familie y. Morrien. Urkundlich kommen Conrad v. Morin 1261, Henning y. M., Ritter, 1274 in einem Dona- tionsbriefe Nicols, Herrn zn Werle, f&r die Stadt Gflsirow und Heinrich Morin, Miles, 1323 in einem Eanfbriefe über den Hof Glevin, ebenfalls ftlr die Stadt Güstrow, vor. Im 17. Jahrb. schloss Henning y. Moria den alten Stamm.

0ümk§, I. 8. 1414: nach ▼. PriUbaer. - 9,B4kr, R.-lf. 8. 1577. - 9. M*dinq, U.S.SSft.

Monte (Schild der Länge nach getheilt: rechts ein Rosenstock, links ein Schwert). Adelsstand des Egr. Prenssen. Diplom yom 6. Juni (9. Aug.) 1836 für Wilhelm Christian Friedrich Moritz, k. preuss. Ge- neralmajor a. D. Derselbe trat 1815 aus sächsischen Diensten als Ma- jor in preussische Dienste, nahm 1831 den Abschied und lebte in dem nächsten Jahre in Langensalze.

H. Pr. A.-L. III. 8. «37. Ft9ih€rr v. Udthur, H. 8. 119.

Morits V. der Httlx. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom yon 1799 für Gottfried Moritz, Rathsprotocollisten - Adljuncten und Actuar der Justiz-Einrichtungs-Hofcommission in Westgalizien, mit dem Prä- dicate: V. d. Holz.

MegerU v. MüJkl/tld» Erg.- Bd. 8. 383.

Moro, auch Ritter. Erbländ. -österr. Adels- n. Ritterstand. Adels- Diplom yon 1816 fär Christoph und Johann Moro , Gebrüder u. Tuchr fabrikanten zu Klagenfurt und Ritterdiplom yon 1820 für Christoph ▼. Moro, Tnchfabrikanten zu Yictrin in Kärnten.

MegerU 9, Mühl/tld, 8. 182 asd 230.

Moro (Schild mit Schildeshanpte. Im silbernen Schildeshaupte drei neben einander gelegte , gestürzte Weintrauben und im silbernen Schilde fünf blaue Pfähle). Altes, aus Venedig stammendes Adelsge- schlecht, aus welchem Peter y. M. 1709 in französische Kriegsdienste und zwar im Regimente Bayi6re, trat. Später war Johann Peter y. M. General-Major n. Commandant in Landshut. Von den Enkeln des Letz- teren wurden die Gebrüder: Andreas Franz Heinrich y. Moro, geboren 1765, k. bayer. Hauptmann und Besitzer des Sitzes Kager, Ignaz An- dreas V. M., gest. 1766 und Peter y. M., geb. 1775 , k. bayer. Haupt- mann, in die Adelsclasse der Adelsmatrikel des Königr. Bayern einge- tragen.-

9. L€mg, 8. 459. » W.-B. d. Kgr. Bajtrn, Vn. 83.

^ Monrien, Morien, auch Freiherren (in Silber ein schrägrechter, schwarzer, yiermal unterwärts ausgezinnter Balken , mit einem sechs- strahligen, rothen Sterne in der linken Oberecke). Reichsfreiherrnstand. Diplom yom 28. Jan. 1670 für die nordkirchensche Linie der Fami- lie, — Altes, im Münsterlande ansehnlich begütert gewordenes Adels*

23*

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geschlecht, welches sich Damentiich aus den Häasern Nordkirchen bei Lüdinghausen und Falkenhof bei Steinfart aasbreitete, za den Stamm- genossen der v. Grothns, Malemann etc. gehörte, in der nordkirchenschen Linie bis 1691 , wo dieselbe erlosch, das Erbmarschall-Amt des Bis- thums Münster bcsass, zu den Stulilherren der münsterschen Freigraf- schaft Wesenfort zählte und auch im Cleveschen im 17. und 18. Jahrb. angesessen wurde. Dasselbe sass im Münsterlande bereits 1266 zu Hostmar unweit Steinfurt, 1290 zu Bertelwick und Pentrup, 1347 zu Nordkirchen etc., so wie im Cleveschen 1688 zu Calbeck etc. Nach dem Freiherrndiplomc soll Sander v. Morien im Anfange des 9. Jahr- hunderts tapfer gegen die heidnischen Sachsen gekämpft haben und da- für mit mehreren Gütern, namentlich auch schon mit dem Stammsitze Nordkirchen belohnt worden sein. Wie Spangenberg angiebt, waren nach Anfange des 16. Jahrb. Bernhard v. M. Dorapropst zu Münster und Alexander v. M. Domherr zu Osnabrück. Nach Abgang der nordkirchenschen Linie, aus welcher Gerhard v.M. schon 1466 als El'bmarschall des Hocbstifts Münster vorkommt und ein Freih. v. M. im 17. Jahrb. auf einem Landtage zu Münster von Theodoricus v. Galen in einem Wortwechsel wegen der Jagd-Gerechtigkeit erstochen wurde, Hess es sieb die falkenhofiscbc Linie sehr angelegen sein . die Erbmar- schallwürde zu erlangen , erreichte aber , da dieselbe der protestanti- schen Lehre zugethan war , diesen Wunsch nicht. Die falkenhofische linie, zu welcher um 1728 Ferdinand Bernhard v. M., k. preussischer Kammerherr und Johannitter-Ritter, gehörte , blühte weiter fort , sass noch 1790 im Münsterlande zu Horstmar, so wie 1794 im Cleveschen zu Calbeck und ist dann gegen Ende des 18. Jahrb. mit Johann Diet- rich Alexander Georg v. Morien erloschen.

8i»angrnhtrgt II. 8. tS8. WtiHffarUH, Pürsteunpiegel, r. S. 161. Gauke, I. 8. 1414 a. l.S. Zedier, XXI. S. 1745-49: vieht auch du Preiherrndiplom. Dienemann, 8. S44, Nr. S9. - Roben», ntederrbcio. Adel. II. 8 i'rtS. N. Pr. A.-L. III. 8. 427. y^eik.v.Lt- debur, 11. 8. 120. - Siehmacher, I. 18H: Die Morien, Weatphilisch. v. der Berechwordt, 8. 4.^8. - r. Medintj, II. 8. 385 u. 8«.

Morschstein, Morschstein zu Biberfeit (in Silber ein linksge- kehrter, gekrönter Mohrenrumpf, welcher einen langen Haarzopf trügt und sich unten in einem Tulipanenschnitte endigt). Altes , fränkisches Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln mit den schwäbischen, polnischen und ostpreuss. Familien v. Morstein.

e. Hatteiein, II. Sapplem. 8. 50. Siebmaeker, I. 106: ▼. Morschatoiu, Frlaklseh. r. Meding, 11. 8. S66

Morsey, Morsey. genannt Picard (in Gold ein schwarzer Quer- balken zwischen zwei schrägkreuzweise gelegten , oben kuppigen , Tier- mal von Silber und Blau der Länge nach getheilten Fahnen an rothen Stangen). £in ursprünglich französisches Adelsgeschlecht, aus welchem Johann v. Morsey, genannt Picard, im 16. Jahrb. mit einem Herzoge von Jülich aus Frankreich nach Deutschland gekommen und am Hofe des Bischofs zu Münster sein Glück gemacht haben soll. Die Familie wurde in Westphalen, namentlich im Osnabrflckschen und im Tecklen- burgischen begütert und sass schon 1572 zu Holte im Osnabrückschen und später, bereits 1740 und noch 1855, zu Cronenburg im Tecklen* burgischen, erwarb auch im Kgr. Hannover mehrere Güter u. fand durch

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Besitz der Güter Krebsburg, Kuboff und Osthoff Aufnahrac unter dem rittierschaftlichen Adel der osnabrackscbcn Landschaft. Von den Spros- sen des Geschlechts standen Mehrere in der k. hannov. Armee. Fer- dinand Victor Y. Morsey lebte 1852 als k. hannov. Hauptmann a. D. zn Herzford im Amte Lingen.

9pmm90nb4r9, ▼»terllnd. Arrbf?, 1828. I. 8. 13. - Freth. 9. dfm Knetebeck, 8. 215. - Hr0ik. V. tMitbmr, II. 8. 120. O^nabriekneb^r StifUcalrader rom 1773. v. Mtdinf, II. t. SM «. Vt. W.-B. d. KfT. Hannover, C. 20 u. 8. 11. - Knttchk«, II. 8. 304 und 5. - 9. Htfmtr, baniMiv. Ad«), Tab. 23.

Morsbeim (in Silber zwei schwarze Zwillingsstreifen oder gedop- pelte Querstreifen). Altes Adelsgeschlecht des Mittelrheins, besonders in der Rhdnpfalz und im Rheingaue, doch auch 1613 zu Wachenheim an der Prüm gesessen. Die Stammreihe der Familie beginnt Hum- bracht mit Dietrich v. Morsheim um 1221. Von den Nachkommen war Johann v. M. 1506 kurpftlz. Gross -Hofmeister, kais. Rath und Kam- mer-Gerichts-Assessor zu Speier u. der Enkel desselben, Ludwig v.M., fftrstl. würzburgischer Oberbofmarschall , Ritter -Rath und Hauptmann im Wormsgaue. Der Stamm blühte noch in die erste Hälfte des 17. Jahrh. hinein, bis derselbe 1640 mit Hans Heinrich v. Morsheim, welcher auf dem alten Stammsitze Morsheim starb, erlosch

Bmmbraehtt Tab. 82. p. Hoffst e in , f. 8. 393 Oauke , I. 8. 1416 u. 16. 8ieb- WMCktr, I. 12«: ▼. Mortheim, Rbeialändiaeh. v. Meding, H. 8. 387.

Monky, Grafen. Galizischer Grafenstand. Diplom von 1785 far Alexander t. Morsky.

M990rt4 9. Mühlftld, K. 25.

) Morstein (in Blau ein mit den Hörnern nach oben gekehrter, gol-

dener Halbmond, über welchem ein goldener Stern schwebt). Altes, zu dem polnischen Stamme Leliwa gehörendes Adelsgeschlecht , welches frflherMondstem geheissen und am Rhein gewohnt haben soll. Das- selbe kam in Polen zu grossem Ansehn und hohen Ehrenstellen und wurde später in Ostpreussen , im Brandenburgischen , in Liefland etc. angesessen. In neuer Zeit, 1857, war ein v. Morstein Herr auf Ostro- witt im Kr. Osterode und eine Frau v. Morstein Besitzerin des Gutes I^ogdau unweit Neidenburg. lieber ein altes, schwäbisches Adelsge- schlecht dieses Namens, welches um 1340 zu Halle gesessen war, giebt nur Crusius, Annal. Suevic, III. S. 238, Einiges an.

OkoUkf, P. II. I/a/'knnch, Altes nod Neaea Preuüteu, 8. 452. - Oauke, II. 8. 742. _47. _ FrHk. 9. Ledehur, II. 8. 120.

Mortan^n-Mortinski. Altes preussisches, dem polnischen Stamme Orlik einverleibt gewesenes Rittergeschlecht, welches seinen Namen von dem Gute Mortangen unweit Loebau hatte und aus welchem Ludwig V. M., gest. 1480, Woiwode von Culm, Ludwig H., gest. 1540, Castel- ian von Marienburg, Melchior 1540 Landkämmerer von Culm und der Sohn des Letzteren, Ludwig HL, gest. 1616, welcher den Stamm schloss, Wojwode von Pommerellen und Culm war. Die Familie war frtther zu Czipel, Leikau im Kr. Graudenz u. Klein Tauersee im Kr. Neiden- burg gesessen.

Freik, a. ledthnr, II. 8. 120 n. 21.

Mortze. Altes, Iflneburgisches Adelsgeschlecht, von welchem nur

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der Name und nach einem Siegel von 1380 im Archive des Klosters St. Michaelis in Lflnehnrg das Wappen : (im Schilde zwei über einan- der gelegte und mit den Mundstücken rechts gekehii;e Jagdhörner) be- kannt sind.

9, Mleding, DI. 8. 446.

Honingen, Mohrnngen. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, welches bereits 1359 zn Mohrnngen im Mansfeldischen und 1488 and noch 1659 zu Sangerhansen nnd Obersdorf sass. Sabine y. Momn- gen, venu. Freifrau y. Steenland, starb 12. Aug. 1703 zu Berlin.

Knauth, 8. 539« Fi-tih. v. Ltd9bwr, U. 8. ISl.

Mory, Ritter und Edle v. Ballenfeld. Erbländ.-österr. Ritter- stand. Diplom von 1736 für Joseph Anton Maximilian Mory, k. k. Hof- secretair, mit dem Prädicate: Edler v. Ballenfeld.

Mtgtrle 9. Mühl/eld, Brg.-Bd. 8. 179 n. 180.- Kne»ekke, IV. 8. 296 and 97.

Morzin , Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom 18. August 1636 für die Grebrüder Rudolph und Paul Freih. v. Morzin. Alte, nach Bucelini, Hübner u. A. in directer Linie von dem , einem hetruri- schen Eönigsstamme entsprossenen, altadeligen Geschlechte der Equi- tum de Mauro , oder Ritter v. Mohr abstammende Adelsfamilie , über welche das Werk : Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart, nach im gräf- lichen Familienarchive aufbewahrten Urkunden, Diplomen und Stamm- tafeln, genaue Nachrichten giebt. Der erste näher bekannte Ritter des Geschlechts , welcher später den Namen : Ritter v. Morzin führte, war Anselm Ritter v. Mohr, welcher, als kaiserlicher Gommandant zu Gratz in Steiermark, diese Stadt mit so grosser Tapferkeit gegen den Angriff der Türken unter Soliman n. vertheidigte , dass er zur Belohnung sei- ner Verdienste zum Oberst-Feldwachtmeister ernannt und ihm, zu blei- bender Erinnerung an diese erfolgreiche Tapferkeit, sein bis dahin den Rumpf eines gekrönten Mohren zeigendes Wappen mit einer silbernen Zinnenmauer vermehrt und mit Bezug hierauf auch sein Name in den Namen : Morzin, welchen er um 1532 führte, umgeändert wurde. Der Sohn desselben, Matthias Ritter v. Morzin, erhielt durch kaiserliches Diplom vom 18. Aug. 1562 den erbliehen Reichsritterstand u. von dem Sohne desselben, Caspar Ritter y. M. , stammte aus der Ehe mit Ele- onora Grf. Malacrida: Blasius R. v. M., welcher im Friaulschen begfl^ tert war und sich mit Hieronyma Althana Grf. zu Salwarol vermählte. Aus dieser Ehe entsprossten vier Söhne : Laelius , Martins, Rudolph u. Paul. Die beiden Ersteren machten sich im spanischen Kriege durch ihre Tapferkeit bekannt, fielen aber auf dem Schlachtfelde. Die beiden Letzteren zeichneten sich im 30jährigen Kriege aus, wurden durch Di- plom vom 10. Mai 1632 in den erblichen alten Freihermstand erhoben, bekamen 15. Oct. 1632 das Incolat in Böhmen und den einverleibten Ländern nnd wurden später auf dem Reichstage zu Regensburg, 1636, s. oben , in den Reichsgrafenstand versetzt. Graf Rudolph , k. k. w. Kämm., Hofkriegsrath , Feldmarschall und Oberst zu Ross und Fuss, war zugleich auch kursächs. Feldmarschall, als welcher er 1638 die kursächs. Armee in der Lausitz zusammenzog und mit der kaiserlichen Armee vereinigte. Er diente anfangs vier Jahre unter dem Könige

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l^gismiind m. in Polen in dem moskowitischen nnd dann seit 1618 unter K. Ferdinand U. im 3Qjährigen Kriege mit grosser Tapferkeit, wurde in der Schlacht hei Wittstock durch einen Schnss am Kopfe schwer verwandet und verlor ein Auge. Derselbe war mit Sabina Syl- via Wrzowzin Freiin v. Wrifcowetz, verw. Freiin v. Hrian-Harras, ver- mählt und starb 1646, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Ihm folgte daher sein Bruder, Graf Paul, k. k. Kämm., Oberstlieutenant u. Haupt- mann des bunzlauer Kreises in Böhmen , Stifter des noch bestehenden gräfl. morzinschen Msgorats-Familien-Fideicommisses, verm. 1640 mit Maria Elisabeth Freiin Brian v. Harras und gest. 1689 mit Hinterlas- siing von vier Töchtern und sechs Söhnen. Die Nachkommenschaft der beiden ältesten Söhne, der Grafen Johann Ludwig und Franz Niclas, ist längst ausgegangen und die jetzt noch blühende Linie stanunt von dem dritten Sohne, dem Grafen Ferdinaud Matthias, k. k. Kämm, und kön. Hauptmann des pilsner Kreises in Böhmen, ab. Derselbe vermählte sich 1692 mit der Wittwe des Grafen Hannibal v. Schaumburg, Catharina Freiin v. PfQrdt u. starb spater, 1725, auf seiner Herrschaft Lukawetz in Böhmen. Aus seiner Ehe entsprosste ein einziger Sohn : Graf Fer- dinand Maximilian Franz , k. k. Kämm. , Geh. - Rath und des grossem Landrechts Beisitzer zu Znaim in Mähren. Derselbe, gest. 1763, hin- terliess aus seiner Ehe mit Catharina Grf. v. Kolowrat-Nowohradzky vier Söhne, die Grafen: Carl Joseph Franz, Ferdinand Johann, Peter Veit nnd Johann Nepomuk, von welche;;^^^ Mtgorate der Aelteste folgte: Carl Joseph Franz, gest 1783, k. k. Kämmerer und Geh.-Bath, verm. 1749 mit Wilhelmine Freiin v. Kaisky, aus welcher Ehe zwei u. zwanzig Kinder und unter diesen eilf Söhne stammten , die Grafen : Budolph II., Ferdinand Johann, Franz Wenzel, Carl Baromaeus, Paul, Johann, Joseph, Anton, Franz Xaver, Yincenz und Peter Procop. Das Mtgorat erlangte Graf Rudolph U., gest. 1817, k. k. Kämm, und Hath des k. Landrechts in Prag, Herr der Herrschaft Hohenelbe etc. , verm. 1797 mit Josephe Therese Grf. v. Hohenwart, gest. 1846 und aus die- ser Ehe stammt das jetzige Haupt der Familie: Graf Rudolph HI., geb. 1801, Herr der Allodial-Herrschaft Hohenelbe im Kr. Bidschow in Böh- men etc., k. k. Kämm.. Reichsrath, verm. 1831 mit Philippine Gräfin Sw^crts-Spork, gest. 1834. Die Tochter aus dieser Ehe, Grf. Aloysia, geb. 1832, verm. sich 1853 mit Hermann Grafen Czernin v.Chudenitz, k. k. Kämm. Die Geschwister des Grafen Rudolph HI. sind, neben einem Bruder, dem Grafen Peter, geb. 1807, k. k. Kämm, und Feld- marschalllieut. in Pension, vier Schwestern, die Gräfinnen: Antonie, geb. 1800, verw. Freifrau v. Puteani, Emestine, geb. 1802, Caroline und Maria, Zwillingsschwestern, geb. 1813. Von den Brüdern des Grafen Rudolph H. hat Graf Ferdinand, gest. 1805 . k. k. Kämm, und Feldmarschall-Lieutenant, aus der Ehe mit Luise Grf. Hrian v. Harras, gest. 1847, eine Tochter, Grf. Eleonore, geb. 1800, verw. Grf. v.Kurtz- rock-Wellingsbüttel und Graf Vincenz, k. k. Kämm, und Oberst, verm. 1801 mit Therese Gräfin v. Künigl, gest. 1855, einen Sohn: den Gra- fen Vincenz H., geb. 1808, k. k. Kämmerer u. Obersten in d. A., hin- terlassen.

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Weingarten, Pürsteospiegel. >- Gauhe, I. 8. 1416' u. U. 8. 747—50. K\\%. und gen«al. SUats-Haiidb., 1824. I. 8. 686—88. ~ ÜeuUche Qrafeiih. d. Oegenw. II. S. 132—34. Ge- neal. Tajchenb. d. gr&fl. Hfiuter. 1*64. 8. 566 aod tt9 a. histor. Handb. «u Demselben, 8. 9M.

Sopplem. so Siebm. W.-B. VI. 6: Qu v. M. 7yro/. II. 267: Hitter ?. M. a. Gr. v. M.

Mosbach, genannt Breidenbach, Freiherren (in Silber eine na- türliche, golden bewehrte, abgehauene Bärentatze , deren blutiger Ab- schnitt in die Höhe gerichtet ist). Im Egr. Preussen anerkannter Frei- herrnstand. Anerkennungsdiplom vom 15. Febr. 1844. Altes, ursprüng- lich bergisches Adelsgeschlecht , welches von dem der Famile schon 1500 zustehenden Hause Breidenbach bei Lindlav den Beinamen an- nahm. Roland v. Mosbach, gen. Breidenbach, lebte um 1550 u. hatte aus der Ehe mit einer v. Schlenderhaen zwei Söhne : Heinrich, welcher nach Liefland zog und Engelbrot, Herrn zu Breidbach, verm. mit Elisa- beth V. Landsberg zu Olpe. Von mehreren Kindern aus dieser Ehe setzte der Sohn: Dietrich, Herr zu Grossenklcff und Scelscheidt, verm. 1589 mit Judith v. Ealterbörg, Erbin zu Forstbach , den Stamm fort. Der Sohn desselben, Johann, unterschrieb als ritterbürtiger Landstand die jülich-bergische Erblandesvereinigung von 1638 und war der Va- ter von Johann H., gest. 1694 als Abt des adeligen Stifts Hambom n. von Franz Bertram Werner, dem weiteren Stammhalter der Familie. Von den Enkeln des Letzteren war Carl Joseph Capitularherr des ade- ligen Stifts Springiersbach , Alexander Franz Herr zu Neukirchen und Ferdinand Moritz Herr zu Sinzenich. Die Nachkommenschaft des Zwei- ten ist erloschen, die des Dritten aber blüht fort und die absteigende Stammreihe der jetzigen GUreder der Familie ist folgende : Freih. Fer- dinand Bertram Werner v. M. zu Breidenbach. geb. 1711 u. gest. 1782

Sohn des Freih. Ferdinand Moritz Herr zu Seelscheidt u. Forst- bach : Maria Luise Freiin v. Holtorp-Irnich zu Sinzenich, gest. 1782 ;

Freih. Ferdinand Moritz Ernst Gottfried, geb. 1752 u. gest. 1821, Herr zu Sinzenich, Schaven u.Wannen : Aina Adolphine Freiin v. Hall, verm. 1783; Freih. ClemensWenzeslaus, geb. 1784 und gest. 1842, Herr zu Sinzenich: Maria Anna Meli, gest. 1836; Freih. Carl Hu- bert, geb. 1835. Die beiden Schwestern desselben sind: Freiin Maria Anna, geb. 1827 und Freiin Josephine, geb. 1833. Die Familie V. Mosbach, genannt Breidenbach wurde 1829 in die Classe der Edel- leute in die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 71 einge- tragen.

Freih. 9. Krohne, II. 8. S72. N. Geneal. Handbach. 1778. 8. 849. N. Pr. A.-L. V. 8. Sas tt. 340. Fahntf, I. 8. 50. Freih. v. Ledebur, II. S. 191. Geneal. Taaohenb. d. firvih. Hia«er. 1855. 8. 390 und 91 n. 18K3. N. 645. W.-B. d. Preiisa. Kheinprov. l. Tab. S5. Nr. 169 «. 8. SO. Knesehke, U. 8. 30.^.

Mosbach v. Lindenfels (in Blau die silberne, rechte Stange eines Hirschgeweihes, so gebogen, dass die Krone und der kleeblattförmig sich schliessende, untere Theil der Stange von fünf Enden, sich erstere gegen den linken Ober-, letzterer gegen den unteren Unterwinkel des Schildes in Gestalt eines lateinischen C. krümmen). Altes , früher zum rheinländischen u. auch hessischen Adel zählendes Geschlecht, welches den Namen von der Stadt und dem Ober-Amte Mosbach in der Unter- Pfalz, vier Meilen von Heidelberg, erhielt, wo dasselbe früher wohnte u. später in der Nähe das Schloss Lindenfels erbaute. Die ordentliche Stammreihe der Familie beginnt Ilumbracht nach Anfange des 15. Jahr-

861

kraderts. Wilhelm M. y. L. zeichnete sich als fürstl. württemh.Oherst uhI Rath im schmalkaldischen Kriege ans nnd Heinrich M. v. ^. starb 1661 im 96. Leben^ahre als Yitzdum and Hofrichter zn Mainz. Von den drei Sdhnen desselben : Johann Andreas, Dompropst zn Mainz, Jo« kann Friedrich, knrmainz. Rath und Amtmann zn Gemheim u. Johann Reinhard, setzte nur Letzterer den Stamm fort. Von demselben ent- sprosa Johann Andreas H., welcher vier Söhne hinterliess : Hans Lud- wig, der mehrere Söhne hatte, Hans Friedrich, fürstl hessen-cassel- aehen Rittmeister, welcher ebenfalls Söhne hinterliess, Hans Reinhard, fikrstl. badenschen Rath und Obervoigt zu Graben und Hans Heinrich, fltrstL hessischen Rittmeister und Amtmann zu Kelsterbach. Die letzte- ren Beiden hatten keine mflnnlichen Nachkommen. Zu Anfange des 18. Jahrb. eriosch der Mannsstamm des Geschlechts nnd Name nnd Wappen kam an eine Linie der hessischen Familie v.Geismar, s.Bd. III. 8. 469 und 70. Aus dieser Linie war Christoph Gottfried v. Geismar, genannt Mosbach v. IJndcnfels, 1711 kurmainz. Assessor bei dem kai- serlichen Kammergerichte zu Speier.

SpiMmgenherp, V. U. ^ Hmmbraeht, Tab. 190. - Oauh« , I. 8. 1416 o. 17. ZtdUr, XXI. 8. I8i:t u. 13. Salp^r, 8. 222 a. 3:i3. Siebmachtr, \. 123 : v. Mosbach , Rheinläti- 4iseh ■. I. 140: t. Mosbach ▼. Liiidnifcls. H«>9sUeh. - ». Mediny , UI. 8. 446 n. 4T.

Mosberg. Ein früher zu dem in Franken begütert gewesenen Adel zahlendes Geschlecht, welches zu Langenlois u. Deresbruch geses- sen war.

9. EeUback, II. 8. 141.

Mosch (Schild von Blau und Silber der Länge nach getheilt, mit zwei Schlittenkuffen oder Steighacken von gewechselter Farbe). Altes, sdilesisches Adelsgeschlecht, welches früher Muschow geschrieben wurde, onprfinglich aus der Grafschaft Glatz stammte, sich später besonders ans dem Hause Rothendorf im Trebnitzischen ausbreitete nnd auch im Brandenburgischen n. in den Lausitzen begütert wurde. Aelurins nennt unter Anderen den Hans v. Mosche, welcher 1417 Erbvogt zn Habei- schwert war und Sinapins giebt aus glatzischen Urkunden von 1341 an bis nach Anfange des 17. Jahrhunderts eine Stammtafel der Familie, aus welcher mehrere Sprossen des Geschlechts als Vögte zn Habel- schwerdt vorkommen. Görke oder George Mosch auf Amsdorff im Neissenschen lebte um 1300 und der Bruder desselben , Hanos oder Hans M., wurde Erbvogt zn Habelschwerdt. Ein Nachkomme des Letz- teren, Maximilian V. M., wendete sich in die Lausitz u. stiftete dief lau- sitzische Linie. Hans v. Mosche war 1582 Landesältester der Graf- schaft Glatz und die Söhne desselben, Hans und Friedrich v. M., nach einander Amts- Verwalter zu Glatz. Felicianus v. M. wird 1604 als des Maltheser-Ordens Comthur zn Glatz und Heinrich v. M. nnd Bot- tendorff 1666 als fOrstl. hess. Capitain u. Commandant zu Rinteln auf- geführt.. Der Stamm blühte, mit mehreren Gütern angesessen, fort und sass namentlich zu Slattnig im Troppauschen und zu Schacksdorf bei Luckau in der Niederlausitz etc. Später traten mehrere Sprossen des Geschlechts in die k. prenssische Armee und bis auf die neueste Zeit findet sich in den Listen derselben der Name der Familie. Zu hohem Ansehen sind besonders drei Brüder v. Mosch Söhne des Johann

362

Christian v. Mosch a. d. H. Schacksdorf gekommen und zwar Carl Rudolphe. M., gest. 1802 im 81. Jahre als k. preass. Oeneraltiente- nant a. i>.; Angast Wilhelm v. M., gest. 1815 ebenMsim 81. Jahre als k. preass. Generalmigor a. D. und Christoph Friedrich v. M. , gest. 1821 im 91. Jahre als k. preass. Generallieatenant a. D. Nach Rauer war 1857 Carl Friedrich Hermann v. Mosch Herr auf Schlichow im Kr. Cottbus and August Rudolph v.M. Herr auf Klein-Peterwitz im Kr. Wohlau.

Aelurius, Beschreib, d. Grafschaft GUts, S. 342. JLuco«, Schlesisch« Chronik, 8. 593. Sinapiu», l. 6. 649 u. U. 8. 817. Gauke, I. 8. 1417 u. 18. - ZedUr. XXI. 8 1819. - Freih. 9. Krohn9»n. .S. 873-74. N. Pr. A.-L. III. 8. 427 n. 28. ~ Frtih. 9. Ledebur, 11. 8. 111.

Moflchatics v. Weitenfeld. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1783 für Matthias Moschatics, Second-Rittmeister im k. kön. Hu- saren-Regimente Graf Kalnöky, mit dem Prädicate: v. Weitenfeld.

M€gerlt v. Mühl/eld, Krg. Bd. 8. 383.

Moscon, Freiherren nnd GrafSen. Erhländ.-Österr. Freiherren- u. Grafenstand. Freiherrndiplom von 1622 und vom 6. April 1715 für Ferdinand v. Moscon und Tagarol und Grafendiplom von 1709. Al- tes, steiermärkisches Geschlecht , welches auch durch kaiserliches Di- plom vom 5. Sept. 1622 ein verbessertes^ Wappen erhalten hatte.

M4gerle 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 80. Schmutz, II. 8. 570.

Mosdorff. £in früher zu dem meissenschen Adel zählendes , mit Oberschaar und Steinbach begütert gewesenes Geschlecht, welches ur- sprünglich aus Kaernten, wo Seyfried v. Mosdorff um 1490 lebte, stammte. Seyfried's Sohn, Friedrich, war Hauptmann der Herrschaft Ghrflnenberg in Ober -Kärnten und von ihm stammte Adam Bernhard, Hauptmann des Schlosses Landscron in Kärnten, welcher sich mit seinem Bruder, Hans v. Mosdorff, Beisitzer der Hof- und Landrechte in Kärn- ten, der Religions- Streitigkeiten wegen, nach Meissen begab undOber- Qoartiermeister der Reiter-Pferde wurde. Von den Söhnen desselben befanden sich Dietnch und Georg v. M. auf Oberschaar und Steinbach 1M3 zu Freiberg, als diese Stadt von den Schweden belagert wurde u. Adam Siegfried v. M. war damals Hauptmann unter dem Obersten v. Schweinitz. Später, 1662, starb Wolff Bartholomäus, Herr auf Stein- bach, als gräfl. reussischer Hof- und Forstmeister zu Gera. Mit ihm hören die Nachrichten über die Familie auf.

Knauth « S. 539 : „Mosdorff, Hicbevor aoff Steinbach beim Tharant etc." OauK* , I. 8. 1118 and 19 nach dem MSCpt. Genalog.

Mosel, V. der Mosel (in Blau zwei schräglinke, goldene Balken, von welchen jeder an der äusseren Seite von drei schräglinks unter ein- andergestellten, sechsstrahligen, goldenen Sternen beseitet ist). Altes, meissensches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze ander Mulde bei Zwickau, welcher schon 1288 und noch 1761 in der Hand der Familie war. Das Geschlecht breitete sich auch im Stifb-Nanmbur- gischen und im Voigtlande aus und wurde vorübergehend auch in Pom- mern, Schlesien, Ostpreussen und in der Rheinprovinz angesessen. Die Angabe Einiger, dass dasselbe aus den Rheinlanden stamme, ist nicht erwiesen. Rudolfus de Musella kommt urkundlich bereits 1260 u.

f

368

Lodoldus Miles Dominos de Mosela 1281 in einer Urkunde des Klo- sters Geringswalde Yor. Später, 1443, tritt Conrad v. d. Mosel in einem Kaufbriefe des Klosters Frankenhausen bei Crimmitschau als Zeuge und Pilgrim v. d. M. von 1458 bis 1461 als Voigt zu Schlieben auf. Hans Ernst v. d. M. zu Podelwitz wohnte 1668 dem Leichen-Be- gingmss der fürstl. (Gemahlin zu Altenburg bei und der Sohn desselben, Rudolph Ernst ▼. d. M., starb als gräfl. reuss-plauenscher Canzler und Präsident des gesammten Consistoriums ohne männliche Nachkommen, nachdem er früher grftfl. schönburgscher Regierungs-Präsident gewesen war. Von den nahen Anverwandten desselben begab sich der f&rsüich sacbsen-weissenfelsische Kammerjunker u. Amtshauptmann v. d. Mosel . ans Sachsen nach Pommern u. pflanzte daselbst seinen Stamm fort. Zwei Sprossen des Geschlechts kamen später in der k. preuss. Armee zu hohen Ehrenstellen , nämlich Conrad Heinrich v. d. M. , ein Sohn des Wolf Conrad v. d. M. ans der Ehe mit Anna Catharina v. Harras a. d. Hause Lichtenwalde gest. 1733 als k. preuss. Gene- rallieutenant und Gouverneur zu Wesel, welcher besonders durch die grosse Unerschrockenheit bekannt wurde, mit welcher derselbe sich bei dem Könige Friedr. Wilh. I. von Preussen, des damaligen Kronprinzen, späteren Königs Friedrich n. annahm u. der Sohn des Generällieutenants V. d. M.: Friedrich Wilhelm v. d. M. , gest. 1777 als k. preuss. Gene- ralmsgor. Die Familie blühte in Sachsen und Preussen fort u. zahl- reiche Sprossen derselben traten in kur- und königl. Sachs. Militair- u. Civil-Dienst«. Noch in neuester Zeit war Eduard v. d. M. k. sächs. Oberstlieutenant und Commandant der Militair -Straf -Anstalt und des Cramisonhospitals u. Hugo Philipp Arthur v. d. M. , k. sächs. Major u. Commandant des 11. Infanterie-Bataillons. In die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz wurde das Geschlecht in die Classe der Edelleute unter Nr. 129 eingetragen und zwar, laut Eingabe d. d. Rosenthal bei Cleve, 25. Juni 1829, in der Person des k. preuss. Landraths zu Cleve Christian Friedrich v. d. Mosel, eines Urenkels des obengenannten k. preuss. Generallieutenants Conrad Heinrich v. d. Mosel. Von demsel- ben stammten sechs Söhne und zwei Töchter.

Ktuuttk, R. 539. Val. König, IIT. 8. 757-67. (7ai«Atf. I. 8. Ut9 a. 1420. Zeth Ur, XXI. 8. 1835. - N. Pr. A.-L. III. 8. 420 d. V. 8. 339. FrHh. 9. Udtbur, II. 8. 121. Sietnnaeker, I. 165 : Die Motel, Meissnisch - v. Meding, 1. 8. 397. - W.-B. d. Preas«. RheinproT. I. Tab. S5. Nr. 170 u. 8. 80. - W.-B. d. Siebs. SuaUn. X. 58.

Mosel, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818 für Ignaz Franz Mosel, Hofsecretair bei dem k. k. Obersthofmeister- Amte, wegen seiner Dienstleistung u. musicalischer Kenntnisse, mit dem Prä- dicate : Edler v.

Megfrle 0. Mühlfeld, 8. 230.

Mosen (in Blau ein Regenbogen mit seinen Farben). Altes, früher im Altenburgischen begfit^^rt gewesenes Adelsgeschlecht aus dem gleich- namigen Stammsitze bei Ronneburg. Reinhold Mosen, Ritter, tritt 1275 in einer Urkunde des Klosters Grünhain als Zeuge auf u.Wilhelm V. M. kam durch den 1455 gewagten Raub der beiden sächsischen Prin- zen, Ernst und Albert, als Helfershelfer des Kunz v. Kaufungen, in der sächsischen Geschichte zu einer traurigen Berühmtheit Gauhe nahm

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an , dass zu seiner Zeit der Stamm im Altenburgischen noch gebiaht habe, doch sind Nachrichten über das Geschlecht im 17. u. 18. Jahrh. und über das Erlöschen desselben nicht aufzufinden.

Hom^ Hanilliihliothek. III. 8. 308. Oauhe , f. S. U'iÜ : nach Müller, Annal. Saxon. - SnbiHoeherf I. \h^i v. Moseii, Meistnitch.

Moser, Freiherren (in Roth ein springender Bock). Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1769 für den kaiserlichen Reichshofrath u. Administrator der Grafschaft Falkenstein v. Moser. So giebt Megerle V. Mühlfeld das Diplom an. Nach einer andern Angabe wurde Friedrich Carl Moser v. Filseck, kaiserl. Reichshofrath etc., 10. Dec. 1769 in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Derselbe hatte als hessen-casselscher Goh.-Rath und oberrheinischer Kreis -Gesandter mit seinen Brüdern, Wilhelm Gottfried und Christian Benjamin v. M. , durch Diplom vom 3. Dec. 1763 eine Bestätigung des altern, der Familie zustehenden Adels erhalten. Nach letzterer Angabe stammte das Geschlecht aus der alten, schwäbischen Familie: Moser v. Filseck, Vilseck , s. unten den betreffenden Artikel S. 366.

Mey^l0 V. Mühlfeld, 8.7t. Qeneal. TaHch^iib. d. frcih. Häuser. 194S. 8.445 und tS63. 8. 647: M. v.F. äuppl. tu Siebm. W.-B. IX. 5 : P. H. v.M.

Moser, Moser zn Poeltzleinstorff. Altes, 1574 erloschenes, ober- österr. Adelsgeschlecht, welches zu Weyer und Pöltzleinstorff sass und von letzterem Sitze den Beinamen führte.

Qaulu, I. 8. 1420. - Freih. v. Hoheneck, II. 8. 811. - Moiär , geneal. Nachr. 8. 33 o. 34. Sfebmaeher , III. 64.

Moser, Mosern. Ein in Nieder -Oesterreich in den Jahren 1726 bis 1736 vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches sich meist Mosern schrieb. Johann v. Moser war 1726 nieder-österreichischer Landrechts- Beisitzer und Carl Leopold v. M. wurde 1736 Abt zu Mölck und Prä- sident der nieder-öst^iT. Landstände.

GaiiA«, I. 8. 14;;0 u. 21.

Moser. Ein früher zu dem Adel im Herzogth. Kärnten zählendes Geschlecht. In diese Familie brachte* Nicolaus Moser, Bürgermeister zu Idria, einen kaiserlichen Wapi>enbrief von 1534 und der Enkel des- selben, Benedict Moser, Arzt zu Villach, erhielt 1603 den Reichsadel. Ein anderer Zweig der Nachkommen des Nicolaus M. begab sich nach Württemberg.

Oauhe, I. 8. 1420. J. J. Moser, geiieal. Niichr. ?on der Familie Moser. 8. 20. Sieb- maeher , III. 87.

Moser, Moser zu Weiler. Ein in Böhmen zu Weiler sesshaft ge- wesenes Adelsgeschlecht.

(Jauhe, I. 8. 1422. Moser, geucal. Nachr. v. d. Pam. Moüor, 8. M. Siebmaeher, Hl. 97.

Moser, Moser zu Wurflfbein. Schlesisches , zu Wurffbein (Wier- sebenne) im Trachenbergischen begütert gewesenes, von Lucae und Sl- napius nicht erwähntes Adelsgeschlecht.

Oauhe, 1. S. 1421. Moser, Geneal. Nachr. voo der Fani. Moser, 8. 37. - Freih. v. Le- debur, U. 8. 121.

Moser, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 5. Februar 1652 für Melchior Adam v. Moser.

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J«gr MM EfcggJcfcBJttf, Vkümtmi (Sddia f^poett. »il «lerLii^' eeü)eilt€9D MittelscMMIe: reclrts n Gold aa fpelLrOatipr. sdiininer Adler nsd tinks in Roth csn sdirigrexteer, sOberMr Ralkeii nit eliKT anfwärtsäiegeDden Leiribe. 1 «nd 4 xt» Roth «nd Silber qoeneetheih mit einem recbtsspringenden, g^rtoten Greif tqd gewedisciten F^arbon «Dd 2 und 3 tod Blaa «nd GoM querfetheilt mit drei taf schiriirron Erdhögeln emporstebenden, oatttrücbfn IfcKis^olben und iwei n^i^obon denselben im obem Grande sichtbaren, gcddrnen Sternen)« Reiebs * u. erbländ.-^terr. Freihemistand, Diplom Tom 26, Jm, 1765 (Ür Carl Leopold Edlen Herrn v. Moser v, Ebreicbadorf aaf Aebaa« Guntrains- dorf and Harmannsdorf, nieder -(yst«rr. RegieranKs-RAtb , l«anduntor- MarscbaD etc., mit dem Privilegio de non usa, AHes, aleder-Mor- reichisches Adelsgeschlecbt, in welches darcb die Gebrüder Nlcla« Chri- stoph und Jobann Moser 21. Mftn 1558 ein kafooHicber Wuppenbriof gekommen war. Daniel Moser la Ebrcichsdorf, Bewitxer einer Herr- schaft in Nieder-Oesterreich, welche scbon Iftnjro lieh in fremder Hand befanden, dem Gescblechte aber das bleibende Prftdicat gogebon hat, befehligte bei Eroberung der Festung HAtvan und in der Sohlncbt bei Erlau gegen die Türken das Fähnchon einer adeligen Hotto , trat aber später in die Dienste der Stadt Wien, wo er al« Stadtrichter u. HttrgtT- meister sich auszeichnete und als kaiserliclior Uath durch Diplom vom 12. Juli 1606 in den erbländisch-österr. llittorstand vorHet«t und l6Ma

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in das Dieder-österreichischc, ständische Consortiumaafgenoroinen wurde. Derselbe war in erster Ehe mit Catharina v. Wankheim vermählt und von ihm stieg die Stammreihe, wie folgt, herab: Daniel Moser v. Eb- reichsdorf: Catharina Gurtner v. Egenburg; Ferdinand Max, nie- der-österr. Regierungsrath : Anna Clara v. Grüner ; Carl Leopold, geb. 1688, war Ausschuss Ober-Einnehmer bei den niederösterr. Stän- den und Land-Unter-Marschall, wurde, s. oben, Freiherr und starb als k. k. Geh. -Rath 1770: zweite Gemahlin: Catharina v. Prockhof zu Blnmenberg und Hollenstein; - - Freih.Carl Leopold Joseph, geb. 1744 und gest. 1723, Herr auf Achau, Guntramsdorf u. Harmannsdorf, k. k. Truchsess und nieder-österr. Land-Unter-Marschall: Theresia v. Sutt- ner; Freih. Carl (L), geb. 1778 und gest. 1847, Herr auf Achau u. Ebenfurt, nieder-österr. ständiger Ausschussrath u. gew. nieder-österr. Regierungs-Secretair: Maria Anna Susanna v. Koller a. d. H. Deutsch- Brodersdorf, verm. 1800; Freih. Johann Baptist, geb. 1808 u. gest. 1848, nieder-österr. stand. Ausschuss und Regierungsrath : AmalieReiz, verw. Edle v. Manguet, verm. 1842; —Freih. Carl (H.), geb. 1845, Herr der Herrschaft Ebenfarth in Nieder-OesterreiclL

Leupold, I. 3. 8. 496-604. M^gerU 0. Mük\feld, 8. 72. Oeoeal. Tascbeob. d. freih. Iliiusor, 1849. 8. 286—8«, 1S&5. S. 392—94 und 1864. 8. 543.

Moser v. Filseck, Vilseck (in Roth ein springender, silberner Bock). Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, welches den Beinamen von einem unmittelbaren, reichsfreien Rittergute, dem Bergschlosse Yilseck mit Zubehör an der Vils im Wtlrttembergischen, erhielt. Dasselbe, in welches der Reichsadel 1573 gekommen sein soll, gehörte auch zu dem Adel in der Pfalz und in Schwaben , wo es zu Hohen - Entringen sass. Friedrich Moser v. Filseck, kurpfälz. Geh.-Rath und Generalmajor, war im 30jährigen Kriege 1645 Commandant zu Bennfeld und der Sohn desselben , Bernhard Friedrich M. v. F., kommt 1660 als kurpfälz. Kammerjunker vor. Der später sehr bekannte, deutsche PublicistD. Johann Jacob Moser, geb. 1701 und gest. 1785, nannte sich, als er noch h. württemb. Regierungsrath und Professor zu Tübingen war, zu- gleich V. Vilseck, so wie auch v. Weilberg, legte aber, nachdem er kur- trierscher- und dann k. preuss. Geh.-Rath und Ordinarius zu Frankfurt a. d.Oder geworden so wie später diese Beinamen ab u. nahm als seinen Ahnherrn den dritten Sohn des 1482 im 102. Leben^ahre verstorbe- nen Valentin Moser, Schaffners im neuweilerischen Hofe zu Strassburg : Nicolaus Moser, Bürgermeister zu Tübingen, an, welcher vom K. Maxi- milian 1. sein väterliches , adeliges Wappen vermehrt erhalten hatte u. dessen Nachkommen theils im Württembergischen verblieben, theils ins Meissensche, nach Torgau etc., gekommen waren. Somit wird, da J. J. Moser des früher geführten Prädicats : v. Filseck sich später nicht mehr bediente , sein als Publicist eben so bekannt gewordener Sohn, Friedrich Carl, s. S. 364 geb. 1723 und gestorben 1798, richtig wohl nur als Friedrich Carl Freih. v. Moser aufzufiüiren sein.

Qauh«, L 8. 1421—23. ~ Ztdler, XXI. 8. 1836—42. /. /. Most, Geneat. Nachr. tob seiner eigenen Familie und allen davon abstammeiiden Familien. Tübingen, 1756. Oeoeal. Tasehenb. d. freih. Hiaser, IMS. 8. 445. Frtik, v. L4id$bttr, 11 d. 121. Si>frma«A«r,y. 115: Moser (ohne Zutäte), Schwlbiaeh. v. Mtding, II. 8. 388: Moser ▼. Vilseck.

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Moser %u Martinskirchen. Ein im 17. Jahrh. zu Martinskirchen an der Elbe im Amte Mahlberg unweit Torgaa ansässig gewesenes Adels- geadilecht Lndwig Wilhelm Moser war nach Anfange des 17. Jahrh. knraftchs. Geheim. Kammer -Secretair und später kursächs. Geh.-Rath, 90 wie Herr zu Martinskirchen und Gahma, Wahrscheinlich war der- selbe ein Sohn oder Enkel des D. Jacob Moser, gräfl. Otting. Kanzlers a. Raths.

Ktumtk, 8. 639. Oaukt, I. 8. 1421. FrHk, 9. Ledebur, II. 8. 121.

Moser v. Mosern, lleichsadelsstand. Diplom von 1710 fftr Franz Albert Moser, kaiserl. Pflegscommissar, mit dem Prädicate: v. Mosern.

MegtrU v. Mühlfeld, JLr%. Bd. 8. 363.

Moser y. Mossberg. Erbländ.rösterr. Adelsstund. Diplom von 1818 Air Vendelin Moser, k. k. M^jor im Infanterie-Regim. Freih. Mar- sehall V. Perclat, mit dem Prädicate: v. Mossberg.

Megerlt 9, Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 383.

Moser, Ritter und Edle y. Rosenfeld. Erbländ. - österr. Ritter- stand. Diplom von 1715 für Aegidius Burkhard Moser, mit dem Prä- dicate : Edle v. Rosenfeld.

Meg^rU 9. Mühlfeld. Brg.-Bd. 8. ISO.

Moshamm auf Penzing und Nendeck, Ritter (Schild geviert: 1 U.4 in Silber eine schrägrechts gelegte, unterwärts gekehrte Weintraube mit drei grünen Blättern u. 2 u.3 in Blau ein rechtsgekehrter, goldener Löwe, in der rechten Vorder -Pranke einen sechsstrahligen , goldenen Stern haltend). Reichsadels- und Ritterstand. Diplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 17. Juli 1790 für Franz Xaver Mosham, Bürger- meister und Erbrechts-Schiffmeister zu Burghausen , Besitzer der drei Hofmarken : Penzing, Neudeck und Landenham. Der Sohn des Di- ploms - Empfängers , Franz Xaver v. Mosham, geb. 1756, k. bayer. w. Hofrath u. Professor der Rechte u. Staatswissenschaften an der hohen Schule zu Landshut, wurde, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, in dieselbe eingetragen.

V. Lang , 8. 433 u. 53. W.-B. des Kgr. Bayern, VU. 33.

Mosheim. Altes, steiermärkisches, von 1121 bis 1529 vorgekom- menes Adclsgeschlecht. Dasselbe, ursprünglich aus der Schweiz stam- mend, erbaute in Steiermark das Schloss Mosheim. .

Buceliniy P. UI. - Zedier, XXI. 8. 1L.11. Sehmut», 8. 572.

Mosheim. Adelsstand des Kgr. Prcussen. Diplom von 1748 für Johann Lorenz Mosheim, Canzler der Universität GOttingen. Derselbe, einer der ausgezeichnetsten Theologen und Kanzelredner Deutschlands im 18. Jahrh. u. der erste wirklich grosse Kirchenhistoriker der neue- ren Zeit, war zu Lübeck 1694 geboren und starb am 9. Sept. 1755.

PüUer, Oel.-Gesch. ?on GoUingen, 1.8. M a. II. 8. 33. Freih,9. d. Kne»ebetk,B,%\h .

Mogig y. Aehrenfeld (in Roth drei , 2 und 1 , goldene Weizen- Aehren und auf dem gekrönten Helme zwei von Gold und Roth quer getheilte Büffelshörner und dazwischen drei goldene Weizenähren an goldenen Halmen herabhängend). Reichsadelsstand. Diplom vom 5. Febr. 1804 flkr Peter Mosig, Gutsbesitzer zu Gross -Dehsa, bei Er-

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Werbung des Rittergutes Wendisch - Paulsdorf bei Löbau in der Ober- Lausitz, mit dem Prädicate : v. Aehrenfeld. Von den Nachkommen besitzt Carl August Mosig y. Aehrenfeld, geb. 1820, Rechts-Anwalt io Loebau, das Rittergut Klein-Schweidnitz bei Loeban u. Ernst Wilhelm M. V. A., geb.1827, das Freigut zu Gross- Debsa, während im Besitze der weiblichen Descendenten die Rittergüter Ober-Strahwalde, Kattwitz und Stangenhain in der Ober-Lausitz sich befinden.

flAiidüciiriftl. Notizen. W.-B. d. Bichs. Staaten. VIII. 19.

Mosinger y. Mnrthal. Erbländ.-Gsterr. Adelsstand. Diplom von 1815 für Matthias Mosinger, k. k. Rittmeister, mit dem Prädicate: V. Murthal.

A/egerle r. MühlfeUi, Krg.-Bd. S. 383.

Moskopff, Ritter und Edle. Reichsritt^rstand. Diplom von 1731 für Johann Matthias Moskopff, Reichshofcanzlei-Taxator, mit dem Prä- dicate : Edler v.

Magerte r. Mühl/tU, Erg.-Bd. 8. 180.

Moskopp, Mo8kop, Freiherren. ' Erbländ.-Österr. Freihermstand. Diplom von 1790 für Johann Matthias v. Moskopp, k. k. Platzmajor m Luxemburg, u. für den Bruder desselben, Johann Albert v. M., Haupt- mann in kurtrierschen Diensten.

Megerlt v. MühlMd» Erg.-Bd. 8. 80. T^rof, U. 293. Nr. 1. SUmmwappen d«r Herreo V. lloskop, Nr. 2: Kitter ▼. 11. n. Nr. S: P. H. ▼. M.

MoBsaner y. Mossberg. Erbländ.-Osterr. Adelsstand. Diplom von 1728 fdr Christoph Anton Mossaner, mit dem Prädicate; v. Mossberg.

Megerle 9. Müllftld, Erg.-Bd. 8. 383.

Mossbadi, Edle n. Freiherren (in Blau ein, auf im Schildesfusse befindlichem Wasser, zwischen zwei auf jeder Seite aus Schilfe hervor- ragenden Teichkolben , nach der rechten Seite schwimmender Schwan von natürlicher Farbe). Reichsadeisstand und erbländ.- Osten*. Frei- herrnstand. Adelsdiplom von 1598 für die drei Gebrüder: Ludwig Mossbach, markgräflich burgauschen Leibarzt und für Ernst und Hans Ulrich M. ; Bestätigungsdiplom des von den Vorfahren ausser Acht ge- lassenen, ihnen zustehenden Adels vom 5. Dec. 1782 für D. Leopold V. Mossbach, k. k. Rath and zweiten Bürgermeister der kais. Residenz- stadt Wien, mit dem Prädicate: Edler v. und Freihermdiplom vonl818 für Denselben als Vice - Präsidenten des nieder-österr. Landrechts und Präses des Mercantil- und Wechselgerichts. Leopold Edler v. M. war verm. mit Elisabeth Edlen v. Fetzer, aus welcher Ehe. neben drei Töchtern, ein Sohn entspross, Leopold Carl, geb. 1775. Die Nach- kommen der oben genannten drei Brüder breiteten sich in mehreren Ländern weit aus und eine Linie kam namentlich in den kaiserlichen Staaten zu grossem Wohlstande, machte aber, wie erwähnt, von dem Adel lange keinen Gebrauch. Die hier besprochene Familie ist , wie auch das Wappen ergiebt, von anderen Familien dieses Namens, be- sonders aber von den Freiherren v. Mosbach, genannt Breidenbach, wohl zu unterscheiden.

Leupvld, I. 3. B. 505. MegerU 9. Mühlfeld, 8. 72 u. 230. Siehmacher, IV. 125 Die Motbachcr onUr den Geadelten. lyro/. II. 60: ?. M. ^ Knesehke, II. S. 906 o. 307.

369 -.

MoflBer ▼. Mossenan. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1732 ftr Johann Balthasar Mosser, mit dem Prädicate : y. Mossenau.

MhgtrU V. Mühtfeld, Brg.-Bd. 8. S84.

Mosshard, v. und zu Mosshard, Freiherren. Diplom von 1725 ftr Morits Anton v. n. zu Mosshard.

MegrrU 9. JHühlffld, Brg.-Bd. 8. 80.

MoBsmttller, Edle nnd Ritter. Erbländ.-Osterr. Ritterstand. Di- plom von 1776 für Johann Baptist MossmüUer in Steiermark, wegen im Kriege treu geleisteter Dienste, mit dem Prädicate : Edler v. Derselbe wurde 1778 in die steierische Landmannschaft aufgenommen.

Mttgerle v. Mühlfeid, 8. 132. - Schmutz, \\. 8. 573.

Moteyl y. Reichenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1788 für Carl Johann Moteyl , Landesbuchhalter in Mähren, mit dem Prädicate : v. Reichenfeld.

Mtggrle v. Muhlfeld, Erg.-Bd. 8. 384.

Motte (Schild mit Schildeshaupte. Im rothen Schildeshanpte drei neben einander stehende, fUnfstrahlige, goldene Sterne und im goldenen Schilde ein rother Sparren und unter demselben in der Mitte des Schil- desfusses ein kleiner, grüner Dreiberg). Ein, laut Eingabe d. d. Saar- lonis 16. Sept. 1829, in die Adelsclasse der Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 144 eingetragenes Adelsgeschlecht.

Freih. v. Lidtbw, IJ. 8. 133. - W.-B. der Preuss. Rheinprovins, Tftb. 86. Nr. 171 nnd 8. 80.

Motte, Cheyallerie, v. la Chevallerie, Freiherren de la Motte, 8. Bd. n. S. 261.

Motte, Fonque, La Motte Fonqn^, Freiherren, s. Bd.UI. S. 304 n. 305.

Motz (in Silber vier ins Andreaskreuz so gestellte Streitäxte, dass zwei Aexte nach oben und zwei nach unten stehen und zwischen den oberen eine rothe Lilie. Auf dem Helme ein wachsender Wolf zwischen zwei Fahnen, einer silbernen u. goldenen, welche letztere 1636 durch Johann Christian v. M. für die Entsetzung v. Hanau ins Wappen kamen). Altes, hessisches, aus der Grafsclmft Hanau stammendes Adels- geschlecht , welches in Hessen zu Bodenhausen , Grebenstein , Kalden, Ober- Jessen, Obenmrff und Witzenhausen begütert wurde. Heinrich Motz wurde 1354 als Burgmann zu Hanau belehnt; Hans v. Motz lebte zu Witzenhausen und wurde 1554 vom Landgrafen Philipp dem Gross- müthigen mit mehreren in und um Witzenhaiisen gelegenen Gütern zu Mannlehnrecht beliehen; Johannes v. M., gest. 1611, machte mehrere noch in Witzenhausen bestehende, wohlthätige Stiftungen; Johann Chri- stian V. Motz, geboren 1604, landgräfl. hessischer Oberst , Inhaber des schwarzen Regiments, diente zuerst unter den Generälen Piccolomini und Pappenheim, später unter Micrander und Geyso, wurde 1637 Com- mandant zu Cassel und starb als solcher 1683; Justin Eckard v. M., landgräflich hessischer Geh.-Rath und Canzler, wurde vom Landgrafen Carl mit einem Lehn zu Kalden begnadigt und starb 1723 n. Christian

KneiCkkt, Deutodi. AdeU-Lex. VI. 24

870

Heinrich v. M., gest 1751, ebenfalls landgräfl. hess. Oeh.-Bath and Kanzler, Tertrat 1736 die Stelle eines Gesandten beim westphftlischen Kreis-Convent zu COln sowohl Namens des Königs von Schweden, als des Königs von England, wurde vom Könige von Schweden mit dem Lehn bei Ober-Jessen beliehen und besass ausserdem die Güter Boden- bansen, Grebenstein und Obcrnurif in Hessen und die andern genannten Lehne, welche Güter noch in neuester Zeit in der Hand der Familie waren. Von ihm stammten vier Söhne: Philipp v. M., Friedrich v. M., Carl Reinhard v. M. und Justin Heinrich v. M. Philipp v. M. , geb. 1729, Regierungs-Präsident in Rinteln, hatte vier Söhne: Philipp v.M. d. J., Präsident in grossh. Sachsen -weimarschen Diensten; Carl v. M.. gest. 1816 als k. preuss. Regieruugsrath in Düsseldorf, dessen Sohn, Wolfgang V. M., in das k. preuss. Ingenieur- Corps trat; Justin v. M., lebte 1837 als k. preuss. Oberstlieutenant a. D. in Mainz und Heinrich V. M., gest. 1833 als Geh.-Rath u. Kammer-Präsident inCassel, hinter- liess einen Sohn, Otto v. M. , welcher Assessor bei dem Oberlandesge- richte zu Naumburg wurde. Friedrich v. M., geb. 1732, Kammer- präsident and w. Geh.-Rath in Casscl, hatte zwei Söhne: Gerhard v.M., Finanzminister in Cassel und Philipp v. M., Forstmeister in Hanau. Carl Reinhard v. M., wurde 1735 General in hcssen-casselschen Dien- sten und diente mit Auszeichnung in Nordamerika u. von Justin Hein- rich V. M., geb. 1733 und gest. 1813, kurhess. Geh.-Rath und Präsi- denten des Ober -Appellationsgerichts zu Cassel, entspross Friedrich Christian Adolph v. M., geb. 1775 und gest. 1830, welcher in k. pr. Staatsdiensten in weiten Kreisen rühmlich bekannt geworden ist. Der- selbe, seit 1824 Ober - Präsident zu Magdeburg und seit 1825 k. pr. Staats- und Finanzminister, hatte schon als Landrath in Halberstadt 1802 amtlich die Idee einer Zoll- u. Handelsvereinigung innerhalb der deutschen Grenzen ausgesprochen und während der fünf Jahre, in wel- chen er dem Finanzministerium vorstand, setzte er seine ganze Thätig- keit daran , diese Idee zu verwirklichen , welche , für Preussen und für Deutschland so segensreich geworden, sein Nachfolger, Carl Georg Maassen, zu weiterer Vollendung brachte. Vermählt mit Albertine V. Hagen a. d. H. Nienburg bei Halberstadt , hinterliess er zwei Töch- ter und drei Söhne : Albertine , verm. mit dem k. Landstallmeister und Landrath v. d. Brincken. Sophie Marie, gest. 1856, verm. mit Rudolph Freih. Hiller v. Gärtringen auf Schloss Betsche, k. preuss. Kammerii. u. Landtags-Marschall der Prov. Posen, Justin Heinrich v.M., 1837 Forst- meister in C{')slin , Bernhard Rudolph v. M. , Oberförster in Leubusch bei Brieg und Ernst Carl Adrian v. M. , Landrath im Kr. Samter. Jetzt ist Friedrich Philipp v. Motz in grossh. sachs. weimarischen Mili- tairdiensten Migor und Bataillons-Commandeur.

Theatrum Europ. V. 8. 1148. Hof mann, Krleg«tiint, l. H. 304 ii II. 8. ftSO-M. - Grdndllche Unterfluchuog wckcd Ats Adels am Rhrfn und in di'r W«tterau, auch der v. Kar- bn. Gedr. 17.14. fl. 8M. - N. Pr. A.-L. IV, 8. 41K u. 417. Freih. 9. Ledtbur, U.S. 1S2.

Motzfeldt. Altes, niederrheinisches und westphülisches, besonders im Jülich*schen und Bergischen bcgtltert gewesenes Adelsgeschlecht, über welches Zedier nach handschriftlichen Nachrichten nähere Nach- weise giebt. Dasselbe sass schon 1533 zu Motzfeldt unweit Arnsberg,

: 1

an

1693 in den Niederlanden za Lips, Palenstein und Seggeward n. 1705 IQ Hennef bei Ueckerath. Die Familie erhielt 12.Jan. 1712 einAdels- besTAtigangsdiplom und war 1732 zu Eyll unweit Geldern, von 1724 bis 1761 zu Neuenhof im cölner Landkreise und 1817 und noch 1833 zu Hardenberg im Kr. Borken angesessen.

IMitfr, XXI. 8. 1963-72. - Freih. 9. Ltdebur, B. 8. 122.

9 Monlin, Da Monlin (im Schilde ein Ankerkreuz, in der Mitte mit einer Muschel belegt, auch als Mittelschild eines gevierten Schildes : 1 drei Kugeln; 2 ein Schildesfuss u. über demselben ein mit fünf Kugeln belegtes Kreuz; 3 ein Löwe und 4 in Blau sieben Kugeln). Altes, in Folge der Religionsstreitigkeiten aus Frankreich ausgewandertes Adels- geschlecht, aus welchem Sprossen in der k. preuss. Armee zu hohen Ebrenstellen kamen. Peter Ludwig du Monlin ein Sohn des Obersten in holländischen Diensten du M. geb. 1681 zu Wesel, stieg bis zum k. preuss. General der Infanterie , Landeshauptmann in der Altmark etc., trat 1755 aus dem activen Dienste und starb 1756. Derselbe hatte aus der Ehe mit Maria Sibylle v. Huss mehrere Kinder a. von seinen Nachkommen starb ein Enkel, Ferdinand Jacob du Mon- lin, 1845 als Generallieutenant a. D. Um die Mitte des vorigen Jahrb., 1752, sass die Familie zu Klein -Beltsch und Tschistey im Kr. Onhrau. Das in den Suppl. zu Siebm. W.-B. L 10 abgebild!ete Wap- pen gehört einer andern Familie dieses Namens.

N. Pr. A.-L. ni. 8. 489 und SO. Freih. 9. LetUbur, 11. 8. 129 n. lU. 8. 313 und 14.

Moulines (in Blau ein rother Sparren, begleitet von drei goldenen Bauten). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 22. Nov. 1786 für Wilhelm Moulines , kurbraunschw. - lüneb. Geh. Lcgationsrath und Ober-Ck)nsistorialrath bei dem französ. Obcr-Consistorium zu Berlin.

N. Pr. A.-L. V. 8. 340. Freih. 9. Ledebur, II. 8. Vii. W.-B. der Preuss. Moii., IV. 6.

Monrat. Im Königr. Bayern anerkannter Freihermstand. Carl Theodor Freih. v. Mourat. ehemaliger kön. französischer Lieutenant, wurde 5. Sept. 1814 in die Freihermclasse derAdelsmatrikcl des Kgr. Bayern eingetragen.

V. Langt Suppl. 8. 57. W.-B. d. Konigr. Bayern, 111. 68 u. 9. Wolekem, Abth. 3.

Moy, Moy de Sons, Ritter n. Freiherren. Im Kgr. Bayern aner- kannter Ritter- und Freihermstand. Anerkennnngsdiplom des Ritter- standos der Familie bei Einverleibung derselben in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern nach 1815 für Charles Antoine Chevalier de Moy; Anerkennungsdiplom des Freihermstandes im Kaiserthumc Oesterreich vom 24. März 1853 und im Kgr. Bayem vom 1. März 1858. Altes, französisches , aus der Picardie stammendes Adelsgeschlecht , welches die adelige Eigenschaft bei Liquidation der Adelstitel 1666 anerkannt und bestätigt erhielt. Die früheren genealogischen Verhältnisse dessel- ben bespricht ein langer Artikel in den geneal.Taschenbb.derfreiherrl. Häuser. Der genannte Charles Antoine wanderte 1789 aus Frank- reich aus, focht in der condeschen Armee, Hess sich später in München nieder und vermählte sich mit Elisabeth v. Postel. Aus dieser Ehe ent- spross: Ernst Freih. v. Moy de Sons, geb. 1799 , früher Professor der

24*

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Rechte zn Wllrzbnrg und Httnchen, später Appellations-Oerichtsrath zo Neaburg und seit 1860 Prof. der Rechte an der k. k. T^opold-Fran- zens-Universität zn Innsbruck , verm. in erster Ehe 1823 mit Carolina Borzaga, gest. 1842 u. in zweiter 1845 mit Maria Freiin ▼. Giovanelli zn Oerstpnrg und Hörtenborg. Ans der ersten Ehe stammt, neben drei Töchtern, ein Sohn. Freih. Carl, geb. 1827, k. bayer. Kämm., Haupt- mann im 1. Artill.-Regim. und königl. Flügel-A^jntant, verm. 1859 mit Maria Freiin v. Aretin, geb. 1830, aus welcher Ehe zwei Söhne stam- men: Ernst Maria, geb. 1860 und Max, geb. 1862. Aus der zweiten Ehe hat Freiherr Ernst zwei Söhne: Ernst, geboren 1852 und Joseph, geb. 1865.

9. Lamg, Sappl. 8. 194. Geucal. Tuchenb. d. freih. Hfinser, 1869. 8. bU -SO a. 1964. 8. 64«. ~ W.-B. d. Kgr. Bayern. VU. 34: t. Moy, Ritter.

Moi , Freiherren. Erbländ.-österr. Freihermstand. Diplom von 1780 für Ernst v. Moz, Oberstlieutenant des schwäbischen Kreises.

Mf^€ri4 9. Mük^etd, Ergiox-Dd. 8. 80.

Muck. Reichsadelsstand. Diplom wohl um die Mitte des 1 8. Jahr- hnndots fQr Johann Peter Muck, k. dänischen Canzleirath zu Olden- burg und Friedrich Anton Muck, in fürstl. brandenb.-onolzbachschen Diensten.

HaiMlMhriftl. Motte.

Muck (Scliild von Silber und Blau schräglinks getheilt mit einem goldenen, eine Biene zeigenden Mittelschilde). Adelsstand des Königr. Bayern. Diplom vom 21. Dec. 1822 f)lr Georg Philipp Christian Ernst Muck, k. bayer. Rittmeister im 2. Chevaux-legers-Regimente. Der- selbe war ein Sohn des Simon Jacob Ritter v. Muck, k. bayer. Rittmei- stern, welcher als Ritter des milit. Max-Joseph-Ordens den persönlichen Adel erhalten hatte.

Bayer. Regieruugs-Blatt, 18'i3, Nr. II. W -B. d. Kgr. Bayern. VII. 35.

Muck y. Muckendorff, Muckendorf (im Schilde eine Burg mit zwei Thürmen u. über derselben eine Sonne). Böhmischer Adelsstand. BestätigUDgsdiplom von 1660 für Peter Muck v. Muckendorf, böhmi- schen Rath. Ein in Schlesien begütert gewordenes Adelsgeschlecht, aus welchem Johann M. v. M. bereits 1636 zu Muckendorf unweit La- ben sass. Peter v. Muck und Sonnenburg starb 4. Jan. 1705 als Herr auf Lichtenberg bciGrottkau, so wie auf Marschwitz und Schlantzmühle unweit Neumarkt.

Handsrhrifll. Notls - Frtih. v. Ltdebur, 11. 8. 193.

Muckelin. Altes, oberrheinisches Adelsgesclüecht, welches 1310 ein cisterzienser Nonnenkloster zu Degenbach in der mainzer Diöcese stiftete.

Z9dl9r, XXII. 8. 8.

Muckershansen , s. Mockershausen, S. 314 u. 15.

Mudersbach , Maderapach , Mttdersbach. Altes , oberrheinisches Adelsgoschlecht, dessen Stammreihe Humbracht mit einem Anonymus um die Mitte des 13. Jahrh. anfängt und bis nach Anfange des 17. Jahrh. fortsetzt. Wolff v. M. war 1505 Domherr zu Speier, resignirte aber,

f

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da der SUunin nicht mehr gliederreich war, vermfihlte sich mit einer ?. Gronherg, wurde Amtmann zu Westerbarg a. hinterlioss einen Sohn, Daniel v. M., welcher als Domherr zu Mainz ebenfalls resignirte, da er der letzte männliche Sprosse des Stammes war. Aus seiner Ehe mit einer y. Greiffenklau zu Vollrath entspross nur eine Tochter, Elisabeth Y. M. und so erlosch mit ilmi 1600 im Heimathslande derMannsstainm, mit der Tochter aber, einer vermÄlilten v. Cronberg, ging 17. April 1611 daselbst auch der Name des alten Geschlechts aus. In der Mark Brandenburg blühte noch ein Zweig ins 18. Jahrh. hinein. Jo- hann Wilhelm v. M. war 1664 Landrichter der Uckermark und starb 17. Nov. 1668. Die Tochter desselben, Adelheid Tugendreich v. M., Term. mit Alexander Magus v. Arnim auf Fredenwalde, starb 1727. Die Familie hatte flbrigens früher zu den cölnischen, trierschen u. nas- sauischen Vasallen gehört, breitete sich aus dem Stammsitze Moders- bach bei Braunfels aus und besass 1491 Mondorff unweit Merzig und 1486 und noch 1547 die Burg Hohcnfels im Nassauischen.

ffwmhraekt, Tab. J85. Oauh*f, t. S. 14«i;. •. Hatttfin, I. 8. S94. Zedier, XXII. 8. niMl 13. >- Faknt, I. 8. 294. Freih. w. Udebur, II. 8. 123. Siebmaeker, I. 133 : T. M&odtfrspaeh, RheioISodisch. » Suppl. cu Siebm. W.-B. TL 29. Tfrof, I. 1H7.

Mudraeh, s. Mo d räch, S. 315.

Mndschiedler, Mntschler, Mndtschiedler v. Reinspran. Altes, ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht , welches in Ostpreusscn begü- tert ¥rurde. Dasselbe sass schon 1533 zuPomehnen unweit Königsberg, später zu Elcin-Rogallen, Schultz, Sodehnen etc. und noch 1752 zuRa- kowen im Er. Johannsburg.

Firilk^rr p. L^itebur, II. 8. 123.

Muffat. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1790 für Carl Muffat, inner- und ober-österr. Appellations-Secretair.

Magerte 9. UüH/tld, Erg.-Bd. 8. 394.

Muffe! , Muffel y. Ermrenth und Eschensu, Muffel v. Ermrenth.

Altes, fränkisches, aus Nürnberg stammendes Adelsgeschlecht, welches sich in zwei Linien , in die zu Ermrenth u. Eschenau theilte , von wel- chen Letztere wieder ausging und welches im Coburgschen die Güter Ahorn und Unter-Simau erwarb. Den Beinamen Ermrenth nahm die Familie von dem gleichnamigen Schlosse im BaTreutschen an , welches dieselbe, als sie Nürnberg verlassen, an sich brachte. Nicolaus Muf- fel aus Nürnberg begleitete 1461 den Herzog Wilhelm zu Sachsen auf seiner Reise ins gelobte Land; Wolff Friedrich v.M war im 30jährigen Kriege zuerst kursächs. Major u. zeichnete sich 1643, als Freiberg von den Schweden belagert wurde, durch Tapferkeit aus, wurde später kur- brandenb. Oberst und endlich Commandant der Festung Plassenburg bei Culmbach und führte zuerst den Beinamen : v. Ermsreuth und Johann Friedrich v. M., Herr auf Ahorn, fürstl. coburgscher Rath, 8tarbl683. Der Stamm blühte in der ermreuther Linie fort und vnirde nach Anle- gung der Adelsmatrikel des Königr. Bayern in der Person des Johann Franz Ludwig v. Muffel zu Bayreuth, geb. 1802, in dieselbe einge- tragen.

Knauth, 8. 539. Bucelini, P. II. Append. - Gauke , I. 8. 1423 n. 24 : nach Hoeona Cobarg. Chroolk and Möller, Annal. Sazon. Ztdltr, XXQ. 8. 13. >- Bitd^rmam» , aan- b«Tg. PacTicier, Tab. 476-92. - ». L<mg, 8. 4M. - Tfrof, I. 26. - W.-B. d. Kft. Bayer«. VII. 35.

374 --

Mnffelgern. Fränkisches , dem ebemaligeo reichsfreien Ritter- Canton Steigerwald einverleibt gewesenes Adelsgeschlocht.

Biedermann, Oanton ßulgerwald, Tab. »88.

Mtihr. Ein im 16. n. 17. Jahlrh. zu dem in Schlesien ansässigen Adel gehörendes Geschlecht. Dasselbe sass bereits 1500 u. noch 1624 zu Deutsch-Kamitz und Neuntz im Neisseschen.

Freiherr v. Ledebur T\. 8. 12.^.

^ Mttcheln, Mügeln. Altes, magdeburgisches und meissensches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammbause an der Saale, wel- ches auch im Anhaltschen, Bambergischen , in Schwaben und Schlesien begütert wurde. Dasselbe gehörte schon 1390 zu denPfUnnem inHalle, war 1492 zu Ballenstädt und spater besonders um Bitterfeld gesessen, hatte in der Mitte des 17. Jahrh. im Goldbergischen die Güter Bärs- dorf und Neu-Sorge inne u. blühte noch 1750 im Anhaltschen u. 1769 in Schlesien zu Nieder-Schreibendorf im Kr. Strehlen. Isenbertus u. Albrecht v. Mücheln treten schon 1144 in einem Donations-Briefe des Bischofs Egilbert zu Bamberg iXa das Klosrer Colbig im Anhaltschen als Zeugen auf; Seyfried v. Mücheln oder Mügeln bekräftigte 1216 nebst Anderen vom Adel einen Kauf-Contract Dietrichs Markgrafen zu Meissen mit dem Abte zu Altenzella und Johann v. M., Dom-Propst zu Bamberg, zeugte 1299 in einem bischöfl. bambergischen, dem Kloster Sonnenfeld im Coburgschen gegebenen Donationsbriefe. Später sassen Sprossen des Geschlechts unweit Halle zu Schwartza, Gulm, Glaucha etc. u. gaben wahrscheinlich dem Städtchen Mücheln im Querfurtschen den Namen; Christoph v. M. widersetzte sich 1452 mit Apel v.Vitzdum dem Herzoge Wilhelm zu Sachsen und kam dabei in Gefangenschaft a. Job V. M., Herr auf Roitzsch u. Graefenhainichen, war 1587 des Für- stenthnms Anhalt Marschall und Landeshauptmann. Von den Enkeln desselben hatte Job Bernhard, h. braunschweig. Oberst u. Commandant zu Hannover, im Türkenkriege und namentlich 1664 bei der Belage- rung und Eroberung der Stadt Fünfkirchen grosse Tapferkeit bewiesen und Job Guno v. M., Herr auf Roitzsch, kursächs. Kriegs-Commissar u. Lieutenant bei den Reiter-Pferden, starb 1688. Von Letzterem stamni-- ten zwei Söhne : Hans Christoph v. M. u. Job Levin v. M. , welcher in die kursächs. Armee trat. Der nach Schlesien gekommene Zweig stammte aus dem Hause Roitzsch und aus ihm war um 1650 Hans Bern« hard v. M., Herr auf Neusorge und Bärsdorf im Liegnitzischen , fürst- lieber Rath und Hofmarschall zu Liegnitz, bekannt. Nach Allem ist der Stamm in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. erloschen, doch ist die Zeit des Abgangs nicht genau zu ermitteln.

Knauik , 8. ftS9. ^ Schlegel . Traet. de Cella veteri, 8. 39. Sinapiu* , Tl. 6. 819. ^ Gauhe, I. 8. 1424-26. - J>-«A. r. Ledebur, U. 8. I2S. - Siebinacher, 1. 159: v. Mücheln, MeiBBoiach. 9. Meding, I. 8. 40S. W.-B. d. Sftohs. Staaten, X!. 19.

Mücke (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Blau drei schräg- linke silbeme Balken u. links in Grold ein aufgerichteter Hirsch). Reichs- adelsstand. Diplom vom 8. Apr. 1806 für Christian Friedrich Mücke, Herrn auf Nieder-Rengersdorf bei Herrnhut und kursächs. Lieutenant. Der Stamm blühte fort; ein Sohn des Diploms-Empfängers, Carl Gustav

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Frau V. Hfleke, war Rechtsanwalt in Leipzig und ein Solin des Letz- tern, E. G. V. Mücke, geb. 1844, studirt jetzt die Rechte.

BwdMhrilU. Motis. Oretdiier CMleod. cuxu Qebr. fQr die Resident, 1847, 8. 173. FrH*. p. Lfdebur, U. 8. ItfS und lU. 8. 3U. - W. B. d. Siebs. Staateu« VI. 65.

^ Xüffling, Müffling, genannt Weiss , anch Freiherren. Altes,

nrsprflnglich bayerisches Adelsgeschlecht, welches aus Bayern in die sächsischen und reussischen Länder kam und sich auch in Preussen und Oesterreich weit ausbreitete, zu grossem Ansehen kam u. in der Ober- P&Le, im Bayreuthschen, im Yoigtlande u. in Thüringen begütert wurde. Was den Beinamen : Weiss anlangt, so erwähnt Val. König, dass Georg Weiss sich mit der Letzten des Stammes Müffling vermählt u., bewogen durch grosse Vergünstigungen, versprochen habe, den Geschlechtsnamen V. Müffling fortzuführen und dass die Nachkonmien dieses Versprechen gehalten hätten. Die Stammreiho wird mit Ulrich v. Müffling , ge- nannt Weiss, begonnen, dessen Sohn, Andreas, um 1490 Herr auf Kttrmsees war. Der gleichnamige Urenkel des Letzteren besass das Gut Trausnitz in der Ober -Pfalz und von seinen späteren Nachkommen war Georg Wilhelm, k. poln. und kursächs. Eriegs-Gommissar, Herr zu Liebs- u. Steinsdorff bei Weida. Derselbe starb 1 722 u. hinterliess mehrere Söhne , von denen Cbristopli , Christoph Philipp und Johann Wilhelm, Hanptleute in der k. k. Armee, 1738 das Gut Steinsdorff verkauften. Von dem Bruder Georg Wilhelm's : Johann Adolph, fürsü. schwarzburg. Oberstlieutenant, stammte Heinrich Adolph v.M., gen.W. Die Frei- herren V. M.. gen. W. , gingen aus dem genannten Hause Steinsdorff hervor. Heinrich Freih. v. M., gen. W. , gest. 1737 , zeichnete sich in der k. k. Armee sehr aus und stieg bis zum Feldmarsch.-Lieutenant n. Freiherr Carl that sich 1735 als k. k. Oberst hervor. Später* kamen mehrere Sprossen des Stammes in der k. preuss. Armee zu hohen Ehrenstellen. Friedrich Wilhelm Freih. v. Itf., gen. Weiss, starb 1808 als k. preuss. Generalmajor u. von den beiden Söhnen desselben wurde Friedrich Carl Ferdinand General-Feldmarschall und Wilhelm General- Lieutenant. Eine Schwester der beiden Letzteren vermählte sich mit dem k. preuss. Präsidenten v. Kehler inNeisse. Begütert im Königr. Preussen war in neuer Zeit (1857) der k. preuss. Geh. Regierungsrath a. D. Freih. v. M., gen. W., Herr auf Ringhofen im Kr. Erfurt.

Knauth,B. 539. VaL Konig, I. 8. 672-78. - Gauhe , I. 8. 1426 und 37. Zedier, XXn. 8. 47 u. 48. - Freih. v. Krohne, U. 8. 875. - N. GeneJil. Handb. 1780. Naebtr. 78-- 80. N. l*r. A.-L. III. 8. 430. Freih. v. Ledebur, D. 8. 123 und 24. - Siebmaeker, 11. 69: Müfflingen, gen. Wei»«, BayeiiBoh. Tyroff, I. 94: F. H. v. 14., gen. W. W.-B. d. 8icha. SUaton: IX. 21. Kneschke , I. 8. 304.

i Müggenthal, Mnggenthal, Freiherren n. Grafen. Reichsfreiherm-

und Grafenstand. Freihermdiplom vom 2ö. Mai 1625 und Grafendi- plom von 1666. Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, welches sich später auch in Franken u. in den Rheinlanden ausbreitete. Die ordent- liche Stammreihe der Familie beginnt Bucelini mit Wdnnar v. M., welcher 1279 vorkommt. Von den Nachkommen desselben, unter wel- chen mehrere Landrichter und Amtshauptleute in Bayern waren , lebte unter Anderem um 1517 Heinrich v. M. auf Sondersdorf, Pfleger zu Abach und Kehlheim, von welchem zwei Söhne entsprossten : Hans Hein- rich und Wolf Heinrich v. M. Hans Heinrich gründete die neu-ainzen-

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hausische Linie ^fwelche mit dem Ur- Urenkel: Franz Ignaz, kurbayer. Kämm, und Wildmeister in Landshut, der bei seinem Tode 1704 keine männliche Nachkommen, sondern nur zwei Töchter hatte, erlosch. Von Wolff Heinrich stammte Heinrich Hannibal, Herr auf Prondorff u. Prai- dcnhil, kurbayer. Kämm. , Rath , Vicedom zu Landshut und Pfleger zu Kirchberg und von Letzterem entsprossten die Brüder: Freih. Johann Eberhard zu Mayer, genannt Flügelsberg und Franz Albrecht, welcher als kurbayer. Pfleger, Forstmeister und Landeshauptmann zu Ober-Mu- rach, wie auch als bischOfl. regensburg. und freisingscher Rath, 1683 auf seinem Schlosse Stralfeld starb. Zu dieser Linie gehörten auch Jo- hann Dietrich , Herr zu Wahl , Canonicus zu Salzburg , welcher 1 648 den Friedenstractaten zu Münster als Abgesandter beigewohnt hatte, Maria Theresia v. M. , gest. 1693 als geforstete Reichs - Aebtissin des Stifts Niedermünster zu Regensburg , Johanna Franzisca v. M. , welche als Aebtissin desselben Stifts 1722 starb und Johann Heinrich v. M., welcher 1706 kurmainz. Kämm, und Rath war. Der Stamm blühte fort, doch fehlen zusammenhängende weitere Nachrichten über densel- ben. V. Hefher giebt nur an, dass die Freiherren v. Müggenthal schwä- bischer Linie erloschen wären, dass die gräfliche Linie, welche wohl nicht lange blühte, ausgegangen sei, dass das Geschlecht im bayerischen Orden des heiligen Georg aufgeschworen habe und dass in neuer Zeit in Bayern noch ein Freiherr v. M. lebe. Die Immatricnlation der Familie in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern muss nach v. Lang's Zeit erfolgt sein.

ßuaelini, P. II. n. IV. Seifert, Ahneutofeln , I. .12. Sinapiui , tl. S. 820— M. 0auh4, I. 8. I4«7-~W. 9. Hattitein, I. 8. 395. Zedier, XXII. 8. 24. - Biedermomn, Cftnton (Atenwald, Tab. 219—25. Siebmacher, I. H: v. Magkeuihal, Bayerisch. Dnrchl. Welt, Aasfc. tod 1710. I. 8. 169. - v. Medinp, I. 8. 404. Suppl. sn Siebm. W.-B. IV. t»: V. M. n. VII. 2: Gt. ▼. M. - W.-B. d. Kgr. Bayern, XII. »6 u. XHI. 21 : P. «. ▼. 11. - w. Be/ner, bayer. Adi>l,Tab. 48 u. 8. 4<t : ▼. M. u. P.-H. v. M. Knetehke, IV. 8. 298— SOO.

Mfihl, Freiherren (in Silber auf einem grünen, dreihügeligen Berge ein hoher, verdorrter Baum mit vielen dürren Aesten nach oben, 80 wie nach rechts und links). Reichsfreiherrnstand. Diplom im kur- sächsischen Reichsvicariate vom 29. Juni 1792 für Christoph Christian Mühl, kurbraunschw. Hofrath und Gesandten am k. k. Hofe zu Wien. Derselbe bekleidete nach Jacobi , 11. S. 423 , diesen Posten noch im Anfange des jetzigen Jahrhunderts. Dass der Stamm fortgeblüht , ist nicht bekannt.

Haudachriftl. Notli. Tyrof, l. l$S. Kn*»chke, IIT. 8. .121 u. 22.

Mühl V. Ulmen, auch Freiherren (Schild von Schwarz und Gold schrfiggeschacht mit einem rothen Tumierkragen). Altes, rheinländi- sches Adelsgeschlecht, eines Wappens mit den Haust v. Ulmen, welches bereits 1491 zu Ulmen unweit Cochem u. zu Cronenburg bei Gemünd, 1529 zu Wassenbach, 1579 zu Gundorf etc. sass und bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrh. fortblühte. Der Stamm, aus welchem mehrere Sprossen in kurmainzischen und trierschen Diensten standen, erlosdi 17. Febr. 1762 mit Heinrich Carl Ferdinand Caspar Freiherm Mühl V. Ulmen, kurtrierschen Kämmerer und Ober- Amtmann zu Coblenz und Ehrenbreitst^in. Die v. Mühl zu Herberode 1329; zu St.Goarl380; zu Neuerburg beiWittlich 1350 (im Schilde drei Hammer, s. v.Hont-

377

heim, IT. Tab. IV.); zu Trnich im Cölnischen und zu Montabour im Ntssauischen 1400 gehören zu anderen weit trüber erlosebenen Ge- schlechtern dieses Namens.

9. BaUsMn, 1. S. 397-99. Zedier, XXU. 8. 66—69. Freih. v. Ledehur , II. 8 124. Itapi»!. «Q Siebm. W.-B. IV. 19.

» Mühlbach. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom Könige

Friedrich Wilhelm m. von Preussen fftr die vier Söhne des verstorbenen k. preuss. Kriegs- und Domainenraths Friedrich Traugott Mahlbach. Ton denselben starb Heinrich v. Mühlbach 1848 als k. preuss. Major u. Festungs-Inspector zu Cöln und Ernst Adolph v. M. war Obcr-Regie- ningsrath zu Magdeburg. Die Familie wurde in Schlesien zu Skohl im Kr. Jauer und in Pommern zu Reetz bei Neuenkirchen auf Rügen be- gütert

R. Pr. A.-L. V. 8. 340. Freik. 9. Ledebur, II. 8. 124. - W.-B. d. preuss Monarch.,

IV. 6.

» Mfihlberg, Mnelberg. Ein früher zu dem schlesischen Adel zäh-

lendes Geschlecht , welches nach Einigen , da dasselbe in Silber einen Baben, im Schnabel einen Ring haltend, führte, für eines Stammes mit der Familie v.Rabenau gehalten wurde, doch liat Letztere, wie bekannt, den Raben nur auf dem Helme. Hedwig v. Mühlberg, vermählte

V. Peterswalde, geb. 1551, starb 12. Juni 1603.

Sinapiu», I. S. 657 Gauke, II. 8. 750 u. 51. Siebmacher , IT. 49.

^ Hühlberg. Grafen. Altes, thüringisches Grafengeschlecht aus dem

einst sehr festen, später aber nur noch in einzelnen Ruinen liegenden, gleichnamigen Stammschlosse zwischen Arnstadt und Gotha, zwei Mei- len von Erfurt. Dasselbe führte in früher Zeit nur den Ritterstand und erst 1042 kommt Heinrich Graf v. Mühlbcrg vor. Meinhard Graf V. Mühlberg und Wachsen bürg tritt urkundlich 1168 in dem Vergleiche eines Streits des Abts Gundoldus zu St. Georgenthal mit dem Abte Her- mann zu Reinhardsbmnn als Zeuge vor. Da das Schloss Mühlberg mit den zu demselben gehörigen Gütern im 14. Jahrb. an Kur -Mainz ge- kommen, wurde angenommen, dass der Stamm in dieser Zeit erloschen sei und dass die Besitzungen als verfallenes Lehn an das Erzstift Mainz zurückgefallen wären, Schloss und Herrschaft Wachsenburg oder Was- senburg aber, anderthalb Meilen von Gotha, kamen an Sachsen - Gotha und wurden zu dem Amte Ichtershausen geschlagen.

». Falckenstein, thüringische Chronik, II. Üb. 2. S. 882—85. Gauhe , O. S. 751. V. Hellbach, hi.otor. Nachr. von Gleichen« Mflhlberg und WachsenhnrK. Krfiirt, 1^02.

Mühldorfer. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom von 1834 für Johann Baptist Mühldorfer, Gutsbesitzer zu Vilshofon.

UaiMlschriftl. Notix.

» MUhlen, y. der Mühlen, Du Moniin, Grafen (Schild von Roth und

Gold der Länge nach getheilt, mit einem abgekürzten Sparren von ge- wechselten Tincturen und rechts oben ein blaues Freiviertel mit einem aufrecht gestellten Schwerte , oder : Schild der Länge nach getheilt : rechts in Roth ein aufrecht gestelltes Schwert und links von Gold und Roth der Länge nach getheilt, mit einem abgekürzten , breiten Sparren von gewechselten Tincturen). Grafenstand des Kaiser- u. Königreichs Frankreich, im Kgr. Bayern anerkannt und ausgeschrieben. Grafen- diplome von 1812 und vom 24. Mai 1823 f^r Carl Dumoulin, k. franz.

378

Generallieutenant u. Anerkennungsdiplom von 1840, so wie vom 2. Juli 1857, mit Genehmigung den französischen Namen der Familie: Du Moulin wieder anzunehmen. Altes, angesehenes, französisches, ur- sprünglich den Namen : Du Moulin führendes Adelsgeschlecht, aus wel- chem der k. französ. Generallieutenant CarlDu-Moulin, s. oben, stammte. Derselbe, gest. 1847, vermählte sich 1806 mit Catharina Eugenia Grf. V. Eckardt, Erbtochter des erblichen Reichsraths des Königr. Bayern, Geh.-Raths, Kämmerers und Generallieutenants Wilhelm Carl Joseph Adam Grafen v. Eckardt, genannt Ecker, auf Mörlach, s. Bd. lU. S. 19 und 20 und Letzterer bestimmte testamentarisch , dass seine Tochter, die genannte Grf. Du-Moulin, Nutzniesserin der ihm zustehenden zwei grossen Majorate in Bayern sein und bleiben solle, ihr aber die beiden ältesten Söhne später in diesen Majoraten nachzufolgen hätten. Diese beiden Söhne waren die Grafen Carl (U.) u. Gustav, welche eine ältere und jüngere Linie des gräflichen Hauses stifteten. Carl (II.) Graf Du Moulin-Eckart auf Bertolzheim, geb. 1808, seit 1856 Besitzer des erb- lichen Rcichsraths-Majorats Winklarn, Herr zu Frauen - und Reichen- stein und der Herrschaft Bertolzheim bei Neuburg a. d. Donau , Senior der Familie, nahm, s. oben, bei dem Antritte der Güter für den bisher gefahrten Namen : „v. der Mühle'* den französischen seines Vaters wieder an und war verm. in erster Ehe mit Luitgarde Höllberger, gest. 1853 und in zweiter, 1856, mit Clotilde Grf . Seyssel d'Aix, geb. 1826. Aus der ersten Ehe stammen, neben einer Tochter: Grf. Caroline, geb. 1832, Wittwe des 1858 verstorbenen k. franz. Capitains Julius Gr. Du Mou- lin, zwei Söhne, die Grafen: Eduard, geb. 1834 und Carl (HL), geb. 1849. Gustav Graf Eckart v. d. Mühle, auf Leonberg, geb. 1809, Bru- der des Grafen Carl (H.), seit 1856 Besitzer des erblichen Reichsraths- Fideicommisses Leonberg (Secundogenitur) in der Ober-Pfalz, Herr zu Leonberg, Pirkensee, Stephaning, Fischbach, Stockenfels etc., k. bayer. Kämmerer, vermählte sich mit Sophie Therese Auguste Bayer. Von den Brüdern der Grafen Carl (H.) und Gustav leben: Gr. Eugen , geb. 1814, Gutsbesitzer bei Nancy und Graf Georg, geb. 1820. Von den verstorbenen Brüdern hat Graf Heinrich, gest. 1855, aus der Ehe mit Juliane Freiin v. Wöllwarth, geb. 1822, Oberhofineisterin bei I. M. der Königin Marie von Bayern, verm. 1845 , zwei Söhne: Carl Graf v. der Mühle, geb. 1848 und Heinrich Gr. v. d. Mühle, geb. 1851, hinter- lassen. —

Deutsche Orafenh. der Qegenw. 11. 8. 134 u. 35. Geneal. Tascheub. d. grifl. Hiasert 1860. 8. 644, 1864. 8. 224 u. 2b u. histor. Maadb. an Demselben, 8. 623.

Mühlen, v. der Mtthlen, Mylen, auch Freiherren (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Silber auf einem grünen Dreiberge ein aufgerichteter, rechtsgekehrter, natürlicher Wolf und links in Roth ein goldener Querbalken). Altes , thüringisches Adelsgeschlecht , welches früher auch Myla, Mielen, Mehlen u. Mihlen, gen. Wolfstein, geschrie- ben wurde, wohl aus dem Sitze Myla (Mylau) im Voigtlande stammte, bereits im 14. Jahrhunderte zu Tenneberg bei Gotha sass und ^äter in die Niederlausitz und Neumark und nach Ostpreussen, Württemberg, in die Niederlande etc. kam. Berthold v. Myla war nach Spangenberg

379

um 1229 als Eriegsheld bekannt; Basse y.Müow, auch alsBusso v. Mi- law oder Bosso v. Milaw und Basso de Milowe aufgeführt, tritt in bran- denburgischen pritzwalckschen Urkunden 1321 und 1325 auf; Heinrich T. M., des Landgrafen Albert in Thüringen Schlosshauptmann zu Gotha, hatte schoa vorher von seinem Herrn das Schloss Tenneberg gekauft, doch trat Marquard, Abt zu Reinhardsbrunn in den Kauf und brachte das Schloss an sein Kloster. Bernhard v. Mylen, schon 1520 dänischer Commandant in der schwedischen Festung Steckeburg , kam spfiter in das Meissensche, wurde des Kurfürsten Johann Friedrich Kriegs-Oberst und Landvogt in Sachsen, wohnte in Wittenberg, wo er Luthers Freund wurde, war, vermählt mit einer Freiin v. Werberg ohne Nachkommen zu haben, Herr auf Herbslcben bei Gotha und kommt noch 1570 als Landvoigt in Thüringen vor; Bartusch v. Mühlen war 1556 Hauptmann zu Sagan und Gottfried v. M., liandes-Aeltester des sprembergischen Kreises, sass auf den Familiengütem Simmersdorf und Klein-Kölzig bei Soran und Friedrich v. Myla lebte 1598 auf seinem Rittersitze Weilers- dorf ebenfalls bei Sorau. Später, 1716, war Gerhard v. Mühlen k. poln. und kursächs. Oberlieutenant und um 1732 wird ein v.Milau, k.preuss. ObcrsUieutenant, als Commandant zuDraheim aufgeführt. Der Stamm blühte, namentlich in der Niederlausitz, zu Klein - Kölzig , Simmersdorf Und Weilersdorf fort und sass noch 1837 zu Rackau bei Calau. Der im Kgr. Württemberg angesessene und bedienstete Zweig gehört seit 1847 zur altadeligen Gau -Erbschaft Alten -Limpurg in Frankfurt a. M. , in welche andere Glieder des Geschlechts , die aber ohne Nachkommen starben, schon 1733 und 1796 aufgenommen worden waren. Der in die Niederlande gekommene Zweig wurde zuNymwegen angesessen. Friederike Ulrike v. Mühlen, Wittwe des k. preuss. Hauptmanns v. M., lebte in neuester Zeit in Dresden.

0auk4, I. 8. 1447-&0. - Zedier, XXU. 9. IßdS u. 90. Freih. v. Udebur, II. 8.124. 8iehm«ich9r, V. US: r. Mylen. Sehw&biscb. Kneaehkt , III. 8. 3r2.

Milhlen, v. u. zur Mühlen, v. Zarmühlen (in Grün drei schräg- rechts geffthrte , silberne Bäche). Reichsadelsstand, im Kgr. Preussen anerkannt. Adelsdiplom vom 16. Febr. 1792 für die Gebrüder: Bern- hardHeinrich, Hermann Heinrich, Caspar, Carl u. Friedrich Job. zur Müh- len u. für den Vetter derselben, Cornelius zur Mühlen. - - Ein zu dem Adel imKgr. Preussen zählendes Geschlecht, welches imMüiisterlandel823 zu Berge, Grollenburg, Hohenhotte u. Ruhr sass u. aus welchem mehrere Sprossen in k. pr. Staatsdienste traten. In denselben standen 1839 Wilhelm v. u. zur Mühlen, k. preuss. Geh. Justizrath zu Berlin, v. u. zur M., Assessor bei dem Ober-Landesgericht zu Münster u. v. u. zur Müh- len, Justiz-Coramissar zu Steinfurt im Reg. -Bez. Münster.

Haadtehriftl. Notli. N. Pr. A.-L. V. 8. 841. Freih. v. Ledtbur. U. S. 124. W.-B. d. Preost. Monarch., IV. 6.

Mühlenfeld, auch Graf (Stammwappen: in Blau ein fliegender Storch). Grafenstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom 26. Sept. 1826 für Carl v. Mühlenfels, k. k. Geh.-Rath u. k. württemb. Reise- marschall. Ein, in den schwedischen Adelsstand erhobenes Geschlecht, welches in Neu -Vor -Pommern ansässig wurde. Dasselbe sass bereits 1780 zu Wahlendow, 1799 zu Züssow und 1886 zu Möckow unweit

380

Greifswald. In neuer Zeit war August. Friedrich v. M. Landrath des Kr. Grimmen im Reg. -Bez. Stralsund; Carl August v. M. , gest. 1849, war k. preuss. Oberstlieutenant u. Landrath a. D. ; ein Dr. v. M. wurde Oberlandesgerichts-Rath zu Naumburg und ein Major v. M. stand im k. preuss. 24. Infanterie -Regimente. Graf Carl v. Mühlcnfels starb, ohne seine Linie fortgesetzt zu haben.

N. Pr. A.-L. V. 8. Ä41. Freik. v, Ledebur, U. 8. VH n. III. 8. 314. - W.-B. des Küiiigr. Wörttemlierg : Or. r. M.

Mühlensdorf, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1741 für Johann Georg Mflhlensdorf, böhmischen Hofrath. Derselbe war 1733 in den böhmischen Adelsstand erhoben worden.

ifefferU V. Mühlfeld . Brg.-Bd. 8. 180 u. 384.

Miihler (in Silber ein schrägrechtsgelegter Eichenzweig und über demselben ein Stern). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 22. Dec. 1833 für die gesammte Nachkommenschaft des damaligen k. preuss. Justiz-Ministers Heinrich Gottlieb Mühler. Letzterer erhielt 14. Juni 1851 mit Verleihung des schwarzen Adler -Ordens statuten- mässig für sich gleichfalls den preussischen Adelsstand und starb später als Staats-Minister und Ober-Tribunals-Präsident a. D. Aus seiner Ehe mit einer geb. Hoffmann entsprossten drei Söhne, von welchen der Eine, Dr. Heinrich V. M., gegenwärtig k. preuss. Staats- und Cultus-Minister, der Andere Geh. Ober-Post-Rath und der Dritte Director im Stadtge- richte zu Berlin ist.

Handsrhriftl. Notiz. Freih, v. Ledebur, II. 8. 124.

Mühlheim, Mülheim (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber, schwarzer Adler und links in Roth zwei über einander stehende, weisse Räder). Altes, schlesisches, im 15., 16. u. 17. Jahrhunderte mit mehreren Gütern an- gesessenes Adelsgeschlecht , aus welchem mehrere Sprossen nach dem im 15. Jahrh. der Familie zustehenden Sit^e Puschkau im Schweidnitzi- schen den Beinamen Puschke oder Buschke führten u. welches sich be- sonders aus den Häusern Pläswitz im Strigauischen und Domanze,Laa- san und Gross-Ellguth im Schweidnitzischen ausbreitete. Martin Mühlheim kommt schon 1165 als Rath des Herzogs Boleslaw d. Grossen in Schlesien und Matthias v. M. 1325 als des Herzogs Heinrich VI. zu Breslau Rath vor; Johann v. Mühlheim war 1384 Land-Prior des deut- schen Ordens durch Böhmen, Mähren und Schlesien; Jacob v. M. zählte 1488 zu des Königs Albert in Ungarn und Böhmen berühmten Kriegs- Obersten gegen die Türken; Dietrich v. M. lebte 1588 als Landes- Aeltester der Fürstenthümer Jauer und Schweidnitz ; Georg Wilhelm V. M. war um 1696 kurbrandenb. Oberforstmeister zu Marienwalde and Johannes v. M. noch 1712 k. preuss. Kammerjunker. Nach dem Neuen Preuss. Adels-Lexicon hatte die Familie auch in der Neumark mehrere Güter erworben und sass im Landsbergischen zu Simonsdorf, Hohenwalde. Pyrehne und Tornow, so wie im Züllichauschen zu Mosau, blühte fort und der k. preuss. Kammerherr u. Lieutenant a. D. v. Mühl- heim war um 1837 Herr auf Guhden.

Sinapius, I. 8. 667. Oauht, I. 8. 1429. N. Pr. A.-L. III. 8. 431. Fireih, 9, It- 49bwr, U. 8. 1S4 0. 116. 8i€bfnaek§r, I. 61 : ▼. Mafalbeim, SchletlMh.

381

Mililheim, Mülheim (im golden eingefassten, rothen Schilde eine gOberne Rose). Altes, elsassiscbes Adelsgeschlecht, neben dem Stamme Zorn, das filteste in Strassburg, wo Beide vor Zeiten das Ober -Regi- ment fttbrten und , wie die Wappen ergeben , verschieden von anderen Familien dieses Namens. Sophia v. Mtthlheim war 1338 and Agnes 1353 Aebtissin zu Marien-Garten n. Ludolph Albrecht u. Cunz v. Mühl- beim ans Strassbarg fielen 1367 In der Schlacht bei Sempach, doch be- ginnt fincelini die bis am die Mitte des 17. Jahrb. fortgesetzte Stamm- reibe der Familie erst am 1432 mit Burcard v. Mühlheim. Conrad v.M. war am 1500 Abt zu Gengeubach u. die Schwester desselben^Veronica, Aebtiasin zu Güntbersthal ; Heinrich v.M. starb 1572 als Abt v.St.Pan- taleon zu C5ln und nach Allem gehörte zu dieser Familie der in der Geschichte des 30jährigen Krieges mehrfach genannte kaiserliche Oberst V. Mflhlheim.

ir»fMr«r, Cosmograph. 6. 537. Oauhe, I. 8. 148a -> SitbmacMer, I. 192: ▼. Müllieiin, BlsaMisch.

Mühlheim, Mülheim (in Schwarz ein schräglinks geführter, golde- ner Bach). Altes, cOlnisches Patridergeschlecht, welches, schon 1221 zu Bocklemündt unweit Cöln gesessen. 5 Generationen hindurch dor Stadt Bürgermeister gegeben hat und mit Johann Balthasar Moritz V. Mülheim, Herrn auf Bongardthof, Betzdorf und Schwartzen, 27.Dec. 1775 erloschen ist.

Fahne, 1. 8. 295. Freih. 9. Ledebur, II. 8. 125. Sitbmacher, V. 304.

Mühlheim. Keichsad eisstand. Diplom von 1647 für Heinrich Mühlheim und Bestätigungsdiplom für Denselben von 1653.

lUndschriftl. NotU.

Mühlholzer y. Mühlholz , Mülholzer v. Mülholz. Reichsadels- stand. Bestätigungsdiplom vom 2. Juli 1698 für Christian Johann An- ton M. V. M. Ein schon im 17. Jahrb. im Sulzbachischen ansässiges Landsassen -Geschlecht, welches einen kaiserlichen Wappenbrief von 1567 erhalten hatte. Der Stamm wurde dauernd fortgesetzt und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern wurde in dieselbe der Ur- enkel des genannten Christian Johann Anton M. v. M. : Burkhard Carl M. V. M. auf Kirchenreinbach, geb. 1782, k. bayer. Postmeister zu Landshut, eingetragen.

V. Lang, 8. ib'6 u. 54. - Tyro/, I. 26 : Hn. v. Muhlhols auf Kircheoreüibaoh. W. B. d. Kgr. Bayern, VII. 86.

Mühlingen, Grafen. Altes, magdeburgisches Grafengeschlecht, welches auf der gleichnamigen Grafschaft sass.

Hoppenrodt, 8. 63. Geschichte der Grafen und Herrn v. Mühlingen und Barby, vou M. Hörn, MScpt. s. Dresdner Gelehrte Anseig. 1756. 8. 451. v. ßeUbaeh, II. 8. 146.

Mühlmann. Reichsadelsstand. Diplom von 1767 fttr Carl Frie- drich und Franz Ludwig Mühlmann.

Handschriftl. Notii.

' Mühlpfort. Ein früher zu dem schlesischen Adel zählendes Ge-

schlecht, aus welchem der Dichter Heinrich v. Mühlpfort in Breslau, gest. 1681, stammte. Die Familie war in Thüringen noch 1720 zu Ichtershausen im Gothaischen gesessen.

Sinapiui» H. 8. 828. Ztdttr, XXU. B. 822.

882

Mühlwerth - Gärtner , Freiherren. Erbl.-österr. Freihermstand. Diplom vom 2. Ottob. 1858, in Folge Allerhöchster Entschliessung vom 17. Juli 1858, für die hinterbliebenen Kinder des k. k. Generalmajors Wilhelm Müller v. Mühlwerth: Friedrich, Clotilde und HeleneM. v.M., mit Uebertragung des Namens und freiherrlichen Standes der R. -Frei- herren V. Gärtner, unter Beibehaltung des eigenen Familiennamens. Der genannte Generalmajor Wilhelm M. v. M.. aus einer Familie stam- mend, in welche durch Diplom von 1781 für Johann Nepomuk Müller, k. k. Militair-Verpflegs-Ober-Verwalter in Galizien, der erbländ.-österr. Adelsstand mit demPrädicate: v. Mühlwerth gekommen war, vermählte sich 1834 mit Sophie Freiin v. Gärtner, geb. 1804 zweiter Tochter des 1842 verstorbenen Friedrich Freiherm v. Gärtner, s. Bd. III. S. 424, k. k. Geh.-Raths und niederösterr. Appellat. - Gerichts - Präsi- denten und gewes. Reichs - Hofraths , welcher den Mannsstamm seiner Linie schloss, vermählt mit Theresia Freiin v. Vockl, gest. 1825 u. aus dieser Ehe entsprosste, neben den genannten zwei Töchtern : Freiin Clotilde, geb. 1837 und Freiin Helene, geb. 1845, ein Sohn: Friedrich Wilhelm Freih. v. Mühlwerth-Gärtner, geb. 1836, k. k. Hauptmann im General-Quartiermeister-Stabe.

Otneal. Tucbenb. d. Ireih. H&naer, 1860. 8. 560 u. 1864. 8. 544 u. 45.

Mühr, Mfihren. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1629 für Hans, Wolf und Elias Gebrüder Mühr in den kaiserlichen Erb- landen.

Handschriftl. Nolix.

Mülbe, y. d. Mttlbe, Milbe (Schild quer getheilt: oben in Silber drei nebeneinander stehende , rothe Zinnenthürme mit offenem Thor u. unten von Roth und Silber in sechs Reihen geschacht). Altes , in Ost- und Westpreussen, namentlich im 18. Jahrb., reich begütertes Adelsge- schlecht, welches vorübergehend auch in Westphalen und Pommern an- gesessen war und in neuer Zeit auch in Meklenburg begütert wurde. Dasselbe sass in Ostpreussen bereits 1617 zu Lixainen unweit Mohmn-. gen und 1680 zu Woplauken unweit Rasteburg , hatte als alte Besitz- ungen die Güter Bagnowen, Mickelnick, Saleschen, Glombowen, Sched- lisken, Partsch, Ribben, Philippsdorf etc. inne und war noch 1772 zu Wartzel bei Marienwerder, 1775 zu Glubenstein unweit Rasteburg und 1780 zu Pfaffendorf im Kr. Orteisburg begütert Zahh-eiche Spros- sen des Stammes standen bis auf die neueste Zeit in der k. preuss. Ar- mee und von denselben sind besonders zu nennen: Hans Christoph v.d. Mülbe, k. preuss. Generalmajor, gest. 1780 u. Hans Christoph v. d.M., ebenfalls k. preuss. Generalmajor, gest. 1811. In Meklenburg war 1837 der Kammerherr v. d. M. Herr auf Raguth.

Oauhet U. 8. 738 u. 39. N. Preuss. A.-L. lil. S. 431. Freih. v, L*dtbur, IL B. 195. - Meklonb. W.-B. Tab. 36. Nr. 133 u. 8. 29

Mülich, Mnlich. Sächsisches, im 16. und 17. Jahrh. angesehenes Adelsgeschlecht , welches das adelige Prädicat meist nicht führte. Wolff Mulich zu Hadessleben (Hasleben unweit Halberstadt) gehörte 1560 zu den stolbergischen Landständen und Veronica v. Mülich, ge- boren 1583 zu Hartisleben {Hasleben), vermählte v. Feilitsch, starb

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1644. So viel bekannt, war die Familie 1650 u. noch 1730 zu Gr. Bokedra und Renssdorff gesessen.

ZedUr. XXI!. 8. IS9. - Freih. w. Led^lntr, II. 8. 12r..

Mttlich V. Mühlbaeh. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1803 fftr Bernhard Mülicb, k. k. Oberstwacbtmeister mit demPrädicate : V. Mflhlbacb.

MtgtrU 9. Mükl/ttd , 8. 230.

Mülinen, Freih. u. Grafen (Stammwappen : in Gold ein schwarzes Mübbrad von acht Schaufeln). Reichsfreiherm- und Erbland. -österr. Grafenstand. Bestätigungsdiplom des alten Freihermstandes von 1434 für die Gebrüder Uans Wilh. u. IlansEgbrecht v.Mülinen u. für den Vetter derselben, Albrecht v.M. u. Grafendiplom vom 14. Juni 18 16 fftr Nicolaus Friedrich Freiherm v. Mülinen, Schultheissen der Republik Bern etc., mit den sämmtlichen Gliedern der Familie u. zwar in Anerkennung der uralten Abstammung des Geschlechts u. der von demselben früher dem Hanse Habsburg treu geleisteten Dienste. Eins der ältesten noch blü- henden Rittergeschlechter der Schweiz, welches seinen Ursprung von einem rhätischen Edeln herleitet, welcher sich mit der einzigen Tochter des Grafen Elhiko des Weifen vermählte und dadurch grosse Güter am Züricher- u. Wallenstaedter-See erhielt. Die Nachkommen desselben schieden sich in mehrere Zweige, von welchen namentlich das Haus der Grafen v. Rapperschwyl berühmt wurde. Ein anderer Zweig, der v. Ile- zelszelle, gilt als der Urstamm des Hauses Mülinen u. wirklich lag eine Burg Mülinen in der Hezelsau am Ausflusse des Wallenstädter - Sees u. die Freiherren dieses Namens besassen die Stadt Wesen u. einen gros- sen , mit den rapperschwylschen Besitzungen «vermengten Landstrich, auch führt Conrad Gessler in einem Verzeichnisse des oberschwülichen Adels von 1280 die Herren v. Hezelszelle als Freiherren* v. Mülinen u. Herren v. d. March auf. Zu Anfange des 12. Jahrhunderts zog ein Sprosse des Stammes mit dem Grafen v. Lanzburg nach Argau und er- baute unweit Habsburg die Burg Mülinen. Der Sohn desselben folgte dem Panier Habsburg und war wohl der Erste des Geschlechts, welcher zu dem Hause Habsburg in Verhältnisse trat, die so lange sich sehr treu bewährten. Von drei Enkeln des Adalgotz v. Mülinen verkauften zwei laut Urkunde 1221 ihr Erbe an den dritten Bruder. Einer dieser Brüder, Conrad, verlor den Freihermstand durch Vermählung nut einer Tochter aus dem Ritterhause Hedingen. Der Enkel desselben, Egbert, hinterliess zwei Söhne, welche, in die Acht erklärt, 1309 als Anhänger des Herzogs Johann v. Schwaben zur Farwangen enthauptet wurden, wobei auch die Burg Mülinen in Ilammen aufging. Aus einem anderen Zweige des Stammes entspross Peter v. Mülinen, K. Rudolph I. Schul- theiss zu Brugg, welcher auch im Kampfe für das Haus Habsburg fiel. Der Sohn desselben, Berchtold , bekleidete dieselbe Stelle , blieb nach K. Albrechts 1. Tode dessen Söhnen treu und erhielt vom Könige Frie- drich, als Lohn für seine Treue, die Erlaubniss, den Helm des Wappens zu krönen und die bisherigen Farben des Schildes Roth und Silber in die Farben des Reichs: Schwarz und Gold, umzuändern. Berchtolds Enkel, Albert, vertrauter Rath des Herzogs Leopold , fiel an der Seite

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desselben 1386 bei Sempach mit fanf Anderen seines Stammes. Ein Neffe Alberts, Hans Wilhelm, Kämmerer des Herzogs Friedrich, beglei- tete denselben auf der Flucht vom Constanzer Concilium und verbarg ihn auf seiner Burg Bemegg in Tirol. Demselben wurde mit seinem Bruder und Vetter, wie oben angegeben , der alte Freiherrnstand des Geschlechts von Neuem bestätigt. Nach Verzichtleistung auf den Ar- gau Hessen sich Albrecht's drei Söhne : Hemmann , Hans Albrecht und Hans Friedrich, in Bern nieder, vermählten sich mit Töchtern aus den ersten Familien, erlangten das patricische Bürgerrecht in Bern und für ihre Nachkommen, neben anderen der ältesten Familien, den Vorsitz im Käthe des Freistaats. Hemmann führte 1476 in der Schlacht bei Grand- son die Vorhut der Eidgenossen und wurde nach dem Siege zum Ritter geschlagen. Der Bruder desselben , Hans Friedrich , der Stammvater der jetzigen Sprossen des gräflichen Hauses , erhielt ebenfalls in dem- selben Jahre, nachdem er im bemer Heere bei Murten gefochten, den Ritterschlag. Der Sohn des Letzteren, Caspar, war Gesandter der Eid- genossenschaft am k. französischen und am savoyenschen Hofe n. sein Sohn, Beatus Ludwig, wurde Schultheiss in Bern. Seit dieser Zeit hat das Geschlecht in der Schweiz eine bedeutende Rolle gespielt und den obersten Civilämtern vorgestanden. Zu besonderem Glänze kam das- selbe durch den obengenannten Grafen Nicolaus Friedrich, welcher zweimal Bundes-Präsident der Eidgenossenschaft war , in wichtigen di- plomatischen Sendungen sich ganz bewährte und auch als Historiker sich thätig erwies. Das gräfliche Haus blüht jetzt in zwei Linien, der älteren und jüngeren. Die ältere Linie umfasst die Nachkommen des Grafen Rudolph (I.), geb. 1788 und gest. 1851, k. württemb. Kammer- herm, Staatsraths etc., verm. 1818 mit Uraiiie v. Rougemont aus Neu- enbürg, geb. 1800, in zweiter Ehe verm. 1856 mit Georg Morel aus Neuenburg. Vom Grafen Rudolph (I.) stammten, neben einer Tochter: Beatrix, geb. 1825, verm. 1844 mit Carl v. Erlach, zwei Söhne, die Grafen Wilhelm und Rudolph (H). Graf Wilhehn, geb. 1823 und gest 1863, Legationsrath bei der k. franz. Gesandtschaft zu Rio de Janeiro, hatte sich 1851 vermählt mit Maria Freiin v. Krüdener und aus dieser Ehe leben, neben einer Tochter, Beatrix, geb. 1856, zwei Söhne: Paul, geb. 1852 und Georg, geb. 1853. Graf Rudolph (H.), geb. 1827, k. k. Kämmerer, wurde Legationsrath bei der k. k. österr. Botschaft zu Paris. Zu der jüngeren Linie gehören die Nachkommen des Grafen Nicolaus Friedrich, geb. 1760 und gest. 1833 Sohnes des Freiherrn Albrecht v. Mülinen, Schultheissen von Bern, aus der Ehe mit Caroline Freiin v. Gumoöns ebenfalls Schultheiss zu Bern , verm. mit Maria Elisabeth Freiin v. Wattenwyl, gest. 1838. Aus dieser Ehe entspross- ten zwei Söhne, die Grafen : Gottfried und Bcrchtold. Graf Gottfried, geb. 1790 und gest. 1840, Major im eidgcnossenschen Stabe und Alt- Landammann zu Niedau, war verm. in erster Ehe seit 1813 mit Julia Margaretha v. Grafenried v. Herzenssee, gest. 1825 und in zweiter seit 1826 mit Franzisca Sophia Grf. v. Wesdehlen, geb. 1798. Aud der ersten Ehe stammt das jetzige Haupt der jüngeren Linie: Graf Frie- drich, geb. 1817 , verm. 1847 mit Sophie v. Mutach, geb. 1828, aus

r

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welcher Ehe drei Töchter: Caecilie, geb. 1849, Helena, geb. 1850 und Anna, geb. 1853 und drei Söhne leben: Ilartmann, geb. 1855. Hans, geb. 1858 und Eberhard, geb. 1864. Graf Berchtold , geb. 1805, k. prenss. Kamincrherr, vennahlU; sich 183(5 mit Maria Grf.Gurowska, geb. 1818 und gest. 1851. Von den drei Töchtern aus dieser Ehe ver- mählte sich Grf. Elconora, geb. 1838, 1857 mit Carl Ritter v. Becker- Denckenberg, Grf. Bertha, geb. 1840, 1860 mit Albert v. Wattenwyl und Grf. Hilda, geb. 1842, 1860 mit Emanuel d'Orelli-Corragioni.

BmetfUni, V. IV. tiaube. .1. ». UU) ii. M. Mf>/^rU 9. Mnhlf^ld , 8. 2j. - VaU, AdeUli. d. Kgr. WürttvniJ». S. I^o u. .M. - Faiuili.n^j.Hili. «. (Je ical. «i Gr. ?. Muliiiou. Ber- lin, |H44. l)<»nt«ich. Qr*f.»nli. d. O«j<on\v. Ii S. 11«; -Sh - Fr^!h. e. Lp,Ubur . IT. 8. IS« ■. llf, 8. :U4. - Geiical. Tasctienü. d. itr»(I. lliiuA.. 1^57. S Vi'.), isül. S. 570 u. 71 ii. hi- ■•tor. HAiidb. zu n^'ins-lbnii. S. «24. W,-H d. K^r. WfirU.inl» : fJr. v. M. Schlesi^rlies Wapr»^U. Nr. 4S« : Gr. v. M.

Mülleder v. TieiTenthal. Reichsadelsstand. Diplom von 1602 für die Gebrüder Millcder, mit dem Prädicate : v. TiefFenthal.

IIaiid«rliriai. KotiK.

MüUenau, auch Freiherren. Ein im 17. u. 18. Jahrb. zu dem in Schlehicn begüterten Adel gehörendes Geschlecht , aus welchem zuerst Johann v. Müllenau als Herr auf Herwigsdorf im Glogauschen 1681 ge- nannt wird. Später, um 1730, war Johann Ferdinand Freih. v. Mülle- nau, Herr auf Kuttlau, Herwigsdorf und Költzig im Glogauischen , des Fürstcnthuins Glogau königl. Manngerichts-Beisitzer und Landes-Depu- tirter. Sinapius nimmt an, dass das Geschlecht früher Mülinen geheis- sen und zu der schweizerischen Familie dieses Namens gehört habe, doch war die schlesische Familie v. Müllenau ein weit jüngeres Adelsge- schlecht.

Sinapius, II. S. :!•<:), -- fiaah^ . II. S. ;i7l und 72.

Mnilenbach, MoHenbok, Möiienbeck (in Silber ein schwarzer, dop- pelt verschränkt geziiinter Querbalken und unter demselben drei , 2 u. 1, rothe oder schwarze Rosen. Statt der Rosen wurden in älterer Zeit auch drei Sterne geführt). Altes , ritterbürtiges Geschlecht der Graf- schaft Mark, welches zn Mollenbekc, dem heutigen Müllenbach bei Cöln in der Grafschaft Gimborn seinen Sitz hatte und daselbst bereits 1348 und noch bis zu Anfange des 17. Jahrb. wohnhaft war. Der Name hat im Laufe der Zeit vielfache Umgestaltungen erfahren. Während der- selbe in Urkunden aus dem 1 2. Jahrb. Mnlenbike hiess, trittim 15. Jahrb. durchgängig der heute noch geführte Name : v. Mollenbeck oder Möi- ienbeck auf, z. B. Conrad v. Mollenbeck, welcher 1436 an der Spitze des münsterschen Adels bei Walberg über den Grafen von Iloya siegte und Petrus de Mollenbeck, um 1480 Franziskaner zu Cöln, als theolo- gischer Schriftsteller bekannt. Mit Umänderung des Namens des Stamm- sitzes nahm die auf demselben wohnhafte Linie zu Ende des 16. Jahr- hunderts auch die Namen: Mühlen- und Müllenbach an. Die älteste sichere Spur des Geschlechts fällt wohl in das Jahr 1091 , in welchem ein Herr auf Mollenbeck, um, wegen seiner Nichtbetheiligung am ersten Kreuzzuge, die Geistlichkeit zu versöhnen, die noch jetzt bestehende Kirche zu Müllenbach erbaute. InWcstphalen scheint das Geschlecht gegen Ende des 17. Jahrb. mit Elisabeth Gertrud v. Mollenbeck, Aeb- tissin des adeligen Stifts Gesecke, sich zu verlieren. Der jetzt noch im

Kneschke, DeiiUcli. AdfU-Lex. VI. 25

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Grossh. Baden blühende Zweig der Familie leitet seinen Ursprung ab von Neveling v. Mollenbeke, 1524 Senator und Pensionarius der jetzt lippeseben Stadt Lemgo , einem Hauptbeförderer der Reformation da- selbst, welche sein ebenfalls an der Spitze der Stadt stehender Sohn gegen die verbündeten Fürsten u. Bischöfe der Umgegend vertli eidigte. Von den Nachkommen desselben wai'en mehrere unter dem Namen : Mollenbecius Professoren des römischen Rechts und Rectoren der Uni- versitäten zu Rinteln und Giessen. Ein Enkel des Einen, Johann Jacob V. Mollenbeck, fürstl. ysenburg, Geh.-Rath, wurde 1797 von Seiten der wettcrauischen , schwäbischen , fränkischen und westphälischen Grafen evangelischen Theils als Reichstags -Gesandter in Regensburg ernannt und bei dieser Gelegenheit 20. Aug. 1797 in den Adel des deutschen Reichs aufgenommen. Aus dem badenschen Zweige war in neuer Zeit, 1860, Pirmin v. Mollenbek grossh. badischer Legationssecretair bei der Gesandtschaft am k. französ. Hofe.

Hnndsehriftl. Notiz. ~ r. Steinen, FI. 8. 366 n. Tab. 43. Nr. t. Caat, Adclsbiich des Grossh. Baden, Abth. 2. - Fahne, U. 8. 100. Freih. v. Ledehur, 11. S. 114.

MVillenhard. Altes, fränkisches, längst erloschenes Adelsgeschlecht, Reinbot v. Müllenhard Wiir von 1279 bis 1297 Bischof zu Eichstadt u. Rave V. M. zählte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. zu den tapfer- sten Kriegshelden des K. Carl IV.

Spangenberg, P. 11. Hübner, Histor. polit., VII. S. 197. Oauhe, II. 8. 75.'. iro Ar- tikel Mülleiiau.

^ Miillenheiin, Mülheim, Mühlheim (in Blau ein auf einem grünen

Hügel stehender Edelhirsch, dessen Hals von einem Pfeile durchbohrt ist). Adelsstand des Kgi*. Polen, in Kurbrandenburg anerkannt. Adels- diplom vom 18. Aug. 1569 und Bestätigungsdiplom vom 24. Mai KUO. Ein im Brandenburgischen und in Ostpreusseu mit mehreren (nitern ansässig gewordenes Adelsgeschlecht, verschieden , wie das \Va})pen er- giebt. von anderen den Namen: Mühlheim führenden Familien. Dasselbe sass in Ostpreussen bereits 1650 zu Kölbenicken und 1655 zu Capus- tigall unweit Königsberg und noch 1730 zu Cammershöfen bei Hei- ligenbeil, so wie im Brandenburgischen 1728 zu Wardin bei Arns- walde, 1728 zu Mohsau im Züllichauischen, 1730 zu Hohenwalde un- weit Landsberg etc. und noch 1803 zu Mohrin und Nordhausen im Kr. Königsberg, so wie 1854 zu Guhrau, ebenfalls im Kr. Königsberg. Von den Sprossen des Stammes traten mehrere in die k. preuss. Armee. Zu denselben gehörte namentlich : Rudolph Casimir v. iMüUenheim, welcher 1814 als Generalmajor a. D. starb.

N. Pr. A.-L. V. 6. 344. Freih.w, Ledebur, U. 8. 126. W.-B. d. Preuss. Mon.lV. 7.

Müller, Müller auf Gittlberg nnd Feldmühl, Freiherren (Schild geviert : 1 u. 4 in Blau ein goldenes Mühlrad mit acht Speichen, welche über das Rad weit hinausreichen u. 2 und 3 ebenfalls in Blau ein ein- wärts gekehrter , goldener Löwe. Kurpfälzischer Freiherrnstand. Di- plom vom 18. Aug. 1703 für Johann Nicolaus Müller, pliilznouburgi- schen Hof kammer - PrHsidenten , Geh. - Rath , liandschafts - Rath und Pfennigmeister. Der Stamm blühte fort. Zwei Urenkel des Diploms- Empfüngers, die Gebrüder: Maria Jacob Christian Fortunat Freiherr

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V. Malier, geb. 1774. Herr auf Gittlberg und Feld raühl, k. bayer. Käramerer und Stadtgerichts - Assessor in Nürnberg und Carl August Frcih. V. Müller, geb. 1777, wurden nach Anlegung der Adelsma- trikel des Königr. Bayern in die Freiherrn - Classe derselben einge- tragen.

». Lwi0, S. 18«*. W.-H. U. Ktir. Haycrn. 111. G3 u. p Willckcm, Abtii. 3. ». UefnT bayor. Adel, Ta»K 48 u. S. 4'<. Kn^HChkf. IV. S. :inl,

i Miiller, anch Freiherren (Schild (juer und in der untern Hiilfte

der Länge nach getheilt, dreifeldrig: 1, oben in Blau ein Paar ver- einigte Hände; 2 in Schwarz ein goldener Pokal mit Deckel und 3 in Roth eine frei schwebende , silberne Schlange). Reichsadels- und im Königr. Sachsen anerkannter Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 4. Nov. 1773 für Georg Carl Müller, Besitzer des Ritterguts Lompitz in der Ober-Lausitz, notiticirt in Kur-Sachsen 10. Jan. 1775. Die im Kgr. Sachsen blühende freiherrliche Familie v. Müller ist in den, der Redac- tion bekannten Nachweisen über den sächsischen Adel mehrfach mit der gleichnamigen Familie, welche 1810 den Adel erhielt, s. unten, von ihr aber, wie schon das Wappen ergiebt, ganz verschieden ist, ver- wechselt worden. Der Reichsadelsstand wurde, in Folge des damals geltenden Vorkaufsrechts, bei Erwerbung des Rittergutes liomnitz nach- gesucht und später erwarb die Familie auch Klein-Seitschen bei Bautzen. In Siegelsammlungen aus dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhundeiis kommt nur ein Siegel mit der Umschrift: C. H. A. v. M. vor. Die An- l^abe eines freiherrlichen Diploms von 1811 bedarf noch des genaueren Nachweises. Der Stamm, verwandt mit der reichen leipziger Fami- lie Kees , durch Vermühlun^z einer Tochter derselben , ist in Leipzig angesessen , hat fortgeblüht und der Name lindet sich in den Listen der k. sächsischen Armee aus neuester Zeit. Jacob Ludwig Camillo Freih. V, Müller ist Rittmeister und der Bruder desselben, Carl Ludwig Eugen Freih. v. M. , seit 1850 Oberlieutenant im 1. Reiter - Regimente , trat 1854 aus dem activen Dienste.

Haiidschrirtl. Notiz. DrcHdiier Caleiulci z. Gebr. f. d. Hexideiiz, 1847, S. 144 ii. 1848, 8. 146. tiiipj.l. XII SicI.in. W.-B. VIU. Ti : v. M. VV.-B. der SücIm. ^^lhMlCl^ VI. m, V M.

* Mi'iller, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1765

für Johann Sebastian Christoph Müller, oberöst^rreichischen Guber- nialrath.

Mfi/erle e. Mühlftld, Er« -Bd. S. UsO.

MViller, Ritter. Erbländ.-ostcrr. Ritterstand. Diplom von 1846 für Joseph Müller, Bürgermeister in Prag.

Uaud.schriftl. Nutiz.

* MViller. Reichsadelsstand. Von den , in Familien dieses Namens

gekommenen Reichsadelsstandsdiplomen sind folgende bekannt. Diplom von 1742 für Johann Cornelius Mtlller, fürstl. meklenb. Rath ; von 1751 für Jacob Caspar M., herz, meklenb. Rath u. für den Bruder desselben Ernst Christoph M. , meklenb. Rath und Protonotarius, so wie für die Vettern und Muhmen derselben; von 1753 für Joachim Christoph M., meklenburg. Amtmann; von 1765 für Johann David Müller u. für die

25*

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Brüder desselben ; von 1767 für Johann Christian M. ; vom 8. Juli 1768 für Georg Möller, kurhaunov. Capitain- Lieutenant, s. unten den die Nachkommenschaft desselben betreffenden Artikel; von 1782 Itir Jo- hann Ludwig Friedrich Müller, fürstl. hohenlohe-neuensteinschen Geh.- Rath; von 1788 für Jacob Bernhard M. und von 1795 für Carl Ludwig Müller und den Sohn seines Bruders : Carl Joachim Friedrich M.

Hjiiidacliriftl. Notix.

Müller. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1758 für Johann Matthias Müller, k. k. Obersten u. Commandanten der Stadt liuremond.

Heger If v. Mühlfeld. S. ?3l.

Müller, £d]e Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1780 fürWolfgang Müller, kurpfalzbayer. w. Hofkammerrath, mit dem Prildi- cate: Edler v.

Magerte t. Müldfeld, S. 231.

Müller, £dle. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom ebenfalls von 1780 für Wenzel Müller, k. k. Oberstwachtmeister und Second-Lieuto- nant der Garde zu Fuss, mit dem Prädicate : Edler v.

Megfrle v. MühlfHil, S. IM.

Müller, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1816 für Adam Müller, k. k. Oberstlieutenant und Hauptcontroleur bei dem wie- ner Verpflegs-Ganiison-Magazin, mit dem Prädicate: Edler v.

Merjfrl» 9. MühlfHd, S. 2:i> iiikI 3.1.

Müller (Schild qucrgetheilt: oben ein Kleeblatt und unten eine Rose). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 18. Febr. 1741 für Johann Ludwig Heinrich Müller, k. prenss. Artillerielieutenant.

N Pr. A.-L. I. S. 4U. - F,.:ihen r. Led^bur, U. S. 12«"..

Müller (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Roth ein sil- berner Mühlstein u. links in Silberein goldener Greif mit Fischschwanz). Diplom vom 28. Septemb. 1774 für Johann Carl Müller, Lieutenant im k. preuss. Husaren-Regimonte v. Werner, mit dem angegebenen Wap- pen und mit den preussischen Adlern als Schildhalter und vom 10. Apr. 1787 für den aus derselben Familie stanomenden Johann Christoph Mül- ler, mit jiemselbeu Wappen , doch ohne die erwähnten Schildhalter, Der Vater desEmpföngers des Diploms von 1774: der Prediger Johann Simon Müller, hatte in Pommeni 1765 das v. mantcufelsche Gut Resel- kow im caminschen Kreise gekauft, welches noch 1800 der Familie zustand. Dieselbe sass auch 1787 zu Fritzow u. Pumlow, 1796 zu Me- chentin und Rützow und noch 1 803 zu Fritzow, Mechentin und Rützow.

N. Preuss. A.-L. I. 8.43 u. III. S. 432. Freih. v. Lnlebur, H. H. 12«;. W.-B, der PreuHs. Mouarcli.. IV. 7: nach «Ion» Diplome von 1771 u. iV. S: nach dem Diplome von 17S7.

Müller (in Blau ein aus sieben Lanzen, von denen die mittlere die grössere ist und die folgenden abfallen, bestehendes Gitter und über dem- selben zwei schwebende, silberne Sterne). Adelsstand des Königr. Preus- sen. Adelsdiplom vom 29. Nov. 1786 für Otto Albrecht Friedrich Mül- ler, k. preuss. Rittmeister im Husaren-Regiment o Prinz Engen vonWürt-

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temberg. Derselbe starb 1806 als Major ii.Comniandant des genahnten Regiments an seinen bei Jena erhaltenen Wunden.

Haadsebrlftl. NolU, N. Pr. A.-L. V. 8. 341. Freih. r. Led^hur, II. 8. 12ß. W.- B. d. I'renna. Monarch. IV. 7.

Mililer (Schild der Länge nach von Blau und Roth getheilt: in der rechten Obereckc des rechten blauen Feldes eine goldene Sonne u. links in Roth ein silberner, runder Schild mit dem Namenszuge F. W. und einem darüber gelegten Schwerte). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. Nov. 1787 für Wilhelm Heinrich Müller, k. preuss. Ca- pitain im Infant. -Regim. Prinz v. Hohenlohe. Derselbe trat 1793 ans dem activen Dienste und erhielt eine Anstellung im Civil.

N. Pr. A. L. V. 8. :«2. - Fr^ih. w. L^d^bur, II. 8. 126. W.-B. d. Preuss. Monarch.,

IV. 8.

Müller (in Blau der Kopf und Hals eines gekrönten schwarzen Adlers). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 28. Octob. 1790 für Johann Friedrich Ludwig Müller, k. preuss. Major im Infant. -Reg.

V. Raumer. Derselbe blieb als Oberst und Commandeur des Regiments V. Puttkammer 1806 in der Schlacht bei Auerstädt. Sein Sohn , 1806 Premierlieutenant in demselben Regimente, trat 1818 als Major im 28. Infant. -Regimente aus dem activen Dienste.

N. Pr. A.-L. V. 8. 342. Freih. f. Lfidebur , II. 8. 126. W.-B. d. Preuss. Monarch., IV. 8.

Müller (Schild der Lange nach getheilt: rechts in Blau ein aufge- richteter, weisser Hund und links in Gold ein mit der Spitze nach oben gckelirtes Schwert). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 18. Octob. 1834 für Carl Heinrich Ferdinand Julius Müller, k. preuss. Hauptmann und Adjutanten der 10. Landwehr-Brigade.

N, IV. AI,. V. S. M'i. - Freih. p. Lfdehur, II 8. 12« u. 127. W.-B. d. PreusH. Mo- narcli. |V, s.

Müller. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 12. Februar 1839 für Georg Müller, k. preuss. Secondlieutenant im 21. Infant- Regim.

Freih. V. Led^bur, II. S. 127.

Müller (Schild mit Schildeshaupte u. in demselben die preussische Königskrone in Purpur : Schild durch eine aufsteigende , gerade Spitze getheilt, dreifeldrig: 1 und 2, oben rechts u. links, in Silber ein sechs- strahliger , goldener Stern und 3 , in der Spitze , in Blau auf grünem Dreihügel ein rechtsspringender Hirsch, von einem die Spitze nachunten kehrenden Pfeile am Halse schräglinks durchschossen). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 18. Oct. 1861 fftr die Rittergutsbesitzer und Gebi-tider Hugo Müller und Oscar Müller, Ersterer auf Gross-Stee- gen. Letzterer auf Klein-Steegen in Ostpreussen.

UMiidscIiriltl. NotiK.

Müller (Schild der Liinge nach getheilt: rechts in Gold ein, auf einem schwarzen, aufrecht gestellten Anker stehendes, rechts gekehrtes, schwarzes Bein (bis über das Knie) und links in Schwarz ein rechtsse- hender, doppelt geschweifter, goldener Löwe, mit beiden Pranken einen links unterwärts gekehrten Mühlstein haltend). Reichsadelsstand. Diplom vom 14. Febr. 1802 für Andreas Müller, Handelsmann in Augs-

390

borg. Derselbe wurde, nach Anlegung ilrr Adelsmatrikel des Königr. Ba3'ern, in diesebe eingetragen.

9. lang, S. 4M. W.-B. rtp« Kgr. Bayern, VII. 37.

Müller (Scbild geviort: 1 u. 4 von Roth und Silber scbrägrechts mit vier Zinnen getheilt und 2 und 3 in Blau ein acbtspoicbigcs , gol- denes Mühlrad mit Zacken). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 5. Nov. 1815 für Dr. Carl Wilhelm Christian Müller, grossh. hessischen Geh.-Rath, ersten Professor der Medicin zu Giessen u. Senior der dor- tigen Universität.

p. Lang, S. 4.V). - W.-ß, d. Kgr. Bayern, VII. S. 3«.

3Iiiller (in Roth eine mit Zinnen versehene, silberne Mauer, hinter welcher in der Mitte die Ruinen eines runden , gleichfalls silbernen Thurmes sich erheben). Adelsstand des Königr. Sachsen. Diplom vom 25. Aug. 1810 für Christian Wilhelm Müller, k. sRchs. Appellations- Gerichts "Secretair (später Ober-Rechnungsrath), für die vier Kinder desselben: Heinrich Wilhelm Eduard, Carl Ferdinand, Caroline Ma- thilde und Carl Wilhelm Müller in Dresden, ingleichen für den Bruder : Johann Gottgetreu Müller, Amts-Steuer-Einnehmer in Weissensee und dessen Tochter: CatharineWilhelmine Luise M., so wie für des verstor- benen Bruders , des vormaligen Rentsecretairs August Carl Müller zu Scbleusingen , hinterlassenen einzigen Sohn: Georg Carl Wilhelm Mül- ler. — Ueber das Fortblühen des Stammes ist nichts aufzufinden: un- ter dem sächsischen Adel ist in neuester Zeit das Geschlecht nicht mehr aufgeführt worden.

Handschriftl. Noti«. Freih. v. Le,ifibur , II. S. I'>7 ii. r>ft. - Dor^ . Allg. W.-B. I. ». 172 u. 73 u. Tab. H2. - W.-B. der .such». Staaten. IX. 22.

Miiller. Reichsadelsstand. Diplom aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. vom K. Ferdinand IH. für Lorenz Müller, cellischen Geh.- Rath. Die Nachkommenschaft hat wohl nicht lange geblüht.

Freih. v. d. Knettfbeek. 8. 216.

Müller (in Silber ein grünes Kleeblatt mit goldenen Rippen). Reichsadelsstand. Diplom vom 8. Juli 1768 für Georg Müller , kur- hannov. Capitain- Lieutenant, s. S. 388, in Hannover 20. Mai 1775 amtlich bekannt gemacht. Der Stamm blühte fort , wurde in West- phalen und Hannover begütert, sass bereis 1700 zu Lauterberg im Gru- benhagenschen , 1770 zu Ruschhaus und Sulzhof in Westphalen und 1777 zu Alvesen im Iloyaischen und Blyestorff im Lauenburgishen und gehört jetet im Kgr. Haiuiover durch Besitz der Güter Ilerzefeld in Emsbüren und Wrestorf etc. . im Lünebnrgischen zu dem ritterschaft- lichen Adel der lünebnrgischen Landschaft. Carl Victor v. Müller, gest. 18(53 , Herr auf Wrestorf, Präsident des k. hannov. Oher-Gerichts zu I/üneburg, war vermählt mit Amalia Grf. v. Schwicholdt, geb. 1805 und Herraine v. Müller auf Wrestorf , geb. 1817. vermählte sich 1837 mit Carl Grafen v. Schwicheldt, Herrn auf Flachstöckchen und Ost- lutter etc.

Frgih. V. Krohne, 11. S. .i^.'i. _ Fi«ih. v. d. Kneiehficl, 8. '-'!«. Freift. v. L^d*>bur, II. 8. 127. W.-B. d. Königr. Hannover, K. G u- N. 11. Änescftke , IV. 8. 301 u 302. v.fff/ner, hainnov. Adel, T«b 'JA

391

Müller. Adelsstand des Kgr. Württemberg. Diplom von 1820 fftr Johann Müller , Banquier auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Derselbe war ein geborener Württemberger.

Hand:)cl)r}ft1. Notis. Archiv für Gesch.. Geneal. etc. 8. S(^.

Müller (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber die rechte Hälfte eines schwarzen Mühlrades und links in Grtin ein rechts gekehr- ter, goldener Löwe). Rcichsadolsstand. Erneuerungsdiplom vom 5. Juni 1753. Ein zu dem in Mecklenburg begüterten Adel zählendes Ge- schlecht, aus welchem Joachim Johann Heinrich v. Müller auf Detersha- gen durch Aufnahme in die mecklenburgische Ritterschaft die Rechte des eingebornen Adels erhielt. Die Familie sass bereits 1753 zu De- tershagen und Hanshagen im mecklonb.-schwerinschen Amte Buckow, so wie später, 1798, zu Kochelstorff, Möderitz, Neuhof und Wozinkel und blühte fort, doch ist dieselbe noch nicht gehörig von dex im nach- stehenden Artikelbesprochenen Familie dieses Namens , welche eben- falls zu dem mecklenburgischen Adel gezählt wird , geschieden und so muss denn dahingestellt bleiben , ob Rittmeister v. Müller 1837 Herr auf Westenbrügge und v. Müller, Herr auf Strigow, zu der hier in Rede stehlenden Familie , oder zu der nachfolgenden gehören. liairt Ein- gabe d. d. Metternich, Reg. -Bez. Cöln, 9. Juli 1829 ist übrigens das Geschlecht in der Person des Christian Friedrich v. Müller in die Adels- niatrikel der Prcuss. Rheinprovinz in die Classe der Edelleute unter Nr. 110 eingetragen worden und 1857 sass zu Burg Metternichim Kr. Eus- kirchen Carl Friedrich v. Müller.

Freih. r. Krohne, 11. S. 3S6. Freih. r. Ledrbur, 11. H. 127. Suppl. lu Siebm. W.- B. X. 2-'. W.-H. (I. Fr'jus*» niieinprov. I. Tab. Sh Nr. 172 u. 8. SO. MekJenburg. W.-B. lab. 3«; Nr. 131 u. S. 7 ii. '*\).

Müller (in Blau ein schräglinks gelegter, oben und unten abge- hauener, geasteter, goldener Baumstamm, welcher in der Mitte der rech- ten Seite ein grünes Blatt treibt). Ein nach dem mecklenb. Wappen- Buche zu dem mecklenburg. Adel gehörendes Geschlecht. Freih. v. d. Knesebeck nimmt an , dass der Stammvater des Geschlechts Johann Andreas Müller, kurhannov. Legationsrath , gewesen sei und dass die Familie höchst wahrscheinlich von dem verdienten Canzler Müller Kö- nigs Carl XII. von Schweden abstamme.

Fr<«/A. r. d.Knfucb^ck, ü. 'J\6. Meklenb. W.-B, Tab. 36. Nr. 134 ii. S.29.

^ Müller (Schild von Schwarz und Gold quergetheilt mit einem ab-

gekürzten Manne, welcher über dem Kopfe einen Mühlstein halt). Ein gegen Ende des Ifi. Jnhrh. und noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. zu dem schlesischcn Adel gehörendes Geschlecht. P>asmus v. Müller. Con- sul der Hauptstadt Breslau, starb 1599 als Herr auf Kreicke, Krolkwitz, Malkwitz ujid Weigwitz im Breslauischen und Burglehn Lissa im Neu- marktschen und von den Nachkommen desselben war noch 1730 Ernst Ferdinand v. Müller, verm. mit der Tochter des Rathsherrn Milich zu Breslau, Herr auf Neudorf bei Brieg. Ein ähnliches Wappen führten übrigens nach Siebmacher, III. 198, die Müller in Augsburg.

ShuipiNi. II. 8. S2'J. - Gaufic, H. S. 1681 n. 82. - N. Pronss. A.-L. III. 8 43*i. Freih. r. Lfdebin; II. S. 127.

^ Müller. Ein in O.stpreussen begütert gewordenes, aus Epthland

stammendes Adelsgeschlecht, welches 1784 zu Klciu-Kessel unweit Jo- hannsbnrg und zu Trimmau bei Wehlau sass

Freih. v. Ledebur. II. 8. 12H.

Müller, Ritter. Erbländisch - österr. Ritterstand. Diplom vom 31. Jan. 1846 für Joseph Müller, k. k. Appellationsrath und Bürger- meister in Prag.

Hniidsrhrifll. Notiz.

Müller, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom vom 2. Apr. 1849 für Alois Müller, k. k. Major im Infanterie-Regim. Graf Kheven- höller Nr. 35.

HmidRchriftl. Notiz.

Müller V. Aspach. Ein nur dem Namen und Wappen nach be- kanntes, schwäbisches Adelsgeschlecht.

Oauh€ y II. 8. 1681. Si^bmacher . II. 83: Müller v. AspAch, 8chwnbisch.

Müller V. Boemenhofen. Reichsadelsstand. Diplom von 1642 für Johann Müller, mit dem Prädicate ; v. Boemenhofen.

IlAiidscIirifll. Notiz.

Müller V. Branse. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 18. Oct. 1861 für Hermann Müller zu Oppeln, k. preuss. Premierlieute- nant und Districts-Officier in der 6. Gensdarmerie-Brigade , mit dem Namen : Müller v. Brause.

Haiidhchriftl. Notiz.

Müller V. Clarbach. Reichsadelsstand. Diplom von 1618 fiii' Mi- chael Müller, mit dem Prädicate : v. Clarbach.

Handsehrim. Notiz.

Müller V. Dettlof, Ein noch in neuer Zeit in Pommern begütert gewesenes Adelsgeschlecht, zu welchem der 5. März 1839 verstorbene Landschaftsrath v. Müller, Herr auf Zemmin im Kr. Demmin, gehörte.

Freih. 9. Ledebur, II. 8. 126.

Müller V. Ehrenschwnng. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795 far Caspar Müller, jubilirten böhmischen Appellations-Registrator und Actuar bei dem Judicium delegatum militare mixtum, wegen öOjäh- riger Dienstleistung, mit dem Prädicate : v. Ehrenschwung.

Mfigerle r.Mühlft'ld, S.'IU.

Müller V. Eibenthal. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1601 für Georg Müller, kaiserl. Raitmeistcr, mit dem Prädicate: v. Ei- benthal und mit Verbesserung des Wappens.

Handschriftl. Notiz.

Müller V. Fichienberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1811 für Johann Martin Müller, k. k. Hauptmann im Infant;-Regimente Graf Erbach, mit dem Prädicate : v. Fichtenberg.

MegfrU w. Mühlfold, Erg.-Bd. 8. .Im.«».

Müller V. Friedberg, Freiherren (in Schwarz ein goldenes Mühl- rad mit vier Speichen und acht Schaufeln). Reichsfreiherrnstand, Di- plom vom 6. Dec. 1791 für Franz Joseph Müller v. Friedberg, fOrst- abtlichen Landes-Hofmeister und Hofiuarschall zu St. Gallen. Altes,

3§3

ritterliches, schweizerisches Geschlecht, welches früher das Schloss Friedberg bei Untermcilen am Züricher See besass und sich später in Glanis und in der Gegend von St. Gallen einbürgerte. Jacob Müller rettete dem K. Rudolph I. in einem Gefechte gegen Lütold v. Regens- burg das Leben und erhielt deshalb vom Kaiser zu Mainz den Rittor- schlag. Von den Nachkommen traten Einige in das adelige Chorherren- Stift zum grossen Münster in Zürich , Andere , Rudolph und FindoUn, waren Johanniter-Ordens-Comthure zu Wadenschweil am Züricher See. Freih. Franz Joseph, s. oben, geb. 1725 zu Naefels und gest. 1803, wurde 1749 Doctor der Medicin in Montpellier und noch in demselben Jahre Landrath zu Glarus, 1754 war derselbe katholischer Zeugherr, 1758 des Fürst-Abts von St. Gallen Pfalzrath und Obervogt zu Rosen- berg. 1768 aber zu Rorschach und erhielt in dieser Zeit das adelige Landrecht des Stifts St. Gallen; 1772 wurde er Landvogt der Graf- schaft Toggenburg und 1775 Landes-IIofmeister und Hofmarschall des Fürst-Abts von St. Gallen und erlangte auch 1774 eine kaiserliche Be- stätigung des ihm zustehenden alten Ritterstandes. Aus seiner Ehe mit Maria Anna Dorothea Freiin v. Bachraann entsi)rossten mehrere Söhne, von denen Freiherr Carl, geb. 1755 u. gest. 183H, PrHsident des gros- sen und kleinen Raths von St. Gallen, verm. 1783 mit Maria Franzisca Sutter, gest. 1811, den Mannsstamm durch zwei Söhne, die Freiherren Beda Carl Joseph und Anton, fortsetzte. Freih. Beda Carl Joseph, geb. 1783 jetziges Haupt der freiherrlichen Familie Präsident des Appellationsgerichts zu St. Gallen, vermählte sich 1812 mit Johanna Morell, aus welcher Ehe eine Tochter, Freiin Mathilde, geb. 181 3, lebt, welche sich 1835 mit Carl v. Chrismar zu Constanz vermählte. Freih. Anton, geb. 1790, Major in k. niederl. Diensten, vermählte sich 1822 mit Marie Josephine Philippine Anciaux von Xamur , aus welcher Ehe zwei Töchter stammen, die Freiinnen: Caroline, geb. 1826, verm. 1845 mit Eduard Schmid und Josephine, geb. 1828.

Oenpfil. Tnsrhcnh. d. fri'ih. HniMor, 1S5S. S. »94-9« u. I8fi3. 8. 64« iiii't 49.

3Iiiller v. Gnadeneg^, Freiherren (Schild geviert: 1 und 4 in Blau ein achtsi)eichiges, goldenes Mühlrad und 2 u. 3 ebenfalls in Blau ein einwärtssprihgcnder, goldener Löwe). Ein aus dem Herzogthum Neuburg stammendes Freiherrngeschlecht, welches früher unter dem Namen: v. Müller auf Gittiberg und Feldmühl. s. S. 386 aufgeführt wurde, jetzt aber nach dem Markte Gnadenegg sich : ,, Müller v. Gna- denegg'' schreibt. Die durch die Familie selbst neuerlich bekannt ge- wordenen genealogischen Verhältnisse derselben sind folgende : als SUunm- vater des Geschlechts ist Nicolaus v. Müller, geb. 1611 und gest.1678, pfalzneuburgischer Landvoigt, Pfennigmeister und Pfleger zu Burkheim, zu neimen. Der Sohn desselben, Johann Nicolaus v. M. , geb. 1634 u. gest. 1706, pfalz-neuburg. w. Geh. -Rath etc. , erhielt, da er und sein Vater sich die rühmlichsten Verdienste um das Ilerzogth. Neuburg er- worben, 1703 den kurpfälzischen Freiherrnstand. Sein Sohn. Freiherr Joseph Felix, pfalzneuburg. Kämm., w. Geh.-Rath u. Landschafts-('Oni- missar, gelangte in den Besitz der Rittergüter Gittiberg und Feldmühl im Neuburgischen , so wie durch die lichtenauische Erbschaft auch in

394

den der Rittergüter'Lenting und Ilopperg bei Ingolstadt. Derselbe war vermählt mit Maria Anna Johanna Charlotte Freiin v. Hoclienkirchen zu Paar und aus dieser Ehe entspross : Xaver Frcih. Müller v. Gnade- negg auf Gittlberg, Feldmühl etc., geb. 1728 u. gest. 1793, pfalzbayer. Kämm., w. Geh.-Rath und Regierungsrath in Neuburg, vermählt in zweiter Ehe 1773 mit Franzisca Freiin Pestalozza v. Tagmei-shoiin, gest. 1779. Aus dieser Ehe stammte Jacob Freih. Müller v. Gnade- negg auf G. und F., geb. 1774 und gest. 1852, k. bayer. Kämm., Stadt- gerich tsrath und Director des Handels-Gerichts zu Nürnberg . verm. in erster Ehe 1809 mit Walburga v. Bruckmayer, gest. 1817 und in zwei- ter 1819 mit Sophie Freiin v. Juncker-Ober-Conreut auf Ruprechts- reut, geb. 1793. Dasjetzige Haupt der Familie ist des Letzteren Sohn aus erster Ehe: Nepomuk Freih. Müller v. Gnadenegg, geb. 1814, k. bayer. Major im 4. Artillerie - Regim. , verm. 1844 mit Rosalie v. Krazeisen, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Luise, geb. 1850, zwei Söhne leben : Carl, geb. 1848 und August, geb. 1852. Die Halbgeschwister des Freiherrn Nepomuk aus des Vaters zweiter Ehe sind : Freiin Ve- ronica, geb. 1827, verm. 1849 mit August Gr. v. Pestalozza; Freiherr Ludwig, geb. 1821, Besitzer einer Fabrik in München und Freih. Mo- ritz, geb. 1832, k. bayer. Kammerjunker und Unter- Auditor zu Lindau. Neben den S. 387 genannten Quellen :

Genenl. Tascheiib. d. fmh. Häus<r, 1857. 8. 507 ii. 50« u. ISH4. S. 547. r. Meding, IIT. 8. 448.

Müller V. Helmberg. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1802 für Christian Müller, Second-Rittmeister im k. k. Dragoner-Regi- mente Friedrich Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen, mit dem Prüdicate : V. Helmberg;

MegerU v. Mühlfeld, Grgänz.-Bd. 8. 335.

Müller V. HohenthaL Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1809 für Johann Müller, k. k. Oberstwachtmeister im Infant. -Regim. Victor Prinz Rohan, mit dem Prädicate : v. HohenthaL

Megtfrle p. Mühlfeld, 8. 2M.

Müller - Homstein , Freiherren. Ein in Oesterreich blühendes, freiherrliches Geschlecht, aus welchen Heinrich und Christoph Ghislain Freih. v. MüUer-Hornstein 1847 k. k. Kämmerer waren. Später, 1857, stand Heinrich Freih. v. M.-H. als Oberlieuten. im k. k. 16. Gensdar- merie-Regimente.

Jahrb. d. deutschen Adels. 1848. 8. 434. Militnir-Sohemntisin. d. österr. Kniserthiinm.

Müller V. Klobnczinski (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Blau ein silbernes Ross mit braunem Gurt und links in Gold ein schwarzer Greif). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom von 1855 für Ewald Müller , Herrn 'auf Blumerode im Kr. Neumarkt und Policei- Commissarius, mit dem Prädicate : v. Klobuczinsky.

F>€ih. V. Lcde.bur,\\. 8. 127. Rauer, Adressbiuh. IS57. 8. 152.

Müller V. Lamothe, Müller v. La Mothe. Altes, schweizerisches, regimentsfähiges Geschlecht der Stadt Bern, aus welchem schon 1294 Peter Müller Rathsherr des grossen Raths war. Als nächster Stammva- ter der späteren Sprossen des Geschlechts wird Hans Müller v.Lamothe

395

angenommen, welcher von 1550 bis 1572 als Rathsherr, Schaffner von St. Johann, Staatsrath, Stifts-Scliaftner zu Zoffingcn und Schultheiss zu Thun lebte. Die Nachkommen bekleideten ansehnliche Aemtor und Würden in der Stadt Bern und in den Provinzen derselben und besas- sen im Waadt-Tiande die Herrschaften Marnand, Roverai und St. Mar- tin und den Rittei*sitz La Mothc , von welchem sie den Reinamen an- nahmen. Ein M. V. L.-M. war 1837 Lieutenant im k. prcuss. 22. Infant- Regimente.

Left, Sehwcixer-Lexicon, Vlfl. 8. 526—28. - N. Pr, A.-L Ilt. S. 4:Vi. - FreiL v. Le- dtbur, 11. S. 127.

Müller V. Lauingen, s. Bd. V. S. 417 und 418: Lauingen, Müller von Lauingen, auch Freiherren.

Müller V. der Lührie, auch Freiherren (in Blau ein goldtMier, mit drei rothen Rosen belegter Sparren). Schwedischer Adels- und Frei- hermstand. Adelsdiplom vom 18. l)ec. 1650 für Bernhard (Burkhardt) Müller v. d. Ltihne, k. schwedischen Generalmajor u. Freiherrndiplom vom 15. März 1693 für den Sohn desselben, CarlLeonhard M. v. d.L., ebenfalls in k. seh w ed. Kriegsdiensten. Ersterer starb 1670 als k.schwed. General en ('lief der Cavallcrie, Gouverneur von Schwedisch-Pommern, Oberst eines Cavallerie-Regiments und Herr auf Lndwigsburg, Mellen- tin. Netzow etc. in Schwedisch-Pommern, Letzterer 1707 als k. schwed. Generallieutenant, Oberst eines Dragoner-Regiments und Erbe der vä- terlichen Güter. Die Familie gehörte ursprünglich zu den Salzjunkern in Lüneburg, kain später nach Schweden und erhielt in Schwedisch- Pommern viele, vorher neuenkirchsche Lehen. Dieselben, Ahlbeck, Balm, Dargen, Dewichow, Hufe, Mellentin, Neuhoff, Neukrug und Wa- schensee im Usedomschen , fielen nach dem Tode des Obersten Borck- hardt M. v. d. L. dessen Sohne, dem k. Kammerherrn Ludwig Müller V. der Ltihne , zu und wurden durch Cabinetsbefehl vom Könige Frie- drich IL von Preussen vom 20. März 1747 allodificirt und in der da- rauf erfolgten Subhastation von dem Kriegsrathe v. Mayenn in dem- selben Jahre erkauft. Später, 1784, ist das Geschlecht, zu Ludwigsburg hei Greifswald etc. gesessen, erloschen.

N. l'r. A.-L. III. S. 432 u. Wi. Frei/i v.Ledebur, II. S. 127.

Müller zu Leng:sfeld, Freiherren (Schild geviert mit von Roth u. Silber der Länge nach getheiltem Mittelschilde , aus dessen Theilungs- linie rechts eine halbe, silberne Lilie, links aber ein halbes, achtspeichi- ges, rothes Mtihlrad hervorgeht und zwar so, dass beide Stücke genau aneinander schliessen. l u. 4 quergetheilt : oben in Blau ein schreiten- der, gekrönter, goldener Löwe und unten in Sin)er sechs, 3 und 3 , mit der 8])it/e nach unten gekehrte, schwebende, sich einander berührende rothe Rauten und 2 u. 3 in Silber ein schrägrechts fliessender, schwar- zer Fluss, auf beiden Seiten begleitet von einer golden besaamten, grün gekelchten , rothen Rose). Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 6. Juli 1749 für Georg Heinrich v. Müller zu Lengsfeld auf Weilar u. Gehaus, füi-stl. Sachs. -coburg-saalf. w. Geh.-Rath u. bevollm. Abgesandten des fränk. Kreises zur Respicirung der hennebergischen Kreisangelegenhei- ten, so wie Residenten zu Nürnberg. Altes , nürnberger Patricierge-

396

schlecht, aus welchem Johann Heinrich v. Müller, geb. 1665 und gest. 1736, fürstl. sachs.-cob.- und meining. w. Geh.-Rath, verm. mit Catha- rina v. Preu , vom buchischen Quartiere die s. g. Domherr v. Boyne- burgischen immediaten Rittergüter zu Stadt Lengsfeld mit allen Ge- rechtsamen erkaufte und darauf bei dem, 5. Nov. 1735 zu Neustadt an der Saale gehaltenen allgemeinen rhön-werraschen Ritter-Convente mit seinem Sohne, Georg Heinrich v. M., der fränkischen Reichsritterschaft in dem genannten Cantone einverleibt wurde. Georg Heinrich Freih. V. Müller zu Lengsfeld auf Weilar und Gehaus, s. oben, geb. 1694 und gest. 1750, vermählte sich 1716 mitAnnaBarbaraCatharina v. Schmidt zu Altenstadt, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Freiin Friede- rike, gest. 1781, verm. in erster Ehe mit Carl Friedrich Freiherrn V. Hundeishausen, k. schwed. und fürstl. hessen-casselschen Obersten u. in zweiter mit Ernst Ludwig Freih. v. Breidenbach zu Breidenstein, Reichs-Burggrafen zu Friedberg in der Wetterau, k. grossbrit. u. kur- brauhschw.-lüneb. General-Major, ein Sohn eutspross : Freih. Albrecht, geb. 1729 und gest. 1792, verm. in erster Ehe mit einer Freiin v.Butt- lar zu Dietlahs und in zweiter mit Eberhardine Freiin v. Buttlar zu Leinbach, gest. 1827. Aus der ersten Ehe stnmmten, neben einer Tochter, Freiin Antoinette, veim. mit dem Geh.-Rathe Freiherrn V. Spesshardt, zwei Söhne : Freih. Friedrich und Freih. Heinrich u. aus der zweiten ein Sohn: Freih. Adalbert. Freih. Friedrich, kurhessischer Ober-Forstmeister , verm. mit einer geb. Ide , hat eine Tochter , Freiin Auguste, welche unvermählt zu Stadt Lengsfeld bei Eisenach lebt , hin- terlassen. Vom Freiherrn Heinrich, verm. in erster Ehe mit einer Freiin . V. Bünau und in zweiter mit einer geb. Meurer . lobt aus zweiter Ehe ebenfalls in Lengsfeld eine Tochter und vom Freiherrn Adalbert, Kam- merherrn, verm. in erster Ehe mit Henriette Freiin v. Rotberg und in zweiter Ehe mit einer gebor. Bohr aus Eisenach , stammt aus letzterer Ehe eine Tochter: P>eiin Mathilde, verm. mit Aloys P>eih. v. Ruffiu, k. bayer. Kammerjunker etc. Der Mannsstamm des Geschlechts ist erloschen, doch ist nicht bekannt, in welchem Jahre und welcher der zuletzt genannten drei männlichen Sprossen des Stammes denselben ge- schlossen habe.

Gonoal. Taschcnb. d. freihorrl. Hfiusor, 1857. S. 508-11 n. 1^64. 8. MS. Supplein. za Rkhm. W.-B. 111, 7.

Müller V. Leopoldsdorf (in Blau ein rechtsgekehrter, doppelt ge- schweifter, goldener Löwe). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 25. Aug. 1816 für Johann Christoph Müller (geb. 1786), Besitzer des Hammers zu Lcupoldsdorf und der beiden Rittergüter Erkersreuth und Meuselsdorf.

V. Lang, Suppl. S. 124 und 125. W.-B. d. Kgr. Bayern, VH. 3S,

MViller V. Lilienberg. Reichsadelsstand. Diplom vom 25. März 1793 für Carl Ludwig Alexander Müller, herz, württemb. Rittmeister, mit dem Prädicate: v. Lilienberg. Derselbe starb als württembergischer General und hinterliess nur eine Tochter, welche sieb mit dem General V. Wolzogen vermählte.

Handscbriftl. Notiz.

397

Müller V. Loewenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1767 für Anton Joseph Müller, Rittmeister im k. k. HusareiuRegimente Franz Graf Nädasdy, mit dem Prädicate: v. Loewenfeld. Der Stamm hat fortgeblfiht. In neuester Zeit steht Anton Mttller v. Loewenfeld als Lient. in der k. k. Infanterie.

M^gfilf r. MühlfeUi , Krg.-Bd. S. 3^4. Militär Scliemnl. d. rt<itfrr. Knist-rtlitnii^.

Müller V. Morien. Reichsadelsstand. Diplom von 1661 für Hein- rich Adrian Müller und Gottfried Andreas Müller , Gebrüder , mit dem Prädicate: v. Morien.

Haiid«chrirtl. Notis.

Müller V. Mühlencron (Schild quer getbeilt: oben in Roth ein weisser Mühlstein und unten in Blau ein gohlencr, dreizackiger Felsen). Böhmischer Adels- u. Ritterstand. Adelsdiplom von 1710 für Ernst Ferdinand Müller und Christian Müller, Vettern, mit dem Prildicate: V. Mühlencron und Ritterdiplom von 1728 für Ernst Ferdinand Müller V. Mphlencron. Die Familie sass 1750 und noch 1774 zu Gross- Neudorf im Briegschen.

Ufgerle e. Mühlf^ld: Ktg.-Btl. S. 180 u. S. 3x4. - Fieih. o. LedeUur, II. S. 3{s4.

Müller V. MVihlfels, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1855 für Franz Müller, Hauptmann 1. Ol. im k. k. Infant.-Regim. Erzh. d'Este, Nr. 32, mit dem Prädicate: v. Mühlfels.

H-iihU. luifil. Noii/.

Müller V. Mühlwerth. P>bl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1781 für Johann Nepomuk Müller, Militair-VerpHegs-Oberverwalter in Gali- zien, mit dem Prädicate: v. Mühlwerth. Der Stamm blühte in zahl- reichen S[irossen fürt. Noch 1857 standen sieben derselben in der k. k. Armee: Alexander Müller v. Mühlwerth, Oberst bei der Kriegs- Marinc u. Linien-Schiffs- Capitain; Vincenz M. v.M., Hauptmann l.Cl. im 43. Infant.-Regim.; Moritz M. v. M., Hauptmann im 2. Infant.-Reg. etc. etc.

Mff/-,l" r. Miihlf^hl, S J.il. Milit. Srheiiiat. d. <J«'stPrr. Kfiiseilli.

Müller V. Mühlstein. Reichsadelsstand. Diplom von 1630 für Siegmund Müller . kais. Hofkammerath , mit dem Prädicate : v. Mühl- stein. —

llaiwlschriul. Nc.li/.

Müller V. u. zu Müleg^, auch Ritter und Freiherren. Erbländ.- österr. Adels-. Ritter- und Freiherrnstand. Adelsdiplom von 1623 für Michael Müller aus den kaiserlichen Erblanden, mit dem Prädicate: V. u. zu Mülegg; Bestätigungsdiplom des der Familie zustehenden Rit- terstandes von 1747 für Johann Jncob Müller, kaiserl. llofageuten, mit dem erwähnten Prädicate und Freiherrndiplom von 1792 für Christian Müller V. u. zu Mülegg, ebenfalls kaiserl. Hofagenten.

lla.KUcliriftl. Notii. bUyfrU v. Hü/it/eUl, Brg.-Bd. 8. 80 u. l»0.

Müller, Edle v. Müllenaii. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom für Andreas Müller, k. k. Obersten , mit dem Prädicate: Edler v. Mül- lenau. Derselbe lebte später, 1857, im Pensionsstimde zu Gratz. Um dieselbe Zeit war Carl Müller Edler v. Müllenau Major im k. k. Infant.-

398

Regim. Nr. 43 und Eduard Müller Edler v. Mtillenau Rittmeister im k. k. 7. Uhlanen-Regimente.

Haiidschr. Notix. Milit.-Srlu'inat. d. Oexterr. Kaiserth.

Müller V. Müllenburg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1803 für Johann Müller, Second-Rittmcister im k. k. Dragoner -Regi- mente F. W. Herzog zu Württemberg , mit tlem Prädicate : zu Mül- lenburg.

M>-gfrle V. Mühl/eld, Erg. -Bd. 8. 3S5.

Müller V. Müllenfeld. Erbländ. - östorr. Adelsstand. Diplom von 1761 für Georg Franz Müller, k. k. Hauptmann im Infant.-Regim.Graf Mercy-Argenteau, wegen 34jähriger Dienstleistung, mit dem Prädi- cate: V. MtiUenfeld.

Mtijprle c. Miihtfplii, S. 'iSI.

Müller V. Müllenkampf, Freiherren. Diplom von 1806 für Erhard Müller, k. k. Rittmeister im Chevaux-Legers-Rogimente Fürrvt Rosen- berg-Orsini, mit dem Prädicate: v. Müllenkampf.

MfiiTle V. Mähl/eld. S. IJ.

3Iü]ler, Edle v. Müllen stein. Erbländ. -österr. Adelsstnnd. Di- plom von 1786 für Johann Anton Müller, k. k. quiesc. Ilof-Secrotair. wegen 43 jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edler v. Mül- lenstein.

Mfi/flrie e. Mühl/Hd, S. V31.

Müller V. Mylberg. Reichsadelsstand. Diplom von 1749 für Carl Ludwig Müller, holländ. Hauptmann, mit dem Prädicate: v. Mylberg.

nnnclsrhrifll. Notix.

Müller V. Nekarsfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818 für Carl Müller, k. k. Oberlieutenant und Postmeister zu Grodock, mit dem Prädicate*: v. Nekarsfeld. Der Stamm hat fortgeblüht. In neuester Zeit war Carl Müller v. Nekai-sfeld Major im 9. k. k. Uhlanen- Rogimente und Rudolph M. v. N. Oberlieutenant im 6. Uhlanen-Re- gimente.

ihgrrU V. Mühl/eld, S. 232. Milit.-Scliemutisin. d. Oestcrr. Kaiserth.

Müller V. Nitterdorf. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1827 für Adam Heinrich Müller, k. k. Hofrath u. General -Consul im Kgr. Sachsen, Geschäftsträger an den h. anhaltschen u. fürstl. schwarz- burgischen Höfen etc. mit dem Prädicate: v. Nitterdorf (Nitersdorf). Derselbe, geb. 1770 zu Berlin und gest. zu Wien 19. Jan. 1829 ohne männliche Nachkommen ein Sohn des k. prcuss. Hofraths Müller u. Enkel des Predigers Kuber wa^: zu seiner Zeit als staatswissen- schaftlicher Schriftsteller sehr bekannt. Das im N. Pr. Adels -Lexicon angegebene Prädicat: v. Rittersberg ist unrichtig.

Haiidschriftl. Notia. - N. Pr. A.-L. V. 8. 342. Frfih. e. Ledehur, U. S. 127 n. Hl. S. HM.

Müller V. Raneneck. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches ursprünglich Raneneck hiess. Das gleichnamige Stammschloss, auf welchem die Familie ausstarb, liegt längst in Ruinen.

r. Uellbach, II. S. 148.

399

Müller V. Ranenthal. Erbländ.-österr. Adelsstand mit dem Pfä- dicate: v. Raiienthal. In neuester Zeit war Heinrich Müller v. Ranen- thal Official in der k. k. Militair-Rechnungs-Branche.

Ililit.-Schematism. d. Oeiterr. Kaiüerth.

Müller V. Reiebenstein , Freiherren (Schild von Gold und Blan Schrägrechts getheilt: rechts ein auf einem Felsen stehender rechtsge- kehrter, zum Fluge geschickter, schwarzer, golden gekrönter u. bewehr- ter Adler, welcher in der erhobenen rechten Klaue eine goldene Stufe hält und links ein aus der Theilungslinie halb hervorgehendes , weisses Mühlrad). Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 7. Dec. 1820 fftr Franz Joseph Müller v. Reichenstein, k. k. Hofrath der allgem. Hof- kammer. Derselbe, geb. 1740 und gest. 1825 ein Sohn des k. sie- benbürgischen Thesauriats-Rath Joseph Müller, welcher durch Diplom vom 24. Juli 1788 mit dem Prädicate: v. Reichenstein in den erbländ.- österr. Adelsstand erhoben worden war hatte 22. Jan. 1795 das In- digenat des Grossfürstenthums Siebenbürgen erhalten und war verm. rait Margaretha v. Hehengarten, gest. 1784. Aus dieser Ehe entspross, neben einer Tochter, Freiin Anna, geb. 1773, verm. 1792 mit Matthias v. Kimerle , k. siebenbürg. Tlicsauriats - Rath , ein Sohn : Freih. Carl, geb. 1780. k. ungar. Truchsess, Bergrath und montanistischer Buch- halter in Siebenbürgen, verm. 1816 mit Johanna v. Hirling. Aus dieser Ehe stammt Franz Freih. Müller v. Reichenstein, geb. 1819, Hof-Vice- Kanzler der k. siebenb.Hof-Canzlei. Die Schwester desselben ist: Freiin Josepha, geb. 1818.

Megerle v. Mühlfeld. 8. 231 u. Brg.-Bd. S. SO. Geneal. Taschenb. d. freih. Häaser, IHSS. 8 300 u. :501 u 1864. S. 6J9.

Müller V. Streitfeld, M. v. Streitenfeld. Reichsadelsstand. Di- plom vom 11. Januar 1658 für Martin Müller» wegen in k. k. Kriegs- diensten bewiesener Tapferkeit, mit dem Prädicate: v. Streitfeld. Der- selbe, verm. mit Dorothea Tugendreich v. Nostiz auf Wilckau, starb später mit Hinterlassung von vier Töchtern , welche sämmtlich durch Vermählung in adelige Häuser kamen.

Handschrifll. Notir. Gauhf , W. 8. 1«82.

Müller V. Strömenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818 für Ignaz Müller, Obcrlieutenant im k. k. Infant.-Regimente Freih. Palombini. Der Stamm wurde fortgesetzt. Der gleichnamige Sohn des Diploms -Empiiingers war in neuester Zeit Official \, Classe in der k. k. Militair-Rechnungs-Branche.

Meyerl- V. Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 335. Militnlr - SchciiiRtisni. d. Oesterr. Kaisorthuriis.

Müller V. Sturmtbal. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1821 für IgnazMüller, Hauptmann im k. k. ersten Artillerie-Regimente, mit dem Prädicate : v. Sturmthal. Der Stamm blühte fort. In neuester Zeit war Eduard Müller v. Sturmthal , k. k. Oberst , Commandant des

Raketen-Regiments.

M*ffPrie r. Mühlf^id. Erst. -Bd. 8. WS. MiliUir-SchcmatiAin. d. Oesterr. Kaifterthiims.

Müller V. Sylfelden, Edle. Reichsadelsstiind. Diplom vom 9.0ct. 1700 (nach anderen Angaben vom Januar 1791) filr Johannes Müller, kurmainzischen Geh. Staatsrath, Staatsreferendar u. Director der kur-

400

rhoiniscJien Kreisstände, mit dem Prädicate : Edler v. Sylfelden (Sylvel- deu). Derselbe, t^eb. 1752 zu Schaff hauson , wo sein Vater Prediger und Lehrer an der lateinischen Schule war und gest. 29. Mai 1809, rühmlichst bekannt als einer der ausgezeichnetsten Geschichtsschreiber Deutschlands und der Schweiz, bekleidete in seinem mehrfach bewegten Leben mehrere Aemter, wurde 1793 wirklicher Hof-Rath bei der Geli. Staatscanzlei zu Wien, später erster Gustos an der kaiserl. Bibliothek, 1804 wirkl. Mitglied der Academie in Berlin und Historiograph des Hauses Brandenburg mit dem Titel eines Geh. Kriegsraths , 1807 k. westphtll. Minister-Staats-Secretair und 1808 k. westph. Staatsrath und Generaldirector des öffentlichen Unterrichts. Von seiner ,,Geschiclite der schweizerischen Eidgenossenschaft'' waren bis zu seinem Tode vier Bände und die 1. Abtheilung des 5. vollendet (Leipzig, 180ö 1808) : die Fortsetzung bis zum ewigen Frieden mit Frankreich besorgte Rob. Glutz - Blotzheim , Zürich , 1816. Von seinen sämmtlichen Werken er- schien eine neue Ausgabe 1831 in vierzig Bänden.

UatKhcliriftl. Notiz. Lutt, Nekfolog derikwürd. Schweizer, 8. 3JH~r>-j. N. l'r. a.- L. Hi. J<. 4'U. Freih. v. Lfdebur, \\. S. 127.

Müller V. Zaklika. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1796 für Matthias Müller, Hausbesitzer in Lemberg, mit dem Prädicate: V. Zaklika.

Afftjerte v- Mühl/rltl, Erg.-Bd. 8. 3S4.

Müllern, Müllern aaf MöUendorf (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein blaues , das Feld ganz tiberziehendes Kreuz , mit einem goldenen Ankerkreuze belegt u. 2 u. 3 in Roth ein rechtsfliegender Schwan). Reichsadelsstand. Diplom vom 8. Juli 1787 für Johann Baptist Mül- lern , Syndicus und Kanzlei Verwalter der Reichsstadt Wangen. Der Stamm blühte fort und wurde , nach Anlegung der Adelsmatrikcl- des Kgi*. Bayern, in der Person des Sohnes des Diploms-EmpfÜngers : Franz Ignaz Andreas v. Müllern, geb. 1755, k. bayer. Legations- Raths in München, in dieselbe eingetragen.

c. Lang, S. 4.'»:. Tyrojf, U. 100: Hu. v. Müllern auf MöUendorf. W.-B. d. Kgr. Bayern, Vll. A'.).

Müllern (in Roth ein silbernes Kammrad). Ein zu dem in West- Preussen begüterten Adel zahlendes Geschlecht. Nach Rauer war der Landschafts- Rath und Kreis-Deputirter v. Müllern 1857 Herr auf Soss- now im Kr. Flatow.

Frri/>. V. Lfdehur, U. S. li'H. Rauer, Adrosshuclj, IHi?. S. 15*2. Tyroff , I. 7|.

Müllern, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1707 für Ignaz Müllern.

Uaiidäcliriftl. Notiz.

Müllig V. Palmberg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1707 für Johann Müllig, Arzt zu Goerz, mit dem Prädicate : v. Palmberg.

Mey^rle r. Mühlfeld, Rr-. Bd. 8. 385.

Müllmayer V. Siegesthurm. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1827 für Johann Mtillmayer. k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate : V. Siegesthurm.

Uaiidschrifll. Notiz.

401

Müllner. Reichsadelsstand. Diplom von 1614 für die Gebrüder Matthias Müllner und Sebastian Müllner.

Hniidüchriftl. Notiz.

Miillner. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1614 für Franz Müllner, kaiserlichen Hofcaplan und für den Bruder desselben.

Handschrift!. Notiz

MVillner Edle v. Marnan. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 11. Juni 1844 für Michael Müller, k. k. Oberstlieutenant im Dra- goner-Regimente Grossh. v. Toscana Nr. 4 . mit dem Prädicato : Edler V. Mamau. Derselbe lebte später als k. k. Generalmajor a. D. inWien. Ein Sohn, August M. Edler v. M., wurde Lieutenant im k. k. 52. Inf.- Regimente.

Handxchriftl. Notiz. - Milit.-Schemat. d. Ocittorr. KaiN«rth.

MVillner v. Mühlbnrg. Diplom von 1808 für Ludwig Müllner, k. k. Hauptmann bei dem Artillerie-Feldzeugamte, mit dem Prädicate : V. Mühlburg.

M^gerU o. hfuhiffld , 8. 232.

Müllner Edle v. Milldorf , Ritter. Reichs- und böhmischer Rit- terstand. Reichs-Rittcrdiplom von 1733 für Johann Benedict Müllner, Hofsecretair der K. Elisabeth Christine von Oesterreich , mit dem Prä- dicate: V. Milldorif und böhmisches Ritterdiplom von 1735 für Den- selben.

Mtgtrlt V. Mühl/eld, S. l;J2.

MVillner v. MtiUenau. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1672 für Johann Müllner, mit dem Prädicate : v. Müllenau.

Ilaj)d!«cbrirtl. Notiz.

* MVilmann (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein roth gekleideter Engel mit Schwert und Waagschaale und links ein "Wiesen- grund und ein Bach mit einer Mühle). Reichsadelsstand. Diplom von 1676 für Franz Mülmann. Sprossen des Stammes sind neuerlich in k. preuss. Diensten vorgekommen. C. F. v. M. war 1834 k. pr. Ober- forster zu Kullick bei Johannsburg und 1838 zu Grondowken in Lit- thauen, 1841 war ein v. Mülmann Ober-Forstmeister bei der Regierung in Düsseldorf und ein Hauptmann v. M. stand 1853 im k. pr. 17. Inf.- Regimente.

Htndschriftl. Notiz. N. Pr. A.-L. V. S. 342. Vrfiih. r. Lfdebur, U. 8. 128.

MVilverstedt (in Silber ein freischwebender, rechtsgekehrter, hal- ber Hii-sch mit achtendigem Geweihe und auf dem Helme eine aufrecht gekehrte, in den Krallen eine Kugel haltende Greifsklaue). Altes, ur- sprünglich thüringisches, aus dem gleichnamigen Dorfe bei Erfurt stam- mendes Adelsgeschlecht, welches in Ostpreussen zu Auerfliess u. Scher- wisken im Kr. Darkehmen und zu Ostischken im Kr. Tilsit begütert wurde. Zu den Sprossen desselben gehört G. A. v. Mülverstedt, früher k. preuss. Appellat. - Gerichts -Referendar , später k. pr. Provin- zial-Archivar zu Magdeburg, welcher, ein grosser Freund und Kenner der Geschichte und ihrer Hülfßwissenschaften , auch, wie Freih. v. Le-

Xnesehke^ Deutsch. Adels-Lcx. VI. 26

402

ilrluir rahmt, s^olir schätzbare Beiträge für die Geschichte des Adels der Trox Hl' TiviKsoii golii»fert hat.

Mültxor. lleichsadelsstaud. I3estiitigung?diploiii des der Familio /.iiMirhrudon Adels von 1639 für die in kaiserlichen Kriegs- und Civil- dlrnntfii stehenden Gebrüder !Mült/er.

llnii.N.-liiifil. Ni>tix.

Müiich, M<'»neh, 3Iiinnich (Schild von Silber und Roth peschacht, init /wi'i blauen Querbalken). Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, Wflclufs zu Dornl)urg an der Saale, zu Gosserstädt, auch München- Gos- »terstädt a. d. Saale, Wellnisen, Merzkirchen oder Moritzkirchen, Mar- tinskh'chen. W'ürchhausen a. d. Saale etc. sass. Friedrich und Albi- nus die Münche ei-sohienen 1180 auf dem Reichstage zu Regensburg liegen Herzog Heinrich: Heinrich M. lebte 1375 auf dem Rittersitze Würchhausen : Hans Münch in Würchhausen kommt 1486 als Haupt- mann in .lena vor: Heinricli und Hans Münch, Ritter, beirleiteten 14i>2 lun Kurfür^tt'ii FrltMirich 111. dm Weisen zu Sachsen auf seiner Reiso in d.i-i u'rlobtt» l.jind: Ilfinrieh ^Frineh auf Rcrnsdorlf war 1546 fürstl. fru^l.s. K:ith Mild ll(»lmarseliall zu Ci()t])a : r^hilii))) Williflm Münch zu Wflro:;i:an-iMi >t;irb 1600 aN ffh^tl. Rath und Anitshauptmann zu Vs'v'i- 711;.- wv.iX «ublianl M. auf AVürchhauscn gebort«' 1614 am Hofe des l^-:.';:*i AisüUM zu Sacl^iMi zu den Kamnierjunkprn. Von Letzterem >:jir.:v.:i* lli'iurii'h (ifbliurd v. M., welcher iiv^n-u Knd«» des 17. Jahrb. ft>:' <.•„■*>. 'n-iMsfujicli. Rath und IIausmar>chall war. Ein in der zwei- te.'- V,./'V' di'< 17. .lahrh. nach Dänemark gekommener Zweig der Fa- 11,:.: :.\\^ \\\Ak'\w\\\ ein ()ber.st v. Müncli in Norwegen vorkommt, scheint iiv'»>. '•v.jiiT üi'blüht zu haben, In Thüringen blieb das Geschlecht ^r;.r *.Nvh be^lU»M't und siss noch 1769 zu München-Gosserstädt und •"•-> li Wnn'hliaustMi.

V. » •. . iii:in<ifi'lil'^i'lM' riir..iiik. S. :\<r,, _ H,».^-. Gi^".'raph. .T>iieii'(. . S. 4t'. .— ■* '»■'* "• •'"• " *• 'Ai".'»/«. III. T.il». i;.. /..//.■/ , XXri S. i'i7. Bi.ui0r-

^.,... /•■ ' Uli.'ii \\ I rr.i, Tab. \-<h hniK. v. I.f l ■'''.■• i , II. .»i. I.'^. Sif'.tnacher, I. ^ V.ii^ii, I iiiiniifM^rh.

Müiivli (in Silber ein schwarzgekleideter Mönch mit rotheu Schuhen ^ ^viliiMu Käppchen). Altes, schweizerisches Adelsgeschlecht aus dem ^'^^^•.»it 15.|.M»K welches nach Strumpft'slch in zehn Stämme theilte. Diese ^^.. 'S' waren die Münche v. Müncheiwtein, dieM. zu Münch.sberg. die \ .,* KoMMilirrg, die ^I. zu Landskron, die M. genannt Happen, die ^i^;u' iicnannt Schlegel, die ^1. irenannt Zwinger, die M. genannt De- i^^^Ki^ die M. V. Ruren und die M. beigenannt Ringeü. welche ^iatlich i]n Schilde einen Möncli fühnen, aber verschiedenen Helm- >^ii4»uvK halten, s. auch den Artikel: Münch v. ^[ü nchenst ein , yjiuiil wenst ei n und Münch v. Rosenberg.

Vüiii^li (in Silber zwei rothe Adlerllü!:el mit einwärtsgekehrton

<^'liu'U) Kill ntu'h im IS. Jahrb. zu dem im Rraun^^chweig - Lünebur-

^^\)h'ii brMülerten Adel gehörendos Geschlecht . welches im Manns-

4|^uuui< IV Vi» mil Philipp v. Münch. h. braunschw.-lflneburg. Obermar-

t|i))i, Derselbe setzte den üomcapitular zu Osnabrück, später

_ 408

kor-hannov. Kammerherm Philipp Clamor v. dem Basscbe a. d. H. Ip- penburg, zum Erben eines errichteten Majorat-Fidei-Commisses, unter der Bedingung ein, Namen u. Wappen des mit ihm erloschenen münchi- schen Geschlechts anzunehmen. Die kaiserliche Bestätigung dieses letzten Willens erfolgte durch Diplom vom 14. Dec. 1773 und das Wappen wurde als gevierter Schild bestimmt: 1 u. 4 v. d. Bussche und 2 und 3 V. Münch. S. den Artikel: Bussche, v. dem, genannt V. Münch, Bd. II. S. 175.

9. Meding, Tl. 8. 90.

Münch, Freiherren (Schild geviert mit Mittelschilde. Mittelschild von Gold und Silber durch einen rothen Querbalken getheilt , aus wel- chem ein rechtsgekehrter, bärtiger Mönch in schwarzer Kutte und Ton- sur, mit beiden Händen ein offenes Buch haltend , bis zur Brusthöhe in die obere, goldene Hälfte emporwächst: Stammwappen. 1 und 4 in Gold ein aus der Theilungslinie halb hervorbrechender, golden be- wehrter, schwarzer Adler und 2 und 3 in Blau ein einwärts aufsprin- gender, gekrönter, goldener Löwe, welcher einen Eichenzweig mit drei Eicheln im 2. Felde mit der rechten, im 3. mit der linken Vorderpranke emporhält). Beichsfreihermstand. Diplom vom 7. Nov. 1788 fttr Chri- stian (II.) V. Münch , Herrn auf Aystetten, Filseck, Hohen -Mtihringen etc. Altes, der unmittelbaren Reichsritterschaft in Schwaben einver- leibt gewesenes, aus Frankfurt a. M., wo Peter Mönch um 1487 lebte und zu den Patricieni zählte, stammendes Adelsgeschlecht. Mit Chri- stian (1.), geb. 1690 und gest. 1757, verm. mit Anna Barbara v. Rau- mer, kam die Familie 1731 auch in das augsburger Patriciat und er- langte durch Diplom vom 4. Apr. 1731 den Reichsadelsstand. Von Christian (I.j v. Münch stammte Freih. Christian (II.), geb. 1752 und gest. 1821, verm. mit Jphanna v. Raumer, geb. 1762, welcher durch die von ihm theils ererbten , thcils käuflich erworbenen Herrschaften Aystetten, Filseck, Hohen-Mühringen etc. die Aufnahme unter die un- mittelbare Reichsritterschaft in Schwaben erlangte. Eine Schwester desselben, Anna Carolina Barbara v. M., geb. 1754, war mit dem Ban- quier Carl Friedrich v. Lausberg zn Augsburg vermählt. Den Stamm setzte der Sohn des Freih. Christian (IL): Freih. Friedrich (I.) fort. Derselbe, geb. 1788 und gest. 1856, k. bayer. Kämmerer, vermählte sich 1824 mit Wilhelmine Freiin Schertel v. Burtenbach, geb. 1805 u. aus dieser Ehe entspross: Freih. Friedrich (H.), geb. 1834. Die Schwe- ster desselben ist: Freiin Caroline, geb. 1824. Freih. Friedrich (I.) wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern mit seinem älteren Bruder, dem Freih. Johann Ludwig auf Aystetten, Mühringen und Filseck, geb. 1781 , k. bayer. Kämmerer, welcher später ohne Nachkommen starb , in die Freih errnclassc derselben eingetragen.

V. Lnny, 8. 189. - Vaat, Adelsbuch d. Kgr. WurtteiDberg , «. 274 und 75. Oetieal. Tasclienh. d. fr«^ih. Häuser, 1S6'J. 8. 539 u. 40 u. lSt;4. S. 647. Tyro£, I. 94.Kr.2: Stamm- wappon. Nr. 3 : v. M. und Nr. 4 : R. Panncr u. F. Hn. v. M. und Siebenkees, I. 8. 115—123. - W.- B. d. Kgr. Bayeru, III. 64: Freih. v. M. u. r. Wölckern , Ahth. 3.

Münch V. Bellinghausen , Freiherren u. Grafen (Schild geviert: 1 u. 4 von Silber und Roth der Länge nach getheilt mit einem auf- rechten, bis an den obern Rand des Feldes reichenden Sparren von ge- 26*

404

wechselten Farben, welcher oben an der Spitze, so wie nach unten an beiden Schenkeln , mit einer Eichel von natürlicher Farbe belegt ist : Stanimwappen , und 2 und 3 in Blau zwei schrägrechts gelegte , gol- dene , durch drei Ringe zusammengehaltene Stäbe mit hakenförmigen, auswärts gekrümmten Enden: Bellinghausen). Reich sfreiherrn- u. erb- länd.-österr. Grafenstand. Freiherrndiplom im kur-pfalz.-bayer. Reichs- vicariate vom 6. Juli 1745 für Johann Joachim Georg (I.) v. Münch, kaiserl. Reichshofrath , mit dem Prädicate : v. Bellinghausen ; Erneue- rungs- u. Bestätigungsdiplom des der Familie zustehenden Beichsfrei- herrnstandes für die Söhne des Freiherrn Johann Joachim Georg (I.) : Franz Joseph Freih. M. v. B., kaiserl. Reichshofrath, Johann Joachim Georg (IL), kurtrierschen Geh.-Rath und Hof-Gerichts-Director u. Con- stantin Carl Joseph, k. k. Feld-Kriegs-Commissair mit dem betreffenden Prädicate und Grafendiplom von 1831 für Joachim Eduard Freiherm v. Münch-Bellinghausen , k. k. Geh. -Rath. Präsidialgesandten und be- volhn. Minister bei der deutschen Bundes -Versammlung zu Frankfurt a. M. etc. in Anerkennung seiner umsichtigen Verwaltung des ihm über- tragenen hohen Postens. Der Stammvater des zu hohem Ansehen gelaugten Geschlechts v. Münch-Bellinghausen ist: Georg Münch, kur- trierscher Amtsschreiber u. nachheriger Geh.-Secretair des Erzbischofs Jacob III. von Retz, welcher durch kaiserl. Diplom vom fi. Aug. 1580 in den Reichsadelsstand erhoben wurde. Der Sohn desselben aus der Ehe mit Anna v. Itterbach : Johann, geb. 1596 zu Scheineck im Erz- bisthum Trier , vermählte sich mit Anna Maria v. Catterbach und sein Enkel: Christian Georg, geb. 1617, kurfüretl. triersch. Amtmann zu Numegen mit Elisabeth v. Bellinghausen, der Letzten ihres alten west- pbälischen Adelsgeschlechts, s. Bd. I. S. 292. Der Sohn aus dieser Ehe : Heinrich , welcher nach seiner Vermählung mit Anna Benigna V. Heister als fürstl. Rath und Bürgermeister zu Jülich starb, hinterliess unter mehreren Kindern den Sohn: Johann Heinrich, Rath und Refe- rendarius zu Pfalz und Schöffe des fürstl. Criminalgerichts zu Jülich, dessen Sohne aber, Johann Joachim Georg(I.), kurtrierschem Geh.-Rathe und Hofcanzler, wurde durch Diplom von 1744 der Reichsadelsstand seiner Vorfahren bestätigt und später, s. oben, der Freiherrnstand ver- liehen u. zwar unter Bestätigung des althergebrachten Prädicats : v. Bel- linghausen. Durch die drei oben genannten Söhne desselben aus zweiter Ehe mit Franzisca Wilhelmine Wirth, gest. 1791 , entstanden drei Li- nien des Geschlechts , die ältere , mittlere und jüngere , welche in zahl- reichen Sprossen fortblühten. Die genealogischen Verhältnisse und Stammreihen* dieser drei Linien' sind folgende: ältere Linie: Joseph Freih. Münch v. Bellinghausen, geb. 1735 und gest. 1802, kais. Reichs- Hofrath, s. oben: Elisabeth Freiin v. Penkler, gest. 1840; Freiherr Heinrich Joachim Cajetan, geb. 1773 und gest. 1823, kurhess. Geh.- Rath umi Hof-Kammer-Director : Maria Görger, gest. 1839; Freih. Joseph Heinrich Franz, geb. 1800 u. gest. 1861, grossh. hess. w. Geh.- Rath, Oberst -Ceremonienmeister und Oberst -Kammerherr: erste Ge- mahlin: Antonia v. Heckel, geb. 1851 ; zweite Gemahlin: Marie Freiin y. Münch-Bellinghausen; Freiherr Joachim (H.), geb. 1833, k. k.

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Legationsratli bei der kaiserl. Botschaft zu Paris. Die Halbschwestern desselben aus der zweiten Ehe des Vaters sind : Auguste, geb. 1857, und Constanze, geb. 1859. Die vier Brüder des Freihcmi Heinrich Joachim Cajetan waren die Freiherren: Cajetan, Georg, Anton und Joachim (I.). Freih. Cajetan, geb. 1776 und gest. 1831 , k. k. Staats- und .Confer.-Kath, war in erster Ehe vermählt mit Theresia Freiin V. Deuster, gest. 1810, und in zweiter mit Maria Anna Freiin Gulden- mftllerv. Guldenst^in, geb. 1791. Aus der ersten Ehe stammt Frei- herr Franz, geb. 1806 als Dichter unter dem Namen: Fried- rich .Halm bekannt Ehren -Doctor der Philosophie, Mitglied des Herrenhauses des Reichsraths auf Lebenszeit , k. k. Hoifrath und erster Custos der k. k. Hofbibliothek, verm. 1826 mit Sophia Freiin v. Schloiss- nigg, geb. 1805, aus welcher Ehe eine Tochter entspross: Freiin Fe- licie, geb. 1827, verm. 1857 mit Bernhard Freih. v. Hornstein- Buss- mannshausen, k. k. Kämm, und Rittm. in d. A. Freih. Georg, geb. 1783 und gest. 1837, hat aus der Ehe mit Caroline Freiin v. IToovel a. d. H. Dudenrodt, geb. 1800, einen Sohn hinterlassen: Freih Carl, geb. 1820, k. k. Oberstlieutenant. P>eih. Anton, geb. 1785, wurde k. k. w. Geh. Rath und war früher Sectionschef im Ministerium der Finanzen. Graf Joachim (I.), s. oben, geb. 1786, Herr der Herr- schaften Merkenstein und Kottingbrun in Oesterreich, brachte, wie angegeben, den Grafenstand in die Familie. Mittlere Linie : Freih. Franz Theodor, geb. 1787, Sohn des 1809 verstorbenen Freih. Jo- hann Joachim Georg (11.) s. oben, aus der Ehe mit Johanna Alide Walburga v. Kempis, gest. 1813 ist k. preuss. Kammerherr und Geh. Regierungsrath in Cöln. Jüngere Linie: Freih. Constantin (H.), geb. 1789 Sohn des 1838 verst. Freih. Constantin, s. oben, aus der Ehe mit Josepha Freiin v. Gillern, Erbin der Herrschaft Koritschan in Mähren, gest. 1825 k. k. Hoifrath der ehemaligen vereinigten Hofkanzlei, verm. 1816 mit Josephine Waltsch, geb. 1794, aus wel- cher Ehe ein Sohn stammt: Freih. Carl, geb. 1817, Hof- und Mini- sterial - Secretair im k. k. Ministerium des Aeussern, verm. 1848 mit Ernestine Popper. Der Bruder des Freih. Constantin (IL): Freiherr Joseph, geb. 1794, Herr der Herrschaft Koritschan mit dem Gute Mauchnitz in Mähren, Besitzer von Deutsch- Brodersdorf in Nieder - Oesterreich, vermählte sich in erster Ehe 1828 mit Theresia Freiin V. Doblhoff-Dier, gest. 1846 und in zweiter, 1847, mit Elisabeth Freiin V. Doblhoff-Dier, geb. 1810, Schwester der Vorigen. Aus der ersten Ehe entspross, neben zwei Töchtern, Josephine. geb. 1829 und Theresia, geb. 1840, ein Sohn, Freih. Felix, geb. 1828, k. k. Statthalterei- Concipist, aus der zweiten aber Freiin Walburga Victoria , geb. 1848.

IJörnehfhnnnn , firnnml. adH. Wappen. H. 21-25. Megcrle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. .so. r. SchGn/eld, Adel»i»chein»t. 1." 8. 152—64. Deutsche Grafeuii. d. Qegenw. II. 8. isy u. 40. GeiieaJ. Ta-^rhenb. d. freih. Hiufler', 1848. 8. •.'56—60 ii. 1863, 8. 650—52. tiaucal. Taschenb. d. grüfl Häaser>. 1864. .s. 572 und btstor. Handb. cu demselben 8. 628.— W.-ß. d. preuss. lU.einprov. l. Tab. 87 Nr. 173 8. 81: F. H. v. M.-B. W. - B. d, öjjtotr. Moii. XI. 8. 94. Htjrfl, 1. 8. 21-24. XnesehJt« , H. 8. 307 u. 308: F. H. v. M.-B.

Miinch V. Baseck. Eine Seitenlinie der hessischen Familie v. Bu- seck , welche das alte Buseck'sche Stammwappen (in Gold ein rechts- gewendeter, abgerissener, schwarzer Widderkopf mit gewundenen, gol-

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denen Hörnern und ausgestreckter Zunge) führte, dieselbe kam auch im Darmstädtschen , Schleswigischen, Vläniischen u. s. w. vor , s. Bd. II. S. 170: im Artikel: Buseck, Busseck, Freiherren.

Mtinch V. Münchenstein , genannt Loewenburg (Schild geviert : 1 und 4 in Blau ein goldener Löwe mit doppeltem Schweife und 2 u. 3 in Silber ein blaugekleideter Möncb , welcher eine Hand ausstreckt). Altes, schweizerisches und schwäbisches Adelsgeschlecht, welches zu dem , in viele Linien geschiedenön Stamme der Münche in der Schweiz, s. S. 402 , gehörte und wechselsweise mit den Reichen v. Reichenstein das Erbkämmerer - Amt des Hochstifts Basel bekleidete. Hartmann Münch zu Münchenstein war von 1403 bis 1423 Bischof zu Basel und noch 1738 kommt Beatus Antonius Münch v. Münchenstein, genannt Loewenburg als Dom-Cantor zu Costnitz vor.

Oauhg , I. 8. 1432 it. »3. 9. Hattstein. III. 8. t84 des Supplemente. Büsching, Erd- beschreibung, .'>. Aufl. Iir. 1. 8. 1157: M. v. M. gen. Loucuburg. v. Meding ^ 1. 8. 404.

MVinch V. Rosenberg (im Schilde ein Mönch, welcher in der Rech- ten eine Rose, oder zwei Lilien an einem Stiele, emporhält). Altes, zu dem schweizerischen Stamme der Münche gehörendes Adelsge- schlecht, welches auch nach Franken kam und dem Ritter - Canton Ot- tenwald einverleibt war. Hans Mönch v. Rosenberg , Kämmerer zu Mainz siegelte 1455.

9. Oudenust Cod. dipl., F. 8. 732 u. II. 8. 477. Biedermann, Canton Ottenwald, Tab. 392 u. 93 p. Meding , IIl. 8. 550.

Münchhansen, auch Freiherren. Eins der ältesten und ange- sehensten , gliederreichsten , niedersächsischen und thüringisehen Adels- geschlechter, welches sich weit ausbreitete und im Braunschweig - Lttneburgischen, in Thüringen, Westphalen, im Brandenburgischen, Anhaltschen, Bückeburgischen, Braunschweig-Wolfenbüttelschen, Hes- sen-Schaumburgischen, Lippe- Detmoldschen, Waldeckschen u. s. w. ansehnliche Güter erwarb. Einer Familiensage nach soll der ur- sprüngliche Name des Geschlechts Hausen und dasselbe bis auf einen Mönch im Kloster Loccum (Fürstenthum Kaienberg , Kgr. Hannover) ausgestorben gewesen sein. Der Papst habe ihm daher die Freiheit ertheilt , in den ehelichen Stand zu treten , und er habe einen Sohn : Heino , gezeugt , welcher , nachdem er unter K Friedrich H. gegen die Saracenenen gefochten, 1212 mit dem Hause Sparenberg beliehen und, des früheren Standes des Vaters wegen , Münchhausen genannt worden sei. Mit Heino's beiden Söhnen : Heino H. und Statins (I.) schied sich der Stamm in zwei Linien , in die schwarze und weisse Linie. Der Stif- ter der schwarzen Linie, Heino (IL), hatte zwei Söhne, Statins (U), dessen Nachkommen nach Curland gekommen sind, und Heino HI., welcher um 1360 das alte Stammhaus Münchhausen unweit Loccum be- wohnte. Die Nachkommenschaft des jüngeren Sohnes des Letzteren : Ludolph, welche 1433 die Erbmarschallwürde im Stifte Mindeh erhielt, erlosch 1598, die Nachkommenschaft des älteren Sohnes: Dietrich, aber blühte fort. Dietrich's Enkel, Hilmar, kaufte Leitzkau bei Je- richow und commandirte später, 1558, als spanischer General die deutsche Infanterie gegen die Franzosen in dem siegreichen Treffen bei

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Grevelingen. Von dem Sohne desselben, Statins (lU.), Herrn anf Leitz- kan, Bevem u. s. w., fttrstl. braunschw. Drost zu Gruna, stammte Eil- mar Ernst auf Dornburg , des deutschen Ordens Ritter und Comthur zu Wiet^rsheim, dessen Sohn, Johann, Domherr zu Halberstadt, 1674 die Domburgische Nebenlinie schloss. Von Dietrichs Bruder Hil- mar (ü.) , Drosten zu Artzen , Herrn auf Schwöbber , Rinteln u, s. w. entsprosstenYiborius und Philipp Adolph. Liborius war ebenfalls Drost zu Artzen und seine Nachkommen sassen später zu Rinteln , Voldagsen und Neu-Münchhausen, Philipp Adolph aber, Herr zu Leitzkau und Wendüngshausen , war Drost zu Elbingerode und später mehrerer Reichsfürsten- und Grafen Geh. Rath. Derselbe starb 1657 mit Hin- terlassung dreier Söhne : Hilmar (HL), Christoph Friedrich und Ger- lach Heino. Hilmar (IH.) auf Neuhaus, Leitzkau u. s. w. starb 1672 als Präsident und Land -Drost zu Jever, nachdem er seinen Ast mit einem Sohne , Anton Eriedrich , fortgesetzt hatte. Christoph Friedrich,- Herr auf Ahausen, Leitzkau und Hobeck, gest. 1700, Domherr, Ober- Steuerdirector und Landrath zu Halberstadt, hatte vier Söhne, von denen noch 1717 Christian Wilhelm auf Möckern als Domherr zu Hal- berstadt, Hilmar (IV.), als Domherr zu Magdeburg und Johann Fried- rich auf Alt-Leitzkau lebten. Gerlach Heino, Herr auf Wendlinghausen, Steinburg und Straussfurt, gest. 1710, kurbrandenburg. Eammerherr und Oberst -Stallmeiser, hatte seinen Ast mit fOnf Söhnen fortgepflanzt, von denen Ernst Friedemann, fürstl. sächs. Hofmeister zu Weimar und Gerlach Adolph auf Straussfurt, kurbraunschweig. erst Ober- Appella- tions- , später w. Geh.- und Staats-Rath und Grossvogt zu Zelle wurde. Letzterer erhielt den freiherrlichen Titel. Aus dieser Linie, welche in Gold einen gehenden Cistercienser Mönch führt, dem die schwarze Kappe den Rücken hinunterhängt , der die rechte Seite einwärts kehrt und in der Rechten einen oben gekrümmten , rothen (auch schwarzen) Stab, dessen Krümmung über die Hand hervorragt, hält und der mit der Linken einen rothen Riemen umfasst , an welchem das Breviarium in einem rothen Futteral hängt, Hess sich im 15. Jahrh. ein Zweig in Liefland nieder, von welchem, wie schon erwähnt, Nachkommen in Curland Jebten. Von denselben war Johann v. M. um 1540 Bischof auf der Insel Oesel und verkaufte dieselbe an Dänemark. Die weisse Linie , welche im Schilde den Mönch silbern bekleidet , mit schwarzer, vorn , an den Seiten und hinten herabhängender Einfassung und mit einer schwarzen , zurückgeschlagenen Kappe , in den Händen einen ro- then Stab und einen rothen Beutel haltend, führt, stiftete des oben genannten Heino I. jüngerer Sohn: Statins, dessen Urenkel, Liborius (L), 1516 starb. Der gleichnamige Enkel des Letzteren, Drost zu Lauenau, Herr auf Apelern, Lauenau, Oldendorf u. s. w. hinierliess drei Söhne; Lndolph zu Oldendorf, Otto, Drosten zu Arenburg, und Claus, Drosten zu Lauenau , welche sämmtlich den Stamm fortsetzten. Von den En- keln des Letztern war Busso, gest. 1697, herz, braunschweig. Geh.- Rath, Consistorial-Director und Grossvoigt zu Wolffenbüttel und Hie- ronymus, Herr auf Apelern, Nienfelde und Linden, fürstl. braunschw. Premier -Minister, Geh.-Rath, Kammer -Director und Domherr zu

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Magdeburg. Beide Linien haben dauernd fortgebiüht und von den Sprossen derselben sind viele zu hohen Ehrenstellen gelai>gt und in wei- ten Kreisen bekannt geworden. Obenan unter denselben steht Gerlach Adolph Freih. v. Münchhausen, geb. 1688 zu Berlin und gest. 1770 als kurbraunschw.-ltineb. Premierminister zu Hannover, berühmt als deutscher Staatsmann , dessen ausgezeichnete Verdienste namentlich um die unter seiner thätigen Mitwirkung 1734 gestiftete Universität Göt- tingen, deren erster Curator derselbe 32 Jahre hindurch war, ihm ein dauerndes, ehrenvolles Andenken sichern. Nächstdem mögen hier noch genannt sein: Otto Freih. v. M. , geb. 1716 zu Schwöbber bei Hameln und gegt. 1774, Land-Drost zu Hameln u. s. w, und Verfasser des zu seinerzeit sehr bekannten Werkes; *der Hausvater», Hannover 1765, und 1773, 6 Bände; Ernst Friedemann Freih. v. M. , geb. 1724 und gest. 1784 als k. preuss. w. Geh. Staats- und Justizminister, erster' Präsident des Kammergerichts, Domherr zu Magdeburg u. s. w. ; Hiero- nymusCarl Friedrich Freih. v. M.. gest. 1797, Herr auf Rinteln und Bo- denwerder , k. russ. Rittmeister a. I). , bekannt im Kreise seiner vielen Freunde als Erzähler der meist an das Wunderbare grenzenden Thaten und Ereignisse im Türkenkriege und der vielen Anekdoten aus dem Leben der Hunde und Pferde und der Begegnisse der Jagd , welche, leider sehr unzart , der Dichter Bürger mit vielen Ausschmückungen und durch fremde Zusätze vermehrt , mit Nennung von Münchhausen's Namen, unter dem Titel: «Wunderbare Abenteuer und Reisen des Herrn V. Münchhausen, aus dem Engl. London (Göttingen) 1787, zum grossen Aerger des gemüthlichen Erzählers bekannt machte ; Carl Ludwig Aug. Heino Freih. v. M. a. d. H. Oldendorf . geb. 1759 auf einer Weselinsel . im Schaumburgischen, der treue Freund Seume's, erst in kurhess. Dien- sten, seit 1808, nachdem er eine Stelle als k. westphäl. Divisions-Ge- neral ausgeschlagen, Forstmeister, später, seit 1814 auf seinem alten Stammschlosse Suedestorp am Steinhuder-See in glücklicher Häus- lichkeit den Wissenschaften lebend, Herr auf Gross -Oldenburg u. s. w., und der k. hannov. Geh. Kammerrath Freih. v. M., um 1837 a. o. Ge- sandter und bevoUm. Minister am k. preuss. Hofe. Die Familie ge- hört im Kgr. Hannover durch Besitz der Güter Bodenwerder, Betten- sen, Postholz, Schwöbber, Lauenau und Voldagscn im Calenbergischen, Stolzenau, Eistrup und Steyerberg im Hoyaischen und Moringen, Obemdorf-Moringen im Göttingischen zu dem ritterschaftlichen Adel der calenbergischen , göttingischen und hoyaischen Landschaft und ist auch im Kgr. Preussen reich begütert. Nach Bauer waren 1857 nach- stehende Familienglieder in Preussen angesessen: Ernst Freih. v. M., Lieutenant a.D., Mitglied des Herrenhauses, auf Herren-Gosserstedt im Kr. Eckartsberga; Georg Freih. v. M. , k. Ober-Reg.-Rath zu Po- sen, Carl Freih. v. M. , k. Geh. Ober-Reg. - u. vortragender Rath im Minister, d. Innern zu Berlin und Ferdinand Freih. v. M., k. Ober- Reg.-Rath in Stendal auf Straussfurt im Kr. Weissensee und Hobeck im Kr. Jerichow L; Otto Freih. v. M. , k. Landrath des Kr. Eckarts- berga, auf Steinberg im Kr. Eckartsberga; Otto v. M. , k. Geh. Reg.- Rath und Landrath a, D. , auf Neuhaus Leit^kau mit Kressow im Er.

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Jerichow I. ; die Erben des Kreis Deputirten Adolpli Freih. v. M. auf Althaus Leitzkau mit Lochow im Kr, Jerichow I. ; Rudolph v. M„ Reg.- Referendar a. D., auf Kalitz im Kr. Jerichow I.: und Ernst Freiherr V. M. auf Nieder - Schwedeidorf im Kr. Ghitz.

Ath. Lomfifri Carmen I)«.* Moiiichiisinp et RiiscIiiAn '^»ntis insuuibiis. Luinj^o lA9"i. SUmmtaf'»! In Rrhr^nn Beil. rur Bischroib. der v. St«*inberj?. Nr. 12. «. 83— 9-i. Wol- ter eck ^ Wolfoul.utt. Clininik. S. h'^f, u. TiMy. Pitltrit , Chron. Lipp. n. 234. r. Gleichen- »teiHt Nr. .%•♦. Treuer, «icsriil -lliüior. d. adel Haus, der Herren v. Münchhausen. nötting. 1740. Gauhe. I. S. 14.13. -?.6. - ». HatMein , ill Suppl. S. lü«?. Zedier, XXII. 8. :ni 1.^. Orumlemann , S. ?4 Kstor , S VS»:t n Tab. 3. r. Vechtritz , i»e>»chkchl«- Eruhlungeu, I. Tab. 77. und 59. Uritiai; xur Ocsrhiriite der altiMi Paiinerherren ▼. Mün«h- hanacu . von K. L. A. Freih. v. Mijnclih>iu4<>u. Kxis Trauerreden und Fainlllen-Archiven iu : K. W. Ju-»!!, Hes!».-r)enkw. III. Marb. ls»!>. Nr. XI. -- Rvmmel, Cipuch. v Hes.scn , IV. Anmerk. H. 494. - Schmidt, ßeitr. ?.. Gesch. d. Adeln, f. S. lt>l und II. 8. a.lH. Klei»- Schmidt. 8umml. Caleub. Lnndi -Absph. , f. 8. :<M n. II. 8. S.SS. _ N. pr. A.-L.. TU. 8. 4:13 u. 34. - Freih. p. Kneseheck . 8. 217. ßVeih. r. Led*bur , 11. 8. 13»— :iO. und ill. 8.314. Siebmacher, I. S. 183. v. Miinchhan.sen . Braunschw., u. TU. S. 196. r. Meding,^. 8. ^05 und 40<V. Ttjroff.X 'Jl : F. H. v. M. - W.-B. d. K^r. Bayern. VII. S. JO. - W.-B. rt. Kgr, Hannover. V.. 19: v. M. w«'i.sHer Linl-, n. S. 11: v.M. weisser und .schwarxcr l.fnie. W- B der sSrljs. St.iate.i , VIll. S. 2u: v. M und IX. 8. -^3: F. H. v. M. - c. H^/ner, HaiiDOv. Adel, Tab. 2.3,

Münchin^en (in Silber ein rechts gekehrter, golden gekrönter, schwarzer Löwe mit rother, ausgeschlagener Zunge und doppeltem Schweife). Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, aus welchem Rüdiger V. MOnchingen schon 1157 in einer Urkunde des Klosters Hirschau voS kommt. Dasselbe vertanschte um die Mitte des 15. Jahrb. das gleich- namige Stammhaus im Glemsgau gegen den in der Nähe gelegenen Rit^ tersitzDizingen, doch gelangte die Familie 1652 wieder zum tlieilweisen Besitze der Stammgttter. Die ordentliche Stammreihe fängt um 1260 mit Heinrich v. Münzingen , genannt der Kellner , an Von den vier Söhnen desselben setzte der zweite, Hugo Franz, gest. 1313, den Stamm dauernd fort und durch die Söhne desselben, Reinhard und Werner, schied sich das Geschlecht in zwei IJnien. Die von Werner gepflanzte jüngere Linie ging mit des Stiftere Urenkel, Wilhelm, 1491 wieder aus, die ältere Linie aber blühte durch Reinhardts älteren Sohn, Werner II. , kräftig fort. Von den früheren Familiengliedem widme- ten mehrere ihre Dienste der Kirche , auch traten einige in weltliche Orden und Einigungen, die Familienhäupter aber standen vom 14. Jahrb. an in fast ununterbrochener Reihe bis auf die neueste Zeit im Dienste des regierenden Hauses Württemberg in den ansehnlichsten Ilof- und Militairwürden. Friedrich Benjamin v. M., herz, württemb. Kammerherr und StaHmeister, gest. 1658, wurde vom Herzoge Eber» hard zu Württemberg 1652, 's. oben, wieder mit dem Rittergute zn Münchingen belehnt, welches sich noch in der Hand der Familie befin- det und durch welches dieselbe, sowie durch das 1672 erworbene Rit- tergut Dizingen im Ober -Amte Leonberg zu dem ritterschaftlichen Adel des Königreichs Württemberg gehört. Von Werner (II.) dem Sohne Reinhold's, s. oben, entsprossten im 10. Gliede die Gebrüder: Lud- wig Freih. v. M. , geb. 1765, grossherz. badischer Kammerherr und Oberst a. D., und Siegfried Freih. v. M. , geb. 1776, k. Württemberg. (Tenerallieutenant , Oberst-Stallmeister u. s. w. Ersterer verm. in erster Ehe mit Charlotte v. Pflug und in zweiter mit Octavie von Flachslan- den , geb. 1782, setzte den Stamm fort. Aus der ersten Ehe entspross Amalie Freiin v. M. , geb. 1797, verm. 1822 mit dem herz. Sachsen-

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coburg.-goth. Landes-Ober-Jägerm. Freih. v. Wangenheim, aus der zwei- ten aber, neben drei Töchtern: Freiin Antonie, geb. 1814, verm. 1832 mit Rudolph Freih. v. Hiller v. Gärtringen, k..württemb. Kammerherr u. fürstl. hohenzollern-hechingen. Oberforstmeister, Freiin Camille, geb. 1819 und Freiin Adelheid, geb. 1823, ein Sohn, Freih. Anton, geb. 1812.

Bucelini, Steumat P. Tir. Oauhe, T. 8. 143'i : nach Buceliiii iiud Btirgermcister. V. Hattafein, U\. Suppl. 8. 107—109. ZedUr , XXIJ. 8. 315. Mader, RelchsrittTschaftl. MNgazin . VIII. S. ßsa. - Ca.it, Adelsb. d. Kgr. Würtlemb , 8. 375-77. Siebmachtr , I. 218: V. Mniuhingen, Schwäbisich. Siipplein. iii Sicbm. W.-B. VIT. 8. MO. Tyroff, IJ. 8. 119. W.-B d. Kgr. Wörttemöerg. Nr. 34 und 8. 119. - Knfschki, II. 8. 309 und 310.

Münchow, anch Freiherren nnd Grafen (in Silber drei, 2 u.* 1, rechts sehende , schwarze Mohrenköpfe mit goldenen, roth eingefass- ten Stirnbändern , welche nach hinten eine goldene Quaste tragen). Gra- fenstand des Königreichs Preussen. Diplom vom 6. Novbr. 1741 für Ludwig Wilhelm v. Münchow a. d. H. Cosemühl im Kr. Stolp, k. preuss. Chef- Präsidenten der neuerrichteten Kriegs- u. Domänenkammer u. ftlr den Bruder desselben, Carl Gustav v. Münchow. Eins der ältesten und angesehensten pommerschen Adelsgeschlechter , welches in Pom- nfern, im Branden burgischen und in West- und Ostpreussen zu an- sehnlichem Grundbesitz kam und vorübergehend auch in Schlesien und Westphalen begütert wurde, und welches einer Familiensage nach in Bernhard, einem tapferen Ritter, welcher drei der vornehmsten Heer- führer der Saracenen erlegte und die Häupter derselben , umgeben mit goldenen Binden , dem Kaiser überreichte , wovon man das Wappen herleitet, seinen Ahnherrn verehrt; doch sollen, einer anderen Angabe nach, wohl unter Berücksichtigung des Familiennamens die drei Köpfe im Wappen ursprünglich Mönchköpfe gewesen sein. Henrich Müncks tritt urkundlich schon 1 238 in einem der Kirche zu St. Jacob in Stet- tin vom Herzoge Barnim 1. gegebenen Schenkungsbriefe auf, und der den Namen des Geschlechts tragende Sitz unweit Usedom kommt be- reits 1357 vor. Später war Vincentius M. des Herzogs Georg HI. Hof- meister, Claus des Herzogs Casimir und Thomas des Herzogs Francis- eus Stifts- Voigt zu Camin ; um 1622 lebten Georg Bernhard u. Thomas Münchow. Ersterer als fürstl. braunschw. , Letzterer als fürstl. meklenb. Minister und Christian Ernst v. M. , k. preuss. Geh. Justitien-, Hof- und Kammergerichts - Rath , wie auch Landvoigt zu Stolp, wurde 1714 Kammer - Präsident zu Königsberg in Pi'eussen , und wird später, um 1727, als k. preuss. Kriegs-, Domainen- und Kammer - Präsident in der Neumark ge'nannt. Ludwig Wilhelm Graf v. Münchow , s. oben, geb. 1712 in der Neumark, wurde 1742 w. Geh. Staats- und Kriegs- rath und Erbtruchsess der Kurmark Brandenburg, erhielt 1747 die durch Absterben des Grafen v. Thurn dem Könige Friedrich H. von Preussen anheimgefallenen Lehne Klein- Kauen und Gottschwitz im Glogauischen und starb 1753; Richard Daniel v. M. , geb. 1703 in Pommern, verm. mit einer v. Rössing, stieg 1756 zum Oberst, starb aber schon im nächsten Jahre an seinen , in der Schlacht bei Collin er- haltenen Wunden; Lorenz Ernst v. M., geb. 1700 u. gest. 1758 an den bei Leuthen empfangenen Wunden , k. preuss. Generalmajor und

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Chef des Regimentsv. Ilautehamiois, war verm. mit Charlotte v. Stechow, aus welcher Ehe ein Sohn und eine Tochter stammten ; und Gustav Bo- gislavv. M., geb. 1686, seit 1745 k. preuss, Generallieutenant, er- hielt 1746 die Drosteien Cranenburg und Duiflfeld, 1747 das Gouverne- ment von Spandau, 1752 die Domdechanten- Stelle in Magdeburg und ebenso die Propstwttrde der dortigen Stifte des heiligen Sebastian und des heiligen Nicolaus. Derselbe, gest. 1766, war in erster Ehe ver- mählt mit Antoinctte Philippine v. Börstel , und in zweiter mit Sophie Eleonore v. Schwerin und hatte aus der ersten Ehe einen Sohn und zwei Töchter. Die durch Dienemann bekannt gewordene Ahnentafel des Grafen Ludwig Wilhelm steigt, wie folgt, herab: Christoph v. Mün- chow, um 1600 kurfürstl. pomm. Landrath: Anna v. d. Osten; Bemdt, oder Bernhard, lebte noch 1633: Dorothea v.Mänchow a. d.H. Mersin; Christian Heinrich v. M., lebte um 1676: Catharina Ursula V.Kleist; Bernhard Christian v. M. , um 1699: Clara Erdmuthe V. Wobeser; Christian Ernst v. M., Herr auf Cosemtlhle, Präsident der Kriegs- und Domainenkammer in der Neumark Brandenburg, Fi- nanzrath und Landdrost in Stolpe : Eleonore Philippine Freiin Chalc- kowska V. Chalckowow, die Letzte der einst in Polen, Curland und Böhmen bertthmt gewesenen freiherrlichen Familie v. Chalckowow; Ludwig Wilhelm Graf v. Münchow. Ueber das Fortbltihcn des gräf- lichen Hauses fehlen genaue Nachrichten : bekannt ist nur , dass der Mannsstamm mit Carl Wilhelm Grafen v. Mtknchow, geb. 1784, Herrn auf Mickrow bei Karlshöhe im Kr. Stolp, k. preuss. Major a. D., 26. Sept. 1860 erloschen ist. Derselbe hatte sich 1816 mit Auguste v. Weiher, geb. 1797, vermählt und aus dieser Ehe stammen zwei Töchter: Grf. Maria, geh*. 1817, und Grf. Johanna, geb. 1820. v.erm. 1852 mit Oscar v. Woldeck und Arneburg a. d. H. Storekau, Herrn aufWottnogge in Windisch- Hinterpommern. Ausser dem genann- ten Carl Wilhelm Grafen v. Münchow, Herrn auf Mickrow (Meickrow), waren nach Bauer 1857 im Kgr. Preussen nachstehende Familienglie- der angesessen : Ernst Freih. v. M. , Herr des Majorats Eichenberge (gegründet 1665) im Kr Neu -Stettin; ein v. M. auf Laatzig, Curse- wanz, Leikow, Nassow und Tassin im Kr. Ftlrstenthum Camin; Emil V. M. auf Gr. - Saatspe , ebenfalls im Kr. Fürstenthum Camin und der k. preuss. Oberstlieutenant v. M. in Weissenfeis, H^rr auf Taubenthal im Kr. Mtthlhausen.

MicraH, S. 507. Oauhe , 1. S. 1437 u. 38. Zedier, XXil 8. .S16— 19: Nachrichten aug der Familie. Dithmar , 8. 83. Dieneniann , S. 250 u. Nr. 3 a. 8. 263. N. Pr. A.-L. III. 8. 434-36. DtfiiUohc »rafenh. (1. Geffenw. , II. 8. 141 u. 42. Freih. v. l^ dehur, II. 8. 130 u. 31, und III. 8. 314. Geueal. Tascheiib. d. gräfl. Hau.«., 1864. 8. Ö7Ü, lind hinter. Handb. zu Deiuaelben, 8. 629. Siebmacber, V. 166: r. Ilönachom*. Poniin«Tteb. t.Meding, III. S. 450 u. 51. Supplem. au Siebm. W.-B. I. 7 : v. MSnchow u. llf. 9: V. Münchow. - W.-B. d. prens«. Monarch. I. 72: Gr. v. M. Porom. W.-B. 1. 9. Nr. 1.: V. M. n. Nr. 2: Gr. v. M. u. 12: alte Siegel.

Miinehrode, Münchroda, s. Minnigerode, Mingerode, Bd. VI. S. 303 und 304.

Miinehweil. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen Schild im Wappenbuche des Costnitzer Concils zweimal vorkommt , nämlich

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der des *^llcrrn Cunrats v. Müuchweil, Thurraherrn zu Costannte und Johanns v. Münchweil.»

Sii-bmach^i . t. ri«: v. Müiichw«-!!, HliHiiirtiidisoh p. V^ditiff , III. 8. 451.

Mündel. Altes, niedersilchsisches Adelsgeschlecht, welches früher aach : *v. den Kosten» genannt wurde. Dasselbe kam im Bremenschen vom 11. bis 17. Jahrhundert vor.

Mwtshard, S. 841. ZedUr , XXfl. 8. 397 u. 8J»«.

Mündenhansen v. Schröders. Reichsadelsstand. Diplom von 1766 für Caspar Wilhelm Mündenhausen , mit dem Prädicate : v. Schroeders.

Haudscliriftl. Notix. Supplem. «u Siobm. W.-B. IX. 23.

MUnnicb^ Miincb, s. Münch, S. 402.

Münnieh, Mönnick. Altes, westphälischcs , gewöhnlich Mönnick geschriebenes Adelsgeschlecht, dessen Sprossen bis zur zweiten Hälfte des 17. Jahrh. Burgmänner zu Bentheim und Haselttnne waren. Das Geschlecht sass bereits 1350 im Emslande zu Bodo, zu llaselünne, Herslick und Holte, 1490 zu Nordhom , 1500 zu Harm, 1590 zu Eick- hoff u. s. w.

V. Lfd^hur , n. S. 18!.

Mi'innich , Moneke (in Silber drei rothe Wecken). Altes , west- phÄlisches Adelsgeschlecht, welches in Münst ersehen Urkunden des 14. und 15. Jahrh. und noch in der liandesvereinigung von 1446 in der Person des Johann Moneke aufgeführt wird. Dasselbe war 1379 zu Middendorp und Overbeke im Kirchspiele Bocholt und 1441 zu Det- marinshof im. Kirchspiele Alen gesessen.

Freih. V. Ltdtbur, II. 8. I3l.

Mtinnich , Mönnich , gen. v. der Hellen (in Silber ein schwarzer Adler). Altes, bremensches Adelsgeschlecht, dessen Sprossen Burg- männer zu Ottersberge und zu Stuckenborstel waren. Dasselbe ist be- reits gegen Ende des 15 Jahrhunderts erloschen.

Mushard, 8. 283. Fr^ih. r. Ledfbur , 11. 8. 1.11.

Münnich^ Grafen (Stammwappen: in Silber ein freistehender, rechts sehender Mönch in schwarzer Kutte , welcher mit den gefalteten Händen einen Rosenkranz hält). Russischer- und Rcichsgralenstand. Rassisches Grafendiplom vom 25. Febr. 1728 für Burchard Christoph V. Münnich, k. russ. Feldmarschall, nnd Reichsgrafendiplom im kursächs. Reichsvicariate vom 4. Febr. 1741 für Denselben. Ein aus dem alten bayerischen Geschlechte der Mönche zu Ramspauer stammendes Adels- geschlecht, aus welchem Glieder nach Oldenburg kamen und die Güter Nutzhom, Brockdeich, Neuenhüntorf und Grüneck an sich brachten. Nach Hempel aus Halle (Leben und Thaten des kais. russ. Feldmar- schalls Grafen v. Münnich) vermählte sich Johann v. Münnich, Herr zu Ramspauer rauch Rambspauer: altes Schloss im ehemaligen pfalz- neuburgischen Amte Burg -Lengefeld, am Flusse Regen, eine Meile von Regeusburg) mit Annecke v. Einsiedel , und hinteriiess drei Söhne, von welchen der mittlere , Hermann , den Stamm fortsetzte. Derselbe, vermählt mit Catharina v. Harras, wurde 1526 im Bauernkriege von Ramspauer vertrieben. Von den drei Söhnen desselben pflanzte eben- falls der mittlere , Hermann (H.), verm. mit einer v. Schmied, das Ge-

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schlecht durch den zweiten Sohn. Johann, fort, welcher sich wohl zu- erst in Oldenburg niederlicss und als gi-äflich oldenburgschcr Landvogt im sogen, wüsten Lande und als Herr auf Brockdeich vorkommt. Der- selbe , verm. mit Lucretia v, Damm , hatte zwei Söhne , von welchen der Jüngere, Rudolph, auf Brockdeich und Neuenhüntorff, ebenfalls Amtsvogt im wüsten Lande und Oberdykgraf in Oldenburg war, und durch Vermählung mit Elisabeth v, Nutzhorn, der Letzten ihres alten Geschlechts, das Stammhaus Nutzhorn im Oldenb'urgischen , sowie* 1686 die k. Erlaubniss, das Nutzhornsche Wappen (in Blau ein ein- wärts sehender, silberner Schwan) dem seinigen zuzusetzen, und das Indigenat in Dänemark bekam. Von den fünf Söhnen desselben war Anton Günther, Herr auf Neuenhüntorff und Grüneck, k. dän. Ritt- meister und Deichgräfe in den Grafschaften Oldenburg u. Delmenhorst, und erhielt 24. Mai 1688 vom Könige Christian V. von Dänemark, dem damaligen Besitzer der erwähnten Grafschaften , ein verbessertes Wappen (Schild geviert: 1 und 4 in Gold das vorwärts sehende Brust- bild eines Mönchs und 2 und 3 in Blau eine rechtssehende silberne Taube , welche im Schnabel einen grünen Zweig hält) und die Erlaub- niss, sich: .v. Münnich zu schreiben. Durch kaiserliches Diplom vom 4. Mai 1702 wurde der Adel als Reichsadel anerkannt und das Wap- pen abermals mit einem , den Reichsadler zeigenden Mittelschilde ver- mehrt. Anton Günther v. M. , gest. 1721, iürstl. ostfriesischer Drost zu Esens , hinterliess aus der Ehe mit Sophia Catliarina v. Oetken drei Söhne. Der mittlere derselben war der in der russischen Geschichte so berühmt gewordene Burchard Christoph Graf v. Münch, s. oben, geb. 1683 und gest. 1767, verm. in erster Ehe mit Christiana Lucretia V. Witzleben, gest. 1727, und in zweiter mit der verw. Grf. v. Sulti- kow , vorher verw. und auch geb. Grf. v. Maltzan. Aus letzterer Ehe stammte nur eine Tochter, welche jung starb , aus der ersten Ehe aber überlebten den Vater von 13 Kindern nur drei Töchter und ein Sohn: Graf Ernst, geb. 1708, k. russ. Ober -Hofmeister, Senator und w. Geh.- Rath , welcher sich 1739 mit einer Freiin v, Mengden vermählte. Der älteste Sohn desselben , Graf Johann Gottlieb , hatte keine männlichen Nachkommen , und so gelangten denn die Güter in Oldenburg an den jüngeren Sohn : Graf Ernst Gustav, welcher Stifter der oldenburgischen Hauptlinie wurde. Derselbe starb 1812 als k. russ. Generalmajor, und von ihm entspross Graf Friedrich Franz, geb. 1788, grossherz. olden- burgischer Ober-Kammerherr , verm. 1811 mit Luise v. Plessen, geb. 1791 , aus welcher Ehe fünf Töchter stammen : Grf. Johanne, geb. 1812, vermählt in erster Ehe 1834 mit Wilhelm von Bülow-Gorow, k. han- noverschen Garde-Major, gest. 1846, und in zweiter 1851 mit Adolph Carl V. Plato, k. hannov. Major; Grf. Pauline, geb. 1817, verm. 1841 mit Wilhelm Grafen v. Bentinck, k. niederl: Kammerherrn, gest. 1855; Grf. Adelheid, geb. 1819, verm. 1839 mit Hermann v. Rössing, grossh. oldenb. Kammerherrn und Land -Jägermeister, gest. 1855 und wieder- vermählt 1856 mit Peter Friedrich Ludwig v. Rössing, gi'ossherz. oldenb. Kammerherrn und Minister - Präsidenten ; Grf. Amalie, geb. 1824, verm. 1850 mit Ludwig v. Engeibrechten, k. hannov. General-

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PoUzeidirector ; und Grf. Alexandra, geb. 1829 , verm. 1850 mit Hans Friedrich Bogislaus v. Strantz, k. preuss. Rittm. und Escadronschef.

Von dem Bruder des Grafen Friedrich Franz, dem als Oberstlieute- nant des kleinrussischen Cuirassier-Regiments verstorbenen Peter Chri- stoph Gr. V. Mtinnich stammt aus der Ehe mit Henriette Caroline Freiin Clodt V. Jürgensburg ein Sohn: Graf Christoph, geb. 1825, Juris utriusque Doctor.

Oaufie. I. 8. USS. u. 39, n. II. 8.75^-71. Zedier, XXH. 8. 421— Sl. Fortge?. ii«?uo hUtor. Nachrichten. Kd. 88. S. 228-41 u. Bd. 89. S. 301—24. Büsching , Magazin, III. 8. .S87-S3H. llupel, Malmal. 1788. 8. 641. Die Grafenh. d. Gegenw. II. 8. 142— 45.

Freih. v. Ledabur, II- S. 1H2. Geiieal. Taschenb. d. ^rSfl. H&uacr. 188«. 8. hl2 u. 7S. Hud histor. Handb. stu demselben, 8. 631 -- Tj/rof , II. 8. 121: «r. v. M.,

Münster, Monster, Grafen (Stammwappen : Schild von Roth und Crold quergetheilt , ohne Bild). Reichsgrafenstand. Diplom im Kur- pfälzischen Reichsvicariate vom 27. Juni 1792 für Ludwig Ernst Fried- rich Wilhelm PVeiherrn von Monster, Freih. zu 0er, Herr zu Lange- lage und Lohe , für seine Brüder und für die gesammte Familie, welche sich im freiherrlichen Stande meist Monster schrieb, seit Erhebung in den Grafenstand aber den Namen : Münster führt. Eins der ältesten deutschen Adelsgeschlechter, dessen Sprossen schon im 10. Jahrh. an- gesehene Ritter waren. Urkundlich kommt dasselbe schon 1163, 1168, 1173 und 1240 vor und kann, wie sich aus Wilkens Geschichte der Stadt Münster ergiebt, von 1124 bis jetzt die absteigende Stammreihe genau angeben. Die Stammgüter lagen in Westphalen , namentlich im Hochstifte Münster und die bischöfliche Kirche zu Münster wurde in den Besitzungen des Geschlechts gegründet, weshalb dasselbe auch bis 1268 das Patronatsrecht ausübte, im genannten Jahre aber, nach lan- gen Streitigkeiten , dieses Recht an das Bisthum Münster für achthun- dert Mark abtrat. Später breitete sich der Stamm am Niederrhein , in Hannover, Oldenburg, Meklenburg, Pommern u. in der Oberlausitz und der Kurmark , in Pommern , Südpreussen u. s. w. aus. Ais allgemeiner Stammvater wird gewöhnlich Hermann L, der Erbauer von Meinhövel unweit Ludwighausen , Heerführer der Sachsen , ein Sohn Ethelhards und Bruder Alboins , welcher 789 gegen Carl den Grossen bei Harstatt fiel , als seine Gemahlin aber Asta , Schwester des norwegischen Königs Harald, genannt. Edgard, Edler Herr zu Meinhövel und Rhunen (Runen), gest. 1522, gründete durch seinen Sohn, Georg, der noch 1Ö97 lebte, die noch blühende Linie des westphälischen Geschlechts, welches sich durch Georg Herm. Heinrichs, Herrn zu Surenburg im Teklenburgifichen , Geisbeck bei Lüdinghausen u. s. w., geb. 1773, drei Söhne in die jetzt blühenden drei Häuser: Langeläge, Meinhövel und Ledenburg schied. Der altere Sohn, Ludwig Friedrich Dietrich "Wil- helm, Herrn zu Langenlage, Warburg, Germete, Surenburg, Geis- beck u. s. w. , stiftete das Haus Langela^e im Osnabrückschen , der mittlere Sohn , Georg Werner August Dietrich das Haus Meinhövel in Westphalen und der jüngere Sohn, Ernst Friedrich Herbert Halb- bruder der genannten älteren Brüder das Haus Ledenburg, ebenfalls im Osnabrückschon. Die absteigenden Stammreihen dieser drei Häu- ser sind folgende : Haus Langelage : Freiherr Georg Hermann Heinrich

-^ 415

Sohn des Johann Heinrich Ludwig Freih. v. Monster, gest 1728, ans der Ehe mit Mathilde Dorothea Freiin v. Ledebur, gest. 1728 geb. 1721 und gest. 1773, Herr zu Surenburg und Geisbeck, Erb -Burg- mann zu Quackenbrfick und Landdrost zu Iburg: erste Gemahlin: Wil- helmine Dorothea Freiin v. Hammerstein-Gesmold , Erbin der Oerischen Goter. geb. 1730, vorm. 1745 und gest. 1758, und zweite Gemahlin: Eleonore Freiin v. Grotthaus-Ledenburg, Erbtochter, geb. 1734, ver- m&hlt 1759 und gest. 1794 ; Freih. Ludwig Friedrich Dietrich Wil- helm, geb. 1750 u. gest. 1790, Herr zu Langelage, fürstl. osnabrück- scher Ober -Hofmarschall: Charlotte Freiin v. Mtinchhausen-Schwob- ber, geb. 1755 und verro, 1773; Graf Ludwig Ernst Friedrich Wilhelm, geb. 1774 und gest. 1824: Caroline Freiin v. der Reck, geb. 1790, verm. 1813 und gest. 1849; Hermann Gr. zu Münster Lan- gelage, Freih. v. 0er, geb. 1814, jetziges Haupt des Hauses Lange- lage. Der Bruder desselben, neben zwei Schwestern, Orf. Sophie, geh, 1820, verm. 1839 mit Germann v. Bar, Erb-Landdrosten des Für- stenthums Osnabrück , k. hannov. Staatsminister a. D. und Grf. Caro- line, geb. 1824. Stiftsdame zu Börstel, ist: Gr. Adolph, geb. 1816, k. preuss. Premier -Lieutenant a. D., verm 1856 mit Ottonie Freiin V. Münchhausen a. d. H. Nieder -Schwedeidorf im Glatzischen. -^ lieber die Hinterbliebenen der drei Brüder des Grafen Ludwig Ernst Fried- rich Wilhelm, der Grafen: Hermann, geb. 1779 und gest. 1838, k. Sachs. Kammerh. und Kreis -Oberforstmeisters zu Dresden, verm. mit Marianne v. Metsch , verm. 1820, Cari, geb. 1783 und gest. 1848, verm. mit Elise v. Coninx, gest. 1843 und Wilhelm, geb. 1787 und gest. 1862, k. hannov. General-Lieutenants a. D. , verm. mit Caroline Freiin v. d. Reck, ergiebt das Geneal. Taschenb. d. gräfl. Häuser ge- naue Angaben. Erwähnt sei hier nur, dass von den Söhnen des Gra- fen Hermann: Graf Otto, geb. 1825, k. sächs. Amtshauptmann zu Rochlitz wurde, Graf Georg, geb. 1827, Herr auf Herrenmotschelwitz bei Wohlau, verm. 1853 mit Mathilde Freiin v. Palm a. d. H. Lauter- bach in Sachsen, geb. 1828, vier Söhne hat und Graf August, geb. 1829, Herr auf Mitteldricbitz im Posenschen, k. sächs. Lieuten. a. D. sich 1854 mit Selma v. Döring, geb. 1830, vermählte, aus welcher Ehe zwei Töchter entsprossten, so^ie, dass die Tochter des Grafen Carl: Grf. Charlotte, geb. 1824, sich mit Heinrich Ludwig v. Kommerstädt, Herrn auf Schönfeld , vermählte. Haus Meinhövel. Erhielt 1793 das dä- nische Indigcnat und 1799 das böhmische. Die 1795 erkaufte Standes- herrschaft Königsbrück in der Oberlausitz wurde 1803 an die Grafen V. Hohenthal vorkauft. Freih. Georg Hermann Heinrich: erste Gemahlin, Wilhelmine Dorothea Freiin v. Hammerstein-Gesmold, s. Haus Lange* läge; Graf Georg Werner August Dietrich, Freih. v. Oeru. Schade, geb. 1751 u. gest. 1801, Herr der StandesheiTschaft Königsbrück, sowie auch zu Landegge im Emslande, Carow, Damerow und Poseriu im Mek- lenburgischen u. zu Falkenhagen bei Frankfurt a. d. Oder, Erbmarschall der Abtei Herforden , k. dänisch, und fürtl. osnabrückscher Geh.-Rath, kurcöln. w. Geh. Staatsrath und Kämm. u. s. w. : zweite Gemahlin : Luise Freiin v. d. Schulenburg -Altenhausen, Erbtochter, geb. 1764, verm.

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1780 und gest. 1786;— Graf Gustav, geb. 1782 und gest. 1839, Herr auf Schwartow , k. k. Kämm, und k. preuss. Generalmajor : Julie V. d. Marwitz, geb. 1789; Graf Hugo, geb. 1812, jetziges Haupt des Hauses, k. preuss. Generalmajor: Berthav. d. Marwitz, verm. 1851.

Haus Leden bürg. Besitzt seit 12. Aug. 1814 die Erbland-Marsch all- würde des Kgrs. Hannover mit erblicher Virilstimme in d. ersten Kam- mer der Ständeversammlung des Kgrs. Hannover. Mit der vom Könige Georg IV. von Grossbritannien 1827 verliehenen Dotation Derncburg, wurde das erforderliche Majorat gestiftet. Freiherr Georg Hermann Heinrich: zweite Gemablin: Eleonore Freiin v. Grotthaus -Ledcnburg, 8. Haus Lange läge; Graf Ernst Friedrich Hermann, geb. 1766 und gest. 1839, k. hannov. Staats- und Cabinetsminister undErb-Land- marschall: Wilhelmine Charlotte Prinzessin zur Schaumburg-Lippe, geb. 1783 u. verm. 1814; Georg Graf zu Münster - Ledenburg , Freih. V. Grotthaus, geb. 1820, Erb-Landmarschall im Kgr. Hannover, a. 0. Mitglied des Staatsraths , a. o. Gesandter u. bevollm. Minister am k. russ. Hofe, verm. 1847 mit Alexandrine Fürstin Galitzin, geb. 1823, aus welcher Ehe, neben vier Töchtern, drei Söhne stammen: Ernst, geb. 1856, Alexander, geb. 1858 und ein 1862 geborener Sohn. Die fünf Schwestern des Grafen Georg sind die Gräfinnen : Charlotte , geb. 1816 und vermählt 1835 mit Joseph Graf. v. Mengersen, Herrn zu Rheder u. s. w. ; Eleonore, geb. 1824, verm. 1843 mit Adolph Graf. V. Bocholtz- Asseburg; Julie, geb. 1816, Zwillingsschwester der vori- gen; Thusnelda, geb. 1822 und Elisabeth, geb. 1824, verm. 1854 mit Georg Gr. v. d. Groeben , k. preuss. Obersten u. s. w. Die eben erwähnten drei Häuser führen sämmtlich im Mittelschilde das oben an- gegebene Stammwappen, die Schilde selbst aber sind verschieden. Das Wappen des Hauses Langelage ist zusammengesetzt aus den Wappen : Runen u. 0er, das von Münster, Meinhövel aus Runen, 0er u. Schade, wozu früher noch Königsbrttck kam und das von Münster -Ledenburg aus Runen und Grotthaus und einem Herzschilde (in Silber zwei ge- kreuzte , blaue Stäbe u. s. w.) wegen des Erbmarschall-Amtes des Kgrs. Hannover. Eine genaue Beschreibung dieser Wappen findet sich in dem Werke: Deutsche Gratenhäuser der Gegenwart.

Jacobi^ 181)0, IJ. 8. 282 ii. 83. - r. Lang, H. 53. (r. Hammfr»tein) Qcschlchif d. Gr. V. Münster, I8'2I. Acteiistücke d. allg. Stande- Versamral. d. K^rj». Hannover. 1827. 8. .1.

N. Pr. A.-L., III. 8. 43(i-3H. o. Horma^r , Taschenb. für die vaterl. Gesch. 1839. 8. 28. ~ E. Fr. Herb. Gr. v. Mm^tcr Bremen, 46S. Freik. 9. d. Knetebeck, 8. '217 u. 18. Dfutscho Grafenh. d. Geg*nw. . II. 8, 145-48. FreiA. p. Ledebur, II. «. 183. iieoeal. Ta:>chenb. d. gräfl. Häu.scr. ISH4, 8. 573-76, u. bistor. Handh. zu Demselben, S. 68*«.

0. Stfinen , Tab. 61, Nr. "J : v. Mön.ster. ». Meding , J. 8. 403: v. Monster. W.-B. d. Kgr. Bayern, I. 8, Sl : Gr. v. M. sii Langeiage u. e. Wölekern, I. Abth. W.-B. d. Kgr. Hnnnovir. A. 9: Nr. 1. Gr. zu M. -Langelage , Nr. 2. Gr. v. M.-Ledenborg u. A. 10. ^r. 1: Gr. zu M. Meinhövel und 8. 11.— W.-H. d. sSchs. Staat., IIT. 6. —9. Hefner y Hunnov. Adel, Tab. 2;K Nr. 11; v. M. u. Nr. 10, \i u. Tab. 'ii. Nr. 2: Gr. v. M.

Mi'inster, Freiherren (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau zwei neben einander stehende, von sich gesonderte, die Sachsen einwärts kehrende, von Roth und Silber mit gewechselten Farben quer getheilte Adlersflü- gel : Stamuiwappen und 2 und 3 in Silber vier rothe rechte Spitzen). Reichsfreiherrenstand. Diplom vom 23. Febr. 1686 für Johann Ei-ich V. Münster, fürst-bischöfl. würzburgischen Geh.-Rath. Altes, frän- kisches Adelsgeschlecht, nicht, wie mehrfach vorgekommen, mit der

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alten west^hälischen Familie v. Münster , Monster, Monster, s. den vor- stehenden Artikel, zn verwechseln. Dasselbe gehörte früher dnrch seine Resitznngen zu der reichsfreien Ritterschaft in den fränkischen Canto- nen Rhoen-Werra und Steigerwald und soll schon vom 11. Jahrh. an vorgekommen sein. Bucelini beginnt die ordentliclie Stammreihe mit einem Anonymus, welcher um 1410 lebte und nennt denselben als Aeltervnter des Valentin v. Münster, welcher 1550 fürstl. Hofmai-schall zu Wtirzburg war. Der Knkel des Letzteren, Laurentius, Herr auf Breitenloe (Breitenlohe), starb 1626 als markgrflfl. Hauptmann, und von dem Sohne desselben , Eberhard, welcher um 1660 lebte, stanimte Freih. Johann Erich, s oben, welcher noch 1705 genannt wird. Von den Nachkommen desselben wurde Freih. Philipp, Herr auf Breitenloe, k. k. w. Rath, fürst-bischofl. würzburg. Geh.-Rath und Ober- Amtmann zu Ueidingsfeld, 1729 Ritterrath im Canton Steigerwald. Nach An- gabe Einiger hatte der Stamm sich nur in die Linien zu P^yerbach und zu Breitenloe geschieden, nach Anderen theilten sich, 6. Juli 1671, die Söhne des oben genannten Eberhard v. M.: Eberhard Gustav, Lo- renz Ludwig und Hans Eyrich (der oben angeftlhrte ei*ste Freiherr Jo- hann Erich) in die väterlichen Güter und es entstanden vier Linien : die Eyerbacher, die Rannunger, die Kleinliebstadter und die Niederwera- Vassbichler- und Niederwern - Eyerbacher Linie, von welchen bis zu v. Längs Zeit nur die beiden letztem um die Immatriculation in die Adelsmatrikel des Kgrs. Bayern nachgekommen waren. Bald nach Anlegung der erwähnten Adelsmatrikel wurden in dieselbe eingetragen die Gebrüder Fortunat Johann Dominicas Freih. v. Münster zu Lis- berg, geb. 1780, k. bayer. pens. Garnisons -Lieutenant auf der Vesle Rosenberg, und Heinrich Joseph Baptist Freih. v. M , geb. 1784, quitt, k. k. Lieutenant und Besitzer vonLisberg, und zwar nachdem mehr als einhundert Jahre alte Lehenbriefe den anerkannten Freiherrnstand der Familie nachgewiesen hatten. Später, 16. Juli und 25. Novbr. 1810, wurden ebenfalls der Freih errnclasse der Adelsmatrikel d. Kgrs. Bayern einverleibt : aus der Kleinliebstädter Linie die FreiheiTen und Gebrü- der: Carl Joseph Johann Nepomuk, geb. 1749, vorm. k. preuss. Haupt- mann; Daniel Johann Anton Joseph Alois, geb. 1758, vorm. fürstl. Würzburg. Oberlientenant, und Franz Lothar, in k. franz. Militärdien- sten und aus der Niederwern -Eyerbacher Linie die Freiheiren und Gebrüder: Ferdinand Anton Friedrich Joseph Maria, geb. 1751, vorm. fürstl. -fuldaischer Geh. -Rath und Oberamtmann in Fürsteneck, Neu- kirchen und Burgham, Geschlechts -Aeltester der Linie; Heinrich Phi- lipp Damian, geb. 1760, Domicapitular zu Würzburg; Ferdinand An- ton, k. bayer. Oberst im 4. Chevauxlegers- Regiment e; Lothar Franz Constantin Carl Maria, geb. 1765, pens. k. sardin. Major und grossh. toskanischer Kämmerer; Joseph Adalbert Carl, geb. 1769, pens. k. bayer. Rittm. und Franz Carl, geb. 1775, Domcapitular zn Bamberg. Was noch die Wappen der verschiedenen Linien anlangt, so steht nach dem Wappenbuche des Kgrs. Bayern das oben angeführte vier- feldrige Wappen der Klein-Eybstädter Linie zu, die Niederwerner Linie führt nur die beiden Flügel des Stamrawappens und die Burg-Lisberger

Xn€t€hk€, DeaUeh. Adelt-Lex. VI. 27

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Linie das gevierte Wappen der Klein-Eybstädter Linie, doch mit dem Untei'schiede, dass die Flügel im 1. u. 4. Felde nicht von Roth and Silber Qbereck getheilt, sondern ganz roth sind.

Bucflini, 8teniin»togr. P. IH. Schannat , 8. 129. ffaufi^, I. S. 14S9 und 40. I». ffatfslein, III. 8. 334—47. Zedier, XXII. 8. 444 Bietlermann, Cantoii Steigerwald. Tab. 89—98. Stumpf, Hisior. Archiv, I, Heft, fol II. N. Gen. Handbuch, 1777. 8. |3l und 17:8. 8. 161— .'»S. '- Salver, 8. 365, 398, 740, 741 u. 748. v. Lang, 8. 189 u. Nach- trag, S. S7—S9. Sir'hmacher, I. 101: v. Mün-^ter , Fränkl«ch. ». Meding , I. 8. 406 u. 407: V. M. u. Freili. r, M. - Tyrof, I. 21 : F. H. v. M. W.-B. d. Kgrs. Bayern, III. 64 ; F. H. V. M. NiodtTweruor Linie und 66: F. H. v. M. Kleineybstiidter Linie und F. II. r. M.. zu Liaberp und r. U'ülckern . Abth. 3. v. Hafner, bay«-r. Adel. Tab. 48 u. 8. 48: ebeufalU drei Wappen. - KneifcUe , III. S. 322-25.

Münster, Monster (in Roth eingefasstem Schilde in Silber zwei blaue Querbalken). Altes, ursprünglich westphaiisches, aus dem Teck- lenburgischen stammendes, später auch nach Cur- und Liefland gekom- menes Adelsgescblecht, wie schon das Wappen ergibt, verschieden von der ebenfalls westphälischen Familie v. Münster, Monster, Monster. Dasselbe hatte bereits 12ß7 einen Burgmannssitz zu Tecklenburg, sass 1347 zu Rechvelde, 1360 zu Vortlage im Tecklenburgischen , wo um diese Zeit Gucderus v. Münster lebte, 1562 zu Velpe ebenfalls bei Teck- lenburg, 1599 zu Krechting unweit Borken, sowie zu Alst bei Stcin- furt. Hackfort bei Recklinghausen, Hcngel bei Ahaus u. s. w. und noch 1710 zu Vortlage. In Curland war das Geschlecht bereits 1565 -zu Ascherade, 1600 zu Hennenorm, Heydeckensgut und Razen und noch 1785 zu Tokroy gesessen. Aus dem Hause Vortlage stammte auch der in der Kirchengeschichte bekannte treue Anhänger Calvins : Johann V. Münster, geb. zu Vortlage 1557 und gest. 1632 im 57. Lebensjahre, HeiT zu Lengerck u. s. w. , anfangs Amtshauptmann zu Wind im Nas- sauischen, später grüfl. nassau- lippescher erster Rath und gräfl. teck- lenburgischer Hofrichter. Dass die Familie, wie in Cur- und Lief- land , auch in Westphalen fortgeblüht , ist nicht bekannt.

Rumpiua , Tecklenb. Clirouik, 8. 80. Gaiilie, I. 8. 1440 u. 41. v. Firks , Ursprung dw Adels in den Ostsee-Provinzen, S. LS4. Freih. r. Ledehur , 11. 8.131. Sicbmacker, V. Anhang, 40. v. Steinen, Tab. 61. Nr. 1. Stimbt, Curländ. W.-B. Tab. 27.

Münster, Münster auf Stepbaning, Münste^^ zu Grosssetsen- berg (in Roth ein schrägrechter, silberner Balken , belegt mit drei rothen Rosen). Reichsadelsstand. Diplom vom 12. März 1668 für Christoph Münsterer , kurbayerischen Pfleger, unter Umänderung des Namens in : V. Münster. Von den Nachkommen desselben in der 6. Generation wurde Joseph Ferdinand Maria v. Münster, geb. 1797, adeliger Lehen- Vasall zu Stepbaning , in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

V. Lang, Supplement. 8. 135: Münster auf Stephaiiing. W.-B. d. Kgr. Bayern, VH. •41 ! Münster zu (-irosssetzenberg.

i Münsterer , Edle (Schild durch eine aufsteigende , gebogene Spitze

getheilt, dreifeldrig. 1 u. 2, oben rechts und links, in Schwarz ein nach aussen strahlender Comet und 3 , in der Spitze , in Blau auf grü- nem Boden ein rechts sprengender Pegasus mit schwarzen Flügeln). Reichsadelsstand. Diplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 9. April 1742 für Christian Franz Xaver Münsterer, Hofrichter des Frauenstifls Chiemsee, mit dem Prädicate: Edler v. Der Stamm blühte fort und der Sohn des Diplomempfängers: Franz Xaver Edler v. Mfiosterer, geb.

419

1748, k. bayer. Hofratb und quiesc. Landrichter von Rottenburg, wurde

J^it dem Sohne seines verstorbenen Bruders Alois Moritz Edler v. M. : oseph Edler v. M., k. bayer. Stadtgerichts -Assessor in Landsberg, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe einge- tragen.

•. Lang. S. 4S(> - W -I). d. Kjir. lUycrn. VII. A\.

Mtinsterber^, s. Monsterberg, Münsterberg, S. 33f>ii. 340.

Münstermann ^in Blau ein goldener Balken und unter demselben drei Rosen). MOnstersches Stadtgeschlccht , zu welchem in neuester Zeit der Oberbürgermeister zu Münster, v. Münsterraaini , der Haupt- mann v. M. im k. preuss. 7. Landwehr -Regimente und der HofrathDr. v. M. in Münster gehörten.

frHh. r. Irdehur. II. S. ll'i ii. III, 8. 814.

Mtintz. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 22. Novbr. 1786 für Werner Reinhold Bernhard Mtintz, k. preuss. Geh. Regiei*.- Rath zu Cleve. Ein aus diesem Geschlechte stammender Sprosse, welcher 1712 Commandant der Festung Lippstadt war, kommt schon mit dem adeligen Prädicate vor.

Fieih. r. L^d*-fnfr, II. S. l.T» ii .13, und III. 8. SH.

Miintzonberi; , Mlinzenber^, Grafen (Schild von Roth und Gold qucrgetheilt, ohne Bild). Altes, hessisches Dynastengeschlecht, dessen Stammsitz die jetzige Stadt Münzenberg im Amte Butzbach und Phi- lippseck desGrossherzogthums Hessen war. Dasselbe erlosch im Manns- stamrae 1236 mit Ulricus, Herrn zu Münzenberg und Königstein, wel- cher nur fünf Schwestern hinterliess, die durch Vermählung in die Häuser Falckenstein , Hanau, Weinsberg, Schönberg und Pappenheim kamen. Das Haus Falckenstein kaufte nach und nach den übrigen Erben ihre Antheile ab, nur behielt Hanau Einiges von dem Erbe. Als später der Falckenst einsehe Manusstamm erlosch, lebten ebenfalls fünf Töchter, die sich in die Häuser Sayn, Vimenburg, Solms, Eppstein u. Isenburg vermählten. Die Stadt Münzenberg steht jetzt zu einem Theile dem grossherz. -hessischen Hause, zu dem anderen, grösseren Theile den Häusern Solms -Braunfels und Solms - Laubach , Stolberg -Gedem und Stolberg - Ortenberg zu. Ministerialen des Dynastenstammes führten mehrfach den Namen desselben.

Lucae. Ornft^iKanl , 8. 356— 6i. Kopp, de insigiii difftT. Comit. et Nobil. , 8, 5.19 n. Tab. ad p. hi'i. (Srü»mer , dipintn. Bcitr. lll. Stck. Wenk , Hessische Lnndoügeschlchte, I. 8. 271-96.

Müntzenber^, Münzenberg, Freiherren. Reichsfreihemistand. Diplom für die natürlichen Söhne des Markgrafen zu Baden -Durlach, Friedrich VT. (gest. 1 709) , und der Tochter eines Obersten : Friedrich und Bernhard, mit dem Namen: Freiherren v. Münzenberg.

Durchlaocht. Welt, l. 8. 879.

Müntzenberg, Münzenberg, s. .Jett, Jett v. Mttnzenberg, auch Freiherren und Grafen, Bd. IV. S. 564 u. 65.

Müntzer (in Roth ein aufrecht gestellter geharnischter Arm , wel- cher in der Faust einen mit der Spitze nach recht« gekehrten Dolch hält). Meissenscbes Adelsgeschlecht, welches das nahe an Böhmen

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gelegene, schöne Schloss und Rittergnt Lauenstein im Amte Alten- berge, welches später, ehe es 1821 an die Grafen v. Uohenthal-Pücha]^ kam, von 1515 den v. ßünau gehörte, hesass, durch den Freiberger und Altenberger Bergbau zu grossem Reichthum kam und mit Anderen vom Adel im Rathe der Stadt Freiberg sass. Hans Muntrer auf Lauen- stein, der „Reiche" genannt, zog nach Agricola, Moller und Knauth über zweimalhunderttausend Thaler aus dem Bergbau, wurde 1463 Rathsherr in Freiberg und starb 1476, in welchem Jahre sein alterer, gleichnamiger Sohn den Herzog Albrecht zu Sachsen auf der Reise nach dem gelobten Lande begleitete. Hans der Jünejere war später von 1479 bis 1487 kursächs. Amtshauptmann. Der jüngere Bruder desselben, Erhard Müntzer, Ritter, war ebenfalls 1476 im Reisegefolge des Her- zogs Albrecht zu Sachsen und sein Sohn, Paulus M. , welcher sich dem geistlichen Stande gewidmet , wurde zuletjst Abt des Klosters Oybin zu Zittau. Später, 1555 , starb im 55. Lebensjahre Hieronymus M., Bür- germeister zu Freiberg. Der Stamm blühte noch in das 17. Jahrb. hinein, doch hatte der Wohlstand desselben abgenommen, denn schon Hans der Jüngere verkaufte 1491 Schulden halber Laue astein an den bekannten Begründer der Grünthaler Saigerhütte, Stephan AUnpeck, welcher aus Ungarn nach Freiberg gekommen war.

Knauth, S. ^HO iiml 40. Oauhe . II. 8. 77| und 72 nnrli : A^rtco\n de MetaM. nov. et vft. L. I., Spnngeiiberg . Knauth nud 1>. Möller in Chronic, et -Xiinal. Frcyber^. ZffiUr, XXII. S. h^(^,- SMxoiiia. IV. IHH9. S. lOS. Siebmacher , T. I'>7 : Die Mi'nitzer, McisHuisch.

Mttntzmeister. Fränkisches , im Coburgischen angesessenes Adels- geschlecht, eines Stammes mit der alten, fränkischen Familie y. Rosenau, deren Stammhaus Rosenau bei Coburg war. Conradt Müntzmeister zu Coburg wollte 1370 den Städterechten nicht unterworfen sein, erlangte aber die landesherrliche Erlaubniss dazu 'nicht. Später, 1436, ver- kauften Heintz und Günther, Gebrüder von Rosenau , genannt Müntz- flieister , dem Herzoge Siegmund zu Sachsen sieben Dörfer für sechs- tausend rheinische Gulden.

Hoenn, Cuburgiarhe Chruuiib II. 8. 8H u. 100. - Oauhe ^ II. 8. 772.

Müther. Reichsadelsstand. Diplom von 1722 für Heinrich Mü- ther, Bürgermeister zu Lüneburg. Altes, ursprünglich aus Brüssel stammendes Geschlecht , welches in den Niederlanden auch Möttert ge- schrieben wurde und vom Kaiser Carl V., wegen treugeleisteter Dienste, durch Diplom vom 1. Septbr. 1521 für die Gebrüder Anton und Hans Müther , die Erneuerung und BesUltigung des alten Wappens der Fa- milie erhielt. Anton Müther wendete sich bald darauf, in Folge der Religionsstreitigkeiten, mit seinem Vater, Hans Müther dem Aelteren, nach Lübeck und die Nachkommenschaft kam nach Lüneburg, wo die- selbe in das Patriciat aufgenommen wurde. Das Geschlecht ist später erloschen und zwar zuletzt im weiblichen Stamme mit Gertrud Catharina V. Müther, welche als Wittwe Hartwigs v. Dassel 20. Novbr. 1778 starb.

Büttner, Oenoal. d. Lnneburi«. ad«l. Patriciergeschl. Freih. r. d. Kneaebeck , 8. 21«. r. Mfding, lll. 8. ib'J und M.

Miinzer v. Babenberi? (in Silber ein schräglinker , rother Balken, belegt mit einer silbernen Rose). Oberpfälzisches, nach Beinamen und

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Wappen ganz verschieden von der Familie: Manzer v. Bamberg und Nürnberg.

o. Fatk^nut^in, Aiinl'Tta Nordgnv. . fi Nachloxc, R. 514: imdi einer grüfl. IVtlrnbach'* lohea AhnenUfel. Sitihmucher , III. 137. ». iiedittt/ , U. 8. 890.

Münzer, Miinzor zu Bamberg, MVinzer zu Nürnberg (in Roth eine eingebogei^e , silberne Spitze, welche oben in eine Lilie ausgeht und mit einer rothen Rose belegt ist. Das mittelste Blatt der Lilie ist mit drei Straussfedern besetzt). Fränkisches Adelsgeschlecht, welches von seinem Wohnsitze zu Bamberg und Nürnberg die Beinamen erhielt. Dasselbe ist mit dem oberi)fiiIzi8chen Adelsgeschlechte v. Mttnzcr, Mün- zer V. Babenberg, wie schon das Wappen ergiebt, nicht zu verwechseln.

r. FaU^nitein . AnalcrU NonlRdviens. ß. Iftichlpse, S. ft02.. Siebmaeher, TT. 7S; mit dem onrichtigen Namen: Munrser v. Babenberg. Fr&ukiteh. ». Medin§ , \\. 8. 3{i9.

Mtinzer V. Lanenstein , Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1 701 für Ferdinand Matthias Ernest Mttnzer v. Lauenstein. Bischöfl. olmtttzischen Rath, Lehens-Mandatar, Consistorial-Assessor und Notar.

M^g^U P. Mühl/^ld, Krg -Bd- 8. ISO.

MVinzer v. Marienborn. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1820 für Joseph Münzer, k. k. Major, mit dem Prädicate: v. Ma- rienborn.

iteperl« r. Mühl/eM , Krjt.-Bd. S. SS5.

Mürzhofen. Altes, stei ermärkisches Adelsgeschlecht, welches im 15. Jahrb. den Ort Mürzhofen in Steiermark besass.

Schmu fz , II. 5'»9.

Mützschefabl , Matzschef al , Miitzeval , Mitzschefal. Altes, nie- dersächsisches Adelsgeschlecht, welches in früherer Zeit nach dem Stainmbause Seulingen im Amte Giboldehausen , Fürstenth. Grubenha- pen, Kgr. Hannover, Seulingen hiess. Der Sage nach soll Casper v. Seu- lingen. welcher um 1130 lebte, nachdem er das Rittergut MitschefaR an sich gebracht, sich nach demselben genannt und seine Nachkommen, die sich namentlich in der Bergwissenschaft auszeichneten, denselben beibehalten haben. Heinrich v. Mitzschefall tritt 1251 in einem, dem Kloster Walckenried gegebenen Schenkungsbriefe als Zeuge auf; Bern- hard V. M. war 1525 Abt zu Ilefeld und die Gebrüder Caspar Wilhelm und Jost Heinrich v. M. standen bis 1631 als Oberste in der k. schwe- dischen Armee. Was den Güterbesitz der Familie anlangt, so wurde dieselbe in Thüringen und im Ruppinschen gesessen, und hatte auch brauuschweig- lüneburgische liChne erbalten , welche dem Stamme noch noch in neuester Zeit zustanden. Das Geschlecht sass in Thüringen, und zwar im Nordhausenschen , bereits 1510 zu Clettenberg, 1595 zu Stöckey, 1631 zu Gross- und Klein- Wechsungen, 1700 zu Liebenrode und 1758 und noch 1803 zu Branderode, hatte 1748 und noch 177T im Ruppinschen das Gut Barnikow inne und war im letzgenannten Jahre auch noch zu Austen , Ostrade , Pluskau , Rabenau und Lössingen be- gütert. — Von den Sprossen des Stammes starb Friedrich Julius v. Mütz- schefabl 1761 als k. preuss. Generalmajor.

Spangenberg t Adf Uspi«gfl , P. U. Ekatrom^ Chrou. Walekenried. S. 236. L^uck- /old, «Dtiquit. Pealdenit. a. Autiquit. Walkenried. Oauhe, I. 8. 1386 und 87. Zedltr, XXI. 8. 554—56. Freih. v. d, Kn-tbeck, 8. 218. Freih. «. Ledebwr , W. S. 1S4.

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Siebmaeher. I. 171: Die Mutischefal , SHchshch. W.-B. <l. Kgr. Hannover , C. H2 und 8. II: V. Mutiarhofalil.

Mulazzani V. Cappadoca^ Ritter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Diplom von 1844 für A. v. Mulazzani, k. k. Gouvernialrath, mit dem Prädicate: v. Cappadoca.

Haud&cbriai. NotU.

V Mulbaum de More. Altes, schon im 13. Jahrb. vorgekommenes

Mainzer Patriciergeschlecht.

Zedier, XXH. 3. 6.i.

Malisheim. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches in dem ehemaligen Reichsritter - Ganton Rhön - Werra begütert war.

Biedermann, Canton Uhön-Werra, Tab. 32.

Mnlley. Erbländ. - österr. Adelsgeschlecht. Diplom von 1789 für D. Jobann Baptist MuUey, k. k. SanitAtsrath und Kreisphysicus zu Graez.

Mtgerle v. Mühlfeld. Brg. Rd. s. .Im^^.

Mnlsil y. Podweis und Diebrawaschen. Reichsadelsstand. Di- plom von 1605 für Johann Mulsil und für die Wappengenossen dessel- ben , mit dem Prädicate : Podweis und Diebrawaschen.

Handschrifll. Notix.

Mulsmann. Reichsadelsstand. Diplom von 1620 für Peter Muls- mann , kurköln. Kammerdiener.

Handschriftl. Notiz.

Malz y. Waldau, Multz y. Walda^ auch Freiherren. Reichs- freiberrnstand. Diplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 26. Sept. 1790 für die Gebrüder Franz Ferdinand und Heinrich Mulz v. Waldau und für den Vetter derselben, Emanuel Ladislaus Mulz v. Waldau. Böhmisches Adelsgeschlecht, aus welchem gegen Mitte des 18. Jahrb. Georg Ernst und Georg Albrecht M. v. W. lebten. Ersterer, k. k. Berg- director in Ungarn, hatte zwei Söhne und zwei Bi-üder, Letzterer, Herr auf Culmein und einen Theil der deutschen Lehngüter Wall und Neu- hoff, hatte ebenfalls zwei Brüder: Philipp Heinrich M. v. W., k. k. Lieu- tenant, und Christoph Carl M. v. W., welcher am Hofe des Joseph Ernst Fürsten v. Fürstenberg lebte. Das Wappen der adeligen Familie Mulz v. Waldau giebt v. Mediug nach einer von der k. k. Kreishauptmannschaft zu Einbogen beglaubigten Beschreibung dessel- ben vom 15. Homung 1788. Ein anderes, ebenfalls von v. Meding beschriebenes Wappen, welches in einem von Gold und Schwarz quer- getheilten Felde ein nur an der linken Seite geflügeltes Einhorn mit gewechselten Farben zeigt und unter dem angeblichen Namen: Mulz V. Waldau in sächsischen Stammbäumen vorkommt , liefert Siebmacher, V. 77, mit dem Namen: Mulz v. und zu Obern -Schönfeld. Dem Wap- pen nach ist letztere Familie von dem Geschlechte Mulz v. Waldau ganz verschieden.

Hftudschriai. NoÜt.

Mulzer. Reichsadelsstand. Diplom von 1638 für Simon Alexan- der Mulzer, Registrator bei dem k. k. General - Commissariate.

flMidiichrmt. Motu.

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Mnlser, Freiherren. (Schild geviert: 1 in Gold ein einwärts ge- kehrter, schwarzer Greif; 2 in Schwarz ein nach einwärts aufspringen- der , goldener Hirsch mit achtendigem Geweihe und 3 in Blau und 4 in Silber auf der Theilungslinie stehender, rechts sehender Adler von ge- wechselten Farben). Freiherrnstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 30. März 1816 für August Adam Joseph Mulzer, k. bayer. General- Gommissair und Regierungs-Präsidenten von Nieder-Bayern. Derselbe, gest. 1831, stammte aus einer fränkischen Familie, deren Vorfahren schon sehr lange angesehene Hof- und Staatsämter, namentlich bei den Karfürsten von Mainz und den Fürstbischöfen von Bamberg bekleideten und hatte sich mit Gertraud v. Hommer, gest. 1846, vermählt, aus wel- cher Ehe zwei Söhne, die Freiherren Carl und Wilhelm (I.), entsproas- ten. Freih. Carl, geb. 1805, b. bayer. Kämm, und Justiz-Minister, ver- mählte sich 1837 mit Maria Freiin v. Stockum, geb. 1817, und aus dieser Ehe stammt Freih. Wilhelm (II.), geb. 1838, Stud. philos. und Freih. Wilhelm (L), geb. 1813, k. bayer. Kämm. u. Oberstlieuteuant, war vermählt seit 1847 mit Pauline v. Maffei, geb. 1829 u. gest. 1859.

r. Lang, Siipplem. S. 59. (ieneal-Taschcub. d. freih. Hftaser. 1859, 8. 531. a. IMi 8. 546 u. 547. W. B. d. Kgr. Bayern III. 66. u. ». Wötckern, 3. Abth. v. Hf/ner, b«yer. Adel, Tab. 48 u. 8. 48. - Kneschk«, IV. 8. 302.

Mulzer y. Rosenthal. Reichsadelsstand. Diplom von 1665 für Theodor Mulzer, k. k. Oberstlieutenant, mit dem Prädicate: v. Rosen- thal und mit Verbesserung des Wappens.

Uaiidschriftl. NutU.

Mum zum Schwartzenstein. Kurbrandenburgisches Adelsge- schlecht, aus welchem vor länger als zweihundert Jahren ein v. Mum zum Schwartzenstein sich mit einer v. Neukirch, genannt Nievenhein a. d. H. Gerode und Rhade am Niodcrrhein, vermählte. Eine Enkelin des- selben, Mochtildis Mum a. d. H. Schwartzenstein, vermählte sich mit Lucius V. Rliade, Herrn auf Cosme und Weese, kurbrandenb. Geh.-Rath und Vicc-Canzler. Ein Enkel des Letzteren, Hans Casimir v. Rhade« Herr auf Giesenbrügge im Brandenburgischen, wurde 1731 in den Jo- hanniter-Orden zu Sonnenburg aufgenommen. Die Familie war ein Zweig des niederrhein., westphäl. und niederländ. Geschlechts: v. Mumm, Momme, Mumme, s. unten.

Dittmar, Tab. Oeneal, H. Casim. r. Rhade, Nr. 13. Gauhe, ". 8. 773.

Momb zu Mtihlheim. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1817 für Franz Mumb, k. k. Generalmajor, mit dem Prädicate: v. Mühlheim. Der Stanmi wurde fortgesetzt. Ferdinand M. v. M. war 1857 erster Major im k. k. 54. Inf.-Regim.

Megerle v. Mühlfeld, Rrg.^d. 8. 385. Mllit. Scbemat. d. Oesterr. Kaisertb.

Mnmelter V. Sebemthal. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1787 ftlr den Doctor der Rechte und Repetitor der politischen Wissen- schaften am k. k. Theresianum, mit dem Prädicate : v. Sebemthal.

Megerle v. Mükl/^ld. 8. 23».

Mumm, Momme, Mamme (in Roth ein von Silber und Blau ge- schachter Querbalken. Die in Nassau blühende liinie führt nach v. Hef- ner in Schwarz drei, 2 u. 1, nach der linken Seite schwimmende, sil-

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berne Fische, von welchen jeder im Maule einen goldenen Ring hiilt). Altes, früher am Niederrhein, in Westphalen und den Niederlanden, in neuer Zeit noch im Nassauischen und in Oesterreich blühendes Ge- schlecht. Dasselbe sass bereits 1359 zu Blankenvorde, 1380 zu Hadt- berg Oller Halstaff, 1400 zu Kellen im Cleve'schen, 1490 zu Ubl)ergen in den Niederlanden, 1514 zu Schwartzenstein unweit Dinslaken im Cle- veschen, nach welcher Besitzung sich aw.h eine Linie Mura zu Schwartzen- stein nannte, s. den betreifenden Artikel, S. 423, erwarb im 16. u. 17. Jabrh. mehrere andere Güter und hatte noch 1728 Scheidt, jetzt Mummscheidt bei Solingen inne. Aus der westphälischen Linie des Geschlechts stammte, wie gewöhnlich angenommen wird, Christian Mumme, welcher 1492 (1593) das nach ihm genannte, so bekannt ge- woräene Getränk : braunschweigische Mumme, zu brauen anfing. In Nassau feierte der herz, nassauische Oberstlioutenant v. Mumme in Wiesbaden 1839 das 50jährige Jubiläum als Soldat. Derselbe, geboren zu Bochholt im Reg.-Bez. Münster, war früher k. preuss. Lieutenant. In k. k. Diensten stand Philipp v. Mumme als Major und der gleich- namige Sohn desselben war 1843 Hauptmann in k. k. Kriegsdiensten.

«oiieal. Jahrb. I.Ablh. H. 8. 109.- N. Pr. A.-L. VF. 8. 71.- Fahnr, IJ. 8. 98. ~ Freik. r. Ledehur, II, 8. r.'8. r. Sfein^'n, Tab. 6«. Nr. 4. 9. Ue/ner, nassauischer Adel, Tab. 13 u. 8 12. Kneshke, III. 8. riS.

Mnmtbe v. Heidenfeis. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1803 für Friedrich Mumthe, k. k. pens. Major mit dem Prädicate: V. Heldenfels.

ßfeg«rle v. MühlJ^ld, S. 239.

Mnnck, Monck. Altes, holsteinisches Adelsgeschlecht, welches sich später in Dänemark und Schweden ausbreitete. Magnus Munck oder Monck. k. dän. General, blieb 1410 in einem Treffen mit den Holstei- nern unweit Gottorp in Jütland; Ivarus Monck wurde 1499 Bischof zu Ripen und Petrus Munck, k. dän. Reichsrath, war von 1588 bis zur Majorennität des Königs Christian IV. 1596 Mitre^ent des Reichs. Von Letzterem stammte Christina Monck, mit welcher sich König Chri- stian IV. nach dem Tode seiner Gemahlin, Anna Catharina aus dem Karhause Brandenburg, 1613 in morganatischer Ehe verband. Hans Munck, k. schwedischer General, schlug 1612 die bei Kexholm einfal- lenden Russen zurück; Peter M., ein Sohn des oben genannten Reichs- raths Peter Munck, zeichnete sich um 1630 als k. dän. Admiral durch grosse Tapferkeit aus; um dieselbe Zeit machte sich auch Janus Munck, ebenfalls dänischer Reichs-Admiral, sehr bekannt und zwar besonders durch die 1616 nach Grönland unternommene Schifffahrt, welche er be- schrieb und deren Beschreibung 1 650 auch in das Deutsche übersetzt worden ist, und ein anderer Petrus Munck war 1680 k. dän. Geh.-Rath, auch gehörten, so viel bekannt, zu dieser Familie D. Johannes Munck, welcher 1712 als Bischof in Norwegen starb, so wie D. Peter Monck, welcher noch im Anfange dieses Jahrhundert Bischof zu Land und Pro- caivsler der dortigen Universität war. Der Stamm hat in Schweden fort- geblüiit und Sprossen desselben sind nach neueren Siegelabdrücken mit hoben Orden etc. zu grossem Ansehen gelangt.

42Ö

Anfteli lloUt. AdelRchmit. P. IT. Hühner, I. Tnli. 87. - Ltnlolph, 8rIiiiiil»fihno. U. 5i. Ilrt.». - Gutthe, II. S. 773-77A. Zf.Hrr, XXil. S. 75^. - Jaohi, I.^OO, I. K lO.'i. Stliwcd. W. B. 14 n AI.

Mnndt, Mant, Mond. Altes, nieklenburgisches Adelsgeschlecht, aas welchem Nicolaus Mundt 1468 Dompiopst zu Güstrow war. Dns- selbe wurde auch in der Priegnitz begütert und sass daselbst 1598 zu Seetz, lfi2ß zu Beckenzien, 1641 zu Garliii und noch 1642 zu Seetz. Die Familie erlosch in Meklenburg 1681 mit Stellan Ludwig v. Mund, doch war ein Zweig nach Dänemark gekommen, wo ein unter dem Kö- nige Christian V. in der dänischen Armee dienender Oberst v. Mund den Stamm durch einige Söhne, die ebenfalls in k. dänischen Militair- diensten standen, fortgesetzt hatte.

Oauh«, I. 8. 1448. ~ Lhch, Urkunden der v. Ifalsnbn, f. 8. 8^7. Freih. ». Ledebur, II. 8. 131.

Mnndelsheim. Altes, ursprünglich elsassisches, später auch frän- kisches Adelsgeschlecht, welches das gleichnamige Stammhaus und die Rittergüter Mittelhansberg, Birckcnfeld etc. noch um 1650, zu welcher Zeit Philipp Conrad und Philipp Johann v. Mundeisheim lebten, besass.

Va^tortu^t Franconin re<1ivivii. S. 49.1. nauh^, II. K 77.'».

Mundi, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1789 für Wilhelm Mundi, Tuchfabrikanten zu Brunn, wegen Errich- tung seiner Tuchfabrik.

Megetle r. Mükt/fld . s. 7?.

Munding. Reichsadelsstand. Diplom von 1650 für Matthaeos Munding, Doctor und Hofmeister der ungai'ischen Edelknaben und fttr den Bruder desselben, Johann Munding.

H'indücbrim. Notiz

Munereti. Ritter und £die. Reichsritterstand. Diplom von 1719 für Johann Baptist Munereti, k. k. Reichshofagenten, mit dem Prädi- cate : P^dler v.

Meynl^ e. hfähl/elH, Krtf. Bd. S. \^.

Mnnier, Edle. Erbl. - österr. Adelsstand Diplom von 1756 für Franz Stephan Munier, Mercantil- und Wechselgerichts -Assessor zn Fiunie, mit dem Prädicate: Edler v.

M.fjt>rle e. Mühlfeld, S. ni.

Mnrach, Freiherren (in Roth ein viermal eckig gezogener, silber- ner Querbalken). Im Kgr. Bayern anerkannter Freihermstand. Altca, bayerisches Adelsgeschlecht, welches, nach Wigul Hund, von dem der Familie zustehenden Stammschlosse Nieder-Murach den Namen erhielt, nach Anderen aber von den alten ehemaligen Grafen v. Murach aus dem Schlosse Murach vorm Wald in der Pfalz, welches Schloss, als schon in alter Zeit die Grafen v. Murach erloschen, an die Grafen v. Ortenburg kam, herstanunen soll und sich in die Linien zu Flügelsberg und zu Qa- teneck geschieden hatte. Der Freiherrnstand ist durch alten Besitz und Urkunden über das Jahr 1726 hinaus erwiesen und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayc^'n wurde in die Freiherrnklassc der- selben eingetragen: Georg Carl Freih. v. Murach zu Nieder-Murach, geb. 1767.

Wigia mmd, U, 6. 174-179. -*■ Oauhe^ I. 8. 1443 w- 44. f. loHg^ 8. tW. - Siefh-

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tnacher, I. 8. 77 : p. ifurach. Bayerisch. Suppl. su 8iebni. W. B. VIF. Ö. W. B. d. Kgr. Bayern, III. 6fi u. r. Wölckern, Abth. 3.

Mnraldt, Mnralt, Maralt van Vlymen. Altes, aus der Schweiz stammendes, nach den Niederlanden gekommenes Adelsgeschlecht, wel- ches in neuer Zeit auch in Pommern ansässig wurde. Dasselbe sass be- reits 1847 zu Klein- Wunneschin unweit Lauenburg und Besitzer dieses Gutes wurde 1855 Landolph Eduard v. Muraldt aus St. Petersburg.

Freih. e. Ledebur, U. ß. 133. Rauert Adressbuch. 1H57. S. 153.

Mnrat Reichsadelsstand. Diplom von 1630 für Johann Murat. karbayerischen Pfistermeister.

Ilandschriftl. Notiz.

Murayt^ Ritter und Edle. Reichs-, Adels- u. Ritterstand. Diplom von 1789 für Demetrius Murayt, privilegirten Grosshändler zu Nicschin in Klein-Russland, mit dem Incolate und dem Prädicate : Edler v.

Handschrim. Notiis. - 8uppl. zu Siebm. W. B. XI. 5.

Mnrech. Altes, steiermärkisches Rittergeschlecht, welches zwischen 1180 und 1212 die gleichnamige Herrschaft besass.

Schmutz, II. 8. 595.

Mnreck. Altes, steiermilrkisches Rittergeschlecht, welches von 1150 bis 1230 auf der Herrschaft Mureck sass.

Schmutz, II S.'595.

Marmann v. Marchfeld, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrn- stand. Diplom von 1811 für Georg Murmann, Oberstwachtmeister im Infant.-Regimente Ei'zherzog Rainer mit dem Prädicate : v. Marchfeld.

Megerle v. Mähl/eld, S. 72.

Murr. Reichsadelsstand. Diplom vom 22. Juni 1541 für Hiero- nymus Murr. Altes, fränkisches, namentlich aus dem Bambergischen Btammendes Geschlecht, aus welchem bereits 1354 Heinrich Murr Güter zu Hagenhausen besass, welche sein Sohn, Heinrich der Jüngere M., erbte. Der Sohn des Letzteren, Friedrich Muit, kam 1481 nach Nürn- berg und der Sohn desselben. Hieronymus M., brachte, s. oben den Reichsadelsstand in die Familie, deren Stamm, wie folgt, herabstieg : Hieronymus Muit v. u. zu Wolkersdorf, geb. 1502, gest. 1572: Cuni- gnnde Prttnsterer, verm. 1555; Johann Andreas, geb. 1558 und gest. 1599 : Eleonore Herold v. Ober-Schönfeld, geb. 1556, vorm. 1585 und gest. 1613; Johann Hieronymus, geb. 1586 u. gest. 1647 : He- lena Pfinzing v. Hensenfeld; Hieronymus II. und Jobann Jacob, Ge- brüder, Stifter zweier Linien des Geschlechts. Aeltere Linie: Hierony- mus IL, geb. 1615 u. gest. 1658: Magdalena Tucher v. Gimmelsdorf, geb. 1624, verm. 1648; Johann Christoph, geb. 1650 u. gest. 1729, Pfleger zu Gostenhof : Anna Gatharina Fuitenbach v. Roichenschwand, geb. 1657, verm. 1686 u. gest. 1719; Georg Christoph, geb. 1693 u. gest. 1756, Pfleger zu Gostenhof: I. Clara Susanna Dilherr v. Thum- menberg, geb. 1690 u. verm. 1720. H. Maria Eieonora Link, verm. 1737 u. gest. 1738. IH. Anna Maria Böheim, geb. 1714 u. gest. 1782; Georg Friedrich, geb. 1723 u. gest. 1785, Major bei dem v. Scher- telschen fränkischen Kreis -Infant.-Regimente: Dorothea Maria Pez Y. liichtenhof , geb. 1 733 u. gest. 1 803 ; Christoph Sigmund, geb. 1 725 ;

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Friedrich Wilhelm, geb, 1726 und gest. 1757 als Oberlientenant bei dem k. preuss. Infant.-Regimente v. Amstel an den in der Schlacht bei Prag erhaltenen Wunden; Christoph Gottlieb, geb. 1733, wurde 1770 Zoll- und Wage-Amtmann an der untern Wage zu Nürnberg, Gebrüder und Johann Carl, geb. 1747, wurde 1785 Hauptmann unter dem frän- kischen Kreis- Infanterie -Regimente Fürst v. Hohenlohe - Ingelßngen, Halbbrüder. Jüngere Linie: Johann Jacob, s. oben, geb. 1624 u. gest. 1665 zu Oedenburg: Anna Maria Tezl v. Kirchensittenbach, geb. 1624; Johann Hieronymus, geb. 1651 und gest. 1713 zu Marburg: Elisabetha Sophie v. Rosenthur; Carl Johann Christoph Hieronymus, geb. 1684 zu Pressburg und gest. 1755 als k. preuss. Kammerrath zu Magdeburg ; Carl Alexander, geb. 1 720 zu Magdeburg und gest. als Lieutenant im k. pr. Infant.-Reg. Fürst zu Anhalt-Bernburg 1757 nach der Schlacht bei Prag: Anna Barbara Jopp aus Ulm, geb. 1720 u. gest. 1763 zu Halle; Johanna Carolina, geb. 1754 und Carl Friedrich Elias, geb. 1756, wurde 1785 Lieutenant im k. preuss. Infant.-Re'g. V. Zaremba und war 1812 Salz -Factor zu Ratibor. lieber das Fort- blühen des Geschlechts fehlen weitere Nachrichten.

Biedermann, Caiiton Altmfihl, Tab. 2i8— 230. Sirf»'itkee$, (leschlcehti- n. Wappenbe- nchr. III dem Tyroffschen Wappoiitvprl«*, l. Nürnberg 1791. S. 3:{7— 40: nach: Genial. Nachr. ▼Oll dem Oeschlechto dor Herren v. Murr. Fi-fih. o. f.filfhur, II F. 8. 314. Ti/rof. I. 26: Hr. ▼. Murr. Major. -- Suppl. xu Siebm. W. IJ, IV. 6: i'nrr in Franken.

Murray, Grafen. P'rbl.-österr. Grafenstand. Diplom vom 25. Nov. 1761 fttr Joseph Graf Murray, Baron v. Melgum, k. k. Geh. -Ruth, Feld- niarschall-Lieutenant etc. Altes, ursprünglich aus Schottland stam- mendes, zu dem berühmten Hause Murray gehörendes Geschlecht, in welches die Baronotswürde von Schottland 1628, der Titel: BaroQ V. Melgum 1643 und der Grafenstand 3. Aug. 1686 kam. Seit dem 18. Jahrh. sind Glieder der Familie auch in Oesteireich zu grossem An- sehen und namentlich in Militairdionsten zu hohen Würden gelangt und später ist der Stanuii auch in Nieder-Oesterreich landstHndig geworden, doch findet sich in dem von Wissgrill 1794 gegebenen Verzeichnisse des landsMssigen niederösten*. Adels vom Herren- und lütterstande (I, S. 29 44) der Name: Murray noch nicht vor. In England bltlht das Haus noch in mehreren Linien, über welche Bnrke genau berichtet hat. Joseph Graf Murray, Baron v. Melgum, s. oben, war vermählt mit Maria Colette Grf. v. Lichterveide, aus welcher Ehe ein Sohn und eine Tochter stammte. Der Sohn : Albrecht Joseph Graf Murray. Ba- ron V. Melgum (Burke schreibt: Melgun), Baronetvon Schottland, geb. 1774 u. gest. 1848, k. k. Kämm., Feldmarschall-Lieutenant und nieder- österr. Landstand, vermählte sich 1815 mit Almeria Franzisca Ursula Grf. Esterhdzy-Galantha a. d. H. Ilallewyl, geb. 1789 u. gest. 1848 die Tochter: Grf. Henriette Auguste Josephine, geb. 1771 und gest. 1849, war seit 1802 Gemahlin des k. k. Kämmerers und Majors Phi- lipp Marquis v. Bacquehem. Albrecht Joseph Graf Murray hat nur vier Töchter hinteriassen: Grf. Everilda, geb. 1816, verm. 1838 mit Paul V. Bezeredy, Gutsbesitzer in Ungarn; Grf. Aglaß, geb. 1819, Stiftsdame zu Brunn; Grf. Ottilie, geb. 1821, Stifbsdame auf dem Hradschin zu

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Prag und Grf. Maria, geb. 1826, verm. 1855 mit Heinrich Gr. v. Salis- Zizers, k. k. Rittra. in d. A., Wittwc seit 1860. .

Dratiche f^rnr^n- Hiiiner d. HcKenwart, llf. 8. Sfi-S. und 6ß. Vrfih. I^d^hur, \\. 6. 133 u. nr. 8. 314. Gcncal. Ta.^clieiib. d. i(rüA. Häuser, 18B4. 8. bU) und hinlur. Uandb. XU demselben, 8. 6:{ti.

Mnsaens. Reichsadelsstand. Diplom von 1710 für Simon Heinrich Mnsaeus.

Handschriftl. NoUx.

Mnscalca Reichsadelsstand. Diplom von 1613 fftr Hector Mus- calca, k. k. Hofmedicus.

Hand«chriftl. Notiz.

Mnschardt. Reichsadelsstand. Diplom von 1 602 für Caspar Mu- schardt.

Haridfichriftl. Nntix.

Muschenheim, Moschenheim. Altes, unmittelbar reichsfreics Adcls- geschlecht am Rheine, dessen Stammreihe Humbracht mit Conrad v. Mo- schenheim, Ritter, um 1331 beginnt und bis Ende des 16. Jahrh. fort- führt. Um diese Zeit oder bald nachher scheint der Stamm erloschen zu sein.

Jfumhrachf, Tab. 285.

Mnschgay. Reichs- und erbl. - österr. Adelsstand. Diplom vom 22. Febr. 1721 für Johann Franz Muschgay, fürstl. Constanz. Hof-Kani- merrath und Amts-Bürjrermeister zu Waldsee und für den Vetter des- selben, Jacob Conrad Muschgay. des schwäbischen Kreises Graf Fug- gerschen Regiments zu Pferde Oberstwachtmeister, Altes, regiments- fÄhiges Geschlecht der Stadt Waldsee, welches sich früher auch Muscai nannte und mehrere verdiente Männer aufzuweisen hat. Die Familie blüht jetzt im Kgr. Württemberg in den directen Nachkommen von Ja- cob Conrad's Sohn : Georg, welcher mit Maria Josephe Precht v. Hohen- warth, geb. 1759 und gest. 1837, vermählt war und 1814 als grossh. badischer Oberbeamter im Pensionsstande gestorben ist. Von demselben entspross: Maximilian v. Muschgay, geb. zu Waldsee 1781, erster Stadtrath in Mergentheim, früher PoHzei-Commissar und erster Bürger- meister, Wittwer seit 1837 von Maria Anna Falkenstein, aus dessen Ehe, neben drei Töchtern: Maria Anna, geb. 1815, Franziska, geb. 1821 u. Josephe, geb. 1824, ein Sohn stammte: Otto v. Muschgay. geb. 1813, 1844 Forstamts- Assistent in Freudenstadt, verm. mit Caro- line Kramer.

Meg^rU r. lf«A(/>W. Erjr. Rd. fi. 385. Ccuf, Adelsb. d. Kgr. WGrtlemb. 8. 451 u. •>.'. W. B. d. Kf?r. WfirtU'mb. Nr. 207 u. 8. 51. Ktu^iteMk^, I. 8. 304 u. SO.'i.

Masohini^^er, Freiherren. Reichsireiherrnstand. Diplom von 1622 fÄr Vincenz Muschlinger, k. k. Rath und Hofkammerdirector.

Handsrbriftl. Notis.

Mnschlitz. Reichsadelsstand. Bestätigungsdiplom von 1649 für die Gebrüder v. Muschlitz in k. k. Kriegs- und Civildiensten.

Tlandsehriftl. Notix.

Mnschow, Mnscata. Ein früher zu dem schlesischen Adel zählen- des, nur von Sinapius genanntes Adelsgeschlecht.

Sinapiui, I. 8. 651.

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Mnschwitz. Altes, vorzugsweise in der Lansitz begfltert gewor- denes Adelsgeschlecht, welches schon 1454 zu Heynichen u. Koickwitz unweit Cottbus, 1463 zu Leuthcn ebenfalls bei Cottbus, 1525 zu Wchns* dorf bei Luckau, 1552 zu Ströbitz und Sylow und 1571 zu Wintdorf, sflmmtlich bei Cottbus, sass. Als späteres Stammhaus wird das in der Fa- milie verbliebene Rittergut Wintdorfgenannt, aus welchem der Stamm sich weit ausbreitete und in den Besitz ansehnlicher Güter gelangte. Bern- hard v.Muschwitz zeichnete sich als k. dän. Oberst in der Armee des Kö- nigs Christian IV. aus; Christoph v. M., verm. mit Catharina v. Emden a. d. H. Geringenrode, war später Herr auf Lissa ; Wolff Heinrich v. M. kommt 1690 als kursilchs. Rath und Landes- A ehester im budissiner Kreise vor; Caspar Sigmund v. M., zu Calau, Waltersdorff, Uckrow u. Passerin bei Luckau etc. gesessen, starb 1707 ohne männliche Erben, worauf seine Güter an seinen Schwiegersohn Carl.v. Rex, kursächs. Geh. -Rath u. Kam- mer-Director kamen und Curt Ehrenreich v. M. auf Lassow und Sada war 1730 h. Sachs, merseb. (/onsistorial-Director und Oboramts-Rath in der Niederlausitz. Der Stamm blühte fort: um 1827 stand ein v. Muschwitz als Lieutenant in h. Anhalt-cöthenschon Diensten, trat dann in die Dienste des Fürsten v. Carolath-Schönaich und vermählte sich mit einer v. Fal- kenhausen und in neuer Zeit, 1857, war in der Niederlausitz im Kr. Calau ein v. M. Herr auf Allmosen I. u. H, Hermann v. M. Herr auf Geisendorf, Anton Sigismund Theodor v. M. Herr auf Wintdorf und Leuthen und ein v. M. Herr auf Gentha im Kr. Schweinitz.

SinapiMH, I. 8. 6M3. ~ Gauhe, I. 8. 1444 u. 45. - N. I»r. A. L. III. 8. ÄO^ u. 506. Freih r. L*'<ithnr, II 8. 13.1. - Rnufr. Adrcinb. \HS7. S 1.^4. Tyrof, II. 27;^

* Mnseli (Schild quer gcthcilt: oben in Blau eine goldene Sonne and

unten von Roth u. Silber geschacht). Ein früher zu dem schlesischen Adel gehörendes Geschlecht, aus welchem Johann Mnseli, gest. 25. Mai 1596 zu Breslau, zu seiner Zeit als Dichter genannt wurde.

Fr^ih r UiUhur, II. 8 133. - Siebmachfr, V. 73.

Musick V. Adlersberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1753 für Johann Joseph Musick, k. k. Statthalterei-Secretair in Prag, mit dem Prädicate : v. Adlersberg.

Mryerlf v. Mühl/^hl, Krg. Rd 8. 3t«6.

Mnsiel (Schild von Blau und Gold durch drei aus dem Golde in das Blaue neben einander aufsteigende, gleichhohe Spitzen oder Spickel ciuer getheilt. üeber jeder Spitze schwebt ein sechsstrahliger, goldener Stern). Altes, zu dem Adel in dem Rheinlande zählendes, im Regie- rungsbezirke Trier begütertes Geschlecht, welches durch Diplom vom 6. Juli 1586 den Reichsadelsstand erlangte. Dasselbe wurde in der Per- son des Johann Baptista de Musiel, laut Eingabe d. d. Schloss Thorn, 2.S. Juli 1829, in die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 52 der Classe der Edelleute eingetragen. Die Familie sass 1829 auch zu Bethingen im Kr. Saarburg.

Freih. r. Udtbur, 11. 8. 133. _ W. B. d. preuss. Kheiiiproviax. 1. Tab. 87. Nr. 174 o. S. d3. Knf»chh«. 11 1. M. 32«.

Masslohe. Fränkisches, früher der reichsfreien Ritterschaft im Canton Altmühl einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht.

Biedemumny Canton Alta&kl, Tab. 38t.

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Massinan, Ritter. Reichsadels- u. Ritterstand. Diplom im kur- pftlzischen Reichsvicariate vom 27. JqU 1792 fQr Joseph Anton Mufv- noan. Derselbe, geb. 1766, froher Regiemngsrath, Polizei- nnd Stadt- (Tommissar in Burghausen, wurde als k. bajer. Ober-Finanzrath, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, in dieselbe eingetragen.

9. iMng. 8 4K. W. B. d<-s Kgr. IttTern. VII 4?.

Mustasza, Freiherren. Erbl.-Osterr. Freihermstand. X>iplom von 1821 für Theodor v. Mustazza, Gutsbesitzer in der Bukowina.

Mfg^rl^ r. Mühlfeld, Krg. Bd. 8. M.

Muth. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom vom 7. Nov. 1835 för Peter Muth, k. k. Gubcmialrath und Polizei-Director.

||aiidM>liriftl. Kotit.

Mutiaheim. Fränkisches, früher der reichsfreien Rittorschaft im Canton Rhön-Werra einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht.

lii^tlenuann, Cautnn Khöii.Wfrra. Tab. 412 n. 413.

Mntio. Reichsadelsstand. Diplom von 1755 für die Gebi-flder Oeorg Ludwig und Johann Friedrich Mutio. Ersterer starb als kur- hannov. General, letzterer als Major. Der Vater derselben, Carl Mutio ans Venedig, trat zuerst in hannoversche Kriegsdienste und starb als Major. Die in Preusscn blühende Familie v. Mutius, s. den folgenden Artikel, ist gleichen Stammes und Wappens.

Freih. r. Krohne, l\. 8. .189 - K. Pr A.-L. HI. 8. 489. Frrih. v. tf. Kmen^heck. 8. 31».

^ Mutius. Adelsstand des Königreichs Preussen. Diplom vom 30. Dcc.

1745 für Franz Joseph Mutius, k. preuss. Hofrath und förstbisehöfl. Kanzler zu Breslau unter^Anerkonnnng und Bestätigung des der Fa- milie vom K. Matthias 3. Mai 1615 verliehenen Wappens (Schild von Blau und Roth durch einen schrägrechten, silbernen Balken getheilt und über dem Ganzen ein springendes, weisses Ross ohne Zaum, mit er- hobenem Schweife) und mit dem Incolate in sämmtlichen königl. preuss. Landen. Ein bereits im 15. Jahrb. unter dem römischen Adel vor- kommendes Italienisches Geschlecht, welches sich später in den angren- zenden österreichischen Landen ausbreitete und aus welchem Sprossen in k. k. Militair- u. Civildienste traten. Die Angabe, dass dasselbe von dem bekannten Mucius Scaevola (('ajus Mucius Cordus), einem der edel- sten Römerjünglinge aus den frühesten Zeiten der Republik (506 v. Chr. als Porsenna, König der Etrusker, Rom belagerte) stammen solle, ge- hört in das Reich der Sage. Philipp Jacob Mutius auf Rhondorf zeichnete sich unter den K. Rudolph 11. und Matthias in der kaiserlichen Cavallerie aus und wurde, seiner Treue und Tapferkeit wegen, mit einem adeligen Wappen, welches später die ganze Familie beibehalten hat, be- gnadigt. Derselbe vermählte sich mit einer v. Puebla und seine Söhne und Enkel kamen in die Familien: v. Husser, v. Vischer, v. Sander, V. Gross und v. Rosa. Die späteren Sprossen des Stammes gingen meist in auswärtige Militairdicnste, so z. ß. Carl M. (Mutio, s. den vorstehen- den Artikel), vermählt mit einer v. Mandelsloh etc. Franz Joseph V. Mutius. s. oben. geb. 1704 u. gest. 1788 als k. preuss. Geh. Justiz- rath, ein Urenkel des genannten Philipp Jacob v. M., war zuerst unter

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E. Carl VI. königlicher Fiscal in den Erbfürstenthamem Schweidnitz, Jauer «nd Liegnitz, kam dann als ffirstbisch. Kanzler nach Breslaa und kaufte nach erlangtem Incolate die Ritter- und Lehngüter Ober- und Nieder-Altwasser mit Antheil Baerengrund, Börnichen, Ober- u. Nieder- Thomaswaldau, Bischdorf und Eylau. Die erste Gemahlin desselben war eine geborene v. Ehrenschild, aus welcher Ehe die älteste Tochter im Elisabethiner Kloster in Breslau als Oberin starb, die jttngere aber, Anna Clara, sich mit Philipp Joseph v. Ottenfeld auf Thiemendorf, Ber- telsdorf und Maureck vcrmilhlte. Von der zweiten Gemahlin aus dem Hause v. Raven stammten drei Söhne: Joseph Bernhard, Johann Carl und Franz v. M., die dritte Gemahlin, eine Freiin v. Roth, verw. v. Frie- denberi», hatte aus erster Ehe zwei Töchter, Josepha und Antonia, von denen die erste unvermählt blieb, die letztere aber die Gemahlin des k. Sachs. Kriegsministers u. Generallieutenants v. Cerrini war. Der älteste Sohn Franz Josephs aus zweiter Ehe: Joseph Bernhard, erbte Ober- u. Nieder-Altwasser mit Antheil Bärengrund, so wie die bischöfl. Lchngüter Bischdorf u. Ejlau, welche stets auf den Aeltesten in der Familie über- gehen, wenn derselbe römisch-katholisch ist. Derselbe, unvermählt ge- storben 1816, war Justizrath des schweidnitzer Kreises so lange, als sein durch neue Ankäufe sehr vermehrter Grundbesitz ihn nicht an Ver- waltung dieses Amtes hinderte. Er erwarb in der Grafschaft Glatz die bedeutenden Herrschaften Seitenberg und Gellcnau und im Kr. Neu- mark die Rittergüter Kertschütz und Wüstung. Der zweite Sohn von Franz Joseph v. M.: Johann Carl v. M., bekam aus dem väterlichen Erbe die Güter Börnchen und Ober- u. Nieder-Thomaswaldau und blieb fast bis zum Ende seines Lebens in k. prcuss. Militairdiensten. Der- selbe war vermählt mit Charlotte Freiin v. Lützow, Tochter des Ober- sten bei den Reichstruppen Freih. v. Lützow zu Neuwied, vorm. mit einer Freiin v. Brockdorf, hatte neben einer Tochter, Luise, zwei Söhne: Carl u. Ludwig v. M. u. starb 1816 als k. preuss. Generalmajor a. D. Der dritte Sohn, Franz v. M., erbte Berteisdorf und Maureck und erwarb auch noch Thiemendorf, Niclasdorf, Preilsdorf, Kuhnern und Eichberg, war lange Zeit Landschafts- Director der Fürstenthümer Schweidiiitz und Jauer, wurde k. preuss. Kammerherr und hatte sich vermählt mit Wilhelmine Kraker v. Schwarzen f cid, Tochter des Landes- Aeltesten Kraker v. Schwarzenfeld und einer v. Zollikofer, aus welcher Ehe zwei Töchter und ein Sohn entsprossten. Der Sohn, Franz (Tl.) V. M., k. pr. Kammerherr, wurde Herr auf Niclasdorf, Preilsdorf und Bnchwald und von den Töchtern vermählte sich die Eine, Mathilde, mit dem k preuss. Generallieutenant Freih. Hiller v. Gärtringen und die Andere, Anna, mit dem Herrn v. Dallwitz auf Belmsdorf. Der ältere Sohn des Generalmajors Johann Carl v. M.: Carl v. M., gest. 18.58, Herr auf Altwasser, Börnchen etc., k. preuss. Major a. D. und Landes- Aeltester, hatte sich 1817 mit Luise Grf. v. Zedlitz-Leipe, geb. 1797, Herrin auf Albrechtsdorf, Rosenthal, Bankwitz, Christelwit^ und Morsch elwitz bei Schweidnitz vermählt, aus welcher Ehe sechs Söhne und sechs Töchter entsprossten. Der jüngere Bruder des Letzteren, Herr auf Ober- und Nieder-Thomaswaldau, etc. war 1837 k. preuss.

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Rittmeister und Escadronschef und hatte sich mit Maria v. Roeder, Tochter des k. preuss. Generals der C'av. und der Henriette v. Barde- leben, vermählt, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, sechs Söhne stammten. Die Tochter des Generalmajors Johann Carl v. M. war Ge- mahlin des Otto Delphin Freih. v. Plotho, Herrn auf Kottlewe in Schle- sien u. Parey bei Magdeburg. Ausser den Gütern Altwasser, Tho- maswaldau, und Börnchen standen der Familie in neuester Zeit auch noch Bischdorf, Gellenau, Mörschelwitz, Rosenau etc. zu.

Freih. r. Krohne, II. «. 889 ii. '.»0. - N. l»r. A.-L. I. S. 41 u. IM. S. -O«*- 41 /-WiA. #. Leäehur . II. N. i;{.i «. .14 u. Itl. S. 314. W. Ii. d. iireii»«. Muiiarcli. IV •.» >v\\W-

sUehes W. B. Nr. ii3.

Mutschelnitz, Motscbelnitz. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches bereits 1468 zu Polgsen, 1504 zuPruskave und 1505 zu Schmö- gerle |u. Neudorf, sämmtlich im Wohlauschen, sass, im 16., 17. Jahrh. mehrere andere ansehnliche Güter an sich brachte und in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. noch zu Marschwitz, Ober- und Nieder-Nisgowe, Protsch, Wersingawe etc. begütert war. Dasselbe blühte bereits im Anfange des 16. Jahrh. in den Häusern Polgsen, Wersingave, Klein- Schmögerle und Herrn -Motscbelnitz und Zschimitz Die Linie zu Polg- sen nebst den Zweigen zu Protsch im Militzischen und Johnsdorff im Münsterbergischen fing Christoph v. M. auf Polgsen an, welcher um 1505 lebte. Derselbe hatte vier Söhne, deren Nachkommen Sinapius mit dem Bemerken genannt hat, dass der eine Sohn, Adam, das Gut Protsch besessen habe. Aus dieser Linie war Balthasar v. M. 1539 h. liegnitziscber Hofmarschall, Georg v. M. und Polgsen starb 1586 als h. ölsischer Rath und Landeshauptmann zu Bernstadt, Adam v. M. kommt 1627 als des wohlauschen Fttratenthums Landes- Aeltester vor und Syl- vias Friedrich war 1698 gräfl. maltzanscher Regierungs-Rath u. Hof- gerichts-Assessor. Die Linie zu Wersingawe im Oelsischen und Diebau im Wohlauschen gründete um 1520 Johannes v. M. Der Enkel dessel- ben, Friedrich auf Strachwitz und Arnoldsmühle, starb 1626 als Lan- des-Hauptmann und Mannrech ts-Beisitzer des Fürstenthums Breslau und ein Enkel des Letzteren, Hans I«Yiedrich v. M. und Wersingave auf Die- bau, starb als Landes-Aeltester des Steinauschen Kreises ohne Nach- kommen. Noch 1739 lebte aus dieser Linie Ernst Friedrich v. M. auf Öber-Niesgewe, fürstl. wtirttemb.-oelsischer Rath und Landes-Aeltester, welcher zwei Söhne, Ernst Adam und Ernst Friedrich, hatte. Die Linie zu Klein-Schmögerle und Herrn-Motschelnitz im Wohlauschen stiftete Melchior v. M. um 1505 Hauptmann der Weichbilder Wohlau und Winzig. Von den Nachkommen seines Sohnes Jacob v. M., um 1575 Landes-Hauptmann zu Wohlau, lebten zu Sinapius Zeit drei Urenkel : Friedrich auf Blumen im Liegnitzischen, David zu Klein-Schmögerle und Balthasar auf Kummernigk im Glogauschen Die Linie zu Tschir- nitz Bnd Hermsdorf im Glogau'schen begann Balthasar v. M. um 1520 herz, oelsisch. Rath und liandeshauptmann zu Münsterberg. Der Enkel desselben, Georg, war wohl der Letzte dieser Linie. Der ganze Stamm scheint um die Mitte des vorigen Jahrh. erloschen zu sein.

Sinapius. I. 8.*6:.I— .M;. Gauhf, I. 8. 1445 ii. 46. Fieifi. e. L^debur, II. S. IS4. Sieinnaeker, I. 71 : v. UoUcfietnitz, 8chle«Ucü. - 9. JUeding, IJ. 8. avi 11. 92.

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Mattersdorf. Altes, seit 1446 unter dem steiermärkischen Adel vorgekommenes Geschlecht.

Schmut:, H. S. fiOl ■. ri03.

Mattersgieich y. Gleichenmath. £rbl.-Osterr. Adelsstand. Diplom von 1761 für Johann Joseph Muttersgleich, Landschafts -Syndicus in Oesterreich ob der Ena, mit dem Prädicate : v. Gleichenmuth.

Mfgtrle r. Mühlfeld, 8. 282.

Mntzel. Reichsadelsstand. Diplom von 1741 fttr Friedrich Wil- helm Mutzel.

Haudschriftl. Notix.

Mnynriaen, Mnrean, Mnnrian, Monream, Monreal (in Roth fQnf, auch sieben in zwei Reihen gestellte schwarze Rauten). Cölnisches, von 1 242 bis 1635 vorgekommenes Patriciergeschlecht, welches zu den Va- sallen der Yirneburg zählte und auch das Wappen der Letzteren führte. Dasselbe stammte aus Monreal unweit Mayen.

Fuhme, I. S. 'J97. Fr$ih. c. Ledebur, H. 8. 134.

Myhlen, v. d. Myhlen. Zwei früher zu dem in Ostpreussen begfl- terten Adel gehörende Familien, welche eines Stammes und Wappens mit dem Adelsgeschlechte : v. Mühlen, v. d. Mühlen, s. Seite 378, waren. Die eine dieser Familien, welche aus Sachsen stammte, sass zu Eberto- walde, Fedderau, Gilgenau, Kirschitten, Partsch, Pollwitten, Sackeran, Tauerlaucken, Wangnicken u. Wesslienen und war auch im Angerbur- gischen und Bartischen begütert, die andere war aus Pommern gekom- men und sass 1715 zu Galgarben unweit Königsberg und 1750 zuDey- guhen, Döhrings und Rückgarben. Galgarben gehörte der Familie noch 1764.

freik. v. Ltd§bur, II. 8. 134.

Mylen, v. der Mylen (in Blau ein senkrecht gestellter, mit der Spitze nach oben gekehrter Degen). Adelsstand des Königr. Preusaen. Diplom vom 18. Aug. 1703 für Heinrich Ernst Mylen, k. preuss. Ca- pitain. Der Empfänger des Diploms stand mit den Familien v. Mühlen u. Myhlen, s. die betreffenden Artikel, in keiner verwandtschaftlichen Beziehung.

freih. t. Ledebur, II. 8. 134. - W. B d. preuss. Monarch. IV. 9.

Myler v. Ehrenbach. Reichsadelsstand. Diplom um die Mitte des 17. Jahrh. für Nicolaus Myler, h. württemb. Ober-Justitien- und Geh.- Rath, wie auch Consistorial-Director. mit dem Prädicate: v. Ehrenbach. Derselbe, geb. zu Aurach im Württembergischen und gest. 1677, stand zu seiner Zeit in dem Rufe eines sehr gelehrten Juristen und war aueh als juridischer Schriftsteller bekannt.

Jächer, Comp. Gclelirteo-Lexicon, II. 8. 248. Gauhe, II. 8. 775 n. 76.

Mylius, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 9. Dec. 1775 für Anton v. Mylius, k. k. Hauptmann und Af^utanten des Kriegs-Präsidenten Grafen v. Hadick etc. und für die Brüder des- selben : Hermann Joseph v. Mylius in k. sardinischen u. Caspar Joseph V. M. m k. k. Militairdiensten. Altes, zu dem adeligen Patriciate der ehemaligen freien Rdchsstadt Cöln gehörendes Geschlecht, welches sich

Kn€iChk€, Deatoeh. Adels-L». VI. 28 '

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anftnglich v. Myle schrieb und aus welchem bereits im 14. Jahrh. Herr- mann Y. M. im erblichen Stadtregimente vorkommt. Später, nachdem die Patriciergeschlechter ausCöln vertrieben worden waren, tritt derselbe ur- kaiMilich 1416 als adeliger Vasall der Grafen v. d. Mark, R^vensperg und MOrs auf und ein Enkel desselben, Arnold v. Mylius, kais. Oberst u. Hauptmann zu Amheim, erhielt durch kaiserl. Diplom vom 2. März 1512 die Bestätigung des althergebrachten Adels seiner Familie und bHeb in der Schlacht bei Pavia. Aus seiner Ehe mit Maria v. Weyhen stammte Hermann und von diesem, venu, mit Margarethe v. Werth : Arnold v. M., welcher in den damaligen Religions-Unruhen seine Güter in der GraÜBchaft Mors verlor und sich wieder in Cöln, dem ursprüng- lichen Stammsitze seines Geschlechts, ansässig machte. Bort hat seine weitere Nachkommenschaft, aus welcher Hermann v. Mylius, regieren- der Bürgermeister zu Odin, 8. März 1698 eine erneuerte Bestätigung des alten Adels der Familie mit dem Reichsritterstande erlangte, bis auf die neueste Zeit ohne Unterbrechung die ersten Aemter und Wür- den der Stadt bekleidet. Der Sohn des genannten Hermann v. Mylius aas der Ehe mit Barbara v. Schnellen: Johann Arnold, geb. 1076 u. gest. 1731, vermählte sich 1703 mit Maria Anna Freiin v. Imstenrald, gest. 1712 und hinterliess zwei Söhne, Johann Joseph und Johann Hein- rich Arnold v. M. Von Ersterem. verm. mit Catharina Maria v. Becker, entspross eine noch blühende adelige, jetzt auch den freiherrl. Titel filhrende Linie, zu welcher der früher als Militair-Badehaus-Comman- dant zu Baden in Nieder-Oesterreich stationirte k. k. Oberstlieutenant Friedrich V. M. gehörte. Von den Neffen desselben waren in neuer Zeit die Freiherren Hermann u. Victor Majore in der k. k. Armee. Jo- hann Heinrich Arnold v. M., geb. 1709, u. gest. 1774, reg. Btlrger- meister der Reichsstadt Cöln, hinterliess aus der Ehe mit Albertine Syl- via Freiin v. Lamberts-Cortenbach die drei in den Freiherrnstand er- hobenen Söhne: Hermann Joseph, Anton Ulrich und Caspar Joseph, welche die Stifter dreier Linien, die fortblühten, wurden. Erste Linie: Von dem zweiten Sohne des Freiherrn Hermann Joseph, geb. 1738 u. gest. 1786, k. sardinischen Majors, verm. 1769 mit Elisabeth v. Heins- perg, gest. 1805, dem Freih. Carl Joseph, geb. 1778 und gest. 1838, k. preuss. Geh.-Justizrathe und Senats-Präsidenten des Appellations-Ge- richtshofes zu Cöln, stammt aus der Ehe mit Walburga Freiin Geyer V. Schweppenburg , geb. 1789 u. verm. 1812, das jetrige Haupt der ersten Linie: Freih. Hermann, geb. 1816, k. k. Kämm, und Oberst- lieutenant in Pension. Der Bruder desselben, neben vier Schwestern, ist Freih. Cari, geb. 1818, verm. 1854 mit Elisabeth Freiin Raitz V. Frentz zu Schlenderhan, geb. 1827, aus welcher Ehe zwei Töchter leben. Zweite Linie, im Mannsstamme erloschen mit Freih. Anton Ulrich, geb. 1742 und gest. 1812, Herrn auf Roselear und Boosdorf, k. k. Kämm, und Feldmarsch.-Lieutenant. Derselbe hat aus der Ehe mit Caroline Liobe Freiin Raitz v. Frentz zu Schlenderhan, geb. 1759, rerm. 1781 und gest. 1821, nur vier Töchter hinterlassen, von denen die dritte. Freiin Maria, geb. 1794 sich 1817 mit Friedrich Gr. v. Bau- dissen, k. dän. Eammerh., vermählte. Dritte Linie. Das jetzige Haupt

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derselben ist: Freih. Everhard Gereon, geb. 1784, Sohn des 1831 verstorbenen Freib. Caspar Joseph, k. k. General-Feld Wachtmeisters aus erster Ehe mit Maria Anna v. Grote, verm. 1781 u. gest. 1786 k. k. Kämm, und Oberstlieutenant in d. A,, verm. 1825 mit Caroline Edlen v. Managetta und Lerchenau, geb. 1804, aus welcher Ehe, neben einer Tochter: Freiin Angelica, geb. 1828, verm. 1851 mit Florian Freih. v. Machio, k. k. Feldmarschalllieutenant in Pension, ein Sohn entspross: Freih. Franz, geb. 1827, Doctor der Rechte, k. k. Kämm. u. Obergerichts -Rath zu Hermannstadt, verm. 1860 mit Wilhelmine Freiin v. Brukenthal, geb. 1841, aus welcher Ehe eine Tochter lebt: Julie, geb. 1862. Von den Schwestern des Freiherrn Everhard Gereon vermählte sich Freiin Sophia, geb. 1783, 1819 mit Carl v. Heinsberg auf Backenhof und Freiin Clara, geb. 1784, 1825 mit dem 1856 ver- storbenen k. preuss. General d. Inf. a. D. Friedrich August v. Rummel. Die Familie wurde, laut Eingabe d. d. Cöln, 8. Juni 1829, in der Person des Carl Freih. v. Mylius der Adelsraatrikel der preuss. Rhein- provinz unter Nr. 2 der Classe der Freiherren einverleibt und eine Stammtafel dos Geschlechts vom Anfange des 15. Jahrb. bis in das 18. Jahrh. hat Fahne gegeben.

Mfgerle t. Mühlfeld, Krg.-Bd. S. R|. N. Vr, A.L. V. 8. Ml. - Fahn«y I. 8. 197. - Freih. 0. Lede.hur, II. S. ir^u. (irneal. Taschenb. d. freih. Häiis. 1S4S. S. 860—63. o. 1664 S. 547-49. Tyrojr, II. 1'42 - W. B. d. preu«9. tth*inprov. I. Tab. Sei. Nr. I7S u. S. 8t nnd 83 - W. U. d. Ö«Urr. Moii. XI. 95. - Knesckke, II. S. 311 u. \%.

Mymelingen, Mimelingen. Altes, oberrheinisches, im 14. Jahrh«

bekanntes Adelsgeschlecht, welches später ausgegangen ist.

Ztdlery XXn. 8. 1713.

Myner. Reichsadelsstand. Diplom von 1630 für Johann Jacob Myner, kaiserl. Capitain-Lieutenant.

Handüchriftl Notiz.

Mynsinger'y. Frondeck, Fmndeck. Reichsadelsstand. Diplom in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. fär D. Joachim Mynsinger, herz, braunschweig. Canzler und Erb -Kämmerer des Herzogthnms Brtim- schweig, mit dem Prädieate: v. Frondeck. Ein gewöhnlich dem.rheiD- ländischen Adel zugerechnetes Geschlecht, welches ursprünglich ans der Schweiz stammte, 1386 sich nach Schwaben wendete und zur Schadlos- haltung der in der Schweiz verlorenen Güter das Schloss Frundeck am Neckar erhielt Der Empiänger des Adelsdiploms wurde 1514 la Stuttgart geboren, war ein Sohn des Joseph M., K. Carl Y. Canzlers im Herzogth. Württemberg und Enkel des kais. Raths M., erhielt, nach- dem er Doctor der Rechte geworden, eine Professur zu Freiburg, kam 1535 als Beisitzer zu dem kaiserlichen Kammer-Gerichte, vrurde 1656 Canzler des Herzogs Heinrich des Jüngeren zu Braunschweig und 15B8 durch Ernennung vom Herzoge Julius Erbkämmerer des Herzogthnms Braunschweig, begab sich 1573 nach Helmstädt, wo 1575 auf sein An- regen eine Universität gestiftet wurde, um in Ruhe zu leben und st^b 1588 auf seinem Schlosse Alsleben. Mit seinen Söhnen: Heinrich Al- brecht nnd Sigismund Julius M. v. F. ist nach v. Meding, oder, nach anderer Angabe, mit dem Enkel des Canzlers Joachim M. v. F., 1640 das Geschlecht erloschen.

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R. Ifeibomii AoaerioD latinut, Heimst 1600 n. Primord. famil. Myiising ▼. Fr. praemltt. «I. Ifinsing. ad Institut., nee non Observ. Caraer. EJusdem. Jöch^r, Comp. Gelehrt. Lex. 0. 8. 2ft0. Qauke, U. 8. 776. ZedUr, XX U. 8. 1714. - Z. Q. P. du Koi, Leben Joaoh. Ifyns. v. Fr. im Archiv für Rerhtsgel.. herausg'^g. von Günther u. Hagemann, H. 8. 99.— Jmglert Biograph., II. 8. 1. 5 u. 9 Kökler, Nachr. von Erbland-Hofamtern, 8. 20 IL. Sl. Freik. v. Ledebur^ U. 8. 135. Joach. Mynsinger, Respons. Juris. Basil. ex. offic. Bpiseop., 1573: Abbildung des Wappens ohne Farben.— Sithmachtr^ I. 127: Die Münsinger T. Frundeclt, Kheinlindlsch. r. Meding, I. 8. 407 n. 408.

Myrbach v. Rheinfeld. Erbländ.-östeir. Adelsstand. Diplom von 1810 für Joseph Myrbach, k. k. pens. Hauptmann, mit dem Prädicate: T. Rheinfeld.

MegerU v. Mühlfeld, 8. 232.

N.

H^'« Nqchodt, Freiherren nnd Grafen. Böhmischer Freiherrn- und

Grafenstand. Grafen-Diplom von 1619. Altes, böhmisches Ritter- geschlecht, aus welchem gegen Ende des 16. Jahrh. Bohuchwal Japos- law Baro deNachodt, welcher 1592 in Padua studiit hatte, lebte. Der Stamm scheint im 18. Jahrh. ausgegangen zu sein.

Vogt, JeUtlebendes Böhmen. 8. 110. Zedier, XXIII. 8. 228 u. 29. - v. Afeding, 11.

Nacbtigal. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1786 fttr Johann Nachtigal, Apotheker zu Zamosz.

Mtgerle v. Müht/eld, Krg. Bd. 8. 386.

Nachtrab. Ein Mher zu dem ostpreussischen Adel zählendes Ge- schlecht, welches unweit Osterode zu Oanshom, Lindenau, Geythers und Waplitz und unweit Neudenburg zu Preussen und Wierslau gesessen war.

ir^elk. V. Udebur, U. 8. 135.

« N&dasdy-Fogdras, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom

von 1625 fOr Paul Nädasdy de Fogdras. Eins der ältesten und an- gesehensten Adelsgeschlechter in Ungarn, welches sich weit ausbreitete, tu hohen Wflrden und grossem Einflüsse kam, durch Vermählungen mit den ersten Familien Ungarns verwandt wurde und sehr ansehnliche Gttter erwarb. Der Ursprung der Familie liegt im Dunkel alter Zeit, doch nimmt man gewöhnlich nach Pray an, dass das Geschlecht aus England stamme und dass, wie auch Lehotzky meldet, der Ahnherr des- selben, Ospetinus, aus Britannien mit dem Sohne des Königs von Eng- land Eduard I., in der ersten Hälfte des 10. Jahrb., nach Croatien ge- kommen sei. Nach Pray war ein Nddasdy (Nädasd) um 1100 Bischof zn Agram und ein Anderer um 1200 Ban. Das frühere Prädicat der Familie: Prodarics de Nädasd schrieb sich von dem Orte Prodarics im kreuzer Comitate her. Die von Lehotzky gegebene Stammreihe der Familie reicht von der Mitte des 14. Jahrb. bis zum Au&nge des

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18. Jahrh.; dieselbe beginnt mit Laarentius Comes de Gsapon et NÄ- dasd, ac Petencg dictas nnd gebt bis za dem Grafen Franz IV., die neueren, vom Grafen Paul absteigenden Ahnentafeln aber sind folgende: I. Paul Graf v. Nddasdy de Fogdras: Judith Grf. v. Revay de Reva; Franz III., Judex Curiae: Juliana Grf. v. Estcrbdzy de Galantha; Franz IV.: Rosa Rebecca Grf. v. Scbrattenbach ; Leopold Florian: Josephe Grf. v. Trautmansdorflf; Michael L s. unten. n. Graf Paul Franz III. Franz IV. s. die vorstehende Ahnentafel ; Franz V.: erste Gemahlin: Maria Maximiliana Grf. v. Rothai; Tho^ mas L, s. unten. Das gräfliche Haus Nddasdy-Fogdras schied sich in zwei Linien und blühte in diesen fort. Die erste Linie umfasst die Nach- kommen des Grafen Michael, geb. 1746, gest. 1826 und verm, mit Maria Theresia Grf. v. Colloredo, geb. 1751, venu. 1769 und gest 1831. Aus dieser Ehe stammten, neben zwei Töchtern, drei Söhne, die Grafen : Leopold I. Erbherr zu Fogdras, Oberstthürbttter im Kgr. Un- garn, k. k. Kämm, und Gch.-Rath, Administrator der komomer Ober- Gespanswürde, geb. 1772, gest. 1836 und verm. 1799 mitTherese Grl Pdlflfy, geb. 1768 u. gest 1829; Michael, geb. 1775 u. gest. 1864, Besitzer des Fidei-Commisses, Erb-Obergespan des komomer Comitats, k. k. Kämm., Gch.-Rath und gewesener Staats- u. Conferenz-Minister, verm. 1800 mit Antonie Grf. Zichy v. Vdsonykes, geb. 1776 u. gest. 1856 und Franz Xaver, geb. 1778 u. gest um 1857, k. k. Kämm, und Geh.-Rath, verm. 1807 mit Juliana Grf. v. Schmidegg, geb. 1789 u. gest 1845. Das jetzige Haupt dieser ersten Linie ist: Leopold 11. Graf Y. Nddasd, geb. 1802 Sohn des Grafen Leopold I. Erbherr zu FogAras, Majoratsherr zu Felsö-Lendva, Hrusowetz, Glary und Niek, Herr zu P4rlad4ny etc., Erb-Obergespan des komomer Comitats, k. k. Kämm. u. Geh.-Rath, verm. 1835 mit Julia Freiin Forray v. Soberain^ geb. 1818 u. gest. 1863, aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Graf Franz de Paula, geb. 1 842. Vom Grafen Michael, s. oben, entspross, neben einer Tochter, Grf. Leopoldine, geb. 1804, ein Sohn: Graf Franz Se- raphin, geb. 1801, Erbherr zu Fogaras, Erb-CTberg^espan des komomer Comitats, k. k. Kämm., Geh.-Rath und Minister, beauftragt mit der Leitung der siebenbürgischen Hofcanzlei, verm. 1844 mit AmaUe v. Trautt, verw. Grf. Tcleki v. Sz6k. Die zweite Linie umfasst die Nachkommenschaft des Grafen Thomas L, k. k. Kämm, und Feldmar- schall-Lieut^nants, geb. 1749, gest. 1800 und in zweiter Ehe verm. mit Josephe Grf. v. Lichtenberg, geb. 1765 u. gest. 1832. Aus dieser Ehe stammte: Graf Thomas n., geb. 1792, k. k. Kämmerer u. Bitl- meister, Majorats-Herr auf Lepesene, Duda N4na, Pere etc., verm. 1818 mit Jacobine Grf. Grovestin, geb. 1795, welcher 2. Aug. 1860 starb und den Mannsstamm der zweiten Linie des gräfl. Hauses schloss. Die Schwester des Grafen Thomas IL, Grf. Luise, geb. 1794, war seit 1816 Gemahlin des 1848 verst. k. k. Kämm, und Ms^ors Paul Gr. Brigido.

Pravi n, 8. 183. Kirehelich in Praebt. 8. 77 a. 220. Lehotthyt Stammatogr. II, 8. 243— &8. V. Schön/eld^ Adelsschem, I. 8. V5— 99 u. 214. Deutsch. Graftnh. d. Qefen- wart, III. S. 269-71. Geneal. Tatcbenb. d. grifl. Hiasar, 1864. 8. 577 u. 78 n. hiator, Handbuch so Detnselbon, 8. 688. Tyrof^ II. 163: Gr. Midasdy.

Nadelwitz. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1537. Sohle-

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sisches Adelsgeschlecht, welches im Breslauischen angesessen war und auch in die Lausitz und nach Pommern kam. Dasselbe sass 1591 zu Cahren unweit Cottbus, zu Wurschen bei Bautzen etc. und Elias v. Na- delwitz lebte noch 1628. Später ist der Stamm erloschen.

LacM. 8. 885. Oarp:ov, Ehrentempel d. Ober-Laus. I. Cap. 10. 8. 163. Sinapitts, f. 8. «59. Zedier, XXIII. 8. 888. N. Pr. A.-L. III. 8. 411 u. 12. Freih 9. Ledebur, 11. f. 115. ~ Siebmachtr, I. 54: ▼. Nadelwiti« Sehlesisch. r. Meding, III. 8. 45S.

Nadhermi. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1839 für Jo- hann Nadhermi, Gutsbesitzer.

lluidsoliriftl. NotlB.

Kadhemy, Ritter. Erbländ. - Osten*. Ritterstand. Diplom vom 18. Sept. 1849 fllr Ignaz Edlen v. N., k. k. Gubemialrath und fQr den Bmder desselben, Franz Edlen v. N., k. k. Hofrath der vereinigten Hofcanzlei. Der Stamm blühte fort. Ein Sohn des Ersteren, Julius Ritter v. N., ist k. k. Hof- u. Min.-Secret.

Il«nd«chriftl. Nutli.

Nadlinger V. Ehrenbrei tstein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1820 für Michael Nadlinger, k. k. ünterlieutenant, mit dem Prftdicate: v. Ehrenbreitstein. Der Stamm wurde fortgesetzt: in neue- ster Zeit war Andreas N. v. E. k. k. Rechnungs-Official 1. Gl.

Megerle t. Mükl/eM, Erg. Bd. 8. 386. MilitalrSchemat. d. osterr. Kaiserth.

Naefe, Nefe, Nephe. Reichsadelsstand. Diplom „d. d. Augspurgk, 20. Mai 15Ö9 für Johann und Caspar beide derer Zwei, D. Pauli und Jacob die Neffenn Gebrüder.'* Schlesisches Adelsgeschlecht, als des- tm Stammsitz das Gut Obischan im Namslauischen genannt wird, von welcher Besitzung die Familie früher auch das Prädicat führte. Die- selbe war bereits 1400 zu Kaulwitz im Namslauischen, 1586 zu Obi- schan und Lorzendorf und 1588 zu Staedtel, sämmtlich unweit Nams- lao, gesessen, breitete sich weiter aus und erwarb im 17. u. 18. Jahrh. mehrere andere Besitzungen. Johann v. Naefe und Obischau zu Lor- SEendorf lebte um 1586; Hans v. N. war 1611 des namslauischen Weich- bildes Landes-Aelte3ter und leistete nebst anderen Abgeordneten dem Könige Matthias IT., im Namen des breslauischen Fürstenthums, die Erbhuldigung; Hermann v. N., der schlesischen Fürsten u. Stände Ritt- meister, tritt 1621 mit dem Prädicate: v. Tschermine im Wartenberg- sohen auf; Achatius v. N. war 1631 Herr zu Raudnitz im Frankenstein- sdien; Heinrich v. N. war 1657 zu Obischau und Schönwitz gesessen ; Joacliim Alexander v. N. und Obischau auf Kaulwitz kommt 1714 als Landes-Deputirter des königl. Weichbildes Namslau vor und Carl Jo- seph V. Naefe u. Obischau auf Glomnitz war im dritten Jahrzehnt des Torij^en Jahrh. des Fürstenthums Troppau Landrechts-Beisitzer, welche Würde auch der Vater desselben, Joseph v. N. u. 0., bekleidet hatte. Der Stamm blühte, in Schlesien begütert, fort und mehrere Sprossen desselben haben bis in neue Zeit in der k. preuss. Armee gestanden. Hn Oberstlieut. v. Naefe conmiandirte bis 1805 das 3. Mnsquetier-Ba- taillon des Regiments v. Treuenfels in Breslau, der Sohn desselben war 1837 Major im 29. Infant.-Regimente und ein Bruder des Oberstlieute- na»U T. Naefe stand früher als Mi^or im Regimente v. Benoiudrd zu

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Halle. Noch 1830 war die Familie zu Leipitz unweit Nimptschond 1836 zu Glomnitz begütert: in neuester Zeit aber hat Rauer den Namen des Geschlechts unter dem im Kgr. Prenssen begüterten ritterschaft- lichen Adel nicht mehr genannt.

HandsehHftl. Notis. Sinapius, I. H. 659 u. II. 6. 829. Gauht, I. 6. U49 u. SO. Zedhfr, XXIIl. 8. 380. N. P. A.-L. III. S. 442. Freih. t. Ledebur, U. 8. 135. ~ SUb- macher, I. 72: Die Nefen, schlesisch. t. Meding, n. 8. 392.

Naegele. Beichsadelsstand. Diplom von 1624 filr den kaiserl. Hat- schier Naegele.

Handschrlftl. NoÜi.

Naegelein, s. Negelein.

Naegerl y. Rosenbüchl, Ritter. Erbländ.-Österr. Ritterstand. Di- plom vom 27. Aug. 1767 für Johann Georg Nägerl v. RosenbüchL In- haber des Gutes Rothwein in Steiermark. Derselbe hatte früher, 16. Mai 1763, mit dem Prädicate: v. Rosenbüchl (Kosenpichl) den erbl.-Ö8terr. Adelsstand erhalten.

Mtgeil« 9. Mühl/eld, 8. 132 und Erg. Bd. 8. 386. KMsehkt, III. 8. 326 u. 27.

Naeglost v. Naeglheim. £rbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1718 für Johann Bartholomaeus Naeglost, mit dem Prädicate: v. Naegl- heim.

Megeite x. Mühlfeld, Erg. Bd. 8. 386.

Nrirringer. Ein früher zu dem steiermärkischen Ritterstande ge- hörendes Geschlecht.

Siebmacker, IM. 77: v. NSrringer, Steyrischeu RittersUodes. r. Meding, U. 6. SM tt. 93: auch nach Bartscheus W. B.

Nagelf Nageli, Freiherren (Stammwappen : in Silber eine runde, rothe Schnalle nach alter Art, rings umher an 5 bis 6 Orten mit lilien- förmigen Verzierungen besetzt und mit einer quer durchgehenden, ein- fachen Zunge, die sich nach der Linken kehrt). Im Königreiche PreuaBen anerkannter Freiherrnstand und zwar mittelst k. preuss. Cabinets-Qrdire d. d. lö. Nov. 1845 für die im Fürstenth. Münster ansässigen Linien der Familie v. Nagel, nämlich die Linien v. Nagel-Doomick und Nagd- Ittlingen, so wie durch k. preuss. Ministerial-Rescript an den Chef der jüngeren Linie auf Gartrop, auf Grund urkundlicher Nachweise, dasB bereits die Vorfahren der Familie im Kgr. der Niederlande ein gleicher Standcstitel rechtmässig zugekommen ist. Altes Adelsgeschlecht der Grafschaft Ravensberg aus. dem Stammsitze Königsbrück in derselben, wo die Nagel schon um 1224 alsJZeugen mit der Bezeichnung: Miles in ravensberger Urkunden auftreten. Von da aus verbreitete sich die Familie nach Westphalen, den Nieder- und Rheinlanden, wie folgte von Hermann v. Nagel zu Königsbrück, welcher von 1488 bis 1552 lAte, stammten drei Söhne: Hermann (U.), Georg und Jost Von denselben blieb Hermann U. auf Königsbrück gesessen, Georg vermählte sich 1541 mit Michaele v. Herbern, Erbin von Ittlingen im Münsterschen n. Jost 1539 mit Anna v. Keppel, Erbin von Ampsen im Lande Geldern. Leti- terer gründete die Linie v. Nageli zu Ampsen, die sich seit dem vorigen Jahrh. Nageli statt Nagel schreibt, und aus welcher die Linie v. N. zu Gar- trop in der preuss. Rheinprovinz sich herleitet. Gtoorg v. N. zu Ittlingen

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starb 1572 ohne Nachkommen, worauf Ittlingeu an seinen Bruder, Her- mami n., kam, welcher zwei Söhne, Hermann HI. u. Adolph, hatte. Her- mann III. erhielt aus dem väterlichen Erbe Königsbrttck, Adolph aber Ittlingen. Der einzige Sohn des Letzteren, Georg, verm. mit ApoUonia V. Wendt, folgte im Besitz von Ittlingen. Von den vier Söhnen dessel- ben: Ferdinand, Diederich Hermann, Matthias und Adolph IL, setzte Ferdinand die noch blühende Linie zu Ittlingen fort ; Diederich Her- mann, fHrstbisch. münsterscher General und Drost von Stromberg, kaufte 1660 das Rittergut Vomholz im Münsterschen u. stiftete die ebenfalls noch blühende Linie v. Nagel zu Vornholz ; Matthias vermählte sich mit Judith V. Katterbach, Erbin zu Herl und Gaul im Bergischen und Adolph n. mit Anna v. Droste, Erbin zu Loburg im Münsterschen. Die Linien zu Tlerl und Gaul gingen wieder aus und es blühen im Münster- lande nur noch die Linien zu Ittlingen und Vomholz. Der Stammsitz Königsbrück fiel schon 1589 durch Vermählung der Christiana v. Nagel, Erbin zu Königsbrück, an die v. Ledebur zu Bruchmühlen. Die jetzigen Familienglicder werden als Sprossen des älteren und jüngeren Astes nnd die des ersteren als ältere Linie zu Ittlingen und jüngere Linie zu Vomholz, die des jüngeren Astes als ältere Linie zu Ampsen in der Pro- vinz Geldern und als jüngere Linie zu Gartrop in Rhein-Preussen auf- geführt. Der jetzige Personalbestand dieser Aeste u. Linien ist folgen- der: Aelterer Ast: Aeltere Linie zu Ittlingen: Ernst Freih. v. Nagel zu Ittlingen, jetziges Haupt der Linie, Sohn des 1832 verstorbenen Werner Freih. v. N. zu Ittlingen, aus der Ehe mit Pauline Grf . v. Stol- berg-Stolberg, geb. 1810 u. verm. 1838, wieder verm. 1838 mit Wil- derich Freih. v. Kettler, Herrn zu Thüle in Westphalen verm. 1857 mit Franzisca Freiin v. Twickel zuHabirbeck und Lttttinghof, geb. 1830, «18 welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Paula, geb. 1858 und Theresia, geb. 1859, ein Sohn entspross: Clemens, geb. 1861. Der Bruder des Freiherm Ernst ist Freih. Albrecht. Jüngere Linie zu Vornholz. Hermann Adolph v. Nagel zu Vornholz vermählte sich 1765 mit Elisa- beth,' Erbtochter des Caspar Freih. v. Doornick, Besitzers der Güter Wohnung, Endt, Lockhausen und Steprath am Rhein und der Herrlich- keiten Indoomick und Doddendaal im Holländischen und Welschenbeck im Sauerlande und vereinigte, in Folge der Bestimmung seines Schwie- gervaters, 1792 Namen u. Wappen des erloschenen Geschlechts v. Door- nick (in Silber ein rother Querbalken) mit seinem angestanmiten Namen imd Wappen. Haupt dieser Linie ist jetzt: Freih. Clemens v. Nagel- Doomick zu Vornholz, geb. 1835 Sohn des 1839 verstorbenen Freih. August V. Nagel-Doomick zu Vomhohs aus der Ehe mit Huberta Grf. V. Merveldt, Freiin zu Lembeck, geb. 1814, verm. 1833 u. gest. 1856 und Enkel des 1805 verstorbenen Wilhelm Freih. v. N. zu D., verm. mit Antonia Freiin v. Vittinghoff gen. Schell v. Schellenberg, gest. 1830 verm. 1862 mit Maria Grf. zu Stolberg-Stolberg zu Westheim, geb. 1841, aus welcher Ehe eine Tochter, Freiin Theresia, geb. 1862, stammt. Von den beiden Schwestern des Freih. Clemens ist Freiin Maria 1860 vu Freiin Antonie 1858 gestorben. Jüngerer Ast Der gemelDBchafUiche StammTater der noch bestehenden beiden freilienv

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liehen Linien dieses Astes war Johann Hermann Sigismund v. Nagell. Der ältere Sohn desselben: Anna Wilhelm Carl, setzte die Linie zn Ampscn fort, der jüngere, Paul David Sigismund Moritz, vermählte sich mit der Erbin zu Gartrop und gründete die jüngere Linie zu Gartrop. Haupt der älteren Linie zu Ampsen in der Provinz Geldern war in neuester Zeit Christian Jacob Adrian Freih. v. Nagell, geb. 1 784 Sohn des 1851 verstorbenen Freih. Anne Wilhelm Carl, k. niederländ. St^iatsministers und Ministers der auswärtigen Angelegenheiten a. D. aus der Ehe mit Anna Catharina Elisabeth Freiin du Tour, geb. 1761, verm. 1778 u. gest. 1854 Herr auf Alten- und Neu- Ampsen, k. nie- derl. Kammerh., ehemaliges Mitglied der Generalstaaten, verm. 1820 mit Justine Freiin v. Rengers a. d. H. Burmania, geb. 1795, Ober-Hof- meisterin I. M. der Königin Mutter der Niederlande, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Freiin Anne Wilhelmine Elisabeth, geb. 1822, verm. 1842 mit Maurit^ Freih. v. Nagell zu Gartrop, ein Sohn stammt: Freih. Egbert Justinus Heinrich, geb. 1825, k. niederl. Kammerh. u. Bürgermeister zu Laren, verm. 1850 mit Sophie Freiin Schimmelpen- ninck v. d. Oeye, geb. 1828, aus welcher Ehe eine Tochter und vier Söhne leben. Von den beiden Brüdern des Freiherm Christian Jacob Adrian hat Freih. Johann aus der Ehe mit Anna Elisabeth Freiin de Vos van Steonwyc einen Sohn: Freih. Johann Arend, geb. 1807, k. nie- derl. Kammerh., verm. 1853 mit Franzisca Freiin v. Pallandt, hinter- lassen, Freih. Charies aber, geb. 1792, Herr auf Nederhemert u. k. niederl. Kammerherr, vennählte sich 1815 mit Ottoline Luise Grfc V. Bentinck, geb. 1793, aus welcher Ehe ein Sohn: Freih. Moritz, geb. 1820, verm. 1852 mit Elisabeth v. Kretschmar zu Veen und eine Toch- ter: Gustavine, geb. 1822 und verm. 1842 mit Wilhelm Ritter Huyssen V. Kattendyke, k. niederl. Marine-Minister, stammen. Jüngere Li- nie zu Gartrop. Das jetzige Haupt dieser Linie ist: Freih. Manritz Carl, geb. 1812 Sohn des 1844 verstorbenen Freih. Paul, k. nie- derl Obersten, verm. 1800 mit Constanze Grf. v. Quadt-Hüchtenbruck, Pirbin zu Gartrop, geb. 1772 und gest. 1842 - Herr der Rittergüter (rartrop und Rodelenw, verm. 1822 mit Anne Wilhelmine Elisabeth P>ciin v. Nagell a. d. H. Ampsen, geb. 1822, aus welcher Ehe. neben zwei Töchtern : Freiin Hermine, geb. 1843, verm. 1862 mit Werner v. Alvenslebeu a. d. H. Erxleben, k. pr. Lieutenant und Freiin Sophie, gob. 1844, verm. 1865 mit Gebhardt v. Stammer, k. pr. Premierlieute- nant, zwei Söhne leben, die Freih. Constantin, geb. 1848 u. Egbert, geb. 1850.

Schaiinat, 8. 135. - Oauh^, I. 8. 14iO n. 51. Z*dler, XXIH. 8. «30 u. 81. rett0r, Bergiarhe Ritterachaft, 8. 51. Roberts, niederrh. Adel, I. 8. 237. N. Pr. A.-L. III. S. 442 u. 48. - Freih. ». Ltdehur, II. 8. 135 a. 36. Geii«>al. Taseheiib. d. freih. Hii«atr, 1H57. 8. .^14— 16, 18fi3. 8. 653-57 u. 1864. 8. 549—53. Sirhtnacher, I. 187: Die Nagel, westphilisrb. Münsterscher 8tirtskalender von 1784. v. Aleding, I. 8. 408 u. 409. ~ V. Steinen, Tab. 42. Nr. 2. Suppl. in Siebm. W. B. VII. Tab. 6. W. B. d. prvott. Rheinprov. 11. Tab. 35, Nr. 69 u. 8. 142.

Nagel (in Silber drei iu der Mitte des Schildes mit den Spitzen zusammenstossende, schwarze Nägel, von denen der untere gestürzt ist). Ausgestorbenes, früher zu dem im Herzogthume Bremen ansässigen Adel zählendes Geschlecht

Mnshard, 8. 409. t. Medin^, I. 8. 408.

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Nagel. Reichsadelsfltand. Diplom von 1654 för Johann Jacob Nagel, erzherzogl. Rath und Rentraeister zu Königsstetten.

Hand8ohriftI. Notiz.

Nagel. Adelsstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom 12. Juni 1814 für Carl Nagel, k. württ. Major im Caval.-Regira. Nr. 2.

WfirU. R*gietnngsblatt, 1S14. Nr. 28. - Archiv für Gesciiichtc, Genfealogie etc. 8. 85.

Nagel zu Aichberg (Schild durch sieben schrägrechts gestellte, an einander stossende, schrägrechts vonCrold und Roth getheilte Wecken in zwei Hälften getheilt: oben, links, in Blau, in welches die goldenen Theile der Wecken treten, drei, 2 u. 1, sechsstrahlige, goldene Sterne, unten, rechts, [in Gold auf silbernem Felsen eine rechtsgekehrte Gemse von natürlicher Farbe). Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 15, Juli 1775 für Johann (Joseph) Augustin Nagel, k. k. Residenten in det Schweiz, mit dem Prädicate : zu Aichberg. Der Vater des Diploms- Empfängers war k. k. Salzbeamter und der Sohn : Heinrich Adolph Jo- seph Baptist V. N. a. A., geb. 1771, k. bayer. Geh. Finanz-Registrator- Officiant, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

». Lang, 8. 456 u. 57. MegerU r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 3«6. W. B. d. Kgr. Bay- ern, VII. 43. r. Hefner, bayerischer Adel, Tab. 119 und 8. 90. Kneschke, 11. 8. 312 und 313.

Nagel V. Dirmstein (Schild quer getheilt: oben in Gold drei neben einander stehende, zugespitzte, schwarze, lange Zinken und unten eben- fiaUs in Gold ein laufender, rother Löwe mit gctheiltem, in die Höhe ge- kehrtem Schweife). Altes, pfälzisches und rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe Humbracht um 1451 mit Wilhelm N. v. D. beginnt. Der Urenkel desselben, Peter, Faut zu Jockenheim und Amtmann zu Deidesheim, erschien 1562 mit dem Bischöfe zu Speier auf dem kaiser- lieben Wahltage zu Frankfurt a. M. und mit dem Sohne seines Bruders Heinrich Eberhard, erlosch, wie v.Meding angiebt, 1636 das Geschlecht. Nach Gauhe lebte Heinrich Eberhard noch 1649 als Schultheiss zu Altzen.

Humbracht, Tab. 287. Gauhe, I. S. 1451. v. Haitstein, I. 8. 400. ZedUr, XXHI. 8. 430. Siebmacber, I. 128. Die Nagel v. Diermstein, rheiol&ndiscli. - r. Meding, I. 8. 409. Tyrof, I. Tab. 152.

Nagel V. Eltershoven. Ausgestorbenes, früher zum schwäbischen Adel zählendes Geschlecht.

Zedier, XXllI. 8. 430.

Nagel, Edle v. Nagel und Königshofen. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1769 für Franz Wilhehn Nagel, Steuer-Einnehmer in Prag, mit dem Namen : Edler v. Nagel und Königshofen. Der Stamm hat fort- geblüht. In neuester Zeit war Leo Nagel v. Königshofen Oberlieutenant im k. k. 46. Infant.-Regim.

Megerl9 r. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 386. Milit.-ScbemaiiBm. d. Saterr. Kaiaerth.

Nageldinger v. Traunwehre, aach Freiherren. Erbl. - österr. Adels- und Freiherrnstand. Freiherrndiplom von 1828 für Johann Bap- tist Nageldinger v. Traunwehre, k. k. Obersten. Der Stamm wurde

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fortgesetzt. In neuester Zeit war Adolph Freih. v. Nageldinger, k. k. Lieutenant.

Hnndschriftl. Notix. Milit. ScheroatUm. d. österr. Kaiscrth.

Nagerell. Erloschenes, steiermärkisches Ritterstandsgeschlecht, welches die Stadt Lichtenberg, neben mehreren anderen Gütern, besass.

Schmutz, III. 8. 2.

Nagerl v. Rosenbüchel (Rosenbüchl) Edle und Ritter. Erbländ.- österr. Ritterstand. Diplom von 1767 für Jobann Georg Nagerl v. Ro- senbüchl, Inhaber des Gutes Rottwein in Unter- Steiermark, mit dem Prädicate : Edler v.

Megerle v. MÜhlftld, 8. 132. - Schmutz, III. S. 9.

Nahilitsch. Reichsadelsstand. Diplom um 1601 für die Gebrüder und Vettern Nahilitsch.

Uandschriftl. Notix.

Nagler (in Blau ein goldener, gerader, abgekürzter Sparren, be- legt mit drei, 1 u. 2, silbernen Lilien und begleitet von drei, 2 und 1, goldenen Nägeln). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 4. Febr. 1824 für Carl Ferdinand Friedrich Nagler, k. preuss, General-Post- meister etc. Derselbe, geb. ) 768 zu Ansbach, trat zeitig in die bad; Dienste des Markgrafen, erregte die Aufmerksamkeit des Ministers Har- denberg, wurde von diesem nach Berlin berufen und im fränkischen De- partement angestellt, behielt, wenn auch Hardenberg später abtrat, seine Functionen bei, gewann sogar höheren Einfluss, als sein Schwager, Freih. v. Stein-Altenstein, in das Ministerium kam, begleitete 1809 die königliche Familie nach Petersburg als Vice-General-Postmeister, wurde bald darauf Geh. Staatsrath, erlangte 1821 die Präsidentschaft des Ge- neral-Post-Amts, erwarb sich die grössten Verdienste um das gesammte Postwesen im Kgr. Preussen, vertrat um 1824 auch den Gesandtschafts- posten bei der Bundes-Versammlung in Frankfurt, wurde später, unter Beibehaltung seines Verwaltungszweiges, zum Staats-Minister ernannt und starb hochgeachtet von allen Seiten i. J. 1846. Aus seiner Ehe mit einer Tochter des k. preuss. Kriegsrath Herft entspross ein Sohn, Carl V. Nagler, welcher k. preuss. Kammerherr wurde.

Handschriftl. Notix. - N. Pr. A.-L. III. S 443 u. 44 u. V. 8. 343. - Freih. r. Ledebur, U. S. 136. - W. B. d. preuss. Monarch. CV. 9. - Dorst, Allg. W. ß. I. S. 160 u. Tab. 128.

^^S7 (in Blau auf grünem Boden ein laufender Hirsch). Ungari- sches Adelsgeschlecht, aus welchem Andreas v. Nagy 1744 in preussi- sche Dienste trat. Derselbe \Nairde 1794 Generalmajor und Comman- dcur eines Husaren-Regiments und starb 1809 als Generallieut. a. D.

Freih. v. Lfdebur, II. S. 136.

Nagy V. Fölsö-Eör, Freiherren. Erbl. - österr. Freiherrnstand. Diplom von 1804 fttr Franz Nagy v. Eör, k. k. Generalmajor.

Megerle e. Mühlfeld, 8. 72,

Nagy V. Klansentlial. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom vom 30.Dec. 1846 für Anton Nagy, k. k. pens. Capitain-Lientenant, m!t dem Prädicate : v. Klansenthal. Zahlreiche Sprossen des Stammes Nagy mit dem Adelsprädicate, dem Prädicaten : Edle v. a. Freiherren, so wie

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von Ortschaften standen übrigens und stehen in k. k. Militair- und Ci- vildiensten.

Handschrmi. Notiz.

Naher v. Frickthal. Erbläud.-österr. Adelsstand. Diplom von 1823 für Franz Naher, k. k. Oberlieutenant, mit dem Prädicate : v. frick- thal.

Handscbriftl. Notis.

Nahnhausen. Erloschenes, adeliges Patriciergeschlecht der Stadt Erfurt.

N. Pr. A.-L. V. S. 343.

Näko V. Nagy-Szent-Miklos, Grafen. Erbländ. - österr. Grafen- stand. Diplom von 1813 für die Familie. Altes, ungarisches Adels- g^schlecht macedonischer Abkunft, welches von der Fideicommiss-HeiT- schaft Nagy-Szent-Miklös im Banate das Prädicat führt und aus wel- chem Sprossen 1789 in die kais. österr. Staaten kamen. Die jetzigen Glieder der Familie stammen aus der Ehe des 1845 verstorbenen Gra- fen Alexander N}\ko mit Therese Grf. Festetics de Tolna und das Haupt des gräflichen Hauses ist der Sohn des Grafen Alexander: Graf Colo- mann. geb. 1822, Herr der Fidei-Commiss-Herrschaft Nagy-Szent-Mik- lös, k. k. Kämm., verm. 1842 mit Bertha Gyertyänffy de Bobda. aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Malwina, geb. 1843, ein Sohn lebt: Graf Alexander (H.), geb. 1846.

DeuUehe Grafeuh. d. Gegenw. IIJ. 8. 271 u. 72. Geiieal. Taschenb. d. grafl. Häuser, 186«. 6.' 578 u. bistor. Handbuch zu demselben, 8. 639.

Namnr, Grafen. Altes, sehr reiches und früher berühmtes, nie- derländisches Grafengeschlecht, welches sich von dem Schlosse, der Siadt und der Grafschaft dieses Namens an der Maas nannte und aus welchem bereits 928 Graf Berengar v. Njimur vorkommt. Derselbe, vermählt mit Symphoriana Grf. v. Hennegau, setzte den Stamm fort, welcher in die erste Hälfte des 15. Jahrb. hineinblühte, bis Johannes, der nur einen nattlrlichen Sohn seines Namens hinterliess, 1428 den alten Stamm schloss. Die Grafschaft Namur war schon 1421 an das herzogliche Haus Burgund verkauft worden, von welchem sie durch Ver- mählung der Tochter des Herzogs Carl des Kühnen, Maria, mit Maxi- milian Erzh. von Oesterreich (nachmaligem K. Maximilian I.) 1477 an das Erzhaus Oesterreich kam.

.Anselme Hist. Geneal. II. 8. 745—759. Gauke, II. 8. 777 u. 78.

Nankenreuth. Fränkisches, früher im reichsunmittelbaren Ritter- canton Gebürg ansässig gewesenes Adelsgeschlecht.

Biedermann, Canton Gebnrg, Tab. 340. Salter, 8. «90.

Nankowsky. Reichsadelsstand. Diplom von 1592 für die Ge- brüder Nankowsky.

Handscbriftl. Notit.

Nannechsen. Altes, braunschweig. Adelsgeschlecht, welches mit Verner v. Nannechsen nach 1385 erlosch.

Lettner, Corveyisohe Chronik. 8. 138 b. und Desselben DaM«l. nnd Siob«oki«ehe Chro- nik, 8. 156. Siebmacher, H. 123: Nanuechsen, braunechweigisch. «. Meding, ül. 8. i»S.

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Narringer. Ein früher zu dem steiermärkischen Adel zählendes Geschlecht, welches, nach Erlöschen der Familie v. Laa, das Wappen derselben erhielt und mehrere Herrschaften besass, im 17. Jahrb. aber nach Oldenburg auswanderte.

Schmutz, Ul. S. 3 u. 4.

Naschwitz. Ein früher zu dem schlesischen Adel gehörendes, vor oder im 17. Jahrb. erloschenes Adelsgeschlecht.

Sinapius, I. 8. 660. Siebmacfier, I. 66: v. Naschwitz, schlesisch. r. Meding, Ul. 8. 468 und 54.

Naso, Nasow, Nase, Hartwig v. Nase (Schild quer getheilt: oben Silber, unten von Schwarz und Roth quer getheilt und in der unteren Hälfte ein Helm, über welchem in die obere Hälfte zwei Straussfedem, die eine schwarz, die andere roth, ragen). Thüringisches und meissen- sches Adelsgeschlccht , welches bereits 1590 zu Alten -Göttern und Flarchheim unweit Langensalza, später zu Alt-Oschatz im Meissenschen, 1660 zu Guthmannshansen im Weimarschen und noch 1666 zu Alten- gottern und 1719 zu Flarchheim sass. Zuerst wird Bernhard v. Naso genannt, welcher um 1550 lebte. Der Sohn desselben, Heinrich Chri- stoph, besass Alten-Gottern und Flarchheun und von Letzterem stammte Heinrich Christoph der Jüngere, welcher 1649 kaiserl. und kursächs. Oberst war. 1660 lebten Georg Philipp zu Guthmannshausen und Jo- hann Heinrich v. Nase. Der Stamm blühte durch das 18. Jahrb. bis tief in die erste Hälfte des 19. Jahrb. und erlosch im Maimsstamme 3. Nov. 1843 mit Christian Friedrich Wilhelm v. Naso, k. preuss. Major a. D. Letzterer hatte seinen Ptiegesohn, Carl Gustav Hartwig, welcher die königl. Erlaubniss erhielt, das naso 'sehe Wappen und den Namen Hartwig v. Naso zu ftlhren, zum Erben eingesetzt. Derselbe war 1852 Major im k. preuss. 2. Cttrassier-Regimente und Adjutant beim Gene- ral-Commando des 2. Armeecorps. Ein v. Naso, k. preuss. Major a. D., war nach Kauer 1857 im Posenschen Herr auf Chrzastowo im Kr. Wirsitz.

Gauhe, I. 8. 1452. - Zedier, XXIII. 8. 715. r. ü«chtnt%, QescblechUercähInngen, I. Tab. 80 u. 81. N. pr. \.-L. V. 8. 348. Freiherr 9. Ledebur, U, S. 136 und 37. - W. B. d. preuss. Monarch. IV. 10. Kneschke, II. 8. 313.

Naso V. Löwenfels, Ritter, s. Loewenfels, Naso v. Löwen- fels, Ritter, Bd. V. S. 624.

Nass, Nass u. Hrabau (in Gold auf einem gebogenen, geasteten Stamme ein schwarzer Rabe). Schlesisches Adelsgeschlecht, welches 1607 zu Steffsdorf im Neisseschen und 1633 zu Hrabau im Oppelschen sass. Sabina Nassin von Langmeile war 1602 Aebtissin des fürstl. Stifts Trebnitz; Conrad v. Nass und Hrabau lebte um 1607 und galt als ge- lehrter Cavalier und Heinrich v. Nass und Hrabau kommt 1633 als der Fürstenthümer Oppeln und Ratibor königl. Landgerichts-Assessor und Ober-Steuer-Einnehmer vor. Nach dieser Zeit ist der Stamm ausgegangen.

Sinapiut, I. S. 6G0. Gauhe, 1. S. Uii a. 53.

Nass, Nasse (in Roth zwei mit den Rücken gegen einander aufge- richtete goldene Halbmonde und dazwischen ein blankes, die Spitze nach unten kehrendes Schwert). Ein dem polnischen Stamme Ostoja

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einverleibtes, 1671 im Lauenburgischen begütertes Adelsgeschleoht. Carl Georg v. Nass, k. preuss. Major im Regimente Prinz Heinrich, trat 1794 aus dem activen Dienste, lebte 1809 zu Nauen und besass 1803 Streganz im Kr. Storkow-Beeskow u. ein Oberstlieutenant a. D., V. Nass. früher Major im 4. Infanterieregimente, wohnte 1855 in Berlin.

Frt'ik. 9. Ledebur, II. 8. 137.

Nass, Freiherren (Schild geviert: 1 und 4 in damascirtem Sil- ber eine rothe, mit Gold besamte Rose und 2 und 3 in Gold auf einem abgeschnittenen Baumaste eine rechtsgekebrte , weisse Taube). Frei- herrnstand des FürstenthumsReuss jüngerer Linie. Diplom d.d. Schieitz,

21. Decbr. 1841 von Heinrich LXII. jüngerer Linie, Fürst Reuss für den in Dresden lebenden Privatmann Friedrich Franz Nass aus Breslau, wegen mehreren milden Stiftungen der reussischen Lande gewährter,

' imsehnlicher Unterstützung n. s. w.

F. Sitzty fär Herald., Geneal. n. Spliragistik . II, Oresd. Id59 , 8. 2)5—27 u. Tab. H. Nr 48

Nassau, Nassau v. Spurkenbnrg (im blauen, mit zehn silbernen Kugeln belegten Schilde ein goldener Löwe mit hochaufgeschlagenem, gedoppeltem Schweife). Altes , im Nassauischen und Trierschen ansäs- sig gewesenes , ritterliches Geschlecht, dessen Stammreihe Humbracht mit Heinrich (I.) um 1320 beginnt. Von dem Urenkel desselben, Em- merich, stammte Heinrich (H.), gest. 1505, Vitzdum von Mainz und von diesem Quirin v. Nassau zu Welmich , kurtrierscher Rath , Amt- mann zu Oberwesel undBoppart, gest. 1538. Von den Söhnen des Letzeren war Philipp von Nassau, Herr zu Spurkenburg, gest. 1582, kaiserl. Rath, kurtrierscher Amtmann zu Welmich, Nieder-Lohnstein, Bem-Castel, Hunoldstein und Baldenau, und Heinrich (III.) v. Nassau wurde Domherr zu Mainz und Trier und Propst zu Limburg, und schloss

22. Febr. 1601 den alten Stamm.

Humbracht» Tab. 387. Gauht, I. 8. 14&6. a. 57. - *. HafMtin, I. S. 401. ~ Freih. V. L»debur, 11. 6. 137. ~ Siebmaöher , I. 128: t. Nassaw . Rheinlandisoh. v. Mtdinff, 1. 8. 410 u. 11.

Nassau, auch Grafen ( Stamm wappen : Schild quer getheilt; oben in Blau ein aufwachsender, goldener Greif, welcher in der rechten Vor- derklaue eine schwarze Lilie hält und unten in Gold drei , 2 und 1 , schwarze Lilien). Grafenstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. März 1746 für Christoph p]rnst v. Nassau, k. preuss. General-Lieutenant der Cavalerie. Im Diplome wurde die wohl sehr zweifelhafte Abstammung von den alten Grafen v. Nassau angenommen und durch Vermehrung des Wappens anerkannt. Altes, ursprünglich brabantisches Adels- geschlecht, aus welchem mehrere Sprossen nach Schlesien, Ungarn und Polen kamen. In Schlesien erwarb Christoph v. Nassau 1600 das Rittergut Hartmannsdorf bei Freistadt, welches so das Stammhaus der v. Nassau in Schlesien wurde. Christoph v. N. , ein Sohn des Adam V. N., welcher um 1450, der Kriegsunruhen wegen, seine Güter in Bra- bant verkauft, sich nach Polen begeben und dort in kümmerlichen Ver- hftltnissen gelebt hatte, war jung Edelknabe am herzoglichen Hofe zu Brieg gewesen. Später machte er grosse Reisen, galt Üi sehr gelehrt

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und hinterliess drei Söhne, von denen der ältere das Hans Hartmanns- dorf fortpflanzte, der zweite das Haus Nieder -Kottwitz im Saganschen und der dritte das Haus Tscheplau im Ologauschen stiftete. Zuerst erlosch das Haus Nieder-Kottwitz und später kamen auch Teschplau und Zyrus im Freistadtschen , Ochelhermsdorf im GrOnhergschen u. s. w. in andere Hand. Ein Enkel des Christoph v. N. war Christoph Ernst Graf V. Nassau aus dem Hause Hartmannsdorf, s. oben. Derselbe, erst Freiwilliger in der k. preuss. Armee, trat dann in hessische, spä- ter aber, eines Zweikampfes wegen, in k. poln. und kursächs. Militair- dienste , stieg in letzteren zum Obersten und erhielt den Auftrag , ein Kürassierregiment zu errichten , welches eins der schönsten der dama- ligen Zeit wurde. Bei der Thronbesteigung des Königs Friedrich II. trat er in k. preuss. Dienste, wurde Generalmajor, musste ein neoee Dragonerregimenterrichten, welches bald vollzählig war , führte das- selbe in den FeldzOgen von 1741 und 42, erhielt nach der Eroberung von Prag den Befehl über ein Corps mit dem Auftrage , dem von dem Feinde hart bedrängten Generale von Einsiedel bei Marklissa durchzu- helfen, zog sich, vom Könige Friedrich H. schon für verloren gegebea, von Collinbis Neu-Bitzschof zur Armee des Königs glücklich zurück, trug später viel zu dem glücklichen Ausgange der Schlacht bei Hohen- friedberg bei, eroberte dann Cosel und drängte den Feind gänzlich zu- rück. Da sein einziger Sohn , Christoph Erdmann Graf v. N. , welcher als Hauptmann und Adjutant bei ihm angestellt war, 1752 kinderlos starb, so erlosch mit dem Dipfemsempfänger, dem Grafen Christoph Ernst, 19. Novbr. 1755 die grätliche Linie wieder. Ein Graf v. Nas- sau, welcher 1806 als Lieutenant im k. preuss. Infanterie -Regimente v. Kleist in Magdeburg stand und 1807 als Capitain den Abschied nahm, gehörte ebenso, wie Henriette verw. Grf. v. Nassau, geb. Grf. v.Oultre- mont, welche 1857 Herrin zu Ostrowine im Kr. Oels und zu Seiffers- dorf im Kr.Bunzlau war, zu einer anderen niederländischen, gräflichen Familie dieses Namens. Dem adeligen Stamme standen noch 1791 Ochelhermsdorf und Hartmannsdorf, so wie im Brandenburgischen noch 1803 Klein -Mantel im Kr. Königsberg zu und bis in neue Zeit dien- ten Sprossen desselben in der k. preuss. Armee. Ein Capitain v. Nas* sau stand 1806 im Regiment v. Wartensleben in Erfurt und ein Bruder desselben starb 1818 als pensionirter Capitain des Garnisons-Bataillons, auch lebte noch um 1820 in Neisse eine verwittwete v. Montbach, welche eine geborene v. Nassau war.

Sinapius, I. 8. 661 u. H. 8. 831. Gau/ie , I. 8. 1457 u. 68. UDgedraekte Naclnicli- teil, die Feldzuge der Prcuaaen betr^ffend, IV. 8. 443. Biogrnph. Lexic. aller Helden und MilitairpcrsoiiPii, 111. 8/ 83 u. S3. N. Pr. A. L. I. 8. 41 u. 111. M. 414—16. Freiherr V. Ledebur, 11. 8. 137. v. Meding, I. 8. 410. W.-B. d. preuss. Monarch., I. 73: Qr. V. N. und IV. 10: v. N.

Nassau, Freiherren, s. Stein, vom Stein, zu Nassau, Freiherren.

Nasse, s. Naso S. 445.

Nassengriff. Altes, schlesisches, dem polnischen Stamme Dzia- loza einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht, welches ursprflnglich Nas- sengniew hiess und später auch Nassadel geschrieben wurde. Dasselbe machte sich erst im Namslauischen ansässig und war bereits ,1485 sa

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Stacbftü bei Nimptseb, 1505 zu Skarsine und 1545 zu Pristdwitz «n- weit Trebnitz und 1596 zu Uloscfawitz im Oelsischen begätert Gün- Hier Nassengreff oder Nassengnier kommt um 1390 als berzoglicfa oelsniscfaer Ratb vor, und dieselbe Stelle bekleidete aucb Hans N. 1485. Albrecbt t. N., welcber auch den Beinamen Jastroniski führte^ war 1525 herzogl. mfinsterberg. Ratb und Friedrich v. Nassengnier- Breditzld auf Uloschwitz 1596 des Herzogs Carl zu Mönsterberg and Geis Hoßunker. Später wird das Geschlecht nur noch in Verbin- dong mit der Familie y. Salisch als : v. Salisch und Nassengriff oder Nassenggniev und Nassadel erwähnt.

Simayimt, I. 8. C6I. GaiiAe . I. «. HSS». - ZedUr , XXIU. 8. M2. ~ ». Pr. K.-U. lU. 8. 446. Freih, 9. Udttur, U. 8. 137. Siehmutcker , I. SS: Die Hatseugri^f r. JTr- dim§, III. 8. 454.

NassinL Reidisadelsstand. Diplom von 1707 fOr Nicobms Jo- •epb Nassini, Maler

MfgtrU V. MiklfHd, RriU-Bd. 8. 3Mu

Natalia. Ein aus Langnedoc stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem Jean de Natalis, geb. 1670 zu Montauban, 1685 mit anderen Flüchtlingen in die kurbrandenburgiscfaen Lande kam, um Aufnahme und Kriegsdienste zu finden. Derselbe stieg in den FeldzOgen. wel- eben die brandenbnrgischen HfllfsvOlker im kaiserl. Heere beiwohnten^ zum Major, wurde 1719 Oberstlieutenant bei einem Garnison-Bataillone und später als Oberst Gouverneur von Nenschätel, als welcher er 1754 starb. Ein Sohn desselben, Paul t. Natalis, wurde 1778 k. preuss. Generalmajor und 1782 Commandant v. Breslau und starb 1783. Die Familie war 1775 in Ostpreussen zu Barscbnicken unweit Fisch- liaiisen gesessen.

N. Pr. A.-L. III. 8. 446. Frtik. r. Ledthur, II. 8. 137 and III. S. 315.

Natiinsias. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Oct. 1840 ftkr den Rittergutsbesitzer Herrmann Nathusius zu Hundisburg und Neu-Haldensleben im Magdeburgischen und vom 18. Oct. 1861 ftlr die Rittergutsbesitzer: Philipp Engelhardt Nathusius auf Neinstedt im Kreise Aschersleben, August Engelhardt Nathusius auf Meyendorf im Kr. Wanz- leben, Wilhelm Engelhardt Nathusius auf Königsbom im Kr. Jericho w 1., k. preuss. fiandes-Oeconomierath und Heinrich Engelhardt Nathusius auf Alt -Haldensleben.

Handschrift]. RoUk. H. Pr. A.-L. VI. S. 143. Freih. 0. Udebur , II. 8. 137.

Natorp, Ritter und Freiherren. Reichs -Ritter- und Reichs- und erbländ. -Österreich Freihermstand. Ritterdiplom vom 19. October 1776 für Joseph Theodor Natorp und von 1788 ftlr Johann Theodor Natorp , karcöln. Reutmeister , mit dem Prädicate : Edler v. und Frei- hermdiplom von 1801 för Franz Wilhelm Reichsritter und Edlen v. Na- torp. 1845 war ein v. Natorp k. preuss. Ober-Landesgerichtsrath zu Paderborn.

Handschrift]. Notis. M^gtrU r. MüklfHd, 8. 73 u. 8. 133 a 33. ~ freih. r. Udt- huTy U. 8. 137. Tfftof, II. ISS: Edle Uerren v, N.

Nattermöller. Ein in neuer 2>eit in den Listen der k. preuss. Armee genanntes Adelsgeschlecht. Ein Stabscapitain v. Nattermfiller

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stand 1806 im Regimente v. Chlebowski in Warschau und starb 1811 als Major npd Grenz - Brigadier und ein Sohn desselben, welcher 1807 Fähnrich geworden , nahm als Lieutenant im 10. Infanterieregimente 1811 den Abschied. Noch 1845 stand ein See. -Lieutenant v. Natter- möller im 3. Infanterieregimente.

N. Pr. A.-L. JII. 8 44«;. Freih. v. Udebur , II. S. I.H7 und III. 8. 315.

Natza, Nazza. Altes, thüringisches Adelsgcschlecht, als dessen Stammsitz das gleichnamige gothaische Dorf bei Hallungen angenommen wird und welches noch 1650 zu Gangloifsömmern unweit Weissensee und zu Nieder - Gebra bei Nordhausen sass.

Rrickntfr , Kirch.- and Xrhul.- Staat d. Hei«. Gotha, II. Stck. 10. 8. 7. Freih. 9. Lf' lUbur, \\. S. 137.

Natziner. Altes, pommersches Adclsgcschlecht , aus welchem schon 1228 Wizoslaus und Andreas Natzmer nach Micrael in einem den Abt zu Walbuch betreffenden Donationsbriefe des Dorfes Neurian vom Herzoge Wartislaus als Zeugen mit dem Namen: Castellani vor- kommen und die Gebrüder Hinrik und Wulf de Nazemer in einer Ur- kunde des Schlawer Stadtarchivs von 1398 genannt werden. Die ordentliche Stammreihe des Geschlechts beginnt schon mit Peter Natz- mer zu Jarislavhagen (Jershagen) um 1330 angefangen. Von den Ur- enkeln desselben wurde Carsten N. auf Ristow, welcher um 1470 lebte, ein Gber-Aeltervater der Gebrüder : Hans auf Ritzenhagen , welcher sich als Rittmeister in Frankreich und Spanien auszeichnete, den Stamm aber nicht fortsetzte und Heinrich Bogislaus N. , um 1468 herz, pom- merscher Rath und Landvoigt zu Stolpe. Von den drei Söhnen des Letzteren war Wilhelm 1488 Prälat zu Camin , später Dompropst zu Stolpe und zuletzt Starost zu Draheim, Anton auf Ristow, fürstl. pom- merscher Rath und Hofniarschall, erschien 1527 als Gesandter des Bi- schofs zu Camin auf dem Reichstage zu Regensburg und von Claus v. N. stammte Anton II. auf Gutzmin , fürstl. pommeru. Ilofrath und später Laudvoigt zu Stolpe und Hauptmann zu Lauenburg. Von seinen En- keln: Joachim Heinrich auf Gutzmin und Dubislaus auf Vellin, wurde Letzterer Landrath in Hinterpommern, Ersterer aber, vermählt mit Barbara v. Weyer , kurbrandenburg. Landrath in Hinterpommern, gest. 1670, hinterliess zwei Söhne: Claus Ernst und Dubislav Gneomar. Claus Ernst, anfangs herzogl. württemb. Oberrath, später fürstl. bay- reuthscher Geh. -Rath und Lehnpropst und seit 1695 kurbrandenburg.. Geh, -Rath, Prälat zu Camin und Hauptmann zu Quarckenburg, starb 1702 mit Hinterlassung eines Sohnes, in welchem Gauhe den um 1736 zum k. poln. und kursächs. Obersten ernannten Johann Christoph v. N. vermuthet. Dubislaus Gneomar v. N., gest. 1739, k. preuss. General- Feldmarschall , Chef des Regiments Gensdarmen , Amtshauptmann zu Naugardten, Massow u. s, w. , Prälat zu Colberg und Herr auf Gross- und Klein - Jannewitz , Gutzmin, Lubow und Wobesde, war in erster Ehe vermählt mit Sophie v. Wrech und in zweiter mit Charlotte Justine V. Gersdorf, verw. Grf. v. Zinzendorf und Pottendorf, gest. 1763, ans welcher letzteren Ehe zwei vor dem Vater unvermählt gestorbene Söhne stammten: Carl Dubislaus, gest. 1787, k. preuss. Regierungs- und

. AdttU-LM. VI. 29

450

Kriegsrath zu Stettin und Heinrich Ernst, gest 1739 als k. preuss. Ritt- meister. — Die Familie hatte sich zeitig weit ausgebreitet und besass schon im 15. Jahrh. bedeutenden Grundbesitz, welcher später noch stieg, sich aber dann, wie gewöhnlich, vielfach änderte, doch blieben auch mehrere alte liehne und Besitzungen in der Hand der Familie, die aus Pommoni auch in die Marken, nach Sachsen und Schlesien kam. Zahlreiche Sprossen des Stammes haben so, wie früher den pommer- schen Herzogen, auch später dem Kurhause Brandenburg und der Krone Preussen gedient. Aus früherer Zeit ist, neben dem schon genannten General -Feldmarschall Dubislav Gneomar v. N., besonders Georg Chri- stoph V. N., geb. 1092 und gest. 1751 als k. preuss. Generalmajor, zu nennen, welcher, neben einer Tochter, drei Söhne hinterliess. Spä- ter, 1806, dienten zehn Familienglieder in der k. preuss. Armee, welche meist zu hohen EhrenstcUen kamen. Von denselben starb der General- major und Chef des Infanterieregiments Nr. 54 v. N. im J. 1807 im Pen- sionsstande. Ein Sohn desselben, bis 1836 Commandeur des 13. Infan- terieregiments zu Münster, wurde 1836 mit Pension zur Disposition gestellt und ein anderer Sohn war um diese Zeit Commandeur des 3. Bataillons vom 9. Landwehr- Regimente zu Schievelbein. Oltwig Leopold Anton v. N. war 1806 Premier -Lieutenant und Adjutant bei dem 1. Bataillon Garde, wurde später Flügeladjutant Sr. M. des Kö- nigs, stieg bis zum Generallieutenant und commandirenden General des 1. Armeecorps zu Königsberg und starb 1861 als der älteste k. preuss. General -Adjutant und General der Infanterie im 80. Lebensjahre auf seinem Landgute Matzdorf im Kr. Kreutzburg. Derselbe hatte sich mit einer Freiin v. Richthofen a. d. H. Kohlhöhe im Striegauschen ver- mählt. Ein V. N., 1806 Lieutenant im Infanterieregimente v. Strach- witz zu Liegnitz, blieb 1815 als Oberst des 26. Infanterieregiments auf dem Felde der Ehre; ein Generalmajor a. D. v. N. lebte noch 1837 und um dieselbe Zeit war ein v. N. , welcher 1806 im Husarenregimen te V. Gettkandt als Lieutenant gestanden, Major und Brigadier der 5. Gens- darmeric-Brigade zu Posen. Was den Besitz von Rittergütern im Kgr. Preussen in neuester Zeit anLangt , so standen der Familie, ausser dem obengenannten Gute Matzdorf, auch Radem im Kr. Regenwalde, Borkow im Kr. Schlawe und Donaborow und Jankow im Kr. Schild- berg zu.

Micrarl , S. 508. - Val. König, 1. S. 679—8«. Gauhe, I. S. 1461 u, 62 u. U. S. 1681. Zedier, XXII I. S. 1255-«! - Dithmar , S. 33 u. Tab. V, Nr. 6. Dienemann, S. 257. Nr. 37. - lirüfiyemann , I. S. 166. - N. Pr. A.-L., \\\. 8. 446—49. Freih, r. Ledebur, II. 8. 187 II. 111. «. 315. - Sii>bmacher, V. 166; v. N, Pommerisch. v. Meding , H. S. 393 u. 94. Poinin. W.-n. , II. Tab. 43 u. 8. 114—117 und alte Siegel: Tab. 48 Nr. 2 u. 3. Schlesisch. W.-B. Nr. 104. W. - B. d. sSchs. Staaten , X. CO. - Knesc/ike , U. 8. 314 u. 315.

Nau. Adels- und Ritterstand des Kgr. Bayern. Dii)lom vom 24. Aug. 1814 für Sebastian Nau, k. bayer. Hofrath und bevollmächt. Commissar bei der Central - Commission zu Mainz u. s. w. Derselbe wurde 22. Jan. 1819 in die Adelsmatrikcl des Kgr. Bayern eingetragen.

r. Lany, Nncbtr. 8. 126. W.-B. d. Kgr. Bayern, VII. 48. Kneschke , II. 8. 315 u. 16.

^ NanendorfF, Nanndonff, auch Freiherren und Grafen. Erbländ.-

österr. Grafenstand. Diplom von 1779 für Friedrieb August Joseph

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V. Naoendorf. k. k. Oborstwachtmeistor. Altes, thüringisches und meissensches Adelsgescblecht aus dem gleicbuamigen , bei der Familie verbliebenen Stamnihause zwischen Altenburg und (lera im Amte Ron- nebnrg. In Urkunden des herzogl. sachsen-altenburgischcn geh. Ar- chivs treten Heinricus de Nauiidorff 1197, Conrad und Tlieodoricus Brüder v. Nanndorff 1300, Dietrich v. ^'aundorf, 1314, 1340 und 1361 und Eberhard de Nanndorff 1331 als Zeugen auf, auch giebt Gauhe an, dass im Stiftungsbriefe der Oanonicoinim Sixti zu Merseburg von 1317 Ludwig von Nauendorf als Zeuge vorkomme. Die fortlaufende Stammreihe beginnt nach Val. König mit Christoph v, Nauendorff auf Nauendorif und Caasen, welcher zu Ende des 14. Jahrb. noch lebte. Von dem Sohne desselben, Nicol, stammte Diezc, und von diesem Heinrich IL, welcher Letztere noch um die Mitte des 15. Jahrb. ge- nannt wird. LIeinricbs IL Urenkel , welcher zu den Gütern Naundorf und Caasen 1570 noch Zeilsdorf kaufte, gehörte nach Rechenberg, Dissert. de Nobilit. Misn. literar., Sett. IIL § 56, zu seiner Zeit unter die Gelehrtesten vom Adel. Von dem Enkel desselben, Hans Ludwig V. N. , gest. 1691, Herrn auf Nanndorff und Grossenstein, ftlrstlich braunschw.-lüneburg.-wolfenb. Rathc, Lehnspropste und Hofmeister, dessen Gelehrsamkeit Rechenberg auch sehr gerühmt hat , entsprossten zwei Söhne , Georg Ehrentried und Hans Ludwig v. N. Ersterer, Georg Ehrenfried, gest. 1734, Herr auf Kauern und Hilbersdorf, fürstlich bayreuth. w. Gch.-Rath, Landschafts -Director u. s. w. pflanzte in der Ehe mit Dorothea Freiin v. Hünefeld den Stamm durch drei Söhne fort, von welchen Hermann Carl Ludwig 1729 k. preuss. Kammerherr wurde, von Hans Ludwig v. N. aber, gest. 1720, Herrn auf Naundorf, (Baasen und Grossenstein, fürstl. sachs.-goth. Land-Kammerrathe und Ober -Steuereinnehmer in Altenbnrg, stammten aus der Ehe mit Frie- dericke Luise Freiin BacholT v. Echt vier Söhne, über welche Val. Kö- nig Näheres angiebt. Die gräfliche Linie hat, so viel bekannt, nicht lange geblüht. Was den neueren Besitz der früher besondex-s im Reussischen begüterten P'anülie anlangt, so hatte dieselbe im Kgr. Sach- sen die Güter Geilsdorf, Kloschwitz und Kreicha p. r. an sich gebracht, auch war das Geschlecht im Herzogthum Nassau wegen eines Gutes zu Kendrich im Amte Eltville bis 1848 wählbar zur Herrenbank. Von den Sprossen der Familie standen Mehrere in der kur- und königl. sächs. Armee. Carl Georg Heinrich v. Nauendorf nahm als k. sächs Oberst- lieutenant 1848 den Abschied, lebte dann in Dresden und starb nach 1862. Aus seiner Ehe mit einer v. Seydlitz entspross ein Sohn, Phi- lipp Leo V. N. , k. sächs. Oberlieutenant in d. A. , vermählt mit einer V. Heygendorf. Ferdinand v. N. , k. sächs. Kammerherr a. D. , ist Herr auf Geilsdorf und Heinrich v. Nauendorff war 1858 Oberlieutenant und Adjutant im k. k. 3. Uhlanenrcgimente.

Knauf f», 8. .')40: v. Nawcndorff, oder Nowndorflf. r. lUrieheMttin , Nr. «0. T«!. Konig i R«ne«l.- histor. Be8clir«ib. der v. Naaendorff, 1716 and deiMlbeu Adelshistorie. III« 8. 710— XO. Gauhf, I. S. 1462 u. 6J. Zedier, XXUI. 8. 1V78— 83. ~ Megerle f. JK*I- feld, Krg. -Bd. 8. 28: Gr. v. N. Freih. f. Ledehur^ II. 8. 13S. Siebmaeher, I. 144 1 T. Neweadorf , TltMogiscIi. ». Hefner, nMtaa. Adel, Tib. 9 und 8. 8. W.-B. d. sieht. SUalSB, VU. 99. - Kneschke, IV. 8. 802-305

29*

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Nauendorf fim Schilde eine Bärentatze). Altes Adelsgeschlecht der Neumark, welches bereits 1461 zu Mauskow, 1467 zu Trebow, 1490 zu Königswalde, 1495 zu Kriescht, 1537 zu Pinnow und 1573 zu Görbitsch sämmtlich im Stembergschen , sass und letzteres Gut noch 1712 inne hatte.

Wohlhrück, Gesch. von Lebos, II. 8 220. - Freih. ». Ledrbur , II. S. 13S.

Nanmann (Schild von Schwarz und Roth schrägrechts getheilt. Auf der Theilungslinie liegt ein oben und unten abgehauener Baumast, ans welchem am untern Rande ein geharnischter, in der Faust ein Schwert nach oben und links schwingender Arm ins Rothe aufsteigt, während aus der Mitte des Astes drei grüne Blätter in das Schwarze herabhängen). Reichsadelsstand. Diplom vom K. Carl VI. für Johann Christo][^h Naumann , k. poln. und kursächs. Obersten. Die Erhebung in den Adelstand wurde in Kursachsen 25. Septbr. 1733 notificirt. Der Stamm hat wohl nicht lange geblüht.

Handüchrini. Notiz.

Naumann, Nenmann (im Schilde ein mit drei Lindenblättem be- legter, schräglinker Balken). Altes, brandenburgisches Adelsgeschlecht, welches schon 1551 zuMohsau, 1582 zu Nickern undMöstchen, 1588 zu Krauschow, 1644 zu Schönbom und 1695 zu Lugau sass. In der «weiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war dasselbe mit Lindow und Miss- gunst unweit Stemberg, und noch 1818 mit Thiemendorf bei Crossen begütert. Zu diesem Stamme gehörte Franz v. Naumann, welcher von 1564 bis 1569 Johanniter -Ordensmeister zu Sonnenburg war.

N. Pr. A.-L. III. 8. 449. Freih. 9. Ledebur. II. 8. 1,^8

Nanmeister. Ein früher zu der adeligen Pfännerschaft in Gross- Salza gehörendes, im Magdeburgischen angesessenes Adelsgeschlecht, welehes bereits 1590 und noch 1766 zu Gross-Salza, 1641 zu Gross- Ottersleben und 1697 und noch 1738 zu Schattenberge sass. Von Johann Erdmann v. Nanmeister stammten zwei Söhne : Johann Wilhelm Erhard v. Naumeister, gest. 1763, Hofmarschall bei dem Prinzen von Preussen und Hartwig Leberecht v. N. Letzterer, gest. 1760, Oberst- lieutenant und Commandant eines k. preuss. Grenadier-Bataillons, war in kinderloser Ehe mit einer v. Schöning vermählt.

N. Pr. A.-L. III. 8. 449 u. 450. Freih. r. Ledebur, II. 8. 138.

Nann. Altes, urkundlich schon im 12. Jahrhund, vorkonmiendes, kämtner Adelsgeschlecht, welches zeitig wieder ausgegangen ist.

V. Ludwig, Reliq. Mspt. , IV. 8. 17H. ~ Zedier, XXIII. f. 1309.

Nanrath, Nanrath zu Granenbnrg, Nanrath zu Kranenbnrg, auch Freiherren. Ein früher in den Listen der k. preuss. Armee mehr- fach genanntes Adelsgeschlecht, aus welchem ein Gapitain v. Nanrath 1794 im Infanterieregimente v. Brünneck in Heiligenbeil stand und ein Premierlieutenant v. N. im Regimente v. Towarzys Nr. 9. 1809 bei Soldau blieb. Später lebte ein Landrath Freih. v. Nanrath zu Kranen- Imrg. Die Wittwe desselben, Freifrau Caroline, geb. v. Reitzenstein, Tochter des k. preuss. Generalmajors v. Reitzenstein aus der Ehe mit einer Tochter des k. preu^. Generallieutenants v. Podewils, starb 1835 zu Breslau und hinterliess, neben einer Tochter, einen Sohn, Louis,

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welcher Doctor der Medicin wurde und 1846 als Kreisphysicus zu Hoyerswerda starb. Das in die Familie gekommene, näher nicht be- kannte Freihermdiplom soll sich in der Hand desselben befunden haben.

N. Pr. A.-L. IV. 8. 460. Freih. t>. Lfdebur , II. 8. 138 u. 3J>.

Nanwack. Reichsadelsstand. Diplom von 1630 ftlr Johann Nau- wack, kaiserl. Kammermusicus.

Hnudschriftl. Notix.

Navigheer. Reichsadelsstand. Diplom von 1733 für Joseph Na- vigheer aus Ypern in Flandern.

Hnudschrifll. Notit.

* Nawoy und Dnlna. Ein in Oberschlesien begütert gewesenes, be-

reits im 17. Jalirh. ausgegangenes Adelsgeschlecht.

Sinapius, I. 8. 896. p. Meding, \l. 8. 394.

Nayer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1775 für Jo- seph Franz Nayer, Hauptmann im k. k. Infanterieregimente Freih. V. Vierset.

Meyerle v. Mühl/eld, Ergänz. -Bd. 8. 386.

Nayhanss, Nayhans^ Nenbans, Nayhanss-Cormons , Freiherren und Grafen (Schild geviert mit goldenem Mittelschilde, in welchem sich vom Grunde auf ein eiserner, geharnischter Arm, in der Faust ein Schwert zum Hiebe führend, erhebt: wegen der Tapferkeit im 30jährigen Kriege. 1 und 4 der Länge nach von Silber und Roth getheilt, mit einem vor der Theilungslinie aufsteigenden, rechtssehenden Wolf in blauer Mönchs- kutte, welcher aus letzterer die beiden Vorderpfoten hervorsteckt: we- gen der erloschenen und beerbten Familie v. Copemaol und 2 und 3 in Silber ein schrügUnker schwarz und roth geschachter Balken). Reichs- Freiherren- und Grafenstand. Freihermdiplom vom 23. Aug. 1624 für Caspar v. Newhauss, kaiserl. Kriegs -Obersten über tausend Drago- ner , nebst seinen beiden Brüdern , Coelar und Ferdinand v. N. , wegeti ihrer Tapferkeit und Anhänglichkeit für das Kaiserreich in den firian- lischen und böhmischen Unruhen, mit Vermehrung des alten Familien- wappens: Grafendiplom vom 24. Aug. 1698 für die Brüder Nicolans Antonius und Julius Heinrich , Reichsfreiherren v. Neuhaus (wie der Name im Diplome geschrieben ist), wegen langjähriger, treubewiesener Dienste und Anhänglichkeit für das Kaiserhaus und das römische Reich. Alte^ , aus der Grafschaft Görz stammendes Geschlecht, eines Stam- mes mit der erloschenen gräflichen Familie . v. Tschernembl , welches sonst Castelnuovo hiess und von dem , jetzt den Grafen Del Mestri zu- stehenden Gerichte Cormons den Beinamen Cormons oder Caramon an- nahm. Dasselbe kam aus Görz nach Käi-nten und Tyrol und später auch nach Schlesien, wo es über dreihundert Jahre ansässig* ist und na- mentlich besassen schon die Empfänger des Freiherrndiploms 1624 im Kr. Tost die Güter Kempzowitz, Wischowa und Kanary, und in dem zum Ftirstenthume Troppau, später preussischen Antheils, gehörigen Kr. Leobschütz die Güter Bladen (Stammsitz seit 1534), Jamnitz, Glom- nitz u. s. w. Julius Heinrich Freih. v. N. des Fürstenthums Troppau ältester Landrechtsbeisitzer, war 1 722 Herr auf Bladen, Jamnitz u. s. w. ; Johann Franz Freih. v. N. besass die Güter Stemplowitz, Camenz,

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Jamnitz u. Antlinil Glomnitz und Caesar Freih. v. N. sass zu Stieber- witz u. Antheil Glomnitz. Die Genannten bedienten sich nur nocli des freiherrlichen Titels. Graf Leopold Caosar erhielt bereits 1773 die preussischc Kammerherrnwürde und war 1805 präsidirender Landes- hauptmann der fürstlich liechtensteinischen Regierung zu Leobschütz. Von ihm entspross Graf Leopold, gest. 1855, Herr auf Bladen, k. preuss. Kamraerh., Major im 1 . oberschles. Landwehr-Regimente, General-Land- schafta-Repräsentant von Ober-Schlesien etc., verm. 1819 mit Antonie V. Stockmanns, geb. 1800. Aus dieser Ehe stammt das jetzige Haupt der Familie: Graf Julius, geb. 1821, Herr der Güter Bladen, k. pr. Rittm. a. D., verm. 1855 mit Anna v. Treskow, geb. 1837, Erbfrau der Rittergüter Nieder-Baumgarten mit Heinzenwald und Hohen-Petersdorf mit Neu-Petersdorf im Kr. Bolkenhayn in Schlesien, aus welcher Ehe. neben einer Tochter, Regina, geb. 1861, ein Sohn lebt: Otto, geb. 1858. Von den Schwestern des Grafen Julius, hatte sich Grf. Antonie, geb. 1820, mit dem 1856 verstorbenen k. pr. Hauptmann a. D. Heinrich v. Festen- berg-Packisch a. d. H. Oberau vermählt und Grf. Pauline, geb. 1825, war Hofdame L K. H. der verstorbenen Prinzessin Sidonie von Sachsen.

Jok. Seifert, Oeuealngie der Freiherren v. NetihniisH, Keuensburg, 1703. (iauhe, I. 8. 1482 und 83. N. Pr. Adelsl. Ilf. S. 4.50 u. U\. J)eutHrlic Grafenh. d.'Gcgeiiw. II. S. U9- &l. Freih. v. Ledebur, MS. 139. Geneal. Tascheiib. d. gräfl. Hauser. 1864. S. 578 u. 79 uod histnr. Elandbuch zu demselbon, 8 640. Ditrchi-aucht. Welt, III. 2»1. Tyroff, II. 46: Gr. Nouhau.-* v. St. Maur. Dorst, Allgem. W. B. II. Nr. HS u. 8. G—b: Freih. v. Ncy- hAttSS. Tab. 265 u. 8. 165-67: Gr. v. N.-C. Srhiosuches W. B. II. 99: Gr. v. N.

^ Neal, Neale, Grafen. Grafenstand des Kgr. Preussen. Diplom vom

6. Nov. 1750 für Stephan Laurentius v. Neal, k. preuss. Kammerherrn. Derselbe, geb. 1688 in Surinam und gest. 1762 im Haag, früher Haupt- mann in Amsterdam, war ein reicher holländ. Plantagen-Besitzer in Su- rinam. Mit seinem Sohne, Ferdinand Ludwig Carl Heinrich Philipp Maximilian Gr. v. Neale, geb. 1754 u. gest. 24. Sept. 1828, k. preuss. Kammerh. u. Geh.-Rath, Erstem Obermundschenk am k. preuss. Hofe ist der Mannsstamm des Geschlechts erloschen. Die Gemahlin des Letz- teren, Eleonore v. Keller, war Obersthofmeisterin bei der Prinzessin Fer- dinand und die Schwester, vermählte Frau v. Bergh, Hofdame der Prin- zessin Heinrich. Aus der Ehe des Grafen Ferdinand Ludwig etc. leben zwei Töchter : Grf. Pauline, Hofdame weil. I. K. H. der Prinzessin Luise V. Preussen, verm. Fürstin Radziwill und Grf. Sophie, verm. mit Chri- stian Freih. v. Bergh, k. preuss. Kammerh. u. Major a. D.

N. Pr. A.-L. I. 8. 42: v. Neall, Graf, III S. 151 u. V. 8. 3<8. - Freik. v. Ledehur, II. 8. I3B. Oeneal. Taschenb. der grfifl. Häuser, 1863. 8. 590 u. 18r,4 8. 579 u. 80. W. B. d. preass. Monarch., I. 74.

» Neander, Neander v. Petersheiden. Reichsadelsstand. Diplom

von 1599 für Balthasar Neander, Dr. Theolog. und Canonikus zu Bres- lau und für den Bruder desselben, Georg Neander, mit dem Prädicate : V. Petersheiden. Das Prädicat wurde von dem, der Familie zustehen- den Gute Petersheide im Kr. Grottkau entnommen. D. Balthasar V. Neander, geb. 1568 zu Ottmachau, starb zu Breslau als des hohen Domsüfts zu St. Johann Domherr und Archidiaconus. Spater war Carl Franz Neander v. Petersheiden, gest. 1693, Bischof zu Nicopolis, Ad- ministrator und Suffraganeus des Bisthums Breslau, Archidiaconus des

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hohou Domstifts St. Jobann zu Breslau und Herr auf Franzdorff und Kuschdorff im neisscschen Fttrstcuthuuie. Ein nacli roiiiuiern ^okom- mener Zweig erhielt preussischer Seits die Auerkcniiun«]: der Abstam- mung von der 1599 in den Reichsadelsstand versetzten Familie unter Bestätigung des Wappens und Namens. Aus diesem Zweige haben meh- rere Sprossen in der k. preuss. Armee gestanden und sich namentlich im Artillerie Corps ausgezeichnet. Johann Wilhelm v. N., geb. 1742 zu Labes in Pommern und gest. 1817 als Generalmajor a. D., erhielt den Oberbefehl über die Artillerie, bekleidete diesen Posten bis 1809 und wurde später Commandant von Potsdam und von den königl. Schlös- sern. Ein Neffe desselben war Oberst und Brigadier der ostpreuss. Ar- tillerie und starb 1821 als Director der Artillerie- und Ingenieurschule zu Berlin. Der Bruder des Letzteren, Carl v. N., gest. 1842, k. preuss. Hauptmann a. D., hat sich in Bezug auf Verbesserung und Anwendung der Geschütze um das Artilleriewesen, so wie durch mancherlei nütz- liche Einrichtungen um Berlin verdient gemacht. Sein Sohn, dei- k. preuss. Generallieutenant a. D. N. v. P. lebte in neuester Zeit in Görütz.

N. Pr. A.-L. III. 8. 451 u. 52. ~ Freih. p. LedeOuj; II. S. 131». W. B. d. preu8». Monarch. II. 8. 13\).

Nebel v. Türkbeim, s. Türkheim, Freiherren.

Nebiingen. Altes, aus Schwaben stammendes Adelsgeschlecht, welches nach Ostpreussen kam und namentlich in den Kreisen Preuss- Eylau und Preuss-Holland ansehnlich begütert wurde. Dasselbe sass früher zu Bartelsdorf, Grauschinen, Pergusen, Perschcln, Schönbaum, Schönwiese, Gieslack, Taberlack im Kr. Rastenburg und Weskeim.

Freih. v. Ledtbitr, II. S. 139.

Neborowski. Altes, früher zu dem schlesischen, begüterten Adel zälilendes Geschlecht, welches noch zu Anfange des 18. Jahrb. blühte.

Sinapius, I. 8. 662 u. II. 8. 832.— Frei/i, v. Ledebur, II. 8. 139. Siebmacher, I. 75: Die Neborowskcr, ttchlcsisch.

Nebra. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln mit den zu dem bekannten Dynastenstamme der Schencken v. Tautten- burg gehörenden Schencken v. Nebra, s. den betreffenden Artikel, so wie mit der thüringischen Familie v. Ebra, s. Bd. HI. S. 13, wenn auch Gaiihe den Artikel über das Geschlecht: „Nebra, Ebra'' überschrieben hat. Gauhe vermuthet, dass das Stammhaus der Familie das Schloss und Städtchen Nebra an der ünstrut gewesen sein möge. Angaben über das Wappen sind nicht aufzufinden: die Richtigkeit eines, mit dem Na- men: v. Nebra in einer sonst mit genauen Namen versehenen Siegel- sammlung vorkommenden Lackabdrucks aus neuerer Zeit : in Roth zwei aufrecht nebeneinander gestellte, oben und unten abgeschnittene, aus- wärts gebogene, an der äusseren Seite je mit zwei untereinander stehen- den Kleeblättern besetzte Zweige, muss dahin gestellt bleiben. Zu- erst kommt, nach Erford. liter. HI. S. 348, 1402 Rudolph v. Nebra als Philos. Magist., Theolog. et Juris Canon. Baccal. und als Rector der Universität Erfurt vor. Wahrscheinlich ist derselbe wohl der dieses Namens and Geschlechts, welcher 1423 zu den Dom- u. Capitularherm

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des Stifts Nanrnbarg gehörte, die ein neues Canonicat daselbst gründe- ten. — Der Stamm blühte noch in das 18. Jahrb. hinein und Reichard Ludwig V. Nebra war noch 1718 gräflich stolbergischer Hofmeister. Der Stammsitz Nebra unweit Querifurt war schon 1724 in der Hand der= Gr. V. Hoym.

Gaiihe, I. 8. 1463 u. r>4. N. Pr. A.-L. Ilf. S. 412: das Wnppon ht utirichlig, iiimlich v; Khrn.

Necher, Xaecher (in Roth drei neben einander freistehende Säu- len, silbern, schwarz, silbern). Altes, schlesisches, aus dem Stammsitze Kunzendorf im Glogauischen stammendes Adelsgeschlecht, welches zu Kunzendorf bereits 1510 zu Buchwald, Denkwitz und Koppitz 1593 und noch 1690 zu Koppitz und Waldau sass. Aus diesem Geschlechte, aus welchem Balthasar v. Necher, Canonicus des hohen Domstifls zu St. Jo- hann in Breslau, im 16. Jahrb. lebte, stammten mehrere Landeshaupt- leute des Fürstenthums Glogau und zwar : Seyfried v. Necher auf Kun- zendorf um 1526, Franz v. N. auf Kunzendorf 1561, Grabus v. N. auf Koppitz, kaiserlicher Rath, 1620 und des Letzteren Sohn, Franz v. N. und Kunzendorf, welcher gegen Ende des 17. Jahrh. den alten Stamm tchloss.

Sinapius, I. S. fi«2 u. fl. 8. 832. Gauhe, I. 8. 1464. Zedier, XXril. S. 363 u. 1526. Freih. v. Ledehur, II. 8. 189. Sitbrnac/ter, I. 57: v. Nacher, .«ichlesisch. ». iledin>j, n. 8. 394.

Nechler, Naechel (in Schwarz ein silberner Pfahl). Altes, schle- sisches Adelsgeschlecht, dem Wappen nach ganz verschieden von der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie, wenn auch Sinapius Beide in einer Rubrik besprochen hat, doch ohne anzugeben, dass sie von einander abstammen. Die v. Nechler sassen 1519 zu Nährschütz im Steinauschen und um diese Zeit auch zu Mechlau im Guhrauschen.

Sinapius, II. 8 8.13. Oauhf, I. 8. 1464 im .\rllkcl: v. Necher. Freih. v. Ledehur, U. 8. 139. Siebmacfier, 1. .S7 : v. Nechlern, «chle.<«hch. ». Meding, U. 8. 394 u. 95.

Neckem, Neeker (Schild blau und durch einen schwarzen Wasser- strom quer getheilt: oben ein rechts gekehrtes, aus dem Strome auf- wachsendes, weisses Ross mit den beiden oberen, zum Sprunge gestell- ten Füssen, offenem Rachen und ausschlagender Zunge und unten ein gelber, links gekehrter, stacheliger Meeriisch). Reichsadelsstand. Diplom vom 23. Apr. 1653 für Martin Necker, pommerscher Linie für sich und seine eheliche Nachkommenschaft. Altes, ursprünglich irländisches Adelsgeschlecht, welches in der Gegend von Armagh unter dem Namen : Kinnmare oder Kinmare begütert war, in Folge der Religio nsstreitig- kciten aber 1588 Irland verliess, sich nach Deutschland wendete und sich Necker nannte. Um diese Zeit trennte sich der Stamm und brei- tete sich in den Niederlanden und der Schweiz und besonders in den Marken und in Pommern aus. Die niederländische Linie erlosch 1835 mit dem Bischof von Neu-Orleans in Amerika v. Necker und die schwei- zerische 1804 mit dem bekannten französischen P'inanzminister Jacques Necker, dessen Tochter die geistreiche Anna Luise Freifrau v. Staäl- Holstein, gest. 1817, war. Die pommersche Linie besass schon 1599 die Güter Blumenhagen, Rakitt, Stüdnitz, Denzig, Pehlitz und Lauen- '

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brügge, war noch im 18. Jahrh. ansehnlich begütert and erwarb auch 1768 das Gut Musternick im Glogauschen, worauf Carl Friedrich V. Necker 11. Juni 1771 das Incolat in Schlesien erhielt. Zu Lauen- brügge im Kr. Dramburg war die Familie noch 1814 gesessen. In neuester Zeit lebte Hans Ewald Lebrecht v. Necker, k. pr. Oberstlient. a. D., aus dessen Ehe mit Charlotte v. Unruh zwei Söhne: Hans Ri' chard und Hans Arthur v. Necker und eine Tochter: Charlotte v. Necker, geb. 1812, verm. 1834 mit August Gr. v. Kospoth, Majoratsherrn auf Schön-Briese etc. , stammten.

N. Pr. A.-L. III. 8. 452 u. &3 : mit dem von Brufcgemsnu, Beschreib, des prcii!»s. Vor- 1111(1 Hinter-Pommeru, I. nach dem .\del8diplome beschriebenen Wappeu. Frtik. r. Ledelmr, n. S. 139 u. 40 u. III. 8. 315, Sieömac/ier, IV. 135. - Dorat, Allgem. W. B. I. Nr. 108 und «. r->7 und '29. Kneschke, I. 8. 306.

Neckheimb v. Liekowitz. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1727 für Johann Carl Neckheimb, Bürger zu Prag, mit dem Prädicate: V. Liekowitz.

Megerle «. Mühlfeld, Erg. Bd. 8. 387.

Nedessen. Altes, lüneburgisches, längst erloschenes Adelsgeschlecht, welches mit dem, zwei Meilen von Lüneburg gelegenen, adeligen Gute Neetze, von welchem Sitze wohl der Name der Familie entstanden sein mag, angesessen war und von welchem schon von 1250 v. Mcding ein Siegel im Archive des Klosters St. Michael zu Lüneburg vorfand. Das Gut Neetze kam später in die Hand der Familie v. Estorff und verblieb in derselben.

V. Hfding, III. 8. 454 u. 55.

Nedetzky v. Neditz, N. de Nedetz, auch Freiherren. Erbländ.- östcrr. Freihernistand Freiherrndiplom von 1810 für Anton Nedetzky v. Neditz, Rittmeister im k. k. Husaren-Regimente Graf v. Blankenstein. Der adelige Stamm der Familie hat fortgeblüht. In neuester Zeit standen Ladislaus und Gustav Nedetzky v. Nedetz als Lieutenants in der k. k. Reiterei.

M^fjfrle V. MühifHd, Er^. Bd. 8. 81. MllitairSchemat. d. ö^iterr. Kaiserth.

Nedamansky v. Nedoma. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1760 für Wenzel Nepomuk Nedomansky, Hauptmann im k. k. Drago- ner-Regimente Graf Althan wegen 35jähriger Dienstleistung mit d«m Prädicate : v. Nedoma. Der Stamm blühte fort. In neuester Zeit war Victor Nedomansky v. Nedoma k. k. Hauptmann.

Mf'jerle V. hlühlfeld, 8. 2:ii u. 83. Milit. Schemat. d. ö.^terr. Kaisorlh.

Nedorost. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1723 für Wenzel NedoroBt, äusseren Rath in Wien, wegen der bei der türkischen Belagerung ausgestandenen Gefahren und wegen geleisteter Anticipa- tionen und Handelskenntnisse.

Megerle r. Mühlfeld, H. 233,

Neefe, s. Naefe, S. 438.

Neetzow, Netzow. Altes, pommersches Adelsgeschlecht, welches früher Nesow, Nytzow und später Netzow geschrieben wurde und ans welchem Bosse Nesow und Claus und Bernd Nytzow 1371, und die bei- den Ersteren als Besitzer des Gutes Nyeiidorf (Neuendorf unweit An- clam), urkundlich vorkommen. Dasselbe wurde namentlich um Anclam

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begütert, yfb auch ein den Namen des Geschlechts führendes Dorf liegt, sass bereits 1419 auch zu Preetzen, hatte das Lehn, den Rittersitz Ka- genow, von 1523 bis um 1855 und Eichhorst in Meklenburg-Strelitz 1644 inne, und war daselbst auch 1795 zu Neukirchen und 1798 zu Tonnin unweit Wollin, so wie in neuester Zeit zu Palster und Wietzow gesessen. Zu Ende des vorigen Jahrhunderts war Adolph Friedrich V. Neetzow ein Enkel des k. pr. Rittmeisters Bernd Ludwig v. N. königl. Landrath und Director des Kreises Anclam, Herr auf Kagenow und später folgte demselben im Besitee dieses Familiengutes sein Sohn : Friedrich Wilhelm v. Netzow, Kreis-Deputirter. Das Gut Wietzow bei Demmin stand 1857 dem Erben des Ludwig v. Neetzow zu.

Micraely VI. 8. 509. Gaultf, 1. 8. 1476. Hrüggcinann, I. 8. 166. N. Pr. A.-I.. III 8. 453. Freih. r. Ledebur, II. 8. 140 u. III. S. 315. Siehmacher, V. 166. r. Aledinn II. 8. 306. Ponimer. W. B. I. Tab. II u. 12 u. 8. 32. - Ane«cAA^, I. 8. 32.

Neffzer, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1749 für Johann Jacob v. Neffzer, ungarischen HofkammeiTath.

Megerlt v. Mühlfeld, 8. 72.

Neffzern, Freiherren. Erbländ.-österr. alter Freiherrnstand. Di- plom von 1734 für Wolf Conrad Freiherrn v. Neffzern. Nach Allem stammte der im vorstehenden Artikel genannte Johann Jacob Freih. V. Neifzer aus derselben Familie, zu welcher Wolf Conrad Freih. v. Neff- zern gehörte.

Megerle v. Mühlfeld, 8. 73.

Negele. Reichsadelsstand. Diplom von 1618 für Alexander Negele.

Handschrifll. Notiz.

Negelein, Naegelein, Negelin (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein schwarzer, rechtssehender Adler und 2 u. 3 in Roth eine silberne Nelke). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 19. August 1724 für Chri- stoph Aegidius Negelein, k. pr. Commerzienrath. Ein aus Franken stammendes Adelsgeschlecht, welches bereits 1530 zu Laxdehnen, un- weit Heiligenbeil begütert war, später, besonders im 18. Jahrb. in Ost- preussen mehrere Güter an sich gebracht hatte, zu Wesslinieik Röders- dorf, Schönrade, Patersort, Pohren, Laxdehnen, Genteinen, Pammern, Muhlack etc. sass und noch 1805 Schannwitz im Kr. Königsberg und 1820 Glithenen im Kr. Friedland und Lütkenfttrst im Kr. Heiligenbeil inne hatte. Von den Sprossen des Stammes standen früher und auch in neuerer Zeit mehr(fre in k. preuss. Diensten. Ein v. N., längere Zeit Stabscapitain im k. pr. Infant.-Regim. v. Courbi^re, war später Bürger- meister zu Insterburg.

N. Pr. A.L. Iir. 8. 453 u. 54 u. V. 8. 313. Freih. ». Ledebur, II. 140. W. B. d preuss. Monarch. IV. 10.

Negelin v. Biumenfeld, Ritter nnd Edle (Schild quer getheilt : oben in Blau ein aufwachsender, rechts gekehrter, goldener Löwe und unten in Roth ein goldener Querbalken). Reichs-Ritterstand. Diplom vom 28. Juli 1767 für Franz Joseph Negelin v. Blumenfeld, k k. Reichs- Hof-Agenten, mit dem Prädicate: Edler v. Derselbe war früher, 5. März 1763, mit dem Prädicate: v. Blumenfeld in den Reichsadelsstand er- hoben worden.

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Mryeile v. Muhlfeld, Krg. Bü. S. 181 ii. 387. Siippl. xu Siobm. IV. B. IX. 23 n. X. 2?.

Knev-'hk^, m S. 3'i7.

Negenborn. Ein früher zu dem brauuscliweigischen Adel zählen- des Geschlecht.

Ffefßnger, II. S. 763.- ZfdUr, XXUI. 8. 1567. v. Hellhach, 11. S. 160: iinrh l.nder- seiis Samml. Freih. r. d. Kn««ebeck, 8. 399: nach Manecke's Mscpt. I.

Negendank, Negendanck. Altes, meklenburgisches, schon im 12. u. 13. Jahrh. urkundlich auftretendes Adelsgeschlecht, aus welchem Brunwardus Negendauck schon 1195 Bischof zu Schwerin war. Das- selbe sass bereits 1313 zu Brahlstorff unweit Wittenburg, 1368 zu Zie- row bei Grevismühlen, 1372 zu Schwiessel uoweit Güstrow, 1395 zu Eggerstorflf ebenfalls bei Grevismühlen, erwarb dann mehrere andere Güter und breitete sich aus den Häusern Zierow, Eggerstorflf und Derse- now weit aus. Ucber die älteren Sprossen des Stammes hat Gauhe nach Huitfeld und einer ihm übersendeten Geschlechts-Historie mehrere inte- ressante Nachrichten initgetheilt. Die Familie kam zeitig nach Däne- mark, stand schon im 14. Jahrh. in grossem Ansehen und blühte in demselben bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrh. fort, in welcher, 1767, Ulrich V. Negendank, Dersenower Linie, k. dän. Geh.-Rath etc. den alten Stamm schloss. Letzterer hatte seine nächste Verwandte, die Frau Kainmerherrin v. Behr adoptirt und dieselbe vereinigte später mit ihrem Gemahl für sich und ihre Nachkommen mit dem Namen und Wappen v. Behr Namen und Wappen der ausgegangenen Familie v. Negendanck, s. den Artikel v. Behr-Negendanck, Bd. I. S. 277 u. 78.

iV. Sohrödfr, Wissraarinche Erstlinge, II. S. CO. Lönlg Corp. Jur. Feud. Qerra. If. S. I.'i47. I— Diplnmatische Stammtafel der v. Neirendanck. Ratzeburg, 1730. Gauh^. I. 8. M65-68. - Zfdlfr, XXUI, S. 1567. - t. Bfhr, Rer. Meckl. Llbr. VIII. 8. 1642. - «»>*- macher, III. 163. r. Mfdimj, I. 8. 411.

Neger (Schild durch einen silbernen Querbalken getheilt: oben roth, unten schwarz und beide Hälften ohne Bild). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 4. Nov. 1819 für Aloys Neger, k. bayer. Appel- lationsgerichts-Rath zu München.

f. Laiuj, ßupplem. S. \*U. W. B. d. Kgr. Bayern X. 39: ▼. Negei auf Peilsteii». r. Ne/nff,' bayer. Adel, Tab. 119 u. 8. 99: .\eger v. l'cilnstei«. h'nrsc/ike. IV. 8. 305.

Negovan v. Ehrenthnrn. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1805 für Johann Negovan, k. k. Hauptmann im ottochaner Grenz-Re- gimente, mit dem Prädicate: v. Ehrenthnrn.

MegerU r. Mühlftld, 8. 232.

Negrelli v. Moldelbe. Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Di- plom von 1850 für A. Negrelli, k. k. Scctionsrath in Venedig, mit dem Prädicate: v. Moldelbe.

Handschriftl. Notii.

Negri, Freiherren (Schild quer getheilt : oben in Silber ein auf- wachsender, vorwärts gekehrter Mann in blauem, ungarischen Rocke mit sechs rothen Knöpfen und silbernem Gürtel und rother, niedriger Mütze, mit der Rechten an goldenem Griffe einen Türkensäbel vor den Kopf schwingend und die Linke in die Seite stemmend und unten in Blau drei schrägrechte, schwarze Balken). Ein in die Adelsmatrikel der preusslBclieii Rhdnprovinz in der Person des Franz, Theodor und Nor- bert PrcÜL y/I^** M Bronsum und Zweibrüggen, laut Eingabe d. d.

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Haus Zweibi-üggen, Reg.-Bez. Aachen, 13. Juni 1829, in die Classe der Frellierren unter Nr. 5 u. 80 eingetragenes, ursprünglich italienisches Geschlecht, dessen altes Wappen : in Gold drei blaue Lilien und unter denselben ein schwarzer, gezahnter Querbalken, wie oben angegeben, vom K. Maximilian IL verbessert worden war. Nach Rauer war 1857 Franz Freih, v. Negri, Herr auf Zweibrttggen im Kr. Geilenkirchen (der Familie seit 1755 zustehend), auf Broich im Kr. Aachen und auf Anto- nigarzem im Kr. Enskirchen. Wahrscheinlich gehören die in den bei- den nachstehenden Artikeln angeführten Familien mit der hier in Rede stehenden zu einem und demselben Stamme.

N. Pr. A.-L. ni. B. 454. Freih. v. Ledebur, II. 8. 140. W. B. d. preuss. Rhein- prov. I. Tab. 88. Nr. 17« u. 8. 83.

Negri. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1774 für Joachun Negri, k. k. Oberstwachtmeister und für den Bruder desselben, Angelis Negri, k. k. Commissair in Judicialibus zu Arco in Tirol.

Megerle P. MühlfHd, Krg.-Bd- 8. 3S7.

Negri. Ein in der Person des Raymund Maria Cajetan Friedrich V. Negri, geb. 1768, vormal. erzbisch.-salzburg. Hof- und KammeiTaths und Pflegers zu Tittmouing, nachher Verordneten des Ritterstandes und später k. bayer. Landrichters zu Eschenbach, 1. Aug. 1815 in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragenes Geschlecht.

r. r^ang, Supplom. 8. 126. W. B. d. Kgr. B«yerii, YII. 44.

Negro, dell Negro. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1803 für Franz dell Negro, Handelsmann in Cilly und Inhaber der Herrschaft Sanegg und der Gülte Grassl in Steiermark.

Megerle r. Mühlfeld, 8. 283. Schmutz, III. S. 7.

Neheim, Nehem (in Gold ein schwarzer Querbalken und über dem- selben in einer Reihe vier rothe Herzen und unter demselben drei, 2 und 1, dergleichen Herzen). Altes, westphälisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze unweit Arnsberg, welches bereits 1301 zu Stockum bei Arnsberg, 1339 zu Ofacker bei Werl, 1382 zu Oesthof, 1418 zu Vynding bei Arnsberg, 1455 zu Boinghausen, ebenfalls bei Arnsberg und zu Budberg unweit Soest, 1 507 zu Wenigem bei Hagen und 1590 zu Ruhr bei Westhofen unweit Dortmund sass. Das Geschlecht blühte in die erste Hälfte des 18. Jahrh. hinein und ist im Mannsstammc 26. Oct. 1715 mit Johann Friedrich Conrad Anton v. Neheim auf Oest- hof und Ruhr erloschen.

Freih. v. Ledebur, O. 8. 140. Fiildaischcr Stiflacalender. t. Steinen, I. Tab. 13. Nr. 1. - r. Mtding, I. S. 412.

Neheim, Nehem, Nehen, Nehm, Nehem, genannt Diitscher, Ne- hem zur Snndermühlen (Stammwappen: in Blau ein goldener Sparren. Die Linie zu Wernes unweit Hamm führte schon 1575 den Schild ge- viert : 1 und 4 das Stammwappen und 2 u. 3 in Silber drei rothe Pfähle). Altes, westphälisches Adelsgeschlecht, welches in den Häusern Wernes, Snndermühlen, Eggermühlen etc. blühte. Dasselbe sass schon 1550 zu Werries, 1718 zu Snndermühlen im Osnabrückschen, 1750 zu Velling- hausen bei Soest, 1780 zu Bruchmühlen und RoUinghof, ebenfalls im Osnabrückschen, so wie zu Horst unweit Btlnde und noch 1788 zu Aburg

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und Sundermühlen. Hermann v. Nehm unterschrieb 1591 als Dom- herr die Wahlcapitulation des Herzogs Philipp Sigismund zu Lüneburg, als derselbe Bischof zu Osnabrück wurde; Benedict v. Nehm, Dom- propst und Caspar v. Nehm, Domherr und Senior des Hochstifts Osna- brück, lebten um 1626 und Johann Eberhard v. Nehem war 1641 Dom- herr zu Osnabrück, welche Würde auch Dietrich Heinrich v. N. u. Mat- thias Christoph Antonius v. N. gegen Ausgang des 17. Jalirh. erlangt hatten. Heinrich Dietrich v. N. zu Sundermühlen war 1722 Dompropst des Stifts Minden und Ferdinand Sigismund Wolff v. Nehem zu Egger- mühlen bekleidete 1733 dieselbe Würde und besass auch ein Canonicat im Stifte Osnabrück. Der Stamm blühte fort, bis derselbe gegen Ende dos 18. Jahrb. erloschen ist.

Gaul,^, I. S. 14fit< u. 6y. - r. UcUMein, I. 8. 402. Freih. 9. Ledebur, 11. S. 140 n. 41.— Siebmachfr, \ 1S9: v. Nehem. westphillscli. - Suppl. zu Siebm. W. H. IV. .^0: v. Ne- hem zu Hniideriuähl. v. Steinen, I. Tab. .^5 Nr. 4. r. Meding, I. 8. 412.

Nehrhoff v. Holderberg, Neerhoff ▼. Holderberg, Nerhof v. Hol- terberg. Altes, ursprünglich böhmisches Adelsgeschlecht, dessen Spros- sen sich früher der, durch den vom K. Rudolph II. erhaltenen, bekann- ten Majestätsbrief erlangten evangelischen Religionsfreiheit treu annah- men und aus welchem Peter und Hans Nerhof v. Holterberg 1615 der Legung des Grundsteins der St. Salvator-Kirche zu Prag beiwohnten.

Nach der Schlacht am weissen Berge, 1620, wanderte die Familie aus Böhmen aus und kam nach Sachsen, wo Hans Heinrich N. v. IL 1651 als Herr auf Drehbach im Erzgebirge vorkommt und Reichard V. Nerhoff zum Holterberg, geb. 1612 zu Prag, 1660 zu Zeitz starb. Bald darauf erwarb die Familie das Gut Rübenau im meissnischen Amte Lauterstoin, welches dieselbe bis 1715 besass, worauf das Geschlecht, wie Gauhe annimmt, sich nach Nietlersachsen wendete und dort in Kriegsdiensten auszeichnete. Nach Allem blieb eine Linie des Stammes in Sachsen zurück, welcher fortblühte, sich weiter ausbreitete, zu Ge- bersbach und Brambach p. r. gesessen wurde und auch nach Ostpreussen kam, wo sie die Güter Platlehnen und Warglitten unweit Osterode an sich brachte. Von den Gliedern der Familie traten mehrere in kur- 11. k. Sachs., so wie in Dienste der süchs. Fürsten emestinischer IJnie. Ein N. V. H. starb vor mehreren Jahren als k. sächs. Ober-Appellations- rath; Hans Julius August N. v. H. trat 1852 als Oberstlieutenant im k. sächs. 1. Reiter-Regimente in den Pensionsstand und lebte dann, eben so wie IL Eduard N. v. H. herz, sachs. Altenburg Kammerherr und Major a. D., in Dresden; Carl Adolph N. v. H. war in neuester Zeit grossh. sachs.-weim. Kammerherr und Hauptmann und in der k.^sächs. Armee standen und stehen : Gustav Erwin N. v. H. als Oberstlieutenant, Moritz Curt N. v. H. als Oberlieutenant und Moritz Adolph N. v. H. als Auditeur.

üchröattr, Histor. Kxiihiro, 8. 83.— Oauhe, II. H. 780. ^ Freih. v, Ltdebwr, II. S. 141.

- W. B. d. lach«. SUateu, VI. 67. Knemhke, II. 8. 316.

^ Nehring (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau ein springendes, weisses

Pferd und 2 u. 3 in Gold eine Getreidegarbe). Adelsstand des Gross- herz. Wanchoa. Diplom von 1810 vom Könige Friedrich August von

462

Sachsen als Grossberzog von Warschau für Daniel PYiedrich Nehring. Derselbe besass noch 1823 das Gut Lutkowo im Kr. Inowraclow.

Freih. V. LfiUhur, II. S. 141 u. III. S. 315.

Nehring v. Szerclaheiyi (in Silber ein schwarzer Löwe, welcher in der rechten Vorderpranke ein blankes Schwert hält). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 11. Aug. 1836 in Folge von Adoption für Ferdinand Ludwig Nehring auf Rinkowken im Kr. Marienwerder, mit dem Namen : v. Szerdahelyi und mit dem Wappen der Familie dieses Namens. Der Empfänger des Diploms, vcrm. mit Angelica v. Szerda- helyi, gest. 1838, war ein Schwager des 1837 pensionirten und 4. Febr. 1846 verstorbenen k. preuss. Generalmajors v. Szerdahelyi. Als Be- sitzer des Gutes Rinkowken wird 1857 von Rauer aufgeführt: v. Szer- dahely, Kreis-Deputirter.

N. Pr. A.L. III. S. 454. Fieih. v. L^^debur, II. 8. 141 ii. 511.

Neidach, Nendocke. Ein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. zu dem Adel in Hinter-Pommern zählendes Geschlecht, welches 1671 zu Gross-Gustkow unweit Btitow sass.

Freih. r. Ledebur, n. 8. 141.

Neidberg (Schild von Roth und Silber der Länge nach getheilt mit einer bis an den oberen Schildesrand reichenden, gebogenen, von Silber und Roth ebenfalls der Länge nach getheilten Spitze. Auf dem gekrön- ten Helme eine brennende Korngarbe mit einem roth-silbemen Bunde). Altes, meissensches, namentlich im Voigtlande im Amte Voigtsberg be- gütertes Adelsgeschlecht, welches auch Neydberg, Neidtberg, Neudberg und Neidtperg geschrieben wurde. Dasselbe sass zu Dobeneck, Plansch- witz, Stein. Bösenbrunn, Boben-Neukirchen, Eulenstein, Taltitz etc. Die von Valent. König genannten älteren Sprossen gehören zu dem Stamme Neipperg, doch war die Familie schon im 16. Jahrb. als ange- sehenes Geschlecht bekannt. Adam Erdmann v. Neidberg kommt 1720 als sachsen-weissenfelsischer Amtshauptmann vor und nach genealogi- schen Collectaneen soll der Stamm in das 19. Jahrb. herüber und noch 1810 geblüht haben. Lackabdrücke des Wappens sind selten, wohl aber finden sich aus neuerer Zeit in mehreren sächsischen Sammlungen Ab- drücke mit einem, dem Neidberg'schen ganz ähnlichen Wappen unter dem immer gleichen Namen : v. Rettenbach und das Eine auch mit der Umschrift F. B. v. R. vor.

Knauth, 8. 540: „Neidberg. Im A. Voigtoberg angesessen.'* Valent. König, II. 8. 721 bis 7:i9. dauhtt I. 8. 1487: am Schlüsse des Artikels: Neuperg. Neupperg. Zedier, XXni. .S. 1Ü25. Freih p. Ledehur, II. 8. 141. Siebmacher, I. 152: v. Neydberg, neissnisch.

Neidhart, Neidhardt, Neidhard s. Gneisenau, Neidhart v. Gnei- senan, Grafen, Bd. III. S. 553—556.

Neitschiitz, Neitzschütz , Neidschütz, Neitschitz, früher Nyt- schitz. Altes, meissensches Adelsgeschlecht, welches, nach Knauth, meist in der pirnaischen und weissenfelser Pflege begütert wurde. Das gleichnamige Stammhaus liegt unweit Naumburg, kam aber später in die Hände der Familie v. Tttmpling. Zuerst tritt urkundlich unter Her- zog Wilhelm zu Sachsen 1452 Jan v. NeidschOtz mit Hans Bösen zu Tzeeren auf. Später, um 1590, war Jahn v. N., Herr auf Wählitz, Amts-

463

Hauptmann zn Chemnitz und von demselben stammte Rudolph v. N., HeiT aTif Pörthen, Röhrsdorif etc., kursächs. Geh. Kriegs-Rath, General- major, Hof-Oberst über die Leibgarde, Kammerherr und Amtshaupt- mann zu Pirna. Derselbe starb 1682 im 78. Tiebensjahre und hinter- liess drei Söhne: Hans Carl, Carl August und Carl Gottlob v. N. Hans Carl V. N. zu Röbrsdorf, kursilchs. KammerheiT und Rittmeister über die Leibgarde, hatte sich mit Ursula Margaretha v. Haugwitz vermählt und aus dieser Ehe stammte, neben anderen Kindern, die in der Ge- schichte des Kurfürsten Johann Georg IV. so bekannt gewordene Mag^ dalena Sibylla Gräfin v. Rochlitz, s. den betreflenden Artikel. Carl Au- gust V. N. auf Porten, k. poln. und kursächs. Hof- und Jjistitienrath und des Herzogs Christian zu Sachsen Landes-Director und Ober-Auf- seher, starb ohne männliche Erben und Carl Gottlob v. N. auf Schmal- kendorf und Blanckenhayn, gest. 1720 als k. poln. u. kursächs. General- lieutenant und Gouverneur zu Leipzig, hinterliess einen gleichnamigen Sohn, welcher k.* poln. und kursächs. Kammerjunker und Ober-Forst- meister zu Gommem und Elbenau wurde und die meissensche Linie des Geschlechts fortsetzte. Zu der zeitig in die Lausitz gekommenen Linie, welche zu Diehmen, Gaussig und Golenz sass, gehörte Christoph Melchior v. N., kursächs. Oberst und von 1673 1684 Commandant der Festung Königstein, Rudolph Heinrich v. N. auf Gaussig, k. poln. und kursächs. Oberst und Landes- Aeltester des budissinischen Kr(»ises und Christoph Adolph v. N. auf Haimfcld, k. poln. u. kursächs. Kammer- herr, seit 1725 Uausmarschall, 1730 General -Postmeister und gest. 1732. Der einzige Sohn desselben starb 1733. Vorübergehend war das Geschlecht auch in Ostpreusscn zu Lahna und Orlau im Neidenbur- gischen und zu Wernershof unweit Fischhausen begütert. Der Stamm hat, wenn auch gerade nicht in zahlreichen Gliedern, fortgeblüht, welche in kur- und k. sächs. und k. preuss. Diensten standen. Ein Major a. D. v. N., welcher bis 1806 im k. preuss. Infant.-Regim. v. Lettow zu Min- den gestanden, starb 1811 und ein Oberstlieutenant v. N., früher im Regimente v. Rüchel in Königsberg, 1819 als Commandeur eines Grenz- Bataillons; Carl Gottlob v. N. trat als Major im adeligen Cadettencorps 1824 aus dem activen Dienste und lebte noch in neuester Zeit in Dres- den und im preussischen Staatsdienste stand 1839 der Justizrath und Director des Stadtgerichts zu Tapiau Wilhelm v. Neitschtttz. Derselbe starb später, 1849, als Director des Inquisitoriats zu Königsberg.

Knauth, S. 540 u. 41: Neit«irhitz nuf Arndorf, Schlungwitx, ßorthen (^Poerthen), RShrsr (lorff, StörklerbcrK. Deniioii , Mannichswalda, Drohnits, CunnerAdorff, Oro9<)- n. Klein •RA' son etc. Val. König, III. 8. 768—77. (jouhe, I. 8. 1471 u. 72: auch nach Grosser, LaO' «hier Merkwürdigk.. B. IV. Zedier, XXIH. 8. 1H67— 70. - Dithmar, 8. 12. Nr. 3').— v. üech- tritz. Diplom. Nachricht. Aus den Kirchenbb. su Rössuln von 1654—1793, Vf. 8. 47—58. N. l'r. A.-L. V. 8. 343 u. 44. Freih. v. Ledebur, II. 8. 141. Abschriften de« Diplom« der Grf. v. Uochlitr. von 1693. r. Meding, IJ. 8. 895. Suppl. ku SIebm. W. B. IV. 19. - Knexchke, III. 8. 327-29.

Neidthardt. Reichsadelsstand. Diplom von 1622 für Joseph Neidt- hardt, des Gotteshauses Molk Hofmeister und für den Bruder desselben, Hans Neidthardt.

Handüchriftl. Notiit. Siebmacher, IV. 138.

Neigenfeind, Ritter. Erbländ.-d8terr. Ritterstand. Diplom von

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1717 für Johann Carl Joseph Neigeafeind, Wald- und Forstmeister im Enns- und Paldten-Thale.

MfgerU 9. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. ISl.

Neimanas, Freiherren. Freiherrnstand des Königr. Bayern. Di- plom von 1836 für Friedrich Carl v. Neimanns, k. bayer. Regier.-Bath.

Handachriftl. Notis. - W.-B. d. Kgr. Bayern, X. 40.

Neindorff, Neindorf (Stammwappen : in Roth ein eckig oder spitz- gezogener, silberner Querbalken, oben mit drei ganzen und zwei halben und unten mit vier ganzen Spitzen und neueres Wappen: Schild geviert:

1 u. 4 in Blau ein rechtsgehender Hirsch von natürlicher Farbe und

2 und 3 das Stammwappen). Altes, niedersächsisches Adelsgeschleclit aus dem gleichnamigen, der Familie schon 1250 zustehenden Stamm- sitze unweit Oschersleben, eines Stammes und Wappens mit dem alten blankenburg- und campenschen Geschlechte, welches schon in der er- sten Hälfte des 14. Jahrb. das braunschweigische Erbschenken-Amt be- kleidete und früher : Neindoi^, Niendorp, Pincerua de Nendorp, Schenck V. Neindorf geschrieben wurde. Dasselbe sass bereits 1311 zu Wedder- stedt unweit Aschersleben, um 1375 im Brandenburgischen zu Hohen- Ldhme, Nieder-Schönhausen, Schmolkwitz und Zeuthen und 1593 zu Wegeleben bei Oschersleben. Jordanus de Nendorpe, Pincema, tritt nrknndlich 1319 als Zeuge in einem Üebergabs-Briefe des Herzogs Otto des Freigebigen zu Braunschweig auf. 1458 wurde das Geschlecht V. Wenden auf das braunschweigische Erbschenkeir-Amt, für den Fall des Abgangs der Schencken v. Neindorf, beanwartet, doch die Familie von Wenden erlosch schon 1595, als die mit dem genannten Erbamte bekleidete Hauptlinie der v. Neindorf noch blühte. Diese Linie ging später, 18. Dec. 1744, in der Person des k. preuss. Hauptmanns Chri- stian Friedrich (Carl Wilhelm) v. Neindorf a. d. H. Neindorf, Herrn auf Neindorf und Wegeleben, welcher der letzte Schenk v. Neindorf war, aus, eine andere Linie des Stammes aber hat dauernd fortgeblüht und der Name derselben ist bis auf die neueste Zeit mehrfach in den Listen der k. preuss. Armee vorgekommen. Ein v, N., 1806 Lieutenant im Regimente Prinz von Oranieu in Berlin, war später Major und Platz- m^jor zu Magdeburg und wurde 1834 pensionirt. Ein Anderer, Wil- helm V. N., trat in das Artilleriecorps, stieg in demselben immer höher und wurde 1810 Artillerie-Majpr und Inspector der Artillerie-Werk- stätten. Nächstdem standen und stehen mehrere andere Glieder der Familie in der k. preuss. Armee. Zu einem Seitenzweige der Schenc- ken V. Neindorf gehörten wahrscheinlich Olricus et Theodoricus de Nen- dorpe, Cives Magdeburgenses de a. 1282. Letzterer war zugleich Miles. Dieselben führten im Schilde einen Querbalken.

Gauhe, I. 8. 3110 und U. Kohlfr, von ErbUiid-Hoftinitorii, S. 18. Steffens, Cam- p«n-l9enb. tiescblechtugeschicbte, 85, 8. 116 u. Beilage 'ja u. Nr 3. N. Pr. A.-L. III. t). 454. Freih. r. Ledebur, li. 8. 141 ii. Mark. Fotscbungen, 111. 8. 313. r. Meding, 1. 8. &1K u. 517.

Neindorf, Neindorf v. Castellarie in Esbecke (im Schilde drei krumme Widderhömer). Altes, niedersächsisches Adelsgeschlecht, dem Wappen nach, eben so wie die v. Neindorf, genannt Meyer, vei'schicden von den Schencken v. Neindorf. Die MUites et famuli de Nendorpe

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kommen, nach dem liinterlassenen Mscpt. des h. braunschw. 6eh.-Raths V. Praiin, von 1250 bis 1363 in vier Generationen vor und es waren noch Siegel von 1314, 1333 u. 1363 erhalten worden. Im Kgr. Han- nover liegt ein Pfarrdorf Esbcck im Jurisdictionsbezirke Lauenstein und ein Landgut Esbeck unweit Winzenburg.

Stff^ngy Campcii-Isenl». Gesclil. -Historie, 8. 250. p. Mtding, HI. 8. i%b.

Neindorf, Neindorf, genannt Meyer (im Schilde- zwei Pfähle). Altes, niedersüchs. Adelsgcschlecht, zu welchem Henricus Miles de Nen- dorpc, cognominc Meyer dictus, gehörte, welcher urkundlich 1290 vorkommt.

StffffnJt, Campe n-lNcnb. Geschlcchtageachichte, 8. 2S0. r. hfeding^ III. 8. 455.

Neii)perg, Grafen (in Roth drei, 2 und 1, silberne Ringe). Reichs-, FreiheiTn- und Grafenstand. Freihen'ndiplom für Eberhard Friedrich v. und zu Ncipperg, Ganerbe zu Boennigheim und Erligheim etc. und GraftMidiplom von 1726 für Wilhelm Reinhard Freih. v. Neipperg, k. k. Kämmerer, General-Feld Wachtmeister und Obersten eines Regiments zu Fuss, wegen uralten, rittermassigen Geschlechts, aus Allerhöchst eige- nem Antriebe. Altes, schwilbisches Rittergeschlecht, welches auch Neuperg, Neuppcrg, Nidberg und Nytberg geschrieben wurde und dessen Stammsitz die alte Bergfeste Neipperg bei Schweigern im ehemaligen C-raichgau war. Dasselbe kam aus Schwaben zeitig nach Kärnten und Steiermark, wo Gottschalck v. Neidperg bereits 1276 vorkommt, war auch von 1548 bis 1586 in der Schweiz gesessen und baute im Canton St. Gallen die Burg Nydberg. Die Annahme, dass die Familie früher auch in Sachsen geblüht, schreibt sich wohl daher, dass Valentin König zu der voigtliindischcn Familie v. Neidberg, s. den betreffenden Artikel, S. 462, mehrere ältere Sprossen des neipperg'schen Stammes gerechnet hat. Später blühte nur noch die schwäbische Linie, aus welcher Georg V. N., gest. 1395, 1387 Bischof zu Chiemsee und Reinhard v. N., gest. 1495, um 1486 Grossmeister des deutschen Ordens zu Mergent- hcim war und Andere in den Schlachten bei Döffingen, Sempach und Näfols, am Stoss, bei Grandson und Murten fielen. Vom 17. Jahrh. an traten die Häupter des Geschlechts meist in kaiserliche Dienste, die Fa- milie erlangte, unter Stiftung eines Familienvermögens, die Landstand- Schaft in Nieder-Oesterreich und das ungarische u. helvetische Indige- nat und wurde 8. Juni 1766 in das schwäbische Reichsgrafen-CoUegium aufgenommen. Nach den Ahnentafeln des Geschlechts stieg der Stamm, wie folgt, herab : Freih. Eberhard Friedrich, s. oben, geb. 1655 und gest. 1725, k. k. General-Feldmarschall und Gouverneur zu Philipps- burg: erste Gemahlin; Margaretha Lucretia v. Homberg, gest. 1686; Graf Wilhelm Reinhard, s. oben, geb. 1684 und gest. 1774, k. k. w. Geh.-Rath, General-Feldmarschall etc.: Maria Franzisca Theresia Grf. V. Khevenhttller, geb. 1702, verm. 1726 u. gest^l760; Gr. Leopold Johann Nepomuk, geb. 1728 u. gest. 1792, Herr zu Schwei- gern etc., k. k. w. Geh.-Rath, Reichshofrath, Gesandter etc. : dritte Ge^ mahlin : Maria Ludovike Grjf. zu Hatzfeldt- Wildenberg-Wcrther, geb. 1750, verm. 1774 u. gest. 1784; Graf Adam Albrecht, geb. 1775 u. gest. 1829, k. k. w. Geh.-Ratli u. Kämmer., General-Feldmarschall*

Kne9Chke^ Deutlich. Adel«-L«x. VI. 30

466

Lieutenant, Ehren-Cavalier J. M. der Erzherzogin Maria Luise Her- zogin von Parma etc. : Therese Josephine Walpurge Grf. v. Thurn-Val- sassina, verm. 1806 und gest. 1815 ; Graf Alfred, geh. 1807, jetziges Haupt der Familie, k. k. österr. Kfimra., k. württemh. Generalmajor u. erblicher Standesherr des Kgr. Württemberg, verm. in erster Ehe 1835 mit Josephine Grf. v. Grisoni aus Capo d'Istria, gest. 1837 und in zweiter Ehe 1840 mit Prinzessin Maria, königl. Prinzessin von Württemberg, geb. 1816. Der Bruder des Grafen Alfred: Graf Erwin, geb. 1813, k. k. Kämm, und Generalmajor, vermählte sich in erster Ehe 1845 mit Henriette Grf. Waldstein- Wartenberg zu Üux-Leu- tomischl, geb. 1823 u. gest. 1845 und in zweiter 1852 mit Rosa Prin- zessin V. Lobkowitz, geb. 1832. Aus der zweiten Ehe stammen ein Sohn: Reinhard, geb. 1856 und zwei Töchter: Bertha, geb. 1857 und Hedwig, geb. 1859. Die Besitzungen der Familie sind, neben Grund- stücken zu Bebenhausen, die vormals unmittelbaren reichsritterschaft- lichen Güter: das Städtchen Schweigern und die Dörfer Neipperg, Klin- genberg und Massenbachhausen, welche 1806, in Folge der rheinischen Bondesacte, der k. württembergischen, so wie die Ortschaften Adels- bofen und Gemmingen, Letzteres mit den Freiherren v. Gemmingen ge- meinschaftlich, der grossherz. badischen Ober -Herrschaft, in beiden Staaten grundherrlich, untergeordnet wurden. Die staatsrechtlichen Verhältnisse des Hauses Neipperg im Königreiche Württemberg: Stan- desherrlichkeit im Königreiche mit Sitz und Stimme in der ersten Kam- mer der k. württemh. Landstände, wurden im Mai 1827 festgesetzt und die Berechtigung zu dem Prädicate: „Erlaucht" 1829 bei der Bundes- versammlung angemeldet. *

hueelini Stemroat. lU. 8. 236. Bürgermeister^ vom Schwab. Ueichsadel u. d^99. Tlio- unrus Juris eqaeatr. II. 8. 564. Gauhe, I. 8. 1486 und 87. v. Hattstein, U. S. 231—39.

Eator, Ahneuprobe. 8. 49« u. 99 a. Tab. I. Salver, 8. 511. Jaeobi, 1800, 11. 8. 55.

Megerlß r. Mühl/Hd, 6. 26. - Ca«^ Adelsb. d. Kgr. Württemberg, 8. 45-49 u. deaselb. Adelsb. d. Grossh. Badeo, Abtbeil. 2. Deutsche Grafeiih. d. Gegenw. II. 8. 150-52. Goth. geueal. Hofcal. 1S34. 8. 186, 1848 8. 268 n. geueal. Taschtrub. 1862 8. 262 u. Iii65. ßitbmaeher, I. 128: v. Neypberg, schwäbisch.— v. Meding, III. 8. 456 u. 57: Neuperg, Nei- p«rg. Suppl. SU Siebm. W.-B. VII. 23: y. Neipperg. Dorst, Allg. W.- B. I. 8. 139 u. Mr. 110 and W.-B. d. Kgr. Württeuiberg: Gr. v. Neipperg.

Neissen. Altes, früher zu dem oberösterreichischen Adel zählen- des Geschlecht aus dem Stammsitze Neisse oder Gneissenau, welches schon im 16. Jahrb. erloschen ist. Das Schloss Gneissenau (Gneisenau) war schon 1524 in der Hand der Perckhaymer, kam dann, nach Ab- gange derselben, an die Neidhardte und gehorte nach Anfange des 18. Jahrhunderts den v. Fueger.

Freih. v. Hoheneck, I. S. 104. —Oauhe, II. 8. 779.

Neil , Neil v. Damenacker (Schild geviert : 1 u. 4 in Roth eine Schrägrechts gelegte, goldene Kornähre und 2 u. 3 in Silber ein auf dem Meere schwimmender, einwärts gekehrter Delphin von natürlicher Farbe), auch Ritter und Freiherren, Reichsadels- und Ritterstand, erbländ.- österr. Freiherrnstand und Adelsstand des Kgr. Preussen. Reichsadelsdiplom vom 25 April 1709 fllr Christian Neil, Gutsbesitzer, mit dem Prädicate: v. Damenacker; Reichs -Ritterdiplom von 1717 fiir Johann Peter Neil v. und zu Damenacker, k. k. Rath und Oberpost- yerwalter zu Prag und für den Bruder desselben , Johann Ileinrich N.

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V. und zu D. , k. k. Hauptmann im Regimente Markgr. zu Baden-Dur- lach mit dorn Prädikate: Edle v.; Freihermdiplom von 1822 für Ra- phael Neil v. Neuenbürg -Damenacker, k. k. Appellations-ViceprÄsi- denten zu Klagenfurth (s. den nachstehenden Artikel) und preussisches Adelsdiplom vom 16. Aug. 1824 fttr den, aus der 1709 geadelten Fa- milie Neil stammenden k. preuss.Commerzienrath Christoph Philipp Neil. Letzterer, gest. 1825, hinterliess einen einzigen Sohn : Georg Fried- rich Jacob V. Neil , k. preuss. Commerzienrath und Banquier in Trier, welcher, lautlfcingabc d.d. Trier, 22. Juni 1829, in die Adelsmatrikel der preussischen Rheinprovinz unter Nr, 95 der Classe der Edelleute, eingetragen wurde und in neuester Zeit als Herr auf St. Mathias unweit Trier aufgeführt wird. Von den Schwestern desselben vermählte sich die Eine mit dem Procurator Eichhorn und die Andere mit dem Land- rath Wilhelm v. Hauer.

Gauhf, 11. 8. 779. _ , M^gfrU 9. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 81 . 181 «. 337. N. Pr. A.-L.. V. 8. 344. Frtih. 9. Ledebur , II. 8. 141 n. 42. W.-B. d. preuss. Kheinprovins , I. Tab. 89, Nr. 177 u. S. 84. W.-B. der preuss. Monarchie. IV. 11. - KnetChke, I. 8. »07 tt. SOS.

Neil V. Neuenbürg und Damenacker, Freiherren (das Wappen ganz, wie Neil, Neil v. Damenacker). Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1822 für Raphael Neil v. Nellenburg und Damenacker (s. den vorstehenden Artikel). Der Empfänger des Diploms gehörte zu einem aus den Rheinlanden abstammenden, adeligen Geschlechte, wel- ches früher in der Grafschaft Nellenberg, Nellenburg, unweit Coblenz und in Trier, wo noch ein adeliger Stamm der Familie blüht, gesessen war. Der Gründer der hier in Rede stehenden österreichischen Linie, Johann Peter v. Neil v. Nellenburg und Damenacker, erhielt, mit den angegebenen Pradicaten, 1715 den böhmischen Ritterstand, sowie das Incolat und 1709, wie im vorstehenden Artikel angegeben, den Reichs- ritterstand. Dei*selbe lebte noch 1738 und hatte zwei Söhne: Leopold Wilhelm und Franz Anton, welche den Stamm fortsetzten. Der Sohn des Freiherm Raphael : Freih. Franz, geb. 1794 und gest. 1852, k. k. Hof- und Ministerialrath und Director der Bundes - Finanzabtheilnng zu Frankfurt a. M. , hinterliess aus der Ehe mit Sidonia Freiin Wetzlar V. Plankenstein, geb. 1810 und gest. 1849, neben einer Tochter, Freiin Franzisca, geb. 1837, Ehrendame des freiweltl. adeligen Damenstifts zn Maria -Schul in Brunn, zwei Söhne: Freih. Gustav, geb. 1832, jetzi- ges Haupt der Familie, und Freih. Rudolph, geb. 1834 a. gest. 1858, k. k. Lieutenant.

MegerW v. Mühl/eld , Erg.-Bd. 8. 81. Geneal. TMchenb. d. freih. Hittser, 1867. 8. SIT u. 18ti3 , H. 657 u. 10S4.

Nellenbnrg, Nellenburg, Grafen. Altes, schon in früher Zeit blühendes, schwäbisches Herren- und Grafengeschlecht, welches zuerst den Titel: Landgrafen im Hegow und in Madach führte. Der Stammntz war Schloss und Grafschaft Nellenburg im Hegow, zwischen Costnitz und Ftirstenberg und die Grafschaft gelangte später meist an das Erzhans Oesterreich. Otto oder Udo Graf v. Nellenburg war 1067 bis 1077 Erzbischof zu Trier und Friedrich Graf v. N. wurde 1398, erst hoflh^ erfreut, zum Bischof von Costnitz erwählt, nahm aber die Wahl, alt flif

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sah, dass durch seinen Vorgänger das Ilochstift sehr vei*sclmldet sei, nicht an. Der Stamm blühte fort, Sprossen desselben waren Mitglieder der Gesellschaft dos Georgen- Schildes nnd im Anfange des 15. Jahrb. Ritter -Hauptleute in Oberschwaben, später aber nahm das Haus an Gliedern mehr und mehr ab und Graf Christoph Ladislaus schloss 1592 den alten, früher so mächtigen Stamm.

Spangenherg , Adelssplegcl, T. 10. Bch. 15. Capit. Sp^nrr, HIstor. Insigii. S, 498. Lueae, Orafens. , I. 8. 1049-55. - Gauhc, I. S. 1472 u. 73 u. 8. 3111 u. 12 u. II. S. 719.

Nellcssen , Grafen. Grafenstand des Kgr. Preussen : Diplom vom 5. Juli 1862 für Carl Martin Grafen v. Neilessen. Derselbe, geb. 1799, in den preussischen Adelsstand 28. Mai 1856 und schon vorher in den erblichen römischen Grafenstand 23. Mai 1855 unter dem Titel : Comes aolae Lateranensis et palatii apostolici erhoben, welche letzere Erhe- bung im Kgr. Preussen 12. Decbr. 1857 anerkannt wurde , Majorats- herr (seit 12. Mai 1860) des Ritterguts Schünthal mit Hrandenhof, Woin- gartshof, Buschhausen, Mtinsterbiklchen , Mariabildcben , Schwitz, Meran, Weiberhof und Neuwald im Regierun gsbcz. Aachen, Mitglied des pr. Herrenhauses auf Lebenszeit , Abgeordneter der Ritterschaft des Provinziallandtags der Rheinprovinz und beigeordneter Bürgermeister der Stadt Aachen, vermählte sich 1828 mit Johanna Kellcter.

Freih v. Lfidebnr, 111. 8. 315. Genenl. Ta^chonh. d. -;rnfl. Ilansor, 1S62. S. 591 iiiul 1S64. S. 580.

. Nemeken. Altes, früher in dem ehemaligen schwedischen, jetzt preussischen Pommern, namentlich im Wolgastisch on, begütertes Adels- geschlecht. Dasselbe sass im Kr. Randow bereits 1517 zu Daher, 1626 zu Bock und noch 1628 zu Daher und Völschendorf.

Hicrael, 8. 508. - Stebmacher , V. IßC. - v. Meding , III. S. 455 u. 50. - PoiDin. W.-B. V. 30.

Nemes v. Hidveg, Grafen. Eins der ältesten und angesehensten Geschlechter Siebenbürgens, eines Stammes mit den Grafen Mikos V. Hidvög und den Grafen Kdlnoky v. Köröspatak. Zwei Brüder des Stammes: Ladislaus und Mikos, welche um 1366 lebten, tbeilten den- selben: Ladislaus gründete das Haus Nemes v. Hidvög, Mikos das Haus Mikos v. Hidvög. Valentinus , ein Urenkel des Ladislaus , erhielt , we- gen der Treue, die derselbe bei der 1472 in Siebenbürgen gegen den König Matthias Huniady C^orvin entstandenen Empörung bewiesen hatte, flir sich und seine Nachkommen den Beinamen: Nemes, d. h.: Edel. Von seinen Nachkommen Hess sich ein Enkel, Andreas, in Kälnök nie- der und die Nachkommen desselben nahmen den Beinamen : KAlnoky an. Die von Valentin stammenden Familicnglieder behielten den Na- men: Nemes v. Hidveg bei, breiteten sich weiter aus, kamen zu gi'osscra Ansehen , wurden mit den ersten Familien Ungarns verschwilgert und brachten ansehnlichen Grundbesitz an sich. Die neuere Stammreihe des Geschlechts stieg, wie folgt, herab: Thomas v. Nemes de Hidveg: Sasanna v. Micke; Johann (I.) v. N. de H.: Barbara v. Huszar de Brennhida; Matthias v. N. de II. : Barbara v. Homorad de Szent- Marton; Adam Graf v. Nemes de Hidvög: Susanna v. Bada de Ga- lacz; Johann Gr. v. N. de H. Von den jetzigen Fämiliengliedem

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stamiucu dicjenigoii , welche nilher bekannt sind , von dem genannten Grafen Adam N. v. H. ab. Derselbe, wie angegeben, ein Sohn Jo- hanns (L), geb. 1769 und gest. 1834, k. k. Kämmerer, Geh.-llath und k. siebe nbürgischcr Thesaurarius, war vermählt mit einer Freiin Bor- nenisza. Aus dieser Ehe stammt das Haupt der Familie : Graf Johann (II.), geb. 171)2, k. k. Kämmerer, Geh.-Rath und Vice -Präsident für den politisclien Senat des k. siebenbürgischen Guberniums, vermählt in erster Ehe mit einer Grf. Banffy und in zweiter 1821 mit Caroline Gräfin V. Berclitöldt, Freiin v. Ungarschütz , geb. 1802. Aus dieser zweiten Ehe stammen, neben vier Töchtern: Gi*f. Marie, geb. 1823, vermählt mit Baron Maurizy , Grf. Rosalie, geb. 1825 , verm. 1848 mit Gregor v. Beldi, Grf. Caroline, geb. 1827, verm. 1851 mit Wladimir Graf V. Logothetty, k. k. Major in d. A. und Grf. Helene, geb. 1832, verm. 1851 mit Julius Gr. v. Schweinitz und Krain, Freih. zu Kauder, k. k. Rittmeister in d. A. , drei Söhne, die Grafen: Viucenz, geb. 1830, k. k. Major in d. A. , Johann, k. k. Oberlicutenant in d. A. und Ferdinand, geb. 1835. Die Schwester des Grafen Johann, Grf. Susanne, geb. 1800, war vermählt mit dem 1837 verstorbenen k. k. Feldmarschall - Lieute- nant Johann Kopp v. Muthenberg. Als Vettern des Grafen Johann werden neuerlich angegeben die Grafen Gabriel und Franz, k. k. Ritt- meister in d. A., 80 wie Graf Abraham, geb. 1817 Sohn des ver- storbenen Grafen Joseph aus der Ehe mit Susanna Grf. v. Toldy k. k. Kämmerer.

r. Sc/ion/fld, AdcIsücheiuiU. I. 8. 215. DeuUche Grafenh. d. Gegenwart, 8. 273 a. 78. Cioueal. Tasohorili. d. gräfl. Häuser, 1864, S. SSO. u 681 ii. Itistor. Handb. xu demselben, 8. 641.

Nemeth. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1827 für Ste- phan Nemeth , k. k. Major. Der Stamm wurde fortgesetzt. In neuster Zeit st^nd Carl v. Nemeth als Oberlieutenant in der k. k. Infanterie.

Haudscbriftl. Notiz. Mitit.-Schematismus.

Nemethy. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1817 für Franz Nemethy, pensionirten galizischen Cameral-Administrationsas- scssor. Der Stamm hat fortgeblüht. In neuester Zeit stand Joseph Nemethy als Hauptmann im k. k. Milit.-Ingen.-Geographcn-Corps. Auch kommt eine Familie Nemethy mit dem Prüdicate : de Jakobhdza vor , aus welcher namentlich Johann und Norbert Nömcthy de Jakob- haza im k. k. Flottillen -Corps stehen.

Mc'j^rle V. Mühl/eld, S. 233. Milit.-Scheraat. d. ösU^r. KaUcrlh.

Nemetscheck V. Treuenschild. Erblilnd.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1830 für Franz Nemetscheck, k. k. Hauptmann, mit dem Prüdicate: v. Treuenschild.

UuiuUcLriftl. Notiz.

Nemizhofen. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1730 für Franz Anton Nemizhofen.

Meyerle v. 3fühl/elJ, Erg.-Bd. S. 387.

Nenchen , Nencken , Nencha. Ein früher in Ostpreusscn im Kr. Alienstein zu Klackendorf und Trinckhaus gesessenes Adelsgeschlecht. Dasselbe hatte den polnischen Adel 12. Febr. 1676 erhalten und war dem Stamme Lubicz einverleibt.

Freih. f. Ledebur, II. 8. 142 und HI. 8. SIS,

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Nenningen. Altes, ursprünglich schwäbisches Adelsgoschlocht, welches auch nach Ostpreusscn kam und zu Gcrgeliei) und Sperlings- hoff, 80 wie im Kr. Fischhausen zu Polennen, Powaycn und Seh Witten begütert wurde.

Freih. t. Ltdehur ^ II. 8. 142. Siebmacher, 1. 119: v. Nenninpon, Schwnbisch.

Nenny, Freiherren. Erbländ. - österr. Freihermstand. Diplom von 1766 für Cornelius v. Nenny, niederländischen Geh.- und Finanz- rath und Geh. Cabinets-Secretair.

Megerle 9. Mühl/eld. S. 73.

Nentwig , Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1696 für Jo- hann Adam Nentwig, kaiserl. Oberlieutenant u. Amtsdircctor in Ungarn.

UaudschriA). Notif.

Nentwig v. Eichenfeid, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1710 für Franz Carl Nentwig, ZoUeinnehmer zu Zuckmantel, mit dem Prädicate : v. Eichenfeld (Aichenfeld) und von 1719 für Ferdi- nand Ignaz Nentwig, Postbeförderer in Zuckmantel, mit demselben Prädicate. Der Ritterstand und das schlesische Incolat des liCtzteren wurde 1720 in Breslau amtlich bekannt gemacht.

Sinapius, U. 8. 838. ifefferle v. Mühlfeld, Krg.-Bd. S. 181. Freih. 9. Led^bur , II. 8. 142..

Nerlich, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 6. März 1716 für Anton Heinrich v. Nerlich, ftirstl. breslauischen Rath. Der- selbe stammte aus einer schlesischeu Adelsfamilie, welche schon im 16. und 17. Jahrb. in Schlesien im Guhrau - Grotkauschen blühte und aus welcher zuerst die Gebrüder Andreas Jacob v. N. , fürstbischöfl. Rath und 1687 der Stände in Schlesien Landesbestallter und Wenzel v. N., ein gelehrter Theolog und gern gehörter Kanzelredner, vorkommen und starb 1731 als Regierungskanzler des Bisthums Breslau und Herr auf Schütaendorf unweit Grotkau. Mit seinem Sohne aus der Ehe mit Anna Sabina v. Rottenberg und Endersdorf : Franz v. N. , Landschafts- director und Herrn auf Reisewitz bei Grotkau, starb 10. Octbr. 1790 der Mannsstamm des Geschlechts aus. Die letzte der weiblichen Spros- sen der Familie war die um 1820 vei*storbene verw. Oberstin v. Pac- zenski, früher verm. Baronin v. Rottenberg, Herrin auf Reise witz.

Sinapius, II. 8. 838.— Zedier, XXIII. 8. 1782. - ifefferle 9. Mühlfeld , Erg.-Bd. 8. 181. N. Fr. A.-L. , HI. 8. 454. Freih. 9. Ledehur , II. 8. 14».

Nesen (Schild der Länge nach getheilt mit einem auf der Thei- Inngslinie aufrecht gestellten, goldenen Scepter: rechts in Blau ein mit den Schwingen rechts (auswärts) mit den Sachsen , welche mit einem silbernen Halbmonde mit Gesicht besetzt sind, links (einwärts) gekehr- ter, goldner Adlersfltigel und links in Schwarz ein mit den Schwingen links (auswärts) mit den Sachsen, welche mit einem goldenen Halbmonde mit Gesicht besetzt sind, rechts (einwärts) gekehrter, silberner Adlers- flfigel : der Zepter wird sonach von den beschriebenen Flügeln mit den Halbmonden beseitet). Eins der ältesten und angesehensten früheren Stadt- und Rathsgeschlechter der oberlausitziscben Stadt Zittau, in welches vom K. Ferdinand I. 10. Mai 1542 ein Adels- und Wappen- brief für Conrad Nesen , Syndicus der Stadt Zittau , für sich und die

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Familie kam. Der Empfänger dieses Briefes, aus einer wittenbergischen FamiJie stammend und ein Bruder des 1524 in der Elbe ertrunkenen, treuen Freundes Luthers: Wilhelm Nesen, erhielt auf Melanchthon's Empfehlung, dessen Schüler und Freund derselbe war, das Zittauer Syndicat und wurde 1548 erster Bürgermeister zu Zittau. Die Familie breitete sich in vielen Sprossen , welche meist die höchsten Stellen im zittauer Magistrate bekleideten, weit aus und wurde zu Poritzsch, Rad- gendorf und Rennersdorf gesessen. Der Mannsstamm erlosch im Laufe der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. und mit der Erbtochter des letzten Nesen, Christiane P'riederike N. vcrm. Mücke auf Nieder - Rennersdorf, ging 30. Decbr. 1795 auch der Name dos alten, in der Lausitz sehr angesehenen Geschlechts aus. Der Sohn der liCtzteren, Christian Sieg- fried Mücke, kursächs. Lieutenant, erhielt 1806 den Reichsadel, 8. S. 374 u. 75, und unter Bestätigung des Mückeschen Familienwappens auf den Helm als Schmuck die Nesenschen Wappenbilder.

D. C. H. Hoffmann, Parcntation auf Bürgermeister Nesen, 1737: ron den Meriten der Nefleuscheii Familie, die nun 200 Jahro in Zittau florirt. Curiosa Saxon., 1737, H. 1^0 u. 1741 8. *il6. Mrtij, das Ncscnsche Lntherglas, ZitMu , 1799. D. C. A. Pe*chcck, Lausitser MonatM<<rhr. , 1806, II. 8. 234, 242 u. 971. - M. J. Q. ÜTfiMcAibtf, Gesch. n. Merkw. d. Rathi- biüliothek zu XitUu , 1811, 8. 54. M. Chrint. A. Peseheek, Gesch. von Zittau, 1 1834, 8.- 394 u. 95 II. f^67. Freih. 9. Led^bur, II. S. 143. Mönch, W.-B. ZitUuischer Geschlecht. Mscpt d. 8ta<ltkirclie xu Zittau , Tab. 6.

Nespern, Edle. Erbländ.-österr. Adelssand. Diplom von 1787 für Ferdinand Ncspcrn, nicderösterr.. Regier. -Secretair, mit dem Prä- dicate, Edler v.

Megtrle v. Mühlfeld, 8. 233.

Nesse (Schild der Länge nach gcthoilt: rechts ein an die Thei- lungslinie angeschlossener, halber Adler und links ein Nesselblatt). Ein früher in Ostpreussen im Kr. Pr.-Eylau zu Kosten, Paulienen u. s. w. gesessenes Adelsgeschlecht. Zu demselben gehörte Cail Siegmund Fried- rich V. Ncsse, geboren 1716 in Pommern, welcher im 20. Jahre in das k. prcuss. Regiment Prinz Dietrich trat, 1758 Chef eines Grenadier- Bataillons wurde und 1 760 in der Schlacht bei Torgau blieb.

N. Pr. Ad. L. , III. 8. 455. - Freih. o. Ltdebur , U. 8. 142.

Nessen. Ein früher vorgekommenes , friesisches Adelsgeschlecht, aus welchem Hajo v. Nessen 1 609 Canzler des Herzogs von Meklenburg- Schwerin war. Von den Söhnen desselben : Hajo II. und Joachim v. N., starb Letzterer als inecklcnburg. Canzleirath 5. Jan. 1668.

F,eih. f. Ledebur. 11. 8. 142.

Nesselbeckh v. Nesselbach. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1651 für Zacharias Ncsselbeckh, k. k. Beamten bei dem österr. Landscliafts -Einnehmer ob der Ens, mit dem Prädicate: v. Hesselbach.

lUndüchriftl. Nutiz.

Nesselrode, Nesselrode-Ereshoven und Nesseirode-Reichenstein und Landskrou, Freiherren und Grafen. Reichs-Freiherm- und Gra- fenstand. Freiherrndiplome: vom 14. Octobr. 1662 für Bertram und Johann Matthias v. Nesselrode, Stifter der Speciallinien Reichenstein und Landscron; vom 3. Aug. 1655 für Philipp Wilhelm v. Nesselrode, ereshover Hauptlinie und Wappeuvermehrung vom 20. Febr. 1705 £Är Johann Florentiu Wilhelm Freiherrn v. Nesselrode, Herrn der Herr-

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Bchaft Landskroii und für den Sohn desselben : Johann Hermann Franz Freih. v. Nesselrode (nachmaligen k. k. Gcncral-Fcldmarschall) mit dem erloschenen brempt-landskronschen Wappen, so wie Grafen diplomc: vom 19. Dec. 1698 für Franz Freih. v. Ncssclrodc-Reicheustein, unter Vermehrung und Verbesserung seines Wappens mit dem Wappen der ausgestorbenen Herren vom Stein und v. Reichenstein; vom 4. Sept. 1705 für Franz Carl Freih. v. Nesselrode-Ereshoven, mit Zulegung und Vereinigung des ereshovenschen Wappens und vom 4. Sept. 1710 für Johann Florentin Wilhem Freih. v. Nesselrode-Landskron. Altes, nie- derrheinisches Rittergeschlecht, im 13. Jahrh. gewöhnlich Fleck genannt, dessen Stammhaus Nesselrode (Nesselrath) im Herzogthum Berg an der Wupper unweit Solingen und Opladen liegt und schon 1308 vorkommt. Als ältester allgemeiner Stammvater wird Johann der Jüngere ein Sohn Johann des Aelteren um 1337 genannt. Aus seiner Ehe mit Sophia, Schwester und Erbin Johanns, letzten Herrn vom Stein, eut- spross Wilhelm v. Nesselrode zum Stein, gest. 1389, welcher sich mit Jutt V. Ereshoven (auch Ehreshofen) vermählte, durch dieselbe die gleichnamige Herrschaft unweit Wipperfürth erhielt und durch seine ^Söhne: Johann den Aelteren zum Stein und Johann den Jüngeren zu Ereshoven der nächste Ahnherr zweier Haupt -Linien des Stammes wurde: Ersterer gründete die erloschene Stein-Reichensteiner, Letzterer die jetzt blühende ereshovensche. Hauptlinie. Die ausgegangene Stein- Reichensteiner Hauptlinie, welche bereits 1481 das Erbmarscliall- und Erb-Kämmerer-Amt des Herzogthums Berg inne hatte, umfasste die Nachkommenschaft Johanns des Aelteren v. Nesselrode zum Stein, venu. mit Catharina v. Gehmen. Der Sohn desselben, Wilhelm, gest. 1499, erhielt durch Vermählung mit Elisabeth N} t v. Bürgel 1478 die Reichs- grafschaft Rhade (Rheidt) und seine Urenkel Bertram und Johann Mat- thias — Söhne Wilhelms v. N. zum Stein, Rhade und Herten, Amt- manns zu Blankenberg, aus der Ehe mit Anna v. Loö zu Wissen wur- den, 8. oben, Reichsfreiherren und stifteten zwei Speciallinien: Ber- tram die reichensteiner u. Johann Matthias die landskroner Special- linie. — Der Stifter der reichensteiner Linie, Bertram, verm. mit Lucio Grf. Y. Hatzfeld, starb 1678 und der Sohn desselben, Freih. Franz, kaufte 1698 von dem Hause Wied die reichsunmittelbare HeiTschaft . Reichenstein und erhielt, nachdem er, wie oben angegeben, Reichsgraf geworden, 1706 Sitz und Stimme im westphälischen Grafen-Collegium. Von seinen Söhnen aus der Ehe mit Anna Maria Freiin v. Wylich war Graf Philipp Wilhelm, gest. 1754, des H. R. R. Fürst und Johanniter Ordensmeister zu Heitersheim, Graf Bertram Carl aber, verm. mit Maria Antonie Freiin v. Wylich, hinterliess einen Sohn, Gr. Franz Wilhelm, geb. 1701, welcher, verm. in erster Ehe mit Catharina Elisabeth Grf. V. Hoensbroech und in zweiter mit Maria Theresia Grf. v. Hoensbroech, kinderlos, 22. Sept. 1746, als der liCtzte seiner Linie starb. Der Gründer der landskroner Linie, Johann Matthias, hatte sich mit Elisa- beth V. Wylich vermählt und aus dieser Ehe stammte Freih. Johann Florentin Wilhelm, welcher durch Vermählung mit Franzisca Marga- retha v. Brempt, Erbtochter Johanns v. Brempt, die Herrschaft Lands-

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krön erbte und später, 1710, s. oben, in den Rcicbsgrafcnstand versetzt wurde. Sein sclion erwälinter Sobn, Graf Joliann Hermann Franz, gest. 1751, binterliess aus zweiter Ehe mit Luise Grf. v. Virmond einen Sohn, den Grafen Johann Wilhehu, j^est. 1800, welcher, nach Abgang der reichensteiner Linie, 1776 die reich sunmittelbarcn liesitzungcü dei'^el-« bcn mit Sitz und Stimme im westphälischen Grafen -Collegium erbte. Aus seiner Ehe mit Maria Theresia Grf. v. Auersperg stammte Graf Jo- hann Franz Joseph, geb. 1755, welcher 1826, den Mann?9tamm der Linie Nessclrode-Landskron schliessend, starb, da vou seinen vielen Kindern aus der Ehe mit Felicitas Johanna Grf. v. Manderscheid-Blanc- kenheim nur ein Sohn, Graf Johann Wilhelm Carl, venn. mit Caroline Auguste Grf. v. Nesselrode-Ereshoven und kinderlos schon 1822 ge- storben und eine Tochter, Maria Carolina, geb. 1779, verm. seit 1799 mit Johann Felix Bernhard Freih. Droste v. Vischering, gest 182fJ, übrig geblieben waren. Durch Letztere, mit deren Tode 21. Jan. 1858 das Ilaus Nesselrodc- Reichenstein und Landskron gänzlich erlosch, kamen Namen, Wappen und Güter der Linie Nesselrode-Landskron an die Familie der Grafen Droste zu Vischering, s. Bd. IT. S. 586—88. -— Die ereshover Hauptlinie gründete, wie erwühnt, Johann der Jüngere, verm. mit Helene v. Bock, gest. 1520. Aus derselben wurde Freih. Franz Carl, s. oben Sohn des Freiherrn Philipp Wilhelm aus der Elie mit Maria Freiin v. Leerodt wie angeführt, Reichsgraf, und er- hielt 20. Nov. 1729 das Indigenat in Ungarn. Ausser mehreren Kin- dern binterliess derselbe zwei Söhne, Carl Franz und Maximilian Julius Wilhelm, welche den Stamm fortsetzten. Die absteigende Stammreilie der ereshover llauptlinie ist folgende: Graf Franz Carl, p:eb. 1673 inid gest. 1 750, k. k. w. Geh.-Rath, Jülich- und bergischer Kammer-Priisi- dent etc.: Maria Theresia Freiin v. Schorlemmer, verm. 1709 und gest. 1764; Graf Carl Franz, geb. 1713 u. gest. 1798, kurpfülzischcr Geh. Staats- und Conferenz-Minister und Jülich- u. bergischer Canzler: Anna Freiin v. Loö zu Wissen,' geb. 1721, verm. 1743 u. gest. 1794; Graf Carl Franz Alexander, geb. 1752, kurpfalzbayer. Kämmerer, Oberamtmann etc.: Josephe Grf. v. Hatzfeld-Wildenberg, ^oj^. 1762, verm. 1781 u. gest. 1816; Graf Franz Bertram, geb. 1783, u. gest. 1855, Herr auf Thum, Gertenbtigol, Eresboven, Wetteroth, Bäsweiler, Wegberg, Alt-Bernsau, Vilzheck, Stockhausen etc.: Maria liUise Freiin v. Hanxloden, geb. 1799 und verm. 1816; Graf Maximilian Ber- tram, geb. 1817, in Rheinpreussen u. Wcstphalen Herr auf Ereshofeu im Kr. Wipperfürth, Baesweiler, im Kr. Geilenkirchen, Alt-Bernsau im Kr. Mühlheim. Thum im Kr. Düren, Wegberg im Kr. Erkelenz und Weiterroth im Siegkreise, k. pr. Kammerh., Premierlieut. im 2. Garde- Landwehr-Caval.-Regim., Landrath des Kr. Mühlheim a. Rh. u. Mit- glied des k. pr. Herrenhauses a. li.-Z., verm. 1852 mit Melanie Grf. V. Ilatzfeldt, geb. 1828. Die beiden Brüder des Grafen Maximilian Bertram, neben drei Schwestern, den Grff. Stephanie, geb. 1818, verm. 1851 mit August Baron d-Qverschie, Anne, geb. 1828 u. Marie, geb. 1831, sind: Gr. Alfred, geb. 1824, Herr auf Sassenberg im Kr. Warcn- dorf u. Gr. Rudolph, geb. 1836, k. k. Oberlieut. im Cuirass.-Reg. Nr. 8.

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Von den Geschwistern des Grafen Franz Bertram vermählte sich Graf Friedrich, geb. 1786, k. russ. General-IJent. a. D., mit einer Na- lecz V. Gorska, aus welcher Ehe eine Tochter stammt: Grf. Marie, geb. 1823 u. verm. 1839 mit Johann v. Kalergi u. Grf. Isabella, geb. 1798, war vermählt mit dem 1831 verstorbenen Ferdinand Grafen v. Uom- pesch-Bollheim. Vom Grafen Maria Julius Wilhelm Franz auf Mar- kersbach Sohne des Grafen Franz Carl und Bruder des Grafen Carl Franz, s. oben die absteigende Staramreihe geb. 1724 u, gest. 1810, k. russ. Geh. Rathe u. Kammerherrn, gewesenem Gesandten in Lissabon und Berlin, verm. 1779 mit Luise Freiin v. Gontard, gest. 1785, ent- spross Graf Carl Robert, geb. 1780 und gest. 1862, k. russ. w. Gch.- Rath und Reichscanzier, verm. mit Marie Grf. Gourjew, gest. 1849, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern: Grf. Helene, geb. 1815, verm. mit Michael Grafen Chreptowich und Grf. Marie, geb. 1820, verm. 1840 mit Albin Leo Freih. v. Seebach, k. sächs. Kammerherrn u. a. o. Ge- sandt, u. bevollm. Minister zu Paris etc. ein Sohn stammt : Graf Dimi- try, geb. 1816, k. russ. Kammerh., w. Staatsrath u. Hofmeister bei Sr. M. dem Kaiser, verm. mit Lydie Grf. Zakrewski, gesch. Der Sohn aus dieser Ehe, Gr. Anatole, ist 1850 geboren.

Bucelini, Stemmat. P. II. u. TV. Imho/, Lib. IX. 8. 136. Uübner, III. Tab. 955. Sinapiu», II. 8. 8. 386. Gauhe, I. 8. 1473-76. - Zedier, XXIIf. 8. 1944-49. Vetter, Bergisehe Uittorsch. 8. 55 ti. «1. Jacobi, 1800, II. 8. 111 u. 112. Robetut, Niederrh. Adel. 1. 8. 68 u. 78. N. Pr. A.-L. III. 8. 455-58. Freih. v. d. Kne$eb€Ck, 8. 220. Deutsch. Grafenh. d. Gegoiiw. II. .<«. 153— Sfi. hreih. t. Ledebur, 11. R 142 u. 43. (5o- neal. Ta»chenb. d. gräfl. Häuser, 1864. 8. 581 u. 82 u. histor. UMiidb. zu Denselben, 8. 641.

Siebmacher, II. 125. a Sfrevesdor/, Dioeceseos Coloniensis descriptio historico-poetica, Colooiac 1670. Kuprcrtafel zu 8. 76. Suppl. zn Siebin. W.-B. I. 10: Gr. v. N.-E. u. Vlir. 22 : V. II. Der Durchl. Well W.-B. II. 37. r. Steinen, Tab. 36, Nr. 1, 2 u. 3. Robetix, BleinenUr-Wcrkch. I. 58 u. II. 24. W.-B. d. preusä. Kheinprov. II. Tab. 35 Nr. 70: Or. yt. N.-R. u. R.

Nesselrode zu Hngenpoed, Freiherren, s. Bd. IV. S. 518: Hu- genpot, Nesselrode, genannt Ilugenpot (Hugcnpott). Zu dem citirtoii Artikel ist noch beizufügen : die Brüder und Freiherren Carl Theodor V. Nesselrode zu Hugenpoed, geb. 1766. k. bayer. Major im 4. Linien- Infant.-Regim. Sachsen-Hildburghausen und Maximilian Friedrich v. N. zu H., geb. 1773, k. bayer. Oberstlieutenant, wurden, nachdem diesel- ben aus Jfjehenbriefen und Urkunden der Jülich -bergischen Ritterschaft den Besitz des Freiherrnstandes bis zum Ur-Grossvater hinauf probe- mässig dargethan. nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, in die Freiherrnklasse derselben eingetragen.

9. Lang, 8. 190. W.-B. d. Kgr. Bayern, 111 und r. Wölckern, Abth. 3.

Nesselroeden. Ein früher zu dem Adel im Eichsfeldo gehörendes Geschlecht. Ob dasselbe zu dem nesselrodeschen Stamme gehört habe, muss dahingestellt bleiben.

0. ffellbach, II. 8. 163 nach Wolfs Eichsfeldischen Urkundenbuche, 8. 16.

Nesslinger, Nesslinger v. u. zn Schelgengraben^ auch Frei- herren. Erbl.-öst^rr. Freiherrnstand. Diplom von 1818 für Joseph Nesslinger v. und zu Schelgengraben, Oberstlieutenant im k. k. 3. Ar- tillerie-Regijnente. Ein seit dem 17. Jahrb. in Böhmen bekanntes Adelsgeschlecht mit dem Beinamen : v. u. zu Schelgengraben, welches die Güter Werschetitz, Seltz, Welchow, Oplath, Neprowitz, Sebitz etc. m sich gebracht hatte und aus welchem um 1741 Franz Ladislaus Jo-

47r»

sepli Nesslinger v. u. zu Scliclgongrabcii (Schelcheiigraben) mit vior Söh- nen, drei Brüdern und zwei Enkelinnen lebte.

fJauhf. n. 8. 780 und 81 : nach dem Cnl'iidaniiin 8t. AdaHnTti. Me,jeiU v. Mü/il/eM, Krg.-Bd. 8 81. v. SchonfHd, AdcUschemat. I. 8. 216.

Nessraann. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 20. Octbr. 27 für die Gebrüder Christoph Ruprecht, Max Christoph, Hans u. Hein- rich und Thomas Nessraann.

Ilandiehriftl. Notis.

Nessmery, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1806 für Franz v. Nessmer}', k. k. pcnsion. Oberstlieutenant.

M^yerU r. Mühlfeld, 8. 7S.

Nestorins, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 31. Oct. 1659 für Johann Georg Nestorius.

Hand^chriftl. Notix.

Nesuchow, Nesnechow. Altes, poramersches, von Micrnel als ein Geschlecht der Freien aufgeführtes, später ausgegangenes Adelsge- schlecht.

Mierarl, 509.— Siehmacher, V. 166: Nomiechowen, Pommor. -- 9. Mrdintj, III. 8. 4S«. Porom. W.-B. V. 68: Nexuchow.

Nethlingen, Nettlingen. Ein früher zu dem lüneburgischen Adel zählendes Geschlecht, dessen Wappen (in Silber ein aufgerichteter, schwarzer, doppelter Widerhaken, dessen oberer Haken rechts gekehrt ist), sich an einem Epitaphium zu Essenrode im Lüneburgischen findet.

9. Meding, 11. 8. 395 11. 96.

Netrameky a Miniz. Reichsadelsstand. Diplom von 1623 für die Gebrüder Netramsky a Miniz in den kaiserl. Erbstaaten.

Haud.Hchriftl. Notis.

Nettelbladt^ Freiherren. Reichs-, Adels 7 und Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 22. Jan. 1746 für Christian Nettelbladt, Professor und Director des Hofgerichts zu Greifswald und Reichs-Kammergenchts- Assessor zu Wetzlar und Freiherrndiplom vom 4. Mai 1762 für Den- selben. Der Empfönger dieser beiden Diplome, aus einem alten Patri- ciergeschlechte der Stadt Rostock, welches daselbst die höchsten obrig- keitlichen Würden bekleidete, stammend, und 1 696 geboren, war ein Sohn des Kirchenraths Caspar Nettelbladt zu Stockholm und starb 1775. Aus seiner Ehe mit Maria Amalia, Tochter des k. schwed. Hofpredi- gers und General-Superintendenten Lütkemann, entspross: Carl Frie- drich Wilhelm Freih. v. Nettelbladt, geb. 1747 und gest. 1818, grossh. meklenb. schwer. Kanzlei-Director, verm. in erster Ehe mit Wilhelmine Prehn, gest. 1779 und in zweiter mit Christiane Eberhardine Prehn, Schwester der Vorigen, gest. 1796. Aus der ersten Ehe stammte Freih. Carl Christian Friedrich Wilhelm, aus der zweiten aber Freih. Christian Erhard. Freih. Cari Christian Wilhelm, geb. 1779 und gest. 1843, grossh. meklenb. -schwer. Gber-Appellat.-Gerichts-Rath, war dreimal vermählt und zwar in erster Ehe mit Luise Földner, verw. Eossei, gest. 1805, in zweiter mit Carolina v. Stein, gest. 1812 und in dritter mit Wilhelmine v. Pressentin, gest. 1831. Aus der zweiten Ehe entspross- ten: Freih. Carl Friedrich Magnus, geb. 1806 und gest. 1843 ab

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grossb. mckleub. -schwer. Obcrlieutcnant und Froib. Albert Joseph Ju- stus, geb. 1812, jetziges Haupt der Familie, grossb. niekleub. -schwer. Forstmeister zu Jasnitz, verm. mit Hertha Iloffmaiiii, gest. 1843, aus welcher Ehe ein Sohn, Freih. Hugo, geb. 1841 und eine Tochter, Freiin Dagoberta, geb. 1842, leben. Die Ilalbgeschwister des Freiii. Albert Julius Justus aus des Vaters dritter Ehe, s. oben, sind, neben einer Schwester, Freiin Caroline, geb. 1818, die zwei Brüder: Freih. Ru- dolph, geb. 1844, grossh. meklenb. Kammen'ath, verm. mit Therese Hilhnel und Freih. Wilhelm, geb. 1816, grossh. mekl.-strelitz. Haupt- mann im Garde-BatailL, venu, mit Therese Fischer. Freih. Christian Erhard, s. oben, Sohn des Freih. Carl Friedrich Wilhelm aus zweiter Ehe geb. 1792, Dr. phil. und Universitäts-Bibliothekar zu Rostock, vermählte sich mit Sophia Ritzerow und aus dieser Ehe entsprosstcn. neben zwei Töchtern : Freiin Charlotte, geb. 1828, Conventualin des Klosters zum heiligen Kreuz und Freiin Caroline, geb. 1835, drei Söhne: Freih. Carl, geb. 1825, k. k. Hauptmann, Freih. Ferdinand, geb. 1830, grossh. mekl.-schwer. Hauptmann i\ la suite und Gouverneur Sr. k. IL des Ph'bgrossherzogs, verm. mit Julie v. Monroy und Freih. Erhard, geb. 1832, grossh. mekl.-schwer. Premier-Lieutenant.

Weidlich, Nachr. von RechtsKelehrten, III. 8. 10. O. fl. Müller, {?eiie«l. Nachr. v. versrh. Familien, aus wulcbor entsprossen wari*n Cbtistitn Frh. v. Nettelbladt und de^^en Wittwe. Flenshur«, 1774. Freih, e. L^ih'hHr, \\. S. 143 - fieneal. Taschenb. d. frfib. Hänser, 1849 S.' 295 u. Ot>. 1^5.i S. 3(»t) n. 307 u. 1S63 8. (>57 n. 5S. Snppl. zu Siebtn. W.- B. IV. 19 Nr. 7: v. N. u. Nr. 8: F. U. v. N. - Ttjroff, I. 147. - Kalondcr des Ueichskani- uicr-Gciichts xu Wettlar. Kne^tchk«, IV. 8. 305—7.

Nettelhorst, auch Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom vom 13. Apr. 1804 für Ernst Christoph v. Nettelhorst. Altes, mit dem deutschen Orden aus Westphalen in die östlichen Provinzen: Preus- sen. Lief- und Curland und auch nach Pommern gekommenes Adelsge- schlecht, welches namentlich in Curland und Ostpreusscn begütert wurde. Dasselbe erwarb in Curland die Güter Capschden, Dexen, Ihlen, Johzen, Kymalen, Nerfft, Pahzen und Schlaguren und sass in Ostpreussen im 17. Jahrb. zu Klein-Baumgarten, Carmitten, Glocken, Gunten, Hohen- folde, Proteinen, Sassen, Wangothen etc. Sander Nettelhorst zählte 1661 zur liefländischen Ritterschaft, als Liefland, nach Veränderung des deutschen Ordens, sich an Polen tibergab ; Christoph Hildebrand v. N. war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. kurbrandenb. Oberst und Hauptmann zu Neuhausen und Georg v. N. kam aus Curland nach Pom- mern und kaufte 1619 von den Massows das Gut Warbelow unweit Stolp. Der gleichnamige Sohn und Erbe des Letzteren wurde 1687 mit Warbelow belehnt und zuletzt besass von den Nachkommen dieses Gut Georg Enist v. N. ein Sohn des Hauptmanns Dionysius v. N. wel- cher seit seinem 14. Jahre in der k. pr. Armee stand, 1746 zum Obersten und 1748 zum Chef des Garnisonregiments v. Ileuking stieg und 1757 starb. Da seine Ehe mit Charlotte Helene v. Trach kinderlos geblieben war, vermochte er das Gut Warbelow seiner Wittwo, welche sich in zweiter Ehe mit Heinrich Leopold Grafen v. Reichenbach-Goschtitz ver- mählte und der Tochter aus dieser Ehe den Rittersitz Warbelow hinter- liess. Ausser den Genannten haben mehrere Sprossen des Stammes in Kriegsdiensten gestanden. Ein v. Nettelhorst war 1745 kurhamiov.

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Oberstlieutcnant und ein v. N. war IROfi im k. pr. 35. Inf.-Regim. Stabs- capitoin, zeichnete sich spJltor bei J^elle Alliance ans nnd trat 1819 als Oberstlieutenant im 20. Infant. -Ilegim. aus dem activen Dienste. Teber die gräfliche Linie der Familie fehlen genaue Nachricliten : ein Graf V. N. lebte um 1837 in Mitau und besass den k. pr. Johanniter- Orden.

Cauh^, n. S. 7SI. Z^dUr, XXITI. R. 1990. ». Fhli, Urspriinj? des Ad«ls in den Osti.-eproviiitfn, S. 150. N. Pr. A.-L. III. 8. 45S u. 59. Freih. t. LeJehur, II. 8. 143.

Tijroff, II. 212. Or. ▼. N. Spimht, Ciirhuid. W.-B. 28: v. N.

Nettinghofen, Edle und Ritter. B^ilimischer Ritterstand. Diplom von 1732 für Johann Adam Edlen V. Nettinghofen, nieder-österr. Ue- gimentsratli und für den Sohn seines verst. Bruders, Adam Edler v. N.

M^gerla 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. S. 181.

Nettolizky v. Eysenberg, Freilierron und Grafen. Böhmischer alter Freiherrn- und Grafenstand. Freiherrndiplom von 1741 tür Wenzel Oasimir Nettolizky v. Eysenberg, k. k. General-Landkriegs-Commissar und Grafendiplom von 1748 für Denselben als Burggraf des könig- griltzer Kreises.

Handschrift?. N«.tir,. Mfgerlf t. Mühlffld, TrK.-Bd. 8. 81 a. 82.

Netz (in Gold drei, 2 u. 1, silberne Monde und über jedem Mond eine schwebende, roihe Kugel). Altes, schlesisches, mit der pommer- schen Familie v. Neetzow (Netzow) nicht zu verwechselndes Adclsge- schlccht, welches bereits 1470 zu Rosenbach bei Frankenstein, 141)0 zu Langen-, Ober- und Nieder-Bielau unweit Reichenbach, 1555 zu Weigelsdorf, ebenfalls bei Reichenbach, aus welchem Sitze sich nament- lich die Familie weiter ausbreitete und 1571 zu Bögnitz im Schweinitzi- schen sass und in nächster und späterer Zeit mehrere andere Güter an sich brachte. Sebastian Netz erhielt IGOl vom Könige Sigisraund III. das Indigenat in Polen wegen seiner im Kriege erworbenen, grossen Verdienste und Joachim v. N. war 1020 Hcit auf Bielau nnd Weigels- dorf im reichenbachschen Weichbilde, lieber die Nachkommen des Letz- teren hat Sinapius mehrere Nachrichten gegeben. Die Söhne des Wolf Heinrich v. Netz und Weigelsdorf aus der Ehe mit einer v. Niemitz a. d. II. W' ilkau : Ernst Heinrich und Joachim Heinrich v. N. überliesseu 1 070 den v. Sandretzki für eine grosse Kaufsumme die langen-bielauer Güter. Ernst Heinrich v. N., verm. mit Elisabeth v. Vögten, hatte neun Töchter und einen Sohn, welcher frühzeitig starb, Joachim Heinrich v. N. aber, gest. 1709, welcher die Güter Schlause und Olbersdorf im Münsterb(»rgschen erwarb, hatte' aus der Ehe mit Maria Elisabeth V. Landskron nnd Förstichcn, mehrere Söhne, von welchen zwei ihn id)erlebtcn. Der Stamm blühte durch das 18. in das 19. Jahrh. hinein und noch im vierten Jahrzent des Letzteren war Ernst Leopold v. Netz Herr auf, Kosemitz im Kr. Nimptsch und Tadelwitz im Kr. Franken- stein. In neuester Zeit wurde der Name der Familie nicht mehr ge- nannt.

Sinapius, I. 8. ficn n. U. 8. 836. - Gauhf, I. 8. 147.'* n. 7ß. Z^dt(^r, XXUl. 9. 2004.

N. I»r. A.-L. irr. S. 459. Freih. 9. Ledebnr, II. 8. 143 «. 144. Siebmmeher^ I. M : V. Neu, »chlesiiscli. t». Mt^ding, II. 8. 396.

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Netzer, v. Wolffen, genannt v. Netzer. Ein zu dem Adel im Rheinlande gehörendes Geschlecht, aus welchem in neuester Zeit drei Sprossen Offiziere in der k. pr. Armee waren.

Fr^ih. r. L>dthur, W. 8. 144.

Netzow, s. Neetzow, S. 457 u. 58.

Neu (in Silber zwei schrügrechtc Balken, von welchen der obere roth, der untere blau ist und zwischen welchen unter einander drei, die Ilörner nach oben und rechtskehronde, goldene Ilalbmonde schweben), lleichsadelsstand. Diplom vom 26. Aug. 1614 für Balthasar Neu, Rath und Geh.-Secretair des Markgrafen Joachim Ernst zu Bi*andcnburg. Der Stamm blühte fort und die von dem Empfänger des Diploms im vierten Gliede stammenden Gebrüder: Johann Philipp v. Neu, geb. 1764, k. bayer. Major der Landwehr, auf dem Veilhofe bei Nürnberg und Martin Wilhelm v. N., geb. I7()5, vormaliger Stift-Ebrachischer Rath in Nürnberg, wurden, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, in dieselbe eingetragen.

r. Lang, S. 4.17. W.-B. d. Kgr. Bayern, VlI. 4.1. - r. Uefn^r, bayer. Adel, Tab. 119 u. 8. 9{*. KHf$chke, II. 8. SI7.

Neu, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1796 filr An- dreas Neu, k. k. Feldmarschall-Lieutenant, wegen Vertheidigung der Festung Mainz.

Meyerle r. Mühlffld, 8. 73.

Neubauer, Neupaner. Reichsadelsstand. Diplom um 1679 für die Gebrüder Andreas und Franz Wolf Neubauer.

Haiidscliriftl. Notit.

Nenbeck, Freiherren. Ein aus Elsass stammendes Adelsgeschlecht, welches den Gebrauch des freiherrl. Titels und Wappens und alten Be- sitz nachwies, worauf die Brüder Heinrich Freih. v. Neubeck, k. bayer. Hallverwalter in Regensburg und Carl Freih. v. N., Hauptmann im k. bayer. 8. Linien-Infant.-Reg., Brigade-Adjutant etc., nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, in die Freihermklasse derselben einge- tragen wurden.

9. Lamg, 8. 190 u. 91. - W.-B. d Kgr. Bayern, III. 67 u. v. Wölekern, Abtheil. S.

Neuber, Neuber t. Neubern (in Gold ein rechtsgekehrter, schwar- zer Löwe mit roth ausgeschlagcner Zunge, welcher in der rechten Vor- derpranke drei grüne Kornähren an blättrigen Stengeln hält). Reichs- adelsstand. Diplom im kursächs. Reichs-Yicariate vom 29. Juni 1792 für Johann Gottlob Neuber, Besitzer des Rittergutes Tanneberg im Erz- gebirge, mit dem Prädicate : v. Neubern. Dass der Mannsstamm fort- gesetzt worden sei, ist nicht bekannt.

Handuchrlftl. Notix. Tyrof^ I. 204. W.-B. d. sÄchs. Staat. IV. 63. - Kne»chk€, II. 8. 317.

Nenberg, Gemmrich v. Neuberg, Freiherren (Schild geviert mit Mittelschilde. Mittelschild von Gold und Schwarz quer getheilt mit dem aus dem Schildesfusse aufwachsenden Kopf und Hals eines weissen Bracken mit roth ausgeschlagener Zunge und mit golden eingefasstem und verzierten schwarzen Halsbandc. 1 u. 4 in Gold ein an die Thei- lungslinie angeschlossener, halber, schwarzer Adler und 2 u. 3 von Roth u. Silber quer getheilt, ohne Bild). Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 19. Dec. 1853 für Wilhelm Auton Johann Jacob Ritter Gemmrich

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V. Neuberg, k. k. Truchsess und Herrschaftsbesitzer. Ein ursprünglich von einer angesehenen Patricierfamilie der Stadt Sagan in Schlesien stammendes Geschlecht, welches später nach Böhmen übersiedelte. Jo- hann Ignaz Joseph Gemmrich, s. den Artikel: Gemmrich v. Neuberg, Bd. III. S. 481, k k. Rath und Oberst-Burggrafen- Amts-Beisitzer, ver- mählte sich 1722 mit Anna Kober v. Kobersberg, erwarb die Herr- schaft Czettitz und baute das Schloss Neuberg. 1723 wurde derselbe in den erbl.-Osterr. Adelsstand mit dem Prädicate : v. Neuberg erhoben und erhielt 24. Mai 1760 das Incolat in Böhmen, nachdem er durch Diplom vom 5. Apr. 1760 den erbl.-österr. Ritterstand erlangt hatte. Aus seiner dritten Ehe mit Rosalia Ludmille v. Schönfeld stammten mehrere Kinder, die sämmtlich frühzeitig starben, der älteste Sohn aber aus erster Ehe Johann Franz setzte den Stamm fort. Derselbe, k. k. Rath und des Grossen Landrechts-Beisitzer, vermählte sich mit Bar- bara Scherzer v. Kleinmichl und aus dieser Ehe entspross Johann Franz Joseph Leopold Christoph, Herr auf Czettitz und Äugest, gest. 1836. Derselbe war mit Caroline Grf. v. Trauttmannsdorf- Weinsberg vermählt und aus dieser Ehe stammte Wilhelm Anton Johann Jacob Gemmrich Freih. v. Neuberg, geb. 1802 u. gest um 1862, Herr auf Güshübel, Adritsch, Werschetitz und d^ einverleibten Güter Buda, Luck und Te- nischen, k. k. Truchsess, verm. 1826 mit Antonia Barbara v. Stetten, geb. 1810, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern : Freiin Rosalia, geb. 1829, verm. 1857 mit Philipp Freih. v. Künsberg, k. k. Rittm. in d. A. und Freiin Norberta, geb. 1832, verm. 1856 mit Aloys Fleissner Freih. V. Wostrowitz, Herrn auf Neu-Zedlitsch, zwei Söhne entsprossten : Freih. Johann, geb. 1827, jetziges Haupt der Familie Besitzer der Do- maine Gieshübl, k. bayer. Kämmerer, verm. 1859 mit Helene Grf. Boob V. Waldeck und Montfort, geb. 1837 und Freih. Wilhelm, geb. 1831, Besitzer der Herrschaften Werscheditz, Luck, Buda und des Gutes Thö- nischen, k. k. Oberlieut. in d. A., venn. 1856 mit Adele Freiin Korb V. Weidenheim.

Gcneal. TaHchenb. d. frcib. Haaser, 1866 S. 461 o. 69 und 1864 S. 558.

Neuberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 26. Apr. 1723 für Johann Ignaz Joseph Heinrich Neuberg.

Ilundscliriftl. Notix.

Neuberg, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1789 für Georg Adam Neuberg, Grosshändler in Wien, mit dem Prädicate: Edler v.

Megerl^ 9. Mühlfeld, Erg. Bd. 8. 387.

Neuberg. Altes, seit dem 12. Jahrh. vorgekommenes, in Steier- mark ansehnlich begütertes Adelsgeschlecht.

Schmuls, III. 8. 16.

Nenberger v. Ehrenbarg, Edle und Ritter. Erbl.-österr. Ritter- stand. Diplom von 1730 für Anton Nenberger, mit dem Prädicate: Edler v. Ehrenburg.

Mngerle v. MühlfeM, Erg.-Bd. 8. 181.

Neubronn, Neubronner (Stammwappen nach dem Wappenbriefe von 1560, fortgeführt von der älteren Linie der Neubronner: in RoA

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ein im Grunde dos Schildes aus Quadersteinen aufgeführter, achteckiger Brunnen, mit vier an einem weissen Capital hervorgehenden, goldenen Wasserrohren und über dem Capital ein sitzender, goldgekrönter Löwe. Vermehrtes Wappen, geführt von der jüngeren Linie Neubronn: Schild geviert : 1 und 4 das Stammwappen der Neubronner und 2 u. 3 in Blau eiu Thurm mit Thüren und Schiessscharten, über welchem ein Hufeisen schwebt: Eisenburg). Reichsadelsstand. Adels- und Wappenbrief von 15G0 für Lorenz Neubrouner, angesehenen Handelsmann zu Ulm und da in dem Diplome die Clausel: sich : „von" schreiben zu können, nicht ausdrücklich angegeben war, so erhielten die Nachkommen 2. Aug. 1714 noch ein besonderes Diplom mit der erwähnten Clausel. Der Empfänger des ersten Diploms, gest. 1565, stammte aus einem alten ulmischen Pa- triciergeschlechtc. Mit den Söhnen desselben, Daniel, gest. 1605 und Tobias, gest. 1620, schied sich später die Familie in die ältere und jüngere Linie. Aus Ersterer wurde Hans Eitel Daniels Sohn 1 606 durch kaiserl. Diplom ermächtigt, nach der von ihm erworbenen, vor- mals reichsunmittelbaren Herrschaft Eissenburg bei Memmingen sich Neubronner v. Eissenburg (Eisenburg) nennen und schreiben zu dürfen. Die jüngere Linie erlangte 1691 durch Marcus Tobias, gest. 1703 Sohn des Tobias Rechtsconsulenten , auch Stadtamtmann in Ulm, welchem 1669 durch kaiserl. Diplom Adel und Wappen von Neuem be- stätigt worden war, mit seinem gleichnamigen Sohne, geb. 1658 und gest. 1721, ulmischer Herrschaftspfieger und Oberrichter, Aufnahme in das Patiiciat der Reichsstadt Ulm und durch Diplom von 1714 erhielt, wie angegeben, die Familie das in früheren Urkunden nicht enthaltene Prädicat: von. Hans Eitels Enkel, Marx Tobias, gest. 1737, ein Sohn des 1691 als Senator gestorbenen Albrecht Daniel, zog 1715 nach dem von ihm erworbenen Gute Kleinglattbach im württemb. Oberamte Vach- ingen, wodurch sich der ältere Zweig nach und nach von dem jüngeren ganz absonderte. Marx Tobias starb 1737 als Hauptmann mit Hinter- lassung eines einzigen Sohnes, Marx Ernst, welcher der nächste Stamm- vater aller späteren Familienglieder der älteren Linie wurde. Derselbe Hess auch zuerst die Endsylbe des Familiennamens weg und schrieb sich Neubronn v. Eisenburg, selbst auch nachdem das Rittergut Eisenburg längst schon in andere Hand übergegangen und die Familie aus dem ritterschaftlichen Verbände getreten war. Marx Enist sturb 1786 als h. württemb. Oberst und war vermählt mit Wilhelmine Friederike Stett- ner v. Grabenhof und hatte aus dieser Ehe fünf Söhne und zwei Töchter. Von den Söhnen war Franz Maximilian, gest. 1809, k. württ. General- lieutcnant und einer der verdienstvollsten Officiere der württ. Armee ; Carl Wilhelm st<arb 1833 als k. württ. Kammerh. und Oberforstmeister und hatte, s. unten, den Stamm fortgesetzt; Ernst Friedrich starb 1823 als grossh. bad. Oberst; Ludwig August, geb. 1772 lebte noch um 1844 als Oberforstmeister in Baden und Alexander Eberhard, geb. 1778 starb 1837 als k. württ. Oberforstmeister in Kirchheim, ohne leibliche Erben zu hinterlassen. Der oben genannte Oberstforstmeister Carl Wilhelm V. N. war vermählt mit P]va Sophie Freiin v. Te«sin, geb. 1782 und verm. 1804. aus welcher Ehe, neben drei TöcJitem: Sophie, geb. 1807,

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Wilhelmine, geb. 1810 und Luise, preb. 1813. ein Sohn entspross: Franz V. N.. welcher k. württ. Cavalerie-Officior wurde. Aus der jüngeren Linie, welche sich Neubronner schrieb und schreibt, erwarb sich nament- lich mannichfaltige Verdienste um seine Vaterstadt der Stadt- Ammann Marcus Tobias der Aeltere, welchen der Magistrat mit mehreren diplo- matischen Sendungen betraute. Der Enkel desselben, Franz Daniel, geb. 1700 und gest.. 1766, war Bürgermeistor und spjiter Rathsillterer. Der Sohn desselben, Carl Friedrich, geb. 1733 und gest. 1804, war Bürger- meister und später Präses des ganzen Maj^istrats zu Ulm. Von ihm und seiner Gemahlin, Maria Justina Freiin v. Welser, gest. 1814, stammen die späteren Glieder der Jüngern Linie. Von denselben erlangte Carl Felician v. Neubronner 1815 durch den von ihm erworbenen Antheil an der vormals reichsunmittelbaren Herrschaft Balzheim Aufnahme unter den ritterschaftlichen Adel des Kgi*. Württemberg auch brachte diese liinie noch verschiedene Hofgüter, Feldlehen und Gülten an sich und sass auch in Bayern auf einem Schlösschen bei Iletzschwang im L. 6. Günzburg. Der ebengenannte Carl Felician v. N., geb. 1770 und gest. 1838, war mit Regina Barbara Wagenseil, gest 1820, vermählt und aus dieser Ehe entsprossten zwei Söhne: Carl. geb. 1809 und Rudolph, geb. 1813, von welchen Ersterer 1844 Justiz-Referendar zu Ulm, Letz- terer Gerichtsactuar daselbst war. Von den Geschwistern des Carl Fe- lician V. X. lebte zur genannten Zeit Friedrich v. N., geb. 1775, k. württ. Oberlieut. a. 1)., seit 1832 Wittwer von Friederike v. Renz zu Ulm und Franz v. N., geb. 1779, vonnal. kurbayer. Stadtgerichts- Assessor zu Holzschwang in Bayern.

r. Lanij, S. 458. Catt, Adclsbiich den Kpr. Wurtninh. S. 277— ?•< u. 8. 452 u. M. - Geneal. Taichfiib. d. deutschen Adi'ls, Jalirt!. ISIS. - Sie.buAicher, \. 21'*: l>io Ncwprniier, nliniürlu'i t'hrbnrej» ttesriileclit. W. B. cl. Kgr Bayern, V||. 4*5. VV. B. d. Kgr. WurU. Nr. 214 u. 2lf. n. 8. 52. Knf.$chke, I. S. 30S u. HÖH: v. Neubrouii-Rlscnhurg.

Neubronner, Rittep. Adels- und Ritterstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 5. Aug. 180.5 für Matthias Philipp Neubronner, k. bayer. Landwehr-Major und Grosshändler in Kempten. Derselbe, geb. 1757, stammte aus dem alten , im vorstehenden Artikel besprochenen ulmer Patriciergeschlechte.

r. Lang, 8. 45S.

Neiding, Freiheri-en. Erbländ.-österr. Freiherrnst4ind. Diplom von 1653 für Wolf Friedrich v. Neiding, kaiserl. Oberstlieutenant.

Hniidschriftl. Notiz.

Neudorif (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Gold ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber, schwarzer Adler und links in Schwarz zwei goldene Sparren , begleitet von drei goldenen Sternen, oben zwei neben einander und unten einer). Ein froher zu dem schle- sischen Adel gehörendes Geschlecht, nicht zu verwechseln mit der mag- deburgischen Familie v. NeuendorflF oder Neudorif, oder anderen Ge- schlechtern mit ühnlichen Namen. Dasselbe erhielt vom K. Maximilian L in der ersten Hälfte dos 16. Jahrh. den Adel, welcher später vom K. Carl V. bestMigt wurde und sass zu Mertzdorff, Pielau , * Sanditz und Renftenberg. Nach Sinapius lebte bereits 1601 im Breslauischen Joachim v. Neudorflf und stand im Rufe der Gelehrsamkeit; Joseph

Knttehktt Deutoch. AüeU-Lex. VI. 31

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V. Neudoi-ff und Mertzdorff auf Pielau , Sanditz nnd Senftenberg starb 1665 im 69. Lebensjahre als königl. Oberamtsrath in Schlesien und Heinrich Wenzel v. N. und Mertzdorff, fürstl. auerspergischer Rath zu Münsterberg und Deputirter ad Conventus publicos in Breslau , lebte noch zu Ausgange des 17. Jahrhunderts, auch gehörte zu dieser Fa- milie wohl zweifelsohne Joseph v. Neudorff , welcher durch Diplom vom 9. Aug, 1659 in den alten böhnjischen Ritterstand erhoben wurde. Nach dem Stiche eines sehr schön gearbeiteten Petschaftes mit dem Wappen der Familie , von welchem sich Lackabdrücke in grösseren Sie- gelsauunlungen finden , zu urtheilen , blühte der Stamm^ noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Sinapius, II. 8. h34. - Gaufie. II- 8. 785. Zedier, XXIV. 8. 46. Freih. r. L*rf<- hur, II. S. 144. Siehmacher, III. 94.

NeudorflF. Stei ermärkisches Adelsgeschlecht, welches auf dem gleichnamigen Schlosse bei Wilden gesessen war.

Schmuts. in. S. 22.

Nenendorff, Neudorff, Neundorif. Altes Adelsgeschlecht im Her- zogthume Magdeburg , welches schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrh. vorgekommen sein soll. Hans N, tritt urkundlich als Zeuge' in einem Diplome auf, welches Siegfried Graf zu Anhalt 1275 dem Stifte Nien- burg wegen einer Schenkung ausstellte; Ludwig v. N. wurde 1324 von dem Domcapitel zu Halberstadt zum Bischöfe gewählt, musste aber dem Herzoge Albert zu Braunschweig weichen ; ein anderer Ludwig v. N. besass 1399 das Schloss Plote und fiel nebst Anderen in die Mark Bran- denburg ein , wurde gefangen und musste tausend Schock böhmische Groschen als Lösegold zahlen, und Matthias Benedictus v. N. war 1660 Domdcchant. Ein Baron v. Neudorff starb 1720 zu Berlin als Minister des Fürsten zu Nassau - Siegen und 1722 erstach ein k. preuss. Major V. Neundorff seinen Bruder, k. preuss. Rittmeister, in einem Streite über die Verlassenschaft des dritten Bruders Ob Letztere zu der alten, hier in Rede stehenden magdeburgischeii Familie dieses Namens gehört haben, muss dahin gestellt bleiben.

Anyflujt, Mark. Chronik, jS. 1S2. Gaufic, I. S. 1477 und 78. Zedier, XXIV. 8. 71.

Neuendorf (Schild durch eine aufsteigende, gebogene Spitze ge- theilt: dreifeldrig; 1., rechts oben, in Silber ein halber , schwarzer, preussischer Adler ; 2. , links oben , in Roth ein schräglinks gestellter, goldener Anker und 3., unten in der Spitze, eine Dorflandschaft). Adels- stand des Kgr. Preussen. Diplom vom 9. März 1738 für Heinrich Adam Neuendorf, k. preuss. Geh. Kriegs- und Domänenrath und Prä- sidenten des Magistrats - Collegii zu Berlin. Ueber das Fortblühen des Geschlechts fehlen genaue Nachrichten. Die weibliche Linie wurde fortgesetzt, denn ein in Sammlungen bekanntes Allianzsiegel zeigt rechts das Wapi)en der Familie v. Würthen. links das der Familie v. NeuendoK.

Freth. ». Udebur, II. 8. 144. W-B. d. preuss. Klonarcliie, IV. U.

Neuenin;s:en , s, N e u n e c k.

Ne\ißnstein, auch Freiherren (in Schwarz ein fünfspei chiges, gol- denes Rad). Altes, ursprünglich schweizerisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammsitze im Canton Basel, welches später zu dem

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scliwäbischen und fränkischen Adel gehcirte. Das Stammschloss ging 1411 mit den Gütern Blauenstein und Fürstenstein verloren , als Ru- dolph Y. Neuenstein mit Heinrich zu Jlhein die Herzöge von Oesterreich mit Krieg überzog, nachdem er für die im Baseler Kriege erlittenen Verluste keine Entschädigung erhalten konnte, worauf er sich in Schwa- ben niederliess, die Güter Oberkirch. Vernach, Rodeck, Hubacker u. s. w. an sich brachte und den Stamm fortsetzte. Von seinen Nachkommen waren Jacob Heinrich und Hermann Dietrich 1693 Directoren der schwäbischen Bitterschaft am Neckar. Der Stamm blühte noch im acht- zehnten Jahrhundert in Baden und wird auch noch von Gast genannt

Spttnffrnb^srg, Adelsjtp. II. 8. 411*. ßueelini. St«'iniii. j:irm. I. 8. 87»». - Slump/, schvrcit. Chp.nik. Lib. XII., cap. 36. - Oanfke. I. S. 147 ^ u. 7H. - Z^M^'r, XXIV. 8. 73. Bieder- wann, C«iit. OtteiiwHid. Gmt , Ail^ldb. d. Urn.sshrr«. Baden: Abth. i. - Siebmacher, I. 194: V. Nenensteiii Elsa^sisch. Tijrvff, 11. Tab. S. Nr. I.: F. Hii. v. NcueiHtfiii Hu- hacher (wie Siehinachcr, I. Il4t) u. Nr. .': F.-Hn. v. Nciiensteiu- Uodcck (ein anderer Helm» Hchmuck).

Neuerbarg. Altes, früher in den Rheinlauden begütertes Ge- schlecht, welches namentlich mit den Grafen v. Wied die Lehen der Burg Beichenstein besass.

N. l'r. \.-L. III. 8. 459.

Neaif, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1713 für Joseph Neuff, k. k. Rath und Geh. Chiflfre-Secretair, mit dem Prft- dicate : Edler v. Der Stamm wurde fortgesetzt. Carl Edler v. Neuff war um 185 6 Oberlieutenant im k. k. 40. Infanterieregimente und jetzt lebt in Wien Carl Edler v. N. , k. k. pens. Oberarzt.

Megerle r. Mühlfeld, Erg -Bd. H. I8'2. Handfchriftl. Nollx.

Neuffer. Adelsstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom 1. Jan. 1806 für den k. württemb. Hauptm. Neuffer in Stuttgart. Derselbe ist später als General ohne Nachfolger gestorben und hatte in seinem Testa- mente befohlen , dass seine Erben um den Adel nachsuchen sollten.

Stuttgarter Hofxeitung |KOf>, Ni. 1' und Hand«( hriftl. NotU.

Nenffville, Nenfville, auch Freiherren. Reichsadelsstand. Di- plom vom 29. März 1753 für Johann David Neuffville, Banquier zu Frankfurt a. M.. Derselbe , aus einem alten , aus Antorf in den Nie- derlanden in Folge der Religionsstreitigkeiten 1580 nach Frankfurt a. M. eingewanderten Geschlechte stimmend, welches sich früher de Neuff- ville schrieb , setzte in der Ehe mit Caroline Gertraude Gohtard den Stamm fort. Von den Nachkommen desselben vermählte sich Peter Friedrich v..N., geb. 1726 und gest. 1762, k. preuss. Hofrath, mit Maria Madalaine v. Malapert, geb. 1736 und gest. 1758, der Letzten ihres alten , ebenfalls aus den Niederlanden nach Frankfurt a. M. ein- gewanderten Geschlechts und der aus dieser Ehe stammende Sohn: Friedrich Wilhelm v. N. , geb. 1755 unb gest. 1818, vereinigte, laut. restaments seines Grossvaters mütterlicher Seite, 1766 mit seinem an- gestammten JNamen und Wappen Namen und Wappen der Familie Ma- lapert , erliielt später den Reichsfreiherrnstand und setzte den Stamm fort. S. den Artikel: Malapert, genannt Neufville, Freiherren, Bd. VI. S. 90. Von den weiteren Nachkommen des Johann David v. N. starb Johann Anton v. N., fürstl. oran.- nassauischer Ober-Forstmeister und vermählt mit Susanna v. Riese, 1819 zu Bonn, wo seine Nachkommen

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sich ansässig gemacht hahon. Nach Froih. v, Lrdohiir ist aucli der Frei- herrnstand in die Familie gekommen und zwar in der Person des Dr. Johann Christ, v. NeiiiVille.

Mey^rle v. Mühlfeld, Kr«. -IUI. S. ;<S7. Freih. r. L^.debur, II. S. 14-1. Suppl. xu SIebm. VV.-B. X. 22. - W -R. d. ptniss lihoiuprov. . II. Tab. 36. Nr. 7'.' ii K. H.'< n. 144. - c. Hffnei-, iiassauscher Adel, Tüb. S u. S. S. - Kneschke, III. S. 32i» u. :<().

Neugarten v. Gartenberg, auch Freiherren. Reichsadels- und Ritter- und Freiherrnstand. Adels- und Ritterdiplom von 1753 für Peter Nicolaus Neugarten, k. poln. und kursächs. General-Bergcom- missar, mit dem Prüdicate: v. Gartenberg, und Freiherrndiplora vom 19. Juni 1758 für Demselben. Der Genannte wurde später in Polen naturalisirt und schrieb sich dann: Freih. v. Gartenberg -Sadogorsky. Dass der Mannsstamm fortgesetzt worden sei, ist nicht aufzufinden, wohl aber ist durch die Stammtafel der grätlichen Familie Fritsch be- kannt, dass Charlotte Freiin v. Gartenberg - Sadogorska die Gemahlin des 1790 in den Grafenstand erhobenen und 1812 verstorbenen Carl Abraham Grafen v. Fritsch war , s. Bd. III. S. 367.

Handschriftl. Notiiien. Suppl. 7.11 8iobm. . W.-B. III. 5. - Tytoff, II. S. 97.

Neugebauer, auch Freiherren. Erbländ. -Osten*. Freihermstand. Diplom vom 14. Jan. 1 764 für Franz Ludwig v. Neugebauer, k. k. Oberst- Wachtmeister und Flügel- Adjutanten. Der Empfänger des Diploms stammte aus einer ursprünglich schwedischen Familie. Jürgen Neuge- bauer kam als k. schwedischer Hauptmann im 30jährigen Kriege mit König Gustav Adolph nach Deutschland und blieb 1631 im Treffen bei Breitenfeld. Einer seiner Söhne , Johann, den die Gefangenschaft nach Schlesien brachte , nahm , zur römisch-katholischen Lehre übergetreten, in der k. k. Armee im Sachsen -lauenb. Cürassierregimente Dienste, er- langte 13. Octbr. 1640 vom K. Ferdinand III. die Bestätigung seiner altadeligen Abkunft, vermählte sich mit Catharina v. Falkenhain a. d. H. Geichau und wurde Stifter des schlesischen Zweiges der v. Neuge- bauer, deren übrige Zweige noch in 6'chweden im Adelsstande fort- blühten. — Der Sohn des Johann v. N.: Franz Johannes v. N., war mit Anna Maria v. Finoni vermählt und sein Enkel , Franz Anton v. N., k. k. Zollamts -Director in Schlesien, mit Anna Maria v. Bruchmann. Aus der Ehe des Letzteren entspross der obengenannte Freih. Franz Ludwig , welcher als k. k. Feldmarsch. -Lieut. , Inhaber eines Infantene- regiments und commandir. General in Inner -Oesterreich^ 1808 starb und, vermählt mit Maria Walburga Herrin v. Stabenberg zu Ober- Kapfenberg, verw. Grl. Sieger v. Hirschberg, neben einer Tochter, Freiin Theresia, geb. 1777, zwei Söhne hinterliess, die Freiherren: Franz und Caspar. Freih. Franz, geb. 1777 und gest. 1830, k. k. Käm- merer und Generalmajor, hatte sich 1803 mit Theresia Freiin Burg- hardt v. der Klee, geb. 1776, vermählt und aus dieser Ehe entspross- ten, neben einer Tochter, Freiin Maria Theresia, geb. 1777, vier Söhne, die Freiherren : Ludwig, geb. 1805, Ignaz, geb. 1806, Carl, geb. 1808, k. k. Landesgerichts-Rath, verm. mit Theresia Heufler v. Rasen, und Albert, k. k. Oberlieutenaut. Freih. Caspar, geb. 1780 und gest. 1849, k. k. Kämm, und Oberst a. D., hat aus der Ehe

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mit Juliana Grt'. v. Lodron-Laterano zwei Töchter hinterlassen: Grf. Julie, geb. 1809, verm. mit dem Grafen Albani und Grf Euphrosyne, geb. 1811.

Merjfrlf V. MühlfeUi, S. Zhh n. Krg.-Bd. 8. S2. - Goiu-al. Tasrl,.,,!.. .1. fuMherrl. Ilüii- s'T, 1S4'.), S. 29G II. 13^5 S. «Ol. W.-B, d. österr. Moiiarchio , X\ I. .'7. - Kn^-nchle. III S. 330.

Neiihaeaser, Nenhaaser auf Holzmiihle, Neuhaiiser. Schlcsi- sches , früher in den Fürstenthtimeni Schweidnitz und Jauer gesessenes Adclsgeschlecht.

Shtapius, II. S. 834. Freih. v. Ledehur, II. 8. 144.

Nenhanser, Edle. Erblilnd. -österr. Adelsstand. Diplom von 1830 für Franz Neuhauser, Oberstlicutenant im k. k. Ingenieur-Corps, mit dein Prädicate: Edle v. Der Stamm blühte fort: Franz Edler v. Neu- hauser, k. k. Major, warum 1858 Commandant des 10. Genie- Batail- lons und Hermann Edler v. N., k. k. Rittmeister 1. Classe, stand im Adjutanten-Corps. In neuester Zeit lebte in Wien Barbara verw. Oberst Edle V. N.

Megerle v. Müht/^ld , Erg.-Bd. S. 3S8.

Nenhanss-Cormons, s. Nayhauss-Cormons, Grafen, S. 453.

Neuhauss, Freiherren { Schild geviert : 1 u. 4 unter einem rothen Feldeshaupte von Silber und Schwarz schräglinks getheilt, ohne Bild und 2 u. 3 in Silber auf einem Dreiberge ein rechtsgekehrter , golden gekrönter, schwarzer Vogel, im Schnabel einen goldenen Ring haltend). Altes , tiroler Herrenstandsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stamm- schlosse oberhalb Terlon , aus welchem zuerst Randoldus v. Neuhauss vorkommt, welcher als Rath und Zeuge des Grafen Albrechts v. Tyrol 1241 auftritt Siegmund v. N. lebte noch um 1442. Ob er Nach- kommen hinterlassen , konnte Gr. v. Brandis nicht angeben.

O'r. r. Branrli.H, Tiroler Ehren - Kr«iit7.l. 11. S. T-*. Gauhf, I. S. 147». Shebmncher, I. 4y : V. Nciihaiis , K."iriitii(risch.

Neuhauss, Neuhaus-Greiffenfels , Freiherren (Schild geviert mit Mittelschilde. Mittelschild quer- und oben schräglinks getheilt von Roth und Silber und unten Schwarz, ohne Bild. 1 u. 4 ein rechtsse- hoiider schwarzer Adler und 2 u. 3 ganz wie der Mittelschild). Altes, kärntiier Herrenstandsgeschlecht, welches sich nach dem Schlosse Greif- fenfels nannte und, der Aehnlichkeit der Wappen nach, wohl eines Stammes mit der im vorstehenden Artikel aufgeführten Familie war. Dasselbe kam später nach Bayern , auch sollen von ihm die Freiherren V. Neuliauss in der Grafschaft Görz, welche Bucelini aus Franken herler- tet, abstammen. Joseph v. N. zu Greiflfenfels war in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts kaiserlicher Rath, Kämmerer und Landeshaupt- mann in Görz und der Sohn desselben, Darius v. N. , kommt um 1660 als kaiserl. Oberst vor. Nach Bayern soll nach Einigen zuerst Hil- polt Freiherr v. Neuhauss -Greiflfenfels gekommen und 1587 fürstlich bayerischer Kämmerer geworden sein, doch nimmt Bucelini an, dass der Stamm schon 1280 in Bayern geblülit habe. Hilpolt's Sohn, Jo- hann Wolfgang, starb 1651 als kurbayer. Kämmerer und Pfleger za Neumark und von demselben stammte Franz v. Neuhauss zu Greiff^i»

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fels und Ehrenhaus, welcher als kurbaycnscher Geh.-Rath, Kämmerer und Vicedom zu Landshut 16^^2 starb und drei Söhne hintcrliess. Die- ' selben waren: Ferdinand Maria Franz, knrbayor. w. Geh.-Rath und Ober - Kämmerer , von welchem zwei Söhne entsprossten : Franz, kur- bayerischcr Kämmerer und Ilofrath , und Joseph , kurbayer. Kämmerer und ftirstl. freisingischer Oberstallmeister, welche Beide noch 1740 lebten; Johann Wolflfgang Ignaz, j^est. 1729 in hohem Alter, Admini- strator des Domcapitols zu Regensburg , Hof- und Kammerpräsident, Domdechant, kurcöln. Geh.-Rath und bevoUmächt. Gesandter auf dem Reichstage und Maximilian Emanuel, Domherr zu Freisingen. Spä- ter ist der Stamm erloschen.

Seifert, Bc«chieib. der v. NeuhaiHs. Ucn-iisburü, 170-^ u. desselben Ahiieninf^ln . II. 4J. (iauhe. 8. 14>0 u. HSl. /.fdler, XXIV. S. isl. Stip|.l. i-.u Siibm. , W.-B. \\. 14.

Neuhauss, Nenhauss zu Hertenstein und Rieting, Freiherren

(Schild geviert mit Mittelschilde. Im rothcn Mittelschilde zwei ge- kreuzte, goldene Rechen. 1 u. 4 in Silber ein eisenfarbiges, vierecki- ges Thürschloss, an den Ecken wie ein Kleeblatt ausgeschnitten und 2 u. 3 ebenfalls in Silber drei, 1 u. 2 , an den Stielen zusammenhän- gende , oben spitzige , grüne Blätter , das obere aufrecht gestellt , die beiden unteren seitlich gestürzt). - Oesterreichisches Herrenstandsge- schlccht, welches nach Spener aus Bayern, und zwar aus dem Hause Rietingen, nach Anderen aber aus Schweden stammen soll. Dasselbe erwarb nach der Mitte des 10. Jahrb. in Nieder- Oesterreich das Gut Prinzendorff und in Ober -Oesterreich Stadelkirchen, Blumau und an- dere Güter. Gr. v. Wurmbrand führt mehrere Sprossen des Stammes seit Anfange des 15. Jahrh an, später, gegen Ausgang des 17. Jahrb., ist das Geschlecht erloschen, worauf wegen des^ Schlosses Nenhauss auf der Fildeni in Ober-Oesterreich, welches ein Mannslehn gewesen, zwi- schen den Freiherrren v. Neuhausen in Schwaben , als nächsten Lehns- verwandten , und zwischen der oberösterreichisclien Regierung ein Streit entstand, welcher nach Lünig 1704 mittelst Recesses beigelegt wurde.

Spener, Hist«.r. Ii)«>ign., lih. l\. c. 59. Lünig, Heith«- Airhjv, Vnr\. .spfiinl. Coiitin. III. >. 4is. Ca.lf, I. s. I4J^0 n. 81. Siehtimciirr , I .U : H. v. .Neuliniis. Üoslerrc i( liis« li.

Nenhauss, Nenhanss v. Carstberj^ in Krain, Freiherren (Schild geviert ; 1 u. 4 in Silber ein von Roth und Schwarz in drei oder vier Reihen schrägrechts gerauteter Balken und 2 u. 3 in Roth ein geschlos- sener, die Sachsen einwärts kehrender, silberner Adlersflng, mit dem gerauteten Balken des 1. u. 4. Feldes schräglinks belegt). Altes, krai- ner Herrenstnndsgeschlecht, eines Stammes und Wappens mit den Herren v. Tschernembel u. v. Eckenstein. Dasselbe stanmite nach Val- vasor von den italienischen Herren Borsa di Argento her und nannte sich früher nach dem Schlosse Carstberg, spiiter aber nach dem 1 1 Mei- len von Laybach gelegenen Schlosse Neuhauss, welches die Familie 1313 erbaute.

fr'«////", I. .s. 147!). - Sirbmachrr, IV. !> : Froib.rr v. NeuhHUs.

Nenhauss, Nenhaus, Freiherren in Schwaben (in Silber ein «iop- pelt geschweifter , rother Löwe, welcher auf einer gebogenen , grünen Stange aufwärt« schreitet). Altes , schwäbisches Rittergeschlecht , wel-

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ches Bucelinus, die Stiimnireihe mit Hm-tiiold uin 115:5 hogiiiiieiid, auf drei Tafeln hespriclit. Von Hortholds Naclikonnnen waren Kinige des deutschen Ordens Ritter und Comthure und Willielni , Herr auf Eusin- gen, J. U. D. und fürstl. württenib. Hofraeister, lebte um 1560. Der Stamm blühte fort und noch in die erste Ilillfte des 18. Jahrh. hinein.

Hucetini, V. II. lturKcrin<>iHter. vom «chwnli. Keirhtnilol . Index. Hauhf, I S. llhl. Siffunucher. I. 112: v. Nfiitiaiis«'ii . .««chwiibiHch.

Neahau8s, Nenhans, Nenenhaus, Freiherren (in Silber eine rothe Rose mit goldenem Kelche). Altes, böhmisches Ilerrenstandsi^e- schlecht, eines Stammes und Wappens mit dem von den Grafen v. Or- sini in Italien stammenden gräflichen und fürstlichen Hause Rosenberg. Hasselbe nahm von der im Prager Kreise gelegenen Stadt Neuhaus den Namen an, besass schon im 13. Jahrh. reichsfreie Güter und unterschrieb mit den damaligen Reichsgrafen die Reichsabschiede. Von Hein- rich V. Neuhauss , oberstem Kümmerer in Böhmen . stammte aus der Khe mit einer Herzogin von Münsterberg : Adam v. N. , oberster Canz- 1er in Böhmen ; Mainhard v. N. wurde nach dem Tode des Königs Al- bert Reichs -Gouverneur in Böhmen, war ein heftiger Feind der Ilns- siten und starb um 1449 , wie man vermutliete. an (Jift, und Joachim V. N., oberster Ganzler in Böhmen, wirkte 15()5 in Wieu einen harten I^efehl wider die böhmischen Brüder aus, worauf er auf der Rückreise in der Donau ertrank. DerKnkel des Letzteren , Ulricus Joachim, Burg- graf zu Carlstein, schloss 1()04 den Stamm des alten Geschlechts: die (Jüter kamen an das ihm von mütterlicher Seite nahe verwandte Haus Slavata.

(ianhf. I. S. I |sl u. I»-.*: iiurli N|mii. r.

Neuhauss, Nienhnsen, Nienhns, Nieiihaiisen. Altes, westphä- lisches. noch zu Ende des 1 7. Jahrh. blühendss Adelsgesdüecht. Fried- rich und Wilhelm v. Nienhus waren ir>87 Domherren zu Hildesheim und Georg v. und zu Nienhausen noch KiDS Domherr zu Paderborn.

(hiiihf, I. s. \\s:\.

Neuhauss, Neuhaus (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein rothes, steinernes Haus auf rothe m , steinernem Grunde und 1 u. 3 in Blau ein goldener, rechts sich kehrender, doppelt geschweifter Löwe). Adels- stand des Kgr. Preussen. Diplom vom 30. Aug. (.Mai) 1814 für den Premier -Capitain des Garde- Jägerbataillons Heinrich August Leopold Neuhauss, wegen treuer Dienste für den Staat und das königliche Haus. Derselbe stand mit seinem alteren Bruder 1S()(> in der westphülischeu Füselier- Brigade. Letzterer war 1828 Capitain im 28. Infanteriere- gimente, Krsterer war 1819 Major im 35. Infanterieregimente, wurde 1820 als Oberstlieutenant pensionirt und zog. vermählt mit Sophie (}rf. V. Burghaus, auf sein (xut Hünern im Kr. Wohlau, welches ihm noch 1857, nach Bauer, zustand.

N l'r. A^.-h. , IM .^. 4(0 ii. V. .-<. 314 u. 4'<. Frfih. c I t.ititir, 11. S. I4*. W.-H. .1. prcuss. Momiphi«.-, IV. 11. - />o/^.^ .illg. W.-U.. I. .Nr. '»Ü n. S 111. -- Hur^r.! kr, I. S. M)'.^ II. ''.lO.

Neuhoff, genannt Ley, auch Freiherren (in Blau eine silberne, in die Höhe stehende Kette von vier Ringen oder (iliedern. Die beiden äusseren sind rund und offen, also halbe Ringe, die beiden mittelsten

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viereckij^ und durch ein schniales Heft miteinander verbunden). Reichs- adels- un<l Freiherrnstand. Adclsdiplom von 1494 für Hermaon Neu- hoff, genannt Ley und Freiherrndiplom um 1675 für Johann Georg V. N. , genannt Ley, fürst hischötl. bamherg. Geh.-Rath und für den Bru- der desselben, Friedricli Caspar v. N. gen. Ley. Altes, clevescbes und w est phillisch es Adelsgesclilecht, welches von dem Sitze Ley in der Standesherrschaft Gimborn-Neustadt den Beinamen führte und aus wel- chem benits 15.53 Wilhelm v. Neuenhoff, genannt Ley, herzogl. jü- lichscher Hofmeister, bevollmächtigter Minister zum passauischeu Ver- trage war. Dasselbe sass schon 1420 zu Koverstein im Gimbonischen, 1550 zu Eibach bei Wipperfürth, Ermelinghof bei Lüdinghaus, Ge- vershaj;(ui und Ley unweit Gimborn , Nehrum bei Dinslaken und Vale- feld bei Altena, sowie 1592 zu Pungelscheid ebenfalls bei Altena , und brachte um diese Zeit und im 17. Jahrh. noch mehrere andere Güter an sich. Wilhelm Bertrand v. Neuhotf. genannt Ley zu Pungelscheid hatte keinen Sohn, sondern nur eine Tochter und Erbin, Anna Henrica V. Neuhoff, genannt Ley zu Pungelscheid, die Lehngüter Pungel- scheid u. s. w. kamen also im 17. Jahrh. an seinen LehnsvQtter Gerd V. Neuonhoff , Herrn zu liahde an der. Volme , welcher durch Vermäh- lung mit Caecilia v. Ingelhoff das Gut Gelinde bei Rheinberg erhalten hatte und der aus dieser Ehe stammende Sohn , Wilhelm zu Rahde und Gelinde , vermählte sich später mit der genannten Erbtochter des er- wähnten Wilhelm Bertram v. Neuhoff, genannt Ley zu Pungelscheid, s! den nachstehenden Artikel : Neuhoff zu Neuhoff (Neuhenhoff). Die Familie blühte weiter in die erste Hälfte des 18. Jahrh. hinein, war noch 1708 zu Badinkhagen bei Altena, 1720 zn Beiminghofen unweit Dortmund, 1726 zu Seibach, 1740 zu Libberhausen und 1746 zu Listringhausen , sämmtlich im Gimbonischen, gesessen, ging aber dann aus. Ein Zweig der Familie war auch nach Curland gekommen.

dauii", II. S.

7-5 II. VI.. _ r. S/-inrn,

II. S.

•JI5 II. Tal..

■M^. Nr. .3. F,if,f$. 0 Lfd*-

ir. s. in II.

i:.. - Si^h,„nchfir, IV.

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r. Mp<ling,

1. S. 412 U lt. Sllppl. TA

Dl W.-B. IV.

I?>. - Sc''>ii>f'(. Ctirl.ind.

WH.

Nenhoff zu Nenhoff, anch Freiherren (in Schwarz eine in die Höhe stehende Kette von drei silbernen Ringen; von denen die äusseren offen sind). Altes, westphälisches und rheinliindisches Adelsgeschlecht, welches von dem, der Familie schon 1330 zustehenden Sitze Neuhoff, oder Neuendorff bei Altena den Beinamen annahm. Dasselbe war, wie schon die Aehnlichkeit des Wappenbildes und Helmschmuckes ergiebt, eines Stammes mit der Familie v. Neuhoff zu Ley, stand mit derselben in Lehns-Vetterschaft, war, neben Neuenhoff, bereits 1407 zu, Pungel- scheid, 1418 zu Ahausen. 1423 zu Ottersheim, 1443 zu Rahde an der Volme, 1571 zu Nienborg, 1572 zu Horstmar, 1573 zu Gelinde und Grevel, 1577 zu Schleppen und 1585 zu P^lbroch gesessen und erwarb auch im 17. Jahrh. mehrere ansehnliche Güter. Leopold v. Neuhoff zu Neuenhoff. knrbrandenb. Rath, war zu Anfange des 17. Jahrh. Drost zu Neustadt und von demselben stammte Stephan v. N. zu N., knrbran- denb. Rath und Drost zu Altena, welcher 1678 starb und nur eine Tochter, Anna Elisabeth v. u. zu Neuenhof, hinterliess. Einige Zeit vorher war Georg Hermann v. N. zu N. gefürsteter Abt zu Fulda und

489 -—

IMiilipp Leopold, wohl ein Sohn des genannten I^copold, des dentschen Ordens-Ritter, riiind-Conithur der Bailei Hessen, Conithur zu Marburg und ConUhnr zu Grieffstaedt in Thüringen. Von Leopolds Bruder, Wilhelm Bertram, kamen, wie im vorstehenden Artikel näher angege- ben worden ist, da derselbe männliche Nachkommen nicht hatte, die Lehngüter Pungelscheid etc. an seinen Lehnsvetter Gerd. v. N. u. N., welcher sich mit Caecilie v. Ingclhoff vermählte. Von ihm stammte Wil- helm. Herr zu Rhade und Gelinde, welcher sich mit Anna llenrica v. N, genannt Ley zu Pungelscheid, s. oben, vermählte und der Sohn aus dieser Ehe war: Dietrich Stephan, Herr auf Pungelscheid und Gelinde, welcher, verm. mit Anna Elisabeth v. u. zu Neuenhoff , folgende sechs S(ilHie hatte: Friedrich Wilhelm, geblieben als Oberstlieutenant in der Schlacht bei Landen: Leopold, gest. 1695, Capitain in der fürstbischöfl. münsterschen Armee, verm. mit der Tochter eines Bürgers in Viscet im Lüt- tichschen, welcher Lieferant für die Armee gewesen war ; Franz Bern- hard Janus, Herr auf Pungelscheid u. kurbraudeub. Geh.-Rath, welcher noch 1744 Drost zu Altena und Iserlohn war; Alexander, gebliebeu 1702 als Capiti\in vor Kaiserswerth; Werner Jobst Lothar, Herr auf Rauschenburg unweit Lüdinghausen und Johann Heinrich v. N. zu N., iiirstl. Schlosshauptmann zu Siegen. Der am öftersten Genannte die- ser sechs Brüder war Leopold und zwar durch seinen weit bekannt ge- wordenen Sohn: Theodor Anton Freih. v Neuhoff, geb. 1686. Der- selbe, dessen sehr bewegtes Leben Gauhe sehr weitläufig nach einer, von einem Thüringer, welcher lange Zeit in des Baron v. Neuhoff Dien- sten gestanden, 1744 unter dem Titel : der träumende Theodor, oder vollkommene Abschilderung des corsischen Königs Baron Theodor An- tons V. Neulioff etc. herausgegebenen Schrift beschrieben hat, wurde 6. Juli 1736 unter dem Namen: Theodor feierlich zum Könige von Cor- sika, bei dem allgemeinen Rufe des A'olkes : es lebe der König Theodor,« unser Vater, gekrönt, doch konnte er, bei wiederholten Versuchen die Krone zu behaupten, sich nicht halten, schiffte sich 1749 nach England ein, wurde dort von seinen Lieferanten in Schuldhaft gebracht, blieb in derselben bis 1756, erlangte dann, nachdem, durch von seinen Freun» den. den Ministern Walpole und Garrich, veranstalteten Sammlungen, die Gläubiger befriedigt worden waren, die Freiheit, starb aber noch in demselben Jahre und erhielt von seinen Freunden auf den Grabstein die Worte: ,,das Glück gab ihm ein Königreich und versagte ihm im Alter das Brot! Die Familie, welche ivuch nach Ostpreussea gekom- men war und die Güter Markienen und Schönklitten an sich gebracht hatte, war noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. in Westphalen und im Rheinlande ansehnlich begütert und sass 1710 zu Rauschenburg, 1714 zu Neuenhoff. 1730 zu Laer, 1741 zu Gelinde, 1744 zu Mübl- hausen, 1747 zu Muchhausen, Pungelscheid, Rahde und Sasserath und noch 1757 zu Bellinghausen. Nach dieser Zeit kommt der Name des Geschlechts nicht mehr vor.

rjAnenl Archivar, VI. 8. 813. Ganhp, \. R. 148:1 u. 84 und H. 8. 785-80?». r. Haft- sfrin. MI. Sii|,,)|. s. 110. Z^flli'r, XXIV. S, 195 ii. 9«. N. Pr. A.-L. III. S. 460 u. 6». Fif.ih. p Lett^f'ur, U. S. 141 Si^bmuc/irr, II 117; Np>vei)huff, rheinliindisch. r. Stei- nen, II. Tab. 30 Nr. 1. ~ p. Medingy I. tf. 413 u. 14.

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Nenhold, Edle. Erbl.-östcrr. Adelsstiind. Diplom von 1818 für Andreas Neuhold, k. k. Landwehr-Hauptmann und Besitzer des Gutes Dub in Böhmen, mit dem PrUdicate: Edler v.

M^fffrtr t. Mühifcltl, 8. -.'33.

Neukirchen, genannt Nyvenheim,Nyvenheim. Freiherren (Schild geviert: 1 und 4 in Silber ein schwarzer Querbalken, über welchem im rechten, oberen Winkel ein schwarzer Rosskamm schwebt : Neukircheu und 2 u. 3 in Roth ein goldener Querbalken: Nyvenheim). Alt herge- brachter Freiherrnstand, für die Linie in Preusseu vom Könige Frie- drich Wilhelm IV. laut Cabinets-Ordre d d. 21. Aug. 1852 anerkannt und bestätigt, nachdem schon früher, 25. Dec. 1648, von dem Kurfilr- sten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg der alte Adel des Geschlechts anerkannt worden war. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, wel- ches, nach Fahne, nachdem dasselbe in den Besitz des Dorfes Nieven- heim unweit Neuss gekommen, den Beinamen Nievenheim oder Nyven- heim angenommen hat. Gerhard Neukirch tritt urkundlich schon 1255 und Wilhelm v. Nuventhcim 1280 auf. Die ununterbrochene Stamm- reihe beginnt mit den Urgrossilltern des Johann v. Neukirchen, Herrn zu Neuraidt und Oelen, welcher sich mit Anna v. Nwenheim, Erbtochter zu Gerode, vermählte. Bei dieser Vermählung wurde 1403 bestimmt, dass die Nachkommenschaft Namen und Wappen beider Familien ver- einigt führen sollte, wie denn auch seitdem immer geschehen ist. Das Geschlecht breitete sich aus dem Jtilichschen weiter tvm Niederrhein und später auch in den Niederlanden aus, besass mehrere Erbämter und Güter, schwor bei Hoch- und Domstiften auf und zählte unter seinen Sprossen Ritter und Comthure des deutschen Ordens. Die Familie blühte in zwei Linien, die erste in drei Zweigen und zwar im ersten Zweige in den Niederlanden und Frankreich, im zweiten in den Nieder- landen und Ostindien und im dritten in den Niederlanden und in der zweiten I^inie in Preussen fort. Die erste Linie stammt von Wolter Gott- fried Freih. v. Neukirchen, genannt Nyvenheim, Herrn zu Driesberg, Kessel, Mook und Müssenberg, welcher sich 1 703 njit Elbertina Freiin V. Tengnagell a. d. H. Gellicom, gest. 1726, vermählte. Derselbe war aus der 13. Generation der früheren Stammreihe und gründete die Linie, welche sich aus den Niederlanden, theilweise, wie erwähnt, nach Ostin- dien und Frankreich ausgebreitet hat. Drei seiner Söhne, Johann Gys- bertLudolph Adrian, Carl Johann und Wolter Godfried, hatten dauernde Nac'hkommenschaft. Freih. Johann Gysbert Ludolph Adrian, Herr zu Driesberg, Mook und Kessel, vermählte sich 1731 mit Syna Margaretha Freiin v. Wyhe, Erbtochter zu Eck und Wiel, verzichtete auf seine Erbämter im Cleveschen, verkaufte die dortigen Güter und wurde unter die geldernsche Ritterschaft aufgenommen. Von seinen Söhnen hatten zwei Nachkommen, nändich Evei*t Johann und Bernhard. Evert Johann, Herr zu Eck und Wiel, hinterliess aus der Ehe mit Friederike Freiin V. Bentinck, neben einer Tochter, Freiin Albertine, venu, mit Andreas Freih. v. Pallandt, Herrn zu Eerde, später Wittwe, einen einzigen Sohn: Jan Gysbert Ludolph Adrian, welcher in zweiter Ehe mit Antoinette Grf. V. Bentinck vennählt war, aus welcher Ehe ein Sohn entspross:

491 -

Freih. Gust4iv, geb. 1814, k. iiicderl. Kammcrhcrr und Mitglied der Rit- terschaft von Geldern. Derselbe vermählte sich 1837 mit Luise Freiin Iluysson v. Kattendyke und aus dieser Ehe leben, neben einer Tochter, vier Söhne, von welchen der ältere, Freih. Gustav, 1841 gebofert wurde. Freih. Bernhard, s. oben, ging nach Ostindien, kehrte aber 1775 zü^ rück und begab sich dann nach Frankreich, wo seine Nachkommenschaft als jüngere Speciallinie des ersten Zweiges der ersten Linie fortblüht. Was den zweiten Zweig der ersten lanie anlangt, so vermählte sich Freih. Carl Johann, s. oben, 1737 mit Antoinette Freiin v. Lynden zu Lewenburg und der Sohn, Freih. Carl Joost, vermählte sich zu Batavia mit Johanna de Basch. Aus dieser Ehe entspross Freih. Abraham Adrian, geb. 1818, k. uiederländ Hauptmann der Mariniers, welcher, verm. 1848 mit C. A^illerius, den Stamm fortgesetzt hat. Den dritten Zweig der ersten Unie gründete Freih. Wolter Godfried, niederländ. (ieneraliieutenant und Comthur der Ballei-Utrecht. Derselbe vermählte sich 1758 mit Johanna Wilhelmine V. Heuckelom und aus dieser Ehe entspross Freili. Jacob Heinrich, verm. 1801 mit Margaretha Jacoba V. der Düssen. Da aus dieser Ehe nur zwei Töchter stammten : Freiiu Jacoba, geh. 1803, vermählte Freifrau v. Verschuer und Freiin Alber- tina, geb. 1804, vermählte Freifrau V. Brackeil zum Eng, so ist der Mannsstamm dieses Zweiges erloschen. Die zweite Linie des Stammes, welche den Namen der preussischen Linie fühi't, umfasst die Nachkom- menschaft des 1829 verstorbenen Freiherrn Carl Christian, Herrn auf Caldenhausen, Issum und Schwanenpful Haupt dieser Linie ist der äl- teste Sohn des PVeiherrn Carl (Jhristian : Freih. Friedrich Christian, geh. 177i), k. holländ. Oberstlieut. a. D., verm. 1811 mit Caroline v. der Mosel, gest. 1842, aus welcher P^lie, neben zwei Töchtern, Freiiu Annilie, geb. 1813 und Freiin Pauline, geb. 182H, ein Sohn stammt'. Freih. Carl, geb. 1814, k. preuss. Landesgerichtsrath zu Aachen. Der Bruder des Freih. Friedrich Christian: Freih. August Wilhelm, geb. 17!)2, k. preuss. Oberstlieut. a. D. , vermählte sich 1818 mit Antoi- nette Nehiner und aus dieser Ehe entsprossten zwei Söhne: Freih. Carl AntoiL geb. 1811), k. pr. Hauptmann und Compagnic-Chef im (>. rhein. Inf.-Ueg. und Freih. Gustav, geh. 1822, k. pr. Ilanptnmnn und Com- pagiiiechef im niederrhein. Füsilier-Rog. Nr. 39. Ersterer vermählte sich 1853 mit Luise Schaper, Letzterer 1853 mit Marie Braune und Beide haben den Stamm fortgesetzt. Die Immatriculation der Familie in die Adelsmatrikel der preuss. Bheinprovinz, und zwar unter Nr. 72 der Classe der E<lelleute, erfolgte, laut Eingabe d. d. Meurs, 20. Juli 1829, in der Person des Friedrich FreiheiTu v. Neukirchen, genannt Nyvenheim.

(i(nt/,e, II. 8. so«;. Vettt-r, lM>r^;i<«rlio Kitlcrsclinlt, S. iVA. - Huhenn, iiii-ilirrheln. Adel, U. S. a?.'). - N. Pr. A.-L. V. S. :fr/» Fahne, I. S. 30:i ii. H04. - Fiwih. t. Udebur. ». S. IJ:.. - (Mii.nl. Tasrhoiib. der fr< ilurrl. HShüct, Is.S.'i, 8. 40*)— 40*): NtMikirchei», «en. N. vonhoirn und 1'^<'.4. S. ÄiU u. «.0: NyvoiilM-in» (Ncukirrhon, gen. v. N.). Siebmacher, \\. 118: V. Neiikircli-ii. Nitd.r Klieliiiriiuliich. W.-B. der pr. ins. Rheliiprov. !. Tab. B9, Nr. \>< u. «. 84. - Knrvu.kt'. \\. 8. :US u. 19.

Neukirchen (iu Silber drei schwarze oder blaue Sparren). Altes, ursi)ninglich altmärkisches Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze Neuen- kirchen uuweit Osterburg, welches sieb aus der Altmark zeitig nach

492

Meklenbai'g und Poniineni ausbreitete, wo dasselbe namentlich in den Kreisen Anclam. Cfreifswald und Usedom ansehnlich begütert wurde. Die Familie, welche sich anch Nienkerken, Nienkerke und Nykerke schneb. war schon 1203 zu Begewitz, nach welchem Sitze sich auch ein Zweig des Geschlechts nannte, 1339 zu Sekeritz, 1345 zu Wablendow,

1349 zu Muggelin und 1364 zu Busow gesessen, brachte in den näch- sten Jahrh. mehrere andere Güter an sich und blühte noch tief in die erste Hälfte dos 17. Jahrh. hinein, in welcher 9. Juni 1641 Christoph V. Neukirchen, Herr auf Jamitzow, Klotzow, Mellentin und Vorwerck, pommerscii. Geh.-Rath, den Mannsstamm schloss. Der weibliche Stamm scheint noch geraume Zeit fortgeblüht zu haben.

Micra.l, \.\h. 4. S. I.VS n. \.xh. 6. (lauhe, I. « 14!ri und «;<. Ze.lUr, XXIV. S. 770. - Freih. v. L'-.lff'tn-. 11. »S. 145 und IM. S. 3l.i u. IB. - Sief>iua<:fier, V. l«s.

Neukirchen, Xeukirche. Ein von Sinapius unter dem alten schle- sischen Adel aufgeführtes Geschlecht, von welchem aber nur wenige Sprossen ohne nähere Angaben genannt werden, lieber ein in früher Zeit in Böhmen vorgekommenes Geschlecht dieses Namens ist ebenfalls Genaues nicht aufzufinden.

Sinapiu.1. I. S. iiHA. - Oauhf, I. S. H'.M u. II. S. 80» u. »H)6.

Neakirchen, Nnwenkirchen. Kin im 14. Jahrh., von 1337 bis

1350 im Gothaischen und Eisenachischen vorgekommenes Adelsge- schlecht, welches Nnwenkirchen geschrieben wurde und wahrschein- lich das Dorf Neukirch im Gothaischen an der eisenachischen Grenze besass.

r. Hellbach, II. 8. Ifiß, nach: Brückner. Kirch- u. Scliiilfn-Stnat d. Hent. Gotha. II. Stck l. 8. ü4 u. Stck 5 S. 'JH.

Neumair v. Rarassla. VAn in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. zu dem im Mansfeldischcn gesessenen Adel zählendis Geschlecht, welches 1631 zu Ermsleben und Ramssla begütert war und aus welchem damals Johann Wilhelm Neumair v. Ramssla und die Vettern desselben, die Gebrüder Hans Wilhelm und Carl Friedrich N. v. R. , lebten.

Freif, r. L^Heftur, II. S. U.S.

Neumann, Freiherren. Erbh'ind.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1831 für Philipp v. Neumann. k. k. Botschaftsrath. Derselbe war ein Sohn des k. k. Kammerfouriers Carl Neumann, welcher 1810 mit dem Prädicate: Edler v. den erbländ.-österr. Adelsstand erhoben worden wjir.

n.nidsohrlftl. Ni.tir.. Mryerir r. Mühl/Hd. Krjs -Bd. S. ;<SS.

Ncnmann^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstaud. Diplom von 1846 für Maximilian v. Neumann, k. k. Generalmajor und Coinmaudanten von Legnano.

H«iiri<<chriftl. Notiz.

Nenmann. Reichsadelsstand. Diplom von 1641 für Christoph Mag- nus Neumann, kurmainzischen Capellmeister, von 1654 für Andreas Neumann und von 1797 für Bernhard Jacob Daniel Neumann, herz, meklenb. -schwer. Legationsratli.

Uau<l9chriftl. Motisen.

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Ncuniann (in Roth auf einem grünen Hügel eine vorwärts und rechts sehende Jtinglingsgestalt mit gelbem, abgestutzten Haar, goldfar- bigen, bauschigen Hosen, schwarzen Schuhen und schwarzem Mantel gleich einem Schüler-Knaben, die Linke in die Hüfte set/end und in der vorgestreckten Rechten ein offenes, geschriebenes Buch haltend, über welchem in der rechten Oberecke des Schildes ein sechsstrahliger, goldener Stern schwebt). Altes, angesehenes Patriciergeschlecht der Stadt Görlitz, aus welchem Magister Moses Neumann und die Brüder desselben, Paulus und Andreas Noumann, für sich und ihre Nachkom- men 5. Mai 1574 einen kaiserlichen Wappenbrief erhielten.

FiPih. e. Lfdf'nir. W S. 14«. Dornt, AUgem. W.-B. I. 8. 71 u. V2 u. 200 u Tal». «.O: nach Ilort7.8chHi).sky.

Neumanti, Naumann (im Schilde ein schräglinker, mit drei Lin- detiblättern belegter Balken). Schlesisches, schon im 16. Jahrb. be- kanntes und angesehenes Adelsgeschlecht. Der Ahnherr war, so viel bekannt, Wenzel Neuraann aus dem Fürstenthume Sagan, welcher des Herzogs Heinrich zu Sachsen und in Schlesien zu Sagan vornehmster Rath und Canzler war. Der gleichnamige Sohn desselben bekleidete bei des Herzogs Prinzen, dem nachmaligen Kurfüi-st Moritz zu Sachsen, die- selben Ehrenstellen und starb 1552 zu Meissen. Franz v. Neumann war von 1564 bis 1569 Heermeister des Johanniter-Ordens zu Sonnenburg und der Letzte, welcher, nur von adeligem Herkommen, diese hohe Würde bekleidete, während später dieselbe nur an vornehme Reichs- grafen, oder meist an die Markgrafen zu Brandenburg gelangte. Ein zeitig, ebenfalls schon im 16. Jahrh. in das Brandenburgische gekom- mener und ansässig gewordener Zweig der Familie, welcher sich meist Naumann schrieb, blühte fort, s. den Artikel: Naumann, Bd. VI. S. 452 In Schlesien war noch zur Zeit des Sinapius ein v. Neumann zu Ober- Hermesdorf im Liegnitzischen und ein Anderer zu Hausdorff im Sagan- schen gesessen.

Sinapius, II. S. S3Ä. Gauhf, 1. 8. 1485: auch imch Oryphlus, von Ritterordeu. - N. Pr. A.-L. lll. S. 461

Neumann. Ein früher in Tirol vorgekommenes und der dortigen Landesmatrikel einverleibtes Adelsgeschlecht.

(iauhe, I. 8. 14S5: nach Or. v. Braodh.

Naumann (in Roth ein rechtsgekehrter, silbern geharnischter Arm, welcher in der Hand einen Pfeil hält). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 10. Juni 1779 für David Neumann, k. preuss. Premier- lieutenant im Infant.-Regim. v. Rothkirch. Derselbe, geb. um 1738 in der Provinz Preussen, wurde 1792 Major, commandirte später das Re- giment V. Courbiere und erhielt 1 802 die Commandantur der Festung Cosel, welche er 1806/7 mit heldenmüthiger Ausdauer bis zu seinem, noch während der Belagerung, am 16. Apr. 1807 erfolgten Tode ver- theidigte. Wenige Tage vorher, 13. Apr. 1807, war dei*selbe für seine Tapferkeit zum Generalmajor befördert worden. Sein gleichnamiger Sohn trat in die k. pr. Armee und stieg bis zum General der Infanterie, General-Adjutanten und Chef des reitenden Feldjäger-Corps. Ein an- derer Sohn starb 1818 als Ms^or und Commandeur des breslauer Garde-

494

Lainlwelir-Bataillüns. Mehrere Söhne des Ersteren wurden Offiziere in der k. preuss. Armee.

N. l'r. \. L. I. S. 48 und 111. 8. 4»;i u. 62. - Ftfih r. L^debur, II. 8. I4.S. W.-B.

d. pr^'iHs M<ui. IV. 12.

Neumann (in Blau ein mit drei Sternen belegter, silberner, schräg- linker Balken, begleitet von zwei Löwenköpfen). Adelsstand des Kgr. Proussen. Diplom vom 10. Sept. 1840 ftlr den Amtsrath Louis Neu- mann auf Szir^nipöhnen in Litthauen. Derselbe wurde auch zu Kowal- ken und Weedern gesessen.

N. Pr. A.L. vr. 8. 72 11. 18fi - Frfiff. v. Ltdtbur, II. 8. U-S u. III. S. 316.

Neumann Adelsstand dos Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Oct. 1840 für den Rittergutsbesitzer Johann Heinrich Neumann auf Hanse- berg bei Königsberg in der Neumark. Derselbe erwarb spater auch die Güter Raduhn und Patzig a. ()., ebenfalls im Kr. Königsberg.

N. Tr. A.L. VI. S. 72 u. 14». -- Fifih. r. Ledehur. 11. s, 145.

Neumann. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. Dec. 1846 für Carl Hermann Gustav Neumann, Besitzer der in Schlesien im Kreise Tost-Glciwitz gelegenen Herrschaft Schwieben.

Fr^ih. V. Lrdfhur, IJ. S. N.S.

Neumann (Schild mit Scliildeshauptc. Im purpurnen Schildeshaupte die goldene preussische Krone. Schild der Lunge nach getheilt: rechts in Silber ein einwärts gekehrter, blauer Greif und links in Blau drei, 1 u. 2, goldene Sterne. Unter dem Schilde schwebt ein mit dem Spruche: Fest und Treu bezeichnetes Band). Adelsstand des Kgr. Preussen. Di- plom vom 18. Gctob. 18(il für den Rittergutsbesitzer und Landes-Ael- tester Gustav Robert Neumann auf Sprottisch dorf und für den Ritter- gutsbesitzer und Landes- Aeltesten Heinrich Wilhelm Neumann auf Wi- chelsdorf in Schlesien.

HnnilHcliriAI. Notix.

Neumann (in Blau eine rothe Mauer, auf welcher ein Rabe sitzt). Polnischer Adelsstand. Diplom vom 11. Nov. 1790 für Johann und Christian Neumann und Einverleibung in den alten, polnischen Stamm Nadwicz. Der Stamm, welcher 1803 zu Pokrzywnicki und Sierostano im Posenschen gesessen war, blühte fort und ein Sprosse desselben stand 1833 als Lieutenant im k. preuss. 18. Inlant.-Regim. zu Bromberg.

Fifih. r. L»'dfhnr. II. S. 14(5 ii. III. S. :iMi.

Neumann (in Silber auf grünem Boden ein vorwärts sehender, mit grünem Laube bekränzter und umgürteter, wilder Mann, welcher mit der Rechten eine Keule auf den Boden stemmt und die Linke in die Seite setzt). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 6. Juni 1819 für die drei Gebrüder: Friedrich Neumann, k. bayer. .Regierungs-Rath bei der Kammer des Innern im Rheinkreise, Carl N., k. bayer. Artille- rie-Oberlieutenant und Wilhelm N. in Dillingen. Die Familie wurde 1. Juli 1819 in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

r. I.nni;, SiippK-in. S. rj6. W -B. d. Kgr. I ayerii . X. 40. r. Hefner , bavor. Ad«'l, T;il.. 119 II. S UM). - Kne.t,'.hke, IV, .«^. .»07.

Neumann v. Bucholt, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 17(U für Cari Samuel Neumann, Salz-Einnehmer zu Lippa im Te-

495

meswarer Banate, wegen 22jäliriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edler v. Bucholt.

Mey4>rle 9. Mühl/^IJ, S. 233 u. 84.

Neumann v. Meissenthal. P^rblünd.-österr. Adelsstand. Diplom von 1811 für Carl Joseph Neumann, Rittmeister im Carabiuer-Regim. K. Franz I. und für den Bruder desselben, Heinrich N , k. k. Haupt- mann, mit dem Prädicate: v. Meissenthal. Der Stamm wurde fort- gesetzt. In neuester Zeit stand Carl Neumann v. Meissenthal als Major in der k. k. Infanterie.

Mfgerlf c. Miihlfeld, S. 234. Milit.-Schoraat. U. ost^rr Kaisorth.

Nenmann v. Neuberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1710 für Johann Friedrich Neumann, Ratbsverwandten zu Prag, mit dem Prädicate: v. Neuberg.

Uegerif v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. IiS-*.

Neumann v. Nenersheim. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1777 für Franz Xaver Neumann, k. k. Rath und Oberstpostamts- Ver- walter zu Insbruck, mit dem Prädicate : v. Neuersheim^

Mfißeil" r. MtiJJ/fU/, Krg.-Hd, S. 3«»8.

Neumann v. Neumannswaldan, auch Ritter. Böhmisciier Ritter- und Adelsstand. Ritterdiplom vom 26. Sept. 1673 für Gottfried Leo- pold Neumann v. Neumannswaldan und Adelsdiplom vom 3. Juli 1696 für Adam Friedrich Neumann mit dem Prädicate : v. Neumannswaldan.

Haudschrifll. Notiz.

Neumann v. Pnchholtz, Ritter. Böhmischer Ritterstaud. Diplom von 1747 für Jacob Neumann v. Puchholtz.

Mfgerle r MühlfeUl, Krg -Bd S. IS2.

Neuniann v. Regensberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1821 für Jacob Neumann, k. k. Rittmeister, mit dem Prädicate: v. Regonsbcrg.

Megerle v. Mühlfeld. Krg.-Ud. S. 3sS.

Neumann v. Sonnberg. Reichsadelsstand. Diplom von 1591 für Ileinricb Neumaim, mit dem Prädicate: v. Sonnberg.

Uaiidsrhriitl. Notiz.

Nenmarck. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, welches nach Pastorius, Francon. rediviva, schon im 11. Jalirb. geblüht und zum adeligen Patriciat in Nürnberg gehört haben soll Petrus v Neumarck, Doctor, war 1563 Domdechant /u Naumburg und Volckhardt v. Neu- marck besass 1614 einige Rittergüter in Sachsen.

Oattfi^, II. S SO«.

Neumüller, auch Ritter und Edle. Reichsadels- u. Ritterstaud, Adelsdiplom von 1782 für Johann Georg Neumüller, k. k. Geh. Reichs- bofcanzlisten und Ritterdiplöm von 1806 für Johann Georg v. Neumüller d. J. , k. k. Reichshofcanzlei-Exi)editors Adjuncten und seine Gattin, Maria Franzisca, geb. Helfrich, mit dem Prädicate: Edle v. Der Stamm wurde fortgesetzt und noch in neuester Zeit war Leopold Ritter v. Neu- mann Hauptmann 1. Classe im k. k. 3. Sanitäts- Corps.

Megerle 9. Mühl/eld, Erg.-Ud. S. 182 u. 8. 3S8. Suppl. zu Sit-hm. W.-B. XI. 13: v. N, - Kne»ehk*^ IV. 8. 3O8.

5

1

496

% Nenneck, Nennegk. Altes, schwäbisches und rheinländischcs Adels-

4- Geschlecht, welches schon im 12. Jahrh genannt wird. Wolfl v. Xenneck

j, war nacli Anfange des 15. Jahrh. Abt zu Gengenbach und Melchior

h V. N. 1448 des deutschen Ordens-Conithur zu Nürnberg. Hans v. N.

i) wird von Bürgermeister 1488 als grüflich wörttemb. Rath bei dem

1/ schwäbischen Bunde aufgeführt; Hans Conrad v. N. lebte in den letzten

^ Jahrzehnten des IG. Jahrh. und Alexander v. N. zeichnete sich im 30jäh-

; rigen Kriege als k. k. Oberst aus und unterhielt damals mit etlichen

" Hrüdern de» Stamm, welcher spüter erlosch.

V liucelini, Siemiiiatj V. I. liurtjerineisti'r, S. 530. Gaulie. t. S. USü u. <*«. _ r. Jfafl-

stt'in, II. S. 240. ZfHl"!-, XXIV. «. JIM. - Sichmac/ifr, I. 112: v. Ncvii^ck, Hchwäüisrli. - r. MfditKt. II. .s. :'.*)♦) und Jiy? : aii(*li iinoli Z(>ichiiuui;<>i) von Xh'ii ii |.iy7. Sii|ii)|. xii Siibm

;, W.-B. VII. 23.

:. Neuner. Reichsadelsstand. Diplom von 1636 für Michael >ienner,

r kais. Uofmundbäcker und für die Ijrüder desselben : Hans und Sebastian

Neuner.

'' Huii«l»»rhrifil. Noiijt.

> Neuner v^ Breitenegg. Erbländ.-österr. Adelsst^^nd. Diplom vom

. 17. Juli 171)1 für Ignaz Anton Neuner, Salzversil herer bei dem Salz-

amte zu Hall, wegen öOjühriger Dienstleistung, mit dem Prildicate: V. Breitenegg. Der Empfänger des Adelsdiploms setzte den Stamm fort und drei Söhne desselben: Joseph Aloys Neuner v. Breit^negg, g^b. 1755, Particulier zu Zell, Franz Xaver Caspar N. v. B., geb. 1757 und Johann Nepomuck N. v. B., geb. 1768, k. bayer. quiesc. saliner Rech- nungs-Commissionair zu Hall, wurden nach 1815 in die Adelömatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

Mijrrle c. MühljeUL S. •.';{4. - r. Laioj, Supplem. vS. i25 u - W.-B. d. Kgr. Bayern,

vn. 47.

Nenpaner, Edle u. Ritter (in Blau auf braunem Boden, aus wel- chem am rechten Seitenrande des Schildes drei goldene Waizen-Aehren übereinander an halmigen Stielen aufwachsen, während unten am linken Seitenrande ein Bienenstock steht, auf welchen sechs Bienen zufliegen, ein vorwärts und etwas rechts gekehrter Bauer, welcher in der Rechten abwärts eine goldene Traube, oben mit zwei grünen Blättern und in der Linken eine, mit der Spitze einwärts gekehrte Sichel hält). Erb- länd.-österr. Ritterstand. Diplom vom 26. Aug. 1817 für Matthias Jo- > seph Edlen v. Neupauer, k. k. Mercantilrath und Grosshändler in Wien.

Derselbe war 1792 mit seinen Brüdern: Jacob, Franz Xaver und Hein- rich Neupauer, in den erbländ.-österr. Adelsstand versetzt worden. Der Stamm blühte fort. In neuester Zeit lebt in Wien Ferdinand Ritter Neupauer v. Brandhausen, Doctor der Rechte und k. k. pens. Hofrath.

Mfycrie V. Mühlffld, 8. V.V.\ il 'i^\. Knrschke, IV. S. 30^ ii, :;09.

Neupauer v. Rosenstein, Edle und Ritter. Erbländ.-österr. Rit- terstand. Diplom von 1750 für Veit l^eopold Neupauer. k. k. Ober- ^ amts-Coutroleur zu St. Veit in Kärnten, mit dem Prädicate : Edler

V. Rosenstein,

Mf'ijHile r. Müf.l/rhl. Er- -Bd. S. 11^2.

Neupauer v. Wiesenfeld. Ph'bländ.-österr. Adelsstand. Diplom

497

von 1742 für Johann Georp: Neupauer, Salzvcrsilberer und Zolleinneh- mor zu Teschen, mit dem Prädicate: v. Wiesenfeld.

Meyprle r. Mü/'l/^h/, Kr^ -Bd- 8. ;<H8.

Nenrath. Reichsadelsstand und Freiherni stand des Kgr. Württem- berjf. Adelsdiplom vom 6. Febr. 1791 für Jobann Friedrich Albrecht Constantin Neurath, Assessor des Reichskammergerichts zu Wetzlar, und Freiherrndiplom von 1851 für Constantin Justus Franz v. N., k. württemb. Geh. Legationsrath, Vorstand des Geh. Raths und des Ministeriums des Auswärtigen. Ei-sterer stammte aus Hessen, machte sich als Schriftsteller in der juiistischcn Literatur bekannt und starb 1H16 als grossherzogl. bad. Geh.-Rath und Hofrichter zu Riistadt. Der Sohn desselben , Constantin Franz Ftirchtegott v. Neurath , welcher von 1804 bis 1806 gleichfalls Assessor bei dem Reichskamraergerichte zu Wetzlar war, trat 1807 in k. württemb. Dienste, in denen er von 1809 bis 1817 das Präsidium des k. Ober-Justizcollegiums zweiten Senats, spä- ter das des k. Oberbergtribunals führte. Er starb 1817 als Geh.-Rath und Justizminister und hinterliess aus der Ehe mit Charlotte v. Erath, geb. 1789, neben zwei Töchtern: Julie v. N., geb. 1813 und Marie, verm. Freifrau v. Soden, geb. 1805, einen Sohn: Constantin Justus Franz v. Neurath, geb. 1807, welcher bereits 1844 Ober -Justizasses- sor bei dem Gericlitshofe zu Esslingen war, von Ehrenstufe zu Ehren- - stufe stieg, wie angegeben, den Freiherrnstand erhielt und später Prä- sident des geh. Raths, Staatsmi nister u. s. w. wurde.

Ciist, Aclelsb. des Kgr Wörit.inbeiv' . S. AH W.-B. d. Kgr. Württemb., Nr. 195 a. S. 49. Kneschkf, I. 8. 310.

Neusorge. Rheinländisches Adelsgeschlecht, aus welchem Mar- quard Anton v. Neusorge 1725 als Capitular zu St. Gereon in Cöln und Probst zu Meschede vorkommt.

Frfih. r. Lfdtbur, II. S. 146.

Neustadt (in Schwarz ein goldener Querbalken , begleitet von drei goldenen Rosen). Polnischer Adelsstand. Diplom vom 20. April 1673 * für Johann Neustadt (Neysztad). Nach König (Collect, geneai. T. 64) wurde, d.d. Cleve, 6. März 1660, vom Kui-fürsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg dem k. polnischen und schwed. Landeshauptmann von Samogitien, Johann v. Neustadt, die adelige Herkunft aus der Graf- schaft Mark bezeugt, doch ist ein adeliges Geschlecht dieses Namens da- selbst nicht bekannt.

Freih. V. Lfidehur, FI. 8. 146 u. III. «. 3l(J.

Neustaedter, Neostedter, Neastetter, genannt Stürmer (in Sil- ber eine schwarze Lilie , deren obere Hälfte mit dem Bunde der ge- wöhnlichen französischen Lilie gjinz gleich ist, die untere aber, statt der Blätter, einen, den Piedestal der Säulen ähnlichen Fuss von zwei Stufen zeigt). Eins der ältesten , fränkischen Adelsgeschlechter, wel- ches zu der unmittelbaren reichsfreien Ritterschaft des Orts Gebflrg ge- hörte , den Stammnamen von Neustadt an der Aisch annahm und den Beinamen: Stürmer im 12. Jahrhunderte von der tapfern Bestürmung einer Stadt erhielt. Dasselbe, aus welchem zuerst Heinrich Neustetter, genannt Stürmer, 1231 als Zeuge in einer alten rauheneckischen Ur-

Xnetchke , Deutsch. Adtls-Lex. VI. 32

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künde auftritt, besass in früher Zeit auch im Bajrrenthischen das im 15. Jahrb. an die von Libicbau (Lichau) übergegangene Rittergut Neu- städtlein am Forst. Von den Sprossen des Stammes waren Mehrere in Hoch- und Domstiften aufgeschworen. Erasmus Neustetter, genannt Stürmer, Senior des Domcapitels zu Würzburg, starb 8. Decbr. 1594 und später, 9. Novbr. 1638, schloss in Franken Johann Christoph Neu- stetter, genannt Stürmer, Dompropst zu Bamberg, Domkttster zu Mainz und Senior zu Würzburg, den alten Stamm.

r. Battatein, UI. 8. 348. Zedier, XXIV. S. 828. Biedermann, CantOD Geburg, Tab. 343—46. Soleer, 8. 426 u. 428. Conradi Dinneri Epitbetornm graecor. Carrago. Franeol 1589: bei der Dedication findet sich das Wappen, Siebmacher, I. 103: Die Nevsteter, Stät- roer gen., Frankisch. r. M»ding, III. 8. 457. Sappl. su Siebm. W.-B. VII. 217.

Nenstaedter, Freiherren (Schild geviert, mit Mittelschilde : Im silbernen Mittelschilde die im vorstehenden Artikel beschriebene, schwarze Lilie des alten, fränkischen Stammes Neustetter, welche jetzt als Schaeh- rochen oder Sturmstock aufgeführt wird, 1 und 4 von Silber und Roth der Länge nach getlieilt, mit einem oflfenen Fluge von geytrechselten Farben ; 2 in Blau auf grünem Boden ein doppeltgeschweifter, gekrön- ter, goldener Löwe und 3 ebenfalls auf grünem Boden ein silberner Wolf mit erhobenem Schweife. Der Hals desselben ist von hinten mit einem blanken Schwerte quer durchbohrt und in der rechten Oberecke des Feldes schwebt ein goldener Stern). Erbländ. österr. Freiherm- stand. Diplom von 1819 für Johann v. Neustädter, k. k. Feldmarschall- Lieutenant , wegen 45jähriger Dienstleistung und für den Neffen des- selben, Michael v. Neustädter, Departements -Vorsteher der k. k. Hof- kriegsbuchhaltung. — Die in Oesterreich blühende freiherrliche Familie V. Neustädter, wie dieselbe gewöhnlich geschrieben wird, stammt neue- ren Angaben nach, weiche ein, in handschriftlichen Aufzeichnungen vor- kommendes Adelsdiplom v. 1516 für Johann Christoph Newstetter, nicht berücksichtigen, von einem zu Ende des 17. Jahrb. nach Ungarn gelangten Zweige der im vorstehenden Artikel besprochenen alten Fa- milie dieses Namens ab. Die Glieder dieses Zweiges hörten, wie an- gegeben wird, auf, den Beinamen: Stürmer fortzuführen und Tobias Neustüdter senior , genannt Stürmer, soll der Letzte gewesen sein, wel- cher mit demselben in einer Urkunde von 1668 auftritt. Von den Empfängern des Freihermdiploms setzte Freih, Michael den Stamm fort. Derselbe, geb. 1771 und gest. 1842, k. k. Hofrath, Gerichtstafel- Beisitzer der Coraitate von Neograd und Trentschin in Ungam , ver- mählte sich 1793 mit Charlotte Comtesse d'Alincourt, aus welcher Ehe drei Söhne entsprossten, die Freiherren: Georg Joseph Carl, Franz Fer- dinand Joseph und Joseph Ferdinand Franz. Das jetzige Haupt der Fa- milie ist Freih. Georg Joseph Carl. Derselbe, geb. 1794, vermählte sich 1828 mit Marie v. Motesiczky auf Schloss Niltas in der Herrschaft Korldtkö und aus dieser Ehe leben, neben drei Töchtern: Paulina, geb. L832, Barbara, geb. 1834 und Anna, geb. 1836, drei Söhne: Georg, geb. 1831, Albert, geb. 1837 und Carl, geb. 1842, k. k. Oberlieutenant. Freih. Franz Ferdinand Joseph, geb. 1795, starb 1836, und Freih. Joseph Ferdinand Franz, geb. 1796, k. k. Feld- marschall-Lieutenant in Pension, vermählte sich 1850 mit Helena

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Y. Hervoic, geb. 1829 und gest. 1859, aus welcher Ehe eine Tochter stammt, Sophie, geb. 1856.

Mfg^rle v. MählMJ, S. 73. Goueal. Taachonb. der freilierrl. Häuser, 1856, 8. 463 u. 4«i4 und l^t.4, S. 557 u. 5S.

Nenweiller, Edle. Erbland. -österr. Adelsstand. Diplom von 1805 für Joseph Neuweiller, k. k. Artillerielieutenant mit dem Prädicate: Edler v.

Neuwirth. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1824 für Joseph Neuwirth , k. k. Kriegscommissar zu Prag.

p. IfrUhac/t, II S. 167 u. 6S. HHudschrifU. Notix.

Neuwirth und Aichelfelss, Ritter. Böhmischer alter Ritterstand. Diplom von 1703 für Leonhard Neuwirth, mit dem Prädicate: v. Neu- wirth und Aichelfelss.

Moyerle v. Mühlfeld, Ergai«.-BU. S. 182.

Neve. Reichsadelsstand. Diplom von 1715 für Johann Philipp Neve aus Flandern.

Haiidschriftl. Notiz.

Nevery, Ritter (in Silber ein, aus einem im Schildesfusse stehen- den, mit einer Krone bedeckten, grünen Dreiberge aufwachsender, rechts- gekehrter Hirsch, zwischen dessen achtendigem Geweihe ein rothes Kreuz schwebt). Ph-bländ. -österr. Ritterstand. Diplom vom 20. Apr. 1789 für Joseph Nevery, k. k. Rath und llofsecretair.

Handschriftl. Notiz. Kntachk«^ IV. S. 309.

Neveu, Neveu v. Windschläg, Freiherren (in Grün zwei schräg- kreuzweise übereinander gestürzte , silberne Anker mit Querholz und mit goldenen Nägeln und Spitzen). Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 17. Decbr. 17üO für Franz Michael Neveu v. Windschläg.

Die jetzt im G rossherzog th. Baden blühende freiherrl. Familie Ne- veu V. Windschläg ist ein Zweig der aus der Provinz Anjou in Frank- reich stammenden altadeligen Familie Neveu de la Folie. Franz Carl Neveu verliess zu Anfange des 30jährigen Krieges sein Vaterland, diente im kaiserlichen Heere als Oberst eines Regiments, wurde später Land- voigt in der Ortenau und von Oesterreich mit der daselbst gelegenen Herrschaft Windschläg belehnt. Von ihm stammte aus der Ehe mit Maria Susanna v. Roggenbach Freih. Franz Michael, s. oben , vermählt mit Anna Maria Freiin v. Pfürdt und von Letzterem stieg die Stamm- reihe , wie folgt , herab : Freih. Franz Anton : Maria Catharina v. Rog- genbach; — Freih. Franz Carl Ignaz: Maria Sophia Reuttner v. Weil;

Freih. Franz Conrad, kurmainz. Kämmerer: Maria Elisabeth Au- gusta Freiin v. Eberstein; Freih. Franz Anton (IL), geb. 1781 und gest. 1837, grossherzogl. badischer Kammerh. und Oberforstmeister, Herr zu Windschläg , Dietenbach u. s. w. : Maria Friederica Josepha Freiin V. Roggenbach, geb. 1791 und venu. 1809; Freih, Franz Joseph Adolph, geb. 1812, jetziges Haupt des freih. Hauses, Herr auf Wind- schläg und Hespengrund, grossherzogl. bad. Kammerherr, venu. 1839 mit Mathilde Freiin v. Schawenburg-Herrlisheim , geb. 1818, aus wel- cher Ehe, neben vier Töchtern, den Freiinnen: Mathilde, geb. 184< Sophie, geb. 1842, Marie, geb. 1844 und Emma, geb. 1847 .€

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Sohn stammt, Froih. Carl, geb. 1850. Von den Geschwistern des Freih. Franz Joseph Adolph Carl veraiählte sich Freiin Maria, geb. 1809, 1838 mit Carl v. Neubronn -Eisenberg, grossh. bad. Kammerh. und Stadtdirector zu Carlsruhe, Freiin Balbine, geb. 1815 , 1844 mit Rudolph Freih. v. Berckheim, grossh. bad. Kammerh., Freiin Adelheid, geb. 1818, 1841 mit Wilhelm Freih. Rinck v. Baldenstein, grossh. bad. Generalmajor und Freih. Franz Anton Joseph , geb. 1820, Grund- herr zu Dietenbach, Rain und Biengen, grossh. bad. Kammerh., 1851 mit Luise, Freiin v, Wangen zu Geroldseck am Wassingen, geb. 1829. Aus der Ehe des Letzteren stammen zwei Söhne: Franz, geb. 1853 und Friedrich, geb. 1856.

C(ist, Adelsbucb <\fs Gr<»sslierz. BadPii , S. 141 ii. 42. G^iical. Tascheub. d. frelherrl. HRuscr , 1S48, 8. 2t)a-C..S und 1^03, S. 6t;ü u. Cl. - Knenchke, II. S. 319.

Newen v. Newenstein. Reichsadelsstand. Diplom von 1733 für Johann Carl Newen, k. k. Hofpoeten, mit dem Prüdicate: v. Ne- wenstein.

Meierte V Mühl/ehl. Kr^.-Hd. S. a.sS.

Neydeck, Neudeck, Freiherren (Stammwappen: in Silber drei rothe Jacobsmuscheln , schrägrechts über einander und mit der runden Seite oben liegend. Wappen der Rainaschen Linie : Schild geviert: 1 u. 4 das Stammwappen und 2 u. 3 in Schwarz ein goldener Drache oder Basilisk , auf einem dreihtigeligen Berge stehend: Raina). Altes, österreichisches Herrenstandsgeschlecht, welches ursprünglich aus dem Herzogthum Krain und zwar aus dem, von Mainhard und Herr- mann V. Neydeck bereits 1250 besessenen gleichnamigen Stammschlosse, acht Moilen von Laibach gelegen , stammte und aus Krain auch nach Oesterreich und Tirol kam. üeber die Zeit, in welcher die Familie nach OesteiTcich gekommen , finden sich verschiedene Angaben. Einige nehmen das Jahr 1546 an, Graf v. Wurmbrand abergiebtan, dass schon 1287 Johann v. Neydeck Hauptmann des Schlosses zu Steyer in Oberösterreich gewesen , Margaretha , Heinrichs v. Neydeck Tochter, 1 345 das Vorwerk Steinhoff in Oesterreich gekauft und Johann v. Ney- deck, Kammermeister des Herzogs Wilhelm in Oesterreich, 1405 die österr. Herrschaft Stahremberg verwaltet habe. In Tirol blühte der Stamm nur einige Zeit. InKrain lebte um 1400 Johann v. Neydeck als ober- ster Landes-Hauptmaiin. Die Nachkommen desselben schieden sich in die Häuser Raina und Rastenberg. Ersteres Haus nannte sich nach dem erloschenen Geschlechtc v. Raina, dessen Wappen und Güter das- selbe geerbt hatte. Nach Spener erlosch das Haus Raina, doch giebt er die Zeit des Erlöschens nicht an: vor 1680 muss dies geschehen sein, da in diesem Jahre die erst^> Ausgabe der Spenerschen Historia In- signium erschien. Aus dem Hause Rastciiberg war um 1470 Martin v. Neydeck oberster Hofmeister bei der Gemahlin des Erzherzogs Si- gismund in Oesterreich und sein Sohn, Eustach, wurde später kaiserl. Geh.-Rath. Georg v. Neydeck, erst k. k. Canzler und Statthalter zu Brixen, später aber Bischof zu Trident, starb 1514. Das rastenberg'- sche Haus blühte noch durch das ganze 17. Jahrhundert hindurch und zu Ausgange desselben lebten Ehreureich Friedrich, Johann Ludwig

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und Ferdinand Raimund v. Neydeck. Angaben aus dem 18. Jahr- hundert fehlen..

Bucelini Steraraat. V. KI. u. \V. Sp^ner , Hlslor. Insi^u. S. .=»01 u. Tab. 19. Oaufie, I. S. 1487 u. 8^. auch nach Gr. Wurmbrand u. Gr. Brandis. ZtfJlfr, XXIV. S. 422. Siebmachfr, I 39: v. Neud«»ck zu UaHteitborg u. 40 : v. Neydeckh , Oeilerreichisch. r. Me- diriff, UI. S. 45H: Noydeck . Frcih«>rreu.

Neydeck. Ein im 14. Jahrb. zu dem in Schlesien ansässigen Adel zählendes Geschlecht. Dasselbe war 1383 zu Panckendorf im Schweid- nitzischen begütert.

Sinapius, 11. 8. SMS. - Guiih«. 11. S. 7S1 «. V.».

Neydeck (in Gold ein von der Mitte der Seitenränder des Schildes bis zum obern Rande desselben reichender, gebogener, rother Sparren). Ein früher zu dem fränkischen Adel gehörendes Geschlecht, welches der reichsunmittclbaren fi*eien Ritterschaft Gebftrg einverleibt war.

Biedermann, Cantoii Gebür«, Tab. 341 ii. M. - Salefi% S. 229, 2.30. 238 u. 245. Sieh- ntacher, II. 26.

Neydeck, s. Schencken v. Neydeck.

Neydecker, Neydecker auf Mehrenhül. Ein in der Person des vormalijjfen k. bayer. Hauptmanns Johann Joseph Philipp v. Neydecker, geb. 1756, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayeni eingetragenes Ge- schlcclil. Der Adel wurde durch h. sachsen-coburgsche Lehenbriefe bis auf 1683 nachgewiesen.

t. Lang, Supplem. 8. 127. W.-B. d. Kgr. Bayorii, VII. 47.

Noydisser. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1771 für Jo- hann Jacob Neydisser und den Bruder desselben, Georg Siegmund Ney- disser, Gewerken in Kärnten.

Megeile r. MühlfHd, 8. 234.

Neyraann, Neymann-Splawa (in Roth zwei schrägrechte, wellen- förmig gezogene, silberne Balken). Polnischer Adelsstand. Diplom vom 26. Octobr. 1775 für N. Neymann auf Gieroslaw im Posenschen. Der- selbe starb 1799 im 78. Lebensjahre und hinterliess 11 Kinder. Michael v. Neymann war 1827 Landrath zu Posen und ein Lieutenant V. Splawa-Neymann stand 1855 im 18. Landwehr-Regimente.

Freih, r. Ltdehur, M. 8. 14C.

Neymeyr. Reichsadelsstand. Diplom von 1730 für Matthias Ney- meyr, k. k. Feldkriogs Ca ssier.

Megerle v. mfd/fid, Erg.-Bd. 8. 38^.

Neyss v. Neyssenfels. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1753 für Johann Georg Neyss, mit dem Prädicate: v. Neussenfels.

Megerle e. Mühlfeld , Krg.-Bd. S. 389.

Neytur, Netter. Altes, früher zu dem fuldaischen Lchnshofe ge- hörendes Geschlecht. Henrich v. Neytur war bei demselben 1360 belehnt.

Schanuat, 8. 136. ». Mtding, II. 8. 397.

Nibler, Nibler auf Pirnbach. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 1. Febr. 1823 füj* Emanuel Marin Nibler, Doctor der Rechte und Rechtsanwalt.

Handtehriftl. Notis. W.-B. d. Kgr. Bayern, VU. 48.

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Nicelli, Grafen. Ein jetzt in Preussen blühendes ürafengeschlecht. Carl Graf v. Nicelli starb 1846 als Ober-Steuer-Coutroleor zu Neuss. Derselbe hatte sich 1835 mit Auguste Taubert vermählt, welche später als Wittwe in Berlin lebte. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne : E. Graf V. N., k. preuss. Premierlieut. und stellvertretender Adjutant im 3. Bataill. des 2. Garde-Grenad.-Landwehr-Regiments u. Graf Gustav, geb. 1833 und gest. 1863, k. preuss. Premierlieut. im K. Alexander Garde-Grenadier-Regim., commandirt als Erzieher beim Cadettenhanse zu Berlin. Derselbe hatte sich 1862 verlobt mit Editha v. Arnstedt- Gross-Werther.

freih. V. Ledehur, II. 8. 146. Gcneiil. Taschenb. d. gräfl. Häuser, 1864, 8. 583.

Nick V. Nickfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1808 für Johann Nick, k. k. pens. Hauptmann, mit dem Prädicate: v. Nickfeld.

Megfrle v. Mühl/eld , «. 234.

Nickelli. Reichsadelsstand. Diplom von 1780 fftr Christoph Nickeln, Lieutenant im k. k. Dragoner-Regimente und für den Bruder desselben, Ignaz Nickelli, Lieutenant im k. k. Cheval. -Legers Regim. Graf Kinsky.

Megerle r. Mühlfeldy Erg.-Bd. 8. 389.

Nickeritz, Nickritz. Ein aus dem Meissenschen stanunendes Adels- geschlecht, welches in die Neumark kam, wo Nicolaus v. N. 1459 Voigt der Neumark war. Später wurde dasselbe in Ostpreussen gesessen, besass schon 1466 Schönau im Neidenburgischen , hatte im 18. Jahrb. an- sehnliche Güter und sass noch 1777 zu Wolka und Gross-WoUa im Kr. Grtelsburg, und in demselben Kreise 1784 zu Ruttkowen und 1790 zu Theerwisch.

Freih. 9. Ledebur. n. 8. 146.

Nickisch, Nickisch (Nikisch v. Roseneck). Böhmischer Adels- stand. Gnaden- und Adelsbrief vom 18. Juli 1623 für Hans Nickisch, Rath und Burggrafen des Erzh. Carl von Oesterreich, Bischofs von Bres- lau und Brixen, Bruder K. Ferdinand H., für sich und seine Familie, mit dem Prädicate: v. Rosenegk, nach der ihm zustehenden Besitzung Rosenegk, jetzt Rosnig, im Liegnitzisclien. Der Sohn des Hans N. V. R., Daniel, war Herr auf Adelsdorf bei Haynau und Trzebitzko bei Militsch und setzte den Stamm durch droi Söhne : Balthasar, Daniel U. und Sigismund, fort. Balthasar v. N. u. R. machte grosse Reisen, er- warb nach seiner Rückkehr im Trebnitzschen die Güter Stroppen, Kon- radswaldau, Krumpach, Pelkau etc. und starb 1688. Von vielen Kin- dern überlebte ihn nur ein Sohn, Christian Friedrich v. N. u. R., wel- cher, neben den väterlichen Gütern, auch Sebnitz unweit Liegnitz be- sass, Landes-Deputii'ter war und aus dep Ehe mit Franziska v. Studnitz a. d. H. Wontschütz einen Sohn, Balthasar und eine Tochter, Sophia, hatte. Daniel v. N. u. R. hiuterliess zwei Söhne, Christian Ferdinand auf Ober-Sebnitz, welcher uuvermählt starb und Hans Balthasar, wel- cher den Stamm durch zwei Söhne fortsetzte. Der älteste derselben, Daniel Gottlob, war mit Anna Ursula v. Seher a. d. H. Tannhausen ver- mählt und der jüngere Bruder, Ernst Rudolph, war Herr auf Adelsdorf. Sigismund v. N. u. R. hatte das Gut Trzebitzko geerbt und starb ohne

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männliche Nachkommen. Die \ier Töchter desselben kamen durch Ver- mählungen in die Familien v. Jalofski, v. Prittwitz, v. Mutschelnitz und V. Langenau. Die genannten Güter kamen im Laufe der Zeit aus der Hand der Familie, welche dagegen mehrere andere : Kuchelberg, Schwar- zau, Mühlrädlitz, Nieder-IIerzogswaldau etc. an sich brachte und bis auf die neueste Zeit in Schlesien im Besitz ansehnlicher Güter verblieb. Nach Rauer waren 1857 folgende Sprossen des Stammes mit Ritter- gütern gesessen : Otto v. Nickisch (Niekisch), Rittnleister a. D., Herr auf Krehlau im Kr. Wolilau; Carl Heinrich Ernst v. Nickisch-Rosenegk, k. pr. Kammerherr und Landschafts - Director, Herr auf Kuchelberg, Thiergarten, Langenwaldau im Kr. Licgnitz und Gr. Kricheu im Kr. Lüben; Ernst Herrmann Robert v. N.-R., Kreis-Deputirter und Landes- Aeltester, Herr auf Schwarzau und Klaptau im Kr. liüben und Carl V. N.-R., Herr auf Petersdorf im Kr. Nimptsch.

Sinapius, I. 8. 668 u. O. 8. 830. Gauhe, I. 8. 1488 u. 89. ZadUr, XXIV. 8. .V.»3. N. Pr. A.-L. ni. 8. 462 u. 63. - Freih. v. Ledebur, II. S. 146 u. III. 8. 316. Sieb- machfr, IV. 134. r. "Veding, HI. 8. 460. - 8chle8lsche8 W.-B. Nr. 58.

Nicki Edle v. Nikelsberg (Nickisberg). Erbländ.-österr. Adels- stand. Diplom von 1787 für Carl Nicki, w. Secretair der k. k. vem- nigten Hofcanzlei, mit dem Prädicate : Edler v. Nickisberg. Derselbe, welcher, als das Diplom ausgefertigt wurde, schon 30 Jahre mit grossem Eifer in k. k. Diensten gestanden, hatte sich 1763 mit Regina Diet- mayer v. Dietmannsdorf vermählt, aus welcher Ehe vier Töchter und ^in Sohn stammten. Letzterer, Heinrich N. Edler v. N., geb. 1766, war 1784 bereits controlirender Cassenofficier in Mailand.

Leupold. I. 3. 8. 506. Megfrl« 9. Mihlfeld, 8. 234. - Kn€$chkey II. 8. 819 u. 20.

Niclot. Ein im 17. Jahrb. zu dem im Weimarischen begüterten Adel gehörendes Geschlecht, aus welchem noch 1668 Friedrich Wil- helm V. Niclot als Besitzer des Gutes Nieder-Röblingen unweit Allstedt genannt wird, welches Gut Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar 1677 der Aemilia Elconora Grf. v. Allstaedt (Allstedt) übertrug.

Müller, Annal. Kaxon. 8. 478. - Zedier, XXIV. 8. 525. Freih. r. Ledebur, 11. 8. 116.

Nicod V. Zeinan. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1781 für Franz Xaver Nicod, mit dem Prädicate : v. Zeinau.

MegerU v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 389.

Nicola V. Lündtsbrnn. Reichsadelsstand. Diplom von 1653 für Johann Christoph Nicola, Herrn auf Lündtsbrun, mit dem Prädicate: V. Lündtsbrun. Der EmpfUnger des Diploms hatte in der kaiserl. Armee von unten herauf gedient und war im 30jährigen Kriege bis zum Ober- sten gestiegen. Später wurde derselbe kurmainzischer Amtmann zu Röt- tingen und kaufte, nach Abgang der v. Lündtsbrtm, das gleichnamige Stammhaus dieser Familie.

Handschriai. Notiz.

Nicolai, Edle Herren. Reichsadelsstand. Diplom von 1689 für Anton Franz Nicolai, kaiserlichen Reichshofrath, mit dem Prädicate : Edler Herr.

Handschriftl. NotU.

Ö04

Nicolai. Reichsadelsstand. Diplom von 1689 fftr Ferdinand Frie-

drich Nicolai, hei*z. württcrab. Artillerie-Lieutenant.

HaiidHcliriftl. Notiz.

Nicolai. Reichsadelsstand. Diplom von 1791 für Christian Voll- rath Nicolai.

Hand^chriftl Notix.

Nicolans v. Ehramfeld. Erbl. - östeiT. Adelsstand. Diplom von 1809 für Anton Nicolaus. Fähnrich im k. k. Infant.-Regim. Prinz Hein- rich XV. von Reuss-Plauen, mit dem Prädicate : v. Ehramfeld.

Megtrle r. Mü/il,Md, Krjc. Bd. 8. »s».

Nicoiartz, Freiherren. Reich sfreihcrrnstand. Diplom von 1716 für Robert Heinrich Nicoiartz, niederländischen Rath und General-Au- ditor der niederländischen Kriegsvölkor.

naiidsrlirifti. Notiz.

Nicoleti, Nicoletti. Reichsadelsstand. Diplom von 1716 für die Gebrüder Johann Caspar Coletti, Vorsteher des Gestüttes zu Lippizza und für den Bruder desselben, Johann C.

Megerle v. Muhl/eld. F.rg.-Bd. S. ;^8'».

Nicolich V. Weltess. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1772 für Theodos Nicolich, pension. k. k. Oberstwachtmeister von dem peter- wardeiner Infant.-Regim., mit dem Prädicate: v. Welless.

Mfgerle 9. Uühl/fld, Erg.-Bd. 8. 889.

Nicolich, Niedlich v. Mostar. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795 für Michael NicoUich, k. k. Oberlieutenant im peterwardeiner Regimente, mit dem Prädicate : v. Mostar,

Megerle r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 389.

Nicolides v. Pindo. Reichs- und erbländ.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1791 für Johann Nicolides, Doctor derMedicin, gebürtig aus Macedonien und für den Sohn seines Bruders, Eustach Nicolides, mit dem Prädicate: v. Pindo.

Megerle v. Mühlfeld, S. 234 und 35.

Nicolo, Edle. Reichs- und erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1734 für St. Dominik Nicolo, Kammeiiath in Schlesien, mit dem Prä- dicate : Edler v.

Megerl« ». Mühlfeld. 8. 236.

Nicolo, di Santo Nicolo zn Stach iberg. Erbländ.-österr. Adels- stand. Diplom von 1735 für Nicolaus di Santo Nicolo, k. k. Mauth- einnehmer und für die Brüder desselben : Anton und Johann di S. -Ni- colo, mit dem Prädicate : v. Stachlberg.

Megtrle v. MühlfeM, Erg.-Bd. 8. 3S9.

Niczky v, Nicz, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom vom 19. Aug. 1765 für Christoph v. Niczky, obersten Landrichter des Kgr. Ungarn, k. k. Kämm. u. Geh.-Rath, Präsidenten der Stattli alterei und der Septemviriltafel, Erb-Obergespan des veröczer Comitats, Gra- fen von Jemes etc., unter Beifügung der Schenkungsurkunde über die Herrschaften Berzencze und Balhas. Das gräfliclie Haus Niczky V. Niczk stammt aus dem alten ungarischen Geschlechte Jak, dessen Ursprung im Dunkel der Vorzeit liegt. Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Ebed um 1100 und die Nachkommen desselben schrieben

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sich in Folge der das Gut Niczk betreffenden, königlichen BestHtigunga- Urkuiido von 1162: Filii Ebed, de genere Jdk. Dcmgemäss fllhrt Le-» hotzky die Familie, wie folgt, auf: Nitzki de Ebed. item de Chak, seu Jak ot de Kernen in Comitatu Castri Ferrei. Sprossen des Stammes be- gleiteten 1217 den König Andreas II. auf dem Zuge nach Jerusalem, werden als Xobiles banderiati (Adelige mit Banner^ aufgeführt und er- hielten für treue Dienste 1221 die Güter Uray. Seit 1324 nannten sich die einzelnen, damals entstandenen Linien nach ihren Besitzungen, der Ilauptstanmi aber nach dem Gute Niczky im eisenburger Comitate. Durch Vermiihlungen wurde die Familie mit den ältesten und angesehen- sten Geschlechtern Ungarns verwandt und Benedict v. Niczky wurde unter dem Könige Matthias Cprvin 1458 Obergesj^an des Warasdiner- Coraitats und erhielt nebst mehreren Gütern auch die halspeinliche Ge- richtsbarkeit über alle ihm zustehende Besitzungen. Von den Nach- kommen brachte, s. oben, Christoph v. Niczky den Grafenstand in die Familie. Derselbe hinterliess zwei Söhne, die Grafen Stephan und Georg. Graf Stephan, k. k. Kämm, und Obergespan des warasdiner ComitJts, verm. mit Maria Grf. Esterhiizy, starb ohne Nachkommen, Graf Georg aber, k. k. Kämm., Geh.-Rath und Erb-Obergespan des veröczer Gomi- tats, setzte in der Ehe mit Xaveria Grf. Batthydny den Stamm durch zwei Söhne fort : die Grafen Maria Ludwig Georg und Johann Georg. Graf Maria Ludwig Georg, geb. 1776 und gest. 1840, k. k. Kämm., Herr der Herrschaften Nebersdorf, Balhas. Tot-Gyugy und Zimany, ver- mählte sich 1807 mit Maria Christina Anna Grf. v. Hoditz und Wolf- ramitz und aus dieser Ehe entspross das jetzige Haupt des gräflichen Hauses: Graf Christoph, geb. 1814^ Herr der Herrachaften Harasst- Bogard und Szilos-Balhas. Von den Geschwistern desselben vermählte sich Grf. Christina, geb. 1820, 1845 mit Johann Grafen v. Hoditz und Wolframitz, k. k. Kämmerer und pens. Generalmajosr und Graf Ludwig Seraph, geb. 1822, k. k. Kämm., ist Herr der Herrschaften Nebersdorf, Mutschen, Zimany und Tot-Gyugy. Graf Johann Georg, s. oben, gest. 1829, k. k. Kämm., war vermählt mit Maria Anna Grf. v. Sehmidegg, Frau auf Vamos und Mosdos und aus dieser Ehe stammen zwei Söhne : Graf Maria Georg, geb. 1809, Herr auf Kercseligeth, verm. 1832 mit Antonia v. Klacsanyi und Graf Johann Nepomuk, geb. 1810, Herr auf Csapi, verm. 1830 mit Franzisca v. Borsiczky, gest. 1860, aus welcher Ehe eine Tochter lebt: Grf. Philomene, geb. 1836.

Lehot:kv, «temtantojjr. II. 8. 2.*»2, Deutsche Grafeoh. d. ^egenw, III. 8. 874- 7ß. (;tMu?aI. Ta»'chenb. d. Kräfl. Häuser. 1S64 8. S"«» u. 84 uud liislor. Handb. »u Demselben, S. «47. fffjrtl. n. Ljcf. 7 u. 8.

^ Nideck. Altes, oberrheinisches Adelsgeschlecht, welches um Worms

verschiedene Lehengüter besass, welche später die v. Helmstatt an sich brachten.

Schatinat, Hislor. Episcop. Wormat. 1. .^. 1^74. Zedier, XXIV. S. 687.

Niderl zu Niderborg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1788 für Sigmund Franz, Arzt zu Klagenfurt, mit dem Prädicate: v. Ni- derl zu Niderburg.

Megerle n. Muhlf$ld, £rg.-Bd. 8. 889.

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Nideriist, Freiherren. Eeichsfreiherrnstand. Diplom von 1736 für Joseph Franz Anton v. Nideröst, k. k. General-Feldwachtraeistcr und Obersten eines Regiments Schweizer zu Fuss und für den Bruder desselben, Jodok Rudolph v. Nideröst.

MffjerU V. Mühl/eld, 8. 73.

Niebaner. Erblilnd.-östeiT. Adelsstand. Diplom von 1841 für E. Niebauer, k. k. Ilof-Secretair.

Handschriftl. Notix.

Niebeoker, Freiherren (in Blau ein Delphin). Reichsfreiherm- stand. Das näher nicht bekannte Diplom wurde wohl um die Mitte des 18. Jahrh. ausgestellt. Die Familie gehörte in der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten des 19. Jahrh. zu ^em in Kur- und im Kgr. Sach- sen begüterten Adel und war zu Kitzscher und Beucha unweit Borna gesessen. Der Name des Geschlechts kommt in den Ahnentafeln der Freih. v. Keller, s. Bd. V. S. 50, vor : Auguste Freiin v. Niebecker, geb. 1760 und gest. 1832, auf Kitzscher im Kgr. Sachsen, vermählte sicTi 1786 mit den 1835 verstorbenen herz, nassau. Major a. D. u. k. preuss. Landrathe TiUdwig Freih. v. Keller und der Bruder derselben, Johann Freih. v. Niebecker. Herr auf Beucha, grossh. sachsen-weimar. Land-Kammerrath, vermählte sich 1792 mit TiUise Friederike Freün V. Fritsch, geb. 1775 u. gest. 1843. In neuer Zeit stand ein Ritt- meister V. Niebecker im k. preuss. 6. Landwehr-Uhlanen-Regimente.

Handschriftl. Noti«. Freih. v. LetUbtir, II. 8. 146. - Suppl. zu Siebm. W.-B. XI. 4. W.-B. d. Siebs. Staatoii. V. 18.

> Niebelschüts. Eins der ältesten schlesischen Adelsgeschlechter,

welches, wie angenommen wird, mit der Gemahlin des Herzogs Hein- rich des Treuen, Mechtild, einer braunschweigischen Prinzessin, zu An- fange des 14. Jahrh. nach Schlesien kam. Die Familie breitete sich weit aus, erwarb m Laufe der Zeit viele Güter und blühte in mehreren Häusern. Lucae nennt namentlich die llüuser Rietschütz, Bartsch, wei- ches für das älteste Stammhaus der Familie gehalten wird und der- selben schon 1433 zustand, und Gleinitz, sämmtlich im Glogauischen, so wie Ruppersdorf im Wohlauischen. Später werden nur die Häuser Rietschütz, Lasla auf Rettkau und Gleinitz genannt und zwar das Haus Rietschüt^ mit den Nebenlinien Gafron, Kreidelwitz, Raudten, Rosters- dorf, Alt-Wohlau, Kuttlau, Leschkowitz, Gugelwitz, Herzogswaldau, Ibsdorf und Raudten, das Haus Lasla auf Rettkau mit den Nebenlinien Kaltenpriessnitz, Pridemoos und Jagatschtitz und das Haus Gleinitz mit den Nebenlinien Stumberg. Polnisch - Bortschen , Linden und Balsan. Ausser diesen Familiengütern erwarb das Geschlecht aber auch andere Besitzungen, namentlich Giessmannsdorf im Glogauischen, Beitkau im Wohlauischen, Hühnerey, Mei*zdorf und Musternick im Glogauischen, Konradswaldau im Oelsischen, Schwarzau,. Buchwäldchen, Hummel, Muckendorf etc. im Liegnitzischen, Reichwald im Breslauischen etc. Hans und Nicol, Gebrüder v. Neb^ltschitz treten in alten Briefen von 1360 auf; Nitsche v. Niebelschtitz lebte 1371; Caspar v. N. war 1475 Hauptmann zu Crossen; Sigismund v. N. auf Rietschütz wird 1501 als des glogauschen Fürstenthums Landes - Aeltester und bei \ielen wich-

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tigen Commissionen Deputirtor aufgoführt; Martin v. N. stnrb 1554 als bisoliüfl. breslauischer Canzler, Propst zu Glögau und Domherr zu Breslau; Wolf v. N. auf Leschkowitz war um 1600 des Land- Gerichts im glogauischen Fürsteuthume Beisitzer, Nicol v. N., Landes- hauptmann der Standesherrschaft Wartenberg, starb 1620; Johann Ernst V. N. auf Gleinitz u. Ellguth, königlicher Mann des guhrauschen Kreises und Steuer-Einnehmer des Fürstenthums Glogau verlor 1626 im Kriege seinen Bruder, Gottfried, vor dem Feinde, wurde als Geisel mit Anderen vom Adel nach Ungarn geschleppt und ging bald darauf mit Tode ab. Von seinen übrigen Brüdern starb 1654 Johann Hein- rich V. K, des guhrauischen Kreises königl. Mann und Landes- Aeltester. Von den Söhnen des lietzteren war Johann Ernst (IT.) auf Gleinitz des glogauischen Fürstenthums Deputirter und von diesem stammte Hans Ernst V. N., k. poln. und kui'sächs. Hauptmann, welcher 1728 Kammer- herr wurde. Balthasar auf Gleinitz, ein Bruder des ebengenannten Hans Ernst, starb 1681 als königl. Mann-Rechts Assessor, Landes- Aeltester und Steuer-Einnehmer des Fürstenthums Glogau und hinterliess drei Söhne. Johannes v. N. auf Gleinitz, des glogauischen Fürstenthums Landes-Aeltester, Vaters Bruder des oben erwähnten Johann Ernst und seiner Brüder starb 1636 ohne mannliche Erben. Wolflf Chri- stian V. N. auf LeschkowitÄ und Burglehn Steinau war 1638 des kön. Mannrechts-Beisitzer im glogauischen Fürsteuthume; Heinrich v. N. auf Rostersdorf kommt noch nach der Mitte des 17. Jahrh. als LanJes-Ael- tester des wohlauischen Fürstenthums vor und zu Gauhes Zeit lebten na- mentlich Sprossen aus Linien Giessmannsdorf im Glogauischen und Jack- schenau im Oelsischen. Der Stamm blühte in vielen Sprossen fort, von denen namentlich im Tiaufe des Befreiungskampfes sich mehrere aus- zeichneten und blieb im Besitze ansehnlicher Güter. Hans Ernst v. N. war 1806 Herr auf Wehlefronze im Kr. Wohlau und vererbte das Gut weiter; ein anderer Ernst v. N. besass 1837 die Familiengüter Gleinitz, Stumberg und Metschlau uiwi in neuer Zeit starb Balthasar v. N. als Herr auf Tschistey im Kr. Guhrau und Klein -Beltsch in demselben Kreise. Später. 1857, war nach Bauer der Landrath v. N. Herr auf Tschistey und Wehlefronze und Ernst August Balthasar v. N., k. preuss. Rittmeister, Herr auf Gleinitz und Stumberg im Kr. Glogau und Metsch- lau im Kr. Sprottau.

Sinapius, T. S. 665-74 u. H. 8, 840 u. 41. Oauhe, T. 8. 1489 a. 90. - Zedier, XXIV. 8. 692 -y5. Ilvrnchelmann, Samml. von Ahneiitafelo, 8. 54. N. gen. Haiidb. 1777, 8.303 und 1778, 8. 350. N. I»r. A.-L III. 8. 4«3 u. 64. Freih. r. Ledebur, II. 8. 146 u. 47 and III. 8. 316. Siebmacher. I. 61: v. NiebelschlU, sehlesisch. - r. Meding, I. S. 414. Schlesisches W.-B. Nr. 58.

Nieberle. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1773 für Leo- pold Nieberle, Rittmeister im k. k. Husaren-Regim. Freih. v. Graewen.

Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 390.

Niebnhr (im Schilde ein Sparren, begleitet von drei Sternen). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 13. Febr. 1857 für Marcus Carsten Nicolaus Niebuhr, k. pr. Geh. Cabinetsrath.

Freih. v. Ledebur, III. 8. 316.

Niedermaim v. Mayenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom

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von 1810 für den k. k. Oberstlicutenant Niedermann im Infant.-Regi- inente Deutschmeister, mit dem Prädicate: v. Mayenfeld.

M^g^rlf^ V. Mühlff.ld, 8. 215.

Niedermayer. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1740 für Gott- fried Niedermayer, k. Zollamts-Controleur zu Breslau.

5 Megerle 9. Mühlffld, Krj; Bü. 8. .191).

I Niederinayr anf Altenbar^, auch Freiherren (Schild durch eineo

i schmalen, rothen Kueuzfaden geviert : 1 u. 4 in Gold ein aufwachsender,

vorwärtssehender, blau gekleideter Croat, mit der Rechten einen ge- zückten Siibel über sich schwingend, während die Linke in die Seite ge- stemmt wird und 2 und 3 der Länge nach viermal von Gold, Silber, Blau und Gold gethcilt). Kur bayerischer Freiherrnstand. Diplom vom 23. Sept. 1734 für Franz Sigmund v. Niedcrmayr auf Alten bürg. Der Empfänger des Diploms war ein Urenkel des Johann v. Niedermayr, kurbayer. Hofkammer-Directors und Pflegers zu Geissenhausen und der Adel war 1006 in die Familie gekommen. Der Stamm blühte fort und ein FiUkel des Freih. Franz Sigmund: Freih. Joachim Adam Carl auf Altenburg und Singenbach, geb. 1766, k. bayer. Truchseas und llofrath, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die Frei- herrnklasse dei*selben eingetragen.

T. Liin</, S. 191. - Knppl. ru Si.^l.in. W.-R. VFII. f., - W -B. d. Kgr. Bayern ITT. 6S a. V. Wolckcrn, Abth. H. S. ISl n. «:». r. ff. frier, l.ayer. Adel, Tab. 49 u. S. 49. KnescAte, I. 8. 311..

Niederbach. Ein in der ersten Hälfte des 17. Jahrb. zu dem in Ostpreussen begüteten Adel zählendes Geschlecht. Dasselbe war 1614 zu Markehnen und Mestinnen im Kr. Fischhausen gesessen.

Freih. V. Lrdehttr, W. S. 147.

Niedermayer V. Nothdorf. Reichsadelsstand. Diplom von 1627 für N. Niedermayer , Kammerdiener der römischen Kaiserin , Gemahlin des K. Ferdinand IL. mit dem Prädicate: v. Nothdorf.

Ilandscliriftl. Notiz.

^ Niederstetter. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 3. Mai

1832 für Benjamin Ludwig Niederatetter, k. prcuss. Geschäftsträger bei den nordamerikanischen Freistaaten. Derselbe, gest. 1846 als k. preuss. Geh. Legationsrath und General -Consul zu Warschau, hat in ^ der Ehe mit einer v. Iluggens den Stamm durch einen einzigen- Sohn fortgesetzt, welcher in neuester Zeit Premierlieutenant in der k. preuss, Garde -Artillerie -Brigade war.

HandschrifH. Noti«. - N. Fr. A. L. . V. S, :{4.'i. h'rPih. p. Lcdehtir, U. 8. 147. W.-B. d. proiiss. Monarch.. IV. 12.

Niem. Altes, westphälisches Adelsgescblecht , welches aus der Stadt Niem im Hochstifte Paderborn stammte, wohl zu unterscheiden von der ebenfalls westphälischen Familie v. Nehem, Neben, s. S. 460. Theodoricus v. Niem hielt sich anfangs am päpstlichen Hofe als Se- ci-etair auf, wurde später, 1395, durch päpstliche Autorität Bischof zu Verden und dann Erzbischof zu Cambray und lebte , wie sich aus seinen Schriften ergiebt, noch 1417.

Qauhe, H. St 806.

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Niemann. Ein im 18. Jnlirh. in Meklenbnrg nnd in der Ucker- mark begütert gewesenes Adelsgeschlecht. Zacharias v. Niemann, k. preuss. Major, kaufte 1760 das Gut Wälsiekow im Kr. Prenzlow und der Vater desselben war Herr auf Ravensberg im Meklcnburgischen.

Fr^ih. V. Ledehur. U. 8. 147.

Niembsch Kdle v. Strohlenao. Krblilnd.-österr. Adelsstand. Di- plom von 1820 ftir Joseph Niembscli, k. k. Obersten und Commandan- ten der Stockerauer Monturs- Hauptcommission, mit dem Prädicate: Edler v. Strehlenau.

Mer,frle v. Mü/il/eld, Krg.-Bd. 8. 390.

Niemeck.. Altes, sächsisches, aus dem ehemaligen Kurkreise stammendes Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus wohl das einige Mei- len von Wittenberg gelegene Stfidtchen Niemeck war. Conrad v. Niem- eck tritt bereits 1281 in einer, eine Donation für das Stift Coswig be- treffenden Urkunde der Fürsten zu Anhalt auf und Anton v. Niemeck erhielt für sich und seine Familie vem Kaiser Carl V, 1525 einen neuen, von Valent. König mit^etheilten Adels- und Wappenbrief. Später, nach mehrfachen Verlusten im 30jährigen Kriege , lebte die Familie im Städt- chen Zahna bei Wittenberg, wo dieselbe ein Freigut besass. Von dem Besitzer dieses Freigutes : Johann Joachim v. Niemeck , stammten Carl Ludwig v. N. , welcher, als k. k. Oberstlieutenant fiel und Carl Ludwig v. N., welcher drei Söhne hatte. Zwei derselben starben als Capitaine iu der kursachs, Armee und der dritte, Erdmann Ludwig stand noch 1737 als kursachs. Major zu Wittenberg in Garnison. Mit Letzterem ist später wohl das Geschlecht erloschen.

Valent. Konhj , IM. S. 77."*.- 85. - Gaufip , \. S. 1191. Frrih. e. Ledebur, , U. 8.

147 ij. 46. V. yfrHinff. IU. S. 4H0 ii. KI. Supplem. zu Siebm, W.-B., IV. 31. V. 23.— Tyrvjr, U. ISl. - Knr.vhke, III S. 'i^l ii. 33.

Niemetz y. Eibenstein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1762 für Samuel Niemetz, k. k. Feldartillerie -Feuerwerker, mit dem Priiilicate: v. Eibenstein.

Meyerle v. Mühlfeld, Krp. Bd. S. 3'»0.

Niemitz, Niemand, Niemands. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches Sinapius aus der Grafschaft Glatz mit dem Bemerken herleitet, dass in alten Briefen dasselbe unter dem Namen : Niemand , oder Nie- manns aufgetreten sei. Freiherr v. Ledebur giebt an, dass die Fami- lie in Schlesien in und um Nimptsch ansässig geworden sei und dass Nimptsch , welches in der Form des Namens , wie derselbe der Familie verblieben , früher vorkommt und eben deshalb wohl als Stammsitz ge- nommen werden muss. Das Geschlecht sass bereits 1342 zu Steinau und 1417 zu Diersdorf im Nimptschen, so wie 1497 zu Rayersdorf und Schönau unweit Uabelschwerdt im Glatzischen, und wurde im 16. und 17. Jahrii. mit mehreren anderen Gütern angesessen. Um 1437 war Conrad v. Niemanns des Johanniterordens Comthur zu Wien und Nicol. Niemamis a. d. U. Wilckau lebte noch 1500 und von ihm stammte Hans Niemitz, des Johanniterordens Comthur zu Reichenbach in Schlesien. In Schlesien blühte die Familie in den Iläusem Diersdorf und Jungfern- dorf, Gross -Wilckau und Gross- Peterwitz fort. Das Haus Diersdorf

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mit Jungferndorf bestand schon 1417, erlosch aber 1669 mit Joachim V. N., fürstl. liegnitzischen Rath und der Weichbilder Streblen and Nimptsch Landeshauptmann; das Haus Gross -Wilckau fing der oben- genannte Nicol. Niemands an und brachte zu seinem Besitz die Güter Raycrsdorf und Schönau im Glatzischen, uud auf dem Haase Gross- Petcrwitz sass schon 1588 Christoph v. Niemitz, von welchem zwei Söhne stammten: Sigismund v. N., des breslauischen Fürstenthoms königlicher Mann-Rechts Beisitzer und Conrad v. N. , des canthnlschen Weichbildes Hauptmann, dessen Sohn, Hans Christoph v. Niemitz, noch 1660 auf dem freien königl. Burglehn Gross -Peterwitz lebte. Der Stamm blühte, wohl aus dem Hause Gross-Feterwitz , noch in die zweite Hälfte des 18. Jahrb. hinein, bis Conrad Ferdinand v. N. auf Dittera- dorf im Jauerschen und Förstchen im Striegauischen 1759 denselben schloss.

Sinapius, I. 8. 674 u. IL 8. 674—76. - Gauhfi, I. 8. 1491 u. 92. Zedlei\ XXIV 8 766 u. 67. Freih. r. Lfdebur , II. 8. 148. Siebmacher, l. 57: v. NiniiU , 8chlcsuch.

Niemyie-Niemyski, Freiherren. Galizischer Freiherrnstand. Di- plom von 1783 für Matthias Niemyie - Niemyski.

M^ggrlev. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 82. Tyroff, H. 272- F. H. t. NSemyskl.

Nienburg, Gräfin. Reichsgrafenstand. Diplom vom 23. Juli 1694 ftlr Gisela Agnes v. Rath (Rathen) , mit dem Prädicate : v. Nienburg. Dieselbe, geb. 1670 und gest. 1740, aus einem alten anhalt'schen Adela- geschlechte, s. den betreflfendcn Artikel, stammend, hatte sich 1692 mit Emanuel Lebrecht Fürsten zu Anhalt-Cöthen (geb. 1671 und gest 1 704) vermählt. Das Prädicat : v. Nienburg wurde von der im Cöthen- schen gelegenen Stadt Nienburg an der Bode und Saale entnommen,

UandschrifU. Notiz.

Nienburg, Nienborch. Altes, niedersächsisches Adelsgeschlecbt, welches schon 1214 vorkommt.

r. Ludwig, Rellq. Mspt. Tom. V. 8. 21 u. X. 8. 22. Zedier, XXIV. 8. 769. Siippl. gu Siebm. W.-B. I. 8. 121.

Niendorp, Nindorf, Niendorff. Altes, bremensches Adelsge- schlecbt, welches in männlicher Linie mit Otto v. Niendorflf (geb.'1607) erloschen ist.

Unshard, 8. 411. p. Meding , 8. 415. Sapplem. zu Siebroacher's W.-B. V. S. 18.

Nienhns, Nenwenhansen (in Gold drei schwarze Hähne). Altes, clevesches Adelsgeschlecht , welches 1436 zu Elpe im Kirchspiele Wal- sum unweit Dinslaken , zu Emmerich unweit Rees und zu Holten bei Dinslaken ansässig war und aus welchem Heinrich v. Nienhus 1602 ein nur handschriftlich vorkommendes Werk über den Jülich -Cleve-Gel- dernschen Adel schrieb. Die Familie, nicht zu verwechseln mit den vie- len Familien v. Neuhauss, soll noch in den Niederlanden blühen.

Freih. 9. Ledebur, U. 8. US.

Niering v. Hochheim, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Di- plom von 1817 für Paul Ferdinand Niering, Dom-Canonicus zu Brtinn.

Megerle 9. MühlfeM, Erg.-Bd. 8. 182.

Nieroth, auch Freiherren nnd Grafen (Stammwappen : in Gold drei schrägi-echte , blaue Balken). Schwedischer Freiherm und Gra-

611

fenstand. Freiherrndiplom vom 5. Febr. 1687 für Magnus Wilhelm V. Nieroth, und Grafendiplom vom 25. Juni 1706 für Carl Freiherrn V. Nieroth. Die Familie war auch im Grafenstande nach Livland und kam auch in Ostpreussen zu Losgehnen im Kr. Friedland gesessen. Ein ähnliches Wappen, nämlich einen fünfmal von Schwarz und Silber schräg- links getheilten Schild, Siebmacher, V. S. 247, führte auch das roten- burgische Stadtgeschlecht Neuroth.

Freih. v. Ledebur, II. 8. i4S and HI. 8. 316. ~ Schveditehes W.-B.: FreUierrcn u. Gr. V. Nieroth.

Niesemeuschel, aach Freiherren. Altes, schlesisches Adelsge- schlecht , welches nach Annahme Einiger von dem böhmischen Herzoge Nizamislo abstammen und schon im Anfange des 13. Jahrh. geblüht haben soll und aus welchem die alte schlesische Familie v. Tader oder Thader , die wohl um die Mitte des 18. Jahrh. erlosch, hervorging, wie denn auch dieselbe, die schon 1404 vorkommt, ganz das Niesemeu- schelsche Wappen : in Roth ein schwarzer, gebogener Adlersluss (oder Greifsklaue) mit aufwärts nach der Rechten ausgebreiteten, goldenen Klauen, führte. Das Niesemeuschelsche Geschlecht ist durch Sina- pius vom 15. und 16. Jahrh. an näher bekannt. Dasselbe thoilte sich in die Häuser Reichenau im Saganschen , Strien und Dittersbach im Wohlauischen und Gabel und Rointen im Guhraiüschen. Aus dem Hause Reichenau war Adam v. N. 1553 des saganschen Fürstenthums Landes- Aeltester und der Sohn desselben, Heinrich v. N. , um 1600 des ge- nannten Fürstenthums Mannrechts -Beisitzer. Von Letzterem stammte Christoph v. N., von dessen Nachkommen Philipp v. N. noch 1717 als Landes-Aeltester des saganschen Fürstenthums lebte. Aus dem Hause Strien war 1666 Balthasar v. N. des wohlau'schen Fürstenthums Lan- des-Aeltester; Christoph Friedrich v. N. auf Strien starb 1714 als des winzingischen Kreises Landes-Aeltester und des königl. Consistorinms des Fürstenthums Wohlau erster Beisitzer, und noch 1730 kommt Hans Balthasar v. N. auf Strien als des ebengenannten Kreises Landesdepn- tirter vor. Aus den Häusern zu Rointen und Gabel führt Sinapius zuerst mehrere Sprossen an, welche im 15. und 16. Jahrhandert leb- ten und giebt dann au , dass zu seiner Zeit in der freien Standesherr- schaft Militsch noch vier GebiUder v. Niesemeuschel lebten. Der älteste derselben , Herr auf Pinkotschine und grSiü, Maltzanscher Regierungs- rath und Cassae-Dircctor, habe keine Kinder und der jüngste sei unvermühlt. Letzterer war, wohl der k. k. Oberstlieutenant v. N., wel- cher sich 1731) gegen die Türken auszeichnete. Der Stanun blühte fort und Glieder desselben standen in der k. preussischen und kursäch- sischen Armee. In kursächsischen Kriegsdiensten stieg Wilhelm Hans Christoph Freih. v. Niesenmeuschel 1795 zum Generalmajor und Chef eines Infanterieregiments und der Sohn desselben , Carl Wilhelm Freih. v. N. , starb 1833 als k. preuss. Generalmajor a. D.

Sinapius, I. 8. 676 u. II. 8. 843. - Gauhe, I. S. 1493 u. 94. Zedier, XXIV. 8. S38 u. 839. Freih. r. Ledebur, II. 8. 118. v. Meding, I. 8. 415 i. 16. Kneschke. HI. 8. 334 a. 335.

Niesenbarg. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 30. Juli 1699 für Johann Niessner, mit dem Prädicatc : v. Niesenburg, welches spAter

f

^ 512

allein geführt wurde. Johann Joseph v. Niesenburg war 1 743 Kanzler des Stifts Leubus.

Frfih. V. Ledebur. H. 8. 148.

5 Niesener. Reichsadelsstand. Diplom von 1790 für Wilhelm Hein-

rich Niesener, hoUänd. Capitain.

j Hnnd.ichriftl. Notiz. Supplera. kh siobm. W.-B. XI. 13.

I Nieser v. Stainstrassen. Reichsadelsstand. Diplom von 1 602 filr

I Joseph Nieser, mit dem Prädicate : v. Stain Strassen.

« HaiuNchriftl. Noiir..

I \ Niesewandt, Niesewand. Ein zu dem in Ostpreussen begütert ge-

J wordenen Adel zählendes Geschlecht, welches schon 1784 und noch

1 1820 zu Poludniewo im Kreise AUenstein sass, die Güter Januscb au im

' Kr. Osterode, Kuntzkeim im Kr. Rössel und Queetz im Kr. Heilsberg

i an sich brachte und noch 1820 im Kr. Allensteiu zu Ganglau, Kellaren

' und Poludniewo begütert war. Ein Major v. Niesewand stand 1806

I im k. preuss. Infant. -Rcgimente v. Besser und starb 1819 als Oberst

I und Commandeur des dritten Garnison-Bataillons. Derselbe hatte drei

Söhne. Der Aeltere stand 1806 im Regimente v. Reinhart und war j später bis 1817 Major im 4. ostpreuss. Regimente; der jüngere, damals

Lieutenant in der zweiten ostpreuss. Füsilier-Brigade, war später, 1839, \ Major und Commandeur vom ersten Bataillon des 28. Landwehr-Regi-

ments und der dritte Sohn, früher ebenfalls k. pr. Officier, war bei dem

Grenzamte Gleina bei Zeitz angestellt.

N. Pr. A.-L., V. S. 315. Frei/i. r. Lrdebur, II. 8. US- und 41*.

i Niesner v. Grävenberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von

\ 1829 für Joseph Niesner, k. k. Major, mit dem Prädicate: v. Gräven-

berg. Der Stamm wurde fortgesetzt. Ladislaus Niesner v. Gräven- berg, k. k. Major, war 1857 Platzcommandant zu Como und Joseph N.

: V. G. Hauptmann I. Cl. im 39. Inf.-Reg.

Handiichnftl. Not!?.. Milit.-Schwnat. d. osterr. Kaiserth.

Niess V. Niessbach. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1821 für Eberhard Niess, k. k. Major, mit dem Prädicate: v. Niessbach.

Meyerle v. Mühlf»-ia, F.rg.-Bd 8. .390.

Niethammer. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom von 1830 für Dr. Adolph Niethammer, k. bayer. Regierungs-Rath und Besitzer der Hofmarken Menghofen, Hofdorf, Buchhausen und Forst.

W.-n. d. Kgr. Bavfrn, X. 70. - c. Hafner, bayer. Adel, Tab. 120 u. S. 100. - Kneschke. IV. 8. 310.

Nieuland, Nienlant^ Newland, Nnland, Grafen (in Silber ein schrägrechts wellenförmig gezogener Querbalken, roth oder blau. Nie- derländisches Grafengeschlecht, im Utrechtischen und in der Betuwe ge* sessen. Adrian Freih. v. Nuland oder Newland, kurpfälz. Oberst, war Gouverneur zu Düsseldorf und einer seiner Söhne, Joliann Dietrich Freih. v. N. war ebenfalls kurpfälzischer Oberst und Commandant zu Düren. Die Familie war am Niederrhein 1641 zu Winterburg unweit Rheinbach und noch 1700 ebendaselbst und zu Niederzier im Jülich- schen gesessen.

Fahnty I. ö. 3ü7. Freih. v. Ledebur, II. 8. 149.

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Nienland^ Grafen (in Blau ein Helm). Niederländisches Grafenge- schlecht, wie schon das Wappen ergiebt, verschieden von der im vor- stehenden Artikel erwähnten Familie. Ein Sprosse desselben trat 1800 in die prcnssische Armee und war 1806 Lieutenant im Felcyäger-Regi- mente. Derselbe stand 1806 als Hauptmann im 32. Garnison-Bataillon, und wurde dann, 1845 verabschiedet, Postmeister zu Züllichau.

N. Pr. A.-L. V. 8. 845. - Freih. v. Lfdebur, 11. 8. 149.

Nig;erode. Ein früher zu dem eichsf eidischen Adel zählendes Ge- schlecht.

W'ol/, richsfeldischea Urkondenbueh, 8. 16.

Nigroni v. Risinbach, Freiherren. Reichs- und erbländ.'-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 23. Aug. 1803 ftlr Peter Ferdinand Ni- groni. Ritter v. Risinbach, k. k. Kreis-Commissair des kaurzimer Kreises.

Die Freiherren Nigroni v. Risinbach stammen aus einem alten, ur- sprünglich böhmischen Adelsgeschlechte, welches früher: Czemy oder Czemey hiess. Aus demselben werden zuerst, doch ohne Vornamen, zwei Brüder in den mailändischen Kriegen genannt. Beide zogen als böhmische Ritter mit K. Friedrich I., Rothbart unter König Wladis- laus II. von Böhmen nach Italien, wo sie in Gegenwart beider Herrscher die Erbauung einer Brücke über den Po vereitelten. Ihre Tapferkeit veranlasste den Kaiser nach ihrem Geburtslande zu fragen, worauf der König entgegnete : es wären seine Böhmen als rechte Riesen im Bach. Beide erhielten vom Kaiser den Ritterschlag, das Prädicat: Risinbach und ein vermehrtes Wappen : unter einem schwarzen, mit einem gol- denen Sterne belegten Schildeshaupte (Stammwappen) unter freiem, et- was gewölkten Himmel der Fluss Po und in demselben zwei bis zur Leibesmitte sichtbare, gegen einander gekehrte, wassertretende Männer, welche mit beiden Händen zwei, mit einem schwarzen Taue umwundene, wagerecht neben einander schwimmende Brückenbäume umfasst haben. Einer dieser Brüder blieb in Italien am kaiserl. Hoflager, der Andere kehrte später mit dem Könige Wladislaus II. nach Böhmen zuiUck und von ihm stammt die noch jetzt blühende Linie des Geschlechts ab. Wenzl Georg Czemey war 1505 Lieutenant unter Wilhelm Trzka und zeichnete sich in der Schlacht bei Ostreham in Ungarn aus. Bei dem Einfall der Schweden in die Kleinstadt Prag gingen sämmtliche, im gräfl. sahrschen Hause auf dem Hradschin aufbewahrten czerneyschen Familienpapiere verloren, worauf das Geschlecht von Florian Grafen v. Sora ein pfalzgräfliches Bestätigungs-Diplom über den althergebrach- ten Wladiken- oder Adelstand, so wie über das Prädicat erhielt, wie diess auch in dem Ritterdiplome der Familie erwähnt ist, welches d. d. Linz 3. Sept. 1680 für Nicolaus Czerney ausgefertigt wutde und zwar unter Veränderung des Namens : Czerney in den gleichbedeutenden ita- lienischen : Nigroni. Von dieser Zeit an nannten sich die Czemey: Ni- groni Ritter v. Risinbach. Carl Nigroni Ritter v. R. war von 1751 bis 1753 Commissair des böhmischen Ritterstandes und der Sohn desselben, Peter Ferdinand brachte, s. oben, den Freihermstand in die Familie.

Die Ahnentafel des Geschlechts ergiebt absteigend folgende Glieder: Thomas Nicolaus Nigroni Ritter v. Risinbach: Anna Maria Zimmer-

KneiChket DeaUeh. Adelt-Lex. VI. 33

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mann v. Zimmerburg ; Wilhelm Ernst N. Ritter v. R. : Antonia Skj- densky v. Skydne; Carl N. Ritter v. R.: Mechtildis Sowinsky v. Ed- lenfels; Freiherr Peter, s. oben, geb. 1740 u. gest. 1740: erste Ge- mahlin: N. Witteck. Edle v. Salzberg, gest. 1771 u. zweite Gemahlin: Theresia Freiin Pergier v. Perglas, geb. 1751, verra. 1785 und gest 1815; Freih. Joseph, geb. 1765 u. gest. 1840, k. k. pens. Kreis- Commissair: Eva Mokowski de Slepowron, geb. 1781 u. gest. 1836; Freih. Adolph, geb. 1808, jetziges Haupt der Familie, nnvermählt. Die beiden Schwestern desselben sind: Freiin Eniilie, geb. 1810 u. Freiin Josephine, geb. 1816, verw. Dobrowolski de Prus.

MfqerU p. Mühlfeld, S. 73. Geneal. Ta-jcht-nb. d. freih. Hluser, IM8, 8. 446, 1SS7, S. 520—22 u. 1864. S. &58. Tyroff, \\. 293.

Niklcsich v. Schmidtfeld. Erbl.-öst^rr. Adelsstand. Diplom Ton 1762 für Joseph Nikicsich, k. k. Hauptmann im slavonischen Broder Infanterie-Regimente, mit dem Prädicate : v. Schmidtfeld.

Megerle v. Mühlfeld, S. 285.

Niller. Kurbayer. Adelsstand. Diplom vom 23. März 1766 för Martin Johann Niller, Ober-Ungelter, Oberaufschlager und Gerichts- schreiber zu Auerbach. Derselbe war ein Neffe des k. k. Hauptbuch- halters Niller in Wien und sein Sohn, Johann Friedrich v. Niller, geb. 1757, k. bayer. quiesc, Finanz-Rath in Amberg, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikcl des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.

V. Lang, 8. 4S9. W.-B. d. Kgr. Bayern, VH. 48. v. Hefner, bayer. Adel, Tab. «0 und H. 100. Kne*chke, IV. 8. 31 1 u. 12.

NimmerToli v. Nimmenau. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1633 für Georg Ernst Nimmervoll, königl. Richter zu Znaim in Mähren, mit dem Prädicate : v. Nimmenau.

Hand.schriftl. Notiz.

Nimptsch, auch Freiherren und Grafen. Böhmischer Freiberrn- und Grafenstand. Froihermdiplom vom 10. März 1660 für Johann Frie- drich (I.) v. Nimptsch, k. k. Rath, Generalmajor und Landeshauptmann zu Jauer und für den Bruder desselben, Sigismund v. Nimptsch, mit dem Prädicate: zu Gelse und Grafendiplom vom 5. Febr. 1699 für Johann Heinrich Freih. v. Nimptsch zu Oelse, Landeshauptmann des Fürsten- thums Glogau und- k. k. Rath und für den Binder desselben, Friedrich Leopold Freih. v. Nimptsch zu Oelse, unter Beibehaltung des bisherigen Prädicats: Freiherren zu Oelse; Erlaubniss von 1732 für Ferdinand Grafen v. Nimptsch. Freiherren zu Oelse sich schreiben zu dürfen Gr. V. N., Freiherr v. Fürst und Oelse und Erlaubniss vom 31. Aug. 1806 für Johann Heinrich v. Weiher, k. preuss. Geh. -Rath, Erbe des frei- herrlich nimptschen Stammes, sich Freiherr v. Weiher und Nimptsch nennen zn dürfen. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches, nach Angabe älterer Schriftsteller, aus Polen und zwar aus dem alten Hause Boneza stammt, welches Letztere mit Clemens, Bischof zu Kruschwic, 994 aus Italien nach Polen kam und in dem Bruder des Bischofs, Bo- nificius, welchen man abgekürzt Boneza nannte, den Stammvater er- hielt. Ein Nachkomme desselben wendete sich nach Schlesien, erwarb das Dorf Alt-Nimptsch im Briegischen, welches älter als die 1152 er-

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baute Stadt Nimptsch sein soll und von dieser Besitzung wurde der Name: Nimptsch angenommen. Johann v. Nimptsch war 1314 Prälat zu St. Johannes in Breslau und Conrad v. N. führte 1353 dem K. Carl IV. die Tochter Heinrichs, Herzogs zu Jauer, als Gemahlin zu. Im Anfange des 15. Jahrh. «berliessen Lorenz und Hans, Gebrüder v. Nimptsch, ihre Besitzungen im Riesengebirge : Warmbrun, Schmiede- berg etc. an die Gotsche Schaff, die Vorfahren der heutigen Grafen V. Schaifgotsche. ürban v. N. war 1590 Landes-Canzler zu Schweid- nitz und Jauer und der Bruder desselben, Friedrich v. N., Herr auf Röversdorf, starb 1619 als Ober-Steuer-Einnehmer der Fürstenthtimer Schweidnitz und Jauer. Dieselbe Stelle bekleidete auch Friedrichs Sohn, Johann v. N., welcher auch des Landrechts-Beisitzer der genann- ten Fürstenthümer war und 1651 starb. Die Söhne des Letzteren Jo- hann Friedrich (I.) und Sigismund, s. oben, brachten den Freiherrn- stand in die Familie. Von dem Freiherrn Johann Friedrich (I.) stammte Johann Friedrich (II.)> Freiherr zu Oelse, Herr zu Ullersdorf und der Fürstenthtimer zu Jauer und Schweidnitz Landeshauptmann, von dessen Söhnen Freih. Johann Heinrich, s. oben, mit seinem Bruder, Friedrich Leopold, wie angegeben, in den Grafenstand versetzt wurde. Von Jo- hann Heinrichs Söhnen setzte Christoph Ferdinand, Herr zu Oelse, Ober-Rechts-Beisitzer der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer und seit 1736 k. k. Geh.-Rath, den Stamm dauernd fort. Die Ahnen- tafel der jetzigen Grafen v. Nimptsch steigt, wie folgt, herab : Johann Friedrich (IL) Freih. v. Nimptsch zu Oelse: Maria Grf. v. Hochberg; Graf Johann Heinrich, gest. 1726: Dorothea Grf. v. Zinzendorf und Pottendorf; Graf Christoph Ferdinand: Maria Magdalena Grf. v. Gil- leis ; Graf Johann Heinrich (H.) : Carolina Freiin v. Stillfried-Ratto- uicz; Graf Joseph, geb. 1763 und ^^est. 1838, k. k. Rath. Feldmar- schall-Lioutenant und Ober-Hofmeister des Erzherzogs Johann: erste Gemahlin: Maria Elisabeth Grf. v. Khevenhüller-Frankenbei'g, geb. 1776. venn. 1802 und gest. 1803; zweite Gemahlin: Auguste Gräfin v. Marcolini ; Graf Carl, Freih. v. Oels (Oelse), jetziges Haupt des gräfl. Hauses, geb. 1803, Herr zu Neu-Gerowitz in Mähren u. Cajetitz un<l Goiersberg in Böhmen, k. k. Kämmerer, verm. 1829 mit Therese Grf. v. Marcolini, geb. 1809, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern: Grf. Maria Anna, geb. 1831, verm. 1856 mit Joseph Herrn und Grafen zu Stubenberg und Grf. Elisabeth, geb. 1837, drei Söhne stammen: Graf Joseph, geb. 1832, k. k. Rittmeister, Graf Paul, geb. 1836, k. k. Oberlieutenaut und Graf Camillo, geb. 1841. Die drei Halbbrüder des Grafen Carl aus des Vaters, des Grafen Josephs zweiter Ehe, s. oben, sind: Graf Camillo, geb. 1807, k. k. Kämm, und Major in d. A. ; Graf Ferdinand, geb. 1809, k. k. Kämm, und Rittmeister in d. A. und Graf Friedrich, geb. 1813, k. k. Kämm, und Rittmeister in d. A., Ge- richtstafel-Beisitzer des veröczer (^omitats in Slavonien. Die andern gräflichen Zweige sind erloschen. Aus dem Hause Falkenhain im Schö- nauscjien lobten im Anfange des 19. Jahrh. noch zwei Fräuleins: Jo- sepha und Francisca Freiinnen v. Nimptsch, welche das Gut Ober- und Nieder -Falkenhain besassen. Ihr Neffe und Erbe, Jobann Heinrich

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V. Weiber, vereinigte, wie oben angegeben, mit seinem angestammten Namen und Wappen Namen und Wappen der abgegangenen Freiherren V. Nimptsch. Der adelige Stamm bat in einigen Linien fortgeblfiht, ?on denen die eine auch nach Rügen kam und 1830 zu Retelitz und 1 836 zu Poggenhof sass. Im Breslauischen gehörte in neuer Zeit das Gut Massel- witz dem Landrathe des breslauer Kreises Carl Theodor v. Nimptsch. Der einzige Sohn desselben war 1837 Herr auf Jaeschkendorf, Lieutenant in d. A. und Polizei-Dictricts-Commissarius und mit einer v. Gilgenheim a. d. H. Franzdorf vermählt. Nach Rauer war 1857 Paul v. Nimptsch Herr auf Jäschkowitz und Tschime im Kr. Breslau und die verw. Frau V. Üresky, geb. v. Nimptsch, Besitzerin des Gutes Birkholz im Kr. Schweidnitz.

Spangenbt^rg, Adelsspiegel, U. S. 217. Adelig-Niraptsche Ahnen- und Stammlafelu für Rniät (lultlicb V. Nimptsch, K91 von drei Rittern beschworen bei dem Ritterschlag in 800- ncnhurg. Besonders gedruckt 1740. Uuelli, Exccppt. gcnealog. histor. 8. 310: Namen der Horten v. Nimptsch, welche in den Registraturen bei der kon. Landes- oder Le-hnscanclei der Für!9tonth. Schweidnitz und Janer von 1368 bis 1700 erwähnt werden. Sinapiut. I. 8. 63-68 und U. 8. 151-58. Gauht, I. 8. 1494—96. Zedier, XXIY, 8.^45—60, nebst einer Ahnentaft-I mit 10 Wappen. v. Schdnbttrg, AdeJsscheraat. I. 8. 217. N. Pr. A.-L. III. 8. 464 u. 65. Deutsche Grafenh. d. Gegenw. 11. 8. 156—58. Freik. 9. Ledebur, H. 8. 149 n. 50 u. III. 8. .S16. Geneai. Taschenb. d. gräfl. Häuser. 1864, 8. &S4 11. histor. Handb. tu Demselben, 8. 649. Siebmacher, I. 58: Die Niroptscher, schlesisch. W.-B. d. Durchl. Welt, III. 285: gicbt als gräfl. Wappen nur das adelige Wappen. Suppl. zu 8iebiii W.-B. VI. 6: Gr. v. N. W.-B. d. preuss. Mon. IV. 12: v. N. W.-B. d. osterr. Mon. V. 19: Gr. v. N. Schlesischos W.-B. Nr. 301: v. N.

Nimrlchter. Erhl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1614 für Hans Nimrichter, Bürger zu Iglau und Handelsmann zu Wien.

Handschrift]. Notiz.

Nindorff (in Blau ein goldener, mit drei grünen Kleeblättern an langen Stielen besteckten, offenen Tumierhelm. Ein früher zu dem nie- dersächsischcn Adel gehörendes Geschlecht, dessen Wappen v. Meding nach den Wappen an den Kreuzgangsfenstern des Klosters Ebstorff be- schreibt. Dasselbe ist nicht mit dem bremenschen Geschlechte v. Nien- dorp oder Nindorp zu verwechseln.

r. Meding, I. 8. 416.

Nippenburg. Eins der ältesten und angesehensten schwäbischen Adelsgeschlechter, welches nach Bucelinus schon im 10. u. 11. Jahrh. vorgekommen sein soll. Friedrich v. Nippenburg kommt um 1366 als Präsident der württembergischen Landschaft vor ; Bernd v. N. zählte nach Spangenberg zu den berühmten Kriegshelden in der Zeit des K. Ferdinand HL; Philipp v. N. brachte zu Ausgange des 15. Jahrh. das Erbschenken -Amt im Herzogthume Württemberg an sein Geschlecht und um dieselbe Zeit war Johann v. N. des deutschen Ordens-Comthur zu Heilbrunn. Der Stamm blühte in grossem Ansehen durch das 16. Jahrh. in das 17. hinein, erlosch aber später im Mannsstamme. Ucber das Erlöschen desselben finden sich vjerschiedene Angaben. Nach Einigen soll Gottfried Philipp v. N. noch 1650 fürstl. würzburgischcr Geh.-Rath, Ober-Schultheiss und Amtmann zu Carlstadt gewesen sein und Johann Ludwig v. N. noch 1670 gelebt haben, nach Anderen schloss schon 1640 Ludwig v. N. Erbschenk des Herz. Württemberg, als letzter männlicher Sprosse den Stamm und es steht fest, dass die Erb^pchter desselben, Cunigunde Catharina v. Nippenburg, sich 19. Mai 1646 mit Johann Friedrich v. Bissingen, schwäbischer Linie, k. k. Kriegsratli,

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Obersten und Commandanten zu Rottweil, vermählt hatte und dass der- selbe in Folge dieser Vermählung mit seinem angestammten Namen und Wappen Namen und Wappen der v. Nippenburg vereinigte und 14. Juni 1647 mit dem Namen: v. Bissingen-Nippenburg in den Reichsfreiherrn- stand erhoben wurde, s. den Artikel: Bissingen-Nippenburg, Bd. I. S. 448 u. 49. Das Erbschenken- Amt des Herzogthums Württemberg kam, nach Abgange des nippenburgischen Mannsstammes, in der Per- son des 1618 geborenen und 1670 noch lebenden Friedrich Ludwig v. Janowitz, h. wtirttemb. Raths, Ober-Amtmanns zu ßrackenheim und Directors der schwäbischen Ritterschaft am Kocher, an die Familie V. Janowitz, s. den Artikel: Janowitz, Bd. IV. S. 549.

Spangenberg , Bd. II. Bucelini Stemm. I*. I. v. HattsMn , II. Suppl. 8. 51. Gauhe, I. 8. 1496: auch nach Burgermeister, vom schwäb. Ueichsadel. Zedier, XXIV. 8. 989. Sifbmacher, I. 111: v. Nippeuburg. schwäbisch. r. Mfding, III. 8. 161 und 62. Suppl. SU Siebm. W.-B. IV. 19.

Nischwitz, Nitzschwitz. Altes, sächsisches, nach Knauth in der meissenschen und osterländischen Pflege zu Leutewitz, Deuda, Sornitz, Opitsch, Grösa, Reussen, Röcknitz, Treben, Trüntzig, Niederstein, Werns- dorf etc. gesessenes Adelsgeschlecht, aus welchem nach Gotha diploiria- tica, im Stammregister der v. Graefendorf, Bcrthold v. Nischwitz zu den Rittern gehörte, welche, zu Ehren des K. Friedrich I. Rothbart, 1170 die schöne Mauer um Neuburg vorstellten. lieber das Stamm- haus der Familie lauten die Angaben nicht gleich. Einige nehmen Nisch- witz, jetzt Neschwitz, bei Bautzen für das Stammhaus und leiten daher das Geschlecht aus der Oberlausitz her: eine Annahme, welcher Gauhe beistimmt und zwar mit der Bemerkung, dass zu seiner Zeit noch die Familie in der Oberlausitz zu Möhrsdorf bei Pulsnitz sitze. Andere da- gegen halten, was wohl mehr für sich hat, Nischwitz bei Würzen, wel- ches bereits 1450 und noch 1558 in der Hand der Familie war, för das Stammhaus. Friedrich v. Nischwitz war 1420 Hauptmann zu Leiss- nig; Nicol kämpfte um 1429 gegen die Hussiten; Christoph v. N. auf Opitsch war bis 1587 kursächs. Ilofrath und später Stiftshauptmann zu Würzen und Christian v. N., fürstl. sächs. Hofmarschall, unterschrieb, nach Gryphius, mit mehreren Anderen vom Adel 1590 die Statuten des von den Herzögen Friedrich Wilhelm und Johann, Gebrüder zu Sach- sen, gestifteten Ordens wider das Fluchen. Zu Ende des 17. Jahrb. war Georg Heinrich v. N. fürstl. Sachsen -merseburgischer Hofmeister und Ludolph Heinrich v. N. fürstl. sachs. - weissenfels. Kammerjunker und Rittmeister der Garde. Nach Anfange des 18. Jahrh. war ein v. N. gräfl. promnitzischer Hofmeister zu Sorau und Rudolph Heinrich v. N. auf Möhrsdorf , wohl der obengenannte sachs. -weissenf. Rittmeister, kommt 1714 als Oberstlieutenant vor und später, 1736, starb G. Hein- rich V. N. auf Adelsdorf bei Grossenhain als k. poln. und kursächs. Kammerjunker und Amtshauptmann zu Oschatz. - Die Familie, die auch in Ostpreussen und Schlesien angesessen wurde, blüht im Kgi*. Sachsen fort und besass in neuester Zeit die Güter Königsfeld etc. bei Rochlitz und bei Lcissnig Mockritz mit Jessnitz, Döbschütz und Ober- zschörnewitz p. r. Nach Rauer war 1857 Emil v. Nitzschwitz aus Sach- sen zu Alt-Wohlau im Kr. Wohlau gesessen.

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Knanih, 8. 541. Grt^phiui, von Rttterordeo, 8. 398. Hoen"* eoburg. Chroiifk. f. R. 4&. - Gauhe, I. S. 14% u. 97. Zfdler, XX»V. 8. 99". FrWA. ». Udebur, U. 8. 150. - Siebinacher, I. Ifi'i : v. Nitxschwiiz, meiiisnisch. r. Mfding, I, S. 416 u. 11. 8. 731 u. 3?. •- W..B. d. »ichn. StnatPii. VIII 21 : v. Niftschwlt/.. Knetchke, III. S. aS.*».

Ni88el V. Werthheira. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1817 für Johann Nissel. k. k. Oberstlientenant und Conscriptions-Di- rector in Böhmen, mit dem Prädicate: v. Werthheim.

Magerte c. Mühlfeld, Kr>r.-B(l. S :i90.

Nissmitz, Nismitz (in Silber ein rother Pfahl). Eins der ältesten und angesehensten, thüringischen Adelsgeschlechter, nicht zu verwech- seln mit der meissenschen Familie v. Nischwitz welches nach Knauth zu Nebra. Weitschütz, Birkigt etc. sass und dessen gleichnamiger Stamm- sitz bei Querfurth lag. Dasselbe wnr zu Freiburg a. d. Unstrat und zu Nebra bereits 1458 begütert, brachte spiltcr mehrere andere Güter an sich und war auch 1720 zu Ober-Nessa unweit Weissenfeis, 1739 zu Lauchstädt und noch 17fiO zu I/oisling ebenfalls bei Weissenfeis ange- sessen. — Berthold und Friedrich v. Nissmity. Gebrüder, erhielten 1449 vom Herzoge Wilhelm zu Sachsen das Burglehn zu Naumburg und später, 1458, vertauschten Beide an den genannten Herzog Freiburg, a. d. Unstrut gegen Schloss und Stadt Nebra. Von diesen Brüdern wurde Friedrich v. N. 14r»4 mit seinen Kindern von den Carraelitern in die Brüderschaft aufgenommen, wie auch 1408 von den Benedictinem zu Mimmeleiben geschah. Bruno der Jüngere, Edler Herr zu Querfurth verlieh 1492 Schloss und Stadt Nebra an Otto und Heinrich v. Nissmitz und behielt sich das Jus aperturae vor. WolfT v. N. war Herzogs Georg zu Sachsen vornehmer Rath und als 1601 Herzog Johann Georg zu Sachsen, spüter Kurfürst, seine Reise nach Italien unter dem Namen eines Cavaliers Hans v. Nissmitz antrat, führte dieselbe Georg v. Niss- mitz als Hofmeister. Spüter wurde dieser Georg v. N., Herr auf Nebra, Birkigt, Weitschütz etc. kursächs. Rath und Ober-Hofrichter zu Leipzig und von demselben stammte Christoph v. N., welcher kursächs. Oberst war. Wie angegeben blühte das Geschlecht noch in die zweite Hälfte des 18. Jahrb. hinein.

Knauth, S, .'»41.— Alhinit.i, VV««rth<*riisrlie Histori.', S 67.— Müller, Aimal. Saxon. 8. 3*.

- Gauh«, I. 8. 1497 u. 9S. - /edler, XXIV. S. lOlG u. 17. - Freih. v. Lfdef>ur, II. 8. 150.

Siebmachfr,'y. 71 : v. N.. schlo-tisch und V. |:{3: v. N., wostphülisch : die L&iidttran^abeu sind unrichtig. r. }f>'diny, I. S. 416 und 17.

Nitsche, Nitschke. Reichsadelsstand. Diplom von 1715 für Jo- hann Georg Nitschke, k. k. Hofkammerrath und von 1805 für N. Nitsche, Herrn auf Markglissa etc. in der Oberlausitz etc. Die Familie, welche früher auch Nigsche und Nicius geschrieben wurde, lebte in Gör- litz und hat in der Person des Christoph und Abraham Nitzsche 1634 einen kaiseii. Wappenbrief erhalten. Dieselbe hatte die Güter Mengels- dorf und Nieder-Markersdorf etc. bei Görlitz an sich gebracht. Georg Samuel v. Nitsch auf Baruthwitz starb 1701 als kais. Hauptmann. In neuerer Zeit wurde die Familie unter dem ritterschaftlichen, schle- sischen Adel nicht mehr aufgeführt.

Handschrift]. Notiz. Freih. r. Lfdebur . II. iS. 150 u. 51.

Nivar, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1(579 für Matthias Nivar.

Haudfichriftl. Notiz.

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Nobis, de Nobis, Ritter, anch Freiherren. Böhmischer Ritter- nnd Rcichsfreiherrnstand. Rittordiplom vom 10. Aug. 1672 fttr Johann BaptisU de Nobis und Bestätigungsdiplom des Freiherrnstandes vom 7. Mai 1696 für Denselben. Der Stamm ist mit dem Empfänger dieser Diplome, Johann Baptista Freih. de Nobis, Herrn auf Koischkau im Liegnitzischen, erloschen.

Haiidschrifll. Notix. Fr^ih. r. hedehur, IT. S. \h\.

Nobelaer v. d. Grache. Bestätigter Reichsadelsstand. Diplom von 1630 für Johann Nobelaer v. d. Grache.

HnridMchriftl. Notiz.

*" Noble, V. le Noble. Altes, lothringisches Adclsgeschlecht, aus wel-

chem Franz v. le Noble, erst in französischen, dann in pfälzischen und in österreichischen und seit 1756 in preussis'chen Militairdiensten stand. Derselbe starb 1762 als Oberst und Chef eines Garnison - Regiments. Ein Enkel war 1827 Major und Chef der Garnison- Compagnie des 2 1 . Infant. -Regiments.

N. Pr. A.-L. UI. 8 46.S und 66.

^ Nocker. Reichsadelsstand. Diplom von 1747 für Franz Joseph Nocker in München.

Uuudschriftl. Notiat.

Noderer. Reichsadelsstand. Diplom von 1601 für Paul Noderer.

Haiidschrirti. ^odz. ,

Noddgerie, v. d. Noddgerie zu Pfefferkorn, Freiherren (in Roth drei schrägrech ts gestellte Pfefferkörner). Ein in neuerer Zeit in den Listen der k. preuss. Armee genanntes freiherrliches Geschlecht. Ein k. preuss. Major a. D., früher im 33. Infant.-Regim., kommt 1837 als Socrates Reichsfreier v. d. Noddgerie zu Pfefferkorn vor. Der Sohn desselben war 1844 Premierlieutenant im k. preuss. 32. Inf.-Regimente.

Fffiih. 9. Ledfbur, II. S. i:»!.

* Noel. Reichsadelsstand. Diplom vom 27. Juni 1806 (also nur we- nige Wochen vor Auflösung der alten deutschen Rcichsvcrfassuug) für Peter Franz Noel, fürstl. salm-salmscher Hofrath und Canzler, ohne An- suchen für seine dem Kaiser und dem Reiche treu geleisteten Dienste. Derselbe, geb. 1736 zu Mainz und seit 1770 Canzler, aus einer Kauf- mannsfamilie entsprossen, hatte in der genannten amtlichen Stellung das damals reichen Besitz innehabende Haus Salm-Salm und mehrere andere reichsfürstliche Häuser bei dem Reichstage zu Regensburg, bei dem Congressc in Rastatt und bei anderen Gelegenheiten, wo es sich um gemeine deutsche Interessen handelte, mit grossem Eifer vertreten und starb später als Gesandter der fürstlichen Häuser Salm bei dem rheinischen Bunde zu Frankfurt a. M. Durch den Sohn aus zweiter Ehe, Felix Ilyacinth v. Noel kam die Familie nach Baden. Später ist eine Linie des Geschlechts auch nach Preussen gekommen. Ein v. N. war 1845 Land- und Stadtgerichtsrath zu Bochum und im 13. Landwehr- Regimente stand 1854 ein Lieutenant v. Noel. In Westphalen war 1823 die Familie zu Pehnekamp bei Anholt im Kr. Borken begütert.

Cast, Adelsbucb des Grossh. Baden, S. 388 o. 89. Freih. v. Ledebur , H. S. 151 und in. 8. 316. Knesohke, I. 'S. 311 und .12.

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Nölting, Nolting. Reichsadelsstand. Diplom im dritten Jahrzehnt

des 18. Jahrh. für Johann Detlev Nölting, fftrstl. Wolfenhütteischen Dro- sten und für die Brüder desselben, Franz Christoph N., hannov. Oher- Commissar und Heinrich Bernhard Nölting. Franz Christoph v. N. kaufte 1727 das im Braunschweigischen gelegene Rittergut Harderode und wies bei dieser Gelegenheit seine Erhebung in den Adelsstand nach, der Drost Johann Detlev v. N. aber reichte erst 1734 sein Diplom bei der hannoverschen Regierung ein, wo die amtliche Bekanntmachang der erfolgten Erhebung 17. März 1734 in Hannover ausgeschrieben wurde. Die Familie ging später im Braunschweigischen wieder aus. blühte aber in Preussen fort Friedrich Wilhelm v. Nolting, k. preuss. Oberst a. D., starb 10. Mai 1835 im 77. Lebensjahre.

Handschriftl. Noti«. Freih. o. d. Knesebeck, 8. 320 ii. 21: Nolting. Firfih. v. Ude- bur, II. S. 154: Noltiug.

Nördlingen, Nordilingen. Altes, längst erloschenes unter Anderen in den Jahren 1 277 bis 1 287 vorgekommenes, fränkisches Adelsgeschlecht

9. Uellbach, U. 8. 172: nach J. H. Gramer in MüII'ts KcltrSgen zur nördlingischeo Ge- schlechtshUtorie, II. 8. 62.

^ Nogarola, Nagorola, auch Grafen. Altes, tiroler, ui*sprünglich

aus Italien und zwar aus Verona stammendes Adelsgeschlecht, welches später mit dem gräflichen Titel vorkommt. Nach Bucelini soll aus dem- selben schon 942 Galectus Nogarola bek(>nnt und ein Aeltervater des Bischofs zu Verona, Antonius N. , gewesen sein, dessen Bruder, Suffri- dus, den Stamm fortsetzte. Von den Nachkommen war zu Anfange des 16. Jahrh. Leonhardus N. k. franz. Oberst; Hieronymus Graf v. Noga- rola, Minister des K. Maximilian I., wurde 1517 als Gesandter zu dem Concil zu Pisa geschickt und Ludovicus N., durch seine Gelehrsamkeit in der griechischen Sprache bekannt, starb 1559 als Präsident der Ju- risdiction der Seidenwirker in Verona. Leonhard N. liess sich zuerst aus Italien in Verona nieder und erhielt den gräflichen Character. Der- selbe wurde kais. Rath, Kammerherr und Hauptmann zu Triest und von ihm stammt« Ferdinand Gr. v. N. Letzterer stieg 1580 zum General- Feldmarschall, nahm 1585 den Abschied, begab sich auf seine Güter in Tirol und starb 1590. Ob die 1680 noch lebenden Brüder, Baillar- dinus und Alexander v. Nogarola zu seinen Nachkommen gehörten, muss dahin gestellt bleiben.

Bucelini Stemmat. germ. III. S. U3. Oauhgy U. 8. 807 und 808. Zedier, XXIV. 8. 1171 und 72.

Nohr. Ein in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. zu dem in Schlesien begüterten' Adel zählendes Geschlecht. Dasselbe sass 1720 im Bres- lauischen.

Sinapius, U. 8. 845. Frei/i, v. Ledebur, II. 8. 151.

Nolar. Reichsadelsstand. Diplom von 1644 für Balthasar Noral, Präceptor der kaiserl. Edelknaben.

Handscbriftl. Notiz.

Nolde (in Schwarz drei goldene Heuschrecken, oder drei fliegende Vögel). Ein zu dem begüterten curländischen Adel gehörendes Ge- schlecht, nicht zu verwechseln mit der cur- und liefländischen Familie

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V. Noltc, welches nach Ostpreussen kam. Dasselbe sass'in Curland be- reits 1(520 zu Kaleten, 1633 zu Ilasenpoth, KHO zu Gr. und Klein- Gramsden, 1682 zu Alkesen und noch 1760 zu Galkitten und Schmoy- scn. In Ostpreussen war die Familie bereits 1682 zu Bachraanns und Lindenhof unweit Memel bejcrütert. erwarb dann einige andere Güter und besass noch 1760 Räuden bei Osterode. Levin v. Nolde, gest. 1682 als kurbranden bürg. Oberst und Gouverneur von Memel. hatte das In- digcnat in Ostpreussen erhalten.

Frfih. tf. L.dfhur, II. 8. 151. Siehmaeh^r. V. 156. Schaberf, cnrlaiid. W.-B.

Nolick. Ein in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. zu dem schlesi- schen Adel zählendes Geschlecht. Jacob Franz v. Nolick war 1720 Domherr zu Breslau.

Sinaphta, II. 8. Hih. Freih. v. Ledfihur, II. 8. 151.

Nolte (im mit grünen Kleeblättern bestreuten, silbernen Schilde ein von Gold und Roth geschachter Querbalken, überdeckt von einem schwarzen Adlerflügel mit Kleestengel). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 6. Juli 1798 für Johann Carl Maximilian Nolte, k. preuss. Premier-Lieutenant im Infanterie-Regimente v. Graevenitz und Diplom vom 12. Febr. 1836 für Johann Ludwig Nolte, k. preuss. Capitain im 19. Infanterie-Regimente. Der Empfänger des ersten Diploms starb als Capitain im 19. Infant.-Regim. 1813 an erhaltenen Wunden und ein Sohn desselben, welcher als Major aus dem activen Dienste trat, hatte lange Zeit in der k. pr. 5. Artillerie-Brigade gestanden. Der Em- pfänger des zweiten Diploms ist jetzt k. preuss. Generallieutenant z. D. und ein Lieutenant v. Nolte steht im k. preuss. rheinischen Jäger -Ba- taillon Nr. 8. Die in Preussen vorgekommenen und noch vorkom- menden Familien v. Nolte werden aus Cur- und Livland hergeleitei und gehören nicht zu der curländischen und ostpreussischen Familie v. Nolde.

Handsclirlftl. Notiz. 9. Flrki, Ursprung des Adels in den Ostiee-Proviiizcii, 8. 148. N. i*r. A.-L. V. 8. 346. Frei/,, r. Lcdebur, II. 8. lÄl.

Nonne. Reichsadelsstand. Diplom von 1759 für Gottfried Nonne, h. sachsen-weimar. Geh.-Rath.

H.indschriftl. Notiz.

Noot, V. d. Noot, V. d. Noth, auch Freiherren nnd Grafen (in

Gold fünf ins Kreuz gestellte, schwarze Pilgermuscheln). Eins der älte- sten, niederländischen Adelsgeschlechter, welches schon über sechshun- dert Jahre bekannt und eines Stammes mit der gräflichen Familie v. d. Natt (Dcrnath) ist. Die brüsseler Linie wurde unter die dortigen sieben illustren Familien gezählt, auch ist der Freiherrn- und Grafenstand in die Familie gekommen. Ilieronymus v. d. Noot war 1521 Canzler von Brabant; Leonard v. d. Noot erhielt 4. Aug. 1674 von der ihm zustehenden Herrschaft Kiseghem und Rogier Wauthier (Walter) v. d. N.. Herr von Carloo. Duyst, Glabeeck, Mensele etc., königl. spanischor Capitain 22. Sept. 1678 von der Herrschaft Carloo den freiherr liehen Character. Später. 16. Mai 1716, wurde Freiherr Carl Bonaventura - Sohn des Freili. Walter Carloo zum Grafen v. Cai'loo und Adrian Freih. v. Kiseghem 23. Mai 1739 zum Grafen v. Kiseghem ernannt. Phi-

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lipp Gerhard v. d. N. starb 1730 als der 13. Bischof zu Gent nnd ein V. d. Noot, Baron v. Kiseghem war 1738 Mitglied der Landstände von Brabaut, Staatsrath und Gouverneur von Gent. Derselbe verwaltete als ältestes Mitglied des Staats-Raths von Brabant 1739, nach Abster- ben des Baron v. Fariseau, die Vicecanzler- Stelle und koramt im ge- nannten Jahre als Graf v. d. Noot (Noodt) vor. Ein Zweig des Stam- mes kam auch nach Schweden , und zu demselben gehörte der königlich schwedische Oberst v. d. N., welcher 1677 bei der Belagerung von Stettin blieb. Auch war ein v. d. Noot 1683 Kammerjunker des Kur- fürsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg.

LVMoction de inutes les lerros du HMbant . S. 79- 93. Ganho, I. S. t40S u. 99. Z-'f/Z^r, XXIV. S. rirtl Konig. Iiistor. Schildojuti}:; von Berlin, II. S. 388 Frtih. ». U- debnr, II. S. 151 ii. IIl. S. 3lG.

Nooth (in Roth ein aufgerichteter Degen, oben von drei, 1 und 2, brennenden Granaten begleitet). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 28. Juni 1740 für Johann Adam v. Nooth, Gapitain im k. preuss. Leibgarde -Regimente. Der Empfänger des Diploms stammte, wie an- genommen wird , aus der brüsseler Linie der berühmten Familie v. d. Noot, und schon vom Könige Friedrich Wilhelm 1. lag das Diplom der Anerkennung und Bestätigung des ihm zustehenden, alten Adels'aus- gestellt vor. Johann Adam v. Nooth verbrannte als k. preuss. Obei'st des Regiments v. Glasenapp 1. Juli 1741 in seinem Zelte.

N. Pr. A.-L., I. S. 39 u. V. H. .^14«. - Freih. v. Ledebur. 11. 8. 151. W.-B d. preu»*. Monarchie, IV. 13.

Nopping. Salzburgische Vasallen, welche zwischen 1165 und 1550 genannt werden,

j ^ Wig. Hund, I. 8. 27S.

j Nordeck zu Nordeck, auch Freiherren (in Silber ein rother Quer-

^ balken, hinter welchem an einem sechsblättrigen (oben vier, unten

p zwei) grünen Stiele, der sich unten um ein wagerechtes , entzwei^tes,

I schwarzes Aststtick herumkrümmt , zwischen den oberen Blätterpaaren, .

seitlich zwei rothe Nelken blühen). Altes, ursprünglich hessisches, aus dem gleichnamigen Stammsitze bei Giessen stammendes rheinländisches, auf der Burg Hemmerich im Kr. Bonn sesshaftes Adelsgcsshlecht, wel- ches, obgleich dasselbe ein von dem Wappen der v. Nordeck zur Ra- benau ganz verschiedenes führt, doch der Meinung ist, dass es eines Ursprunges mit jenem sei , was jedoch auf keine Weise nachzuweisen ist. Die V. Nordeck zu Nordeck befanden sich nach der Mitte des 17. Jahrb., 16()2, zu St. Goar in hessischen Diensten, wie sich aus einem in der dortigen Kirche befindlichen Fipitaphium ergiebt. Das Geschlecht war zu St. Goar begütert und Glieder der Familie hielten sich daselbst schon im Anfange des 15. Jahrb. auf. In den sechszlger Jahren des 18. Jahrb. vermählte sich Johann Theodor v. Nordeck zu Nordeck mit Anna Theresia Philippine v. Rödtinghaussen aus der Graf- s'^haft Mark und verlegte hierauf seinen Wohnsitz in diese Gegend. Der Enkel desselben, Carl Wilhelm Gisbert Theodor Friedrich v. N. zu N., geb. 1793, Hess sich auf der Burg Ilemmerich unweit Bonn nieder. Eine Ahnentafel von 16 Ahnen für den Sohn des Letzteren: Rudolph

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Emil Friedrich Williclni v. N. zu N. . enthält in oberster Reihe Glieder folgender Geschlechter: Samuel Matthias v. Nordeck. Burgherr zu St. (toar und Melsungen und Gorichtsherr zu Lierschied: Maria Magda- lena V. Freys; Bernd ITorjnann v. Roedtingliauson : Sophie Henriette Pauline Regina v. IMennies; Ferdinand Christoph Albrecht v. Plet- tenberg zum Scliwarzenberg: Amalie Wilhelmine v. Bojelschwingzu Bo- delschwing;. Christoph Friedrich Stephan v, Plettenherg zu Stockum; Charlotte Sibylle Ilendrine Adolphine v. Edelkirchen zu Kdelkirchen; Ferdinand Christoj)h Albrecht v. Plettenherg: Amalie Wilhehnine V. Bodelschwing ; Friedrich IIiMunch Georg v. Wulf zu Füchtelen : Henriette Johanne v. Monster: Gisbert Christoph Dietrich v. Bodel- schwing zu Velmede: Anna Elisabeth Henriette v. u. zu Bodelschwing; Gisbert Wilhelm v. u. zu Bodelschwing: Catharina Sophie Luise Theodore v. Voigt v. Elspe. Nach Anlegung der Adelsmatrikel der Preussischen Rheinprovinz wurde in dieselbe, laut Eingabe d.d. 18. Juli 1829, Burg Ilemmerich bei Bonn, in die Classe der Freiherren unter Nr. 19 eingetragen: Carl Wilhelm Gisbert Theodor Friedrich, Freih. V. Nordeck zu Nordeck, s. oben. Nach Bauer stJtnd 1857 die Burg Hemmerich der verwittweien Freifrau v. Nordeck, geb. Freiin v. Bo- delschwingh -Plettenherg zu.

Handirliriftl. Notizen .niis FnniiiieupapiorfM. Frfih. p. Ledehur, II. 8. 152. W. -B. dfr priuHs. Rheiiiproviir/., I. Tal». 90. Nr. 179 und S. S4 u. 85.

Nordeck zui* Rabenan , auch Freiherren (Wappen der freiherr- lichen Linie in Bayern : Schild geviert mit Mittelschilde. Im silbernen Mittelschilde drei schwarze Herzen, deren Spitzen in der Mitte des Schildes so aneinander gesetzt sind , dass dieselben die Form eines Schächerkreuzes annehmen: Stammwappen. 1 u. 4 in Schwarz ein rechts- gekehrter, doppelt geschweifter, goldener T^öwe und 2 u. 3 in Blau ein rechts gewendeter, silberner Kranich, welcher in der rechten, em- porgehaltenen Klaue einen Stein hält). Altes, hessisches, vormals reichsrittei'schaftliches Adelsgeschlecht, welches urkundlich schon vor dem 11. Jahrb. vorkommen soll. Der ursprilnj^liche , sehr bedeutende Grundbesitz erfuhr seit dem 14. Jahrhundert durch Lehen, Schenkun- gen an Klöster, P>bschaften und Vermählungen vielfache Veränderun- gen. Die noch zu sehende Stammburg Nordeck in Kurhessen, unmit- telbar an der Grenze des Gerichts Rabenau, ging in den unruhigen Zeiten des thtiringisch-hessischen Landgi-afen Heinrich Raspe IV. (1228 bis 1247) verloren und hatte die Erbauung der jetzt verfallenen Bur« Rabenan zur Folge , welche urkundlich zuerst 1 287 genannt wird. Wal- ther V. Nordeck, von 1272 bis 1275 HeiT und Ordensmeister der Schwertbrüder des deutschen Ordens in Lietland , brachte die eingefal- lenen Semgallen und Seniioten unter die Botmässigkeit des Ordens, er- hielt den Namen: der Sieghafte und kehrte, nach vierjähriger Verwal- tung der Heermeisterschaft, 1275 nach Marienburg und von da nach Marburg zurück, wo er 1287 als deutscher Ritter auftritt. Spät(r. 1367, belchute Nassau-Saarbrücken die Herren v. Nordeck zur Raben;iu mit der Burg Rabenau, dann mit dem Antheile des Gerichts Londorf, hei wekl d^- Braun und die Herren v. Lundorf

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I ebenfalls als Vasallen betheiligt waren. In dem Kriege der Sterner

standen die Herren v. Nordeck zur Rabenau auf der Seite des Land- grafen Hermann und erhielten von diesem , so wie im Laufe der Zeit von den Herren v. Eppstein, vom Erzstifte Mainz, von den Herren V. Münzenberg und den zu Solms mehrere liehen. Sifried v, Nordeck gelangte 1391 nach Aussterben des Mannsstammes v. Herolds, aus welchem Geschlechte seine Gemahlin stammte, zu sehr bedeutenden fol- I daischen Lehen. Von den Gütern der Herren v. Nordeck zur Rabenau,

nahe bei Marburg, und im ebstorfer Grunde trugen die Milchling V. Schönstädt, die v. Erfurtshausen, v. Scheuernschloss und v. Lehr- bach Afterlehen. Nach Abgange der Herren v. Lundorf und der Her- ren V. Nordeck-Braun, 1471 und 1552, erbten die v. Nordeck zur Rabenau die sämmtlichen Besitzungen und Gerechtsame beider Ge- schlechter in und ausserhalb des Gerichts Londorf. Im Jahre 1473 war das Geschlecht in Folge einer pestartigen Krankheit bis auf Winter V. Nordeck zur Rabenau , Domherrn zu Mainz und Cöln , ausgegangen, derselbe trat daher mit pfipstlichom Dispens in den weltlichen Sta^nd zurück, vermählte sich mit Catharina Luttcr v. Losshausen und wurde der nähere gemeinschaftliche Stammvater aller späteren Herren v. Nord- eck zur Rabenau. Das nach vielen Verlusten durch Familienvertrag zu Ende des 18. Jahrhunderts zusammengestellte, unveräusserliche Ge- sammtvermögen der Familie, unter Senioratsordnung, begreift das frü- here Patrimonialgericht Rabenau , Provinz Oberhessen , bestehend aus den Orten Londorf mit den auf der Stelle des alten /Schlosses gelege- nen Höfen Kleinbach, Allertshausen , Kesselbach, Odenhausen, Geils- hausen, Waitershain, Rudinghausen und den Höfen Appenborn mit Petershain (mit über 4200 Einwohnern auf anderthalb Quadratmeilen), nächstdem besitzen einzelne Familienzwoige Güter in beiden Hessen und im Nassauischen. Der in den hessischen und nassauischen Landen blühende Stamm wurde in neuester Zeit in folgenden drei Linien auf- geführt: Erste Linie: Haus Appenborn, nachher auch Oberburg ge- nannt. Evangel. Abstammend von Hermann Raphael v. Nordeck zur Rabenau, geb. 1573 und gest.. 1652. Zweite Linie. Abstammend von Johann Ruppert, geb. 1576 und gest. 1623: 1. Zweig; Mittelburg. Kathol. 2. Zweig: Unterburg, Haus Odenhausen. Evangel. Dritte Linie: Londorf. Abstammend von Rudolph Magnus v. Nordeck zur Rabenau, geb. 1572 und gest. 1641 : 1. und 2. Zweig. Die erste Linie l umfasst die Nachkommen des Freih. Georg und die Hinterbliebenen

( der beiden Brüder des Freih. Georg: Freih. Gottlieb, gest. 1826,

;' grossherzogl. hess. Ober-Forstmeisters zu Seligenstadt, verm. mit Char-

l lotte Freiin v. Zwierlein, gest. 1838 und Freih. Friedrich, gest. 1829,

I grossherzogl. hess. Rittmeisters, verm. in kinderloser Ehe mit Frie-

\ derike Schunk. Haupt dieser Linie ist Freih. Adalbert, geb. 1817

j Sohn des 1858 verstorbenen Freiherrn Georg, Seniors der Familie,

j grossherzogl. hess. Kammerherrn und Obersten in Pens. verm. 1849

; mit Clara Philipps, geb. 1828, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern:

I Luise, geb. 1849, und Irmgard , geb. 1857, ein Sohn stÄramt, Adolph,

geb. 1852. Die Schwester des Freiherrn Adalbert, Freiin Emma, geb.

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1819, ist mit dem Freiherrn v. Campen und die Tochter des Freiherm Gottlieb, s. oben: Freiin Juliane^ geb. 1806, seit 1837 mit Friedrich Freih. v. Bock- Hermsdorf, herz, nassauischem Oberstkämm, und w. Geh.-Rath, vermählt. Was die zweite Linie anlangt, so ist Haupt des ersten Zweiges: Freih. Friedrich, geb. 1793 Sohn des Freih. Hugo Leopold, geh 1753 und gest. 1832. aus der Ehe mit Theresia Hulden- berghe v. der Borgh, gest 1823. Senior der Familie, grossherzogl. hess. Kammerh., Generallieutenant und Generaladjutant, Mitglied der ersten Kammer u. s. w. , vermählt 1829 mit Ernestine Freiin v. Zwier- lein . geb. 1810, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern: Freiin Maria, geb. 1833, und Caroline, geb. 1840, zwei Söhne entsprossten : Freih. Wilhelm, geb. 1835, grossherzogl. fiess. Hofjunker, und Freih. Ferdi- nand, geb. 1837, grossherzogl. hess. Oberlieutenant im Garde -Chev. - leg.-Regimente. Die Geschwister des Freiherrn Friedrich waren: Freiin Helene, geb. 1784 , Freiin Luise, geb. 1785, verw. v. Schutzbar, gen. V. Milchling, Freün Charlotte, geb. 1796, verm. 1817 mit dem Ban- quier Germani Berna , Wittwe seit 1850, und Freih. Wilhelm, geb. 1798 und gest. 1862, grossherzogl. hess. Forstmeister. Aus der Ehe des Letzteren mit Charlotte Freiin v. Wetzel, gen, Carben, geb. 1811 und verm. 1838, stammen, neben einer Tochter, Freiin Anna, geb. 1843, zwei Söhne: Victor, geb. 1839, und Friedrich, geb. 1851. Zweiter Zweig der zweiten Linie. Haupt desselben ist Freih. Carl, geb. 1793 Sohn des 1801 verstorbenen Freiherrn Friedrich zu Oden- hausen aus der Ehe mit Charlotte Freiin v. Günderode, gest. 1814 grossherzogl. hessisch. Kammerherr und Geh.-Oberforstrath. Die Ge- schwister des Freih. Carl sind: Freiin Sophie, geb. 1796, und Freih. Hennann, geb. 1800, grossherzogl. hess. Oberst-Kammerherr, Ordens- canzier u. s. w., verm. 1833 mit Wilhelmine Freiin Riedesel v. Eisen- bach, geb. 1809, 'aus welcher Ehe eine Tochter stammt: Freiin Her- mine, geb. 1840. Dritte Linie: Londorf. Erster Zweig. Derselbe, nicht zu dem Familien-P'ideicommiss- Verbände gehörend, ist im Manns- stamme erloschen. Die absteigende Stammreihe in diesem Zweige war folgende: Rudolph Magnus v. N. zur R., Stifter, s. oben; Georg Werner, geb. 1608 und gest. 1663,^ hessen-casselsch er Rittmeister: Freih. Johann Heinrich Adam, geb. 1641 und gest. 1726; Freih. Friedrich Adolph; Freih. Ernst Ludwig; Freih. Johann, Herr zu Berstadt; Freih. Ferdinand, grossherzogl. Hauptmann a. D., gest. als Letzter des Mannsstammes seiner Linie, mit Hinterlassung einer einzigen Tochter, Freiin Elisabeth, aus der Ehe mit Luise v. Schmal- kalder. 2. Zweig. Freih. Carl (H.), geb. 1826. Sohn des Freih. Carl (I.) aus der Ehe mit Henriette v. Knoblauch. Die Schwester des P'reih. Carl ist Freiin Albertine. geb. 1824. Eine im Kgr. Bayern bestehende Seitenlinie der Freiherren v. Nordeck zur Rabenau mit dem oben angegebenen, vermehrten Wappen, wurde in der Person des Friedrich Wilhelm Carl Gotthard Freih. v. N. zur R., geb. 1780, k. bayer. Hall -Ober- Am tscontroleur I. Classe zu Fürth, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die Freiherrenclasse derselben eingttlrafiik An» dieser bayerischen Linie entstammt Anna Freiin

1

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V. Nordeck zur Rabenau , Ehrendanie des k. bayer. Theresienordens, seit 1845 Gemahlin des grosslierzogl. hessischen Kammerherrn u. s. w. Heinrich Grafen v. Linden, welchem die Redaction dieses Werkes, wie dieselbe dankbar gesteht , für freundliches Wohlwollen und für beson- dere Güte zum grössten Danke verj^flichtet ist.

Srhannnt, S. Uft. Knochenheekfr, Analcct. Hasi. TV. 8. 40"J. - Oau/ie, l. 8 1499 u. i:.(K». - V. HattAtein, IM. Supplem. S. 111-117. - Zedier, XXI V. 8. |27S. N. geoeal. Haad- buch, Ml». Nachtrus. S. ^. und Naclitr. li. S. 17. Dr. i>teifwr, beschichte des Palri- inomalgerichts Lciidorf iiuU (It.T Frt'ih, v. Nordeck stur Kabeiiau, hannsUdt 1840, Fr^ik. V. LeUehur, II. S. IM ii. b'2. G<»neal. Ta^cheiib. d. froih, HJiuser, 185.1, S. ;ilO— 313. IS57. 8. 5^2— i'ä und 18<;3, S. 732-:M. Siebimtcher \. 8. i:<7: v. Nordöck aur Uab-iiau . Hes- sisch. — c. A/fiiinf/, I. .S. 417. - Supplem. zu .siebm. W.-B. , VU. 30. W. - B. «Ivs Kgr Bayern, Hl. 8. <.y und r. Wölckern, AinheW, 3. S. 186 ii. 87. - r. /fe/n^r, bayer. Adel, Tab. 45» und M. 4y. Kn^schke, I. S. 312 u. Vi.

Nordenberg, Nortenberg. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welclies die Erbküchenmeister -Würde des h. r. Reichs besass und be- sonders in Urkunden dos 14. Jahrhunderts genannt wird. Dasselbe ge- hörte später zu der reich sunniittelbaren fränkischen Ritterschaft des Cantons Rhön-We»Ta.

Hiedfruiann, Canton Uiiön-Wcrra, Tab. ■^^6 n. 37. C. Fr. Holland, Mistor. und durch Wappen erläuterte Narhrichtcn von dem altfrüuk. Geschlechte «ler H<>rr<'n v. Nordfruber^. des h. r. K, ehemalige Krbküciienmcister und ihrer BlulsfrtMiude. Kllwnngen 1777.

fi Nordenfels. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom Könige Gu-

stav IV. Adolph von Schweden, aus der letzten Zeit der Regierung des- selben (vor 1809), für den braunschweigischen Major Fleischer, mit dem Namen: v. Nordenfels.

Ilaudychriftl. Notiz.

Nordentlügl. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom von 1786 für den k. preuss. Kriegsrath Nordenflügl. Die Familie ist später nach Württemberg gekommen.

Handscl.rlftl. Notiz.

Nordenflycht, auch Freiherren (von Blau urfd Gold achtmal ge- ständert). Schwedischer Adels- und im Kgr. Preussen anerkannter Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 3. Aug. 1727 für Andreas Nordeu- tiycht und Erlaubniss zur Führung des freiherrlichen Titels im Kgr, H Preussen vom 9. Juni 185() für F. 0. v. Nordenflycht, k. preuss. Re-

'■ gierungs- und Ober-Präsidialrat h zu Posen, und für die beiden Brüder

ii desselben: W. V. J. v. Nordenflycht, k. preuss. Hauptmann und G. A.

I| v. N. , k. preuss. Oberförster. Die Familie wurde in ()sti)reussen zu

M Handerborken im Kr. Friesland gesessen und ist auch nach Curland

|{ gekommen.

[\ Frfih. V. Lcdebur, II. S. 152 uud 111. 8. 316.

\\ Nordenskjöld. Schwedisches Adelsgeschlecht, aus welchem ein

\ Zweig ins Brandenburgische kam. Ein v. Nordenskjöld war 1H45 k.

' preuss. Kammergerichts - Assessor und 1851 Kreisrichter zu Beeskow,

: und Friedrich Franz v. Nordenskjöld 1857 Herr auf Birkholz im Kr.

I . Beeskow-Storkow.

I Freih. r. Ledebur, 11. 8. 152. Hauer, Adressbuch, 1857. 8. 158.

; * Nordhansen, Northansen (in Silber der Kopf und Hals eines rothen

?* Steinbocks). Altes, thüringisches und sächsisches Adelsgeschlecht,

i zweifelsohne eines Stammes mit dem längst erloschenen adeligen Patri-

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ciergeschlecht gleiches Namens- in der Stadt Erfurt. Aus Letzterem war Rudolph v. Nordhausen 1291 Bürger zu Erfurt und tritt urkund- lich als Zeuge in dem Verkaufe der Gerichte und Voigtei zu Gispers- leben Kiliani von dem Grafen Albert v. Gleichen an einige Patricier zu Erfurt auf. Der genannte Rudolph v. N. sass 1306 im Rathe der Stadt Erfurt, Eckbrecht v. N. war 1357 Rathsmeister und Gotzo v. N. be- kleidete dasselbe Amt. Später kommt das Geschlecht namentlich in und um Halle begütert vor und zwar 1444 zu Burg bei Radewell, 1479 zu Beesen an der Saale, und 1613 und noch 163i^u CJollcnberg unweit Merseburg. Heinrich v. Nordhausen tritt urkundlich 1327 auf, doch zeigt das dreieckige Siegel mit der Umschrift : S. Hinrici de Northusen in Schwarz eine silberne, die Spitze aufwärtskehrende Schafscheere : die Nachkommen müssen also das Wappen verändert, oder vielleicht meh- rere geführt haben. Johann v. Northausen, Jur. utr. Doctor, war schon 1530 Herr auf Collenberg und aus der Ehe desselben mit Margaretha v. Schönfcld a. d. H. Loebnitz bei Delitzsch stammte Georg v. Nort- hausen auf Collenberg, Domherr und Senior der Stifte Merseburg und Zeitz, wie auch Dechant zu St. Sixti, welcher 1623 im 64. Lebensjahre starb und aus zweiter Ehe mit Anna Maria Janus v. Eberstädt vier Söhne hinterliess. Der Stamm hat aus dem 16. Jahrh. in das 19. hin- übergeblüht. Ein V. N., k. preuss. Hauptmann a. D., war 1845 Post- meister zu Neustadt-Eberswalde und später stand ein Prcmierlieutenant V. N. im 17. und ein Seconde- Lieutenant im 7. k. pr. Infant.-Re- gimente.

(iauhe, 1. S. 1500. Zedier, XXIV. 8. 1350. ^ p. Drey/iaupt, Beüchreibunj? de» Saai- krtise», I. 8. 63 und Tab. I. u. IJ. 8. 103. Beilage B. u. Tab. V8. N. Pr. A.L. V. 8. 346. Dipl. Jahrb. für den preuss. Staat, 1843. 8. .'»24. Freih. r. Lfd^bur, 11. 8. 152. Sieb- maoher, I. 157 : v. Nortbaascn, meissiiisrb. r. Medinyy I. 8. 417 u. 18.

Nordkirchen. Ein im 16. u. 17. Jahrh. zu dem in Westphalen begüterten Adel zählendes Geschlecht, eines Stammes und Wappens mit den v. Vittinghof. Dasselbe sass im Dortmundschen 1543 zu Westhau bei Mengede und 1603 zu Horde und Edinghausen. Als Stammhaus wird das Gut Nordkirchen imweit Lüdinghausen angenommen.

Freih. v. Ledfhur, II. S..152.

Nordmann, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 7. Juli 1728 für Gustav Adolph v. Nordmann.

Handschriftl. Notii. SinapiuA^ 11. 8. §45: verwechselt mit v. Nordmanii. - Meyfrlt c. Müfdfeld, Erg -Bd. S. 1S2.

Normann (Schild quer getheilt : oben in Silber ein aufwachsender, schwarzer Adler und unten in Blau drei neben einander aufgerichtete, rothe Wecken). Eins der ältesten, angesehensten und begütertsten Adelsgeschlechter auf der Insel Rügen und im Wolgast'schen, welches früher auch Narmaiin, Nahrmann und Norrmann geschrieben wurde und später auch nach Dänemark, Schweden, Schlesien, Ostpreussen, Mek- lenburg, Württemberg etc. kam. Dasselbe zählte schon im 13. Jahrh. zu dem auf Rügen gesessenen Adel und die Güter Dubkewitz, Helle, Liddow, Jarnitz, Lebbin, Läse, Niendorf, Poppelwitz, Tribberatz, Trib- bevitz etc. auf Rügen, Thurow im Anclamschen, Niederhof, Eckhoff etc. im Kr. Grimme, Hohen-Brünsow, Hohen-Mocker, Strelow und Werder

I

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im Demminscben etc. sind alte v. Normannsche Besitzungen. Hein- rich (1.) V. N. war 1556 Statthalter des Stifts zu Camin und Hein- rich (U.) V. N. von 1573 bis 1584 Landvoigt auf Rügen. Melchior v. K., des Herzogs Ernst Ludwig in Pommern erster Rath und Minister, führte mit unbeschränkter Vollmacht die Regierung des Landes; Johann Frie- drich V. N. diente im 3()jührigen Kriege der Krone Schweden als Oberst; Jacob bekleidete 1670 die Würde eines pommemscben Land- rathes; Philipp Christian kommt um 1730 als k. schwed. Landrath vor und Johann Philipp v. N., markgr. brandenburg. Hofmarschall zu Schwedt, wurde 1731 Johanniter-Ritter und zum Comthur zu Lagow ernannt. Die Ahnentafel des Letzteren steigt nach Diethmar, wie folgt, herab: Martin v. N. auf Jarnitz und Läse: Anna v. Kable a. d. H. Schoritz ; Hans auf Jarnitz, Lebbin etc. , Herzogs Philipp Julius in Pommern Hofmarschall etc. ; Philipp Martin, des Ftirstenthnms Rü- gen Landes -Deputirt er und Commissarius, HeiT auf Jarnitz, Buggen- hagen etc.: Ilsabe v. Krassau a. d. H. Pansevitz: Hans Alexander, k. schwed. Regierungsrath in Pommern : Catharina Dorothea v. Wulf-

fen ; Johann Philipp, s. oben. Von den Sprossen des Geschlechts sind Viele in k. preuss. Militair- und Ci\ildiensten zu hohen Ehren- stellen gelangt und es mögen von denselben hier nur folgende genannt ^ sein: Carl Ludwig v. Normann, Herr auf Neuwedel im Brandenburgi-

p sehen, starb 1780 als k. preuss. Generalmajor; Georg Baltliasar v. N.,

#j Herr auf Zicker in Pommern, gest. 1795 als k. pr. Generalmajor, trat

tl 1792 aus dem activen Dienste, nachdem er kinderlos seinen Neffen,

i Baltliasar Ernst Alexander Ferdinand v. Kahlden, adoptirt hatte, worauf

|i Letzterer mit königl. p]rlaubniss vom 4. Dec. 1789 mit seinem ange-

ij stammten Namen und Wappen , Namen und Wappen der v. Normann

Ij vereinigte, s. Bd. IV. S. 622 ; Johann Friedrich v. N., k. preuss. General-

S major, starb 1797 und ein Generalmajor a. D. v. N. lebte noch 1816:

ein V. Normann starb 1767 als k. pr. Geh. -Rath und Kammerdirector \\ zu Breslau ; bei der Kriegs- und Domainenkammer zu Ctistrin stand

l 1806 ein Oberforstmeister v. N.; Johann Cliristian v. N., schlesischer

^{ Linie, war Landrath des Kreises Jaucr und hinterliess zwei Söhne, von

; denen der ältere 1837 Rittmeister im k. pr. 5. Uhlanen-Regimente. der

j, jüngere aber Major und Chef der Garnison-Compagnie des 9. Jnfant.-

V Regim. zu Colberg war etc. Noch sei hier erwähnt, dass ein Glied der

\' Familie: Mattheus v. Normann durch Herausgabc eines Werkes mit

. dem Titel: Wendisch-Rügianischer Landgebrauch, Stralsund und Leip-

zig 1777 in Folio, auch als Schriftstoller bekannt gemacht hat. Die Rechte des eingeborenen meklenburgischen Adels erhielt durch Recep- tion 1799 Adolph Friedrich v. N.*, Geheimerath zu Neustrelitz und der nach Württemberg gekonnnene Zweig führt den Namen: Normann- . Ehrenfels, s. unten den Artikel: Normann -Ehrenfels, Grafen. Die

f. Familie hat in vielen Gliedern fortgeblüht und zu dem im Kgr. Preussen

begütert gebliebenen Adel gehört. Nach Rauer waren 1857 nachste- llende Sprossen des Stammes mit Rittergütern angesessen : Alexander I v. Normann, Lieut. a. D., Kreis-Deputirter, auf Bronkow im Kr. Ka-

4 lau; Freih. Wilhelm Otto v. N., auf Kemmen und Kl. Mehsso, eben-

529

falls im Kr. Kalau ; Wilhelm v. N. auf Lichteiian im Kr. Luckan ; Carl V. N., Kittmeister a. I)., auf Giubenow und Liddow auf Rflj^'cn und H. V. N. auf Plincken (Kölmergut) im Kr. Fischhausen.

Micael, S. .M>9. Gauhf , I. s. UM u .'.'<? tind II. S. \\\M w «.'. - 7.fi}\fr , XXTV. S. l.ii'O— 2.<: iiarh l»r.«i(.iiilfr.s ii>Mr^«ii(l«l'Mi Familiciiiincl ri< liieii. Itntltnar. S. 7. Nr I.S u. Tal». 17, r. Hrhr. U. M. K. p.sf,. . I..xiroii o\*>r juIpI Fftinil. i F)jiiiiiwirl«, II S. -I'«, Tal». 7. Nr. :.«*. N. I'r. A.-L. III. S. H.«: ii. »w. - V>^ili. c U,lri.u,. II. S. i:..' n III. S. :<17. Sietnnachfr , V. |«.S, - r iff'fin./. II. K '197 u. '.»•<. Siippl. y.ii Si, hm. W.-H. IV. 19 u. XI 'JA. M.klt-iih. W.-H. Tiih. '■!»■.. Nr. \W ii. S. 7 u. VI» - W - H. il. K«r. Hnvern, VII. •19: V. N., L«».lHii<r Linie. |'..niiii. W.-Il. II. Tnb. .'i.S : nii« h mit niHMt Si«'j;vlii.

Norman v. Audenhove, Grafen (Schild quer fjothoilt: im mit gol- denen Schindeln bestreuten Blau ein aufwachsender, rechtssehender, goldener Löwe und unten Schwarz, ohne Bild). Krbhlnd.-österr. Frei- herrn- und Grafc^nstand und niederländischer Grafenständ. Freiherrn- diplom vom 22. Juni 1725 für Carl Emanuel Norman, k. k. Kämmerer und Staatsrath, mit dem Baronate und F^ideiconimiss für die Herrschaft Audenhove in Flandern, wie dasselbe bisher dem Oxelaere St. Alde- gonde zugestanden hatte; erbl.-österr. Grafendiplom vom 20. Febr. 1 787 ffir Joseph Justin Florent Norman und niederländ. Grafendiplom vom IH. Sept. 182(i für August Norman, k. k. Kamm, und Präsidenten der Kechnenkammer der Niederlande, doch wurden diese Diplome nur als erblich nach dem Rechte nler Erstgeburt ausgestellt. Altes, ur- sprünglich aus der Normandie stammendes Adelsgeschlecht, welches später nach Anjou und Burgund kam und in diesen Provinzen einige Jahrhunderte angesessen war, ehe Sprossen des Stammes mit Maria v. Burgund nach den Niederlanden gelangten. Wilhelm IV. Norman war Gesandter des K. Maximilian I. an dem französischen, spanischen und grossbritan. Hofe, wurde auch mit Gesandtschaften an deutsche Höfe betraut und leistete dem Kaiser bei seinen Sendungen wichtige I)ieuste. Die Nachkommen brachten, wie angegeben, den Freiherm- stand mit dem Baronate und den Grafenstand in die Familie und später, 8. März 1842, wurde Ludwig Graf und Freih. Norman v. Audenhove für sich und seine Nachkommen in den österreichischen Herrenstand aufgenommen. Letzterer, geb. 1801 zu Biiissel, Herr und Landstand in Niederösterreich, vermählte sich 1836 mit Franzisca Grf. Zichy v. V&- sonykeö, geb. 1806 und gest. 1843 und in zweiter Ehe 1844 mit Cres- dentia Grf. v. Seilern und Aspang, geb. 1820. Aus der ersten Ehe ent- sprossten, neben einer Tochter, Freiin Amalia, geb. 1839, zwei Söhne: Franz Freih. Norman, geb. 1838, k. k. Lieutenant und Carl Freih. N., geb. 1841, k. k. Lieut. Aus der zweiten Ehe stammt, neben zwei Töch- tern, ein Sohn, Wilhelm, geb. 1851.

DeiitHcbc Grafoiih. d. Oc^oiiw. IM. 8. 37i; ii. 77. Ooiical. Tnschenb. d. grüfl. HSuser, liS64. 8. 5)^5 u. hUtor. Haiidb. xu I)c>inH<'lh(>u. 8. ('i.M.

Normann -Ehrenfels, Grafen (Schild der Länge nach getheilt: Rechts quer getheilt : oben in Silber ein aufwachsender, schwarzer Adler mit ausgebreiteten Schwingen und unten in Blau drei neben einander aufgerichtete, rothe Wecken : Stammwappen der v. Normann und links in Blau drei schräglinkc Balken, von denen der mittlere . golden , die äusseren roth sind: Wappen der Ritter v. Ehrenfels). Grafenstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom 1. Jan. 1806 für Philipp Christian

Knttchktf Deutach. Adeis-Lez. VI. 34

530

V. Normaon, k. wüitfcemb. Staatsminister, mit dem Prädicate : v. Ehren- fels. Der Empfänger des Grafcndiploms, aus dem alten rügisch -pom- mernschen Adclsgeschleclitc v. Normann, s. oben djen betreffenden Ar- tikel, stammend und ein Sohn des 1768 verstorbenen Carl Ludwig V. Normann a. d. II. Tribbevitz, Herrn auf Neuwedel, k. preuss. Gene- ralmajors und Regimentscbefs, wurde nach dem Tode des Vaters Page am Hofe des Herzogs Carl von Württemberg, zeichnete sich auf der Carls -Academie sehr aus. wurde schon 1778 Regierungsrath und er- theilte ausserdem seit 1780, nach dem ausdrücklichen Wunsche des Herzogs, Unterricht in der genannten Academie. 1791 erhielt er den Vorsitz im Hofgerichtc, wurde 1800 als Geh.-Rath Vicepräsident in der Regierung, 1801 u. 1802 a. o. Gesandter in Paris und im Decemher 1802 wüi-ttembergischcr Staatsminister. Im Jahre 1803 wirkte er als württemb. Subdelcgirter bei der Reichsdeputation zur Ertheilaug der Kurwürde, nach deren p]rlangung der Kurfürst, in Anerkennung seiner Verdienste, ihn mit den Gütern Ehrenfels und Mashaiderbruch im Ober- amte Münsingen, welche unter dem Colloctivnamen Ehrenfels zu einem Rittergute erklärt wurden. 1803 wurde derselbe auch Mitglied des neu- eingesetzten Staatsniinisteriums und 1806, wie angegeben, in den Gra- fenstand erhoben. Seit dieser Zeit leitete Graf v. Normann- Ehrenfels alle Unterhandlungen der Krone Württemberg, erkrankte aber 1808, trat 1812 in den Ruhestand und starb 1817, neben drei Töchtern, sechs Söhne aus der Ehe mit Franzisca Freiin v. Harling, gest. 1819, hinter- lassend. Die Söhne waren: Graf Carl August Friedrich, gest. 1824, k. württemb. Kammerherr und Oberstforstmeister, vcrm. 1835 mit Emma Grf. V. Fugger-Kirchberg-Weissenborn, geb. 1816; Graf Carl Friedrich Lebrecht, geb. 1784 und gost. 1822 zu Missolunghi als Held für Grie- chenlands Freiheit, k. württ. General uncj Brigadier a. D., verm. mit Frida v. Orelli, gest. 1863; Graf Carl Friedrich Franz, geb. 1787 und gest. 1834, k. württemb. Kämm., Hof- und Finanzrath, verm. in erster Ehe mit Sophie Friederike v. Plessen, geschieden und in zweiter mit Wilhelmine v. Moltke; Graf Carl Philipp Franz, geb. 1791, k. württ. Kammerherr und Rittmeister, unvormählt gestorben; Graf Carl Frie- drich Ferdinand, geb. 1801 und gest. 1847, k. württemb. Rittmeister, verm. 1832 mit Mathilde Freiin Schüty.-Pflumniern v. Hohenstein, gebt 1809 und Graf Cari Friedrich Wilhelm, geb. 1800, k. württ. Haupt- mann und Compagniechef. Her neuere Personalbestand des gräf- lichen Hauses ist folgender: Graf Wilhelm, geb. 1845 Sohn des Gra- fen Carl Ludwig August Friedrich, s. oben, Lehnsinhaber. Der Bru- der desselben ist, neben fünf Schwestern, Graf August, geb. 1847. Von den Geschwistern des Grafen Carl Ludwig August Friedrich leben vier Schwestern: Freiin Henriette, geb. 1813, Freiin Auguste, geb. 1815, vermählte Grf. v. Degenfeld-Schonburg, Freiin ('aroline, geb. 1822, ver- mählte Grf. Pongnicz v. Szent-Miklos uud OvÄr und Freiin Charlotte, geb. 1824, verwittwete Grf. v. Weisersheim und ein Bruder: Graf Con- stautin, geb.. 1818, k. k. Rittm. in d. A., verm. 1852 mit Maria Anna Freiin Hildprandt v. Prandau, verw. Grf. Zichy v. Vdsonykeö, geb. 1827. Vom Grafen Carl Friedrich Lebrecht, s. oben, stammt, neben einer

- as. -

Tochter, Grf, Theodore, geb. 1821, verm. 1851 mit dem Hauptmann Max Bürkly in Zürich, ein Sohn : Graf August, geb. 1820, k. warttemb. Rittmeister und Schwadrons -Commandant, verm. 1853 mit Caroline Guther, gest. 1860. Vom Grafen Carl Friedricli Franz, s. oben, cntsprosstcn zwei Söhne , und zwar aus erster Ehe Graf Julius , geb. 1813, grossherz. mcklenb.-strelitz. Oberstlieutenant a. D., verm. 1837 mit Adelheid v. Langen, aus welcher Ehe eine Tochter lebt: Grf. Ottilie, geb. 1838, vermählte Frau v. Restorff aus zweiter Ehe aber Graf Carl, geb. 1824, k. k. Hauptmann. Aus der Ehe des Grafen Carl Fried- rich Ferdinand , s. oben , stammen , neben einer Tochter , Grf. Pauline, geb. 1833, vermählte B'rau v. Carlshausen, zwei Söhne: Graf Ferdi- nand, geb. 1833, k. württemb. Lieutenant a. D., verm. 1862 mit So- phie v. Wereskine, und Graf Adolph, geb. 1842, k. württemb, Lieute- nant. — Graf Carl Friedlich Wilhebn, s. oben, istk. wtirttembergisch. Hauptmann und Compagnie-Chef. Von den oben erwähnten drei Töch- tern des Grafen Philipp Christian leben noch zwei: Grf. Mathilde, geb, 1798, verw. Frau Schultes v. Hammerstein, und Grf. Charlotte, geb. 1804, verw." Frau v. Orelli.

Ca.sf, Adelsbiioh des Ksr. Württemberg, 8. -'79—33. Deutsche Grufenli. d. Gcgcnw.: II. S. I5y u. 160. Freih. r. Ledebur, ll. 8. IÄ2. Geiical. TascUciib. d. grirt. Häust-r, 1S6I. ft. &85-»7 und hiijtor. Hmidb. su demselben, 8. 651. W.-B. d. Kgr. Württemberg, r. Tab. 3>.

Norprath, auch Freiherren. Altes, rheinländisches Adelsge- schlecht, welches in älterer Zeit Esperode hiess. Dasselbe sass bereits 1636 und noch 1693 zu Hahn unweit Bergheim, 1651 zu Dickhof und Hulhusen und war auch zu Erprath bei Neuss begütert. Johann V. Norprath , kurbrandenb. Gch.-Rath und Generallieutenant, war 1 643 Gouverneur zu Herford und später, 1651 , Gouverneur zu Düsseldorf. Der Sohn desselben: Wolfgang Günther Freih. v. Norprath und dessen Sohn , Franz Heinrich Freih. v. N. , mit welchem das Geschlecht um 1722 erlosch, waren Oberst in kurkölnischen Diensten und Amtleute zu Linn und Uerdingen.

Fahne, I. 8. 306. Freih. v Ledebur H.. 8. 153.

Northoif. Altes , westphälisches , früher zu dem in der Grafschaft Mark begüterten Adel gehörendes Geschlecht, aus welchem Lewold V. Northoff, geb. 1278, welcher als Canonicus zu Lüttich noch 1358 lebte, durch seine Gelehrsamkeit bekannt war. Die Familie, zum Stamme der V. Bönen (im Schilde eine senkrecht gestellte, gebrochene Kette) zäh- lend, war unweit Hamm bereits 1330 zu Westwick im Kirchspiele Meth- 1er, 1350 zu Nordhoff und 1421 noch zu Bögge gesessen. Dieselbe ist wohl schon im 15. Jahrhundert erloschen.

Jochei-, Comp. Gelehrt. Lcxic, II. 8. 322. Oauhe, II. 8. 809. - Freih. ©. Ltdebwr^ 11. 8. 153. p. Steinen, Tab. 27.

Nortmann (in Blau eine rothe Rose, von drei silbernen Seeblät- tern so umgeben , dass zwei derselben gegen die Oberwinkel des Schil- des, das dritte nach des Schildes Boden gekehrt ist). Altes, meklen- burgisches Adclsgcschlecht, welches in alten Urkunden unter dem Namen de Norwegia vorkommt, nicht zu vei*wechseln mit den v. Normann. Heinrich Noitmann, welcher noch im 15. Jahrhunderte lebte, sc^lUoss

34*

532 ^

den alten Stamm. Im 13. und 14. Jahrhunderte lehten mehrere Glie- der der Familie im Erzstifte Mainz.

Ztdler, XXIV. S. ISSO. Freik. e. Ledebur, H. 8. 153. ». Meding, 11. 8. 39«.

Nortringen, Grafen. Altes, bereits 937 vorkommendes Grafen- geschlecht , dessen Grafschaft in Obersachsen , wo die Bode in die Saale fliesst, lag. Nach Erlöschen des Stammes brachte 1039 das Stift Hal- berstadt die Grafschaft an sich.

Iloppenrod, StHinmbiicb , Stra.%9burg 1670, 8. 64.

Nosa V. Schwartzenfeld. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1731 für Franz Carl Nosa, Postverwalter und Bürgermeister zu Grott- kau in Schlesien , mit dem Prädicate : v. Schwartzenfeld. So giebt Me- gerle v. Mühlfeld das Diplom an. Handschriftliche Sammlungen von Diplomen erwähnen ein böhmisches Adelsdiplom vom 13. Jan. 1752 für Franz Carl Nbha (nicht: Nosa) v. Schwarzenfeld.

Haudsrbrifll. Notit. Mtgerte 9. Mühlfeid, Brg.-Rd. 8. 390.

Noss V. Nossber^. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1720 für Johann Joseph Noss, Advocaten in Mähren, mit dem Prädicate: V. Nossberg.

I^i'grrle v. Mühl/iftd , Erg.-Bd. 8. 390 u. Hl.

Nossen, Nussin, Nuzzin. Altes, meissensches , ursprünglich sor- bisches Adclsgeschlecht aus dem Stammsitze, dem Schlosse und der jetzigen Stadt Nossen , vier Meilen von Dresden. Das Schloss hiess im Mittelalter die Burg oder Feste Nutzien und erhielt seinen Namen von den früheren Besitzern , Peter und Johann v. Nuzzin , von denen der Aeltere in einer Urkunde des Klosters Altenzelle bereits 1185 auftritt. Später geriethen beide Brüder in einen Grenzstreit mit dem Kloster, welcher von dem Bischof zu Meissen geschlichtet wurde. Der Stamm erlosch liach Einigen schon vor 1357, denn in diesem Jahre kam das Schloss Nossen an das Stift Meissen , Bischof Johannes Hoffmann aber verkaufte dasselbe 1414 an den Abt zu Altenzelle und nahm das Geld zur Reise auf das Costnitzer ('oncil. Nach anderen Angaben hatten die v. Nuzzin schon 1315 Stadt und Schloss Nossen an den Bischof Wittigo II. von Meissen verkauft , welcher letzteres ganz neu erbaute. Bischof Thymo hatte 1411 das Schloss an das Kloster Altenzelle ver- pfändet und als sein Nachfolger, Bischof Johann lY., das Capital mit den , den Betrag desselben übersteigenden Zinsen nicht zurückzahlen konnte, musste er mit dem Abte von Altenzelle einen Kauf abschliessen. Da jedoch das Kloster hinsichtlich jenes Schlosses die kaiserliche Ober- lehnsherrlichkeit nicht anerkennen wollte, so erhielt es vom K. Fried- rich III. den Befehl, es an den Bischof von Meissen zurückzugeben. Kurfürst August von Sachsen Hess das Schloss wiederherstellen . ver- grösserte es und bestimmte es zum Sitze eines Amtes. Knauth ver- wechselt dieses alte Geschlecht mit der später vorgekommenen Familie V. Ossa, s. den betreffenden Artikel.

Knauth, R. 541 u. 42. - SchUgrl, do Cell« Veteri, 8. 97. ~ OtmAf, U. fi. 809. u. 10. Zed- ier, XXIV. S. 1716. 8«xonla, DresdtMi. I8;J5. I. 8. 50 u. 61 . u. das Vaterland der Hach- sen, Dresden 1K40. ]. 8. l->4 u. 125.

^(osswitz (im Schilde ein mit drei rothen Rosen belegter, schräg-

633

rechter Balken). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, dessen Stamm- sitz wohl Nosswitz im Glogau 'sehen war.

Sinapius, III S. 846. Frtih. v. Ledebur, II. S. 153.

Nosswitzki v. Nosswitz. Ein, wie angenommen wird, aus Lit- thanen stammendes Adelsgeschlecht , welches nach Schlesien kam und den böhmischen Adelsstand 22. Octbr. 1630 erhielt. Johann Noss- witzki V. Nosswitz lebte 1655 im Oppelnschen und Carl Ferdinand N. V. N. war 1724 kaiserlicher Postverwalter zu Liegnitz. Die Familie war wohl eines Stames mit dem im vorstehenden Artikel besprochenen Geschlechte.

Freih. v. Ledebur. U. 8. 153.

Nostitz , auch Freiherren und Grafen (Stammwappen : in Blau zwei aufgerichtete, mit den Spitzen von einander oder auswärts gekehrte, fünf- oder sechsmal von Roth und Silber quer- und mit abwechselnden Tincturen getheilte Elephant^nzähne). Böhmischer Freiherm- und Gra- fenstand und Reichs -Freiherrn- und Grafenstand. Böhmische Frei- herrndiplome von 1623 für Otto v. Nostitz auf Nieder-Neuendorf; vom 18. Mai 1631 für Otto v. N. auf Seifersdorf; vom 18. Juni 1631 für Christian von Nostitz auf Seidenberg und Schweidnitz, Oberamtskanzler in Ober- und Niederschlesien; vom 19. Decbr. 1668 für Hans Christoph V. N.; vom 12. Novbr. 1670 für Johann Ludwig und Ferdinand Ernst V. N.; von 1702 für Maximiliane v. N. und ihre Kinder: Johann Fer- dinand , Anna Maria und Otto Siegmund v. N. , und Diplom des alten böhmischen Herrenstandes von 1708 für Otto Siegmund Freih. v. N. ; Reich sfreiherrndiplom von 1735 für Ernst Siegmund v. N. auf Lam- persdorf und für den Vetter desselben, Georg Friedrich v. N. auf Nie- der-Polgsen; böhmische Grafendiplome: vom 10. Juli 1641 für Johann Hartwig Freih. v. N. auf Seifersdorf; vom 30. Decbr. 1646 fttr Johann Hartwig v. N.; vom 27. Juli 1675 für Christoph Wenzel Freih. v. N. zu Seifersdorf; vom 5. Mai 1692 für Johann Ludwig Freih. v. N., wohlauischen Landeshauptmann , und für den Vetter desselben , Ferdi- nand Hartwig Ludwig Freih. v. N.; von 1708 für Johann Ferdinand Freih. v. N. und vom 1. Febr. (28. Mai) 1715 für Ferdinand Leopold Freih. v, N.; und Reichsgrafendiplome : vom 20. Decbr. 1673 für Hart- wig Grafen v. N. , k. k. w. Geh.-Rath und obersten Canzler in Böhmen ; vom 27. Novbr 1692 für Christoph Wenzel Grafen' v. N., k. k. w. Geh,- Rath und Kämmerer; vom 18. Juli 1711 im kursächs. Reichsvicariate für Georg Siegmund v. N. auf Dammitsch und von 1716 für Friedrich Hartwig V. N., Stifter der linie Commitsch. Eins der ältesten, ange- sehensten und begütertsten lausitzer Adelsgeschlechter, welches sich zeitig auch in Schlesien, Böhmen, Polen u. s. w. ausbreitete und dessen Namens- endung für wendische Abkunft spricht. Nach Hosemann, Colerus, Sina- piusu. A. kamen Ritter dieses Namens schon in den Krenzzügen vor. Hart- wig V. N., gest. 1 285. war Hauptmann zu Steinau und besass das Gut Dam- mitsch bei Steinau, einen der ältesten Sitze der Familie. Heinrich v. N. stellte 1399 zu Zittau eine Schuldverschreibung aus, die noch Carpzov sehen konnte. Die ordentliche Stammreihe der Familie fängt in der Lausitz mit Caspar v. N. an. Derselbe, gest. 1484, Herr auf Tzschocha

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und Landeshauptmann des Fürstenthams Görlitz, fahrte 14S4 dem deut- schen Orden in Preussen tausend Reiter zu. Aus seiner Ehe mit einer V. Gersdorf entsprossten drei Söhne: Otto, Georg und Hartwig, welche Stifter dreier Linien wurden : Otto stiftete die Linie zu Rothenburg, Georg die zu Gotta und Hartwig die zu Tzschocha. In neueren Anga- ben werden Otto und Hartwig verwechselt. Die genannten drei Linien zerfielen wieder in mehrere Aeste. Nach einem 10. Dec 1577 zu Gör- litz errichteten Faniilienvertrage blühten damals in der Lausitz drei Hauptstämme zu Rothenburg, Unwürde und Ullersdorf, sämmilich mit grossem Grundbesitz und Grosser nannte noch 1715 32 der Familie in der Lausitz zustehende Güter. Die Grafen v. Nostitz stammen aus der Linie zu Tzschocha, welche, s. oben, Caspars dritt-er Sohn, Hart- ' wig , gründete. Von dem Enkel des Letzteren, Abraham v. N., gest 1592, Herrn auf Tzschocha, stammte als dritter Sohn, Johann, des FOr- stenthums Wohlau Landeshauptmann, welcher 1619 starb und zwei Söhne, Otto und Johann Hartwig, hinterliess. Ersterer ist der nächste Stammvater der jetzigen älteren, gräflichen Linie zu Rokitnitz, letzterer der jüngeren, gräflichen Linie zu Rieneck. Otto, s. oben, geb. 1608 und gest. 1666, Herr auf Seifersdorf, Rokitnitz, Herzogswalde, Pro- fen etc., schlesischer Obcramtscanzler, Landeshauptmann der Fürsten- thümer Schweidnitz und Jauer, k. k. w. Geh.-Rath und Kämm., erhielt, wie angegeben, 1631 den Freiherrnstand. Der Sohn desselben, Chri- stoph Wenzel, geb. 1643 und gest. 1712, k. k. w. Geh.-Rath und Kämm., empfing 1673 die Mitbelehnung an der Reichsgrafschaft Rieneck und wurde, s. oben, erst böhmischer und später Reichsgraf. Johann Hart- wig — Otto's Bruder, geb. 1610 und gest. 1683, k. k. w. Geh.-Rath und oberster Canzler in Böhmen, wurde, wie erwähnt, 1641 böhmischer Graf, kaufte nach Erlöschen des gräflichen Hauses Rieneck einen Theil der in Flanken gelegenen Grafschaft dieses Namens als ein dem Erz- stifte Mainz heimgefallenes Lehn von den Kurfürsten zu Mainz Lothar Friedrich v. Metternich- Burscheid, wurde mit diesem Theile 24. Nov. 1673 belehnt, 1673, wie angegeben, Rcichsgraf und 1674 in das frän- kische Grafen-CoUegium eingeführt. Die dritte, gräfliche Linie in Schle- sien wird neuerlich mehrfach als Nebenast der Linie zu Rieneck ange- nommen, doch möchte der Zusammenhang mit dieser Linie sich nicht leicht nachweisen lassen. Nach älteren, richtig scheinenden Angaben bildete sich aus dem Hause Dammitsch unweit Steinau der Ast zu Ran- sen. Friedrich v. N. auf Ransen und Dammitsch, starb 1641 als Landes- ältester des Fürstenthums Wohlau. Der zweite Sohn desselben, Georg, gest. 1663, war Herr auf Dammitsch, Polgsen etc. , Landesältester des Fürstenthums Wohlau und HoWchter des steinauschen Weichbildes. Derselbe hatte vier Söhne und von Einem derselben : Adam Friedrich, Landesältesten des Fürstenthums Wohlau, stammte Georg Sigismund V. N., k. poln. und kursächs. Geh.-Rath und Gesandter am k. grossbri- tann. Hofe, welcher, s. oben, 1711 im kursächs, Reichsvicariate den Grafenstand erhielt. Aus den Ahnentafeln der gräflichen Linien und aus dem neuesten Personalbestände derselben mögen folgende Angaben hier einen Platz finden: Aeltere Linie, zu Rokitnitz: Graf Johann Carl

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Martin Christoph, geb. 1,673 und gest. 1740 Sohn des Grafen Chri- stoph Wenzel, s. oben, aus der Ehe mit Maria Juliana Grf. v. Mettich k. k. Geh.-Rath etc.: erste Gemahlin: Maria Maximiliane Grf. v. Sin- zendorf, geb. 1675 und gest. 1718; Joseph Wilhelm, geb. 1706 und gest. 1787, Herr der Herrschaft Rokitnitz, k. k. w. Geh.-Rath und Oberst-Land-Kämm. in Böhmen: Maria I.nise Grf. v. Metsch, geb. 1720 und gest. 1762; Johann Joseph, geb. 1741, k. preuss. Kammerh., k. französ. Oberst etc.: Maria Josepha Grf. v. Kaunitz, geb. 1739 und gest. 1796 ; Joseph, geb. 1764 und gest. 1849, k. k. Kämm., Geh.- Rath etc.: Johanna Grf. v. Beesz, geb. 1770 und gest. 1821; Jo- hann Wenzel, geb. 1791 und gest. 1852, k. k. Kämm., Herr der Herr- schaften Plan und Gottschau etc.: Caroline Grf. v. Clam-Gallas, geb. 1798 und gest. 1863; Joseph R.-Graf v. Nostitz-Rieneck, geb. 1821, jetziges Haupt der älteren, gräfl. IJnie, Herr der Fidoicommiss- Herr- schalt Plan und Gott^chau etc., erbl. Mitglied des Herrenhauses des llcichsraths, k. k. Kämm, und Major in d. A. Aus der Ehe desselben mitErnostine Grf. v. Waldstein-Wartenberg, geb. 1829 und gest. 1857, stammt neben zwef Töchtern: Maria Anna, geb. 1853 und Emestine Caroline, geb. 1857, ein Sohn: Johann Nepomuk Carl, geb. 1854. Von den drei Schwestern dos Grafen Joseph vermählte sich Grf. Johanne, geb. 1819, 1838 mit Adolph Grafen v. Ledebnr- Wichein, Grf. Chri- stiane, geb. 1820, 1848 mit Egbert Grafen v. Bolcredi, k. k. Rittm. in d. A. und Grf. Wilhelmine, geb. 1827, 1853 mit August Fürsten v. Win- disch-Graetz, k. k. Oberstlieut. und erstem Stallmeister Sr. Maj. des Kaisers. Die Geschwister des Grafen Johann Wenzel, s. oben, sind: GrafDittmar, geb. 1794, k. k. Kämm., verm. 1844 mit Pauline des Granges und Grf. Rosina, geb. 1795, verm. 1817 mit dem 1847 ver- storbenen Johann, Reichs- und Altgrafen v. Salm - Reifferscheidt. Jüngere Linie, zu Rieneck: Aclterer Zweig: Graf Franz Wenzel, geb. 1697 und gest. 1765 Sohn des Wenzel Desiderius aus der Ehe mit Maria Elisabeth Grf. v. Kinsky und Pinkel des Johann Hartwig k. k. w. Geh.-Rath: Catharina Elisabeth Grf. v. Schönborn, geb. 1692 und gest. 1777; Franz Anton, geb. 1725 und gest. 1794, k. k. w. Geh.- Rath, Kämmerer und Oberstburggraf zu Prag: Elisabeth Gr. v. Kolow- rat-Krakowski, verw. Grf. v. Kolowrat-Liebsteinski, geb. 1728 und 1800 noch lebend; Friedrich Chrysogen, geb. 1762, k. k. Kämm.: Anna Periez-Burdett, geb. 1777 und verm. 1795; Erwein R.-Graf v. No- stitz-Rieneck, geb. 1806, jetziges Haupt des älteren Zweiges der jüngeren gräflichen Linie , Majoratsherr zu Falkenau und Heinrichsgrün in Böh- men etc., k. k. Geh.-Rath, Ehrenbürger der Hauptstadt Prag, Verm. 1829 mit Philippine Grf. v. Nostitz-Rieneck, s. unten, geb. 1804, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern: Grf. Mathilde, geb. 1831, verm. 1855 mit Sigismund Gr. v. Thun und Hohenstein, k. k. Major in d. A., Grf. Anna, geb. 1837 und Grf. Johanna, geb. 1843, ein Sohn stammt: Graf Friedrich, geb. 1835, verm. 1861 mit Theresia Grf. v. Thun und Hohenstein , aus welcher Ehe ein Sohn entspross : Erwein Felix Maria, geb. 1863. Die Geschwister des Grafen Erwein sind: Grf. Caroline, geb. 1802, verw. Freifrau Hildprandt v. und zu Ottenhausen ; Orf. Frie-

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derike, geb. 1803, verw. Freifrau v. Scharpffenstein, gen. Pfelll zu Be- nesis; Grf. ßertlia, geb. 1803 verm. 1834 mit Wilhelm Grafen Worm- brand und Graf Hugo, geb. 1814, Herr der Herrschaft Slabec und des Gutes Hrzebecznik in Böhmen, verm. 1849 mit Maria Grf. v. Clam-Mar- tinicz, geb. 1827, aus welcher Ehe, neben einer Tochter: Seiina, geb. 1852, drei Söhne stammen: Carl, geb. 1850, Heinrich, geb. 1854 und Robert, geb. 1856. Jüngerer Zweig der jüngeren Linie, zu Rieneck: Franz Wenzel bis Friedrich Anton , s. oben die Ahnentafel des älteren Zweiges der jüngeren Linie: Johann Nepomuk, geb. 1768 u. gest. 1840, Herr der Herrschaften Thürmitz, Czernosek etc., k. k. Kämm. , Geh.- Rath und Feldmarsch. -Lieutenant zweiter Sohn des Grafen Friedrich Anton und jüngerer Bruder des Grafen Friedrich Chrysogen : zweite Gemahlin: Antonia Josephine Grf. v. Schlick, geb. 1783 und gest. 1831; Albert R.-Graf v. Nostitz-Rieneck, geb. 1807, jetziges Haupt des jüngeren Zweiges der jüngeren, gräfl. Linie, Herr der Herrschaften Thürmitz, Cjersonck und Prohunitz und des Lehenguts Prödlitz, k. k. Geh.-Rath, vormaliger Oberst - Landraarschall des Kgr. Böhmen etc., verm. 1862 mit Adele Freiin v. Puteani, verw. Qrf.^v. Sweerts-Sporck, geb. 1823. Die Geschwister des Grafen Albert sind: Grf. Philippine, geb. 1804, s. oben, verm. 1829 mit Erwein Gr. v. Nostitz-Rieneck und die Grafen Hermann und Sigmund. Gr. Hermann, geb. 1812, k. k. Kämm., Feldmarschall -Lieutenant etc., vermählte sich 1839 mit Wil- helmine Fürstin v. Auersperg, geb. 1813, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten: Gr. Albert, geb. 1843, k. k, Oberlieut. und Gr. Carl, geb. 1849. Vom Grafen Sigmund, geb. 1815, k. k. Kämm, und Oberstlieute- nant in d. A., verm. 1845 mit Henriette Freiin v. üechtritz, geb. 1826, stammen, neben zwei Töchtern: Henriette, geb. 1846 und Elisabeth, geb. 1853, drei Söhne: Johann, geb. 1847, Franz, geb. 1850 und Auguste, geb. 1851. Die Halbschwestern des Grafen Albert aus des Vaters erster Ehe mit Sophie Grf. v. Apraxin sind: Grf. Elisabeth, geb. 1799, seit 1825 verw. Freifrau v. Greif- fenklau zu Volraths und Grf. Adelheid, geb. 1802. Gräfliche Linie in Schlesien: Georg Sigismund, geb. 1672 und gest. 1761, k. poln. und kursächs. Geh.-Rath, Gesandter u. s. w., seit 1711 Reicbs- graf: Eva Johanna v. Niebelschütz , geb. 1685 und gest. 1760; Georg Ludwig, geb. 1709 und gest. 1758 an den bei Leuthen empfan- genen Wunden , k. poln. und kursächs. Generallieutenant : Eleonore Elisabeth Freiin v. Zedlit^, geb. 1732 und gest. 1775, in zweiter Ehe vermählt 1761 mit Julius Ferdinand v. Trützschler, k. poln. und kur- sächsischem Oberstallmeister ; Georg August Ludwig, geb. 1753 und gest. 1795, Herr auf Postelwitz undZobten, Lang-Neudorf und Pe- tersdorf, k. preuss. Gemeinheits-Regulir-Commissar: Jeanette Chri- stiane Eleonore Freiin v. Reisewitz, geb. 1756, verm. 1777 und gest. 1840; August R.-Graf v. Nostiz- Rieneck, geb. 1777, Haupt der schlesischen, gräflichen Linie, Herr der Herrschaft Zobten am Bober und des Ritterguts Gräbel in Niederscblesien , so wie der Herrschaft Zyrowa am Annaberg in Oberschlesien, fc. preuss. General der Cavalerie, Generaladjutant Sr. M. des Königs und Chef des 5. Husarenregiments,

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vemi. 1829 mit Clara Grf v. Hatzfeldt, geb. 1807 und gest. 1858, ans welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Grf. Maria, geb. 1832, vermählte Freifrau Kröll v. Grimmenstein und Grf. Anna, geb. 1833, vermählte Grf. V. Strachwitz-Sustky- Gross -Zauche und Kamminietz, ein Sohn stammt: Graf Friedrich , geb. 1835, k. preuss. Lieutenant und persönl. Adjutant Sr. E. des Feldmarschalls Gr. v. Wrangel. Die Geschwister des Grafen August sind und waren Grf. Friederike, geb. 1781 , verw. Freifrau v. Rosen und die Grafen Carl und Ludwig. Graf Carl, geb. 1783 und gest. 1850, Besitzer von Lang-Hellwigsdorf , k. preuss. Ma- jor a. 1)., vermählte sich 1811 mit Friederike v. Sydow, geb. 1786 und gest. 1860 und aus dieser Ebe entsprosste, neben drei Töchtern: Grf. Maria, geb. 1813 und verm. 1835 mit Hermann, Reichs- und Burggrafen und Gr. zu Dohna-Schlodien auf Kotzenau; Grf. Natalie, geb. 1817 und Grf. Adelaide, geb. 1818, verm. 1842 mit dem Ritter- schafts - Rathc Ferdinand v. Witte auf Falken walde in der Neumark, ein Sohn: Graf Carl Friedrich August Alwin, geb. 1815, Herr der Herrschaft Parchau bei Hainau in Niederschlesien, verm. 1844 in er- ster Ehe mit Dorothea von Sydow, geb. 1826 und gest. 1851, und in zweiter 1856 mit Valerie Freiin v. Senden und Bibran, geb. 1836. Aus der ersten Ehe lebt eine Tochter: Marie, geb. 1849. Graf Ludwig, s. oben, geb. 1784 und gest 1839, Herr auf Urschkau und Mtihlraed- litz , k. preuss. Major, war in erster Ehe vermählt seit 1813 mit Am^- lie Freiin zu Welczek zu Gross -Dubensko und Petersdorf a. d. H. Tra- bant in Oberschlesien, geb. 1797 und gest. 1818, und in zweiter Ehe 1 820 mit Luise Freiin v. d. Lanken. Aus der zweiten Ehe entsprosste? neben drei Töchtern: Grf. Luise, geb. 1820, Grf. Am^lie, geb. 1825, verm. 1848 mit Melchior Gr. v. Rödem, k. preuss. Rittmeister und Es- cadrons-Chefund Grf. Clara, geb. 1829, verm. 1852 mit Oscar Rochus V. Rochow auf Rinneck und Klein-Koschlau in Preussen, ein Sohn: Graf Louis, geb. 1824, Besitzer der Herrschaften Gross -Gardienen, Feilen und Neidenburg in Ostpreussen, verm. 1851 mit Olga v. Poäl, geb. 1835, gesch. 1855, aus w<3lcher Ehe eine Tochter lebt: Elisa- beth, geb. 1853. Die adeligen Linien des Stammes blühten nament- lich in den Königr. Sachsen und Preussen fort. In Sachsen sassen und sitzen die v. Nostiz-Drzewiecki zu Wendisch -Paulsdorf , die v. Nostitz und Jänckendorf zu Ober- und Nieder- Oppach mit Borbis und die V. Nostitz - Wallwitz , s. den nachstehenden Artikel , zu Schweickerts- hain, Wendisch- und Nicdersohland a. d. Spree, Weigsdorff u. s. w., welche letztere Gtlter der Familie v. Nostitz -Wallwitz, s. den nach- folgenden Artikel , zustehen. Nächstdem brachte die Familie im Kgr. Sachsen auch die Güter Otzdorf, Littdorf und Tliierbach an sich, war zeitig auch in Ostpreussen und später im Brandenburgischen gesessen. Was die früheren Häuser und Linien des adeligen Stammes in der Ober- lausitz und Schlesien anlangt, so theilte sich das Geschlecht namentlich in die Häuser Herzogswaldau , Zedlit^ mit den Nebenlinien Ullersdorf und Quolsdorf, Lampersdorf, Ransen, Tzschocha, Rothenburg und Gotta. Das Haus Ransen verfiel wieder in die Linien Dammitsch, Schön- born, Teschwitz^und Wandritsch. Neben der^oben genau erwähnten,

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i

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noch jetzt in Schlesien hltthenden, gräflichen Linie blflhte flbrigens fro- her daselbst noch eine andere gräfliche Linie, deren Stifter der obenge- nannte 1716 in den Reichsgrafenstand erhobene Friedrich Hartwig I V. N. war. Derselbe war erst venetianischer Greneral und Commandi-

I render in der Levante und später k. polu. and korsdchs. Generallien*

: tenant. Derselbe, gest. 1738, war mit einer v. Elbracht vermählt and

, aus dieser Ehe stammte Graf Anton Wilhelm, Ilerr auf Konradswaldan

I und Neu-Sorgau im Schweidnitzicheu. Letzterer war fttrstl. schwarz-

; burg-sondershausenscher Hofmarschall und dreimal vermählt, zuerst

mit einer Vitzthum v. Eckstädt, dann mit einer v. Rödiger und zuletzt mit einer v. Knobeisdorf, und hinterliess einen Sohn, Graf Friedrich Carl , Herrn auf Konradswaldau , Tarnau , Freudenthal u. s. w. , venn. i mit einer Freiin v. Czettritz a. d. H. Schwarzwalde. Nachkommen aus

dieser Ehe sind nicht bekannt. Aus den adeligen Linien des Ge- schlechts sind sehr viele Sprossen in kur- und k. sächs. Staats- und Militairdiensten zu hohen Ehrenstellen gelangt. Die um 1690 von Johann Caspar v. Nostitz auf Jänkendorf unweit Rothenburg in der Oberlausitz gestiftete Jänkendorfsche Linie hat allein in neuer Zeit dem Königreich Sachsen drei Staatsminister gegeben, von welchen hier namentlich Gottlob Adolph Ernst v. Nostiz u. Jänkendorf genannt sein mag. Derselbe, geb. 1765auf dem väterlichen Gute Spree und gest. 1836 in der Oberlausitz, hat sich, nachdem er früher als Landesältester und dann als Ober- Amtshauptmann des Markgrafenthums Oberlausitz um die heimathliche Provinz zu Oppach grosse Verdienste erworben hatte und sich in seinen späteren Stellungen , besonders bei Begründung der constitutioncllen Verfassung des Königreichs Sachsen und bei Verbesse- rung der Armenanstalten des Landes hochverdient gemacht. Die ah ausgezeichnet anerkannte Irrenheilanstalt auf dem Sonnensteine bei Pirna, die Landes- Waisenanstalt zu Bräunsdorf bei Freiberg u. s. w. verdanken seiner väterlichen Fürsorge ihre Entstehung. Auch hat sich derselbe als Dichter unter dem Namen : Arthur v. Nordstern , vor- züglich in der lyrischen und epischen Gattung , volle Anerkennung rei- cher Phantasie, tiefen Gefühles und seltener Zartheit verschafft. Zahl- reiche Sprossen des Stammes haben mit Auszeichnung früher in der kursächsischen und später bis in die neueste Zeit in der k. sächsi- schen Armee gestanden. Carl Constantin Gustav v. Nostiz-Drzewiecki, k. sächs. Generallieutenant, ist jetzt Commandant der Reiterei; Hans Carl Florian v. N.-Drzowiecki trat als k. sächs. Rittmeister 1842 aus dem activen Dienste , ist Herr auf Wendisch - Paulsdorf bei Löbau und gehört zu den Mitgliedern der zweiten Kanmier der Ständeversammlung; Carl Moritz v. Nostitz, Herr auf Korangelwitz und Lübchen im Kreise Guhrau, so wie auf Tscheschen im Kr. Wohlau, nahm als sächs. Major 1848 den Abschied u. s. w.

Tmhof, Kßhicr'sche Ausgabe, II. 8. 34. Knauth, Prodr. Miso. illustr. S. 543-44. - Seifert, Ahnonufelo. r. a. III. und Besohr. d. Reichigrafea u. Herren, 8. 266. Hübner, n. 8. 602-609. Durchl. Welt. Ausgabe vou 1710. S. 696—602. Carp»ow, Bbicotcmpel, II. S. 56— M. Orostrr, Laus. Merkw., III. 8. 49. Sinapiu», l. 8. 68-89. u. II. 8. 158 HJ5. _ Gauhti, I. 8. IJOI— U. Ztdler, XXIV. 8. 1365—84. DUnemann, 8. 849. Nr. 78. Ch. Knauth, von dura Ursprünge, Ucrkommcn, Allerthnm und lAnsbreitung der Herren T. MotUU und deren erstem Stammhaise in der OberUotiU. GdriiU 1764. Ch. L. v. Ories-

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fieim. Getioal. und ULstorie des bervhiuleii nlu^ii adel. («esehl. derer v. Nosztti, haiidschrini. iiM Poliiisrh«« jiborsftxt, 1707, u. pTolintio t^'mcal. chnmol. ex hi.^ioria ei «rchivi« derivatn Nnsliixios iiobili ;;unere Polouioe esse oriiindos. I7ß7, o. üeefifrif:, Geschlechttenühl.. I. T.il>. L'I ifiid d«ss. Diplom. N«<-Iir. I. S. r^;i 17|. Jacobi, lf*00, H. S. S2-84. - Alldem, gciu'al. u. Statist. Haiidl>ncli, 1S2I, I. S. 994-98. - N. I'r. A.-L., UI. S. 467-471. - Deut- sch« fJrafeuljäus. d. «egiuwart, II. 8. 161— «."i. Frrih. p. Ltidttbur, IJ. 8. 154—56. uud III. 8. .'J17. Ocncal. Tai9chcnb. der gräfl. Häuüer , löti* , S. 587—592, und hl»tor. Ilandb. «n demselben, 8. 65». - Üiphinnchttr, I. 71: v. Nostit« , 8chlesisch, IV. 8. 11 und VI. 13: F.-H. u. Gr. V. N. 9. Mcdiny, II. 8 H99 u. 401: v. N., Freih. «. <ir. v. N. - Ttfroff. II. 88: Gr. v. N. und IHeii«ck u. 96. Nr. 3: v. N.. Ritter und Nr. 4: P.-H. v. N. Dornt, AlUem. W-ß. , I. 8. lOS-lll uud Tab. S9 mit Beilage F.-H. v. N. u. II. S. 133^ia5 und Tab. 212. - W.-B. der sächs. Staaten, IX. (iO: v. Nostilz-Jankendorf.

Nostitz- Wallwitz (Schild geviert: 1. u. 4 iu Blau das Nostitziscbe Stammwappeu : die im vorstehenden Artikel beschriebenen Elephiuiteu- zähne und 2 u. 3 in Gold ein rechtsspringender, rother Uirscli mit zelin- endigem Geweihe : Wallwitz). Erlaubniss vom Könige Anton von Sach- sen vom Juli 1834 für Gustav v. Nostitz, k. sächs. Obersten und Bri- gadier der leichten Infanterie , mit seinem angestammten Namen iind Wappen für sich und seine Nachkommen den Namei und das Wappen der gräflichen Familie v. Wallwitz zu vereinigen. Derselbe, geb. 1787 zu Dresden, vermählte sich mit Albertine Grf. v. Wallwitz, geb. 1797 Tochter des 1835 verstorbenen Christian Grafen v. Wallwitz, Herrn auf Schweickertshain, Gepülzig u. s. w., k. sächs. Geh.-Raths und Kam- merherrn, aus erster Ehe mit Luise Henriette Grf. v. Einsiedel-Mückon- berg trat 1846 als k. sächs. Generallieutenant und Staats- und Kriegsminister u. s. w. aus dem activen Dienste und starb 1858 mit Hinterlassung mehrerer Söhne, welche bereits zu hoben Ehrenstellen in k. sächs. Staatsdiensten gelangt sind. Der Familie steht im Kr. Sach- sen das Gut Schweickertshain unweit Geringswalde, so wie in der Ober- lausitz die Güter Wendisch- und Nieder- Sohland an der Spree, Weigs- dorf u. s. w. zu.

Hand.schrifil. Noti«. Freih. r. Ltdebur, U. 8. 154 o. HI. 8. 317. Knuckke, IV. 8. 312. - W.-B. d. sich». Staaten, IV. 8. 64.

» Nostitz. Mehrere polnische Adelsfamilien, welche den Namen

Nostitz mit verschiedenen Beinamen führen ; nämlich die zum Stamme Rys gehörende Familie v. Nostitz -Drzewiecki, s. Bd. H. S. 590; die V. Nostitz -Bonkowski, s. Bd. I. S. 557; die v. Nostitz -Jakowski, aus welchem der Landschaftsrath v. Nostitz -Jakowski 1857 Herr auf Bie- litz im Kr. Löbau, Prov. Westprensson , war; die v. Nostitz-Thonarski, welche ebenfalls in Westpreussen gesessen waren u. s. w.

Freih. v. Ledebur, U. 8. 156 u. III. 8. 317.

Noth. Erbländ,-österr. Adelsstand. Diplom von 1629 für Bal- tliasar und Georg Noth aus den kaiserl. Erblanden.

Handaehrifll. Notis.

Nothaft, Freiherren. Altes, ursprünglich bayerisches, nach Steier- mark gekommenes Adelsgeschlecht , welches den Freiherrnstand erhielt und 1636 in die steierische Landmannschaft aufgenommen wurde.

Schmuts, UI. 8. 41.

Nothaift y. Hohenberg, Nothafft v. Uochenberg (in Roth zwei voneinander abgesonderte, mit den Sachsen gegeneinander gekehrte, silberne Adlersflügel). Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Wappen auch unter den Ahnen dos 1714 verstorbenen würzburgis^tieii

1 - _ 640

t Domsängers Johann Christoph Angnstin v. Riedheim . am LeicliensteiiM

i desselben, abgebildet ist and welches aach nur y. Hohenberg genanni

?; wurde.

\ Salver, 8. 630. Siebmacher, I. 112: die IfoUiaft ▼. Hohenburg » 8chwibiscli, ODd 111

'^ 125 Nr. 5: Nothnin ▼. Hob<;nberg u. Nr. 6: Nothaftv. Kembs. 65. *. Meding^ III. 8. 46t ■. O

^ Xothhaift v. Wernber^ , Notthaflt, anch Freiherren und GrafM

K (Stammwappen : in Gold ein blauer Querbalken). Altes bayerisches, frän-

I kisches und schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus, das Schloss

; Wernberg an der Nab, in der Grafschaft Leuchtenberg liegt und wel-

ches im Stifte Regensburg das Erbtruchsessen-Amt und im Stiftie Passan das Erbmarschall-Amt erlangte. Bucelini leitet das Geschlecht aus den Geblüte des Adelgillus, Vater des ersten Königs der Friesen , Radibo- 1 dus , ab , und v. Lang giebt an , dass nach einer Familiensage der Stamm

f> eines Ursprungs mit den Grafen v. Egmont in Holland sei. Albinufl

y (Baibin), genannt Notthaft, baute um 1075 das Schloss Bodenstein

I (Pottenstein) in Franken wieder auf, nach welchem sich die Nachkom-

f men nannten , von denen aber Grinold Nothaft das genannte Schloss

\ 1134 an das Hochstift Bamberg verkaufte. Heinrich Nothafft brachte

\ um 1 280 das Schloss Wernberg an sich und nahm nach demselben mit

seinen Nachkommen den Beinamen ^Wernberg an. Albeck N. v. W.

j. war 1325 der Herzogin Mechtild Oberst -Hofmeister und Vicedom in

Burg-Lengenfeld; Johann v. Notthafft kommt 1346 als deutscher Or- \ densritter und Comthur zu Thorn in Preussen vor, und ein Heinrich

V. N. war zu Ausgange des 14. Jahrhunderts Statthalter in Bayern, Schatzmeister von Holland , Seeland u. s. w. und wurde zu den berühm- ten Kriegshelden seiner Zeit gezählt. Ein anderer Heinrich v, N., gest. 1440, war des Herzogs Johann v. Bayern Grand-Tresorier in Holland und in dessen Abwesenheit Vicedom in Straubing und Heinrich v. N., 1516 bis 1528 Oberster Hofmeister des Kurfürsten Friedrich v. d. Pfalz, erschöpfte sich und seine Söhne durch Anleihen und Bürgschaft;en ftti den Kurfürsten. Sebastian v. N. war im 6. Jahrzehnt des 16. Jahrhun- i' derts Ober-Kammerherr des K. Maximilian IL Johann Heinrich v. N.,

kaiserl. Reichs-Hofttith, Yice- Präsident und Kammerherr, wurde durcli wichtige Gesandtschaften bekannt und tritt zuerst als Notthafil Grai V. Wernberg auf. Derselbe starb 1665 und hinterliess zwei Söhne; \ Wolf Heinrich und Georg Heinrich, welche Beide den Stamm fortsetz-

ten. Von dem Einen derselben stammte der kurcölnische Generalma- jor und Commandeur der Truppen im Hochstifte Münster Graf v. Nott-

' hafft, welcher um 1734 vorkommt. Cajetan Anton Freih. v. Nott-

hafft, Herr in Weissenstein , Decan und Regierungs-Präsident des Stifte Berchtoldsgaden , wurde 1732 geforsteter Propst des genannten Stifts und ein anderer Freih. Cajetan v. N. war um dieselbe Zeit kurbayer Gch.-Rath , Kämmerer und Vicedom in Straubingen. Das der Fa- ^ milie zustehende freiherrliche Prädicat wurde in Kur-Bayern durch Aus-

schreiben vom 27. Novbr. 1 645 bestätigt , der Stamm blühte fort und wurde , nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, in der Per- son des Maximilian Cajetan Notthafft Freih. v. Weissenstein, Boden- steiner Astes , geb. 1776, Herrn auf Friedenfels, Ronding und Pop-

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penreuth k. bayer. Kämmerers , in die Freihermclasöe derselben ein- getragen.

n'iff. Hund. II. 8. 11-94. -- Bucelini, Sternrnttt. III. S. 144. Imho/, I. Lib. S. - Gauhf, 1. S. 1513 u. |4. - ». /latfaMn, II. S. if4t-V.V2. Zeiiler, XXIV. 8. 147«. Kn/d^r. 'Wappcn-CalendiT, 1751. 8. 20. Saltfr. 4«3. r. Lany, S. I9| ii. 192. Siehnuicher, I. 7S: Die Nothaft, Ifaveriüoh u. III. 125 a. 126 ii. Sappl. IV. .tS. r. M^ding , III. S. 4ß3 u. 64. W.-B. (1. Kgr. Bayern. IJI. 69 und 9. WÖickern, 4bth. 3.

Nothardt, Nothard. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 6. Juli 1798 für Friedrich Magnus Nothardt, k. preuss. Capitain im In- fanterieregimente V. Grävenitz. Derselbe wurde als Major Kammer- Director in Kaiisch und starb bald darauf.

Handschrift!. Notix. N. Pr. A.-L. , V. S. .'{47. Vrfi!,. 9. L^dehur, U. S. f.'iü. - W.-B. d. preus.««. Moiiarrhift . IV. la.

Nothhelfer. Reichsadelsstand. Diplom von 1785 für Franz Gu- stav Nothhelfer , kaiserl. russ. Major und Besitzer zweier Rittergüter in Liefland und für die beiden Brüder desselben: Wilhelm Philipp und Carl Magnus Nothelfer.

Handitrhrirtl. Notix.

Nothomb, Freiherren. Altes, niederländisches Adelsgeschlecht, aus welchem Johann Baptist Baron Nothomb , k. belgischer StAatsmi- nister und a. o. Gesandter und bevollm. Minister am k. preuss. Hofe 1851 in der Oberlausitz das Rittergut Cunersdorf im Kr. Rothenburg, an sich brachte,

Freik. r. Lrdehur, II. S I.S6.

Notleben, Nottleben. Altes, thüringisches Adelsgeschlocht aus dem gleichnamigen Stammsitze im Erfurter Gebiete. Dasselbe gehörte zu dem adeligen Patriciate der Stadt Erfurt und Apel v. Notleben kommt 1344 als Burgmann auf dem Schlosse Gleichen vor.

zedier, XXIV. 8. HSO. - N. Pr. A.-L., V. H. Ul.

Notolitzky, Freiherren v. Eisenberg, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom von 1759 für Wenzel Casimir Notolitzky, Frei- herrn V. Eisenberg, k. k. Geh-Rath, Repräsentations- und Kammer- Präsidenten, auch obersten Lehensrichter in Böhmen und General- Landes-Kriegs-Commissar, wegen 40jähriger Dienstleistung.

Mfijfrlp V. Uüfd/fld , 8. *i6.

Netz. Ein in Westphalen früher angesessenes Adelsgeschlecht, dessen Name in neuerer Zeit mehrfach in den Listen der k. preuss. Armee vorkommt. Dasselbe sass 1 823 zu Lindhövel bei Ottmarsbocholt im Kr. Lüdinghausen. 1806 stand ein Fähnrich v. Notz im k. preuss. Infanterieregiment v. Lettow, welcher 1827 Major und Commandant des 1. Bataillons des 16. LandwehiTegiments war. Seit dieser Zeit kommen zahlreiche Sprossen des Geschlechts in der k. preuss. Ar- mee vor.

FretA. e. Ledebur, II. 8. 156 u. U. 8. .117.

Nonack v. Nenstein. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1767 für Franz Daniel Nouack, Pfleger und Landgerichts -Verwalter zu Grünberg in Kärnten , mit dem Prädicate v. Neustein.

Utgerle r. Mük\feid, BrgMii.-Bd. 8. 891. ' . -

542

Noyack v. Neaenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1801 für Andreas Novack, k. k. pens. Rittmeister, mit dem Prädicate:

V. Newonfeld.

Megfiile V. Afü/il/elJ, Krir.-Bd. 8. 391.

Novak, Freiheri*en. Ph'bljliid. - österr. Freilieimstand. Diplom von 1816 für Joseph Rittor v. Novak, k. k. Major des Brooder Crenz- regiments.

Aifye/le r. Mükl/fkl, Krg.-Bd. 8. R2.

Novak, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1806 ftir Ignaz Novak, k. k. Obersten im Infanterieregim. v. Spleny, mit dem Prädicate:c Edler v.

Magerte, r. MühtfrM, Krg. Bil. 8. 391.

Novak. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1744 för An- dreas Novak, Rent- und Waldmeister zn Buccari.

Magerte 9 Mühlfeld, Krg -Bd 8. 391.

Novaky v. Klingenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1773 für Peter Novaky, k. k. Capitain-Lieutenant im Infanterie- regiment Graf Forgacz, mit dem Prädicate: v. Klingenfeld.

Megerle v. Mühlfeld, Erg.- Bd. 8. 391.

Novatzky y. Ankeran. Erbländ-österr. Adelsstand. Diplom' von 1816 für Matthaeus Novatzky, k. k. General-Consul in Palermo, mit dem Prädicate: v. Ankerau.

Megerle r. MühlfHd, S. 235.

Novelli, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom von 1693 für Do- minicus Freih. v. Novelli und für den Bruder desselben , Johann Baptist Freih. v. N.

HaiidNchrirtl. Notiz.

Noville (Schild quer getheilt: oben in Blau ein Krtickenkreuz und unten in Gold ein Greif). Altes, französisches, nach Preussen gekom- menes Adelsgeschlecht , dessen Name sich in den Listen der k. preuss. Armee findet. Ein v. N. , welcher 1854 Rittmeister im 11. Husaren- regimente war , ist jetzt Oberst a. D. , und ein Sohn desselben steht als Lieutenant im westphälischen ülahnenregimcnte Nr. 5.

nandschrlfll. Notix. Freih. v. Ledebur , U. 8. 156.

Nowack, Nowag, Nowagh, auch Freiherren ( Stamm wappen : in Schwarz ein goldener Fuchs mit einem rothen Gurte um den Leib, im Maule ein Huhn tragend und über demselben in der rechten Ober- ecke des Schildes eine silberne Rose. Freiherrliches Wappen : Schild geviert: 1 das Staramwappen; 2 u. 3 in Silber ein rechtssehender, schwarzer Adler und 4 in Roth ein silberner Mühlstein, über welchem ein goldenes Kreuz schwebt). Böhmischer Freiherrnstand. Diplom nach der Mitte des 17. Jahrb. für Eeinrich Wenzel v. Nowack, Freiherrn zu Friedland und Ilermsdorif, k. k. Reiclishofaath, Kreishauptmann der Ftirstenthüraer Oppeln und Ratibor u. s. w.. Altes, schlesisches, im Neisseschen begütertes Adelsgeschlecht aus dem daselbst liegenden Stammsitze Nowag. Dasselbe kam besonders durch Peter v. Nowack, welcher 1447 Bischof zu Breslau wurde und 1456 starb, zu hohem Ansehen. Zu seinen Verwandten gehörte Georg v. Nowack, als Dom-

543

herr zu Breslau 1492 gestorben. Im Iß. Jahrh. wurde das Geschlecht im Oppelnschen ansässig und erwarb daselbst Schloss , Stüdtehen und Herrschaft Friedland im Frankenbergischen. Die freiherrliche Linie erlosch im Mannsstamme schon mit dem obengenannten Freiherrn Hein- rich Wenzel. Derselbe hatte aus der Ehe mit Eva Maria Freiin v. 8kal nur fünf Töchter, welche durch Vermahlung meist in gräfliche Häuser kamen. Die älteste derselben, Freiin Eva Maria, geb. 1662, Erbin der Herrschaft Friedland bei Neisse und des Gutes Hermsdorff, ver- mählte sich 1677 mit Niclas Conrad Grafen v. Burghauss, HeiTu der P'reiin Minderherrschaft Gulau u. s. w., und starb 1719 als eine Mut- ter von 14 Kindern. Auch die im Adelsstande verbliebenen Brüder des Freiherrn Heinrich Wenzel haben, so viel bekannt ist, den Stamm nicht fortgesetzt.

Sinapiu», I. 38» u. 90. - Oauhe, !. S. 1415 u. 16. Zedier, XXIV. S. 15.U. - Frtih. e. Lettehut, \1. S. I.S6. 8i>bmacher, 1.56: Die Nobeckon, SchleHisrJi ii. V. 16: Frcili. v. N.

« Nowack , auch Bitter (Schild roth und durch einen schrägrech-

ten silbernen Balken getheilt: oben, links, eine silberne Lilie und un- ten, rechts, ein rechts gekehrter, goldener Greif , welcher in der rech- ten Vorderklaue ein sich zugekehrtes Schwert hält). Erbländ.-österr. Adels- und Ritterstand. Adelsdiplom von 1758 für Ignaz Franz No- wack , k. k. Commerzienrath , wegen seiner Auszeichnung bei der Be- lagerung der Festung Olmütz, und Ritterdiplom von 1777 für Densel- ben als mährischen Gubernialrath.

Megerle v. Mühlfeld, 8. 235 und Erg.-Bd. 8. 183. - Kneschke, III. S. 38P.

Nowack V. Bemecksbruck, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1819 für Wenzel Nowack, Besitzer der Herrschaft Wtschel- nitz in Böhmen, mit dem Prädicate: Edler v. Bemecksbruck. Der Stamm wurde fortgesetzt. In neuer Zeit war Otto Nowak Edler v. Ber- necksbruck Oberlicutenant im k. k. 15. Gensdarmerie-Regimente.

Meyerle v. Mühlfeld, 8. 235. Milit.-Solitmat d. oslrrr. Knlscrthnnis.

Nowack V. Lilleburg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1820 für Ferdinand Nowack, k. k. Oberlieutenant des niederösterr. Grenzcordons , mit dem Prädicate: v. Lilleburg. Ferdinand Nowack V. Lilleburg war 1856 Hauptmann 1. Classe in dem k. k. Raketeur- Regimente.

Meyerle r. Mühl/rld.Si. 235. Milit.-Scheinat. d. osterr. Kalserth.

Nowack V. Rziezan. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1808 für Peter Nowack, k. k. pens. Obersten, mit dem Prädicate: v. Rziezan.

Megerle r. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 391.

Nowey, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1828 für Anton Nowey, k. k. Capitain-Lieutenant, mit dem Prädicate: Ed- ler V. Der Stiimm wurde fortgesetzt. Joseph Edler v. Nowey war 1856 Major und Wilhelm Edler v. Nowey Oberlieutenant im k. k. 59. Infanteri^egimente.

HRiidsrhriftl. Noti?.. Milit.-Schematism.

Nowey v. Wundenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818 für Joseph Nowey, Unter lieutenant des böhmischen Grenzcordons,

l _ 544 _

i

l wegen 41jähriger Dienstzeit, mit dem Prädicate: von Wnndenfeld. -

f Der Stamm blühte fort. Wilhelm Nowey v. Wnndenfeld war 185'

\ Oberstlieutenant im k. k. 26. Infanterieregimente.

!i Megerle v. Müld/tUi, 8. 286. -> Milit.-Srhcinatism <l. ö^terr. Kaiserth.

Nowicki, Ritter. G alizisch er Ritterstand. Diplom von 1800 flk \ Joseph Nowicki.

'i Mry^rte V. MüHftld, Krg.-Bd. S 1H8.

^ Nnce. Reichsadelsstand. Bestätigungsdiplom von 1 780 des. 1 732

} an Johann Anton Nuce, dessen Bruder, Claudius Nuce und dessei

.. Vettern, Peter, Franz und Johann Caspar, verliehenen Reichsadek

I fi Altes, aus dem Walliser -L^nde stammendes Adelsgeschleeht, wel-

•j ches schon seit dreihundert Jahren mit den angesehensten Familien dei

i Ueimath durch Vermählungen verbunden wurde und aua welchem Glie-

j der sehr oft den Castellansposten im monteolischen Gebiete bekleide-

'jj. ten. Johann Anton von Nuce wendete sich mit seinem obengenann-

/ ten Bruder und seinen Vettern nach Deutschland und erhielt durch

/{' kaiserliche EntSchliessung vom 17. März 1732 den Reichsadel, doch

'•. war das Diplom damals nicht ausgefoi-tigt worden. Es wurde daher

\ durch ein besonderes Diplom von 1780 der, der Familie früher ver-

;' liehei\e Reichsadelsstand bestätigt und diese Bestätigung 10. Mai 1781

L von der k. Reichscanzlei der k. böhmisch -österr. Ilofcanzlei und dam

der k. Landtafel zu Prag angezeigt. Johann Anton v. Nuce pflanzte,

r' vermählt mit Maria Petronella v. Tornery, während die Verwandter

'. in ihrer Ueimath ihre Linien fortsetzten, in Deutschland den Stamn

durch vier Söhne fort, über welche Leupold Nachrichten gegeben bat.

*i LfupoUi. I. 3. S. 507. Met/erle r. Mühl/eld. S. V.'je. Kmichkf, II. S. SiO n. i\.

' Nuck V. Lichtenhof, Edler. Erbländ. -österr. Adelsstand. Di-

; plom von 1774 für Martin Nuck, Domdechanten zu Budissin, mit dem

Prädicate : Edler v. Lichtenhof.

Meyetle v. Uühl/Hd, Krg.-Bd. S. 391.

Nückel, Nickel. p]in im 17. Jahrh. zu dem niederrheinischen

i Adel gehörendes Geschlecht, welches zu Coslar im Jülichschen sass,

Johann Nückel, gest. 1634 a)s Bürgermeister zu Jülich, führte das von

Siebmacher unter den Geadelten angeführte Wappen : in Silber ein von

^ drei eisenfarbigen Kugeln begleiteter, blauer Sparren.

Fahne, I. 8. 306. Freifi. v. LedrJjnr, H. 8. 157. Sithrnacher, IV. 131.

Nüremberg v. StahL Reiclisadelsstand. Diplom vom 20. Febr. j 1705 für Johann Günther Nüremberg, herzogl. braunschw. Hofrath,

mit dem Prädicate: v. Stahl.

Haiiflsoliiiai. NotiiS nach v. Woirrnmitr. Vorxcichn.. Ab«. 5. Nr. H2.

Niiruberg. Reichsadclsstand. Diplom von 1795 für Christian Nürnberg, Eigenthümer des Gutes Buggow in Schwedisch-Pommern.

Handi>rhriftl. Not».

Niisser. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1623 für Ni- colaus Nüsser , kaiserl. Kammerdiener.

HniKlschriril. Notis.

Nü»8ler, Ein im 18. Jahrh. im Brandeuborgischen und in der Oberlausitz angesessenes Adesgeschlecht, welches im Brandenburgischen

^ 646

1745 und noch 1777 zu Weissensee im Kr. Nicder-Barnim und im letzi- genannten Jahre in der Oberlausitz zu Maxdorf, Mittelherwigsdorf, Neu-(icrsdorf und Weigsdorf begütert war. Carl Gottlieb v. Ntlssler kommt 1725 als k. preuss. Hof- und Kamm ergenchtsrath, 1728 als Geli.-Tribunalsrath und 1750 als Landrath vor.

Hüfau, Guhoiroe Geschieht., Bd. I. - Freik. v. Ledebur, II. S. IM,

Nützen, Grafen nnd Freiherren zn Wartenbarg, s. Nytzen V. Wartenburg, Freiherren und Grafen.

Nugent, Barone and Grafen. Altes ursprünglich irländisches Adelsgeschlecht, welches in der Ileimath noch in verschiedenen Linien blüht. Die älteste derselben führt den Namen Westmeath und ein Zweig derselben hat sich in Oesterreich ausgebreitet. Die Glieder dieser Li- nie wurden 5. März 1486 Barone v. Delwin und 4. Septbr. 1621 Gra- fen V. Westmeath. Eine jüngere Linie schreibt sich Nugent-Ballyna- core und hat den Freiherrnstand 1689, den Reichsgrafenstand aber 1 4. April 1778 in der Pei*son des James Nugent erhalten. Eine andere Linie des Hauses Nugent, in welche in der Person des Robert Nugent Baron of Carlanstown 1776 der Grafenstand kam, starb mit der Toch- ter des Grafen Robert: Maria, vermählten Grf. Temple, aus. Ein aas der Ehe der Letzteren entsprossener, nachgeborener Sohn , Georg, er- hielt 1800 mit dem Titel: Nugent das Baronat. Als gemeinschaft- licher Stammvater aller Linien des Stammes wird der edle Norman Gilbert v. Nugent angenommen, welcher unter König Heinrich ü. 1172 bei Eroberung Irlands kämpfte und zur Belohnung seiner Tapferkeit die Freiherrschaft Delwin, nach welcher sich derselbe nannte , erhielt, Die Linien des Geschlechts im Kgr. Grossbritannien und die genea- logischen Verhältnisse derselben hat Burke genaa angegeben. Derselbe führt folgende Linien auf: Nugent of Carlanstown, in tho com. of West- meath , in the peerage of Irland ; Nugent of Balinlough-Castle , com. Westmeath; Nugent, Bar. of Waddesdon, co. Berks; Nugent of Do- nore, co. Westmeath und Nugent of Ballinacorr. Eben so findet sich im Jahrgang 1862 des geneal. Taschenb. d. gräfl. Häuser eine umfäng- liche Geschichte des Hauses Nugent, mit vollständigen Stammreihen, auf welche hier verwiesen werden muss. Der neueste Personalbestand des gräflichen Hauses wird jetzt in fünf Linien geschieden; Linie der Grafen Westmeath, Prot. In Irland. Gr. v. Westmeath 4. Septbr. 1621, Marquis v. Westmeath 12. Jan. 1822; Linie der Lord Riverston. Kath. In Irland. Lord Nugent v. Riverston 3. April 1689. Linie Dro- meug und (neuere Linie) Bracklyn. Kath. Jetzt in Oesterreich ansäs- sig; Linie Nugent-Ballynacorr. Kath. In Irland. R.-Gr. v. 14. April 1778 und Linie Killasona. Kath. In Irland, Linie der Grafen West- meath, Georg Nugent Graf v. Westmeath, Lord-Baron v. Delvin, Sohn des 1814 verstorbenen Grafen und Lords Georg Friedrich er- nannt 12. Jan. 1822 auch zum Marquis v. Westmeath und später zum Lord-Statthalter und Gustos rotulariim dieser Grafschaft , vermählt mit Emilie Cäcilie, des Marquis v. Salisbury einziger Tochter, aas welcher Ehe eine Tochter stammt: Grf. Rosa, verm. mit dem Oberstlieatenont Fulco Greville aus der Familie der Grafen v. Brooke und Warvick.

Mn§tchkt , D«aueh. Adtls-Lts. VI. 85

~ 646

Linie der Lords Riverston : Anton , sechster Lord Kiverston Sohn des Wilhelm Thomas, fünften Lords Riverston ist Vater mehrerer Kinder und nächster Erbe der Würde als Graf v. Westmeath. Linie * Dromeng und (neuere Linie) Brackljn : Albert Graf Nngent von den Grafen v. Westmeath und den Baronen v. Delvin, romischer Fürst, Magnat von Ungarn und Landstand in Krain, geb. 1816 Sohn des 1862 verstorbenen Gn^fen Laval, Herrn der Herrschaften Bösiljevo, Stelnik , Tersatto , Castel und Dubavatz in Croatien , und Grafenwerth- Kostel in Krain, k. k. Kämmerersund Geh.-Raths, Feldmarschalls u. s.w. aus der Ehe mit Johanna Herzogin v. Sforza-Riario Die vier Ge- schwister des Grafen Albert sind: Graf Hubert, geh. 1822, k. k. Käm- merer; Graf Arthur, geb. 1825, k. k. Kämmerer und Oberst in Pen- sion; Grf. Beatrix, verm. mit Maximilian Marquis Strozzi-Sagrati, Wittwe, und Grf. Johanna, verm. mit Anton Grafen Pallavicini-Febbia. Wittwe seit 1860. Von dem 1849 bei Brescia vor dem Feinde ge- bliebenen Grafen Johann Neffen des Grafen Laval, k. k. Käm- merer und Generalmajor, lebt die Wittwe: Regina Grf. Adriani und ein Sohn: Graf Laval, geb. 1843, k. k. Oberlieutenant, Linie Nu- gent-Ballynacorr: Jacob R.-Graf Nugent v. Ballynacorr in Irland, ver- mählt 1837 mit Livia Stapleton. Die beiden Söhne seines Oheims, des Grafen Jacob, sind: Graf Johann, Seecapitain in k. grosshritann. Dien- sten, und Graf Richard. Linie Killasonna: Christoph Graf Nngent V. Killasonna, k. k. Hauptmann In d. A.

Oeutaehe Grafenh. d. Gegeaw., III. S. 27S u. 79. Geiic«l. Tascheiib. d. grill. Hiuser, 186S, S. 603—611: ein für die Geschichte der Familie «ehr wichtiger Artiltel, and l9«4 S. 698 und 594.

Nuhn, V. der Nnhn. Altes, hessisches Adelsgeschlecht, vi^elches nach V. Hattstein im Mannstamme mit Jost Reinhard v. der Nuhn er- loschen ist, doch wird das Jahr des Abganges nicht angegehen. Die Letzte dieses Stammes war Anna Dorothea v. der Nuhn , welche mit J. H. V. Nordeck veimählt war und 23. Juli 1713 starb.

p. Hattttein, III. Supplem. 8. 118. 0. Meding, III. 8. 464.

Nnsperg. Altes, bayer. Adelsgeschlecht, welches nach Bucelini's Be- richt schon im 10. Jahrb. blühte. Dasselbe ist im 16. Jahrb. erloschen.

Wig. Hund, T. 8. 276—87. Bueelini Stemmat. , IV. 8. 186. Gauhe, I. 8. 1616: Im Artikel t. Noadorff.

Nnss, Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1708 fftr Georg Nuss, Bürger-Capitain zu Breslau. Ein in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. zu dem in Schlesien begüterten Adel gehörendes Geschlecht. Dasselbe war 1720 im Breslauischen angesessen.

Sinapius, II. 8. 846. - Mfgerle v. Mühlfeld, Erg. Bd. 8. 891. Freih, v. Ledehur, X\. 5. 157.

Nnssbanm (Schild durch einen goldenen, mit vier schwarzen Kreu- zen belegten, schrägrechten Balken von Blau und Roth [oben bl&u, unten roth] getheilt). Reichsadelsstand. Diplom hn kursnchsischen Reichsvicariate vom 6. Juli 1792 für Ludwig Cail Heinrich Nussbaom, herzogl. meklenb. -Schwerin. Amtsverwalter zu Neu-Buckow. Der Stamm hat, begütert in Meklenburg-Schwerin, fortgeblüht.

HandsehriAl. Noüs. T^rog, I. S07. Kn€9thk€t U. 8. 891.

647

Nussdorff , Nuftdorff , Kusdorf (in Schwarz ein silbernes Einhorn). Altes , bayerisches Adelsgeschlechi , welches im 12. Jahrh. bekannt ge- wesen sein soll. Die ordentliche Stammreihe beginnt mit Emmeranas V. N. um 1378. Von den Enkeln desselben wurde Ulrick v. N. 1451 Bischof zu Passau und starb 1479. Der Stamm, welcher nach Oaahe auch fi'eiherrlich wurde, hat noch in die zweite HAlfte des 18. Jafarfa. in Schlesien und Mähren geblüht. Peter v. Nusdorf , gest. 1781, lebte in der Grafschaft Glatz und die Schwester desselben , Emerica v. N., war Conventualin zu Znaim in Mähren.

W!g. Hund, II. S. 195-900. - BuCflini Kteinraat. IV. 8. 185. - Oauhf, I. 8. 1516. Siebttiackfr, 1. 77: v. Nusdorf, Rayurisrh.

Nussler. Altes, längst erloschenes Adclsgeschlccht, aus weldiem einige Sprossen schon in Urkunden des 13. Jahrh. vorkommen.

XeJUr, XXiV. 8. 1715.

Nutscher. Ein nur dem Namen und Wappen (im Schilde ein springender Steinbock) nach bekanntes Adelsgeschlecht.

0. (Jntlenus, Syllo»« varior. Diplomat. 8. 638. v, Afeding, UI. 8. 464.

Natschitschka. Erbländ.-österr. Adelsstand, Diplom von 1827 far Alois Nutschitschka, k. k. Hauptmann.

Uaiidschriftl. NoÜx.

Nutzhom. Altes Adelsgeschlecht in der Grafschaft Oldenburg, aus dem in derselben gelegenen gleichnamigen Stammsitze, Dasselbe ist nach Anfange des 18. Jahrh. erloschen und der genante Sitz au die V. Bardenflete und v. Münnich gekommen.

Gauhe, I. S. 151S: nach dein M.-St. Qeiioal. K.

Nybern, Ritter. Reichsritterstand. Diplom vom 26. Septtur.

1701 für Wolfgang v. Nybern.

UatidHcbriftl. Notii.

Nycz. Ein ursprünglich polnisches Adelsgeschlecht, welches 1601 den polnischen Adelsstand erlangte und in den Stamm Jaatrzembiec aufgenommen wurde. Dasselbe wurde später auch in Ostprenssen be- gütert , erwarb die Güter Basien und Grünheyde im Kr. Braunsherg, sass 1786 und noch 1820 zu Gross- und Klein-Ramsau im Kr. AUen- stein und im letzten Jahre auch noch in demselben Kreise zu Schön- fliess und Zymnowo. F. E. v. N. war 1821 Landstallmeister zu Ma- rienwerder.

Freih. v. Ledehur, II. 8. 157.

Nydrum, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1624 für Ni- CO laus Hermann Nydrum, k. k. Obersten.

Haiidschriftl. Notia.

Nyenbnrg, v. derNyenburg, Nienburg. Niederländisches Her- rengeschlecht , welches von dem Schlosse Nyenburg in Nordholland den Namen annahm. Der Stammvater desselben war Wilhelm Herr v. Eg- mont (Egmond), gest. 1483, welcher in heimlicher Ehe mitMargareth V. Hoogwoude Tochter des Eberhard Herrn v. Hoogwoode, und Aartt- woude , natürlichen Sohnes des Herzogs Wilhelm von Bayern Sohn, Gerhard, zeugte, welchen er, obgleich in heimlicher Ehe | ren , ftlr einen rechtmässigen Sohn erklärte. Von de& KmUeoi

~ 548

desselben war Gerhard Egmond v. Nyenbarg za Ende des 17. Jahrb. Bttrgermeister zu Alcmar.

Allg«m. histor. Lvxicon, Supplem.. hn Artikel: Rgmoud. Qauhe, II. 8. $10.

Nyendorf , Nyendorpb. Ein cbemals in der Mark Brandenburg sesshaft gewesenes Adeisgescblccbt , vielleicht mit den v. Neaendorf oder Neiudorf eines Stammes.

r. Ludtciff, Reliq. Mspt. VU. S. 75 uad 132.

Nyenkircben. Altes, längst erloschenes märkiscbes Adelsgeschlecht

Ofrkewi Diplomat.. 11. S. 'Ji.

Nys, Grafen (Schild geviert mit silbernem Mittelschilde and in demselben drei , 2 u. 1 , rechtsgekehrte Eisvögel , im Schnabel einen Zweig mit rothen, wilden Heidelbeeren haltend. 1 n. 4 in Silber ein einwärts sehender, golden bewehrter, schwarzer Adler; 2 in Blau em rechtsgekehrter, goldener Löwe und 3 ebenfalls in Blau ein nach der Linken aufspringender weisser , schwarz getiegerter Windhund). Kur- bayerischer Grafenstand. Diplom vom 13. August 1762 für Manras Jo- seph Maximilian v. Nys, kurbayer. Kämmerer und Rittmeister. Altes, ursprünglich den früher spanischen Niederlanden angehörendes Adelsge- schlccht, welches im 18. Jahrb. nach Bayern kam. Der kurbayer. General v. Nys (Nyss) rettete 1743 in dem unglücklichen Gefechte bei Braunau die bayerische Cavalerie und zeichnete sich auch später in Holland als Anführer der bayerischen Hülfstruppen aus. Aas der Ehe mit einer Freiin v. Kehlingen entspross ein Sohn: Maurus Joseph Maxi- milian V. Nys, welcher, s. oben , den Grafenstand in die Familie brachte. Derselbe, welcher spater bis zum kurbayerischen General stieg , pflanzte in der Ehe mit einer Grf. v. Lamboy die gräfliche Linie fort und ein Enkel desselben, Gi;af Wilhelm Cojetan, geb. 1795, k. bayer. Uaupt- mann in Pension, vermählte sich 1825 mit Helena v. Heller, geb. 1801, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf. Elisabetha, geb. 1831, ein Sohn stammt: Graf Wilhelm Clement, geb. 1825, k. k. Hnaptmano in d. A.

r. Lang. 8. 3.1. Deutsche GrafenhSuser d. Oegonw. , IIT. 8. 279 ii. W. Geoealog. Tasebeiib. d. gräfl. Hauser, IStU , i$. 51*4 und bistor. Taacheub. xu deroselbeo , 8. 667. W.-n. d. Kgr. Bayern, 1. 82, und f. Wolckern, Abtii. 1.

Nytzen zu Wartenbarg , Nütz , Naitz zu Wartenbarg , Grafen.

Erbländ. -Osten-. Grafenstand. Diplom vom 5. Novbr. 1695 für Johann Anton Franz Josei)h Freih. v. Nytzen, Herrn zu Wartenburg in Ober- österreich, zu Ober-Berkampff u. s. w. und für den Sohn seines Bruders Johann Ignatz : Johann Tobias Ignatz Freih. v. N. Oberösterreichi- sches Herrenstandsgeschlecht. Von Johann Nützen zu Goisernburg stammte Tobias Nützen zu Goisernburg, Wartenburg, Ober-Berkampff und Schwarzgrub u. s. w., kaiserl. Rath, welcher 1644 unter den Her- renstand in Oberösterreich aufgenommen und später vom K. Ferdi- nand III. in den Freiherrnstand erhoben wurde. Von den vier SöhneB desselben stammte von Hans Philipp: Erimbert, welcher sich am 1706 als kaiserl. Oberst auszeichnete und Johann Anton u. s. w., erhielt^ wie angegeben, mit dem Sohne seines Bruders, s, oben, den Grafen- itand. Letzterer war kurbayer. Regiment»-Bath zu Burgbausen, wurde

649

dann 1701 kurbayer. Assessor bei dem kaiserlichen Kammergerichte zu Wetzlar. Später war derselbe kurbayer. Kammerherr und Regie- rungsrath zu Straubingen. Um diese Zeit war auch Anton Nütz , Herr zu Wartenburg, als Land-Comraissar in Oberösterreich bekannt und 1730 war ein Graf Nütz zu Wartenburg kurbayer. Statthalter zu Am- berg. Später ist nach Allem der Stamm erloschen.

Seifert, Ahnentafeln, I. Nr. 11. Freih. v. Hoheneck, I. 8. 669. Gauhe, I. 8. ISlG bis I»i8. ZedUr, XXIV. 8. 1764-66. Bupplem. tu Siebm. W.-B. I. 3.

0.

Obdach. Steiermärkisches, im 14. und 15. Jahrh. bekanntes Adels- geschlecht, welches später erlosch. Das Wappen erbten die v. Kttlmer.

Schmutt, III. 8. 45.

Obelitz. Altes, seit dem 13. Jahrh. vorgekommenes, auf der In- sel Rügen und in Neu -Vorpommern begütertes Adelsgeschlecht, wel- ches auch Oebelitz geschrieben wurde. Detlevus de Obelitze tritt 1256, Johannes de Obelitz 1273 und Hermannus de Obelitz 1288 auf. Das gleichnamige Stammhaus wird bereits 1256 genannt und Steinfeld stand der Familie schon 1352, so wie Tribom 1401 zu. Im 16. und 17. Jahrh. sass dieselbe zu Wüstenhagen, Milienhagen, Duvendik u. s. w. im Bar- tischen Districte. Eine Linie des Stammes kam auch nach Dänemark und in der Hand derselben war 1664 das Gut Rammesard. So viel bekannt , ist der Stamm mit Gebhard v. Obelitz , welcher in der k. dä- nischen Armee diente, zu Anfange des 18. Jahrh. erloschen.

Mlcrael, VI. 8. 510. Oauhe, I. S. 1530 ii. 31. - F>€ih. 9, Ledebur, O. 8. 157. - Siehmacher, V. 156: D ObHitJton, Pommetlsch. v. Meding, 11. 8. 401. Pomm. W.-B.,

II. Tab. 6«i 8. 178 u. 179 und Tab. 67 Mr. 6: Siegel des Hinriok ObeiitB von 1444. - Kneschk«,

III. 8. 336 a. 27.

Obenaas , Freiherren. Erbländ. -österreichischer und ungarischer Freiherrnstand. Erbländ.-österr. Freiherrndiplom vom 16. Aug. 1827 für Joseph v. Obenaus , Doctor der Rechte und k. k. Regierungsrath, wegen vielseitiger Verdienste um den kaiserlichen Hof und den Staat, und ungarisches Freihermdiplom von 1844 für die gesammte Familie. Der Stammvater des Geschlechts war Georg Obenaus, welcher we- gen, unter den Kaisem Maximilian II. und Rudolph IL in den Kriegen gegen die Türken erworbener Verdienste 1610 einen kaiserlichen Wap- penbrief und andere Privilegien erhielt. Ein Enkel desselben , Hans Georg V. Obenaus, wurde, in Berücksichtigung seiner vie^ährigen-Dienst- zeit am Hofe der Kaiser Ferdinand HI. und Leopold I. , durch Diplom vom 5. Juni 1666 in den Reichs- und erbländ.-österr. Adelsstand, unter Vermehrung seines Wappens, erhoben und ein Enkel des LetBteren, Johann Baptist v. Obenaus, k. k. Bath, erlangte doroh Dijplom i<m

660

14. Decbr. 1722 das Indigenat im Kgr. Ungarn, mit dem Prftdicate: Y. Liebenfeld. Von den späteren Nachkommen brachte, s. oben, Frei- herr Joseph den Freihermstand in die Familie. Derselbe, geb. 1789 nnd gest. 1841 , ein Sohn des Johann Georg v. Obenaas aas der Ehe mit Maria Riedl vermählte sich mit Elisabeth Riedl Edlen v. Leaer- Stern, gest. 1841 , aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Freiin Ca- roline, geb. 1820, vermählt 1842 mit Gotthard Freih. v. Baschmami, Dr. jur. und k. k. Sectionsrath im Finanzministerium, zwei Söhne stamm- ten: die Freiherren Franz und Ferdinand August. Freih. Franz, geb. 1818, k. k. Statthalterei-CJoncipist , vermählte sich in erster Ehe 1845 mitTherese Fuchs, geb. 1823 und gest. 1847, und in zweiter 1852 mit Anna Maria Stäger, geb. 1826. Aus der ersten Ehe entspross ein Sohn, Oscar, geb. 1846, k. k. See-Eleve, aus der zweiten aber stam- men zwei Töchter, Gabriele, geb. 1852 und Melanie, geb. 1858 und ein Sohn, Sandor, geb. 1862. Freih. Ferdinand August, geb. 1821 lebt als k. k. Hauptmann in d. A. zu Prag.

Geneal. Taschenb d. fi^iherrl. Hiaser, 1S57, 8. 537 d. 28, 1859, 8.547 u. 48, and 1869, 8. 667 ■. 6$. - Mu09ckk9. IV. 8. SIS a. 14.

Obenbigler v. Taanhaim. Erbländ. österr. Adelsstand. Diidom von 1827 für Johann Nepomuck Obenbigler, GeßHlverlega" zu Juden- burg, mit dem Prftdicate: v. Tannhaim.

Httidteliriftl. NotiB.

Obentrant. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches in der Bheinpfalz und in Rheinhessen begfltert wurde. Humbracht begmnt die oiiientliche Stammreihe desselben mit Wilhelm v. 0. zu Anfange des 14. Jahrhunderts. Von den Nachkommen desselben war Johann Barthold v. 0., gest. 1612, schon 1550 kurpfillzischer Rath und Amt- mann zu Stromberg. Von seinen Söhnen wurde Johann Michael v. 0., k. dänischer Generallieutenant, 1625 in einem Treffen mit kaiserlichen Truppen tödtlich verwundet. Ein anderer Sohn, Conrad Nicolaas v. 0., war Commandant und hat den Stamm ins 18. Jahrhundert fortgesetzt

Hwithraekt, Tab. 59. Oauhe, I. 8. 1526 n. il. 8. 811. u. 12. Dithmar, Heman. d. Joh.-Ord., II. 8. 36. Nr. 22: Abnentafel ton 8 Ahoen. Frtih, v. Ledebur, II. 8;.. 117. - Soppl. lo Siebm. W..B. IV. »0.

Obercamp, Oberkamp, Ritter, auch Freiherren. Reichs-Ritter- Btand und Freihermstand des Kgr. Bayern. Ritterdiplom vom 8. Juni- 1629 ftbr Joseph Johann Philipp Obercamp, kaiserl. Reichshofrath und Freihermdiplom vom 2. AprU 1847 für Carl August Ritter v. Ober- camp, k. bayer. w. Geh.-Rath und Bundestags-Gesandten zu Frankfurt a. M. und fOr den Adoptivsohn desselben, Rudolph Braun. Der Em- pflUdger des Ritterdiploms stammte aus einer ursprünglich rheinländi- schen Familie und von den späteren Nachkommen wurden y nach Er- werbung des Ritterguts Weissenbrunn im Canton Baunach, die Gebrüder Joseph Philipp Ritter v. Obercamp, kurbayer. Geh.-Rath und Directo- rialgesandter des fränkischen Kreises, und Cai*l Anton Ritter v. 0., fürstl. bambergischer Hofrath, 2. Novbr. 1791 in die ehemalige frfto» kische Reichsritterschaft aufgenommen. Der Sohn des Ersteren , Frans de Paula Ritter v. 0. , geb. 1779 , Herr des Ritterguts Zogenreuth im bayer. Landgerichte Eachenbachi herzogl. nassau. Kämm, nnd Obent*

661

lieutenant, erlangte mit seiner Nachkommonschaft die Anfnahme in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern. Aus seiner Ehe mit Maria Freiin V. Ohlenschlager entspross ein Sohn : Ludwig Eugen Timotheus v. Ober- camp, geb. 1822, welcher sich 1843 mit Antonie Freiin v. Sohlern ver- mählte, aus welcher Ehe ein Sohn, Carl, und eine Tochter, Bertha, stammt. Freiherr Carl August, s. oben, gest. 1850, k. bayer. Geh.- Kath u. 8. w. wohl ein Sohn des Carl Anton v. 0. hatte sich mit Anna v. Liboschitz , vorher vermählt gewesenen Braun , verheirathet. Der Adoptivsohn Rudolph Freih. v. Obercamp wurde Assessor am erz- bischöflichen Metropolitangerichte zu München.

V. Lang, fiupplorn. , 8. 127. Oencal. Taschenb. d. frclh. Hfia^er, 1863, 8. 668 u. 69. Tyrof, r. 128. - W.-B. des Kgr. Bayern, VIl. 49: v. O. - o. Hefner, bayer. Adel, Tab. 49 u. 8. 49; Frcih. v. O. and Tab. 120 u. 8. 100: v. O. Kntschke, IV. 8. SM u. 15,

Oberdorfer. Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecbt , welches schon im 13. Jahrb. das Dorf Oberdorf in Steiermark besass.

Sehmutz. III. 6. 67.

Oberer v. Drachenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1780 für Carl Joseph Oberer, k. k. Unterlieutenant in der adeligen deutschen Arcieren -Leibgarde, mit dem Prädicate: v. Drachenfeld.

Megerle r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 891.

Ober^, Grafen (in Gold zwei aufrecht aneinander gestellte, schwarze Wecken). Grafenstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 10. Juli 1803 ftlr Benedict Wilhelm Georg v. Oberg zu Schwichelde im Hildesheim- schen , und für Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst v. Oberg zu Obergen, ebenfalls im Hildesheimschen. Altes, niedersächsisches, im Hanno- verschen, Braunschweigischen und Magdeburgischen begütert geworde- nes Adelsgeschlecht, welches namentlich zu Obergen, welches Gut als Stammhaus angenommen wird, und Schwichelde im Hildesheimischen, zu Drakcnburg im Hoyaischen, zu Stedderdorf im Lüneburgischen u. s. w. sass. Die fortlaufende Stammreihe wird in C. B. Behrens' histor. Be- schreibung der V. Steinberg mit Eilhard v. Oberg bagonnen, welcher 1103 in Ritterhausischen Urkunden als Zeuge auftritt. Hildemams de Oberghe, miles, erscheint urkundlich 1190 und Johannes und Borchar- dus de 0. führten schon 1323 das Wappen mit den zwei Wecken. Jo- hann oder Jan v. Oberg widerrieth 1435 dem Bischof zu Hildesheim und den Verbündeten desselben den Krieg gegen Magdeburg, fand aber kein Gehör und kämpfte so als Oberst des Bischofs in diesem Kriege, in dessen Mitte er zum Frieden verhalf Der Enkel Johanns, Wullbrand V. 0. , starb 1523 als Dompropst zu Osnabrück. Um dieselbe Zeit lebte Friedrich v. 0. , welcher die Festung Peina zwei Mal gegen die Herzoge von Braunschweig auf das Hartnäckigste verthcidigte. Burchard v. 0., gest. 1573, wurde 1557 zum 51. Bischof von Hildesheim gewählt. Jobst Aswin V. 0. war 1690 braunschweigischer Oberst und von dem Bruder desselben, Sigismund Julius , stammmten vier Söhne , Hermann Otto, Christoph Ludwig, Ernst Wilhelm und Hilmar. Bodo v. Oberg war 1710 kurbraunschw.-lüneburg. Geh.- und Kammer-Bath. Der Stamm blühte dnrch das ganze 18. Jahrb. in das 19. hinein und erhielt nach Anfange desselben , wie erwähnt, in zweißprossen den Grofenstapd.

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Graf Benedict Wilhelm Georg, 8. oben, st^irb 1819 ohne Nachkommen, Graf Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst aber, geb. 1776 zu Hannover nnd gest. als I^etzter des Mannsstammes 26. Octbr. 1861 , Besitzer der Le- hengüter Stedderdorf und Drakenburg , herzogl. brannschw. Ober-Kam- merherr a. D. , war zwei Mal vermählt und zwar in erster Ehe 1800 mit Sophie Christiane v. dem Busshe a. d. Hause Rethmer, geb. 1782 und gest. 1817, und in zweiter 1832 mit Sophie Praun , verw. Freifrae V. Münchhausen, geb. 1782 und gest. 1861. Die zweite Ehe blieb kin- derlos, aus der ersten aber entsprossten drei Töchter: Grf. Bertha, geb. 1803 , verm. 1823 mit Hans v. Veitheim a. d. H. Destedt , herzogl braunschw. Vice-Oberjägermeister und Ober-Kammerherrn; Grf. Thecla, geb. 1804, verm. 1829 mit Carl Freih. Low v. Steinfurth, herzogl nassau. Kamraerh. und k. preuss. Ober-Forstmeister, und Grf. Anna, geb. 1814, verm. 1834 mit Hermann v. Kalm auf Halchter und Oberge, herzogl. braunschw. Hofjägermeisters und Kammerherm.

PMfinger, I. 8 141 u. II. 8. 976, Oauhe, I. S. 1.525 n. »ß. Zedier, XXV. 8. 69.- Erseh u. Grübet, BncykJop&die . »cot. IK.Th. I. », 6i. £ltifuckmidt, Samml. Cainb. Landugü-Absrhffde, I. 8. 7 u. 211. - N. Pr. A. L., III. 8. 471 u. Ti. Freih. m. d. Km*- •elfeek, 8. 221 u. 22. Deutsche Grafenh. d. OeK<>ow., III. 8. 3S0— aft. Freik. v. L^debmr, IT. 8. Iä7. Oeoeal. Taschenb. der Kranichen Hauser, 1864. 8. 595 oad histor. Ilaodb. u demaelbeo, 8. 658. Sitbmaekery I. 179: v. Oberg. Braiinschveigisrh. Baremberp, nutor. Ganderab., Tab. SS. Nr. 5 u. 6: 8. Johannis et Borchardl de O. von 132J. Orvpen, Hanuover. Alterth., 8. 12(>: 8. Hildomari de Obcrghe. v. Meding, II. 8. 40t o. 402. W.-B. der praus«. Monarchie, I. 74. W.-B. d. Kgr. Hannoyerf A. lt. a. 8. II.

Oberg» Freiherren (Schild zweimal quer getheilt: oben in Schwan ein goldener, in der Mittte in Roth ein silberner, gekrönter und unten in Gold ein schwarzer Löwe). Böhmischer Freiherrnstand. Diplom zwischen 1632 und 1654 für Balthasar Heinrich v. Oberg, Herrn auf Malkwitz im Breslauischen und Kaikau im Noisseschen. Nach Si- napius stammten die in Schlesien vorgekommenen v. Oberg aus dem alten, im vorstehenden Artikel erwähnten, niedersächsischen Geschlechte V. Oberg. Sprossen des Stammes hätten sich nach Schlesien gewendet und es sei ihnen , zunächst wegen trenor Signalisirung bei den böhmi- schen Unruhen , das Wappen wie angefahrt , verändert worden. Der gekrönte Helm habe zwei Adlersflügel, jeder mit einem goldenen Bal- ken belegt, getragen. Später sei dieses Wappen, des alten Reicfasrit- terstandes wegen , mit einem zweiten gekrönten Helme mit fünf wech- selsweise schwarz und goldenen Straussenfedem vermehrt worden und das freiherrliche habe noch einen dritten Helm erhalten. Der rechte Helm habe die Adlersflügel mit den Balken , der mittlere einen blauen Berg und der linke die fünf Straussenfedem gezeigt. Die Familie sass bereits 1621 zu Malkwitz, 1632 zu Kaikau, 1679 zu Klein-Briesen und Wiesan im Neisseschen , so wie zu Damnig im Namslauschen und war noch 1720 zu Klein-Briesen, 1763 zu Gross-Schöttgau im Bres- lauischen, 1769 zu Arnoldsmühle ebendaselbst und 1785 zu Malkwitz begütert. Nach dieser Zeit ist die bis dahin in Schlesien blühende Fa- milie wieder ausgegangen,

Sinapitis, I. 8. 677 u. 678. Freih. 9, Ledehiir, II. S. 157 n. .58. N. Pr. A.-L., III. 8. Ali. V. Meding, II. 8. 404.

Obergfell v. Grechtler, Freiherren. Diplom von 1812 für Jo- seph Obergfell, k. k. Oberstlieuteüaut, mit dem Prädicate: v. Grechtler.

Megeth f. Mühlfeid» Erg.^Bd. 8. 82.

553

Obergorskbwitz. Erbländ.-österr. Adelsstand. Bestätigungsdi- plom von 1640 fttr die Gebrüder Adame in den kaiserlichen Erblanden.

HaiHl!>clirifll. Notiz.

Oberhausen. Altes, erloschenes rheinländisches Adelsgcschlecht aas dem gleichnamigen Stammsitze im Kr. Malmedy.

Fahne, J. S 807. Fr«ih. 9. L^debur^ U. 158. - Tyroff, I. 66.

Oberkamp, s. Obercamp.

Oberkirch, anch Freiherren. Altes, elsassisches Adelsgeschlecht aus dem Schlosse und den dazu gehftriRen Gütern zu Oberkirch ober- halb der ehemaligen Reichsstadt Ober-Ehnheim am Fusse des Odilien- berges. Das Stammschloss blieb bei der Familie und wurde bis zum Beginn der ersten französischen Revolution von dem Stättemeister Frei- herrn V. Oberkirch , Bruder des damaligen Familienältesten , bewohnt. Urkundlich tritt das Geschlecht zuerst 1135 auf, in welchem Jahre drei Brüder, die Ritter Bernhardus de Superiori Ecdesia, Siegfried und Reiner , eine dem Kloster Mauersmünster gemachte Schenkung be- stätigten. Bei Sempach fochten unter dem tapfern Herzoge Leopold als Hauptleute des Fussvolkes der schwarze Graf v. Zollern und Hans V. Oberkirchen. Viele Sprossen des Stammes waren in mehreren Hochstiften . zu Basel. Andlaw u. s. w., aufgeschworen und mit den vor- nehmsten Familien des Elsasses und der nahen Länder verschwägert, bekleideten bei dem adeligen Regimente zu Strassburg hohe Würden und besassen auf beiden Ufern des Rheins viele Lehen und Allodial- gOter. Das Burglehn zu Ober-Ehnheim war nach dem ältesten, bekann- ten Lehensbriefe von 1490 kaiserl. und Reichslehen. Dagegen war das alte Schlösschen und die Kirche zu St. Johann Allodium und der nie- der-clsassischen Ritterschaft einverleibt. Nächstdem besass das Ge- schlecht Güter und Rechte zu ßischoffsheim bei Rossheim, den Zehnten und Kirchensatz zu Kriegsheim und als Allodium die Güter Quazenheira, Fürdenheim u. s. w. Seit dem Entstehen des elsasser Rittervercins zählte die Familie fortwährend zu demselben, und als 1652 die Matri- kel erneuert wurde , war Johann Nicolaus v. Oberkirch einer der Räthe und Ausschussglieder der Ritterschaft. Derselbe war schon im dritten Jahrzehnt des 17. Jahrb. im Canton Ortenan aufgenommen und auf mehreren Rittertagen erschienen. Durch königliche Entscheidung und Verordnung an den königlichen Rath der Provinz vom 6. April 1773 wurde die Familie ebenso, wie alle alte Adelsgeschlechter, ohne Vorlegung eines Freiherrndiploms, als freiherrlich anerkannt, auch wurden 1784 die Gebrüder: Carl Siegfried, Hauptmann im Infanterie- regimente Zweibrücken , Stättemeister der Stadt Strassburg , verm. mit Henriette Luise Freiin Waldner v. Freundstein , und August Sarason, geb. 1739 und gest. 1811 , Rittmeister des Husarenregiments Nassau, verm. mit Caroline Sophie Freiin v. Rathsamhausen zu Ehewciler, geb. 1764 und gest. 1837, bei dem Rittercantone Ortenau von Neuem auf- genommen. Ersterer hinterliess eine Tochter, Maria, welche sich mit Herrn Bernard aus Montbnson in der Provinz Lyonnois vermählt« und in deren Hand , während der Revolution , das Schloss Oberkirch , wenn auch Stamm- und Fideicommissgut, überging, August Samson aber,

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fC9l. 1811 , wurde dnrch seine Gemahfiii Ktherr der Gnmdfienschift Nonenweier im Grossberz. Badea. Derselbe hhiterliess , neben Tier Töchtern: Freiin Amalie, geb. 1788, renn. 1817 mit Herrn v. Beer zu Rappoldsveiler: Freün Caroline, geb. 1790 und gest. 1630 als verw. Hofmarschall Freifrau v. Gavling: Freiin Lniae. geb. 1794 nnd gest 1828. verm. Freifran t. Lotzbeck zn Lahr nnd Freün Henriette, geb. 1793, fönf Söhne, die Freiherren Carl, geh, 1787 und gest. 1856, Ofiicier in k. firanzös. Diensten; Franz, geb. 1797 nnd gest. 1862, herz, sachsen-cobnrg. Hauptmann a. D.: Christian, geb. 1798 ond gest. 1861, k. k. Rittmeister in d. A. und Arcieren -Leibgarde; August, geb. 1804 nnd gest. 1836. Officier in grossherzogl. badischen Diensten und Eduard, geb. 1800, Hauptmann in k. firanz(ks. Diensten. Eine zweite^ katho- lische Linie blüht noch in Regensburg. Dieselbe wurde too Johann Wolfgang V. Oberkirch in Strassburg gestiftet, welcher 1792 rur ka- tholischen Kirche übertrat. Nach Ausbruch der »sten französischen ReTolution siedelte diese Linie nach Regensbnrg fkh&.

Ganke, I. ?. UM u. ?7. - ZedUr, XXV. 8. 105. - Toif. Adelsbvrh d. Grossh«rs. Ba- de» . ALth. S. - Geaeal. TMcheab. d. freilierrl. Hiaser, l^&<. S. 470~n ■. IMJ« 8. 6(9. » SUbmachtr, I. IM: t. Oberkirch , Bl$«s«i<cli. TyrtJ, U. 8: F.-H. t. O.

Oberkom t. Festenstein. Erbländ-österr. Adelsstand. Diplom Ton 1804 für Johann Oberkom, k. k. pens. Oberstlieutenant, mit dem Prädicate: v. Festenstein.

M^fgerU 9. Mükl/eld, Erg -Bd. 8. S91 u. 92.

^ Oberländer, Oberland. Reichsadelsstand. Ernenemngsdiplom yom

14. Juli 1623 för Erhart, Hans den Aelteren nnd Hans den Jüngeren die Oberländer, Gebrüder. Ein aus Bayern in das Voigtland und in die Oberlausitz gekommenes Adelsgeschlecbt, Von Va). König wird zuerst Heinrich von Oberland genannt , welcher , ans Bayern gekommen, 1389 zu Gaffenberg (wohl Claffenbach bei Markt- Keukirchen?) geses- sen wurde. Das Geschlecht brachte mehrere Eisenhammer im Voigt- lande an der böhmischen Grenze an sich, später aber, 1644, erkaufte dasselbe in der Oberlausitz das Gut Ober-Leutersdorf unweit Zittau, so wie auch im Yoigtlande^ Ober- und Niedersachsen beim Saalhammer und Lemnitz. Von Hans George v. Oberland stammte Erhard v. O., welcher 1691 im hohen Alter starb. Der Sohn desselben, Heinrich Erhard , welcher nach Müller, Annal. Saxon. , bei dem Tode seines Va- ters kursächs. Obei-stlieutenant war, übernahm das Rittergut Ober-Leu- tersdorf und starb 1733 über 80 Jahre alt, auf demselben. Von Letzte- rem entspross Heinrich Adolph Ferdinand, geb. 1689 und kommt 1744 als kursächs. Reisemarschall und Kammerjnnker \or. Heinrich Gottlob V. Oberländer auf Nieder -Reichenbach bei Görlitz ein Bruder des obengenannten Heinrich Erhard st^rb unbeerbt 1738 als Domherr zu Merseburg und Georg Friedrich v. 0. lebte 1740 als gräfl. Callen- bergscher Stall - und Forstmeister zu Muskau. Mit ihm ist wohl die oberlausitzische Linie ausgegangen. Im Voigtlande war die Familie noch 1775 zu Hetzwald und Neuwald gesessen.

Orosagr, Lao$lU. Merkw. III. 8. 49. VaL Körnig, 111. 8. 786-93. Oauhe, Tl. 8. 812 II. l». Zedier f XXV. 8. 109~13&: «us bcsoudcrs Ihergcbriebeoen Nechrichten. iJif- dfrmamih voiftliod. Rltl«r«cli. Xsb. 130*44. JF^Hh. 9. Ud^bur, II. 8. 158. ~ Siebmadktr,

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III. 12«: ▼. Oberländer, Bayerisch. - v. Jilr.Hng, TU. 8. 464—66. Tyrof, I. 12. Suppl. eil Siel>in. W.-B. VIT. 13. W.-B. d. hScIim. Ktnateu, X. 63.

Oberlin, Oberlin anf Mittersbach nnd Bergstetten, Ritter.

Reichsritterstand. Diplom vom 25. März 1697 für Johann Theobald Oberlin , fttrstbischöfl. passauischen Kammerrath , mit dem Prädicate ; auf Mittersbach. Der Stamm wurde fortgesetzt und ein Eukel des Diplomsempfängers, Franz Joseph Ritter v. 0. , geb. 1749, Gutsinhaber zu Bergstetten im Landgerichte Kamm, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.

r. Lang, 8uppl<>in. 8. 127 u. 28. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VII. 50.

Obermann. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Octbr. 1840 für August Obermann, Herrn auf Klein-Finz im Breslauischen und k. preuss. Rittmeister a. D.

N. Pr. A.L. VI. 8. llg. - Freih. v. L^d^bur, H. 8. 128.

Obermayer. Reichsadelsstand. Diplom um 1769 für Joseph £u- charius Obermayer, kurbayer. Geh.-Rath.

Handscbriftl. Notit. ~ 8uppl. co 81ebin. W.-B.' IX. 2i.

Obermayer, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793 für Ferdinand Obermayer , wiener Steueramts-Verwalter, wegen 54jah- riger Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edler v.

Ifegerle v. Mähl/eM, .S. 236.

Obermayer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1819 für ürban Joseph Obermayer , k. k. Hofsecretair und Expeditor der Greh. Haus-, Hof- und Staatscanzlei.

iJ^gfrls 9. Mühlfeld, 8. »36.

Obermayr, Obermayr auf Nenhaus. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 27. Mai 1819 für Georg Obermayr, der Rechte Licentia- ten und k. bayer. Appellat. -Gerichts- Ad vocaten, mit dem Prädicate: auf Nenhaus.

r. Land, Supplem. 8. 126. - W.-B. des Kgr. Bayern, VII. 50.

Oberndorf^ Grafen. Reichsgraf enst^nd. Diplom im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 1 7. Apr. 1 790 für Franz Anton Fortunatus v. Obern- dorf, Gross-Ballei des Malteserordens im Herzogthume Neuburg, kur- pfülzischen Staats- und Conferenz minister u. s. w., ftr den Bruder des- selben Johann Wilhelm Ignaz v. 0. und für die Söhne des Letzteren. Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, dessen schon 1386 zerstörtes St^mmschloss in der obem Pfalz, die andern Güter aber in und um Neustadt am rauhen Culm, in Mockersdorf, Oberndorff u. s. w. lagen. Nach den Monumentis boicis treten Conrad de Oberndorff 1150, Ra- poto 1180, Berthold 1224 und Otto de Oberndorff 1 243 urkundlich auf. Conrad, der Oberndorffer, wurde nach Aventinus 1322, am Vor- abende der berühmten Schlacht bei Ampfing, mit 90 anderen Edlen zum Ritter geschlagen und Asmus v. Oberndorff besiegelte 1420 unter Ludwig Pfalzgrafen bei Rhein, mit anderen bayerischen Ständen, den 27. bayerischen Freiheitsbrief zu Aichach. Von 1620 bis um 1680 lebte V/ilhclm v. 0. und Mockersdorf, verm. mit Eva v. Frohnbofen. Aus dieser Ehe entspross Johann Georg, verm. mit Christiaiia Z* T. Bulach und der Sohn desselben, Wolf^aog Peter, yemiftliltt M

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Therese v. Bernklau zu Schönreuth, auö welcher Ehe Philipp Anton stammte. Letzterer vermälilte sich mit Susaifna Freiin v. Stingelheim auf Kirn und Bemhardswalde und seine Söhne, Franz Anton Fortuna- tus und Jobann Wilhelm Ignaz, brachten, s. oben, den Orafenstand ia die Familie. Graf Johann Wilhelm Ignaz, verm. mit Maria Anna Freiin V. Gaugreben, hatte, neben fiinf Töchtern, drei Söhne, von welchen der mittlere und jüngere ohne Nachkommen starben, der ältere aber, Graf Christian Maria Fortunatus, verm. mit Maria Antonia Grf. v. Kolowrat- Krakowsky, den Stamm, neben zwei Töchtern, durch zwei Söhne, die Grafen : Alfred Maria Fortunat und Gustav Adolph Maria Fortunat, fortsetzte. Durch die genannten zwei Söhne theilt sich das gräfliche Haus jet2t in zwei Linien, in die zu Neckarhausen und in die zu Regen- dorff. Der jetzige Personalbestand ist folgender : Aeltere Linie, zv Neckarhausen bei Manheim: Graf Alfred Maria Fortunat , geb. 1802, Inhaber des rheinischen Fidei-Commisses, k. bayer. Kämm, und adeliger Stallmeister, verm. 1823 mit Theresia Grf. Ingelheim, gen. Echteria V. und zu Mespelbrunn, geb. 1805, aus welcher Ehe, neben vier Töch- tern : Grf. Antonia, geb. 1825, verm. 1843 mit Rudolph Freih. v. Frey- berg-Eisenberg-Knöringen auf Haldenwang, Landdirosten, Grf. Emes- tine, geb. 1827, Grf. Leopoldine, geb. 1831, verm. 1857 mit Clemens Schenk Freih. v. Stauffenberg, k. bayer. Ritlm. h. la suite und Grf. Isa- bella, geb. 1835, zwei Söhne entsprossten : Graf Friedrich, geb. 1829, k. k. Kämm, und Rittm. in d. A., verm. 1861 mit Irene Grf. Arco-Zin- nenbcrg, geb. 1842 und Graf Carl, geb. 1834, k. k. Oberlieut. in d. A.

Jüngere Linie zu Regendorf bei Regensburg: Graf Gustav Adolph Maria Fortunat, s. oben, geb. 1804, k. bayer. Kämm., verm. 1829 mit Clotilde Freiin v. Mauchenheira, gen. Bechtoldsheim, geb. 1809 und gest. 1852, aus welcher Ehe, neben vier Töchtern : Grf. Helena, geb. 1831, verm. 1853 mit Franz Grafen v. Erdödy zu Monyorökerek, Herrn der Majoratsherrschaft Gdlg^cz u. s. w.; Grf. Emma, geb. 1834, Grf. Ida, geb. 1838, Klosterdame zu Blumenthal bei Aachen und Grf. Theresia, geb. 1842, drei Söhne entsprossten: Graf Alfred, geb. 1830, verm. 1859 mit Alexander Leslie, geb. Miss Bates of Millboume-Hall ; Graf Carl, geb. 1833, k. bayer. Lieut. und Graf Hugo, geb. 1846.

Gauhe, II. R. 813. r. Lang, 8. 54. Denlscho Grafenh. d. Qegenw. , II. 8. 166—^9.

Oene.nl. T««chenb. d gr&fl. Häuser, 1864, 8. .'»95—97 nnd histor. Uandb. zu den)selb<*n, 8. 659. Siebmacher, III. 136. Supplem. zu 8i«bin. W.-B., VII. 13. Tgrof, I. U: F. H. V. 0. und Sicbenkees, U. 8. *i8. - W.-B. d. Kgr. Bayern, I. 88 und r. Wolcktm, Abth. 1.

ObemitE^ auch Freiherren (in Silber ein rother Pfahl). Reichs- freiherrnstand. Diplom von 1695 fflr Johann Heinrich v. Obernitz, kais! Reichs -Hofrath und Münzmeister (zuletzt fürstl. Sachsen -merse- burgscher Geh.-Rath und Präsident). Altes, thüringisches und meis- sensches Adelsgeschlecht, nach Knauth: „mehrentheils um die oster- ländische Grenze im Amte Ziegenrück." Die Familie erwarb in Thü- ringen mehrere ansehnliche Güter, war auch schon 1 558 in dem schwa- bischen Rittercanton Gebürg ansüssig und wurde in neuer Zeit auch in der Niederlausitz und in Schlesien gesessen. In Thüringen kommt das Stammhaus Obernitss bei Saalfeld bereits 1228 vor und Ziegenrück war

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schon 1291 in der Hand der Familie. Zu den späteren Besitzungen in Thüringen gehören: Liebschtitz, Culmla, Tliausa, Möckem, Grobenge- reuth, Neidenberga etc. , die Besitzungen in der Niederlausitz wui'den erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrb. erworben und zwar in der Nie- derlausitz: Klein-Gaglow, Türekendorf und Weissagk und in Schlesien im Trebnitzischen : Burgwitz, Gorschel und Machnitz. Was den Ur- sprung der Familie anlangt, so sind die Angaben über denselben ver- schieden : Gauhe und A. leiten die Familie von dem alten Stamme der V. Brandenstein her und geben an, dass der bekannte Ahnherr der P'amilie, Friedrich v. Brandenstciu , welcher 1295 gelebt, sich nach seinem Rittersitze Obemitz genannt habe, Val. König aber hält das Geschlecht für ein altes thüringisches Geschlecht aus dem eben ge- nannten Stammsitze und stützt seine Annahme auf ein altes vitzdomi- schen Manuscrii»t, in welchem Apel v. Obemitz, Vogt zu Ziegonrück, 1152, Veit v. 0. als Zeuge bei den Vitzdomen von Erfurt 1228 und Eberhard v. und zu Obemitz, wie auch zu Zicgenrück, als Zeuge bei Yizdom v. Apolda 1271 auftreten, doch ist Näheres über dieses Manu- script nicht bekannt. Angeführt wird auch demnächst, dass Apel v. Ober- nitz in Aufträgen des Bischofs Wichmanns von Naumburg 1 152 auf den Reichstag nach Frankfurt gereist sein soll. Von den vielen von der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. an vorgekommenen Sprossen des Stammes mögen hier nur folgende genannt sein: Veit v. 0. erhielt 1448 vom Herzoge Wilhelm zu Sachsen Schloss und Stadt Ziegenrück an der Saale, welche früher in der Hand der Familie gewesen, gegen Erlegung von zweitausend Gulden von Neuem wieder käuflich ; Hans v. 0. kaufte 1455 von Heinrich dem Jüngeren Reuss zu Plauen Schloss, Amt und Vogt ei Vogtsberg mit den Städten Oelsiütz, Adorf und Neuldrchen; Hans V. 0., kursächs. Rath, unterzeichnete 1491 den oschatzer Vertrag zwischen dem Kurfürsten P'riedrich dem Weisen und dem Herzoge Georg zu Sachsen ; Hans Veit v. 0. lebte um 1569 als fürstl. säcbs. Geh.-Rath und llofrichtcr zu Weimar; Veit Dietrich v. 0. starb 1602 als dos Her- zogs August zu Sachsen Hofmeister und Johann Heinrich v. Obemitz auf Liebschütz ein Sohn des Michael v. 0. auf Liebschütz wurde, s. oben, Freiherr und starb 1709, aus seiner Ehe mit Magdalena So- phia V. Stein a. d. H. Laussnitz mehrere Kinder hinterlassend. Der Stamm blühte fort und zu den Familiengliedem im jetzigen Jahrhun- derte zählten namentlich: Moritz Freih. v. 0., geb. 1743 zu Neiden- berga im Kr. Ziegenrück, welcher 1806 Oberst und Commandeur des 3. Musquetierbataill. in k. preuss. Regimente v. Manstein zu Bromberg war, 1808 als Generalmajor pensionirt wurde und 1823 zu Graudenz starb, s. unten; ein v. 0., welcher als k. pr. Oberst in der 2. warschauer Füsilierbrigade stand und 1813 pensionirt wurde; Kaspar Gottlieb v. 0., Herr auf Weissagk bei Luckau, k. pr. Hauptmann in d. A., gest. 1836 ; ein v. 0. 1837, Major im 3. k. pr. lufanterie-Regimente u. A. Der jetzige Personalbestand der Familie wird in zwei Linien aufgeführt. Die erste Linie umfasst die Nachkommenschaft des 1812 bei dem Uobergange über die Beresina gebliebenen k. sächs. Hauptmanns Carl (I.) v. Ober- piKK-m^r^ldas jetzige Haupt dieser Linie ist des Genannten älterer Sobu

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Carl (IL) Freih. v. 0., geb. 1799, verm. 1830 mit Luise t. Koseritz, geb. 1803 und gest. 1865 zu Eilenburg, aus welcher Ehe zwei Söhnt stammen: Freih. Carl (III.), geb. 1831, k. preuss. Premierlieat. un^ Freih. Friedrich, geb. 1840, k. preuss. Lieutenant. Die G^cbwister des Freih. Carl (IL) sind: Freiin Aline, geb. 1811, verm. mit Otto v. Briesen Herrn auf Robershain in Schlesien und Kreis-Deputirten des Kr. Tor gau und Freih. Ferdinand, geb. 1806, Herr auf Eulenfeld bei Deutsch ri Terin. 1838 mit Auguste v. Carlowitz a. d. H. Falkenhain, geb. 1818

aus welcher Ehe zwei Töchter leben: Margarethe, geb. 1843 und Eli sabeth, geb. 1846. Die zweite Linie umfasst die Nachkommenschaf des oben genannten k. pr. Generalmajors Moritz (I.) Freih. v. Obemitz Derselbe war vermählt mit Justine v. Helden -Goczorowska a. d. H Kadmedien im P>mland, geb. 1756 u. gest. 1818 und aus dieser Eh< entspross, neben einer Tochter, Freiin Maria, gest. 1857, verm. mi Ludwig V. Both, gest. 1835, k. pr. General -Lieut. a. D., ein Sohn Freih. Moritz (IL), geb. 1785 zu Pr. Holland, Besitzer der Rittergüte: Machiiitz mit Vorwerk Obernitz, ßurgwitz. Klein - Schwundnig u. s. w im Kr. Trebnitz, Prov. Schlesien, k. pr. Hauptmann a. D., verm. i\

II erster Ehe mit Eleonore v. Diebitsch und Liebenau und in zweiter 183(

f mit Julie v. Keltsch und Riemberg, geb. 1800 und gest. 1842. Au

. der ersten Ehe lebt: Freih. Moritz (IH.), geb. 1812, frtlher Herr au

I Dahme, jetzt Pachtinhaber von Burgwitz, verm. 1843 mit Emilie v. Rey

I mond, aus der zweiten Ehe aber stammen, neben drei Töchtern: Elise

f geb. 1838, Barbara, geb. 1840 und Justine, geb. 1842, zwei Söhne

Freih. Justin, geb. 1834, k. pr. Premierlieutenant im 1. Garde-Grena dier- Landwehr -Regimente und Freih. Georg, geb. 1837, k. preuss Lieut, verm. mit Anna v. Reiman.

Imho/y Not. Proo. Mantiss. 23. 8. V89. - Knauth, 8. 544. Val. Konig, U. S. 7X0— 45

Oauk«, I. 8. 1527 «9. Zedi«r , XXV. S. 144-48. Salt er , 8. 506. N. Pr. A.-l lU. S. 472 n. 73. Freih. v. Lfdebur, U. 8. 158 und UI. S. 317. Goneal. Tnschcnb. d freih. H&user, lb57. 8. 539 u. 30, 1S58, S. 474 u. lS(i3. 8. 669-71. v. Mtding , I. 8. 41C

SuppL SU Siebm. W.-B. V. 23. Schletiaches W.-B. Nr. 190. - W.-B. d. siebt. Stma ttfo, Vn. 94.

^ Oberringen. Erloschenes, adeliges Patriciergeschlecht der Stad

Erfurt aus dem gleichnamigen Stammsitze zwischen Weimar unt Buttstaedt.

N. Pr. A.-L. V. 8. 347.

, Oberstein, Stein v. Oberstein (in Silber ein rother, gekrönte

Löwe mit doppelten Quasten am Schwänze). Altes, rheinländische Adclsgeschlecht , nicht zu verwechseln mit den zur daunischen Dynastie gehörigen, 26. Aug. 1682 erloschenen v. Oberstein. Dasselbe war ii den Gegenden an der Nahe gesessen Humbracht beginnt die Stamm reihe mit einem Anonymus, welcher zu Ausgange des 12. Jahrb. lebt und eigentlich v. Stein hiess. Der Urenkel desselben, Johann v. Stein fing an, sich nach seinem zwischen Worms und Altzen gelegenen Ritter sitze Oberstein zu nennen. Von den Nachkommen desselben warei viele Domherren und Einige auch Dom-Dcchante und Pröpste in dei Erz- und Bisthümcm Mainz, Trier, Cöln, Speier, Worms u. s. w. De] alte Stamm, aus welchem Johann v. 0. 1354 kurtrierscher Amtmani 2U St. Wendel tmd Friedrich' v. 0. 1471 Burgmann zu Stein-Kallenfeli

66Ö

war, erlosch 3. März 1663 mit WolfF Ernst v. 0. , Domherr zu Mainz, Worms, Würzburg und Speier,

Ilumbracht, Tab. 60. Gauhe, 1. S. 152». Zerile/; 89. S. 1716. - Salver, 8. 588, 609 u. 714. FreiA, p. Ledebur, II. s. lh\ Siehmachfr, I. 126: v. Oberstoin. rheinl&nditdi. V. Meding, 111. S. 466. Hiippl. zu 8iebin. W.-B., VI. 80.

Obisch (in Silber ein rother, rechtsgekehrter Mond). Altes, im 16. und bis nach der Mitte des 17. Jahrh. in Schlesien begütert ge- wesenes Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause im Glo- gauischen , dessen Stammreihe mit Matthäus v. Obisch zu Schabitzen, ebenfalls im Glogauischen , welcher 1517 daselbst sass, anfängt. Von seinen Urenkeln starb Johann v. 0. auf Schabenau im Guhrauschen 1574 und der Sohn desselben, Abraham, Herr auf Schabenau , 1630. Letzterer hinterliess einige Söhne , von welchen Johann Albert den Stamm noch fortsetzte. Das Gut Schabenau war noch 1659 in der Hand der Familie, nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen.

Sinapius, I. 8. 681. Oauhe, 1. S. 8113 u. II. FreiA. r. Lfdebur, I. 8. 15S. 5i>6- macher, I. 59; v. ObUch. srblesiich. ?. Meding, 1. 8. Aiü u. 19.

Obitetzky v. Obitetz , Freiherren. Böhmischer Freiherrnstand. Diplom von 1743 für Thaddäus Franz Obiletzky v. Obiletz, Kammer- und Hotlehenrechts -Beisitzer und för den Vetter desselben, Wenzel Franz 0. v. 0., Kreishauptmann zu Czaslau. Die Diploms -Empfänger stammten aus einem alten böhmischen Adelsgeschlechte.

Zedier, XXV. 8. 225. - M^gtrU v. Müht/eld, Erg.-BU. 8. 82 a. 83.

Oblackh y. Wolckensperg. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1753 für Franz Johann Anton Oblackh v. Wolckensperg. Viel- leicht war Marcus Oblacho, Kaufmann zu Bischofflach in Krain, welcher 1688 den erbländ. - österr. Adelsstand erhielt, der Stammvater der Familie.

Handschriftl. Notiz. Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 83.

O-Brien, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1803 für Johann Chevalier O-Brien, Hauptmann im k. k. Infant. -Re- gim. Graf Sztaray.

Megerle ». MüUfeld, 8, 78.

Obser. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1776 für Sigmund Obser, vorderösterr. Regierungsrath.

Megerle r. Uühlfeld, Erg -Bd. 8. 393.

* Obstfelder. Ein, zu dem Adel im Schwarzburgischen gehörendes Geschlecht, aus welchem die Gebrüder Hans, Wolfgang und Volemar Obstfelder 10. Juli 1558 einen kaiserlichen Wappen-Erneuerungs-Brief erhielten. Die Familie ist in neuer 2^it nach Pteussen gekommen. Jo- hann Georg Friedrich v. Obstfelder starb 1827 als k. pr. Oberstlieute- nant a. D. Aus seiner Ehe mit einer geborenen Spener entspross, neben einer Tochter , welche Gouvernante bei der Prinzessin Elisabeth von Preussen, später vermählten Prinzessin Carl v. Hessen-Darmstadt, war, ein Sohn, Heinrich v. 0., welcher 1857 k. pr. Geh.- Ober -Finanzrath und Hofkammer-Director war.

N. Pr. A.-L. ni. 8. 473. Freih, v. Ledtbur, D. 8. 158. ^

560

Obwexer, Ritter und Edle. Keiclisritterstand. Diplom von 1778 für Joseph Anton Oxwcxcr, Cattunfabriks- Inhaber zu Bregenz und fär den Bruiler desselben , Peter Paul 0. , mit dem Prädicate : Edle v. und von 1804 fnr Maximilian v. Obwexcr, Banquicr zu Augsburg, ebenfalls mit dem Prüdicatc: Edler v. Wie erwühnt, giebt Megerle v. Müiilfeld diese beiden Erhebungen an. Nach handschriftlichen Notizen ist das Ritterdiplom von 1778 mit dem Prüdicate: v. Leutishofen und Rein- hartshofen 13. Juli 1778 und das Ritterdiplom von 1804 13. Apr. 1804 ausgefertigt worden.

M»0^rle r. VäUlf^Ui , Erjf.-Bd. «. 1S3. - W -R. d. K^jr, Bnyi^rii , VII. il. r. //-/«.-r, baycr. Adel, Titli. \'i\ w. 8. 10^1. - Kneichk'', IV. S. ?t|& u. in.

0-Bym, Freiherren. Altes irlämlisches Adelsgeschlecht, welches in Folge der Religionsstreitigkeiten nach Oesterreich und dann nadi Sachsen auswanderte, wo die Familie zu hohem Ansehen gelangt ist. F. Constantin Freih. v. 0-Byrn, k. sächs. w. Geh.-Rath, wurde Oberhof- raeistor I. Maj. der Königin, Kämmerer Sr. Maj. des Königs und Chef der Verwaltung der Privatcasse und Gnindstücke seiner Majestöt des Königs. Alfred Carl Johann Nepomuk Freih. v. 0. und Johann Nepo- muk Maria traten in die k. sächs. Armee. Letzterer war in neuester Zeit Oberlieutenant und Wirthschafts-Officier des Cadettencorps und der Artillerie- Schule und F. A. Freih. v. 0, wurde Actuar bei der k. Polizei-Direction zu Dresden.

HHiidiirhriftl. Notis. W.-R. <1. süchs. 8taau>u, V. 19.

Ocbochi V. Wierzbowiec. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1807 für Anton Ocbochi, mit dem Prüdicatc: v. Wierzbowiec.

Mnjerle r. MühlfeUU Erg. -Bd. 8. a9'2.

Ochs V. Gnnzendorf. Altes . früher zu dem fränkischen Adel ge- hörendes Geschlecht, welches durch seine Besitzungen dem rcichsfreien Rittercanton Gebürg einverleibt war. Dasselbe ist 1563 erloschen.

Hifd(tmuinn, Cantoii Gehurg, Tab. 347—49. Saher, 8. 146. Tab. 14 Nr. »6 u. Tab. IS Kr. 43 u. S. 438 u. 46T. Siebftiacher, U. 76: O. v. G., Fränkisch.— r. Mtding, III. 8. 4«» u. 67.

Ochs. Reichsadelsstand. Diplom von 1802 für den hessischen General Ochs. Derselbe wurde im J. 1810 von dem Könige v. West- phalcn , in dessen Diensten er stand , barouisirt und diese Plrhebung 1812 amtlich bestätigt. Später hat General v. Ochs und der Sohn des- selben, 1828 kurhess. Rittmeister im Generalstabe, auf die Freiherren- würde, wohl stillschweigend, da Kur-Hessen die westphälischen Standes- erhöhungen nicht anerkannte, Verzicht geleistet.

H»iid:(cltrifil. NutU. Gc8. DüUet. d. Kgr. Westphaieit, J. 1812. Bd. I. - Freih. v. d. Än^ifbeck, S. '67:\.

Ochse. Ein aus dem Reiche nach Dänemark gekommenes Adels- geschlecht. Aus der dänischen Linie wohnte Peter Ochse auf Giesel- feld, Hauptmann zu Ravensburg, 1554, wie Müller, Annal. Saxon., angiebt, auf Seiten seines Königs, Christian III. von Dänemark, als Ver- mittlers , dem bekannten naumburgischen Vertrage zwischen dem Kur- fürsten August zu Sachsen und dem geborenen Kurfürsten Johann Frie- drieh zu Sachsen bei. Die dänische Linie des Geschlechts ist im 17. Jahrb. wieder ausgegangen.

(/auA^ U. 8. 814.

561

Ochsenstein, Ochssenstein , auch Freiherren (in Roth zwei sil- berne Querbalken). Reiclisfreiherrnstand. Diplom von 1751 für Jo- hann Christian v. Ochsonstein, Herrn auf Pouch bei Bitterfeld und k, preuss, Oberanitmann zu Giebichenstein. Altes, ursprünglich elsassi- sches Adelsgeschlecht, aus welchem besonders zwei den Vornamen Jo- hannes führende Sprossen bekannt wurden. Der Pane derselben, Jo- hannes V Ochsenstein, wurde 1307 von einigen Domherren zum Bi- schof zu Strasshurg gewählt, musste aber, da bei Uneinigkeit des Dom- cnpitels noch drei Andere gewählt worden waren, zurückstehen, der Andere, welcher auch als Grafv. Ochsenstein aufgeführt wird , wurde 1439 als Donipropst zu Strasshurg zum Bischöfe gewählt, begab sich aber, an Händen und Füssen lahm, willig dieser Wahl. Der oben genannte Johann Christian Freih. v. Ochsenstein auf Pouch hatte sich 1750 mit Henriette Wilhelmine Julie Grf. v. Solms - Laubach - Pouch vermählt, wurde aber 1764 von derselben wieder geschieden.

Hühner, Ilistor. Polil. P. \1I. - (iunh^, 11. 8. 8i:>. - N. Pr. \.'h. V. 8. 347. - Freik, r. L^tUhur, II. S. I.VJ u. \\m. - Si^t-macher , II. 28: F. II. u. Hm v. O. - r. Mediny , TXL .S. 107: aunii nu<rh drin W.-B. «Ics ouMtnit/.or «'oucIIh.

Ochsenstein (Schild geviert : 1 u. 4 in Roth ein einwärtsgekehrter, aus einem silbernen Droiberge aufwachsender, silberner Ochs und 2 u. 3 in Blau ein einwärts schwimmender Fisch , über welchem ein sechs- strahliger, goldener Stern schwebt). Reichsadekstand. Diplom um 1732 für Johann Christoph Ochs, Doctor der Rechte, Schöffen der Reichsstadt Frankfurt a. M. u. s. w. mit dem Prädicate : v. Ochsenstein. Ein früher zu dem frankfurter, jetzt zu dem Adel im Grossherz. Hessen zäh- lendes Geschlecht, nicht zu verwechseln mit der im vorstehenden Ar- tikel abgehandelten , alten , elsassischen Familie dieses Namens. Das- selbe stammt aller W^ahrscheinlichkcit nach von der alten , bekannten, baseler Familie Ochs und der sichere, bekannte Stammvater desselben, Georg Ochs zu Duttlingen, gest. 1632, war herz, württemb. Forst- meister zu Freudenstadt. Aus seiner Ehe mit Catharina Keller aus Basel, welche 1642 zu Freudenstadt starb, stammten mehrere Kinder und unter diesen ein Sohn, Johann Ochs. geb. 1611, welcher sich 1637 bei seiner Vermählung mit Elisabetha Bartels in Frankfurt a. M. an- sässig machte. Der jüngste Sohn des Letzteren aus zweiter Ehe mit Rebecca Magdalena Sonnemann : Johann Christoph 0. , s. oben , geb. 1674 u. gest. 1747, studirte die Rechte, wurde 1704 zu Leiden Doctor, 1704 Senator zu Frankfurt a. M., 1721 .Schöffe und 1729 in Commis- sionssachen nach Wien gesendet, wo er bis 1732, nachdem er den Reichsadel, wie angegeben, erhalten, verblieb. Von 1741 an bis zu seinem Tode bekleidete er die Stelle eines Stadtschultheisscn. Sein Sohn, Heinrich Wilhelm v. 0., geb. 1702 u. gest. 1751 , kam 1747 in den frankfurter Senat. Jetzt blüht die Familie noch im Grossherz. Hessen, wo 1857 Wolfgang Ludwig Christian Carl v. 0.. Hauptmann im 4. Infant. - Regim. u. Carl v. 0. Ober-Appellations- und Cassationsge- richtsrath war.

HamLschiifil. Notiz. - N. geu. Handb., 1777, 8. 303 u. 1778 S. 352 u. Nachtrag, S. 156. ~ Frankfurter Katlin« ftlomU'r von 1733 bis 17öl. Snppl. zu Siebni. W.-B. 11. 19. Xnete/ike, IV. S. 310 u. 17.

Knffschke, Doutiich. Ail.ols-Lox. VI. 36

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Ockel, Ockel v. Salwitz. Altes, hallesches Pföiinergeschlecht ans welchem Gregor Ockel (gest. 1542) vom K. Carl V. einen Wappen- and Andreas Ockel, kaiserl. Medicus, vom K. Rudolph II. 10. Juli 1602, mit dem Prädicate: v. Salwitz, einen Adelsbrief erhalten hatte. Nadi den Ahnentafeln scheint es nicht, dass die Familie vom Adel Gebrauch gemacht hätte. Das Prädicat v. Saalfeld findet sich nur in dem Werke des Freih. v. Ledebur.

Freih. v. Udebur , II. S. 159. Siebmaeher, IV. 139: unter dfiii NaiueD: Ockel v. S*l* wick. - r, Dreyhaiipt, Tab. 28 II. 8. 079 ii. Ahiieiitaf. lo-l. - p. Mediitg, II. S. 4iJ5. - Tfrof, n. 195: ebcnfall« O. v, Salwite.

Ockhl, Edle. Karpfälzischer Adelsstand. Diplom vom 30. März 1778 fQr Peter Jacob Leo Ockhl, Land- und Rentschreiber, auch Hof- bau - Inspector zu Landshut. Der Stamm wurde fortgesetzt und ein Sohn des Diploms - Empfängers : Franz de Paula Edler v. Ockhl, geb. 1745, k. bayer. Hofgerichts - Expeditor zu Straubing, fand mit seinen beiden Vettern : Max Peter Edl. v. 0., geb. 1770, k. bayer. Land- richter zu Freysing und Ignaz Carl Edl. v. 0., geb. 1755, k. bayer. Landrichter zu Keichenhall , Aufnahme in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern.

9. Lang, S. 400. - W.-B. .1. Kgr. Bayeni, VII. 52. - 9. Hifner, bayer. Adel, Tab. 121 u. 8. 104). - Knetchk«, IL S. 322 u. 23.

Ocskay v. Ocsko, Freiherren. Erbländ. - österr. Freibermstand. Diplom von 1790 für Joseph Ocskay v. Ocsko, k. k. Obersten im In- fent.-Regim. Erzh. Ferdinand.

Heger le 9. Mühlfeld, Erg.-B<l. ». 83.

Odeleben, Hanisch v. Odeleben, Freiherren. Keichsfreiherm- stand. Diplom im kursächs. Reichsvicariate vom 7. Aug. 1790 för Jo- hann Christoph Hanisch, Doctor der Rechte, Herrn auf Riesa. Merz- dorf, Waltersdorf u. s. w., unter Annahme des Namens: v. Odeleben. Der Empfänger des Diploms , dessen Mutter eine geborene v. Mylius war und der, früher Amtmann des gräflichen zu schönburgschen Amtes Hinter-Glaucha, von seinem väterlichen Oheime, dem froheren Schiffs- herm und späteren Commerzieniathe Hanisch, der ihn adoptirt, Riesa an der Elbe im Amte Meissen geerbt hatte , setzte den Stamm fort, doch ist derselbe später erloschen. Von seinen Söhnen ist Ernst Otto Innocenz Freih. v. Odeleben, geb. 1777 und gest. 1833 als k. sächs. Oberst im Generalstabe, mehrfach als tactischer Schriftsteller bekannt geworden. Derselbe war 1813 dem Hauptquartiere des K. Napoleon I. beigegeben und schrieb dann das Werk : Napoleons Feldzug in Sachsen, Dresden, 1816. 2. Auflage, 1817.

Uandschrim. Notiz. - Tyroff, I. 200. W.-B. d. wi.-h». Staaten, 11. 24. Knetchke, in. 8. 337-39.

Odelga, auch Ritter und Freiherren. Erbländ. -österr. Adels-, Ritter- und Freiherrnstand. Adelsdiplom von 1792 für Carl Odelga, k. k. Kreishauptmann zu Saatz in Böhmen , wegen 39jähriger Dienst- leistung. Ritterdiplom für Denselben vom 13. Aug. 1792 und Freiherrn- diplora von 1838 für Carl Ritter v. Odelga, grossh. toscanischen Ge- schäftsträger in Wien und für den Bruder desselben, Joseph Ritter V. Odelga, k. k. Generalfeldzeugmeister. Der Stamm hat im Ritter- und

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FreiherrnstÄnde fortgeblüht. Carl Ritter v. 0., k. k. Oberstlieütenaij^ war 1857 Platz-Commandant zu Innsbmck und Carl Freih. v. 0. Haupt- mann 1. Classe im 24. Inf.-Regimeute.

llaiuUohriftl. Notizen. MegerU ». Muhlffld, S. 23« und Erg. -Bd. 8. 183.

Odem, Ödeme, Othem. Ein früher sehr ansehnliches, längst aus- gestorbenes, niedersäclisisches Adelsgeschlecht , welches besonders im Lftneburgischen begütert war.

f*Mfi^9«r, Braunschw. Hutor., lll. 8. 396-98. - Zedier, XXV. S. 467 n. 58.

Oderberg. Eine frühere Linie der Grafen v. Henckel , Freienstan- desherren zu Beuthen in Oberschlesien.

/,',ner, Xn. S. 1354 u. XXV., 8. 477.

Odersky, Odorski, Odersky v. Liderzow. Eins der ältesten böhmischen Adelsgeschlechser, welches sich auch in Schlesien und Mäh- ren ausbreitete. Dasselbe sass in Mähren zu Liderowa und in Schle- sien zu Belowey und Tschrimb im Troppau'schen und zu Odersch und Zauditz im Ratiborschen, Nicolaus v. Odersky war 1400 Domherr zu Olmütz, Elisabeth v. 0. Aebtissin zu Pustomirtz und Jaroslaus v. 0. wurde 1548 zu Belowey ermordet. Der Bruder des Letztem. Petrus, gest. 1571 als oberster Kämmerer des Fürstenthums Jägemdorff, hln- terliess sechs, von Sinapius aufgeführte Söhne , wie auch Baibin von sei- nen Urenkeln drei: Christoph, Adam und Wenzel, welche um 1678 lebten , nennt, In die böhmische Linie war auch der Freihermstand gekommen und ans dieser Linie stammte Anna Magdalena Freiin v. Odersky , deren Gemahl, Ferdinand Maximilian Gr. v. Trauttmans- dorf, 1683 bei dem Entsätze der Stadt Wien blieb. Nach Gauhe stand der Familie noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. das Ritter- gut Tschrimb zu.

Balbini MiscpU. reRn. Bohem., Dec. II. Lib. 2. Sinapius, L 8. 682. HumbraoJU, Tab. 60. - (rauhey I. 8. 1520 n. 21. - v. Hattstein, I. 8. 405 u. 6. - Zedier, XVIIL 8. 1478, Stammtafel. - Freih. r. Ledebur, U. S. 159 und UI. 8. 317. Siebmacher, I. 74; Die Odorsky SchJeHiHch. - t>. Medin;/, ID. S. 467 u. 68.

Oderwolif, Oderwolf, Otterwolf. Altes, schlesisches Adelsg«- schlecht, dessen alter Stammsitz Lubovicz im Oppelnschen war. Jo- hann v. Oderwolff auf Nieder-Stradam und Urbanowitz lebte 1607 im Troppauischen in hohem Ansehen ; Ernst und Hermann v. 0. sassen 1641 zu Pangau im Oelsischen und noch in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrb. hatte Johann v. 0. einen Antheil an dem Gute Chechlo im Oppelnschen. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen.

Sinapius, I. 8. 683. - Gauhe, I. 8. 1630. N. Pr. A.-L VL S. 73. - F^reih. 9. Udf bur, II. S. 1Ö9. - Siebmacher, L 68: Die Otterwölf, Schlesisch. - v. Meding^ UI. S. 468.

Odescalchi, Odescalco, Fürsten. ReichsfQrstenstand. Diplom Ton 1714 für Bon Balthasar D'Erba Odescalco, königlichen Adjutanten in Gatalonieu , wegen uralten Adels, mit dem Uebergange auf den Erstge- borenen und dem Prädicate : lUustrissimi Dilectionis et Consangninei charissinii. Das^aus Odescalchi war im Mailändischen angesessen und kaufte in der Folge das Fürstenthum Bracciano im Kirchenstaate und das Fürstenthum Sirmien in Ungarn. Als Don Livio Odescalchi, welcher 1689 in den Reichsfftrstenstand erhoben worden war, 1713 erblos starb, setzte er das Haus Erba in Mailand zum Erben ein, wel-

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Olies darauf den Namen Odescalchi annahm. Die Stammreihe der Fürsten Odescalchi aus dem Hause B'Erba ist folgende : Balthasar d'Erba Odescalchi VII. , Herzog von Bracciano , welches Herzogthum er nach Abgang des Hauses Odescalchi 7. Octbr. 1713 durch Erbschaft erhielt, gest. 1746: zweite Gemahlin: Maria Magdalene Borghese, geb. 1703 und gest. 1731 ; Livius d'Erba Odescalchi VHI. , Herzog von Brac- ciano, geb. 1725 und gest. nach 1800, Reichsfftrst und Herzog zu Sirmien in Ungarn : Marie Victorie Corsini, geb. 1728 und gest. 1797; Balthasar (II.) Odescalchi IX., geb. 1748 und gest. 1810: Catharina Fürstin v. Giustiniani, verm. 1777 und gest. 1813; In- nocentius v. Erba Odescalchi X., Herzog von Sirmien, Grand von Spa- nien I. Classe, k. k. Kämmerer und Geh.-Rath u. s. w. , geb. 1778 und gest. 1833: erste Gemahlin: Anna Luise Barbara Grif. v. Keglewics- Buzin , gest. 1813; Don Livius Ladislaus Fürst Odescalchi XL , geb. 1805 , Herzog von Sirmien , Herzog von Bracciano, Fürst von Bassano, Marquis v. Roncofredo, Graf v. Montiano, Herr zu Palo, Grand von Spanien I. Classe, k. k. Kämmerer, jetziges Haupt des iilrstlichen Hau- ses, verm. 1841 mit Sophia Grf. v. Branicka, geb. 1821 , aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Pr. Maria Pace , geb. 1851, zwei Söhne stammen: Prinz Don Balthasar (HL), geb. 1844 und Prinz Don La- dislaus, geb. 1846. lieber die Geschwister des Fürsten Livius La- dislaus und die Nachkemmen des 1848 verstorbenen Prinzen August s. das gothaische geneal. Taschenb.

Jacobi, 1800, I. S. 567 u. 68. MegtrU v. Mühlf«ld, S. 7. Gotb. genenl. Hofkalen- der, 1836, S. 173, 1848 S. 172 und geueal. Taschenb., 1865. Genial. Staat»haudb. , 1865, S. 494-96.

' Odkoiek, v. Augezt, Freiherren. Böhmischer Freiherrnstand.

Diplom vom 1. Febr. 1680 für Wilhelm Heinrich Odkolek v. Augezt, Herrn auf Dub, Libzian und Dobrzenitz, so wie auf Battelau in Mähren, Kreishauptmann des königgrätzer Kreisos und Oberhauptmann aller Cameral-Herrschaften im Kgr. Böhmen, und zwar unter Berücksichti- gung seiner Verdienste, die er sich besonders während des feindlichen Einfalls der Schweden in Böhmen erworben hatte, so wie unter Erwä- gung seiner Abstammung von einem uralten ritterlichen Geschlechte und zwar mit Vereinigung des grossmtitterlichen wartenbergischcn Wap- pens mit seinem angestammten Wappen. Altes böhmisches Adels- gcschlecht, dessen Ahnherr, Georg v. Augezt, wegen seiner Tapferkeit im Feldzuge gegen die Türken vom Könige Ottomar von Böhmen eigen- händig zum Ritter mit dem Namen: Odkolek v. Augezt geschlagen wurde. Aus der Ehe desselben mit Maria Magdalena v. Hdrdegh stamm- ten drei Söhne, von welchen Johannes, verm. mit einer Grf. v. Guten- stain, der Vater des Wilhelm 0. v. A. wurde, welcher den Stamm fort- setzte. Aus der Ehe des Letzteren mit einer Burggrätin zu Dohna, entspross Wenzeslaus 0. v. A., dessen Sohn aus derEhe mit einer v. Ko- lowrat: Stanislaus 0. v. A. sich mit Apollonia v. Waltstain vermählte. Ein Urenkel des Stanislaus war der obengenannte Wilhelm Heinrich Freiherr 0. v. A. Die jetzt lebenden Sprossen des freiherrlichen Hauses sind die Nachkommen des Freiherr u Joseph, geb. 1818 und

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gest. 1862 eines Sohnes des mit Caroline Perger (gest. 1837) ver- mählt gewesenen und 1857 verstorhenen Freih. Albert Joseph, k. fc niederösterr. Regierungs-Concipisten Secretairs bei dem niederösterr. ständigen Ausschusse und Verordneten - Collegium. Derselbe hat aus erster Ehe eine Tochter, Helene, geb. 1852 und aus zweiter mit Au- guste Budinszky einen Sohn, August, geb. 1856, hinterlassen.

Zfdler, XXV. S. 404. ({.»noal. Tauilicub. d. freih. Häuser, 1859, S. 540 u. 550 u. 1864

8, 5»H».

O'Donnell, O'Donnell v. Tyrconeil, O'Donnel, Grafen. Grafen- stand des Kgr. Grossbritannien , im Kaiserthume Oesterreich anerkannt und erblUnd.-österr. Grafenstand. Grossbritannisches Grafendiplom vom 10. Februar 1604 als Graf v. Tyrconeil in Irland für Roderich O'Don- nell, Schlossherm auf Dungall und Dynasten von Tyrconnell; k. k. An- erkennungsdiplom des alten, der Familie zustehenden Grafenstandes vom 11. Novbr. 1763 für das gesammte Geschlecht und erbländ.-österr. Grafendiplom vom 28. Juli 1853 für Maximilian Carl Lamoral Grafen O'Donnell v. Tyrconeil, k. k. Kämm. , Obersten und Flügel-Adjutanten, „zur Belohnung des durch muthige und aufopfernde Abwehr des meuch- lerischen Attentates vom 18. Febr. 1853 auf Sr. Maj. geheiligte Per- son erworbenen, unvergcsslichen Verdienstes'" und mit Vermehrung des angestammten Wappens ^urch Beifügung eines besonderen Aller- höchsten Gnadenzeichens: (rechte Hälfte des der Länge nach getheilten Schildes: in Gold der österreichische, schwarze, goldenbewehrte Dop- peladler, mit ausgeschlagener, rother Zunge, goldener Bügelkrone auf jedem Kopfe und darüber schwebender Kaiserkrone. Der Adler trägt als österreichisches Hauswappen einen Brustschild , welcher roth und mit einem silbernen Querbalken durchzogen ist , auf welchem der kai- serliche Namenszug F. .1. , in goldenen Lapidarbuchstaben angebracht erscheint und zwar: ,, damit der Erhobene auch eines bleibenden ver- erblichen Merkmales Unserer gerechten Anerkennung zu Theil werde, dass durch Unseren hierin erscheinenden Namenszug der Unserer Eige- nen Person ; durch das Wappenschild des österreichischen Erzhauses der Unserem durchlauchtigsten Hause ; endlich durch den Doppeladler der Unserem Reiche von ihm erwiesene aufopfernde Dienst zürn Unver- gänglichen Andenken versinnlicht sei*'). Altes, vonBurke (a genea- logical and heraldic Dictionary of the Peerage and Baronetage of the British Empire) O'Donnell geschriebenes, irländisches Geschlecht, wel- ches auf Abkunft aus königlich -milesischem Geblüte Anspruch macht und seine Abstammung von dem gemeinschaftlichen Stammvater der O'Neills, Grafen v. Tyrone (eigentlich Könige von Ulster) und der O'Me- laghans (Könige von Meath) herleitet. Die sichere Stammreihe der Familie beginnt mit Hugh Oge , nach Anderen Hugh Duffe , Oberhaupt von Tyronnel, gest. 1537, und Burke hat dieselbe in Bezug auf die jetzt in England blühende Linie , welche in der Person des Neale O'Don- nell 2. Decbr. 1780 die Baronetswürde von Irland erhielt, bis auf den damaligen vierten Träger derselben: Sir Richard- Annesley O'Don- nell of Newport Ilouse co. Mayo , sehr genau angegeben. Der nach Deutschland gekommene und daselbst fortblühende Zweig der Familie,

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welcher sich auch O'Donnel schreibt, erhielt in der Person des oben- ei^fthnten Rodorich O'Donnell, wie angegeben, den Grafenstand. Po- litische und kirchliche Verhältnisse nötbigten bald den älteren Bruder desselben, Hugo, und später den Roderich selbst, zur Aoswandening in das katholische Ausland. Hugo wurde vom Könige Philipp in. yon Spanien mit Ehren aufgenommen und auch vom Papste Paul V. väter- lich empfangen. Seit dieser Zeit widmeten sich die Nachkommen dem Dienste der spanischen Linie Oesterreich , und seit Anfang des 18. Jahr- hunderts dem der k. k. dsterr. Monarchie und gelangten , namentlich in Kriegsdiensten , zu hohem Ruhme. Johann Graf v. O'Donnell , k. k. Feldmarschall-Lieutenant u. s. w., zeichnete sich 1757 bei Leuthen und 1759 bei Maxen durch grosse Tapferkeit rühmlichst aus; Carl Claudius Graf V. O'Donnell , k. k. General der Cavalerie , Regiments-Oberst-In- haber, bewährte sich glänzend 1760 in der Schlacht bei Torgaa und verhinderte als Nachfolger des Feldmarschalls Grafen v. Dann im Ober- commando das Vordringen des Feindes über Dresden; Heinrich Graf V. O'Donnell, gest. als k. k. Generalmajor, führte als Major im k. k. In- fanterieregimente Nr, 49, in Folge freiwilligen Anerbietens, 1761 den Sturm auf das Hauptthor der Festung Schweidnitz aus u. s. w. , und auch später haben bis auf die neueste Zeit mehrere Sprossen des Stam- mes in der k. k. Armee mit grosser Auszeichnung gestanden. Das gräfliche Haus blüht in Deutschland jct^t^in zwei Linien. Haupt der ersten Linie ist : Maximilian Carl Lamoral Graf O'Dounell v. Tyrconell, geb. 1812 Sohn des 1843 verstorbenen Grafen Moritz I., k. k. Käm- merers und Feldmarsclfall-Lieutenants aus der Ehe mit Christine Prin- zessin de Ligne, geb. 1788 und verm. 1811 k. k. Kämmerer, Ge- neralmajor ad honores und Ehrenbürger der Städte Wien , Präg, Pesth und Laibach. Die Geschwister des Grafen Maximilian Carl Lamoral sind: Grf Eupheraia, geb. 1823, Ehrendame des freiweltadeligen Da- menstifts Maria-Schul zu Brunn und Graf Moritz IL, geh 1815, k. k. Kämmerer, verm. in erster Ehe 1844 mit Helene Fürstin Kantakuzena, geb. 1819 und gest. 1845, und in zweiter 1852 mit Clotilde Grf. V. Haiflegg, geb. 1830. Aus der ersten Ehe stammt ein Sohn: Graf Heinrich, geb. 1845, und aus der zweiten, neben fünf Töchtern , eben- falls ein Sohn, Hugo, geb. 1858. Die zweite Linie des gräflichen Hauses vertritt: Graf Heinrich, geb. 1802, Sohn des verstorbenen k. k. Hof-Kammerpräsidenten Joseph Gr. O'Donnell, eines Bruders des Grafen Moritz I. k. k. Kämm, und bis 1848 Vice-Präsident bei dem vormaligen k. k. lombardischen Gubemium zu Mailand.

Deutsche Grafeuh. d. Oegenw., IIL 8. 283—86. Geneal. Taa« hc-ub. «1. präfl. HäuHer. 1804, S. 697 u. 98 und hiirtor. Handb. m demselben, 8. 662.

Odowalsky, Odowalsky v. Streitberg. Die Familie Odowalsky war ein altes, böhmisches Adelsgeschlecht, dessen Name so viel als Streitberg heissen soll. Dasselbe, ganz verschieden von den v. Streit- berg in Franken, blühte noch gegen die Mitte des 18. Jahrb. in Böh- men, wo 1740 Wenzel v. Streitberg, k. böhmischer Vorschneider und Schatzmeister ob dem Prager Schlosse, wie auch Titular-Kammerrath in Böhmen war. Aus diesem Geschlechte stammte Ernst Odowalsky

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V. Streitberg, welcher in k. k. Diensten zum Oberstlientenant stieg, als ihm in einem Scharmützel der rechte Ann zerschossen wurde. Er nahm daher den Abschied und kaufte unweit Eger ein kleines Gut, konnte aber dasselbe, verwüstet von den Schweden und da er selbst von den- selben gefangen geworden , nicht lange behaupten. Durch seine und durch die Noth seiner Familie nalim er schwedische Dienste, rieth 1048 die kleine Seite der Stadt Prag, was auch glückte, zu überfallen, wurde Obei-st und erhielt den Namen Streitberg , auch schloss Schwe- den ihn später mit in den ( )snabrückschen Frieden ein.

Uauhe, II. M. x].-, u. ir..

()-Duyer, Grafen. R^iclisgrafenstand. Diplom von 1713 für Jo- seph Anton O-Duyer, k. k. Obersten, wegen Abstammung aus altem, aus Irland herstammenden adeligen Geschlechte.

Mfgfrle v. Mühlffld, S. J«.

Oebschelwitz , Obschelwitz. Osterländisches Adelsgeschlecht, zu Knauth's Zeiten zu Glosien und Elster-Trebnitz gesessen. Aus dem- selben stammte: Johann Adolph v. Oebschelwitz, gest. 1824, welcher 1795 kursächs. Oberst und General- Adjutant und später Generabnqjor und Chef eines, seinen Namen führenden Infanterieregiments wurde. Bei einer neuen Organisation der k. sächs. Armee wurde 1810 das betreffende Regiment aufgelöst. Der Name der Familie ist in neuer Zeit in Sachsen nicht mehr vorgekommen.

HRiulM-hrini. N.jtlR. - Knauth, S. :.41. Zedier, XXV. S. WZ». - W.-B. d. lAchB. SU»- ton, X. 64.

Oeckhoven. Altes, cölnisches, adeliges Patriciergeschlecht, ans welchem Johann v. Oeckhoven, gest. 1640 als Bürgermeister zu Cöln, stammte. Dasselbe ist in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. erloschen.

Fahne, I. S. :WHi. - Frelh. r. Ledehur, II. S. I.V».

Oechsner, Freiherren. Erblftnd.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1819 für Georg Ritter v. Oechsner, k. k. Geh.-Rath nnd Land- rechts-Präsidenten in Lemberg.

MegerU ff. Mühlfrld, S. 74.

Oeder. Adelsstand des Kgr. Preussen, doch fehlen nähere An- gaben über das Diplom. Ein Fähnrich v. Oeder stand 1806 im k. preuss. Infanterieregimente Jung-Larisch und blieb 1813 als Lieute- nant im 3. Infanterieregimente.

N. Pr. A.-L., V. S. :M7. - Frtih. r. Ledebur, II. S. IM. - W.-B. d. preniw. Moiwrch., IV. 13.

Oedenberg. Altes, bayerisches, schon 1319 vorgekommenes Adels- geschlccht aus dem gleichnamigen Stammschlosse unweit Nürnberg.

r. Fallenstein, IVnlex diplum. Biitl<|. Xonlgav., S. 120 Nr. 4. - Zedier, XXV. 8. 636.

Oedt, Ceti, Oeeth, Oeth, Freiherren nnd Grafen. Rdchsfrei-

herm- und Grafenstand. Freiherrndiplom von 1608 fttr Sebastian V. Oedt und fttr die Brüder desselben, und Grafendiplom von 1714 für Erasmus Anton Freih. v. Oedt , Franz Ferdinand v. 0. , olmfltser Dom— Capitular und Franz Carl Freih. v. 0. Eins der ältesten österreichi- schen Adelsgeschlechter, welches in früher Zeit gewöhnlich Oeder ge- nannt wurde und unter diesem Namen auch m Tirol vorkam, wo es aber um 1480 ausging. Das Stanunsobloss Oedt kam in fremde Hand,

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Jkvb <rwiirb die Familie die ansohnlicho ITiMi-schaft Götze iidorf in Ober- Ä!4<vrri*v:!i . \on welcher dieselbe bei Erbebung in den Freiherrn- und r^Rr^Tsund das Pradicat erhielt. Unter K. Ferdinand I. kam das Ge- Ä^kkvbt nach Niederösterreicb. Bucelini beginnt die Stammreihe mit H^ir^nch t. Oedt um 1230. Friedrich v. Oedt, genannt der alte Oeder, rvtrto. nach Graf Wurmbrand, seinen Stamm durch zwei Söhne: Con- r*.! «!Hi Lorenz, fort, welche um 1349 lebten. Marx Oeder zu Oedt, AvkK^nsr a. s. w. , Ritter, ein Sohn des Martin v. Oedt zu Götzen- 3ort\ -- war 1503 kaiserlicher Rath, Oberst, Pfleger zu Weytrach und l^r>;xraf zu Waldhofen. Balthasar v. 0. lebte um 1535 als kaiserl. OWrster Foldzeugmeister und um dieselbe Zeit war Wolfl^ v. Oedt zu Krr.tvk und Reinsperg, kaiserl. Oberst, Oberraundscbenk und dann fs::^^^^^ Jahre Commandant zu Pressburg. Später kam, wie erwähnt, ,Wr KrtMhorrn- und Grafenstand in die Familie. Megerle v. Mühlfeld rixwt als Jahr der Erhebung in den Grafenstand 1714 an, nach Gauhe aWr Ä^U der Grafenstand schon gegen Ausgang des 17. Jahrh. vom K. l.oopold I. in die Familie gekommen sein und den gräflichen Cba- r*\*«or bertnts 1698 der obengenannte Franz Ferdinand in Olmütz und Jk^<Äwn i^hristoph Heinrich, welcher 1734 k. k. Geh.-Rath und Vicc- Sisfc:iMu^r in Niederösterreich war, geführt haben. Von Letzterem >j|A»tHiV ein Sohn, Graf Johann Conrad Donatus, geb. 1708. Der ^,i^^tHi Muhte noch fort, bis derselbe 1780 erloschen ist.

."t^ v».^4 >*toiiuimt. 111. Spfner, T. S. Gf). - Gr. Wurmhrand, Coli. bist. S. 120. V ».^.utif^^k. 11. JS. 1-40. - ffauhf, I. S. 1531 u. 32. - ZedUr, XXV. Ö. 547—50. ^ '.^*.^*^ l. 34: n. V. Octh, öaterr. Herren. - Suppl. xu SieLm. W.-B. I. 4.

^Ml^l0» Oefele, Freiherren. Kurpfälzischer Freiherrnstand vom i'x^ VN^w-^ber 1790 für Clemens Benno v. Oefele, kurpfälz. Geh.- K'ith Kin ursprünglich aus Rhäticn stanmicudes Geschlecht, von %>> vj^vvx'lW nach Schwaben und Bayern kam und den alten Namen: vVtk'htt^ wa<"'b und nach in: Osfelin, Ocfelin, Oeffele und Oefele verän- <k^r<\^ U^^mt* U98 erhielt Conradus Ofelinus vom K. Maximilian I. C4>Ksi \Va|*^H*ubrlet\ auf welchen hin Conrad's späterer Nachkomme, kVit\ Vmto^*^ V, (>o(eU\ in Kurbayern 1772 als adelig ausgeschrieben %Hi\Ks t*)UH^r^'r» Kt^b, 1706 und gest. 1780, kurbayer. Rath und >ii»r4<MKl vtw IM- und Staatsbibliothek. Mitglied der k, bayer. Aca- *U««o vKt NViHsicitsvhafton, vermählte siel? 1743 mit Maria Anna Blieml- HKUV* Vui«^ Uiv«i\'^* Kho ütammto Freih. Clemens Benno, s. oben, geb. W lU *»u4 ^t^iit 1^5115. k. btO'er Geh.-Rath, verm. 1783 mit Josepha \ Vtw4^^^ <v^ l^l^^^ l^«'»' ^t^l»n desselben, Freih. Aloys, geb. 1787 •wi >;\\>fc K<^4. tt^!*T auf Ziogolsdorf, k. bayer. Regierungsrath zu Re- ^v\*.\>;iw<. vcf»ik 15^U mit Sophie Clara v. Petz v. Lichtenhof, geb. -xw vK\/.k> dwi StAUkia durch einen Sohn: Edmund Freih. v. Oefele xs*. Ks^\>iÄ»*4\ t'oin. - Wt^ bt^iden Brtlder des Freih. Aloys sind die \vx.;k^*x.. NStdisyi imk) KOuartl tVeih. Rudolph, geb. 1792, Guts- Vv^xv >... ^iüwV«« i^fc *Vt*Äk\n\» k. bayer. Hauptmann h la suite, ver- ^vv^kK sv-^ V. t^a ^fc^mwtt^^l♦Ä^nbert, aus welcher Ehe, neben zwei NsKw«-. *w Vvs«iiW44 V'WiilAi». Kt*^. 1^29 und Johanna, geb. 1832, . X >^vV H«^*«^v, ^^v^^iK t>l|pwr^ K^*» 1^30 , Freih. Eduard aber, geb.

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1797, k. bayer. AppellationsL,'cricht>;rath zu München, venn 1840 mit Therese Freiin Gemmingen v. Massenbach, liat neben einer Tochter, Freiin Mana, ,t<eb. 1844, einen Sohn, Freih. Adolph, geb. 1841.

Ilüiti-apff zur mIioiumi und nüt»ili;heii Literatur, U. Jithrf;. IM. 1. S. 2?>3. IUmIp äutti AiKh'ukf'n tloM kurlTir«ti. KatliH, H<»n)il»liotlii?knr.s und Mltuliedt« drr Aradcmlc Felix Andm V. o.«f».K', dou !•>. IfornuiiK «luf diMn ft<-adoini.<fcli«'n Saale öffentlich gelesen von K. A. v. Vhc- clderv, München, 1781. - v Lang, S. 102. - Oeneal. TaHoheiil). d. freiherrl. Häuser, l«riJ, S. :m\- 02. - W.-H. d. Ksr. Kavorn, HI. 7ii und c. Wolckern, Ahtli. X - e. fh/nfr, haver. Adel, Tah. 49 u. S. 4'i. - Kne.*chke, IV. S. Ö17 u. 18.

Oeffener, Oefener. Hannoversches, im 17. und 18, Jahrh. vor- gekommenes Adelsgeschlecht, welches im 17. Jahrh. den Reichsadel erhielt und nach Absterben der Familie v. Ahlden die Lehne derselben erlangte. Der St^mra ist mit dem Hauptmanne Christian Friedrich v. Oefener 1793 erloschen.

Hand.-^chriftl. Notiz nach v. Wolframitr., Coli. II. 8. 216. Frfih. v. d. Knetebefk, S. 390. nach Manrcke's geneal. Schauplatz, I. S. :i04.b.

Oeifner v. Grienenthal. Reichs- und erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1768 für Joseph Anton Oeffner, k. k. Hauptmann und Commandantcn zu Covolo in Tirol, mit dem Prädicate: v. Grienenthal.

Mpff^rl^. V. Mü/,l/^lfi, ErRÄnz.-Bd. S. 3'.»2.

Oeffner v. Habeisheim, Oefner v. HabelHheim und Offner, anch Freiherren. Altes , ursprünglich fränkisches , dem Rittercanton Ot- tenwald einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht, welches bereits 1418 zu Habelshoini, 1435 zu Hechthal, 1483 zu ßurgstall und 1508 zu Insingen sass und später im 16. und 17. Jahrh. in Franken noch andere Güter erwarb. Dasselbe war namentlich in und um Rothenburg a, d. Tauber angesessen und kam auch im 17. Jahrh. nach Westphalen und in das Hannoversche. In Westphalen hatte es 1690 und noch 1780 Ober-Behine unweit Bünde, sowie 1700 einen Hof in Lübbeke bei Rhaden inne und war im Tiüneburgischen zu Wahlingen , und 1777 und noch 1791 zu Rethem begütert. Durch Besitz des Gutes Habelaheim gelangte die Familie 1418 in die fränkische Reichsritterschaft. Das genannte Gut , ein würzburgisches Lehn , kaufte Hans Öifner von der Stadt Rothenburg. Wolf Oefner war 1528 Canzler bei dem Markgra- fen zu Anspach. Der gleichnamige Sohn des Letztern verursachte durch Befehdungen grosse Unruhe, verlor aber dadurch nicht nur das väter- liche Gut Insingen, sondern zog sich auch einen frühzeitigen Tod, und zwar 1558 zu Hall in Schwaben, zu. Georg Friedrich v. 0. Hess sich im 30jährigen Kriege im Lüneburgischen nieder und verkaufte seine fränkischen Besitzungen, Sein gleichnamiger Sohn, welcher den frei- herrlichen Titel führte, wurde kurhannov. Generallieuteiiant und blieb 1693 in der Schlacht bei Landen in Brabant im 72. Lebensjahre. Die Familie blühte im Brauuschweigischen noch fort, bis dieselbe gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit August Friedrich v. Oeffener erlosch.

Pa!»torii Francon. rediv., 8. 484. Oauh^. I. S. 1532 u. 'X\. - Zedier, XXV. S. .570. Biedermann, Canton fHtenvrald, Tab. 369—98. Freifi. v. Ledebur, U. S. 1.59. Sieb- tnacher, I. ItHi: Die Offner, Fränkisch und V. 242.

Oeffte, Ovethe. Altes, niederrheinisch - westphälisches Adelsge- schlecht aus dem schon 1270 genannten Stammsitze Oefte an der Ruhr. Dasselbe sass bereits 1291 zu Cumpe, 1358 auf dem Frohnhofe zu So-

570

lingen, 1393 zu Ketiwig anweit Essen , 1471 za Oahlen anweit Dins- laken und zu Herteield bei Geldern und 1438 und noch 1564 zu Witt- ringen bei Recklinghnnsen. Später, zu Anfange des 17. Jahrb., ist der Stamm erloschen.

Fahnf, 1. S. Mu. - Frrih. v. Lfdrbttr. II. S, l.Vl. - üi^lnnacher, II. 117.

Oehe, V. der Oelie, Oe. Altes, rügensclies Adelsgeschlecht, ans welchem zuerst Johannes de Insiila , quae dicitur Oe , in einem Ein- nahme-Register des Fürsten Witzlaff IV. vorkommt. Die Familie wir nie sehr ausgebreitet, ist aber schon dadurch merkwürdig, dass die- selbe das Stammgut, die kleine Insel Oehe im rtlgenschen Kirchspiele Schaprode. urkundlich seit langer als fünfhundert Jahren (seit 1314) besessen hat. Nächstdem war dieselbe auch schon 1349 zu Renz auf Rügen begütert und brachte auch das Gut Wisch an sich, nach welche das Geschlecht sich auch Wisch nannte. Im Anfange des 1 7. Jahrb. wurde namentlich Carl v. d. Oehe durch weite Reisen sehr bekannt and zeichnete sich auch in mehreren Feldzügen aus. 1842 lebte, wie Freih. v. Ledebur angiebt, nur noch BogislnfT v. d. Gehe als Besitier der Insel, doch wird von Rauer noch 1857 Gottlieb v. d. Gehe als Herr auf Oehe aufgeführt.

Grütnhke, iHo IiihpI Kü^'eii, II. S. 4*i. - WtickfnrtMl^r , alteH niitt ueue« K&freti, .S. 310. - (iauhf. II. S. SK; n. 17. N. |.r. A.-L. III. S. 47:i. - Freih. v. Ledf.htt, . ll. S. I»» n.

III. S. :J17. -- IN.iiiin. W.-H. I. s. •, u. •; nn.l Tal.. II. u. Taib. V. Nr. :. ii. «. Kne$cl>k€,l.

S. :J14.

Oehlefeld, Oelefeld, Freiherren, s. Bui rette v. Oehlefeld, Buirette v. Oelefold. Bd. II. S. 144 n. 145.

Oehlniayer. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818 für Leo- pold C)ehlinayer, k. k. Forstrath. wegen 41jilhrigor Dienstleistung.

M'(terle r. .}fühirel,i. S. S.u\.

Oehm (in Blau Kopf und Ilnls eines weissen , aus Wolken henor- wachsenden Pferdes, dessen Augen mit einem rothen, flatternden Bande verbunden sind). Altes, zur halleschen Pf&nnerschaft gehöriges Ge- schlecht, dessen Stammvater, Laurentius Oehm, gest. 1591, aus mer adeligen Familie Preussens entsprossen sein soll.

Freih. v. Ledehur, II. S. IM n. «». - r. Drftfhaupl, T«li. 28.

Oehm, Oehm v. John, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1707 für Susanna Oehm, verwittwete John, Syndicus-Wittwe von Breslau und für die Söhne derselben, mit dem Prädicate: v. John.

MegerU r. Mühlfeld, Krg.-Bd. S. \K\. - Freih. v. Ledebur, U. S. IfiO.

Oehme, Oeme. Altes, niedersächsisches Adelsgeschlecht, welches von 1311 bis 1645 vorkommt. Eberhard und Segeband v. Oehme überwiesen ihren Meierhof zu Vogelsen 1311 dem Stifte zu Bardowick und Ersterer verkaufte dem Stifte 1315 noch zwei andere Meierhöfe. Johann v. Oehme, Dechant des genannten Stifts traf 1380 Bestimmungen ft\r die baufilllige Kirche desselben. Johann Bernhard v. Oehme blieb 1645 in ftirstl. hessischen Diensten in der Schlacht bei Allersheim und ein Oberst v. 0. soll in dem Testamente des Herzogs Berahard zu Sach- sen-Weimar reichlich bedacht worden sein.

Schlöpke, Banlüwicleisclw Ulüturie, 8. 2.'»7 u. iHJ. (iauhe, I. S. l.">t«: »mli uikch »irr sohwediach-tetitachfii KringB-OeBchichtt!.

- 571

Oehninger. Reichsadelsstand. Diplom von 1717 für Johann Oeh- lünger, k. k. Rath und Proviant-Admodiator.

Megerle 9. Mühl/eld, 8. 2Ö6.

Oehr, 0er, Ohre, Ore, auch Freiherren. Reicbsfreiherrnstand vom 10. Mai 1677 für Burchard v. Ger. Altes, westpbälisches Adels- geschlecht aus dem schon 1287 vorkommenden Stammsitze Ohr unweit Recklinghausen, welches bereits 1322 zu Reckenberg, 1449 im Freige- richte Wesenfort und 1481 zu Kakesbeck sass. Dasselbe kommt ur- kundlich zuerst 1396 vor, erwarb, namentlich im Stifte Osnabrück, mehrere Güter, erhielt bentheimsche Lehne und nahm von der Egel- borg oder Eggelburg unweit Ahaus den Beinamen an. Carolus V. Oehr zählte zu Anfange des 15. Jahrb. zu den vornehmsten Räthen des König Erich XIII. des Pommer in Schweden und Bertram v. 0. lebte zu Ausgange des 16. Jahrb. Von dem Sohne des Letzteren: Her- mann (I.), Land-Drosten von Delmenhorst, stammte Caspar v. 0., fürstl. osnabrückscher Rath und Drost von Iburg und Reinenburg, dessen Sohn, Hermann (H.) zum Bruche, Drost zu Festenau und Verden, nur zwei Töchter hinterliess. Später, 1658, war Hans Caspar v. 0., wohl ein Sohn Caspars kurpfälzischer Rath ; ein v. 0. zeichnete sich 1726 als kurhannov. General aus und 1739 waren Jobst Heinrich v. 0. zu der Eggelburg zu Minden und Franz Ludwig v. 0. zu der Eggelburg zu Osnabrück Domhen-en. Der Stamm blühte fort, war noch 1823 zu Egelborg, Notbeck unweit Bochum und Stockum bei Ahaus gesessen und die Abstammung des Freih. Clemens, zu Egell>org . Vater des unten ge- nannten Freih. Maximilian von dem oben erwähnten Burchard Freih. •V. Oer wurde auf Grund stattgehabter Erörterungen von dem königl. preuss.Ministerium des k. Hauses als richtig angenommen. ~ Freiherr Clemens zu Egelborg, gest. 1849, vermählte sich in erster Ehe 1829 mit Sophie Freiin v. u. zu Fürstenberg, geb. 1794 und'gest. 1832 und in zweiter 1841 mit Antonia Freiin Droste zu Senden, geb. 1819. Aus der ersten Ehe entspross, neben einer Tocliter, Freiin Sophie, ein Sohn: Freih. Maximilian, geb. 1832, Herr zu Egelborg im Kr. Ahaus im Reg.- Bez. Münster, Rittergutsbesitzer und Kreis-Deputirter, verm. 1859 mit Caroline Freiin v. Böselager, geb. 1832, aus der zweiten Ehe aberstam- men eine Tochter, Clara, und drei Söhne : Friedrich, Theobald und N.

Schanimt, S. 1^7. - Mich. Ran/t, Keueal. Iiüitor. Nachricbt. IX. S. 824. - Oauke , L S. 15;« u. M. ~ Freih. v. d. Knetebeok, S. 222. - Freih. r. Udebur, IJ. S. Ifil : v. Oer. - Genial. TaHchfnl». d. fn-lli. HäuH«>r, 1864. S. 5r.2 ii. 63. Siebmaeher, T. 187: v. Ober, w^'Wt- pliällsch. W.-B. der BÄcha. Staaten, V. 2(».

Gehrung, Ohrling. Ein in Pommern 1730 zu Neuenkirchen un- weit Anclam gesessenes Adelsgeschlecht , aus welchem Johann Andreas V. Oehrling k. preuss. Major war. Der Sohn desselben , Johann Carl V. 0., stand 1743 als Lieutenant im Regimente von Schwerin.

Freih. 9. Ledehur, Tl. S. 16(».

Oel , Ohle , Oyle. Altes , westpbälisches Adelsgeschlecht aus dem schon 1210 genannten Stammsitze Ohle umreit Altena. Dasselbe sass bereits 1330 zu Plettenberg bei Altena, 1350 zu Bardendorff bei Iser- lohn und BrQninghausen bei Altena, 1370 zu Locken bei Hagen und 1 38.4 zu Hondem , erwarb in den nächsten Jahrhunderten mehrere an*

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dere Güter und war noch 1716 zn Meilern gesessen. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen.

Fipih. ». L^debur, IT. S. \m. - 9. Steinen, Tab. 60. Nr. 4 11. Tab. 61. Nr. 5. r. lf#- rfiny, II. 8. 4o;i.

Oelffen. . Ein in den Listen der k. preuss. Armee aafgefflhrtes Adelsgeschlecht. Ein Lieutenant v. Oelffen stand 1843 im 2. Bataill. (Bromberg) des 14. Landwehr-Regiments.

Freih. r. Udebur, III. 8. 317.

Oelhafen v. Schöllenbachf Oelhaven v. S. Altes, nördlingisches, adeliges Patriciergeschlecht , aus welchem Sixtus (I.) Oelhafen, geb. 1460, Secretarius der kaiserlichen Canzlei des K. Friedrich IIL 9. Jnli 1489 ein lateinisches Adelsdiplom und einen Löwen mit einem Oelkmg als Wappen und nachdem derselbe sich mit einer nürnberger Patrizierin Piiiizing vermählt hatte, wurde ihm, als damaligen Regiments-Secretair durch kaiserliches Diplom vom 24. Apr. 1501 das Wappen noch mit dem der alten Geuschnide vermehrt. Der genannte Sixtus O. war, unter K. Carl V. noch kaiserl. Hofrath in den deutschen Reichssachen, ein Mann von grossem Einfluss, erwarb das Gut SchöUenbach , nach wel- chem sich später die Familie nannte und starb 1539. Ein anfangs in der Schweiz wohnendes Geschlecht, in welcher 1340, 1365 u. 1366 Oelhafen als Regimentsräthe zu Zürich vorkommen. Dasselbe machte später im Oesterreichischen , namentlich zu Pruk an der Muer, so wie auch in Nördlingen Stiftungen. Aus der Reichsstadt Nördlingen brei- tete sich der Stamm .nach Nürnberg, Leipzig und Breslau aus. Leon- hard I., Doctor der Theologie, starb als Propst zu St. Sebald in Nttm- berg. Sixtus (I.), s. oben, wandte sich, nachdem er mehrere wichtige Stautbedienungen bekleidet, 1519 nach Nürnberg und nahm das dortige Bürgerrecht unter gewissen Freiheiten und Bedingungen an. Von den Söhnen desselben, "Sixtus (IL) und Leonhard (IL), stammten die schon in der Mitte des 17. Jahrb. erloschenen Linien zu Leipzig und in Schle- sien her. Ein dritter Sohn , Hans Oelhafen , wurde Stammvater der später im Nürnbergischen blühenden eliasischen Hauptlinie. Treue und Fleiss, welche Sixt. (I.) als kaiserl. Secretair und Rath, so wie als Secretair bei dem Reichsregimente bewiesen, wurde von mehreren Kai- sern anerkannt und belohnt. K. Friedrich III. ertheilte ihm 1489 die turnier- und stiftsmässi^-^en Adelsfreiheiten für sich, seine Brüder und Nachkommen. Vom K. Maximilian L, welcher denselben urknndlich: perpetuuni suum ConmicMisalem nannte, erhielt er 1496 die Comitivam sacri Lateranensis pnlatii und das Recht, mit rothem Wachse zu siegeln. 1507 erhielt er und seine Erben von demselben Kaiser die Freiheit, dass ihre Testamente, ohne Beobachtung der sonst von den Gesetzen geforderten Feierlichkeiten, gültig sein sollten. 1505 und 1507 wurde Sixt (I.) mit seiner Gemahlin in den Kettenträger -Orden U. L. Frau zum Berg bei Alt -Brandenburg aufgenommen, in welchem nur fersti, gräfl. und altadelige Persqnen waren. Von den Rechen v. Rechenberg kaufte Sixt (L) 1512 SchöUenbach, von welcher Besitzung später dit.. Familie den Beinamen annahm und machte es dem Senior der Famill zu einer Vorschickung, erwarb auch manche Lehen und einzdne QiiiM

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thanen. Christoph Elias kaufte 1709 das Rittergut und die Hofraark Eismannsberg im Fürstentfiume Sulzbach und seit 1729 wurde das Ge- schlecht in Nürnberg rathsfähig, nachdem es schon von 1501 den alten rathsfähigen Geschlechtern gleich gehalten worden war, erwarb auch von 1736 bis 1782 in dem genannten Fürstenthume Sulzbach die Ritter- uud Landsassengüter Ruprechtstein und Neukirchen. Von den Spros- sen des Stammes werden viele Gelehrte und StSiatsmänner, welche dem Reiche, dem Hause Sachsen, den schlesischen Fürsten und der Stadt Nürnberg Staats-, Kriegs- und Landesdienste leisteten, von Jöcher, Ise- lin und im Nürnbergischen gelehrten Lexicon aufgeführt. Unter diesen haben sich namentlich ausgezeichnet: Johann Christoph 0. v. S., kaiserl. Rath und Procanzler der Universität Altdorf, welcher vom K. Ferdi- nand II. ein ausserordentliches Privilegium für sich und seine Erben erhielt; Tobias 0. v. S., ntirnbergischer Consiliarius und juristischer Schriftsteller, später ntirnbergischer Gesandter bei dem Friedenschlusse zu Osnabrück; Christoph Elias 0. v. S., welcher als nürnbergischer Sub- Deligatus 1713 den Visitations- Abschied mit errichtete; Georg Chris- toph, gest. 1779, des fränkischen Kreises erster General-Feldmarschall- Lieuteiiant und Oberster eines Regiments zu Fuss und Carl Christoph, gest. 1785, Amtmann des nürnbergischen Waldes St. Sebaldi, welcher sich als patriotischer Geschäftsmann und Schriftsteller über Foi-stwissen- schaft grosso Verdienste erwarb. Die Familie blühte dauernd fort und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern wurden in die- selbe eingetragen: Georg Christoph v. Oelhafen, geb. 1748, vormaliger Pfleger zu Bezenstein und Christoph Carl v. 0., geb. 1764, k. bayer. quiesc. Stadtgerichts-Assessor zu Nürnberg. Ueber das Wappen der Familie und über die Veränderungen und Verbesserungen desselben giebt Siebenkeess sehr genaue Nachrichten.

Spener, Hlst. InsiRU. 8. 271». Sinnpius, 1. S. 0»:J. 1l«srhreil). «!«•« KloMtorn Hira- luelkreii, BayifUth, 1739. Zedier, XXV. S. 71". 22. UV//, Nüriib. Müuzbelust. III. S. 177. J.- P. d^ Feuertein, dintt. do luiiuiitfit. Senat. Xoriinb. uuni(*r(iM. , 8. 'Mi. Dclit*. To- pogr. Norinil). 8. 78. N. gononL Handb. 1777 8. 304 u. 3«»5 u. 1778, 8. ;V>3. - e. Lanff, 8. 4(K» u. 61. X.nr. A.-L. VI. S. 72 u. 73. Diplom. .Jahrb. für «loa preu**. Htaut, 1813, 8. 324. Gi'iipal. Tasolientj. d. deutHili. Ad««U, Jahrg. 184«. hWih. v. Ledfhur, II. 8. 160. Sitthmacher , I. 03: Die OolhuftMi, Mt-hlcMiHch , I. 212: Die (»oUiafcn, niirub. ehrbar. Go- Bchli'clit, V. 76 u. VI. 2,3. Jungendrea, Elnloituiig r.\ir Heraldik, S. lATy u. 180 ii. Tab. \. Nr. 42b. - Tyrof, I. Tab. 34. Nr. 1, 2 u. 3 und SifbfiikcoM, I. 8. 20-22. Supl. 2U Siebm. W.-B. VII. 10. - W.-B. dfiM Kgr. Bayern, VII. 72.

Oeiler v. Oeliersberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1710 für Georg Heinrich Oeiler, mit dem Prädicate: v. Oelersberg.

Megerle v. Mühl/tld, Erg.-B«l. 8. 3'.»2.

Oelschlagel. Adelsstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom August 1830 für Friedrich Carl Franz Maximilian Oelschlägel und für den Bruder desselben , Carl August 0. , Beide in k. sächs. Militairdiensten stehend. Ersterer trat 1835 als Major aus dem activen Dienste und starb 30. Jan. 1856, Letzterer nahm als Hauptmann 1833 den Ab- schied und wurde später Postmeister in Tharandt.

Handachriftl. Notiz. - W.-B. d. «ichs. Staaten, VIU. 22. - Kn«nckle, Vi. S. 318.

% Oeken, Oeissen« auch Freiherren. Altes, wie angenommen wird, aohon 1195 bekaimtes Adelsgeschlecht, welches mit dem deutschen Or- 4ea nidi ^ md lieflmd, so iiie nach Schweden und Ostpreussen

574 ,

Hnd in neuer Zeit auch in die Neamark kam. In Kor- and Liefland sm dieselbe 1570 zu Tirsen und 1670 zu Dannfaof, Gremäathof and Schlit- ten, in Schweden 1569 zu Finsterby und in Ostpreossen schon 1379 a Gelland , Sorfjuitten und Stamm , so wie zu Milokken bei Ortelsbarg. Der Grundbesitz der Familie wurde in Ostpreussen im Laafe der Z«t sehr bedeutend und dieselbe besass namentUch im 18. Jahrh. vide an- sehnliche Besitzungen. Koch 1802 standen dem Geschlechte Glittehnei und Winkelsdorf unweit Rastenburg zu. In Aer Neamark gehMm demselben bereits 1802 die Güter Blessin, Stolzenfelde and Vietmtzin Kr. Königsberg. Diese Güter besass 1837 der k. pr. w. Geh.-Rath ond frühere a. o. Gesandter und Minister, Kammerherr Freib. v. OelsBeo, welcher aus der Ehe mit einer v. Sydow a. d. H. Tamm in Scblesiee mehrere Kinder hatte. 1857 wird von Rauer der k. pr. Greh. -Regie- rungsrath v. 0. a. D. als Uerr auf Vietnitz und Blessin aafgeftlhrt Die Stammreihe des 1670 verstorbenen Dionysius v. Geissen (Oelzen) bat bis auf seine Urenkel Uörschelmann angegeben.

JJ'nxcfielntann , iSHiumlniij* zuviTlÜMtiifer Stamm- niwl Ahm*nt«fe]ii , ä5. 9. fiUrkn, Vr- Hpruufjr (|<>8 AdelH iu ilun OstHecproviiizeii. 8. VAU. N. pr. A.-L. DI. S. 473. FreH. 9. Lt- d^hur, II. S. 160. - Tyrof, II. 174: v, Oel«en. 2ltimbt, curUiid. W.-B. Tab. 29.

Oelhans. Reichsadelsstand. Diplom von 1605 für, die Gebrüder

und Vettern Oelhans.

llumlschriftl. Nollz.

Oelsnitz , v. der Oelsnitz. Altes , meisscnsches Adelsgeschlecht nach Knauth „weiland zu Rathen an der Elbe, auf dem Neber (nach- mals an Alexander Grafen v. Leissnig verkauft) im mährischen Gebirge zu Gleissingen und noch (1692) zu Döbertitz im Amte Planen and nadi dem pimaischen Mönch ein ehrbar Gesipp, vom Dorfe bei Langen-Lung- witz benannt," welches wohl der voigtländischen Stadt Oelsnitz den Na- men gegeben haben mag. Zuerst tritt in einem 1254 dem Kloster Grünhayn gegebenen Diplome Reginbotus v, der Oelsnitz als Zeuge auf; Oswald v. d. 0. besass um 1490 Haenichen, Welka und andere Güter in der Oberlausitz und wurde 1502 in der Befehdung des böh- mischen Freiherrn Georg v. Guttenstein gefangen und Friedrich v. d. Oelsnitz, früher des Herzogs Georg zu Sachsen Kammerjunker, 1538 Ober-Marschall des Herzogthunis Preussen, Hauptmann auf Hohensteu und Erbhauptmann auf Gilgenburg, war dann bis 1557 des Markgrafen erster Minister. Derselbe erwarb die grossen gilgenburgischen Be- sitzungen, unter welchen Szuplin und Tannenberg die Hauptgüter waren und stiftete das Lehn- und Rittergut Montig unweit Osterode. Die gil- genburgischen Güter wurden schon 1689 an die später in den Grrafen- stand erhobenen v. Fink verkauft , das Lehn Montig aber verblieb in den Händen der Familie bis 1802, in welchem Jahre Graf Dohna-Schlo- dien , als Vormund minorenner Kinder . dasselbe verkaufte. Später ge- hörte dem Geschlechte nur noch Szuplin. Friedlich v. d. 0. hat sein Geschlecht in Preussen fortgesetzt. Carl Friedrich v. d. 0. war 1657 Amtshauptmann zu Riesenburg und wurde 1553 mit einer (Gesandt- schaft an den kursächs. Hof betraut. Später, 1617, kommt noch Hein- rich Christoph V. d. 0. als Dechant des Stifts Würzen vor. Im Laofe

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der Zeit ist dann die sächsische Linie aasgegangen, die preussische Linie aber blühte dauernd in mehreren Zweigen fort und bis auf die neueste Zeit haben viele Glieder der Familie in der k. preuss. Armee gestanden. Casimir Reinhold v. d. 0. starb 1753 auf seinem Gute Freu- dentbal in Preussen. Derselbe , bereits 1 709 Fähnrich im Regimente ' Graf zu Dohna, wurde 1739 Chef des Cadettencorps zu Berlin und 1750 Oberst. Aus seiner Ehe mit Luise v. Mülheim a. d. H. Wundlack entsprossten , neben drei Töchtern, fünf Söhne. Der Eine derselben starb 1757 an seinen, in der Schlacht bei Prag erhaltenen Wunden zu Prag als Generalquartiermeister und Adjutant des Königs ; der Zweite, Anton Leopold v. d. 0., der bekannte Uebcrsetzer des Polybius, diente anfangs in der k. preuss. Armee und war 1786 polnischer Oberst; der Dritte, Heinrich Ernst v. der 0., starb 1784 als Oberst und Comman- deur des Regiments Alt -Rothkirch und der Vierte, Heinrich Ernst V. d. 0., verschied 1787 zu Ottmachau als Oberstlieutenant des Gar- nisonregiments V. Könitz. Was neuere Sprossen des Stammes anlangt, so starb Albrecht v. d. 0. als Capitain im k. preuss. 12. Infanteriere- gimente den Tod für das Vaterland 1813 bei Döbem in Holland und 1837 , in welchem Jahre noch sieben Glieder der Familie, meist aus dem Hause Montig, in der Armee standen, lebten: Carl v. d. 0., Oberst- lieutenant a. D., früher im K. Alexander-Grenadierregimente; Leopold v. d. 0. , welcher früher als Premierlieutenant im Regimente v. Treskow gedient, wurde später Steuer-Inspector und Bernhard v. d. 0., Major a. D. , stand frtther im 1. Infanterieregimente.

Sagittai'ins, GIci« Iteiihche HiMt«>riu, S. AM. Knuuth, S. .*)4ö. - Ihnn, li>in«IbibUothek, 111. 8. 3ÜC. Uauhe, I. 1534 u. :JÖ und U. S. 817 u. 18 und 8. 1685 u. HC. - Zedier, XXV. S. 738. - N. Pr. A.-L. III. 8. 473-70. - Freih. v. Udebur, II. S. lüü u. 61 und lU. S. 317. Siebmacher, I. 165: v. ölinitz, MoiHMniffcli. - e. üedintj, IlT. 8. 460. W.-B. der moliK. Staaten. X. 6ö.

Oeminga. Reichsadelsstand. Diplom von 1750 für Siegfried Oe- minga, k. schwcd. Consistorialiath und Professor, und für den Bruder desselben , Julius Oeminga.

HandHchriftl. Ni»ti».

* Oep, Oepp, Oepe. Ein aus Ungarn nach Franken, wo dasselbe dem Rittercanton Rhön- Werra einverleibt wurde und dann in das An- haltsche gekommenes Adelsgeschlecht, welches in Ungarn 1600 zu Gross-Watzdorf und 1637 zu Raccendorf, in Franken 1632 zu Bischofe- heim und im Anhaltschen 1637 zu Horsdorf und zu Sehender und auf letzterem Gute noch 1736 sass. Ferdinand v. Oepp, kaiserlicher Oberst, war Herr zu Raccendorf. Der Sohn desselben, Rudolph v. 0., kaiserl. Rath und Assessor der pressburger Gespanschaft, machte sich zuerst im Anhaltschen mit Horsdorf und Sehender ansässig. Aus seiner Ehe mit Barbara v. Schierstädt entspross 1637 ein nachgebore- ner Sohn, Ferdinand v. 0. Derselbe vermählte sich später mit Sibylla V. Wuthenau a. d. H. Paschleben, und aus dieser Ehe stammte Leb- recht Ferdinand v. 0., fürstl. casselscher Oberst und General- Adjutant des Erbprinzen , welcher sich mit einer v. Brandensiein , Wittwe des Generahnigors und Commandauten von Cassel v. Uffcl , vermählte. Dass derselbe den Stamm fortgesetzt, ist nicht bekannt.

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Beckmann, AnhaitRcho Ili^tor., VIT. Tli. 8, 241. n. Tab. B. Nr. 14. Gaiehe. 1. S. l.VÖ. - Zf,iUr, XXV. S. -jy.K Fffih. V. Ledebur, II. S. 161. - e. Mediny^ HI. S. 470.

Oernstedt, auch Freiherren. Schwedischer Adels- und Frei- horrnstand. Adelsdiplora vom 1. Jan. 1660 für Franz Joel Oemstedt •und vom 24. Scptbr. 1662 för Philipp Joachim Oernstedt, und Frei- herrndiplom vom 4. Aug. 1727 für Philipp v. Oemstedt. Die Fa- milie war 1709 in Pommern zu Schillersdorf im Kr. Randow gesessen. Philipp Joachim v. Oernstedt Sohn des Franz Joöl v. O. geb. 1625 und gest 1682, k. schwed. Uegierungsrath, war Herr zu Sophien- hoff unweit Demmin, Dahlen im Meklcub.-StreUtzischen, Krusenhoff und Uopfgarten.

Freih. V. Utiebur, II. 8. 161 und III. S. :il7. - Schwed. W.-B. RiiUl. 72.

Oertel(Schild schräglinks getheilt: rechts in Roth drei, 2 u. 1 , weisse Rosen und links in Grün drei . 1 u. 2 , weisse Katzrnköpfe , mit ausge- schlagener, Zunge). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 17. Jnli 1772 für Johann Christian Friedrich Oertelaus Bayreuth, Lieutenant im k. preuss. Dragonerregimente v. Meyer. Derselbe starb 1794 als Ma- jor im Regimente Werther. Die Familie war in Ostpreussen zu Bälden im Kr. Neidenburg und zu Lauscheningken im Kr. Tilsit gesessen.

Freih. v. Led^bur, 11. 8. 161. - W\.B. d. pn.UHs. Monarchie, IV. \X

Oertel (Schild mit Schildeshanpte. Im blauen Schildeshaupte drei nebeneinander stehende Sterne und im rothen Schilde ein rechtsgekehr- ter Löwe , welcher in der rechten Pranke einen Pfeil und in der linken ein Schwert hält). Rcichsadelsstand. Diplom von 1753 für Friedrich Benedict Oertel , Herrn anf Döbitz. Eine Tochter desselben . Caroline V. Oertel, geb. 1762 zu Weimar, wurde 1798 die zweite Gemahlin des 1750 geborenen Heinrich Fürsten v. Carolath-Beuthen. Aus dem, der Redaction vorliegenden Allianzwappen : rechts Carolath-Beuthen , links das oben beschriebene OerteFsche SVappen, ergiebt sich, dass die An- gabe über letzteres Wappen : in Silber ein geharnischter Ritter mit ge- zogenem Schwerte, unrichtig ist. Von den Sprossen des Stammes haben Mehrere in der k preuss. Armee gestanden. Ein v. Oertel com- mandirte 1806 das k. preuss. Infanterieregiment v. Lettow und starb 1818 als pensionirter Oberst; ein Major v. O. , Kreis-Ofticier der Gens- darmerie , hatte sich bei Belle-Alliance ausgezeichnet und ein anderer Major V. 0. commandirte 1837 das 2. Bataillon des 19. Landwehrre- giments.

Ilanduchrini. Notiz. - N. Vr. A-lu, IIT. S. 47,'.. - Freih, •. Ltdehur, 11. S. 161: Oerthel, und 111. 8. 317: Oertel.

Oertel (Schild von der rechten Seite schrägrechts zweimal mit einem Astschnitt getheilt : die rechte Seite silbern , die linke roth , oder, wie man auch sagen könnte : von Silber und Roth einmal links und ein- mal rechts ausgeeckt. Sehr interessant für Heraldiker vom F'ache ist das von Jungendres über dieses schwer zu beschreibende Wappen Mit- getheilte. Leicht hat es sich freilich die Siebmacher'sche Declaration gemacht. Dieselbe sagt, was nur durch einen Blick auf die Abbildung verständlich wird: „Der Vordertheil am Schilde weiss, der andere

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roth"). Ein zu dem nürnberger Patriciate gehörendes Geschlecht, wel- ches in Nürnberg früher sehr bekannt war.

Sietmutchttr, 1. 212. Die Örtel, Nürnberg. Ehrt>aroH Geschlecht. Jungendres, Einleit cur Heraldik, Nürub. 1729, S. 210—214 und Tab. Vn. Nr. 71.

Oertel, Oertel auf Güntersbfihl, Obe^ain und Baimbach (Schild geviert : 1 n. 4 in Blau eine silberne Lille und 2 u. 3 das im vorste- henden Artikel beschriebene Wappen der nürnberger Patricierfamilie Oertel). Beichsadelsstand. Diplom vom 16. März 1762 fOr Abraham Jacob Oertel aus Nürnberg, herzogl. württemb. Titular-Hofrath und Consulenten vieler ritterschaftlichen Familien , nachdem er das Keichs- lehen Güntersbühl bei Nürnberg und die anspacl^schen Lehen Obermian und Baimbach erworben hatte. Der Sohn desselben: Carl Heinrich V. Oertel, geb. 1754, herzogl. sachs.-jiildburghau8. Kammeijnnker und Besitzer der im Kgr. Bayern gelegenen Lehengüter Güntersbühl, Ober- main und Baimbach, wurde , nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr, Bayern , in dieselbe eingetragen.

•. Lang, 8. 461. - T^of, I. 34. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VU. 53.

Oerthel, örthl (Schild geviert: die Felder von denselben Farben und ganz mit den Wappenbildern, wie das Wappen im nachstehenden Artikel). Ein, in der Person des Georg Friedrich Samuel Oerthel, Bürgermeisters und Grosshändlers zu Hof, 15. Febr. 1819 in die Adels- matrikel des Kgr. Bayern eingetragenes Geschlecht.

V. Lang, Sapplem. 8. 128. W.-B. des Kgr. Bayern, VII. 53.

Oerthel (Schild geviert : 1 u. 4 in Gold ein aufrecht gestellter, schwarzer Anker und 2 u. 3 in Schwarz ein rechts gekehrter , weisser Schwan). Reichsadelsstand. Diplom aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. (vor 1786) für den fürstl. brandenb.-culmbachschen Kammer- rath 0. , Herrn auf Tiefendorff , Töpen- und Hohendorff.

HandMhriAl. Noüi. - Tyrof, L 66.

^ Oertsen , aneh Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom im kursächs.

Reichsvicariate vom 29. Juni 1792 für Carl Moritz v. Oertzen, kur- sächsischen Kammerherm und Mi^or. Altes, meklenburgisches Adels- geschlecht, welches in Meklenburg dauernd fortgeblüht hat, sich aber auch in Sachsen, Preussen und Dänemark weit ausbreitete. Der Stamm- vater desselben soll , nach einer Sage, im 13. Jahrb. dem Kaiser in einer Schlacht das Leben, mit Gefahr des eigenen, gerettet haben, wor- auf ihm der Kaiser einen Ring angesteckt habe , in Folge welches das Stammwappen der Familie : in Roth zwei silbern gehamischte Arme, welche gemeinschaftlich nach oben einen goldenen Ring mit rothem Steine halten, entstanden sei. Dio beiden Sterne in der rechten und linken Oberecke des Schildes sind erst bei Erhebung in den Grafenstand hinzugekommen. Dietrich v. 0. wurde, nach Mylius, mit Heinrich V. Stralenflorff vom Herzoge Heinrich von Meklenburg, als Letzterer 1271 ins gelobte Land reiste, zum Statthalter seiner Länder eingesetzt, und Nicol v. 0. tritt 1293 urkundlich auf. Als erste Stammhäuser der Familie werden Juro im Meklenb.-Schwerinschen und Helpt im Meklenb.-Strelitzschen angegeben, und später breitete sich der Stamm

Mnttekkt, Dwitach. Ädeli-Lez. VI. 37

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in zwei HaupÜinien aas, deren gemeinschaftlicher Stammvater Jacob V. 0., Herr auf Helmpt und Trammentin, war. Der eine Sohn desselben, Jaspar v. 0. auf Roggow und Clausdorf, stiftete die ältere, der Andere, Leopold V. 0., die jüngere, später gräfliche Hauptlinie, welche letztere sich mit zwei Söhnen von Leopolds Enkel : Hans, in zwei Linien schied. Die eiue dieser Speciallinicn , welche jetzt in Meklenburg blQht , grün- dete Victor Sigismund v. 0., geb. 1636 nnd gest. 1715, die andere aber Georg Henning v. ()., geb. 1653 und gest. ebenfalls 1715. Letz- "Itere wurde in der Oberlausitz ansässig und breitete sich daselbst in zwei Aesten, einem älteren und jüngeren, aus. Der ältere Ast erlosch im Manusstamme mit Henning Ernst, k preuss. Generalmajor, welcher in der Schlacht bei Lowositz eine tödtliche Wunde erhielt and in Folge derselben 2. Octbr. 1756 starb, durch den jüngeren aber, Carl Lud- wig Y. 0. , s. oben, kam der Hcichsgrafenstaud in die Familie. Die ab- steigende Stammreihe der gräflichen Linie ist folgende : Georg Hen- ning, geb. 1653 und gest. 1715 Sohn des Hans v. 0. auf Helmpt, aus der Ehe mit Sophie Dorothea v. Gentzkow Herr auf Homo Bagenz uud Laubsdorf, kursächs. Generalmajor und Regimentschef: vierte Gemahlin: Christine Gottliebe v. Bomsdorf, verm. 1695 und gest. 1749; Adam Sigismund, geb. 1706 und gest. 1791, Herr auf Bagenz und Klein-Düben. feierte 1777 sein Ehestandsjubiläum: Wil- helmine Elisabeth v. Scbönfeld, geb. 1714, verm. 1727 und gest. 1796; Reichsgraf Carl Ludwig, geb. 1746 und gest. 1802, Herr auf Klein- Düben und Dubrauke, kursächs. Kammerherr und Oberst: Caroline Christiane Juliane v. Schirnding; Johann Heinrich von sechs hin- terlassenen Söhnen des Grafen Carl Ludwig der Einzige , welcher den Stamm fortsetzte geb. 1786 und gest. 1851, k. sächs. Kammerjnn- ker: Luise v. Bissing; Graf Gustav, geb. 1812, k. sächs. Lieutenant a. D., unvermählt. Ehe übrigens der Reichsgtafenstand in die Fa- milie gelangte, war auch der dänische Grafenstand in dieselbe gekom- men. Es wurde nämlich vom Könige Christian VI. von Dänemark Fried- rich v. Oertzen (Gertz), k. dän. Kammerjunker, 27. April 1733 in den dänischenGrafenstand erhoben , doch starb der Erhobene als k. dän. Geh.-Rath 1779 zu Kiel ohne männliche Nachkommen. Das ihm ver- liehene Wappen war folgendes: Schild geviert mit gekröntem Mittel- schilde. Im rothen Mittelschilde die silbern geharnischten Anne des Stammwappens mit dem Ringe , doch ohne Stein. 1 n. 4 in Gold ein auf einem blauen Querbalken sitzendes, einwärts gekehrtes, rothes Eich- hörnchen, welches an einer mit den Vorderpfoten gehaltenen Nuss frisst: Friis ; 2 in Blau ein nach der rechten Seite auf silbernem Boden schrei- tender, silberner' Schwan, am Halse mit einer goldenen Krone ; Svanow und 3 in Roth eine auf einem silbernen Felsen stehende , rechtssehende, türkische Ente: Wibe. Der adelige Stamm wurde, in vielen Glie- dern fortblühend , namentlich in Meklenburg und später in Preussen, besonders im Brandenburgischen und in Pommern, reich begütert, war auch zeitig nach Schweden und Dänemark, Holstein und Lauenburg ge- kommen und wurde in neuer Zeit auch in der Lausitz begtitert. Zu dem BQsitze der Familie noch in neuester Zeit gehören im MekieDbor-

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giscben die Güter Leppin, Gross- Vielen , Salow, Rattey,Bar8dor^, ßog- gow , Sophienhof u. s. w. , uud zi^lreiche Sprossen sind in den genann- ten Ländern zn hohen Staats- und Hofämtern gelangt. Ein v. Oertzen auf Gross - Vielen war 1837 Landrath und ein v. 0. auf Rattey Vice- Landmarschall ; Jaspar Joachim Benihard Wilhelm v. Oertzen auf Lep- pin stieg 1858 in grossherzogl. meklenburgischen Staatsdiensten zum Staatsminister, Vorsitzenden im Staats-Ministerium, auch Vorstande des Ministeriums des Auswärtigen , ingleichen des Ministeriums des In- nern und des grossherzogl. Hauses, und Hans v. 0. ist grossherzogl. meklenb.-strelitzischer Schiosshauptmann. Auch im Kgr. Preussen ka- men mehrere Sprossen der adeligen Linien zu hohen Ehrenstellen. Hans Ernst V. 0. starb 1739 als k. preuss. Kammerpräsident zu Halberstadt. Derselbe war mit Beate Luise v. Schwicheldt vermählt, und aus dieser Ehe entspross der obenerwähnte k. preuss. Generalmajor Henning Ernst Y. 0. auf GoUmitz, Oertzendorf und Justow. In neuer Zeit, 1837, war ein y. 0. auf Krobnitz Landrath des Kr. Görlitz und Landes- Aelte- ster, ein Anderer Landrath des Kr. Spremberg und ein Dritter v. 0. auf Collm Präsident der Lausitzer Gesellschaft der Wissenschaften. Nach Rauer waren 1857 im Kgr. Preussen begütert: Caroline v. Oertzen, vermählte Grf. v. Westerholt auf Kahren; Leopold v. Oertzen auf Pa- nitz im Kr. Greifswald; Alexander v. 0. auf Muckrow im Kr. Spremberg, Hellmuth Johann Carl Adolph v. 0. , Lieutenant zu Qrunn bei Neu- ßrandenburg, auf Dorow im Kr. Regenwalde und die Erben des Richard v. 0. auf Krobnitz im Kr. Görlitz.

Spangenberg, Adeln-Spiogel , II. ». Prittbuer. Nr. lol. Seifert^ bochadel. Ahnen, IV. Nr. 16. - Gauhe, 1. S. 1535 u. 36. - Zedier, XXV. S. 767-70: nach whriftl. Naohrich- ten. Ranft, hiator-goueal. Nachr., H. 8. IW». ». Rehr. R. M. 8. 1643. Grunä- mann, Urkonn. Adel8hutor., S. 24. Pauli. Leben grofwer Held., II. 8. 131—33. LexicoD over atlfl. Faniil. i Diuiuiark, IT. S. 49 u. Tal>. 9, Nr. 8: v. 0. u. Tab. 11, Nr. 80: Gr. t. 0. - Jacobi, U. S. 284. - Alldem, geneal. u. «tätigt. Handb., 1824, I. S. 698. N. Pr. A.-L.,

III. S. 485. Litch, GeMchichto den (}ctirblecht8 v. Oertzeu, intt Aucabe mehrerer alter Sie- gel. — .MokbMib. Jahrb., XIII. S. 433: Alt« Siegel. DoutHche Grafenh. d. Gegeuw., II. 8. 168-170. - Freih v. ledtbur, JX. 8. 161 u. 0^ und III. 8. 317. Genoal. TaAchanb. der gräfl. HäuHer, 1864, 8. 538 und lustor. Hanilb. zu Denselben, S. 664. w. Wt$tphalem, MonuiJi. b»ed., IV. Tab. 18, Nr. 12: 8. Thetwici d'Ordetzen von 1270. w. Medfnff, I. 8. 41§.

Tgroff, I. 220: Gr. v. O. - Moklenb. W.B. Tab. 37, Nr. 137 uud 8. 4 0. 29: t. ü. W.-B. i\. HÄchB. Staaten: V. 4: Gr. v. (». und X. 66: v. 0.

^ Oeseiwitz. Ein von Knauth unter dem meissenschen Adel aufge-

zähltes Geschlecht , welches zu Kriegsdorff bei Merseburg gesessen war.

Xnauth, S. 644. - Zedier, XXV. S. 771.

Oesen. Ein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. in Schlesien vor- gekommenes Adelsgeschlecht , aus welchem 1668 zu Oels Adam Hein- rich V. Oesen , J. U. C. , lebte.

Freih ». Ledebur, II. 8. 162.

Oesfeldt , Oesfeld. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2. Octbr. 1786 für die Gebrüder Carl Ludwig Oesfeldt und Friedrich Wilhelm 0. , Beide k. preuss. Hofräthe. Ersterer ein sehr vielseitig gebildeter Gelehrter, dessen Wissen namentlich in Bezug auf Geo- graphie , Astronomie u. s. w. hochgeschätzt wurde , hat sich um das Karten - und Kalenderwcsen , so wie überhaupt um Künste und Wis- senschaften sehr verdient gemacht.

N- Pr. A.-L., in. y. 470. Freih. r. Ledebur, XL S. 162. W.-B. d. preiu«. Monarch.,

IV. 14. - Knesckke, I. S. 314 u. 13.

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Gestein. Ein in neuer Zeit zu dem in der Rheinproyinz b^ter- ten Adel gehörendes Geschlecht Der k. preuss, Rittmeister a. D. V. Oestein war 1857 Herr auf Linnep im Kr. DOsseldorl

Rauer^ Adreasbach, 1857, 8. 160.

Oesterlin^ (Stammwappen: Schild von Silber und Schwarz, der Länge nach getheilt mit einem Todtenkopfe. Adeliges Wappen: Schild geviert: 1 u. 4 in Schwarz zwei gekreuzte, weisse Todtengebeine [Schen- kelbeine] und 2 u. 3 in Gold ein vorwärts gekehrter, weisser Todtcn- kopf). Reichsadelsstand. Diplom von 1 670 fttr Ernst Christian Oester- ling . fQrstl. meklenb.-güstrowschen, später k. k. Geh.-Rath. Derselbe war ein Sohn des aus einem hallischen Pfännergeschlechte stammenden k. schwedischen Obersten San(tucl Oesterling, welcher sich 1643 mit der Tochter des Landraths Ernst Dubislav v. Eickstädt auf Gross-Küs- sow vermählte und durch diese Vermählung mit Pommern in Verbin- dung kam, doch starb derselbe schon 1647 als Commandant zn IgUa in Mähren, als diese Stadt belagert wurde. Ernst Christian v. O. er- stand 1686 mehrere v. Eickstädt'sche Besitzungen: Altenwalde, Bar- nims-Cunow, Elützow und Ulstädt, von welchen der Sohn desselben, Samuel v. 0. , Dompropst zu Colberg und Landrath des Pyritzer Krei- ses , wieder einige verkaufte. Von Letzterem stammte der Landrath Joachim Abraham v. 0. und von diesem der 1807 verstorbene Ritt- meister Wilhelm Moritz Samuel Magnus v. 0. auf KlQtzow, dessen Sohn, Wilhelm Otto Carl v. 0., im russischen Feldzuge 1812 geblieben , den Mannsstamm des Geschlechts schloss.

ZedUr, XXV. S. 773 u. 74: nach Bchriftl. Nachrichten. Brüggtmanny I. S. 167. N. Pr. A.-L. III. S. 476. - Freih. t. Led^-bur, H. 8. 162 u. 63 und III. 8. 317 u. 18. - Dr«!//>aupt, Tab. 30. Portrait des Ernst Christian r. 0. und des Doinpropst«t Samuel ▼. O. Püuimeru. W.-B. Ul. Tab. 19. u. S. 25—27. Kneachke, IT. S. 323 u. 24-

Oesterling (Schild geviert : 1 in Blau eine in der rechten Ober- ecke des Feldes aus Wolken hervorscheinende, goldene Sonne; 2 u. 3 in Blau ein silberner Stern und 4 ebenfalls in Blau ein goldener, wach- sender Halbmond). Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 6. Febr. 1660 für Jonathan Oesterling.

Freih. r. Ledebur, H. S. 163.

Oesterreich, Gestenreich (in Blau ein silberner Schiffsanker). Ein im vorigen Jahrhunderte in Pommern , im Brandenburgischen und in Ostpreussen begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches noch 1730 in Pommern zu Hohen -Grape und Linde unweit Pyritz, und im Branden- burgischen zu Pitzerwitz bei Soldin sass und auch in Ostpreussen Barsch- nicken bei Fischhausen und Ripkeim unweit Wehlau an sich gebracht hatte. Johann Friedrich v. Oesterreich, geb. 1704 in Pommern, starb als k. preuss. Major und Commandant eines Grenadierbataillons 1759 an seinen, in der Schlacht bei Kunersdorf erhaltenen Wunden.

N. Pr. A.-L. m. S. 476 u. 77. Freih. o. Ledebur, II. 8. 163.

Oesterreicher Y. Lewenthal. Reichsadelsstand. Diplom von 1595 für den kaiserlichen Diener und Hofkammercanzlei -Schreiber Oester- reicher und für die Vettern desselben , mit dem Prädicate: v. Lewenthal.

Handschriftl. Notiz.

Oetinger, Oettinger (in Schwarz ein aus einer dreizinnigen , sil-

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bernen Mauer von sechs Schichten, die obere von vier Quadern, hin- ter der mittleren Zinne aufwachsender, rechtssehender, die Zunge aus- schlagender, doppelt geschweifter, goldener Löwe, welcher mit beiden Yorderpranken ein halbes, goldenes Schaufelrad mit fünf Speichen und neun Schaufeln etwas schräglinks vor sich hält). Reichsadelsstand. Di- plom vom 3. Juni 1751 für Johann Christoph Oetinger, kaiserlichen Rechnungsrath in Schwaben. Von dem Sohne desselben, Eberhard Christoph v. 0., kaiserl. Reichskammer -Assessor zu Wetzlar und Mit- gliede der vormaligen Reichsritterschaft in Franken, Cantons Odenwald, entspross aus der Ehe mit Charlotte v. Barkhaus- Wiesenhütten: Hein- rich V. 0., geb. 1788, k. württemb. Oberförster und Ober -Forstmei- ster , venu, mit Sophie Constanze v. MoUenbek.

Gast, Adolsbuch des Kgr. Württemberg, S. 454 u. 66. Sappl. m Siebm. W.-B. IV. 20. - Tyrof, U. 69. - W.-B. d. Kgr. Württemb. Nr. 216 u. 8. 52. KnMC/tkt, IL 8. 324 n. 2ö.

Oetken. Ein im 17. und 18. Jahrh. in Niedersacbsen, namentlich im Oldenburgischen und Bremenseben, bekannt gewordenes Adelsge- schlecht , von welchem der Verfasser des Lebens des ehemaligen k. russ. General -Feldmarschalls Grafen v. MQnnich, dessen Mutter aus dieser Familie stammte , sehr genaue Nachrichten mit einer Stammtafel gege- ben hat. Als Ahnherr der niedersächsischen Familie wird Johann v. Oet- ken, k. dän. Regierungsrath und Land-Rentmeister in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, genannt. Derselbe hatte ans der Ehe mit Helena v. Dangeroth aus dem Braunschweigischen , neben sechs Söh- nen , fünf Töchter , von welchen Sophia Catharina v. 0. die Mutter des obengenaneten Grafen v. Mttnnich wurde. Die sechs Söhne des Johann V. 0. waren: Johann Ludolph , Herr auf Lage oder Loy , k. dän. Staats- rath , wie auch Canzler und Consistorial - Director in den Graüschaften Oldenburg und Delmenhorst, welcher, neben einer Tochter, Dorothea Helena , venu, mit N. N. , k. dänischen Staatsrathe , zwei Söhne hatte : Christian Eberhard v. 0. auf Loy , k. dän. Obersten , General-Quartier- meister und Chef vom Fortifications-Etat, geb. 1691 und Johann Hein- rich, geb. 1698, k. poln. Oberstwachtmeister bei der Krongarde ; Chri- stoph , Herr auf Bardenfleth , k. dän. Premier-Lieutenant bei der Leib- garde, später Landgerichts -Assessor der Drostei Oldenburg und Els- fleth , wie auch Amtmann zu Morien und Oldenbrock , von dessen Söh- nen 1743 noch zwei lebten: Johann Christoph auf Bardenfleth, k. dän. Staats- wie auch Justiz-, Canzlei- und Consistorialrath in den Graf- schaften Oldenburg und Delmenhorst, welcher 1716 k. dän. Resident zu Bremen war und männliche Nachkommen hatte, und Johann Mat- thias, k- dän. Capitain von der Infanterie in Norwegen; N. v. 0., k. dän. commandirender General en Chef in Norwegen; Friedrich Matthias V. 0., k. dän. Infanterie -Capitain; Ulrich Anton, k. dän. Fähnrich und Anton Gttnther, nach zurtlckgelegten Studien gestorben.

Leben des k. russ. FeldmarMhalls Ontfen t. Münnich, 6. 22 o. folgd. Otoihf, Tl. H. 818 n. 819.

Oetterer. Reichsadelsstand. Diplom von 1613 fftr die Gebrfider Oetterer in kaiserl. Diensten.

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Oettingen , Fürsten (im Schilde vior Reihen rothe , steheDde und goldene gestürzte Eisenhtttlein nnd zwar so, dass in der ersten nnd drit- ten Reihe drei rothe , von denen die äusseren sich im Schildesrande verHeren und zwei goldene, in der zweiten und vierten aber drei gol- dene , von denen sich die änssereA im Schildesrande verlieren nnd zwei rothe sind. In der Mitte liegt über diese Eisenhtttlein ein blauer Schild, dass man nur wenig von ihnen bemerkt und Ober das Ganze ist ein sil- bemcs Kreuz gezogen, dessen Balken schmal sind). Grafen- und Reichsfürstenstand. FOrstcndiplome : vom 14. Octbr. 1674 ftlr Albert Ernst I. Grafen v. Oettingen, protestantischer Linie; vom 18. Juli 1734 für Franz Albrecht Grafen v. Oettingen, Spielbergischer Linie und Ausdehnung dieses Diploms 10. Decbr. 1765 anf den jüngeren Sohn des Forsten Franz Albrecht : Anton Ernst , Herrn auf Schwendi nnd Ach- stetten und auf die Nachkommen desselben, und vom 25. März 1774 für Crato Ernst Grafen v. Oettingen , Wallersteiuischer Linie. Altes, schwäbisches, schon im 10. Jabrh. den gräflichen Gharacter führendes Geschlecht im Schwäbischen Riessgau , welches seinen Stammbaum mit diplomatischer Gewissheit bis in das 13. Jahrh. herauf führt, das jetzige Wappen vom K. Sigismund 1414 erhalten haben soll und zu den ehe- maligen Reichsgrafen der Schwäbischen Bank gehörte. Der gemein- schaftliche Stammvater des jetzigen Hauses Oettingen ist Graf Lud- wig XV., gest. 1557, dessen Söhne: Ludwig und PYiedrich, zwei Haupt- linien gründeten: die abgestorbene Oettingische, evangelischer ReMgion, mit dem Fürsten Albrecht Ernst 30. März 1731 im Mannsstamme Er- löschet!, und die Wallersteinische Hanptlinie, katholischer Religion; letztere blühte später durch die drei Söhne des 1602 gestorbenen Gra- fen Wilhelm : Wilhelm den Jüngeren , Wolfgang und Ernst in drei Ne- benlinien: zu Spielberg, Wallerstein und Katzenstein -Baldem. Die Linie Oettingen-Spielberg , später auch Oettingen, gründete Wilhelm der Jüngere, die Linie Oettingen-Wallerstein Wolfgang , gest. 1598, ^nd aus dieser Linie erbte Graf Anton Carl 1731 , des letzten Fürsten, evangelischer Religion , Albrecht Ernst IL zu Oettingen-Oettingen im Testamente ihm vermachten Lande, überliess aber dieselben seinem ältesten Sohne, dem 1738 gestorbenen Grafen Johann Friedrich und 1798 kamen an diese Linie auch die Güter der gräflichen Linie zu Katzenstein -Baldem, und die Linie Katzenstein - Baldem stiftete Graf Ernst, gest. 1636. Letztere Linie schied sich in den Balderischen und in den Eatzensteinischen Zweig, von welchen der erstere 1687 mit dem Grafen Ferdinand Maximilian, der letztere 1798 mit dem regierenden Gräfeti zu Oettingen-Balderstein , Katzenstein und Sötern: Franz WiP heliri, Statthalter des Erzstifts Cöln u. s. w., im Mannsstamme erloschen ist. Die fürstlichen Linien Oettingen-Spielberg und Oettingen-Wal- lerstein haben dauemd fortgeblüht. Beide hatten Reichsstandschaft durch einen Antheil an der reichsgräflich -schwäbischen Gurialstimme im Reichsfürstenrathe und führten bei dem schwäbischen Kreise eine Stiimne auf der Fürstenbank. Auch i^ar in dem Reichs-Deptftätions- Hauptschlusse jeder dieser beiden Linien eine Yirilstifiime im Reio'hs- fürstenrathe zugedacht, doch die Rheinbundsacte vereitelte diese Zu-

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sage, indem sie sämmtliche öttingensche Reichslande der Souverainitat des Königs von Bayern standesherrlich unterwarf. Zufolge eines zwi- schen Bayern and Württemberg geschlossenen Vertrags vom 10. Mai 1810 kam ein Theil der Besitzungen beider Linien standesherrlich un- ter die Staatshoheit Württembergs, daher ihnen auch in diesem Kftnig- reiche Standesherrlichkeit zukommt. Die Linie Oettingen-Spielberg besitzt unter wOrttembergischer Staatshoheit die Standesherrschaft Oet- tingen-Walxheim im O.-A. Ellwangen im Jaxtkreise und das Mediat- gericht Oettingen im Rezatkreise unter bayerischer Oberhoheit. Haupt dieser Linie ist: Fürst Otto Carl, geb. ISIS Sohn des 1855 ver- storbenen Fürsten Aloys III. aus der Ehe mit Amalie Prinzessin v. Wredö, geb. 1798 Senior des fürstl. Gesammthauses und Lehen-Administra- tor, Kron-Oberhofmeister und erblicher Roichsrath des Kgr. Bayern, erbliches Mitglied der Kammer der Standesherren im Kgr. Württem- berg u. s. w., verm. 1843 mit Georgine Grf. v. Königsegg- Aulendorf, gob. 1825, aus welcher P^he, neben zwei Töchtern, Pr. Clementine, geb. 18 U, und Pr. Camilla, geb. 1845, zwei Söhne stammen; Erbpr. Albrecht, geb. 1847 und Pr. Emil, geb. 1850. Die Geschwist» des Fürsten Otto Carl sind: Pr. Mathilde, geb. 1816, verm. 1839 mit Maximilian reg. Fürsten von Thurn und Taxis, Pr. Gustav, geb. 1817, k. k. Oberstlieutenant in d. A, jmd Pr. Bertha, geb. 1818, verm. 1842 mit Raimund Gr. v. Fugger-Kirchberg- Weissenboru. Die Linie Oet- tingen-Wallerstein wurde für die, durch Vergleich mit der Grf. v. Col- loredo-Mansfeld Tochter des 1778 gestorbenen Gr. Anton Joseph, Katzenstein-Baldernschen und Söternischen Linie vom 3. Octbr. 1802 erlangte, aber durch den Lüneviller Frieden von 1801 an Frank- reich gekommene vormalige Oettingen-Baldernsche Herrschaft Dach- stuhl, an der Grenze von Lothringen, durch den Reichsdeputations- Hauptschluss von 1 803 §. 1 5 mit der Abtei Heiligenkreuz zu Donauwörth, dem reichen Capitel St. Füssen in Augsburg und den Wallersteinisohen Klöstern zu Kirchheim, Deggingen und Meichingen entschädigt. Ausser diesen, unter dem weitläufigen Mediatgerichte Wallerstein unter bayeri- scher Oberhoheit begriffenen Gütern besitzt diese Linie das Amt Ne- resheim im Jaxtkreise unter württembergischer Staatshoheit, auch be- findet sich bei dieser Linie als Thronlehen das Oberhofmeister- Amt des Kgr. Bayern. Haupt der Linie Oettingen-Wallerstein ist: Fürst Fried- rich , geb. 1840 Sohn des 1842 verstorbenen Fürsten Friedrich Kraft Heinrich aus zweiter Ehe mit Maria Anna Grf. v. Trauttmans- dorf, geh, 1806 succed. seinem Vater 1842 unter Vormundschaft und wird durch k. bayerisches Patent 20. Juni 1860 für grossjährig erklärt. Aus des Vaters erster Ehe mit Sophie Landgräfin v. Fürsten- berg, gest. 1829, stammt Pr. Sophie, geb. 1829, vermählte Grf. V. Buquoy, und aus des Vaters zweiter Ehe entsprossten auch vier Töch- ter: Pr. Caroline, geb. 1831 , verm. Grf. Raczynski, Pr. Gabriele, geb. 1833, Pr. Wilhelmine, geb. 1833, verm. Pr. zu Schwarzenberg und Pr. Maria Anna , verm. Pr. v. Lobkowitz. Die Geschwister des Für- sten Friedrich Kraft Heinrich sind, neben drei Schwestern: Pr. Sophie, geb. 1797, verm. Grf. v. Dürkheim-Montmatiij , Pr. <aiftrlotte, geb.

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1802, verw. Grf. v. Montecuccoli und Pr. Ernestine, geb. 1803, veniL Landgräfin zu Fürstenberg , zwei Brüder : Fürst Ladwig und Pr. CirL Fürst Ludwig, geb. 1791, Herr der Herrschaften Oberwallbaeh, ün- terwallbach und EberstalK k. bayer. Staatsrath in ausserord. Dienste, folgte seinem Vater, dem Fürsten Kraft &n8t 1802 and entsagte 1823 in Gunsten seines jüngeren Bruders Friedrich Kraft Heinrieh , vem. in erster Ehe 1823 mit Crescentia Bougin, geb. 1806, ans welcher Ehe eine Tochter stammt: Pr. Caroline, geb. 1824, Terrn. Ort v. Wald- bott-Bassenheim, und in zweiter Ehe mit Albertine Grf. v. Lariseb- Männich, geb. 1819. Pr. Carl, geb. 1796, Besitser der Herrschaft Seyfiriedsberg in Bayern, Termfihlte ach 1831 mit Julia Orf. y. Diel- richstein, geb. 1807, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, Pr. Marie, geb. 1832 , Term. Freifrau v. u. zu Frankenstein, Pr. Marie Anne, geb. 1840, verm. Grf. v. Falkenhayn und Pr. Sophie, geb. 1846, ein Sohn stammt: Pr. Moritz, geb. 1838, k. bayer. Lieutenant.

ffSpping, de Jure iiuigni c. 6. P. 6. Nr. OOO. ßueelini Stemmatogr. II. 8. 4M. - Sptnen Histor. Insign. 8. 274 u. Tab. 11. Iniho/, P. 1. t. c. 11. n. 1. 7. c. 9. DnrdtL Welt, Hamb. 1697. V. S. ir»7. - Durchl. Welt, Ausg. ron 1710. IL 8. 886—78. HochAnd. wärttemb. mit hochgr. OettingiMcb. und hocligr. Oetting. mit bochfÜntL wfirttembw altTfr^ neuerte Doppelstamm-Verwandtsch. , mit den beiderseitigen Wappen und 8tj>mmtafgia, 6VcB»> gen. Hübner, I. Tab. 270—73. - Trier, 8. 445 u. 46 und Tab. 39. 2teA«dbip<Cs, Wap- peuknnst, 8. 242 u. 43 und Fig. 72. - Zedier, XXY. 8. 803. Eökler's WappenkataMtor ▼on 1751. Oatterer, Handb. der Heraldik Ton 1762. J. P. Lang, historlKhe GnuMfliiiin des Oettingscken Wappens, Wallenrtein 1773, auch in D. Friedr. Aug. Schott*! Joriattaehca Wochenblatte , Jahrg. 3. 8. 572. J. Rauehpare», Oetingische Geschlechto-Beachndbiinip, 1775.

Salver, 8. 243, 318 u. 349. Geneal. Geschichte der Grafen v. Oettlngen In den mlttls- ren Zeiten, Nördlingen 1799. - Jaeobi, 1800 I. 8. 441-45 und IL S. 56. - v. £an^, 8. 6v. 7.

Geneal. u. statist. Staatshandb. , 65. Jahrg., 8. 496. Geneal.-hS8tor.-«tatiat. Afananach, Weimar 1832 8. 360. - Match, 8. 113. - Diplom. Handb. f. d. prena«. Staat, 1843, 8. 2aa - Cmtt, Adelsb. d. Kgr. Württomb. , 8. 49—53. Goth. geneal. Hofcal. n. svneal. Taachenb. , 1836, S. 174, 1848, 8. 173, 1862, 8. 174-77 u. 1865. - Sf^bmacher. L 16: Oetingen, Grafen. e. Jfc> ding, U. 8. 404—409: Gr. u. Frst. Suppl. zu Siebra. W.-B. n. 6. Tyrof, I. 246. W.>B. d. Kgr. Bayern I. 8 u. t. Wölckem, Abth. 1. Dor»t, IL 8. 86 n. 87 und Tab. 806 o. 8. 132. mit Siegelbeilage: Siegel Ludwig*« und Friedrich's Grafen t. Oattiogen n. Landgrafen im B* sass, von 1339.

Oettingen (in Schwarz zwei schwebende weisse Stäbe, welche, durch ein an beiden Seiten herabhängendes Band in ein Andreaskreu gebunden, oben und unteu von einem Sterne begleitet sind). Ein ni dem liefländischen Adel gehörendes Geschlecht, welches mehrere Güter erwarb, von denen Neu-Bomhusen und Schwarzhof dem 1786 verstor- benen Ordnungsricbter v. Oettingen zustanden. Derselbe hinterliess mit einer v. Bock einige Söhne. Sein Bruder, Generahnajor v. Oettin- gen , besass kein Erbgut und starb unvermählt. Otto George y. Oet- tingen, Major, war Herr auf Duhrenhof und wurde 1783 Assessor im Rigischen Gewissens-Gerichte. Ob Ewert Oetting, welcher rigischer Stadtvoigt war und 1581 starb und Eberhard Oetüng, welcher 1604 Ael- termann der grossen Gilde in Eiga wurde, zu den Vorfahren der Fa- milie gehören , muss ebenso dahingestellt bleiben , als die Annahme, dass dieselbe irgend in Verbindung mit dem alten Grafengeschlechte dieses Namens gestanden habe: das Wappen ist, wie angegeben, ein ganz anderes.

Arndt, Chron. n. 8. 351. - Oadebutch, Jahrb.', bei dem J. 1607, 8. 374. HupH, Kor- dische MiBcellon, 15.-17. Stück (Materialien au einer lieflaod. Adalsgeschichte, 8. «H a.91^

9, Firks, Ursprung des Adels in den OstseeproTinzen , 8. 132.

Oettinger. Beichsadelsstand. Diplom von 1653 fiOr Johann Martin

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Oettinger, Obersten und von demselben Jahre für Marquard (Markuard) Oettinger, genannt Breitenhahn.

HAndHchrini. Notix. - freih. p. Ltdebut, IL S. 163. und m. S. 318.

Oettl, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1717 für Anton Joseph v. Oettl, kaiserl. Hofkriegsrath und Geh. Referendar, mit dem Prädicate : Edler v.

HaDdacbriftl. Kotiz.

Oexle, auch Freiherren und Grafen. Reichsadels-, Freiherm- und Grafenstand. Adelsdiplom von 1677 mit dem Prädicate: v. Frie- denberg. Im 18. Jahrh. kam der Freihermstand und später, in der zweiten Hälfte desselben, auch der Grafenstand in die in Bayem, na- mentlich zu Regensburg ansässige Familie. Gauhe fahrt nach Sinapins die Familie unter den Namen: v. Friedenberg, genannt Oexel auf und giebt an, dass Antonius v. Friedenberg, genannt Oexel, welcher seine Ankunft in Schlesien aus Franken hergeleitet, 1720 ids Domherr zu St. Johannls in Breslau gelebt habe und Adam Anton Oexel v. Frie- denberg 1746 als Yicarius Generalis und bischöflicher Geh.- Rath in Breslau bekannt gewesen sei. Den Grafenstand erhielt Carl Freih. V. Oexle V. und auf lYiedenberg, Herr der Hofmark Leonberg, kurtrier- scher w. Kämmerer u. s. w., welcher noch 1800 Gesandter bei der Reichsversammlung zu Regensburg im fürstlichen Gollegium seit 1784 für Augsburg und Ellwangen, seit 1785 fQr Passau und seit 1786 für Aremberg, Auersberg, Fttrstenberg, Liechtenstein und Schwarzenberg war. Später ist, soviel bekannt, der Stamm erloschen.

Sinapitu, U. 8. «29. - öauA«, H. S. 302 u. 303. - Ztdler, XXV. 8. 821. - Ran/t, gene»L Archivar. Th. 27, S. 661 nnd dMselben geneal.-hi0tor. Nachrichten, V. 8.420. Tv' rofy I. 12: F. H. r. 0. - Suppl. sn «ebm. W.-B. n. 24 u. IV. 6.

Oeyen (in Silber eine rothe Lilie, begleitet von fünf rothen Wor- feln, oben zwei und unten drei, 2 und 1.) Rheinländisches im Re- gierungs-Bezirke Düsseldorf zu Duykerhoff begütert gewesenes Adels* geschlecht, aus welchem Oswald und Max v. Oeyen, laut Eingabe d. d. Duykerhoff, 3. Juli 1829, in die Adelsmatrikel der preussischen Rhein- provinz und zwar unter Nr. 90 der Classe der Edelleute, eingetragen wurden. Dass die Familie mit dem niederländischen Geschlechte V. Oyen oder Oeyen, aus welchem die in Bayem vorgekommenen Frei- herren und Grafen Oyen zu Fürstenstein, s. unten den betreffenden Ar- tikel, hervorgegangen sind, im Zusammenhange gestanden, ist nicht nachzuweisen , scheint auch dem Wappen nach nicjit der Fall zu sein.

N. pr. A.-L. V. 8. 347: durch Satxfehlcr: y. Oeyen. - Freih. v. Ltdebur, IL 8. 163. - W.-B. d. preum. Rheinprov. I. Tab. Ol Nr. 181 u. 8. 85.

Oeynhausen ; auch Freiherren nnd Grafen (Stammwappen: in Blau eine frei aufrecht gestellte silberne Leiter mit vier Sprossen). Reichsgrafenstand. Diplom von 1725 für Rabe Christoph v. Oeynhau- sen, k. grossbritann. Kammerherm und Ober-Jägermeister in Hannover. Die Erhebung wurde 14. Aug. 1725 in Hannover amtlich bekannt ge- macht. — Altes, westphälisches und niedersächsisches, auch in der Wet- terau ansässig gewordenes Adelsgeschlecht , welches auch Oyenhausen, Oynhausen, Oinhausen, Oenhausen nnd Oeyenhausen geschrieben wurde und urkundlich schon 1036, 1095 und 1256 vorkommt Dasselbe sass

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bereits 1430 unweit Büren zu Lichtenau und Südheira, 1536 zu Gre- venburg bei Brakel und 1592 zu Oldenburg bei Höxter, erwarb dann in Westpbalen und den umliegenden Landen mehrere andere Güter und wurde später im Calenbergischen zu Langreder und in neuerster Zeit in Meklenburg-Schwerin zu Brahlstorff im Amte Wittenburg begütert. Bernhard Simon und Rave Arend Gebrüder von Oeynhausen lebten im 16. Jahrhunderte, Georg war um 1630 kaiserl. Oberst und zeichnete sich ebenso, wie Melchior Hermann, h. holstein. Oberst, im 30jährigen Kriege aus; Amd, Herr von der Grevenburg , war 1650 Hauptmann und Commandant zu Giessen und Friedrich zählte 1702 zu den Dom- herren zu Paderborn. Graf Raban Christoph , s. oben , hatte aus der Ehe mit Sophia Juliana Freiin v. d. Schulcnburg, Schwester des be- kannten vcnetianischen General -Feldniarschalls Matthias Johann Gra- fen v. d. Schulenburg, vier Söhne, Friedrich Ulrich, Ludwig Ferdinand Moritz und Georg Ludwig. Graf Friedrich Ulrich, ältester Sohn des Grafen Raban Christoph , pflanzte den Mannsstamra der Grafen v. Oeyn- hausen durch einige Söhne fort; Ludwig Ferdinand, Domherr zu Mag- deburg, wurde 1725 von dem erwähnten mütterlichen Oheime adoptirt, nannte sich hierauf Graf v. d. Schulenburg-Oeynhausen , wurde kaiser- licher Oberst und 1735 Generalmajor und setzte den Stamm der Gra- fen V. d. Schulenburg-Oeynhausen fort: Moritz war Commandeur des deutschen Ordens und k. k. Oberst und Georg Ludwig trat in kursäcb- sische Kriegsdienste und stieg ebenfalls zum Obersten. Der gräfliche Stamm blühte fort und zwar in neuerer Zeit in zwei Linien und die erste Linie in drei Speciallinien. Die Stanunreihe der ersten Special- linie der ersten Linie stieg, wie folgt, herab: Graf Friedrich Ulrich, geb. 1695 und gest. 1776, Herr zu Grevenburg, Reesen. Dören, Driburg und Bergheim , kurhannov. Ober-Forst- und Jägermeister : Friederike Baro- nesse de Lorraine, dit de Beauvernais, geb. 1709, verm. 1731 u. gest. 1751 ; Graf Friedrich Wilhelm, geb. 1732 und gest. 1778, hessen- casselscber Ober- Jäger- und Falkenmeister: Melosina Grf. v. Kiel- mansegge-Gültzow, geb. 1720 und verm. 1760; Graf Friedrich Ludwig Wilhelm , geb. 1767 und gest. 1814, Herr zu Steinheim, Red- derang und Müsselmow, kurhannov. KammerheiT und Hauptmann: Ida V. Moltke-Wolkendorf, geb. 1769, verm. 1792 und gest. 1845; Graf Friedrich, geb. 1801 jetziges Haupt der ersten Speciallinie der ersten Linie Herr auf Brahlstorflf in Meklenb. -Schwerin , Oej'n- hausen, Steinheim und Reelsen in Westphalen, auch Herr zu Emracr- bnich, k. hannov. M.ijor a. D. : erste Gemahlin; Harriet v. Hinüber a. d. H Morsum, geb. 1813, verm. 1839 und gest. 1852, und zweite Gemahlin; Rosalie v. Borck a. d. H. Möllenbeck , geb. 1830 und verm. 1858. Aus der ersten Ehe stammen fünf Söhne: Kuno, geb. 1840, Ulrich, geb. 1852, Stud. jur. , Georg, geb. 1843 , k. hannov. Lieute- nant, Erich, geb. 1849 und Hilmar, geb. 1852, aus der zweiten Ehe aber eine Tochter, 'Anna, geb. 1862. Die Geschwister des Grafen Friedrich sind fünf Schwestern: Ida, geb. 1793, verw. Landschafts- director v. d. Wense, Luise, geb. 1794, Chanoinesse des adeligen Klo- sters Lüne, Melosine, geb. 1797, Chanoinesse des adeligen Klosters

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Wennigsen , Wilhelmine, geb. 1799 , verw. Frau Präsidentin v. d. Wensc und Emilie, geb. 1806^ und ein Bruder, Graf Wilhelm, geb. 1804, grossherzogl. meklenb.-scbweriu. Oberst der Infanterie und Comman- dant der Festung Dömitz, verm. 1850 mit Luise v. Arnsberg, aus wel- cher Ehe drei Söhne entsprossten :' Friedrich, geb. 1853 , Heino, geb. 1854 und Wilhelm, geb. 1860. Die zweite Speciallinie der ersten Linie beruht jetzt auf den Grafen Julius, geb. 1843 Sohn des 1833 verstorbenen Grafen Ludwig, k. hannov. Majors, aus zweiter £he mit Susanne v. Oldershauson , geb. 1807 und verm. 1835 und Enkel des 1811 verstorbenen Grafen Georg Studirender der Rechte zu Mün- chen und auf dessen Schwester , Grf. Clotilde, geb. 1838, expect. auf Kloster Lüne. Die dritte Speciallinie der ersten Linie ist im Manns- stamme 4. März 1798 zu Lissabon erloschen mit dem Grafen Carl Au- gustin (erhielt als Katholik die Namen : Peter Maria Joseph), k. portu- giesischem Generalissimus. Derselbe hatte aus der Ehe mit Eleonora Marquise v. Allorna, Grf. v. Assumar, Erbin der Herrschaften Alma- risa und Almada, eine Tochter: Julia Grf. v. Oeynhausen y. Almeida. Marquise v. Allorna, geb. 1785, verw. Gräfin d'Ega, wiedervermahlt 1826 mit Gregor Grafen Stroganoff, k. russ. Oberkammerherrn, Hof- stallmcister, Minister und Staatsrath. Die zweite Linie: Grafen - v. d. Schulenburg -Oeynhausen, ist ebenfalls erloschen. Die Stamm- reihe dieser Linie stieg, wie folgt, herab: Ludwig Ferdinand Graf v. d. Schulenburg-Oeynhausen, s. oben, geb. 1701 und gest. 1754: Marie Anne Grf. v. Kottulinsky, verw. Fürstin v. Liechtenstein, geb. 1707, vefm. 1740 und gest. 1788. Graf Ferdinand Ludwig (L), geb. 1745 und gest. 1825, kurpfölzischer Oberst und General-Adjutant: N. de Vincens de Causans: Graf Ferdinand Ludwig (IT.), geb. 1800, vor- maliger Besitzer von Steinheim und Reelsen in Westphalen, fOrstl. lippe- detmoldscher Kammerherr , verm. mit N. dUinnisdal, schloss im De- cember 1860 den Stamm seiner Linie. Der adelige Stamm, dessen Sprossen zum Theil den freiherrlichen Character führen, hat im Kgr. Hannover , wo derselbe zu dem ritterschaftlichen Adel der Calenbergi- schen Landschaft gehört und wo mehrere Glieder der Familie in die k. hannov. Armee traten, so wie im Kgr. Preussen begütert fortge- blüht. Nach Rauer waren 1857 in Preussen begütert: Adolph Freih. v. Oeynhausen , Herr auf Südheim im Kr. Büren, Friedrich Freih. v. 0., Herr auf Grevenburg im Kr. Höxter und Carl Borries Dietrich v. 0., herz, braunschw. Stabs -Auditeur, Herr auf Mallschütz im Kreise Lauenburg.

Oauh«, I. 8. 1559 u. flO und H. 8. 843 a. 44. - v. Hattiti'in, IIT. Sappl. S. 121. - ZtdUr, XXV. S. 2577. - GencAL lUndb. 1778, Nachtr. 8. 84-H7. - Jacobi, 1800, IL Ö. 33U: Gr. V. d. SohuIrnbiirK-Oeyiihau-on. Ersch und Gruber, Enryklop. Seot. 3. Th. VlU. S. 227. Freik. 0. d, Kn^Mbeck^ 8. 222. - Freih. v. Ledebur, II. 8. 163. Ocneal. Twchenb. d. grafl. nftu«MT, 186«, S. 572, 1861 8. 595 u. 1804 8. 598-0<>2. - Durchl. Welt, DI. 201: Gr. r. O. ♦. Steinen, Tab. 39. Nr. 1 v. 0. - Suppl. zu SIebm. W.-B. V. 20. - Roben*, Ele- mentar-Werkch. U. 67. - W.-B. d. Preuw. Rheinprov. II. Tab. 37. Nr. 73 u. S. 144. - W.-B. d. Kgr. Hannover, A. 3: Gr. r. O. und C. 30: v. 0. u. 8. 11. Knesc/ike, II. 8. 325 n. 26.

Ofen , OfTeii. Ein früher zu dem Adel im Herz. Bremen zählendes Geschlecht, welches schon 1300 im Lande Kedingen ansässig war. Aus demselben lebte noch 1708 Anton Heinrich v. Offen, schwäbischer Ritt- meister ; welcher Herr auf Schkölisch bei Stade war.

Gauke, I. B. 1532 u. 83 : am Schhuwe d. Artikeb: OeAier nach tf ushsrd Theatr. uobil, Bremnifc

S8S ~

Offein , Offelen , Freiherren. Eine in Oesterreich yorgekommene freiherrliche Familie, zu welcher der 1733 verstorbene k. k. General- feldmarschall-Lieutenant Georg Ludwig v. Offein gehörte.

BoMfU Archivar. Yin. 8. 302 o. XXVn. 8. 522. Z^dUtt XXY. 8. 84S.

Offen. Ein im 17. nnd 18. Jahrh. im Bremenseben irad Lippe- schen mit Schölisch, Bmntrup, Entrup und Papenbansen begflt^rtei Adelsgesehlecht , welches früher auch in Ostpreussen ansässig gewesen sein soll. Nach Erlöschen des Stammes kam 1720 Namen and Wi^ pen an eine Linie der alten Familie y. d. Decken, s. den Artikel Deckoi, V. dor, genannt Offen, Bd. 11. S. 434.

MuMhard, S. 413. Erliutertes Pretusen, II. S. 368. Sappl. bu 8iebtn.*W.-B. y. 18: T. Offen.

Offenberg (Schild geyiert: 1 u. 4 in Blau zwei goldene Andreas- kreuze und 2 u. 3 in Schwarz drei silberne Spiegel : cölniscbe Patrid»- familie Spiegel). Niederrheinisches Adelsgeschlecht aus dem gleich- namigen Stammhanse unweit Rees, welches 1690 zu Mollenbeck nod Willich bei Rheinberg und 1700 zu Bruch oder Morsbroicb unweit Kempen sass , früher auch zu Broil , Hungerspesch (cölnisches Lehn) und Merhausen begütert war. Später ist der Stamm ausgegangen.

Fahn«, I. 8. 312. - Freih. ». Ledebur, H. 8. 1«3.

Offenberg, auch Freiherren (in grünem Felde zwei bemooste, durch yerschiedene Absätze erhöhte grüne Berge oder Felsen, yon wel- chen einer in der rechten Oberecke und der andere in der linken ün- terecke steht). Altes, aus der Schweiz hergeleitetes, curländischei Adelsgeschlecht, welches früher auch Offenburg geschrieben worden sein soll, nach Niedersachsen, Holstein und Dänemark kam, in Cur- und Liefland im 17. und 18. Jahrh. die Güter Abellen, Adsien, Las- dohnen, Musten, Prausen, Wisigal, Fockenhof, Grentzhof, Garlsberg, Friesbeck, Illien oder Illingen, Elintenhof, Grösen u. s. w. an sidi brachte und vom K. Rudolph IT. 1. Aug. 1594 den, der Familie sor stehenden, alten Adel anerkannt erhielt. Rudolph und Hugo y. 0. waren 1256 und 1275 Johanniter-Ordens-Comthure zu Burgsee; Aman- dus V. 0. wurde 1433 vom K. Sigismund auf der Tiberbrücke in Rom zum Ritter geschlagen und starb 1458 als Oberstzunftmeister zu Basel, und Emmerich v. 0. lebte 1490 als kaiserl. Land -Oberster in der Schweiz. Der Sohn desselben, Jonas v. 0. , k. k. Geh.-Rath und Statt- halter in Steiermark, wurde 1571 vom K. Maximilian H. mit einer Ge- sandtschaft an den Czar Iwan Basilowicz betraut. Jonas' einziger Sohn, Lorenz v. 0. , diente mit Auszeichnung im deutschen Heere gegen die Türken und erhielt vom K. Rudolph H. ansehnliche Güter in Steier- mark zum Geschenke. Derselbe ging mit dem Markgrafen Wilhelm zu Brandenburg, Erzbischofe von Riga, nach Liefland, wurde SÜftsvoigt zu Treyden und Cremen, später Ordenscanzier, vermählte sich mit Bar- bara V. Rosen, und die Könige in Polen, Stephan und August Sigis- mund belohnten ihn mit den Gütern Lasdohnen, Prausen, Wisigal, Abel- len , Sinteln und Hatten , welche Besitzungen aber seinen Nachkommen durch die Eroberung Lieflands durch Russland , auf immer «yerloren gingen. Durch einen Enkel des genannten Loren« y. 0. auf Lenadam

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(Lasdehnen): Christoph v. 0., kam die Familie nach Deutschland und in andere Länder. Derselbe vermählte sich in Pommern mit einer V. Pancker, hielt sich daselbst auf, bis er der verw. Königin Sophia von Dänemark zu Nykoping Kammerjunker wurde und hatte aus sei- ner Ehe, neben sieben Töchtern, drei Söhne. Von letzteren liess sich der älteste in Holstein nieder, vermählte sich mit einer v. Buchwald und setzte seine Linie fort; der andere Sohn, Friedrieb, k. dänischer Stifts- Hauptmann zu Drontheim in Norwegen , hatte zwar einen männlichen Erben, doch starb derselbe jung auf Reisen in Frankreich, und der dritte Sohn , k. dän. Oberst und Commandant zu Nyburg , hatte zwei Söhne, von welchen der ältere in Dänemark zur See commandirte und sich mit einer v. Kaas vermählte, der jüngere aber durch seines Vaters Schwester, Gemahlin des kursächs. Geh.-Kaths und Domprop- sten zu Meissen Christian August Freih. v. Friesen, um 1678 nach Kursachsen kam und sich daselbst niederliess. Später blühte in Cur- land der Stamm in zwei Linien zu Grösen und Illien fort. Die ältere Linie stiftete Carl Gustav v. 0., geb. 1755, k. russ. Geh.-Rath, Prä- sident des Piltenschen Landraths-Collegiums und Herr auf Grösen, wel- cher, mit Hinterlassung zweier Söhne, Alexander Carl, Hauptmanns zu Hasenstadt, und Johann Heinrich, k. russ. Garde- Officiers, 1835 starb. Die jüngere Linie hatte Heinrich Christian v. 0., geb. 1698 und gest. 1781, kurländischer Landhofmeister, gegründet, welcher die durch Vermählung mit Friederike Dorothea v. Dönhoff erhaltenen illie- nischen Güter zu einem Fideicommiss erhob. Von demselben stammten drei Söhne : Peter Georg, geb. 1740 und gest. 1829, Hauptmann zuGro- Hn, Majoratsherr auf Illien, verm. mit Julie v. Korff a. d. H. Trecken; Heinrich, geb. 1752 und unvermählt gest. 1829, k. russ. Geh.-Rath und Präsident des curländis(^en Oberhofgerichts und Emmerich, geb. 1754 und unvermählt gest. 1825. Aus der Ehe des genannten Peter Georg stammten, neben zwei Töchtern, Caroline Henriette, geh- 1787, verm. 1809 mit Cyprian Goulbert Baron v. Creutz, k. russ. General der Cavalerie und Juliane, geb. 1796, verm. mit Otto Freih. v. Rön- ner, k. russ. Oberstlieutenant a. D., drei Söhne: Heinrich Wilhelm, geb. 1788, erst k. preuss. und dann k. russ. Kammerherr und Staats- rath, Besitzer des Stammgutes Illien, verm. mit Jenny Charlotte Freiin V. Mirbach, Erbmsgoratsfrau auf Stocken, aus welcher Ehe eine zahl- reiche Nachkommenschaft entspross; Friedrich Carl, geb. 1789, k. russ. Generallieutenant, verm. mit Catharina v. Bibikow, aus welcher Ehe ebenfalls mehrere Söhne stammten und Emmerich Johann, geb. 1791, k. russ. Generalmajor, verm. 1834 mit Catharina v. Repninsky.

Xelch, Llefl. Chronic. 8. 31. Ruasoto, Liefl. Ghrou., S. 77. Humbracht, 8. 278 und 281. Gauke, I. S. 1536 u. 37. - Raftn, Anoal. helvet. S. 287. - Bnddeus, liintor. Lexic m. 8. 120. Salp^, 8. 83. r. Firks^ ürspr. d. Adels |n den OstseeproY. 8. 159. N. Pr. A.-Lexic. 8. 477 a. 78. - Diplom. Uandb. für den preuss. Staat, 1843, 8. 297. - F^^eih, 9. L^dthur, n. 8. 163 u. 64. Neitnbt, curländ. W.-B. 29. Tyrof, IL 294.

Offenburg. Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht, welches die gleichnamige Herrschaft und Stadt zwischen 1165 und 1330 besass.

SehmuU, m. S. 73.

Offeney. Ein in Preussen in neuer Zeit vorgekonmienes, in den

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Listen der Armee aufgeführtes Adelsgeschlecht. Wilhelm v. Offeney, k. preuss. Oberstlieutenant a. D., verm. sich 1842 mitüelene v. Schwe- rin und lebte in Berlin.

Freih. v. Ltdebur, II. S. 104.

Offenhein, auch Freiherren. Ein früher zu dem steiermärkischen Adel zählendes, mit mehreren Gütern angesessenes Adelsgeschlecht, aus welchem Eustach v. Offenhein 1613 eine Bestätigung des seiner Fa- milie zustehenden Freiherrnstandes erhielt

Handfcchriftl. Notiz. Sehmutz, 111. S. 73.

Offenmüiier, Offmülier. Durch kaiserl. Diplom von 1630 fär Wolfgang Offmüller bestätigter Adelsstand der Familie.

Haiulsrhriftl. Nutiz.

Offenthal. Reichsadelsstand. Diplom von 1594 für Peter Offen- thal, Doctor der Rechte und kurmainzischen Rath.

Haiuli^chrifll. NuUk.

Offner. Reichsadelsstand. Diplom von 1650 ftir Johann Jacob Offner, in kaiserl. Diensten.

Iland0chriftl. Notiz.

Offner, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von AT 12 für Johann Andreas Offner, k. k. Hofkammer-Hauptbuchhalter.

.Mftjerle r. Uühl/eld, Krg.-Bd. S. 183.

Offner v. Cassal und Agathseberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1753 für die Gebrüder Joseph und Georg Offner, mit dem Prädicate : v. Cassal und Agathäberg.

Meg*:ile v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 302.

Ofner. Reichsadelsstand. Diplom von 1650 für Johann Ofner.

HrtndMchrIftl. Notiz.

Ogaro V. Friedensfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795 für Franz Ogaro aus Cormons in Görz, mit dem Prädicate: v. Frie- densfeld.

Megtrle v. Mühlfeld, 8. 236.

Ogertschnig. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1719 für Lo- renz Andreas Ogertschnig, k. k. Hofkammer-Canzlisten und fürstl. traot- sonschen Haushofmeister.

Mtyerle ». Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 302.

Ogilvy, Ogyivy, auch Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom von 1739 für Hermann Carl Freih. v. Ogilvy, Herrn auf Zahorzan, Zspha- chow und Gauershan , k. k. Gcncralfeldzcugmeister und Commandanten der Festung Prag. Altes, aus Schottland stammendes Adelsgeschlecbt, aus welchem im 30jährigen Kriege, Georg v. Ogilvy sich in Deutschland niederliess. Derselbe zeichnete sich durch die tapfere Besch&tzung der Festung Spielberg bei Brunn so aus, dass er die Stelle eines Comman- danten dieser Festung bis zu seinem Tode behielt. Der Sohn desselben, Freiherr Georg Benedict, Herr auf Gauershan unweit Prag, stand erst in k. k. Diensten als Generalmajor, dann als General -Feldmarschall in der k. russ. Armee und zuletzt bis zu seinem 1710 erfolgten Tode als General -Feldmarschall im k. poln. und kursächs. Heere. Der einzige Sohn des Let2tern war der oben genannte Graf Hermann Gari, welcher

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drei Söhne hatte, von denen der älteste Carl Joseph bei der ersten Be- lagerung Prags erschossen wurde.

Oauh€, I. S. ir>36 u. 37 mid II. S. 8iJl n. 22. - ZedUr , XXV. S. 902-50. ~ M^Qtrle V. Müfdfeld, Krg.-lKl. S. 23 u. 24.

Oheimb (in Silber der obere Theil eines quer durchschnittenen rothen Gerasenkopfes mit Hörnern und Ohren, an welchem sieben Bluts- tropfen herabhängen). Ein, zu dem im Lippe-Schaumburgischen und in Westphalen begüterten Adel gehörendes Geschlecht, dessen Ahnherr, einer Farailiensage nach , ein Gemseiyäger gewesen sein soll , der dem K. Maximilian I. 1493 auf der Martinswand mit dem Ausrufe: 0 geh heimb ! den Pfad zu seiner Rettung gezeigt, weshalb ihn der Kaiser ge- adelt und ihm den Namen : Oheimb gegeben habe. Die Familie wurde im Lippe-Schaum burgischen zu Entzen, Helpsen, Krebshagen und Stadt- hagen und in Westphalen zu Holzhausen bei Hausberge unweit Minden und am Limberge bei Rahden gesessen. Näher bekannt ist dieselbe erst seit dem zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrh. Moritz Christian und Ludwig Christian v. Oheimb waren Capitaine in der kurbraunschweigischen Armee unter dem Feldmarschall Grafen v. d. Schulenburg und wohnten 1716 dem Feldzuge in Morea bei. Ersterer blieb bei der Erstürmung von Negrqponte, Letzterer vermählte sich bei seiner Zurückkunft mit Juliana V. Morstein, der Letzten aus einem alten, ritterschaftiichen, fränkischen Geschlechte, mit welcher er 24 Kinder erzeugte. Von den zwölf Söhnen , welche alle erwachsen und in Kfiegsdieusten standen, zeichnete sich besonders Albrecht Christian v. 0., geb. 1704 aus, wel- cher als h essen -casselsch er General der Cavallerie, Gouverneur von Rin- teln und Amtshauptmann zu Rodenberg und Sachsenhagen 1780 starb. Erst im 60. Jahre vermählte er sich mit Sophie Henriette Grf. v. Meilin a. d. H. Vahnrow in Pommern, Erbin von Südhemmern unweit Min- den , welche die Mutter von vier Töchtern wurde , von welchen drei durch Vermählung in die Familien v. Bodenhausen, Boineburg-Men- gersen und Münchhausen kamen. Ein Neffe des Generals Albrecht Christian v. 0. : Hans Georg v. 0. , war einer der Adjutanten des be- rühmten Friedrich Wilhelm Grafen zu Lippe -Bückeburg, welcher den- selben nach Portugal in den Fel^zug gegen Spanien begleitete. Der- selbe stieg bis zum Obersten und starb 1817 im 86. Lebensjahre auf seinem Gute Holzhausen. Der einzige Sohn desselben , Friedrich Wil- helm V. 0., den der Graf zu Lippe-Bückeburg selbst aus der Taufe hob, wurde 1796 k. preuss. Kammerherr, war Herr auf Entzen, Helpsen, Stadthagen und Holzhausen und wurde durch seine beiden Frauen aus dem Geschlechte v. Ledebur Vater von sechs Kindern. Der Stamm blühte fort. Alexander v. Oheimb, Herr auf Holzhausen, ist ftirstl. lippe'scher Staats- und Cabinets-Minister und F. v. Oheimb, Kreisdepu- tirter und k. pr. Premierlieutenant a. D., war nach Rauer 1857 Herr auf Hudenbeck im Kr. Lübbecke.

N. Pr. A.-L. IV. S. 418 u. 19. - Freih. r. Ledebur, U. S. 104.

Oheimb (in Blau , oder auch in Roth ein Kranich). Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 3. Dec. 1727 für Johann Leonhard Oheimhi Secretair des Commerz - Collegiums in Schlesien. Der Stamm ,Utfit#

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fort, die Familie erwarb in Schlesien mehrere Güter: Lescbwitz im Lieg- nitzischen, Pasterwitz im Breslauischen, Ober-Streit und Ober- und Nie- der-Wiltschau im Striegauschen etc. und mehrere Sprossen des Stammes traten in die k. preuss. Armee. Johann Ferdinand Georg v. O., Herr auf Leschwitz, war 1806 Landrath des Kr. Breslau; ein Major v. 0. bei der ostpreuss. Füsilierbrigade und zuletzt im fönften Infanterie-Re- gimente, trat 1809 aus der activen Armee und ein Capitain v. O. zeich- nete sich bei Leipzig aus und wurde decorirt. Nach Hauer war 1857 Adolph V. 0., Lieuten. a. D., Herr auf Neudorf im Kr. Nimptsch, Leon- hard August Ferdinand v. 0., k. pr. Lieut. a. D., Herr auf Ober-Streit im Kr. Striegau und ein v. 0. Herr auf Barottwitz im Kr. Breslau.

Magerte r. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 393. - N. pr. A.-L. IH. 8. 478 n. 79. Freik. 9. Ude- bur, IL 8. 164 u. HL 8. 318. - Sclilosiach. W.-B. ni. 17».

Oheimb. Altes, augsburgisches Patriciergeschlecht, dessen Spros- sen 1492 als Vasallen der Burggrafen t. Burgau vorkommen.

Burgermeitttr, Grafen- u, Rifctereaal, I. 8. 31. - N. Pr. A.-L. IV. S. 419.

Oheral. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1777 Ar Ignaz Oheral, k. k. Director des Districts Lezacsk in Galizien.

Meg^rU p. Mühl/^ld, Erg. -Bd. 8. 183.

Ohle, y. der Ohlan. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, wohl zu unterscheiden von der ebenfalls schlesischen Adelsfamilie Ohlen v. Ad- lerskron. Peter v. der Ohle lebte 1348 am fürstlichen Hofe zu Lieg- nitz, Nicolaus v. d. 0. war 1382 Hofrichter zu Liegnitz; Heinrich V. d. 0. war 1396 unter dem Herzoge Rupert I. zu Liegnitz bedienstet und Heintze v. d. 0. kommt noch 1440 am herzogl. Hofe zu Lieg- nitz vor.

Sinapiu*, I. 8. 683. Qauhe, II. 8. 1687.

Ohlen V. Adlerskron , auch Freiherren (Schild geviert mit gol- denem Mittelschilde, in welchem der schwarze, kaiserliche Doppeladler mit darüber hängender Krone schwebt: bei Erhebung in den Freiherm- stand hinzugekommen. 1 u. 4 in Gold ein halber , schwarzer , an die Theilungslinie angeschlossener Adler und 2 und 3 in Schwarz eine gol- dene Krone). Reichs-, Adels- und Freihermstand. Adelsdiplom vom 2. März 1672 für die Gebrüder Friedrich, Johann Gottfried und Joa- chim Ohlen, mit dem Prädicate: v. Adlerskron und Freiherrndiplom vom 3. Apr. 1699 fttr Christoph v. 0. und A., Sohn des Friedrich v. 0. und A. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches die Güter Quicken- dorf und Schrebsdorf im Münsterbergischen, Gross- und Klein-Maasel- witz im Breslauischen, ßaumgarten und Wilmsdorf im Kreuzburgischen, Eisdorf und Kaulwitz im Namslauischen , Ober-, Mittel- und Nieder- Schreibendorf im Strehlenschen , Schönbankwitz, Briesnitz, Treschen, Seiffersdorff etc. erwarb und später auch zu Damnig und Altstadt bei Namslau, Langenhof bei Kreuzburg, Blacziowitz bei Tost, Striegendorf bei Grottkau , Leuthen bei Breslau und Galisch und Strunz bei Glogau sass. In einem noch im Besitze der Familie befindlichen Gnaden- briefe vom Könige Sigismund August in Polen von 1548 sind die Ohlen als Equites Poloniae bezeichnet. Später wurde das (jeschlecht in den böhmischen Ritterstand aufgenommen und im Reiotoadelsdiplome ist

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ausdrücklich erwähnt, dass die Familie schon dem Adel der kaiserlichen Erhstaaten angehört und die böhmische Tafelfähigkeit besessen habe. Später schied sich der Stamm in zwei Hauptlinicn nach den Stamm- gütern Massolwitz und Eisdorf. Zu der älteren Linie zu Masselwitz ge- borten 1837 die beiden lirüder, der Rittmeister a. 1)., Freih. v. 0. u. A. und der Hauptmann a. D. v. 0. u. A. auf Leuthen. Ersterer hatte aus der Ehe mit einer v. Sydow einen Sohn, Raimund Freih. v. 0. u. A., welcher als LiiMitenant im 14. Inf.-Regim. stand. Der nächste gemein- schaftliche Stammvater der jüngeren Linie zu Eisdorf wfiU" der Ober- forstmeister Joachim v. 0. u. A. auf Eisdorf. Der älteste seiner Söhne, Ernst Sylvius , in der Jugend Page am Uofe des Königs Friedrich IL, dann k. Kammerherr, Laudrath des Kr. Krepzburg-Pitschen und Herr auf Baumgarten und Wilmsdorf, war mit Charlotte v.Seydlitz vermählt und starb 1801. Von seinen Söhnen zeichnete sich der jüngere, Gustav Leopold, in der Rheincampngne bei Grandpre und der ältere, Friedrich 'JVaiigott, 1807 bei Cosel aus. Letzterer starb 1827 als Major a. D. auf seinem Gute Blazciowitz. Von seinen drei Söhnen aus der Ehe mit rimrlotte v. GafFron a. d. H. Kunem wurde Gustav Assessor bei dem Oberlandcsgerichte zu Ratibor, Friedrich Lieutenant im Ingenieurcorps und Hermann Lieutenant im 22. Inf -Reg. Von den beiden Brüdern des oben genannten Kammerherm Ernst Sylvius starb Joachim als Oberstlieutenant ohne Nachkommenschaft, der andere aber, Ernst Wil- helm, gest. 1810, Herr auf Eisdorf, hatte aus der Ehe mit einer v. Stud- nitz drei Söhne. Von diesen Söhnen starb der älteste, Wilhelm, mit Hin- terlassung eines Sohnes, Edmird, welcher als Lieutenant in das 3. Hu- saren-Regiment eintrat. Von den beiden jüngeren Brüdern vermählte sich Pirnst auf Damnig, k. Landrath des Kr. Namslau, mit Johanna v. Prittwitz und der andere, Georg auf Striegendorf , k. Landrath und Landschaftsdirector, mit Caroline v. Donat. Ein Sohn des Landraths Ernst aus erster Ehe mit einer v. Plötz wurde Lieutenant im 2. Leib- husaren-Regimente und vermählte sich mit Marie v. Byern, ein Sohn des Tiandschaftsdirectors Georg aber, Ewald, trat in das 22. Infanter.- Regim. Begütert im Kgr. Preussen waren 1857 nach Rauer: Freih. V. Ohlen auf Reichen im Kr. Namslau und die verw. Frau v. Ohlen- Adlerskron nuf Krichen im Kr. Breslau.

SinapiuM, I. R. im. - Gauk^(, II. 8. 1687: Im Artikel: Ohle, t. d. Ohlao. - N.Pr. A.-L. lir. S. 479 und 80. - rr^iA. ». Ledebur, H. S. 104 u. III. S. 318. - v. Meding, IL S. 409 S<:hl.Hif»ch. W.-B. I. 12 u. U. 128.

N Ohm, genannt Jannsehowsky. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht,

welches nach Sinapius im Fürstenthume Teschen die Güter Nieder- Suchau und Bobreck und im Fürstenthume Oppeln Ellguth , Borzisla- vitz etc. erwarb , den Beinamen Januschowski aber von dem alten Sitze Janischdorf oder Jentschdorf im Oclsischen annahm. Die Familie sass bereits 1364 zu Naedlitz im Breslauischen, 1502 zu Ellguth im Treb- nitzischen und zu Ossig im Militsch'schen, 1505 zu Jentschdorf und Sieg- roth im Nimptschen, 1590 zu Michelwitz und Sapratschine im Treb- nitzischen und noch 1720 zu Bobreck unweit Beuthen und Wischerad im Teschenschen, so wie 1729 zu Gross -Suchau bei Strehlitz. Hans V. Ohm auf Nädlitz hatte 1364 mit dem Abte Johann auf dem Sande

, D«at«ch. Adelt-Lez. VI. 38

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EU Breslan einen Streit wegen seiner Güter und brachte einen Vertrag zu Stande; Hans v. 0. erhielt 1502 die Anwai-tschaft auf das Gut £11- guth und Hans ?. 0. auf Ossig kaufte von den Herzögen Albrecht und *Carl zu Münsterberg und Gels den Sitz Jahnsdorf nebst anderen Gütern von den V. Strachwitz und nannte sich seit dieser Zeit: Ohm-Janu- schowsky. Der gleichnamige Enkel des Letzteren, Herr auf Jahnsdorf, Sapratschine und Michelwitz, war 1590 des Herzogs Carl HI. zu Mün- sterberg und Gels Rath, Hofmarschall und Land -Hofrichter und noch 1720 kommt Hans George Anton y. Ghm, Janusczovsky genannt, Herr auf Wischerad, Nieder-Suchau und Bobreck als Land -Rechts -Besitzer des teschenschen Fürstenthums vor. So viel bekannt, blühte nadi dieser Zeit das Geschlecht noch im Teschen'schen fort, wenigstens finden sich in grösseren Siegelsammlungen Lackabdrücke, welche offenbar einer spä- teren Zeit angehören.

Sinapiut, I. 8. 213 u. 684. Oauhe, I. S. SIU. -^ M. Pr. A.-L. V. 8. 347 u. 48. - Freih. v. Leduhwr , II. S. 164. Siebmacher, 1. 74: Die Ohmea JanAchofickj eeuaimt V. MediHff, U. 8. 409.

Ghnesorge. Reichsadelsstand. Diplom vom 8. März 1805 flkr Ernst Traugott Leberecht Ghnesorge, Herrn auf Uhsmannsdorf und Nie- derhorka unweit Rothenburg in der Gberlausitz. Derselbe starb 4. Febr. 1839 ohne männliche Nachkommen. Die genannten beiden Güter stan- den 1857 einer Frau Rodig, geb. v. Ghnesorge, zu. Eine gleich- namige Familie wohl aus demselben Stamme, welche im ersten Jahr- zehnt des 19. Jahrh. das Rittergut Bremenhayn bei Rothenburg an sich gebracht hatte, erhielt den Adel und zwar mit folgendem Wappen: Schild zweimal quer getheilt, oben Roth ohne Bild, in der Mitte Silber, ebenfalls ohne Bild und unten Blau mit drei, 2 u. 1, Sternen. Ueber das Diplom fehlen Nachweise, so bedeutend auch das Material ist, wel- ches über sächsische und preussische Erhebungen der Redaction vor- liegt. Vermuthlich war der Erwerber von Bremenhayn in das Diplom von 1805 mit eingeschlossen. Als Herr auf Bremenhayn und Klein- Krauscha wurde von Bauer 1857 aiifgefQhrt: Friedrich Leopold v. Ohne- sorge, K. Landrath des rothenburger Kreises und Landschafts-Director.

N. Pr. A.-L. m. S. 481. - Rauer, Adretwbuch, 1857. 8. 16«. - Freih, p. L€d0bur, IL 8. 164.

Ohmeyer, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1811 f&r Joseph Franz Ghmeyer, Advocaten und Notar, mit dem Prädicate: Edler v.

JÜegerle e. Mühlfeld, 8. 237.

Ohms. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1816 fllr Anton Ohms, Hofrath der k. k. Polizei- und Censurs-Hofistelle.

MtgerU e. Mühlfeld, 8. 237.

Oidtmann. Ein in den Listen der k. preuss. Armee genanntes Adelsgeschlecht. In neuester Zeit stand ein Lieutenant v. Oidtmann im 7. Jäger -Bataillon und ein Anderer in der Garde -Pionier -Ab- theilung.

Freih. e. Ledehur, U. 8. 164.

Okacc. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1786 für Johann Okacz, k. k. Rath und Polizei-Director in Mähren.

Megtrüw, Mük{feld, 8. 887.

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0-Kelly ab Aghrim, Ritter. Beichsntterstand. Diplom von 1707 für Wilhelm 0-Kelly ab Aghrim, Reichsherold, wegen seines altadeligen irländischen Geschlechts, mit dem Titel : Comes Palatinns. Der Adop- tivsohn desselben, Dr. Wilhelm Mac-Neven, erhielt 1755 den erbl-österr. Ritterstand, s. den Artikel : Mac-Neven, 0-Kelly ab Aghrim, Ritter, Bd. VI S. 72.

MegerU r. UüAt/^ld, S. 133.

0-KeIly V. Gallagh nnd Tywoly, Grafen. Erbl. österr. und böhmischer Grafenstand. Diplom vom 27. Nov. 1767 fnr Festus 0-Kelly V. Gallagh und Tywoly (Festus 0-K. Grafen v. Gallagh und Tycooly) , cum Jure Incolatus. Das auf dem Helme des Wappens stehende Thier ist ein Enfield : ägyptisches Thier.

ÜHiMliichriftl. Notiz. - Sieger U v. Uühlfeld, Krg.-Bd. 8. 24. - Twrog, I. 41. ~ Soppl. XU SIel.m. W.-B. VI. 6.

Oklopsia V. Kugburg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1783 für Johann Oklopsia, k. k. Oberlieutenant im Luccaner Grenz- Infanterie-Regimente, mit dem Prädicate : v. Kugburg.

Megerlt r. Mühlfeld, Erg. -Bd. 303.

Oland. Reichsadelstand. Diplom von 1560 fUr die Gebrüder Georg und Hans Oland.

Hsudffchriftl. Notiz.

Olber, Olbem, Ritter und Freiherren. Reichsritter- und Frei- hermstand. Ritter- Diplom von 1692 für Johann Franz Olber (der Vater des Diploms-Empföngera war des iiinern Raths zu Wien Mit^ied gewesen) und Freiherm-Diplom von 1709 für Denselben, als k. k. Hof- kammerrath , wegen adeligen und ritterlichen Herkommens und zwar aus Allerhöchst eigener Bewegung.

Ilaud-olirini. Notiz: v. 0n)or. - »feg^rle r. MühlfeUl, Erg. -Bd. 8. 74: F. IL t. Olbern.

, Olberg. Adelsstand des Königreichs Preussen. Diplom vom K.

Friedrich Wilhelm HL für Eduard Olberg, k. preuss. Hauptmann im Generalstabe. Derselbe, verm. mit einer Tochter des k. pr. General- rotgors v. Stutterheim, ist später zum Generalmajor gestiegen.

N. Pr. A.-L. III. 8. 481 und V. S. :Ji8. - Frtih, 9. Ledebur, H. S. 1Ö6. - W.-B. d«r prcfUM. Mon. IV. 11.

Oldenbockum, s. den Ailikel: Altenbockum, Bd. I. S. 56. Altes, aus der Grafschaft Mark vom Hause Grimberg abstammendes Adelsgeschlecht, welches mit dem deutschen Orden nach Liefland kam. Aus der Hauptlinie in der Grafschaft Mark erhielt Johann v. Olden- boccum 1559 durch Verheirathung mit Almt v. Oldersum, Erbtochter, die Herrlichkeit Gödens in Ostfriesland , doch stammte aus seiner Ehe nur eine Tochter, welche sich mit Franz Fridag v. Lönighofen ver- mählte und demselben die Herrlichkeit Gödens zubrachte. Mit dem er- wähnten Johann v. 0. ging in der Grafschaft Mark die Hauptlinie aus.

Qauhe^ I. 8. 1538. r. Firk; Unprang des Adels in den OstMeprovliuen, S. 150.

Olbramowitz, s. Czeika, Czeyka v. Olbramowitz, Frei- herren und Grafen, Bd. H. S. 384 und 85.

Olbrecht v. Lindenheim. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1702 für Friedrich Franz Olbrecht, mit dem Prädicate v. Lindenheim.

Jr^ytrle t . Mk^tM, Kiv.-Bd. 8. 8911.

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Oldecop, Oldekop. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 4. JaD. 1681 fUr Hermann Oldecop. Sprossen des Geschlechts dienten im 18. Jahrh. in der k. preoss. Armee. Johann Jacob v. 01decx>p stand 1744 als See. -Lieutenant im Regimente ?. Dossow und nahm 1763 als Premierlieutenant den Abschied und ein Ffihnrich v. O. im Re0- mente v. Itzenplitz starb 1758. In neuer Zeit haben Glieder der Fa- milie in der k. rnss. Armee gestanden.

FrHh. 9. Udtfbur, U. 8. 165 u. III. S. 318.

Oldenburg. Fiins der ältesten Adelsgeschlechter Meklenburgs, welches die Union der meklenburgischen Ritterschaft von 1523 unter- schrieb. Dasselbe breitete sich weit aus, in das Bremen'sche und nach Schweden und Dänemark und wurde in Pommern, im Lünebnrgischen und in Ostpreussen begütert. In Meklenburg s&ss die Familie bereits 1478 zu Schwan und 1560 zu Grcmlin und Vitegast, erwarb dann meh- rere andere Güter und hatte noch 1724 Federow, 1758 Lehmborst und Schwartzendori und 1760 Knorreudorf inne. In Pommern war 1694 Stüdnitz, 1730 Hessin und 1745 Sarantzig, im Lüneburgischen 1657 Heimsen und im Bremen'schen 1704 Alt-Lünoberg in der Hand der Familie. Besonders aber erwarb dieselbe im 18. Jahrhundert mehrere Güter in Ostpreussen und noch 1820 standen dem Geschlechte Beis- leiden, Bcy dritten, Georgenthal, Perguschen, Strittheim und Wilhel- minenhof zu; Beisleiden und Perguschen sind bis auf die neueste Zeit in der Hand der Familie verblieben. Von den Sprossen des Ge- schlechts treten zuerst Gerhard und Conrad 1247 in einem erzbischöfl. Briefe zu Bremen als Zeugen auf; Luderus v. 0. und der Bruder des- selben, Hartmannus, Milites, erschienen als Zeugen 1305 in der Con- firmations -Urkunde der Privilegien der Stadt Güstrow und Wolfirum O. von Vitegast und Claus 0. zu Gremmcln 1449 in einem Kaufbriefe der Stadt Güstrow über das Dorf Glasewitz und Hans v. O., Comroan- dant der liefländischen Festung Padis, übergab dieselbe 1576 den Rus- sen. — Otto Fritz V. 0., gest. 1691 zu Amsterdam, verfasste, dem da- maligen fanatischen Wesen ergeben, mehrere religiöse Schriften; Joachim v. 0., h. meklenb.-güstrow'scher Geh. Rath, Oberhofinarschall und Hauptmann zu Dobbertin, starb 1622; ein anderer dieses Namens war 1660 ostfries. Hofmeister zu Norden und hinterliess einen Sohn : Joachim (HI.), welcher k. schwedischer Landrath war, und von dessen Söhnen Jürge und Joachim (IV.) in dem Treffen bei Hochstädt blieben. Später haben mehrere Glieder der Familie mit Auszeichnung in der k. preuss. Armee gedient. Georg Friedrich v. Oldenburg, geb. 1694 ein Sohn des Joachim Friedrich v. 0., Herrn auf Stündnitz unweit Dramburg in Pommern , aus der Ehe mit Sophie v. Bärfelde a. d. H. Lossow trat 1709 in das Reiterregiment von Katte, stieg immer höher, wurde 1757 Generalmajor und Chef des Regiments V. BLan- kensee und starb 1758. Derselbe war in erster Ehe vermählt mit Modeste Sophie v. Benekendorf, a. d. H. Krempzow, aus welcher Ehe ihm sechs Kinder geboren wurden und in zweiter kinderlosen mit Maria Clara v. Kleist a. d. H. Tüchow. Aus der meklenburgischen Linie stammte: Dietrich YoUrath v. 0., welcher als Generalmajor und CSidt

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des Lifantcrie-Begiinents Nr. 31, zuletzt v. Kropf, 1805 starb. Später^ am 1815, waren zwei v. Oldenburg, der £ine Üerr auf Beidritten und der Andere auf Beislciden, Landschafts - Räthe. Die Güter Beisleiden und Perguschen, Beide im Kr. Preuss. Eylau, besass 1857 Botho v. Ol- denburg.

Micrael, 8. 363. »fmhard, 8. 416. Arnold, Klrclion- und Ketxor-Hiiitorien, IV. 8. 707. - V. PriUhuer, Nr. 1(K). - Gauk« , I. 8. 15;» n. 4«. Zedier. XXV. 8. 1137-30. r. B€hr, B. M. 8. 1645. - Loxic. ovor wiel. Famll. i Paiunark, II. 8. 54 u. tnl». IX. Nr. 33. N. Pr. A.-L. III. a 481. Freih. v. Lttrhur, II. 8. 165. SUbm. V. ICD: v. O., Puinmer- ii»ch - Meklenb. W.-B. Tab. 37. Nr. 13H tiiul 8. 3 nnd 30.

Oldendorf, Oldendorpe. Altes, niedersächs. Adelsgeschlecht, wel- ches im 13., 14. und 15. Jahrb. im Calenbergischen zu Hameln an der Weser vorkam.

Z«dler, XXV. 8. 1140.

Oldenflieth, Aldenvlete. Altes, früher in der Neu- und Ucker- mark, so wie in Meklenburg begüt^tes Adelsgcschlecht. Dasselbe sass in der Neumark zu Altenfliess unweit Friedeberg , in der Uckermark im 14. Jahrb. zu Flieth bei Templin, Nechlin und Taschenberg bei Prcnzlow, 1466 zu Wilsickow und Wolfshagen und noch 1610 zu Ztt- sedom, sämmtlich unweit Prenzlow. In Meklenburg waren Daberckow und Kreckow in der Hand der Familie. Der Stamm ist um 1617 mit Zaccharias v. Oldenflieth ausgegangen.

F\rtik. V. Udthur, U. 8. 165.

Oldershaosen, auch Freiherren. Altes, schon 1263, 1266 und 1292 urkundlich vorgekommenes niedersftchsischeis Adelsgeschlecht, welches bereits im 14. Jahrb. auch, in Thüringen und auf dem Eichs- felde begütert und in dei* Person Ludoph's v. 0., nach Anderen Hein- rich V. 0., eines zu seiner Zeit berühmten Kriegsheldens, 1478 mit dem Erbmarschall- Amte des ganzen Herzogthums Braunschw6ig , n&mlich: Wolfenbüttel -Calenberg und Grubenhagenschen Theils, belehnt wurde. Dasselbe sass im Calenbergischen schon 1268 zu Oldershausen, 1291 zu Westerhofen, 1295 zu Duderode, 1310 zu Elvershausen, 1356 zu Woldenstein, 1378 zu Windhausen, 1380 zu Hoppelburg und 1481 zu Forste im Grubenhagenschen und war in Thüringen bereits 1354 zu Thamsbrück bei Langensalza, 1360 zu Elsdorf, 1484 zu Kirchberg im Weimarischen u. s. w. begütert. Leuckfeld leitet das Geschlecht von der alten , im Fürstenthume Göttingen reich begütert gewesenen, von den Grafen Harzhom stammenden, 1369 aber erloschenen Familie der Herren v. Wcsterhove (Westerhofen) her. Heinrich I. Herr zu Wester- hofen, geboren 999, genannt der Lange, Arnolds Herrn v. und zu Westerhofen ältester Sohn hatte 1039 auf der Jagd das Unglück, den Reissigen seines Vetters Otto I. zu erstechen und wurde deswegen von dem Bischöfe Dittmar zu Hildesheim in den Bann geüian. Die Vor- fahren Heinrichs I. hatten nämlich, als K. Ludwig I. das Bisthum Hil- desheim stiftete, die freie Allodial-Herrschaft Westerhofen aus Andacht zu Lehen angetragen und waren daher dessen Vasallen. Heinrich L erhielt zwar auf Fürsprache seines Vetters, Gunzel L, 1041 Verzeihung, niusste aber auf die Herrschaft Westerhofen verzichten und den Ge- sdUcGhtsnamen, sowie das Wappen ändern. Da er sich angewöhnt, allen

ÖÖ8

Beinen Reden das Wort: Oldward beizusetzen, so hatte man ihn schon lange Zeit Heinrich Oldward v. Westerbofen genannt und da er später ein Dorf erbaute und dasselbe mit dem Namen Olwardshansen, welcher insgemein Oldershausen ausgesprochen wurde, so verblieb dieser Name seinen Nachkommen, welche mit dem Bisthume Hildesheim sich wieder einigten und einen Theil ihrer Güter und Zinsen zu Lehen wieder er- hielten. Der jüngste Sohn Heinrich's: Hermann v. C, mit dem Bei- namen: der Grosse, setzte den Stamm fort und starb im 114. Lebens- jahre, nachdem er sehr reich geworden und von den Grafen v. Wölpe und von anderen Dynasten mehrere Güter bekommen hatte. Von den Nachkommen brachte, wie angegeben, Ludolph v. 0. das Erbmarschall- Amt im Herzogthum Braunschweig in die Familie. Der älteste Sohn des Letzteren gleichen Vornamens zeichnete sich, wie der Vater, im Kriege aus, der jüngere aber, Hermann (H.), stand bei allen herzoglich braunschweigischen Höfen in grossem Ansehen, besonders bei dem Her- zoge Erich dem Aelteren, mit welchem er auch 1519 in der Schlacht bei Soltau an der Böhme gefangen wurde. Später begleitete er den Herzog 1530 auf dem Reichstage zu Regensburg. Hans v. 0. , Erb- marschall und Hessen-Casselscher Land- und Schatzrath, starb 1624 und Jobst Adam v. und zu 0., Erbmarschall, vermählte sich 1699 mit Si- bylla Lucretia v. Wurmb , aus welcher Ehe mehrere Kinder stammten, von denen Just Ludwig Freih. v. 0. 1738 kurbraunschweig. Laud-Drosl zu Ratzeburg wurde. Der Stamm blühte fort und aus demselben war Carl Friedrich August v. 0. 1837 k. bayer. Kämmerer und Capitular zu Naumburg und Georg Friedrich August v. 0. 1843 Erbmarschall des Fflrstenthums Grubenhagen und Prälat und Cantor des Domcapitels zu Naumburg. Das Geschlecht, aus welchen zahlreiche Sprossen auch in der k. k. Arme standen und stehen , gehört im Kgr. Hannover durch Besitz der Güter Oldershausen , Düderode tmd Westerhof im Göttingischen und Forste im Grubenhagenschen zu dem ritterschaft- lichen Adel der Callenberg-Göttingen-Grubenhagenschen Landschaft. Von den in Thüringen später besessenen Gütern wurde Eulau im Kr. Querfiirt 1833 und Gebesee im Kr. Weissensee 1850 verkauft. Wie das Wappen der Familie: Schild geviert: 1 und 4 in Roth neun, 3, 3 und 3, goldene, vierblättrige Rosen und 2 und 3 Gold, ohne Bild, er- giebt, war von derselben ganz verschieden das alte, längst erloschene, Ittneburgische Geschlecht v. Olderdeshusen , welches nach einem von v. Meding I. S. 420 aufgefundenen Siegel Herberti de Olderdeshusen von 1351 einen Vogel, entweder Storch, oder Kranich, führte.

Spenen Tlioor. Iiwlgn. S. 269. - Gatthe, I. 8. 1540 und 41. - Zedier, XXV. 8. 1140- 1156. KökUr, Ton KrUaudbof-Aomtern, S. 13 und 118. N. gonoal. Handbuch , 1777. S. 505 und 1778, 8. 354—56 tiud Nachtrag, S. 15«. J. A. Weppen, Heinrich der Laiigo, lii«tor. Oe«Ucht» mit histor.-gwneaL Notlien Ton 841-1777, 1778. - ff ol/*« . Eichfeld Frkundeutmcb, GdUiugen, 1819. Sckmidl , Boitr. znr a<>fic)iichte de« deat»chen Adel«, I. S. 185 und IL 8. 339. - N. Pr. A..L. IV. 8. 461. - Freih. r. d. Kneeebeck, 8. 223. - Freih, r. Ledehar, II. 8. 166. Stebmaeherj I. 183: v. Olderfaatuffin, Braunachweigbch. Faike, Ood. Tntdlt. Vor- beieni. Tab. 10. - r. Meding, I. 8. 4i0 und 21. - W.-B. d. Könlgr. HannoT. C. 4 und S. 11. Kneichke, I. 8. 316 nnd 17. v. FFffner, Hautiov. Adel, Tab. 24.

Olderogge. Reichsadelsstand. Diplom von 1758 für Detlev Georg Olderogge, k. russ. Rent- und Proviantmeister.

HandflchrinL Notiz. - SuppL su Siebu. W.-B. X. 23.

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Oldersnm. Eine der ältesten Adelsfamilien Ost-Frieslands, deren Sprossen Häuptlinge der Herrlichkeit Oldersum waren und von dieser ihren Namen erhielten. Zu Anfange des 16. Jahrh. brachte Hicco Y. Oldersum durch Vermählung mit Almpt, Erbtochter der Herrlichkeit Gödens, dieselbe an sich, in deren Besitze ihm sein zweiter Sohn, Haro, folgte, von welchem nur eine Tochter, Almpt v. Oldersum-Gödeng, stammte, welche sich mit Johann v. Oldenboccum vermählte und diesem die Herrlichkeit Gödens zubrachte. Der ältere Sohn Hicco 's setzte den Stamm der Häuptlinge zu Oldersum fort, welcher aber mit seinem Sohne, Bojoko, und dessen Sohne, Haro (U.) erlosch, worauf die Herrlichkeit Oldersum durch Vermählung der Tochter des Letzteren, Almpt Meninge V. Oldersum, mit Nagel v. Plettenberg an diesen gelangte. Aus dieser Ehe entspross Christian Victor v. Plettenberg, dessen Erbtochter, Si- bylla, sich, unter Zubringung dei* Herrlichkeit Gödens, mit einem V Bipperda sich vermählte. Die einzige Tochter aus dieser Ehe sollte in der genannten Herrlichkeit folgen, doch vermählte sich die Mutter als Wittwe wieder mit Friedrich Freiherrn v. Schwartzenberg und Hohen- Landsberg , welcher nach ihrem Tode Oldersum an den Magistrat zu Emden verkaufte.

Knauth, Sax. Vet. et mag:», in )>arTo, 8. 37». Qauh«, I. S. \h\\ nnd 42 Dftch dem Mfcnt. Geneal. K. - Zedier, XXV. 8. 1107.

Oldofredi, Grafen. Erbl.-österreich. Grafenstand. Diplom vom 27. Sept. 1857 für Luigi Giuseppe Filippo Maria Conte Oldofredi. Altes Adelsgeschlecht der Lombardei, welches den Grafentitel durch italienische Verleihung schon 1248 erhielt. Der Sohn des 1858 ver- storbenen Grafen Luigi; Hieronymus Graf v. Oldofredi, geb. 1809, k. k. Kämm.., Oberst und Regiineuts-Comiuandant des k. k. Infanterie- Regiments Nr. 55, Freih. ßianschi Duca la Salanza, auch k. k. Lehens- vasall der allentsteiger weltlichen Lehen , als Lehnsträger seiner Ge- mahlin, vermählte sich 1830 mit Julie Freiin Hager v. u. zu AUertsteig, geb. 1813, aus welcher Ehe ein Sohn entspross: Graf L6once, geb. 1840, k. k. Kämm, und Oberlieutcnant imInf.-Reg. Nr. 10: Graf Maz- zuchelli.

Cell. Taschenb. d. grfl. H&uMr, 1869. 8. »92 und 18M, S. 602.

Olenschlager, Olenschlager v. Olenstein. Beichsadelsstand. Diplom vom ß. Octob. 1747 Air Johann Daniel Olenschlager, kais. Rath und für den Bruder desselben, Johann Nicolaus (H.) Olenschlager, mit dem Prädicate : v. Olenstein. Altes, frankfurter Geschlecht, welches von Nicolaus Olenschlager, geb. 1615 und gest. 1670 einem Sohne des Raths Caspar Olenschlager stammt. Der Sohn des Nicolaus 0. : Johann Nicolaus 0., Banquier, vermählte sich 1711 mit Maria Barbara Franck aus Strassbnrg, geb. 1684 und gest. 1733 und aus dieser Ehe eutsprossten zwei Söhne: Johann Daniel, geb. 1711 und gest. 1778 und Johann Nicolaus, s. oben, geb. 1713 und gest. 1763. Ersterer, ver- mählt mit Sara Orth, kam 1748 in den Frankfurter Senat und Letzterer, vermählt mit Johanna Rebecca v. Wiesenhütten, wurde 1763 Börsen- vorstand. Beide Brüder erhielten, wie angegeben, den Reichsadel. Der einzige Sohn, des Johann Daniel 0. v. 0.: Johann Nicolaus 0. v. 0.,

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geb. 1761, wurde 1771 in die altadelige Gesellschaft des Hauses Frauen- stein zu Frankfurt a. M. aufgenommen, kam 1781 in den Frankfurter Senat und starb 1820 ohne männliche Nachkommen. Die einzige Toch- ter, Charlotte, geb. 1790 und gest. 1853, vermählte sich 1811 mit Wilhelm Freih. Schott v. Schottenstein, k. wttrttemb. Kammerherrn und Ober-Forslmeister , welcher dadurch Mitglied der Gesellschaft des altadeligen Hauses Frauenstein wurde.

llandHchriai. Notiz. - Gou. Staatflhaiidbucli von 1748, 8. 327. .- N. geneal. HAiid1»u<-h You 1777, 8. W)7 und 308 und 1778, S. 35«. - »nppl. «n Sicbm. W.-B. IX. 23: r. 0lücw>chl»- g«r. - JCnesckke, lY. 8. 31».

Olfers, Olfers und Lindenkampf (in Silber ein aufgerichteter Löwe von nattlrlicher Farbe , in den Pranken einen grünen Oelzweig haltend: Olfers und Schild geviert: 1 und 4. der Olfers'sche Löwe mit dem Oelzweige und 2 und 3. zwei gekreuzte Anker: Lindenkampf). Reichsadelsstand, im Kgr. Preussen anerkannt. Adelsdiplom vom 23. Aug. 1803 für Franz Theodor Olfers zu Münster und die Gattin desselben, Maria Elisabeth Lindenkampf und deren eheliche Nachkommenschaft, mit vier Ahnen väterlicher und mütterlicher Seite und preuss. Aner- kennungsdiplom vom 25. Mai 1805. Ein aus dem Münster'schen stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem namentlich Ignaz v. Olfers, geb. 1792 zu Münster, bekannt geworden ist. Derselbe wurde 1820 k. preuss. Gesandtschaftssecretär in Brasilien, Neapel und Lissabon, 1829 Ministerresident in der Schweiz, 1833 Rath im Cultusministerium und 1840 Generaldirector der Königlichen Museen in Berlin. Nächstdem standen 1837 in k. pr. Staatsdiensten: v. 0., Rath bei dem Oberlandes- gerichte zu Münster und v. 0. , Ober-Procurator zu Coblenz. Die Familie wurde in Ostpreussen mit dem Rittergute Methgetten im Kr. Königsberg p. r. begütert, welches 1857 der Frau v. Olfers zustand.

N. Pr. A.-L. m. S. 182. - Freih. «. Udebur, Vi. 8. 165 und 166. - W.-B. der nreoM. Monarch. IV. U. - Kntschke,, I. 8. 317.

Oleski, Estlieh- Oleski. Alte preussische, zu dem polnischen Stamme Grzymala gehörende Landesritter , welche zu Ostrowitt im Kr. Schwetz sassen. Georg v. Oleski, gest. 1571, war Castellan von Culm.

Freih. v. Ledebur, 11. 8. 166.

Olesheim, Ollesheim, genannt Mülstroe, Olmissen. Altes, Jülich- sches Adelsgeschlecht, dessen gleichnamiger Stammsitz bei Düren schon 1187 vorkommt. Dasselbe sass bereits 1397 zu Rath und Vornebach und 1480 zu Mödersheim, erwarb dann im 16. u. 17. Jahrb. mehrere andere Güter und war noch 1774 zu Hallen unweit Düren ansässig. Nach dieser Zeit ist das Geschlecht ausgegangen.

Fahne, L S. 312. - Freih. ». Ledebur, U. 8. 166.

Olitorins, Olotorins v. Graswiz. Reichsadelsstand. Diplom von 1621 für Adam Olitorins, Doctor der Arzneikunde zu Wien, mit dem Prädicate: v. Grawicz.

Handschriftl. Notis.

Oliva (in Silber drei schräglinke, rothe Balken). Reichsadels- stand. Diplom vom 11. Oct. 1745 für Alexander Theodor Oliva. Rheiolftndiscbes Adelsg^eschlecht, welches in der Person des Alezander

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Philipp Fran« Anton v. Oliva, laut Eingabe d. d. Aachen, 20. Jnni 1829, in die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 29 der Classe der Edelleute eingetragen worden ist.

IlniMlwIiriftl. N«.tij6. - N. l»r. A.-L. V. S. 34.s. - Frfih. 9. Lfdtthur, U. S. UMi. - W.-B. <l. i>reu(W. RhfiiipruTini, 1. Tab. *.K),.Nr. IW) n. 8. 85. KneMChke^ II.

Oliva V. Plamenberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1768 für Johann Carl Oliva, k. k. Ingenieur-Hauptmann, mit dein Prä- dicate : v. Plumenberg. Die Familie ist von dem im vorstehenden Artikel erwähnten Geschlechte eben so verschieden, wie von der in den Suppl. zu Siebm. W.-ß. VIII, 22 aufgeführten Familie v. Oliva und Cläres.

Megerle ». Mühlfeld, Erg. -Bd. 8. 303.

Oiivet. Ein früher zn dem Adel im Kgr. Preussen zählendes Ge- schlecht. — Jacob V. Oiivet stand 1755 als Oberstlieutenant im k. pr. Inf. -Reg. V. Lange. Die Tochter desselben, Eleonore Caroline Hen- riette v. Oiivet, vermählte sich mit Erdmann Georg Friedrich v. Lösche- brand zu Saarow und starb 22. Dec. 1811 im 73. Lebensjahre.

Fr^ik. V. Ledebur, H. S. 16G.

011 vier v. Schöneckh. Reichsadelsstand. Diplom von 1619 für Tho- mas Olivier, Reichs-Hofcanzleischreiber, mit dem PrädicAte : v. Schön- eckh. — Der Empfänger des Diplom ist vielleicht der Ahnherr der im nachstehenden Artikel erwähnten Familie.

Uaiidtfchrifll. Notiz.

Olivier della Trebia, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1801 fttr Ludwig Olivier, Major im k. k. Inf.-Regim. Graf ClerAyt, mit dem Prädicate : della Trebia.

Hefftrle ». Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. W.

Ollin de Torey, Grafen. Erbländ. - österr. Grafenstand. Diplom von 1759 für Paul Franz Ollin de Torey, k. französ. Lieutenant, Ge- neral und Commandanten der französischen Truppen zu Cöln, aus Aller- höchst eigenem Antriebe, wegen seiner Verdienste um Oesterreich.

MegerU v. Mihlfeld, S. 26.

Ollinger v. Adlersfeld. Reichsadelsstand. Diplom von 1653 für Johann Jacob Ollinger, in kaiserlichen Kriegsdiensten, mit dem Prädi- cate: V. Adlersfeld.

Handsohriftl. Notis.

Olimann. Reichsadelsstand. Diplom von 1613 für Hans Ollmann, kaiserl. Hoffourier.

Handiohrifll. Nutic.

Olne, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1664 fttr Matthaeus Olne, kaiserl. Oberstlieuteuant im holsteinschen Regimente und für den Bruder desselben, Peter Olne.

Handfwhiiftl. Notis.

Olnhansen, aneh Freiherren. Reichsadels- und erbländ. - östeiT. Freihermstand. Bestätigungs- und Emeuerungs-Diplom des dem gräf- lich - gleichenschen Hofrathe Johann Ernst Olnhansen zustehenden Beicbsadels von 1762 und Freihemidiplom von 1776 für den k. k.

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Hauptmann Friedrich Franz v. Olnhaasen im In&nterie Herzog von Sachsen -Hildbnrgshaasen.

HandBchriftl. Notiz. MegerU v. Mühl/eld, Erg.-Bd. S. 83. ~ Soppl. sa Siabtn. W.-B. X. 23. Tyroff, IL 32 Nr. 3: Hn. r. Olnhaasen oder Aalnhaosen, In rranken u. Nr. 4- 7. Hn. y. Olnhausen in Oesterreicb.

Olrych. Polnischer Adelsstand vom 25. Oct. 1775. Die Familie wurde dem Stamme Gozdawa einverleibt. Peter v. Olrych war 1822 Landgericbtsrath in Posen.

Freih. 9. Ltdebur, U. 8. 166.

Olsohen. Ein im Lauenburgischen noch vor 1777 vorgekommenes Adelsgeschlecbt.

Freik. 9. Ledebur, U. 8. 166.

Olthoff, Oldhoff. Ein in den schwedischen Adelsstand erhobenes, nach Pommern gekommenes Geschlecht. Jastas Ludwig v. Olthoff war 1710 k. schwed. Regier.-Rath in Pommern. Ernst Bogislav v. 0. stand 1777 im k. pr. Infanter.-Regimente v. Knobelsdorff als Stabs-Gapit&n und war später Postmeister zu Stolp und Carl Christian v. 0. starb den 7. März 1789 als Rittmeister im k. pr. Husaren -Regimente Gr. v. d. Schulenburg.

. ^ Freih. v. Ledebur, II. S. 1C6 und III. S. 318. - SchwcdUches W.-B. Ridd. 192.

// Olu^enich. ErbL-österr. Adelsstand. Diplom von 1762 für Tho-

/ ^ mas Olujenich , k. k. Hauptmann im Slavonischen Broder Infanterie- Regimente, wegen 37jähriger Dienstleistung.

Megerle r. Mühlftld, S. 237.

Oiwits. Ein im vongen Jahrhunderte im Kgr. Prenssen vorge- kommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Sprossen in der k. pr. Armee standen. Michael Alexander v. Olwitz starb 1744 als k. preuss. Lieut- nant. Der Sohn desselben, Otto Friedrich Wilhelm v. 0. war 1749 See. Lieut. und 1763 Capitain im Begim. Gr. v. Kainein.

Freik. w. Ledebur, U. S. 166.

Omphal. Reichsadelsstand. Diplom vom 15. Mai 1559 für Ja- cob Omphal. Niederrheinisches Adelsgeschlecht, welches im 17. Jahrh. zu Erleshagen, Gummersbach, Overbacb, Steinkulen und Westorff ge- sessen war, später noch andere GQter erwarb und noch 1750 zu Stei- nenbrttck unweit Gimborn und 1752 zu Lutzekofen , ebenfalls unweit Gimborn , begütert war. Später ist der Stamm erloschen.

Freih, t. Ledebur, II. S. 166. ~ v. Steinen^ Tab. 40 und 31. S. 458.

Ompteda, auch Freiherren. Altes, niedersächsisches Adelsge- schlecht, welches, nach Mushard, früher im Erzstifte Bremen mit dem Namen : Burgmänner zu Tedinghausen vorkam , dann im Oldenbargi- schen mehrere Lehen erlangte und später im FUrstentbume Cfilonberg und In der Grafschaft Hoya ansässig wurde. Heinrieh v. Ompteda lebte im 16. Jahrh. und setzte in der Ehe mit ApoUonia v. Jettaobrock den Stamm fort, welcher durch seinen Enkel, Hermann V.O., weiter blühte. Später noch, 1800, war Dietrich Heinrich Ludwig v. .Omp- teda, Geh. Legationsrath , kurbraunschw. bevollm. Minister auf dem Reichstage zu Regensburg und am kurpfälz. Hofe zu München und Lud- wig Conrad George v. 0. , kurbraufischw. Kriegsrath, war bei der J£a]>

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braunschweigischen Gesandtschaft zu Berlin angestellt. Die Familie gehört im Kgr. Hannover durch Besitz der Güter Stöckendrebber im Calenbergiscben und Wulmstorf im Hoyaischcn zu dem ritterschaftlicben Adel der calenbergiscben und hoyaischen Landschaft und mehrere Sprossen derselben sind namentlich wie früher, auch in neuer Zeit in hannov. Staatsdiensten zu hohen Ehrenstellen gelangt.

Oauh*, I. S. 1542: nach Muabard, Moirain. Bremens, in der Tab. geneal. dor v. Sand- beck. - Vatorl. Archiv, 1823, HL 8. 190. - Emch und Gruber, EncyWop. Sect. 3. Th. in. 8, 393. Hannov. Landesbl. IKW, S. ß8 u. 75. Freih. v. d. Knetfbeck, 8. 223 Si>«- maehfr, TU. 142: v. Omtheda, Brannschwetgi«ch. 9. ScheHe, Dncat. Lfineb. Tabula. V. Meding. I. 8. 421. - Suppl. in Siebm. W.-B. H. 28. - Tyroß, I. 131: F. H. v. 0. - W.-B. d. Kgr. Hannover, C. 28 u. 8. 11. KnetchU, II. 8. 327 n. 28.

Opacki, Grafen. Grafenstand des Egr. Preussen. Diplom vom 5. Juni 1797 für Chrysantius v. Opacki auf Mezenin. Altes, polni- sches, dem Stamme Prus lü. einverleibtes Adelsgeschlecht, welches in Ostpreussen im Lückschen und zu Gross- und Klein - Schweykowen im Kr. Johannsburg gesessen war.

Frnh. V. Ledebur, II. 8. 166.

Opalinski. Altes, berühmtes, zu dem polnischen Stamme Lodzia zählendes Geschlecht , welches früher im Posenschen zu Opalencia und Graetz im Kr. Buk sass und auf dem Landtage zu Graudenz 20. April 1682 das preuss. Jiidigenat erhielt. Johann Casimir v. 0., gest. 1693 ein Sohn des Woiwoden von Kaiisch Peter v. 0. war Bischof von Culm. Der alte Stamm ist 1774 mit Adalbert v. 0., Woiwoden v. Sieradz, ausgegangen.

Frei/t. V. Ledebur, 11. 8. 106.

Opel, Oppel (Schild geviert mit Mittelschilde. Im von Silber und Eoth quergetheilten Mittelschilde ein vorwärts sehender Mann in schwar- zer Kleidung, welcher in der Rechten einen königlichen Scepter hält und die Linke in die Seite stemmt. 1 u. 4 in Gold ein an die Theilungs- linie angeschlossener, auswürtssehender , gekrönter, halber, schwar- zer Adler, und 2 u. 3 in Silber drei, 1 u. 2, fftnfblättrige , rothe Ro- sen mit goldenen Butzen). Reichsadelsstand. Diplom vom 1. Decbr. 1635 fnr Johann Georg Oppel so schreibt den Namen das Diplom, doch wurde der Name später mehrfach Opel geschrieben der Reclite Doctor , kursächs. w. Rath , Herr auf Lomnitz u. s. w. Derselbe wurde auch mittelst des angeführten Diploms, in dessen Anfange von einer Erhebung in den Adelsstand, weiter unten aber von einem anererbten, adeligen Wappen und von einem anererbten adeligen, rittermässigen Stande und Herkommen die Rede ist, zum kaiserlichen w. Rathe und k. Pfalz- und Hofgrafen, unter Ertheilung des Indigenats in den sämmt- lichen österreichischen Erblanden , ernannt. Johann Georg v. Oppel, aus einer sächsischen Familie stammend, welche nicht mit dem gleich- namigen, alten, schlesischen Adelsgeschlechte, welches sich jetzt ge- wöhnlich V. Oppell, 8. den betreffenden Artikel, schreibt, verwechselt werden darf, war ein Sohn des David Oppel , Herrn auf Silberstrasse bei Kirchberg im Erzgebirge und auf Culmen im Altenburgischen und starb 1661 als kursächs. Staatsminister und Herr auf Gossda, Lomnitz, Lichtenau, Lamperts- und Wellerswalde. Aus seiner Ehe mit einer Tochter des zu seiner Zeit sehr bekannten und berühmten D. David

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Döring, knrsächs. Geheimen- wie auch Kammer- nnd.Bergrathes, ent- sprossten , neben zwei Töchtern , zehn Söhne, von welchen fünf den Va- ter überlebten. Johann David v. 0. stieg im kursächs. Staasdienste zum w. Geheim-Rathe und Vice-Canzler, Johann Georg Ernst und Hein- rich V. 0. wurden kursächsische Käthe und Georg Friedrich v. 0. war kurbrandeub. Rath zu Halle. Von Letzterem stammte Sigismund Eh- renfried V. 0., k. grossbritann. Hof- und Ober - Appellationsrath zu Zelle, die Nachkommen der anderen Brüder kamen in kursächs. Staats- und Militairdiensten zu hohen Ehreustellen. Der Stamm hat , begü- tert zu Wellerswalde unweit Oschatz (seit 1623) u. s. w., fortgeblttht.

GauheX 8. IMS u. 44 und IT. S. 823. - 9. Ueehtrits, Diplom. Nmchrlchten. VI. 8. 59—65: Au8 den KircheDbücheru äu Drenden, Lampe rUiwalde und Wellonwuld« von 1659— 17W. Drusdner Kalender zum Gebrauche f&r die R«(ddcn2, 1847, 8. 174: mischt ilio Familien v. Op-

?cl und Opitell untereinander. Freih. r. Lfdebur, TL. 8. 167. 9. Meding^ III. 8. 47u a. 1. - W.-B. der wichslachen Staaten. VIIL 23: y. Op<»l. Kne»chke, HI. 8. 3;W-41.

Opitz, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1740 für Carl Ferdinand v. Opitz , fürstl. bemstädtschen Regierungsrath.

MegrrU f. hlüH/dd, Erg. -Bd. 8. 183.

Opitz (Schild gcviert: 1 u. 4 in Roth ein das ganze Feld über- ziehendes, silbernes Kreuz und 2 u. 3 in Gold ein schwarzes Hufeisen). Reichsadelsstand. Diplom von 1793 für Friedrich August Opitz. Die Familie wurde zu Bremenhain unweit Rothenburg und zu Dubrau im Saganschen gesessen und war auch 1833 im Posenschen zu Wytoslan im Kr. Kosten begütert.

Uandw-hriftl. Notis. - Fr«ih. e. Ledebur, II. 8. 166. - Tyroff, I. 237.

Opitz V. Boberfeld (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Roth zwei Sterne über einander und links in Silber ein grüner Baum). Reichsadelsstand. Diplom von 1628 für Martin Opitz, Secretair des Burggrafen Carl Hannibal zu Dohna, mit dem Prädicate: v. Boberfeld. Der Empfänger des Diploms, geb. 1597 zu Bunzlau als Sohn eines Rathsherrn , bekannt als Stifter der schlesischen Dichterschule und ge- wöhnlich der Vater der deutschen Poesie genannt, später k. poln. Hi- storiograph und Secretair des Königs Ladislaus IV. in Polen starb unvermählt 20. Aug. 1639. Das ihm ertheilte Prädicat: v. Boberfeld, welches er aber fast nie gebrauchte , war von dem Flusse Bober , an welchem sein Geburtsort Bunzlau liegt, entnommen. Interessant ist die vom Freih. v. Ledebur gemachte Mittheilung, dass den Besuchern der Pfarrkirche zuDanzig als Grabmal des Dichters O.v. B ein Leichen- stein mit einem andern Wappen gezeigt wird , nämlich : Schild qnerge- theilt : oben ein wachsender Löwe und unten drei Querbalken.

Uaudschriftl. Kotiz. - Freih. 9, Ledebur, U. 8. 1G6 und IIL 8. 318.

Opitz V. Langenwerth. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 29. April 1712 för Zacharias Opitz, mit dem Prädicate ; v. Langenwerth.

IlandJichriftl. Nutin.

Opleczka V. Reitersfeld. Reichsadelsstand. Diplom von 1 704 für Anton Opleczka, gräfl. Kaunitzischen Stallmeister, mit dem Prädicate: V. Reitersfeld.

Heger te v. Mü/U/^ld. Krg.-Bd. 8. 303.

Oppeli, Oppel (in Blau ein schrägrechts liegender, silberner Schiffis-

(105 r

haken, den Haken rechts gekehrt). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches gegen Ende des Iß. Jahrh. nach Ocsterreich kam, spüter auch in der Lausitz, im Brandenburgischen und Clev eschen, in Westprcussen und in Sachsen begütert und häufig mit dem gleichnamigen sächsischen Geschlechte verwecliselt wurde, so dass eigentlich nur die Wappen, so wie die neuerlich fest^jehaltene Schreihart der Namen : v. Oppell und V. Oppel , Opel Ober den Ursprung von der einen oder der anderen Fa- milie entscheiden kann. Die schiesische Familie v. Oppell soll, nach einer Familiensage , den eisernen Schiflfshaken deshalb in das Wappen erhalten haben , weil Sprossen derselben in einem Treffen mit den Sa- racenen mit solchen Haken den B'eind zum Fliehen gebracht, während eine andere Sage dahin lautet, dass zur Zeit Carl des Grossen zwei Brü- der des Stammes einige mit Mannschaft angefüllte saracenische SchifTe durch solche Haken an sich gezogen und versenkt hätten. Das Ge- schlecht stand schon im 14. Jahrh. in Schlesien in grossem Ansehen und Petrus v. Opi>cln war um 1362 Bischof zu Lebus. Im Laufe der Zeit brachte dasselbe im Warteubergischen, Oelsischen, Freistadtischen und Jauerschen bedeutenden Grundbesitz an sich , blühte im Jaucrschen noch gegen Ende des 18. Jahrh. und ist in diesem Jahrhundert von Neuem in Schlesien und im Brandenburgischen, s. u., begütert geworden. In Schle- sien waren bereits 1503 Kampern unweit Trebnitz und 1540 Quolsdorf bei Bolkenbain in der Hand der Familie, welche 8pät<»r auch zu Jacksche- nau, Fängern und Jenckwitz sass. Die Jenckwitzer Linie ging 1695 mit Hans v. 0. und (Quolsdorf auf Heidau, fürstl. Hofmeister zu Oels, einem Sohn des gewesenen Landosältesten des freistädtischen Weichbildes Hans v. 0., wieder aus, die Linie des Georg Abraham v. 0., welcher 1731 Herr auf Tiemendorf unweit Crossen war, blühte dauernd fort In Oestcrreich kommen zuerst Johann Christoph v. Oppl. Herr auf Zeissen und Redlein, welcher 1596als Oherstlieutenant der Stadtgarde zu Wien starb , so wie Johann v. Oppl der Aeltcre, Herr auf Petersdorf und Neudorf, vor. Mit Letzterem beginnt die Stammreihe der österreichi- schen Linie, welche bis Knde des 17. Jahrh. bekannt ist. In Sach- sen ist die Familie zu grossem Ansehen durch zwei Brüder gekommen : Carl Friedrich Gustav v. Oppell, geb. 1795 zu Cunnersdorf bei. König- stein, k. Sachs Generalmajor und Staatsminister, Minister des Kriegs a. D. (seit 1848), und Hans Heinrich v. 0. , geb. 1796 zu Wachau bei Ra- deberg, k. Sachs. Oberst der Reiterei a. D. (seit 1849). Die Schwe- ster Beider, Mathilde v. 0. ,.geb. 1794 und gest. 1861, hatte sich 1817 mit Albrecht Grafen v. Holtzendorff, k. sächs. Generallieutenant a. D. (seit 1853) vermählt. Ein Sohn des Generalmajors und Ministers v. 0. : Carl V. 0., wurde 1854 Oberlieutenant im k. sächs. 1. Jägerbataillon und die Tochter, Clara v. 0., geb. 1831, vermählte sich 1855 mit Bernhard Grafen v. Holtzendorff, k. sächs. Hauptmann. Als begü- tert im Kgr. Preussen wurden von Bauer 1857 aufgefQbrt: v. Oppell, Herr auf Thiemendorf (Fideicomroiss) im Kr. Crossen und v. Oppell, Herr auf Salisch im Kr. Glogau. Hans Ludwig v. Oppell ist k. sächs. Geh. Regtemngsrath und Domherr zu Naumburg.

ßnuUmi ÜiiMt. JXL - 4pfMr, Theor. Inslgii. 8. 302. - ainapius, I. 8. 385 n. IL 8,

, eoö

8:>o. - 7^,?/,v, XXV. 8. 1679. - F^fih. t. l^d^bur, 11. S. 167 n. IIL 8. »18. Siehmaeh^r. 1. ryr,: Die Oppol. 8chl«^i«oh. - r. Meding, II J. 8. 471. - Silile»ii*ches W.-B. I. 71. - W.-B. tl. Mclm. Staaten, Vlll. 24.

Oppeln-Bronikowski, Grafen (Stammwappen: in Blau der im vorstehenden Artikel erwähnte Oppellsche Scliiffshaken. Gräfliches Wap- pen nach Lackahdrücken : Schild quergetheilt: oben rechts ein Fürsten- hut und links der Oppellsche Schiffshaken und unten ein rechtsgekehr- ter Reiterhelm, auf dem Kamme mit einer links abfliegenden Raupe). Das Wichtigste über die Familie ergiebt der Artikel; Bronikowski, V. Oppeln-Bronikowski , auch Grafen, Bd. 11. S. 88 u. 89. Hinzoza- setzen ist nur, dass durch k. prouss. Cabinetsordre von 1819 dem Stid^ und Adoptivsöhne des Landes-Directors v. Bronikowski-Oppeln za 01- niszczewo, Wilhelm Schaade, später Lieutenant im 3. combinirteo Land- welu*-Reser\'eregimente, gestattet wurde, Namen, Stand und Wappen des v. Bronikowski' Oppelnschen Geschlechts annehmen zu dürfen.

lUmlfiohriftl. Notiz.

pppelt y. Werthenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1747 für Johann Michael Oppelt, Wirthschafts- Hauptmann zu Podie- brad, mit dem Prädicatc: v. Werthenfeld, und von 1756 fÄr Ignaz Friedrich 0. Oberamtmann, wegen 20jähriger Dienstleistung auf böhmi- schen Camcralhcrrschaften, ebenfalls mit dem Prädicate: v. Werthenfeld.

MegtrU 9. AtüM/Hd, H. 2:n nwl Erg.-Bd. 8. 893.

Oppen (Stammwappeu : in Blau ein das ganze Feld überziehendes Andreaskreuz, welches in der Mitte mit einer sechsblättrigen, rothen Rose belegt ist). Altes, sachsisches Adelsgeschlecht, welches nach Eis- ler zuerst im cliemaligen sächsischen Kurkreise und in Beltzig wohnte und sich: v. Oi)pon im Sandborge auf Fredersdorf (Friedrichsdorf) schrieb und von da, in der Mark Brandenburg, im Magdeburgischen, in An- halt und in den Lausitzen ansehnlich begütert, sich weit ausbreitete, nach Ostpreusscn kam und neuerlich auch im Posen'schen ansässig wurde. Schriftsteller, welche Eislcrs sehr genaue Angaben nicht kannten, oder nicht benutzten, füliren das Geschlecht als ein altes märkisches auf, welches in den genannten Ländern begütert wurde. Oppin bei Halle im Saalkreise für das Stammhaus, wie Einige wollen , zu halten , beruht nur auf Vermuthung. Die ordentliche Stammreihe fUngt Eisler mit Conrad von Oppen an, welcher 1277 Schlosshauptmann der Herzoge zu Sachsen in Beltzig war. Von dem Sohne desselben, Thilo, welcher urkundlich 1313 auftritt, entsprossten drei Söhne: Cuno (I.), Herr auf Rabenstein bei Beltzig, Hermann, des Deutschen Ordens Ritter und Comthur in Preussen und Peter, welcher von 1343 bis 1362 Bischof von Lebus war. Von den Söhnen des Cuno (I.) : Cuno (II.) und Ru- dolph , setzte letzterer , welcher von dem Herzoge Rudolph zu Sachsen 1400 ein Lehen mit mehreren Pachtungen in der beltziger Pflege er- hielt, den Stiimm fort und von einem seiner Enkel, Matthias v. O., wel- chem 1466 und 1486 von den Kurftlrsten Ernst und Friedrich IIL, dem Weisen , die Belehnung der früheren Pachtungen erneuert wurde, stammen alle späteren Sprossen des Stammes ab. Von dem Einen sei- ner drei Söhne, Friedrich, Herrn auf Fredersdorf, welcher wahrschein- lich diesen Sitz erbaute, stammten zwei Söhne: Wilhelm, korbrandenb.

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Amtshafiptniann in Prenssen, welcher, vermählt mit einer v. Lessge- wang, die preussische Linie des Geschlechts stiftete und Friedrich, Herr auf Fredersdorf, von dessen Söhnen Hans Friedrich den Stamm dnrch drei Söhne fortpflanzte: Jobst Friedrich, knrbrandenb. Oberst- lientenant, dessen Nachkommenschaft mit seinen zwei Söhnen erlosch, Hans Friedrich , Herrn auf Fredersdorf, knrbrandenb. Ober-Landjäger- meister, dessen Enkel, Ludwig, k. preuss. Rittmeister, 1721 Herr auf Fredersdorf war , und Heinrich, kurbrandenb. Oberstlieutenant. Von den drei Söhnen des letzteren hatte Rudolph . über dessen Nachkom- men nähere Angaben bekannt sind und von welchem die Linien zu Cos- senblatt, Schalach, Nichel, Erausnigk, Altgattersleben u. s. w. aus- gingen, acht Söhne, welche eine zahlreiche Nachkommenschaft hatten, über welche Eisler, und nach ihm Gauhe, genaue Nachrichten erthei- len. Von den Sprossen des Geschlechts sind Mehrere, namentlich in k. preuss. Militair- und Staatsdiensten, zu hohen Würden gelangt. Joachim Friedrich v. Oppen, gest 1815, war Generalmajor und Com- nandeur der immobilen Artillerie ; Friedrich Adolph v. 0., a. d. H. Alt- gattersleben, geb. 1762, trat 1775 in das Kttrassierregiment v. Seel- horst, wurde schon 1792 Escadronchef, vermählte sich mit einer v. Rohr, aus welcher Ehe einige Söhne stammten , nahm später in Folge eines unglücklichen Sturzes als Brigadier der Cav. den Abschied mit General- majors-Range, bat aber 1813 um die Erlaubniss, wieder in die Armee treten zu dürfen , zeichnete sich in den Befreiungskriegen von Neuem sehr aus, wurde Generallieutenaut und starb 1834 a. D.; ein Major V. 0. wurde bei Gross-Görschen und ein Anderer 1814 decorirt u. s. w. Im preussischen Staatsdienste stand um 1837 der Landesgerichts-Prä- sident v. 0. zu Cöln und als begütert im Kgr. Preussen führt Rauer 1857, abgesehen von den v. Oppen-Huldenberg und v. Oppen-Schilden, folgende an: Ludwig v. 0. auf Klosterhof zu Barby im Kr. Kalbe a. S. ; V. 0. auf Egelinde im Kr. Jerichow I.; Hermann v. 0. auf Poltzig im Kr. Mescritz und Gevettern v. 0. auf Sandberg I. im Kr. Zauche-Belzig. Im Kgr. Sachsen, wo die Familie Mügeln bei Pirna an sich gebracht hatte, lebte noch in neuer Zeit ein Ober-Steuer-Einnehmer v. Oppen.

AHyeti, mark. Clironik, S. 250. - Knauth, S. 5iö. -<- Kuler, Beltxiger Clirouik, S. 250-265 und neue AnHago, S. 471—498. Becimann, Anhalt. Chronik, VII. S. 241-43 nnd Tab. B. Nr. 13. - Seifert, Oeneal. adel. Adtoru, S. 3(^2. Gauhe, I. 8. 1545 und 46 und n. S. 823 -20. - Zedier, XXV. 8. 1681. - N. Pr. A.-L. DI. S. 482 und 83 und VI. S. 73. f^eih, V. Ledebur, 11. 8. 167 n. 68. Siebmaeker, I. 1Ä7: t. Oppen, sachifich. - v. Meding, HI. 8. 471 u. 72. W.-B. der HÄchs. Staaten, VIIL 25. - Knetekkey Hl. 8. 342-46.

Oppen-Hnldenberg. Kgl. pr. Cabinetsordre vom 4. Sept. 1841 zur Erlaubniss fftr Ferdinand Hermann Albrecht v. Oppen, k. pr. Oberland.- Ger.-Refer. zu Halberstadt und Herrn auf Neukirch am Hochwalde in der Oberlausitz , mit seinem angeborenen Namen und Wappen, Namen und Wappen der seit 1812 mit seinem Schwager, dem k. s. Hof- und Justiz- rathe Gottlob Erasmus Gurt, Freih. v. Huldenberg erloschenen, freiherr- lichen Familie v. Huldenberg zu vereinigen und sich Oppen v. Hulden- berg nennen und schreiben zu dürfen. Ueber die Familie der Frei- herren V. Huldenberg s. B. IV. S. 519 und 20 den betreffenden Artikel. Das Wappen der Freiherren v. Huldenberg war nach Lackabdrttckeu

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folgendes : Schild geviert mit Mittelschilde. Im gekr6nten Mittelscbilde drei, 2 und 1, schrägrechts gelegte Schlügel. 1 in Gold der Rumpf eines aufwachsenden, vorwürtsschendcn Mannes, dessen ßrnstmit einem ein- wärtsschendeh Löwen belegt ist, welcher eine Motze mit recht« abflie- genden Federn trägt und hinti*r dessen Rücken ein schräglinks gelegter Stab rechts, wie links, hervorragt. ; 2 Grün, ohne Bild, mit einem Feldes- haupte, in welchem drei Schlägel, wie die im Schilde, neben einander liegen ; 8 in Roth fünf sill)eme, linke Spitzen und 4 in Blau auf eiueiD, mit einem Kreuze belegten Hügel ein zum Fluge geschickter Vogel, über dessen Kopfe ein Kreuz schwebt. Nach Bauer war v. Oppeii- lluldcnberg auf Neukirch 1857 auch Herr auf Fredersdorf und Weitz- gnind im Kr. Zauche-Bel/ig.

lUiMlMÜrini. N«>tix. - Frfih. r. Letlebttr, II. S. IGT. - KtutehUy HI. 8. 24:».

Oppen-Schilden. Ein aus der sächsichen Familie y. Oppen her- vorgegangenes , jetzt zu dem Adel in Jütland gehörendes Geschlecht, aus welchem in neuester Zeit Rudolph v. Oppen-Schilden , Major a. D. zu Clausholm in Jütland alsllerr auf Alt-Gattersleben und Nachterstedt im Kr. Aschersleben, aufgeführt wird. Ob der Beiname durcb Adop- tion , oder Vermählung hinzugekommen ist, muss dahingestellt bleiben. j)ie Familie v. Schilden, s. unten den betreffenden Artikel, erhielt übri- gens durch Diplom vom 4. Mai 1738 den Reichsadelsstand, kam spä- ter ans Hannover nach Mecklenburg und Dänemark und das Wappen derselben ist folgendes : Schild der Länge nach getheilt : rechts in Blau ein silberner Querbalkon , begleitet oben mit einem und unten mit zwei sechseckigen, goldenen Sternen und links in Silber ein grüner Lorbeer- kranz.

ilniKlsclinftl. Kt)tlz. - Knunct, Ailn-iwlaich, IK'»?. 8. Ißl.

Oppenkowski. Ein in Ostpreussen zu RoUiflies und Sauerbrunn im Kr. Rüssel begütert gewesenes Adelsgesclilecht, aus welchem ein Sprosse 1833 Major und Conimandant des Landwehr- Bataillons des 38. Infant.-Regim. war.

FreiM. e. Laif hur, II. S. 108.

Oppersdorff, Freiherren und Grafen. Böhmischer Freiherren- und Reichsgrafenstand. Freiherrndiplom vom 21. Juni (24. Jan.) 1554 für Johann Georg und Wilhelm v. Oi>persdorff und Grafendiplom von 162G für Georg v. 0; von 1635 itlr Friedrich und Wenzel v. 0., Ge- brüder, in Oesterreich ; vom 6. Nov. 1651 für Ferdinand v. 0. und vom 26. März 1652 für Matthias v. 0. Altes, früher in Nieder Österreich, Schlesien, Böhmen und Mähren weit ausgebreitetes Adelsgeschlecht, welches von den längst erloschenen , zu Ende des 10. Jahrh. vom K. Otto III. in den Grafenstand erhobenen Herren v. Thierbach in der Schweiz abstammen soll. Nach Annahme der Familie wendeten sich zwei Abkömmlinge der Grafen v. Thierstein : Ulrich und Marquardt, in die österreichischen Lande. Ein Nachkomme derselben, Rupertua, mit welchem die ordentliche Stammreihe anfangt und welchen Baibin als elsassischen Ritter aufführt, bewies in der Schlacht, welche K. Ru- dolph I. 1278 dem Könige Ottokar von Böhmen lieferte, die grösste Tapferkeit und wurde zum Lohne für dieselbe mit dem Schlosse Eber-

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stein in Niederösterreich belehnt. Der einzige Sohn desselben, Johan- nes, hatte drei Söhne, die sämmtlich den Vornamen des Vaters tragen und sich Ebersdorf schrieben. Der mittlere dieser Söhne, seinet Ge- schwindigkeit wegen : Hans Rolle genannt and gest. 1455, erhielt darch Vermahlung mit einer v. Posadowsky and Postelwitz das Gut Steinan in Schlesien und kam nach Schlesien. Der Sohn desselben , Heinrich, schrieb sich um 1421 zuerst nach dem Sitze Oppersdorff im Neisse'schen und die Enkel desselben, Johann, Georg und Wilhelm v. 0., s. oben, wurden böhmische Freiherren. Freih. Johann zeichnete sich im Kriege gegen die Türken sehr aus und erhielt die böhmischen Herrschaften Aich und Friedstein zu Lehen , erwarb auch die Herrschaften Gross- Glogau und Cosel im Oppelnschen, starb aber 1584 ohne Nachkommen, worauf seine Gtlter an seinen Bruder Georg I. kamen , welcher auch Polnisch-Neukirch in Schlesien an sich brachte, das Schloss Czastolowicz iu Böhmen erbaute und zwei Söhne: Friedrich IL und Georg II., hinter- lassend, starb. Von den vier Söhnen des Letzteren, gest. 1606 als kaiserl. Rath und Landeshauptmann der Ftirstenthamer Oppeln und Ratibor, hatte der jüngste, Rudolph, keine Nachkommen, Georg IIL aber, Wenzel und Friedrich, s. oben, wurden Reichsgrafen. Graf Georg in., k. k. Geh. Rath, Kftmmerer, Landeshauptmann des Fürstenthums Glogau und Landvoigt in der Lausitz , Herr auf Ober-Glogau, Frideck und Schloss Ratibor, stiftete 1642 das Majorat Gross-Glogau, welches seine Nachkommen noch jetzt besitzen ; Wenzel , Landeshauptmann in Troppau und Jaegerndorf, hatte einen gleichnamigen Sohn und von Frie- drich, Landeshauptmann in Troppau, welcher auch in Mähren begütert wurde , entspross Friedrich 11., k. k. Geh. Rath u. Oberland-Kämmerer in Mähren , welcher , zwei Söhne : Georg Friedrich und Franz Joseph hinterlassend, 1699 starb. Ersterer war 1703 Landeshauptmann der Fürstenthümer Jauer und Schweidnitz, später aber k. k. Geh. Rath, Letzterer starb 1714 als Landeshauptmann in Mähren. Nächstdem lebten in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrh. noch folgende Grafen V. Oppersdorff: Joseph Eusebius, gest. 1727 als k. k. Ober-Stallmeister; Gustav Hannibal, k. k. Kämmerer, welcher 1734 w. Geh.-Rath wurde; Johann Bernhard Graf und Herr zu Aich und Friedenstein, kaiserlicher Rath und Kreishauptmann im Fürstenthum Ratibor, gest. 1726 im 73. Lebensjahre und Johann Rudolph, k.k. Kämmerer und Ober-Stabel- meister. Major und Commandant zu Otranto im Neapolitanischen, wel- cher 1731 als Herr zu Aich und Friedenstein auftritt. Letzterer ist der nJlchste Stammvater der jetzigen Grafen v. Oppersdorff und von ihm steigt die Stammreihe, wie folgt, herab : Graf Johann Rudolph: Helena Eleonora Freiin v. Krawaz und Tworkau ; Johann Wenzel : Anna Eleo- nora, Grf. v. Clary-Sparbersbach ; Joseph Wenzel : Maria Josepha Freiin v. Schiniding; Franz Xaver: Anna Maria Freiin v. Schim- ding; Franz, k. k. Kämm., geb. 1778 und gest. 1818: Eleonora Freiin Skrbensky v. Hrzistie ; Eduard Graf v. Oppersdorff, Freiherr zu Aich und Friedstein, geb. 1800, jetziges Haupt des gräflichen Hau- ses, Majoratsherr der F.-C.-H. Ober-Glogau und Nassiedl und der

Kn-'ächke, Ik'ut*i:i. A«K-li.-Lcx. VI. 39

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Allod.-Ritterg. Pauliner-Wiese, Dirscbelwite und Blaschewitz in Ober- Schlesien, erbl. Mitglied des k. preuss. Herrenhauses und Kreis-Depu- tirter des Kr. Neustadt: erste Gemahlin: Caroline Grf. v. Odrowoncz- Sedlnitzky v. Choltitz, geb. 1811, verra. 1829 und gest. 1839 und zweite Gemahlin : Julie Grf. Henckel v. Donnersmarck a. d. H. Tamo- witz-Neudeck, geb. 1819, verm. 1843 und gest. 1858. Aus der ersten Ehe stammen zwei Söhne : die Grafen Hans und Carl und aus der zwei- ten Ehe cntspross: Graf Eduard, geb. 1844. Graf Hans, geb. 1832, Herr der Herrscliaft Geppersdorf im leobschützer und troppauer Kreise, so wie des Bittergutes Schönwiese im Kr. Leobschtttz, ist k. pr. Lieut. im 6. Landwehr-Ilusaren-Rcgiment und Kreis-Deputirter des Kr. Leob- schütz und Graf Carl, geb. 1834, Herr der Kittergtlter Ober- und Niedor-Lassoth und Jeuteritz im neisser- so wie Peterwitz im grott- kauer Kreis, k. pr. Lieutenant im G. Landwehr-Husaren-Regimente. yermählte sich 1856 mit Sophie Grf. v. Magnis, geb. 1835, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Caroline, geb. 1857 und Adelheid, geb. 1861, ein Sohn stammt, Johannes, geb. 1858. Von den fünf Schwe- stern des Grafen Eduard war Grf. Eleonore, geb. 1814, mit dem 1845 verstorbenen Ilyacinth Grafen v. Strachwitz-Sustky-Gross-Zauche ver- mählt und der Bruder: Graf Alexander, geb. 1812 imd vermählt 1841 mit Franziska Grf. v. Strachwitz a. d. H. Stubendorf, geb. 1824, wurde 1857 geschieden. Vom Grafen Georg Bruder des Grafen Franz Herrn auf Petrowitz und Kraschowitz in Böhmen, stammt aus der Ehe mit Anna Grf. v. Millesimo: Grf. Maria, geb. 1815, Besitzerin der Herrschaft Petrowitz und Kraschowitz, verm. 1847 mit Adolph Grafen von Barth-Barthenheim, k. k. Kämm., Hauptmann u. s. w.

Baibin, Stemiuat. III. 8. 156. Spener, Hiator. IiiHign. 8. 603 und Tab. 20. ~ Bübntr m. Tab. 985 un«l 96. Sinapius, I. 8. 89 und II. S. 165-175. GamJie, I. S. 1546-48. D. DuroW. Wolt W.-B. IH. 8. 288. N. Pr. A.-L. lU. 8. 482-85. Deutsche Orafenh. d. Ctogenwart IL 8. 170-72 und lU. 8. 482. ^r«t'A. v. Ledehur, IL 8. 168. OenoaL Ta«cben- bnch der gräfl. USui^or, 1864. 8. 602—004 und lilstor. Handl.uoh zu Denue1lK>n, S. 666. , mekmaehtr, I. 29: v. 0., Frt-ih. und 65: t. 0., Scblesisch. - 9. Meding, in. 8. 472—74: r. O. u. Irelh. V. 0. Sui)plem. »u Siebm. W.-B. VIL 6: Opperwlorf v. Eich u. Friedberg, F. H.

Oppershausen , Obbershansen* Altes, iQneburgisches , später auch nach Thüringen gekommenes Adelsgeschlecht aus dem gleich- namigen Stammsitze in der Amts-Voigtei Eicklingen im Lüneburgiscben, wo die Familie ein adeliges , freies , landtagsfähiges Gut besass. Hart- mann V. Osberneshusen tritt urkundlich 1234 auf; Johann v. 0. war 1454 Stadt-Lüneburg. Afterpfands-Inhaber von Haarburg u. s. w., Henning V. 0. von 1454 67 Pfandinhaber von Mein ersen und Jo- hann V. 0. bis 1475 Stadt-Lüneburg Afterpfandsinhaber von E,ethem; ein Johann v. 0. tritt 1497 als herrschaftlicher Voigt zu Winsen an der Luhe auf und Werner v. 0. scheint im 1 5 Jahrb. Stadt-Lüneburg. Pfands- inhaber von Lüdershausen gewesen zu sein. Siegfried v. ()., fürstl. braunschw. Landrath und Hauptmann zu Lüchow , bewohnte noch zu Ausgange des 16. Jahrb. den Stammsitz Oppersdorf und war auch Herr zuNohraund Wolfleben unweit Nordhausen. Von ihm stammte Wilhelm V. 0. auf Oppershausen , fürstl. braunschw. Land- und Schatzrath, wel- cher den 16. Juli 1651 den Maunsstamm des alten Geschlechts schloss. Der Name desselben ist 26. Dec. 1660 mit Lucia v. Oppershausen,

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Gemahlin Raban's v. Canstein , ausgegangen. Der Rittersitz Oppers- hausen kam später an die v. d. Wense.

Andr. Rfimann u. C. Kirchh^rgn Li-hOienproUigU'U auf Willnsliu v. Opponhaui^on. Nonl- haiifton, lr..")l (grimit lobtn, wi« uin-h ang««p«1)fii winl, Wilhdm r. 0. \f^A iilcht mehr, auch Hliiiinii'ii mit dicKen LfichtMiprcili^rtru nicht ilitü Aiij^uheu Val. Könitr'x IT. S. 419). Uruptn, Nai-Jir. V4III (h>r Stallt llaiiimviT, S. HJ. HiMtor. Na<-hr. von «h^r Stadt Mor(lhaiif«<'n, S. 4^6. (iau/i^, I. S. ir,\H u. 10. - Z^riler. XXV. S. 1089. Urh. Friedr. Chrittoph Manecke, Zöll- ner 7.\\ I/ün«'I»irir. topo}ir.-hi>t. B^'wlir. «los Fiir^ttMithum« Lünolnirg. Maiiufrcript in U Bänden, ««^druckt auf BowhhiM dor Stande dor Provinz Lnnebnrji;. ffllc, 18.i8. II. 8. 321 n. S. 4fi8. Siebmachei , I. 182: v. ()., BraunH-Imcit^ach. v. Ifedimj, I. S. 421 u. 22.

Oppershofen. Altes, längst erloschenes, rbeiiiländisches Adels- geschlecht, aus welchem Bardo v. Oppershofen , zuerst Abt zu Hirsch- feld in Hessen, von 1031 bis 1051 Erzbischof und ChurfOrst zu Mainz war.

Hühner, Hiator. PoHtic. P. VII. S. 4:t.

Orb. Reichsadels- und Ritterstand. Diplom von 1761 fdr Johann Jacob Orb, Capitiln in dem k. französischen Regimente Kleinholz.

llandt-rliriftl. Nutiz. - Suppl. %n »iobm. W.-B. X. 23.

Orczy, Freiherren. Reichs- und ungarischer Freiherrenstand. Reichsfreiherrndiplom vom 30. Apr. 1730 und ungarisches Freiherren- diplom vom .5. Juli 1736 für Stephan II. Orczy, kaisorl. R^th. Altes, ungarisches Adelsgeschlecht , dessen Stamroreihe aus alter Zeit bis auf die jetzigen Freiherren v. Orczy, wie folgt, herabsteigt: Georg I. Orczy: Ursula Kares; Stephan I. v. 0. : Ursula Margaretics; Georg n.: Margaretha Rady ; Johann: Susanna Horvath ; Georg III. : Juliana Bada; Frcih. Stephan II. (Megerle v. Mtthlfeld nennt denselben Caspar): Susanna Petrovay; Freih. Laurenz, geb. 1718, k. k. Kämm., General -Feld Wachtmeister und Obergespan des abaujvarer Co- mitats : erste Gemahlin : Judith Freiin v. Podmaniczky de Aszod, geat 1758 und zweite Gemahlin: Anna Freiin v. Laffert, gest. 1790. Freih. Joseph, geb. 1746 und gest. 1804: Barbara Grf. Beren}i de Karancs, geb. 1755, verm. 1773 und gest. 1819; Freih. Stephan IH., geb. 1806 und gest. 1848: Augusta Freiin v. Liptay, geb. 1818 und verm. 1836; Freih. Elek, Alexius, geb. 1843. Von den drei Schwe- stern desselben vermählte sich Freiin Leontine, geb. 1839, 1857 mit Bela Frcih. Piret de Bihain, k. k. Rittm. Ueber die drei Brüder des Freih. Joseph, die Freiherren: Laurenz, geb. 1784 und gest. 1847, k. k. Kämm., Geh.-Rath und Obergespan des grader Comitats, Ladis- laus, geb. 1787, k. k. Kämmerer und Rittmeister in d. A. und Georg, geb. 1788 und über die Nachkommen derselben giebt das geneal. Taschenbuch der freih. Häuser genaue Auskunft.

M*gerle r. itühl/fid, Erg.-Bd. 8. 83. - fJi iK«al. Tawhonl». der frcih. Häu«cr, 1848. S 2«:> -67 und 18Ö3 S. 671—73. Suppl. wi Sicinu. W.-B. II. 22. Turof, I. 12. W,-B. d. otcrr. Monarchi.', XII. 36. - Km-achkr, lll. S. IM.» -47.

Orebich. Erbländ. - österr.' Adelsstand. Diplom von 1715 für Marcus Antonius Orebich und für die Vettern desselben, Stephan und Florius Orebich.

MItgfrle 9, Mühl/eldy Ki^g.-Bil., K. 393.

Oreflei, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrenstand. Diplom ▼on 1829 für Franz degli Orefid, k. k. Geh.-Bath. -- Die Gebrüder

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Orefid aus den kaiserlichen Erblandcn erhielten 1622 ein Reichsadels- diplom.

Handschriftl. Notiz.

0*Reiily, Grafen. Erbländ.-Österr. Grafenstand. Diplom von 1787 für Andreas O'Reilly, k. k. Oberstlieutenant,

Megerlt 9. Mihl/eld, £rg.-Bd. H. 24.

Oresfeide, Oebisfelde. Altes, längst erloschenes, magdeburgisches Adelsgeschlecht, aus welchem Hildesbrand v. Oresfeide 1369 das Haus Bartensieben als Lehen vom Erzbischofe zu Magdeburg erhielt.

Waltheri Sing. Magdeb. P. VI. S. 29.

Oreskovich v. Breitenthnrn. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1756 fUr Matthias Oreskovich, k. k. Hauptmann im Likaner Pe- tazzischen Infanterieregim. mit dem Pradicate von Breiten thuru.

Mtgerte v. M&hlfeld, S. 237.

Orff auf Frohbiirg , Ritter. Reichsadels- und Ritterstand. Di- ]^om im kurpfälzischen Reichsvicariate vom 1. Oct. 1790 für D. Gott- fried Carl Orff. Der Empfänger des Diploms, nach Anlegung der Adels- matrikel des Kgr. Bayern als k. bayer. Medicinal-Rath, Professor und Direktor der Schule fttr Landärzte in München in dieselbe eingetragen, geb. 1755, stammte aus einer ursprünglich der ehemaligen Reichsstadt Memmingen angehörenden Familie, welche sich 1718 aus Mcmmiugen nach Nördlingen wendete, war der Sohn des Johann Caspar Orff, welcher um 1750 als kurbayer. Kriegsrath lebte und adoptirte den kurbayr. Lieutenant Carl Orff, geb. 1797, dessen Adel durch königliches Rescript vom 24. Febr. 1816 anerkannt und dessen Ausschreibung in gleicher Eigenschaft anbefohlen wurde. Das obengenannte Frohburg ist ein Hans im englischen Garten zu München.

f. Lang, 8. 462 und 8nppl. S. 128. W.-B. des Kgr. Bayern. YII. 64. f. Hefner, bavr. Aitl, U. Tab. 121 a. S. lol. Knttckkt, IS, 8. 320.

Orgies, genannt v. Ratenberg (in Gold drei. 2 und 1, schwarze Rauten). Altes, mit dem deutschen Orden aus Niedersachsen nach Cur- land gekommenes Adelsgeschlecht, welches daselbst mehrere Besitzungen, namentlich die Tlsenbergischen und Czaddoschen Güter, an sich gebracht hatte und auf denselben fortblühte. Johann Christoph v. Orgies, genannt t. Rutenberg, Herr der genannten Güter, starb 12. Apr. 1808 zu Ilsenberg und hinterliesa zwei Kinder und zwei Brüder. Von Letz- teren war Ernst v. 0., genannt v. R., k. pr. Oberst und Alexander v. 0., gen. V. R., k. pr. Oberstlieutenant. Der Bemame Ilutenberg ist, wie schon die Aehnlichkeit der Wappen ergiebt, zweifelsohne der alten hildesheimischen, mit dem Erbmarschall-Amte von Hildesheim beklei- deten Adelsgeschlechte v. Rautenberg, oder Rutenberg entnommen. Dasselbe führte ebenfalls in Gold schwarze Rauten von verschiedener Zahl, bald zwölf, 6 und 6 , bald neun ,5,3 und 1 und bald sieben, 4 und 3 und ist in der Heimath im Mannesstamme 11. Febr. 1647 mit Barthold v. R., h. braunschw. wolfenbütt. Geh.-Rath und Berghaupt- mann , Herrn auf Rettmar u. s. w. , in der weiblichen Linie aber mit Agnes T. Bantenberg, Gemahlin Gebhards v. Alvensleben, 1685 er-

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loschen. Das Gut Rettmar kam nach Bartholds v. R. Tode auf seinen Tochtermann Frcih. v. Eltz.

Hau.J.^rhrlftl. Niitiz. - Fn»!/,. r. Lt',hh»r, ITI. S. 318. - Neimht, C'iirl.iii.l. W.-B. Tab. 31. - ^«n. Schabert, vollst. W.-IJ. rti-^ kiirl.iii.J. A<1«1.*, Mitau, 1840. Hfl 4. Nr. 27(5.

Oi'iolla, Oriola, Lobo da Silveira, Grafen. Im Kgr. Preussen anerkannter Grafen«tand: die Familie wurde durch königl. Patent vom 7. Juni 1822 in den preusischen Grafenstandaufgenommen. Der Titel: Barono v Alvito steht dem Geschlechte seit der Belehnung de jure para sompre durch den König Alphons V. von Portugal vom 27. Apr. 1475 zu, der der Grafen v. Oriola durch Belehnung Königs Johann IV. vom 16. Sept. 1653 und der der Marquisen v. Alvito durch den König Joseph Emanuel vom 4 Juni 1776. Altes, portugiesisches Geschlecht, nach Sousa (Historia genealogica de casa Real Portugueza) zu den, mit dem königlichen portugiesischen Hause verwandten Familien ge- hörig. Der gemeinsame Familienname ist Lobo da Silveira und als der zuerst bekannte Stammvater des Geschlechts wird Juan Pestana, Rico hoinbre von Castilien genannt, welcher in der ersten Hälfte des 12. Jahrh. unter dem Könige Alphons I. nach Portugal kam. Das Haupt des Hauses in Portugal führt den Titel : Marquez d'Alvito und Conde Ban\o: Graf Baron; zweiter Titel: Graf von Oriola: sämmtliche Glieder des Stammes führen das ,,Don" vor den Vornamen und die Stammbesitzungen in Portugal sind die Stildte Alvito und Oriola, Villa Nova, .\guiar, Niza de Setuval u. s. w. Die Älteste im königl. Archive zu Lissabon aufbewahrte Belehn ungs-Urkunde über Alvito u. s. w. als Kronlehn mit den damit verbundenen Rechten ist vom Könige Dionysius 1287 ausgestellt. Joachim Graf v. Oriola, gest. 1846, k. pr. wirkl. Geh.-Rath und ehemaliger k. portugiesischer Gesandter und bevollm. Minister am k. preuss. Hofe, wurde in Preussen naturalisirt und erhielt das oben erwähnte Patent von 1822. Derselbe war mit Sophia Murray Atholl vermählt und aus dieser Ehe entsprossten, neben zwei Töchtern: Grf. Luise, geb. 1824, Ehrenstiftsdame des Stifte lleiligengrabe und Palastdame I. M. der Königin Augusta von Preussen und Grf. Mathilde, geb. 1827 , verm. 1846 mit Carl P'reih. v. Werthern auf Niebusch, k. pr. Kamnierh , w. Geh.-Rath u. a. o. Gesandten und bevollm. Minister am k. k. Hofe zu Wien, drei Söhne, die Grafen Eduard, Alphons und Deodat. Graf Eduard, geb. 1809 und gest. 1862, k. pr. Kammerherr, Generalmajor und Commandcur der 11. Cavalerie-Division, hatte sich 1853 vermählt mit Maximiliane v. Arnim, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, drei Söhne entsprossten , Walderaar, geb. 1854, unter Vor- mundschaft seines Oheims, des Grafen Deodat , Joachim , geb. 1858 und Roderich, geb. 1860; Graf Alphons, geb. 1812, war k. pr. Kammerherr und a. o. Gesandter und bevollm. Minister am k. schwed. Hofe und starb 1863, Graf Deodat aber, geb. 1820, Herr auf Klein- Pogul bei Woblau, vermählte sich 1852 mit Sophie Grf. und Edle Herrin zu Lippe- Weissenfeid a. d.H. See, geb. 1827, Herrin auf Kuchen- dorf bei Reichenbach, aus welcher Ehe, neben einer Tochter zwei Söhne ontsprossten: Fernando Joachim Alphons, geboren 1855 und Joachim Deodat Leo, geb. 1860.

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N. Pr. A.-L. III. S. 485. —Deutsche Grafenh. der Gegeuwort, IL S. 173 und 74. Frfih. 9. Ltd¥>hur. II. 8. 168. - Geneal. Timclionbuch der griifl. Ilftiisor, 1864 S. (VH und 6(6 und bistor. Ilandlmdi r-u I)«'nHolI)en, S. 669. W.-B. der prouM«. M«)nan*hie, 1. 75.

Orlamünde, OrlahemVmde, Grafen. Ehemalige , alte, berühmte und mächtige Grafen in Thüringen , welche von dem Slamniscblosse, Städtchen und Grafschaft Orlamünde in der Gegend, wo der kleine Fluss Orla in die Saale fällt, den Namen erhalten. Bereits 968 kommt Frie- drich Graf V. Orlamünde mit seiner Gemahlin , Apollonia Grf v. Hen- neberg, vor. Der Stamm blühte in mehreren Sprossen bis in die erste Hälfte des 16. Jahrb. fort. Wilhelm Graf v. Orlamünde, Herr zu Lauen- stein, Leuchtenberg und Lichtenhain, war noch 1430 Reichs-Hofgerichts- Assessor zu Nürnberg und Sigismund Graf v. Orlamünde , Herr zu Lauenstein u. s. w., schloss 1447 den einst so berühmt gewesenen Stamm. Die Grafschaft Orlamünde hatte schon 1344 Graf Heinrich, gest. 1371, an den Markgi*af Friedrich zu Meissen verkauft. Das Wappen der Grafschaft Orlamünde: in goldenem, mit rothen Herzen bestreuten Schilde ein schwarzer, roth gekrönter Löwe, kam in das Wappen der Kur Sachsen und der Herzoge zu Sachsen.

Litcae, OrafenwiHl, S. 365—378. Hübn»r, II. 662. Tab. 3. p. Faf kensfein, Thüring. Chronik, 11. Cap. 10. S. 886—906. C. F. höher, DiB«. do burggrav. Orlainund. Jeuae, 1741. Qauhe, II. 8. 830-32. - Biedermann, Grafenh. I. Tab. 138-41.

Orlando. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1715 für Simon Orlando.

Mes/erlf r. Mühl/Hd. Krg.-Bd. S. 303.

Orlich (im Schilde ein zur Sonne auffliegender Adler). Ein, zu dem Adel im Kgr. Preussen gehörendes Geschlecht, welches, wie Einige annehmen, eines Stammes mit der alten böhmischen, später nach Polen und dann wieder nach Böhmen gekommenen Familie v. Orlik, Orlick, ist. Als nächster Stammvater wird Martin v. 0. genannt , dessen Vater, während des SOjälirigen Krieges, der Religion wegen aus Böhmen ver- trieben wurde, Vornamen und Wappen geändert hatte, s. Fabricius, Stephan Vilcoux wunderbare Wege des Allerhöchsten, Wittenberg, 1679, und wohl einer der Söhne dBs Samuel v. Orlick, s. den nach- stehenden Artikel, war. Derselbe beirathete 1636 zu Magdeburg die Tochter des Präsidenten und Bürgermeisters v. Alemann, deren Mutter eine Tochter des holsteinischen Canzlers v. Schnitten war, tloh aber dc5 Krieges wegen nach Hamburg, wo er noch in demselben Jahre starb. Aus seiner Ehe stammte ein 1637 nachgeborner Sohn: Ernst Martin , welcher später in die Gegend von Magdeburg zurückkehrte, sich ankaufte und in Diensten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg stand. Der Sohn desselben, Johann Martin, stndirte Theologie und starb 1745 als Prediger zu Trebnitz an der Saale. Von ihm stammte Ernst Ludwig v. 0., geb. 1705 und gest 1767 als ange- sehener Geistlicher und Hauptpastor an der Michaeliskircbe zu Ham- burg. Derselbe war von seinen Brüdern der Einzige, welcher männliche Nachkommen hatte , von denen zwei Söhne als k. preuss. Regierungs- und Domänen -Rüthe starben, der jüngste aber, Ludwig Julius (nach einer anderen Angabe Ludwig Johann) v. 0. geb. 1755, nach vollen- deten Studien 1778 gleich als Lieutenant in der k. preuss. Armee an-

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gestellt wurde, in welcher er später den Krieg von 1806 und 1807 als Major und Conimandeur des ersten westpreussischen Füsilier-Bataillons mitmachte und als solcher 1810 starb. Aus seiner Ehe mit Friederike Charlotte Freiin v. Klingspor, geb. 1771 und verm. 1793, entsprossten drei Söhne und drei Töchter und zwar Wilhelm Ernst v.o., geb. 1802, seit 1819 in k. pr. Militfirdienste , verm. 1827 mit Carol. v. Pelet-Nar- bonne; Leopold Ludwig V.O., geb. 1807, seit 1822 k. pr. Offizier, später Major a D. und durch Reisen und Schriften bekannt; Gustav Ludwig V. 0., geb. 1810, seit 1827 Offizier; Amalie Philippine, geb. 1707 und gest. 1836, vermählt 1815 mit dem dam"^aligen k preuss. Major, si)ä- teren General v. Schachtmeyer; Johanna Sophia, geb. 1800, vermählt 1819 mit dem k. pr. Capitän v. Below und Rosalie Friederike, geb. 1808, vennählt 1829 mit dem Kreisphysicus und Badearzt 1). Sick. Aus der Ehe des ältesten Sohnes , des obengenannten Wilhelm Ernst V.O., stammen zwei Söhne :' Friedrich Ernst Ludwig, geb. 1828 und Hugo Wilhelm, geb. 1830. '

N. Pr. A.-L. V. 8. 3Jl) niul 50. - Frtih. e. Ledebur, 11. S. IftO.

^ Orliek, Orlik, Orlick v. Laziska, Orliok v. Lazischka, Frei-

herr<»n und Grafen (in Blau ein silberner Kesselrinken und zwischen dessen, wie ein Hufeisen nach oben auswärts gebogenen Henkeln ein blankes Schwert mit goldenem Griffe, die Spitze unten: Stamm No- wina). Böhmischer Freiherren- und Grafenstand. Freiherrendiplom vom 12. Juli 1624 für Johann Christoph v. Orlick, mit dem Prädicate V. Lazisca und Grafendiplom vom 20. Oct. 1753 für Franz Carl Orlick Freih. v. Laziska, Landeshauptmann zu Troppau und Jägerndorf. Altes , nach böhmischen Chronisten schon mit Czech und Lech nach Böhmen gekommenes Geschlecht, welches sich um 960 mit anderen Böhmischen vom Adel nach Polen begab , die Herrschaft Lazisca an sich brachte und sich weit ausbreitete. Die ordentliche Stammreihe beginnt, wie folgt, Peter Herr v. Orlick (der Schlösser Orlick giebt es in Böhmen so viele, dass der ursprüngliche Stammsitz nicht bestimmt angegeben werden kann) und Laziska : N. v. Dieglinsky ; Stanis- laus: N. v. Komingsky; Peter II, gest. um 1500: Catharina Grf. Dunin ; Stanislaus U , Ritter des hierosolinütAnischen Ordens, gest. 1550: Catharina Grf. v. Liptow und Orawa; Ladislaus, gest. 1617, verwechselte sein zweites Geschlechtsvaterland, Polen, mit dem ursprüng- lichen der k. k. Staaten: Sophie Freiin v. Listius; Freiherr Johann Christoph, s. oben, gest. 1644: Ludmilla Perger v. Pergen, gestorben 1645; Stanislaus Hieronymus, gest. 1663, Erzherzogs Leopold Rath, Amts- und Landrechts - Beisitzer des Fürstenthums Troppau: Regina Catharina Moschowsky v. Morawetz, gest. 1663; Peter Leo- pold V. 0., Freih. v. Lazisca, Herr auf Schönstein, Herlitz und Diesch- kowitz, geb. 1649 und gest. 1672 als k. k. Kämm., und der Landrechte zu Troppau und Jägerndorf Beisitzer, dritte Gemahlin: Clara Constan- tia Freiin v. Mönnich; Carl Franz, s. oben, erster Graf v. Orlick, Freih. v. L., Herr auf Schönstein, Herlitz, Dierskowitz und Rndelsdorf, geb. 1694 und gest. 1770: zweite Gemahlin Maria Theresia Gräfin V. Stahremberg, verw, Grf. v. Hoditz, venu. 173Ö, die Gebrüder

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Graf Carl Wolf-rang Franz Joseph, geb. 1735*und nnverinählt pjostorben 1786 als k. k. General in.ijor und Graf Johann Baptist Carl Anton, j<reb. 1760, wurde, nacluleni or als k. k. Hauptmann das Werbungsgeschäft im Reiche durch mehrere Jahre besorgt, 1789 Oberstwachtmeister des k. k. Inf. -Reg. Freih. v. Brinken. -Mit ilim scheint später der Stamm erloschen zu sein.

PupiiM-iiis. Disid.M-li. j.jirt. TIT «!•' e-iut-ntr. n.)hcmi.io. S. 2m>, Hathiitun^ Lil». IV. r. 7. 8. W\ S,i/.rt. A'I.'li^'e Aeltf«rn |uu.l Kiiulor I. Nr. 12. lUhn^r, III. T»b. •»(};). - Shui- piu4, II. S. :itj. - r,„ui,e., I. S. I.MO uu«! TiO. L*ti(p>ltl, 1. rj. S. 508 und .=>iji». - N. Vr . A.-L. V. S. :jh m»l !•.». Fr^i/i. r. Lfdehur, IL S. 1»V). Tyroff, J. -11 u. >iiehenk^^y, I. S. 1:JG-I2.

Orlow, Fürsten. Reichsfürstenstand. Diplom von 1763 für Gre- gor Grafen Orlow, k. russ. General u. s. w. Der Reichsfürstenstand desselben wurde von derK.Catharina 11. von Russland 1772 anerkannt, uud die Bekanntmachung dieser Anerkennung im russischen Reiche an- befohlen.

IIainl.<.ljrirtl. N.>tiy..

Oroscz. Orosz. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795 für Johann Oroscz, Rittmeister im k. k. Ilusarenregimente Ei-zherzog Ferdinand.

Mrtjeitf p. Müfil/chl, Jlr.T.-n.l. S. :vx\.

Orsay, zu Orsay, Grimaud d'Orsay, Grafen. Die Grafen Orsay gehören zu dem alten, französischen Adelsgeschlechte de Grimaud, wel- ches früher auch Grimod geschrieben wurde. Der Ursprung dieses Ge- schlechts lii^gt im Dunkel der Vorzeit und nur aus dem 18, Jahrh. ist die absteigende Stammreihe bekannt. Aus derselben ergiebt sich, dass Peter de Grimaud. s, unten, in der ersten Hälfte des vor. Jahrhunderts sich nach einer bei Paris liegenden Besitzung Comte d'Orsay nannte und an diesen Titel reihte sich später das Prädicat: Baron de Rupt et Poyans. Das Schloss Rupt, sehr bekannt durch seine Schlossherren und durch Sagen aus dem Mittelalter , liegt in der Provinz Franche Comte und wurde in der Revolution 1789 zerstört. Die erwähnte neuere Stamrareihe des gräflichen Hauses ist folgende: Johann Baptista de Grimaud, Herr zu Montgelas: Angelica de Valons; Anton de Gri- maud, Herr zu Montgelas und Beauregard, gest. 1724: Margaretha de Juge, gest., über hundert Jahre alt, 1757; Peter de Grimaud. Comte d'Orsay - La Plesse, gest. 1748: Marie Antonie Feiice Marqmse de Caulincourt, vermählt im Februar 1748; Peter Maria Caspar, geb. 1748, zweite Gemahlin: Anna Elisabeth Josephe Prinzessin v. Hohen- lohe-Bartenstein, geb. 1760 und vermählt 1784; Maximilian, geboren 1789, k. k. Kämmerer und Hauptmann in d. A. : Dominica Grf. v. Lo- dron-Laterano, geb. 1789, vermählt 1813 und gest. 1847. Vom Grafen Maximilian entsprossten , neben vier Töchtern , den Grafinnen: Emma, geb. 1813, vermählte Grf. v. Wickenburg, Ida, geb. 1816, vermühlte Grf. Orsini zu Bosenberg, Dominica, geb. 1818, vermählte Grf. Attens und Pauline, geb. 1832, vermählte Frau v. Zichy, vier Söhne: Gr. Al- fred, geb. 1824, k. k. Kämmerer und 1859 Rittmeister und Escadrons- Commandant, verm. 1845 mit Jacqueline Grf. Wallis, geb. 1824, aus welcher Ehe eine Tochter, Domioica, geb. 1848 und ein Sohn, Olivier,

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geb. 1845, stammen; Gr. Oscar, gob. 1824, k. k. Rittmeister in d. A., verm. 1845 mit Leontine Grf. Nugont, gest. 1850: Gr. Anatole, geb. 1826, Pfarrer zu Kojetein in Mülireu und Gr. Emil, geb. 1827, k. k. Kämm, und Rittmeister in d. A., verm. 185fi mit Felicie Grf. Feste- tics V. Tolna.

^/. Rot -l d' Hindfiiec. uiiiiuain' «l«« In XobUss«* «If» Kr.iiM-, l>>r*». |>i\i<-iu<> uuti»'»'. S. 'J.VJ— 2'i6. l)'Mit?.chr' «Jraffiih. «1. <;"upnwiiit. IN. S. j.sH n. k». - (.i.ii.ul. I.i.sili.iil.. .l.-r «rafl. Hnu8., 18H<» S. ä8n uiul lil^tor. U;in<lb. /u .hiiisrl»..'ii. S. r.7<». W.-Il. .1. .■^toir. .M-iuiircliii',

Y. :w.

Orsbnch (in Gold ein rollies Andreaskreuz, von vier grünen, un- ten abgerundeten Seeblüttern begleit<'t. I)ies(»s Wappen konnnt ganz tiberein mit dem Wajipen der im nachstehenden Artikel abgehandelten, erloschenen rheinlündischcn Familie v. Orshefk). Altes, rheinländi- sches Adelsgeschlecht , in und um Aachen, wo ein gleichnamiger Ort liegt, gesessen, welches Adelb. Pirichius unter den edlen Geschlechtern in Jülich, Cleve und Berg n)it dem Namen: v. Grsenhaeh und Orss- bach aufführt und welches dem Wappen nach eines Stammes mit der Familie v. Orsbeck ist. ^Vährcnd die Familie v. Orsbeck, s. unten, schon lange erloschen ist, hat die Familie v. Orsbach in den Kheinlan- den fortgeblüht und, laut|Eingabe, d.d. Aachen, 25. .Inni 1829. wurde Antun Joseph Hubert Hermann v. ()., mit Lambert Hernhard Hubert, Josei>h Franz Tgnaz Hubert und Hubert v. Orsbach unter Nr. 123 der Clas'^e der Edelleute in die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz ein- getragen.

N. Pr. A.-L. V. S. 3:»1. - Fr^ih. r. Udcbur, 11. f«. ir.y. - W.-«. .1. Pnns^. Kli.ir.pro- Tüa, ]. Tab. 91 Nr. 182 und 8. 85.

Orsbeck, auch Freiherren (W^appen ganz wie das der Familie V. Orsbach, s. den vorstehenden Artikel). Altes, rheinlündisches , im Herzogthum Jülich gesessenes Adelsges(!hlecht aus dem gleichnamigen, schon 1277 vorgekommenen Stammsitze unweit Heinsherg. welche« später auch zu Ollbrück. Vernich. Wensberg, Kendenich. Eiferen und Vehn begütert wurde Die fortlaufende Stammreihe beginnt Hum- bracht mit Stephan v. Orsbeck um 1277, dessen gleichnamiger Sohn auf einem Turniere zu Cöln 1341 starb. Von den Nachkonnnen war Wilhelm v. 0. zu Wensberg und Efforn 1557 Canzler des Herzogthums Jülich und um dieselbe Zeit kommt Damian v. 0. als Herr zu Kende- nich und Vernich vor. Ein Enkel des Letzteren, Dietrieh v. <)., setzte den Stamm weiter fort und von ihm im zweiten Gliede stammten: Jo- hann Friedrich, weicher den freiherrliehen Titel führte und als kaiser- licher General-Feldmarschall 1096 kinderlos starb, Damian Emmerich. Dompropst zu Trier und zu S])eier und Johann Hugo, Kurfürst und Erzbischof zu Trier, Bischof zu Speier, Administrator zu Prftm, Propst zu W^eissenburg und kaiserl. Kammerrichter. Derselbe starb 6. Jan. 1711 und mit ihm erlosch der Stamm des alten rheinlüiidischen Adelsgeschlechts, welches sich innner v. Orsbeck schrieb.

Sßf^nfr. LiK I. «■. W. } ii. I«. - H,t$„'.,'icht, T«h. L'f\. v. HiUltt^in. \. S. lo7. Gauh^. I. 8. 1.V.0 u. 61. - ZedUr, XXV. S. IlUHi. - niinl,!. Wolt, I. .S. :W7. - N. Vi. \.-L. V. S. .151. Fr^ih. r. L^d^hur, II. .S. ICM. - Stehmnrl„r. 1. 1^1: O-i-^lM-r^r. ICh'inLiii'IiiMrli. - r. üfdiny, III. S. 474 u. 75. .fiii»!.!. sii W»>l.m. W.-H. IV. 20.

Onini, Orsini v. Eoseabergi Fftrsten. ReichsArstenstand. Di-

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plom vom 9. Octbr. 1790 für Wolfgang Franz Xaver Gr. 0. v. R. und für den jedesmaligen Besitzer des Majorats. Das alte Haus Ro- senberg stammt von dem berühmten Hause Orsini in Italien her und führt deshalb vor den Namen Rosenberg den Reinamen Orsini oder Ursini. Die Familie, als deren iiltester Stammvater Vitellus Orsini, welcher um lloO lebte, genannt wird , erhielt das Oberst- Erbland- Hofnj ei stemmt in Kärnten und theilte sich fi*flher in die böhmische und kärtnerisclie Iljuiptlinie , von welchen erstere mit Peter Wock 0. v. R. 5. Novbr. 1612 erloschen ist, letztere aber in der Person des Johann Andreas v. R., gest. 16(57, k. k. Raths und Burggrafen in Kärnten, die reiclisgriifliche Wfirde erliielt und 31. Juli 1683 mit den Söhnen des Grafen Johann Andreas : Georg Nicolaus und Wolfgang Andreas zu Sitz und Stimme in dem ft-änkischen Grafencollegium gelangte. Graf Wolfgang Andreas war dreimal vermählt und seine Söhne : Graf Jo- seph Paris aus erster Ehe mit einer Freiin v. Welz und Graf Philipp Joseph aus dritter Ehe mit einer Grf. v. Montecnccoli setzten den Stamm fort und theilten die kärntner Lininie in zwei Aeste. Aus dem älteren, vom Grafen Joseph Paris gestifteten Aste erliielt des Stifters Enkel, Graf Wolfgang Franz Xaver, s. oben, den Reichsfürstenstand, sturb aber 1705 kinderlos, worauf die fürstliche Würde auf den jüngeren Ast überging. Diese Würde steht nach dem angeführten Diplome nur dem jedesmaligen Inhaber des Majorats, der Freiherrschaften Grafen- stein und Lerchenau u. s. w., zu, während die übrigen Familienglieder nur den gräflichen Titel führen. Die absteigende, neuere Stammreihe der Familie ist folgende : Graf Philipp Joseph Sohn des Grafen Wolf- gang Andreas geb. 1691 und gest. 1765, k. k. w. Geh.-Rath, Käm- merer, bevollm. Minister und Botschafter: erste Gemahlin : Maria Do- minique Grf. v. Kaunitz, geb. 1689 , venu. 1712 und gest. 1756; Graf Vincenz Ferrerius Andreas, geb. 1722 und gest. 1794, Majorats- herr zu Roseck, Sonneck, Greiffenburg, Gleiss u. s. w. , k. k. Kämm., w. Geh.-Rath und Landeshauptmann in Kärnten : Maria Juliana Grf. und Herrin v. Stubenberg, geb. 1738, verm. 1757 und gest. 1804; Franz Seraphicus, Fürst seit 1796, geb. 1761 und gest. 1832, k. k. w. Geh.-Rath und Kämm., General, Regimentsinhaber und Hofkriegs- rath: Maria Caroline v. Khevenhüller-Metsch , geb. 1767, verm. 1786 und gest. 181 1 : Fürst Ferdinand, geb. 1790 und gest. 1859, k. k. Kämm, und Oberst-Erblandhofmeister in Kärnten, zweite Gemahlin: Fürstin Ottiiie, geb. Grf. v. Wurmbrand-Stuppach, geb. 1819 und verm. 1844; Fürst Heinrich v. Orsini und Rosenberg, Freiherr auf Ler- chenau, geb. 1848. Aus der ersten Ehe des Vaters mit Maria Grf. V. Brandis. geb. 1804, verm. 1825 und gest. 1843, stammt Grf. Ku- nigunde, geb. 1826, Besitzerin dos Gutes Friedenau, verm. 1848 mit Maria Leopold Gr. v. Platz, Dr. jur. , k. k. Kämm, und Ober-Erbland- jägermeister in Kärnten, voUbürtigc Geschwister des Fürsten Heinrich aber sind: Grf. Clotilde, geb. 1850 und Graf Eugen, geb. 1852. Als Geschwister des Fürsten Ferdinand werden neuerlich aufgeführt: Grf. Therese, geb. 1798, verm. 1817 mit Eugen Gr. Czcrnin, k. k. Geh.-Rath und dieOrafen Friedrich und Joseph. Graf Friedrich, geb.

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1.^01, Erhland-Hofinoistor in Künitcn, k. k. Kämm, niul Mnjor, vor- mühltc sich 1889 mit Jolianna Freiin Jöclilinjrer v. Jorlicnstcin, j^ob. 1815, Mitbesitzerin der Güter Tanitschach und Wernborjr, aus wel- cher Ehe, neben vier Töchtern, zwei Sühne entsprossten: Gr. F(lix, geb. 184() und Gral' Lothar, ;;eb. 1853. Vom (irafen Joseph, geb. 1803, Erbhind- Hofmeister von Kärnten, k. k. Kämm., Major in d. Ar- mee, verm. 18-10 mit Ida v. Grimaud, (irf. zu Orsay . ^^eb. 18 KJ, stam- men, neben zwei Töclitern . drei Söhne, die Grafen: Carl, geb. 1^40, k. k. Oberlieutenant, Maximilian, geb. ISKi und Arthur, geb. 1856.

Uurflini, Cii-rni. Sn-iiimal. IV. S. SVl. Sjnnrr, Hi-jt.'r. Iiisi^n. S. '>:.'• u. ''tl!». - Jlüft- «*"-. II. Till.. f.iiS M. :;«.». tuiN/,^, I. .S. JTl»'. -I'.i: l i-iiii v. Ji..H.'iil>.-r;»'. r. liattsh-in.lU. S. ir. II. ü«'.. - /..dh'r, \i\. S. :..VJ. liü^:hin>i, Kr.p..'^.hr. IM. 1. S. Ii:i .|«r :>. Aiitla>;.-. -

hrffif'l. C.-iM.il. llHii.Umcli. IT'.ii». II. S. Hn. '■ .f„-,>hi, ISihi. I. ,<. r.Mj -:.ol u. II. S. Mo. ■- ^'c/«mr/^'. HI. s. ;i'.jl. - M„ic/i, S. i:.f.. r. Schüuf.i.i. .\.l.-l>-sii.'i,i ,t. I. S. -js. - (i..i..-al.- hi-l.ir— tutisl. AliiuiTi.iili. '.». .Iiilir;:. . W.-ini:ir l«:'.J,'s. .".7."> u. TU. - FTfüh. r. Lr,li>>.nr II. .•^. :il(i. - <J..tli. v'«-!"-»!. H"tk:il. timl p-?M-iil. Tas.h.-nl.. \K\i\, S, I'.h',. T^4s. S. Vy.\. Is.Jl, S. IS'i: Wnppcii. l!<f.-J. S. VM- \\\ \uv\ ls'".">. - Si>'t;„arhf'r, I. S; Uo.SfMil'.r;: . Ki-t. u. II. -V*. r. Mi'iiiu'i. fll. I. .'>lJ-4'»: H<i-iiiI.im>: , Fn-ili. iiinl «Jr. Tr-iiii v. II. Supiil. zu Siiluii. W.-U. XI. liii: Fr.M. V. K.

Ortenbnrg, Orttenbur^, Grafen. Altes, zu dem ehemaligen Reichs- grafen der Wetterauischen Hank gehörendes Grafengeschlecht, welches ans dem alten, schon 1437 erloschenen, pfälzischen (rrafengeschlechte Sponheim oder Spanlnum stammt und in Friedrich Grafen v. Sponheim den Stammvater ihrer Familie anerkennt. Friedrich kam um die Mitte des 1 1 . Jahrhunderts, besonders durch Vermählung mit Richiza, Toch- ter des Herzogs Heinrich 11. von Kärnten, aus dem Geschlechte der Grafen v. Mnrzahl, zu grossem Grundbesitz und sein jüngerer Sohn, Siegfried, erhielt durch Vermählung die Grafschaft Lavant in Kumten, der ältere Sohn aber, Engelbert II., verm. um 1080 mit der einzigen Tochter Herzogs Heinrich Hl. von Kärnten: Hedwig, wurde in Folge dieser Vermählung Pfalzgraf v. Krainburg und Markgraf v. Istrien. Letzterer erbaute die Stadt Spital und das Schloss Orttenburg und nannte sich zuerst nach demselben (iraf zu Orttenburg. Der Sohn des- selben, Engelbert HI., von seinem mütterlichen Grossvater adoptirt, wurde Herzog v. Kärnten. Von den fünf Söhnen desselben setzten nur Ulrich I. und Rapoth den Stannn fort. Ulrich I. folgte seinem Bruder Heinrich IV. im llerzogthume Kärnten und vererbte dasselbe auf sei- nen Sohn Ulrich IL, die Grafschaft Orttenburg aber auf seinen Sohn Her« mann, dessen Urenkel, Meinhard II., durch Vermählung auch die Graf- schaft Sternberg erlangte und dessen Nachkommen 1420 mit Fried- rich III. im Mannsstamme ausgingen, worauf die H(»rrschafl Orttenburg als heimgefallenes Lehn an Oesterreich kam. Rapoth, verm. mit einer Tochter des Grafen Gebhard IL v. Sulzbach, wandte sich nach Bayern, erbaute bei Uassau das Schloss Orttenburg und starb 1190. Sonach stifteten beide Brüder, Ulrich I. und Rapoth, zwei Hauptlinien der Familie: F]rsterer die kärtensche, von welcher die erste Unterlinie, die eigentliche kärntensche, schon 12()U, die zweite, die orttenburgisclie in Kärnten, wie erwähnt, 1420 ausstarb. Letzterer, Rapoth, die ortten- burgisclie, neuorttenburgische in Bayern, oder die bayerische. Letztere ist die jetzt blühende Ilauptlinie, welche sich Orttenburg „des alteren Geschlechts" schreibt und zwar zum Unterschiede von den späteren

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T.clinsbesitzcrii dor Grafscliaft Orttcnhurg in Kärnten, welche tlcn Na- men niid (las Wappen von Orttenburg annalimen. Der lU'sitz dieser lIan]»tlinio war iVülier sehr bedentend. Ausser der Grafschaft Orttcn- l)nrg in liayorn und grossen mittelbaren Besitzungen in Niederbayern geli(»rten der<ell)en auch ansehnliche Güter in (ha* OluT-Pfalz, welche aber, mit den mr-isten bayerischen, nn die Ilerzötte von Bayern kamen: die Familie behielt nur die Grafschaft Orttenburg und die unter baye- rischer Hoheit liegenden Herrschaften Geldenau, Xeudegg, Kggelheim und einige Hofmarken. Im 1(). und 17. Jahrhundert wurde die Beic'hsunmittelbarkeit. der Grafschaft Ortten])urg von Bayern mehrfach angefuehten, und ob«2lei«.:h das Heichskammergericht 157?» dieselbe in Schutz nahm, erreiclile da*^ Haus Orttenburg (»rst 1002 durch Vergleich mit Bayern die Beiclisunmittrlbarkeit uml dieBeichsstandschaft. welche das (ieschlecht durch Thciliialime an der reichsgränich wetterauischen Ouriatstinnne im Keichsfiirstenrathe ausübte. iJ^Do vertauschte (iraf Josei)h Carl die Grafschaft OrtttMiburg mit den oben genannten Herr- schaften, Hofmarken u. s. w. an Bayern gegen das an der sachsen- eoburgischen Grenze liegende, vormals Kloster- Langheimische Amt Tambiich und mehrere von dem früher würzburgischen Amte Sesslach dazu gt^schlagene Güter, welche neuen, durchaus allodialen Besitzungen unter der Benennung: Grafschaft Grtenburg-Tambach vereinigt wurden und zwar nnt der Jiestimmung, dass alle reichsstündigen Hechte des Hauses auf diese Herrschaft übergehen sollten. Die rheinische Bundes- acte von 1800 erwähnte die Grafschaft Oittenburg nicht, doch wurde dieselbe in dem mit Xai)oleon I. 25. September 180(\ abgeschlossenen Vertrage , in Folge dessen der Grossherzog von Würzburg dem Rhein- bunde beitrat, der Sonverünetät des Grossherzogs, unbestimmt ob Stan- des- oder grundesherrlich, untergeordnet. Xach der Wiener Gongress- acte von 1815 gelangte diese b^ouverenetät mit Würzburg an Bayern und dem Hause Orttenburg steht nach dieser Acte Standesherrlichkeit zu. Die Stammreihe der si)iiteren Sprossen des Hauses Orttenburg stieg, wie folgt, herab: Johann Georg Sohn des 1702 verstorbenen Grafen (T(M)rg riiiliiip aus der Ehe mit Amalia Regina Grf. v. Zinzen- dorf und Pottendorf, geb. 1709 geb. 1080 und gest. 1725: zweite Gemahlin: Maria Albertina Prinzessin zu Nassau-Usingen , geb. 1G80, verm. 1710, gest. 1708; Carl. geb. 1715, gest. 1770: Luise Sophie ^Vild- und Rheingrf. v. Salm zu Rheingrafenstein, geb. 1710, verm. 1741 und gest. 175(); Carl Albrecht, geb. 1743, gest. 1787. k. preuss. Major a. D.: Christine Luise Wild- und Rheingrf. v. Sahn zu Rheingrafenstein, geb. 1759, verm. 1779 und gest. 1820: Jo- seph Carl Leoi)old, geb. 1780 und gest. 1831. Standesherr und erbl. Reichsrath des K^r. Bayern, k. bayer. Generalmajor u. s. w. : Caroline Luise Willielmine Grf. v. Frbach-Krbach, geb. 1779, vermählt 1799 und gest. 1825. Franz Carl, geb. 1801. Graf zu Orttenburg und Herr zu 'riimbach . Standesherr und erbl. Reichsrath des Kgr. Bayern, k. bayer. Oberst a la suite der Armee, (Jeneralmajor und Commandant der Landwehr von Oberfranken: Julie Freiin v. Wöllwartb-Tiauter- bürg, geb. 1819 und verm. 1841, Besitzerin der Fideicommiss - Herr-

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Schaft Birkenfeld in Unterfranken. Aus der Ehe Beider stammt: Erb- graf FriCMirich, geb. 1841. Vmn Bnuler des Grafen Kranz Carl, drm 18H0 verstorbenen Grafen Friedrich, geb. 1805, strimmt aus der FJie mit Ernestine v. Ilentz, vcrm. JB30, ein Sobn : Griif Friedrich Albrecht, pb. 1831.

Wig. Hund. II. 8. n-48. Ui'nnvj*i . Tlit'Mtr, |£i>iKNl"L'. fit. l ii. K 2IÖ. KpilaHiM qfUtnriKliüii cotiiltiim «Mnai^iidMiinu OitcinLuri;, Cjimlliu orluinlaniiii. Nuriiub 1ü\»N. tmhvff i{b. W, miP. U, - .s>r«r,, lai». Tir. S, li\K - Pu^ivUl. Wrii. Amöj^-. vx.ii I71u, 11. S, IH- 11». - itt^ftft. rvcUi «iif eirmuiJfr fo]«, AhtiMvitafi4ri, T«b. 3. J/ubß^r, H. TüIk ÄW>-«2. Ti/Kr, i*. 4W)-01 un.l TM». äH. - rJt««/*?, If. S, S-Ui-HA. - ifA/i^r. XXV. S, 2«>iM. Jaü/i^ ItWKi, iL S. Uk 9. lan*f, 8. H w, PS miU Dviiwclln^n , kilwr clio V<.ri'lnl^i!»i? «I»v^ biivrr, SUi- toft, Abllj. IL S. .">>. ~ AUgtiui. gvnoikl. lUuUb, lifcii. L S. 7<X>— 7oa, - (i.Mi^44l..|n»t«n--«lAtlft AtUiAiiftclh Wiltini. W. Juhrn, f. lüria, S, 3ft,l— &'>. - N. Pr. A,-L. V. J*. ij^l uml fi2. - iKuii.i.li'^ amfi-Qli. -1. li.^'.nw. n. 8. 174-77. Goth, Mon-rtU uint ^f^itiA. Ti*«clt»MilN, l«M, 8. JKH, IM*, i*. 2M, l>(4ti. 8. irlA itn^l l»J<l."i, ^ 8i^bmaH*r , L 15: Url<*iibttiir, Omlcu ii. V. II: v. U, Qmfeu der VVeitt^niwUlu ii lUnk. n. MtiiitUß, IL ij. 'iüll-^lIS. - W.-1I. il«^ Kgr. liHyprii, L M lltiU r. t<ö(cArrn, Abth. L

Ortenhoft^n, auch Ritter und Edle. Reiclisrilterstand. Diplom Tcm 1725 für Joh. Carl Ernest v. Ortonhoren, innerösterr. Regicrungs- conssler. mit dem Prädicate: Edler v. Derselbe sUuninte aus ciueui

Idelsgescblechte, welches die Herrschaft Limburg in Steiermark an sich

'febracht hatte.

Orth. Reicbssadclstand, Diplom von 1758 für Wilhelm Friedrich Orth, grüflich Fuggcriscbeu Kanzler,

Onli (in Gold ein nach rechts gekehrter, rather Löwe, welcher in der rechtun Vorderp ranke einen abwärts ji^ekehrten, rolhen Pfeil hält). Reichsadelsätand. Diplom vom IH* April IHiH für August Moritz Ben- jamin Orth, Kauf- und Hantldsberni m Iloitbrünn. Derselbe, gestorben 1807, wiU' ndt Elisabethc v. Linkersdorf, gest, L'*2B, vermiihlt mid aus dieser Ehe entsprossten zwei Sühne: Heinrich v. Orth. geb. ITHti und Ludwig v. 0., geh* 17'J2, wcKdie ide Kaufleute wurden. Von Erstercm stanniiten aus der Ehe mit Erjiestine Henriette Orth, neben einer Tochter, Ernestine» geb. 1815, zwei Sohne: Julius, geb* 1811 und Alwin, geb. 1813, sümmthch in Heilbronu angesessen.

A^Utdburl» Ah Kgr. Württ^ruberg, IS. 45fl. - W.-B. d. Kgr. Württenib,, t*. 43 u, Nr. lOO. ~ _Mnt»chkt, L 8. 317 u, \%.

OrthmajT, Edle, In Knrpfalz anerkannter Adelsstand. Aner- dcnnungHdiplom vom 11^. Aug. 1790 fUr Matthias Thaddaeus Edlen V. Hrthmayr, kurpfillz. Ilofkammerrath, Kastner, Forstbeamten u, s. w. zu Pyrbaum. Derselbe hatte von Franz Antnii Grafen zu Waldburg Zeyl 5. Mai 1770 ein pfalzgrüfliches Edlendiplüm erhalten. Der Sohn des Diplom -Empfängers, Franz Maria Edler v. Orthmayr, ehemaliger geh. Cabinets - Herrschaften - Administratious - Rechnungs- Revisor, geb. 1753, wurde mit dem Sohne seines Druders: Sebastian Wilhelm Edlen V. 0,, in Sulzbach, geb. 171)5» iiaeh Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr, Bayern in dieselbe eingetragen.

r. Lang, S, 4Ü3. - W.^B. do* Kgr.Buvoiti, VXJ. fi5, - 9 U^fntr, l^nyor. Adtl. Tut. 121 ntid £1, IbL - KueACkkt, IV. 8. '<i'A\,

OrtUeb Kurbayerischer Adelsstand. Diplom vom 10. Juni 1745 flir Johann Matthias Ortlirbj freihcrrlicli Rehlingenschen Obervogt zu

Dii>lom von 1 72 1

022

aelben: Iraiiz Maximilian v. (Utliub. k. hayer. rolizt'i-Oflki:iut in l.- geb. 17(i8, wtmle nach Anlegung der Adelsjnatrikd rles Kgr, Hiiverti in dieselbe einbeinigen.

r /.any, H. 4rt:i. - W.-H, «I. Kjtrr, Bftj.'m, VIT ?rn. -

()H.iiiniiii. Ueiclisadelsstand, Djjdom von 1712 für Johnnn Peter Ortnumn, knrmuinzischen geh. Sccretair.

OrtowitK, Edle. Erbländ.-östeiT, Adelsstand. Diplom von 1776 ftlr Franz Joseub (»rtowitz, Sccretair der böhmisch-tlsterr. Hofkaiujld, ndt doni Pradicate: Edb»r v.

Orville, fl'Omllo v. LÖwenklan, s. Löwcnklau, d'Orville V. Löwenklau, FreilieiTen, Bd. V. S. 624 und 25.

Orsoti, Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstaiid, filr Heinrich Andreas FreifieiTn v. Orzon. M^gHts f. mhif*ii{, r.rT5,-n<i, s. 24

Ösen, Adelsstand des Kgr. Pretissen. Diplom vom 15. Jan, iflO für Joiuinu Dietricli Ösen, Lieutenant im k, pr. Grenailiox-Bataillon V. Voss.

N\ Fr, AA4, L h, 46 «nJ V. S, 352. - Frfih. ». U,Uf»Ht , U. ü. IH». - W.-B. U, l'r. Mwli. IV. H.

Oslevessen. Altes, lönebnrgisehes AdelsgescldecUt , welches nur dem Nanir?n und Wappen naeh durch ein Riegel mit der Ifmsehiift: S. Arnokli de Oslevessen von 1342 bekannt ist.

(JfH}*fH, tingiu «^1 Aiiti.itiit. UttimMV S, fl7. - p, Me^Unff, Ul, 8. 4TÄ.

Oslowf^ki, V, KttlcksteiJi Oslowi^kii s. Kalck stein ^ Band V, Seite 4 u. 5.

Osinann. Reichaadelsstand. Diplom von 1734 füi' Carl Ernst Os^

mann, Muhaiucdaner, mit demincolate ira Reiche,

Ogoi'^wski , Ozarowski. Ein dem polnischen Stamme Kawicz einverleibtes Adelsgesclilecht, welches im Posenschen die Gftter Sncpki lind Wuynowice an sich brachte und im 18. Jahrfi. in Westprenssen auch zu Landsberg unweit Tlosenberg und in Schlefiien 1700 zu Dzidua bei Lublinitz und 17B2 und noch 1739 zu Klein-Wilkowitz unweit Gleiwitz sass. Ein Rittmeister v. Osorowski stand ISifj im k, prooss. 2. Ülanen-Reginiente.

Frtik. r. Led4bHr, 11. S, 170.

Dmdc von V. kl ElbrrI iti Lpifulg,